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SplitterCast 78 - Lukas R. A. Wilde von der ComFor image

SplitterCast 78 - Lukas R. A. Wilde von der ComFor

S1 E87 · Splittercast
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534 Plays21 days ago

ComFor bedeutet für euch, mit einem guten Buch auf dem heimischen Sofa zu sitzen? Dann lasst euren Horizont in dieser Folge des SplitterCast erweitern: ComFor steht für die Gesellschaft für Comicforschung, und Lukas R. A. Wilde ist einer ihrer Vorsitzenden. Als Medienwissenschaftler beschäftigt er sich mit diversen Themen rund um Comic, Manga, Webtoon und Graphic Novel. Aber was ist das eigentlich, akademisches Arbeiten mit Comics? Und wie fängt man damit an? Dafür und für viele weitere spannende Themen gibt es Denkanstöße in dieser Folge!

Die Website der ComFor: https://www.comicgesellschaft.de/

Auf Instagram: https://www.instagram.com/comfor_comicforschung/

Lukas' Homepage: https://www.lukasrawilde.de/de/publikationen

Comicanalyse: Eine Einführung: https://link.springer.com/book/10.1007/978-3-476-04775-5

Comics: Konzept und Gestaltung: https://www.halem-verlag.de/produkt/comics/

Und uns, den Splitter Verlag, findet ihr hier: https://www.splitter-verlag.de/

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Transcript

Einführung in Splittercast und Gastvorstellung

00:00:05
Speaker
Hallo und herzlich willkommen zum Splittercast, dem Podcast von und mit dem Splitter Verlag, Bielefelds bestem Comic- und Manga-Verlag.
00:00:14
Speaker
Mein Name ist Max und in diesem Podcast spreche ich mit Macherinnen und Machern aus der deutschsprachigen Comicszene.
00:00:20
Speaker
Heute habe ich Lukas R. Wilde im Gespräch, einen Comicwissenschaftler, Medienwissenschaftler aus Trondheim, also ziemlich weit weg von hier.

Ziele des Podcasts und akademischer Ansatz

00:00:31
Speaker
Ich habe Lukas eingeladen, um mal wieder mit einem Wissenschaftler zu sprechen, der das Comic-Thema vor der Brust hat.
00:00:37
Speaker
Die Folge mit Vero Sina ist ja schon eine längere Weile her.
00:00:42
Speaker
Aber viele von euch fanden das sehr interessant und ich ehrlich gesagt auch.
00:00:45
Speaker
Und dann dachte ich, vielleicht ist es mal wieder Zeit, ein bisschen das Niveau des Podcasts auf ein akademisches zu heben.
00:00:52
Speaker
Und das hier ist dabei rausgekommen.
00:00:54
Speaker
Nein, das Gespräch war sehr kurzweilig und sehr einsichtsreich.
00:00:58
Speaker
Ich habe viel dazugelernt, viel für meine eigene Leseliste dazu bekommen.
00:01:02
Speaker
Aber Lukas war auch einfach ein toller Gesprächspartner, der das ganze Thema sehr einsteigerfreundlich gestaltet hat.

Gesellschaft für Comicforschung und Themenüberblick

00:01:08
Speaker
Wir sprechen über die Gesellschaft für Comicforschung, wo er Mitvorstand ist und wo ihr vielleicht auch mal einen Blick drauf werfen könntet, wenn ihr an akademischer Arbeit mit und über Comics interessiert seid.
00:01:20
Speaker
Wir sprechen über KI, wir sprechen über seine Forschung,
00:01:23
Speaker
Forschungsinteressen über Webtoons und über Manga und eigentlich über so ziemlich alles, was das Herz begehrt.
00:01:30
Speaker
Ich hoffe, ihr habt bei der kommenden Folge genauso viel Spaß, wie ich bei der Aufnahme hatte.
00:01:36
Speaker
Und deshalb wünsche ich euch jetzt einfach mal ganz viel Spaß mit Splittercast Folge 78 mit Lukas R. Wilde über Comicforschung und die Komfort.
00:01:47
Speaker
Guten Morgen, Lukas.
00:01:47
Speaker
Herzlich willkommen im Splittercast.
00:01:49
Speaker
Schön, dass du da bist.
00:01:51
Speaker
Grüße gehen Faust-Bielefeld nach Trondheim.
00:01:55
Speaker
Genau, nach Norwegen.
00:01:56
Speaker
Hi.
00:01:56
Speaker
Hattest du bisher einen guten Morgen?
00:01:59
Speaker
Ja, sehr schön.
00:02:00
Speaker
Die Sonne scheint hier wieder.
00:02:01
Speaker
Wir hatten im August lange einstellige Temperaturen, aber jetzt geht es wieder ein bisschen höher.
00:02:06
Speaker
Oh Gott, das ist ja eine Katastrophe.
00:02:09
Speaker
Naja gut, aber da muss man wahrscheinlich mit leben, wenn man im Norden von Norwegen sich ansiedelt, ne?
00:02:14
Speaker
Ich glaube, wenn man da mit kaltem Wetter und Regen nicht glücklich wird, dann hat man kein gutes Leben mehr.
00:02:20
Speaker
Ja, gut.
00:02:21
Speaker
Kommen wir ja vielleicht noch zu, wie es sich dahin verschlagen

Lukas' Weg in die Comicforschung

00:02:24
Speaker
hat.
00:02:24
Speaker
Wir reden heute über deine Arbeit als Wissenschaftler, als Comicwissenschaftler, als Medienwissenschaftler.
00:02:31
Speaker
Muss man ja eigentlich sagen, Comic ist ja nur eins von deinen Interessensgebieten.
00:02:34
Speaker
Und ich möchte mit dir gerne ein bisschen über die COMFOR reden.
00:02:38
Speaker
Die Gesellschaft für Comicforschung.
00:02:40
Speaker
Vielleicht hat der ein oder andere von euch da draußen, liebe Hörerinnen und Hörer, das Wort schon mal gehört oder ist darüber gestolpert oder ist vielleicht sogar, vielleicht hören ja ein paar von deinen KollegInnen auch zu, weiß ich nicht, so genau kenne ich meine Hörerschaft jetzt nicht.
00:02:58
Speaker
Bevor wir darin einsteigen, aber starte ich natürlich mit meiner klassischen Kennenlernfrage, nämlich der Frage, wie du eigentlich zum Comic gekommen bist.
00:03:06
Speaker
Wie hat dieses Thema für dich angefangen?
00:03:08
Speaker
Gab es da ein Erweckungserlebnis?
00:03:09
Speaker
Weißt du noch, was dein erster Comic war oder deine ersten Comics?
00:03:14
Speaker
Überhaupt nicht.
00:03:15
Speaker
Überhaupt nicht.
00:03:16
Speaker
Ich weiß, ich habe immer schon Comics gelesen mit meinem Bruder zusammen und
00:03:20
Speaker
hatte da dann halt die ganzen verschiedenen Phasen so in diesen Lebensabschnitten.
00:03:24
Speaker
Dann waren es erst natürlich so lustige Taschenbücher und dann Karl Barks und dann Rosa, dann gab es irgendwie, dann kam bei meinem Bruder die Manga-Phase, bei mir fingen irgendwann die Superhelden an, dann ist man in die Webcomics eingestiegen, so das kann ich so ein bisschen biografisch bei mir abblättern, welche Comicbegeisterung vorgeherrscht hat, also
00:03:45
Speaker
Wenn wir mit den Eltern in Urlaub gefahren sind, haben wir immer hinten gesessen und dann Comics für die Fahrt bekommen, um uns da rückzustellen.
00:03:51
Speaker
Da kann ich mich auch noch dran erinnern.
00:03:52
Speaker
Genau, und dann ist das ein bisschen aber eher eingeschlafen, als ich mit dem Studium dann angefangen habe.
00:03:58
Speaker
Das war dann eher Filmwissenschaft, Medienwissenschaft und so weiter.
00:04:01
Speaker
Und ich habe das aber als Leidenschaft immer so ein bisschen eindringen und einschmuggeln wollen, dann im Filmseminar nach Hausarbeit mal zu schreiben.
00:04:08
Speaker
Das war meine erste Hausarbeit, glaube ich, genau.
00:04:11
Speaker
Und ja, um dann zu merken, naja, man kann da sozusagen von der Seite rein, von der Medienwissenschaft auch immer wieder Comic-Themen unterbringen.
00:04:21
Speaker
Das war damals halt noch ganz unüblich gewesen, als ich studiert habe, das war ab 2006 so, gab es noch sehr, sehr wenig.
00:04:28
Speaker
Und dann so zehn Jahre später gab es dann halt diesen langsam, aber immer stärker werdenden Boom auch von Comic-Forschung an Unis.
00:04:37
Speaker
Und dann habe ich gemerkt, dass ich da ein bisschen von meiner
00:04:40
Speaker
meinem Wissen und meiner Leidenschaft kapitalisieren kann sozusagen und ein bisschen auch die Comic-Forschung in den Medienwissenschaften bespielen kann.
00:04:50
Speaker
Also so ein bisschen Fall von zur richtigen Zeit am richtigen Ort oder würdest du sagen, dass... Für mich persönlich biografisch auf jeden Fall, da bin ich ganz glücklich mit.
00:05:01
Speaker
Genau und
00:05:03
Speaker
Ja, jetzt in den letzten fünf Jahren gibt es halt diesen massiven Boom, international halt auch im englischsprachigen Raum, von Handbüchern und Einführungsbüchern, Comicforschung, Comicstudies und so weiter.
00:05:16
Speaker
Also 2010 konnte man die an einer Hand abzählen.
00:05:18
Speaker
Das war jetzt gerade in den letzten zehn Jahren, glaube ich, eine Phase, wo das sehr expandiert

Ökonomische und kulturelle Bedeutung von Comics

00:05:22
Speaker
ist.
00:05:22
Speaker
Das ist sehr schön.
00:05:24
Speaker
Hast du eine Erklärung, woran das liegt?
00:05:25
Speaker
Also ich kann jetzt natürlich nicht antizipieren, ob unsere Zuhörerinnen und Zuhörer hier das auch so mitbekommen.
00:05:34
Speaker
Ich kriege es nur am Rande mit, weil es mit meiner verlegerischen Arbeit wenig zu tun hat.
00:05:38
Speaker
Aber irgendwie wird es ja einen Grund dafür geben, für dieses gesteigerte Interesse.
00:05:44
Speaker
Ja, also erstmal kann man ja sagen, es ist überraschend, dass es so spät kommt, weil Filmstar-Dies und sowas ist schon ganz, ganz lange etabliert.
00:05:54
Speaker
Und einer der Gründe ist wahrscheinlich, dass Comics natürlich jetzt in diesen ganzen Transmedialen Netzwerken halt ja wahnsinnig zentral geworden sind, auch in den letzten 15 Jahren, wenn man so auf die Marvel-Sachen, MCU schaut, auf Netflix, wie viele Serien und so weiter auf Comics basieren und so weiter.
00:06:10
Speaker
Da hat die ökonomische Bedeutung nicht von Comics selbst, aber von Comics in der weiteren Medienlandschaft ja enorm zugenommen.
00:06:17
Speaker
Obwohl man Manga, Anime schaut und so weiter.
00:06:20
Speaker
Ja.
00:06:21
Speaker
Und ja, auch von Studi-Seite natürlich gibt es irgendwie jetzt sehr viel mehr Manga-LeserInnen, zum Beispiel Fans, irgendwie als vor 15 Jahren oder sowas.
00:06:31
Speaker
Von daher würde ich sagen, hat das eher ein bisschen angezogen und sich angepasst sozusagen an die weitere Wissenschaftslandschaft.
00:06:38
Speaker
Game Studies ist auch schon länger ein Bereich, hat sehr geboomt, ja, schon vor 15 Jahren und so.
00:06:43
Speaker
Also da zieht Comic-Forschung oder als Thema, als kulturwissenschaftliches Thema einfach ein bisschen nach, würde ich sagen.
00:06:49
Speaker
Gibt es denn in der Comic-Forschung, wenn du das Thema Manga jetzt gerade schon ansprichst, denn das ist was, was uns im Verlegerischen immer sehr beschäftigt, gibt es da eine...
00:06:58
Speaker
Trennung, sage ich mal, zwischen den großen Strömungen, franco-belgisch, US-amerikanisch, asiatisch oder wird das gerne einfach so, weil es ja alles derselbe mediale Mechanismus ist, in einen Topf geworfen oder wird da versucht, explizit keine Trennung vorzunehmen?
00:07:18
Speaker
Wie nimmst du das wahr?
00:07:20
Speaker
Ich glaube, eine Differenzierung ergibt sich ganz so pragmatisch und praktisch einfach über die Expertisen, die man halt so mitbringt.
00:07:28
Speaker
Und sehr viele KollegInnen, sage ich mal,
00:07:32
Speaker
würden klar sagen, na ja, zum Beispiel mit Superhelden kenne ich mich halt irgendwie gar nicht aus, sondern jetzt eher mit franco-belgischen Sachen.
00:07:39
Speaker
Und mit Mangas ist es natürlich noch stärker so, dass es vor allen Dingen erst mal die Apandologie war, die sich da so standesgemäß quasi gerufen gefühlt hat und in der Pflicht gefühlt hat, auch was zu Manga und Anime zu sagen natürlich.
00:07:52
Speaker
Und dann gab es halt wenige Vorreiter in Jacqueline Berndt war da irgendwie, ist immer noch ganz wichtig, ähm,
00:07:59
Speaker
Im deutschsprachigen Bereich, aber auch international.
00:08:02
Speaker
Und ich würde sagen, es gibt eine recht kleine Schnittmenge von so 30 bis 50 Personen weltweit, die so dieses Thema Japanologie, Manga, Anime als medienwissenschaftlichen
00:08:15
Speaker
Forschungsbereich bespielen und halt auch ein bisschen die japanische Texte lesen können, übersetzen können und so weiter und das dann wieder in die weitere Comic-Forschung reintragen.
00:08:23
Speaker
Also ich würde es eher so ein bisschen als Dialog sehen von Expertisen, Wissen, was man mitbringt, was man voneinander lernen kann und da sind bestimmte Comic-Bereiche halt einfach besser abgedeckt als andere so.
00:08:36
Speaker
Gut, das speist sich so ein bisschen einfach daraus, was die Leute selber kennen

