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40 Plays23 days ago

Was passiert eigentlich genau, wenn einer der einflussreichsten Posten der Welt frei wird?
Diese Frage beschäftigt Edward Berger in seinem neuen Film Konklave.

Der Film basiert auf dem gleichnamigen Roman von Robert Harris und erzählt die Geschichte der Papstwahl, des sogenannten Konklave, nach dem Tod des amtierenden Papstes. Im Zentrum steht Kardinal Lawrence, der als Dekan des Kardinalskollegiums die Wahl eines neuen Papstes leiten muss. Während des Konklaves kommen dunkle Geheimnisse ans Licht, politische Intrigen werden gesponnen und moralische Konflikte entstehen zwischen Tradition und Modernisierung der katholischen Kirche. Der Film thematisiert Machtkämpfe, Glaubensfragen und die komplexe Dynamik innerhalb der katholischen Kirchenhierarchie.

Aber muss man ihn gesehen haben? Hört rein und findet es heraus.Hinterlasst uns eine Sprachnachricht und werdet Teil der nächsten Episode:www.mussmangesehenhaben.de

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REGIE
Edward Berger

DREHBUCH
Robert Harris, Peter Straughan

DARSTELLER*INNEN
Ralph Fiennes - Thomas Lawrence
Stanley Tucci - Kardinal Bellini
John Lithgow - Kardinal Tremblay
Isabella Rosselini - Schwester Agnes
Lucian Msati - Kardinal Adeyemi
Thomas Loibl - Sekretär Mandorff
Carlos Diehz - Kardinal Benitez

KAMERA
Stéphane Fontaine

MUSIK
Volker Bertelmann

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LINKS ZUR FOLGE
Sedisvakanz
Konklave
Maria 2.0
Stanley Tucci Kochbuch
Stanley Tucci Reisedoku: Searching For Italy
Fischerring
Zweites Vatikanisches Konzil
Neues Off
Herr der Diebe

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Transcript

Einleitung und Begrüßung

00:00:06
Speaker
Willkommen zu einer neuen Ausgabe muss man gesehen haben. Hier sind eure Gastgeber Emilia und Bastian. Liebe Emilia, guten Tag. Guten Tag lieber Bastian. Hallo, hallo, hallo. Und guten Tag an alle Zuhörenden natürlich. Herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe von muss man gesehen haben.

Produktion und Standort

00:00:24
Speaker
Nur im Kino. Danke für diesen Zusatz. Ja, wie geht es dir? Mir geht es gerade fantastisch. Sag mal Basti, wo treffen wir dich denn heute eigentlich an?
00:00:33
Speaker
Ich bin heute tatsächlich in Berlin, wir sind aber nicht zusammen. Das muss man gleich sagen, warum es hat tatsächlich mit der nötigen Zeit für die Produktion zu tun. Den Aufwand, Babashi ist ganz doll besiegt.
00:00:45
Speaker
Nein, ja, nein, ja. Ja, es gibt schon was zu tun, so ist es nicht, aber es klingt immer so von I'm so busy, I'm so important. Ja, es gibt ein paar Sachen zu tun, aber deswegen haben wir uns das einfach gemacht in der Post und haben es jetzt neben uns so oft. Tatsächlich sitzen wir nur zwei Zimmer voneinander entfernt.

Einführung in den Film 'Conclave'

00:01:08
Speaker
Was ein bisschen eigenartig ist, aber dennoch schön, weil wir haben heute einen
00:01:13
Speaker
sehr interessanten Film im Angebot, würde ich sagen. Und ich würde dich gleich mal vorab gerne was fragen, tatsächlich heute, Emilia. Normalerweise machst du das ja mit mir, aber ich habe mir eine wahnsinnig spannende Frage für dich überlegt. Ja. Und die ist, glaubst du an Gott?

Diskussion über Glauben und Gott

00:01:29
Speaker
Tatsächlich habe ich die Frage für dich auch, aber eigentlich nach dem Intro. Gut, nein, nein, ich glaube nicht an Gott. Glaubst du denn an Gott?
00:01:44
Speaker
Ich glaube zunächst mal Gott ist ein Wort, das ist unheimlich besetzt. Und da gehen bei allen alle immer sofort Feuerwerk im Kopf ab. Deswegen ist das Wort an sich schon problematisch inhaltlich. Was ich glaube ist, dass es einen Moment Null gegeben hat. Wir können uns immer noch nicht erklären, warum hat der Urknall eigentlich stattgefunden? Was ist da genau passiert? Wir wissen es nicht. Es gibt keinerlei Erklärung dafür. Und dieser Moment Null ist für uns immer noch unerklärbar.
00:02:12
Speaker
Und seit diesem Moment null hat sich das Universum ausgebreitet, tut es nach wie vor. Und ich glaube, dass diese Energie, die diesen Urknopf ausgelöst hat, auch weiterhin unser Universum durchströmt und somit auch uns. Und deshalb glaube ich an diese Energie. Also ist Gott für dich Energie?
00:02:30
Speaker
Ja, ich glaube eigentlich könnte sich da wahrscheinlich jeder darauf festlegen, dass es Energie ist. Wahrscheinlich würde auch das Christentum dazu sagen, ja, Energie, können wir uns darauf einigen. Gott ist alles. Aber ich bin aufgrund dessen, dass diese Energie allumfassend ist im Universum, laut meines Glaubens, ist es eine Energie, die uns alle durchfließt. Das heißt, dass wir alle die Weisheit, nach der wir suchen, eigentlich inhärent in uns tragen. Und deshalb bin ich gegen jede Form des Dogmatismus.
00:02:58
Speaker
Und somit auch tatsächlich irgendwo gegen organisierte Religion, ohne sagen zu wollen, dass ich ihr nicht ihren Platz einräume und jeder, der sich dort beheimatet fühlt und dort sich für sich eine Heimat findet, das finde ich fantastisch und großartig. Da gibt es von meiner Seite aus keinerlei Urteil, wenn Menschen darin bestärkt werden, ihrem eigenen Glauben und auch der eigenen inneren Stimme zu folgen.
00:03:21
Speaker
Das ist für mich ausschlaggebend. Also um deine Antwort ganz kurz zu beantworten. Ich glaube an etwas, das größer ist als wir alle. Und wenn du es Gott nennen möchtest, kannst du es Gott nennen. Und wenn du es das Universum nennen möchtest, kannst du es Gott nennen. Und wenn du es den Purple Dishwasher-Markie nennen möchtest, geht auch das für mich in Ordnung.
00:03:43
Speaker
Okay, das ist auch ein guter Einstieg. Fantastisch, ja. Soll ich dann einfach kurz sagen, über welchen Film wir sprechen, damit wir die Zuhörerinnen und Zuhörer noch abholen können?
00:03:54
Speaker
Das wäre fantastisch. Die Bühne ist dein, liebe Emilia.

Handlung und Schauspieler von 'Conclave'

00:04:00
Speaker
Dankeschön. Also heute sprechen Basti und ich über den Film Conclave, der dieses Jahr erschienen ist. Unter der Regie von Edvard Berger, der zum Beispiel auch im Westen nichts Neues gemacht hat. Ein deutsch-österreichischer Regisseur.
00:04:19
Speaker
für die Leute, die wissen wollen, woher er kommt. Jedenfalls erzählt der Film die Geschichte der Papstwahl im Vatikan. Ein tatsächlicher Prozess, der für uns Normalbürger verborgen bleibt. Nach dem plötzlichen Tod des amtierenden Papstes versammeln sich Kardinele in der sextinischen Kapelle, um seinen Nachfolger zu bestimmen.
00:04:46
Speaker
In den Hauptrollen haben wir Ralph Fiennes als Kardinal Lomeli, John Lightlaw als Kardinal Tramley und Stanley Tucci, den wir ja beide schon mal auch in anderen Filmen besprochen haben, den wir beide ja sehr toll finden als Kardinal Bellini.
00:05:06
Speaker
Und alle zusammen sind sehr prägende Figuren in diesem intensiven Machtspiel.

Thema: Glaube und Politik im Film

00:05:13
Speaker
Also Basti, noch eine weitere Frage. Was geschieht denn, wenn Glaube und Politik aufeinander treffen? Dann gibt es einen
00:05:24
Speaker
eine Auseinandersetzung um die Macht natürlich. Es entsteht ein Machtvakuum, was passiert, wenn ein Machtvakuum entsteht? Viele Menschen streiten sich darum, wer denn jetzt dieses Vakuum füllen darf und genauso ist es auch in diesem Film natürlich. Und gleich mal vorab, was den Film ausmacht auch ein bisschen ist, dass er eben den Blick auf das Konklave wirft, die dann eben den Papst wählen.
00:05:46
Speaker
Und das tut er auf sehr realistische Art und Weise. Die Unterkünfte der Kardinäle, die sind nicht im Original, also sind nicht im Original nachempfunden, die sind relativ frei empfunden. Aber alles, was den Ablauf betrifft, was das Einsperren in die, in die, eben in Vatikanstadt betrifft, dieses Absiegeln und sich ab, ja, sich aus der Abschotten, das ist eigentlich das beste Wort, die Abschotten von der Außenwelt.
00:06:13
Speaker
Das ist alles, genauso wie es im Film auch dargestellt wird und das hat auch tatsächlich einen Grund, denn in der Geschichte gab es auch schon mal Sedisvakanz heißt das, wenn der Papststuhl leer ist, der Stuhl Petri und der Übergang, also von dem alten zum neuen Papst, hat dort die Sedisvakanz, hat auch schon mal, ich glaube zweieinhalb, sechs Jahre hat sie einmal schon gedauert. Zweieinhalb Jahre habe ich auch noch mal gelesen und das möchte man dadurch natürlich am besten verhindern. Es gab auch schon mal, habe ich auch gelesen,
00:06:42
Speaker
Es hat so lange gedauert, bei den zweieinhalb Jahren, dass die dann sogar angefangen haben, die Unterkünfte, wo die Kardinale untergebracht waren, abzudecken, dass sie auch keinen Schutz mehr vor den Witterungen hatten und so weiter und so fort, damit der Entscheidungsprozess dadurch etwas schneller oder auf die Beile gebracht werden sollte. Das hat natürlich auch etwas damit zu tun, dass die Außenwelt keinen Einfluss nehmen sollte auf die Entscheidungen, die dort getroffen werden. Und alles, wie es im Film dargestellt wird, wird genau so gehandhabt. Das ist der normale Ablauf von einer
00:07:11
Speaker
Konklave. Aber wusstest du das davor? Also hattest du eine Idee, als du gesagt hast, wir gucken jetzt Konklave, worum es geht?
00:07:20
Speaker
Ja, der Begriff Konklave war mir schon bekannt, dass das mit der Papstwahl zusammenhängt. Ja gut, okay. Aber eben auch, wie das gehandhabt wird, also wusstest du so ungefähr den Ablauf schon? Also ja, dass die sich abschotten, dass dort tatsächlich wirklich alles abgesiegelt wird oder versiegelt wird, das war mir auch bewusst. Aber so ein paar Sachen, also wie zum Beispiel
00:07:46
Speaker
Was interessant ist in dem Film ist ja auch, und das finde ich spannend. Ich meine,

