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Splittercast 63 - Das Comic Seminar Erlangen mit Ralf Marczinczik

Splittercast
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573 Plays5 months ago

Re-Upload mit korrigierter Tonspur! Bitte entschuldigt den Fehler im ersten Versuch!

Den Comic-Salon in Erlangen kennen die Meisten von euch wahrscheinlich. Aber wie steht es um... das Comic-Seminar? Einen hochkarätigeren Workshop für Comic-Künstler*innen werdet ihr in Deutschland nicht finden - vielleicht noch nicht mal in Europa! Seit 5 Jahren leitet Ralf Marczinczik, seines Zeichens Kreativ-Titan und Comic-Kuppler-Spezialist, das Seminar. Und in dieser Folge des SplitterCast greift er tief ins Nähkästchen, um uns von dem Charme dieses einzigartigen Projekts zu erzählen.

Website des Comic Seminars Erlangen: https://comicseminar.de/

Ralfs Homepage: http://comixfactory.de/

Ralfs neuer Comic "Digger" im Webshop des Kult Verlags: https://kultcomics.net/digger/491-digger.html

Und uns, den Splitter Verlag, findet ihr hier: https://www.splitter-verlag.de/

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Transcript

Einführung in den Splittercast

00:00:05
Speaker
Hallo und herzlich willkommen zum Splittercast, dem Podcast von und mit dem Splitter Verlag, Bielefelds bestem Comic Verlag. Mein Name ist Max und diesen Podcast spreche ich mit Macherinnen und Machern aus der deutschsprachigen Comic Szene.

Besprechung des Comic-Seminars in Erlangen

00:00:19
Speaker
Heute sprechen wir über nicht den Comic Salon in Erlangen, sondern über das Comic Seminar in Erlangen. Ein paar von euch wissen vielleicht oder wahrscheinlich, worum es dabei geht und was das ist. Ich wusste es vorher nur so halb, wie ich herausgefunden habe.
00:00:35
Speaker
Denn mein Gast erzählt uns darüber sehr viele Dinge, die vielleicht von außen, wenn man noch nie beim Seminar war oder nicht daran teilgenommen hat, gar nicht so selbstverständlich sind. Das Comics Seminar ist eine extrem traditionsreiche und extrem beliebte Veranstaltung hier in Deutschland, die quasi einzigartig ist. Nicht nur in Deutschland, sondern wahrscheinlich sogar international. Und ich spreche darüber mit Ralf Macincik. Ralf ist nicht nur seit Urzeiten irgendwie kreativ tätig in der Branche,
00:01:04
Speaker
nicht nur in der comic branche sondern vor allem der video spiel branche wie er gleich auch hören werdet sondern er leitet das seminar seit fünf jahren auch als organisator und
00:01:14
Speaker
Ja, irgendwie künstlerischer Direktor, wie auch immer man das nennen möchte. Das werden wir gleich selber nochmal genauer hören. Es ist ein sehr interessantes Gespräch geworden über ein Projekt, was, wie gesagt, quasi einzigartig ist und in dieser Form wahrscheinlich nirgendwo sonst existiert.

Ralf Macinciks Rolle und Einfluss im Seminar

00:01:30
Speaker
Ralf gibt wirklich ein extrem gutes Gefühl dafür, worum es beim Comicseminar geht und was da eigentlich passiert und hat natürlich auch einen Haufen
00:01:37
Speaker
interessante Anekdoten dabei, denn er ist zwar erst seit fünf Jahren, was heißt erst? Er ist seit fünf Jahren der Leiter des Seminars, aber war schon vorher involviert und hat auch mal daran teilgenommen früher. Genau, also wenn ihr irgendwie an Comics und der Comic Szene in Deutschland oder im deutschsprachigen Raum interessiert seid, verpasst diesen Talk nicht. Das ist wirklich interessant geworden und bietet Einsichten, die man sonst, glaube ich, gar nicht so einfach erlangen könnte.
00:02:04
Speaker
Außerdem hat Ralf natürlich noch ein paar Leseempfehlungen im Gepäck, die ich persönlich auch sehr bereichernd fand. Genau. Bevor wir da reinstarten, allerdings noch eine kleine interne Mitteilung. Ich möchte mich sehr herzlich bei euch allen bedanken für die vielen Einsendungen und Bewerbungen, die mir Comic-Neulinge geschickt haben. Also, Hörerinnen und Hörer, Leserinnen und Leser, die noch nicht so lange in der Comic-Szene im Comic-Hobby drin sind, mit denen, die sich gemeldet haben, damit ich mit ihnen demnächst
00:02:33
Speaker
mal eine kleine Podcast-Folge aufnehmen kann, um über ihr neues Hobby zu sprechen. Ich habe wirklich einige Einsendungen bekommen, viele von denen auch sehr interessant. Ich werde mich bei allen melden in absehbarer Zeit und ein, zwei von euch auch einladen, teilzunehmen. Wenn ihr nicht zu denen gehört, ich einlade, dann tut es mir sehr leid, aber ich kann wirklich nicht mit allen Leuten sprechen, die mir da geschrieben haben.
00:02:56
Speaker
Ich wollte mich an dieser Stelle nur wirklich sehr bedanken für die rege Teilnahme und das rege Interesse. Es freut mich sehr, dass auch so viele Leute teilweise über den Podcast in das Hobby reingerutscht sind und den Podcast hören, obwohl sie gar nicht oder noch nicht so lange dabei sind. Das ist genau das, was dieser Podcast bringen soll und machen soll.
00:03:16
Speaker
Danke. So.

