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Heute erwartet Euch eine ganz besondere Folge. Entgegen der Ankündigung letzte Woche, melden wir uns doch nicht aus dem Kino, sondern haben heute, aus aktuellem Anlass, zwei ganz besondere Gäste in der Folge: Arkadij Khaet und Mickey Paatzsch. Die beiden schreiben zusammen Drehbuch und führen auch gemeinsam Regie. Ihr letztes Werk, die achtteilige Serie Chabos, ist seit Ende August in der ZDF-Mediathek verfügbar. 

Als Basti eines Nachts einen Anruf von Emilia erhielt, in dem sie ihm begeistert von Chabos erzählte, stand ziemlich schnell fest, die Köpfe hinter der Serie wollen sie unbedingt kennenlernen. Langer Rede, kurzer Sinn: Emilia schrieb eine Einladungsmail und heute sind ihr die beiden gleich sehr spontan nachgekommen.

Darum geht es in Chabos: Peppi ist ein etwas einsamer Mittdreißiger, der für ein KI-Unternehmen online deren Produkte bewirbt. Als er eines Abends seinen Frust über das Leben in einer Karaoke-Bar ertränkt, trifft er auf einen alten Schulkameraden, der ihm von einem bevorstehenden Klassentreffen erzählt zu dem Peppi nicht eingeladen ist. Das reißt bei ihm offene Wunden auf und er begibt sich die Suche nach den Gründen, warum man ihn bei der Einladung übergangen hat. Chabos ist ein wildes Abenteuer über das Erwachsenwerden, das mit Filmkonventionen bricht. Es ist eine Serie über Freundschaft und die Liebe und wie leicht es ist, beides zu verlieren. Chabos ist eine Coming-Of-Age-Serie der ganz besonderen Art, vollgespickt mit gesellschaftskritischen Perspektiven und einer unglaublichen Nostalgie-Dichte. 

Aber muss man die Serie gesehen haben? Hört rein und findet es heraus.
Hinterlasst uns eine Sprachnachricht und werdet Teil der nächsten Episode: www.mussmangesehenhaben.de
___
REGIE
Arkadij Khaet und Mickey Paatzsch

DREHBUCH
Arkadij Khaet und Mickey Paatzsch

DARSTELLER*INNEN
Peppi/Niko - Johannes Kienast
Peppi (jung) - Nico Marischka
PD - David Schütter
PD (jung) - Jonathan Kriener
Enes 'Alba' Mistefa - Erol Afsin
Alba (jung) - Loran Alhasan
Gollum - Max Mauff
Gollum (jung) - Arsseni Bultmann

KAMERA
Nikolaus Schreiber

---
Hier geht's zur Serie:
https://www.zdf.de/serien/chabos-100

---
SHOW NOTES
Brainwashed - Sexismus im Kino
Bechdel-Test

Jetzt auch die ganze Folge auf YouTube sehen:
https://youtu.be/sWVxUE5_nI0

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Transcript

Einführung und Vorstellung der Gäste

00:00:07
Speaker
Willkommen zu einer neuen Ausgabe Muss man gesehen haben.
00:00:10
Speaker
Hier sind eure Gastgeber Emilia und Bastian.
00:00:13
Speaker
Einen wunderschönen guten Morgen, Basti.
00:00:15
Speaker
Guten Morgen, liebe Emilia.
00:00:17
Speaker
Schön, dich zu sehen zu so früher Stunde.
00:00:19
Speaker
Ich glaube, so früh waren wir tatsächlich noch nie unterwegs wie heute, oder?
00:00:23
Speaker
Ich glaube, wir waren da schon mal, wir haben aber aus Gründen davon dann abgesagt.
00:00:28
Speaker
Aber wir sind heute so früh dran, weil wir haben ganz besondere Gäste.
00:00:31
Speaker
Wir haben heute eine ganz besondere Folge.
00:00:32
Speaker
Wir haben zwar gesagt, dass wir uns wieder aus dem Kino melden werden diese Woche, aber aus aktuellem Anlass, weil wir die Möglichkeit hatten, mit zwei ganz besonderen jungen Filmemachern zu sprechen, haben wir das heute vorgezogen und haben heute zwei Gäste bei uns.
00:00:46
Speaker
die wir ganz lieb begrüßen wollen.
00:00:48
Speaker
Hallo, guten Morgen, Micky Pahrt und Arkadi Rahet.
00:00:52
Speaker
Ihr beide seid Regisseure und Autoren.
00:00:55
Speaker
Ihr kennt euch aus euren Zwanzigern, habt zusammen Film studiert in Köln, wenn ich das richtig recherchiert habe.
00:01:04
Speaker
Und ihr seid die Filmemacher der Serie Chabos.
00:01:08
Speaker
Yes.
00:01:09
Speaker
Hallo, schönen guten Morgen.
00:01:10
Speaker
Guten Morgen.
00:01:13
Speaker
Schön, dass ihr da seid.
00:01:15
Speaker
Danke für die Einladung.
00:01:15
Speaker
Sehr schön, dass ihr da seid.
00:01:18
Speaker
Das klang gerade so crazy.
00:01:19
Speaker
Ihr kennt euch aus euren Zwanzigern.
00:01:24
Speaker
Ja, so lange ist das alles schon her, auch mit Chabos 2006, dass man so jung war.
00:01:29
Speaker
Fühlt sich auf jeden Fall schon sehr...
00:01:32
Speaker
lange an.
00:01:33
Speaker
Also ihr macht zusammen Filme seit 15 Jahren.
00:01:37
Speaker
Ist das korrekt?
00:01:38
Speaker
Ist das schon so lang?
00:01:39
Speaker
Warte mal, ich bin jetzt... Ja, das kommt hin.
00:01:43
Speaker
Also seit 15 Jahren.
00:01:44
Speaker
Ich meine, wir machen das nicht seit 15 Jahren so wie jetzt gerade in Choregi, aber wir kennen uns halt
00:01:52
Speaker
15 Jahren und eigentlich war es schon sehr früh eine Co-Regie, ohne dass wir wirklich wussten, dass es eine Co-Regie ist.
00:01:58
Speaker
Also als wir angefangen haben, erste Kurzfilme zu machen, hatten wir die Vorstellung, dass ein Regieassistent sowas ist wie ein zweites Augenpaar und ein Co-Regisseur und so haben wir
00:02:08
Speaker
Die ersten Filme gemacht in Regie, Regie Assistent und immer so durchgewechselt und als wir so am ersten professionellen Set waren, haben wir so verstanden, dass das, was wir eigentlich schon damals gemacht haben, eigentlich schon eine Co-Regie war und dann haben wir es irgendwann auch so genannt.
00:02:24
Speaker
Ich finde es wahnsinnig spannend tatsächlich, wie ihr zusammenarbeitet, oder wollen wir dann auch noch später drauf eingehen, wie ihr dann eigentlich zusammenarbeitet, weil es ja durchaus nicht so üblich ist.
00:02:33
Speaker
Beim Film gibt es ja auch klare Hierarchien und es gibt ja auch Abläufe und jeder hat so seinen Platz.
00:02:38
Speaker
Aber das zusammen Drehbuch zu machen und Regie ist ja eher untypisch, aber da würde ich nachher nochmal drauf eingehen, finde ich sehr, sehr spannend.

Einführung in 'Chabos'

00:02:45
Speaker
Wir haben euch ja vor allem deshalb eingeladen, wir sind auf euch gekommen wegen der Serie, die aktuell im ZDF zu sehen ist.
00:02:51
Speaker
Die ging am 22.
00:02:51
Speaker
August diesen Jahres online, nennt sich Chabos und ist unserer Meinung nach ein ganz fantastisches Werk und deswegen sind wir wirklich wahnsinnig froh, dass ihr heute da seid und dazu würden wir euch einfach gerne ein paar Fragen stellen, schauen wie ihr euch zu der Serie gekommen seid und auch ein paar andere kleine Fun Facts dazu.
00:03:12
Speaker
möchtest du kurz erzählen, worum es denn in der Serie geht?
00:03:15
Speaker
Sehr, sehr gerne.
00:03:16
Speaker
Sehr, sehr gerne.
00:03:17
Speaker
Ich habe jetzt ein bisschen was aufgeschrieben dazu.
00:03:18
Speaker
Ihr könnt uns dann auch gerne oder mich auch gerne korrigieren, wenn ich total daneben liege, eurer Meinung nach.
00:03:22
Speaker
Es wäre nicht das erste Mal in eurem Leben.
00:03:24
Speaker
Also seid da bitte überhaupt gar nicht schüchtern.
00:03:26
Speaker
Ja, also...
00:03:28
Speaker
Wie gesagt, die Serie ging ja online am 22.
00:03:30
Speaker
August, wurde auch vorab schon von Leuten wie Sibylle Bergen und Anke Engelke, also wirklich großen Persönlichkeiten der deutschen Fernseh- und Filmlandschaft, hochgelobt für das innovative Erzählformat und ist deshalb eigentlich schon mit viel Rückenwind auch gestartet.
00:03:46
Speaker
Und ich fasse mal die Serie so ganz grob zusammen, ja, ohne, also zumindest, es gibt einen kleinen Überblick, worum es geht.
00:03:52
Speaker
Also es geht vor allem um Peppi, das ist der stete Mittelpunkt der ganzen Geschichte, auch Nico genannt, aber in seiner Jugend Peppi.
00:03:59
Speaker
Der ist ein Mit-30er, der etwas einsam für ein KBI-Unternehmen arbeitet und dort ihre Produkte bewirbt und als er eines Abends seinen Frust über sein etwas eintöniges Leben in einer Karaoke-Bar betrinkt, trifft er einen alten Schulkameraden, der ihn von einem Klassentreffen erzählt, zu dem er allerdings gar nicht eingeladen ist.
00:04:18
Speaker
Und das reißt bei ihm so ein paar offene Wunden auf und er begibt sich dann auf die Suche nach den Gründen, warum denn er gerade jetzt bei der Einladung übergangen worden ist.
00:04:26
Speaker
Und das wird dann ein wildes Abenteuer über das Erwachsenwerden, das mit vielen Filmkonventionen bricht.
00:04:34
Speaker
Es ist eine Serie über Freundschaft und über Liebe und auch wie leicht beides zu verlieren ist.
00:04:40
Speaker
Und dabei ist es eigentlich eine Coming-of-Age-Serie, die ganz untypisch ist, weil sie auch wirklich vollgespickt ist mit sehr vielen gesellschaftskritischen Perspektiven und dennoch auch einer unglaublichen Nostalgiedichte.
00:04:52
Speaker
Und diese Nostalgiedichte, ich habe mich da auch selber oft ertappt, so die Fußball-WM zum Beispiel 2006 ist eigentlich ein paralleler Erzählstrang.
00:05:01
Speaker
Es gibt viele Talkshow-Formate, ich meine, wer erinnert sich da noch dran?
00:05:04
Speaker
Ihr natürlich, aber so Hans Meiser und wie sie alle heißen, es ging ja von 13 bis 17 Uhr, war ja nur Talkshow-Formate damals im Fernsehen da.
00:05:13
Speaker
Casting-Shows kommen vor.
00:05:15
Speaker
Ein Mann, der mit Klingeltönen sein Vermögen gemacht hat.
00:05:19
Speaker
Jürgen Domian kommt auch vor.
00:05:20
Speaker
Also es ist wirklich eine wahnsinnig Dichte an Nostalgie, die da eben vorhanden ist.
00:05:25
Speaker
Und gleichzeitig zeigt die Serie, die ja auch sehr viel Wärme hat, aber auch ein Deutschland in den Nullerjahren, das durchaus homophob ist, rassistisch, frauenfeindlich, ohne es allerdings darauf zu reduzieren und führt uns da auch eigene Vorurteile vor Augen.
00:05:40
Speaker
Und
00:05:42
Speaker
Und durchaus, wenn man die Serie sieht, finde ich, merkt man ihm die ganze Zeit an, dass es ein Projekt ist, in dem ihr beide euch selbst verwirklicht habt.
00:05:50
Speaker
Und das würde ich jetzt einfach mal so in den Raum schicken, das könnt ihr dann beantworten, ob das richtig ist oder nicht.
00:05:55
Speaker
Genau, das wäre jetzt erstmal mein Intro.
00:05:57
Speaker
Und dazu dann die Einstiegsfrage.

Nostalgie und soziale Themen in 'Chabos'

00:06:00
Speaker
Wer von euch beiden wurde denn eigentlich nicht zum Klassentreffen eingeladen?
00:06:05
Speaker
Also mein Klassentreffen ist ins Wasser gefallen wegen Corona.
00:06:11
Speaker
Es gab ein zehnjähriges Klassentreffen und seitdem nicht mehr stattgefunden.
00:06:15
Speaker
Also lustigerweise, ich war einmal beim Klassentreffen nach fünf Jahren.
00:06:19
Speaker
Also es war dann, keine Ahnung, was war das dann?
00:06:24
Speaker
2015.
00:06:24
Speaker
Und zufällig letztes Jahr, 2024, genau, glaube ich, einen Monat vor der Produktion von Chabos, gab es dann auch ein Klassentreffen.
00:06:34
Speaker
Und ich wusste aber schon, so meine engsten Freunde, da schreibt man natürlich noch, ich habe auch Freunde noch aus der Schulzeit, von denen wusste ich schon, die werden alle nicht kommen, weil die irgendwie verhindert sind, aus anderen Städten sind.
00:06:46
Speaker
Und dann dachte ich mir aber, gut, okay, ich gehe vorbei und habe dann auch so mit mir ein bisschen gehadert.
00:06:51
Speaker
Das ist ja auch dann so ein bisschen aufregender, wenn man da keine Andockstationen hat und so.
00:06:56
Speaker
Und bin dann auch, weiß ich noch, erst mal so vorbeigejoggt, weil es war auf so einem...
00:07:02
Speaker
Schützenfest irgendwie wurde das organisiert und hab erstmal so geguckt.
00:07:06
Speaker
Aber in Düsseldorf?
00:07:07
Speaker
In Düsseldorf, in Düsseldorf.
00:07:10
Speaker
Und hab so geguckt, irgendwie sehe ich hier irgendjemanden und dann dachte ich aber danach, ja, nee, komm, ich mach's jetzt als Recherche für Chabos, weil ich muss wissen, was passiert jetzt wirklich auf dem echten Klassentreffen.
00:07:21
Speaker
Und dann, ähm, komm ich da hin und seh halt so einen Tisch mit so drei Leuten, die ich kenne, mit denen ich auch wirklich nicht viel zu tun hatte.
00:07:28
Speaker
Und, äh,
00:07:29
Speaker
schau dann halt so und denk mir, okay, die anderen sind bestimmt irgendwie hier drinnen, holen sich grad was und guck überall und es ist wirklich kein einziger Mensch da.
00:07:38
Speaker
Und nur diese drei Leute,
00:07:39
Speaker
Und wir waren dann so eine Schicksalsgemeinschaft.
00:07:42
Speaker
Und letztendlich war es ein super cooler Abend.
00:07:45
Speaker
Ich habe mit Leuten gesprochen, mit denen ich vorher nie so intensiv gesprochen habe.
00:07:50
Speaker
Und wir saßen da bis 1 Uhr.
00:07:52
Speaker
Und es war eine super coole Erfahrung.
00:07:53
Speaker
Was ist denn da bei dir in der Stufe los gewesen, dass da niemand kommen wollte?
00:07:59
Speaker
Es ist krass.
00:08:00
Speaker
Es ist super krass.
00:08:01
Speaker
Es wurde per Instagram eine Mail rumgeschickt.
00:08:05
Speaker
Und die Person...
00:08:06
Speaker
Keiner wusste auch, wer das losgetreten hat, aber von den Leuten, die da waren, war keiner die Person, die das initiiert hatte.
00:08:14
Speaker
Interessant, interessant.
00:08:16
Speaker
So ein bisschen ist das tatsächlich auch in dem Film wiedergegeben.
00:08:21
Speaker
Ein paar autobiografische Elemente gibt es dann auch in der Serie, oder?
00:08:25
Speaker
Nehme ich jetzt mal an.
00:08:26
Speaker
Aber nicht so dramatisch.
00:08:27
Speaker
Beide wurden eingeladen.
00:08:31
Speaker
Würdet ihr euch denn als nostalgisch beschreiben?
00:08:39
Speaker
Also ich habe das Gefühl, Nostalgie ist sowas, woran man sich klammert, wenn man in der Gegenwart sich häufig unwohl fühlt.
00:08:46
Speaker
Das ist sowas, woran wir uns zurücksehen.
00:08:49
Speaker
Und ich glaube, was wir machen wollten, also was so die Nostalgie angeht, wir haben das immer so ein bisschen als einen Lockstoff eigentlich gesehen, dass wir so diese Nostalgie drumherum werfen und dass die Leute reinzieht.
00:09:02
Speaker
Und dann eigentlich andere Themen durchaus verhandelt werden.
00:09:05
Speaker
Also das ist schon Nostalgisches, aber ohne diese Nostalgie zu verklären.
00:09:09
Speaker
Das war so mein Gefühl.
00:09:12
Speaker
Oder Micky?
00:09:14
Speaker
Ja, ja.
00:09:16
Speaker
Ich muss auch so ein bisschen an so eine Parallele denken zu dem, was Arcadi mal mit dem Lockstoff so beim Horrorfilm.
00:09:21
Speaker
Finde ich es immer richtig geil, wenn am Anfang so alles so richtig schön freundlich ist und das sind irgendwelche
00:09:29
Speaker
Freunde, die auf eine Reise gehen, aber man weiß schon, ah, das wird noch eskalieren und irgendwie so diese, die Nostalgie ist irgendwie bereichert dadurch, wenn es irgendwie noch so diese Spannung hat, ah, das wird auch nochmal hier düster werden.
00:09:41
Speaker
Weil so eine pure Nostalgie ist, ja, verklärt ja auch vieles, was man dann in der Serie auch sieht, dass nicht alles so
00:09:51
Speaker
Schön war, wie man sich das vorstellt.
00:09:53
Speaker
Wir haben immer gesagt, wir machen eine ungeschönte Nostalgie, weil das ist ja eigentlich jetzt gerade, wenn wir uns umblicken, wir sind ja wirklich in einer Zeit von Krisen und man sehnt sich wirklich nach irgendwie so nach Vergangenem und dem, was immer funktioniert hat.
00:10:06
Speaker
Wir sehen das ja, dass jetzt...
00:10:09
Speaker
Bulli ist zurück, Stefan Raab ist zurück.
00:10:12
Speaker
Es werden laufend Formate, Filme, Serien aufgelegt, die dich in so eine Comfortzone zurückbringen sollen.
00:10:21
Speaker
Und das wollten wir eigentlich genau nicht machen.
00:10:23
Speaker
Also wir wollten natürlich das Nostalgische, dass Leute denken, ach krass und so, so war das ja alles.
00:10:29
Speaker
Und da sind die Gerichtshows und die Talkshows und die Musik.
00:10:32
Speaker
Aber dass man doch schon so einen Blick da drauf hat und sich denkt, ah, okay, so geil war es aber doch nicht.
00:10:37
Speaker
Und man will vielleicht auch gar nicht dahin zurück.

