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43 Plays12 days ago

Emilia und Basti waren wieder im Kino und haben dabei eine Entdeckung gemacht: Luna Wendler. Die junge Schauspielerin spielt in Mia Maariel Meyers Film 22 Bahnen nämlich Tilda, die Protagonistin der Geschichte, die auf Caroline Links gleichnamigen Roman beruht. Sie sei eine Naturgewalt, meint Basti sogar ziemlich vollmundig. Emilia scheint dagegen zumindest keine Einwände zu haben.

Tildas Tage sind streng durchgetaktet: studieren, an der Supermarktkasse sitzen, schwimmen, sich um ihre kleine Schwester Ida (Zoë Baier) kümmern – und an schlechten Tagen auch um ihre Mutter (Laura Tonke). Zu dritt wohnen sie im traurigsten Haus der Fröhlichstraße in einer Kleinstadt, die Tilda hasst. Ihre Freunde sind längst weg, leben in Amsterdam oder Berlin, nur Tilda ist geblieben. Denn irgendjemand muss für Ida da sein, Geld verdienen, die Verantwortung tragen. Nennenswerte Väter gibt es keine, die Mutter ist alkoholabhängig. Eines Tages aber geraten die Dinge in Bewegung: Tilda bekommt eine Promotion in Berlin in Aussicht gestellt, und es blitzt eine Zukunft auf, die Freiheit verspricht. Und Viktor (Jannis Niewöhner) taucht auf, der große Bruder von Ivan, den Tilda fünf Jahre zuvor verloren hat. Viktor, der – genau wie sie – immer 22 Bahnen schwimmt. Doch als Tilda schon beinahe glaubt, es könnte alles gut werden, gerät die Situation zu Hause vollends außer Kontrolle …

Aber muss man ihn gesehen haben? Hört rein und findet es heraus.
Hinterlasst uns eine Sprachnachricht und werdet Teil der nächsten Episode: www.mussmangesehenhaben.de

___
REGIE
Mia Maariel Meyer

DREHBUCH
Elena Hall & Caroline Link

DARSTELLER*INNEN
Tilda - Luna Wendler
Viktor - Jannis Niewöhner
Mutter - Laura Tonke
Ida - Zoe Baier

KAMERA
Tim Kuhn

MUSIK
Dascha Dauenhauer

---
SHOW NOTES
Fast & Furious
Glück ist was für Weicheier
Das Logbuch der Mittelmässigkeit
Better Man
Emilia Pérez
Zoe Saldaña

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https://youtu.be/b9IIA6SoBZM

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Transcript

Einleitung und Verzögerungen

00:00:06
Speaker
Willkommen zu einer neuen Ausgabe, muss man gesehen haben.
00:00:10
Speaker
Hier sind eure Gastgeber Emilia und Bastian.
00:00:13
Speaker
Einen wunderschönen guten Tag, liebe Emilia.
00:00:16
Speaker
Hi, na Basti?
00:00:18
Speaker
Wie geht es dir?
00:00:19
Speaker
Mir geht es sehr gut, wie geht es dir?
00:00:22
Speaker
Auch sehr gut, vielen Dank.
00:00:23
Speaker
Auch ein herzliches Willkommen, alle, die sich heute wieder eingeschaltet haben an diesem wundervollen 25.
00:00:28
Speaker
Oktober, obwohl wir das einen Tag vorher aufzeichnen.
00:00:30
Speaker
Wir sind heute spät dran.
00:00:31
Speaker
Wir haben es nicht früher geschafft.
00:00:33
Speaker
Das heißt eigentlich eine hochaktuelle Folge, wenn du so möchtest.
00:00:36
Speaker
Ja, und trotzdem irgendwie auch nicht.

Kinobesuch und aktueller Film

00:00:39
Speaker
Wir waren im Kino, aber wir waren beide schon vor längerer Zeit im Kino, denn wir haben ja unsere Spezialfolge noch dazwischen.
00:00:47
Speaker
Genau.
00:00:48
Speaker
Geh...
00:00:51
Speaker
Geschoben.
00:00:52
Speaker
Geschoben.
00:00:53
Speaker
Und waren tatsächlich davor im Kino und haben beide jetzt viel um die Ohren gehabt, weshalb wir jetzt nicht ganz aktuell das Kino-Geschehen besprechen.
00:01:06
Speaker
Aber es ist trotzdem ein Film, den man durchaus besprechen sollte.
00:01:13
Speaker
Und ich glaube, er läuft auch immer noch im Kino.
00:01:14
Speaker
Also ich habe auch gesehen, bei uns läuft er noch im Kino.
00:01:17
Speaker
Also von daher ist es jetzt nicht so, dass wir über olle Kamellen sprechen.
00:01:20
Speaker
Man könnte theoretisch noch ins Kino gehen, wenn er sich anschaut.
00:01:24
Speaker
Das ist korrekt.
00:01:25
Speaker
Dazu habe ich mich ein bisschen darüber amüsiert, weil es ist auch schon wieder ein Skandalfilm.
00:01:33
Speaker
Uh, da hast du ein Händchen für in letzter Zeit, habe ich den Eindruck, oder?
00:01:37
Speaker
Ja, ich mag das.
00:01:38
Speaker
Oder ist es bewusst?
00:01:38
Speaker
Oder ist es ganz bewusst so ausgewählt?
00:01:41
Speaker
Das glaube ich nicht.
00:01:42
Speaker
Ich glaube, ich lese einfach irgendwie Bücher gerade, die dazu einladen, verfilmt zu werden.

Buch '22 Bahnen' und Filmadaption

00:01:50
Speaker
Nicht so wie du, weil es muss man ja sagen, Basti liest immer wahnsinnig viel und dazu auch so Bücher, die dann mal locker flockig 1500 Seiten haben.
00:01:59
Speaker
Und sich dann irgendwie, komm, stopp, stopp, das kann man schon sagen.
00:02:03
Speaker
Und bei mir sollten es nicht über 400 Seiten hinausgehen.
00:02:06
Speaker
Also ich lese viel, aber immer noch nicht genug, bleibt festzustellen.
00:02:12
Speaker
Aber dennoch, du hast dieses Buch gelesen, das ist eigentlich genau der gute Übergang.
00:02:15
Speaker
Ich habe es nicht gelesen, ich habe nur den Film gesehen, aber tatsächlich ist das Buch ja das, war schon sehr bekannt, bevor der Film überhaupt gemacht wurde.
00:02:23
Speaker
Also es geht ja um 22 Bahnen.
00:02:26
Speaker
Caroline Wahl, ein Shootingstar in der Literaturbelt sozusagen, könnte man festhalten.
00:02:31
Speaker
Du warst 30 Jahre geworden, ein Youngstar.
00:02:32
Speaker
Ja, und schon zwei Jahre.
00:02:34
Speaker
Zwei Romane oder drei?
00:02:36
Speaker
Drei Romane geschrieben.
00:02:38
Speaker
Relativ bemerkenswert, muss ich schon sagen.
00:02:40
Speaker
Also egal, was man jetzt über die Bücher zu sagen hat.
00:02:43
Speaker
Ich nicht, ich habe sie noch nicht gelesen, ich habe nur den Film gesehen, aber alleine mit 30 Jahren schon drei Bücher geschrieben zu haben, finde ich, da kann man schon mal den Hut vorziehen.
00:02:50
Speaker
Sollen wir ganz kurz sagen, worum es geht?
00:02:54
Speaker
Ja, bitte.

Filmhandlung und Charaktere

00:02:55
Speaker
Du bist heute dran.
00:02:55
Speaker
Du bist heute dran mit dem Intro.
00:02:57
Speaker
Deshalb lehne ich mich jetzt zurück, nehme einen Schluck meines heißen Marte-Tees und höre und lausche dir.
00:03:04
Speaker
Wunderbar.
00:03:05
Speaker
Also, Tildas Tage sind streng durchgetaktet.
00:03:09
Speaker
Tilda wird gespielt von der tollen Luna Wedler.
00:03:13
Speaker
Studieren, an der Supermarktkasse sitzen, schwimmen, sich um ihre kleine Schwester Ida, gespielt von Zoe Bayer, kümmern.
00:03:19
Speaker
Und an schlechten Tagen auch um ihre Mutter, gespielt von Laura Tonke.
00:03:23
Speaker
Zu dritt wohnen sie im traurigsten Haus der Fröhlichstraße in einer Kleinstadt, die Tilda hasst.
00:03:29
Speaker
Ihre Freunde sind längst weg, leben in Amsterdam oder Berlin.
00:03:32
Speaker
Nur Tilda ist geblieben, denn irgendjemand muss für Ida da sein, Geld verdienen, die Verantwortung tragen.
00:03:39
Speaker
Nennenswerte Väter gibt es keine, die Mutter ist alkoholabhängig.
00:03:42
Speaker
Eines Tages aber geraten die Dinge in Bewegung.
00:03:45
Speaker
Tilda bekommt eine Promotion in Berlin in Aussicht gestellt und es blitzt eine Zukunft auf, die Freiheit verspricht.
00:03:52
Speaker
Und Viktor, gespielt von Jannis Niewühner, taucht auf.
00:03:55
Speaker
Der große Bruder von Ivan, den Tilda fünf Jahre zuvor verloren hat.
00:03:59
Speaker
Viktor, genau wie sie, immer 22 Bahnen schwimmt.
00:04:04
Speaker
Doch als Tilda schon beinahe glaubt, es könnte alles gut werden, gerät die Situation zu Hause vollends außer Kontrolle.
00:04:13
Speaker
Dann kommen wir dazu noch zu der einen Frage, die sich jetzt gestellt wurde nach dem Film und der...
00:04:26
Speaker
Ja, irgendwie kommt es mir so vor, dass man ihr den Ruhm einfach nicht gönnt und deshalb dann diese Frage stellt und die dadurch ganz doll diskutiert wurde.
00:04:38
Speaker
Und zwar, darf eine Person, die nicht selbst in extremer Armut oder mit Sucht konfrontiert war, eine Geschichte darüber schreiben?
00:04:47
Speaker
Wie glaubwürdig beziehungsweise verantwortlich ist denn diese Darstellung?
00:04:51
Speaker
Was sagst du dazu, Basti?
00:04:53
Speaker
Ja.
00:04:55
Speaker
Dein Gesichtsausdruck, ganz großartig tatsächlich.
00:04:58
Speaker
Hast du diese Stimmen, hast du die auch so gelesen?
00:05:02
Speaker
Also so mit dieser, wie soll ich sagen, mit dieser doch moralischen, leicht moralischen Überheblichkeit gegenüber Menschen, die zu einem Thema was sagen, zu dem sie besser nichts sagen sollten.
00:05:13
Speaker
Es kam so ein bisschen so rüber zumindest.
00:05:15
Speaker
Also ich...
00:05:16
Speaker
Ich würde jetzt mal sagen, natürlich darf sie das.
00:05:18
Speaker
Klar, also darum geht es ja gar nicht.
00:05:19
Speaker
Natürlich, jeder darf eigentlich alles.
00:05:21
Speaker
Ich halte es ja da mit dem Freiheitsbegriff.
00:05:23
Speaker
Meine Freiheit hört erst da auf, wo sie die anderer berührt.
00:05:25
Speaker
Also sie berührt damit niemanden, die Freiheit von niemandem.
00:05:29
Speaker
Natürlich darf sie das.
00:05:29
Speaker
Die Frage, die sich natürlich stellt, ist, gelingt es ihr,
00:05:33
Speaker
Trotz dieser Ferne zu dem Milieu, das sie beschreibt, eine solche Authentizität aufzubauen, dass es durchaus etwas ist, was für Menschen eine Relevanz entwickeln kann und daran

