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32 Plays1 month ago

Auf dem Reichstag darf die Regenbogenfahne dieses Jahr zum Christopher Street Day nicht wehen, wir aber finden: gerade jetzt muss sie deutlicher sichtbar sein denn je. Aus diesem Grund verzichten wir diese Woche auf den Kinogang und besprechen an diesem Berliner Pride-Wochenende den Film Milk.

Gus Van Sant erzählt in einem bunten Biopic aus dem Jahr 2008 vom Wirken und Schaffen des charismatischen Harvey Milks, großartig gespielt von Sean Penn, dem ersten offen schwul lebenden Politiker der USA. Im San Francisco der Siebziger Jahre kämpft er mit einem wachsenden Kreis Verbündeter gegen willkürliche Polizeigewalt und Diskriminierung an und verleiht der LGBTQIA+-Community im Stadtrat eine politische Stimme. Viele der Kämpfe von damals sind leider auch heute wieder hochaktuell.

Aber muss man ihn gesehen haben? Hört rein und findet es heraus.
Hinterlasst uns eine Sprachnachricht und werdet Teil der nächsten Episode: www.mussmangesehenhaben.de

___
REGIE
Gus Van Sant

DREHBUCH
Dustin Lance Black

DARSTELLER*INNEN
Harvey Milk - Sean Penn
Cleve Jones - Emile Hirsch
Scottie - James Franco
Jack Lira - Diego Luna
Dan White - Josh Brolin
Anne Kronenberg - Alison Pill

KAMERA
Harris Savides

MUSIK
Danny Elfmann

---
Jetzt auch die ganze Folge auf YouTube sehen:
https://youtu.be/oLEIXOdtkUs

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Transcript

Begrüßung und Wetterplauderei

00:00:07
Speaker
Willkommen zu einer neuen Ausgabe Muss man gesehen haben.
00:00:10
Speaker
Hier sind eure Gastlieber Emilia und Bastian.
00:00:13
Speaker
Einen Wunderschönen.
00:00:16
Speaker
Guten Tag.
00:00:17
Speaker
Hallo, hallo, hallo.
00:00:19
Speaker
Wie viel Uhr immer es ist bei euch.
00:00:21
Speaker
Hallo, liebe Emilia.
00:00:22
Speaker
Schön, dich zu sehen.
00:00:23
Speaker
Schön, dich zu sehen.
00:00:24
Speaker
Hi.
00:00:25
Speaker
Na, wie geht's?
00:00:27
Speaker
Pretty good.
00:00:27
Speaker
Wie geht's dir?
00:00:29
Speaker
Mir geht's auch gut.
00:00:29
Speaker
Wir haben schon festgestellt, bei mir scheint die Sonne, bei dir ist es grau.
00:00:33
Speaker
Es schaut so aus, als ob ich heute das Wetterquartett gewinne.
00:00:36
Speaker
Boom!
00:00:36
Speaker
Gewonnen!
00:00:40
Speaker
Es wird auch wieder andere Zeiten geben.
00:00:41
Speaker
Ich glaube, das interessiert die Zuhörerinnen gar nicht so, weil die hören das ja hoffentlich am Samstag oder und da wird, ab Samstag habe ich einfach beschlossen, scheint nur noch die Sonne.
00:00:50
Speaker
Ach so, okay, das ist toll.
00:00:53
Speaker
Schön, hast du die Entscheidung für uns alle getroffen oder ausschließlich für dich?
00:00:56
Speaker
Also heißt das, es ist immer nur diese ganz kleine Öffnung in der Wolkendecke, wo die Sonne auf dich strahlt oder ist es dann doch für die Allgemeinheit?
00:01:03
Speaker
Nee, ist schon für alle, ich teile ja gern.
00:01:05
Speaker
Das ist total nett von dir, vielen Dank.
00:01:07
Speaker
Das spricht für deine soziale Seite einfach.

Anerkennung des Pride Month

00:01:12
Speaker
Also was haben wir heute im Gepäck?
00:01:14
Speaker
Wir haben heute etwas ganz Besonderes beschlossen, denn es ist Pride Month, also schwenken wir für alle die Fahne, wir sagen Happy Pride.
00:01:27
Speaker
Absolut.
00:01:28
Speaker
Und an alle Berliner ist Aja am Sonntag.
00:01:34
Speaker
Jetzt morgen, also wenn die Folge erscheint, Samstag, genau, Tag darauf.
00:01:37
Speaker
Genau.
00:01:39
Speaker
Was ja ein fantastischer Tag ist, mit viel Glitzer und viel Zusammensein und Zusammenkunft, wie ich finde.
00:01:49
Speaker
Und dann haben wir gedacht, dadurch, dass ja das im Kino gerade nicht so sehr vertreten ist, gehen wir einfach mal nicht ins Kino, sondern... Soppera lot, ja.
00:02:00
Speaker
Sondern wir schauen uns einen Film tatsächlich zu Hause von der Couch an.
00:02:03
Speaker
Ausnahmsweise, weil, wie gesagt, aus gegebenem Anlass...
00:02:06
Speaker
Wir uns nämlich gedacht haben, wenn die auf dem Reichstag die Fahne, die Regenbogenfahne einholen, dann rollen wir die aber erstmal aus hier, weil das ist wichtig, jetzt Fahne zu zeigen im wahrsten Sinne des Wortes und auch für mich, du redest natürlich von Berlin logischerweise, ich kenne das natürlich aus Berlin, aber ich kenne es auch aus München und ich muss auch sagen auch in München.
00:02:25
Speaker
ist der Christopher-Street-Day immer ein ganz fantastisches Ereignis.
00:02:29
Speaker
Also es ist wirklich das schönste Wochenende des Jahres in der Stadt, finde ich.
00:02:34
Speaker
Ich habe in München tatsächlich auch einen Christopher-Street-Day verbracht.
00:02:37
Speaker
Ja, das fand ich dann, das habe ich auch gut in Erinnerung tatsächlich.
00:02:41
Speaker
Er ist wirklich sehr, sehr schön und ich bin da immer wahnsinnig.
00:02:44
Speaker
Er ist wirklich eines der schönsten Wochenende in der Stadt.
00:02:47
Speaker
Die Stimmung ist ausgelassen.
00:02:48
Speaker
Die Leute sind einfach so freundlich.
00:02:50
Speaker
Es ist wirklich so viel Nähe und Liebe da, muss man wirklich sagen.
00:02:55
Speaker
Und auch wenn es pathetisch klingt, das ist wirklich so.
00:02:58
Speaker
Und ich bin einfach wahnsinnig gern unterwegs.
00:03:00
Speaker
Wenn ich da am Wochenende Zeit habe, bin ich immer in der Stadt und schaue mir das an, fotografiere auch ein bisschen.
00:03:05
Speaker
Deswegen dachten wir uns...
00:03:08
Speaker
Fahne zeigen.
00:03:09
Speaker
Jetzt ist der Zeitpunkt und deswegen sind wir nicht ins Kino gegangen, sondern schauen uns Milk an.
00:03:13
Speaker
Oh, jetzt habe ich den Film schon gesagt, aber jeder, der lesen kann, wusste das ja eh schon.
00:03:16
Speaker
Okay.
00:03:20
Speaker
Genau.
00:03:20
Speaker
Warum haben wir den denn ausgesucht?

Filmvorstellung: 'Milk' von Gus Van Sant

00:03:24
Speaker
Dann, genau, also Milk haben wir ausgesucht.
00:03:29
Speaker
Ich lese jetzt kurz mal einfach mein Intro vor, okay?
00:03:32
Speaker
Okay, lies doch mal vor, wie es eigentlich geht in dem Film.
00:03:35
Speaker
Unter der Regie von Garst von Sand und mit der Kameraarbeit von Harris Davidis wirkt der Film nicht nur wie ein klassisches Biopic, sondern auch wie ein fast dokumentarischer Blick in die Zeit der 70er Jahre.
00:03:47
Speaker
Heute sprechen wir also über Mick, ein politisches, historisches Drama, basierend auf der wahren Geschichte eines der ersten homosexuellen Politikers, Harvey Mick, in den Hauptrollen Sean Penn, der für seine Darstellung tatsächlich einen Oscar bekommen hat.
00:04:01
Speaker
Und an seiner Seite stehen unter anderem James Franco, Emil Hirsch, Josh Brolin, Diago Luna und Alison Pill.
00:04:12
Speaker
Neben dem Biopic über den Politiker erzählt dieser Film auch noch, und das finde ich ganz schön, eine sehr tief berührende und zwar ganz normale Liebesgeschichte.
00:04:26
Speaker
Ja.
00:04:28
Speaker
Oder?
00:04:28
Speaker
Also eine Liebesgeschichte in einem Film macht sich immer ganz gut so.
00:04:32
Speaker
Ja.
00:04:32
Speaker
Hält die ZuschauerInnen so bei der Stange.
00:04:35
Speaker
Ja, absolut.
00:04:36
Speaker
Von daher auch.
00:04:39
Speaker
Wann hast du denn das erste Mal von mir gehört?
00:04:43
Speaker
Ich glaube ziemlich, der rauskam glaube ich.
00:04:48
Speaker
2008.
00:04:48
Speaker
Ja, da war der ja schon, also der wurde schon gut beworben auch und das war auch ein wichtiges Thema und eben Sean Penn als Milk war ja auch so, ja er spielt eben den schwulen Politiker, das ist ja auch immer so, das ist ein Punkt, den muss ich schon gleich zu Anfang mal machen.
00:05:05
Speaker
Es ist bemerkenswert in dem Film, dass eigentlich die gesamte Queer Community dort von heterosexuellen Schauspielern gespielt wird.

Kritik an Besetzung und Darstellung im Film

00:05:15
Speaker
Außer einer.
00:05:16
Speaker
Außer einer?
00:05:17
Speaker
Ja, warte.
00:05:22
Speaker
Das reich ich nach.
00:05:22
Speaker
Ich weiß auf jeden Fall, dass einer...
00:05:26
Speaker
Das reichen mir nach, genau.
00:05:28
Speaker
Ich wüsste es nämlich auch nicht, aber ansonsten James Franco, Diego Luna, Josh Brolin, okay, der spielt auch einen heterosexuellen und John Penn.
00:05:37
Speaker
Also ich würde jetzt mal sagen, ganz zu Anfang eben, ich will das jetzt gar nicht weiter vertiefen, darüber könnte man eine ganze Sendung machen natürlich, aber das ist schon bemerkenswert, dass quasi wirklich die ganze Queery-Community von Heteroschauspielern in den Dargestellten, das kann man durchaus auch kritisieren, finde ich.
00:05:55
Speaker
Das soll aber heute nicht unser Thema sein.
00:05:57
Speaker
Das war ja alles noch ganz andere Zeit.
00:06:00
Speaker
Aber es soll heute nicht unser Thema sein.
00:06:02
Speaker
Ich wollte es nur mal sagen, weil ich finde, da gibt es auch zu Recht sehr, sehr viele Vorbehalte gegenüber der Queer & Community, was das betrifft.
00:06:09
Speaker
Aber ich wollte es mal gesagt haben, ansonsten sollten wir uns auf den Inhalt konzentrieren heute und der ist nämlich schon sehr spannend.
00:06:16
Speaker
Genau, da geht es nämlich um Harvey Milk.
00:06:19
Speaker
den ersten offen schwul lebenden Supervisor, heißt es in dem Film, also Abgeordneten im Bürgermeisteramt oder im Mayoral Office, heißt es im Englischen.
00:06:30
Speaker
Und wobei das nicht stimmt, da sind wir schon beim ersten Faktencheck, es gab auch zwei lesbische Frauen, die tatsächlich vor ihm ins politische Amt gewählt wurden.
00:06:40
Speaker
Die kennt man aber generell nicht, weil alle über Harvey Milk sprechen.
00:06:44
Speaker
Genau.
00:06:45
Speaker
Und von daher, und wir haben uns den Film eigentlich ausgesucht, weil es ist ein politischer Film.
00:06:52
Speaker
Und es ist ja doch durchaus in den letzten Wochen durchaus sehr, sehr politisch geworden.
00:06:56
Speaker
Ist ja auch immer schon politisch, so die Pride-Paraden.
00:06:59
Speaker
Aber es ist noch politischer geworden, eben dadurch, dass sich die
00:07:02
Speaker
Die Bundesregierung oder der Bundestag dazu entschieden hat, die Flagge dieses Mal, nachdem sie jetzt glaube ich sieben oder acht Jahre immer auf dem Reichstag hing, nicht mehr aufzuhängen aufgrund von Neutralitätsgebot und ich finde, dass das absolut