Adaption und kulturelle Einflüsse

00:10:42
Speaker
Also ich finde, das gelingt euch total gut, wirklich.
00:10:44
Speaker
Genau das, was du gesagt hast, so dieser Lockstoff ist genau das, was es ist.
00:10:48
Speaker
Man fühlt sich erstmal abgeholt, aber dann, ich habe sie auch als finsteres Coming-of-Age bezeichnet, so wie du gerade auch gesagt hast.
00:10:54
Speaker
Also diese Finsternis, die da in dem Ganzen schlummert.
00:10:56
Speaker
Es ist viel Oberfläche, viel von dem, was eben diese Nostalgie bedient.
00:11:00
Speaker
Und auf der anderen Seite, wenn du aber tiefer schürfst, kommt einiges zu Tage, was du eigentlich nicht unbedingt möchtest und willst, auch gesellschaftlich.
00:11:09
Speaker
Ja, ich glaube, wo die Nostalgie quasi legitim ist oder jetzt auch gar nicht an die Zeit gebunden ist, ist natürlich die Ebene der Freundschaft, wo einfach Jugendfreundschaften eine ganz spezielle Qualität haben in dem Sinn, dass man als Jugendlicher nicht so viel zu tun hat, alle an einem Ort wohnt und dass natürlich man sich täglich sieht und dadurch wirklich eine Tiefe entsteht, die man im Leben schwer nur wieder irgendwie herstellen kann.
00:11:34
Speaker
Und ich glaube, davon
00:11:36
Speaker
lebt ja auch wieder in jeder Generation die Nostalgie und die Verehrung der Jugend eigentlich, die man selber hatte.
00:11:42
Speaker
Und ich glaube, das spielt ja natürlich, ist etwas, womit jede Generation nostalgisch wird.
00:11:49
Speaker
Glaubst du aber, dass es bis jetzt auch noch so ist, also dass die Freundschaften, die sozusagen heute geknüpft werden, die ja viel mehr was mit sozialen Medien zu tun haben und viel mehr mit eben diesem Internet, dass das auch noch so, also wenn die zurückblicken auf das Jahr 2025, wenn die dann 15, 16 waren, ob die das dann auch so sehen würden?
00:12:17
Speaker
Konjunktiv?
00:12:19
Speaker
Das ist eine schwierige Frage, da kann ich ja nur spekulieren.
00:12:26
Speaker
Ich sage es mal anders.
00:12:27
Speaker
Ich bin froh, dass wir alle, die wir hier sind, beides miterlebt haben, dass wir eine Jugend hatten, wo wir uns auch noch mehr in Real getroffen haben und jetzt trotzdem Best of Both Worlds auch quasi diese digitale Welt so miterleben.
00:12:42
Speaker
Ich glaube schon, dass da was verloren geht.
00:12:46
Speaker
Was aber nicht heißt, dass man nicht auch über Internet Freundschaften pflegen kann.
00:12:51
Speaker
Ich weiß noch, in der Corona-Zeit habe ich mit meinen alten Freunden sehr viel über Online dann irgendwie League of Legends gezockt.
00:12:58
Speaker
Das klingt jetzt so banal, aber das funktioniert schon.
00:13:01
Speaker
Ja.
00:13:05
Speaker
Okay.
00:13:07
Speaker
Ich würde jetzt mal ein bisschen, erst mal, bevor wir noch ein bisschen tiefer in die Serie einsteigen, würde ich erst mal kurz wissen wollen von euch, das, was ich vorhin vorgelesen habe, hat euch das irgendwo, kam euch das bekannt vor oder lag ich voll daneben mit der Einschätzung, die ich so geliefert habe mit dem Intro?
00:13:20
Speaker
Du meinst, wie du die Serie zusammengefasst hast?
00:13:23
Speaker
Ja, genau.
00:13:24
Speaker
Ist ja gut, wenn man das an euch misst und nicht an mir.
00:13:26
Speaker
Ach so, nee, precisely.
00:13:27
Speaker
Also auf jeden Fall.
00:13:28
Speaker
Ich finde, ich kam mir selber oder wir kamen uns immer so komisch vor, wenn wir die Serie gepitcht haben, weil irgendwie man muss die Serie auch verkaufen, ganz vielen Leuten gegenüber, also Sendern, dann irgendwann auch Teammitglieder in Schauspielern.
00:13:40
Speaker
Man hat immer gesagt, ja, das ist eine Serie, es geht um einen Mitte-30-jährigen Millennial, der wird nicht zum Klassentreffen eingeladen und das löst halt bei ihm sowas aus.
00:13:48
Speaker
Und das klang halt echt immer so ein bisschen wie so ein High-Concept-Pitch,
00:13:52
Speaker
Dass man so eine Idee hat und dann
00:13:55
Speaker
ist es schwer eigentlich in so einem Pitch der Serie gerecht zu werden, weil es ja auf diesen zwei Zeitebenen stattfindet.
00:14:01
Speaker
Es ist ja eigentlich eine Coming-of-Age-Serie auf zwei Zeitebenen.
00:14:06
Speaker
Das ZDF wusste auch, glaube ich, ganz lange nicht, wie sie sie vermarkten sollen.
00:14:09
Speaker
Also vermarktet man die Serie jetzt als Comedy oder als Drama oder jetzt sagen sie Dramedy, aber irgendwie ist ja alles eine Dramedy.
00:14:18
Speaker
Und bis heute, wenn du durchs Internet guckst, dann wird das manchmal als Comedy gelabelt, manchmal als Drama.
00:14:23
Speaker
Und es ist eigentlich so ein bisschen hybrid.
00:14:28
Speaker
Es ist auf diesen zwei Zeitebenen eigentlich Coming-of-Age in der Gegenwart und in der Vergangenheit, weil es ist auch nochmal ein erwachsenes Coming-of-Age von dem erwachsenen Peppi.
00:14:38
Speaker
Es wird ja auch gesagt, dass es so eine Adaption von der britischen Serie Lethut ist.
00:14:42
Speaker
Ihr habt ja auch mit der BBC zusammengearbeitet.
00:14:45
Speaker
Ist das eine Serie, mit der ihr aufgewachsen seid?
00:14:51
Speaker
Wo kommt diese Verbindung her?
00:14:53
Speaker
Oder...
00:14:55
Speaker
Also ganz ursprünglich, die Genese von Chabos ist so, dass wir eigentlich, wir hatten überhaupt nicht vor, eine Serie zu machen.
00:15:02
Speaker
Wir haben zu der Zeit an einem Kinofilm geschrieben und es kam eine alte Bekannte auf mich zu, die ich von früher kannte und die jetzt bei der BBC arbeitet und sagte, die hat einen Kurzfilm von uns gesehen, das war Lea Gamula.
00:15:16
Speaker
Die Producerin, die bei der BBC gearbeitet hat, bis vor kurzem.
00:15:22
Speaker
Genau, er arbeitet nicht mehr dort.
00:15:23
Speaker
Genau.
00:15:24
Speaker
Und die kam auf uns zu, die hat unseren Kurzfilm gesehen und hat gesagt, ich fand euren Kurzfilm so gut, Muzzlethoff Cocktail heißt der.
00:15:32
Speaker
Und habt ihr Lust, vielleicht was zusammen zu machen?
00:15:34
Speaker
Die BBC arbeitet so, dass die natürlich ganz viele erfolgreiche Serien hat und versucht, diese Serien in andere Länder zu bringen.
00:15:41
Speaker
Also es ist irgendwo auch ein Lizenzgeschäft.
00:15:44
Speaker
Und die hat gesagt, guck mal, wir schicken euch einfach mal ein paar Serien zu und schaut mal da drauf.
00:15:49
Speaker
Und eine dieser Serien war Led Hood.
00:15:52
Speaker
Und unter uns gesprochen, wir haben die so geguckt und dachten, naja,
00:15:59
Speaker
Also so richtig umgehauen hat uns das jetzt nicht.
00:16:02
Speaker
Ja, dann gab es noch eine Fußballserie.
00:16:04
Speaker
Für Fußball interessieren wir uns auch nicht so besonders.
00:16:06
Speaker
Aber was Lethut halt gemacht hat und was sehr besonders war, ist, das war eine Serie, die in UK, ich glaube in Leeds hat es gespielt.
00:16:16
Speaker
Oder in Leeds in den Nullerjahren.
00:16:19
Speaker
Und es ging um einen Millennial, der sich so gefragt hat, wie der so unglücklich geworden ist.
00:16:23
Speaker
Und dafür hat er in seine Vergangenheit zurückgeblickt.
00:16:26
Speaker
Und das ist dann letztendlich auch, wenn wir heute auf Chabos gucken, das ist wirklich das Einzige, Einzige, was wir davon übernommen haben.
00:16:33
Speaker
Also diese Prämisse von Mitte-30-jähriger Mann fragt sich, wer der Typ geworden ist, der heute ist und blickt auf seine Vergangenheit zurück.
00:16:40
Speaker
Aber die Geschichte von Chabos ist ganz eigenständig.
00:16:44
Speaker
Also es gibt diese Geschichte nicht.
00:16:46
Speaker
Es gibt kein Klassentreffen.
00:16:47
Speaker
Es gibt auch keine Freunde, die in der Gegenwart noch mal auftauchen.
00:16:52
Speaker
Lettoth ist eine Straight-France.
00:16:55
Speaker
vertikal erzählte Serie, episodisch, es ist Comedy und es geht immer um einzelne Episoden aus der Jugend, aber gar nicht um eine zusammenhängende Geschichte, die sich immer weiterentwickelt.
00:17:08
Speaker
Ja, also es ist wirklich nach dem Prinzip, er sitzt in der Kneipe als Erwachsener, trinkt Bier und dann fragt er sich, warum bin ich eigentlich so biersüchtig und dann sieht man, wie er als Jugendlicher irgendwie schon Bier getrunken hat und dann gibt es das Gleiche.
00:17:22
Speaker
Warum bin ich doof zu meiner Freundin und dann sieht man es wieder in der Gäste.
00:17:25
Speaker
Dann sieht man, wie er seine erste Freundin kennengelernt hat, sowas, ja.
00:17:28
Speaker
Okay.
00:17:29
Speaker
Aber das ist... Nee, wir haben uns gefragt eigentlich, also das war so ein No-Brainer, würde man sagen.
00:17:36
Speaker
Man hat das gesehen und man hat sich so gefragt, so Moment mal, Nullerjahre, wir haben dann ein bisschen recherchiert, was gibt es eigentlich, was auf die Nullerjahre guckt?
00:17:44
Speaker
Ich meine, das ist eine Zeit, wo 16 Millionen Deutsche ihre Jugend verbracht haben, also 20 Prozent der Deutschen, die waren entweder Kinder oder Jugendliche zu der Zeit.
00:17:55
Speaker
Und wir haben lauter Serien
00:17:56
Speaker
die in den 80ern spielen, in den 90ern spielen.
00:17:58
Speaker
Es gab eine kleine Welle in 90er-Serien und so weiter.
00:18:02
Speaker
Und es gibt einfach nichts über die Nullerjahre.
00:18:05
Speaker
Und das hat uns eigentlich so total direkt aufmerksam gemacht, weil wir haben uns gedacht, okay, warum bildet nicht die sogenannte Generation Y, Millennials, warum wird das nicht abgebildet?

Darstellung der 2000er Jahre

00:18:19
Speaker
Und das ist, also wieso gibt es keine Serie, die dieses Gefühl dieser Zeit erzählt, eine Jugendkultur, eine Mode, eine Musik,
00:18:26
Speaker
eine Unbeschwertheit von der ganzen Generation.
00:18:29
Speaker
Und das hat uns total gecatcht.
00:18:33
Speaker
Und dann dachten wir, okay, das ist spannend.
00:18:35
Speaker
Jetzt mal abgesehen von Leto und so weiter.
00:18:39
Speaker
Wie habt ihr euren Writers Room gestaltet?
00:18:42
Speaker
Also ich könnte mir vorstellen, dass es sofort super Spaß macht, weil ihr habt ja irgendwie die Jugend verbracht, um zu sagen, oh, wir müssen das noch mit reinbringen, das noch mit reinbringen, bam, bam, bam, um das dann zu ordnen, um zu sagen, okay, und jetzt gestalten wir Charaktere dazu oder hattet ihr erst die Charaktere?
00:18:57
Speaker
Wo ihr sagt, okay, wem schieben wir welchen Archetyp zu aus den Nullerjahren und wer hört welche Musik?
00:19:05
Speaker
Oder wie habt ihr euch das, war das eher einfach oder war es dann doch auch eher überwältigend?
00:19:14
Speaker
Und was konntet ihr beide persönlich auch noch reinbringen?
00:19:17
Speaker
Vorm Writer's Room waren wir noch mal ganz lange unterwegs mit der Mappe, aber das kannst du erzählen, Micky.
00:19:23
Speaker
Ja.
00:19:24
Speaker
Genau, es gibt erstmal eine Mappe, die wird hergestellt.
00:19:27
Speaker
Da muss man auch schon eine Art kleinen, ganz groben Staffelbogen, nur damit jeder weiß, worüber man überhaupt spricht.
00:19:33
Speaker
Sonst kann man ja dieses Projekt gar nicht weiter anstoßen, nicht an Leute bringen.
00:19:38
Speaker
Und dann kam es zum Writers Room.
00:19:40
Speaker
Der ist dann sehr kurz.
00:19:42
Speaker
Das sind fünf Tage, eine Woche.
00:19:44
Speaker
Und wir waren mit zwei tollen Autorinnen im Room.
00:19:48
Speaker
Das war Anna Dimitrova und Juri Sternburg.
00:19:52
Speaker
Und man kommt aber natürlich an und man kennt sich nicht persönlich.
00:19:55
Speaker
Man hat natürlich Sachen voneinander gelesen, schätzt das, findet sich toll, aber man muss natürlich auch erstmal warm werden.
00:20:03
Speaker
Und das bedeutet, so eine Woche von fünf Tagen, wo man auch das in einer gewissen Art auch noch protokollieren muss, was dort alles entsteht, ist jetzt gar nicht so viel.
00:20:12
Speaker
Und man kommt auch schon, wie gesagt, mit so einer Art kleinem Staffelbogen, mit einer Idee, wo super viel auch behauptet ist, wo super viel noch nicht funktioniert, kommt man da hin.

Kreativer Prozess und Charakterentwicklung

00:20:21
Speaker
Und hat auf einmal aber diesen Room, wo man dann anfängt, die Figuren auszumalen, wo jeder ein bisschen was aus seiner Jugend preisgibt und wo man sehr viel Spaß hat und wo die Figuren Substanz bekommen.
00:20:35
Speaker
Weil auch der Juri zum Beispiel ist, glaube ich, ein bisschen älter als wir.
00:20:40
Speaker
Eher Richtung 40, würde ich sagen.
00:20:42
Speaker
Die Anna war damals eher, glaube ich, 23 oder so.
00:20:46
Speaker
Und so haben sich diese Figuren dann...
00:20:50
Speaker
da zusammengesetzt und ein Leben eingehaucht bekommen.
00:20:54
Speaker
Aber die wirklich...
00:20:58
Speaker
Sisyphos-Schundarbeit, die kommt danach, weil dann muss man irgendwie alles zusammenbauen, dann muss alles irgendwie Sinn machen.
00:21:05
Speaker
Und in den Drehbüchern wird auch noch mal 10.000 Mal wirklich das alles umgeschmissen, weil man merkt, ach, der Vater, den wir von PD erzählen, das ist vielleicht doch lieber eine Mutter.
00:21:18
Speaker
Oder nein, der Vater war doch gut und dann muss man es wieder überall verändern.
00:21:21
Speaker
Also es passiert noch wahnsinnig viel.
00:21:24
Speaker
Und ja.
00:21:25
Speaker
Also im Writer's Room klingt immer alles ganz toll.
00:21:28
Speaker
Da sagen immer, das wird alles super und dann sitzt man zu Hause vor dem Scherbenhaufen.
00:21:33
Speaker
Also das ist so meine Erfahrung.
00:21:34
Speaker
Weil der Writer's Room ist natürlich immer, wenn man vom Writer's Room spricht, dann ist meistens, muss man auch kurz definieren, was ist damit eigentlich gemeint.
00:21:43
Speaker
Weil so die amerikanischen Writer's Rooms sind natürlich ganz andere Systeme, wie Serien entstehen.
00:21:47
Speaker
Das ist nicht irgendwie eine Brainstorming-Runde von vier Leuten, die sich mal für fünf Tage treffen und mal Ideen austauschen und ein bisschen was ans Magnetboard heften, sondern das sind ja richtige Etagen, hohe Büroräume, wo irgendwie Autoren mit ihren Assistenten und nochmal Assistenten und Dialog-Editors und so weiter über Wochen und Monate da sitzen und Serien entwickeln, ja.
00:22:11
Speaker
Wenn wir sagen Writer's Room, dann ist das eher sowas wie ein Kick-Off, wo man sich einfach Leute holt, die klug sind und die Ideen haben und einfach rumspinnt.
00:22:20
Speaker
Und dann geht man mit ganz vielen losen Fäden nach Hause.
00:22:22
Speaker
Vielleicht, Akadi, ganz kurz, darf ich einmal was reinwerfen zum Thema Rumspinnen?
00:22:28
Speaker
Also es kommen dann auch viele absurde Ideen.
00:22:30
Speaker
Es gab einen Handlungsstrang, wo Alba...
00:22:34
Speaker
aus der Vergangenheit wiederkommt, um sich zu rächen dann bei Peppy und dann versucht Polly seine Schwester zu verführen als Rache.
00:22:43
Speaker
Also so absurde Gedanken kommen da und werden teilweise weiterverfolgt und ja, es ist wirklich so eine erst kreative Explosion, wo man dann aber auch nochmal neu gucken muss, was nehmen wir hier wirklich mit.
00:22:59
Speaker
Ja, aber so muss es ja auch sein.
00:22:59
Speaker
Das ist ja alles freie Assoziation im Endeffekt.
00:23:01
Speaker
Also, dass man sich halt selber keine Denkverbote auferlegt oder schon die Richtung so vorgibt, dass man dann irgendwie aus dieser Richtung gar nicht mehr ausbrechen kann.
00:23:08
Speaker
Genauso muss es ja dann auch sein.
00:23:11
Speaker
Und das hat euch ja offensichtlich ganz gut getan, weil es ist wirklich fantastisch geschrieben.
00:23:18
Speaker
Ich finde auch die Dialoge, die ihr habt, finde ich wahnsinnig gut.
00:23:21
Speaker
Die sind wahnsinnig flüssig und wirklich gar nicht aufgesetzt, sondern es ist alles so ganz, ganz natürlich.
00:23:28
Speaker
Aber es gibt auch so viele Sachen, die sind auch so reicher, weil so viele Themen angerissen werden, auch gesellschaftlich.
00:23:34
Speaker
Und ich glaube, das passiert ja auch nur, indem man sich zusammensetzt und mal irgendwo die Köpfe zusammenstecken und schaut, wo stehen wir eigentlich, wo waren wir damals.
00:23:40
Speaker
Und ihr habt ja auch einen Blick auf die Gesellschaft heute sehr stark, das ist zumindest mein Eindruck, die ja durch diese Nostalgie, die ihr vorhin schon gesagt habt, einfach nur reflektiert.
00:23:49
Speaker
Und in dem Zusammenhang ist ja zum Beispiel auch die Serie sehr, geht ja, eigentlich zieht der so ein bisschen, oder ist ein Frontalangriff aufs Patriarchat auch ein bisschen.
00:23:59
Speaker
Würdet ihr dem zustimmen?
00:24:02
Speaker
Ja, Frontalangriff, es steckt auf jeden Fall da sehr stark drin.
00:24:06
Speaker
Also ich meine, Männlichkeit hat sich auch stark gewandelt in den letzten 20 Jahren, wo man eigentlich meinen würde im ersten Moment so, naja, was ist 2006 ja eben erst gewesen, was ist da jetzt groß passiert?
00:24:18
Speaker
Und wenn man aber anfängt, darüber nachzudenken und altes Material sich anzugucken, also ich habe früh alles gefilmt, ich habe das schon mal erzählt, also dass ich so ein Club-Handy hatte sehr früh, ein Motorola und habe viele Videos gemacht damit.
00:24:36
Speaker
Das ist so ein Handy, was Peppi jetzt auch in der Serie hat, das Motorola-Päbel.
00:24:39
Speaker
Wollte ich gerade sagen, genau.