Ralf's Weg in die Comic-Welt

00:03:18
Speaker
Und dann bin ich mit meinem Vorgeplänkel für heute mal wieder fertig und ich wünsche euch sehr viel Spaß bei Splittercast Folge 63 mit Ralf Maciecik über das Comicseminar in Erlangen.
00:03:30
Speaker
Guten Morgen, lieber Ralf. Herzlich willkommen im Splittercast. Schön, dass du dir die Zeit nimmst, hier zu sein. Hattest du bisher einen guten Morgen? Ja, hatte ich tatsächlich. Guten Morgen, Max. Und guten Morgen an unsere Zuhörer. Ja, hallo an euch, genau. Ich glaube, meistens begrüße ich meine Zuhörerinnen und Zuhörer gar nicht so professionell. Wobei, das stimmt nicht. Im Intro sage ich immer, hallo, herzlich willkommen.
00:03:55
Speaker
Egal. Wir sind jetzt hier nicht für Stilkritik. Wir sind hier, um mit dir über das Comicseminar in Erlangen zu reden. Der Comic-Salon Erlangen ist gerade frisch abgewickelt, wenn man so sagen möchte. Wir nehmen gerade auf eine gute Woche, nachdem der Comic-Salon in Erlangen wieder seine Pforten geschlossen hat. Es war ein sehr schönes Erwähnt. Da sprechen wir gegen Ende der Folge nochmal ein bisschen drüber.
00:04:21
Speaker
Es geht hier aber jetzt nicht um den Salon an sich, sondern um das Comic Seminar. Das ist eine Veranstaltung, die damit in irgendeiner Weise zumindest zeitlich in Zusammenhang hängt. Wie genau das aufgebaut ist, da kann Ralf uns gleich mehr zu sagen. Wir steigen aber ein bisschen anders ein, denn vielleicht kennt der eine die andere Ralf Macincik.
00:04:42
Speaker
Hab ich das richtig ausgesprochen eigentlich? Absolut. Gut, Gott sei Dank. Schon auf die eine oder andere Weise. Für alle anderen würde ich dich aber vielleicht bitten, mit meiner Lieblings Eisbrecherfrage mal reinzustarten, Ralf. Wie hat das mit dem Thema Comics, denn da geht's hier ja im weitesten Sinne immer drum,
00:05:02
Speaker
Für dich eigentlich angefangen. Als Kind, als Jugendlicher bist du da später zugekommen. Wie kam der Comic zu dir oder du zum Comic? Bei mir hat es angefangen tatsächlich damit, dass ich in einem Haushalt aufgewachsen bin, wo Comics eigentlich immer rumlagen. Mein Vater hat sehr gerne Comics gelesen, das war halt so.
00:05:20
Speaker
Ende der 60er, Anfang der 70er, überall zu kriegen, war also Asterix, Clever und Smart, Mickey Mouse. Das war Teil meiner Kindheit, noch bevor ich lesen konnte. Dann, es gab so, ich schätze mal, irgendwann zwischen 10 und 13 die Zeit, wo man sich halt mehr Bücher und Science-Fiction und so was zugewandt hat, also mehr klassischen
00:05:45
Speaker
Prosa-Geschichten und habe dann zufällig am Kiosk bei uns Schwermetall Nummer 2 bekommen. Und ab da war ich völlig verkauft. Da waren Comics auf einmal meine große Leidenschaft. Ach. Ja, es war lustig, mit schnellster Mühe noch versucht das erste Heft zu kriegen, was damals nicht ganz so einfach war in Vorinternet-Zeiten.
00:06:10
Speaker
Und ab da war ich dann tatsächlich bei der Droge meiner Wahl. Also, Stain Metal hat's tatsächlich für mich gebracht. Wahnsinn, ja. Hast du Stain Metal 1 dann noch bekommen? Ja, hab ich tatsächlich. Hast du das auch immer noch? Ich hab's, glaub ich, mit aber zwei- oder dreimal noch gekauft. Vor einigen Jahren gab's auf dem Salon die Möglichkeit, am U-Comic stand noch eine signierte Ausgabe.
00:06:36
Speaker
zu bekommen von dem damaligen Begründer und Chefredakteur des deutschen Schwermetall Raymond Martin. Und da dachte ich, ja klar muss man das mitnehmen. Natürlich, klar.
00:06:52
Speaker
Über Schwermetall. Ja, stark. Du bist schon ein paar Jährchen dabei, offensichtlich. Ganz genau. Ich bin jetzt Stand heute 57. Das heißt, nicht mehr ganz so jung. Hab dann viele Jahre Animationsfilme, dann Computerspiele gemacht.
00:07:08
Speaker
Der eine oder andere wird sich noch an Spiele wie Mohun oder Gothic erinnern. Ach, hör auf, du warst bei Piranha Bytes? Ich war bei Piranha Bytes eine Zeit lang. Ich war dann auch bei Phenomedia, das war die Mohun-Firma. Ja. Hab dann später an Siedlern gearbeitet bis hin zu einem ganz kurzen Zwischenspiel an Titeln wie zum Beispiel Assassin's Creed, wo ich dann Collector's Editions designt hab.
00:07:35
Speaker
Mhm. Ach krass, dann hast du zum Teil meine Jugend mitgestaltet, sozusagen. Ich mein, ein riesen Gothic-Fan. Ja, dann ... Also, gigantisch. Also, die ersten beiden Teile. Ganz genau, aber ich hab also die ersten beiden ... Ich hab Gothic 1 gemacht, dann hab ich Gothic 3 gemacht als Konzeptdesigner und Art Director. Wir haben sogar einen Buch drüber gemacht. Das kriegt man gelegentlich noch, The Art of Gothic 3.
00:08:03
Speaker
Und da ist so ein komplett Überblick dieser ganzen Reihe. Da schau an. Ich hab Freunde aus der Zeit, mit denen ich immer noch mir manchmal Zitate aus diesem Spiel um die Ohren werfe. So diese Sachen, die man immer will. Egal, ganz anderes Thema. Aber tatsächlich ist meine große Leidenschaft, seit ich 13 bin, tatsächlich die Comics gewesen. Und hab mich erst sehr spät getraut, das dann auch beruflich zu meinem zentralen Punkt zu machen.
00:08:32
Speaker
Wie ... Was machst du denn jetzt oder seit wann ... Du sagst, du machst Comics auch beruflich. Was heißt das in dem Kontext? Du bist Zeichner, schätz ich mal, aber auch Autor. Also, ich bin freiberuflicher Illustrator. So nennt man das, dem Finanzamt gegenüber.
00:08:49
Speaker
Allerdings sind meine Projekte, die kreisen immer so ein bisschen um Comics herum. Ob das Storyboards für Filme ist, ob das Buchadaptionen sind. Ich hatte zum Beispiel letztes Jahr Gelegenheit, mit Freunden zusammen den zweiten Känguru-Film in einer Art Comic umsetzen zu können. Also es sind immer Dinge, die so ein bisschen um dieses Thema rumkreisen.
00:09:17
Speaker
Und die richtigen längeren Comics gibt's tatsächlich seit diesem Jahr dann auch zu bekommen. Ja, und du hast damit auch direkt einen ganz guten Einschlag gemacht. Dein Comic Digger hat einen Ecom-Preis gewonnen, ne? Ja, das war hochgradig.
00:09:38
Speaker
Ermutigend. Schön. Man muss sich tatsächlich auch echt überwinden. Du darfst nicht vergessen, wenn du in meinem Alter noch mal dir überlegst, okay, ich werde noch mal versuchen, den Job so ein bisschen zu wechseln, dann traut man sich das vielleicht irgendwann nicht mehr. Ich dachte, okay, das habe ich zu verlieren. Also probiere ich es jetzt noch mal und sitze jetzt auch tatsächlich an den nächsten drei Büchern.
00:10:03
Speaker
An den nächsten drei direkt, okay. Die müssen ja immer finanziert werden. Man kann so ein bisschen von der Filmbranche lernen, dass man sagt, okay.
00:10:11
Speaker
Ich konzipiere drei Geschichten. Und das erste Ding, was finanziert wird, sodass man's umsetzen kann, das geht auf die Startramp. Verstehe. Das ist ganz clever. Ich glaub, diese Herangehensweise machen nicht alle Comic-Zeichnerinnen und Zeichner. Zumindest kenn ich's nicht so. Aber du sagst jetzt finanziert. Ich muss zugeben, ich hab die gar nicht gelesen. Ich hab's auf dem Salon wahrgenommen.
00:10:38
Speaker
Aber du verlegst das im Eigenverlag, oder? Bei Projekten, wo ich gerne die hundertprozentige Kontrolle behalte, die werden dann meist online vorveröffentlicht. Also das nächste Ding startet jetzt Ende dieses Monats.
00:10:55
Speaker
Und netterweise fand sich bei Digger dann Cool Comics als Verlag, die angefragt hätten, ob ich Lust hätte, das bei denen zu machen. Klar, sehr, sehr gerne. Wir haben ein tolles Programm, da hab ich mich mehr als Bauch gepinselt gefühlt.
00:11:10
Speaker
da rein zu passen. Und bislang ist tatsächlich die Nachfrage sehr, sehr groß, was mich ziemlich happy macht. Das ist doch prima. Schöne Sache. Und die nächsten drei Projekte siehst du dann auch so in der Art und Weise oder kannst du da inhaltlich schon was zu sagen? Gibt es wieder so in Richtung
00:11:33
Speaker
Digger ist eine Dystopie vom Prinzip her? Nee, Digger ist eigentlich eine Reflektion auf unsere gemeinsame Lockdown-Erfahrung. Ich dachte nur, man will dieses weinerliche ja nicht mitbringen, sondern hab dann eine Geschichte gemacht über eine Person, die im Gefängnis landet.
00:11:51
Speaker
Und das, was wir eigentlich alle vorhatten zu Beginn des Lockdowns, nämlich, ah, komm, jetzt arbeiten wir an uns, wir werden uns verändern. Und ich hatte Freunde, die dann fantasiert hatten, boah, jetzt gestartet der Lockdown und ich gehe jeden Tag trainieren und wenn ich rauskomme, sehe ich aus wie das Michelin-Männchen. Und das war dann so, als dann der Lockdown vorbei war, waren alle Netflix-süchtig.
00:12:16
Speaker
wollten an den falschen Stellen aus. Aber ich dachte eigentlich ist es eine schöne Idee, Dinge zu verändern, wenn keiner hinguckt und daraus ist halt die Idee für das Buch Digger entstanden.
00:12:28
Speaker
Also, es sieht auf jeden Fall toll aus. Das muss man auf jeden Fall schon mal festhalten. Und die, äh, ja, ganz interessant mit den, äh ... Ja, okay. Nee, ich will jetzt keine Stilkritik geben. Also, auch wenn es eine positive wäre. Mit den etwas niedlich designten Figuren, aber dann diese super ... grandiosen Hintergründe.
00:12:51
Speaker
Das ist ganz cool. Aber die nächsten Projekte, sollen die in eine ähnliche Richtung gehen? Nee, das ist diesmal was ganz anderes. Ich glaube, das Online-Projekt ist tatsächlich über eine versehentlich zur Serienmörderin werdende ältere Dame. Auch nicht schlecht.
00:13:09
Speaker
Das andere ist eine Adaption und das dritte ist wieder ein origineller Stoff, den ich jetzt gerade versucht zu machen, weil es ist ein historischer Comic. Ich dachte auch, mal gucken, ob sich da für jemand interessiert. Und das Ding ist jetzt noch in der frühesten Phase. Sprich, man macht so ein bisschen Stil ausprobieren, schreibt das Ding und hofft, dass es irgendjemand andern außer einen selbst interessiert.
00:13:34
Speaker
Ich drück dir auf jeden Fall schon mal die Daumen dafür. Und ich pack euch natürlich einen Link zu Dicker auf der Website von Kultcomics in die Show Notes. Aber man findet's im Zweifelsfall auch problemlos über Google. Einfach über normalen Buchhandel. Oder über normalen Buchhandel. Genau. Also überall, wo's Bücher gibt.
00:13:54
Speaker
Ja, Amazon vielleicht lieber nicht, aber ... Ja, das muss man immer mal wieder in Gespräche einstreuen. Also, ich weiß jetzt nicht, wie es bei Kultcomics ist, ob die gerne Webshop-Bestellungen haben wollen oder nicht. Sehr gerne, Kultcomics ist auch rasend schnell, ich hab festgestellt, sogar schneller als Amazon. Deswegen kann ich's einfach nur empfehlen. Ja, nee, das kann ich mir sehr gut vorstellen. Aber wir zum Beispiel mögen auch Webshop-Bestellungen, aber wir mögen auch Buchhandelsbestellungen.
00:14:23
Speaker
Nur beim großen A ... Wenn man's umgehen kann, dann bestellt lieber woanders. Kann ich absolut verstehen. Genau.