Künstlerische Entscheidungen im Film

00:07:51
Speaker
wer, wenn nicht die Kirche weiß von Bildgewalt und weiß über den Einfluss von Bildgewalt, aber wenn die Kardinelle ihre Stimme zum Beispiel abgeben, ist ja vor dem Gemälde Das Jüngste Gericht von Michelangelo und da stehen sie dann tatsächlich Christus als dem Richter des Jüngsten Gerichts gegenüber und müssen dann dort ihre Stimme abgeben.
00:08:12
Speaker
Was natürlich noch mal eine ganz besondere, auch bildliche Intensität dem Ganzen verleiht. Und übrigens seit 1886 glaube ich, 1886, erst 1987, ich verlinke dazu, findet das in der Sixtinischen Kapelle statt. Davor war es woanders, aber seitdem werden die Konklaven immer in der Sixtinischen Kapelle abgehalten.
00:08:34
Speaker
Ein fantastisches, wunderschönes Kunstwerk, muss man ja auch sagen. Ja. Die kennst du auch, oder? Die sechstisynische Kapelle, Michelangelo, fantastisch. Warst du schon mal im Vatikan? Nein. Warst du schon mal? Ja.
00:08:52
Speaker
Ja. Wirklich? Warst du auch in der sinischen Kapelle? Nein. Oder im Petersdom? Nein? Nein. Ich weiß gar nicht genau, wie das war, aber wir konnten irgendwie touristisch nur in die Eingangshalle und auf dem Hof. Es war gar kein langer Besuch, aber ich weiß noch, dass es wahnsinnig beeindruckend war. Ja, das glaube ich. Ich war tatsächlich noch nie da. Man betritt komplett eine ganz andere Welt. Ja.
00:09:21
Speaker
Ja auch eine Welt, ich meine das Reichtum, anders kann man es ja gar nicht sagen. Diese Gebäude, diese Bauten dort sind ja monumental und das zeigt ja immer noch, wie unglaublich reich die Kirche war und auch nach wie vor ist tatsächlich.
00:09:40
Speaker
Und dann schließt sich der Kreis zu dem Film, weil es geht ja auch um Macht.

Charakteranalyse: Thomas Lawrence

00:09:46
Speaker
Es geht ja auch um Machtmechanismen, wie man zu Macht gelangt. Das ist ja der unterliegende Tenor des Films. Und das sieht man natürlich vor allem auch eingebettet in die Hintergründe, in die ganzen Szenarien, die Kulissen dieses Films. Über welche Macht denn was anderes ist Reichtum als Macht.
00:10:07
Speaker
sieht man dort abgebildet. Diese Gebäude würden dort nicht stehen, wenn es nicht immensen Reichtum über die Jahrhunderte gegeben hätte. Und deshalb, wenn man Vatikanstadt und auch den Petersdorf besucht, ist das ja immer noch ein Zeichen dafür, was die Kirche sich für Reichtümer angehäuft hat über die Jahrzehnte.
00:10:25
Speaker
Und da stellt er natürlich auch wieder die Frage zu Dogmatismus. Geld macht, inwiefern ist denn das, was die Kirche macht und tut, dann immer wirklich im Interesse ihrer Schafe, wenn man im Diktus der Kirche bleiben möchte. Oder inwiefern ist es dann auch einfach vielleicht eine Form der Selbstbereicherung für die, die dann im Stuhl Petri sitzen oder eben auch im Vatikan an und für sich arbeiten, Kardinäle, wie auch immer.
00:10:52
Speaker
Und diese Frage wirft der Film zu einer gewissen Art und Weise auch auf. Wobei, und da komme ich jetzt inhaltlich zu dem Punkt, ich finde, dass mit Thomas Lawrence, mit dem Ralph Fiennes großartig spielt, finde ich. Ein Charakter geschaffen wurde, der genau diese Frage stellt, aber dennoch diese Frage stellt, als ein Charakter, der selber über Integrität verfügt.
00:11:19
Speaker
und durchaus kritisch auch die Kirche beäugt und der gerade auch zu Anfang des Filmes ja eigentlich dadurch auffällt, dass er, ich möchte eigentlich gar nicht hier sein, ich hatte eigentlich um eine Entlassung beim Papst gebeten, denn ich wollte wieder predigen, ich wollte wieder ein Ministeramt erfüllen und er hat es aber abgewiesen und hat zu ihm gesagt, weißt du, es gibt die Hirten,
00:11:40
Speaker
die die Schafe hüten und es gibt die Manager, die die Farm leiten. Und er hat ihn eher als Manager gesehen. Und dieses Bild, dieser Eindruck, was ihm der Papst dort noch mitgegeben hat, kurz bevor er dann auch gestorben ist,
00:11:55
Speaker
Das beschäftigt ihn auch durchaus den ganzen Film hindurch. Er ist deshalb eigentlich ein sehr unambitionierter Kardinal in diesem ganzen Gefälle und deshalb ist seine Sicht auf die Dinge und diesen Film so wahnsinnig wichtig und kann deshalb auch alles irgendwo miteinander vereinen. Alle verschiedenen Strömungen und Machtbeschreibungen dort aus seiner Perspektive gesehen macht es erst so richtig interessant. Und es wird ja aus seiner Perspektive erzählt auch.
00:12:21
Speaker
Genau, sehr stark, eigentlich vor allem aus seiner Perspektive, ja. Genau. Ja, also ich meine, kurz gesagt, man wird
00:12:35
Speaker
Also der Einstieg ist eben der Tod des Papstes und dann werden eben alle Kardinäle der ganzen Welt versammeln sich dort, um eben diese Wahl anzufangen. Und was eben da auch so, was ich eben so ein bisschen amüsant und auch sehr, sehr nah am Menschsein empfunden hatte, war eben dieser Einstieg und dieses
00:13:05
Speaker
wie eben alle willkommen werden. Und das ist dann diese ganzen Roben und diese Kostüme, wie man ja schon sie sehen kann. Also es ist ja ganz seltsam, finde ich, wenn man persönlich irgendwie, sagen wir, in der S-Bahn sitzt und zum Beispiel Nonnen in der S-Bahn sieht, weil das alles irgendwie, das hat ja manchmal gar nichts mit der
00:13:27
Speaker
so mit dem normalen Leben, in dem wir uns so befinden, zu tun. Und dann kommen sie da mit ihren Kostümen und diesen ganzen Roben und Hüten und haben dann aber diese kleinen Rollies mit dabei und steigen eben aus dem Bus aus und machen dann erst mal ihre erste Zigarettenpause. Und dieses Bild von
00:13:45
Speaker
Okay, wir haben hier jetzt das wichtigste Amt in der Kirche zu bestimmen und alle Männer, die eben da ankommen, sind aber eben trotzdem auch normale Menschen und das fand ich irgendwie am Anfang sehr schön eingefangen, weil man dann eben auch nicht das Gefühl hatte, dass der Film ein
00:14:09
Speaker
so bestimmt und sagt, okay, wir reden jetzt über das Göttliche, das hat jetzt mit dem Weltlichen nichts zu tun, sondern man wird als Zuschauer abgeholt und sagt, okay, das Weltliche, das Menschliche existiert auch als Kardinal und auch in einer normalen Papstwahl, wobei, also Papstwahl ist ja nicht normal und das findet ja auch nicht so häufig statt.
00:14:31
Speaker
Aber ich glaube, als jemand, der wenig mit der katholischen Kirche überhaupt zu tun hatte mein ganzes Leben, fand ich das...
00:14:41
Speaker
Ja, tatsächlich doch auch ein bisschen amüsant, dann zu sehen, wie sie da alle mit ihren langen, riesen Roben da ankommen und empfangen werden und dann ihre Grüße sprechen, aber dann doch auch sich erstmal die Beine vertreten müssen und erstmal ankommen müssen. Und dann gibt es eben auch dieses, man trifft sich dann zusammen in dieser Kantine. Und wie weltlich sieht dann bitte diese Kantine aus?
00:15:07
Speaker
im Vergleich zu allem andere, was diese Pompösität hat. Und alles ist Marmor und alles ist, ja, sieht halt aus wie im Film.
00:15:19
Speaker
Ja, das ist ja auch das, was der Film durchaus auch wahnsinnig gut ausdrückt, finde ich. Dieser interne Streit oder auch diese internen Richtungsstreits, die die Kirche immer wieder auszufechten hat. Geht es um Erneuerung oder geht es einfach um einen wirklich Dogmatismus, der sich
00:15:40
Speaker
aus einem Wort, sprich der Bibel, ableitet, dass viele Leute auch innerhalb der Kirche nach wie vor als Gottes Wort und deshalb auch uninterpretierbar eigentlich was sehen. Also das gibt es ja in der Kirche auch, dass man sagt, so steht es geschrieben und nicht anders kann man es sehen und denken. Und daraus leiten sich ja nach wie vor viele, eigentlich alle Dogmatismen ab und sehr, sehr viele Sichten zum Beispiel, was die Rolle der Frau in den Kirchen betrifft.
00:16:05
Speaker
Und da gibt es ja auch schon Bestrebungen. Maria 2.0 zum Beispiel ist so eines, wo Frauen sich eben dafür einsetzen, mehr Gehör und mehr Einfluss in der Kirche zu bekommen. Und darum geht es in diesem Film ja auch. Und ich finde, das ist sogar ein relativ großes Thema in dem Film. Und es wird auch sehr interessant gelöst durch die fantastische Isabella Rossellini, die Schwester Agnes spielt, die zwar gar keine große Rolle in dem Sinne hat. Sie hat jetzt keine großen Sprachanteile.
00:16:29
Speaker
und keine großen Zeitanteile, wenn man sich überlegt Isabella Rossellini, jeder kennt sie, großartige Schauspielerin. Aber wenn sie in dem Film auftaucht, dann hat das eine ganz große Schwere, aber Schwere im Sinne von Tragfähigkeit, was eben die Rolle der Frau in der Kirche betrifft. Und das finde ich bemerkenswert, deshalb der Film.
00:16:51
Speaker
Zwar mit relativ minimalistischen Mitteln, aber das halt immer mal sehr pointiert, geht auch genau auf diesen Widerstreit ein. Und genau darum geht es ja auch in der Konklave eigentlich, in dem ganzen Film.
00:17:02
Speaker
Es geht eigentlich um die verschiedenen Parteien, die verschiedenen Lager, die in verschiedene Richtungen wollen. Es gibt den John Lithgow, wie du vorhin schon gesagt hast, auch großartige Schauspieler, den ich sehr gerne mag.