Gesellschaftliche Veränderungen und Geschlechterdarstellung

00:24:41
Speaker
Genau, ich habe das hier liegen, glaube ich.
00:24:46
Speaker
Aber ich habe damit halt sehr viel gefilmt und was hat man gefilmt?
00:24:48
Speaker
Man hat irgendwie Freunde gefilmt, Schule, Vorsaufen, Partyabende, Shisha rauchen, Schuleschwänzen.
00:24:55
Speaker
Und wenn man sich das heute anguckt, dann denkt man sich wirklich, also das ist unfassbar peinlich, ja, also nicht nur, wie man ausgesehen hat, sondern wie man wirklich gesprochen hat, ja, wie man sich artikuliert hat, wie man, also wie die Jungs im Chor Schwuchtel rufen, weil das eigentlich ein super gängiges Schimpfwort war eigentlich, also sich die ganze Zeit gegenseitig als schwul oder irgendwas als schwul zu beleidigen.
00:25:25
Speaker
wie eigentlich die ganze Zeit so ein Auskämpfen von Hierarchie war, wie man mit Frauen umgegangen ist, wie man über Mädchen gesprochen hat.
00:25:33
Speaker
Jetzt kann man sagen, ja okay, das sind halt Jugendliche, aber ich glaube, das hat sich schon sehr viel geändert in Bezug auf Sexismus, Diversität, Umgang mit Minderheiten.
00:25:46
Speaker
Und dieser Kontrast ist halt krass, dass man sich vorstellt, als wir im Schnitt saßen und wir mussten uns natürlich das ganze Asitoni-Video irgendwie minutiös angucken, jetzt nochmal für den Schnitt um Stellen aussuchen, wo du dir gedacht hast, alter Schwede, das war ein Superstar.
00:26:01
Speaker
Also Asitoni, das war zu der Zeit, also den konnte jeder rauf und runter zitieren bis zum Get-No und nicht, weil das irgendwie...
00:26:11
Speaker
ein Idiot war, der da auf der Couch lag und man auf den herabgeschaut hat, sondern weil man dachte, okay, der Typ ist irgendwie total kultig.
00:26:17
Speaker
Und der ist cool.
00:26:19
Speaker
Authentisch.
00:26:20
Speaker
Und er sagt es mal.
00:26:21
Speaker
Und das ist halt so krass.
00:26:25
Speaker
Und auch wie Männlichkeit, also wie emotional unerreichbar man war,
00:26:32
Speaker
Ich glaube, das ist auch ein Problem oder ein Ding von vielen Männern heute, also dass man Männer irgendwie alles sein dürfen, nur nicht verletzlich und Männer weinen und so diese ganzen Dinger, die man wirklich aufgesogen hat.
00:26:45
Speaker
Ich merke schon, dass das wirklich in der jungen Generation anders verhandelt wird.
00:26:50
Speaker
Und natürlich...
00:26:53
Speaker
Ein letzter Satz.
00:26:54
Speaker
Natürlich sind die Nullerjahre auch total das Echo für heute.
00:26:59
Speaker
Es ist ein Nährboden für die Gegenwart.
00:27:03
Speaker
Also diese ganzen Themen, Männlichkeit, Rassismus, Patriarchat,
00:27:08
Speaker
Die haben sich natürlich verändert, aber die sind lange nicht überwunden.
00:27:12
Speaker
Also natürlich viel, was heute in der Gesellschaft passiert, hat da seine Ursprünge genommen.
00:27:17
Speaker
Also Leute, die so aufgewachsen sind, die so geprägt sind, die das vielleicht auch teilweise nicht reflektiert haben, die verhalten sich heute, die stimmen auch, die wählen bestimmte Sachen heute.
00:27:29
Speaker
Also das ist alles in einem Zusammenhang.
00:27:34
Speaker
Genau, an der Gegenwartsebene sieht man ja auch nochmal, und das haben wir gar nicht so bewusst gemacht, also zumindest nicht so als großen Plan, aber wenn man sich die Frauenfiguren anschaut und sieht, was aus denen heutzutage geworden ist, die eine hat eine Eisdiele, die andere ist große Rapperin, die andere hat eine funktionierende Familie,
00:27:54
Speaker
okay, sie geht fremd, aber immerhin hat sie eine Familie und kriegt das auch in den Griff und so.
00:27:59
Speaker
Aber die Männer sind halt durch die Bank eigentlich völlig entweder emotional distanziert und verkaltet oder ihr Leben ist irgendwie ökonomisch, nicht im Griff wie bei Gollum oder sind drogensüchtig.
00:28:13
Speaker
Und ich glaube schon, dass auch so eine...
00:28:16
Speaker
Vielleicht eine Beobachtung, wo neue Sprengkraft auch irgendwie drin liegt.
00:28:21
Speaker
Also irgendwie Männer, die es nicht hinkriegen jetzt in der Gegenwart und die irgendwie unzufrieden, frustriert sind und ein großes Problem werden könnten auch noch.
00:28:31
Speaker
Und alles, was du dazu liest, ist ja genau so.
00:28:34
Speaker
Es ist ja genau so eigentlich alles, was man dazu heute liest.
00:28:37
Speaker
Die gefährlichste Gruppe sind halt mittelalte Männer, ja, für die Welt, für Frauen, für die Welt, für die Gesellschaften.
00:28:45
Speaker
Ja,
00:28:46
Speaker
Egal wo, auch auf der Welt.
00:28:48
Speaker
Das ist ja auch ganz wichtig, mal festzuhalten.
00:28:51
Speaker
Ihr habt ja in dem Film was, weil du auch gerade gesagt hast, es hat sich einiges verändert.
00:28:54
Speaker
Das wäre jetzt eigentlich ein ganz guter Übergang auch für die nächste Frage von mir, weil in dem Film kommt auch was sehr Wichtiges vor, was ich gar nicht wusste, habe ich von euch tatsächlich gelernt.
00:29:02
Speaker
Der Bechtel-Test.
00:29:03
Speaker
Finde ich total spannend.
00:29:05
Speaker
Tatsächlich, wie der tatsächlich durchgeführt wird.
00:29:08
Speaker
Er ist quasi ein Gradmesser dafür, wie
00:29:12
Speaker
frauenfeindlich oder zumindest wie wenig Frauen Berücksichtigung finden in so einem Film, also wie männerdominiert er ist.
00:29:18
Speaker
Und es sind eigentlich nur vier Fragen, die will ich mal kurz nennen.
00:29:21
Speaker
Also gibt es mindestens zwei Frauen in dem Film, haben beide einen Namen, sprechen sie miteinander und unterhalten sie sich über was anderes als Männer.
00:29:30
Speaker
Und wenn man diese vier Fragen jeweils einmal nur mit Nein beantwortet, dann lässt es schon darauf schließen, dass der Film durchaus eine sehr männerdominante Perspektive einnimmt.
00:29:42
Speaker
In dem Film wird dann auch eingeblendet, welche Filme diesen Test nicht bestanden haben.
00:29:46
Speaker
Das fand ich auch total stark.
00:29:48
Speaker
Zum Beispiel Avengers Toy Story Krieg der Stern und Herr der Ringe.
00:29:52
Speaker
Unbedingt überraschend tut das jetzt nicht.
00:29:55
Speaker
Und was dann aber passiert, und das macht ihr so toll, und da möchte ich auch auf einen dramaturgischen Kniff von euch zurückkommen, das Durchbrechen von der vierten Wand.
00:30:01
Speaker
Das heißt, Peppy spricht mit uns als ZuschauerInnen in der Serie auch.
00:30:06
Speaker
Ja, Akadi, du hattest irgendwo mal gesagt, das ist der filmische Cocktail.
00:30:11
Speaker
den ihr in euren Projekten gerne immer wieder reinbringt.
00:30:16
Speaker
Also genau die vierte Wand und eben dokumentarisches Footage und so.
00:30:24
Speaker
Das bringt ihr ja bei Tabus auch wieder mit rein.
00:30:27
Speaker
Ja, ich weiß nicht, das ist total zufällig.
00:30:29
Speaker
Also wir haben uns jetzt gar nicht auf die Fahne geschrieben, diejenigen zu sein, die jetzt irgendwie so Brechtschütztheater machen und immer die vierte Wand durchbrechen.
00:30:36
Speaker
Das haben wir halt in einem Kurzfilm gemacht und hier hat sich das einfach fast aufgedrängt.
00:30:40
Speaker
Einerseits wegen der Vorlage Ledwood, andererseits natürlich, weil es dir immer die Möglichkeit, also dieser Kniff bietet dir immer die Möglichkeit, so eine Komplizenschaft zwischen Publikum und Protagonisten herzustellen und
00:30:54
Speaker
sozusagen das Publikum einzuladen und zu sagen, hey, nehmt meine Hand und kommt mit und wir verbünden uns jetzt hier und reflektieren eigentlich gemeinsam das, was da gerade passiert.
00:31:04
Speaker
Und das ist natürlich eine Gratwanderung, weil dieser Kniff kann auch stark anfangen zu nerven, schnell.
00:31:11
Speaker
Also wenn du immer so einen Erklärbär mitgeliefert bekommst, sozusagen einen Beipackzettel, der dir immer so sagt, so ja, so und so, ihr habt gerade das und das gesehen, aber so und so und so.
00:31:20
Speaker
Und man muss sehr vorsichtig damit so...
00:31:23
Speaker
handhaben und das sehr dosieren.
00:31:28
Speaker
Man kann das natürlich auch in jeder Szene theoretisch machen und es gab auch einfach im Drehbuch noch mehr Szenen am Anfang, wo dann nochmal Peppi erwachsen reinkommt und dann nochmal das Ganze kommentiert.
00:31:41
Speaker
Man ist auch verführt, das irgendwie zu machen und dann haben wir es in späteren Schritten einfach auch gegen Ende der Serie immer weiter reduziert, weil wir dachten, okay, der Zuschauer kann das auch irgendwie
00:31:52
Speaker
selber deuten und man hat auch inzwischen verstanden, dass Peppy, wenn er mit der Kamera spricht und das macht es noch interessant, halt eben nicht immer die Wahrheit sagt oder sich selber irgendwie illusioniert und sich besser darstellt, als er eigentlich ist.
00:32:06
Speaker
Also ich finde, ihr habt das sehr gut dosiert tatsächlich.
00:32:08
Speaker
Ich finde nicht, dass es, was ja passieren kann, dass es so ein Gimmick auch wird.
00:32:12
Speaker
Von wegen, wir haben jetzt keine Ideen mehr, deswegen setzen wir das jetzt ein.
00:32:14
Speaker
Das ist überhaupt nie der Fall.
00:32:16
Speaker
Ich sehe es immer wohl dosiert.
00:32:16
Speaker
Auch die Übergaben, das ist ja auch das Wichtige.
00:32:18
Speaker
So oft der Übergang von, wie Peppi dann im Raum steht, eben mit dem jungen Peppi, also der ältere, der Nico, mit dem jungen Peppi.
00:32:24
Speaker
Da gibt es ja auch Kameraübergaben und so weiter und so fort.
00:32:26
Speaker
Die klingen auch wahnsinnig gut.
00:32:28
Speaker
Einmal geht es dann um das Aufkommen von Online-Pornografie, der
00:32:32
Speaker
geht er in so einen Raum rein, erklärt dann so quasi die Sachlage damals und dann geht er wieder raus und dann geht die Kamera, schwenkt dann um auf die Szene 20 Jahre zuvor.
00:32:40
Speaker
Also das ist alles sehr feinsinnig und auch sehr poetisch gelöst, finde ich.
00:32:44
Speaker
Ich würde einmal noch gerne auf diesen Bechtel-Test zurückkommen, weil nach diesem Bechtel-Test eben genau das passiert.
00:32:49
Speaker
Die Kamera, Peppi spricht mit uns, den ZuschauerInnen und dann fragt er, wie ist das denn, das ist eigentlich jetzt heute in der Filmindustrie und die Kamera schwenkt um und
00:32:57
Speaker
Und man sieht ein Filmset, wo nur Männer stehen.
00:33:00
Speaker
Also Boom Operator, Sound, Kamera, alles nur Männer.
00:33:04
Speaker
Und dadurch auch so eine gewisse Selbstironie von euch an den Tag gelegt wird, was ich auch super finde.
00:33:09
Speaker
Aber wie seht ihr denn das heute, den Film?
00:33:12
Speaker
Ist es nach wie vor ein großes Problem in der Filmindustrie, dass es eine sehr große Männerdominanz gibt?
00:33:17
Speaker
Oder ist es nur in bestimmten Bereichen?
00:33:19
Speaker
Oder ist es ganz allgemein?
00:33:20
Speaker
Es ist ganz allgemein.
00:33:22
Speaker
Also es ist jede Statistik,
00:33:24
Speaker
die du dazu durchliest, von Frauen hinter der Kamera wirst du sehen, dass das komplett ungleich verteilt ist, dass bis heute eigentlich die Gewerke dominiert werden, natürlich von Männern, die
00:33:40
Speaker
Die Gründe sind natürlich historisch dafür und auch der Bechtel-Test.
00:33:43
Speaker
Ich meine, wichtig ist Schritt 1 überhaupt erstmal ein Bewusstsein dafür zu entwickeln, dass wir in dieser Situation uns überhaupt befinden.
00:33:51
Speaker
Also ich meine, viele Jahrzehnte hast du das überhaupt nicht wahrgenommen und es hat sich dahingehend schon was geändert, dass du natürlich mehr Frauen an den Filmhochschulen hast,
00:34:02
Speaker
dass du natürlich auch, dass darauf auch geachtet wird, dass du mehr weibliche Regisseurinnen, Kamerafrauen im Debütbereich hast und so weiter.
00:34:11
Speaker
Aber sobald sozusagen das in den zweiten, dritten Film geht, sobald die Budgets höher werden, siehst du eigentlich diese ungleiche Verteilung, wie es schon immer gegeben hat.
00:34:21
Speaker
Ja, da hat sich echt wenig getan.
00:34:24
Speaker
man könnte sagen, es ist die letzten zehn Jahre, haben sich dahingehend verändert, dass schon mehr Frauen hinter die Kamera gekommen sind.
00:34:33
Speaker
Und natürlich werden dann auch die Geschichten andere.
00:34:35
Speaker
Also wenn wir mehr weibliche Autorinnen und Regisseurinnen haben, die erzählen natürlich auch, ich meine das ist banal, was ich sage, aber die erzählen natürlich auch aus einer anderen Perspektive und inszenieren Frauenfiguren anders.
00:34:49
Speaker
Ich meine, wir haben
00:34:50
Speaker
Der Bechtel-Test ist ja dazu da, um zu zeigen, dass wir über Jahrzehnte Frauenfiguren da gehabt haben, die eigentlich nur dafür da sind, um ihre männlichen Helden zu unterstützen, anzuhimmeln.
00:35:00
Speaker
Das sind die Love Interests, das sind diejenigen, die sich über die männlichen Figuren unterhalten und gar kein Eigenleben führen.
00:35:07
Speaker
Man kann jetzt genauso sagen, wenn wir in das migrantische Filme machen, schauen, wir können in andere Gruppen schauen, wie beispielsweise Türken,
00:35:18
Speaker
Deutsch-Türken im deutschen Film dargestellt werden.
00:35:22
Speaker
Das waren auch über Jahrzehnte nur Dönerverkäufer, Blumenhändler oder Drogendealer.
00:35:27
Speaker
Wir können das sagen über queere Figuren, die eigentlich immer nur gezeigt wurden mit ihrem Coming-out, was super problematisiert wurde.
00:35:35
Speaker
Die haben immer wahnsinnig darunter gelitten, dass sie schwul sind.
00:35:38
Speaker
Genau das Gleiche gilt, was glaube ich noch gar nicht so weit fort ist und gar nicht so viel passiert ist, sind Menschen mit Behinderung.
00:35:46
Speaker
Also achtet mal da drauf.
00:35:48
Speaker
Wenn Leute im Rollstuhl in Filmen und Serien dargestellt werden, die sitzen eigentlich immer traurig am Fenster und gucken raus zu den anderen, die Fußball spielen.
00:35:56
Speaker
Also das sind alles so Sachen, die natürlich, wenn diese Gruppen hinter die Kamera kommen, die können das dann auch verändern.
00:36:02
Speaker
Und ich meine, die größte Gruppe sind halt die Frauen in dem Fall.
00:36:07
Speaker
Ja, was man aber schon sagen kann, wenn jetzt die Kamera bei uns wirklich am echten Set rumgeschwenkt hätte, was sie nicht tut, das sind natürlich alles Komparsen, die dort stehen.
00:36:18
Speaker
Ja, ja, das, ja.
00:36:20
Speaker
Ja, ja, ich wurde das schon mal gefragt, deswegen erzähle ich es.
00:36:22
Speaker
Ja, wollte ich auch sagen, was in der Tchick ist, das finde ich klar, das ist auch irgendwie das erste Mal der Blick hinter die Kamera, wo man sagt, oh, das stehen ja wirklich ein Haufen Leute.
00:36:31
Speaker
Ja.
00:36:32
Speaker
Ja, der Regisseur ist sogar wirklich ein Regisseur, aber naja, worauf ich hinaus wollte ist, an unserem echten Sets war es natürlich ein bisschen anders, da ist die Verteilung wahrscheinlich so 30, 70, würde ich jetzt mal sagen.
00:36:46
Speaker
Und da sind auch Frauen eher dann in bestimmten Gewerken und Männer sind dann eher in den männlichen Gewerken, die Licht tragen.
00:36:56
Speaker
Also es ist schon noch durch Rollenbilder geprägt auf jeden Fall, allerdings auf redaktioneller Ebene im ZDF und auch auf produzentischer Ebene in der Zusammenarbeit mit dem BBC haben wir doch sehr eng und sehr gut mit Frauen zusammengearbeitet, mit Lea Gamula, die wir schon genannt hatten.
00:37:16
Speaker
Eva Holtmann vom BBC, Nina, die auch mitproduziert hat, Nina Sollich, und auch beim ZDF Christel Filippi, unsere Redakteurin, die das Projekt wirklich auch sehr intensiv geprägt hat im Drehbuch.
00:37:29
Speaker
Also auf der Ebene waren Frauen dann wirklich sehr stark daran auch beteiligt und haben uns da auch ein paar Mal korrigiert und nochmal gesagt, ja, schaut da nochmal hin bei bestimmten Themen.
00:37:42
Speaker
Das merkt man der Serie auch an.
00:37:43
Speaker
Also das ist ja genau das ist ja das Wichtige, wie du auch gesagt hast, diese blinden Flecken gibt es ja überall dort, wo es eben keine Repräsentation

Diversität und Repräsentation in den Medien

00:37:49
Speaker
gibt.
00:37:49
Speaker
Das ist ja nicht nur in der Politik, sondern eben auch in der Kunst.
00:37:53
Speaker
Und je nachdem, wo eben eine Übermacht oder ein Überhang herrscht an gewissen gesellschaftlichen Gruppen, wird es sehr, sehr viele blinde Flecken geben.
00:38:02
Speaker
Und auch sehr viel Ignoranz.
00:38:03
Speaker
Und deswegen ist es so wichtig, da eben darauf hinzuweisen und dein Bewusstsein zu schaffen.
00:38:07
Speaker
Und ich finde, das gelingt euch durch die Serie eben wahnsinnig gut.
00:38:10
Speaker
Wir haben das Thema immer schon auch wieder behandelt, auch in dem Podcast hier.
00:38:13
Speaker
Ein großartiger Film ist zum Beispiel Brainwash.
00:38:15
Speaker
Den haben wir schon ganz oft genannt, wo es eben genau darum geht, wie Frauen im Film eben dargestellt werden und so weiter.
00:38:20
Speaker
Deswegen, tolle Szene, fand ich richtig gut.
00:38:23
Speaker
Gut, wenn ein Mann das sagt, auf jeden Fall.
00:38:26
Speaker
Ja, ich wollte, deswegen, danke, lieber Akadi, deswegen wollte ich gerade zu Emilia rübergehen und sie fragen, ob sie das denn auch so sieht, weil eigentlich ist der Unbeurteil das Entscheidende.
00:38:37
Speaker
Nicht meins, hast du vollkommen recht.
00:38:39
Speaker
Siehst du das auch so?
00:38:40
Speaker
Ja, ich sehe das auch so.
00:38:44
Speaker
Wunderbar, okay.
00:38:46
Speaker
Dann, ich würde sagen, was ja auch euch wahnsinnig gut gelingt, das ist jetzt eher eine technische Frage, aber ihr habt ja zum Beispiel für die ganzen... Ich glaube, da nochmal zurückzukommen, weil jetzt habe ich dich ja ab und zu bestätigt, aber dass auch sowas wie der Bechtetest einem ja so nicht wirklich bewusst ist, wenn man jetzt nicht...
00:39:09
Speaker
viel mit Filmen zu tun hat.