Wissenschaftliches Interesse und Gesellschaft für Comicforschung

00:08:41
Speaker
schon.
00:08:41
Speaker
Es ist ja auch ein unfassbar weites Feld.
00:08:43
Speaker
Also das kennen wir als Fans, als Leserinnen und Leser ja selber, dass man gar nicht alles kennen und alles konsumieren oder wahrnehmen kann.
00:08:51
Speaker
Das ist ja in der Wissenschaft wahrscheinlich genauso.
00:08:53
Speaker
Ganz genau, ja, ja.
00:08:54
Speaker
Also
00:08:55
Speaker
Jetzt als Medienwissenschaftler, ich habe ja eh schon immer meinen Stress, sage ich mal, die ganzen, die wichtigen Filme und die wichtigen Serien des Jahres immer ein bisschen zu folgen.
00:09:05
Speaker
Bei Spielen will man nicht komplett den Anschluss verlieren, was gerade wichtige Videospiele sind,
00:09:10
Speaker
Comics irgendwie in allen Spielarten, was beim Eisenhann-Nomit wird.
00:09:14
Speaker
Also alleine ein bisschen hinterherzukommen, dass man weiß, was man nicht weiß, ist eine sehr, sehr große Aufgabe.
00:09:20
Speaker
Ich bin sehr froh, dass ich wenigstens kein Literaturwissenschaftler bin und nicht diese ganzen dicken Romane immer noch lesen muss.
00:09:28
Speaker
Ja, das ist eine sehr offene, sehr ehrliche Antwort, finde ich super.
00:09:34
Speaker
Woran bemisst sich denn in dem Kontext, was wichtig ist?
00:09:37
Speaker
Du hast gerade schon den Eisner Award angesprochen, den Oscar der Comicbranche.
00:09:41
Speaker
Klar, Sachen, die preisgekrönt sind, bieten sich dann immer schon mal an.
00:09:45
Speaker
Aber du hast jetzt gerade auch schon angeklicken lassen, dass Comics gerade im Kontext dieser...
00:09:50
Speaker
Marvel-Manie, dieser wahnsinnigen wirtschaftlichen Bedeutung von Marvel-Filmen, die zumindest zeitweise ja existierte, dann irgendwie vielleicht ja keinen Fokus gerückt sind.
00:09:59
Speaker
Was sind denn so, denn auch das ist was, was die Hörerinnen und Hörer definitiv beschäftigt, was sind denn so die Sachen, die man im Jahr gelesen haben sollte, die die gut verkauft haben, die die Preise gewonnen haben, die
00:10:11
Speaker
weiß ich nicht, die von WissenschaftlerInnen wie dir irgendwie begeistert aufgenommen werden?
00:10:17
Speaker
Ich glaube, erstmal hat man einfach sein Forschungsfeld und seine Forschungsprojekte.
00:10:22
Speaker
Und die muss man ja abdecken in Einführungskursen zum Beispiel.
00:10:26
Speaker
Dann gibt es irgendwie Konferenzen, wo man bestimmte Themen bespielt.
00:10:29
Speaker
Und da ist es halt wichtig, dass alle ForscherInnen einfach von einem anderen Hintergrund kommen.
00:10:35
Speaker
Also wenn ich jetzt, ich sag mal, die erste grobe Trennung wäre sozusagen eher jetzt literaturwissenschaftlich orientierte Forschung, die dann natürlich eher so an Graphic Novels, Erinnerungskultur, was weiß ich, DDR jetzt im Comic, Verarbeitung von Zeitgeschichte und Gedächtnis interessiert ist, okay.
00:10:52
Speaker
Und dann natürlich auch eher so literaturwissenschaftliches Vokabular hat, da geht es um Autobiografie, Journalismus natürlich auch, journalistische Themen, Comicjournalismus.
00:11:02
Speaker
Das auf der einen Seite und dann hat man eher so im englischsprachigen Raum, im angelsächsischen Raum, ist vielleicht eher der Bereich von Medienlandschaft und Fernkultur, Partizipation, Industrie.
00:11:15
Speaker
Das kommt aus den Cultural Studies.
00:11:16
Speaker
Also was wird gemacht mit den Comics?
00:11:19
Speaker
Welche Gruppen bilden sich da rum?
00:11:21
Speaker
Welche Diktitäten werden da irgendwie verhandelt?
00:11:23
Speaker
Fernbereich ist da ganz auch wichtig.
00:11:25
Speaker
Und dann habe ich natürlich einen ganz anderen Gegenstandsbereich, weil ich dann eher überhaupt erst das Interesse an populären Franchises entwickle, um das eben auch zu vergleichen, als wenn mich jetzt eher vielleicht interessiert, wie ein bestimmter Künstler oder eine Künstlerin jetzt ein
00:11:40
Speaker
Thema Jugenderinnerung in irgendeiner Kindheitserinnerung verhandelt.
00:11:45
Speaker
Ich glaube, darüber können wir auch noch ein bisschen sprechen, dass es Comicforschung ja so nicht gibt.
00:11:53
Speaker
Jetzt wurde gerade erst die erste Professur für Comicforschung ausgeschrieben in Stuttgart in der Merzakademie.
00:11:59
Speaker
Das wird ganz spannend, wie die besetzt sein wird.
00:12:02
Speaker
Aber erst mal kommt jeder aus einem anderen Feld.
00:12:04
Speaker
Da hat man halt irgendwie seine...
00:12:07
Speaker
seine Projekte und seine Aufgaben halt einfach auch in Lehre.
00:12:09
Speaker
Und für mich ist jetzt zum Beispiel
00:12:12
Speaker
Wenn mich jetzt interessiert, so Transmediales erzählen, also wie man die ähnliche Figuren, Geschichten, Themen jetzt in verschiedenen Medienformaten überspielt, kann ich halt sehr gut zeigen, wie jetzt zum Beispiel Comics sehr oft eine Vorlage sind für Stoffe, die selber gar nicht so wahnsinnig viel gelesen werden, aber sich jetzt bestimmte Leseweisen, Strategien, Protokolle, kann man sagen, halt irgendwie im Comic auskonventionisiert haben und dann jetzt in die weitere Medienlandschaft überwechseln.
00:12:40
Speaker
so wie dieses Worldbuilding und Multiverses haben wir jetzt die ganze Zeit.
00:12:46
Speaker
Das war ein ganz kurioses Comic-Thema, was aber jetzt irgendwie, ich sehe ja bald keine Serie mehr, wo nicht irgendwie ein Multiversum vorkommt.
00:12:55
Speaker
Ja, die...
00:13:16
Speaker
Serien, das sind dann irgendwie fast alle, tun wir alle irgendwie.
00:13:19
Speaker
Videospiele wird es dann ein bisschen ausdifferenzierter, da sind dann ein paar sehr dabei, andere nicht.
00:13:24
Speaker
Und bei Comics ist dann schon eher ein Spezialthema, aber ich habe in jedem Raum auch immer Studis dabei, in Deutschland und in Norwegen, das sind Männer, sozusagen, die natürlich ein wahnsinnig großes Fachwissen über zum Beispiel Manga-Serien oder Superhelden haben.
00:13:39
Speaker
Und damit kann man dann natürlich auch wieder ganz interessant arbeiten, gerade wenn man zeigen will, wie so Medienleseweisen konventionalisiert sind, also wie wir alle natürlich in so amerikanischen Medienkulturen groß geworden sind, aber halt zum Beispiel nicht mit Mangas.
00:13:53
Speaker
Das sind dann manche, für die das ganz, ich sag mal, normal ist in Anführungszeichen, also die darin sozialisiert wurden, die das als ihre Medienkultur sehen und andere halt gar nicht.
00:14:03
Speaker
So und da kann man dann irgendwie schön zeigen, wie solche Ästhetiken und so weiter ganz, ganz etabliert sein können, wie man die gar nicht mehr wahrnimmt so oder wie man irgendwie auch überhaupt nicht weiß, warum verwandeln sich jetzt die Figuren dann irgendwelche Chibi-Wesen oder so.
00:14:18
Speaker
Ja, das rekurriert so ein bisschen auf das, was hier im Podcast auch mal wieder aufkommt, dass man Leuten das Comiclesen nicht nur nahelegen, sondern auch beibringen muss, dass es ein Skill ist, den man nicht in die Wiege gelegt bekommt und wo sich dann immer die Frage anschließt, womit macht man das eigentlich am besten, aber da gibt es verschiedene Antworten für.
00:14:39
Speaker
Das heißt aber, du würdest dich selber jetzt auch gar nicht auch als Comicwissenschaftler bezeichnen?
00:14:45
Speaker
Oder was für einen Titel würdest du dir da selber geben?
00:14:48
Speaker
Ja, ich bin Medienwissenschaftler.
00:14:50
Speaker
Medienwissenschaftler.
00:14:51
Speaker
Und andere Kolleginnen sind halt eher Literaturwissenschaftlerinnen, eher Panologien oder Kunstwissenschaftlerinnen und so weiter.
00:14:59
Speaker
Comicforschung ist ein Forschungsfeld im Moment, wo man sich trifft.
00:15:03
Speaker
und seine Perspektiven einbringt und voneinander lernt, auch von den Fragen lernt, die man stellt, von den Begrifflichkeiten, die man an den Comic stellt.
00:15:11
Speaker
Und bestenfalls kann man, also so Import und Export, kann man da wieder was raus exportieren und kann jetzt was an Animationsfilmen oder Filmen oder so ein bisschen besser verstehen, erklären oder andere Fragen stellen.
00:15:25
Speaker
Für mich ist das wirklich so ein Meeting-Place.
00:15:28
Speaker
Gut, ist ja auch in sich irgendwie ein multimediales Medium wieder, also da finden ja mehrere Sachen parallel statt immer.
00:15:38
Speaker
Total, man hat natürlich die Bildebene, man hat sozusagen die Textebeneration, man kann Comics als Medien sehen, wenn man dann eher schaut, was für eine Rolle spielt, das jetzt auf dem Handy zu lesen, digitalisiert oder nicht.
00:15:50
Speaker
Oder Webcomics ist für mich ein wahnsinnig spannendes, wichtiges Medienwissenschaftliches Forschungsfeld irgendwie.
00:15:56
Speaker
Es ist ja auch klar, dass sich jetzt Literaturwissenschaftler nicht so mit so Four-Panel-Strips, Funny-Strips so sehr auseinandersetzen.
00:16:03
Speaker
Da ist jetzt mit Erzählungen, mit großen Erzählbegriffen,
00:16:07
Speaker
Vielleicht nicht so viel zu machen wie jetzt über populäre Serialität oder sowas.
00:16:13
Speaker
Du bist aber ja tätig, du bist sogar Mitvorstand in der Gesellschaft für Comicforschung.
00:16:19
Speaker
Genau.
00:16:20
Speaker
Ist das ein eingetragener Verein?
00:16:21
Speaker
Ich habe es gerade gar nicht mit dir.
00:16:22
Speaker
Ja, seit 2014.
00:16:23
Speaker
Also gegründet schon 2005.
00:16:25
Speaker
Das heißt, wir haben jetzt wirklich das 20-jährige Jubiläum.
00:16:28
Speaker
Da war das noch so ein Nischenthema von einigen Vorreitern.
00:16:34
Speaker
da noch nicht gegendert.
00:16:35
Speaker
Jetzt wird man es auf jeden Fall gendern, weil es jetzt auch sehr vielfältiger geworden ist.
00:16:40
Speaker
Seit 2014 ist es ein eingetragener Verein.
00:16:43
Speaker
Wir haben jetzt ungefähr, ich habe nicht geschaut, aktuell wahrscheinlich so 165, 170
00:16:50
Speaker
Rein deutschsprachige Mitglieder oder ist das international?
00:17:08
Speaker
mit deutschsprachigen Themen, die aber immer mehr auf Englisch stattfindet.
00:17:12
Speaker
Also die Jahrestagung wird immer mehr international, auch die Vernetzung wird immer größer.
00:17:18
Speaker
Es kommt auch durch die Professionalisierung natürlich, dass viel wichtige Forschung auf Englisch stattfindet.
00:17:24
Speaker
Aber es ist jetzt nicht ein hartes Ausschlusskriterium, nur die dürfen oder sowas, sondern einfach, es gibt halt international auch andere Verbünde,
00:17:32
Speaker
die Comic Study Society in den USA zum Beispiel und rein historisch hat sich die Comfort eben erstmal aus den deutschsprachigen Ländern raus entwickelt, Deutschland, Österreich, Schweiz, mit einem Fokus natürlich auch erstmal auf, ja, oder wobei, es hatten schon viele dann immer auch geschaut, von den Interessen her, wie der franco-belgische Comics, amerikanische Comics, genau.
00:17:56
Speaker
Also ich glaube, der Schwerpunkt kommt halt über die Personen, die halt Comic-Forschung betreiben.
00:18:02
Speaker
Und das hat sich eben wahnsinnig geweitet in den letzten 10, 15 Jahren.
00:18:07
Speaker
Was ist denn die Hauptaufgabe der Gesellschaft für Comicforschung?
00:18:10
Speaker
Ist es die Vernetzung oder ist es ein Sprachrohr zu sein?
00:18:15
Speaker
Ich glaube, es geht darum, so ein Hub zu sein, Vernetzung genau.
00:18:20
Speaker
Perspektiven zusammenzubringen, voneinander zu lernen, überhaupt erstmal zu hören, was passiert denn überhaupt, was machen die anderen.
00:18:26
Speaker
Wir haben eine Website, die eben viele Dinge sammelt, zum Beispiel Call for Papers, also Ausschreibung, hier ist gerade eine interessante Konferenz oder ein neuer Band geplant mit einem Schwerpunkt Comic-Forschung, Comic-Themen oder hier könnte man Comics reinbringen.
00:18:43
Speaker
Es gibt dann halt Tagungen, Konferenzen, es gibt Publikationen.
00:18:49
Speaker
Wir haben eine Sammlung immer von comic-relevanten Lehrveranstaltungen von unseren Mitgliedern, die einmal im halben Jahr publiziert wird.
00:18:57
Speaker
Also, dass jeder nicht so ein bisschen alleine vor sich hin wurstelt, weil, wie wir halt schon gesagt haben, es gibt sozusagen keine institutionalisierte Comic-Forschung.
00:19:04
Speaker
Das heißt, die meisten KollegInnen, die das machen, sind dann Instituten, wo das nicht der Schwerpunkt von anderen