Charakterdynamik: Bellini und Tremblay

00:17:13
Speaker
Generell muss man sagen, der Film ist großartig besetzt, mit Ralph Fiennes, den ich sehr, sehr schätze, mit Stanley Tucci, über den wir schon geredet haben, den ich wirklich sehr, sehr gerne mag. Übrigens auch großartiger Koch, hat auch ein Kochbuch geschrieben, sehr schönes Kochbuch, vor allem mit der mänische Küche. Wer hätte das gedacht? Herbert hat nicht auf Stanley Tucci, hatte ja nicht auch irgendwie eine
00:17:31
Speaker
eine Doku, die ja in Italien irgendwie unterwegs ist. Doch, die habe ich noch nicht gesehen, aber die gibt es ja. Wir recherchieren mal und schauen mal, wie die heißen und verlinken dazu. Diese Charaktere stehen für die verschiedenen Richtungsströmungen eben in der Kirche.
00:17:52
Speaker
Thomas Lawrence, also der Dekan, der Kardinalsdekan, derjenige, der damit betraut ist, von Amts wegen, wenn man so möchte, diese Konklave auszurichten, der dafür verantwortlich ist, der hat ganz klar auch eine Haltung und
00:18:09
Speaker
fühlt sich Cardinal Bellini sehr, sehr stark zugehörig. Ein Erneuerer, ein Liberaler in der Kirche, der den Frauen mehr Raum in der Kirche einräumen möchte, der Homosexuelle nicht der Sünde bezichtigt und so weiter und so fort. Also jemand, der wirklich die Kirche neu aufstellen möchte. Und dann gibt es eben ein Cardinal Tremblay, das ist John Lithgow, auch großartig gespielt. Und dann gibt es auch noch den... Tedesco.
00:18:38
Speaker
Tedesco. Dankeschön. Hätte ich mir eigentlich gut nennen können, weil das ist ja eigentlich ein deutscher Name fast schon. Kardinal Tedesco. Genau. Und der ist eben ein Ultrakonservativer. Dann gibt es noch Kardinal Adeyemi, der eigentlich der erste afrikanische Kardinal wäre, was ja eigentlich eine Rundum-Erneuerung in der Erneuerung für die Kirche wäre, von dem man aber dann lernt, dass er gerne alle Homosexuellen
00:19:00
Speaker
die ins Gefängnis schmeißen würde. Also diese Strömungen gibt es, und das bildet der Film eben ab, und diese Strömungen gibt es ja in der Kirche auch nach wie vor. Eben die, die etwas liberaler denken und die, die wirklich tatsächlich die alten Zeiten wieder herbeigesperrt haben. Genau, und dann haben die eben diese ganze Diskussion über die Kirche an sich, aber letztendlich ist es ja auch immer noch dieser Wettkampf von ich möchte der nächste Papst sein. Wir sind hier für einen Grund, wir können ja darüber dann sprechen, aber letztendlich
00:19:27
Speaker
müssen wir hier gerade wählen und sind das jetzt wirklich die wichtigen Themen? Und da gibt es ja auch so viele kleine Situationen, wo die Kardinale sich untereinander unterhalten und eben sagen, okay, die Sprache der Kirche ist ja immer noch Latein.
00:19:47
Speaker
Und dann gibt es eben die Leute, die sagen, ja, lasst es uns auf Englisch machen. Und dann gibt es die anderen, die sagen, ja, aber wir sind doch die Italiener. Es muss jetzt wieder ein italienischer Papst her, weil das kommt ja eben von uns. Und dann hat es das. Und was ich glaube, mir irgendwie auch wahnsinnig gut gefallen hat, ist eben noch dieses, okay,
00:20:05
Speaker
Worüber reden wir jetzt gerade? Weil eigentlich sind wir doch hier, um Papst zu werden. Und jetzt tut man nicht so, weil selbst du, du willst das auch. So, wir müssen ja hier aber irgendwie zusammen arbeiten, um erstmal die auszuwoten, die das gar nicht sein sollen. Oder genau, die eben
00:20:24
Speaker
von woher kommen, wo das eigentlich gar nicht die Frage sein soll. Also es geht gar nicht darum, um zu sagen, wir finden jetzt den besten, der dazu passt, sondern am Anfang geht es eben auch erstmal darum zu sagen, wir voten die aus, die absolut gar nicht passen und es werden so kleine Teams gebildet. Oder es wird auf jeden Fall versucht, Leute auf die eigene Seite zu ziehen.
00:20:50
Speaker
Lagerbildung, ganz klassische Lagerbildung. Also zunächst einmal muss man sagen, die Kardinale nach dem Tod des Papstes muss das Konklave frühestens nach 10 Tagen, spätestens nach 15 Tagen muss das stattfinden. Dann kommen die Kardinale an, werden untergebracht und dann wird der gesamte Wohnbereich, die sextinische Kapelle wird wirklich abgedunkelt, überall werden die Rollläden runtergelassen, es wird versiegelt, abgeschottet. Nichts geht mehr rein und nichts mehr raus, außer die, die schon drinnen sind.
00:21:18
Speaker
Was wichtig ist in dem Film, das sage ich deswegen nochmal, weil es kommt dann, als Sie meinen, es sind alle Kardinale bereits anwesend, kommt einer der Sekretäre, übrigens Thomas Leube, deutscher Schauspieler, spielt auch eine Rolle, ein Sekretär von Thomas Lawrence, dem Dekan, wie bereits gesagt, Sekretär Mandorf.
00:21:37
Speaker
Und sagt ihm dann, es wäre jemand angekommen, der sich selber als Kardinal nennt, von dem aber niemand was gehört hat, von

Einführung von Benitez

00:21:44
Speaker
dem niemand wusste. Und deswegen sind alle erst mal konsterniert und wissen nicht, was ist. Und dann wird eben die Geschichte erzählt, er wäre mit einem Amt betraut worden für die Kirche in Kabul. Und weil es so gefährlich ist dort, als Kardinal in Kabul tätig zu sein, wurde das verheimlicht.
00:21:59
Speaker
um ihn zu schützen. Steht er also da, irgendwann wird das kanonische Recht geprüft und alle sagen, okay, er ist wohl ein Kardinal, wir müssen ihn aufnehmen. Das ist Kardinal Benitez, der eigentlich sofort von Anfang an durch eine unglaubliche Bescheidenheit auffällt und das ist auch eine sehr schöne Szene, als sie zum ersten Mal Essen zu sich nehmen und ihn bitten, deshalb er ist ja ein Neuankömmling dort, er möchte doch bitte das Abendgebet halten.
00:22:24
Speaker
und dann betet erstmal, wir danken Gott für die reichen Gaben, die er uns gegeben hat und alle wollen sich schon hinsetzen und dann fängt er nochmal auf Spanisch und möchten wir doch auch bitte den Armen und den hungrigen gedenken, die es nicht so gut haben und wirklich sehr bedächtig, sehr empathisch dann dort wirklich all derjenigen gedenkt, die eben nicht das große Glück haben, hier bei diesem Festessen dabei zu sein und am Ende
00:22:47
Speaker
Er sagte dann sogar, und wir möchten auch den Schwestern danken, also den Nonnen, die dort vor Ort sich um das Wohlbefinden der Kardinale kümmern. Es ist ja da immer noch so, die Männer essen, die Frauen tragen auf. Und den Schwestern möchten wir auch danken, die uns heute mit diesem Essen so reich beschenkt haben.
00:23:05
Speaker
Und da muss dann auch Isabella Rossellini lachen. Du merkst gleich bei dieser ersten Einführung in dem Film, der ist irgendwie anders als alle anderen, die dort sitzen. Der hat eine größere Feinfühligkeit, der hat eine größere Empathie, irgendwie so ganz nuancenhaft und klein, aber er zeichnet sich irgendwie, setzt sich schon ein wenig ab von den anderen. Und das ist sehr, sehr gut gemacht, sehr smart finde ich in dem Film, dass du ihn dadurch sowas gleich so ein bisschen rausstechen lässt.
00:23:30
Speaker
Ja, geh mit. Generell darf ich mal ganz kurz sagen, es ist...
00:23:38
Speaker
Ich finde, der Film ist sehr bildgewaltig. Und ich finde, Edward Berger... Danke, es ist irre. Also, letztendlich... Na gut, wo drehen Sie? Sie drehen im Vatrikhan. Also, viel Requisite oder viel Bühne braucht es da tatsächlich nicht, weil es reicht. Aber es ist natürlich auch die Frage, wie fängt man das ein?
00:24:02
Speaker
Also ich muss leider sagen, die haben gar nicht im Vatikan gedreht. Die haben das tatsächlich nur in Rom gedreht, weil im Vatikan hatten sie gar keinen Zutritt. Die haben sie nicht drehen lassen. Da kommen wir aber noch zu den Fun Facts zu.
00:24:17
Speaker
Wie auch immer. Du weißt, was ich sagen will. Was ich toll finde, ist aber auch, wie die Farbauswahl und wie mit diesen Farben gespielt wird. Das ist nie zu viel, aber es hat immer
00:24:37
Speaker
Also es erzählt immer was anderes. Die Szene gibt es auch im Trailer, deshalb kann ich die kurz benennen. Es regnet und wir sehen rote Roben und weiße Regenschirme.
00:24:50
Speaker
Und was ich auch toll finde ist, dass Edvard Berger die Szenen sprechen lässt. Also es wird wenig geschnitten, Szenen werden in einer Einstellung erzählt und dann darf da gespielt werden.
00:25:08
Speaker
Also nehmen wir dieses Beispiel, es gibt eben diese eine Szene und die Kardinale laufen eben über den Hof mit diesen weißen Regenschirmen und sie laufen über den Hof bis eben der letzte drin ist und es wird eben nicht noch groß hin und her geschnitten und ich finde das liebe ich persönlich total, wenn eben Szenen so auch erzählt werden dürfen und das jetzt nicht
00:25:29
Speaker
Also ich finde, es gibt ja eine Stimmung, es gibt eine Emotion sofort her und dazu fand ich eben auch wahnsinnig toll, die Musik, also der ganze Soundtrack, wie passend der gewählt ist und wie...
00:25:44
Speaker
Von Volker Bertelmann, muss man an der Stelle natürlich sagen. Fantastische Musik, vor allem auch eher minimalistisch. Es ist nicht durchkomponiertes, symphonisches, sondern es hat auch sehr häufig so dissonante Komponenten. Und auch gerade zu gewissen Szenen, die anfangen, gibt es irgendwann mal wirklich so ein lautes...
00:26:03
Speaker
Brummen oder so einen dissonanten Ton, der einsetzt und dann fließt erst wieder was dann. Also es ist wirklich wahnsinnig gut und sehr pointiert auch wird die Musik eingesetzt im Film und sehr dosiert auch, würde ich sagen. Ja, sehr gut. Aber es passt halt genau wahnsinnig gut zur Bildgewalt und dann eben zu sagen, die Musik unterstützt und die Musik muss jetzt nicht nochmal drüber sein, weil es reicht ja.
00:26:26
Speaker
Alles, also ich fand das ganz, spielt alles sehr gut miteinander auf jeden Fall und es passt auch sehr gut zueinander. Das ist genau mein Eindruck, es ist wahnsinnig gut aufeinander abgestimmt, Bild, Ton und Musik ist wahnsinnig gut aufeinander abgestimmt und ich muss da auch hervorheben, Stefan Fontaine, das ist der DOP, also der Bildgestalter, der Kameramann,
00:26:48
Speaker
Fantastische Bilder, wirklich wunderschöne Bilder, wahnsinnig schön kadriert, auch gut geschnitten. Muss ich auch sagen, Nick Emerson, weil der Schnitt ist das nächste. Das spielt alles sehr, sehr gut zusammen. Und ich muss auch nochmal sagen, ich finde auch, wie die Szenen in dem Film aufgeworfen sind. Jeder, der Edward Bergers im Westen nichts Neues gesehen hat, muss attestieren, dass Edward Berger natürlich dann auch zusammen mit den Schnittleuten
00:27:11
Speaker
Er weiß einfach, wie man eine Szene aufbaut. Und das macht er wahnsinnig gut. Und er bricht da auch sehr häufig mit Konventionen oder mit den Formulagen. Oft ist es ja so, dass du irgendwo zum Anfang der Szene hast, irgendwo einen Wide-Shot, also einen Weitwinkel einsteigen, um zu zeigen, wo sind wir eigentlich? Und dann gehst du oft Ebene für Ebene ein bisschen näher ran. Das ist so eine ganz normale Herangehensweise. Nicht, dass es immer so ist, gar nicht, aber es wird häufig so auch praktiziert.
00:27:37
Speaker
Ja. Edward Berger macht das häufig

