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Stress ist nicht der Gegner - Jacob Drachenberg

E1147 · Higher Health Podcast
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399 Plays2 months ago

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Das Buch von Jacob Drachenberg kostenfrei anhören: https://www.christian-wenzel.com/audible  

Alle Infos zu Jacob findest du unter: https://drachenberg.de/

✨Mehr mr.broccoli  

Youtube: https://www.youtube.com/@mrbroccoli

Instagram: https://www.instagram.com/mrbroccoli.official/


Disclaimer: 

Achtung betreffend Informationen, Nahrung, Geräten und Supplements:  Vorliegend habe ich meine eigene Erfahrung und die von Interviewpartnern genannt. Das sind die Effekte, die ich bei mir gespürt habe. Diese können bei jedem unterschiedlich ausfallen.  Natürlich kann kein Lebensmittel, keine Nahrungsergänzung oder Superfoods sowie Inspirationen aus diesem Podcast alleine für sich eine Heilwirkung erzielen oder versprechen.  


Die beschriebenen Erfahrungen sind keine wissenschaftlichen Erkenntnisse und keine Tatsachenbehauptungen. Sämtliche Inhalte dieser Podcast Episoden sind keine Heilaussagen und ausschließlich informativ, sie dienen keinesfalls als Ersatz für eine ärztliche Behandlung.  Die Aussagen der Interview Gäste stehen für sich. Diese spiegeln nicht zwingend die Meinung des Herausgebers mr.broccoli.


Recommended
Transcript

Einführung und Ziel des Podcasts

00:00:03
Speaker
Willkommen im Higher Health Podcast, präsentiert von Mr. Broccoli. Bei uns bist du richtig, wenn du deinen Traumkörper erreichen und ein erfülltes, langes Leben führen möchtest. Wir klären dich über physische wie auch psychische Gesundheit, alternative Higher Methoden, alles rundum, Longevity, Ernährung sowie den neuesten Stand der Gesundheitsforschung auf. Erzähle uns auch deine Geschichten und stelle Fragen, die wir in kommenden Episoden beantworten

Das Stressdreieck: Situation, Erwartung und Ressourcen

00:00:28
Speaker
könnten.
00:00:28
Speaker
Wenn sich irgendwas ändert in dem Stressdreieck von Situation, Erwartung und Ressourcen, kann ein und derselbe Stressor, ein und dieselbe Situation einmal sehr förderlich empowern für uns sein und einmal sehr überwältigen und einmal sehr herausfordernd unterscheiden.

Stress als Freund: Ein Gespräch mit Jakob Drachenberg

00:00:41
Speaker
In diesem spannenden Gespräch mit Jakob Drachenberg, dem Stressexperten Nummer eins, gehen wir dem Grund nach, weshalb Stress gar nicht dein Gegner ist, sondern dein Freund und wie du perfekt
00:00:55
Speaker
mit ihm umgehen kannst und ihn ausbalancieren kannst. Jakob Drachenberg ist übrigens auch ein erfolgreicher Autor und sein Buch träst dich richtig ein wahrer Bestseller.

Promotion: Buch und Whoop Band Angebote

00:01:09
Speaker
Du kannst es jetzt im Audible-Abo für 0 Euro sichern. Nutze einfach den Link in der Beschreibung, denn dort bekommst du ein Hörbuch komplett
00:01:19
Speaker
gratis. Übrigens auch jedes andere Buch, was du dir holen magst. Und mit dem Whoop Band, welches ich schon seit fast einem Jahr nutze.
00:01:30
Speaker
kannst du deinen Stress 30 Tage lang komplett kostenfrei tracken. Einen Link für 30 Tage kostenfreie Nutzung findest du auch in den Show

Ernährung und Stress: Einfluss und Balance

00:01:41
Speaker
Notes. Und jetzt gehen wir rein und erkunden für dich, wie zum Beispiel immer auch die richtige Ernährung, dein Stresslevel positiv oder negativ beeinflussen kann, Nahrungsergänzungsmittel, die positiv und negativ sich auswirken und
00:01:56
Speaker
Wir exploren den Magic Spot, denn die beste Anzahl an Optionen für eine gewisse Sache, die keinen Stress, sondern Bedürfnisbefriedigung auslöst, ist
00:02:19
Speaker
Hallo und herzlich willkommen im Higher Health Podcast und ich bin heute hier mit dem Psychologen und Stresscoach Jakob Drachenberg. Er ist nämlich der Mann, wenn es darum geht, wie du dich richtig
00:02:35
Speaker
stressen kannst.