Diskussion über LGBTQ+ Rechte und Symbolik

00:07:17
Speaker
falsch ist.
00:07:17
Speaker
Das kann man natürlich anders sehen, aber ich finde es absolut falsch.
00:07:19
Speaker
Nö, ich finde auch nicht stimmt, der da...
00:07:22
Speaker
100% nicht so.
00:07:23
Speaker
Ja, oder?
00:07:24
Speaker
Ja, aber Neutralität heißt doch irgendwie dann, also ich verstehe das nicht, weil nur die Deutschlandflagge so haben, ich finde dieses Neutralität heißt ja eben dann auch zu sagen, wir sind ja alle neutral und wir können das ja dann auch...
00:07:36
Speaker
Einmal kurz zeigen, ich verstehe das nicht.
00:07:39
Speaker
Ich verstehe es wirklich nicht.
00:07:41
Speaker
Ich verstehe es deshalb nicht, weil erstmal ging es die letzten Jahre.
00:07:45
Speaker
Außerdem sind die Forderungen, die der Pride stellt, sind ja universell menschlich.
00:07:49
Speaker
Es geht ja darum, universelle Menschenwürde, es geht um Vielfalt, es geht um demokratische Werte tatsächlich und auf die sollte man sich auch in der Neutralität einigen können eigentlich.
00:07:58
Speaker
Und noch dazu sehe ich auch, dass zum Beispiel in Bayern, ich bin ja vor Ort, Kuzifixe in den Schulen hängen und da geht ein Urteil eines Gerichtshofes, der sagt, das darf man nicht im Sinne des Neutralitätsgebotes, da wird dann aber gesagt, wir wollen die aber aufhängen, dann machen wir das auch.
00:08:13
Speaker
Also das ist eine gewisse Doppelmoral und ich finde gerade, wo weltweit im Moment wir sehen, dass Angriffe und Gewalt gegenüber LGBTQI plus wieder zunimmt, gegenüber queeren Menschen, dass es ein Feindbild wird, das kultiviert ist oder wird, ganz bewusst, ist jetzt der Zeitpunkt wirklich die Fahnen rauszuholen, nicht sie einzurollen.
00:08:32
Speaker
Deswegen ist das, finde ich, ein ganz, ganz falsches Zeichen.
00:08:34
Speaker
Deswegen haben wir uns heute für den Film entschieden.
00:08:37
Speaker
Ich muss aber gleich zu Anfang zu sagen, ich habe mich nämlich getäuscht.
00:08:40
Speaker
Ich dachte nämlich auch, dass die Stonewall-Aufstände Teil von Milk sind.
00:08:44
Speaker
Ich hatte es ganz falsch im Kopf, aber erst einmal falsche Stadt und falsche Zeit.
00:08:48
Speaker
Deswegen diesen historischen Bezug zu den Breitparaden gibt es nicht.
00:08:50
Speaker
Aber es gibt immer noch genügend relevante Referenzen und historische Rückblicke, die zeigen, wie wichtig das eigentlich war, dass es diese Breitparaden überhaupt

Proposition 6 und Milks Aktivismus

00:09:01
Speaker
gibt.
00:09:01
Speaker
Genau, dazu hat Basti nämlich eine Dokumentation gesehen und gedacht, es gibt einen Feature-Film dazu auch.
00:09:06
Speaker
Jetzt haben wir aber herausgefunden, der einzige Feature-Film, den es zur Stormball gibt, ist von Roland Emmerich.
00:09:12
Speaker
Und wahrscheinlich jetzt nicht ganz so politisch.
00:09:15
Speaker
Können wir beide noch nicht viel dazu sagen, haben wir noch nicht gesehen.
00:09:19
Speaker
Genau, kein Urteil, aber ja, genau.
00:09:21
Speaker
Roland Emmerich, wer ihn kennt, ist wahrscheinlich doch eher etwas...
00:09:25
Speaker
Was soll ich sagen?
00:09:26
Speaker
Wenig historisch und wenig dramatisch.
00:09:29
Speaker
Ne, viel dramatisch, aber politisch wollte ich sagen.
00:09:32
Speaker
Egal, kommen wir zurück zu Mick.
00:09:34
Speaker
Absolut.
00:09:35
Speaker
Wir begleiten Harvey, Mick, wie er nach San Francisco kommt mit seinem Freund und dann eben das erste Mal kandidiert und ein zweites Mal kandidiert und dann beim...
00:09:50
Speaker
dritten Mal tatsächlich ins Bürgermeisterhaus gewählt wird.
00:09:59
Speaker
Und ich finde, was man dem Film auf jeden Fall schon mal lassen kann, ist, dass der Look fantastisch ist.
00:10:05
Speaker
Also du bist die ganze Zeit in San Francisco in den 70er Jahren.
00:10:10
Speaker
Es fängt 1970 an.
00:10:14
Speaker
Genau, an seinem Geburtstag treffen wir ihn das allererste Mal.
00:10:19
Speaker
Er wird 40 Jahre alt und sagt dann, dass er in seinem ganzen Leben noch nichts gemacht hat, worauf er wirklich stolz sein kann, weil er arbeitet vorher in einer Lebensversicherung.
00:10:31
Speaker
Ja, The Big American Insurer Company, glaube ich, irgendwie sowas, ja.
00:10:34
Speaker
Also bei einer Versicherungsfirma, ja.
00:10:36
Speaker
um dann aber eben für die Community einzustehen und in der Nachbarschaft dann eine richtige Community auch aufzubauen.
00:10:49
Speaker
Ja, da muss man dazu sagen, es ist aber auch, es geschieht, nachdem er eben Scotty kennenlernt an seinem Geburtstag.
00:10:54
Speaker
Ich finde es eine ganz, wirklich eine total süße Szene auch, wie die sich kennenlernen in der U-Bahn von New York.
00:11:02
Speaker
Und er ist Scotty, gespielt von James Franco, ist viel jünger als er.
00:11:07
Speaker
Und dann sagt er eben, gehe ich nachher noch ein bisschen näher drauf ein, aber sie lernen sich halt kennen und Scotty sagt ihnen halt zum ersten Mal,
00:11:14
Speaker
Du brauchst ein neues Leben, du brauchst eine neue Szene, nachdem er herausfindet, dass eigentlich Harvey Milk bis dorthin seine Identität und sein schwules Leben vollkommen vor der Öffentlichkeit verheimlicht.
00:11:25
Speaker
Nachvollziehbar bei allem, was zu der Zeit galt.
00:11:28
Speaker
Man muss sagen, damals stand sogar noch Oralverkehr, sogar zwischen...
00:11:32
Speaker
sogar zwischen Heteropärchen noch Unterstrafe in den USA.
00:11:35
Speaker
Habe ich gelesen.
00:11:37
Speaker
Also das war einfach noch eine ganz andere Zeit.
00:11:40
Speaker
Wobei ganz anders, wie gesagt, es kommt auch vieles von dem jetzt wieder zurück.
00:11:43
Speaker
Ich möchte gar nicht sagen, dass das so abgeschlossen ist.
00:11:45
Speaker
Aber auf jeden Fall lernen die sich dann kennen und der sagt, das kannst du doch nicht machen.
00:11:48
Speaker
So im verborgenen Leben, du brauchst einen Neuanfang quasi.
00:11:51
Speaker
Und dann gehen sie zusammen nach San Francisco, um eben diesen Neuanfang zu machen.
00:11:55
Speaker
Neue Freunde und auch ein offenes, schwules Leben dort zu suchen.
00:12:00
Speaker
Genau, das ist wichtig.
00:12:01
Speaker
Und dann machen die da einen Kameraladen im Castro-Viertel auf in San Francisco.
00:12:06
Speaker
Warst du da schon mal?
00:12:07
Speaker
Nee, leider.
00:12:08
Speaker
Ich war noch gar nicht an der Westküste.
00:12:10
Speaker
Immer nur Ostküste bis zur Mitte.
00:12:12
Speaker
Das ist alles, was ich von den USA kenne.
00:12:13
Speaker
Westküste war ich noch nicht.
00:12:16
Speaker
Du schon, ja?
00:12:17
Speaker
Ja, ich fand Los Angeles.
00:12:21
Speaker
Ich kann über San Francisco nicht viel sagen, aber sehr viel über Los Angeles.
00:12:24
Speaker
Aber das hat ja heute nicht so viel mit dem Film zu tun.
00:12:29
Speaker
Nee, nicht wirklich, nein.
00:12:31
Speaker
In den Walddistrikten kommt es dann irgendwie, manchmal ist dann L.A.
00:12:34
Speaker
County noch mit dabei, aber nee, kommt da gar nicht vor.

Antagonisten und Herausforderungen

00:12:38
Speaker
Auf jeden Fall zeigt halt dann der Film, wie sie sich dort ein Leben einrichten und aufgrund welchen äußeren Drucks er sich dann auch dazu entscheidet, eben in die Politik zu gehen.
00:12:50
Speaker
Das ist ja auch ganz wichtig.
00:12:51
Speaker
Genau.
00:12:52
Speaker
Da wird ja dann zum Beispiel auch einmal nochmal, also der Film bedient sich tatsächlich an historischem Filmmaterial aus Film und Fernsehen und Film.
00:13:04
Speaker
Zeitungen und es gibt da zum Beispiel auch die Erwähnung von der Anita Bryant, die sich ja dann sehr öffentlich nochmal dazu äußert und den Homosexuellen die Rechte absprechen möchte, was dann den neuen Schwung nochmal reinbringt, um zu sagen, warum Milk doch bitte nochmal kandidieren soll und warum auch die Anhängerschaft größer und größer dann wird.
00:13:26
Speaker
Ja, genau.
00:13:27
Speaker
Absolut, das ist ein Druck, der zunimmt, Anita Bryant, die eine schwulen Hasserin ist, muss man wirklich sagen, also man kann das wirklich nicht beschönigen, also was sie damals alles gesagt haben, was es da für Aussagen gab, ist das tatsächlich das einzige Wort, finde ich, das passend ist.
00:13:43
Speaker
Aktivistin wäre ein Understatement sondergleichen, die wirklich sehr, sehr menschenfeindlich gegen die ganze Queerie-Community vorgeht, die wirklich ihr Sodomie unterstellt, Sex mit T. Also es sind wirklich ganz furchtbare Parallelen, die sie zieht und daneben auch ihr verlängerter politischer Arm.
00:14:05
Speaker
Der John Briggs, der dann eben auch diese sogenannte Proposition 6 einbringt, wo es dann darum geht, dass schwule Lehrer aus dem Schuldienst entfernt werden sollen und sogar Leute, die Schwule kennen oder sie unterstützen, auch die im Schulunterricht nichts mehr verloren haben.
00:14:21
Speaker
Das ist eigentlich um diese Proposition.
00:14:22
Speaker
Six geht dann die ganze Zeit der Film, also auch um andere Sachen, aber das ist so dieser Druck, der dann eben aufgebaut wird und diese Dialektik, die entsteht, warum dann immer mehr auch sich auf Harvey Milk's Seite schlagen und er diese Bewegung auslöst.
00:14:37
Speaker
Und er sagt ja immer, das ist so dieser eine Satz, den er immer hat, wenn er vor den Leuten spricht, sagt er immer...
00:14:42
Speaker
I'm Harvey Milk and I'm here to recruit you.
00:14:46
Speaker
Und das ist eben vor allem aufgrund des Widerstands, der gegen diese Proposition 6 dann aufkommt.
00:14:51
Speaker
Aber es ist zu Anfang noch viel einfacher.
00:14:53
Speaker
Er will seinen Laden aufmachen.
00:14:55
Speaker
Er möchte dort in diese...
00:14:59
Speaker
wie heißt das, diese Geschäfts- oder Ladengemeinschaft eintreten und ihm wird eigentlich sehr schnell gesagt, du hast hier nichts zu suchen, du musst hier weg, du bist schwul, wir wollen euch nicht, ihr kriegt hier keine Lizenz von uns.
00:15:10
Speaker
Und da fängt es eigentlich wirklich an, wo er sagt, das lasse ich mir nicht gefallen und wird dann richtig, richtig aktiv und so fängt seine politische Karriere an.
00:15:19
Speaker
Genau und ich finde, im Film wird das alles irgendwie ganz niedlich auch dargestellt, weil wir haben Sean Penn, der im Prinzip durch den ganzen Film mit einem ziemlich amüsierten Lächeln spaziert und da wenig...
00:15:36
Speaker
sich sozusagen abhalten lässt von Leuten und der dann eigentlich immer nur mit seinen großen Augen sich umschaut und sagt, ja, aber warum denn?
00:15:46
Speaker
Wir tun ja eigentlich gar nichts.
00:15:47
Speaker
Und dann den Leuten auch Mut zuspricht, die dann eben in die Community kommen.
00:15:55
Speaker
Das Einzige, was ich in diesem Film, also ich habe ihn jetzt zum zweiten Mal gesehen.
00:16:00
Speaker
Hast du den jetzt?