Visuelles Erzählen im Film

00:27:39
Speaker
sehr anders. Der steigt sehr häufig mit einem Close-up ein. Und anhand des Close-ups, sehr viele Hände werden auch gezeigt in dem Film. Sehr viele Hände. Mit den Händen wird wahnsinnig viel ausgedrückt. Wie Hände sich bewegen, wie Hände gefaltet werden. Weil natürlich auch in den Händen im religiösen Kontext sehr, sehr viel Kraft liegt. Nämlich die Hände zu falten zum Gebet, die Hände zu verschränken und so. Man sollte sehr, sehr viele Hände... Ja und dazu befinden wir uns ja weiterhin immer noch bei der Wahl. Und mit diesen ganzen...
00:28:07
Speaker
Wie sie ihre Zettel falten, wie sie schreiben. Genau. Auch das noch so, dieses ganze händische Manuelle, was dort eben auch stattfindet, bildet er dadurch ab. Und ich finde auch, durch die ganzen Close-ups hat der Film auch eine Dichte. Und da kommt auch das gute Schauspiel dann wieder zum Tragen. Und das ist enorm wichtig. Also es wird wahnsinnig viel auch nonverbal gespielt. Ralph Fiennes spielt wirklich fantastisch, Thomas Lawrence.
00:28:32
Speaker
mit einfach Gesichtsausdrücken, mit Mimik, mit G-Stick, ohne wirklich viel zu sagen und das schafft der Film. Und dann irgendwann, wenn überhaupt noch ein Weitwinkel kommt, kommt das dann irgendwo vielleicht oft in der Mitte der Szene. Und was mir auch aufgefallen ist, das fand ich auch sehr spannend, dass viele Szenen fangen an mit einer Einstellung top down, also von oben nach unten.
00:28:52
Speaker
Also fast ein bisschen so dieser göttliche Blick zu anfangen, so über die Schulter sind manche, runter vom Balkon auf die Mitte der Plaza. Sehr häufig mal über die Schulter, wie Thomas Lawrence irgendwie auf einem Stuhl sitzt und es wird einfach von oben auf ihn herab gefilmt.
00:29:09
Speaker
Meiner Meinung nach ist es einfach, um auch diese göttliche Sicht der Dinge irgendwie darzustellen. Dieses von oben herab, wir blicken auf euch herunter, um das dann aber ganz schnell sofort wieder mit einer Einstellung zu brechen, die entweder auf Augenhöhe ist oder sogar ein bisschen untersichtig ist. Und das finde ich auch wahnsinnig spannend. Da haben Sie sich wohl einige Gedanken dazu gemacht. Wer hätte das gedacht?
00:29:28
Speaker
Wer hätte das gedacht? Also von der Bildgewalt, auch von der Farbgebung. Es sind wahnsinnig satte Rottöne da drin, aufgrund der Kardinalskleidung natürlich auch. Die steht übrigens symbolisch für das Blut Christi. Also die beanspruchen auch so eine Art Märtyrertum für sich durch die Kleidung. Wahnsinnig gute Farbgebung, das color grading ist wunderschön. Also ich finde, bildtechnisch alleine schon ist der Film wirklich sehr schön anzuschauen.
00:29:56
Speaker
Da habe ich nichts hinzuzufinden. Ja, also das ist wirklich gelungen. Und Edward Berger, ich freue mich auf seine weiteren Filme, weil das, was er bisher gemacht hat, ich habe jetzt die anderen nicht gesehen, aber im Westen nichts Neues war. Ein fantastischer Film, ein wichtiger Film und der ist auch in dem Sinne bildtechnisch wirklich sehr, sehr gut gelungen.
00:30:24
Speaker
Darf ich nochmal dazu zurückkommen, weil du sagst, dass sie alle miteinander wahnsinnig viel und toll gespielt haben. Ich habe mir ein Interview angeguckt, wo Stanley und Ralf sich gegenseitig die Komplimente machen und im Prinzip einfach nur sagen, das macht so viel Spaß mit dem jeweils anderen zu spielen, weil so wenig gespielt wird.
00:30:44
Speaker
Weil es ist nicht Schauspiel, sondern es ist einfach so echt. Und es geht eben viel um zuhören und in der Rolle bleiben. Und dann haben sie sich beide da komplimentiert. Und das Schöne ist ja, dass der Cardinal Bellini, also der, der Stanley Tucci spielt, der hat schon, also sein Charakter, der möchte Papst werden. Und man hat auch das Gefühl, er würde jetzt sehr viel dafür tun. Und der hat eine sehr gerade,
00:31:13
Speaker
Linie und und wobei dann eben der Kardinal Lawrence. Ja, man hat eben mehr oder minder das Gefühl, also eben wie du sagst, er wurde mehr oder weniger jetzt als den Posten das Manager bestimmt und er möchte aber ihm geht es so gut in der in der zweiten
00:31:39
Speaker
Sitzreihe, also er muss gar nicht auf die große Bühne, er will irgendwie, er möchte der Zuschauer sein und er möchte das schon dabei sein und das auch mitleiten und eben auch kümmert sich darum, dass das meistens gehen unter guten, also dass sie unter guten Dingen passieren und
00:31:58
Speaker
gräbt dann eben auch viel in Vergangenheit von anderen Leuten, um zu sagen, okay, sind das jetzt hier Intrigen, die gewoben werden oder wo ist denn hier das Fünkchen Wahrheit und wir sollten jetzt nicht, gutes Lieblingswort in unserer heutigen Zeit, jemanden gleich canceln, sondern wir sollten vielleicht absolut erstmal auch die Beweggründe in Erfahrung bringen, ohne zu spoilern zu wollen, aber es gibt dann eine
00:32:24
Speaker
eine Seitengeschichte mit einer anderen Nonne noch und wo eben die Schwester Agnes, die Hauptnonne, sich dazwischen stellt und sagt, ja, aber ihr Kardinale, ihr habt jetzt gerade einen anderen Job und ihr solltet euch hier mal bitte einfach nicht einmischen und er dann aber sagt, ich bin's aber so, man gehe, ich werde das jetzt herausfinden und genau.
00:32:48
Speaker
Also es ist ja so, das ist ja das, worauf es dann ankommt. Also zunächst mal für dieses, um gewählt zu werden, da gab es unterschiedliche Wege in der Vergangenheit, natürlich in der Geschichte, aber ein Kardinal braucht die Zweidrittelmehrheit, das Konklave, um als Papst ausgerufen zu werden.
00:33:08
Speaker
Und wir sehen in den diversen, also auch mal um die Technik so ein bisschen dahinter zu verstehen, vielleicht ist das ja ganz interessant, das war in dem Film nämlich nicht so ganz deutlich, es wird in der Regel zweimal gewählt vormittags und zweimal wird nachmittags gewählt. Und dann wird das Ganze wieder vertagt und auf den nächsten Tag verschoben. Was ja tatsächlich auch durchaus ein bisschen Sinn macht, weil man muss ja Allianzen schmieden, eben Lagerbildung und so weiter und so fort. Also so ist die technische Vorgehensweise, klar?
00:33:35
Speaker
Was ich zum Beispiel nicht wusste, es gibt zwei Shots von außerhalb und zwar geht es um den Rauch. Also der erste, also wie die Konklave beginnt und schwarzer Rauch steigt auf.
00:33:50
Speaker
war ich so ein bisschen irritiert, weil ich gedacht habe, natürlich, ich weiß auch immer, sie verbrennen ja dann auch die Stimmzettel und dann habe ich gedacht, naja klar, ist ja schwarzer Rauch, also wenn du weißt, verbrennt dann, ne? Und das ist das Zeichen für Rom in dem Fall, zu sagen, okay, die Sitzung tagt, die Wahl wurde begonnen und sobald der Papst dann gewählt ist, wird es dann weißer Rauch.
00:34:15
Speaker
Ja, deswegen weißer Rauchaufsteigen ist ja mittlerweile auch schon so eine Art Metapher geworden. Früher hat man dazu nasse Stroh verbrannt, das war schwarz, und für weiße Stroh hat man trockenes mit ein bisschen trockenen Weidenhölzern verbrannt.
00:34:34
Speaker
Aber das war nicht immer so eindeutig zuzuordnen. Das hat doch auch in der Geschichte da durchaus zu Verwirrung gesorgt. Jetzt macht man das tatsächlich chemisch. Deswegen hast du in dem Film auch gesehen, dass sie dann solche Patronen dort reinladen und dann mit schwarz und weißem Rauch ganz klar unterscheiden zu können. Genau. Der weiße Rauch heißt einfach, wir haben einen Papst gefunden. Wir haben gute Nachricht für euch, wir haben einen Papst, wie man ja dann vor die Gefolgschaft, die Glaubengemeinschaft tritt. Genau.
00:35:04
Speaker
Genau und deswegen, so wird dann eben gewählt und wir haben am Anfang schon gesagt, es gab schon mal eine Konklave, die hat 6,5 Jahre gedauert, glaube ich, und auch schon mal zwei. Das möchte man ja vermeiden und deshalb wird das so praktiziert, wie es jetzt praktiziert wird. Ja, hilft ja auch nicht. Also wenn man nochmal überlegt, also die müssen ja, also bevor man
00:35:23
Speaker
man Papst wird, also es gibt ja sozusagen mehrere Level der katholischen Kirche und das dauert ja alles wahnsinnig lange bevor man das nächste Level dann beginnt und das bringt ja auch nicht sechs Jahre zu sagen, weil es kann ja auch sein, dass dann schon wieder potentielle Papste auch einfach nicht mehr da sind, weil einfach schon gestorben sind.
00:35:44
Speaker
Ja, genau, Last Man Standing im Sinne der Papstwahl. Also von daher genau. Und so wird halt gewählt und das kann sich halt auch ein bisschen ziehen. Und man sieht aber eben diesen Wahlvorgang auch im Film immer wieder und man sieht immer wieder Auszählungen, wo sich die Stimmen ansammeln und es kommt dann irgendwann auch zu dem Punkt eben, und da sind wir bei Schwester Agnes und der Nonne aus Nigeria, der da dort eben hilft,
00:36:09
Speaker
die das Kardinalade Jemi eigentlich zu eigenem Zeitpunkt mit 50 Stimmen führt, also knapp vor der Zweidrittelmehrheit steht. Und dann gibt es eben dieses Ereignis, diesen Zwischenfall in der Messe dort, wo gegessen wird.
00:36:24
Speaker
Und das ändert dann viel. Also es kommt auf jeden Fall, kommt es dann dazu, dass sich die Lager wieder etwas verschieben und das geht hoch und runter und Stimmen kommen und gehen und irgendwann ist es aber so, dass Cardinal Bellini, der eigentlich der
00:36:43
Speaker
dem sich Thomas Lawrence sehr zugehörig fühlt, inhaltlich, dass er eben sagt, eines Nachts zu ihm kommt und auch sagt, dass, weil Thomas Lawrence kriegt auch Stimmen immer wieder, die er aber gar nicht will. Er ist ja eigentlich der Unambitionierteste, der eigentlich nur möchte, dass die Konklave einigermaßen oder das Konklave abläuft, so wie er sich das vorstellt, gut vonstatten geht und hat eigentlich wirklich von allen überhaupt gar keine Ambition.
00:37:07
Speaker
Und dennoch sieht er sich immer wieder damit konfrontiert, dass er Stimmen bekommt. Und er geht dem Ganzen auf die Spur und findet dann auch heraus, dass Kardinal Benitez ihm die Stimme gibt und er ihm aber immer wieder sagt, er möchte sie nicht, aber er sagt, er möchte nach seinem gewissen Stimmen nicht politisch und für ihn ist er einfach der beste Mann.
00:37:25
Speaker
Was ihm unheimlich nervt, aber ihm doch auch unheimlich viel Respekt für den Mann gleichzeitig abverlangt. Und das ist eine gute Szene, deswegen kommt dann irgendwann Cardinal Bellini zu ihm, der eigentlich immer gesagt hat, ich möchte gar nicht Papst werden, ich habe gar keinen Anspruch darauf, ich möchte das nicht, ich weise das von mir, ich habe keine Ambition. Und in diesem Moment zeigt sich dann aber, er hat sehr wohl Ambition und er möchte das werden.
00:37:47
Speaker
Rechtfertigt das einfach damit, dass er sagt, wenn ich es nicht werde, dann haben die ganzen konservativen Kräfte, die erzkonservativen Kräfte in der Kirche das sagen und der Krieg, der sich sowieso schon hier abspielt, wird dann zugunsten der erzkonservativen Kräfte ausgehen und sagt ihm, er soll keine Ambitionen mehr hegen auf den Posten des Papstes, seine Stimmen müssen an ihn gehen.
00:38:09
Speaker
Und dann sagt Thomas Lawrence ihm, aber ich möchte es wirklich nicht. Und in dem Moment sagt er, und das finde ich auch sehr spannend, sagt er, sage mir nicht, dass du das möchtest, prüfe erst dein Herz und dann wiederhole mir das. Also so im Sinne von, wir alle wollen doch Papst werden. Scheißegal, was wir die ganze Zeit labern. Alle tragen wir das in unserem Herzen, wir wollen das und es ist mir doch scheißegal, was ich dir gestern noch gesagt habe. Deshalb haben wir das alles angetreten. Genau.
00:38:32
Speaker
Und so ist dann eben die Sachlage. Und so spinnt sich das dann weiter. Einige müssen dann eben wieder zurücktreten oder aus gewissen Interessenskonflikten heraus. Zeigt sich dann auch durch Intrige, die dann zu Tage kommen. Dass manche einfach als Kandidaten nicht mehr haltbar sind.