Nostalgie und gesellschaftliche Kritik

00:39:11
Speaker
Und dann sitzt man plötzlich davor und ist bei euch in der Szene, wo er eben auch diese Szene anhält und dann wird ja auch die Szene überschrieben, um zu sagen, eins, zwei.
00:39:20
Speaker
Und wie man sich dann eben danach fühlt und dann so ein bisschen schockiert ist, um zu sagen, wie viele Filme finde ich als Frau eigentlich wirklich toll, ähm,
00:39:29
Speaker
Vor allem so 80er Jahre Kids Filme, wo es dann einfach ist, wo man sagt, sie hatte nicht mal einen Namen.
00:39:37
Speaker
Es ist wirklich einfach nur das Mädchen von nebenan.
00:39:40
Speaker
Und dann, man sich selber auch ein bisschen hinterfragt und dann selber irgendwie sagt, wie schön wäre das, wenn sich das dann eben dahingehend ändert.
00:39:50
Speaker
Und so.
00:39:52
Speaker
da eben mehr Power dazu kommt.
00:39:57
Speaker
Ich finde, man kann Schabos durchaus auch vorwerfen oder, was heißt vorwerfen, es war viel auf jeden Fall Diskussion, als wir die Serie gemacht haben.
00:40:05
Speaker
Ich meine, wir leben in einer Zeit, wo genau das diskutiert wird und man wird sagen, okay, wir brauchen mehr...
00:40:11
Speaker
andere Perspektiven und hier kommt eine Serie mit vier Typen, wo es um vier Typen geht, die auch noch so miteinander sprechen, die so miteinander kommunizieren und man kann natürlich sagen, okay, was ist mit den Frauenfiguren, wo sind ihre Perspektiven, ich will eigentlich noch länger mit Pina mitgehen, was passiert bei der eigentlich, ich will mit Natti sein, ich will mit Polly sein und so weiter und so fort und ich glaube, es ist ganz wichtig, dass diese Serien existieren, aber hier in dem Fall
00:40:38
Speaker
war es von vornherein wirklich die Absicht zu sagen, okay, es geht um die Männer und es ist eine subjektiv männliche Perspektive, mit der wir auf die Nullerjahre blicken.
00:40:47
Speaker
Und ich persönlich fände das total spannend, eigentlich zu sagen, okay, man dreht das jetzt nochmal um und macht jetzt genau so eine Serie mit vier Frauenfiguren, weil
00:40:57
Speaker
Und fragt sich, wie war das eigentlich zu der Zeit aus der weiblichen Perspektive, die wir dann nicht schreiben können, wahrscheinlich nicht so gut, sondern müsste sich Autorinnen suchen, aber das wäre interessant.
00:41:08
Speaker
Ich glaube, es ist wichtig, dass es das auch gibt, aber man kann halt mit Schabos natürlich nicht diesen Anspruch haben, diesen ganzheitlichen zu sagen, man bildet alles ab und man schafft alles da unterzubringen.
00:41:20
Speaker
Chayas, Staffel 2.
00:41:22
Speaker
Ich wollte gerade sagen, das ist ja fast so ein Anteaser.
00:41:26
Speaker
Ich könnte mir das sehr gut vorstellen, aber natürlich stecken wir da nicht drin.
00:41:28
Speaker
Das fragen wir euch nachher noch dazu.
00:41:30
Speaker
Lieber Micky, du bitte.
00:41:33
Speaker
Genau, was ich noch sagen wollte, ist, unser Plan war es auch so ein bisschen, Emilia, weil du das meintest mit dem Bechteltest, was jetzt nicht jeder kennt.
00:41:42
Speaker
Und genau, auch nicht jeder ist an so einem Filmset mal gewesen, das hast du auch gesagt.
00:41:48
Speaker
Wir wollten auch eine Serie machen für Leute außerhalb der Filmbranche einfach, die sich nicht irgendwie jeden Tag...
00:41:56
Speaker
in dieser Bubble bewegen, wo natürlich auch ein anderer Wissensstand ist, wo man sich einfach sehr viel mit so Themen beschäftigt und das hat man einfach teilweise nicht, wenn man in anderen Feldern sich befindet.
00:42:06
Speaker
Kann man haben, aber muss man nicht und das war uns auch irgendwie wichtig, da Leute abzuholen und teilweise auch dann Dinge zu reproduzieren, aber um zu sagen, okay, wir holen die Leute auch da ab, wo sie irgendwie standen, wirklich vor 20 Jahren und
00:42:27
Speaker
So kriegt man sie und dann zeigt man am Ende, wird der Spiegel vorgehalten.
00:42:30
Speaker
Und das ist so genial.
00:42:32
Speaker
Ich finde, es ist die erste Schulhof-Szene, wo ihr die Jungs miteinander sprechen lasst und das dann um dieses 5-Cent-Stück geht.
00:42:45
Speaker
Spiel geht und dann kommt der alte Papi, guckt in die Kamera und sagt halt, so war das eben.
00:42:53
Speaker
Ich kann hier nichts beschönigen.
00:42:55
Speaker
Es stimmt halt.
00:42:56
Speaker
Man hat Schwuchze gesagt, man war super sexistisch und ich finde, dass ihr da einfach auch gesagt habt, wir lassen das so stehen, wir machen das super direkt und jeder, der ja in der Zeit
00:43:12
Speaker
gelebt hat oder eine Erinnerung dazu hat, kann er eigentlich auch nur kurz irgendwie die Schultern hochziehen, sich so ein bisschen verstecken und sagen, ich zum Beispiel, ja auch, absolut, ja.

Authentische Darstellung und Erzählweise

00:43:23
Speaker
Ja, aber es ist natürlich immer eine Gefahr, wenn man das reproduziert, wenn man das so zeigt und auch wieder verfestigt, dem wieder eine Bühne bietet natürlich und gleichzeitig aber nicht halt eben, wie wir schon meinten, die ganze Zeit den Peppi daneben stehen lassen will, der sagt, das sagt man aber nicht.
00:43:40
Speaker
Da braucht man auch irgendwie das Vertrauen in den Zuschauer, dass er das weiterguckt und das...
00:43:47
Speaker
aushält eine Zeit lang und dass wir das am Ende auch wieder abreißen und zeigen, okay, was passiert, wenn man sich so verhält auf lange Sicht, was passiert mit der Freundschaft, wenn diese toxischen Verhaltensweisen sich im Freundeskreis durchziehen, der Freundeskreis zerfällt letztendlich.
00:44:07
Speaker
Aber es ist schon ein Wagnis und es ist ein gewisses Risiko, eine Gefahr.
00:44:11
Speaker
Aber wir glauben, die Leute machen es sowieso.
00:44:15
Speaker
Und ich glaube auch nicht, dass das heutzutage besser ist.
00:44:19
Speaker
Ich glaube, wir arbeiten vor allem unter der Prämisse, dass wir viel mehr an den mündigen Zuschauer, an das mündige Publikum glauben, als an die so vormundenden Filmemacher oder Autor.
00:44:32
Speaker
weil das ist auch das, was sehr häufig passiert, was ich jetzt ganz persönlich fühle, wenn ich deutsche Filme, Serienproduktionen schaue, dass mir nicht zugetraut wird, das selber zu reflektieren, darüber nachzudenken, dass das für mich immer wieder eingeordnet wird und damit wird es auch uninteressant, weil bevormundend, weil mir abgesprochen wird,
00:44:52
Speaker
das selber einzuordnen.
00:44:54
Speaker
Und es wird immer wahnsinnig viel erklärt, findest du das nicht auch?
00:44:58
Speaker
Einmal wird es gespielt, dann wird es noch irgendwie erklärt, was gespielt wird und dann wird es im Dialog danach aber auch nochmal erklärt, sodass absolut jeder abgeholt wird, um zu wissen, was hier gerade passiert.
00:45:12
Speaker
Also nicht bei euch, nur um keine Missverständnisse zu haben, nicht bei euch, aber es ist...
00:45:15
Speaker
gängiger Vorrang.
00:45:17
Speaker
Aber wir kennen das auch aus Drehbuchgesprächen.
00:45:20
Speaker
Ich meine, man muss dazu sagen, wir leben ja auch total in einer Second-Screen- Gesellschaft.
00:45:26
Speaker
Also das sollte ja der Anspruch sein, dass du eine Serie produzierst, wo die Leute nicht mit dem Handy sitzen.
00:45:32
Speaker
Also dass du den Leuten eigentlich von vornherein direkt beibringst, okay, das ist nicht diese Art von Serie, wo du halt irgendwie auf deinem Handy was machen kannst und parallel so ein bisschen mithören, weil es wird dir eh alles dreimal wiederholt.
00:45:42
Speaker
Also
00:45:43
Speaker
Das musst du direkt setzen in der Geschwindigkeit, in dem Tempo.
00:45:45
Speaker
Du musst deinen Werkzeugkasten sofort ausbreiten in den ersten zehn Minuten, dass die Leute wissen, okay, hier muss ich aufpassen.
00:45:51
Speaker
So, das ist der Anspruch.
00:45:52
Speaker
Und gleichzeitig auch die Härte, die Sprache, wie die Leute miteinander kommunizieren, das musst du auch setzen.
00:45:59
Speaker
Und
00:46:00
Speaker
darauf vertrauen, dass die Leute das so sehen und ich glaube, man kann nicht vermeiden, dass es natürlich irgendwelche Kids gibt, die dann sagen, ah, irgendwie finde ich den ganz cool, ja, ich finde cool, wie der es gesprochen hat, aber wenn man nachhaltig ist und dranbleibt, dann, wie Micky gerade gesagt hat, dann sieht man auch im Verlauf der Erzählung des gesamten Bogens, dass das zu nichts Gucken geführt hat.
00:46:21
Speaker
Aber tatsächlich bin ich so eingestiegen.
00:46:23
Speaker
Bei mir ploppte eure Serie überall bei Instagram auf und dann heißt es gesagt, ja, okay, dann schaue ich halt jetzt auch mal eine deutsche Serie wieder.
00:46:33
Speaker
Bin irgendwie in der ZDF-Mediathek dreimal falsch abgebogen und habe gedacht, wieso ist das so unfassbar unübersichtlich?
00:46:39
Speaker
Habe sie dann tatsächlich gefunden, saß aber in meinem Laptop.
00:46:41
Speaker
Das ist die neue ZDF-Mediathek.
00:46:43
Speaker
Das ist die neue ZDF-Mediathek.
00:46:45
Speaker
Oh Gott, ganz... Naja, war ich ja auch noch nicht so oft, ist auch alles neu für mich.
00:46:52
Speaker
Du bist auch nicht die Zielgruppe eigentlich.
00:46:55
Speaker
Aber was schade ist, jedenfalls sitze ich mit meinem Laptop auf dem Schoß und bin davon ausgegangen, okay, ja...
00:47:02
Speaker
Es gibt ja auch okay deutsche Serien, wo man sagt, war ganz gut, aber man hat ja trotzdem noch seine zehn E-Mails irgendwie nebenbei geschrieben.
00:47:11
Speaker
Und ich habe es versucht, habe dann aber tatsächlich meinen Laptop weglegen müssen, habe mir dann meine Kuscheldecke genommen und habe diese Serien durchgebinged.
00:47:22
Speaker
Ja, fantastisch.
00:47:23
Speaker
Gibt es nichts zu sagen.
00:47:24
Speaker
Also ich meine...
00:47:26
Speaker
Ja, das ist crazy, aber was hat dich denn dann so abgeholt, sag ich mal, weil du bist ja ein bisschen jünger auch, ne?
00:47:33
Speaker
Ich glaube, was war es, 97, 98?
00:47:34
Speaker
97, genau.
00:47:35
Speaker
Was hat dich da so abgeholt?
00:47:38
Speaker
Also ich kann es, ich glaube einerseits einfach mit dieser Ehrlichkeit.
00:47:44
Speaker
Ich fand dieses Durchbrechen der vierten Wand, ähm,
00:47:49
Speaker
Also meistens gibt es ja eben diese Gefahr, vor allem im deutschen Fernsehen, um dann eben diesen großen Erklärbär zu spielen.
00:47:56
Speaker
Ich fand, glaube ich, dieses Thema künstliche Intelligenz, das ihr angeschnitten habt, aber was überhaupt gar kein Thema ist.
00:48:04
Speaker
Es ist einfach irgendwie sein Beruf, weil wir leben eben jetzt in der Zeit.
00:48:09
Speaker
Und so ganz genau weiß man auch gar nicht, was Peppi wirklich beruflich macht.
00:48:12
Speaker
Irgendwas mit Kühlschränken.
00:48:14
Speaker
Genau, aber es reicht auch vollkommen.
00:48:17
Speaker
Und trotzdem erinnere ich mich auch an so eine Schulhof-Situation, obwohl 2006 war ich nicht 16, sondern 10.
00:48:28
Speaker
Aber ja, also nicht, dass ich jetzt super nostalgisch geworden bin, aber es war einfach super spannend, um zu sagen, oh wow, man traut sich jetzt was, was ihr ja am Anfang gesagt habt, um zu sagen, wo wird das denn so abgebildet, vor allem auch im deutschen Fernsehen,
00:48:44
Speaker
dass man sagt, oh, das ist eine Zeit, an die man sich irgendwie erinnert, in der man da war.
00:48:50
Speaker
Und dann muss ich sagen, alle haben es fantastisch gespielt.
00:48:55
Speaker
Ich freue mich immer, Anke Engeke zu sehen, die ja da tatsächlich nur eine Nebenrolle hat.
00:49:03
Speaker
Aber dann sind da irgendwie...
00:49:07
Speaker
Alle, alle durchweg, also sowohl die alten, älteren Schauspieler und dann ihre jüngere Besetzung.
00:49:13
Speaker
Ich finde, das habt ihr vom Cast her so wahnsinnig gut gelöst.
00:49:17
Speaker
Man glaubt jedem Pärchen, auch die ganze Entwicklung und...
00:49:24
Speaker
Ja, ich war dann drin.
00:49:27
Speaker
Danke, wie du da bist.
00:49:28
Speaker
Darf ich auch ganz kurz noch, dem kann ich mich nur anschließen übrigens, ich würde das nur gerne ergänzen, dass ich auch finde, dass sie auch wahnsinnig.
00:49:35
Speaker
Ja, dazu habe ich Basti ganz aufgeregt, dann angerufen, habe gesagt, du musst diese Serie gucken, du musst, du musst.
00:49:40
Speaker
Das stimmt.
00:49:41
Speaker
So war das.
00:49:41
Speaker
Ich habe einen nächtlichen Anruf schon fast bekommen von Emilio und gesagt, hey, ich habe diese Serie auf ZDF gesehen, die musst du dir unbedingt reinziehen.
00:49:47
Speaker
So war das wirklich.
00:49:49
Speaker
Ich finde ja, was euch gelingt und das ist nur eigentlich ergänzend noch zu, was Emilio gesagt hat, ihr landet ja auch gleich mit der ersten Szene irgendwie...
00:49:57
Speaker
Die ganze Prämisse der Serie ist ja da gleich schon mit drinnen.
00:50:00
Speaker
Also es ist ja Peppy im Auto, er durchbricht gleich die vierte Wand, er sagt, eine Serie über Millennials muss kommen.
00:50:07
Speaker
Es ist ganz klar, wo die Reise hingeht.
00:50:09
Speaker
Also ihr seid ja auch gar nicht irgendwie versteckt oder versucht es irgendwie nur andeutungsweise zu machen, sondern ihr brecht gleich die ganze Tür ein, gleich am Anfang der Serie und setzt den Ton.
00:50:17
Speaker
Und ich glaube, das hat mich persönlich auch wahnsinnig abgeholt.
00:50:20
Speaker
Also dieses von wegen, gar nicht mehr um den heißen Brei,
00:50:22
Speaker
Hier, das ist die Serie, darum geht es mehr oder weniger, das ist unser Ziel, take it or leave it.
00:50:27
Speaker
Und das fand ich wahnsinnig mutig und den Mut, der sollte belohnt werden, auf jeden Fall, finde ich.
00:50:34
Speaker
Ja, gerade am Anfang...
00:50:37
Speaker
Am Anfang der Serie, die ersten 15 Minuten, da wird einem immer gesagt von der Produktion und überall hört man es natürlich, bei Serie ist das das Allerwichtigste, da Leute abzuholen und mitzunehmen und ja, bei uns gibt es dann die super crazy Intro im Auto, wo Peppi einen einfach direkt anschreit und glaube ich schon...
00:50:59
Speaker
völlig drüber ist.
00:51:01
Speaker
Schon eine Gefahr, da viele Leute zu verlieren und es ist ja dann irgendwie auch drei Zeitebenen direkt und man hat ja dann irgendwie noch den Rücksprung da in die Firma mit den Kühlschränken und so.
00:51:13
Speaker
Wo wir es aber echt viel ausprobiert haben und es letztendlich
00:51:18
Speaker
versucht haben, auch einsteigerfreundlicher irgendwie zu machen, aber wir sind dann dabei gelandet und fanden es auch irgendwie geil, halt einfach dieses in die Fresse, hier geht's los, hier passiert viel.
00:51:28
Speaker
Die AK, die meinte eigentlich direkt so zu zeigen, hier muss man ein bisschen aufpassen.
00:51:33
Speaker
Was aber, glaube ich, so ein kleines, oder was mich, glaube ich, persönlich, wenn ich die Serie wahrscheinlich nicht kennen würde,
00:51:41
Speaker
Vielleicht hätte dir das auch irritieren würde, ist, man hat ja am Anfang so einen kleinen Ausschnitt aus der 2006er Ebene, wo man auf den Schulhof kommt für zwei Minuten und dann ist man eigentlich 15 Minuten lang in der Gegenwart.
00:51:55
Speaker
Und es gibt ja auch so Serien, wo man nur so ganz kurz immer so flashbackweise in die Vergangenheit geht.
00:52:02
Speaker
So vielleicht so 10 Prozent immer nur so kleine Schlaglichter sieht.
00:52:06
Speaker
Und bis man eigentlich versteht, dass die Serie wirklich so gleichwertig auf beiden Ebenen läuft, dauert es ja dann doch so ein bisschen.
00:52:12
Speaker
Wie war das für euch?
00:52:14
Speaker
Ja, also ich glaube, man...
00:52:18
Speaker
Das ist ja das Schöne daran, dass man dann eben dranbleiben möchte, um dann eben zu verstehen, geht es jetzt eigentlich nur darum, dass er egotechnisch einmal in seiner Vergangenheit alle Charaktere vorstellen muss, bis er den Bösewicht findet, der einen nicht eingeladen hat und dann aber eben merkt, wie sehr...
00:52:37
Speaker
eben zwei Geschichten erzählt werden und er dann sich ja selber in seiner Vergangenheit irgendwie weiter und weiter erinnert, um dann zu sagen, oh, lag es eventuell daran.
00:52:47
Speaker
Und dann gibt es ja, und dann findet man ihn aber plötzlich als 15-, 16-Jährigen wieder, der ja...
00:52:56
Speaker
voll pubertär, seine eigenen Probleme hat, Mädchen, dann geht es in seiner Familie irgendwie ein bisschen bergab, Mama, Papa streiten sich die ganze Zeit, die Beziehung zu der Schwester und es sind ja zwei Geschichten, die eben dadurch vereint sind, dass der eine durchlebt wurde und die andere jetzt erst durchlebt wird.
00:53:17
Speaker
Und dann gibt es natürlich, ich finde es, ja, hat es einen Sinn ergeben?
00:53:21
Speaker
Ja, es hat total Sinn ergeben.
00:53:24
Speaker
Ich wollte, ähm,
00:53:25
Speaker
Einmal darauf eingehen, aber auch das, was du davor gesagt hast und was auch Bastian gesagt hat, dass du ihn angerufen hast und dass du gesagt hast, normalerweise setzt du dich mit einem Laptop dahin und schreibst Mails und das ist jetzt eine Serie, die irgendwie schnell ist und Geschwindigkeit hat und dich reinzieht und so.
00:53:41
Speaker
Und ich glaube, das Wort, was ich dir anbieten würde zu benutzen, ist Immersion.