Mangelnde Repräsentation im Film

00:16:01
Speaker
Ich glaube, ich habe ihn auch zum zweiten Mal gesehen.
00:16:03
Speaker
Sonst hätte ich wahrscheinlich nicht gedacht, dass die Story in dem Film auch irgendwie eine Rolle spielt.
00:16:08
Speaker
Also ich habe den wohl 2008 gesehen.
00:16:10
Speaker
Seitdem auch nicht mehr.
00:16:10
Speaker
Also jetzt wieder zum zweiten Mal auch.
00:16:13
Speaker
Ich habe ihn später gesehen.
00:16:14
Speaker
Ich habe ihn definitiv nicht 2008 gesehen.
00:16:16
Speaker
Und habe dann damals, das darf ich gar nicht so als...
00:16:23
Speaker
also mit diesem politischen Hintergrund mehr angeschaut, weswegen, also deshalb haben wir ihn ja heute ausgesucht, das haben wir ja schon gesagt, aber was ich irgendwie denke, es wird immer viel von dieser queeren Community gesprochen, aber das Einzige, was man die ganze Zeit übersieht,
00:16:39
Speaker
sind Homosexuelle.
00:16:41
Speaker
Und dann kommt die erste Frau so im letzten Drittel des Films noch dazu, die ja Journalistin ist.
00:16:51
Speaker
Und auch lesbisch, die Alison Pill, die spielt die Anne Kronberg.
00:16:59
Speaker
Und das war es dann als einziges, dass man da nochmal jemanden sieht,
00:17:06
Speaker
Also doch, na gut, im Hintergrund sieht man ab und zu auch noch Drag Divas.
00:17:13
Speaker
Aber es sind sehr, vor allem viele...
00:17:17
Speaker
Männer.
00:17:18
Speaker
Ja, es ist sehr männerlastig, das stimmt.
00:17:20
Speaker
Ich kann jetzt auch tatsächlich nicht sagen, dass ich jetzt nicht so viel gefunden habe, ob das jetzt wirklich einfach war, weil es gibt immer mehr Frauen.
00:17:26
Speaker
Also es ist natürlich immer dann auch eine Entscheidung, so wenig Frauen in den Filmen auch mit einzubauen, sage ich jetzt mal.
00:17:31
Speaker
Mit einzubauen klingt auch blöd.
00:17:33
Speaker
Das klingt so, als ob man, aber du weißt, was ich meine, also dass die dann dort, dass man eben keine Rollen für Frauen dort ins Drehbuch schreibt.
00:17:41
Speaker
Vielleicht gab es auch einen großen Männerüberhang dort, das mag schon sein, aber auch dann
00:17:46
Speaker
Es wird doch viel auch noch kommuniziert über die Hippies und also es geht ja also um sozusagen alle brandständigen Gesellschaften, die sich da eben zusammentreffen, die er ja rekrutieren möchte, um eben auch gewählt zu werden.
00:18:03
Speaker
Und dann gibt es ja, also in den 70ern, man hat ja dann auch so Filme wie zum Beispiel auch Forrest Gump oder so, die ja auch da in San Francisco dann sind und
00:18:13
Speaker
Es ist mir schon einfach aufgefallen, dass ich gedacht habe, okay, also wieso wird denn hier nicht auch ein... Ich fand es ein bisschen unrealistisch, dieser Schnitt durch die Gesellschaft, die ja dann auch auf der Straße dann gezeigt wird, weil es war ja permanent...
00:18:32
Speaker
wurde eben gefühlt nur die homosexuelle Bubble angesprochen und gezeigt.
00:18:40
Speaker
Und dann eben versucht, diese Witze zu machen über, oh, es ist jetzt eine Lesbe auch mit im Team.
00:18:48
Speaker
Ja, genau.
00:18:50
Speaker
Ja, es ist ein bisschen wenig abgewählt.
00:18:53
Speaker
Und das ist dann so ein bisschen auch wieder, schlägt ein bisschen in die Kerbe, so von wegen alle, vor allem Homosexuelle in dem Film werden von heterosexuellen Männern gespielt.
00:19:02
Speaker
Vor allem schlägt ein bisschen so in die ähnliche Kerbe, dass das ein bisschen...
00:19:05
Speaker
Ja.
00:19:26
Speaker
Und hat gesagt, wie verdient sie sich gemacht hat.
00:19:29
Speaker
Journalistin, die hat gute Beziehungen.
00:19:31
Speaker
Und alle schauen sich halt total skeptisch an.
00:19:33
Speaker
Alle schwulen Männer, die dort stehen.
00:19:35
Speaker
Und stellen das erstmal alles in Frage.
00:19:36
Speaker
Und was soll die denn schon leisten?
00:19:38
Speaker
Und bist du nicht sicher, dass das nicht vielleicht eine Spionin für deinen Konkurrenten ist und so?
00:19:42
Speaker
Und dann fragt sie halt irgendwann mal ganz ketzerisch in die Runde, habt ihr denn alle Angst vor Frauen?
00:19:49
Speaker
Und dann, das ist ganz nett, aber ich gebe dir sonst recht, das ist der Querschnitt der
00:19:54
Speaker
gelingt vielleicht nicht so ganz.
00:19:55
Speaker
Vielleicht wollte man einfach wirklich genau diesen Fokus auch setzen natürlich, aber ich finde, das könnte man vielleicht auch etwas anders machen.
00:20:03
Speaker
Ich ziehe das ganz kurz zurück.
00:20:04
Speaker
Ich habe das jetzt in meiner Notiz nochmal gefunden.
00:20:06
Speaker
Verzeihen Sie mir bitte, aber der einzige Schauspieler, der homosexuell ist, hat leider nur eine Nebenrolle im Film.
00:20:15
Speaker
Das ist der Bürgermeister George Moscone, den ich glaube ich aber nochmal erwähnen wollte, war der Drehbuchautor.
00:20:24
Speaker
Ah, mhm.
00:20:25
Speaker
Genau, Dustin Lens Blanc.
00:20:28
Speaker
Der ist homosexuell?
00:20:29
Speaker
Der ist homosexuell.
00:20:31
Speaker
Ah, okay.
00:20:31
Speaker
Hat es, ja.
00:20:33
Speaker
Okay.
00:20:34
Speaker
Also, dann haben wir das jetzt auch geklärt.
00:20:37
Speaker
Sehr gut, vielen Dank.
00:20:38
Speaker
Habe ich nachgeruchert, habe ich gesagt.
00:20:41
Speaker
Hast du versprochen, okay.
00:20:43
Speaker
Also dann sind wir nochmal bei dem Punkt, genau, dann ist er nochmal ein wenig schwerer geworden.
00:20:49
Speaker
Was der Film halt macht, und das ist auch, finde ich, das finde ich schon,
00:20:54
Speaker
gelungen und vielleicht auch eher der Zeit geschuldet ist, dass der Film immer noch Themen aufwirft, die nach wie vor aktuell sind tatsächlich.
00:21:03
Speaker
Was sehr schade ist.
00:21:05
Speaker
Was sehr schade ist, aber zum Beispiel, was ja in dem Film sehr wichtig ist, bei dieser Proposition 6, wo es eben darum geht, eben LehrerInnen aus dem Verkehr oder aus dem Schulverkehr zu ziehen, sag ich mal, so sehen die das, die das eben durchsetzen wollen, dass
00:21:22
Speaker
Das ist ja immer noch passiert, dass die Kirchen in dem Sinne auch noch ein bisschen Einfluss