Spannungsaufbau und Höhepunkt

00:38:55
Speaker
Und am Ende kommt es dann wirklich so auf eine Art Showdown rauf.
00:39:00
Speaker
zu denen ich jetzt nicht näher beschreiben werde, aber der sehr Spannendes, der auf jeden Fall sehr, sehr spannend ist. Was meinst du, sollen wir mal vielleicht gleich in das Hintergrundwissen einsteigen und unsere Fun Facts? Ja, let's do that. Fun Facts.
00:39:22
Speaker
Oh, hier hinter hat er gleich auf Anhieb den richtigen Knopf gefunden. Das war ja schon lange nicht mehr gewesen. Was hast du denn für uns, liebe Emilia?
00:39:35
Speaker
Also ein Fun Fact über den Cardinal Benitez, den Schauspieler, der Carlos Díez, ist, dass wir sein allererster großer Film
00:39:57
Speaker
Tritt, denn er war vorher Architekt und als sein letztes Kind das Haus verlassen hat, hat er dann einfach sich dazu entschieden, online Schaschwörunterricht zu nehmen und dann zu Casting zu gehen und plötzlich steht er da in einem Film zur Papstwahl als Kardinal aus Kabul vor der großen Kamera.
00:40:21
Speaker
So schnell kann das mal gehen. Das ist ja schon fast magisch. Hab ich auch gelesen. Finde ich auch spannend. Vor allem, ich finde seinen Charakter wirklich wahnsinnig gut. Auch in dem Film, der natürlich für vieles Symbolische und so den Reformbedarf auch in der Kirche steht und den er so verkörpert. Deshalb ein wahnsinnig wichtiger Charakter in dem Film und er spielt den wirklich sehr, sehr, sehr, sehr gut. Okay.
00:40:52
Speaker
Ja, das kam jetzt aber ein bisschen verspätet, unser Publikum, aber wie dem auch sei. Also erstmal, ich habe ja schon gesagt, die kirchlichen Details zur Wahl, die sind eigentlich alle authentisch, aber weil ich das schon gesagt habe, ist das, der Film wurde nicht im Vatikan gedreht, weil das
00:41:09
Speaker
darf man nicht. Ich glaube, dass die Kirche möchte am besten unter sich bleiben. Die Kurie hat nicht so viel Interesse daran, dass die Leute dort irgendwie die Geschichte der Kirche erzählen, ohne dass sie da Einfluss darauf haben. Und da wird die Kirche auch nicht immer nur im besten Licht dargestellt in dem Film, natürlich. Denn sehr gerne würde die Kirche natürlich für sich sagen, bei uns gibt es keine Machtspielchen. Wir sind einfach nur voller Liebe für unsere Schäfchen und Politik spielt für uns so eine untergeordnete Rolle.
00:41:39
Speaker
Und außerdem leitet Gott uns ja auch an und Gott gibt uns die Kraft.
00:41:47
Speaker
Das soll die Außenwirkung sein. Natürlich wissen sie das alle besser, der Film zeigt das auch natürlich. Und dort, wo Macht zu vergeben ist, kommt es auch immer wieder zu Konflikten, das ist zutiefst menschlich. Aber natürlich ist da die Kirche hat da nicht großes Interesse, das nach außen in Auslöse propagieren zu lassen. Deshalb wurde vieles nachgebaut. Die sexenische Kapelle, in der er gewählt wird, die wurde extra nachgebaut. Und mein Fun Fact dazu ist, dass es schon das vierte Mal ist, dass sie nachgebaut wurde.
00:42:13
Speaker
für Filmarbeiten. Ja, und zwar einmal für The Agony and the Ecstasy 1965, The Shoes of the Fishermen 1968, kennen wir alle, genau. Und The Two Popes, den kenne ich tatsächlich, habe ich auch gesehen. Dafür wurde sie auch nachgebaut. Und ich habe mir dann nur gedacht, hm, warum legt man da nicht mal zusammen und sagt, hey, übrigens, wenn ihr jetzt mal einen Film dreht, hier steht sie schon. Genau, das Studio ist da.
00:42:35
Speaker
Macht doch mal, wir vermieten sie euch auch für einen guten Preis oder so. Also es war das vierte Mal, dass die sexenische Kapelle nachgebaut wurde. Ich finde, es wurde sehr gut gemacht, sehr schöne Kulisse. Und wie gesagt, auch gerade die Szenen, wo dann die Kardinäle ihre Stimme abgeben und dem jüngsten Gericht von Michelangelo entgegentreten und sagen, möge man über mich richten im jüngsten Gericht. Das hat noch mal sowas direkt im Angesicht mit dem eigenen Sündenfall, sollte man dann eine falsche Stimme abgeben oder Sonstiges. Genau.
00:43:06
Speaker
Das war mein Fun Fact dazu. Hast du noch eins? Ja. Tatsächlich sind die Konklave-Prozesse entsprechend der Jahrhunderten alten Tradition, also viele von denen, wie zum Beispiel. Und damit beginnt ja der Film, dass der Papst, dem wird der Ring abgenommen, der sogenannte Ring des Fischers.
00:43:30
Speaker
Und dann wird er zerstört und danach gibt der Vatikan erst offiziell bekannt, dass der Thron des Heiligen Stuhls vakant ist. Und dann wird die pepsische Wohnung tatsächlich auch mit diesem karamellinen roten Band verschlossen und dann mit dem pepsichen Wachstempel versiegelt. Und
00:43:55
Speaker
Genau und das dann eben die ganzen Kardinale, wo man vielleicht auch mal dazu zurückkommen kann, weil das die, also es ist alles sehr spärlich eingerichtet, auch noch mal zurück zu dieser ganzen Farbe. Also es gibt einem so ein ganz faden
00:44:16
Speaker
Gefängnisgeschmack so ein bisschen. Einfach von der Art und Weise, wie mit dem Licht eben gespielt wird und eben auch mit der Farbe, also diesem metallischen Blau. Und dem Rot auch natürlich. Das ist auch, wie gesagt, eine wahnsinnig gute Farbnachbearbeitung.
00:44:43
Speaker
Genau und was ich da glaube ich auch nochmal, also ich finde dieses, also es ist, man betritt eben dann diesen Raum mit diesen Kardinären zusammen und man begegnet eben dem Toten Papst das erste Mal und dann darf man aber eben weiterhin nicht vergessen, egal wie heilig du bist und egal welches Amt du besitzt, letztendlich landest du trotzdem und das fand ich dann eben auch, also es gab so zwei Szenen, die bei mir noch hängen geblieben sind in diesem, in diesem weißen Leichensack.
00:45:11
Speaker
und wirst einfach raus transportiert. Das hat ja überhaupt nichts heiliges mehr, wenn dann einfach, okay, Reißverschluss zu und zurück. Und was ich dann auch noch irgendwie so, tatsächlich irgendwie so niedlich finde, wenn diese Treppen runtergehen in ihren, also weiterhin diesen, also diesen Kostüm, die ja wirklich,
00:45:30
Speaker
Also wir sehen ja auch einmal, wie die sich ankleiden und es gibt dann eben, also sie werden angekleidet und es gibt Schicht für Schicht pro dann nochmal irgendwie eine Kette drüber und dann wieder irgendwas anderes und dann mit diesen hohen Hüten und letztendlich sitzen sie dann aber alle zusammen in so einem kleinen Minibus.
00:45:51
Speaker
Das ist kein geflügeltes Pferd. Es ist gar nichts. Es wird auch keine große Kutsche oder es gibt auch keinen Einhorn oder irgendjemand, der dann auch Weihrauch umschwenkt. Die sitzen dann einfach in einem Bus. Mit einem metalligenischen Busfahrer. Ganz wendlich. Die müssen ihre Köpfe dann so einziehen, weil sie eben ihre Hüte da noch haben.
00:46:13
Speaker
Ganz weltlich. Deswegen sagt man ja auch gerne, ich gehe mal dahin, wo der Kaiser und auch der Papst zu Fuß hin müssen. Schau, es gibt Dinge, da ist es egal, wie sehr du, wie viel Macht du besitzt. Manche Dinge, die machen uns einfach gleich.
00:46:30
Speaker
Absolut richtig. Ich glaube, das war es aber von mir auch, außer wie gesagt, dass das sehr authentisch war, dass wenn man sich den Film auch anschaut, dass man wirklich einen sehr guten Eindruck davon bekommt, wie so eine Konklave abläuft. Und das fand ich wahnsinnig spannend, eben weil es auch sehr schön umgesetzt und gefilmt wurde.
00:46:48
Speaker
Ich habe noch ein Fun-Fact. Es ist mehr eine urbane Legende, weil das heißt, seit Anfang der Geschichte ist das Geschlecht des Papstes traditionall männlich, aber angeblich. Es gibt wohl eine Legende, die auch sagt, dass es schon mal einen weiblichen Papst gab.