Einzigartige Geschichte des Comic-Seminars

00:14:33
Speaker
Aber wir wollen ja eigentlich über das Comicseminar sprechen. Gerne. So, das Comicseminar in Erlangen ist ein, soweit ich das verstanden habe, ziemlich einzigartiges Projekt. Zumindest in Deutschland und zugleich aber eins, was schon eine sehr lange Geschichte hat. Das gibt's ja seit Äonen.
00:14:51
Speaker
Das stimmt. Das gibt es tatsächlich seit 1986. Das ist der Wahnsinn. Ja, es ist tatsächlich ziemlich einzigartig. Also jeder, der mal teilgenommen hat.
00:15:03
Speaker
hat mehr als schöne Erinnerungen daran. Das liegt nicht an mir, das liegt an dem Gründer Paul Derouet, der das Seminar 86 eben gegründet hat, zu einem der Comic-Salons. Damals war es noch mehr so deutsch-französischer Kulturaustausch ausgerichtet. Und seitdem findet es halt jedes Jahr statt. Das heißt in den Salonjahren in der Woche vorher.
00:15:27
Speaker
Und in den Nichtsalonenjahren haben wir das in den Herbst gelegt, weil das Kulturamt Erlangen, was der Ausrichter des Seminars ist, hat natürlich jede Menge andere Kulturveranstaltungen im Sommer laufen. Und wenn es da ein bisschen ruhiger wird, dann sind wir eben mit dem Comicseminar im Mai, September dort. Du meintest, du hast gerade gesagt, als Stichwort deutsch-französischer Kulturaustausch,
00:15:58
Speaker
Ist das zweisprachig, das Seminar? Nee, also jetzt nicht mehr. Über die Jahre hat sich die Ausrichtung geändert.
00:16:07
Speaker
Sprich, klar, das hilft natürlich dadurch, dass wir auch noch internationale Gäste als Teilnehmer oft dabei haben oder eben als Dozenten, dass Englisch oder Französisch auch noch irgendwo im Repertoire ist. Aber eigentlich 99 Prozent der Fälle kommt man mit Deutsch sehr, sehr gut klar. Das Seminar selbst geht eine Woche.
00:16:30
Speaker
Sieben Tage oder fünf oder? Ne, ziemlich genau sieben Tage. Sieben tatsächlich, krass. Und man muss sich das so ein bisschen vorstellen wie eine Art Comic-Kloster. Das heißt, ich darf zwischen zwei und drei Dozenten einladen und die Teilnehmer kommen mit ihren eigenen Projekten.
00:16:49
Speaker
Wir haben zwar optionale Themen in jedem Jahr gegeben. Dieses Jahr hatten wir eben kurz und bündig, einfach um diejenigen, die jetzt nicht mit einem eigenen Buch oder einer eigenen Geschichte anreisen, eine Möglichkeit zu geben, sich an diesem Thema so ein bisschen ranzuhängen. Und da war halt die Idee, komm, dann machen wir eine Kurzgeschichte, weil das ist das, was du in ein paar Tagen auch wirklich schaffen könntest. Ja, klar.
00:17:14
Speaker
Aber generell ist es so, über die Jahre hat es sich dahin entwickelt, dass wir eigentlich mehr längere Geschichten und Buchprojekte begleiten. Das heißt, sie kommen an, sind auch selten Comic-Anfänger. Zumindest in meinen Zeiten hatte ich das noch nicht erlebt.
00:17:33
Speaker
teilweise auch gestandene Autoren, was wir versuchen zu ermöglichen, ist eine Art Bubble, in der du tatsächlich dich eine Woche lang komplett deinem eigenen Projekt hingeben kannst. Mit Gleichgesinnten und viel Kaffee, viel Tee und viel guter Gesellschaft. Also, du oder ihr versteht das Ganze tatsächlich so als Workshop, wo Zeichnerinnen und Zeichner die Gelegenheit haben,
00:18:01
Speaker
An ihrer Kunst, an ihrem Projekt, an ihrer Arbeit zu arbeiten in einer möglichst gewinnbringenden Atmosphäre. Ganz genau. Für uns ist das wahnsinnig wichtig.
00:18:13
Speaker
dass die Leute, wenn sie dort hinkommen, weil die Geschichten und oft auch die Personen sind dann in einem etwas filigraneren Zustand. Man muss vorsichtig sein mit Feedback bei Dingen, die nicht halb fertig sind. Das setzt natürlich eine Menge Vertrauen voraus.
00:18:31
Speaker
Und auch Einsicht von den Leuten, die Feedback geben. Da jetzt nicht mit dem Hammer draufzuhauen. Sagen, okay, was will der Teilnehmer? Was will diese Geschichte sein? Meist kann man das ja schon erfühlen. Und ... dann geht's darum, jedem eigentlich individuell in einzelnen Gesprächen ... Und da könnten es eben der Story und der Absichten da hinzubringen, dass er schneller und effektiver zum Ende der Geschichte kommt.
00:19:01
Speaker
Okay, also auf der Website steht das auch schon. Du hast das gerade schon anklingen lassen. Das ist auf 25 Personen oder so begrenzt? 25 Personen begrenzt. Eigentlich könnten wir es mittlerweile anhand der Nachfrage zweimal im Jahr abhalten.
00:19:18
Speaker
Für jedes Seminar bis zu 60, 70 Bewerbungen. Das ist schon massiv. Und dann muss man halt wahnsinnig viele Absagen schreiben. Das fällt mir nicht immer ganz leicht, logischerweise. Weil eigentlich möchte man jedem die Möglichkeit geben, teilzunehmen.
00:19:33
Speaker
Andererseits natürlich schön, dass die Comics-Szene in Deutschland oder im deutschsprachigen Raum offensichtlich so gut gedeiht, dass es so viel Interesse daran gibt und dass ihr so ein Renommee habt. Das ist ja auch eine starke Sache. Ja, also das Renommee ist tatsächlich mit Sicherheit auch der Langlebigkeit dieses Seminars geschuldet. Also wenn du mal bei uns auf der
00:19:52
Speaker
website.comicseminar.de nachguckst. Findet ihr in den Show Notes natürlich. Entschuldigung. Absolut korrekt. Und du hast halt in den letzten Jahrzehnten wirklich jeden, der irgendwo hier in Deutschland, aber auch teilweise in Frankreich, sich einen Namen gemacht hat, entweder als Dozenten oder als Teilnehmer dabei gehabt.
00:20:17
Speaker
Und es ist natürlich ein Privileg, aber auch eine große Verantwortung, diese Tradition dann weiterhin zu erhalten.
00:20:24
Speaker
Ja, ja. Ähm ... Das ... Comic kommen wir gleich noch mal zu, was ich eigentlich nachfragen wollte. Genau, du hast es gerade schon anklingen lassen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, das sind alles schon gestandene Künstler. Im weitesten Sinne. Comic, Künstler. Das sind Leute, die erfahren sind. Genau. Teilnehmer, die kommen aus dem Studium. Wenn du allerdings als Zeichenanfänger zum Beispiel dahinkommst oder als jemand ...
00:20:52
Speaker
Studie auf Lehramt. Ich wollte mal so ein bisschen reingucken in Comics. So freuen wir uns natürlich über die Bewerbung, weil da gibt es immer Leute zu entdecken, die man überhaupt nicht dafür eingeschätzt hätte. Aber es kann wahrscheinlich auch ein bisschen frustrierend sein, wenn alle anderen an einem vorbeiziehen. Also man unterhält sich schon in einer gewissen Tiefe und auf einem gewissen Niveau über das, was da gerade erzählt werden soll.
00:21:18
Speaker
Und ihr konzentriert euch viel auf Storytelling, habe ich gerade so durchgehört. Es geht euch darum, die Geschichten zu entwickeln und jetzt ... Ganz genau. Also, meine Aufgabe in dem Seminar, abgesehen davon, dass jemand den Kaffee rumfahren muss, ist, mich dann zum Beispiel um technische Belange des Zeichnens oder eben der digitalen Arbeitsplattformen zu kümmern. Das heißt, die meisten können zeichnen, die wissen auch,
00:21:45
Speaker
wie sie ihre Sachen umsetzen möchten. Aber oft ist es dann eher die Erfahrung oder die Routine in den Arbeitsprozessen, die man da tatsächlich beisteuern kann. Du bist seit fünf Jahren der Organisator und Leiter des Seminars. Seit 2019. Genau, ich macht das zusammen mit dem Erlanger Kulturamt. An meiner Seite steht Katja Rausch.
00:22:11
Speaker
dass es die Dame, die das Seminar eben vor Ort organisiert, während ich dann in erster Linie mich halt um Teilnehmer und Inhalte und Dozenten kümmere. Ja. Mal ganz direkt gefragt, wie bist du an den Job gekommen? Ich war tatsächlich selbst Teilnehmer. Das dachte ich mir tatsächlich inzwischen. Aber ich bin nicht so lange dabei, wie man es annehmen sollte. Ich war, ich glaub, dreimal dort.
00:22:40
Speaker
Und mir war schon am ersten Tag, als ich erst einmal teilnehmer war, klar, dass das hier was ganz, ganz Besonderes ist. Und als ich dann ankündigte, dass Paul langsam in den Ruhestand geht,
00:22:54
Speaker
Da dachte ich mir, Mensch, es wäre wirklich schade, wenn dieses Seminar nicht nur nicht erhalten wird, sondern auch in dem Spirit erhalten wird, in dem es tatsächlich angelegt wurde. Und da hatte ich halt meine Erfahrung eben als Abteilungsleiter Grafik und
00:23:12
Speaker
als Organisator von größeren Gruppen, von Zeichnern und Grafikern in den Ring geworfen. Wenn es nicht jemand anderen gibt, der sich parallel bewirbt, würde ich gerne zumindest versuchen, dieses Seminar in dem Sinne weiterzuführen bzw. zu organisieren.
00:23:33
Speaker
Und das Kulturamt hat netterweise dann zugesagt. Man muss wissen, das ist kein Job, den du machst, um reich zu werden oder um Renommee aufzuhäufen. Das ist nicht das Ding, sondern das Seminar heißt, du stehst im Dienst der Sache. Sprich, du kümmerst dich um den deutschen Comic-Nachwuchs so gut, wie es geht. Und da sind halt drei Wochen im Jahr gehen da schon drauf. Gerade in den Salonjahren, wo man noch die Ausstellung vorbereitet.
00:24:03
Speaker
Ja, ja. Aber es kommen ja auch tolle Sachen dabei rum. Also, wenn man auf Ihrer Website mal klickt unter dem Reiter Comics, habt ihr so eine Auswahl von Büchern, nee, nicht unter dem Reiter Comics, sondern unter dem Reiter Wissenswertes, das ist es, glaub ich. Habt ihr so eine Auswahl an Leuten und Büchern und Projekten, die dann rumgekommen, sag ich mal, sind am Ende. Da sind halt auch so Sachen bei wie Trip mit Tropf von Josephine Mark.
00:24:28
Speaker
Mhm. Was ziemlich abgeräumt hat im letzten Jahr, als es erschienen ist. Beim Kibitz-Verlag, könnt ihr auch mal nachhören, den Michael Grünewald vom Kibitz-Verlag hatte ich in Folge 46 hier zu Besuch. Oder drei Steine von Nils Oostkamp, was auch so irgendwie ein ewiges ...
00:24:48
Speaker
Ewig immer wieder aktueller, wenn ihr das Thema wisst, was Nils da durch Deutschland treibt. Parallel bei Reprodukt erschienen von Matthias Lehmann. Ein Buch von Lukas Jüliger. Wut Vacuum kenne ich jetzt nicht, aber Lukas Jüliger hat inzwischen mehrere Sachen veröffentlicht. Adventure-Huhn ist auch schon mal hier empfohlen worden. Aber du kannst sehen ... Ohne dich ... Nein, bitte, unterbrich mich, gerne.
00:25:13
Speaker
Also, wovon du fast ausgehen kannst mittlerweile, gerade in den letzten Jahren. Es gibt zwischen drei bis sechs Titeln, die in jedem Jahr erscheinen, die das Comic-Seminar entweder gestriffen haben oder dort ihren Anfang genommen haben. Und das ist eigentlich, ja, eine Trefferquote, die dir aufzeigt, wie wichtig das Seminar ist. Also, ohne ...
00:25:40
Speaker
diese nicht Begleitung, aber ohne diesen Schutzraum brauchen diese Bücher oft sehr viel länger, um weiterzukommen. Wir hatten zum Beispiel, weil du Tritt mit Tropf erwähntest, dass das Phänomen, dass zum Beispiel in dem Jahr Ralf König Seminalleiter war oder einer unserer Dozenten,
00:25:59
Speaker
Und du merkst es schon nach dem ersten Gespräch, dass er und Josephine absolut fantastisch miteinander konnten. Und wir hatten dann in dieser Seminarwoche eine erste Lesung von Trip mit Tropf, was noch als Buch nicht fertig war.
00:26:16
Speaker
bei denen die beiden, Ralf und Josefine, diese Geschichte vorgelesen haben. Und du merkst es in der halben Stunde, in der diese Lesung lief, wow, das ist hier echt was Besonderes. Diese Lesung und das Buch. Und da merkst du, das sind so Momente, wo ich denke, mein Gott, das kann ich nirgendwo anders erleben. Ein Buch, das noch nicht fertig ist, wo aber jedem schon klar ist, dieses Ding hat ein solches Potential, richtig durchzustarten. Das ist eindrucksvoll.
00:26:46
Speaker
Das glaub ich sofort. Die Liste liest sich sehr eindrucksvoll, es ist auch wirklich interessant. Ich glaub, das ist so ein Informations-, ich nenn's jetzt mal Schnipsel, aber darum reden wir jetzt hier, was vielen Leserinnen und Lesern vielleicht gar nicht so bewusst ist, dass es dieses Projekt in Deutschland gibt. Vielleicht hören ja auch hier ein paar Zeichnerinnen und Zeichner zu, die das noch nicht wussten.
00:27:10
Speaker
Ich kann einfach mal beschreiben, wie so eine Woche aussieht. Das wäre jetzt mal eine nächste Frage gewesen. Genau. Also mal ganz praktisch. Wie fängt man das an? Wie läuft das ab? Also, du bewirbst dich. Im Regelfall ist es so, dass wir als Dozenten, das sind zwischen drei und vier,
00:27:29
Speaker
gemeinsam auswählen. Das heißt, ich bereite die ganzen Anmeldungen vor, die ganzen Bewerbungen. Das geht dann an unsere Dozenten mit einer großen Excel-Liste. Und die Leute, die dann als Erste ihre vier Jahre, finde ich gut, oder kann ich was mit anfangen, sagen wir es mal so, Sternchen kriegen, die sind automatisch im Seminar. Es ist oft so, dass dann Rückfragen kommen, wenn zum Beispiel Leute nicht abgelehnt werden, aber denen wir keine Zugesage geben können.
00:27:57
Speaker
Warum bin ich abgelehnt worden? So bist du nicht abgelehnt worden, sondern das passte vielleicht von den Sensibilitäten der Dozenten nicht. Das sind meist selbstgestandene Künstler und die gucken auch, was kann ich dieser Person tatsächlich mitgeben.
00:28:13
Speaker
Das darf man nicht unterschätzen, dass man als Künstlerin, als Künstler, auch als Verlag tatsächlich, also wenn wir Mappensichtung machen, ist das ganz ähnliches Ding. Man entwickelt ja irgendwie, man kann nicht zu allem wirklich konstruktiv Feedback geben unbedingt, weil man ja selber einen gewissen Geschmack hat und auch irgendwie eine gewisse Kompetenz.
00:28:35
Speaker
Genau. Das finde ich einen super Punkt, den du da einbringst. Also manchmal passt das einfach nicht. Das ist nicht, dass das Projekt schlecht ist oder man die Person nicht mag, sondern in diesem Jahr hat es halt nicht gepasst. Dann bitte nochmal versuchen, wenn wir andere Dozenten haben, es kann sein, dass die da wesentlich klarer mit klarkommen. Genau. Ja. Ja, und dann, wenn der Ausladprozess einmal durchgelaufen ist, gibt es dann die Einladung, man nimmt teil.
00:29:00
Speaker
Wir treffen uns dann meist am Vorabend des Seminars schon in Erlangen, gehen gemeinsam essen, lernen uns ein bisschen kennen und dann ist am nächsten Morgen das große Tische rücken, weil wir arbeiten in einem riesen Raum.
00:29:14
Speaker
Und dann finden sich die Gruppchen, die sich am Abend vorher schon so ein bisschen beschniffeln konnten, ganz alleine zusammen. Das merkt man Leute, die gut miteinander können, sitzen dann an Tischgruppen zusammen, arbeiten an ihren Projekten und unsere Dozenten gehen eigentlich von Tisch zu Tisch, von Teilnehmer zu Teilnehmer, hören sich an, was die Story ist, versuchen Feedback zu geben.
00:29:37
Speaker
Deswegen haben wir auch drei Dozenten, weil wenn du dir vorstellst, du musst 25 Geschichten im Kopf behalten, eine ganze Woche lang, platzt einem irgendwann der Schädel. Also da ist es schon ganz gut, wenn man das ein bisschen splittet. Dazu werden diese Feedback-Grunden, weil man sitzt eigentlich da, arbeitet an seinem Comic. Aber damit man nicht den ganzen Tag in der eigenen Suppe sitzt und rumkocht, haben wir dann so Mini-Workshops addiert. Das heißt,
00:30:02
Speaker
morgens gibt es dann eine halbe stunde figurliches zeichnen das heißt wir stehen uns dann gegenseitig model
00:30:08
Speaker
Und machen eben Zeichenübungen. Nachmittags gibt es dann meist einen halbstündigen Fachvortrag. Zum Beispiel Einsatz von KI in Comics. Wie mache ich meinen eigenen Fund? Wie müsste eine ideale Bewerbung an einem Verlag aussehen? Solche Sachen. Und dann sitzt man wieder, arbeitet alle an Sachen. Und abends ist es so, dass wenn man sowieso schon den ganzen Tag miteinander verbracht hat, wir dann entweder draußen im
00:30:35
Speaker
Innenhof des Kulturamts Grillen. Wenn wir Glück haben, haben wir Musiker dabei. Wir hatten das die letzten Jahre, dass dann so ab zehn die Ukulelen und Gitarren rauskamen. Na schön. Und es ist, wie ich schon sagte, man lebt da eine Woche in dieser Bubble, in diesem Comic-Kloster, kommt dann raus und dann setzt natürlich immer so ein bisschen die Realität ein und man merkt so, von Comics sind super geil, stellt man dann fest. Wenn man dann nach Hause kommt, okay,
00:31:02
Speaker
Comicwelt kriegt halt oft von der Außenwelt die kalte Schulter so ein bisschen präsentiert in Form von Desinteresse. Guck mal hier, das ist der Stellenwert von Comics in der deutschen Literaturwelt. Dann kommt man wieder ein bisschen runter. Aber innerhalb dieser Woche merkt man, das ist wahnsinnig fokussiert.
00:31:22
Speaker
Es ist ein unglaublich liebevoller Umgang miteinander. Das ist was, weil man sitzt selbst, selbst unsere Dozenten, wir sitzen alle im selben Boot. Geschichten, die entstehen, sind halt zerbrechlich und man versucht sie zu entwickeln mit allem, was man hat in dem Moment und hofft, dass das Ding am Ende auch tatsächlich jemand anders spannend findet, außer der eigenen Mutter.
00:31:49
Speaker
Schön gesagt, aber die Voraussetzungen sind, wenn man mit so viel Input und so eine kreative, inspirierende Atmosphäre hat, ja eigentlich nicht schlecht. Nein, das ist richtig. Also wir bemühen uns auch wirklich, da
00:32:02
Speaker
Ja, alles so gut wie wir können zu umsorgen. Unsere Teilnehmer sind auch meist in der gleichen Unterkunft untergebracht. Und wirklich, man lebt und arbeitet zusammen in einer Woche. Und das Schöne ist, es entstehen halt Freundschaften, es entstehen Partnerschaften im Arbeitsbereich. Das ist halt schon echt was Besonderes. Und wir haben im Regelfall auch noch zwei, drei
00:32:27
Speaker
Teilnehmer über den Kulturaustausch dabei, teilweise aus China, teilweise aus Afrika, Kanada, Frankreich. Auch da entwickeln sich
00:32:40
Speaker
Freundschaften und Verbindungen, die über diesen flusigen Bauchnabel der deutschen Comic-Welt hinausgehen. Dass man sagt, man kocht nicht nur in seinem eigenen Süppchen, sondern man schaut über den Tellerhand hinaus. Der flusige Bauchnabel der deutschen Comic-Landschaft. Also, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, wenn ihr einen Begriff aus dieser Folge mitnehmen wollt, dann gerne dienen.
00:33:09
Speaker
Man neigt immer so ein bisschen dazu, Sachen zu machen, die nur für den deutschen Markt funktionieren. Ich glaube, wenn man versucht, da eine Karriere daraus zu bauen, ist es mit Sicherheit eine Hilfe auch zu gucken, wie machen andere Länder das. Man merkt halt, dass Deutschland im Vergleich zu Frankreich, Spanien, Italien,
00:33:33
Speaker
ein relativ kleiner Markt ist. Oh ja. Und dann kriegt man das halt mit. So ja, gut, französische Künstler, die können als Startauflage gerne mal mit 20.000 oder mehr rechnen. Wenn wir in Deutschland, wenn du 2.000 als Startauflage kriegst, bist du schon Superman. Der Markt ist bei uns leider noch nicht größer.
00:33:57
Speaker
Ja, nee, Entschuldigung, ich wollte dich nicht unterbrechen. Aber um das zu ändern, muss man eben Comics und Comics machen, wahrscheinlich stärker kultivieren. Und das versuchen wir eben mit dem Comics. Ja, da ist