Parallelen zu aktuellen Ereignissen

00:21:26
Speaker
nehmen.
00:21:26
Speaker
Jetzt nicht mehr unbedingt gegen queere Rechte, aber jetzt zum Beispiel hatten wir am Freitag hier auch eine Wahl im Bundestag.
00:21:33
Speaker
Da haben kirchliche Gruppen massivst auch Einfluss genommen, um dort irgendwo ein bisschen gegen eine Verfassungsrichterin Stimmung zu machen.
00:21:41
Speaker
Das waren kirchliche Gruppen.
00:21:42
Speaker
Also du siehst, sowas wiederholt sich auch.
00:21:44
Speaker
Das gibt es immer noch.
00:21:45
Speaker
Also das ist, was damals war, hat sich jetzt noch nicht erübrigt.
00:21:49
Speaker
Und was ich auch bezeichnet fand in dem Film, weil das hören wir auch so oft, dass es auch diese Parallele zum Jetzt ist, die PolitikerInnen zu der Zeit und vor allem dieser John Briggs und auch Anita Bryant, die verstecken sich immer hinter mit ihren menschenfeindlichen Ansichten und sagen, aber die Mehrheit der Leute will das so.
00:22:05
Speaker
Also wir sprechen nur für die Mehrheit.
00:22:07
Speaker
Und das siehst du ja heute auch in der Politik ganz häufig wieder und ich finde häufiger wieder als schon früher.
00:22:14
Speaker
Das war schon mal besser, finde ich, die auch zum Beispiel jetzt Migrationspolitik sich dahinter verstecken, menschenfeindlich und sagen, ja die Migrationspolitik will das aber auch.
00:22:22
Speaker
Und so war das eben auch, dass Menschen im Namen der Mehrheit ganz unvorstellbar und menschenfeindliche Dinge äußern und sich dann dahinter verstecken.
00:22:29
Speaker
Das hat sich leider auch gar nicht geändert, ist mir in dem Film aufgefallen.
00:22:32
Speaker
Ja, ja.
00:22:35
Speaker
Ja, aber der Film zeigt eben, warum es so wichtig war oder so wichtig ist, sich eben dort in die Politik zu begeben und gegen diese ganzen Widerstände anzukämpfen und was dann dadurch eben auch entstehen kann.
00:22:50
Speaker
Denn es hat sich natürlich vieles, vieles, vieles verbessert und das hat Harvey Milk damals angestoßen.
00:22:57
Speaker
Und diese Proposition 6, das kann man glaube ich schon sagen, die wird ja dann am Ende auch nicht gewählt von 65% aufgrund seines Einsatzes und wie er sich dann darum verdient macht.
00:23:11
Speaker
Ja, das, genau.
00:23:12
Speaker
Und ich glaube, er hat ja dann auch seinen Kollegen, den Dan White, der dann eben gespielt wird von Josh Brolin, richtig?
00:23:25
Speaker
Und ich glaube, was da dann irgendwie auch noch ein bisschen so aufstoßen lässt, ist ja, dass sein Argument unter dem Familien-Ding fällt.
00:23:36
Speaker
Um zu sagen, ja, es ist ja, also im Prinzip, sie sind ja sozusagen...
00:23:41
Speaker
niedriger anzusehen, aufgrund dessen, dass sie eben keine Familie gründen können.
00:23:48
Speaker
Ja.
00:23:49
Speaker
Gibt's ein super Zitat, finde ich, zu dem, weil genau das sagt er ihm ja irgendwann mal in so einer Szene, wo er dann zu ihm sagt, but you know, the family values is what holds this country together and you cannot have families, sagt er zum Harvey Milk.
00:24:05
Speaker
Dann sagt der Harvey Milk zu ihm, yeah, but it's not that we don't keep on trying.
00:24:08
Speaker
Ja.
00:24:10
Speaker
God knows, we keep on trying.
00:24:14
Speaker
God knows, we keep on trying.
00:24:16
Speaker
Das ist ganz witzig.
00:24:18
Speaker
Ja genau, das ist halt so ein bisschen, und das ist auch in dem Film wichtig, die zwei Charaktere.
00:24:22
Speaker
Das sind nämlich quasi die zwei Seiten Amerikas.
00:24:26
Speaker
So Dan White, der wirklich so dieser Familienmensch ist, der die alten traditionellen Werte vertreten soll, dort eben im Stadtrat.
00:24:37
Speaker
Und dann eben Harvey Milk, der eigentlich genau das Gegenteil davon ist.
00:24:40
Speaker
Für den Familie natürlich was anderes ist.
00:24:43
Speaker
Die sich aber doch durchaus ähnlicher sind, als man dann vielleicht auch meinen möchte in dem Film.
00:24:50
Speaker
Aber da treffen einfach zwei Welten aufeinander.
00:24:52
Speaker
Und ich glaube, das sind die zwei Amerikas, die der Film eben auch zeigen möchte.
00:24:57
Speaker
Und genau das sehen wir auch wieder.
00:24:59
Speaker
Diese alten, diese Werte, diese tradierten Rollenbilder, die Dan White vertritt, die gibt es auch nach wie vor und die haben auch immer noch ganz, ganz großen Einfluss.
00:25:08
Speaker
Sehen wir auch gerade wieder bei uns, ich mache nur die Parallele, auch zum letzten Freitag, da wurde eine Bundesverfassungsrichterin nicht gewählt, weil sie sich dafür ausspricht, den Paragraf 218 zur Abtreibung abzuschaffen.
00:25:19
Speaker
Und das ist Grund dafür, dass gegen sie massiv Hetzkampagnen und Lügenkampagnen ins Leben gerufen werden.
00:25:25
Speaker
Das heißt, es ist am Ende des Tages ist es jetzt eine Verfassungsrichterin.
00:25:29
Speaker
Damals war es eben Harvey Milk, der sich für Schwulenrechte eingesetzt hat.
00:25:31
Speaker
Aber es sind dieselben Kräfte, die wirken.
00:25:34
Speaker
Und die gibt es eben nach wie vor.
00:25:36
Speaker
Das muss man, wenn man sich den Film anschaut, auch so wirklich ganz klar benennen, finde ich.
00:25:42
Speaker
Ja.
00:25:42
Speaker
Und dementsprechend finde ich auch, genau, also der Film wurde 2008 veröffentlicht, spielt in den 70er Jahren und hat weiterhin trotzdem leider heute noch Bedeutung.
00:26:00
Speaker
Ja.
00:26:01
Speaker
Ja, absolut.
00:26:02
Speaker
Weil man eben sieht, dass, wie gesagt, ähnliche Kräfte auch nach wie vor walten und dass gerade die Kräfte, die sich für so dieses tradierte Rollenbild von allem einsetzen und Familie und sonst wenig Verständnis für alles, was darüber hinausgeht,
00:26:18
Speaker
dass tatsächlich auch patriarchale Strukturen sind natürlich und die Interesse daran haben, eben auch erhalten zu bleiben.
00:26:25
Speaker
Und es kann auch sehr, sehr schnell als Autoritäre gehen.
00:26:27
Speaker
Also wenn du dir Amerika anschaust, reproduktive Rechte der Frauen, wenn du dir Russland, China anschaust, überall dort, wo es autoritär ist, ist das sehr, sehr schnell ein Thema.
00:26:36
Speaker
Und deshalb, ja, dieselben Kräfte existieren nach wie vor.
00:26:38
Speaker
Und ich finde deswegen, das nur gesagt, weil diese Kräfte eben mit Harvey Milk und mit Dan White personifiziert werden in dem Film.
00:26:48
Speaker
Und das ja dann auch eben dazu führt, zu der großen Konfrontation der beiden am Ende

Milks Vermächtnis und Einfluss

00:26:53
Speaker
führt.
00:26:53
Speaker
Wir haben heute entschieden, dass wir sie nicht Fun Facts nennen, sondern History Facts.
00:27:02
Speaker
Sollen wir da mal...
00:27:04
Speaker
Ein Auge drauf werfen.
00:27:05
Speaker
Absolut, ja, weil es geht, Jünter?
00:27:08
Speaker
Funfacts.
00:27:10
Speaker
Weil, genau, weil es geht eigentlich vor allem um die historischen Punkte in dem Film und so ein bisschen das Einordnen und auch zu Dan White gibt es da ein bisschen was zu sagen.
00:27:21
Speaker
Genau, der Film fängt auch noch damit an, dass eben
00:27:26
Speaker
Wie er eigentlich Harvey Mek dabei begleitet, wie er seine Geschichte aufnimmt für den Fall, dass ihm etwas passiert, was tatsächlich gar nicht so abwägig ist, weil auch viel...
00:27:41
Speaker
Polizeigewalt auf der Straße passiert ist gegen Homosexuelle, die nicht nachvollziehbar war, dass ganz viele Leute einfach abgeführt worden sind, auf der Straße verprügelt worden sind, dass da viel...
00:27:57
Speaker
eben viel öffentliche Gewalt gegen erkennbar Homosexuelle passiert ist und da auch gut und gerne einfach weggeschaut wurde und dann sitzt er da am Küchentisch und nimmt eben seine Geschichte auf für den Fall,
00:28:14
Speaker
Der Fälle, der ja dann leider auch eingetreten ist.
00:28:17
Speaker
Und was mich tatsächlich beeindruckt hat, dass der Marsch zum Andenken zum Rathaus zu HWMEC waren 30.000 Menschen anwesend.
00:28:33
Speaker
Also genau, muss man nochmal sagen, ich glaube, wir können jetzt, ohne zu spoilern, der Film ist jetzt schon ein bisschen älter.
00:28:38
Speaker
Also jeder, der Harvey Milk kugelt, wird als allererstes wahrscheinlich sehen, dass Harvey Milk erschossen wurde.
00:28:46
Speaker
Ja, Harvey Milk wurde erschossen, genau.
00:28:49
Speaker
Und deswegen gibt es dann diesen Trauermarsch.
00:28:51
Speaker
30.000 Leute, die für ihn auf die Straße gehen, beziehungsweise nicht für ihn, weil er hat ja auch gesagt, es geht gar nicht um ihn.
00:28:57
Speaker
Das ist auch eine sehr gute Szene, finde ich, wo er bei einem der großen...
00:29:02
Speaker
Der große, wie soll ich sagen, schwulen Netzwerker, wenn du so möchtest, ist, der hat eine Zeitschrift, jetzt habe ich gerade den Namen tatsächlich vergessen, also die größte schwulen Zeitschrift dort in Kalifornien, ich glaube sogar in ganz Amerika, mit dem er zusammensitzt und ihn eben um seine Unterstützung bittet und der dann aber sagt, er hält sich eigentlich so aus der Öffentlichkeit raus, er macht es eher so im Stillen, will die Fäden im Hintergrund ziehen und er ihm dann irgendwann sagt, sie kommen nicht zusammen und dann sagt ihm eben,
00:29:27
Speaker
dieser Millionär, dieser Verleger eben, du bist zu alt für dich, das kann überhaupt gar nicht sein.
00:29:35
Speaker
Er hat dann ein eklatantes Missverständnis, was er denn eigentlich darstellt.
00:29:40
Speaker
Es geht gar nicht um ihn, sondern es geht um die Bewegung.
00:29:42
Speaker
Er ist nur das Gesicht der Bewegung.
00:29:44
Speaker
Und so macht das Harvey tatsächlich auch durch den ganzen Film hinweg, durch sein Charisma,
00:29:50
Speaker
Da hat man immer den Eindruck, er ist wirklich jemand, der sich einfach für die Bewegung einsetzt und es geht ihm tatsächlich nicht um sich selbst.
00:29:56
Speaker
Und das ist auch ganz wichtig, weil deshalb bringt er so viele Leute dann auch auf die Straße, als er dann erschossen wird, weil die Leute das verstanden haben, nehme ich jetzt mal an.
00:30:08
Speaker
Ja.
00:30:10
Speaker
Und das ist eben diese, ja, auch ein ganz besonderer Moment.
00:30:15
Speaker
Muss auch ein ganz besonderer Moment gewesen sein.
00:30:16
Speaker
Es gibt ja dann auch Bilder, ich glaube am Ende, das sind dann auch Archivbilder, oder?
00:30:19
Speaker
Die hast du auch so gesehen.
00:30:20
Speaker
Ja, genau.
00:30:21
Speaker
Ja.
00:30:23
Speaker
Es ist bemerkenswert, wie die dann nachts mit den ganzen Kerzen, ich hab da auch kurz denken müssen, es gab ja keine Handys zu dem Zeitpunkt.
00:30:30
Speaker
Jetzt würde man mit Handys da so, weißt du, durch die Gegend gehen, die mussten noch Kerzen nehmen.
00:30:35
Speaker
Ja, ich glaube, man nimmt schon noch Kerzen.
00:30:38
Speaker
Für so bewegende Momente.
00:30:41
Speaker
Meinst du nicht?
00:30:42
Speaker
Du hast wahrscheinlich recht.
00:30:43
Speaker
Ich dachte mir nur, die Vielzahl würden jetzt, um das zum Leuchten zu bringen, wahrscheinlich ihre Handys auf Weiß schalten oder so.
00:30:48
Speaker
Aber wahrscheinlich gibt es auch noch immer Kerzen.
00:30:52
Speaker
Auf jeden Fall sind es sehr, sehr schöne Bilder, beeindruckende Bilder, wie die Leute dort eben im Castro-Viertel auch durch die Straßen anlaufen.
00:30:58
Speaker
Und das hört eigentlich kaum auf.
00:31:02
Speaker
Ja, sehr schön.
00:31:03
Speaker
Sehr schönes Fun-Fact.
00:31:06
Speaker
History.
00:31:08
Speaker
History.
00:31:09
Speaker
Also 30.000 Leute ist doch jede Menge.
00:31:10
Speaker
Also dann geht es natürlich noch um, also Dan White ist ja die Figur, wie gesagt, der dieses alte, dieses tradierte Amerika darstellt, dieses weiße Amerika vor allem, muss man ja auch sagen.