00:47:17
Speaker
Die Papstin Johanna, die von 855 nach Christus bis 857, also auch nicht besonders lange. Ja, aber da, wie gesagt, ich habe leider wenig mit der katholischen Kirche zu tun, aber ich fand das irgendwie ganz spannend. Sprich die Kirche auch nicht so gerne drüber tatsächlich. Wer hätte das gedacht?
00:47:45
Speaker
Da gibt es, da übt sich die Kirche meistens im Schweigen. Wie schön das eigentlich wäre, wenn man sagt, also es ist eine katholische Kirche, du wirst doch, wenn du erwachsen bist, wie heißt das doch mal? Wenn du... Was meinst du? Ja, ja, ja. Also du hast die Kommunion, also Firmung, also firmiert. Genau. Und da gibt es ja auch keinen Unterschied zwischen
00:48:12
Speaker
Teenager und Teenagerinnen, richtig? Also jedes Geschlecht wird konformiert. Und man hat ja da auch... Nein, Kirchensteuern darf jeder zahlen. Da macht die Kirche gar keinen Unterschied tatsächlich. Aber wird da von Pips und Johanna auch erzählt?
00:48:26
Speaker
Also ich bin ja auch nicht tief in der Kirche, wie wir es schon zu Anfang irgendwo gemerkt haben. Wurdest du konfirmiert? Nee, ich hatte noch die Kommunion, da gab es noch Bilder, das war eine Riesensause. Ich habe mich vor allem über die Geschenke gefreut, ansonsten war es mir eigentlich den Inhalt habe ich jetzt nicht so ganz verstanden. War irgendwas mit Gott?
00:48:44
Speaker
Und dann habe ich den Rest gerne mitgenommen. Und danach habe ich einfach, ich konnte dann mit dieser Form des Dogmatismus einfach nichts mehr anfangen. Es war nichts für mich. Wie gesagt, ich will niemandem das in Abrede stellen. Wenn jemand dort seine spirituelle Heimat findet, finde ich das ganz großartig und toll.
00:49:03
Speaker
Wenn man das Ganze macht, ohne auf andere herabzublicken und anderen Menschen ihren eigenen Glauben abzusprechen, dann finde ich das alles ganz fantastisch. Finde ich super. Aber für mich ist es nicht das, was ich gesucht habe im Leben. So viel dazu. Sollen wir dann mal zu den Zitaten kommen? Ja. Okay, Moment. Jünter, Zitate bitte.
00:49:32
Speaker
Das Filmzitat. Danke, Junta. Darf ich dann gleich anfangen? Ich bin gespannt, was ihr da steht. Ja, natürlich. Fangen wir an. Ich habe eines von Sister Agnes, wie wir ja schon erwähnt haben, die Frauenrollen sind ein bisschen rar in diesem Film. Das ist viel gefolgt. Das ist aber auch der Geschichte geschuldet, muss man sagen, natürlich.
00:49:54
Speaker
Natürlich. Aber auf jeden Fall sagt sie, although we sisters are supposed to be invisible, God has nevertheless given us eyes and ears. Sprich, auch die sind überall mit dabei und sie kriegen viel mit und können sich damit ihre eigene Meinung bilden und ja.
00:50:13
Speaker
Vor allem auch eine sehr gute Szene muss ich sagen, weil da geht es tatsächlich um einen Kardinal, ohne das jetzt komplett verraten zu wollen. Aber da geht es um einen Kardinal, da geht es eben um Einflussnahme und auch um Vorteilnahme und warum der eben nicht überdintegriert besitzen sollte und sie legt dann Zeugnis ab.
00:50:29
Speaker
dass das so stattgefunden hat, was bisher umstritten war. Und so geht sie in diesen von Männern gefüllten Raum, legt ihr Zeugnis ab, ihre Zeugenaussage sozusagen und macht dann den Knicks und verabschiedet sich wieder aus dem Raum. Fantastisch. Das ist sehr pointiert, wie die Frauen in diesem Film, der offensichtlich thematisch sehr männerlastig ist, aber sehr smart wie Frauen in die Geschichte eingearbeitet werden. Klingt vielleicht ein bisschen blöd, aber ihr wisst, was ich meine. Seht es mir nach.
00:51:00
Speaker
Es ist wahnsinnig gut gemacht. Es ist sehr, sehr smart gemacht, finde ich. Ja, fand ich auch ein gutes Zitat. Mein bestes Zitat ist, und das ist relativ am Ende, und weil es einen wirklichen Plot-Twist gibt, auch in diesem Film am Ende hin, kann ich dazu nicht zu viel sagen, aber es geht um den Kardinal Benitez und er sagt, aufgrund seiner Historie und aufgrund, sag ich mal, einer sehr
00:51:26
Speaker
polarisierenden Lebenserfahrung. Gerade im Kontext der Kirche sagt er dann diesen Satz, I know to live between the certainties of the world. Und das ist ein schöner Satz generell, aber gerade auch in Bezug auf die Kirche, weil genau das ja eigentlich die Kirche auszeichnen sollte, keine Sicherheiten zu haben und deshalb auch die eigenen Fehlleistungen und die eigenen Menschlichkeiten tatsächlich auch zu akzeptieren.
00:51:51
Speaker
Und das fand ich einen sehr schönen Satz.
00:51:55
Speaker
Ja, ich hätte noch zwei, also wir können uns gerne noch mal abwechseln. Du Streberin! Nein, bitte, leg los, mach mal. Es gibt auch noch das Zitat von Cardinal Bellini über die ganze Konklave und er sagt, it is what we are reduced to, to vote for the least worst option.
00:52:24
Speaker
Erklärt sich von selbst, glaube ich. Erklärt sich von selbst ist ja auch etwas, was sie oft im Kontext zur Demokratie sagen oft. Das ist das Beste von allen schlechten Systeme, die wir haben. Das kann man auch so sehen. Genau. Von daher auch schön. Du hast gesagt noch zwei vielleicht. Hast du noch eins?
00:52:42
Speaker
Ich habe mich diesmal tatsächlich kurz gehalten, ich habe mir gedacht, ein Zitat reicht, das war total schön. Ich habe noch eine Szene des Films, die würde ich dann gerne noch besprechen, das geht es auch ein bisschen um Zitat, deswegen würde ich dir das gerne noch vergönnen, was du jetzt ausgesprochen hast. Okay, dann schließe ich mit meinem Lieblingszitat des Films und zwar sagt Carina Benitez, I am what God made me.
00:53:09
Speaker
Das ist sehr schön. In dem Kontext ist es wirklich sehr schön. Und tatsächlich auch immer ganz einfach, wenn man sagt, die Kirche kann sich, oder die Christen können sich für vieles irgendwie entschuldigen. Wobei, ich glaube, es gibt auch einen Comedian, der das mal gesagt hat. Wie toll wäre denn das, wenn man immer irgendwie versucht, einen Streit zu lösen, aber letztendlich sich dann einfach hinstellen kann und sagt, ja, Gott hat mich so gemacht.
00:53:37
Speaker
Also es liegt ja gar nicht an mir, sondern die große Kraft hat gesagt, es muss jetzt so sein, kann auch Sachen einfach machen.
00:53:48
Speaker
Das ist richtig, die Gefahr besteht natürlich immer, aber im Grunde genommen, was der Satz für mich darstellt, so wie du ihn jetzt gerade sagst, ist einfach erstmal eine Form von Selbstakzeptanz und ich glaube, dies ist wahnsinnig wichtig, sich selbst zu akzeptieren und ob man das jetzt im Kontext Gottes machen möchte oder auch im rein säkularen, weltlichen Sinne, dass man sich erstmal akzeptiert, wie man ist, ist enorm wichtig, um wirklich auch mit
00:54:14
Speaker
Zufriedenheit durchs Leben zu gehen. Ich glaube, das ist der allerwichtigste Schritt. Dann wird auch der Rest leichter. Deswegen ist es ein schöner schöner Satz. Ja, bin ich ganz bei dir. Sollen wir dann noch um die Szene des Films zu sprechen kommen? Können wir gerne tun. Moment. Jünter, die Szene des Films bitte. Die Lieblingsszene. Was hast du denn? Nee, fang du doch an. Ich glaube, du hast gar keine, oder?
00:54:45
Speaker
Also die Szene des Films, es gibt tatsächlich mehrere. Das ist wirklich schwierig zu sagen, aber was ich wirklich schön fand und gerade eben weil es um die Kirche geht und ich finde da war so eine wahnsinnig schöne Verdichtung, ist die Predigt, die Ansprache, die
00:55:00
Speaker
Dean Thomas, also Deacon Thomas Thomas Ralph Fiennes, hält zur Eröffnung des Conclave, die