Herausforderungen in der Produktion

00:53:48
Speaker
Das ist das, was wir immer in allen Projekten eigentlich versuchen und das wäre jetzt unser Kameramann hier, der hat nur eine Vokabel zur Verfügung, das ist eigentlich immer immersiv, immersiv, immersiv.
00:53:59
Speaker
Also es möglichst immersiv zu gestalten.
00:54:03
Speaker
Wir haben immer gesagt, eigentlich schon sehr früh, es muss immersiv sein und es muss Spaß machen.
00:54:08
Speaker
Weil es darf auf gar keinen Fall langweilen und dieser Anfang, also die Zahlen sind irgendwo zwischen, es gibt unterschiedliche Statistiken dazu, aber zwischen 70 und 80 Prozent aller ZuschauerInnen entscheiden sich innerhalb der ersten,
00:54:22
Speaker
sieben Minuten für oder gegen eine Serie.
00:54:25
Speaker
Und das ist natürlich, wenn du das weißt, man kann das jetzt total kritisch sehen, dass sich unser Sehverhalten so geändert hat durch Serien, Konsum, Streaming, dass wir nicht mal mehr länger als sieben Minuten schaffen, überhaupt etwas zu konsumieren, ohne das abzudrehen oder so.
00:54:40
Speaker
Aber ist ja egal.
00:54:41
Speaker
Das sind jetzt die Spielregeln und mit denen müssen wir irgendwie umgehen,
00:54:44
Speaker
Und ich kenne das ja auch selber.
00:54:47
Speaker
Weil es ist auch eine tolle Herausforderung.
00:54:49
Speaker
Ja, also.
00:54:50
Speaker
Okay.
00:54:51
Speaker
Ja, ich meine, wenn uns jemand eine Viertelstunde mehr geben würde, hätten wir auch nichts dagegen.
00:54:55
Speaker
Aber das ist.
00:54:58
Speaker
so und ich kenne das auch von mir selber, wie man da sitzt und denkt sich, ne, wack, wack, wack, next.
00:55:07
Speaker
Genau und das ist aber... Vielleicht ganz kurz.
00:55:11
Speaker
Ne, nur im Kino zum Beispiel, da hast du ja gezahlt für das Ticket, dann sitzt du halt in diesem dunklen Raum und dann guckst du halt einfach weiter und dann hat man auch mehr Zeit und bei der Serie hast du ja, wenn es halt nicht Jabos ist, dann ist es, keine Ahnung, die nächste Kachel direkt daneben.
00:55:27
Speaker
Es gibt so viele Angebote, genau.
00:55:29
Speaker
Es ist so viel, was an Angebot da ist, im Streaming-Angebot.
00:55:32
Speaker
Das ist natürlich die große Herausforderung, überhaupt die Leute dann bei der Stange zu halten, solange ich glaube, dass euch das aber auch vor allem deswegen gelingt.
00:55:40
Speaker
Oder wolltest du noch sagen, Akali, ich weiß, du warst auch noch nicht fertig, gell?
00:55:41
Speaker
Nein, ich glaube, vielleicht wollen wir auch das Gleiche sagen.
00:55:43
Speaker
Ich wollte nur das abschließen mit Immersion.
00:55:45
Speaker
Das ist natürlich...
00:55:46
Speaker
So ein tiefes Eintauchen und die Einbindung von allen Sinnen in Erfahrungen, das ist das, was die Leute sagen, wenn sie sagen, und dann habe ich es gebinged oder es hat mich reingezogen oder so.
00:55:56
Speaker
Also dass die Umgebung weggeht und man einfach wirklich reingeht, man mit den Figuren, mit den Menschen in den Settings und so ist.
00:56:04
Speaker
Und das ist natürlich viel Arbeit auf allen Ebenen.
00:56:06
Speaker
Das funktioniert natürlich über die Auflösung, über das Sounddesign, über die Musik.
00:56:11
Speaker
Aber auch über die Inszenierung, dass du eigentlich, ich finde, Chavos funktioniert so oder das haben wir versucht eigentlich so zu machen, dass du permanent so kleine Dopaminspritzen bekommst.
00:56:21
Speaker
Ja, also es ist entweder ein Gag oder ein Song oder ein visueller Eindruck.
00:56:27
Speaker
Oder eine Pointe, die gesetzt wird.
00:56:28
Speaker
Also die ganze Zeit, da musst du die Schlagzeile einfach so hochhalten.
00:56:32
Speaker
Und das ist einfach viel Arbeit und fordert alle Gewerke in allen Departments, fordert das sehr viel von den Leuten ab.
00:56:40
Speaker
Weil die ganze Zeit, um diese Immersion halten zu können, muss jeder über sich hinausgehen.
00:56:46
Speaker
Egal, ob das die Komposition ist, der Schnitt, die Kameraarbeit, das Schauspiel.
00:56:53
Speaker
Und das ist eigentlich etwas, was wir jetzt nicht unbedingt
00:56:56
Speaker
gewöhnt sind in deutschen Produktionen, die so, die in solchem Umfang stattfinden.
00:57:02
Speaker
Also wenn wir jetzt fürs ZDF arbeiten, mit den Budgets, die wir haben, also jeder ist eigentlich verpflichtet, mehr zu machen als das, was üblich ist und auch als das, was er bezahlt bekommt, um nur so ganz offen einfach zu sagen, weil das ist nicht, ich sag mal, das ist nicht üblich, dass du, dass ein Team so lange und so aufwendig an einer Serie dann auch arbeitet, ja.
00:57:25
Speaker
Und vor allem kann ich mir vorstellen, dass ja auch, also es ist super herausfordernd, aber diese Gefahr ist so, also wenn man nur ein Minimal, also so ein Milchchen übertreibt, kann es albern werden.
00:57:37
Speaker
Dann verdrehen die Leute die Augen, dann kann es irgendwie abrutschen oder dann, also entweder es ist zu viel oder zu wenig.
00:57:45
Speaker
Und da irgendwie diese Balance zu halten.
00:57:47
Speaker
Und ich kenne das auch aus meiner Erfahrung, dass... Wie lange habt ihr, also wenn ihr sagen würdet, von Idee bis Ausstrahlung, wie... Was war der Zeitraum?
00:58:01
Speaker
Also wenn man, ich glaube, mit dem Konzept...
00:58:05
Speaker
Das würde ich mal abziehen, weil das Konzept liegt ja oft irgendwie lange irgendwo rum und wir haben ja in der Zeit was anderes gemacht.
00:58:10
Speaker
Ich glaube, ab Start, sagen wir mal, wir beginnen mit dem Projekt bis zur Ausstrahlung waren es genau zwei Jahre eigentlich.
00:58:19
Speaker
Zwei Jahre, oder?
00:58:20
Speaker
Ja, genau zwei Jahre.
00:58:21
Speaker
Und davor nochmal anderthalb Jahre Klinkenputzen mit einer Lockline so ungefähr, ja.
00:58:28
Speaker
Aber da passiert nicht so viel in diesen anderthalb Jahren und dann auf einmal mit dem Startschuss, okay, ihr seid jetzt im Writers Room und jetzt geht's richtig los.
00:58:37
Speaker
Also da verdichtet sich die Arbeit auf einmal und dann arbeitet man da wirklich jeden Tag dran.
00:58:43
Speaker
Weil sonst ist man gezwungen als Filmmacher ja auch, Filmmacherin mehrere Töpfe quasi am Kochen zu halten, weil man nie weiß genau, geht das Projekt wirklich durch?
00:58:53
Speaker
Und auch bei Chabos war es lange...
00:58:55
Speaker
ein Fragezeichen, ob das funktioniert auch noch wirklich lange noch nach dem Writers' Room waren wir nicht sicher, ob es wirklich passiert, weil da auch irgendwelche Gremien sich treffen mussten und Unsicherheiten bestanden.
00:59:12
Speaker
Das dauert dann immer.
00:59:13
Speaker
Das ist eine Frechheit.
00:59:15
Speaker
Sorry.
00:59:19
Speaker
Damit lernt man dann irgendwann auch mal umzugehen, aber auch nicht so richtig.
00:59:22
Speaker
Man weiß es, aber es ist auch nie irgendwie so, man bedauert es doch trotzdem auch irgendwie über die gesamte Phase einer Schaffenszeit so ein bisschen.
00:59:33
Speaker
Was heißt man bedauert es?
00:59:34
Speaker
Also es ist einfach eine...
00:59:37
Speaker
Ich habe versucht, das offen auszudrücken.
00:59:44
Speaker
Das sind jetzt keine Individuen, die das so wollen, aber es ist natürlich ein krass strukturelles Problem und eine komplette asymmetrische Verteilung von Macht.
00:59:53
Speaker
Auf der einen Seite hast du die Macher, die freischaffend, prekär sich durchs Leben schleppen.
01:00:02
Speaker
müssen ständig ihre Energie in Filmprojekte machen, reinstecken, wo man ganz lange nicht weiß, okay, wird das jemals irgendwie überhaupt was werden?
01:00:12
Speaker
Und auf der anderen Seite hast du so ein System von Wächtern, Förderinstitutionen, Sendern, die sich einmal, zweimal im Jahr zu einer Sitzung treffen,
01:00:24
Speaker
Die sitzen natürlich auf gut bezahlten Stellen, gehen Urlaubstagen.
01:00:29
Speaker
Das soll auch total so sein, aber diese Leute tragen natürlich null persönliches Risiko.
01:00:36
Speaker
Und das war jetzt ein sehr langer Satz.
01:00:38
Speaker
Was auch dazu?
01:00:43
Speaker
Was dazu kommt, dass man auch gar nicht so, wir als Kreative oder was wir in unserer Arbeitsweise gemerkt haben, ist, wir sind eigentlich am besten, wenn wir uns auf eine Sache wirklich konzentrieren und nicht halt eben diese fünf Töpfe so am Laufen, hier das eine, hier das andere, sondern während wir Chabos gemacht haben, haben wir auch wirklich nur das gemacht und da war gar kein geistiger Raum, irgendwas anderes zu machen.
01:01:05
Speaker
Wir haben immer gesagt so,
01:01:07
Speaker
Ach ja, wenn das abgedreht ist und wir im Schnitt sind, dann wird es ja chillig, dann bereiten wir das nächste vor.
01:01:16
Speaker
Der Schnitt, der war auch...
01:01:18
Speaker
irgendwie ist das natürlich kein Drehtag, wo du jetzt zwölf Stunden am Set bist und irgendwie noch abends im Hotel irgendwie die nächsten Tage vorbereiten musst, das nicht.
01:01:28
Speaker
Aber trotzdem ist es fordernd, dass man sich da nicht so gut wie Akadi sagt, wenn man halt irgendwie den zeitlichen Aspekt und den geltlichen Aspekt durch seinen persönlichen Einsatz kompensieren muss, dann ist da keine Zeit für ein anderes Projekt und das ist auf jeden Fall ein Riesenproblem, dass man da immer in so einen
01:01:47
Speaker
eigentlich geht und wenn es dann nicht klappt, dann ist es halt doof.
01:01:52
Speaker
Umso bemerkenswerter, dass es so viele Leute dennoch gibt, die eben mit so viel Qualität und mit so viel Leidenschaft und einem Durchhaltevermögen, muss man ja auch mal sagen, dann immer wieder solche Projekte, wie ihr jetzt macht, ohne es vergleichen zu wollen, weil es ist einzigartig, aber es gibt ja doch durchaus viele andere Leute, die auch eben Drehbücher schreiben und so weiter.
01:02:09
Speaker
Das mal ein Shoutout an dieser Stelle für all diese Leute, die das ihr Leben lang so durchziehen.
01:02:15
Speaker
Was mich, also nur ganz kurz, was mich auch richtig reingezogen hat tatsächlich in eure Serie, ist einfach, dass für mich alle Szenen unheimlich stark sind.
01:02:22
Speaker
Also es ist nicht so von wegen, dass die Szene sich einfach so fortsetzen, um die Geschichte zu erzählen, sondern jede Szene in sich ist tatsächlich wahnsinnig gut strukturiert.
01:02:31
Speaker
Die Kameraarbeit ist wahnsinnig gut.
01:02:33
Speaker
Wer war euer Kameramann oder Kamerafrau?
01:02:34
Speaker
Kameramann, glaube ich.
01:02:35
Speaker
Nikolaus Schreiber.
01:02:36
Speaker
Nikolaus Schreiber.
01:02:38
Speaker
Mikolaus Schreiber.
01:02:39
Speaker
Großer Shoutout an dieser Stelle auch an ihn.
01:02:41
Speaker
Wahnsinnig schöne Bilder, richtig gut alles aufgelöst auch.
01:02:44
Speaker
Das bringt mich nämlich zu der Einfrage, die ich eigentlich vorhin schon mal angedeutet hatte.
01:02:48
Speaker
Ihr habt ja in den zwei Zeitachsen, also 2.6 und dann 2.25, habt ihr ja auch unterschiedliche
01:02:55
Speaker
visuelle Elemente benutzt.
01:02:57
Speaker
Also das eine ist ganz klar 4 zu 3, wie man damals ja noch gefilmt hat und dann im heutigen ist es 16 zu 9.
01:03:03
Speaker
Du hast auch diese Halation, also diese Lichtsäume teilweise im Gegenlicht noch 2005.
01:03:09
Speaker
Habt ihr das tatsächlich auch schon so geschrieben, so technisch, also im Drehbuch, dass ihr gesagt habt, da machen wir das und da machen wir das so?
01:03:16
Speaker
Habt ihr das mit dem Kameradepartment dann abgestimmt oder habt ihr sogar gesagt, wir drehen das auch mit anderen Optiken?
01:03:22
Speaker
Wie war da der Ablauf für euch?
01:03:23
Speaker
Andere Kameras, andere Optiken, wie habt ihr das geplant?
01:03:25
Speaker
Ne, das ist etwas, wo man sich wirklich schon sehr früh erste Gedanken macht, nämlich, ich habe das mal von irgendjemandem gehört, bei Arthouse-Filmen ist es oft so, man braucht erstmal so 60 Minuten, bis man versteht, wer es eigentlich wäre und wenn es Zeitsprünge gibt, so, wo bin ich eigentlich hier?
01:03:46
Speaker
Und oft hat das gar keinen dramaturgischen Wert, sondern es ist nicht irgendwie ein Geheimnis, was spannend ist, sondern es ist einfach nur nervig.
01:03:53
Speaker
Und wir dachten uns, okay, wir wollen, wir wollen, ja, es gibt ja echt so Filme, da checkst du erst so nach 60 Minuten, ach, das ist der Bruder, ach so.
01:04:03
Speaker
Das habe ich öfter, Micky, tatsächlich.
01:04:05
Speaker
Ja, das hat gar keinen, also manchmal hat das auch einen Wert und das ist auch manchmal cool, aber oft ist es einfach nur unnötig.
01:04:11
Speaker
Und wir dachten, wir wollen es einfach halten und wir finden es auch geil, damit zu spielen.
01:04:16
Speaker
Und diese Idee, das zu trennen, war relativ früh da, schon in dieser Konzeptionsphase, Finanzierungsphase, dass wir irgendwie gesagt haben, okay, da gab es dieses 4 zu 3, das ist doch perfekt.
01:04:25
Speaker
Das wurde in diesem Jahr danach umgeschaltet und die WM war sogar, glaube ich, noch in 4 zu 3.
01:04:31
Speaker
Oder nee, die war das Erste, was 16 zu 9 war.
01:04:34
Speaker
Ich glaube auch, dass er her, genau.
01:04:35
Speaker
Ja, und dafür würde es, glaube ich, umgeschaltet.
01:04:39
Speaker
Und die Gegenwart ist halt, glaube ich, nicht ganz 16 zu 9, die ist 1,83, keine Ahnung, ich weiß es nicht genau, der Nikolaus könnte es sagen bis auf die Nachkommastelle.
01:04:51
Speaker
Oder Basti kann das doch mal nacherklären.
01:04:53
Speaker
Ja, ich kann es dir nicht genau sagen, vielleicht ist es ein anamorphotisches Format, aber ist auch vollkommen egal.
01:04:57
Speaker
Es ist auf jeden Fall breiter als die 2000er, die Nullerjahre,