Herausforderungen und internationale Perspektiven im deutschen Comic-Markt

00:34:08
Speaker
was dran. Man muss in dem Kontext auch sagen, gerade wenn du meinst, Comics als Karriere muss man oder sollte, empfiehlt es sich auch ein bisschen ... Also ...
00:34:17
Speaker
Um wirklich eine Karriere mit Comics zu machen, muss man auch irgendwie im Ausland stattfinden können und auch das halt zulassen und vielleicht auch so konzipieren und anlegen. Richtig. Der deutsche Markt gibt es einfach für die wenigsten Künstlerinnen und Künstler her.
00:34:34
Speaker
Cartoon vielleicht funktioniert noch eher, wenn man jetzt Ralf Rute ist oder Joshua Sahu. Das sind Phänomene. Genau, das sind Einzelfenomene. Ganz genau, ob du Joshua siehst oder Ralf. Das sind Leute, die zum richtigen Zeitpunkt mit dem richtigen Material nach oben gekommen sind.
00:34:53
Speaker
Ansonsten, ich habe Freunde, die Kartonisten sind. Die freuen sich jedes Mal, wenn sie in der FNZ sind. Aber wenn man weiß, was da am Preisen für einen Karton bezahlt wird, dann denkt man sich auch sehr gut. Also, Kartonisten und Comiczeichner sitzen da schon im gleichen Boot. Ja, hast du recht. Weil es einfach nicht viel Geld gibt, schlicht und ergreifend. Wir haben den Markt hier nicht.
00:35:14
Speaker
Ja. Ja, da ist was dran. Was wollte ich sagen? Nee, also danke für den Einblick, genau. Das Seminar ... dieses Jahr ... Ja? Wie war das so? Ah, wie war das so? War so ganz ... Also, ich hab das hier in meinem Skript so ein bisschen geframed von wegen Business as Usual, vergessen, dass letztes Jahr auch ein Seminar gab, wo es keinen Salon gab.
00:35:43
Speaker
Das hatte ich nicht mehr ganz auf dem Schirm. Also die Salonjahre-Seminare sind immer ein bisschen stressiger, weil alle natürlich noch Material für die Ausstellung, die dann am Ende des Seminars stattfindet, arbeiten. Nicht-Salonjahre sind
00:35:58
Speaker
Wie gesagt, schon im Herbst. Man sitzt dann im hübschen Erlangen, kriegt mit, wie so der Sommer langsam in den Herbst umschlägt. Und es ist halt eine ganze Ecke entspannter. Ja. Man muss sich vorstellen, man ist sieben Tage in diesem Seminar. Das ist schon eine wahnsinnig intensive Erfahrung. Und dann hat man noch mal vier Tage Salon hinterher. Und dann braucht man erst mal eine Woche Urlaub. Das braucht man nach einer Woche Salon auch. Das ist wahr. Aber wir hatten dieses Jahr zum Beispiel als Dozenten
00:36:29
Speaker
Katharina Grewe dabei, Naomi Fern und David von Bassewitz. Und ich versuche halt immer auch so ein bisschen die Dozenten so zu mixen, dass das jede mögliche Stilrichtung, die unsere Teilnehmer mitbringen, abgedeckt werden. Auch was so die Sensibilitäten des Storytellings angeht.
00:36:52
Speaker
Wir hatten in den letzten Jahren tatsächlich auch Dozenten wie Flix, Ralf König, wir hatten viele Franzosen, wir hatten letztes Jahr eine der Comic-Macherinnen, die zum Beispiel ihr verlegt, nämlich Teresa Vallejo im Seminar und das ist natürlich eine fantastische Erfahrung. Die arbeiten komplett anders, können dementsprechend ihr Wissen auch ganz anders teilen.
00:37:17
Speaker
Ihr hattet auch historisch teilweise ... Also, als ich da durchgescrollt bin, ich bin fast zum Glauben abgefallen. Max Caban, Thierry Cailletou, Riffraps, oder wie man das ausfindet, Pascal Rabaté. Also, es ist teilweise alles schon ein bisschen länger her, als die vielleicht noch gar nicht so berühmt waren, wie sie heute sind. Aber wenn man sich mal vorstellt,
00:37:38
Speaker
Da ist schon durch dieses Seminar an Dozenten und Dozentinnen eine Menge große oder später auch wichtige, mein Kajeto hat Aqua Blue zum Beispiel ja mitgemacht, glaub ich. Also wirklich auch popkulturell sehr einflussreiche Werke bei entstanden sind. Ja, absolut spannende Leute. Ich versuch's ja immer, so ein bisschen internationaler zu halten, weil's dieses Jahr nicht ganz so einfach war.
00:38:03
Speaker
Weil viele der größeren Namen, wir hatten zum Beispiel über Jodie Lafebvre angefragt. Ja, der ist ja noch nicht mal zu uns gekommen. Nee, aber seine Tanzkarte ist so voll. Ja, ja. Er sagte, lass uns das vielleicht im nächsten Jahr noch mal zu probieren, versuchen. Und natürlich mach ich das. Jodie Lafebvre hat jetzt eine lange Karriere schon mittlerweile. Hinter sich wird aber in Deutschland gerade erst so ein bisschen entdeckt, hab ich das Gefühl.
00:38:30
Speaker
Und natürlich, wenn man Leute, die so universell arbeiten und auch tatsächlich für beide Geschlechter als Dozenten spannend sind, man versucht gerade an sich, sich an solche Leute zu hängen. Und der Grund dafür ist relativ einfach. Wir haben mittlerweile fast zwei Drittel Frauen im Seminar. Und das sind Sibilitäten.
00:38:53
Speaker
die natürlich versucht werden, sollten abzudecken. Also wenn ich dann jemanden einlade, der in erster Linie Superhelden macht, merke ich ja, das ist toll, aber das interessiert vielleicht wirklich nur einen sehr kleinen Teil unserer Teilnehmer. Also guckste, wer ist spannend, wer hat in zwei, drei Jahren das nächste spannende Projekt.
00:39:12
Speaker
bei dem man das Gefühl hat, oh, das könnte eine große Nummer werden. Und an diese Leute versuche ich mich zu wenden, wenn ich dann eben unsere Dozenten versuche, anzusprechen. Also du würdest dann auch tatsächlich eher sagen, dass da eine Konfrontation der künstlerischen Stile nicht zielführend wäre. Also wenn jetzt, weiß ich nicht, Nick Klein als deutschsprachiger Superheldenzeichner jetzt mal beispielsweise als Dozent da ist,
00:39:36
Speaker
Das wäre super, aber ... Ja, ja, nee, gut, aber ... Das klang jetzt so durch, dass du das Gefühl hattest, dass es eher vielen Teilnehmerinnen vor allem nicht so viel geben könnte als kreativen Gut. Es gibt nur wenige Teilnehmerinnen, die vielleicht mit einem Superhelden-Comic kommen. Ja.
00:39:54
Speaker
Und dann stehe ich da. Ja gut, die Leute sind fantastisch im Erzählen von Superheldenstories, Anatomie. Ich bin mir sicher, die Palette zum Beispiel auch von Nick Klein ist viel viel größer als das Segment, in dem er arbeitet.
00:40:09
Speaker
Über die Jahre sehe ich, was sind die Themen und was sind die Interessen, mit denen die Teilnehmer kommen. Welche Bücher zum Beispiel gehen bei uns tatsächlich von deutschen Zeichnern über den Ladentisch. Dann versuchst du das Seminar so ein bisschen dahin zu modellieren, dass du sagst,
00:40:27
Speaker
Wir haben internationale Leute dabei. Aber ich würde es jetzt nicht sehr spezifisch auslegen auf zum Beispiel Zeichner, die ich fantastisch finde, die ich gerne mal kennenlernen würde, weil ich bin halt eine andere Generation. Damit tue ich niemandem Gefallen, indem ich dann Größen der 80er oder 90er nochmal einlade. Ne, klar. Und man versucht es halt immer so ein bisschen darauf hinzukriegen, wie kann man die Teilnehmer so ein bisschen fordern?
00:40:54
Speaker
eben auch über diesen Tellerrand rauszugucken, weil sonst kriegst du nur Autobiografien, Biografien, historische Stoffe der deutschen Geschichte. Das will man ja versuchen zu vermeiden. Wir wollen es ja aufbrechen, weil sonst kommt nicht viel frisches, frisches Storytelling-Blut in diesen ganzen deutschen Comic-Bereich. Ja, ich glaube, ich verstehe, was du meinst. Das ergibt, wenn man sich jetzt die letzten Jahre so anguckt,
00:41:19
Speaker
Das ist schwer in Worte zu fassen, aber La Febre hat ja offensichtlich einen Stil, der international auch funktioniert. Er erzählt Geschichten, die international funktionieren, er wird in vielen Ländern verlegt, aber es ist gleichzeitig was ganz Eigenständiges. Und das gilt jetzt auch ... Thomas von Kummern war 2023 ja auch da zum Beispiel. Genau, Thomas hat das drei Jahre gemacht. Genau, der ja auch international. Also, wissen vielleicht ein paar nicht unbedingt, aber ...
00:41:47
Speaker
Wie hieß die Zombie-Geschichte nochmal? Also Gung Ho meinst du? Gung Ho, genau. Ganz genau. Gung Ho ist ja für den französischen Markt entstanden ursprünglich. Richtig, aber hat einen internationalen Appeal. Jaja, auf jeden Fall. Das ist das, wonach du suchst. Wir haben zum Beispiel Katharina Gräve, die mit ihrem Prinzessinnen-Buch oder beiden Büchern gerade gewaltig
00:42:08
Speaker
Petronia, ne? Ja, ganz genau. Naomi Furl, die einfach ein wahnsinnig liebevoller Erzähler ist, der aber eben, weil es hinter einer Paywall beim Tagesspiegel liegt, nicht jedem zugänglich ist.
00:42:25
Speaker
Also man versucht das immer so ein bisschen so zu mischen. Es ist so ein bisschen Alchemie. Du versuchst ein Gefühl für die Person zu kriegen und denkst, oh, ich glaube, das könnte passen. Und in diesem Jahr, du hast halt David van Basseritz, der als international anerkannter Illustrator auch eine echte Nummer ist. Das muss man hier kaum mitkriegen, aber wenn du mal schaust, was die so an internationalen Veröffentlichungen haben,
00:42:48
Speaker
Da merkst du, nee, das funktioniert. Selbst wenn man in diesem Jahr, wie wir es hatten, in erster Linie nur deutsche Dozenten hat, so sind doch die internationalen Verbindungen tatsächlich gegeben. Stockhausen hat der gemacht, zu den anderen. Ganz genau. Ja, ja. Nee, das ist ein interessanter Einblick. Es fühlt sich allerdings, ja gut, aber ehrlich gesagt, wie vieles in der Comicbranche fiel auch nach Erfahrungswert und Bauchgefühl an.
00:43:14
Speaker
Das ist vermutlich nichts, was man am Reißbrett gut planen könnte. Ich wüsste auch nicht, wie das hinhauen soll. Du lädst dann irgendwelche US-Größen ein und denkst, die sind fantastische Künstler. Aber manchmal hat man das Gefühl, vielleicht im Didaktischen nicht ganz so ausgeprägt. Man möchte vermeiden,
00:43:36
Speaker
dass ein doofes Erlebnis nicht nur für die Teilnehmer, sondern auch für die Dozenten wird, wenn es denn gar nicht passen sollte. Speziell der US-Markt funktioniert ja auch noch mal ein bisschen anders als der europäische. Ganz genau. Wir hatten es auch mal gehabt, dass wir eine Dozentin hatten, da merkte man, ich glaube, die ist von der Situation überfordert. Das war lange bevor ich das übernommen hatte. Einfach so viele Stories, also sie selbst war auch