Abschluss und Empfehlung

00:55:07
Speaker
Ansprache, die er dort spricht. Du siehst, er hält erst so eine Art von Predigt und weicht dann aber vom Skript ab und hält eine freie Rede zu den dort anwesenden Kardinellen.
00:55:18
Speaker
und er diese diese ansprache ist einfach wahnsinnig schön weil sie die kirche als etwas verletzliches darstellt er sagt er wünscht sich menschen die auch nicht davor scheuen sich zu irren die nicht davor scheuen fehler zu begehen und im angesicht dessen ihre fehler zu einzugestehen und dennoch weiter zu machen und mit dem anspruch sich zu verbessern er hat das
00:55:41
Speaker
viel schöner eingekleidet. Ich möchte das jetzt nicht vorlesen. Dafür sollte man sich den Film anschauen. Deswegen möchte ich das hier auch gar nicht vortragen. Aber ich fand diese Szene erst mal schön gefilmt, wie er da steht, wie er das vorträgt und inhaltlich. Diese ein, zwei Minuten sind es wahrscheinlich. Diese Ansprache ist wunderschön und die hat mir sehr, sehr gut gefallen. Vor allem im römisch-katholischen kirchlichen Kontext, aber auch an sich eine sehr, sehr schöne Rede. Die ist sehr, sehr schön, weil er dort eben genau dieses Integere, was er hat,
00:56:11
Speaker
und in dem Film immer wieder zum Einsatz bringt, auch wahnsinnig schön dort abgebildet wird. Ist es wahnsinnig schön? Ja. Ja? Ja, finde ich schon. Okay. Und du? Was ist deine Lieblingszille? Ich habe zwei. Die beide, also eigentlich nur mir so sehr in Erinnerung geblieben sind, weil ich einfach das so toll fand, wie sich, wie
00:56:40
Speaker
dass das Schauspiel mit der Szenerie, mit der Kamera zusammen, also wie darüber entschieden wurde, wie sich diese Szene erzählt. Und zwar ist das wirklich einmal noch mal diese Szene mit dem Regenschirm, diese ganzen roten, die einfach vom einen Ende des Bildes ins andere Bild laufen. Und in der Mitte ist dieser Springbrunnen.
00:57:01
Speaker
Ich liebe das, wenn man wirklich einfach sagt, oh wow, dieses Bild erzählt sich so von alleine. Ich glaube, es gibt ein bisschen Musik, es gibt Hintergrundmusik, aber ansonsten ist es das. Und sie trauen sich auch das schon eben länger.
00:57:18
Speaker
Natürlich könnte man sagen, okay, man erzählt kurz, okay, alle laufen rein, aber dadurch, dass das Szenen etwas länger geht, erzählt das auch nochmal so viel mehr. Und ich mag diesen Mut von der ganzen Zeit, wo man sagt, man braucht eigentlich Schnitt, Schnitt, Schnitt und irgendwie muss man Emotionen erzählen und eben genau diese Konzentration, die dann vielleicht auch
00:57:38
Speaker
Also ich finde die, also auf jeden Fall die und es gibt noch eine andere und das fand ich ganz lustig, bei meinem Gedankengang geht der, also es ist ein Whiteshot und die sind in so einem Flur an dem Innenhof und man hat halt diese ganzen
00:57:57
Speaker
Säulen, also diese Marmorsäulen und es wird ein Gespräch geführt und ich habe die ganze Zeit gedacht, bitte zoom nicht in, bitte schneide nicht. Und diese ganze Szene wird nur dadurch erzählt, dass zwei Männer in der Mitte eben auch sich unterhalten.
00:58:13
Speaker
Und man hat aber, die wirken so klein in dieser Szene, aber trotzdem was sie sagen, man hört dem dann mehr zu, weil man einfach von diesem, also dieses Bild reicht aus und man muss die gar nicht wirklich sehen, weil man weiß wer sie sind. Und dann auch diese, und dann beenden sie dieses Gespräch und sie laufen aus dem Bild raus und es hat aber, es nimmt wirklich auch ein bisschen Zeit in Anspruch, aber ich fand das so gut, es hat mir so gut gefallen.
00:58:43
Speaker
Ich glaube, ich weiß welche Szene du meinst. Ich finde auch das Schöne an dem Film ist ja auch der Rhythmus. Die Bilder haben ja auch eine Art Rhythmus. Also Rhythmus im Sinne von von Strukturen. Und das finde ich ist auch und das Film hat der Film auch im Schnitt. Und der Rhythmus vom Schnitt her ist auch ein fantastischer Film und das harmoniert auch sehr sehr schön miteinander. Wie du gerade gesagt hast, dass wirklich geschnitten wird, wenn man das Gefühl hat, jetzt trägt der Schnitt auch wirklich irgendwie
00:59:10
Speaker
zu was bei. Jetzt wird die Geschichte dadurch wirklich fundamental weitererzählt und das trägt er dann eben auch, das finde ich total schön. Ich möchte tatsächlich noch eine Szene, Entschuldigung, weil ich mich nicht ganz festlegen kann, weil die einfach zu gut ist, ist auch die Szene und ich...
00:59:25
Speaker
Das ist immer die Gefahr zu spoilern, aber es gibt eine Szene, wo dann die Welt doch in das Konklave eindringt. Und aufgrund dessen, dass es eben dort, es gibt in der Stadt einen Anschlag und das kriegen die Kardinale mit und dann gibt es eben
00:59:43
Speaker
den Kardinal Tedesco, der sich dann im Angesicht dessen, während sie alle zusammensitzen, gerade erst in Sicherheit, es gab auch eine Bombe, dass sie mitbekommen haben, der sich dann dort eben hinsetzt und sagt, jetzt sind wir im Krieg, wir müssen endlich aufhören alle zu tolerieren, wir sind im Krieg und wir müssen mit den Waffen der Kirche gegen die Islamisten vorgehen.
01:00:02
Speaker
Und dass diese alte Kirche ist, so dieses Wir und keine Ökumene mehr, nicht mit anderen Glaubensrichtungen in Kontakt treten, so wie das im zweiten Vatikanischen Konzil damals beschlossen wurde in den 60er Jahren, sondern wieder das Rückwärtsgewandte, die Zeit davor.
01:00:19
Speaker
Und dann steht eben Kardinal Benitez auf und hält auch dort eine fantastische Rede und sagt ihm eben, du weißt doch gar nicht, was Krieg ist. Ich weiß, was Krieg ist. Ich bin dort gewesen, ich war in Kabul und ich weiß, dass Menschen sterben auf allen Seiten. Es gibt nicht die eine Seite oder die andere Seite. Es gibt am Ende des Tages, gibt es nur Menschen, die sterben.
01:00:40
Speaker
Und das sagt er noch viel schöner als ich und noch viel besser. Und diese Szene, dieses Aufeinandertreffen, diese Verdichtung, das ist ja Film auch sehr häufig. Diese Verdichtung, diese Weltanschauung, die dort aufeinander prallen. Und wie das dort szenisch umgesetzt wird, ist auch ganz fantastisch. Also, die Szene musste jetzt auch noch los werden. Jetzt ist auch gut, oder? Du hast auch noch eine der Ferne, deshalb musstest du jetzt, wenn du noch eine hast. Nein, ich habe eher zwei.
01:01:04
Speaker
Stimmt, ja, hast du recht. Das ist ja fair dann. Du, dann würde ich sagen, du, was machen wir? Soll Jünter mal den Countdown starten? Ja. Okay, gut, machen wir. Und Jünter, bitte. Ja, muss man unbedingt gesehen haben. Ich find das so schwer.
01:01:31
Speaker
Wirklich? Ich weiß gar nicht. Wow. Doch, ich finde, den muss man unbedingt gesehen haben. Ich finde, den muss man unbedingt gesehen haben. Du zuerst. Warum zweifelst du? Du hast angefangen. So spielen wir das Spiel jetzt aber nicht hier.
01:01:50
Speaker
Ich finde der Film ist einfach, darf ich ganz ehrlich sein, der läuft ja so ein bisschen in der Rubrik Thriller. Also so ein richtiger Thriller ist er nicht. Und tatsächlich finde ich, tue ich mir auch ein bisschen schwer den Film einem Genre zuzuordnen, was ja auch gar nicht schlimm ist. Ich finde es sowieso eher problematisch manchmal, wenn man Filme im Genre zuordnen muss.
01:02:12
Speaker
Aber ich finde einfach, darf ich dir sagen, warum man den gesehen haben muss? Ist einfach, weil man den so unglaublich gut anschauen kann. Der ist einfach so schön anzuschauen. Mit allem, was wir jetzt gerade besprochen haben. Und vielleicht kommt da auch der Fotograf, der Kameramann mir einfach raus. Der ist einfach so gut gedreht, der ist szenisch so gut umgesetzt. Die schauspielerische Leistung ist so gut. Und ich finde auch dennoch in so einem ...
01:02:37
Speaker