Jakob Drachenbergs Expertise in Stressmanagement

00:02:37
Speaker
Ja genau, du hast richtig gehört. Eines seiner Bücher stresst dich richtig. Bereits über 11.000 mal verkauft. Er hat hunderte von Stress-Coaches ausgebildet, die dir zeigen, wie du richtig stressst oder mit Stress umgehst und ist der Mann in Deutschland, der die sogenannte Stress-Revolution
00:03:00
Speaker
ins Rennen geworfen hat und für mich der Stressmann Nummer eins in diesem Sinne. Schön, dass du da bist, lieber Jakob. Erst mal die erste Frage. Wie gut geht es dir heute und wie ungestresst bist du?

Positive Stress (Eustress) vs. Negative Stress

00:03:13
Speaker
Mir geht es sehr, sehr gut. Ich habe vor drei Tagen was, meinen besten Freunden in Spanau reingeschickt und habe ihm dann einmal, und da wäre es mir aufgefallen, beim Reden gesagt, mir geht es so ganzheitlich gut wie seit zwei Jahren nicht mehr. Also wirklich durch die Bank weg. Ich bin sehr zufrieden mit allen Lebensbereichen. Es waren viele Transformationen in den letzten Jahren, viele Veränderungen, viele Sachen. Und ich hatte einen
00:03:37
Speaker
Coaching, was ich gegeben habe vor dem Vormittag, ... ... deswegen habe ich schon einmal gute Energie investiert, ... ... habe jetzt einmal Mittagsschlaf gemacht, davor gegessen, ... ... um hier richtig fit zu sein. Also ich fühle mich sehr wohl, muss ich sagen. Und Stress in dem Sinne ist eigentlich gerade nicht da. Also ich entspann mich hier rein, muss ich sagen, ins Interview.
00:03:54
Speaker
Sehr cool. Wie wäre denn die Welt, wie würde sie aussehen, wenn alle relativ entspannt wären und immer nur Eustress hätten oder eine richtig kleine Amount of High Stress, wo sie sich dann wieder schön entspannen danach und quasi einfach so wie du, entspannt ihr Leben führen, auch wenn sie mal in eine stressige Phase gerät. Wie würde die Welt aussehen?
00:04:19
Speaker
Es wird direkt philosophisch. Wie würde die Welt aussehen, wenn wir keinen ungesunden Stress mehr hätten? Die würde so aussehen, dass wir, glaube ich, eine Menge Potenzial für Erfahrung verlieren würden.
00:04:35
Speaker
Also ich glaube, wenn wir das mal reframe, wie viel wir mitnehmen können aus auch negativ stressigen Phasen, aus stressbelingten Krisen, aus Krankheiten, aus allen Sachen, solange sie jetzt nicht tödlich sind, das würde uns fehlen, glaube ich. Also durch Schmerz lernt man dann doch teilweise sehr intensiv und auch sehr schnell, wenn man dann immer auf die Herdplatte fasst. Und auf der anderen Seite würde es, glaube ich, Richtung Annäherung ein paar Probleme weniger geben. Ich glaube, stressbelingtes Essen,
00:05:01
Speaker
Zu viel oder zu wenig oder auch das Falsche wäre nicht mehr so ein Thema. Alkohol wäre nicht mehr so ein Thema. Rauchen wäre nicht mehr so ein Thema. Ich glaube, mehr Ehen würden halten. Also all die Lebensbereiche, die davon betroffen sind, wenn man zu viel ungesunden Stress hat und sich nicht gelernt zu regulieren. Und auf der anderen Seite glaube ich auch, dass ich jetzt sehr gewagt weniger kriege.