00:44:04
Speaker
im schreibenden Bereich tätig weniger im zeichnen und da merkte man so ich glaube dass das ist ihr zu viel kommen diese 25 individuen mit ihrer story auf ein zu und man merkt so ich glaube wir müssen
00:44:20
Speaker
ihr ein bisschen mehr Rückzugsort gönnen, damit sie da überhaupt noch in dem Rahmen funktional bleibt. Oh, Wahnsinn. Ja, okay. Du meintest gerade, es wäre niemandem damit geholfen, wenn du deine Favoriten aus den 90er-Jahren jetzt anfängst einzulernen. Trotzdem gibt's doch bestimmt so eine Person, die du wirklich gerne mal als Dozent, als Dozentin gewinnen würdest. Oder? Ja, absolut, absolut. Aber du hast zum Beispiel ...
00:44:52
Speaker
Das Team um Black Sad herum. Einer davon ist... Ein Roll und... Macht der das noch? Nee. Nee, nee, nee. Warte mal. Dias Canales? Ach, Quatsch. Dias Canales und Guanido. Ganz genau. Guanido wäre zum Beispiel mal so ein Traum.
00:45:11
Speaker
Ja, das kann ich mir vorstellen. Super. Aber weiß ich nicht, ob der das macht. Wir hatten, wie gesagt, Theresa letztes Jahr bei uns. Die sind befreundet oder so oder sogar zusammen gewesen. Ich glaube, sie ist die Frau des Schreibers, wenn ich mich richtig erinnere. Und das wäre eine Möglichkeit, mal vorsichtig vorzufühlen.
00:45:31
Speaker
Aber die Frage ist, ist das, was bei uns im Seminar funktionieren würde? Ich kenne das Seminar jetzt durch die Erfahrung der letzten fünf Jahre gut genug, um zu sehen, ja, das wäre natürlich fantastisch, die ganz großen Namen des Bereichs da zu haben.
00:45:50
Speaker
ist es ein wirklicher Nutzen für alle. Und da passt es zum Beispiel Teresa Valero absolut fantastisch, weil sie schreibt, sie zeichnet und auch das auf einem Niveau, was international in dieser Kombination schwer zu erreichen ist. Und dann denkt man so, das hat super gepasst, ob das dann mit Herrn Guarnido zum Beispiel passen würde.
00:46:12
Speaker
Da müsste man sehen, es ist im Moment nur eine Theorie, dass man sich das vorstellen kann. Aber ich seh zum Beispiel, dass viele unserer Teilnehmer sind vielleicht mit Black Sad oder dem Gesamtwerk der beiden überhaupt nicht vertraut. Wirklich? Und überhaupt lesen nicht alle deutschen Comicmacher alle Comics, die rauskommen. Ja, gut, aber Black ... Nee, natürlich nicht. Aber ich hätte jetzt gedacht, dass Black Sad vielleicht doch so ein ...
00:46:38
Speaker
Also, wenn ich mir anschaue, wie unfassbar viele anthropomorphe Tier-Stories heutzutage erscheinen, irgendwie Black Set da ja doch ein Vorreiter war, diese Ästhetik ... Also, so nehme ich es wahr. Korrigier mich, wenn du es anders siehst. Nee, das ist schon korrekt. Aber was du zum Beispiel feststellen wirst, grade im Kontext von Seminar, und du hast natürlich auch viel mit Comic-Schaffenden zu tun,
00:47:05
Speaker
Die können gar nicht alles lesen. Nein, natürlich nicht. Und dann merkt man so, das kennen die noch gar nicht. Du kennst das nicht. Ist mir völlig unbekannt. Und da muss man sie erst mal ranführen. Das ist zum Beispiel eine Gründe, warum ich seit letztem Jahr die Verlage versuche, auch stärker ins Seminar einzubinden, in dem man einfach bittet, könnt ihr uns Remiten und angedötchte Exemplare zuschicken, damit ich unsere Zeichner mit eurem
00:47:32
Speaker
dass man ein Verlagsprogramm vertraut machen kann. Ja, ja. Ja, nee, da ist was dran. Klar, man unterschätzt ... Man in dieser Blase drinsteckt, vor allem aus Verlag, sich in seinem eigenen Verlag. Anekdote dazu, wir hatten in Erlangen Patrick Oberholzer zu Gast, den Schweizer Zeichner und Autor von Games, einen Comic, den wir veröffentlicht haben, auch sehr erfolgreich.
00:47:57
Speaker
Und der hatte uns das Projekt angetragen und wir hatten einen Vertrag gemacht, et cetera, pp. Als er sein Belegexemplar in der Hand hielt, war er verwundert, wie groß der Comic ist. Weil er tatsächlich bisher nur unser kleines Buchformat gelesen und wahrgenommen hat. Ihm war gar nicht klar, dass wir auch Albenformat verlegen. Wir haben sein Projekt gesehen und sofort gedacht, die Zeichnungen gehören ins Großformat. Er hatte sich das die ganze Zeit kleiner vorgestellt.
00:48:24
Speaker
Man hat aber auch gar nicht mit uns darüber gesprochen, weil er dachte, es gibt nur dieses eine Format bei Splitter. Ah, siehst du. Das zeig dir. Jaja, ganz spezielle Situation irgendwie. Das stimmt, aber da merkst du, dass selbst Comic-Zeichner nicht jedes Mal im Comic-Laden rennen, wenn sich ... Nee, genau. Nein, natürlich nicht. Natürlich nicht. Ähm ...
00:48:48
Speaker
Bier biegen mal so langsam in Richtung vielleicht ein bisschen spezifischere Anekdoten ein. Du hast jetzt schon ganz viele Dinge erzählt, auch schon ... Ich finde, du transportierst das sehr gut, dass das Seminar einfach so ein Schutzraum und so ein warmer Ort für kreativen Austausch ist. Aber vielleicht gibt es ja trotzdem so eine oder zwei Anekdoten, die besonders hervorgestochen sind. Ob das jetzt in den fünf Jahren war, in denen du es leidest,
00:49:19
Speaker
Wäre mir jetzt in dem Kontext egal? Das glaube ich nicht. Also, was zum Beispiel in den Anekdotenbereich hineinfällt, ist, dass Thomas von Kummern zum Beispiel, dem wir drei Jahre als Seminalleiter dabei hatten, nicht nur ein fantastischer Zeichner und Erzähler ist, sondern auch noch saugut singen und Gitarre spielen kann. Natürlich kann er das. Der kann alles, glaube ich. Ja, das ist schrecklich. Manche Leute haben so viel Talent abgekriegt.
00:49:48
Speaker
das sind das sind so die netten elemente die man unerwarteter weise noch oben drauf kriegt oder wenn zum beispiel wir haben wir haben naomi fern die hatte ich erwähnt dabei ist die als als privates interessen fach auch zum beispiel non verbale kommunikation nicht kommunikation sondern
00:50:12
Speaker
Konfliktfreie Kommunikation auf dem Zettel hat. Und wir hatten dann einen Teilnehmer, der auch von der Situation sehr überfordert war. Und wie sie dann eben solche Personen auch abholt und wieder in die Gruppe zurückholt, das sind so ... Spannend. Mein Gott, ist das brillant. Und du lernst nicht nur eben für deinen Bereich,
00:50:36
Speaker
im Umgang miteinander. Es ist ein sehr humanistisch geprägter Ort und an solchen Ausnahmetalenten eben auch im Umgang mit anderen Menschen.
00:50:47
Speaker
kriegt man das dann jedes Mal vor Augen geführt und denkt so, mein Gott, wie viel Glück hab ich, dass ich dieses Ding mitorganisieren darf. Wahnsinn. Das klingt wirklich schön. Aber es gibt doch bestimmt, wenn ich die Frage einfach trotzdem nur mal nachschieben darf, auch mal Sachen, die nicht so gut gelaufen sind. Das klingt jetzt alles, als wäre das organisatorisch, dass es mit den Leuten irgendwie cool ist und man da immer positive Aspekte eigentlich aus allem rausziehen kann, glaube ich, unbesehen.
00:51:16
Speaker
Aber es muss doch irgendwie auch mal Probleme geben, sowas zu organisieren. Ja, also weniger das Organisieren. Da habe ich tatsächlich wahnsinnig viel Glück, weil, wie gesagt, ich mache das ja zusammen mit Katja Rausch vom Kulturamt. Das ist das wenigerste Ding. Manchmal gerade gerade die ersten Jahre, in denen ich das
00:51:35
Speaker
als Teilnehmer erlebt hatte, merke ich so, du hast zum Beispiel Dozenten dabei, die jeder für sich absolut brillant sind und große Namen und große Koryphäen, aber komplett unterschiedliches Feedback geben zum Beispiel an die Teilnehmer. Das heißt, die gehen halt durch die Reihen.
00:51:53
Speaker
Person A unterhält sich mit dem Teilnehmer, gibt das Feedback. Person B kommt zu dem Teilnehmer, gibt völlig gegenläufiges Feedback. Und die Arme sitzen an der Nase. Was mache ich jetzt? Ich habe versucht, daraus zu lernen. Okay, auf solche Kombinationen sollte man versuchen, so ein bisschen einzugehen, dass einem das nicht passiert. Oder eben, wie ich es gerade schon erwähnte, eine Dozentin, die von der Situation einfach überwältigt war.
00:52:20
Speaker
Dann hast du manchmal Teilnehmer, selbst wenn man noch so gut vorher ausflöht, aber du hast immer ein, zwei Charaktere, die im schlimmsten Fall ein bisschen auffälliger sind. Die brauchen halt eine Menge Sauerstoff im Raum und dann muss man die an die Seite nehmen. Es geht ein kleines bisschen runtergetonter.
00:52:38
Speaker
Aber das sind absolute Ausnahmefälle. Das sind dann die Momente, wo man als Organisator jetzt nicht unbedingt denkt, so hätte ich jetzt gebraucht. Aber das passiert so selten. Mein Job in erster Linie ist, diese Bubble nach Möglichkeiten nicht zu stören und möglichst Probleme schon im Vorhinein zu lokalisieren und rauszuhalten.
00:53:02
Speaker
Gut ist halt nicht immer möglich. Man guckt den Leuten ja vorher nicht in den Kopf vor allem. Ganz genau. Man weiß zwar dann in Zukunft bei welchen Personen man dann ein kleines bisschen Abstand hält, aber das ist hier nicht der Ort oder das Format, in dem man dann Namen fallen lässt. Man sagt so, nee, brauch ich nicht nochmal.
00:53:21
Speaker
Ja. Ich hatte das am Anfang schon angedroht. Ich mach es jetzt wahr. Der Comic-Salong Erlang ist grade frisch hinter uns. Und ohne da jetzt ewig drüber upraven zu wollen, du warst doch bestimmt auch als Besucher da vor Ort, oder? Ich war tatsächlich als Besucher vor Ort. Hab mich dann netterweise darüber gefreut, wie groß zum Beispiel die Ausstellung des Seminars geworden ist. Das ist nämlich tatsächlich, um noch mal kurz den Schwenk zwischen beiden
00:53:51
Speaker
Formaten zu bringen. Wir hatten die Seminarausstellung, das heißt die Arbeiten, die dann alle zwei Jahre gezeigt werden, immer so ein bisschen am Rande des Salons verortet gefunden. Und diesmal war das Kulturanzonit und hat uns tatsächlich einen zentralen Ort, der groß war, direkt an der Hauptstraße lag.
00:54:15
Speaker
zugegeben, nämlich das Z-E-M oder, nee, Z-A-M. Z-A-M, ne? Zum heißt es wie zusammen auf Hochdeutsch ausgesprochen, aber auf Bayerisch. Ach so! Ja, mir muss es auch jemand erklären.
00:54:29
Speaker
Ich hab nicht die ganze Zeit gefragt, was ist denn das für ein Akronym überhaupt?