Darstellung von Dan White im Film

00:31:22
Speaker
Dieses weiße, koloniale und auch durchaus etwas rassistische Amerika.
00:31:29
Speaker
Etwas rassistischer?
00:31:30
Speaker
Mir hast du dich gerade dafür entschuldigt, dass Amerika etwas rassistisch ist?
00:31:36
Speaker
Nein, ich habe mich nicht entschuldigt.
00:31:38
Speaker
Ich habe das lediglich versucht einzuordnen, aber es ist ja durchaus unbestritten, ja.
00:31:44
Speaker
Etwas?
00:31:45
Speaker
Ich meine, wer ist da gerade in das Oberhaupt?
00:31:48
Speaker
Warum hat man sowas gewählt?
00:31:50
Speaker
Ich bitte dich.
00:31:51
Speaker
Ich würde das davon schon sagen.
00:31:53
Speaker
Ja, du hast vollkommen recht.
00:31:54
Speaker
Ich wollte es auch jetzt... Ich wollte halt nur damit zum Ausdruck bringen, liebe Emilia, dass es eben durchaus auch Leute gibt, für die das jetzt nicht unbedingt zu gilt.
00:32:03
Speaker
Ich wollte sozusagen die Breite meines... Toleranz.
00:32:09
Speaker
Meines Pinsels etwas verkleinern.
00:32:11
Speaker
Weil ich habe jetzt mit einem ganz dicken Pinsel hier das aufgetragen.
00:32:14
Speaker
Das wollte ich ein klein wenig verringern dadurch, aber du hast recht.
00:32:17
Speaker
Also im Moment tatsächlich mehr, mehr denn danke.
00:32:20
Speaker
Tatsächlich im Moment wieder mehr denn je auch.
00:32:24
Speaker
Also um Dan White geht es eben und da ist es eben ganz wichtig, auch seine historische Figur so ein bisschen einzuordnen, weil da stimmt einiges nicht.
00:32:31
Speaker
Da wurde sehr, sehr vieles auch, sag ich mal, im Narrativen, so dramaturgischen, abgeändert.
00:32:38
Speaker
damit es eben so ein bisschen besser passt.
00:32:40
Speaker
Tatsächlich war Dan White nicht so wie im Film gegen die ganzen Vorschläge und Einreichungen von Harvey Milkson, er hat sie durchaus eigentlich alle unterstützt.
00:32:51
Speaker
Also es gibt ja so diesen einen Moment, wo er irgendwie, ich glaube, eine Jugendhaftanstalt oder so aus seinem Bezirk heraushaben möchte, weil er eben...
00:33:03
Speaker
gegen Randgruppen und alles ist dort eben, wie gesagt, dieses ganze alte Weltbild, dort weiße Weltbild bedient, mit vielen Feindbildkultivierungen und möchte es weghaben und Harvey Milk unterstützt ihn halt dann nicht und dann kommt es zu diesem Bruch, weil er ihn dort nicht unterstützt und er hat ihn bei einem anderen seiner Einbringung eben unterstützt und dann wird im Film so dargestellt, als ob er immer gegen ihn stimmt und immer gegen seine Gesetzesvorhaben ist und so, das stimmt aber gar nicht.
00:33:29
Speaker
Also dieser Kontrast war gar nicht so groß und er hat ihn tatsächlich größtenteils auch unterstützt.
00:33:34
Speaker
Und was auch nicht rüberkommt ist, dass er tatsächlich mit John Sloan einen Vertrauten hatte, der selber schwul war, über 30 Jahre fast.
00:33:44
Speaker
Und in dem Film wird das Bild von Dan White so gezeigt, als ob er eigentlich ein verkappter Schwuler selber wäre, der einfach sich hinter seiner Fassade versteckt, hinter dieser Hetero-Fassade mit Familie und ich setze mich für die alten weißen Werte ein, was aber in Wirklichkeit auch nicht wirklich so sein gewesen sein soll.
00:34:04
Speaker
Also er hat durchaus mehr Berührungspunkte auch zur schwulen Szene gehabt, als in dem Film zum Ausdruck kommt.
00:34:12
Speaker
Das wäre es jetzt erstmal.
00:34:13
Speaker
Ich dachte, wir machen den Sound einfach gar nicht.
00:34:17
Speaker
Ach so, den Sound, stimmt, Jünter.
00:34:19
Speaker
Ja, der Jünter, der hat gerade nochmal sich einen Kaffee rausgelassen.
00:34:22
Speaker
Das stimmt natürlich, du hast vollkommen recht.
00:34:23
Speaker
Wir müssen immer auf den warten, das geht.
00:34:26
Speaker
Das ist schon manchmal... Danke, das ist nett.
00:34:30
Speaker
Dankeschön.
00:34:32
Speaker
Aus der Kombination von filmischer, dramaturgischer Freiheit und was mit Amerika gar nicht so stimmt, da habe ich herausgefunden, dass Dan White übt dann halt diesen Anschlag aus.
00:34:47
Speaker
Wir könnten so auf...
00:34:50
Speaker
Und dann, um ihn mehr oder minder auch freisprechen zu wollen, haben dann die Anwärte, und das geht auch nur in Amerika, haben die Anwärte erklärt, dass einfach der Konsum von Süßigkeiten ein chemisches Ungleichgewicht hervorgerufen hat, welches dann letztendlich der Auslöser war.
00:35:14
Speaker
Und man hat das dann anscheinend in der Presse auch Cremetörtchen-Verteidigung genannt.
00:35:22
Speaker
Ja.
00:35:25
Speaker
Das stimmt.
00:35:28
Speaker
Aber es scheint wohl ganz gut funktioniert zu haben.
00:35:30
Speaker
Er hat ja nur sieben Jahre wegen Totschlag bekommen und war nach fünf Jahren schon wieder auf freiem Fuß.
00:35:38
Speaker
Tatsächlich ist auch, weil es wird ja so in dem Film auch ein bisschen dieser Konflikt aufgetan,
00:35:45
Speaker
Es gibt auch eine großartige Szene, wo die sich mal gegenüberstehen, Harvey Milk und Dan White, da feiern sie gerade.
00:35:52
Speaker
Ich glaube, das war nach der Abstimmung zu seinem Hundescheiße-Gesetz, weil das erste Gesetz, das er eingebracht hat, war eben, Hundescheiße aus der Stadt zu entfernen oder man muss sonst eine Strafe zahlen.

Milks politische Erfolge

00:36:05
Speaker
Das hat er eingebracht und das war eigentlich so der Geniestreich von Harvey Milk, das zu machen, weil das war tatsächlich ein Thema, hinter dem konnten sich alle vereinen.
00:36:13
Speaker
Also egal ob Minderheiten, Mehrheiten, alle waren dafür.
00:36:15
Speaker
Natürlich zu viel Hundescheiß in San Francisco, die muss weg.
00:36:18
Speaker
Das hat er eingebracht und da hat er sich zum ersten Mal auch so richtig im Stadtrat so niedergelassen auch.
00:36:25
Speaker
Und da kommt dann, sie feiern alle und dann kommt eben Dan White und sie stehen sich so gegenüber.
00:36:30
Speaker
Und da wird so zum ersten Mal auch wieder dieses Bild gezeichnet von wegen, er wäre so ein bisschen verkappter Schwule.
00:36:35
Speaker
Die kommen sich ein bisschen nah und Harvey Milk ist auch in dem ganzen Film davon überzeugt, dass er das wäre.
00:36:41
Speaker
Und hat ihm deswegen eine ganz bestimmte Sensibilität.
00:36:45
Speaker
Und da kommt es so ein bisschen auch zum Ausdruck, man hat so das Gefühl, da wäre irgendetwas, was sie auch über ihre politische Stellung hinaus verbindet.
00:36:54
Speaker
Aber tatsächlich war das wohl auch nicht so.
00:36:58
Speaker
Also das war vor allem der Grund, warum er dann...
00:37:03
Speaker
den Bürgermeister Moskohen und Harvey Milk erschießt, ist eigentlich das, dass er sein Amt aufgibt, es sich dann aber nochmal überlegt und dann den Bürgermeister bittet, das Amt nochmal an ihn zurückzugeben, der sich aber weigert und sagt, dass das rechtlich gar nicht möglich ist und auch darauf verweist, dass Harvey Milk auch darauf hingewiesen hätte, dass es nicht geht.
00:37:21
Speaker
Und dieser Hass hat dann dazu geführt, dass er die beiden erschießt.
00:37:25
Speaker
Also tatsächlich, dass dieses Amt, das er doch wieder zurückhaben wollte, ihm nicht mehr gegeben wurde.
00:37:32
Speaker
Und nicht das verkappte Schwulsein, wie der Film so durchaus unterstellt.
00:37:36
Speaker
Der Drehort für das Geschäft, das HWMG aufmacht, wenn er nach San Francisco kommt, die Castro Camera, war tatsächlich das reale Ladenlokal.
00:37:48
Speaker
Das aber leider 2008 oder beziehungsweise davor 2007, als es dann gedreht wurde, in ein Geschenkeladen umgekriegt.
00:38:00
Speaker
Umgeladen, umgebaut.
00:38:02
Speaker
Umgeladen, umgeladen.
00:38:04
Speaker
Umgeladen ist ein gutes.
00:38:06
Speaker
Okay, machen wir.
00:38:07
Speaker
Der Laden wurde umgeladen.
00:38:08
Speaker
Der Laden wurde umgeladen, genau.
00:38:10
Speaker
Wie macht man aus dem Substantiv ein Verb?
00:38:13
Speaker
Hier, ganz große rhetorische Sprünge, die wir heute hier machen.
00:38:16
Speaker
Rhetorik für Dummies.
00:38:19
Speaker
Vielleicht ein kleiner Spin-Off von diesem Podcast.
00:38:23
Speaker
Ah, genau.
00:38:25
Speaker
Dann auch nochmal ganz kurz zu Dan White.
00:38:28
Speaker
Der wurde ja in dieser Szene, die ich auch gerade beschrieben habe, wo sie sich so gegenüberstehen, ist eher sturzbesoffen.
00:38:33
Speaker
Und tatsächlich war Dan White da beim wahren Leben ein absoluter Nicht-Alkoholiker.
00:38:39
Speaker
Also er hat alles verweigert.
00:38:41
Speaker
Alkohol, Drogen.
00:38:42
Speaker
Also diese Szene war deshalb auch, kann man sich das denken, erstunken und erlogen.
00:38:49
Speaker
Was?
00:38:51
Speaker
Ja.
00:38:52
Speaker
Auch zu Dan White.
00:38:53
Speaker
Eigentlich sollte Matt Damon Dan White spielen.
00:38:57
Speaker
Oh, das habe ich gar nicht gelesen.
00:38:58
Speaker
Okay, Matt Damon?
00:38:59
Speaker
Ja.
00:39:00
Speaker
Also statt Josh Brolin war Dan Matt Damon vorgesehen, der aber leider verhindert wurde wegen seines Drehs zu Green Zone.
00:39:11
Speaker
Ah, okay.
00:39:13
Speaker
Noch ein hetero Mann, der einen homosexuellen Mann spielt.
00:39:16
Speaker
Nein, eben nicht.
00:39:19
Speaker
Nein, eben nicht, genau.
00:39:21
Speaker
Wäre dann wieder so gewesen.
00:39:22
Speaker
Ich weiß gar nicht, ob sie sich überlegt haben, hey, gibt es vielleicht auch schwule Schauspieler oder so?
00:39:27
Speaker
Könnte man da mal irgendwas machen?
00:39:29
Speaker
Naja, wie auch immer, okay.
00:39:31
Speaker
Ich habe ein Side-Fun-Fact dazu noch.
00:39:34
Speaker
Und zwar, damit habe ich, hast du noch viele?
00:39:38
Speaker
Nö.
00:39:39
Speaker
Ich würde jetzt dann so einfach das Mikrofon an dich übergeben.
00:39:42
Speaker
Und zwar finde ich das ganz schön zu wissen, dass nach diesem Film dich Sean Penn und Emil Hirsch dann nochmal wieder begegnet sind.
00:39:52
Speaker
Und zwar in Into the Wild, wo der eine die Hauptrolle spielt und der andere die Regie übernommen hat.
00:40:00
Speaker
Und der andere nicht.
00:40:01
Speaker
Der andere nicht.
00:40:03
Speaker
Der eine war der Junge und der andere war der Bus.
00:40:06
Speaker
So nämlich.
00:40:07
Speaker
Ah, okay.
00:40:08
Speaker
Ja, sehr schöner Film auch.
00:40:10
Speaker
Also das ist ein sehr schöner Film, finde ich.
00:40:12
Speaker
Okay, Jünter?
00:40:16
Speaker
Also ich wollte nochmal sagen, dass, was ich interessant finde, ist, Harvey Milk hat ja diese, und die kommt ja im Film auch vor, diese Sprachaufnahme gemacht, falls ihm etwas zustoßen sollte, falls er ermordet wird, soll man diese Nachricht abspielen, weil, und das ist ja das wirklich eigentlich Bedrückende daran ist, dass er in seiner Position immer damit rechnen musste, dass ihm eben was