Debatte über Authentizität beim Schreiben

00:05:43
Speaker
wird es gemessen.
00:05:43
Speaker
Also es geht ja nicht ums Dürfen und die Frage würde ich jetzt mal an dich zurückspielen dann tatsächlich.
00:05:49
Speaker
Ist dir denn das gelungen, meinst du?
00:05:52
Speaker
Ich muss sagen, dass ich dieses Buch gelesen habe und unterhalten war, mir jetzt aber nicht groß die Frage gestellt habe, ob sie durch die Tiefe, die sie beschreibt, auch das durchlebt hat oder Berührungspunkte damit hatte.
00:06:11
Speaker
Ich fand...
00:06:12
Speaker
Sie hat eine Geschichte geschrieben über etwas, das es gibt und wahrscheinlich häufig gibt.
00:06:18
Speaker
Und ich finde das auch total in Ordnung, dass sie persönlich, also sie, Caroline Wahl, vielleicht auch gar nichts damit zu tun hatte.
00:06:28
Speaker
Was mich, glaube ich, eben an diesem Diskurs stört, ist, dass ich das Gefühl habe, dass Leute da plötzlich...
00:06:36
Speaker
Eben einer sehr jungen Frau, wie sagt man, die Buddha aufs Brot nicht gönnen.
00:06:42
Speaker
Und ja, das weiß ich nicht, ob man nicht einfach auch sagen kann, okay, eine junge Frau hat eine Geschichte geschrieben, die sie sich ausgedacht hat und daraus wurde ein Film gemacht.
00:06:54
Speaker
Mhm.

Kinoerfahrungen und persönliche Anekdoten

00:06:56
Speaker
Ja, also ich glaube, da hast du vollkommen recht.
00:07:00
Speaker
Ich glaube, es sieht man ja oft auch diese Muster, dass junge Frauen noch ganz oft so Kompetenz abgesprochen werden, weil sie jung sind.
00:07:06
Speaker
Auch weil sie Frauen sind, sehr häufig kommt ja auch noch dazu.
00:07:10
Speaker
Und das könnte ich mir durchaus vorstellen, dass es dort auch eine Rolle spielt.
00:07:13
Speaker
Wie gesagt, ich habe den Diskurs nicht so verfolgt wie du.
00:07:16
Speaker
Aber es sind ja doch sehr, sehr häufig sehr ähnliche Muster und ich könnte mir durchaus vorstellen, dass es da eben auch hineinfällt.
00:07:21
Speaker
Um da auch noch die Parallele kurz zu ziehen.
00:07:23
Speaker
Ich glaube, was da eben auch noch, sie hat ja nicht irgendwo geschrieben, basiert auf einer wahren Begebenheit oder so.
00:07:32
Speaker
Und dazu hat sie sich ja auch nicht selber zu Bestsellerautorin gekrönt, sondern das war dann eben der Spiegel oder alle anderen.
00:07:39
Speaker
Und ich finde...
00:07:41
Speaker
Ja, ich habe mich da tatsächlich auch ein bisschen eingefuchst und da Sachen gelesen und stehe hinter der Meinung, ach komm, lass sie doch.
00:07:52
Speaker
War die auch in dem Ton, das war ja eigentlich meine Frage, die ich da nicht weiter ausgeführt habe, war die auch in dem Ton geschrieben, oft so diese...
00:08:01
Speaker
Diese Einwände, die du gerade formuliert hast, also so ein bisschen aus so einer moralisch überlegenen Position.
00:08:06
Speaker
Fand ich schon.
00:08:07
Speaker
Also das, was ich gelesen habe, fand ich schon.
00:08:09
Speaker
So, sei es drum, kommen wir vom Buch zum Film.
00:08:14
Speaker
Ja, wir sind ja ein Filmpodcast.
00:08:17
Speaker
Gut, dass du es erwähnst.
00:08:19
Speaker
Genau.
00:08:20
Speaker
Deswegen, die Fragen zum Buch und zum Film, die müsstest ja du dann eigentlich beantworten.
00:08:24
Speaker
Aber vielleicht ist ja auch ganz gut, es ist eine gute Dynamik, dass ich tatsächlich nur den Film so kenne und ihn an sich messe.
00:08:30
Speaker
Dann kommen wir doch zu unserer Lieblingsfrage.
00:08:32
Speaker
Wo hast du ihn dann gesehen?
00:08:35
Speaker
Den habe ich tatsächlich wieder bei mir um die Ecke ganz langweilig gesehen im großen Cineplex-Kino.
00:08:43
Speaker
Aber ich war mit meiner Freundin Anne dort und das war ein schöner Abend, hat viel Spaß gemacht und liebe Grüße an dieser Stelle.
00:08:51
Speaker
Und von daher bin ich da immer wirklich ganz gerne unterwegs.
00:08:55
Speaker
Es ist einfach, ich bin schnell da.
00:08:58
Speaker
Manchmal darf das auch sein.
00:08:59
Speaker
Das Gute an diesem Film ist, dass man nicht extra nochmal gucken muss, ob er im Original kommt.
00:09:04
Speaker
Genau.
00:09:06
Speaker
Das ist der Vorteil.
00:09:07
Speaker
Das Original verstehe ich relativ gut.
00:09:10
Speaker
Ich glaube, dir geht es ähnlich.
00:09:11
Speaker
Wo hast du ihn denn geschaut?
00:09:12
Speaker
Ich habe ihn im York-Kino in Kreuzberg gesehen.
00:09:15
Speaker
Und zwar um 4 Uhr nachmittags.
00:09:17
Speaker
Und ich finde, 4 Uhr nachmittags in Kino zu gehen, das ist eine tolle Kino-Uhrzeit.
00:09:21
Speaker
Wow.
00:09:24
Speaker
Ich war schon lange nicht mehr um vier im Kino.
00:09:25
Speaker
Das letzte Mal, dass ich um vier im Kino war, da war ich, das ist ganz lange her, da war ich in New York, da war es so heiß, dass wir ins Kino gehen mussten, weil wir draußen zerflossen sind vor Hitze.
00:09:34
Speaker
Und ich glaube, ich habe mir damals den ersten Fast and the Furious Film angeschaut.
00:09:37
Speaker
So lange ist das schon her.
00:09:39
Speaker
Jetzt gibt es 13 oder was?
00:09:41
Speaker
Das gibt mir ganz andere Vermissungsgefühle.
00:09:46
Speaker
Da kommen wir jetzt ganz schnell wieder bei, denn wir sind in einer Kleinstadt.
00:09:50
Speaker
Wir sind mit Tilda zusammen.
00:09:55
Speaker
Und wie gesagt, ihrer kleinen Schwester, die so ihren Alltag meistern, Tilda studiert Mathematik, ist sehr getaktet und ich finde, dass diesen Rhythmus nimmt dieser Film sehr gut auf.
00:10:10
Speaker
um eben aufzuzeigen, wie sie den Alltag meistert, wie sie eben versucht, durch die sich selbst gesetzten Mathematikaufgaben im Bus, die sie dann meistert, um irgendwie pünktlich in der Uni zu sein, was sie selten schafft.
00:10:27
Speaker
Und vorher sitzt sie eben an der Supermarktkasse, um das Geld für die Familie heranzuschaffen.
00:10:33
Speaker
Und spielt dann eben, und das finde ich, das ist im Buch tatsächlich auch so, ein Spiel für sich selber, denn sie schaut die Menschen nicht an, sondern versucht den Menschen zu erraten aufgrund der Dinge, die gekauft werden.
00:10:49
Speaker
Und liegt damit größtenteils sehr daneben.
00:10:54
Speaker
Manchmal auch dann doch ziemlich nah dran.
00:10:58
Speaker
Ich kenne dieses Spiel, ich habe auch mal in der Kasse gearbeitet, längere Zeit und das ist tatsächlich ein Spiel, das kommt mir sehr bekannt vor, das habe ich ähnlich gemacht, genauso wie den Weltrekord im Abkassieren aufzustellen.
00:11:09
Speaker
Das klingt jetzt tatsächlich eher so nach Abzocke, aber ich meinte jetzt eher die Geschwindigkeit.
00:11:15
Speaker
Natürlich.
00:11:16
Speaker
Also das macht man so, bei so eintönigen Arbeiten macht man sowas, um sich damit selber zu beschäftigen.
00:11:20
Speaker
Von daher finde ich, das kann ich nur wiedergeben, ich finde das auch relativ realistisch, weil ich habe das auch so gemacht.
00:11:25
Speaker
Aber das ist sehr spannend, weil ich finde, Tilda baut so auch eine Beziehung zu ihrer Außenwelt auf, die zeigt, dass sie da aber auch ein bisschen entfremdet ist, finde ich.
00:11:36
Speaker
Weil dadurch, dass sie sich andauernd um ihre Mutter und ihre Schwester Ida kümmern muss,
00:11:40
Speaker
hat sie halt die Routine, von der du gerade gesprochen hast.
00:11:42
Speaker
Muss sie sich darum kümmern?
00:11:43
Speaker
Das, finde ich, wirft der Film ja eben auch auf, um zu sagen, sie setzt sich eine Verantwortung aus, die sie ja aber im Prinzip selber gewählt