Visuelle Erzähltechniken

01:05:02
Speaker
genau.
01:05:02
Speaker
Und so tastet man sich daran, man geht irgendwie rein mit diesem Gefühl, okay, das muss ich stark davon absetzen.
01:05:07
Speaker
Und dann ist halt der Kameramann, während wir noch geschrieben haben, der Nikolaus ist dann auch schon am Arbeiten tatsächlich.
01:05:13
Speaker
Quasi auch unbezahlt geht er dann auch schon rein und liest das Drehbuch mehrmals, macht Ausarbeitung wirklich zu jeder Szene, bereitet Ideen vor, die er uns dann eigentlich später präsentiert.
01:05:26
Speaker
Und kommt wirklich einerseits mit konkreten Szenenideen, andererseits mit größeren Ideen für Zeitebene, Gegenwart.
01:05:34
Speaker
Okay, die muss gesetzter sein, hier wollen wir wenig Handkamera, die sind erwachsen geworden, alles ruhiger.
01:05:42
Speaker
Es ist aber auch düsterer, die Farben sind andere, es ist eine andere Jahreszeit, es ist Herbst.
01:05:48
Speaker
Es ist alles entsättigter, es gibt weniger Bewegung und wenn, dann nur sehr kontrolliert.
01:05:52
Speaker
Und in der Gegenvergangenheit, wie du meinst, diese vibrierenden Farben, Filter, die das Licht noch mal so softer machen, die diesen Sommer zum Leben erwecken.
01:06:04
Speaker
Und das entsteht dann irgendwie in der Zusammenarbeit und im Gespräch.
01:06:08
Speaker
Dann diskutiert man und das ist einfach ein schöner Prozess oft.
01:06:14
Speaker
Film ist ein sehr kollaboratives Unterfangen.
01:06:16
Speaker
Ja, halten wir an dieser Stelle fest.
01:06:18
Speaker
Und das ist ja auch das Schöne, das macht ja auch den Reiz aus tatsächlich.
01:06:21
Speaker
Also für mich zumindest auch, finde ich immer wieder schön.
01:06:24
Speaker
Ich würde tatsächlich jetzt mal euch mit so ein paar Zitaten, weil ich habe ja schon gesagt, eure Dialoge sind auch ganz fantastisch in der Serie.
01:06:31
Speaker
Deswegen verdient es so einen ganz eigenen Block, finde ich.
01:06:33
Speaker
Wir haben mal so ein paar Zitate rausgesucht, würden euch gerne damit konfrontieren.
01:06:38
Speaker
Und dass sie die dann vielleicht auch einordnet und sonst jetzt und hier transportiert, weil es ja tatsächlich auch sehr häufig eine gesellschaftskritische Komponente hat.
01:06:47
Speaker
Dazu werde ich nur die Szene so ein bisschen mal andeuten, damit die Leute zumindest so ein bisschen eine Ahnung haben, ohne zu viel zu verraten.
01:06:54
Speaker
Die erste, die ich aufgeschrieben habe oder die wir aufgeschrieben haben, ist eine Szene, in der, also es ist ja so, dass Peppi kriegt irgendwann Post, die haben sich illegal einen Film runtergeladen,
01:07:04
Speaker
Er muss dann 3500 Euro bezahlen und er weiß nicht, wo das Geld herkommen soll.
01:07:08
Speaker
Dann spielen sie einige Situationen durch und Lösungen, wie sie an das Geld kommen.
01:07:13
Speaker
Und am Ende des Tages ist es dann aber so, dass sie sich auf eine krumme Tour festlegen, für die Alba, ein Freund von ihm vor allem verantwortlich ist, der dann dabei vollkommen unter die Räder kommt.
01:07:23
Speaker
Und ich glaube, man könnte auch sagen, dass seine Freunde ihn durchaus verraten.
01:07:27
Speaker
Und irgendwann später sehen sie sich dann wieder nach all den Jahren, spürt ihn Peppi auf und er sitzt im Auto und irgendwie möchte er sich bei ihm entschuldigen, aber er ist sich auch irgendwie nicht so ganz klar bewusst, was habe ich denn falsch gemacht, er ist auch so ein bisschen so, verfällt in so eine Selbstgerechtigkeit und macht dann so eine halbherzige Entschuldigung und Alba sagt dann zu ihm darauf,
01:07:46
Speaker
Du hast auf dich geschaut und bist damit gut durchgekommen.
01:07:50
Speaker
Danke für die Lektion.
01:07:52
Speaker
Und mit diesem Satz entlässt er ihn dann wieder und quasi ist dann die Sache damit erledigt.
01:07:58
Speaker
Meine Frage an euch ist es so, geht es denn im Leben darum, gut durchzukommen oder geht es durchaus um mehr?
01:08:06
Speaker
Und bevor ihr das beantwortet, hattet ihr ja vorher erwähnt, dass ihr andersrum auch überlegt habt, einen anderen Strang zu erzählen.
01:08:14
Speaker
Anstatt dass er dir ein bisschen über ihm steht und einfach sein Leben weiterlebt, zu sagen, okay, ich werde mich jetzt an ihm rächen.
01:08:23
Speaker
Wie lange hat denn das gedauert, da eigentlich die Entscheidung zu treffen, um zu sagen, wir lassen ihn jetzt als den Klügeren dastehen und nicht als den, der dann die Rache nimmt?
01:08:37
Speaker
Also ich kann mich ehrlich sagen, ich kriege das zeitlich gar nicht mehr zusammen, weil diese Arbeit, wir sitzen dann über Monate zu Hause an unseren Computern und benutzen ein Programm, das heißt Mural.
01:08:48
Speaker
Und dieses Mural hat so hunderte von Karteikärtchen und Strängen von einzelnen Figuren,
01:08:54
Speaker
Und die ständig, also wenn ich dir erzählen würde, was da alles stattgefunden hat in dieser Serie, also wenn du teilweise das aufmachst, also ich habe es letzten selber nochmal gelesen, also es ist ja unfassbar peinlich, also auch nicht für die Öffentlichkeit bestimmt.
01:09:10
Speaker
Deswegen irgendwie kommt das natürlich dann so, dass du sagst, nee, was ist das denn für ein Quatsch?
01:09:14
Speaker
Also ich meine, was hat man da ausgedacht und dann änderst, dann legst du es nochmal alles um.
01:09:18
Speaker
Und ich glaube, in dem Fall, also in diesem konkreten Fall, war es natürlich...
01:09:24
Speaker
also am spannendsten damit zu spielen mit dem Unerwartbaren, also dass Alba halt irgendwie von den allen zumindest derjenige, also ich meine, man erfährt auch sehr wenig über ihn, über den Erwachsenen, Alba, aber scheinbar derjenige ist, der sein Leben noch mit am besten auf die Kette bekommen hat, oder?
01:09:41
Speaker
Und nicht so ist, wie alle irgendwie denken, dass er irgendwie abgestürzt ist von einem Knast ist oder abgehauen ist oder so, ja.
01:09:51
Speaker
Vielleicht, was man noch sagen konnte, also in dem Sinne ist es einerseits schon ernst gemeint, weil Alba sagt ja auch, wenn die da im Schwimmbad sind und so gefilmt werden, ja was macht ihr später mal, sagt Alba, ich kaufe Oma Mercedes und ein Haus oder irgendwie so.
01:10:07
Speaker
Und das hat er letztendlich erreicht und impliziert er so ein bisschen damit, dass er sich nur auf die Karriere fokussiert hat, höchstens noch auf seine Tochter und sonst.
01:10:21
Speaker
Also das, was wir uns gedacht haben, das sieht man vielleicht nicht alles, aber dass er so ein Typ ist, der komplett nur so auf diese Arbeitssache gegangen ist und eigentlich auch nie wieder...
01:10:30
Speaker
so gute Freunde wie damals gefunden hat.
01:10:32
Speaker
Und das ist auch irgendwie die Tragik hinter dieser Figur, die eigentlich so der absolute Dualitätsmensch war, der jetzt da vereinsamt in seiner supergeilen, lautstärkedichten Auto isoliert sitzt.
01:10:47
Speaker
Und natürlich ist er da irgendwie dankbar dem Peppy gegenüber, aber da schwingt natürlich sehr viel Schmerz auch darin, über diesen Verrat, was
01:10:57
Speaker
da verloren wurde, nämlich halt die Freundschaft und auch die Fähigkeit, Leuten vielleicht zu vertrauen.
01:11:02
Speaker
Ja, das schwingt da auf jeden Fall mit.
01:11:04
Speaker
Also für mich, wenn ich mir als Zuschauer schwingt das da auf jeden Fall mit.
01:11:08
Speaker
Aber nochmal kurz die Frage, meint ihr, es geht darum, im Leben gut durchzukommen oder gibt es durchaus auch andere wichtige Dinge im Leben, auf die man achten sollte?
01:11:18
Speaker
Ich sage jetzt mal Gesellschaft.
01:11:20
Speaker
Also rhetorischer kann man die Frage ja nicht stellen, oder?
01:11:22
Speaker
Ja.
01:11:23
Speaker
Da hast du vollkommen recht.
01:11:29
Speaker
Lass mich die Frage vielleicht so stellen.
01:11:31
Speaker
Wie meint ihr denn, was ist denn der soziale Schmierstoff?
01:11:35
Speaker
Was ist das, was unsere Gesellschaft tatsächlich zusammenhält?
01:11:41
Speaker
Was könnte das sein?
01:11:43
Speaker
Toleranz und einfach auch Dinge auszuhalten und nicht zu allem eine Meinung zu haben und Leuten zuzuhören und miteinander zu sprechen.
01:11:50
Speaker
Ich glaube, das ist zumindest, wenn man
01:11:52
Speaker
irgendwie in die sozialen Medien schaut und den Fernseher anmacht, so das, was uns in den letzten Jahren, glaube ich, verloren gegangen ist und was auch Peppi verloren gegangen ist.
01:11:59
Speaker
Also ich meine, Peppi ist unglaublich selbstzentriert.
01:12:02
Speaker
Also dem geht es ja, was auch interessant ist, ich weiß nicht, wie es euch ging, aber ich stand manchmal am Set und dachte mir, ob das funktionieren wird.
01:12:10
Speaker
Also das ist ja eigentlich wirklich so ein Bastard, der Typ.
01:12:13
Speaker
Und der Johannes hat es auch... Ja, und dann auch so sehr wehleidig und mitleidig dann, um zu sagen, oh Gott, und ich und ich und ich und er...
01:12:23
Speaker
man saß manchmal in Leseproben und der Johannes Kinas, der Hauptdarsteller, der in Peppi spielt, der hat immer gesagt, der hat immer was gelesen und hat gesagt, hast du ein idioter Typ, mein Gott.
01:12:33
Speaker
Und er musste sich wie so... Und das hat man sich wirklich gefragt, also wirklich so ein kompletter Egomane, ja, also der, du hast die Szene bei Alba im Auto gerade beschrieben, ich meine, er steigt aus und fragt dann nochmal, sag mal, das mit dem Klassentreffen, das war's nicht du, oder?
01:12:50
Speaker
Und also das ist halt...
01:12:52
Speaker
Total.
01:12:55
Speaker
Also, dass man sich wirklich, und so kam auch, dass wir aus diesem Gefühl, was wir schon beim Drehbuchschreiben hatten, haben wir am Ende diesen Cliffhanger, also das Polly, nochmal in die Kamera kommentiert und sagt, so Leute, hier 240 Minuten, diesem Typen, der mich wirklich laber, laber, laber, ja, der einen hier irgendwie vollheult, weil du musstest es irgendwie nochmal brechen, also das kannst du ja nicht wirklich ernst nehmen, sonst das ist so eine Lamoyanz,
01:13:21
Speaker
die dich da die ganze Zeit voll schwallt.
01:13:24
Speaker
Ja, und ich weiß nicht, ich glaube, ich bin mir nicht sicher, ob das für jeden so gut funktioniert.
01:13:29
Speaker
Also, ein Kommentar auf YouTube, den ich unter dem Trailer mal gelesen habe, der ging so, bitte keine zweite Staffel, ich will gar nicht wissen, was der Psychopath seiner Schwester angetan hat.
01:13:40
Speaker
Also, das fand ich irgendwie... Das fand ich total wichtig eigentlich beobachtet.
01:13:49
Speaker
Ja, also...
01:13:51
Speaker
Ja, das hat auch keine Pointe, ich habe überhaupt nicht auf deine Frage geantwortet, aber nein, selbstverständlich, auch wenn die Frage rhetorisch war, geht es nicht darum, einfach durchzukommen.
01:14:02
Speaker
Total ertappt, Arkadius, total ertappt, deswegen habe ich ja nochmal nachgeschärft am Ende, aber du hast ja beantwortet, was der soziale Schmierstoff so ein bisschen ist, was ist denn deiner Meinung nach, Micky?
01:14:12
Speaker
Ja, ich glaube, das steckt da auch in der Szene, in dem, was verloren gegangen ist und wo nach sich beide Freunde eigentlich im Auto da auch sehen, nämlich irgendwie schon nach so einer authentischen Freundschaft irgendwie.
01:14:22
Speaker
Und Peppi braucht das irgendwie ganz stark, hat so eine innerliche Not danach, aber will sich eigentlich nicht eingestehen, weil natürlich die Schuld.
01:14:32
Speaker
Und ich glaube, da können Leute schon andocken, dass man irgendwas getan hat vielleicht früher, was nicht so cool war.
01:14:38
Speaker
Vielleicht ist es auch nur, sich nicht gemeldet zu haben oder...
01:14:42
Speaker
keine Ahnung, was Doofes gesagt zu haben und sich dann deswegen distanziert und Sachen fallen lässt und dann schon irgendwie dieser Schritt, Schwäche zu zeigen und wie Peppy einfach hinzugehen, weil was soll er halt anderes tun, um es besser zu machen?
01:14:57
Speaker
Er kann eigentlich nur da hingehen und einfach hingehen, ehrlich sein, Schwäch zeigen, kann, muss der Einzige anfangen, sowas will man machen.
01:15:12
Speaker
Ich hätte noch eine Szene, eigentlich sind es zwei, auch ein Zitat.
01:15:16
Speaker
Das ist eigentlich fast meine Lieblingsszene, beziehungsweise in der Kombination auch.
01:15:20
Speaker
Also es gibt eine Szene, wo Peppi sich tatsächlich mit seiner Familie am Tisch befindet und sie unterhalten sich so und auf einmal geht es irgendwie darum, um Geschlechterbenennung und das eskaliert irgendwie total.
01:15:33
Speaker
Sein Vater sagt, ja, wir können ja alle irgendwie sein, was wir sein wollen.
01:15:36
Speaker
Morgen sind sie halt Jungs und zieht es natürlich so absolut ins Lächerliche.
01:15:40
Speaker
die sexuelle Identität.
01:15:42
Speaker
Und dann dreht sich Peppi irgendwann zur Kamera und sagt, mein Vater hat sich nicht irgendwo hinbewegt, der ist einfach da stehen geblieben, wo er vor 20 Jahren gewesen ist.
01:15:53
Speaker
Und das finde ich schon einen sehr starken Satz tatsächlich, weil wir erleben es ja gerade, warum haben wir so viel Populismus, woran liegt das?
01:16:01
Speaker
Die Frage wird dadurch aufgeworfen.

Gesellschaftskritik durch Charaktere

01:16:02
Speaker
Aber was ich dann ganz spannend fand,
01:16:04
Speaker
Es gibt dann auch noch die Szene dann später in einer anderen Folge, wo Peppy bei der Launchparty der Single von Masha ist.
01:16:12
Speaker
Und sie reden über Rap.
01:16:14
Speaker
Und Masha ist eine Rap-Künstlerin und Peppy stellt sich dazu und meint, er muss jetzt auch dazu irgendwie seinen Beitrag leisten.
01:16:20
Speaker
Und sagt halt dann, dass Rap ja früher irgendwie so viel härter war.
01:16:23
Speaker
Und jetzt ist er irgendwie so soft.
01:16:25
Speaker
Und in dem Moment wird eigentlich Peppy zu seinem Vater in der Situation davor.
01:16:29
Speaker
Und Peppy ist stehen geblieben.
01:16:31
Speaker
Und es zeigt so, wie schnell es geht.
01:16:32
Speaker
Also dieses Urteil kann man natürlich schnell feststellen und andere Leute über andere Leute urteilen, aber man selber ist dem natürlich überhaupt gar nicht davor gefeit.
01:16:41
Speaker
Jetzt ist meine Frage an euch, was kann man denn gegen das Stehenbleiben tun?
01:16:47
Speaker
Kinder kriegen, also... Ja, das hilft wahrscheinlich wirklich sehr, aber die können ja erstmal nicht so viel, das dauert ja dann ein bisschen.
01:16:59
Speaker
Das kommt dann erst, ja.
01:17:01
Speaker
Aber ich glaube schon, so mit jungen Leuten... Man kann sich dann glaube ich wenig Meinung bilden, wenn man so viel Verantwortung dann hat und dann bewegt man sich ja einfach viel auf Spielplätzen und zwischen Kindergeburtstagen hin und her.
01:17:13
Speaker
Und junge Meinungen, auch noch so vielleicht, ja.
01:17:16
Speaker
Ja, ich glaube so als Regisseure, die oft irgendwie zufällig Coming-of-Age-Sachen schreiben und kommen wir immer wieder mit jungen Leuten in Kontakt und hatten oft jüngere Protagonistinnen und auch jetzt hier wieder...
01:17:32
Speaker
diesen starken Cast, die als Persönlichkeiten auch super starke, interessante, coole, inspirierende Persönlichkeiten sind.
01:17:41
Speaker
Und einfach mit solchen Leuten, wenn es jetzt nicht über einen Job ist, irgendwie anders in Kontakt zu kommen, ist einfach super bereichernd.
01:17:47
Speaker
Und zu sehen, wie sehen die das?
01:17:50
Speaker
Wie können die auch mit so einem Stoff connecten?
01:17:52
Speaker
Was ist heute immer noch so?
01:17:54
Speaker
Wo sind die ganz anders?
01:17:55
Speaker
Zum Beispiel...
01:17:56
Speaker
Die vier Jungs und auch die Mädchen, die haben so gefragt, warum sagt der Peppi das nicht einfach alles seinen Freund?
01:18:04
Speaker
Warum ist er nicht viel offener?
01:18:05
Speaker
Warum erzählt er nicht von den Problemen zu Hause?
01:18:07
Speaker
Man merkt, da ist eine andere Durchlässigkeit, die man da lernen könnte.
01:18:12
Speaker
Auch in so Männerbünden quasi, wo man einfach offener ist, über Schwächen spricht.
01:18:18
Speaker
Und ja, ich glaube, wenn man irgendwie die Chance hat,
01:18:22
Speaker
mit jüngeren Leuten in Kontakt zu treten, sei es über Beruf, sei es über jüngere Geschwister oder I don't know, Hobbys, ist das auf jeden Fall sehr bereichernd, ja.
01:18:32
Speaker
Ja, cool, danke.
01:18:36
Speaker
Ich habe noch ein Zitat, das finde ich auch sehr spannend.