Stressdynamik und Leistung

00:05:25
Speaker
Also ich glaube, wenn gerade ein paar Machthaber, Machthaberinnen ein bisschen entspannter wären und für sich Methoden hätten, um mit ihrem Frust und der Angst und der Unsicherheit und dem mangelnden Selbstwert umzugehen, müssten sie keine Kriege anzetteln. Aber das wäre eine philosophische Antwort am Ende.
00:05:41
Speaker
Sehr cool. Auf jeden Fall kommen wir auf die Methoden zurück, wenn wir die heute schon ein bisschen raus stressen, nenne ich es jetzt mal. Und ich freue mich auf jeden Fall, dass du hier bist. Jetzt ist es ja so, dass jeder eine gewisse Art von Stress hat.
00:06:01
Speaker
Es gibt auch zwei Arten von Stress. Zumindest weiß ich das. Das ist der sogenannte Eustress. Und dann so, wie du es nennst, der negative Stress oder ungesunde Stress. Kannst du uns gleich mal ein bisschen was dazu erzählen. Die WHO hat gesagt, dass Stress die Pandemie des 21. Jahrhunderts ist. Würdest du das bestätigen? Voll. Also ich glaube, das haben sie sogar vor Corona gesagt.
00:06:28
Speaker
Also da war Corona noch kein Beispiel zum Vergleich. Aber es ist wie immer ganzheitlich. Also manchmal hat man auch ganz, ganz viel Stress, weil man sich schlecht ernährt. Manchmal hat man ganz, ganz viel Stress, weil man sich zu wenig bewegt. Manchmal hat man ganz, ganz viel Stress, weil man in einem Job arbeitet, der einen einfach nicht glücklich macht.
00:06:44
Speaker
Wo fängt es an, wo hört es auf? Es ist wie immer mit allem alles verbunden. Und am Ende ist diese Frage nach positiv negativ total gut. Sie greift allerdings sehr kurz, weil das manchmal gar nicht so einfach zu unterscheiden ist. Wann ist Stress positiv oder negativ? Weil da müssen wir uns fragen, für was, wonach messen wir das?
00:07:04
Speaker
Wenn wir jetzt, wir beide hätten ein Projekt und wir hätten noch zwei Stunden, wir hätten noch acht Stunden Zeit und wir müssten die acht Stunden durcharbeiten, um das zu schaffen, um das wirklich on point abzugeben, dann wären wir richtig gestresst. Im besten Fall würden wir in den Fokus kommen, würden das effizient durchhauen, würden uns alles andere wegblocken, würden produktiv sein und würden vielleicht über eine energetische Grenze rübergehen.
00:07:26
Speaker
Es wäre positiver Stress fürs Projekt, weil wir es so durchgekloppt haben. Es wäre vielleicht negativer Stress für unsere Energie, weil wir danach mega erschöpft und erst mal einen Tag brauchen, um uns wieder zu erholen. Was ist jetzt negativ und positiv? Es hängt immer der Frage an, wonach messen wir das? Und das ist wichtig zu verstehen, dass sich Stress immer nur nach, ist es, dient es meinem Ziel, nützt es meinem Ziel oder klaut es mir nutzen für mein Ziel, fängt mit der sehr bewussten, spannenden Frage an, was ist überhaupt mein Ziel?