Tildas Leben und Herausforderungen

00:11:51
Speaker
hat.
00:11:51
Speaker
Und der Konflikt dieses Films ist ja dann das Angebot mit der Promotionsstelle in Berlin, das Ausbrechen sozusagen aus dem selbstgebauten Käfig.
00:12:09
Speaker
bedeuten könnte.
00:12:10
Speaker
Und dann sagt sie ja die ganze Zeit sich selber, dass eben die kleine Schwester es eben nicht alleine schaffen würde.
00:12:17
Speaker
Und dann kommt da eben auch der Victor, der dann einfach die Frage stellt und sagt, bist du dir da sicher?
00:12:26
Speaker
Trau ihr doch mal was zu.
00:12:28
Speaker
Ja.
00:12:29
Speaker
Das ist tatsächlich eine gute Frage, eine sehr berechtige Frage.
00:12:33
Speaker
Ich meine, der Mensch muss nicht müssen, sagt Lessing in nahtander Weise und das stimmt.
00:12:39
Speaker
Aber der Mensch muss ja müssen im Sinne von, was er sich selber auferlegt.
00:12:43
Speaker
Und das ist das, was du ja gerade gesagt hast.
00:12:45
Speaker
Ich glaube, für Tilda, aufgrund dessen, wie sie zu ihrer Schwester steht,
00:12:48
Speaker
und sich in dem Familiengefüge wahrnimmt, ist es sicherlich eine Form von Müssen, aus der sie sich dann eben versucht zu lösen, indem sie Ida zum einen zu Selbstverantwortung erzieht, in der Zeit, die sie hat, in der sie dann ihren Professorstuhl übernehmen könnte an der Uni, der ihr da angeboten wird.
00:13:07
Speaker
Und sie möchte sie darauf vorbereiten, eben unabhängiger von ihr zu werden.
00:13:10
Speaker
Aber dieser Impetus, den sie empfindet, ich glaube, das ist auf jeden Fall eine Form von Müssen, ein selbst auferlegtes Müssen.
00:13:16
Speaker
Ich glaube, das ist jetzt eine gute Synergie aus dem, was du und ich gesagt haben und es stimmt.
00:13:20
Speaker
Und es stellt eben diese Frage generell auch nach persönlicher Verantwortung in dem Sinne.
00:13:26
Speaker
Und das ist eine sehr wichtige Frage.
00:13:30
Speaker
Und Janis ist, oder ich sage Janis, Viktor ist tatsächlich ein sehr wichtiger Charakter in dem Sinne, um sie eben aus dieser...
00:13:38
Speaker
aus diesem Käfig, wie du gesagt hast, eben zu befreien, den Blick über den Tellerrand hinaus zu wagen, er offenbart ihr eine Welt, vor der sie davor vielleicht, er zieht sie langsam wieder eine Welt hinein, die sie eigentlich eher, der sie nicht mehr so zugänglich ist.
00:13:53
Speaker
Sieht man immer, wenn ihre Freundinnen kommen, die eine Freundin ganz zu Anfang kommt, die will mit ihr weggehen, sie war schon lange nicht mehr weg, aber du merkst erst so einen Bruch in der Beziehung, in ihrer Freundschaft, weil die sind alle weggegangen, die sind in die Welt gezogen, studieren, machen und sie ist halt immer noch am selben Punkt, wo alles angefangen hat.
00:14:07
Speaker
Stillgestanden sozusagen.
00:14:09
Speaker
Genau, ja, absolut.
00:14:10
Speaker
Und das ist jetzt ihre große Chance.
00:14:11
Speaker
Wenn sich die Welt nicht weiter dreht, steht ihre Welt still, denn sie hat diesen sehr monotonen Rhythmus aus Ich.
00:14:22
Speaker
Und deshalb heißt es 22 Bahn.
00:14:25
Speaker
Was sie aber eben braucht und wo sie sich in ihre eigene Welt verliert, ist eben das Schwimmen.
00:14:32
Speaker
Und das kann man sagen, und da können wir ein großes Kompliment an Tim Kuhn, wie ich finde, aussprechen, der ja tatsächlich auch die Serie Luden verfilmt hat als Kameramann.
00:14:44
Speaker
Ja, Tim Kuhn Kameramann, genau.
00:14:46
Speaker
Genau, die Mia Meyer.
00:14:49
Speaker
Das haben die toll inszeniert.
00:14:52
Speaker
Also farblich gehalten fand ich das schon...
00:14:58
Speaker
Ja, ich glaube, Wasser und Wasserszenen zu drehen, hat ja immer irgendwas wie in einer anderen Welt.
00:15:07
Speaker
Also plötzlich isst man unter Wasser mit den Darstellern oder guckt von unten den anderen Schwimmenden zu.
00:15:15
Speaker
Und das haben die sehr schön eingefangen.
00:15:19
Speaker
Ja, absolut.
00:15:20
Speaker
Hat mich dann aber tatsächlich auch erinnert und da werde ich jetzt vielleicht ein wenig Werbung für mich sagen.
00:15:25
Speaker
Aber ich habe einmal in einem Film mitgespielt, der heißt Glück ist was für Weicheier und da war das ganz ähnlich eingefangen.
00:15:36
Speaker
Da hatte Wasser nämlich auch einen Zufluchtsort und wurde eben auch ganz viel in Szene gesetzt und da wurde ich sehr häufig daran erinnert, denn da ging es auch um eine jüngere
00:15:49
Speaker
ein jüngeres Geschwisterkind, das tatsächlich anders als die Ida sehr selbstständig schon sein musste, weil sich eben keiner so wirklich darum gekümmert hat und die war dann eben auch ganz viel im Schwimmbad und hat dann, also von den Bildern her ziehe ich da jetzt einfach meine persönliche Parallele.
00:16:08
Speaker
Ja, sehr schön.
00:16:09
Speaker
Wir verlinken zu den Filmen.
00:16:10
Speaker
Gibt es den zu verlinken?
00:16:11
Speaker
Kann man den verlinken?
00:16:14
Speaker
Ja, ich glaube, man kann den verlinken.
00:16:15
Speaker
Ja, in den Mediatheken, oder?
00:16:17
Speaker
Wo liefer?
00:16:19
Speaker
Ich glaube, das letzte Züge irgendwo war der mal wieder im ZDF.
00:16:22
Speaker
Dann schauen wir da in der Mediathek und dann verlinke ich dazu.
00:16:29
Speaker
Martin Wuttke ist der Film, glaube ich, oder?
00:16:30
Speaker
Sophie Reus und Martin Wuttke, ja.
00:16:32
Speaker
Große Theaterschaftspieler.
00:16:34
Speaker
Ganz großartig besetzt mit dir natürlich auch und von daher verlinken wir dazu.
00:16:38
Speaker
Sehr, sehr spannend.
00:16:39
Speaker
Aber das, was du gerade gesagt hast, ist ja genau das.
00:16:42
Speaker
Dieser Ausbruch aus der Welt, in der man so ein bisschen gefangen ist, so ein bisschen Eskapismus ist ja dieses Schwimmen, das sie dort betreibt auch, oder?
00:16:51
Speaker
Ja.
00:16:51
Speaker
Und das unterstützt ihre Routine zwar auch, aber es erlaubt ihr halt, glaube ich, sie selber zu sein.
00:17:02
Speaker
Und dann wird plötzlich gestört, denn der Victor taucht auf und das ist eben die tragische Geschichte, denn Victors jüngerer Bruder Igor ist leider bei einem Autorunfahrer ums Leben gekommen und das trinkt sie so in sich und wird damit plötzlich wieder konfrontiert und mit diesem Verlust eben auch und
00:17:29
Speaker
Also die Rolle, Tilda möchte glaube ich auch wahnsinnig viel verantwortlich sein für all die schrecklichen Dinge dieser Welt, um eben dann ihre kleine Schwester genau vor diesen Dingen zu beschützen.
00:17:46
Speaker
Ich finde das mit Viktor auch ganz spannend, weil er sie ja auch, also dieser Eskapismus ist ja das, was ich gerade gesagt habe, diese Welt, die eigentlich nur ihr gehört unter Wasser.

Einsatz von Rückblenden im Film

00:17:55
Speaker
Deswegen macht sie das ja auch.
00:17:56
Speaker
Also aus dieser Verantwortung, die sie empfindet gegenüber ihrer Mutter und gegenüber ihrer Schwester, ist ja auch ein bisschen so ein Ausbruch daraus.
00:18:03
Speaker
Und dass genau in dieser Welt sie dann aber wieder auf Viktor trifft, der sie an eine vergangene Zeit erinnert, wo sie Verlust erlitten hat,
00:18:11
Speaker
Und sie dann aber eigentlich auch genau darüber, über den Rückblick in dieser aktuellen, diesem Ausbruch aus der Welt, dann wieder zurück in die Welt holt.
00:18:19
Speaker
Das finde ich auch einen ganz spannenden Aspekt in dem Film.
00:18:23
Speaker
Und deswegen ist das Wasser so wichtig.
00:18:24
Speaker
Und der Film bedient sich unter anderem auch noch viel an Flashbacks.
00:18:30
Speaker
Ja, absolut.
00:18:31
Speaker
Eine Erinnerung an eine Zeit.
00:18:35
Speaker
Ja.
00:18:37
Speaker
An die Vergangenheit.
00:18:37
Speaker
Und ja, da können wir ja... Was sagst du denn zu dieser Art des Filmemachens, wenn man Geschichten so erzählt?
00:18:48
Speaker
Meinst du mit Flashback?
00:18:50
Speaker
Ja, mit...
00:18:53
Speaker
Ich finde es sehr spannend.
00:18:54
Speaker
Wir haben es ja mit Chabos ja gerade auch erst gehabt letzte Woche.
00:18:57
Speaker
Irgendwo ist das gerade so ein bisschen so ein roter Faden, der sich da zumindest jetzt zwischen der letzten und der heutigen Folge zieht.
00:19:03
Speaker
Ich finde es spannend.
00:19:05
Speaker
Ich finde ja so eine Art konfrontative... Und auch da davor, wir sind jetzt gerade sehr viel im deutschen Genre.
00:19:11
Speaker
Ja, aber ich finde es auch mal ganz schön.
00:19:14
Speaker
Ich finde den Ansatz ganz gut, weil ich finde generell auch das Konfrontative im Leben wichtig.
00:19:20
Speaker
Und konfrontativ heißt auch, dass man sich mit den Versionen seiner selbst vor längerer Zeit auch mal auseinandersetzt.
00:19:27
Speaker
Was habe ich dort gesagt?
00:19:29
Speaker
Was habe ich dort gedacht?
00:19:30
Speaker
Ist denn für mich da auch eine Evolution zu sehen?
00:19:35
Speaker
Habe ich dieselben Meinungen heute, die ich vor zehn Jahren hatte?
00:19:38
Speaker
Diese Form der Konfrontation gelingt natürlich in so einem Film, wo man das so verdichten kann, natürlich ganz fantastisch.
00:19:44
Speaker
Und so kann man natürlich auch...
00:19:46
Speaker
Evolutionen und auch Charakterentwicklungen fantastisch aufzeigen.
00:19:50
Speaker
Also deswegen generell finde ich es spannend, mit Flashbacks umzugehen und ich finde es auch generell spannend, mit Flashbacks im Leben umzugehen, auch wenn die etwas anders ausgeprägt sind natürlich.
00:20:03
Speaker
Und du?
00:20:05
Speaker
Ich finde das auch gut.
00:20:07
Speaker
Ich finde es aber in dem Fall auch sehr vorhersehbar und keine große Überraschung.
00:20:14
Speaker
Zum Beispiel?
00:20:16
Speaker
Einfach auch von der Entwicklung dieses Charakters.
00:20:20
Speaker
Immer wenn etwas Positives passieren hätte können, ist sie ja und erinnert sich zurück an das, was eben passiert ist, um sich die Schuld zu geben und dann...
00:20:33
Speaker
ja, ob es nur die Mutter sei, wo ich einmal kurz sagen möchte, Laura Tonke ist eine wahnsinnig tolle Schauspielerin und ich fand, dass...
00:20:47
Speaker
Ich hätte mir, glaube ich, gewünscht, ihr ein bisschen mehr Farbe zu geben als Mutter, die eben die Frage zu stellen und zu sagen, warum ist sie denn eine solche Alkoholikerin geworden und was ist denn ihr Konflikt?