Grenzen zwischen wissenschaftlichem und Fan-Interesse

00:19:09
Speaker
ist.
00:19:09
Speaker
Und man dann ein bisschen erstmal Einzelkämpfer, Einzelkämpferin irgendwie ist.
00:19:13
Speaker
Und deshalb ist es eben ganz wichtig, so ein bisschen so ein Netzwerk zu haben.
00:19:16
Speaker
Für mich war es so ein bisschen so eine academic family irgendwie, wo man irgendwie nicht das Rad dauernd wieder neu erfindet, sondern wenn man jetzt irgendwie an einem Thema dran ist, auch mal sagt, du, das wurde aber irgendwie schon gemacht, vielleicht nicht genau mit den Begriffen oder dem Schwerpunkt, was du hast, schau doch mal hier rein, lies doch mal, was da schon passiert ist.
00:19:35
Speaker
Den Link zu der Website packe ich euch natürlich in die Shownotes, das kann man aber auch ganz einfach ergoogeln.
00:19:42
Speaker
Aber jetzt mal so für den Otto-Normal-Comic-Leser, die Otto-Normal-Comic-Leserin, die Leute, die jetzt hier den Podcast größtenteils hören, ist das auch für die irgendwie von Interesse?
00:19:51
Speaker
Mal ganz dumm gefragt.
00:19:53
Speaker
Ist das schon sehr...
00:19:55
Speaker
Speziell akademisch und eigentlich nur zugänglich für, also interessant für Menschen, die den Anspruch haben, akademisch mit Comics, Manga, wie auch immer sich auseinanderzusetzen.
00:20:07
Speaker
Genau, also erstmal ist es ein wissenschaftlicher Zusammenschluss.
00:20:12
Speaker
Das heißt, wenn man Mitglied werden will, dann gibt es einen formlosen Antrag und in dem soll man dann schon auch nachweisen, dass man sich wissenschaftlich mit dem Comic auseinandersetzt, weil es ist ein Angebot zum größeren wissenschaftlichen Austausch.
00:20:26
Speaker
Wobei man auch dazu sagen muss, dass jetzt der Begriff von wissenschaftliche Beschäftigung
00:20:32
Speaker
In der Comfort jetzt nicht nur ist akademische Lehre oder sowas, sondern zum Beispiel auch museale Arbeit.
00:20:39
Speaker
Also wir haben eine Reihe Comic-Museen ja mittlerweile in Deutschland.
00:20:44
Speaker
in dem eben auch die Mitglieder dann von uns teilweise da in der Musealplanung beteiligt sind und so weiter.
00:20:53
Speaker
Also es wäre jetzt ja auch ein bisschen, ja, wie sagt man, ein bisschen absurd oder ein bisschen lächerlich, wenn man sich gerade als Comicforscher oder Comicforscherin sagt, die ernsthafte Beschäftigung mit dem Gegenstand ist nur der schriftliche Text.
00:21:05
Speaker
Ja, das stimmt.
00:21:07
Speaker
Also das kann es ja auch nicht sein.
00:21:08
Speaker
Von daher also auch, ich sage mal, praktische Forschung im Sinne von Workshops.
00:21:12
Speaker
Ja.
00:21:14
Speaker
Ja, die ganzen Schnittstellen, die es gibt, die Comfort ist auch beim Comics Hello Erlangen, gibt es ein sehr, sehr viel besuchtes Panel, Clemens Heidensreich organisiert das Zeit, ich weiß nicht, 10, 15 Jahren, in dem dann eben auch für eine interessierte Öffentlichkeit Vorträge, Comfort Panel, Vortragsreihe gehalten wird.
00:21:33
Speaker
Um so ein bisschen Transferarbeit halt auch zu leisten.
00:21:36
Speaker
Also es ist ein weiterer Forschungsbegriff.
00:21:39
Speaker
Ich sage mal, alles, was dazu beiträgt, irgendwie den Comic in seinen Funktions- und Wirkungsweisen ein bisschen besser zu verstehen.
00:21:46
Speaker
Und da langt es dann halt auch schon, wenn man, sage ich mal, wir haben auch Studis dabei, die haben gerade ihre erste Abschlussarbeit geschrieben zum Comic und sagen, das interessiert mich aber weiter, ich würde da gerne in der Komfort ein bisschen...
00:21:56
Speaker
Also die Schwelle ist sehr, sehr niedrig.
00:21:58
Speaker
Sodass man sagt, mich interessiert einfach dieser Austausch und darum geht es, den zu ermöglichen.
00:22:03
Speaker
Das soll nicht erschwert oder behindert werden, aber man würde sozusagen nichts davon haben, in diesem Mailverteiler zu sein, wenn man sich nicht die Frage stellt, wie kann man sich denn auch wissenschaftlich mit dem Comic beschäftigen, mit einem sehr niederschwelligen Forschungsbegriff.
00:22:21
Speaker
Puh, mir fällt es gerade ein bisschen schwer, diese Frage auszuformulieren, aber da würde ich jetzt doch nochmal nachhaken.
00:22:27
Speaker
Wie würdest du denn sagen, ist der Punkt oder der Unterschied zwischen nur als Leserin, als Leser Comics wahrnehmen und dieser wissenschaftlichen Auseinandersetzung?
00:22:39
Speaker
Ich glaube, ich verstehe, was du meinst, aber kann man das irgendwie so auf den Punkt bringen?
00:22:44
Speaker
Was ist der Punkt, wo du sagen würdest, ab diesem Zeitpunkt,
00:22:48
Speaker
Habe ich wissenschaftliches Interesse und nicht nur, weiß nicht, Fan-Interesse?
00:22:53
Speaker
Das ist eine sehr, sehr wichtige Frage, auch sehr schwierige Frage.
00:22:57
Speaker
Ich glaube, aus zwei Gründen.
00:22:59
Speaker
Zum einen, weil sich das Verständnis von wissenschaftlicher Arbeit sehr stark unterscheidet in den Pfadabhängigkeiten von einzelnen Disziplinen und Traditionen.
00:23:11
Speaker
Also ich werde, wenn ich jetzt Fernstudies mache, eine andere Art von Beschäftigung, da werde ich mir halt anschauen, vielleicht in Datenbanken, Foren, vielleicht werde ich auf Conventions gehen.
00:23:22
Speaker
Das würde ich jetzt nicht machen, wenn ich jetzt eher historische Forschung oder literaturwissenschaftliche Forschung mache.
00:23:28
Speaker
Also ich glaube, das muss man zum einen ein bisschen aus den einzelnen Disziplinen und Traditionen sehen.
00:23:34
Speaker
Zum anderen gibt es natürlich schon...
00:23:38
Speaker
sage ich mal, gewisse Standards, die zum Beispiel zu tun haben, wie wird zitiert und wie wird Dinge belegt, wie wird Material belegt.
00:23:44
Speaker
Also unterscheide ich meine eigene Position zum Beispiel als Fan, die man halt auch hat, würde ich schon, ja, zumindest als einen sehr leidenschaftlichen Leser mich auch
00:23:55
Speaker
sehen, differenziere ich die und mit welchen Mitteln differenziere ich die gegenüber einer Publikation, die ich mache, wo ich sage, jetzt trete ich hier aber anders auf.
00:24:05
Speaker
Nämlich als Forscher zum Beispiel, indem ich hier meine Quellen transparent mache, die jeder nachprüfen kann und so weiter, indem ich mich auf frühere Forschung beziehe und mich halt einbringe halt auch in einen Dialog, der schon jetzt eben stattfindet über viele Jahrzehnte und halt nicht das Gefühl habe, dass
00:24:22
Speaker
ich erfinde das Rad jetzt neu, indem ich irgendwie erstmal ganz viel einfach nur poste, was ich selbst so gefunden habe.
00:24:27
Speaker
Ja, verstehe.
00:24:28
Speaker
Genau diesen Dialog zu führen und sich so einzuschreiben in ein längeres und größeres Gespräch.
00:24:36
Speaker
Und jetzt kommen wir aber zur zweiten Schwierigkeit.
00:24:38
Speaker
Gerade bei Comics und Comicforschung, weil natürlich extrem viel Material und Wissen, gerade im Bereich Comics, natürlich von Fans kommt, die seit Jahrzehnten riesige Datenbankenmengen
00:24:51
Speaker
Das kann keine Einzelperson jeweils abdecken.
00:24:55
Speaker
Und man muss sich permanent eigentlich auch damit beschäftigen, dass sehr, sehr viel Grundlagenforschung und Materialsammlung irgendwie natürlich von einzelnen, teilweise Sammlern kommt, oft eben auch männlich weiter.
00:25:08
Speaker
Und Ferndatenbanken im Internet, die einfach so viele tausende Menschen Wissen zusammentragen, die Grand Marble Database und so weiter.
00:25:18
Speaker
Und gleichzeitig sich damit sehr ernsthaft auseinanderzusetzen und das für wichtige Quellen zu halten, wo man aber auch immer wieder sagen muss, was ist der Unterschied mit einer wissenschaftlichen Beschäftigung damit, mit Prüfung von Materialien, von Transparentmachung, von der eigenen Position und so weiter.
00:25:36
Speaker
Das bleibt einfach eine offene Frage und ich glaube, die muss auch offen bleiben.
00:25:40
Speaker
Da gibt es keine Abspruchsantwort, sondern die immer wieder zu stellen und die wird wahrscheinlich auch in zehn Jahren ein bisschen anders beantwortet werden.
00:25:47
Speaker
Diese Frage der eigenen Positionierung ist wichtiger geworden in den letzten 10, 15 Jahren.
00:25:53
Speaker
Man hatte irgendwie mal oft so ein bisschen dieses Ideal, so Wissenschaft ist irgendwie komplett, da spielt ganz objektiv die Beschreibung, da spielt die eigene Positionierung keine Rolle.
00:26:05
Speaker
In den letzten 10 Jahren ist so ein Reflektieren von so Machtverhältnissen, Zugangsbarrieren, also sind es immer nur, ich sag mal,
00:26:13
Speaker
weiße alte Männer, die in die Politik schreiben wie ich, mittelalt jetzt, auch bei Ihnen.
00:26:19
Speaker
Oder wer darf da eigentlich mitreden in diesem Dialog?
00:26:22
Speaker
Dass das eine wichtige Frage ist, mit der man sich eben auch mitbeschäftigen muss, die man auch mitreflektieren muss, ist neu, ist dazugekommen, würde ich sagen.
00:26:30
Speaker
Und es wird sich bestimmt auch weiter verändern, dieses Gespräch zu führen, was ist eigentlich...
00:26:36
Speaker
Comic-Forschung im Gegensatz nur zu einer leidenschaftlichen, aber oft auch sehr informierten Beschäftigung mit dem Comic.
00:26:43
Speaker
Ja, aber das finde ich eine, also ich finde das eine gut nachvollziehbare Antwort und auch eine interessante Perspektive, über die ich zumindest vorher noch gar nicht so richtig nachgedacht hatte.
00:26:54
Speaker
Wenn ich jetzt hier Zuhörerin oder Zuhörer bin und ich fühle mich jetzt berufen oder bin zumindest mal daran interessiert, vielleicht meine Lektüre oder mein Fachwissen, das ich durch mein Fansein erworben habe, mal ein bisschen auf die Probe zu stellen oder zu erweitern, was gibt es denn,
00:27:12
Speaker
Ist jetzt vielleicht auch eine gar nicht so einfache Frage, aber hast du irgendwie Empfehlungen, wie man in so einen wissenschaftlichen Ansatz zum Comic oder zum Manga oder meinetwegen auch zu Medien an sich reinrutschen kann?
00:27:24
Speaker
Gibt es da irgendwie so eine Leseempfehlung?
00:27:27
Speaker
Kann jetzt mal, ich sag mal, so bestimmte Schwellen mit bestimmten Hürden nennen oder können wir uns mal rantasten.
00:27:34
Speaker
Also ich habe selbst, das wäre jetzt natürlich der Bereich Warnung, Disclaimer, Eigenwerbung.
00:27:40
Speaker
Ich habe vor ein paar Jahren, 2019 kam das raus mit einer Reihe KollegInnen,
00:27:45
Speaker
eine Comic-Analyse-Einführung geschrieben.
00:27:47
Speaker
Stuttgart Metzler, 2019 war das.
00:27:49
Speaker
Und da haben wir halt versucht, so eine ganze Reihe von etablierten Ansätzen der Comic-Analyse auch eine studentische Leser-Innenschaft ohne viel Vorbissen so nahe zu bringen, immer mit Beispielanalysen.
00:28:04
Speaker
Also wie kann man das eigentlich anwenden?
00:28:07
Speaker
Mit dem Ziel aber schon, dass man dann sozusagen ein bisschen versteht, das wäre sozusagen eine wissenschaftliche Analyse zum Beispiel.
00:28:13
Speaker
Also da sind schon auch Teile dabei, die sind wahrscheinlich eher schwer zu lesen, weil die einen ranführen sollen an eine akademische Beschäftigung, die noch schwieriger zu lesen ist.
00:28:25
Speaker
Na gut, aber akademische Arbeit ist nicht einfach.
00:28:28
Speaker
Genau.
00:28:29
Speaker
Aber jetzt zum Beispiel gerade, wenn wir die Schwelle ein bisschen niedriger setzen, kam vor ein paar Monaten ein neues Buch raus bei Harlem Comics Konzept und Gestaltung.
00:28:42
Speaker
Das sind 728 Seiten.
00:28:44
Speaker
Ganz was Schmales.
00:28:45
Speaker
Ja, ja.
00:28:48
Speaker
Aber die sehr viel, glaube ich, näher an der Praxis auch angelagert sein sollen.
00:28:54
Speaker
Also Hannes hat da auch eine praxiologische Perspektive sozusagen, wie funktioniert das Medium denn jetzt sozusagen nicht nur so Armchair-Philosophymäßig, sondern wirklich auch in der Produktion, so ein bisschen Production Studies.
00:29:08
Speaker
Ich habe da schon reingeblättert und ich fand es wahnsinnig schön und spannend zu lesen.
00:29:12
Speaker
Also ich kann jetzt nur nicht komplett dafür sprechen oder sowas, aber ich glaube, das macht auch Spaß und ist jetzt auch ein bisschen einstiegsfreundlicher gestaltet.
00:29:24
Speaker
Ich kann mir vorstellen, dass es Spaß macht, das ein bisschen mehr noch zu erforschen.
00:29:30
Speaker
Ich packe beide bisschen mal in die Shownotes.
00:29:34
Speaker
Und was ich auf jeden Fall noch dazulegen würde in die Shownotes, es gab so einen schönen YouTube-Kanal, der leider seit einem Jahr nicht mehr aktiv bespielt wird.
00:29:43
Speaker
Der hieß Strip Panel Naked von einem Hassan Otsmane Elawo.
00:29:49
Speaker
Und der hat auch ein Journal rausgebracht, Panel X Panel, das ein Eisner Award, glaube ich, bekommen hat.
00:29:55
Speaker
Und in diesem Strip Panel Naked-Kanal, mich hat der wahnsinnig fasziniert.
00:29:59
Speaker
Das sind immer kurze Videos, zehn Minuten oder so, wo immer ein aktuelles, also es sind dutzende Videos, wirklich ein Comic rauf und runter analysiert wird mit irgendeinem formalen Schwerpunkt.
00:30:09
Speaker
Also welche Rolle spielt das Page Design zum Beispiel?
00:30:12
Speaker
Und da sieht man halt wirklich, wie viel mehr man eigentlich sehen kann, mit eingeblendeten Linien und so weiter.
00:30:17
Speaker
Das fand ich total toll.
00:30:18
Speaker
Also in dem Kanal kann man sich richtig schön verlieren, so ein bisschen zu sehen halt auch, was für ein Gewinn so eine formale Analyse bringen kann.
00:30:26
Speaker
Ach cool, das ist auch ein super Hinweis.
00:30:30
Speaker
Das packe ich auch in die Shownotes.
00:30:31
Speaker
Das habe ich selber noch nie gehört.
00:30:33
Speaker
Da muss ich auch mal reinschauen.
00:30:35
Speaker
Und so ganz niederschwellig hat jetzt auch die Comfort und die AG Comic Forschung der Gesellschaft für Mediewissenschaft gerade einen Insta-Kanal von dem Jahr neu aufgemacht.
00:30:44
Speaker
Das ist einfach Comfort unterstrich Comic Forschung und der wird irgendwie jetzt ganz rege bespielt mit ein paar Posts pro Monat und wo dann immer so kleine Comic Facts irgendwie auch genannt werden und so weiter.
00:30:56
Speaker
Und das ist halt genau so ein Outreach-Kanal auch gedacht, wo man jetzt so niederschwellig mal ein bisschen mit dem Thema beschäftigt.
00:31:05
Speaker
bespielt wird.
00:31:07
Speaker
Ja, schön.
00:31:08
Speaker
Also ihr hört, liebe Hörerinnen und Hörer, wenn ihr da Interesse daran habt, es gibt ein paar Einstiegsmöglichkeiten.
00:31:14
Speaker
Es ist ein Feld ohne Grenzen und ein Feld, wo definitiv auch noch mehr Stimmen gehört werden können, wenn ich das richtig verstehe.
00:31:21
Speaker
Also je mehr Leute mitmischen, desto bunter wird das Ganze.