Das Stressdreieck im Detail

00:07:56
Speaker
Lebensqualität, Geld verdienen, ein cooler Vater sein, eine coole Mutter sein, Leichtigkeit im Leben, glücklich sein, zufrieden sein, erfolgreich sein. Das sind furchtbar diverse Ziele, manchmal, die sich sogar gegenseitig konterkarieren. Und da fängt es an und dann kann ich mich fragen, mein aktuelles Stresslevel, nützt das meinem Ziel, erfolgreich im Job zu sein?
00:08:16
Speaker
mittelfristig, langfristig, kurzfristig. Nächste Frage. Wenn ich erfolgreich sein will, kann ich den ganzen Tag durcharbeiten. Ich würde mega viel schaffen. Kann ich auch morgen die Übernorm noch machen. Mittelfristig wäre ich unerfolglicher, weil ich irgendwann am Schöpf zusammenfalle. Langfristig, wenn ich jeden Tag durcharbeite, würde ich irgendwann gar nicht mehr arbeiten können. Und da haben wir die nächste Differenzierung, welche Zeitachse betrachte ich am Ende. Und das Spannende ist, dass es auch wechseln kann, weil wir drei Sachen haben, die eine Rolle spielen. Die Situation, die Erwartung und unsere Ressourcen.
00:08:44
Speaker
So jetzt kriegen wir beide eine Aufgabe per E-Mail von einem Kunden, meinetwegen. Situation ist gleich, Ressourcen sind da, die Erwartung ist hoch und das ist positiver Stress. Wir setzen uns an, bringen das rüber, der Kunde ist zufrieden. Positiver Stress. Einen Monat später, Situation, Aufgabe ist die gleiche, Erwartungen sind auch gleich, aber wir haben weniger Ressourcen.
00:09:06
Speaker
Auf einmal ist die E-Mail zu stressig. Wir haben gar nicht die Kapazität dafür, können uns nicht konzentrieren. Auf einmal negativer Stress. Es ist sozusagen unbequem, es fühlt sich eklig an für uns. Das Einzige, was sich verändert hat, sind die Ressourcen. Situation, die E-Mail und die Erwartungen sind gleich geblieben.
00:09:22
Speaker
Aber wenn sich irgendwas ändert in dem Stressdreieck von Situation, Erwartung und Ressourcen, kann ein und derselbe Stressor, ein und dieselbe Situation einmal sehr förderlich, empowernd für uns sein und einmal sehr überwältigend und einmal sehr herausfordernd und erschöpfend. Und das muss man wissen. Es ist ein bisschen komplexer als das ist immer positiv oder das ist immer negativ.
00:09:41
Speaker
Und dann haben wir noch furchtbar unterschiedliche Prägungen. Manche brauchen Stress, denen wird so schnell langweilig, die fühlen sich so leer und so unterfordert, wenn sie nicht einen Rahmen haben, eine Struktur an Deadlines. Und manche braucht man mindestens gar keine Deadlines. Für den einen ist das positiv, für den anderen das.
00:09:58
Speaker
Das ist so ein bisschen als oben hochgesprochene Antwort und individuell, wie gesagt, immer mit der Frage verbunden, was ist eigentlich mein Ziel und mein aktuelles Stresslevel, nützt es mir? Wenn ich mehr Stress rauf packe, nützt es mir noch mehr? Oder wenn ich ein bisschen weniger Stress rein packe, weniger Bedeutung, steigt dann vielleicht der Nutzen? Das ist ja das, was wir lernen dürfen, dass wir, wenn wir die Wichtigkeit von manchen Themen reduzieren, wird das Outcome besser.
00:10:23
Speaker
Und ich spreche hier hauptsächlich immer von der privilegierten Situation, dass wir quasi nicht in die Situation kommen, dass unsere Grundbedürfnisse nicht mehr gestillt werden.