Darstellungen und Leistungen der Schauspieler

00:21:03
Speaker
Denn ich fand irgendwie, es hat schon sehr den Charakter Tilda unterstützt, um zu sagen, warum Tilda eben wie...
00:21:13
Speaker
eine Glucke auf Ida ist und alles vor Ida beschützen oder Ida vor allem beschützen möchte.
00:21:21
Speaker
Aber dann fand ich, ich fand es sehr klischeehaft und eben so wie es angefangen hat, ist es dann eben auch geendet und ich fand da wenig Entwicklung von der Mutter, vom Muttercharakter drin, leider.
00:21:39
Speaker
Obwohl ich da von der Besetzung sehr begeistert bin.
00:21:44
Speaker
Und dazu können wir beide, glaube ich, uns darauf einigen, dass Yannis Niewüder und Luna Wedler zusammen einfach ein unfassbar starkes Schauspiel-Duo abgeben.
00:21:59
Speaker
Ja, total.
00:22:00
Speaker
Also Luna Wendler ist fantastisch.
00:22:03
Speaker
Ist eine Naturgewalt, finde ich, in dem Film.
00:22:05
Speaker
Ja, nein, wirklich.
00:22:07
Speaker
Es ist so gut gespielt.
00:22:09
Speaker
Es ist wirklich so gut gespielt, so echt, so authentisch.
00:22:11
Speaker
Also ich würde jetzt mal sagen, und Janis Niewöhner auch, die möchte ich jetzt gar nicht unter den Teppich kehren.
00:22:17
Speaker
Müsste eh ein großer Teppich sein.
00:22:18
Speaker
Aber ich finde, Luna Wendler ist einfach, die ist ganz großartig in dem Film.
00:22:23
Speaker
Es ist für mich wirklich eine der Entdeckungen des deutschen Films seit langer Zeit.
00:22:27
Speaker
Ja, ich finde auch, wenn man Luna Wendler irgendwo liest, sollte man auf jeden Fall in Erwägung ziehen, einen diesen Film zu schauen.
00:22:38
Speaker
Ja, also das, nur mal hier, große Shoutout, genau, dass das klar ist.
00:22:41
Speaker
Also Luna Wendler, ganz große Entdeckung für mich, toller Film und toll gespielt.
00:22:47
Speaker
Allein dafür würde ich sogar sagen, lohnt es sich schon ins Kino zu gehen, um jetzt mal sogar den vorwegzugreifen ein bisschen.
00:22:54
Speaker
Ja, Nuancen gespielt mit einer wahnsinnigen Verletzlichkeit und eben diesen Einblick in dein Innenleben, das ja glaube ich auch nicht so einfach ist zu spielen, im Sinne zu sagen, denn der Film lebt jetzt nicht wirklich von den großen Dialogen.
00:23:11
Speaker
Nein, es sind ja auch viele innere Monologe oder Monologe, die sie führt, genau, die innere Stimme, die oft spricht.
00:23:17
Speaker
Ist das im Buch auch so übrigens?
00:23:18
Speaker
Ja, ich glaube, das ist ja auch so ein sehr stark innerer Monologe.
00:23:21
Speaker
Findest du, dass es gut gelungen, diesen inneren Monologe aus dem Buch in den Film zu überführen?
00:23:25
Speaker
Ja.
00:23:26
Speaker
Ja, okay, gut, schön.
00:23:28
Speaker
Manchmal sind ja so ganz einfache binäre Antworten auch das Schönste.
00:23:33
Speaker
Aber die Frage nach der Mutter, die finde ich spannend, die du gestellt hast.
00:23:37
Speaker
Das stimmt, es gibt wenig Hintergrund zu ihr.
00:23:41
Speaker
Warum ist sie so dem Alkoholismus verfallen?
00:23:44
Speaker
Was ist ihre Geschichte?
00:23:45
Speaker
Genau, der Film betätigt sich da eben an dem Buch.
00:23:48
Speaker
Also im Buch wird es eben auch nicht erwähnt, aber ich habe nur gedacht, dass ich das spannend gefunden hätte, da wenigstens eine Idee von zu haben.
00:24:00
Speaker
Ich vermute jetzt mal, das ist jetzt nur eine Mutmaßung, ich denke, dass es wahrscheinlich nicht gemacht worden ist, auch deshalb, weil der Film, glaube ich, genau diese Antwort nach der Fürsorge schuldig bleibt.
00:24:12
Speaker
Und das meine ich, dass größer gedacht der Film,
00:24:17
Speaker
Also in dem Film, die Situation, die er beschreibt, vor allem von Ida und von eben Tilda und von ihrer Mutter, ist ja eine, die sich wirklich fernab jeglicher staatlicher Fürsorge auch bewegt.
00:24:28
Speaker
Der Film zeigt ja diese doch durchaus wirklich sehr belastete Familiensituation aufgrund der Alkoholkrankheit der

Soziale Themen im Film

00:24:37
Speaker
Mutter.
00:24:37
Speaker
Aber es gibt nichts außerhalb der Familie, was irgendwie...
00:24:42
Speaker
helfen würde, die Situation zu verbessern.
00:24:44
Speaker
Also das heißt, da wo wir überlegen, wir sind in einem Wohlfahrtsstaat, sondern in einem Sozialstaat leben wir, wo es eigentlich auch gewisse Mechanismen geben sollte, um genau solchen Familien zu helfen, das fällt in dem Film komplett weg.
00:24:58
Speaker
Aber es wird so ein bisschen, also die beste Freundin, es gibt ja dieses eine Flashback, wo die beste Freundin ja vorschlägt, da dann doch mal jemanden einzuschalten und ich glaube dann die große Scham von Till da
00:25:11
Speaker
überhand gewinnt und sie sich dann eben da vorstellt und sagt, ich schaffe das schon, ich schaffe das, als die Jugendliche, die sie da eben noch war.
00:25:23
Speaker
Genau, das stimmt.
00:25:26
Speaker
Aber ich glaube, genau aus diesem Verständnis heraus ist wahrscheinlich auch die Geschichte der Mutter relativ kurz gehalten.
00:25:31
Speaker
Oder zumindest die Geschichte, die sie eben in die Alkoholkrankheit getrieben hat.
00:25:37
Speaker
Nämlich wird deshalb kurz erzählt, um diese Leerstelle, dieses Vakuum auch noch bewusster zu zeigen.
00:25:44
Speaker
Weil ich finde schon, dass der Film durchaus zeigt, zum einen zeigt der Film Armut.
00:25:49
Speaker
Und
00:25:51
Speaker
Und ich finde, das ist tatsächlich, macht den Film für mich wichtig, weil es gibt ganz wenig deutsche Filme, die sich mit der Thematik Armut beschäftigen, gesellschaftlicher Armut.
00:26:00
Speaker
Wenn ich mir all die Filme anschaue, die in Deutschland meistens Förderung erhalten, sind das selten Themen wie dieses.
00:26:07
Speaker
Und Armut ist in Deutschland ein großes Thema eigentlich.
00:26:10
Speaker
Wir haben wirklich sehr, sehr viele Leute, die am Existenzminimum leben, mehr als wir uns eingestehen wollen.
00:26:16
Speaker
Und auf der anderen Seite...
00:26:17
Speaker
Also, ich überlege gerade, aber ich würde, das weiß ich gar nicht, ob ich das so unterschreiben würde, dass es da wenig Filme verarbeitet.
00:26:26
Speaker
Was genau?
00:26:27
Speaker
Also, die deutschen Filme.
00:26:28
Speaker
Also, ich meine, es gibt ja auch genug Tatorte, die das irgendwie oft...
00:26:33
Speaker
thematisieren.
00:26:33
Speaker
Ja, aber Tatort ist was anderes als ein Kinofilm.
00:26:36
Speaker
Ja gut, aber du hast deutsches Film gesagt.
00:26:38
Speaker
Also Entschuldigung, aber okay, deutsches Kino.
00:26:41
Speaker
Aber Tatort folgt ja auch immer einem ganz bestimmten Muster.
00:26:44
Speaker
Also okay, ich lasse jetzt mal Tatorte so stehen.
00:26:48
Speaker
Let's agree to disagree.
00:26:51
Speaker
Das weiß ich nicht, da gucke ich glaube ich zu viel.
00:26:53
Speaker
Du meinst, dass der deutsche Kinofilm sich dann doch mehr an Matthias Schweighöfer und Til Schweiger
00:27:01
Speaker
Ja, häufig.
00:27:02
Speaker
Also da geht halt viel Förderung hin.
00:27:05
Speaker
Kann man jetzt gut finden oder schlecht finden?
00:27:06
Speaker
Ich will das gar nicht qualitativ oder qualitativ beurteilen.
00:27:09
Speaker
Ich will nur feststellen, also aus meiner Perspektive sind gerade solche sozialkritischen Themen vielleicht sogar mehr, aber gerade Armut, finde ich, findet im deutschen Film relativ wenig statt.
00:27:20
Speaker
Und dabei ist Armut eigentlich ein wichtiges gesellschaftliches Thema.
00:27:23
Speaker
Und das macht der Film und deshalb finde ich den Film wichtig und deswegen finde ich ihn gut, dass er sich dieser Thematik annimmt.
00:27:31
Speaker
Und sie auch nicht schönt und auch durchaus zeigt, auch von staatlicher Seite gibt es da jetzt nicht die große Erlösungsgeschichte, sondern am Ende des Tages sind die Menschen auf sich alleine gestellt.
00:27:43
Speaker
Das ist natürlich auch nicht ganz richtig.
00:27:44
Speaker
Wir haben den Sozialstaat, der funktioniert in Teilen und es gibt auch Mechanismen, aber sehr häufig eben auch nicht.
00:27:52
Speaker
Und gerade auch vor dem Hintergrund jetzt leben wir in einer Zeit, in der eigentlich Leute sich für wenig oder dafür rechtfertigen müssen, kein Geld zu haben, anstatt dass sie sich dafür rechtfertigen, dass sie so viel haben.
00:28:03
Speaker
Und deswegen finde ich, ist so ein Film wichtig, um das auch mal wieder in die richtige Relation zu setzen.
00:28:08
Speaker
Und ich glaube, um das abschließend zu sagen, ich glaube, das ist auch mit einer der Gründe, warum...
00:28:12
Speaker
die Geschichte der Mutter nicht wesentlich weiter vorangetragen wird oder die Geschichte, wie sie in die Alkoholkrankheit getrieben wurde, weil es eben das in dem Film erstmal komplett ausblenden soll, so staatliche und eben auch mütterliche Fürsorge in dem Sinne.
00:28:29
Speaker
um dann den Hauptpunkt dadurch noch besser in den Mittelpunkt zu rücken.
00:28:35
Speaker
Ist meine Einschätzung, meine Vermutung.
00:28:36
Speaker
Und dann wiederum die Leute zu provozieren, die dann irgendwie ganz entrüstet sagen, wie kann man sowas überhaupt schreiben, weil man sich damit überhaupt nicht auskennt.
00:28:47
Speaker
So wie ich auch.
00:28:48
Speaker
Ich rede auch darüber und habe keine Ahnung davon.
00:28:51
Speaker
Aber er war stets bemüht.
00:28:55
Speaker
Immerhin das.
00:28:57
Speaker
Genau.
00:28:58
Speaker
Es gibt ein paar Sachen, die mich tatsächlich gestört haben, aber die mir irgendwie aufgefallen sind.
00:29:09
Speaker
Ich finde zum Beispiel, man hätte sich mehr Mühe geben können bei dem Soundtrack.