Patriotismus und Nationalismus

01:18:40
Speaker
Wir haben ja schon erzählt, es gibt diesen Parallelen der Zellstrang der BM 2006, kommt ja auch immer wieder vor, auch immer wieder im Radio.
01:18:47
Speaker
Ich finde, das macht die generell ja auch super in der Serie.
01:18:49
Speaker
Es gibt ja auch immer wieder so Nachrichten-Blogs, so gerade in der Früh, wo du dir da merkst, Jan Ulrich hat gedopt und so, wo du auch immer sagst, ja scheiße, genau das war ja da auch noch.
01:18:57
Speaker
Und so weiter.
01:19:01
Speaker
Und dann sind sie bei dem Halbfinale der WM damals Deutschland-Italien, wo ja dann Deutschland nach Verlängerung 2 zu 0 ausgeschieden ist, wo dann auch wieder sehr viele so rassistische Stereotypen hochgeholt werden, so von wegen du bist ja nur Pizzalieferant.
01:19:13
Speaker
War ja damals wirklich so.
01:19:14
Speaker
Ich meine, man muss sich echt fremd schämen heutzutage, wenn man sich das nochmal so überlegt.
01:19:19
Speaker
Ich habe mich oft fremd geschämt, als ich es mir angeschaut habe.
01:19:22
Speaker
Und dann sagt aber irgendwann Peppi, er steht in der Küche und hat so ein Muffin in der Hand und steckt so eine Deutschlandfahne rein und sagt dann, irgendwie war es wieder cool, eine Deutschlandfahne zu schwenken.
01:19:34
Speaker
Ich habe danach nie wieder eine angefasst, aber andere haben sie nie wieder weggelegt.
01:19:40
Speaker
War das so ein bisschen, weil ich habe tatsächlich mich dann auch...
01:19:44
Speaker
dahin überprüft, wie war denn das damals?
01:19:46
Speaker
Es war ja so zum ersten Mal, dass man in Deutschland tatsächlich wieder so die Deutschlandfahne sich ans Auto gemacht hat, es gab Deutschlandfahne an den Häusern, so dieser, es war so eine Form von Fußballpatriotismus, würde ich sagen.
01:19:59
Speaker
War das aber vielleicht auch so eine Art Sündenfall?
01:20:02
Speaker
Weil ich meine, wir sehen ja jetzt, Rassismus in Deutschland nimmt auf jeden Fall zu, Antisemitismus nimmt zu.
01:20:07
Speaker
Wir sind in einer Gesellschaft, die sich ja eher in die Richtung hin radikalisiert als deeskaliert.
01:20:13
Speaker
War das so eine Art Sündenfall vielleicht auch für euch, wenn ihr zurückblickt?
01:20:18
Speaker
Also Sündenfall, ich meine, ich war zu der Zeit 14 und ich glaube, das konntest du natürlich von einem 14-Jährigen jetzt nicht abverlangen, das zu reflektieren.
01:20:27
Speaker
Ich meine, ich habe jetzt nochmal eine andere Biografie und einen anderen Hintergrund und für mich war das schon auf jeden Fall, auch wenn ich das damals nicht in Worte fassen konnte, schon was Merkwürdiges auf einmal irgendwie überall Deutschland fahren zu sehen.
01:20:42
Speaker
es gibt Leute, wenn du heute darüber liest, es gibt Leute, die sich damit auseinandersetzen, Soziologen,
01:20:49
Speaker
Historiker, die sagen, die eine direkte Linie zeichnen von der WM 2006 zur AfD im Deutschen Bundestag heute.
01:20:58
Speaker
Also natürlich war 2006 das Jahr, wo der deutsche Patriotismus wieder entstanden ist, wo es irgendwie auf einmal cool war und gut war, Nationalität abzufeiern und was eigentlich in der Generation drüber gar nicht denkbar war.
01:21:14
Speaker
Und das ist die Einzelhandlung.
01:21:18
Speaker
Und ich meine, diesen Sommer einzigartig, dass man sich wirklich irgendwie als Einheit gefühlt hat und so weiter und so fort.
01:21:26
Speaker
Und andererseits hast du die ganzen Effekte, die das auch mit sich gebracht hat.
01:21:32
Speaker
Und tatsächlich haben manche Leute die Deutschlandfahrende seitdem nicht zum ersten Mal rausgeholt und auch nicht mehr weggelegt.
01:21:37
Speaker
Also das Tabu der Deutschlandfahrende aus dem Fenster zu hängen, ans Auto zu machen und so ist auf jeden Fall 2006 kassiert worden.
01:21:47
Speaker
Ich muss nur ganz kurz sagen, ich finde die Szene halt auch einfach großartig, wie Peppi da in der Küche steht, diese Deutschlandfahne in das Muffin reinsteckt erst, dann nimmt er die Fahne wieder raus und nimmt einen ganz großen Bissen aus dem Muffin.
01:21:55
Speaker
Ich finde, da ist auch so viel Symbolik und so viel tatsächlich auch poetische Dramatik drin irgendwie.
01:22:01
Speaker
Also die Szene finde ich richtig, richtig gut.
01:22:04
Speaker
Micky und du, wie siehst du das?
01:22:08
Speaker
Also ich bin wirklich nie ein großer Fußballfan gewesen und ich konnte da wirklich wenig mit anfangen.
01:22:13
Speaker
Ehrlich gesagt, ich habe glaube ich Gott sei Dank nie eine Deutschlandfahne irgendwie auf der Wange gehabt, aber hätte ich Fußball geil gefunden, wäre es wahrscheinlich passiert.
01:22:24
Speaker
Ja, man sieht, glaube ich, einfach, was so Massenbewegungen für einen Reiz haben auf Leute, wie das Spaß macht, sich mit irgendwas Größerem zu identifizieren.
01:22:34
Speaker
Und das Schöne daran, also weil es gibt, glaube ich, schon ein gutes Gefühl irgendwo in so einer Masse komplett aufzugehen,
01:22:43
Speaker
ohne groß irgendwas dafür tun zu müssen, sondern einfach rein daraus, dass du Deutscher bist, rein aus Identität und auf der anderen Seite die Gefahr, dass man da bestimmt sich zu Sachen hinreißen lässt, die man sonst so gar nicht tun würde außerhalb der Gruppe, ja.
01:22:59
Speaker
Ja, ich glaube da, also ich bin durchaus Fußballfan.
01:23:05
Speaker
Ich glaube, ich hatte auch irgendwann mal eine Deutschlandfahne auf der Wange.
01:23:08
Speaker
Jetzt ist es, aber ich halte es da so ein bisschen wie Peppi.
01:23:11
Speaker
Mir war das da auch tatsächlich sehr fremd jetzt.
01:23:13
Speaker
Also mit wie alt war ich da?
01:23:15
Speaker
26, etwas weniger als jetzt.
01:23:17
Speaker
Aber ja, deswegen finde ich das ganz interessant, weil ich glaube tatsächlich auch meinem Empfinden, dass da ein bisschen was sich auch geändert hat zu dem Zeitpunkt dann.
01:23:27
Speaker
Es gibt ja auch noch viele Szenen, also ich finde ja auch die Szene, es gibt ja auch die Szene mit Pina, sie versuchen ja Geld zu bekommen, diese 3500 Euro zu bezahlen und haben dann eben die Idee auch von einem Mädchen in der Schule, Nacktbilder eben zu verkaufen an Mitschüler, MitschülerInnen.
01:23:46
Speaker
Es gibt dann sogar die Idee, das als Abo zu verkaufen, dass man mehrere Bilder hat und so weiter und so fort.
01:23:50
Speaker
Also es werden wirklich ganz große Untiefen aufgemacht.
01:23:53
Speaker
Und am Ende wird dann eine Webseite veröffentlicht, es kommt raus und am Ende ist die Frau, das Mädchen, Pina, diejenige, die dann zu hören bekommt, du bist ja selber schuld, wenn du solche Bilder verschickst vom Schuldirektor.
01:24:07
Speaker
Und auch dann bei Alba später, als man ihn dann als den Verbrecher ansieht, der er eigentlich gar nicht war, sagt dann auch die Polizei sehr, ähm,
01:24:17
Speaker
Sehr glücklich eigentlich, dass er Ausländer ist, den schieben wir gleich ab und der hat auch noch eine Oma und er sagt, ja, die schieben wir gleich mit ab.
01:24:26
Speaker
Meint ihr, wir haben in Deutschland auch ein strukturelles Rassismusproblem in öffentlichen Stellen, in Behörden, in, ja, also gerade da, wo es eigentlich am wenigsten der Fall sein sollte?

Rassismus, Sexismus und Digitalisierung

01:24:39
Speaker
Alles, was wir dazu wissen, kann man nur mit Ja beantworten.
01:24:42
Speaker
Also ich meine, alles, was dazu erhoben, recherchiert wird, ist das so, oder?
01:24:48
Speaker
Also ich meine, und es ist damals noch viel, viel stärker gewesen als heute.
01:24:55
Speaker
Also ich finde halt, eine andere Szene ist zum Beispiel, wo ich immer so dran denken musste, ich bin in Oberhausen zur Schule gegangen und
01:25:03
Speaker
mit einem großen migrantischen Anteil in der Schule und auch im Freundeskreis.
01:25:08
Speaker
Und für uns war es ganz selbstverständlich, dass wenn du mit bestimmten Leuten abends feiern gehst, dass du auf keinen Fall reinkommst.
01:25:13
Speaker
Deswegen gehst du einfach nicht mit denen.
01:25:15
Speaker
Und anders, ich meine, das passiert heute noch genauso.
01:25:17
Speaker
Nur damals wurde einfach ganz offen gesagt, das für dich heute nicht.
01:25:22
Speaker
Du weißt warum, ja.
01:25:25
Speaker
So, und deine Frage zum Strukturellen, du hast jetzt nur nach Rassismus gefragt, oder auch zu Pina,
01:25:36
Speaker
Ja, also es kommen ja eigentlich zwei Sachen zusammen.
01:25:38
Speaker
Du hast recht.
01:25:39
Speaker
Das eine ist Rassismus und das andere ist dann tatsächlich natürlich auch so die Frau, die eigentlich immer selbst in der Verantwortung steht, wenn ihr irgendwie Gewalt oder sonst nichts widerfährt.
01:25:47
Speaker
Ja, also ich meine, heutzutage gibt es ja Worte dafür.
01:25:50
Speaker
Ich meine, ich glaube, heute würde man das als Slutshaming bezeichnen.
01:25:55
Speaker
Damals war es einfach nur, also mich hat das wirklich an jeder Schule, ich weiß nicht,
01:26:01
Speaker
Ich dachte eigentlich, das war so ein Phänomen an unserer Schule, was natürlich total...
01:26:07
Speaker
total falsch war, weil als wir das dann aufgeschrieben haben, also dass Nacktfotos von Frauen rumgingen und dass jeder die hatte und dass man die Frau und das Mädchen dafür verantwortlich gemacht hat, dass sie ja irgendwie eine Bitch ist, dass sie diese Fotos irgendwie gemacht hat oder rumgeschickt hat oder so.
01:26:23
Speaker
Man hat natürlich nie über den Typen gesprochen, der die dann verbreitet hat, der dann häufig der Freund war, der das dann irgendwie an seinen Jungs geschickt hat und auf einmal hat das die ganze Schule.
01:26:32
Speaker
Und dass dieses Phänomen, ich erinnere mich an das Casting von den Erwachsenen Schabos,
01:26:37
Speaker
dass halt echt jeder ins Casting kam und egal woher die aus Deutschland kamen, jeder hatte diese Geschichten an der Schule und auch heute, jetzt wo Chabos raus ist, melden sich ja Leute bei einem und die sagen, ey, genau diese Geschichte gab es bei uns und so, über diese Frauen, wo Nacktbilder kursierten überall und das finde ich schon echt krass.
01:26:56
Speaker
Ich meine, gut, das war kurz vor den Anfängen oder mit den Anfängen des Internets, ja, also man war noch nicht vertraut damit.
01:27:04
Speaker
Ich glaube, natürlich hat
01:27:07
Speaker
sowas eine total digitalisierte Form angenommen heute.
01:27:10
Speaker
Also das gibt es natürlich weiterhin noch viel krasser und es wird jetzt noch viel, viel schlimmer werden mit KI-Manipulationen und KI-Pornografie und sowas.
01:27:20
Speaker
Also ich glaube, da wissen wir noch gar nicht, was auf uns zukommt.
01:27:23
Speaker
Aber das waren wirklich die Anfänge, diese Verbreitung von Nacktbildern überall und natürlich die Täter-Opfer-Umkehr und das Verantwortlich-Machen von den Geschädigten für das, was passiert ist.
01:27:38
Speaker
Ja, es war auch sehr schwierig, da eine Linie zu finden, was Peppy dann noch macht, wie er noch irgendwie als Identifikationsfigur gelten kann, weil wenn man sich das mal vorstellt, man stellt wirklich diese Bilder hoch,
01:27:53
Speaker
Das ist ja so ein krasser, so eine Skrupellosigkeit und so ein Vergehen einfach.
01:28:00
Speaker
Und da irgendwie diese Linie zu finden, okay, er druckt sie nur aus, schlimm genug klaut sie seinem Freund, immerhin aus dieser Geldnot.
01:28:07
Speaker
Aber das war so ein Ding, wo wir auch echt viel Angst hatten, boah, geht man dann noch mit ihm mit?
01:28:13
Speaker
Ja, man geht mit, weil es jeder irgendwie selber erlebt oder gemacht oder mindestens dabei war und dann auch nicht eingeschritten ist und so.
01:28:23
Speaker
man an sein jüngeres Ich vielleicht erinnert fühlt und sich auch vertappt.
01:28:27
Speaker
Ich weiß nicht, Bastian, ob du da irgendwie sowas an deiner Schule auch sowas erlebt hast.
01:28:35
Speaker
Lass mich mal so sagen, es war jetzt so extrem wie das nicht, aber es gab bei uns in der Schule, um aus den Nähkästchen zu plaudern, auch natürlich, ich kennst es, es gab
01:28:45
Speaker
Diese Mädels, die waren halt nicht so populär wie andere.
01:28:48
Speaker
Also in dem Alter, 14, 15, hat er viel damit zusammengehangen, wie schnell entwickeln sich Mädchen, wie interessant werden sie für Jungs.
01:28:56
Speaker
Und die, die etwas später dran waren, wurden extremst diskriminiert von den Jungs.
01:29:00
Speaker
Also total.
01:29:01
Speaker
Das gab es bei uns ganz, ganz, ganz viel.
01:29:05
Speaker
Und das war ganz furchtbar, finde ich, auch nach wie vor.
01:29:08
Speaker
Allerdings bin ich damals wahrscheinlich auch nicht so eingeschritten, wie ich das jetzt hoffentlich machen würde, weil es viel normaler war.
01:29:14
Speaker
Ja, absolut.
01:29:15
Speaker
Und ich glaube, das ist halt das Gute, dass wir zumindest vielleicht sagen können, manches ist vielleicht besser, aber ohne uns auf die Schulter zu klopfen, weil wie du gerade gesagt hast, die Probleme bestehen nach wie vor, immer noch.
01:29:24
Speaker
Vielleicht reden wir manchmal ein bisschen anders drüber, aber das heißt nicht, dass die Probleme deswegen weg sind.

Symbolik und thematische Tiefe in 'Chabos'