Einfluss von KI auf Comics

00:31:26
Speaker
Ich meine, auf der Komfort-Seite eine der Kategorien, die sehr, sehr wichtig sind, die von der Redaktion jetzt, der Komfort-Redaktion seit zehn Jahren bespielt wird, ist dieser Monitor, Publikationsmonitor, wo wir wirklich, also es ist nicht mehr vollständig möglich.
00:31:42
Speaker
Vor zehn Jahren war es noch halbwegs vollständig möglich, aber da, wo einfach immer gespiegelt wird, was für Bücher kommen gerade raus, Monat für Monat,
00:31:50
Speaker
die jetzt Comic-Themen haben, wissenschaftliche Bücher.
00:31:54
Speaker
Und das ist so eine riesige, unüberzahlbare Zahl mittlerweile geworden.
00:32:01
Speaker
Aber auch teilweise irgendwie sehr, also jetzt nicht...
00:32:06
Speaker
nur schwer zu lesende Bücher sind auch so ein bisschen im populärwissenschaftlichen Bereich, über irgendwelche Marvel-Figuren oder sowas, wo dann so einzelne Essays drin sind.
00:32:14
Speaker
Und da kann man halt mal schauen, was kommt denn gerade so ein bisschen raus.
00:32:18
Speaker
Auch international im englischsprachigen Bereich sehr viel neue Bücher zu Marvel oder DC oder sowas.
00:32:23
Speaker
Und da sieht man halt auch immer, wie weit das Feld irgendwie ist.
00:32:26
Speaker
Das schaue ich immer selbst ganz gerne, was da immer alles im Publikationsmonitor auftaucht.
00:32:32
Speaker
Also ihr hört, es gibt sehr viel zu entdecken.
00:32:35
Speaker
Auch auf der Seite der Comfort, comicgesellschaft.de.
00:32:40
Speaker
Auch das habt ihr natürlich in den Shownotes, aber wie gesagt, es ist nicht schwer zu finden.
00:32:45
Speaker
Ich habe gleich noch ein paar konkretere Fragen an dich, beziehungsweise an deine Forschungsinteressen vorher.
00:32:51
Speaker
Ich habe aber auch noch eine Frage, die auch schon im Podcast mehrmals, oder ein Themengebiet, was auch im Podcast schon mehrmals aufkam und
00:32:59
Speaker
was, glaube ich, auch abseits des Comic-Fandoms, des Comic-Themas durchaus relevant ist.
00:33:06
Speaker
Du interessierst dich ja auch für KI-Themen.
00:33:09
Speaker
Generative Bilderzeugung zum Beispiel.
00:33:12
Speaker
was viele Leserinnen und Leser, aber vor allem auch Künstlerinnen und Künstler sehr umtreibt.
00:33:18
Speaker
Ich hatte da auch mal eine Live-Podcast-Aufnahme mit einer Professorin hier aus Bielefeld vom Lehrstuhl vor...
00:33:30
Speaker
Informatik und einem Comiczeichner, die sich darüber ausgetauscht haben.
00:33:34
Speaker
Und das ist ja auch was, was du auch bearbeitest.
00:33:40
Speaker
Also du interessierst dich da auch für auf einer wissenschaftlichen Ebene, ne?
00:33:42
Speaker
Ja, das ist... Ich meine, die NTNU hier in Trondheim, wo ich bin, ist eine naturwissenschaftlich-technische Uni und es wird auch sozusagen erwartet, dass man da als Geistes- und Kulturwissenschaftler...
00:33:54
Speaker
so ein bisschen was zu sagen hat und sich damit auskennt zu diesen ganzen, vor allen Dingen zum sozialen Impact.
00:34:01
Speaker
Okay, naja gut.
00:34:03
Speaker
Einbeziehung von KI in Medienkultur und so weiter.
00:34:07
Speaker
Ja, also es ist ein großes Thema natürlich.
00:34:10
Speaker
Hast du dich da auch schon mal mit auseinandergesetzt oder hast du, ich sag mal, Gedanken dazu, wie sich das Verhältnis von KI, also vor allem von generativer Bilderzeugung oder Nutzung von
00:34:24
Speaker
KI und Comic-Manga, Graphic-Novel, ähm, darstellt.
00:34:30
Speaker
Ja, da könnten wir jetzt zwei Stunden drüber reden.
00:34:32
Speaker
Ja, ich weiß, dass das... Ich weiß, ich weiß, ich weiß.
00:34:35
Speaker
Also, wenn man jetzt irgendwie, na, wo, was sucht man sich raus?
00:34:39
Speaker
Ich kann ein bisschen konkreter werden.
00:34:41
Speaker
Ich merke gerade selber, es war eine sehr offengestellte Frage.
00:34:44
Speaker
Ich kann auch offen antworten, alles Gute.
00:34:45
Speaker
Ja,
00:34:46
Speaker
Naja, Rudolf, du hast ja recht, es ist sehr weit führt.
00:34:49
Speaker
Ich fange einfach mal von unserer Seite an, denn wir haben im Verlag inzwischen mehrfach schon offensichtlich KI-generierte Comics vorgeschlagen bekommen, also gepitcht bekommen.
00:35:00
Speaker
Leute, die uns schreiben und sagen, perfiderweise sagen die normalerweise nicht, dass sie KI benutzt haben, sondern sagen, sie haben eine innovative Comic-Form entwickelt.
00:35:09
Speaker
Und dann schaut man sich das an und sieht halt auf den ersten Blick, noch sieht man es auf den ersten Blick, dass es KI ist.
00:35:15
Speaker
Ja.
00:35:16
Speaker
Und das ist, also ich will jetzt nicht sagen, dass es wöchentlich vorkommt, aber monatlich auf jeden Fall.
00:35:22
Speaker
Das ist sehr spannend, das ist richtig spannend zu hören.
00:35:27
Speaker
Ich weiß nicht, also es kommen ja pro Monat gerade so unglaublich viele KI-Bücher raus.
00:35:31
Speaker
Ich habe auch gerade alles gemacht.
00:35:33
Speaker
Und wenn man jetzt irgendwie sich den Einstieg in die Diskussion sucht, und ich habe, dann finde ich gerade...
00:35:39
Speaker
Emily Bender und Alex Hanna haben gerade dieses bisschen provokante und polemische The AI-Con, How to Fight the Hype, geschrieben.
00:35:49
Speaker
Con im Sinne von Betrug.
00:35:52
Speaker
Genau, im Prinzip.
00:35:53
Speaker
Nicht, dass das nicht beeindruckende Technologie wäre oder sowas, sondern dass der Begriff ein bisschen ein Con oder eine Schummelei ist.
00:36:01
Speaker
Weil wir natürlich alle, wenn wir KI hören, dann denken wir da an die ganzen
00:36:05
Speaker
an Terminator und Ex Machina und die ganzen Fiktionen, die wir dazu haben.
00:36:11
Speaker
Und was Bender und Hannah vorschlagen, ist also erstmal wäre es schön, wenn wir den Begriff entzaubern, indem wir mal statt KI immer was anderes sagen, nämlich Automation, also Automatisierung.
00:36:21
Speaker
Jetzt muss man fragen, was wird denn da eigentlich wo automatisiert, durch wen?
00:36:25
Speaker
Und natürlich wissen wir alle, dass diese ganzen tollen KI-Bilder, die wir da alle bekommen, nicht nur massiv Ressourcen verbrauchen und den Planet runterbrennen und die ganze Energiewende in Frage stellen, sondern vor allen Dingen natürlich auf Datenbanken basieren, wo die KünstlerInnen, von denen diese Comics letztlich abgezogen, abgelernt werden, weder entgelt, entgolten werden, noch überhaupt gefragt werden und so weiter.
00:36:51
Speaker
Und das wird sozusagen automatisiert.
00:36:54
Speaker
Und am Ende wird halt nicht von Hand gezeichnet, weil die bereits geleistete Arbeit eigentlich abgebaut wird sozusagen und verwertet wird an anderer Stelle, nämlich von den Plattformen, die ihre Subscriptions verkaufen wollen.
00:37:08
Speaker
Und das kann man jetzt irgendwie ethisch und politisch kritisieren.
00:37:12
Speaker
Man kann aber auch einfach viel praktischer machen,
00:37:16
Speaker
fragen, was bedeutet es denn, wenn jetzt einfach viel weniger gezeichnet wird gegen Entgelt.
00:37:22
Speaker
Das heißt natürlich, dass die ganzen Tagesjobs von ComiczeichnerInnen gerade massiv wegbrechen.
00:37:29
Speaker
Und wenn man halt in Deutschland schaut, fast niemand kann ja von der Comicproduktion leben.
00:37:34
Speaker
Ganz, ganz, ganz wenige Ausnahmen, sondern die meisten sind IllustratorInnen, die noch irgendwie Tagesjobs haben und diese ganzen kleineren Arbeiten für unter 1000 Euro
00:37:43
Speaker
mal irgendwie ein CD-Album, Cover oder irgendwie Poster, die brechen ja alle brutal weg.
00:37:48
Speaker
Und deswegen fällt auch sozusagen der Broterwerb natürlich von Kreativzeichnenden weg.
00:37:54
Speaker
Und das Geld geht stattdessen halt zu den Plattformen.
00:37:56
Speaker
die halt ihre Serverfarmen da irgendwie bauen und halt die Arbeit abschöpfen, die bereits gemacht wurde in den Datenbanken.
00:38:02
Speaker
Und das ist natürlich ein Riesenproblem, weil natürlich dieses Skillset sich aufzubauen, Comics zeichnen zu können, dauert ja Jahrzehnte, bis man da eigentlich ist.
00:38:09
Speaker
Und wenn das aber eigentlich jetzt immer weniger passiert, weil die Möglichkeiten vom Zeichnen, in welcher Form auch immer zu leben, nicht mehr existiert, dann sind wir irgendwann da, also
00:38:22
Speaker
Töpferei, es wird auch immer noch getöpfert, ja, aber das ist ein Liebhaberhandwerk, so, da wird nichts mehr passieren.
00:38:29
Speaker
Und dann ist halt auch die Frage, wie sehen dann die Comics aus, wenn immer weniger, wenn der Pool immer kleiner wird, wenn Menschen, die halt einfach diese Skillsets sich erwerben können.
00:38:40
Speaker
Die Kunstform wird immer schmaler.
00:38:42
Speaker
Genau, es wird natürlich auch immer weiter vereinheitlicht werden, weil die Defaults natürlich alle ähnlich aussehen.
00:38:49
Speaker
Ich bin mir auch nicht so sicher, ob das bei dem Co, was ihr an Einreichungen bekommt, ob das nicht immer so bleiben wird, dass alles erstmal sehr ähnlich aussieht, weil das ist natürlich genau das, was KI macht.
00:39:02
Speaker
einen wahrscheinlichen Output zu generieren.
00:39:04
Speaker
Und da kann man natürlich mit Prompt Engineering irgendwie drumherum defaulten und so weiter, alles klar.
00:39:09
Speaker
Aber erstmal ist es eine totale Einengung des Spektrums.
00:39:13
Speaker
So, das muss man einfach sagen.
00:39:15
Speaker
Wobei man sagen muss, es wird halt beängstigenderweise, sie werden besser.
00:39:19
Speaker
Also sie werden nicht schöner, aber zum Beispiel sind wir jetzt an dem Punkt, dass die Figuren konsistent dargestellt wurden.
00:39:25
Speaker
Die ersten Einreichungen da waren...
00:39:27
Speaker
Da waren die Protagonisten dann irgendwie von Panel zu Panel, sahen die nicht ganz gleich aus.
00:39:31
Speaker
Inzwischen geht das anscheinend auch auf einer nicht-professionellen Ebene.
00:39:37
Speaker
Ja, also die Frage würde ich, die ist nie sozusagen, kann die KI, ist sie da schon gut genug, weil das entwickelt sich halt rasend weiter.
00:39:44
Speaker
Die Frage ist, will man das halt?
00:39:46
Speaker
Welche, also welche, ähm,
00:39:48
Speaker
sozialen Umschichtungen finden da eigentlich im Hintergrund statt.
00:39:52
Speaker
Und das ist ein ganz großer Bereich, ist halt, dass es letztlich um das Fließen von Geldern geht, die jetzt halt nicht mehr an einzelne Zeichen der Personen geht, sondern die stattdessen irgendwie in den globalen Süden, Data Annotation, da wird ja eine riesen Workforce aufgebaut in diesem ganzen KI-Training und Annotation-Ding und so weiter, die unter
00:40:13
Speaker
Minimallöhn irgendwo in Indien sitzen oder sowas.
00:40:16
Speaker
Und das ist, glaube ich, das Erschreckende, Überängstigende, was halt im Hintergrund von unseren Funny-Memes sozusagen, KI-Bildern irgendwie stattfindet.
00:40:24
Speaker
Also eine eher pessimistische, etwas triste ansichtsweise, aber ich sehe auch persönlich keine groß andere.
00:40:30
Speaker
Also denn was man da zu sehen bekommt von unserer Seite, das ist wirklich, also wenn das die Zukunft der eigentlich einer jeden Kunstform ist, dann schauen wir ganz düsteren Zeiten entgegen.
00:40:43
Speaker
Ja, ich meine, wir haben mal gedacht, die Roboter, die machen die blöde Arbeit für uns, so irgendwie Heizung installieren und Haus aufräumen und Autos fahren und das ist immer noch zu großen Teilen bei Menschen und wird eine Weile noch so bleiben.
00:40:55
Speaker
Aber die schönen Sachen, wenn die halt, also immer wieder Automatisierung ersetzen durch KI.
00:41:00
Speaker
Was wollen wir eigentlich wie automatisieren?
00:41:02
Speaker
Und wenn du sagst, die Ergebnisse, das ist irgendwie noch ein bisschen erschreckend.
00:41:07
Speaker
Ich wäre noch erschreckter, wenn wir da sind und da werden wir wahrscheinlich hinkommen, dass die Ergebnisse halt so gut sind, dass es halt wegautomatisiert wird von jedem Zeichnen, was von Menschen noch neu gemacht wird, sondern einfach nur, was in der Vergangenheit gemacht wurde.
00:41:22
Speaker
Ja, das fürchte ich irgendwo auch.
00:41:24
Speaker
Der vollen Transparenzhalber muss ich an der Stelle allerdings auch zugeben, wir benutzen im Verlag durchaus auch KI für Retuschen zum Beispiel.
00:41:32
Speaker
Aber das ist halt genau dieser dünne Grat, auf dem man sich irgendwie bewegt und wo man dann überlegen muss, wie weit will man ihn gehen.
00:41:41
Speaker
Denn wir benutzen die halt für Retuschen, wenn wir dann, also klassisch, wir haben ein französisches Soundword oder einen französischen Titel.
00:41:48
Speaker
Und wir haben nicht, der liegt nicht auf einer eigenen Ebene in der Datei, sondern muss halt irgendwie aus der Zeichnung raus, damit wir ein deutsches Wort reinmachen können.
00:41:57
Speaker
Und das ist halt was, was vorher eine Grafikerin gemacht hätte oder ein Grafiker und das geht jetzt halt deutlich schneller.
00:42:03
Speaker
Das spart uns dann irgendwie eine halbe Stunde Arbeit.
00:42:09
Speaker
Ja, genau.
00:42:09
Speaker
Also es sind keine wahnsinnigen Einsparungen, aber es ist natürlich schon praktisch.
00:42:13
Speaker
Aber ja, wollte ich nur für die Hörerinnen und Hörer nicht, dass der jetzt denkt, der ist verwachsender.
00:42:19
Speaker
Wenn ich Text auf Englisch schreibe, ich bin kein Native Speaker, natürlich mache ich mit Grammarly den Check und natürlich kann man auch sagen, du könntest aber auch jemand bezahlen dafür.
00:42:28
Speaker
Also es bleibt halt Case by Case eine Einzelfallentscheidung.
00:42:33
Speaker
Auch im Zweifelsfall
00:42:35
Speaker
so Nachhaltigkeit, an welcher Stelle will man auch langfristig sozusagen keine Ressourcen und keine Kompetenzen und Expertisen mehr haben.
00:42:43
Speaker
Und dass jetzt sozusagen die Retusche von diesem Soundword jetzt einfach eine mühsame Arbeit ist, die man vielleicht auch automatisieren kann oder möchte,
00:42:54
Speaker
Ist total nachvollziehbar so.
00:42:55
Speaker
Und die Frage ist halt nur, immer will man, dass ein kompletter menschlicher Skillset halt ganz wegfällt.
00:43:01
Speaker
Und vielleicht ist das Retuschieren halt was, was weiterhin Menschen sehr gut machen müssen.
00:43:06
Speaker
Beim Zeichnen ist halt schon wieder was anderes, wenn das halt gar nicht ausgebildet wird.
00:43:11
Speaker
Ja, aber es gibt da durchaus so...
00:43:15
Speaker
Es gibt ja durchaus so Grenzfälle.
00:43:16
Speaker
Es gibt ja auch sowas wie Handlettering und es gibt auch sowas wie Handlettering von Titeln oder so.
00:43:21
Speaker
Also gerade in so bestimmten Underground-Comics schienen bei uns, ganz großes Thema war bei uns das Neulettering von irgendwelchen alten Möbius-Sachen aus Schwermetall, wo dann halt die Titel selber auch schon Kunst waren.
00:43:34
Speaker
Und das könnte man inzwischen wahrscheinlich einer KI sagen, mach das mal in dem Stil neu.
00:43:39
Speaker
Ja, ja.
00:43:40
Speaker
Es würde wahrscheinlich ungefähr funktionieren.
00:43:41
Speaker
Damals hat das noch nicht funktioniert, aber da hat unser Hersteller sehr, sehr viel Zeit reinfließen lassen damals und der ist selber Künstler.