Kritik am Soundtrack und Produktionsdetails

00:29:16
Speaker
Ich fand den Soundtrack ein bisschen 0815 und finde zum Spiel von beiden, die ich da nochmal wirklich herausragend finde, da beide sehr sensibel und ganz klein gespielt haben, um aber großen Eindruck zu hinterlassen, hätte man das irgendwie anders untermalen können.
00:29:40
Speaker
Und ich fand es ein bisschen sehr klischeehaft und dann eben doch auch
00:29:47
Speaker
Und da eben zu meinem Film, wo ich einmal sagen muss, dass ich diesen Soundtrack, den die da geschrieben haben, der war sehr unterstützend und sehr eben auch klein gehalten.
00:29:59
Speaker
Und ich finde für eine solche Geschichte, die ja emotional doll beladen ist, also einerseits ist da irgendwie ein Grundschulkind, das keine Mutter hat und nur eine große Schwester, die sich dann aber voll lädt mit aller Verantwortung, um
00:30:14
Speaker
Und dann hat die kleine Schwester eben keine Freunde und die große Schwester hat auch keine Freunde und das Sozialleben gibt es nicht.
00:30:20
Speaker
Und das Einzige ist eben, sie gehen zusammen ins Schwimmbad, aber auch nur, wenn es regnet.
00:30:24
Speaker
Und ansonsten sitzt die kleine Schwester zu Hause und malt.
00:30:28
Speaker
Und ich finde, das ist mir tatsächlich aufgefallen.
00:30:36
Speaker
Aber ansonsten...
00:30:40
Speaker
Ja, würde ich jetzt wahrscheinlich vielleicht zu den Fun Facts gehen, oder?
00:30:46
Speaker
Ja, gerne.
00:30:47
Speaker
Ja, komm, das machen wir jetzt mal.
00:30:50
Speaker
Jünter!
00:30:52
Speaker
Jünter ist wieder zurück übrigens.
00:30:54
Speaker
Er war bei der letzten Sendung nicht da, aber jetzt hat er es wieder geschafft zu uns.
00:31:01
Speaker
Fun Facts!
00:31:04
Speaker
So, was hast du denn für uns, Emilia?
00:31:10
Speaker
Ah, haha, haha, haha, ich war gerade irgendwie, Entschuldigung, ich bin in meinen Notizen verrutscht und habe mich gerade gewundert, dass da eine ganz andere Handschrift drin war.
00:31:20
Speaker
Aha.
00:31:20
Speaker
Das kann durchaus mal passieren.
00:31:22
Speaker
Hast du deine Notizen handschriftlich vor dir?
00:31:24
Speaker
Nein.
00:31:24
Speaker
Ähm.
00:31:30
Speaker
Ich habe... Genau.
00:31:35
Speaker
Einer der Funfacts, den ich jetzt habe, der ist zum Beispiel, dass die Dreharbeiten vom 16.
00:31:40
Speaker
September bis zum 4.
00:31:41
Speaker
November stattfanden.
00:31:42
Speaker
Also es war keine Riesenproduktion.
00:31:45
Speaker
Ich glaube, man kann sagen, das war so was für fünf Wochen.
00:31:50
Speaker
Ja, so entstehen die meisten deutschen Filme.
00:31:53
Speaker
Also kommt man von... Also verglichen mit, was weiß ich, wie heißen die denn?
00:31:57
Speaker
Die ganzen Schnurzen.
00:32:00
Speaker
Wie heißt der nicht schnurzen?
00:32:04
Speaker
Also Tatort wird in fünf Wochen gedreht, die schwedischen Schnurzen werden gedreht und für einen Kinofilm sind fünf Wochen definitiv nicht viel.
00:32:12
Speaker
Und er hatte am Filmfest in München Premiere dieses Jahr.
00:32:17
Speaker
Und da warst du natürlich.
00:32:19
Speaker
Ja, selbstverständlich.
00:32:20
Speaker
Geladener Gast.
00:32:22
Speaker
Celebrities abgelegt.
00:32:23
Speaker
Den ganzen Abend nur Hummer und Kaviar in mich reingestopft und generell mich auf dem ganz großen Parkett bewegt.
00:32:32
Speaker
Selbstverständlich.
00:32:33
Speaker
Was meinst du denn?
00:32:34
Speaker
Also gut, du kennst mich ja jetzt ein bisschen.
00:32:36
Speaker
Habe ich mir nicht entgehen lassen.
00:32:39
Speaker
Spannend finde ich ja auch, dass es in München, Berlin und in Brandenburg gedreht wurde, weil ich konnte die ganze Zeit nicht, man hatte in dem Film eigentlich kein Gefühl dafür, wo spielt es denn eigentlich.
00:32:48
Speaker
Und das ist eigentlich auch gut so.
00:32:50
Speaker
Es ist dadurch nämlich etwas, also ich will jetzt nicht sagen generisch, aber es könnte überall in jeder deutschen Kleinstadt spielen, mehr oder weniger.
00:32:58
Speaker
Also es ist überhaupt nicht wiedererkennbar in dem Sinne, oder?
00:33:01
Speaker
Ging dir das auch so?
00:33:02
Speaker
Ja, so ging mir das auch so.
00:33:04
Speaker
Ja, aber das ist gut.
00:33:06
Speaker
Berlin und München war es auf jeden Fall nicht.
00:33:10
Speaker
Mhm.
00:33:10
Speaker
Fahm jetzt auch bei mir nicht so rüber und trotzdem zeigt es wieder einmal, in München und Berlin kann man Filme drehen und die funktionieren trotzdem, ja?
00:33:17
Speaker
Ist nicht zu fassen.
00:33:18
Speaker
Also, Wahnsinn.
00:33:21
Speaker
Ja, sehr schön.
00:33:23
Speaker
Sehr, sehr schön.
00:33:26
Speaker
Die Menge freut sich.
00:33:48
Speaker
Und dann als Bestsellerautorin, die gerade eine ganz junge Bestsellerautorin, ich finde das kann man nochmal, ich werde nicht müde das zu erwähnen, die dann bei dem Castingprozess dabei ist, der sich ziehen kann.
00:34:05
Speaker
Es geht dann um Förderung und um Mitagentur und ich weiß gar nicht, ob das, aber ich kann mir jetzt auch vorstellen, dass es jetzt kein,
00:34:14
Speaker
kein großer Kinofilm war, wo alle irgendwie großartig reich geworden sind.
00:34:21
Speaker
Finde ich gut, dass die da ihr Baby selber mit besetzen durfte.
00:34:28
Speaker
Ja, finde ich auch.
00:34:29
Speaker
Aber es zeigt ja auch die Wertschätzung, die ihr gegenübergebracht wurde von den Filmemachern, von der ganzen Crew.
00:34:37
Speaker
Also vor allem auch, ich habe ein Interview mit Mia Marielle Meyer gesehen, der Regisseurin, und die hat eben auch gesagt, sie hat das Buch gelesen.
00:34:44
Speaker
Und während sie das Buch gelesen hat, war ihr schon klar, dass das ihr nächstes Filmprojekt sein sollte.
00:34:49
Speaker
weil sie so in dieses Buch eingestiegen ist und dementsprechend das merkt man dem Film aber auch an, finde ich, dass da schon auch viel Leidenschaft reingeflossen ist und von allen Seiten, von allen Gewerken des Films her ist da schon viel an Herzblut wiederzufinden, würde ich jetzt mal behaupten.
00:35:12
Speaker
Ja, und darf ich kurz noch, ich würde gerne noch was hinzufügen und zwar
00:35:18
Speaker
wurde der Caroline Wahl zu ihrem Geburtstag der Trailer-Lounge übergeben.
00:35:25
Speaker
Also
00:35:27
Speaker
Man hat extra darauf gewartet, um dann zu sagen, der Trailer ist fertig.
00:35:30
Speaker
Happy Birthday.
00:35:32
Speaker
Das finde ich eine schöne Geschichte.
00:35:33
Speaker
Anekdote.
00:35:34
Speaker
Das ist eine sehr schöne Anekdote.
00:35:36
Speaker
Auch wieder sehr wertschätzend.
00:35:39
Speaker
So soll es sein.
00:35:41
Speaker
Und da hat sie sich bestimmt gefreut.
00:35:43
Speaker
Also der Trailer, der offizielle Filmtrailer dann auch rausging, an die ganzen Verwertungsgesellschaften, der wurde ihr quasi gegeben.
00:35:52
Speaker
Und sie durfte den als allererste auf ihrem Instagram-Profil posten.
00:35:55
Speaker
Und dann ging es los.
00:35:57
Speaker
Ja, sehr cool.
00:35:58
Speaker
Okay.
00:36:00
Speaker
Ich muss kurz schauen, was habe ich denn eigentlich so... Du hast ja auch schon Premiere in München, hast ja schon erzählt.
00:36:09
Speaker
Ja, dann gab es noch... Also, Jannis Niewöhner, der Viktor, übrigens an dieser Stelle auch nochmal sagen, die Beziehung, die sich aufbaut in dem Film von Hilda und von Viktor, ist auch wirklich eine sehr schöne...
00:36:24
Speaker
Weil die sich sehr langsam aufbaut.
00:36:26
Speaker
Und man weiß auch gar nicht genau, wo es hinführt, wo es hingeht.