Kontext wie der Kirche, so Erzkonservativ, setzt ja auch gewisse Noten, die irgendwo in die Zukunft blicken. Wie die Rolle der Frau eingearbeitet wird. Und ich glaube, ich darf das heute, auch wenn du mich jetzt vielleicht hast deswegen, und der Film endet tatsächlich auch, und das sagt nämlich wenig über den Film aus und über das Ende, weil es gibt einen Twist.
01:02:54
Speaker
Der ist sehr gut, finde ich, und da geht es auch um die Zukunftsausrichtung der Kirche und was wird geschehen. Aber das letzte Bild im Film ist drei lachende Nonnen, wie sie aus einem Vatikan-Gebäude laufen. Das ist die letzte Szene des Films. Und ich meine, da ist so viel Subtext drinnen. Und das ist wahnsinnig schön gemacht. Und ich finde, der Film allein dafür verdient, das angeschaut zu werden. Und ich empfehle Ihnen, allen sicher anzuschauen. Ja, auf jeden Fall.
01:03:22
Speaker
Jetzt bist du dran. Ich gebe dir recht. Ich tue mich trotzdem schwer. Also ich hatte ab und zu immer auch ein bisschen das Gefühl, er zieht sich. Also er ist ein bisschen lang und er... Ich glaube, vielleicht ist es einfach ich persönlich mit diesem Bezug Kirche, das mir schwer fällt und das...
01:03:47
Speaker
ist einfach eine Institution, wo ich denke, man muss viel nochmal daran arbeiten und man muss eben da auch sagen, okay, wieso ist das eigentlich die Mächtigste und wieso haben die so viel zu sagen und warum ist da
01:04:04
Speaker
Also der Umgang mit der Kirche, den finde ich glaube ich persönlich schwierig, also im echten Leben. Ich finde das gut, wie das versucht wird aufzubrechen und zu sagen, okay, natürlich soll da eine Veränderung stattfinden und ich liebe die
01:04:21
Speaker
Ich liebe die Wahl des Papstes am Ende und ich liebe auch den Grund dafür und das war herzzureißend und erwärmt und das hat mir vielleicht auch ein kleines Trädchen entlockt, weil ich nicht damit gerechnet habe.
01:04:38
Speaker
Doch, das war einfach nur schön, wo ich gedacht habe, ja, komm, machen wir so, wir machen das genauso und jetzt ändert sich viel und es gibt dann, also wie toll wäre das, wenn sich das wirklich dahin entwickelt. Ist ein langer Weg. Ist ein langer Weg. Vielleicht, vielleicht doch nicht, vielleicht gucken jetzt alle diesen Film, vielleicht muss man ihn dann, vielleicht muss man ihn gesehen haben, doch, vielleicht muss man ihn einfach gesehen haben, um zu sagen, hey, so, das ist die richtige,
01:05:05
Speaker
Einschneidung des Weges und den gehen wir jetzt zusammen und die sind jetzt nicht nur und sagen Gott hat ja und Schwule und wie auch immer sind die Bösen. Keine Ahnung, was die Bibel da besagt. Aber ja, vielleicht muss sie den gesehen haben. Doch, okay, doch, komm. Ja, entschieden.
01:05:25
Speaker
Wow, das ist ja heute, ich glaube, wir schreiben Geschichte heute. Aber ich meine, du hast recht, es ist wirklich wildgeweitet, die Musik ist irre. Wir lieben alle Schauspieler dabei. Er ist halt vielleicht auch nicht ganz einfach, der Film, was vielleicht auch einfach nur für ihn spricht.
01:05:45
Speaker
Vielleicht, ja. Ich finde es einfach, in dem Film ist alles gut dosiert. Ich finde ihn auch, er hatte auch keine Längen, fand ich tatsächlich. Das ist ja, das ist jetzt wieder eine ganz subjektive Wahrnehmung. Ich war tatsächlich auch, als das ausgehe, hätten wir noch eine halbe Stunde anschauen können. Wirklich? Wow. Ja, er hätte damit kein Problem gehabt. Ich war auch in einem sehr schönen Kino, darüber haben wir gar nicht gesprochen, im Neuen Orphe in Berlin. Da warst du, da war ich auch. Gleich hinter dem Hermannplatz, da warst du auch. Aber an verschiedenen Tagen leider. Aber sehr schönes Kino, oder? Sehr schönes Kino. Wunderschön.
01:06:12
Speaker
Ja, also ein sehr schönes Kino, ich hätte auch noch länger bleiben können. Ich ziehe da jetzt vielleicht auch rein, demnächst, hab ich mir gedacht, auch nicht schlecht, dann bin ich mal gleich da, wo die Action ist. Weißt du, Basti kommt nach Berlin, ich hab gesagt. Na, endlich. Genau, ich ziehe ins Kino. Wie stilecht ist das denn? Na, wie bei Herr der Diebe. Da wohnen die doch auch dann im Kino. Oder? Oder in einem alten Theater? Nee, ich glaub, die wohnen im Kino, egal.
01:06:35
Speaker
Ja, können wir neu aufleben lassen. Also von daher, dann ist es jetzt doch eine Empfehlung. Gut, dass Jünter das Schiffsnebelhorn nicht betätigt hat. Da war ich jetzt nämlich noch so im Unklaren, ob es das gewesen wäre oder nicht. Aber dann ist das jetzt wohl doch eine Empfehlung von uns. Schaut euch diesen Film an. Ihr werdet sehr gut unterhalten. Er lädt auch zum Nachdenken ein. Er hat gute Twists auch. Überraschend auf jeden Fall.
01:07:05
Speaker
Ich glaube, damit sind wir noch durch für heute, oder? Wir sind durch für heute, ja. Oh Basti, wie schön. Schön war es mit dir. Wir gehen jetzt auf den Weihnachtsmarkt, für alle, die sich fragen, was ist hier in Berlin. Wir gehen jetzt gleich auf den Weihnachtsmarkt zusammen und freuen uns natürlich. Ist schon eine Entscheidung gefallen, welcher eigentlich, oder? Ja, aber das sage ich den Menschen nicht.
01:07:22
Speaker
Das sage ich nur an dir. Okay, sagst du nur mir, okay. Wunderbar, schön. Ein bisschen Mysterium muss ja auch sein. Gerade in einem kirchlichen Kontext auch. Dadurch leitet sich ja auch viel des Machtanspruchs ab. Da muss ich jetzt mal drüber nachdenken. Liebe Emilia, wunderschön war es mit dir. Ein großes inneres Blumen pflücken wie immer und wir bleiben jetzt noch dran für die Nachklappe und für euch den Rest da draußen. Danke fürs Zuhören und wir freuen uns und euch auch in den nächsten zwei Wochen dann wiederzusehen.
01:07:49
Speaker
Bis dahin, eine gute Zeit. Genau, Basti darf nochmal den Werbeblock sagen. Echt ist das noch was? Nein?
01:07:58
Speaker
Hinterlasst uns auch gerne eine Sprachnachricht. Genau, das habe ich gar nicht gesagt, wie ihr den Film gefunden habt. Ja, kommentiert und macht das. Wir haben auch ein Newsletter. Ja, und schreibt uns auch gerne eine Bewertung. Darüber würden wir uns sehr, sehr gerne freuen. Vor allem, wenn ihr auf dem Plattform eurer Wahl eine Bewertung für uns hinterlasst. Das hilft uns, dass wir ein bisschen besser wahrgenommen werden vielleicht und dass wir diesen Podcast auch weiter produzieren können. Darüber würden wir uns sehr freuen. Vielen herzlichen Dank.
01:08:24
Speaker
Schöne Adventszeit, bleib stabil, bis dahin. Let's go, tschüss. Tschüss. Tschüss. Hey, Basti. Was denn, liebe Emilia? Ratte mal, von wem dieses Zitat kommt.
01:08:42
Speaker
Es kommt im Leben nicht darauf an, wie viel du austeilst, sondern darauf, wie viel du einstecken kannst. Das kommt natürlich vom einzig wahren Rocky Balboa. Ja, es kommt vom einzig wahren Rocky. Und das ... Adrian!
01:08:59
Speaker
Wenn du gut in etwas bist, mach es nie umsonst. Das war Heath Ledger in The Batman. Boom! Als The Joker. Nein, Heath Ledger in Batman als The Joker. So rum. Ich glaub, jetzt müsstest du stimmen, oder? Ja, total korrekt. Du bist richtig gut heute. Vielen Dank. Danke fürs Kompliment. Meinst du, wir sollten ... Ja, vielleicht, also gleich. Aber ich hab noch eins. Eines hab ich noch. Dann hau mal raus. Okay. Also, ready? Ready.
01:09:27
Speaker
Von dem Geld, das wir nicht haben, kaufen wir Dinge, die wir nicht brauchen, um Leute zu imponieren, die wir nicht mögen. Das ist natürlich.
01:09:34
Speaker
Aus Fight Club. Natürlich ist es aus Fight Club. Ja, very good. Und deswegen, liebe Leute, wollen wir von dem Geld, das wir noch nicht haben, Dinge kaufen, die wir für diesen Podcast brauchen, um Leuten zu imponieren, die wir definitiv mögen. Nämlich euch Filmbegeisterte. Also, wenn euch dieser Podcast gefällt, supportet, liked und donated, was das Zeug hält. Die Links dazu findet ihr wo, liebe Emilia? Unten in den Show Notes. Und damit verabschieden wir uns.
01:10:04
Speaker
Bis zum nächsten Mal, ciao!