Medienveränderungen und Verbraucherbewusstsein

00:43:50
Speaker
Es bleibt halt eine Einzelfallentscheidung und ich glaube, man muss halt bei dem Einzelfall erstmal den beteiligten Akteuren und Akteurinnen zuhören.
00:43:58
Speaker
die im Idealfall vernetzt sein sollten.
00:44:00
Speaker
Also bei dem ganzen Actor's Strike letztes Jahr hat das ja sehr gut funktioniert, dass die Schauspieler das durchgesetzt haben, dass halt nicht ihr Abbild einfach verwendet werden kann im Hintergrund für irgendwelche Nebenfiguren.
00:44:16
Speaker
Und haben das halt irgendwie mit Strikes durchgesetzt.
00:44:21
Speaker
Zeichnende Personen und die Lettterer können halt nicht so einen ökonomischen Druck aufbauen.
00:44:27
Speaker
Das sind halt alles so Fragen.
00:44:28
Speaker
An welcher Stelle sitzt eigentlich die Macht, ganz blöd gesagt, da überhaupt mitreden zu können?
00:44:35
Speaker
Was soll automatisiert werden und was nicht?
00:44:38
Speaker
Und irgendwo liegt sie halt ein Stück weit bei uns beiden, also bei uns beiden, aber bei uns allen, glaube ich.
00:44:43
Speaker
Natürlich, wir als Verlag haben da Macht, aber es gibt auch deutlich größere Verlage, die da noch mehr Macht haben.
00:44:49
Speaker
Aber auch die LeserInnen schafft es,
00:44:53
Speaker
KI benutzen ist natürlich eine coole Sache, aber man muss halt in jedem Fall selber entscheiden.
00:44:58
Speaker
Ich finde das eine gute Beobachtung, dass das Einzelfallentscheidungen sind.
00:45:01
Speaker
Es sind halt leider sehr, sehr viele auf einmal.
00:45:04
Speaker
Ja, genau.
00:45:05
Speaker
Und die Frage, wie bauen wir gerade, wie wollen wir gerade die Gesellschaft umbauen, ist jetzt, um die Frage kommt halt niemand gerade drum.
00:45:12
Speaker
Das ist auch
00:45:13
Speaker
als Medienwissenschaftler ja, würde ich sagen, typisch für Medienumbrüche.
00:45:18
Speaker
Drucker, Presse, Angefangen, Digitalisierung, das sind immer so Momente, wo sich gerade sehr viel verändert.
00:45:24
Speaker
Und das ist nicht das, was frontal im Frontend, im Interface basiert mit unseren lustigen KI-Bildern und die Giblifizierung des Internets.
00:45:31
Speaker
sondern das sind halt im Hintergrund die Ressourcenströme.
00:45:35
Speaker
Ja, das ist das, was im Hintergrund passiert, was man als Konsument nicht so mitkriegt und mitdenkt.
00:45:41
Speaker
Aber ja, also aus unserer Sicht als Verlag, liebe Hörerinnen und Hörer, macht, was ihr möchtet.
00:45:49
Speaker
Aber Lukas hat schon recht,
00:45:51
Speaker
versucht da eine gewisse Sensibilisierung irgendwie zu haben.
00:45:55
Speaker
Auch ganz stumpf, wenn ihr auf einer Con seid oder auf einer Messe, nehmt euch einen Moment und hinterfragt, das Artwork, was ihr da jetzt kauft, ist das wirklich von einem Künstler gemacht worden oder ist das wahrscheinlich irgendwie ein Pokémon, was eine KI gemacht hat, was ihr euch dann ins Wohnzimmer hängen könnt.
00:46:13
Speaker
In solche Sachen gibt es halt schon, also an dem Punkt sind wir schon.
00:46:17
Speaker
So Merchandising-Artikel zu einem
00:46:20
Speaker
extrem großen Prozentsatz nicht mehr von Menschen gemacht wurden.
00:46:23
Speaker
Und das ist so einer der, ja, einer der ersten, einer der Ansatzpunkte, wo man als Endkonsument vielleicht noch ein bisschen Handhabe haben kann.
00:46:33
Speaker
Ich hätte noch ein paar Fragen an dich.
00:46:36
Speaker
Ja,

Comic-Empfehlungen und Webcomics

00:46:37
Speaker
sehr gerne.
00:46:37
Speaker
Ja, okay.
00:46:37
Speaker
Wir haben mal ein bisschen leichtere, besser wieder.
00:46:40
Speaker
Wo wir schon mal hier sind, so ein paar kleine Leseempfehlungen und vielleicht haben wir auch noch Zeit für die Schlussfragen.
00:46:46
Speaker
Du als Medienwissenschaftler mit Comic-Fokus oder mit einem Comic-Schwerpunkt, gibt es denn Künstler oder Werke, mit denen du dich irgendwie schon besonders viel beschäftigt hast, wo du sagst, Mensch, das sind so Bücher, Graphic Novels, Comics, Manga, wie auch immer, da kann man unfassbar viele rausholen.
00:47:03
Speaker
Mhm.
00:47:04
Speaker
Ja, ich, also wahrscheinlich sind meine zwei Schwerpunkte, zum einen so ein bisschen dieses Manga-Anime, auch weil ich Japanologie studiert habe oder in dem Kontext auch promuliert habe.
00:47:16
Speaker
Und zum anderen aber als Medienwissenschaftler natürlich vor allen Dingen Webcomics, digitale Comics, weil da halt auch noch sehr wenig gemacht wurde.
00:47:23
Speaker
Ist ja auch klar, als Literaturwissenschaftler schaue ich halt eher auf Graphic Novels und sowas.
00:47:28
Speaker
Ja, ja.
00:47:29
Speaker
Und Webcomics sind halt vor allen Dingen dann, tauchen in der Comicforschung halt auf, wenn, ich sag mal, legitimierte AutorInnen wie Chris Ware halt da mal auch was machen, touch sensitive oder so, oder wenn halt eine Online-Serie wie jetzt von Kate Beaton,
00:47:46
Speaker
oder Newell-Stevenson, Nimona oder sowas, dann später durch eine Printpublikation halt auch Aufmerksamkeit bekommen.
00:47:51
Speaker
Okay, also das braucht es dann schon noch, dass es so eine Legitimation durch irgendwie ein Buch oder durch einen Namen hat, ja?
00:47:59
Speaker
Ich glaube, das ist nicht theoretisch begründet, sondern wiederum, das ist einfach rein praktisch, einfach man hat nur begrenzte Zeit, Ressourcen, Aufmerksamkeit, Kenntnisse, mit was beschäftigt man sich halt.
00:48:09
Speaker
Ja, ja.
00:48:10
Speaker
Und da habe ich halt für mich gemerkt, dass gerade solche funny strips, also experimentelle Sachen wie XKCD mit diesen Strichmännchen so oder... Okay, das kenne ich jetzt zum Beispiel gar nicht, ehrlich gesagt.
00:48:20
Speaker
Ja, das ist auch so ein Informatik, also auch ein sehr beliebtes... Oder The Oatmeal ist... Oder von Tom Gold macht auch diese Full-Panel-Cartoons irgendwie, die erst online publiziert werden.
00:48:33
Speaker
Ja.
00:48:33
Speaker
Ich fand immer von Nadja Herrmann, kennen viele diese Erzähl-mir-nix-Sprits, auch mit solchen MS-Paint-Smileys und so weiter.
00:48:41
Speaker
Finde ich wahnsinnig spannend, weil da mit Comics halt nochmal was ganz anderes passiert, als jetzt so Werke und Erzählungen, sondern halt so eine Intervention in Online-Kultur, in Memes, auf Plattformen und so weiter.
00:48:54
Speaker
Und da noch sehr wenige Leute ein bisschen drauf schauen, wie viele LeserInnen da eigentlich erreicht werden.
00:49:00
Speaker
Ja.
00:49:01
Speaker
wenn man auf die Follower in Zahlen schaut oder sowas, irgendwie auf Insta-Accounts oder für Twitter-Ex, so sind ja teilweise hunderttausende Menschen, kennen diese Erzähl-Me-Nix-Strips.
00:49:12
Speaker
Und ja, erfolgreiche Comics, weißt du selber, haben vielleicht hoffentlich ein paar tausend Leser.
00:49:17
Speaker
Aber das ist nochmal eine ganz andere Reichweite.
00:49:19
Speaker
Und da finde ich halt auch Comics einen ganz wichtigen Gegenstand der digitalen Medienkultur.
00:49:26
Speaker
Bist du denn grundsätzlich der Meinung, hat das einen Mehrwert, diese Sachen dann nochmal in Print zu bringen?
00:49:32
Speaker
Also jetzt, wo du sagst, erzähl mir nichts, weiß ich jetzt nicht, aber Krieg und Freitag ist jetzt inzwischen zum Beispiel als Autor auch von Büchern einfach sehr populär geworden.
00:49:42
Speaker
Der hat ja auch im Internet eigentlich angefangen.
00:49:44
Speaker
Tom Gold erscheint auch in Print bei der Edith Moderne noch und nöcher.
00:49:48
Speaker
Ja.
00:49:49
Speaker
Ja, ich glaube, es hat nochmal eine ganz andere Funktion.
00:49:52
Speaker
Also wenn ich so ein Buch zu Hause habe, was hängt da dran?
00:49:56
Speaker
Da hängt Prestige natürlich dran, dann hängt dran, dass es irgendwie im Pfeil-Turme-Rezensionen gibt und so weiter.
00:50:03
Speaker
Es erreicht sicherlich auch andere LeserInnen, die dann irgendwie mal in so einem Buch blättern oder sich das in einem Buchhandel irgendwie anschauen.
00:50:11
Speaker
Ästhetisch, ich glaube, muss man sich auch wieder im Einzelfall anschauen.
00:50:16
Speaker
Es gibt dann schon, gerade bei so Adaptionen, dann von Online-Sachen, Infinite Canvas, One World Saga in Print, passieren spannende Überlegungen, wie man das übersetzen kann.
00:50:29
Speaker
Bei anderen geht es, glaube ich, eher darum, dass es jetzt ein anderes Publikum erreicht wird, in jeder Hinsicht.
00:50:35
Speaker
Also so vom
00:50:37
Speaker
von der Nobilitierung, aber auch wirklich, wer liest es denn am Ende?
00:50:42
Speaker
Weil andere Leute Bookmarks setzen und was vielleicht forwarden und solche Grafiken irgendwie teilen, als jetzt irgendwie wer im Buchhandel sich sowas anschaut.
00:50:53
Speaker
Ja, ja, ja.
00:50:57
Speaker
Gibt es da irgendwie so KünstlerInnen oder Werke, die deiner Meinung nach es wert wären, noch mal wissenschaftlich betrachtet zu werden?
00:51:05
Speaker
Beispielsweise, wenn jetzt Hörerinnen und Hörer sich hier berufen, für ein kleines Steckenpferd aufzubauen, was bisher vernachlässigt wurde?
00:51:12
Speaker
Kann man das so pauschal überhaupt beantworten oder ist das eine zu offene Frage?
00:51:16
Speaker
Ich glaube, gerade im Webcomic-Bereich ist überhaupt zu wissen, was überhaupt alles passiert, die Analyseaufgabe.
00:51:23
Speaker
Also
00:51:24
Speaker
Früher gab es diese Webcomiclisten und Circles, das ist jetzt schon ethnografische Forschung überhaupt.
00:51:30
Speaker
Ja, wirklich, also was ist repräsentativ und was wird wie viel gelesen und so.
00:51:35
Speaker
Ich lerne die ganze Zeit irgendwie neue Comics kennen und das finde ich auch einen sehr schönen Teil meiner Beschäftigung.
00:51:43
Speaker
Was ist denn dein nächstes größeres Forschungsprojekt oder das, was du als nächstes ins Auge fassen willst, wenn du davon erzählen kannst oder möchtest?