Engagement der Schauspieler und Schlüsselmomente

00:36:29
Speaker
Das, was in vielen anderen Filmen sehr häufig der Fall ist, nämlich das Boy Meets Girl oder Girl Meets Boy.
00:36:36
Speaker
Und dann weiß man eigentlich schon, wo die Reise hingeht.
00:36:38
Speaker
Sie werden dann irgendwann in den Sonnenuntergang reiten.
00:36:41
Speaker
ähm, ist halt in diesem Film gar nicht so.
00:36:43
Speaker
Und das macht die tatsächlich zu was sehr Authentischem auch, die Beziehung, die sie zueinander aufbauen und auch wie sie sich in ihren Welten, äh, dann finden und sie dann so ein bisschen auch ineinander fließen lassen.
00:36:55
Speaker
Das ist sehr, sehr schön gemacht in dem Film, finde ich, wollte ich an der Stelle nur kurz sagen.
00:36:59
Speaker
Aber, ähm,
00:37:01
Speaker
Jannis Niewöhner, der Schauspieler von Viktor, der musste ein spezielles Schwimmtraining absolvieren, tatsächlich.
00:37:06
Speaker
Damit er eine Bahn gut und wohl so beeindruckend schwimmen konnte, dass man den Eindruck gewinnen konnte, er würde das öfter machen.
00:37:18
Speaker
Und es gab dennoch noch einen, ich würde jetzt nicht sagen Stunt-Double, aber es gab dann noch einen weiteren Schwimmer, der dann für eben manche Schüsse eingesprungen ist, um dann dort durchs Wasser zu pflügen.
00:37:31
Speaker
Genau.
00:37:31
Speaker
Das war ein Funfact.
00:37:33
Speaker
Das war's.
00:37:35
Speaker
Hast du noch was oder willst du gleich zu den Zitaten?
00:37:39
Speaker
Ach, lass ich mal kurz in mich gehen, aber nö, ich glaube, wir können zu den Zitaten gehen.
00:37:45
Speaker
Okay.
00:37:46
Speaker
Das Filmzitat.
00:37:48
Speaker
Ja, schieß mal los.
00:37:49
Speaker
Was hast du denn?
00:37:49
Speaker
Bin gespannt.
00:37:52
Speaker
Ich glaube und ich möchte mich da jetzt nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, denn der Alkoholismus ist ja in Deutschland wahnsinnig verbreitet.
00:38:02
Speaker
Mhm.
00:38:03
Speaker
Und wird ja auch irgendwie als sehr normal angesehen.
00:38:09
Speaker
Und ich glaube, die Form des Alkoholismus ist dann eben dieses Fingerzeig und Mutter trinkt alleine und geht nicht mal mehr in die Kneipe, sondern haut sich irgendwie den Sekt und den Wodka im Wohnzimmer rein.
00:38:27
Speaker
Was...
00:38:30
Speaker
Weiß ich nicht, aber ich glaube, das passiert doch schon in, also egal, Alkoholismus und Deutschland geht auf jeden Fall Hand in Hand und es gibt dann dieses Zitat der Mutter, die einen Unfall hat, beziehungsweise Tabletten und Alkohol vermischt und dann im Krankenhaus ist und ihr wird sehr nah ans Herz gelegt, dann eventuell doch eine
00:38:59
Speaker
wie sagt man, eine Therapie, eine Entziehungskur.
00:39:09
Speaker
Ihr wird die Entziehungskur ans Herz gelegt und die beiden Töchter holen sie ab aus dem Krankenhaus.
00:39:15
Speaker
Die Mutter ist aber ganz stolz und guckt die Töchter an und sagt, ich freue mich auf euch zu Hause.
00:39:20
Speaker
Und beide Töchter wechseln einen Blick und dann sagt die Mutter, ihr tut ja so, als wäre ich Alkoholikerin.
00:39:27
Speaker
Mensch, genau dasselbe Zitat habe ich auch aufgeschrieben.
00:39:29
Speaker
Der sitzt, oder?
00:39:31
Speaker
Ist ja ungeheuerlich.
00:39:33
Speaker
Das ist ja nicht zu fassen.
00:39:34
Speaker
Ja, aber weil, ich meine, es gibt natürlich auch andere Zitate in den Film, aber ich finde, dass dieses Zitat den Film so gut auf den Punkt bringt.
00:39:43
Speaker
Nämlich
00:39:44
Speaker
die Alkoholkrankheit, die in Deutschland sehr, sehr häufig immer noch unterschätzt wird.
00:39:49
Speaker
Ich meine, ein Land, in dem man hochprozentigen Alkohol an der Tankstelle kaufen kann.
00:39:53
Speaker
Ich finde, das gibt ja schon ein ziemlich eindeutiges Bild wieder.
00:39:57
Speaker
Nicht, dass ich jetzt sage, das sollte man per se verbieten, will ich jetzt auch nicht sagen.
00:40:00
Speaker
Aber ich meine, jemand, der fahren, Auto fährt, sollte nicht unbedingt mit hochprozentigem Alkohol kommen.
00:40:06
Speaker
Ist jetzt so meine generelle Einstellung.
00:40:11
Speaker
Ähm...
00:40:12
Speaker
Und von daher wird das sehr, sehr häufig unterschätzt.
00:40:16
Speaker
Alkohol ist etwas, was weit verbreitet ist, was sozial angesehen ist.
00:40:21
Speaker
Man muss sich ja eher dafür rechtfertigen, kein Alkohol zu trinken, als Alkohol zu trinken.
00:40:26
Speaker
Da sind wir wieder bei dieser Umkehrung, wie ich vorhin schon gesagt hatte.
00:40:28
Speaker
Für kein Geld haben muss man sich rechtfertigen, aber für ganz viel zu haben nicht.
00:40:32
Speaker
Das ist manchmal komisch, dass es da eben so diese gegenteiligen Entwicklungen gibt.
00:40:36
Speaker
Und deshalb fasst der Satz das sehr, sehr gut zusammen.
00:40:39
Speaker
Nämlich auch diese...
00:40:42
Speaker
diese Unmöglichkeit der Selbstdiagnose, in dem Fall würde ich jetzt einfach mal sagen.
00:40:48
Speaker
Selber sich dann auch zu sagen, ich bin alkoholkrank, eben weil Alkohol in der Gesellschaft so weit verbreitet ist, dass es eigentlich kaum auffällt, wenn man mehr trinkt, als man eigentlich sollte.
00:40:59
Speaker
Und deswegen ist dieser Ausspruch wahnsinnig gut und bringt das sehr, sehr gut auf den Punkt.
00:41:04
Speaker
Und deswegen habe ich den auch ausgewählt als mein Zitat des Films.
00:41:08
Speaker
Mensch,
00:41:10
Speaker
Wahnsinn, wir zwei, du langsam, du, also wenn es so weitergeht, dann werden sich, ja, dann werden wir voll synchronisiert.
00:41:19
Speaker
Ja, da brauchen wir eigentlich, da brauchen wir immer nur noch einen, der über einen Film erzählt, weil im Prinzip der andere nur noch sagen würde, würde ich genau so sagen.
00:41:24
Speaker
Ja, genau, oder die eine nickt dann nur noch dazu.
00:41:29
Speaker
Also, fantastisch, okay, das war das Zitat des Films, für uns beide offensichtlich.
00:41:33
Speaker
Ja.
00:41:34
Speaker
Was war denn dann deine Szene des Films?
00:41:37
Speaker
Ich glaube, die Szene des Films ist, wenn...
00:41:45
Speaker
Ja, also Tilda.
00:41:49
Speaker
Irgendwann nicht mehr kann und anfängt zu rennen.
00:41:53
Speaker
Und dann rennt und dann auf die Wiese ist und das alles losschreit.
00:41:59
Speaker
Weil einmal, denke ich, manchmal versetzt man sich ja dann auch selber in die Situation, wie das ist, sowas zu drehen.
00:42:09
Speaker
Mhm.
00:42:10
Speaker
Also ich tue das manchmal und ich habe das Gefühl, das wäre für mich die schwierigste Szene gewesen, weil man macht das ja immer und immer und immer wieder und das muss so am Punkt sein und eben emotional, aber nicht zu doll und ja, irgendwie ein Mittelmaß zu finden und ich fand, das hat Frau Wälder ganz toll gemacht und das hat mich auch echt berührt.
00:42:38
Speaker
Ja.
00:42:41
Speaker
Generell hat sie ja auch sehr viele emotionale Ausbrüche, doch auch in dem Film, gerade ihrer Mutter gegenüber.
00:42:47
Speaker
Ja.
00:42:49
Speaker
Aber das ist eine gute Szene, genau, da ist sie dann abends auf so einem Feld, gell, die meinst du?
00:42:53
Speaker
Ich glaube, da ist Ida auch gerade weggelaufen, weil Ida läuft irgendwann auch weg, verschwindet, ihre Mutter findet sie da im, ja...
00:43:04
Speaker
Voll suff, sage ich jetzt mal so nonchalant.
00:43:07
Speaker
Auf der Couch ist kaum bei Bewusstsein und Ida fehlt und da kommt dann einiges zusammen mit Victor und sie läuft raus und schreit sich das alles von der Seele auf einem einsamen Feld in der deutschen Provinz.
00:43:18
Speaker
Zwischen Berlin und München.
00:43:21
Speaker
Ja, genau, irgendwo da auf dem Land.
00:43:26
Speaker
Also bei mir ist es tatsächlich, ich fand es schwierig.
00:43:29
Speaker
Ich finde aber...