01:29:29
Speaker
Nur das alleine anders drüber reden, macht es auch noch nicht besser.
01:29:32
Speaker
Es ist ein Anfang.
01:29:34
Speaker
Also ja, von daher kann ich dir da nur beipflichten.
01:29:38
Speaker
Absolut.
01:29:40
Speaker
Ich würde jetzt mal vielleicht zu dir wiederkommen, liebe Emilia.
01:29:43
Speaker
Wir haben ja noch ein paar Fragen zu euch, zu eurer Zusammenarbeit.
01:29:46
Speaker
Ich würde aber auch einmal nochmal unsere Lieblingsrunde machen, um zu sagen, vielleicht können wir alle nochmal unsere absolute Lieblingsszene der Serie teilen.
01:29:58
Speaker
Und ich glaube, dann müssen wir auch langsam, langsam gen Ende kommen.
01:30:04
Speaker
Also ich würde da den Gästen gerne den Vorlauf lassen.
01:30:06
Speaker
Unbedingt.
01:30:07
Speaker
Wer auch immer kann gerne Schnick, Schlack, Schnuck machen.
01:30:10
Speaker
Was denn eure... Oh, das ist echt schwierig.
01:30:14
Speaker
Also wenn es für euch schwierig ist, für mich ist es schon schwierig.
01:30:16
Speaker
Also für euch muss es ja noch viel schwieriger sein.
01:30:19
Speaker
Also bei uns oder bei mir vermischt sich natürlich absolut mit Lieblingsszene, okay, welche Szene war wie zu drehen.
01:30:26
Speaker
Zu inszenieren, weil ich meine, manche Szenen waren wirklich ein absoluter Albtraum.
01:30:31
Speaker
Ich habe wirklich eine Folge wie Nattis Haus, da möchte ich in meinem Leben nie wieder hin mit diesen 100 Komparsen auf diese Party.
01:30:42
Speaker
Das war wirklich nichts.
01:30:44
Speaker
Nichts, wo man sagt, okay, das hat irgendwie Spaß gemacht und dementsprechend ist das schwer und weil sich das natürlich auch die ganze Zeit wandelt bei mir.
01:30:51
Speaker
Also manche Szenen, die man sehr, sehr gerne mochte, mag man jetzt eigentlich gar nicht mehr.
01:30:58
Speaker
Aber okay, ich denke kurz nach, vielleicht Micky, vielleicht weißt du was und dann kannst du einfach schneller sein.
01:31:05
Speaker
Ja, vielleicht, ich sag mal, ich mach mal so, eine Szene und einen Moment.
01:31:09
Speaker
Ja, wir werden dich auch nicht darauf festlegen.
01:31:12
Speaker
Also wir wissen, dass sich das in einem Jahr auch anders artikulieren könnte, genau.
01:31:16
Speaker
Ja, das war eigentlich eine Szene, die im Schnitt noch nicht so cool war.
01:31:21
Speaker
Nämlich ist das, wenn Gollum mit der Pizza zu Pina kommt an die Tür und irgendwie ist dieser Flur nicht so schön und so.
01:31:28
Speaker
Und dann haben wir getrennt geschnitten, quasi in Zweierteams, uns dann mal durchgewechselt und so.
01:31:33
Speaker
Und Arcadia hat mit Tobi geschnitten.
01:31:35
Speaker
Und die haben dann diesen Song da eingebaut.
01:31:38
Speaker
Was ist das?
01:31:39
Speaker
50 Cent?
01:31:40
Speaker
Candy Shop.
01:31:41
Speaker
Candy Shop.
01:31:41
Speaker
Ist das Candy Shop?
01:31:42
Speaker
Ja.
01:31:43
Speaker
Und wenn Gollum sich so umdreht mit der Pizza und sie sagt so, ja, Pizza hätte ich schon Lust.
01:31:48
Speaker
Und er dreht sich um und dann kommt so einmal noch Candy Shop.
01:31:51
Speaker
Das ist auf jeden Fall...
01:31:53
Speaker
Ein großer Moment für mich immer wieder, den ich lustig finde.
01:31:57
Speaker
Und er so guckt.
01:32:00
Speaker
Und sonst, ich glaube, meine Lieblingsszene auch im Hinblick auf, wie es gefilmt war.
01:32:07
Speaker
Wir haben die sehr früh gefilmt, tatsächlich.
01:32:10
Speaker
Am sechsten Tag, wo man denkt, das ist verrückt.
01:32:13
Speaker
Und zwar die Szene, wenn die beiden Peppys sich begegnen und miteinander sprechen.
01:32:19
Speaker
Ja.
01:32:21
Speaker
Und die hat mich irgendwie beim Rewatch jetzt zum Release, da hab ich noch mal alles geguckt, hat mich doch noch mal so emotional berührt.
01:32:28
Speaker
Und die mag ich wirklich sehr gerne, auch mit ihrer kleinen...
01:32:33
Speaker
irrealen, surrealen Ebene und halt auch dann für uns so mit dem Fakt und auch so wie krass von den Schauspielern, dass sie das am sechsten Tag einfach so schon alles gefühlt haben, was sie eigentlich am Ende der Reise fühlen sollten.
01:32:50
Speaker
Das finde ich so im Nachhinein echt beachtlich und verrückt, dass die da schon so weit waren, wahrscheinlich weiter als wir.
01:32:58
Speaker
Und ja, deswegen diese Szene.
01:33:00
Speaker
Arcade, ich gebe dir auch noch ein bisschen Vorlauf, weil ich würde mich da anschließen, weil ich glaube, das ist auch meine Lieblingsszene.
01:33:09
Speaker
Einfach weil es mit allem so bricht und wenn der Junge, der ja noch nicht so viel Verantwortung für sein Leben übernehmen kann, weil er eben noch relativ grün hinter den Ohren ist und irgendwie denkt, okay, ich mache zwar hier die Scheiße, aber vielleicht kriege ich irgendwie dann doch die Kurve und vielleicht habe ich dann irgendwann den Mut, um mich bei meinen Freunden zu entschuldigen, sitzt dann neben seinem großen Ich und guckt ihn mehr oder minder an und sagt, wirklich?
01:33:33
Speaker
Wie kann, wieso, warum wärst du, also auch in der Gegenwart dann zu sagen, die fünf Minuten später weiß ja der große Peppi im Prinzip, dass er eventuell noch hinterhergerannt hätte können und so.
01:33:47
Speaker
Und ich finde es dann schön, wenn du sagst, es war direkt am Anfang, weil ich glaube, als Schauspieler,
01:33:56
Speaker
hofft man ja entweder auf die große Szene, die entweder sofort am Anfang ist oder am Ende.
01:34:01
Speaker
Also entweder hat man das alles schon mal gespielt oder man baut sich das eben so auf, um dann aber von dieser Szene, dass ja dann so die große Explosion ist und die Emotionen, um dann eben von der
01:34:14
Speaker
diese Stufen runter zu machen und zu sagen, da muss ich jetzt so hocharbeiten, das habe ich jetzt schon gespielt, bedeutet, ich kann dann in der und der Szene eben, muss ich ein bisschen mehr Pianissimo machen.
01:34:24
Speaker
Und ja, doch, die Szene hat mich, glaube ich, auch sehr überrascht, dass man ja da auch so ein bisschen dazwischen ist und sagt, das kann auch ganz...
01:34:36
Speaker
doll kitschig wirken oder ein bisschen zu sehr gewollt, wenn dann plötzlich Vergangenheit und Gegenwart miteinander auf so hässliche Plastikstühlen setzt.
01:34:46
Speaker
Und das ist euch fantastisch gelungen.
01:34:50
Speaker
Ja, große Szene finde ich auch.
01:34:52
Speaker
Jetzt haben wir dir ganz viel Zeit gegeben, Akadi.
01:34:54
Speaker
Ich habe auch viele, ich habe nachgedacht auch, ich meine, das ist natürlich das, was ihr jetzt gesagt habt, das ist ja low-hanging fruit.
01:35:02
Speaker
Also ich meine, die beiden Pappys auf dem emotionalen Peak, auf jeden Fall.
01:35:08
Speaker
Ich habe so verschiedene Momente.
01:35:10
Speaker
Ich mag sehr...
01:35:12
Speaker
Auch in demselben Fall, ich mag sehr den Überfall, wie die den Subway-Laden überfallen, weil ich finde, wir haben es einfach irgendwie technisch gut umgesetzt, wie dieser Laden überfallen wird und was dann im Anschluss passiert, wenn sie an diesem Feuer sind, wenn sie sich freuen, wenn dann Peppi aber verhaftet wird, irgendwie läuft, also erst wird Gollum abgeholt, dann ist Peppi zu Hause, guckt Richterin Barbara Saalisch, wird dann irgendwie abgeführt von dieser Polizei.
01:35:34
Speaker
Zu diesem sehr düsteren Soundtrack sitzt dann der Polizei gegenüber, geht nach Hause, diese ganze Daido-Sequenz, wo wir White Flag hören, wie er auf der Suche ist nach Alba.
01:35:50
Speaker
Parallel dazu der erwachsene Peppy, wie er seine Freunde aufsucht, wie er zu PD gedenkt, er ist schwul, mit dem irgendwie in diesen Gay-Club geht.
01:35:59
Speaker
Also dieser ganze...
01:36:00
Speaker
Jetzt, wo du es angesprochen hast, ja, ist das super.
01:36:05
Speaker
Dieser ganze Part, um was ich eigentlich, also das ist, glaube ich, so meine Lieblingssequenz, nenne ich es, und die geht aber noch rüber, nämlich in die nächste Folge, die ja mit Domian startet.
01:36:16
Speaker
Also ich glaube, all das könnte ich mir... Also da kann ich eigentlich die komplette Folge 7 und 8...
01:36:22
Speaker
Nein, nein, nein, nicht die komplette sieben, es ist so ab Mitte sieben bis Mitte acht so, weil ich finde die acht geht ja, weil die musst du als eins sehen, weil die geht ja nahtlos weiter, wie er dann, und das sind auch meine Lieblingsmomente, wie er mit Domian spricht, in die Schule geht, mit seinen Eltern sprechen will, trainiert, wiederkommt, den Vater so erbärmlich in diesem Badezimmer sitzen sieht und dann entscheidet, Bartosz zu erpressen.
01:36:46
Speaker
Und ich höre jetzt auch auf, aber dann Bartosch erpresst, von dem er aufs Maul kriegt und dann mit Alba in dieser Garage steht.
01:36:53
Speaker
So das finde ich, wahrscheinlich würde ich dann, okay, um mich zu entscheiden, würde ich dann die Garagenszene mit Pepe Jung und Alba nehmen, weil die schon ziemlich spät gedreht wurde, die haben wir ungefähr jetzt vor einem Jahr gedreht.
01:37:06
Speaker
Es war schon ziemlich kalt, das war glaube ich Ende September oder Anfang Oktober sogar schon und Loran, der den Alba spielt und Nico, der den Peppi Jung spielt, die standen in dieser Garage und Loran hatte in diesem, die Szene war eigentlich gar nicht so gedacht und der Loran, der wirklich ein krass talentierter und auch kluger Kopf ist, der hat sich dann so überlegt, der kam dann irgendwann
01:37:29
Speaker
Nach der Leseprobe meinte, Micky Arcadia, ich habe mir gedacht, was ist, wenn Alba eigentlich weiß, dass Peppy ihn jetzt hier anlügt und das aber trotzdem so mitmacht und so.
01:37:39
Speaker
Und dann hat er das so gespielt und da dachte ich wirklich hinter dem Monitor, okay, die Szene ist besonders und die ist dann auch besonders geworden in der fertigen Serie.
01:37:47
Speaker
Ja, Punkt.
01:37:49
Speaker
Also man sieht ja alleine, danke, man sieht ja, nein, ich kann das total verstehen, weil was du gerade gezeigt hast, ist ja, dass Chabos einfach so unglaublich dicht gewoben ist und das macht sie ja auch so stark.
01:38:00
Speaker
Also wir könnten jetzt wirklich uns noch zwei Stunden hinsetzen und in diese Szene, allein die du gerade beschrieben hast, noch tiefer einsteigen.
01:38:06
Speaker
Du und ich wahrscheinlich, ich weiß nicht, ob Vicky und Anna gerade nicht auch irgendwie mehr missen.
01:38:09
Speaker
Ich hatte gerade bei Arkadi das Gefühl, er könnte da auch noch mehr dazu beitragen, aber das wollen wir jetzt gar nicht herausfordern.
01:38:15
Speaker
Ich will nur ganz kurz noch sagen, ich habe zwar schon zu den Szenen, weil du es gerade gesagt hast, dieser Gay Club mit PD, finde ich auch so eine großartige Szene.
01:38:23
Speaker
Weißt du auch warum?
01:38:24
Speaker
Weil es uns in dem Moment auch mit unseren eigenen Vorurteilen konfrontiert.
01:38:27
Speaker
Also ihr hebt halt wirklich so einen Spiegel hoch
01:38:30
Speaker
an die ZuschauerInnen, so von wegen, ja hier, dachtest du wohl, ist aber gar nicht so.
01:38:34
Speaker
Und das ist das Großartige, das macht diese Szene super.
01:38:37
Speaker
Und noch einmal kurz, die Anfangsszene ist einfach klasse, weil du weißt nicht, kommt jetzt eine Autoverfolgung auf dich zu.
01:38:44
Speaker
Also das ist wirklich euch richtig gut gelungen.
01:38:46
Speaker
Fantastisch viele gute Szenen.
01:38:48
Speaker
Genau.
01:38:50
Speaker
Dann, liebe Emilia.
01:38:51
Speaker
Kommen wir zum Fazit noch einmal?
01:38:53
Speaker
Kommen wir zum Fazit.
01:38:55
Speaker
Absolut, wir machen jetzt einfach mal den Count unseres Gag und dann sagen wir mal, was wir zu Chabos denken.
01:39:01
Speaker
Muss man unbedingt gesehen haben.
01:39:09
Speaker
Also es wird jetzt niemanden überraschen, glaube ich, der jetzt hier die letzten eineinhalb Stunden zugehört hat.
01:39:16
Speaker
Also ganz klare Empfehlung, die muss man unbedingt gesehen haben.
01:39:19
Speaker
Ja.
01:39:20
Speaker
Was sagt Regie und das Autor und du, die da auch noch mit dahinter stehen und zu sagen, ja, müsst ihr gesehen haben?
01:39:28
Speaker
Muss man gesehen haben.
01:39:29
Speaker
Ja, wenn man Millennial ist, muss man die Seele auf jeden Fall gucken.
01:39:33
Speaker
Also da führt nichts dran vorbei und wenn man eine Freundschaftsstory sehen will, dann auch, glaube ich, ja.
01:39:40
Speaker
Dann hätten wir noch eine Frage zum Schluss, oder, Emilia, für euch?
01:39:44
Speaker
Stell sie.
01:39:46
Speaker
Soll ich?
01:39:46
Speaker
Darf ich?
01:39:47
Speaker
Du darfst.
01:39:48
Speaker
Ich habe eh so viel geredet heute, deswegen dachte ich, ich gebe sie an dich weiter.
01:39:53
Speaker
Na gut.
01:39:55
Speaker
Es gibt ja einen Satz, der in der ganzen Serie immer wieder vorkommt und den finden wir ganz großartig.
01:40:00
Speaker
Tatsächlich ist immer, wenn Peppi so ein bisschen was erklärt, in der Zeit zurückgeht und das ein bisschen so einordnet, warum man denn damals so geredet hat.
01:40:07
Speaker
sagt er dann immer so, ja das war halt damals so.
01:40:09
Speaker
Und?
01:40:10
Speaker
Hat es uns geschadet?
01:40:12
Speaker
Und deswegen meine Frage, unsere Frage zum Abschluss an euch, hat es euch denn geschadet, in den Nullerjahren aufzuwachsen?
01:40:19
Speaker
Also ich glaube, es hat uns mit Sicherheit geschadet, aber es hat uns natürlich in dem Sinne nicht geschadet, weil wir jetzt eine Serie daraus machen konnten und das ganze Giftmülllager jetzt im ZDF auskippen konnten.
01:40:36
Speaker
Also...
01:40:39
Speaker
Von daher, ich meine, das kehrt sich ja irgendwann um, wenn man anfängt, irgendwie kreativ zu sein und Kunst zu machen und so, dann kehren sich die Nachteile um, wenn man die einfach wirklich ausbreiten kann.

Internationale Adaptionen und universelle Themen

01:40:49
Speaker
Und so, wenn man ehrlich ist, aber klar hat es uns geschadet.
01:40:53
Speaker
Also, selbstverständlich.
01:40:56
Speaker
Aber schön, dass das ZDF sich als Giftmülllager dazu bereitet, hat euch da einen konstruktiven Umgang mitzugewehren.
01:41:04
Speaker
Micky, wie schaut es bei dir aus?
01:41:08
Speaker
Ja, ich finde, Akkadia hat das schon gut auf den Punkt gebracht.
01:41:11
Speaker
Aber ganz ehrlich, ich glaube, jede Zeit schadet immer ihren Kindern und ich wäre nicht lieber jetzt geboren, deswegen, ich bin sehr happy damit und ja.
01:41:22
Speaker
Wunderbar.
01:41:24
Speaker
Ich danke euch vielmals.
01:41:26
Speaker
Genau, Vicky Akali, ihr seid zwar schon Preisträger, aber wir hoffen, dass ihr jetzt mit Shabos alles abräumt, was abzuräumen geht.
01:41:33
Speaker
Unsere Stimme habt ihr?
01:41:36
Speaker
Ja, einmal Oscar für die Serie.
01:41:38
Speaker
Warum nicht?
01:41:40
Speaker
Wir sind wahnsinnig gespannt auf eure Arbeiten.
01:41:45
Speaker
Wer weiß, ob ihr auch irgendwann mal Solo was zusammen, also eben dann nicht zusammen macht.
01:41:51
Speaker
Aber ihr steht, glaube ich, ganz oben bei uns auf der Liste und wir wünschen euch absolut das Beste und sind ganz doll gespannt auf eure weiteren Arbeiten.
01:42:00
Speaker
Vielen, vielen, vielen Dank für eure Zeit.
01:42:04
Speaker
Dankeschön.
01:42:05
Speaker
War ein großer Spaß, große Freude, euch kennenzulernen, mit euch gesprochen zu haben.
01:42:09
Speaker
Vielen, vielen herzlichen Dank.
01:42:10
Speaker
Vielen, vielen Dank.
01:42:11
Speaker
Wir sind ja immer sehr langsam in unserem Machen.
01:42:14
Speaker
Vielleicht sehen wir uns in vier bis fünf Jahren dann wieder.
01:42:17
Speaker
Hoffentlich.
01:42:18
Speaker
Du, wir machen es einfach so, wenn ihr meint, ihr hättet was zu erzählen, dann ruft ihr einfach an, schreibt eine Mail, dann habt ihr sofort einen Slot bei uns.
01:42:26
Speaker
Das ist hiermit versprochen.
01:42:27
Speaker
Okay?
01:42:28
Speaker
Dankeschön.
01:42:29
Speaker
Was auch cool ist, vielleicht in der Zwischenzeit noch eine Idee.
01:42:32
Speaker
Vielleicht, Lettut kann ja von jedem Land, in jedes Land verkauft werden.
01:42:36
Speaker
Vielleicht sehen wir noch eine französische Version oder keine Ahnung, eine spanische.
01:42:40
Speaker
Es wäre sehr lustig, was daraus wird, das französische Chabos.
01:42:45
Speaker
Chabot.
01:42:47
Speaker
Chabot.
01:42:48
Speaker
Wir halten die Augen offen.
01:42:49
Speaker
Wenn euch was zu Ohren kommt, dann sagt gerne Bescheid.
01:42:51
Speaker
Vielleicht machen wir dazu noch mal eine separate Folge.
01:42:53
Speaker
Genau.
01:42:54
Speaker
Also ich danke euch vielmals, wir danken euch vielmals fürs Kommen, für die ganze Zeit, die ihr euch entgegengebracht habt und viel, viel Erfolg und euch da draußen, vielen Dank fürs Zuhören heute zu dieser ganz speziellen Episode.
01:43:06
Speaker
Unterstützt uns auf Social Media, liked die Folgen, das würde uns einen großen Gefallen tun und wir hören uns wieder in zwei Wochen.
01:43:11
Speaker
Wir freuen uns auf euch.
01:43:13
Speaker
Das war Muss man gesehen haben mit Emilia Bernsdorf und Bastian Fischer.
01:43:19
Speaker
Hey Basti.
01:43:20
Speaker
Was denn, liebe Emilia?
01:43:21
Speaker
Ratte mal, von wem dieses Zitat kommt.
01:43:24
Speaker
Es kommt im Leben nicht darauf an, wie viel du austeilst, sondern darauf, wie viel du einstecken kannst.
01:43:29
Speaker
Das kommt natürlich vom einzig wahren Rocky Balboa.
01:43:35
Speaker
Ja, es kommt vom einzig wahren Rocky.
01:43:38
Speaker
Und das?
01:43:39
Speaker
Irgendjahr!
01:43:42
Speaker
Wenn du gut in etwas bist, mach es nie umsonst.
01:43:45
Speaker
Das war Heath Ledger in The Batman.
01:43:49
Speaker
Boom!
01:43:50
Speaker
Als The Joker.
01:43:50
Speaker
Nein, Heath Ledger in Batman als The Joker.
01:43:53
Speaker
So rum.
01:43:53
Speaker
Ich glaube, jetzt müsste es stimmen, oder?
01:43:55
Speaker
Ja, total korrekt.
01:43:56
Speaker
Du bist richtig gut heute.
01:43:57
Speaker
Vielen Dank.
01:43:58
Speaker
Danke fürs Kompliment.
01:44:00
Speaker
Meinst du, wir sollten... Ja, vielleicht also gleich.
01:44:03
Speaker
Aber ich habe noch eins.
01:44:04
Speaker
Eins habe ich noch.
01:44:05
Speaker
Dann hau mal raus.
01:44:06
Speaker
Okay, also ready?
01:44:07
Speaker
Ready.
01:44:09
Speaker
Von dem Geld, das wir nicht haben, kaufen wir Dinge, die wir nicht brauchen, um Leuten zu imponieren, die wir nicht mögen.
01:44:14
Speaker
Das ist natürlich aus Fight Club.
01:44:17
Speaker
Natürlich ist es aus Fight Club.
01:44:19
Speaker
Ja, very good.
01:44:21
Speaker
Und deswegen, liebe Leute, wollen wir von dem Geld, das wir noch nicht haben, Dinge kaufen, die wir für diesen Podcast brauchen, um Leuten zu imponieren, die wir definitiv mögen.
01:44:32
Speaker
Nämlich euch Filmbegeisterte.
01:44:34
Speaker
Also, wenn euch dieser Podcast gefällt, supportet, liked und donatet, was das Zeug hält.
01:44:39
Speaker
Die Links dazu findet ihr wo, liebe Emilia?
01:44:42
Speaker
Unten in den Show Notes.
01:44:44
Speaker
Und damit verabschieden wir uns.
01:44:46
Speaker
Bis zum nächsten Mal.
01:44:47
Speaker
Ciao.