Projekte zu Comics und Kindheit

00:51:53
Speaker
Ach, groß ist das nicht.
00:51:54
Speaker
Aber jetzt gerade da sitze ich tatsächlich ein bisschen.
00:51:59
Speaker
Anfang Oktober ist die Jahrestagung der Komfort wieder in Hamburg zu Comic und Kindheit.
00:52:05
Speaker
Wo so ein bisschen diese Perspektive rumgedreht wird.
00:52:07
Speaker
Comics sind nicht mehr nur für Kinder, sagen wir jetzt ganz lange, sondern sind aber auch oft für Kinder.
00:52:13
Speaker
Ja, diesen Dreh, den bemerken wir tatsächlich auch marktwirtschaftlich.
00:52:20
Speaker
Genau, und da habe ich gerade mich so ein bisschen, so einen Vortrag, auch um da ein bisschen mitzumachen, wo ich mir diese Literaturadaption im Lustigen Taschenbuch da nochmal anschaue.
00:52:29
Speaker
Ah, ja, ja, schick.
00:52:32
Speaker
Wo man irgendwie Krieg und Frieden und, und, und, ähm.
00:52:35
Speaker
vom Binde verweht und so alles mit Disney-Figuren da kennengelernt hat.
00:52:38
Speaker
Und das schaue ich mir da gerade jetzt nochmal ein bisschen an, ob das jetzt eigentlich Sacker ist.
00:52:41
Speaker
Sind das Parodien?
00:52:43
Speaker
Aber kennt man wirklich?
00:52:44
Speaker
Ist das eine Parodie, wenn man die Vorlage gar nicht kennt?
00:52:46
Speaker
Und in meiner eigenen Leserinnerung waren das für mich sehr ernsthafte Geschichten.
00:52:51
Speaker
Viel mehr als die Sonntag.
00:52:53
Speaker
Das weiß ich nicht.
00:52:53
Speaker
Da gucke ich ein bisschen, wie wird da eigentlich wer adressiert?
00:52:56
Speaker
So mit welchem Vorwissen?
00:52:58
Speaker
Ist das...
00:52:59
Speaker
Ist das irgendwie eine Vergag-Eierung oder ist das eine Reminiszenz oder ist das eher eine Travestie als eine Parodie, mit schon gesprochen?
00:53:08
Speaker
Ja.
00:53:09
Speaker
Genau, aber das ist gerade so ein bisschen so ein Pet-Project, würde ich sagen.
00:53:12
Speaker
Das finde ich aber ein schönes Projekt.
00:53:14
Speaker
Ich habe keine einzige von diesen Sachen hier stehen tatsächlich, fällt mir gerade auf.
00:53:18
Speaker
Also privat.
00:53:19
Speaker
Aber eine meiner frühesten oder einschneidendsten Comic-Leseerfahrungen ist immer noch, dass ich irgendwann mal randomly in einem lustigen Taschenbuch eine Science-Fiction-Story gelesen habe, wo Donald Duck Feuerwehrmann ist, nee, Feuermann ist und Bücher verbrennt.
00:53:34
Speaker
Und ich habe als Erwachsener irgendwann begriffen, dass das einfach eine 1-zu-1-Adaption von Fahrenheit 451 war.
00:53:40
Speaker
Ja, genau.
00:53:42
Speaker
Einfach so in dem lustigen Taschenbuch drin, auch ohne Kontextualisierung, haben sie einfach gemacht, so Wahnsinn.
00:53:48
Speaker
Orwell war auch der Traum vom großen Onkel, das ist, glaube ich, im lustigen Taschenbuch.
00:53:55
Speaker
Ich habe auch sehr viel, ich sage mal, verwertbares Wissen,
00:53:59
Speaker
was ich gegenüber Erwachsenen einsetzen konnte aus den lustigen Taschenbüchern mit sechs bis zwölf gehabt.
00:54:06
Speaker
Und das finde ich spannend, dass man die Vorlagen nicht kennt, aber weiß, hier ist was, was aus einer Erwachsenenkultur kommt und ich kann sogar damit irgendwie wuchern.
00:54:15
Speaker
Ich kann das verwenden in Gesprächen und dann ein bisschen informierter wirken als Sechsjähriger.
00:54:20
Speaker
Das ist unglaublich spannend.
00:54:21
Speaker
Ja, das ist eine sehr gute Beobachtung.
00:54:23
Speaker
Da hatte ich noch gar nicht drüber nachgedacht.
00:54:24
Speaker
Aber das stimmt.
00:54:24
Speaker
Ich hatte so das Gefühl schon als Kind, als ich das gelesen habe, das ist irgendwie ernster.
00:54:28
Speaker
Das ist anspruchsvoller und da möchte mir das lustige Taschenbuch irgendwie was mitgeben.
00:54:34
Speaker
Aber ich konnte es damals noch nicht so in Worte fassen natürlich.
00:54:37
Speaker
Genau.
00:54:37
Speaker
Und gleichzeitig...
00:54:40
Speaker
Ist es immer noch Donald, der irgendwie seine Alpernung, der fällt vom Baum und so weiter und hat Probleme mit Gustav und so weiter.
00:54:46
Speaker
Und wie sind diese beiden Ebenen eigentlich ineinander eingelagert?
00:54:48
Speaker
Also welche Ereignisstruktur oder so kommt jetzt vom Donald und welche kommt von Red Butler, vom B-For-Web?
00:54:55
Speaker
Ja.
00:54:55
Speaker
Ja, aber meine Leseliste ist länger geworden gerade.