Poetische Szenen und Metaphern

00:43:32
Speaker
Ich fand, ich habe wirklich lange darüber nachgedacht.
00:43:34
Speaker
Ich finde tatsächlich der Film, und das ist selten der Fall, aber ich finde gleich die Anfangsszene tatsächlich wahnsinnig schön.
00:43:42
Speaker
Weil die Anfangsszene spielt gleich unter Wasser.
00:43:45
Speaker
Und sie zeigt, wie Hilda eben im Regen schwimmt mit ihrer Schwester.
00:43:50
Speaker
Sie sich auch unter Wasser treffen und diese Schwerelosigkeit gleich zu Beginn.
00:43:55
Speaker
Ähm.
00:43:55
Speaker
Die ist sehr, sehr schön, diese blaue Farbe, auch wie der Titel dann eingeblendet wird dort.
00:43:59
Speaker
Es ist einfach wahnsinnig schön.
00:44:00
Speaker
Ich bin ja ein großer Fan von Filmanfängen generell.
00:44:05
Speaker
Und den fand ich sehr, sehr gelungen.
00:44:08
Speaker
Auch weil ich finde, dass sich das immer wieder durch den Film auch zieht.
00:44:12
Speaker
Und gerade die Szenen, wo sie im Regen schwimmt,
00:44:16
Speaker
sind für mich eine unglaublich schöne Metapher für das Leben selbst.
00:44:21
Speaker
Schwimmen im Regen ist, ich finde, poetischer kann man das eigentlich kaum ausdrücken.
00:44:26
Speaker
Und das gelingt dem Film immer wieder.
00:44:27
Speaker
Und deswegen habe ich, obwohl wenig Handlung, mir diese Szene ausgesucht als Szene des Films.
00:44:35
Speaker
Okay.
00:44:36
Speaker
Ja.
00:44:38
Speaker
So.
00:44:39
Speaker
Dann sind wir ja schon bei unserem...
00:44:43
Speaker
Bei unserem Countdown, oder?
00:44:44
Speaker
Let's do it.
00:44:46
Speaker
Jünter, einmal Countdown, bitte.
00:44:47
Speaker
T-minus.
00:44:47
Speaker
6, 5, 4, 3, 2, 1.
00:44:48
Speaker
Ja.
00:44:48
Speaker
Ja, dann fang du doch an.
00:44:48
Speaker
Fang ich mal an.
00:44:49
Speaker
Ja.
00:44:49
Speaker
Ähm.
00:45:11
Speaker
Also ich habe ein Interview mit Carolin Wahl gesehen, zum einen, in dem sie sagt, was das Buch aussagt, ist ja, dass die Welt scheiße und ungerecht ist, aber trotzdem schön.
00:45:25
Speaker
Ich finde das fasst den Film auch sehr, sehr gut zusammen.
00:45:28
Speaker
Das Buch musst du beurteilen, aber ich nehme mal an, dass es wohl auch stimmt.
00:45:31
Speaker
Sie spricht ja um ihr eigenes Buch, warum sollte es nicht stimmen?
00:45:33
Speaker
Wie anmaßend von mir.
00:45:36
Speaker
Und ich finde, der Film bringt das schon zum Ausdruck.
00:45:38
Speaker
Und er hat diese ganz großen poetischen Momente, wie ich ja gerade schon angedeutet habe, auch unter Wasser.
00:45:44
Speaker
Zum Beispiel diese Form des Ausbruchs, des Eskapismus.
00:45:48
Speaker
Ich muss auch sagen, ich finde die Bilder von Tim Kuhn wirklich sehr, sehr schön.
00:45:53
Speaker
Und um vielleicht, es ist ja manchmal gut, sowas auf den Punkt zu bringen, gleich nachdem man den Film gesehen hat.
00:45:59
Speaker
Ich habe nämlich an dem Tag was geschrieben zu dem Film.
00:46:01
Speaker
Das lese ich nur kurz vor.
00:46:02
Speaker
Ist es nicht lang, keine Angst.
00:46:03
Speaker
Du darfst ja ganz kurz nochmal sagen, wo du es geschrieben hast.
00:46:06
Speaker
Vielleicht sind die Leute interessiert, um dir da weiterhin auch zu folgen.
00:46:10
Speaker
Also das ist sehr nett von dir.
00:46:13
Speaker
Ich mache so ein Logbuch jeden Tag, schreibe ich dazu was.
00:46:16
Speaker
Und generell Gedanken, viel Politik tatsächlich.
00:46:19
Speaker
Also alle, die sich für Politik nicht so interessieren, die sind da wahrscheinlich nicht so gut aufgehoben.
00:46:23
Speaker
Aber auch trotzdem auch zur Kultur und so.
00:46:25
Speaker
Und da habe ich eben das auch aufgeschrieben, gleich nachdem ich aus dem Kino gekommen bin.
00:46:29
Speaker
Und deswegen war es auch noch richtig frisch.
00:46:31
Speaker
Und da habe ich geschrieben, Luna Wendler ist eine Naturgewalt und für mich die schönste Entdeckung im deutschen Film seit langer Zeit.
00:46:37
Speaker
Als sehen man sie durch ein dünnes Seidentuch und nicht auf eine Leinwand projiziert.
00:46:40
Speaker
Die Bilder von Tim Kuhn sind weich und einfühlsam.
00:46:43
Speaker
Sie atmen bei dem Rhythmus ihrer Figuren.
00:46:45
Speaker
Die Blautöne haben den perfekten Sättigungsgrad und die Sonne, wenn sie scheint, die Wärme eines verschwenderischen Sommertages.
00:46:51
Speaker
Gleich mit der Anfangsszene verspürte ich die große Lust, im Regen zu schwimmen.
00:46:55
Speaker
Und seit der Schlussszene weiß ich, dass mir der Film damit vielleicht die schönste Metapher für das Leben geschenkt hat.
00:46:59
Speaker
Und für dieses Geschenk bin ich heute dankbar.
00:47:02
Speaker
Und genau aufgrund dieser Dankbarkeit würde ich einfach sagen, dass man den Film gesehen haben muss, weil er wirklich für mich eine der schönsten Metaphern fürs Leben generell zur Verfügung stellt.
00:47:12
Speaker
Und das kann nicht schaden.
00:47:17
Speaker
So, jetzt bist du dran.
00:47:18
Speaker
Ich würde das gerne so stehen lassen, weil ich finde, dass ich muss den Film nicht... Er ist kein schlechter Film.

Unterschiedliche Perspektiven der Gastgeber

00:47:23
Speaker
Ich glaube, ich bin einfach kein großer...
00:47:27
Speaker
Kein absolut Riesenfan vom deutschen Kino.
00:47:30
Speaker
Ich finde... Wie bitte?
00:47:31
Speaker
Das ist noch gar nicht aufgefallen.
00:47:32
Speaker
Was?
00:47:35
Speaker
Es tut mir so leid.
00:47:37
Speaker
Aber es ist eben auch Geschmackssache.
00:47:39
Speaker
Ich habe das Buch gelesen.
00:47:40
Speaker
Ich fand das Buch...
00:47:42
Speaker
Gut, ich fand aber auch das Buch nicht wahnsinnig weltbewegend und es war dann nicht noch viel in meinem Kopf.
00:47:49
Speaker
Ich fand es toll, dass gleich danach der Film verfilmt wurde und ich finde die Besetzung toll.
00:47:54
Speaker
Und wie gesagt, ich finde das auch toll, einer so jungen Autorin so viel Bühne zu geben und ich hoffe, dass sie da weitermacht.
00:48:06
Speaker
Und ich wünsche ihr auch, dass alle weiteren Bücher verfilmt werden,
00:48:11
Speaker
Er hat mich aber nicht weiter groß beeindruckt.
00:48:17
Speaker
Ja, kann man so stehen lassen.
00:48:20
Speaker
Vollkommen legitim.
00:48:21
Speaker
Also dann haben wir heute, kommen wir nicht zum selben Schluss.
00:48:25
Speaker
Alle, die das heute hören und die uns vielleicht schreiben wollen, warum sie ihn denn sehen müssen oder warum sie meinen, man muss ihn gesehen haben oder nicht, können das gerne machen und uns eine Nachricht schreiben.
00:48:34
Speaker
Ja, bitte.
00:48:35
Speaker
Erzählt uns doch von eurem Popcorn-Erlebnis, wo ihr ihn im Kino gesehen habt, warum ihr ihn gesehen habt.
00:48:41
Speaker
Ob ihr das Buch gelesen habt, ja oder nein.
00:48:43
Speaker
Ob ihr das Buch eventuell danach noch lesen wollt.
00:48:45
Speaker
Genau.
00:48:45
Speaker
Würdet...
00:48:47
Speaker
Lasst uns die Kontroverse nutzen.
00:48:49
Speaker
Genau.
00:48:50
Speaker
Das ist heute der Aufruf.
00:48:52
Speaker
Ja, wunderbar.
00:48:53
Speaker
Dann kommen wir zu deiner absoluten Lieblingsrubrik.
00:48:56
Speaker
Natürlich.
00:48:57
Speaker
Ich habe heute... Da freut mich ganz toll drauf.
00:49:00
Speaker
Du hattest heute schon mal angedeutet, dass du da etwas vorbereitet hättest.
00:49:05
Speaker
Also, bitteschön.
00:49:06
Speaker
Die Szene der Woche.
00:49:08
Speaker
Die Szene der Woche kommt aus dem Film Better Man.
00:49:13
Speaker
Leute, die nicht wissen, was Better Man ist, es ist der Film über Robbie Williams, aus der Sicht von Robbie Williams.
00:49:23
Speaker
Das ist der mit dem Affen.
00:49:24
Speaker
Weil den habe ich noch nicht gesehen.
00:49:27
Speaker
Ich habe ihn gesehen.
00:49:27
Speaker
Ich bin wahnsinnig begeistert.
00:49:30
Speaker
Gestern habe ich wirklich kurz gedacht, ich glaube, das ist der beste Film, den ich 2025 gesehen habe.
00:49:36
Speaker
Das Tolle ist, ich habe zu Hause einen Beamer und kann tatsächlich ein kleines Kino-Event zaubern.
00:49:42
Speaker
Und da möchte ich unbedingt die Szene herausfinden.
00:49:48
Speaker
ohne viel zu spoilern, aber den Song She's the One kennt man.
00:49:53
Speaker
Das muss ich sagen, ich habe mich noch nie wirklich mit Robbys Lebenswerk beschäftigt.
00:49:57
Speaker
Das werde ich an diesem Wochenende nachholen.
00:50:00
Speaker
Und da tanzt
00:50:03
Speaker
Da tanzen beide, ich lasse es außen vor, wer es ist, am Yachtdeck zusammen und haben auch Flashbacks, beziehungsweise was sind Zukunfts, wenn so Sachen vorweggenommen werden.
00:50:21
Speaker
Egal, es ist unfassbar rührend.
00:50:23
Speaker
Dieser Film ist ein Musical seinesgleichen.
00:50:26
Speaker
Es ist ganz
00:50:28
Speaker
Toll gefilmt, die Kostüme sind fantastisch.
00:50:30
Speaker
Ich finde, es ist nicht zu viel und nicht zu wenig.
00:50:32
Speaker
Ich mag unbedingt auch absolut der Beef zwischen Oasis und Robbie Williams.
00:50:39
Speaker
Ah, der kommt auch davor, okay.
00:50:42
Speaker
Da darf ich das kurz noch zentieren.
00:50:44
Speaker
Ja, selbstverständlich, natürlich.
00:50:45
Speaker
Liam Gallagher hat einmal über Robbie Williams gesagt, Isn't that the fat dancer from Texas?
00:50:52
Speaker
Ja.
00:50:54
Speaker
Klingt nach Liam Gallagher, ja.
00:50:55
Speaker
Das klingt nach Liam Gallagher.
00:50:57
Speaker
Klingt sehr stark nach ihm.
00:50:59
Speaker
Genau.
00:51:00
Speaker
Also ich habe ihn, ja.
00:51:04
Speaker
Also die Tanzszene.
00:51:05
Speaker
Sehr genossen.
00:51:05
Speaker
Ich werde ihn mir anschauen.
00:51:06
Speaker
Die Tanzszene zu, oder beziehungsweise die ganze Szene zu dem Song She's the One from Batman.
00:51:13
Speaker
Tolles Lied, liebe ich sehr.
00:51:14
Speaker
Mag ich wirklich sehr gerne.
00:51:16
Speaker
Ist total...
00:51:18
Speaker
Total kitschig, aber auch auf sowas stehe ich durchaus.
00:51:22
Speaker
Ich auch.
00:51:25
Speaker
Ja, schön.
00:51:25
Speaker
Es wäre hilfreich auch, wenn du die Szene so gut findest und dir nicht die ganze Zeit denkst, aber die Musik ist halt echt scheiße.
00:51:30
Speaker
Alles andere ist gut.
00:51:31
Speaker
Okay.
00:51:33
Speaker
Ich habe mir seit jetzt endlich mal, habe ich mir Emilia Perez angeschaut.
00:51:38
Speaker
Ach, zu spät.
00:51:39
Speaker
Viel zu spät.
00:51:41
Speaker
Crazy.
00:51:42
Speaker
I'm a late bloomer, was kann ich sagen.
00:51:45
Speaker
Und ich fand ihn großartig.
00:51:49
Speaker
Ich fand die Perspektive, auch die perspektivische Vielfalt in dem Film fand ich fantastisch.
00:51:54
Speaker
Und ich fand auch die Musik...
00:51:58
Speaker
würde ich jetzt sagen.
00:51:58
Speaker
Ich weiß nicht, weil ich finde, es ist kein Musical.
00:52:00
Speaker
Man könnte sagen, es ist ein Musical, aber es fühlt sich nicht an.
00:52:04
Speaker
Aber es ist, okay, natürlich sagst du das, ist mir schon klar.
00:52:08
Speaker
Eine andere Art von Musical.
00:52:09
Speaker
Genau, dann ist es eine Genreüberholung des Musicals.
00:52:13
Speaker
Lass es mich vielleicht so sagen, weil es hat viele Komponenten von Musicals, nämlich eben so dieses, immer dieses Verbinden und auf einmal tanzen alle zusammen.
00:52:21
Speaker
Das ist wesentlich feingliedriger.
00:52:24
Speaker
der Film als das.
00:52:27
Speaker
Aber meine Lieblingsszenen in dem Film ist tatsächlich, als sie diese Spendengala halten, um eben die verschwundenen Menschen, also es geht, die den Film nicht gesehen haben, es geht darum, dass
00:52:41
Speaker
Also nur ein ganz kleiner Teil des Ganzen, aber es geht darum, verschwundene Menschen in Mexiko-Stadt aufzuspüren und den Menschen, den Familienangehörigen dadurch Sicherheit zu geben, was aus ihnen geworden ist, natürlich.
00:52:53
Speaker
Auch zu wissen, ob sie denn überhaupt noch leben oder tot sind.
00:52:56
Speaker
Dafür wird Geld gesammelt und da sitzen dann aber jede Menge von denen, die viel Geld haben, die für dieses Schwinden tatsächlich verschwinden, auch tatsächlich mit unter anderem verantwortlich sind und auch mit ihrer Politik und so weiter und so fort.
00:53:06
Speaker
Und das wird ihnen dieser Szene so wahnsinnig gut auf den Punkt gebracht, weil...
00:53:10
Speaker
der Tanz, die Musik dazu, sie läuft durch diesen Spendensaal.
00:53:14
Speaker
Das ist, darf ich ganz kurz den Song nennen, das ist L-Mall.
00:53:19
Speaker
El Mal, danke.
00:53:20
Speaker
Die Gingelsgesung von Zoe Saldana.
00:53:23
Speaker
Ja, die ganz großartig spielt.
00:53:26
Speaker
Und auch diesen Song so gut vorträgt, weil sie in dem halt, sie sagt immer Ja, Pagat, ja, Pagat.
00:53:32
Speaker
Also so diese Zahlen, die sollen jetzt Geld geben, diese Verbrecher.
00:53:34
Speaker
Und sie macht das mit so einer Aggressivität und sie tanzt dann auch auf den Tischen.
00:53:37
Speaker
Und es hat dann diesen Rhythmus und dieser Beat, der da drin steckt, der hat so was Konfrontatives.
00:53:42
Speaker
Es ist eine ganz fantastische Szene, finde ich.
00:53:45
Speaker
Und das ist deshalb meine Szene der Woche.
00:53:48
Speaker
Auch ein ganz fantastischer Film.
00:53:50
Speaker
Den haben wir bei unserem Jahresabschluss 2024 auch gesprochen.
00:53:56
Speaker
Stimmt.
00:53:56
Speaker
Haben wir, genau.
00:53:57
Speaker
Sehr gut.
00:53:57
Speaker
Guter Verweis.
00:53:59
Speaker
Und dazu werden wir auch verlinken.
00:54:00
Speaker
Du hast vorhin drüber gesprochen, weil ich hatte ihn ja nicht gesehen.
00:54:03
Speaker
In der Regel versuche ich über Dinge zu sprechen, von denen ich zumindest schon mal was gehört habe.
00:54:08
Speaker
Meistens gelingt mir das.
00:54:09
Speaker
In diesem Fall habe ich ihn jetzt auch gesehen.
00:54:11
Speaker
Und ich fand ihn ganz großartig.
00:54:13
Speaker
Wie toll, dass wir beide mit einem Musical enden.
00:54:16
Speaker
Oder einem Musikfilm.
00:54:18
Speaker
Ja, wir können jetzt auch ein Musical, wir können es beibehalten, das ist schon okay.
00:54:22
Speaker
Aber wie gesagt, ich möchte das einfach nur deshalb sagen, weil es ist kein Musical in dem Sinne.
00:54:26
Speaker
Also man kann jetzt nicht Wicked mit Emilia Perez vergleichen.
00:54:29
Speaker
Also das ist schwierig, finde ich.
00:54:33
Speaker
Nichts gegen Wicked, also gar nicht.
00:54:35
Speaker
Um Gottes Willen, ich weiß nicht, mit wem ich spreche.
00:54:37
Speaker
Aber das ist einfach was ganz anderes.
00:54:40
Speaker
Genau.
00:54:42
Speaker
Dann freut uns nur zu sagen, es war mir schon wieder ein inneres Blumenfrögen, wie toll, dass wir diesen Film geschaut haben und besprochen