Bedeutung und Umzug von "ZAM"

00:54:33
Speaker
Es gibt ein Akronym dafür, du wirst mir gleich nicht einfällt, aber es steht tatsächlich für Zammsein. Also alles klar. Schön. Und da hatten wir am Vorabend der Eröffnung
00:54:44
Speaker
des Salons, unsere Seminareröffnung und was traditionell früher im Innenhof des Kulturamts stattgefunden hat, das traditionelle Angrillen, was natürlich das Kulturamt gar nicht mehr leisten kann, da sind ja auch nicht so wahnsinnig viele Mitarbeiter und dann noch eine Grillparty am Vorabend für 200 Leute schmeißen, das haut nicht hin.
00:55:07
Speaker
Und das hatten wir dieses Jahr eben mit der Eröffnung der Seminausstellung zusammengelegt. Und das war fantastisch, weil das ging um 7 Uhr los. Absolut jeder, der Zeit hatte und mit dem Aufbauen fertig war, fand sich dann eben zusammen und ist dann hinterher gemeinsam essen gegangen. Und das war ein fantastischer Auftakt für diesen Salon.
00:55:28
Speaker
Man ist so ein bisschen berappelt. Donnerstag morgens schüttet man den Staub ab, macht sich jetzt auf den Salon zu erkunden. Du hast diese fantastischen Ausstellungen gehabt. Ich glaube, diesmal waren es ja fast 20. Es waren super viele Ausstellungen. Teilweise in Nürnberg, weil gar nicht so viele Locations da waren. Ich glaube, die Schwermetallausstellung habe ich gar nicht mehr geschafft.
00:55:51
Speaker
Und ansonsten das Wetter war jetzt vielleicht nicht optimal mit diesen dazwischen liegenden Schauern. Aber das hat dann auch dieses Zelterlebnis wieder so ein bisschen kuscheliger gemacht. Schön gesagt, ja. Die Zelte, ja, also wir hatten das Glück, unser Zelt hat ja dichtgehalten im Gegensatz zu dem einen oder anderen.
00:56:13
Speaker
Aber das größte Problem im großen Zelt in Halle A war die Kälte, denn die haben aus dem letzten Jahr gelernt und die Klimaanlage auf 150 gedreht. Aber solange noch keine Leute in dem Zelt waren, also morgens, wenn man aufschloss quasi, war es unfassbar kalt. Das glaube ich. Ja, die sind schon industrial strengths, die Klimaanlagen, die die da aufbauen. Aber das brauchst du auch, also wenn es dann
00:56:39
Speaker
wirklich regnet und die Zelte sind voll. Du kriegst diese feuchtkalte Luft gar nicht so schnell ab. Nee, das stimmt. Irgendwelche tollen Entdeckungen, die du auf dem Salon gemacht hast, Highlights, Überraschungen? Für mich war eine der größten Überraschungen, dass viele meiner Freunde auf einmal Autogrammstunden hatten.
00:56:59
Speaker
Also wirklich persönliche Freunde wie Marie Sanne oder Chris Nöth. Hattet ihr da dann natürlich alle Kollegen, die man sonst so kennt, ob es Tobi Damen ist und sowas. Das ist immer der netteste Bereich. Man ärgert sich dann immer, dass man nicht Zeit hat, mit jedem so ausgiebig zu plaudern.
00:57:17
Speaker
wie man möchte. Es ist zwar Stammestreffen, aber in diesem Stammestreffen gibt es dann auch eine Menge Programme, was man abarbeitet. Und so ist man halt die ganze Zeit auch eingebunden. Ich selbst habe dann am Stand von Salek gesessen und habe dann mein Büchlein signiert. Das war eine extrem schöne Erfahrung, weil man auf einmal merkte so, wow, das Ding wird tatsächlich wahrgenommen, was ich überraschend und wirklich sehr, sehr schön empfand.
00:57:47
Speaker
Das klingt alles so wahnsinnig bescheiden. Ja, man darf das auch nicht größer machen als es ist. Wenn man irgendwann mal 20 Bücher gemacht hat, ist das vielleicht ein anderes Erlebnis. Aber so ist man froh, dass das überhaupt wahrgenommen wird. Wie gesagt, dadurch, dass ich die Verlagseite sehr gut kenne. Ich mache halt immer wieder was für die Verlage, was man jetzt nicht so groß an die Glocke hängt.
00:58:13
Speaker
Oder eben die kreative Seite der Leute, die halt versuchen, ihre Bücher da unterzubringen. Sondern kriegst du ein relativ realistisches Bild davon, wie der Comicbereich in Deutschland funktioniert. Und bist froh über jeden, der überhaupt tatsächlich so ein bisschen das Gefühl hat, ich werde gesehen, ich werde wahrgenommen. Und wenn es an einem selber passiert, ist es umso netter.
00:58:36
Speaker
Ja, in dem Sinne kann man auch nur weiter sagen, geht nicht mit Scheuklappen durch die Comic-Szene, guckt nach links und rechts, nicht nur, wenn ihr über die Straße geht. Man kann, es gibt viel zu entdecken, gerade auch auf solchen Salons, aber auch abseits davon, wenn man nicht die Gelegenheit hatte, jetzt nach Erlangen zu gehen.
00:58:54
Speaker
Ein gut sortierter Comicladen hilft manchmal auch schon weiter. Das ist wahr. Ralf, vielen lieben Dank für die vielen Einblicke und für die wirklich sehr schöne Beschreibung des Ganzen. Ich finde, du hast sehr gut irgendwie das Gefühl des Seminars transportiert, würde ich fast sagen. Ich würde jetzt zu meinen traditionellen Schlussfragen übergehen, aber natürlich nicht ohne dir zuvor, wenn du möchtest, die Gelegenheit zu einer Gegenfrage zu geben.
00:59:21
Speaker
Aber nur, wenn du willst. Wenn nicht, dann ... Meine Gegenfrage wäre, was du wahrscheinlich gar nicht beantworten kannst. Nämlich, wann darf ich mit dem vierten Band von Schloss der Tiere rechnen, weil das Ding ist absolut meisterlich und erscheinbarlich. Oh, ja, da ... Also, der Verlag hat uns inzwischen auf 2025 vertröstet. Ja, das dachte ich mir schon. Da herrscht wohl ein gewisses Problem mit der Arbeitsmoral von Herrn de Lep.
00:59:50
Speaker
wenn man das so sagen darf. Ja gut, ich meine, der hat durchgeackert. Wenn du dir die Qualität dieser Geschichte anguckst, denkst du, ja, das kann ich verstehen. Also in Frankreich hatten sie so eine schöne Vorveröffentlichung in Form von tageszeitungsformatigen Sammlerexemplaren. Das war fantastisch.
01:00:09
Speaker
Ja, die waren sehr, sehr schön. Die waren ja wirklich wie so eine Zeitung aufgemacht, noch mit so einem Artikel dabei. Und wir haben die auch in der Redaktion gehabt, aber es lässt sich für den deutschen Markt halt unmöglich umsetzen. Das ist schade. Das ist wirklich schade, oder? Ich hab mir die immer brav in Frankreich bestellt.
01:00:28
Speaker
Aber das ist mein Gott, wäre das schön, wenn man sowas hier mal machen könnte. Aber ich sehe das natürlich auch keine Chance, dass wir das hier realisieren. Das geht leider nicht. Nee, aber Felix de Lep ist wohl heftigst in Verzug und ich gehe da jetzt
01:00:43
Speaker
nicht weiter ins Detail. Aber 2025 ist der aktuelle Stand. Genau, ja, aber es zeigt einem auch, dass man eben mit diesem künstlerischen Dasein auch sehr vorsichtig umgehen muss. Selbst wenn du einen Titel hast, der bombastisch läuft. Man darf die Leute auch nicht bis zum Anschlag auslasten. Deswegen, wie gesagt, sind so Safe Spaces super wichtig. Das kommt voran. Aber es gibt keinen externen Druck und das ist so kostbar.
01:01:12
Speaker
Ja, ich glaube, Felix de Lep kriegt schon eine Menge externen Druck inzwischen. Es ist so. Aber das ist natürlich auch Teil des Show-Business. Das ist nicht immer Show-Freunde. Da muss man aber auch einlenken. Ich kenn ihn natürlich nicht persönlich, aber ich hab ihn einmal kurz in Angoulême getroffen. Der wirkte halt eher sehr jung. Ist ja sein erstes Projekt nach der Schule, nach seiner Ausbildung. Und dass das dann direkt so erfolgreich ist,
01:01:40
Speaker
Ich kann mir vorstellen, dass ihr das auch ein bisschen überfordert. Ja, es ist ein wahnsinniger Erfolgsdruck. Aber ich glaube, das ist auch so ein bisschen die Gefahr, wenn du was machst, was sehr erfolgreich ist, die Leute erwarten, dass du denselben Zaubertrick dann bis zu deiner Rente vollfährst. Und ich glaube, wenn man das merkt, dass das erfolgreiche Zeichner
01:02:01
Speaker
dann irgendwann so ein bisschen Sklave ihres eigenen Erfolges werden. Was anderes will der Markt manchmal gar nicht annehmen oder können sich Verlage vorstellen. Das ist immer so ein zweischneidiges Schwert. Das schlimmste und das beste, was einem passieren kann. Auf jeden Fall.
01:02:16
Speaker
Ja, gut. Also so viel zu deiner Frage. Und dann hab ich jetzt noch einen ganzen Haufen Fragen an dich. Ralf, wir gehen mal zu den Schlussfragen über, wo du uns und mir ein paar Empfehlungen und ... Quatsch, Anekdoten, Empfehlungen und Gedanken mitteilen darfst. Steigen wir mal ein mit der klassischen Frage nach den drei Comics oder Mangas oder Graphic Novels oder Comicreihen, was auch immer, die du auf die sprichwörtliche einsame Insel mitnehmen würdest. Was wären das für ...
01:02:45
Speaker
Bücher. So ziemlich alles von Elnmur, weil ich finde Elnmurs Sachen sind immer nach wie vor, also die meisten werden Watchmen kennen, vielleicht kennen sie noch wie Vorwendetal. Das ist ein gigantisches Gesamtwerk.
01:02:58
Speaker
was ich immer wieder als total vielschichtig empfinde und ich glaube mein absolutes Lieblingsbuch ist eins von ihm da weiß ich gar nicht ob es das auf deutsch gibt, Voice of the Fire das ist so eine Kurzgeschichte ich habe noch nie gehört, wenn ich ehrlich bin da sehe ich bis zu meinem eigenen Ruhestand von also die Dinger zeigen dir auf was eine Geschichte leisten kann wenn man
01:03:21
Speaker
Form und Inhalt perfekt miteinander verbindet. Okay, ist das ein Roman oder ein Comic oder was? Das ist eine Kurzgeschichtensammlung. Ach so, okay. Genau, es sind zwölf Kurzgeschichten und spielen alle in Southampton.
01:03:36
Speaker
in diesem Landkreis Southampton, in dem auch Ellenmoor wohnt. Aber das Ganze ist über, ich glaube, 15.000 Jahre verteilt. Also immer wieder gibt es Abschnitte, die eine abgeschlossene Kurzgeschichte sind, die in derselben Lokalität spielen, aber in einer anderen Zeit mit einer anderen Geschichte und einem anderen Sprachduktus. Deswegen kann man mehr hören.
01:03:56
Speaker
Wenn man dann die erste Geschichte liest, ist es von einem Menschen, der ist nicht der Hellste. Man merkt, er ist so die Vorstufe zum Homo Sapiens und hat nur einen begrenzten Wortschatz. Das ist eine Erzählung aus der Ich-Perspektive mit einem begrenzten Wortschatz, wo er versucht zu erklären, was ihm gerade zustößt und wie er die Welt wahrnimmt. Wahnsinn.
01:04:22
Speaker
Spannend. Ich habe nie von gehört, aber klingt super interessant. Also Elmur, koffervoll und ich bin erstmal glücklich. Das nächste ist tatsächlich Jordi LaFebre's Wunderbare Sommer. Das ist eine Reihe, ich glaube bislang sind es sechs Bände. Im Moment machen sie eine Pause.
01:04:43
Speaker
von Sidroux und Lefebvre, die die Sommerferien, die jetzt sehr französisch sind vom Erleben her, einer kleinen Familie in Frankreich beschreiben, die aber dann eben durch die Jahre getrennt sind, die auch nicht chronologisch in der richtigen Reihenfolge gelesen werden müssen.
01:05:02
Speaker
die aber absolut perfekt aufzeigen, wie grandios man Geschichten mit einem kleinen Ensemble erzählen kann, die man immer wieder, so ein bisschen wie Pantoffelkino, manche Leute gucken Friends, um sich wohlzufühlen und sagen, okay, das ist so meine Komfortzone. Und bei mir ist es Wunderbare Sommer von La Febre. Schön. Toll erzählt. Ja.
01:05:25
Speaker