Abschlussdiskussion zur Bedeutung der Comicforschung

00:54:58
Speaker
Okay, super.
00:54:59
Speaker
Hast du noch ein paar Minuten für meine Schlussfragen?
00:55:01
Speaker
Ja, auf jeden Fall.
00:55:02
Speaker
Vorher, wenn du möchtest, hast du dann auch die Gelegenheit zu einer Gegenfrage, muss aber nicht sein.
00:55:08
Speaker
Naja, jetzt reden wir über Comicforschung und immer, ja, das ist jetzt eher für ein Fachpublikum, aber
00:55:13
Speaker
zurückgefragt, was würde dich denn mal interessieren eigentlich?
00:55:17
Speaker
Welches Buch würdest du denn auch anfassen und mitnehmen in Urlaub, wo irgendein Aspekt des Comics erforscht oder beleuchtet wird?
00:55:26
Speaker
Was würde dich da eigentlich interessieren?
00:55:28
Speaker
Puh, das ist eine gute Frage tatsächlich.
00:55:31
Speaker
Und ich weiß nicht genau, wo man das unterkriegen würde.
00:55:35
Speaker
Also ich finde, einen der spannendsten Aspekte, der sich mir erst erschlossen hat an Comics, nachdem ich schon viele davon gelesen hatte, ist eigentlich die Rolle von Farbgebung im Comic.
00:55:47
Speaker
Aber das ist halt leider unfassbar subjektiv und ich
00:55:50
Speaker
weiß jetzt auch nicht genau, wo ich das unterbringen würde, aber man kann schon feststellen, finde ich, das ist auch was, was ich im Podcast hier immer wieder den Hörerinnen und Hörern mitgebe, achtet mal darauf, wie KünstlerInnen Farbe verwenden.
00:56:02
Speaker
Es gibt natürlich sehr plakative Beispiele, also klar, es gibt natürlich auch viele Comics, in denen gar keine Farbe vorkommt,
00:56:08
Speaker
Aber es gibt natürlich plakative Beispiele, wo dann auf einer Seite ganz explizit beispielsweise nur mit zwei oder drei Farben in der Palette verwendet werden.
00:56:15
Speaker
Aber es gibt halt auch... Sterios, Polyp und so.
00:56:18
Speaker
Ja, zum Beispiel.
00:56:21
Speaker
Wir hatten jetzt gerade einen Comic nach Mitternacht, hieß der, von einer relativ jungen Künstlerin, die ganz spannend mit Tag- und Nachtfarbgebung halt changiert.
00:56:31
Speaker
Tagsüber ist alles knallbunt und voller Blumen und nachts...
00:56:34
Speaker
wird die Palette dann plötzlich ganz schmal.
00:56:37
Speaker
Aber ich finde, das ist ein Thema, was mich interessieren würde,
00:56:43
Speaker
was es da so für Herangehensweisen gibt und was man damit alles so transportieren kann.
00:56:48
Speaker
Ich glaube nämlich, es ist mehr, als man meinen würde.
00:56:51
Speaker
Und ich finde es halt auch spannend, weil einige KünstlerInnen, das ist halt so nonchalant, vor allem die Studioproduktionen, gehen damit halt meistens relativ, ja, Kolo muss halt gemacht werden und dann macht es im Zweifelsfall Dave Stewart und der macht das sehr gut, aber muss halt irgendwie pro Tag auch ungefähr 20 Seiten kolorieren gefühlt.
00:57:10
Speaker
Und dann gibt es halt KünstlerInnen, denen das unfassbar wichtig ist, was für Farben da sind und wie die Farben aufgebracht werden dann halt auch.
00:57:17
Speaker
Ja, erst mal so Production Studies, mal ganz basal.
00:57:23
Speaker
Welche Entscheidungen werden überhaupt getroffen?
00:57:25
Speaker
An welcher Stelle?
00:57:25
Speaker
Wer hat da irgendwie Hoheit drüber?
00:57:27
Speaker
So...
00:57:28
Speaker
Ich glaube, Sebastian Bartosch hat darüber geschrieben, dass gerade auch die Farbgestaltung in der Comic-Theorie fast gar nicht vorhanden ist.
00:57:36
Speaker
Daran erinnere ich mich nämlich auch.
00:57:37
Speaker
Ich habe mich im Studium auch ein bisschen mit Comics auseinandergesetzt.
00:57:42
Speaker
Ich war Literaturwissenschaftler und da kam Farbe jetzt nicht so drin vor.
00:57:46
Speaker
Aber vieles, was ich gelesen habe, man wurde dann so sensibilisiert, was ist eigentlich der Gatter?
00:57:51
Speaker
Man muss halt auch darauf achten, wie die Seite aufgebaut ist und die Doppelseite und Spiel mit Leserichtung und so weiter.
00:57:58
Speaker
Aber über Farbe hat nie jemand gesprochen.
00:58:00
Speaker
Und als Medienwissenschaftler würde ich halt fragen, kommt das nicht auch daher, weil wir halt bestimmte AkteurInnen halt als Künstler verstehen.
00:58:08
Speaker
Ja, genau.
00:58:10
Speaker
AutorInnen, ZeichnerInnen und die KoloristInnen halt nicht.
00:58:14
Speaker
Habe ich jetzt ja gerade selber gemacht.
00:58:15
Speaker
Ich habe irgendwie so darüber hinweggeglost, dass Dave Stewart auch Künstler ist.
00:58:20
Speaker
Und dann sedimentiert sich da weniger Theorie auch dazu.
00:58:25
Speaker
Das ist ganz spannend.
00:58:26
Speaker
Ja, also ich weiß nicht, wie man es aufziehen würde und was man da so rausholen könnte, aber ich finde, es ist ein unterschätztes Thema, was auch oft dann irgendwie zu kurz kommt.
00:58:38
Speaker
Wenn man sagt, das ist ein schönes Artwork, meint man ganz oft, es ist eigentlich eine tolle Koloration, aber man sagt es nicht.
00:58:43
Speaker
Man sagt dann irgendwie, das Artwork ist toll, wenn man eigentlich meint, die Koloration ist sehr gelungen oder interessant.
00:58:50
Speaker
Ja.
00:58:50
Speaker
Würde ich sofort unterschreiben.
00:58:51
Speaker
Da sollte es auf jeden Fall mehr dazu geben.
00:58:54
Speaker
Das würde ich auch sofort lesen.
00:58:57
Speaker
So, schön.
00:58:57
Speaker
Freut mich.
00:59:00
Speaker
Dann machen wir jetzt noch ganz schnell meine Schlussfragen und dann kannst du auch zu deinem nächsten Termin weiter.
00:59:07
Speaker
Lukas, wenn du drei Comics, Mangas, Graphic Novels, meinetwegen auch Webtoons, auf die einsame Insel mitnehmen dürftest, welche wären das?
00:59:16
Speaker
Ja.
00:59:18
Speaker
Aber egal, ich denke jetzt nicht drüber nach.
00:59:20
Speaker
Ich, äh, don't overthink it.
00:59:21
Speaker
Einfach aus dem Bauch raus.
00:59:22
Speaker
Ich nehme mit einfach, äh, One Punch Man von.
00:59:25
Speaker
Oh, schön, ja.
00:59:26
Speaker
Von, das gemacht mir einfach so viel Spaß.
00:59:28
Speaker
Ja, ja, ja.
00:59:29
Speaker
Genau, ich nehme mit, äh, von, äh, Kevin Huysinger, The River at Night, äh, eher so eine Graphic Novel.
00:59:35
Speaker
Mhm.
00:59:35
Speaker
Unglaublich philosophisch und reflektiert und ich kann sie einfach unendlich oft immer wieder lesen.
00:59:41
Speaker
Und gerade kommt irgendwie bei Image, kommt von Kieran Gillen und Caspar Vinyard, kommt diese The Power Fantasy, ist eine neue Serie und die ist gerade meine Lieblingsserie, die gerade jetzt erscheint, nämlich unglaublich begeistert.
00:59:55
Speaker
An das nehme ich die auch mit.
00:59:57
Speaker
brauche was ganz aktuelles.
00:59:58
Speaker
Oh, das habe ich nur am Rande mitbekommen.
01:00:00
Speaker
Kieran Gillen mag ich super gerne.
01:00:02
Speaker
Ja, ja, ja.
01:00:02
Speaker
Ist für mich, also wirklich das, also ist ein bisschen wie Watchmen, nur irgendwie 30 Jahre später geupdatet.
01:00:09
Speaker
Ach krass.
01:00:09
Speaker
Wie wäre es, wenn es diese Superkräfte wirklich gäbe,
01:00:14
Speaker
Und mit der interessanten Prämisse, dass sie halt niemals eigentlich kämpfen dürfen, weil sonst geht die Welt halt unter.
01:00:20
Speaker
Und das dreht es ganz, ganz toll um.
01:00:23
Speaker
Und das gleiche ist so eine fiktive World History, irgendwie Alternate History.
01:00:27
Speaker
Ich bin sehr begeistert, vor allem auch von den Dialogen und von den Farben.
01:00:30
Speaker
Ja, sehr schön.
01:00:32
Speaker
Okay.
01:00:33
Speaker
Ja, das kommt auch auf meine Leseliste.
01:00:34
Speaker
Danke für den Tipp.
01:00:35
Speaker
Das muss ich mir besorgen.
01:00:37
Speaker
Ein Comic, den es noch nicht gibt, aber den es geben sollte.
01:00:41
Speaker
wie auch immer du das interpretieren möchtest, was wäre das für ein Comic?
01:00:46
Speaker
Also ich lese gerne diese von Tom King.
01:00:50
Speaker
Der hat irgendwie dieses Projekt, irgendwelche obskuren alten Figuren von DC und Marvel irgendwie mal zu updaten.
01:00:57
Speaker
Strange Adventures, Mr. Miracle oder sowas.
01:00:59
Speaker
Und ich überlege mir sozusagen, was für eine Figur würde ich gerne mal in einer Tom-King-Version lesen.
01:01:07
Speaker
Also ein abgeschlossener.
01:01:09
Speaker
Und ich glaube, ich lande bei The Question.
01:01:12
Speaker
Von Steve Ditko und Dennis O'Neill, völlig politisch, komplett umgedreht.
01:01:19
Speaker
Erstmal scheint es die gleiche Figur zu sein, und jetzt von Jeff Lemire und so weiter.
01:01:22
Speaker
Keine Figur wird so anders eingesetzt wie The Question.
01:01:26
Speaker
Und ich würde gerne wissen, was Tom King damit macht.
01:01:28
Speaker
Das finde ich gut.
01:01:30
Speaker
Das finde ich eine gute Antwort.
01:01:31
Speaker
Ja, sehr schön.
01:01:32
Speaker
Sehr schön.
01:01:34
Speaker
Eine weitere Comic-Konstruktion, wenn du ein Kreativteam zusammenstellen dürftest, ganz egal, wie realistisch oder unrealistisch es ist, wen würdest du gerne mal an ein gemeinsames Projekt setzen?
01:01:45
Speaker
Ich glaube, zwei meiner Lieblingsautorinnen und Zeichnerinnen, die aber noch nie zusammengearbeitet haben, bei Zeichner Frank Quietly,
01:01:53
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der so ein bisschen mit Cren Morrison immer so diese Superhelden-Sachen gemacht hat.
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Und Jonathan Hickman.
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Jonathan Hickman, die haben aber noch nie zusammengearbeitet.
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Ich würde sehr gerne sehen, wie das werden könnte.
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Das gar nicht so unrealistisch wäre.
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Überhaupt nicht.
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Ich habe sogar noch mal gegoogelt.
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Wir haben noch nie was zusammen gemacht.
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Okay, aber ist eine coole Zusammenstellung auf jeden Fall.
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Frank Whiteley, der hat viel Superman gemacht, kann das sein?
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Ja, aber auch X-Men mal mit Grant Morrison zusammen und so, der hat eigentlich alles mal gemacht, was irgendwie
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Das ist aber immer sehr besonders.