Abschluss und Interaktion mit dem Publikum

00:54:53
Speaker
haben.
00:54:53
Speaker
Wir werden dann wieder ins Kino gehen.
00:54:55
Speaker
Wir verweisen nochmal auf unsere Accounts, die da einmal wären.
00:55:00
Speaker
Wir haben eine Webseite, wir haben einen Instagram-Account, wir sind auf Spotify, YouTube und da haben wir Podcasts, wie sonst...
00:55:08
Speaker
wünschen.
00:55:09
Speaker
Alles Gute, alles Gute, alles Tolle, alles Beste euch.
00:55:13
Speaker
Eine gute Zeit geht ins Kino.
00:55:16
Speaker
Jetzt ist die fantastische Zeit dafür.
00:55:17
Speaker
Es wird kalt, es ist grau und ein bisschen ech draußen.
00:55:21
Speaker
Da kann man auch schon mal um 4 Uhr nachmittags ins Kino gehen und es ist fast schon dunkel.
00:55:24
Speaker
Es ist eine fantastische Zeit, um 4 Uhr im Kino zu sein.
00:55:29
Speaker
Ja, finde ich auch.
00:55:30
Speaker
Sollte ich auch mal ausprobieren.
00:55:31
Speaker
Demnächst dann vielleicht auch ich.
00:55:33
Speaker
4 Uhr nachmittags ist jetzt mein nächstes Ziel.
00:55:35
Speaker
Gehe ich ins Kino und wir hören uns wieder am 8.11.2025.
00:55:39
Speaker
Natürlich, dieses Jahr.
00:55:41
Speaker
Und wir freuen uns auf euch und schön, dass ihr heute auch mit dabei wart.
00:55:44
Speaker
Und danke, dass du am Start warst, liebe Emilia.
00:55:46
Speaker
Auch mir war es ein anderes Blumenpflücken.
00:55:48
Speaker
Und wir sehen uns wieder in zwei Wochen.
00:55:51
Speaker
Tschüss.
00:55:52
Speaker
Bis dahin.
00:55:52
Speaker
Tschüss.
00:55:54
Speaker
Das war Muss man gesehen haben mit Emilia Bernsdorf und Bastian Fischer.
00:56:00
Speaker
Hey Basti.
00:56:01
Speaker
Was denn, liebe Emilia?
00:56:02
Speaker
Warte mal, von wem dieses Zitat kommt.
00:56:05
Speaker
Es kommt im Leben nicht darauf an, wie viel du austeilst, sondern darauf, wie viel du einstecken kannst.
00:56:10
Speaker
Das kommt natürlich vom einzig wahren Rocky Balboa.
00:56:16
Speaker
Ja, es kommt vom einzig wahren Rocky.
00:56:19
Speaker
Und das?
00:56:19
Speaker
Yes!
00:56:20
Speaker
Entschuldigung.
00:56:23
Speaker
Wenn du gut in etwas bist, mach es nie umsonst.
00:56:26
Speaker
Das war Heath Ledger in The Batman.
00:56:30
Speaker
Boom!
00:56:31
Speaker
Als The Joker.
00:56:31
Speaker
Nein, Heath Ledger in Batman als The Joker.
00:56:34
Speaker
So rum.
00:56:34
Speaker
Ich glaube, jetzt müsste es stimmen, oder?
00:56:36
Speaker
Ja, total korrekt.
00:56:37
Speaker
Du bist richtig gut heute.
00:56:39
Speaker
Vielen Dank.
00:56:39
Speaker
Danke fürs Kompliment.
00:56:41
Speaker
Meinst du, wir sollten... Ja, vielleicht also gleich, aber ich habe noch eins.
00:56:45
Speaker
Eins habe ich noch.
00:56:46
Speaker
Dann hau mal raus.
00:56:47
Speaker
Okay, also ready?
00:56:48
Speaker
Ready.
00:56:50
Speaker
Von dem Geld, das wir nicht haben, kaufen wir Dinge, die wir nicht brauchen, um Leuten zu imponieren, die wir nicht mögen.
00:56:55
Speaker
Das ist natürlich aus Fight Club.
00:56:58
Speaker
Natürlich ist es aus Fight Club.
00:57:00
Speaker
Ja, wirklich.
00:57:02
Speaker
Und deswegen, liebe Leute, wollen wir von dem Geld, das wir noch nicht haben, Dinge kaufen, die wir für diesen Podcast brauchen, um Leuten zu imponieren, die wir definitiv mögen, nämlich euch Filmbegeisterte.
00:57:15
Speaker
Also, wenn euch dieser Podcast gefällt, supportet, liked und donatet, was das Zeug hält.
00:57:20
Speaker
Die Links dazu findet ihr wo, liebe Emilia?
00:57:23
Speaker
Unten in den Show Notes.
00:57:25
Speaker
Und damit verabschieden wir uns.
00:57:27
Speaker
Bis zum nächsten Mal.
00:57:28
Speaker
Ciao.