Genau, und als letzter, so ziemlich alles von Naoki Urasawa. Das ist ein Mangaka, der hat zum Beispiel Monster gemacht oder 20th Century Boys, Pluto, auch ein irrer Erzähler. Und den liest man runter, wie man vielleicht Stephen King runterlesen würde. Da ist der Stil und die Art und Weise, wie die Bilder aufeinander folgen.
01:05:50
Speaker
kein Hindernis, sondern man kann diese Geschichten in einem Rutsch durchlesen und er ist meisterlich im Verzögern von Informationen. Man kriegt also immer nur so viel Information, dass man sagt, ich brauche jetzt das nächste Buch, ich will jetzt mehr haben. Toller Mann.
01:06:06
Speaker
Ja, du bist auch nicht der Erste, der Urasawa empfiehlt. Ich hab mich, muss ich zugeben, immer noch nicht rangetraut. Was heißt rangetraut? Ich hab mich noch nicht befasst. Aber deshalb mach ich ja diesen Podcast letzten Endes, damit ich Leseempfehlungen kriege. Also, 20th Century Boys ist, glaub ich, der beste Einstieg. Okay, das ist immer eine konkrete Aussage. Weil du hast das Gefühl, das ist ein bisschen wie Stephen Kings S.
01:06:32
Speaker
auf Japanisch, aber dann merkt man, das geht komplett in seine eigene Richtung. Aber man ist sofort mit so einem Haken und will jetzt so schnell wie möglich alles lesen. Okay, cool. Danke für den Hinweis. Meine Lieblingsfrage und wahrscheinlich auch die schwierigste.
01:06:48
Speaker
Ein Comic, den es noch nicht gibt, aber den es unbedingt geben sollte. Ganz egal, wie du das jetzt interpretierst, Ralf. Haha, Artemis, geschrieben von Andy Weir und interpretiert von, äh, ich glaub, Mathieu Bablé. Ich bin mir nicht sicher, ob Mathieu der richtige Vorname ist. Mathieu Bablé, ja. Ne? Bablé ist ein neurer französischer Comic-Zeichner der Seher Science-Fiction. Wir haben den veröffentlicht, zweimal schon.
01:07:13
Speaker
Perfekt. Warte mal, Artemis? Die Göttin der Jagd? Nee, das ist eine Story. Andy Weir ist der Autor von The Martian. Ganz genau. Und hat jetzt einen anderen Film in der Mache. Das ist Hail Mary. Und das Buch dazwischen ist Artemis. Und Artemis ist eine junge Frau, die auf der Mondkolonie aufwächst, dort als Mechanikerin arbeitet.
01:07:41
Speaker
Und dann passieren wilde Sachen. Und das ist auch so ein Page-Turner. Das ist wahnsinnig populär. Man könnte fast eine Verfilmung vor sich sehen. Aber ich dachte so, wow, ich glaube, das wäre ein cooles Projekt für Bablé. Gerade weil es so ein bisschen charakterzentrischer ist als es sonst kann, weil Technik kann er super. Characters müsste man wahrscheinlich die richtigen Herausforderungen stellen. Und ich glaube, das wäre so ein Stoff, der passen könnte.
01:08:07
Speaker
Das ist sehr gut vorbereitet, sehr interessant. Schön, ich weiß gar nicht, was Bablé aktuell so macht, aber ich bin ein Riesenfan von ihm. Ein Riesen-Kickstarter-Ding, was hoffentlich nächste Woche hier ankommt, das wird gerade rausgeliefert. Ah, okay. Deswegen, er ist immer noch wahnsinnig aktiv, unglaublich fleißig, wenn man sich den Output seiner Sachen ankommt. Das glaub ich sofort.
01:08:32
Speaker
Ach, warte, war das dieses The Midnight Order? Ja, ganz genau. Das The Midnight Order war das, was sie über Kickstarter jetzt finanziert hatten. Und was jetzt, ich glaub, ich hab vor ein paar Tagen die Shipping Mail von FedEx gekriegt. Also, es müsste diese nächsten Tage hier eintreten. Ja, sehr schön.
01:08:53
Speaker
Nee, sehr konkreter Wunsch, sehr cooler Wunsch. Andy Weir, Artemis kenn ich das noch nicht, aber das klingt nach ... würde bestimmt funktionieren. Ja. Dann spiel doch gerne auch direkt noch mal Kuppler, wenn du dir nämlich ein Kreativ-Dream-Team zusammenstellen dürftest, egal wie realistisch oder unrealistisch. Burrows, und zwar ist das Naked Lunch, das ist mal verfilmt worden von David Cronenberg. Aber das Buch selber lässt eine Menge Interpretation im Spielraum.
01:09:21
Speaker
jemand, der da was echt interessantes machen könnte, wäre Bill Zienkiewicz. Okay. William S. Burroughs, nicht Edgar Rice Burroughs. Nein, William S. Burroughs, Naked Lunch, das ist diese Geschichte, wo
01:09:35
Speaker
er in Tangier am Ende landet und als Kammerjäger versucht sein Dasein zu fristen. Aber dieses Kammerjäger-Pulver, das er einsetzt, um die Insekten zu vernichten, auch nach und nach sein Bewusstsein ändert. Also ein sehr weirdes Ding. Und dann dachte ich, so jemand,
01:10:01
Speaker
auch zum Beispiel Jimi Hendrix Musik sehr, sehr gut vertont hat, dachte ich, der wär bestimmt ideal für ... so psychedelische Zwischenzustände. Und da dachte ich mir, Cienkevic, das wär jemand, der da gut funktionieren würde. Auf jeden Fall. Also, wenn man sich mal ... Ich kenn Cienkevic nicht komplett, aber wenn man mal einen Blick in Stratos reinwirft, irgendwas wird psychedelisch,
01:10:27
Speaker
Zwischen Wahrheit und Fiktion und Wahnsinn und Horror irgendwie sich ansiedeln lässt, das müsste ihm eigentlich gefallen. Genau, also Zwischenzustände. Man denkt so, ist es jetzt Wirklichkeit, ist es nicht. Er macht die letzten Jahre sehr viel Buchillustration. Er hat das sehr schönes gemacht. Die Insel des Dr. Moreau von Beehive Books.
01:10:49
Speaker
Das ist so ein ganz kleines Boutique-Label in Amerika, die auch eben ihre Projekte über Kickstarter finanzieren. Und die haben dann Quaidan von Kent Williams machen lassen oder Schuld und Sühne von Dave McKean und eben Siegfried Schmidt, die Insel des Doktor Moro. In dieser Kickstarter-Szene kommen echt viele interessante Sachen rum momentan. Mhm. Ja.
01:11:14
Speaker
Nee, schön. Auch eine sehr passende ... Du machst dir da echt gute Gedanken zu. Man merkt, dass du zu diesem Salon auch viel konzipierst und viel darüber nachdenkst, welche Leute gut miteinander harmonieren würden. Das ist halt mein Stamm. Deswegen red ich von.
01:11:32
Speaker
Erlang noch immer. Es ist eher so ein stammes Treffen. Das sind Leute, die in meiner Kirche angehören, nämlich Comicmacher und Comicinteressierte. Und dementsprechend beschäftigt man sich wirklich den ganzen Tag auch gedanklich damit. Deswegen war das gar nicht so schwer, als die Fragen kamen, ein paar Sachen rauszuschießen, wo ich dachte, da muss ich nicht lange drüber nach.
01:11:54
Speaker
Ich glaub, da bist du der Erste, der das sagt. Die meisten haben da teilweise Probleme mit. Nee, aber ist doch schön. Dann lass uns noch einen ganz kurzen Werbeblock machen. Wir haben jetzt schon über ein, zwei Bücher aus unserem Verlag gesprochen. Wie gesagt, Bablé verlegen wir auch. Shangri-La und Carbon und Silizium. Aber empfiehle uns doch gerne noch ein Buch aus dem Splitter-Verlag, unabhängig davon, wann's erschienen ist. Contra Passo von Teresa Valero. Die hat ... Das war jetzt naheliegend, ja.
01:12:22
Speaker
Ja, also natürlich so Sachen wie Schloss der Tiere sind Comic-Meisterwerke, die werden die nächsten 40, 50 Jahre bestehen. Contra Passo ist zumindest hier in Deutschland, glaube ich, noch nicht so präsent, wie ich es gerne hätte. Man dachte so, das Ding ist so fantastisch, man muss sich jetzt nicht zwingen.
01:12:41
Speaker
mit spanischer geschichte gut auskennen nein aber ich habe so ein bisschen einblick zumindest von ihren erzählungen bekommen über den zweiten band und das ding ist sensationell gut geschrieben also ich bin hin und weg gut gezeichnet sowieso aber einfach eine irre idee
01:13:00
Speaker
diese sehr auf Fakten basierte Geschichte so smart aufzudröseln, dass man es selbst als Nicht-Spanier einfach sehr engagiert lesen und nachverfolgen kann. Es ist einfach eine unfassbar dichtgeschriebene und klug komponierte Krimi-Geschichte. Also mit spannenden Figuren und ... Ja, einfach wahnsinnig dicht. Wahnsinnig dicht. Interessante Anekdote dazu vielleicht, unsere Ausgabe.
01:13:30
Speaker
von Contra Paso, da ist ja dieser Typewriter, diese Schreibmaschine vorne drauf. Das ist nicht das Originalcover. Das Originalcover hat die drei Hauptfiguren, glaub ich, drauf. Ah, stimmt, stimmt, du hast recht. Ja, genau. Und lustigerweise, wir haben uns das natürlich erlauben lassen müssen vom Originalverlag und von Teresa Vallejo auch.
01:13:49
Speaker
Und die waren davon so angetan, das war irgendwie so eine ganz spontane Idee, weil wir dieses Bild von dem vollkommen überfrachteten Schreibtisch mit der Schreibmaschine haben wir halt im Innenteil gefunden. Und es sprang uns so an, und dann haben wir uns halt die Erlaubnis geben lassen, und das hat denen so gut gefallen, dass die das für die Vorzugsausgabe, die später erschienen ist, auch noch mal verwendet haben. Da haben wir ausnahmsweise der deutsche Verlag, den Franzosen ...
01:14:19
Speaker
Quasi gestaltet. War das cool? Das war ganz cool, hat uns sehr gefreut. Aber das stimmt, der Bernd ist leider nicht so erfolgreich bisher, wie er es eigentlich verdient hätte, aber da ist Contra Passo tatsächlich nicht ganz alleine mit, muss man mal so sagen. Aber deswegen muss er erwähnen. Ja, auf jeden Fall, vielen Dank dafür. Kann ich nur unterstützen.
01:14:40
Speaker
Dann machen wir noch einen Werbeblock über Nicht-Comic, eine aktuelle Medienkulturempfehlung. Irgendwas, was du in letzter Zeit rezipiert, konsumiert, gesehen, gespielt, gehört hast. Ja, und zwar eine Fernsehserie, die, mein Gefühl nach, niemand mitgekriegt hat. Devs von Alex Garland.
01:15:01
Speaker
Ähm ... Nee. Siehste? Ist tatsächlich ... Ich glaub, in Deutschland müsste ich mal nachgucken, wo es überhaupt läuft. Aber es ist eine achteilige Serie über ... einen Quantenprozessor, der in der Lage ist, selbst die Vergangenheit zu simulieren. Und das ist mit das Intelligenteste und Smarteste, was ich die letzten Jahre gesehen hab, was keiner mitbekommen hat. Alex Garland.
01:15:31
Speaker
ist der Schreiber von The Beach oder 28 Days Later. Und war jetzt mit Civil War in den Kinos. Und Devs ist halt eine Fernsehserie, die hat er für ... Ich glaub, die ist in Deutschland auf Sky oder so zu sehen. Disney Plus hab ich grade mal nachgeguckt. Definitiv jedermanns Zeitwert. Es gibt halt selten ... Serien, die so an die Intelligenz und an das ...
01:16:00
Speaker
Mitlaufen des Zuschauers appellieren, wie eben das. Und was DEVS genau heißt, also für jemanden, der aus dem Computerspielebereich kommt wie ich, ist DEVS natürlich die Development-Abteilung von einem Elektronikkonzern.
01:16:15
Speaker
Man merkt aber im Laufe der Geschichte, dass es da um ganz andere Sachen geht. Brillant aufgelöst, unglaublich teuer verfilmt, macht einen heiligen Spaß zu sehen. Aber die wenigsten Leute, glaube ich, finden es aufgrund dieses Titels.
01:16:32
Speaker
Gute Empfehlung, das klingt nach was, was ich mir auf jeden Fall angucken muss. Ich hab davon noch nie gehört. Definitiv. Civil War hab ich vor kurzem im Kino gesehen, fand ich auch sehr gut. Alex Garland würde ich erst mal auf jeden Fall den Benefit of the doubt geben. Erst mal Vorschussvertrauen. Smartes Fernsehen. Hast du selten. Wirklich sehr, sehr smartes Fernsehen.
01:16:54
Speaker
Ja, total, total. Ja, cool, vielen Dank dafür. Und dann als allerletzte Frage, und dann lasse ich dich aus dieser Podcast-Folge, wenn du einen neuligen Wunsch frei hättest.
01:17:04
Speaker
Egal wie groß, egal wie klein, was würdest du dir wünschen, Ralf? Mehr originelle Stoffe und weniger Franchising.