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Es ist so unverwechselbar natürlich.
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Sehr coole Kombination.
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Speaker
Finde ich gut.
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Ein kleiner Werbeblock.
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Eine Empfehlung aus dem Schlitter Verlag.
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Ein Comic von uns, den du gerne gelesen hast.
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Fair enough, fair enough.
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Ich glaube, ich habe Nimona von Neil Stevenson schon erwähnt, war ein Werkcomic und das hat mich sehr gefreut, dass das bei Splitter auch auf Deutsch rausgekommen ist.
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Genau, und jetzt habe ich mal geguckt, was kommt denn demnächst raus und das ist dieses Tonari no Yokai-san, dieses Mein-Nachbar-Yokai-Manga.
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Von Novo.
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Und das werde ich auf jeden Fall lesen.
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Das ist ganz knuffig.
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Das sieht total spannend aus.
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Ich versuche ja auch immer Comics dann irgendwie auf Japanisch zu lesen, aber es ist auch immer ewig die zu importieren.
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Digital will man es auch nicht.
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Und von daher, das wäre mal wieder was, wenn ich in Deutschland bin, was ich unterstütze.
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Speaker
Cool, ja, beides sehr schöne Empfehlungen, auf jeden Fall.
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Speaker
Ja, Nimona haben wir sogar gerade in einer neuen Auflage rausgebracht.
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Ist also wieder verfügbar.
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Speaker
Der Film war auch so großartig.
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Speaker
Klasse, ja.
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Speaker
Ganz, ganz tolle Adaption.
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Speaker
Eine aktuelle Medienempfehlung, ein Buch, ein Film, eine Serie, ein Videospiel, was auch immer, was dich in letzter Zeit wirklich begeistert hat.
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Speaker
Ich meine, du konsumierst viel oder nimmst viel wahr, hast du selber schon gesagt, aber was hat dich zuletzt so richtig abgeholt?
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Speaker
Darf ich wieder drei sagen?
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Speaker
Ja, wenn du klar.
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Speaker
Ganz unterschiedlich.
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Speaker
Takopis Original Sin, der Anime, ist eine Anime-Serie, die gerade jetzt im Juni rausbekommen ist und ein
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Comic von Taisan Go adaptiert hat.
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Speaker
Wahnsinnig taffes Thema, aber trotzdem knuffig und süß, aber auch erschreckend und es macht abgefahrene Dinge mit mir.
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Speaker
Takopis Original Sin, wahrscheinlich auf Crunchyroll oder so verfügbar.
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Speaker
Ja, genau.
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Speaker
Das kann bei Wizz Media jetzt das Comic erste auch raus und jetzt die Anime-Adaption, die ist echt abgefahren.
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Speaker
Okay, cool.
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Speaker
Genau, dann weniger originell.
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Speaker
Also ich war auch wie von Andor...
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Speaker
glaube ich, begeisterter Star Wars Serie.
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Speaker
Ah, ja.
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Speaker
Unfassbar, die zweite Staffel, wenn man
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Speaker
komplett ohne Laserschwerter und Jedi Knights und Force und so.
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Speaker
Ich hab's Gefühl, wenn es gar kein Star-Wars-Content mehr gäbe, sondern nur noch Andor, wäre das... Star-Wars ist immer dann am besten, wenn kein Star-Wars drin ist.
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Speaker
Also irgendwie, sie sind sehr gut darin, so Kriegsfilme zu machen.
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Speaker
Ja, ich mag dieses... Ich schau schon auch dieses High-Fantasy dann irgendwie quasi auch irgendwie Ashoka und so was.
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Speaker
Aber Andor war unglaublich.
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Speaker
Ja, das stimmt.
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Speaker
Ist eigentlich nur so Zweiter Weltkrieg.
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Speaker
Résistance-
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Speaker
Ja.
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Speaker
Genau, und ich mochte von Seth Rogen diese Studio, so eine Metaserie, die gerade jetzt auch ein paar Monate rauskam, eine Serie übers Machen von Serien und so weiter.
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Speaker
Comedy, abgeschlossene Folgen mit jeweils einem bestimmten Konzept.
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Speaker
Da gibt es dann diese
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Speaker
One-Shot-Serie, die über das Drehen von einem One-Take ist, in einem One-Take gedreht und sowas.
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Speaker
Das war ein Riesenspaß.
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Speaker
Oh, okay.
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Speaker
Das habe ich nur am Rande mitbekommen.
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Speaker
Das ist bestimmt spannend.
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Seth Rogen macht gute Sachen, finde ich.
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Speaker
Er hat ja überall die Finger drin inzwischen.
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Speaker
Aber da kommt oft auch gute Sachen bei raus.
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Speaker
Und dann ganz zum Schluss, wenn du einen nerdigen Wunsch hättest, egal wie groß, egal wie klein, was würdest du dir wünschen, Lukas?
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Speaker
Ach ja, dann bin ich da mal endlich auf der San Diego Comic Con natürlich.
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Speaker
Das finde ich einen sehr schönen Wunsch.
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Speaker
Ich tue so, als würde ich ethnografische Feldforschung betreiben, aber eigentlich freue ich mich, auf der San Diego Comic Con zu sein.
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Speaker
Eigentlich willst du dir The Power Fantasy von Kieran Gillen unterschreiben lassen.
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Speaker
Ja, genau.
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Speaker
Früher bin ich mit 16 immer nach Essen, zum Spiel, Comicmesse und nach Erlangen.
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Speaker
Und jetzt bin ich als Forscher in San Diego.
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Speaker
Aber es ist das gleiche Feeling vielleicht noch wie früher.
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Speaker
Ich weiß es nicht.
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Speaker
Ich glaube, das ist sehr überwältigend da, aber irgendwie es einmal zu machen, das wäre schon sehr reizvoll.
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Speaker
Ja, also wahrscheinlich, wer es einmal macht, ist klug, wer es zweimal macht, ist dumm oder sowas, aber ja.
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Speaker
Guter Spruch.
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Speaker
Ich war noch nicht da.
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Speaker
Ich auch nicht.
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Speaker
Sehr schöner Wunsch zum Abschluss.
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Speaker
Ich drücke dir die Daumen, dass es irgendwann mal klappt.
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Speaker
Und vielen lieben Dank, dass du da warst und dir die Zeit genommen hast.
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Speaker
Es war ein sehr erleuchtendes Gespräch, sehr unterhaltsam, finde ich auch.
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Speaker
Ich habe wieder einiges zu meiner Leseliste mitgenommen.
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Speaker
Hat sehr viel Spaß gemacht.
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Speaker
Das freut mich sehr.
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Speaker
Und wie gesagt, alle Links findet ihr in den Shownotes über das, was wir gesprochen haben.
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Speaker
Schaut doch gerne mal bei der Comfort vorbei, auch auf Instagram und überhaupt.
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Speaker
Und schreibt auch uns gerne splittercast at splitter-verlag.de auf den sozialen Medien at splitterverlag.
01:07:15
Speaker
Ihr wisst Bescheid.
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Speaker
Und dann, Lukas, wünsche ich dir noch einen schönen Resttag und euch noch auch einen schönen Resttag oder Abend, wann auch immer ihr das hier hört.
01:07:23
Speaker
Und bis zum nächsten Mal.
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Speaker
Ciao.
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Speaker
Dankeschön.
01:07:26
Speaker
Tschüss.