Steigender Druck auf die LGBTQ+ Gemeinschaft

00:40:42
Speaker
passiert.
00:40:42
Speaker
Und das ist
00:40:46
Speaker
Die Gewalt gegen Schwule damals war wirklich so massiv verbreitet und es war auch eine solche Willkür auch von Seiten der Polizei damals.
00:40:56
Speaker
Also es muss man sich wirklich nochmal…
00:41:01
Speaker
Nein, nein, natürlich kommt das leider eben heute auch noch vor oder wieder verstärkt.
00:41:05
Speaker
Das ist ja genau der Punkt, warum wir auch den Film heute besprechen.
00:41:08
Speaker
Leider wächst es wieder exorbitant tatsächlich.
00:41:12
Speaker
Ich glaube 279 Prozent mehr Gewalt und Straftaten gegenüber LGBTQI plus in den letzten zehn Jahren, glaube ich.
00:41:23
Speaker
Und 279 Prozent mehr Gewalt und Straftaten.
00:41:27
Speaker
muss man sich mal überlegen, das ist eine sehr bedrückende Lage, finde ich, umso mehr Grund eben darauf hinzuweisen, dass es da noch viel, viel zu tun gibt.
00:41:38
Speaker
Deswegen sind die Breitparaden auch eben so wahnsinnig wichtig, weil es ist nicht so, dass da überhaupt kein Bedarf mehr wäre.
00:41:45
Speaker
Im Gegenteil, es ist wieder wesentlich mehr Bedarf sogar wieder jetzt da.
00:41:49
Speaker
Also von daher, was ich sagen wollte, er sagt eben auch in dieser Nachricht, sagt er dann, I fully realize that a person who stands for what I stand for, an activist, gay activist, becomes a target or the potential target for somebody who is insecure, terrified, afraid or very disturbed themselves.

Milks Botschaft der Empathie

00:42:09
Speaker
Und das hat er eben aufgenommen, das ist eine seiner Botschaften und ich finde die ist wahnsinnig gut, weil er die Leute damit nicht zu schuldigen macht, er sieht selber ihre eigenen Traumata, ihre eigene Lage als Anlass dafür eben etwas aufzulösen.
00:42:26
Speaker
ihn zu projizieren, auf Schwule zu projizieren, auf die queere Gemeinschaft zu projizieren und dass das dem zugrunde liegt und dass Hass eigentlich etwas ist, was dann auch gegen sie selber gerichtet ist.
00:42:37
Speaker
Und ich glaube, das ist einfach universell so.
00:42:39
Speaker
Und das hat er erkannt und das hat er in diesem Satz gut zum Ausdruck gebracht und deswegen wollte ich den einfach nochmal teilen.
00:42:45
Speaker
Genau.
00:42:47
Speaker
Das ist dann auch schon dein Zitat des Films.
00:42:51
Speaker
Nee, weil ich bin gar nicht sicher, ob das tatsächlich da im Film auch so vorkommt.
00:42:54
Speaker
Ich habe das dann nur noch mal kurz reingehört, was er da gesagt hat und auch gelesen und das ist eben das, was mir einfach geblieben ist, weil ja, ich glaube, dass die Leute, die am meisten hassen, auch die sind, die am meisten eigentlich innere Schwäche besitzen und das hat er in dem, also und auch ja, Verwirrung haben in ihrem Leben und deswegen glaube ich, ist der Satz so gut, ja.
00:43:20
Speaker
Sollen wir dann zur Szene des Films oder was ist Szene des Films?
00:43:24
Speaker
Zitat.
00:43:24
Speaker
Zitat erst.
00:43:25
Speaker
Erst Zitat, oder?
00:43:26
Speaker
Erst Zitat, so wie sonst auch.
00:43:27
Speaker
Bleiben wir mal in der richtigen Reihenfolge.
00:43:30
Speaker
Moment, Jünter.
00:43:33
Speaker
Das Film Zitat.
00:43:35
Speaker
Was hast du denn?
00:43:37
Speaker
Ich glaube, das Film Zitat und ich hoffe, du gestimmst wieder dazu, ist natürlich My name is Harvey Milk and I'm here to recruit you.
00:43:47
Speaker
Ja, in gewisser Anweis hast du vollkommen recht, natürlich.
00:43:49
Speaker
Das ist der Satz eigentlich, mit dem er auch in Erinnerung geblieben ist.
00:43:53
Speaker
Also nicht nur ausschließlich, aber der immer wieder reingehämmert.
00:43:56
Speaker
Ja, super Satz.
00:43:58
Speaker
Vollkommen.
00:44:00
Speaker
Ich habe einen anderen Satz dennoch ausgewählt, weil er dann tatsächlich dieser John Briggs, der dieses Gesetzesvorhaben eben einbringt, sagt in den verschiedenen US-Staaten, und das gelingt dem Film auch ganz gut, er zeigt nämlich, wie die an Mehrheiten arbeiten, wie sie versuchen, die Menschen zu mobilisieren und wie viel Arbeit dahinter steckt, wie viel Strategie und auch Taktik und Strategie.
00:44:25
Speaker
Irgendwann im Verlauf dessen, in der Arbeit, um dieses Gesetz zu verhindern, bringt er dann diesen John Briggs, diesen Politiker, der das amerikaweit ausrollen möchte, dieses Gesetz, zwängt er ihm mehr oder weniger eine öffentliche Debatte auf.
00:44:40
Speaker
Mehrere dann sogar.
00:44:41
Speaker
Das wollte er eigentlich zuerst nicht, aber es passiert dann, er kriegt es hin.

Milks Reden und Einfluss auf amerikanische Werte

00:44:45
Speaker
Und was es da eben zu hören gibt, ist einfach wirklich so erschütternd, wie dort über Menschen gesprochen wird, wie verachtend dort über Menschen gesprochen wird.
00:44:56
Speaker
Und es heißt eben auch, dass er sagt dann eben in diesem...
00:45:01
Speaker
In dieser Diskussionsrunde der John Briggs, sie möchten die Leute, die Schwulen aus dem Lehrdienst heraushalten, weil sie sonst die Kinder auch schwul machen würden.
00:45:12
Speaker
Und er sagt, wenn es keine schwulen Lehrer mehr gibt, wird es irgendwann auch gar keine Schwulen mehr geben, mehr oder weniger.
00:45:19
Speaker
Weil sie die Leute, die Kinder in den Schulen als Schwule rekrutieren.
00:45:22
Speaker
Solche Dinge sagt er tatsächlich damals im nationalen Fernsehen.
00:45:27
Speaker
Und dann sagt eben Harvey Milk darauf auf diesen Satz eben nur, if it were true that children emulate their teachers, we'd have a lot more nuns running around.
00:45:37
Speaker
Also im Sinne von, bei den vielen katholischen Schulen, die es gibt, müssen eigentlich alle Kinder als Nonnen rumlaufen, um eben diese Argumentation von John Briggs als absoluten Nonsens und Unsinn und menschenfeindlich zu entlarven.
00:45:50
Speaker
Deswegen war das ein...
00:45:52
Speaker
Sehr guter Sprung.
00:45:52
Speaker
Und es zeigt eines, nämlich, Harvey Milk hat es verstanden, ernste Themen auch immer mit Humor zu präsentieren.
00:45:58
Speaker
Und ich glaube, das war auch einer seiner wahnsinnig großen Stärken.
00:46:01
Speaker
Dieser Humor, der in dem Ganzen trotzdem nicht untergegangen ist bei diesen ernsten Themen.
00:46:07
Speaker
Das ist mein Zitat des Tages.
00:46:09
Speaker
Und deine Szene?
00:46:11
Speaker
Meine Szene?
00:46:12
Speaker
Ja, nee, jetzt bist du wieder dran.
00:46:13
Speaker
Okay.
00:46:14
Speaker
Moment.
00:46:15
Speaker
Die Lieblingsszene.
00:46:19
Speaker
Die als der CSD, der Christopher Street Day in San Francisco ist und er soll eine Rede halten nach der Pride und bekommt
00:46:37
Speaker
erstmal einen Zettel in die Hand gedrückt, wo drauf steht, dass wenn er auf die Bühne geht, die allererste Personkugel für ihn bestimmt ist.
00:46:46
Speaker
Er geht trotzdem.
00:46:48
Speaker
Und dann hat er dieses fantastische Zitat, finde ich.
00:46:53
Speaker
Und ich finde das eine sehr berührende Szene.
00:46:55
Speaker
Und tatsächlich gibt es die...
00:46:58
Speaker
Auch in Dokumentationsform.
00:47:01
Speaker
Also wer Jean-Penny nicht sehen möchte, sondern in echtem, findet das im Internet.
00:47:07
Speaker
Und zwar geht er nochmal darauf hinaus, was auf der Stage of Liberty, also der Freiheitsstatue in New York steht, auf dieser Bronzetafel.
00:47:16
Speaker
Und das würde ich ganz kurz vorlesen.
00:47:18
Speaker
Und zwar...
00:47:18
Speaker
Das war jetzt ganz kurz für die Leute, die...
00:47:38
Speaker
des Englischen nicht so mächtig sind.
00:47:39
Speaker
Und zwar, gebt mir eure müden, eure armen, eure zusammengepferchten Massen, die frei atmen wollen, den elenden Abfall eurer überfüllten Küsten.
00:47:48
Speaker
Schickt sie mir, die Heimatlosen vom Sturm verwehten.
00:47:52
Speaker
Ich hebe meine Lampe neben der goldenen Tür.
00:47:55
Speaker
Und ich finde, wenn man nach der...
00:48:01
Speaker
Nachdem handeln würde und sich das annimmt, fände ich das irgendwie ganz schön.
00:48:07
Speaker
Und ich fand das einen sehr cleveren Ansatz, eine Rede so anzufangen.
00:48:17
Speaker
Ja, vor allem weil er damit an die Grundwerte der USA appelliert auch.
00:48:21
Speaker
Und er sagt ja auch in dieser Ansprache, dieser Rede eben, sagt er dann auch, das zitiert ja auch die Verfassung und sagt,
00:48:33
Speaker
Egal was du machst, du kannst diese Wörter nicht mehr von der Verfassung streichen.
00:48:38
Speaker
Sie sind für die Ewigkeit entweder liebst es oder du lässt es bleiben.
00:48:42
Speaker
Aber das bringt sie zusammen und das gibt ihm eben auch so diese Sicherheit, dass das, was er macht und leistet, kurz oder lang, früher oder später, auch Berücksichtigung finden wird und die Menschenrechte tatsächlich für alle dann gleich sein werden, was sie zu dem Zeitpunkt eben überhaupt nicht sind.
00:49:02
Speaker
Ja, sehr schön.
00:49:05
Speaker
Meine Szene, ach ja, dann kommen wir zu meiner Szene.
00:49:06
Speaker
Ja, die ist tatsächlich, das ist interessant, weil deine ist jetzt wesentlich mehr so politischer so ein bisschen und das ist total schön und meine ist tatsächlich eine sehr private, persönliche, weil ich fand tatsächlich die Szene zu Anfang, wo er Scotty in der U-Bahn-Station von New York trifft, die finde ich wahnsinnig
00:49:23
Speaker
Ich finde die wahnsinnig schön, wie