Kritik an Mainstream-Franchises und Wunsch nach Originalität

01:17:12
Speaker
Also, ich bin nicht sicher, ob ich ... Das klang so ein bisschen durch, dass du da Fan von bist. Ja, klar, Franchise ist ein Pantoffel- Unterhaltungsprogramm. Man kennt es. Das ist der Grund, warum wir immer noch Asterix kaufen. Selbst wenn man das Gefühl hat, zwischenzeitlich hing die Serie ganz schön durch. Langsam kann man sie wieder lesen,
01:17:32
Speaker
Das ist halt eine etablierte Marke. Oder man guckt sich diese ganzen Superhelden und anderen Klamotten an oder liest es auch und denkt so, mein Gott, ja, es ist nett, aber es ist nicht außerhalb der Komfortzone. Und ich mag Sachen, die ganz bewusst versuchen, dagegen zu arbeiten. Ich versuche, mein eigenes Ding zu sein. Es muss nicht eine Serie werden, sondern das ist dann einmal auch durcherzählt mit einer
01:17:59
Speaker
Geschichte als Buch, als Film, als sonst was. Ist dann indirekt vielleicht auch ein bisschen ein Wunsch nach weniger, nach einem Umdenken des kommerziellen Drucks sozusagen? Das ist fein. Das Ding darf ruhig tatsächlich auch in der Lage sein, Geld zu machen. Aber ich merke, dass die
01:18:19
Speaker
Rezipienten, also Zuschauer, Leser, weniger geneigt sind, sich wirklich brutal originelle Sachen anzugucken. Bisher, vielleicht. Ich meine, es gibt so in bestimmten YouTube-Sphären zumindest, in denen ich mich rumtreibe, die ersten Stimmen, die dann meinen,
01:18:36
Speaker
an der Entwicklung zu betrachten. So die MCU-Ermüdung zum Beispiel. Dass man mit diesen Superhelden-Sachen auch kein Geld mehr verdienen kann. Ja, gut, die Filme sind halt wahnsinnig teuer. Ja, klar. Dann hast du noch das Marketingbudget des Verdoppeltes. Und dann muss so ein Film knapp eine Milliarde über seine Lebenszeit einspielen. Über Dino und Heimauswertung. Und dann merkst du, wie soll das funktionieren langfristig?
01:19:03
Speaker
Nee, aber finde ich einen schönen Wunsch und auch einen recht klarsichtigen. Vielen Dank. So, Ralf, und ich glaube, dann sind wir auch an dieser Stelle fertig für heute. Vielen lieben Dank, dass du dir die Zeit genommen hast für die ganzen Einblicke. Vielen Dank, dass ich dir dabei sein durfte.

Teilnahme am Comic-Seminar und Zuhörer-Feedback

01:19:17
Speaker
Mir hat's echt irre viel Spaß gemacht.
01:19:19
Speaker
Wenn ihr Zeichnerin oder Zeichner seid, die links zum und vom Comics-Seminar vielleicht noch nie gehört habt, jetzt habt ihr davon gehört? Und wie, ach so, vielleicht dazu noch eine Frage. Die Bewerbungsmodalitäten und Fristen, die findet man im Internet. Wir wissen, wir haben das genaue Datum noch nicht, sprich die genaue Woche noch nicht lokalisiert. Aber es ist nächstes Jahr, also 25 im September,
01:19:45
Speaker
Und die Bewerbungsfrist startet, vermute ich, ab Februar, März. Okay, genau. Falls ihr euch angesprochen fühlt, würde ich einfach mal in deinem Namen sagen, bewerbt euch gerne. Ja, sehr, sehr gerne. Die Links findet ihr alle in den Show Notes, aber auch problemlos über Google, wenn man ehrlich ist.
01:20:04
Speaker
Und dann bleibt mir nur noch zu sagen, wie immer, Fragen, Feedback, Kommentare, Anregungen zum Splittercast, zu dieser Folge oder generell immer gerne an splittercast.edgesplitter-verlag.de oder auf den sozialen Medien, Edgesplitter Verlag. Ihr findet natürlich auch Ralfs Website und den Link zu seinem neuen Comic Digger in den Show Notes oder einfach so im Internet, ist auch kein großes Problem.
01:20:27
Speaker
Und dann wünsche ich dir noch einen schönen Tag, euch, liebe Hörerinnen, Hörer natürlich auch. Danke fürs Zuhören und hoffentlich dann bis zum nächsten Mal. Macht's gut. Vielen Dank. Tschüss.