Emotionale Tiefe des Films und gesellschaftliche Relevanz

00:49:25
Speaker
er ihn anspricht.
00:49:25
Speaker
Es ist zwar irgendwie total unrealistisch, dass es so passiert ist, muss ich auch mal sagen, dass man jemanden so anspricht, aber eigentlich ist es vollkommen egal, weil es ist einfach total schön.
00:49:36
Speaker
Also dieser Dialog zwischen den beiden, der sich da entspinnt, ist total cool.
00:49:41
Speaker
Ich finde den großartig.
00:49:42
Speaker
Also er sieht ihn halt an der U-Bahn an sich vorbeilaufen, Harvey Milk, er dreht sich um und er spricht ihn halt gleich an und sagt, er hat...
00:49:50
Speaker
Und er hat gerade noch mit ein paar ArbeitskollegInnen gefeiert, aber wäre sonst allein.
00:49:57
Speaker
Aber dieses Lachen von ihm und auch von James Franco, die beiden spielen das einfach total schön.
00:50:02
Speaker
Und dann sagt eben, das finde ich auch so lustig, dann sagt James Franco eben so, well, I mean, you are a very nice guy, but I have a rule going for myself, that's I don't date guys beyond 40.
00:50:14
Speaker
Und dann sagt er eben so,
00:50:15
Speaker
Oh, and it's got to be a lucky day.
00:50:18
Speaker
Because I'm 39 and it's only quarter past 11.
00:50:23
Speaker
Und dann nimmt das Schicksal seinen Lauf.
00:50:25
Speaker
Und das fand ich eine sehr schöne Szene.
00:50:27
Speaker
Ich finde die gleich zu Anfang einfach sehr herzerwerbend.
00:50:29
Speaker
Das ist eine sehr schöne Szene.
00:50:31
Speaker
Die hat mir wahnsinnig gut gefallen.
00:50:34
Speaker
Dann kommen wir zur Conclusion.
00:50:36
Speaker
Kommen wir zur Conclusion.
00:50:39
Speaker
Junta...
00:50:41
Speaker
Nein.
00:50:41
Speaker
Ja.
00:50:42
Speaker
Ah.
00:50:59
Speaker
Und zwar, ich habe auch überlegt, ich habe ihn jetzt zweimal gesehen.
00:51:02
Speaker
Nummer eins, ich finde ihn schon doch auch sehr berührend.
00:51:05
Speaker
Ich finde es irgendwie, es ist ein sehr gut gelungener Film im Sinne von, wie Filme funktionieren.
00:51:11
Speaker
Es ist irgendwie die Kamera, es ist toll, man befindet sich in den 70er Jahren.
00:51:15
Speaker
Es ist kein typisch amerikanisches Biopic, wie sie gerade irgendwie...
00:51:20
Speaker
zuhauf in die Kinos kommen und leider Gottes wirklich oft einfach niemanden gut darstellen und man immer nur das Gefühl hat, dass das irgendwie an der Oberfläche kratzt.
00:51:30
Speaker
Ich finde, Sean Penn hat das sehr großartig gespielt.
00:51:35
Speaker
Das geht einem sehr nah, es ist sehr nah an der echten Figur, und ich finde, dieser Film tut wirklich noch was für...
00:51:46
Speaker
für die Community und erinnert nochmal daran, woran man irgendwie arbeiten sollte, falls man da irgendwelche Probleme mit hat, um eben, ja, dagegen zu arbeiten und hoffentlich dann doch irgendwann in naher Zukunft sagen kann, eigentlich ist es doch alles egal, was soll die Menschen einfach machen?
00:52:09
Speaker
Also was Sexualität und alles angeht.
00:52:12
Speaker
Generell alles.
00:52:13
Speaker
Ja, also ich meine, solange es nicht in die Freiheiten anderer eingreift, genau, es sollte alles möglich sein und es sollte auch kein Feindbild darum geschaffen werden.
00:52:25
Speaker
Und das ist leider das, was der Film eben zeigt.
00:52:27
Speaker
wie diese Feindbilder geschaffen werden und wir sind leider auch wieder in einer Zeit, in der diese Feindbilder wieder massivst in die Gesellschaft reingetragen werden und das sind auch nicht ausschließlich jetzt, es ist nicht ausschließlich die Queer-Gemeinschaft, es ist generell marginalisierte Gruppen, marginalisierte Menschen und die Schwächsten in unserer Gesellschaft sind die, die wieder zu Feindbildern aufgebaut werden, gesellschaftlich.
00:52:52
Speaker
Gab es auch schon immer irgendwie, aber es nimmt im Moment wieder zu und das ist
00:52:56
Speaker
leider eine schlechte Entwicklung.
00:52:58
Speaker
Und das zeigt der Film durchaus.
00:53:00
Speaker
Und deswegen ist es, ja, es gibt diese Parallelen immer noch und die Relevanz zu heute ist deshalb immer noch erschreckend gegeben.
00:53:08
Speaker
Der Grund, ja, ich finde den Film schon gut.
00:53:12
Speaker
Ich finde, er ist vielleicht ein bisschen, und ich finde, Sean Penn spielt natürlich Harvey Milk großartig mit dem Charisma, diesem Lachen und allem.
00:53:21
Speaker
Ich finde, es ist vielleicht einfach...
00:53:25
Speaker
Hätte man andere Figuren auch noch ein bisschen besser positionieren können, so ist es halt wirklich nur Harvey Milk.
00:53:30
Speaker
Ich weiß, es ist ein Biopic, aber es geht ja auch um eine Bewegung, wie er in dem Film auch immer sagt.
00:53:34
Speaker
Und ich finde, die Bewegung, die geht so ein bisschen unter vielleicht in dem Film, weil sich eben alles so vor allem um Harvey dreht, kann man wahrscheinlich auch anders sehen.
00:53:43
Speaker
Also für mich ein bisschen.
00:53:44
Speaker
Aber was mich halt einfach wirklich stört und damit möchte ich das jetzt dann doch nochmal zum Thema machen, ist wirklich, dass halt
00:53:51
Speaker
die ganze schwule Community halt wirklich von Hetero-Männern gespielt wird.
00:53:54
Speaker
Ich finde das mittlerweile halt einfach irgendwie problematisch und dann kriegen die auch noch einen Oscar dafür, verdientermaßen oder nicht.
00:54:00
Speaker
Das soll jetzt keine Kritik an Sean Penn sein, der ist ein guter Schauspieler, ein großartiger Schauspieler, ich sehe ihn gerne, aber dennoch denke ich mir immer, kann man da nicht vielleicht einfach dann auch
00:54:10
Speaker
Ja, Leute mit einbauen, für die eh schon oft weniger Rollen da sind als für andere.
00:54:15
Speaker
Das ist ja auch so eins, was man da häufig sagt.
00:54:18
Speaker
Würde ich aber gerne auch eigentlich dich fragen, wie du das siehst.
00:54:20
Speaker
Du bist ja Schauspielerin, ich bin kein Schauspieler.
00:54:22
Speaker
Wie siehst du das denn?
00:54:23
Speaker
Ich verstehe beides, aber ich finde trotzdem, nur weil ich...
00:54:27
Speaker
Jetzt, wenn ich homosexuell bin, warum darf ich denn als Schauspieler keinen Homosexuellen spielen?
00:54:33
Speaker
Also deshalb heißt es ja, Schauspiel, also ich verstehe beides und ich unterstütze das auch total, um zu sagen, ja, lass doch die Rollen für diejenigen, die es sowieso schon sind.
00:54:44
Speaker
Aber es ist ja, nee, weiß ich nicht.
00:54:47
Speaker
Ich finde das irgendwie wahnsinnig schwierig, weil ich weiß, ich trete da irgendwie Leuten auf die Füßen.
00:54:51
Speaker
Aber honestly, ich denke schon, dass auch...
00:54:56
Speaker
Leute, die eben nicht die Sexualität haben, das ja trotzdem spielen dürfen, wenn sie das dann eben auch so verkörpern, wie eben schon Penn in diesem Film, dem ich das von Anfang bis Ende 100 Prozent glaube.
00:55:09
Speaker
Und solange das so ist, finde ich auch, ich möchte doch den Schauspieler oder den Film genießen, um dann nicht nochmal zu googeln oder wirklich wissen zu müssen, welcher...
00:55:19
Speaker
Sexualität er nachgeht.
00:55:22
Speaker
Und das finde ich dann eben, also warum, ich würde gerne mal einen queeren Charakter spielen, um einfach
00:55:31
Speaker
Ich würde es auch gerne sehen tatsächlich.
00:55:32
Speaker
Ja, und ich fände dann eben zu sagen, oh, ich sollte das nicht dürfen.
00:55:38
Speaker
Einfach deswegen, dass es auch, weil genau andersrum würde mich das doch am wenigsten stören, wenn ein Homosexueller einen Heterosexuellen in einem Film spielt.
00:55:46
Speaker
Weil es geht ja um die Rolle und es geht ja um den Film.
00:55:48
Speaker
Und ich finde, dass die Sexualität da wenig was mit zu tun hat und es eher irgendwie auch nicht das Thema sein sollte.
00:55:57
Speaker
Das ist meine Meinung dazu.
00:55:59
Speaker
Okay, also erstmal, um das kurz einzuhören, ich bin ja auch nicht dafür, dass man jetzt sagt, heterosexuelle Schauspieler dürfen partout keine homosexuellen Rollen übernehmen.
00:56:09
Speaker
Das ist ja nicht das, es geht mir gar nicht um Verbot.
00:56:11
Speaker
Also es geht mir nur darum, dass es halt doch, finde ich, in dem Film, wo es doch relativ...
00:56:16
Speaker
also überdurchschnittlich viele schwule Rollen zu vergeben gibt, dass die ausschließlich, ausschließlich von homosexuellen Männern gespielt werden.
00:56:25
Speaker
Darum geht es mir.
00:56:25
Speaker
Also irgendwo ist so dieser, dieser, das, und es gibt ja durchaus dann,
00:56:31
Speaker
Ja, durchaus auch, finde ich, Gründe zu sagen, gerade in Rollen, die sowieso, also soweit ich den Diskurs eben verfolgt habe, dass eben sich sowieso queere Menschen als Schauspieler wesentlich schwerer tun als heteronormative Menschen und dass dann gerade Rollen, die eigentlich so auch in ihrer Lebensrealität oder da zumindest angrenzend damit zu tun haben, dass gerade dann da vielleicht auch eine andere Sensibilität herrschen sollte, finde ich schon.
00:56:58
Speaker
Aber es geht mir nicht um ein prinzipielles Verbot jetzt zu sagen, du bist hetero, Entschuldige, nee, das darfst du nicht.
00:57:05
Speaker
Darum geht es mir natürlich nicht.
00:57:06
Speaker
Ich finde es nur bezeichnend eben, dass der Film ausschließlich hetero Männer ist, die schwule Rollen übernehmen.
00:57:13
Speaker
Das ist es eigentlich.
00:57:14
Speaker
Das könnte vielleicht ausgewogener sein und darum geht es mir.
00:57:18
Speaker
Und ich weiß, dass es durchaus diese Sicht und diese Perspektive gerade aus der queeren Community sehr, sehr häufig gibt.
00:57:24
Speaker
Die habe ich schon das Öftere gehört und deswegen kann ich sie auch ganz gut verstehen.
00:57:28
Speaker
Und die wollte ich hier auch deswegen einfach mal einbringen, weil ich finde, das ist eine wichtige Sichtweise und gerade die Leute, die es betrifft, sollten ja dann da auch vielleicht am besten zumindest gehört werden, wenn sie da irgendwas zu beanstanden haben.
00:57:44
Speaker
Aber deswegen, das stört mich so ein bisschen dennoch auch und ja, ich finde, es ist ein guter Film, ich habe ihn mir sehr gerne angeschaut, aber ich glaube, es gibt auch noch Filme, die vielleicht also noch ein bisschen mehr in der
00:58:03
Speaker
Sensibilität aufweisen auch.
00:58:05
Speaker
Ich weiß nicht, also zum Beispiel, was ich halt, Moonlight finde ich, ist ein wahnsinnig toller Film.
00:58:10
Speaker
Blau ist seine warme Farbe, also wenn wir gerade noch so ein bisschen dabei bleiben.
00:58:15
Speaker
20.000 Arten von Bienen ist ein ganz fantastischer Film.
00:58:19
Speaker
Den habe ich auch schon öfter mal erwähnt.
00:58:20
Speaker
Also ich finde, für die Thematik gibt es durchaus auch noch ein paar bessere Filme.
00:58:26
Speaker
Und auch wenn ich Harvey Milk einen interessanten historischen Menschen finde, der dadurch aus sehr gut auch abgebildet wird durch Sean Penn.
00:58:37
Speaker
Okay, dann brechen wir jetzt mit seiner Lieblingsrubrik nochmal.
00:58:42
Speaker
Ah ja, Moment.
00:58:47
Speaker
Ja, was hast du denn?
00:58:48
Speaker
Die Szene der Woche.
00:58:49
Speaker
Achso, ja.
00:58:51
Speaker
Stimmt.
00:58:53
Speaker
Entschuldige.
00:58:54
Speaker
Jünter, Mensch.
00:58:57
Speaker
Die Szene der Woche.
00:58:59
Speaker
So, ich beschäftige mich gefühlt mit nichts anderem als der Formel 1, geschuldet wahrscheinlich dem das letzte Mal besprochenen Film F1 mit Brent Pink, den wir ja beide...
00:59:14
Speaker
Ja, hört doch noch mal rein, warum nicht?
00:59:16
Speaker
Jedenfalls schaue ich gerade Formula One Drive to Survive, eine Netflix-Dokumentation mit sieben Staffeln.
00:59:25
Speaker
Und das sind jetzt alles meine Szenen der Woche.
00:59:30
Speaker
Jeden Tag schaue ich mir sehr viele sehr schnelle Autos an.
00:59:35
Speaker
Und bitte mir jetzt ein...
00:59:40
Speaker
Ja, ein großes Knowledge für die Formel 1 von 2018.
00:59:43
Speaker
Jetzt befinden wir uns im Jahr 2020, was ja auch wiederum ganz spannend wird, wie denn die Formel 1 mit Covid umgegangen ist.
00:59:52
Speaker
Und an alle Leute, ich kann es wirklich wahnsinnig empfehlen.
00:59:57
Speaker
Selbst wenn man keinen Bock auf Formel 1 hat und nicht weiß, was man dann gucken will, gibt der ersten Staffel eine Chance und schaut euch das gerne an.
01:00:04
Speaker
Wie heißt die dann?
01:00:05
Speaker
F1 The Series oder...
01:00:07
Speaker
Ich habe doch gesagt, Formula One, Drive to Survive.
01:00:10
Speaker
Drive to Survive.
01:00:11
Speaker
Ja, ich dachte mir gerade, weil es hieß ja F1 The Movie.
01:00:14
Speaker
Ich dachte, dann müsste sie ja eigentlich fast genauso heißen wie F1.
01:00:17
Speaker
Okay, sehr gut.
01:00:18
Speaker
Die haben beide nichts miteinander zu tun.
01:00:20
Speaker
Nee, nee, aber ich glaube, sie wollten da irgendwie sich von abheben.
01:00:24
Speaker
Ich weiß, weil F1 The Movie klingt irgendwie total blöd.
01:00:27
Speaker
Aber okay, auf jeden Fall, wir werden zu der Serie verlinken und du schaust nichts anderes mehr.
01:00:32
Speaker
Ich schaue gerade wirklich nichts anderes mehr.
01:00:35
Speaker
Okay, also wenn du demnächst irgendwie hier an Genickstarre leiden solltest, ist es, weil du immer den schnellen Autos hinterher schaust auf dem Bildschirm, oder?
01:00:43
Speaker
Ja, genau.
01:00:45
Speaker
Bei mir diese Woche tatsächlich, ja, ich wiederhole mich tatsächlich, aber ich habe ja schon mal gesagt, ich habe...
01:00:53
Speaker
Ich hatte Andor mal kurz ausgesetzt, weil ich Angst hatte, dass sich Briggs was antut.
01:00:57
Speaker
Ich sage nicht, wie das ausgegangen ist, aber ich habe dann gesagt, nee, jetzt geht's weiter.
01:01:01
Speaker
Du musst stark sein.
01:01:02
Speaker
Du musst jetzt stark sein.
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Speaker
Und dann habe ich es mir angeschaut und jetzt habe ich die Serie auch zu Ende gesehen.
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Speaker
Und ich finde einfach diese... Ich finde den Übergang, das Ende, und damit ist jetzt gar kein Spoiler, aber wenn dann alles hinterlegt, diese Szene, wo dann Cassian Andor mit seinem Raumschiff, dass die Militärbasis der...
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Speaker
der, sag schon, der Revolutionäre verlässt, der Rebellen, so heißt es genau, der Rebellen verlässt und dann in die Ferne hinter den Horizont fliegt und man weiß, jetzt ist er auf dem Weg, jetzt geht dann gleich Rogue One los.
01:01:35
Speaker
Der Film, einer meiner liebsten Star-Wars-Filme aller Zeiten, wenn ich es noch nicht gesagt habe.
01:01:39
Speaker
Und diese Szene ist einfach super, weil dieser nahtlose Übergang von der Serie dann dahin, der ist total gut gelungen.
01:01:47
Speaker
Also ich finde, das war meine Szene.
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Speaker
Fantastisch.
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Speaker
So schaut es aus.
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Speaker
Gut, dann bleibt uns nichts anderes als allen Leuten, die zum Pride gehen.
01:02:00
Speaker
Wahnsinnig viel Spaß zu wünschen.
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Speaker
Haltet die Fahne hoch.
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Speaker
Total.
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Speaker
Oder beklebt einfach den Bundestag mit ganz viel Stickern.
01:02:11
Speaker
Ja, unbedingt.
01:02:12
Speaker
Das geht bestimmt easy.
01:02:13
Speaker
Die Polizisten haben da bestimmt nichts dagegen.
01:02:17
Speaker
Oder beklebt die Polizisten mit ganz viel Stickern.
01:02:22
Speaker
Oder so, genau.
01:02:24
Speaker
Ich bin leider nicht in Berlin.
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Speaker
Ich schaffe es leider nicht, das Wochenende.
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Speaker
Aber du feierst einfach für mich mit, oder?
01:02:30
Speaker
Ich feiere für alle, die nicht in Berlin sind, mit.
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Speaker
Oder lade einfach alle ein, kommt am Sonntag, kommt zum Umzug, genießt das.
01:02:40
Speaker
Ich habe ja, wie gesagt, entschieden, dass ab heute, ab Samstag, dann jetzt nur noch die Sonne scheint.
01:02:45
Speaker
Das wird ein wahnsinniges Fest.
01:02:46
Speaker
Es ist ganz wichtig, gerne, gar kein Problem, da Haltung zu zeigen.
01:02:53
Speaker
Wir gehen wieder ins Kino.
01:02:55
Speaker
Ja, den nächsten dann wieder ins Kino, genau.
01:02:57
Speaker
Wir hören uns in zwei Wochen.
01:02:58
Speaker
Basti.
01:03:00
Speaker
Liebe Emilia, es war wie immer ein Fest.
01:03:02
Speaker
Ich danke dir vielmals.
01:03:04
Speaker
Viel Spaß auf der Pride.
01:03:05
Speaker
Schade, dass ich es nicht schaffe.
01:03:07
Speaker
Und ich freue mich schon auf zwei Wochen.
01:03:11
Speaker
Und dann kannst du mir berichten.
01:03:13
Speaker
Ich werde.
01:03:13
Speaker
Genau.
01:03:14
Speaker
Mit viel Kopfschmerz.
01:03:16
Speaker
Also, einen ganz lieben Gruß und ich wünsche dir ein schönes Wochenende.
01:03:20
Speaker
Viel Spaß auf der Pride.
01:03:21
Speaker
Alles Liebe, alles Gute.
01:03:22
Speaker
Ciao.
01:03:24
Speaker
Ciao.
01:03:26
Speaker
Das war Muss man gesehen haben mit Emilia Bernsdorf und Bastian Fischer.
01:03:32
Speaker
Basti?
01:03:33
Speaker
Äh, was denn, liebe Emilia?
01:03:34
Speaker
Ratte mal, von wem dieses Zitat kommt.
01:03:37
Speaker
Es kommt im Leben nicht darauf an, wie viel du austeilst, sondern darauf, wie viel du einstecken kannst.
01:03:41
Speaker
Das kommt natürlich vom einzig wahren Rocky Balboa.
01:03:48
Speaker
Ja, es kommt vom einzig wahren Rocky.
01:03:50
Speaker
Und das...
01:03:51
Speaker
Adrian!
01:03:55
Speaker
Wenn du gut in etwas bist, mach es nie umsonst.
01:03:58
Speaker
Das war Heath Ledger in The Batman.
01:04:02
Speaker
Boom!
01:04:02
Speaker
Als The Joker.
01:04:03
Speaker
Nein, Heath Ledger in Batman als The Joker.
01:04:06
Speaker
So rum.
01:04:06
Speaker
Ich glaube, jetzt müsste es stimmen, oder?
01:04:08
Speaker
Ja, total korrekt.
01:04:09
Speaker
Du bist richtig gut heute.
01:04:10
Speaker
Vielen Dank.
01:04:11
Speaker
Danke fürs Kompliment.
01:04:13
Speaker
Meinst du, wir sollten... Ja, vielleicht also gleich, aber ich habe noch eins.
01:04:17
Speaker
Eins habe ich noch.
01:04:18
Speaker
Dann hau mal raus.
01:04:19
Speaker
Okay, also ready?
01:04:20
Speaker
Ready.
01:04:22
Speaker
Von dem Geld, das wir nicht haben, kaufen wir Dinge, die wir nicht brauchen, um Leuten zu imponieren, die wir nicht mögen.
01:04:27
Speaker
Das ist natürlich aus Fight Club.
01:04:30
Speaker
Natürlich ist es aus Fight Club.
01:04:32
Speaker
Ja, very good.
01:04:33
Speaker
Und deswegen, liebe Leute, wollen wir von dem Geld, das wir noch nicht haben, Dinge kaufen, die wir für diesen Podcast brauchen, um Leuten zu imponieren, die wir definitiv mögen.
01:04:45
Speaker
Nämlich euch Filmbegeisterte.
01:04:47
Speaker
Also, wenn euch dieser Podcast gefällt, supportet, liked und donatet, was das Zeug hält.
01:04:52
Speaker
Die Links dazu findet ihr wo, liebe Emilia?
01:04:55
Speaker
Unten in den Show Notes.
01:04:57
Speaker
Und damit verabschieden wir uns.
01:04:59
Speaker
Bis zum nächsten Mal.
01:05:00
Speaker
Tschüss.