Evolutionäre Stressantworten vs. moderne Herausforderungen

00:10:37
Speaker
Also ich nenne es jetzt mal, es ist ein Zuhause haben. Sex gehört, glaube ich, auch dazu. Geld spielt eine große Rolle.
00:10:50
Speaker
berate ich automatisch in einen ungesunden Stress, wenn diese Grundbedürfnisse in Gefahr sind und habe ich dann überhaupt den Einfluss drauf oder spielt da quasi mein Unterbewusstsein, dreht das richtig auf und klar kann ich mich dann durch Atemübungen, durch Meditation viele Ressourcen beruhigen, aber bin ich dann unbewusst sowieso immer in einem Stressmodus und wie gehe ich denn damit um?
00:11:17
Speaker
Ja, das ist eine sehr spannende Frage, weil da relativ viel Lösung tief drin hängt. Zu verstehen, warum habe ich gerade Stress. Das können ja die meisten überhaupt nicht verbalisieren. Die wissen, dass sie gestresst sind und fangen dann an, Symptome aufzuzählen. Ja, weil ich was zu tun habe, weil ich zu wenig Zeit habe, weil ich mich nicht gut fühle etc. Das wäre erstmal kein Grund, dass der Alarm-Modus anspringt. Unser Stress ist ein Alarm-Modus.
00:11:40
Speaker
Und evolutionär haben wir diesen Alarmmodus dafür, dass wir unser Überleben verteidigen, dass wir irgendwie an Essen rankommen, dass wir an Trinken rankommen, dass wir uns fortpflanzen und die Kinder auch noch durchbringen. Das heißt, alle Leute, die das gut konnten und den Stress dafür genutzt haben, diese Tätigkeiten zu vollziehen und das Leben auch zu verteidigen, manchmal durch Kämpfen und Flüchten, die haben es im nächsten Generation geschafft. Und das ist auch eigentlich die einzige Aufgabe, weshalb wir das haben. Und es muss
00:12:06
Speaker
auch da sein. Ansonsten, wenn ich jetzt hier gleich über die Straße gehe zum Wasserballtraining und ich werde angehubt, dann muss ich zur Seite springen. Und das entscheide ich ja nicht bewusst, sondern das ist mein Stressmodus, der sagt dann, Leben ist in Gefahr, ich springe zur Seite, Leben gerettet. Danke, dass ich dich habe Stressmodus. Jetzt ist es so, dass der Stressmodus sich manchmal einschaltet, sehr dramatisch und einfach fehlerhaft die Umwelt wahrnimmt oder fehlerhaft Dinge bewertet und dann glaubt, hier geht es um Leben und Tod.
00:12:33
Speaker
Und Leben und Tod kann auch sowas sein, metaphorisch gesprochen, wie hier könnte ich versagen, andere Leute könnten eine schlechte Meinung über mich haben und dann fliege ich aus der Gruppe raus. Das kann sich genauso wie Leben und Tod anfühlen, weil wenn wir früher aus der Gruppe rausgeflogen sind in der Steinzeit, dann war das der sichere Tod. Ist heute nicht mehr so. Wir könnten theoretisch überleben, wäre kein geiles Leben, aber in einer Wohnung, bezahlt vom Staat,
00:12:57
Speaker
Kaufen ein dann, wenn keiner im Supermarkt ist, ganz früh oder ganz spät, machen einen Fernseher an und müssten keine Person mehr treffen und würden trotzdem überleben. Das geht aber nur, weil unsere Gesellschaft so kleinteilig geworden ist, dass wir nicht mehr gut mit Leuten befreundet sein müssen, um Essen zu bekommen und irgendwas tauschen müssen. Wir haben sowas wie Geld und Sozialstaat, das gab es früher alles gar nicht. Das heißt, unser Gehirn hat noch nicht verstanden, wenn auch Menschen böse auf uns sind, dass es dann nicht tödlich für uns

Glaubenssätze, Selbstwert und Stress

00:13:24
Speaker
ist. Das fühlt sich aber so an am Ende.
00:13:26
Speaker
Und wenn man das einmal weiter durchrechnet, dann geht es auch hier um psychologische Sicherheit. Es geht gar nicht mehr so, zumindest jetzt hoffentlich in der Zukunft auch in Deutschland, Frieden und Demokratie und keine Bomben und kein Krieg. Aber es bleibt trotzdem ein Sicherheitsbedürfnis auch in der Gruppe am Ende hier übrig. Plus dann kann auch ein krasser Trigger sein, dass wir
00:13:54
Speaker
für uns als Selbstbild irgendwie mal abgeleitet haben, ich muss perfekt sein, ich muss beliebt sein, ich muss stark sein, ich muss immer vorsichtig sein. Und das war eine Schutzstrategie. Entweder wir haben die von den Eltern gelernt, dass das Leben so funktioniert, du musst perfekt sein, du musst stark sein, du musst immer vorsichtig sein. Oder wir haben Erfahrungen gemacht und haben dann da so eine Schutzstrategie mitgenommen. Und das ist dann ein Glaubenssatz geworden, also ein Gedanke, den wir so oft gedacht haben, dass wir ihn nicht mehr als Gedanke wahrnehmen, sondern als Regel über die Welt.
00:14:24
Speaker
Und hier geht es dann ganz viel um unseren Selbstwert, der vielleicht gelernt hat, ich bin nicht gut genug, wenn ich scheitere, wenn ich Fehler mache, wenn Leute in Konflikten mit mir stehen. Ich will aber gut sein und demzufolge muss ich das vermeiden. Und dann schaltet sich unser Stress ein am Ende. Und unser Stress ist ein Thermostat für Wichtigkeit.
00:14:47
Speaker
Und wenn man sich da mal fragt, was ist hier gerade wichtig und warum ist mir das wichtig? Ist mir das als Erwachsene konstruktives Ich jetzt gerade wichtig? Oder spricht da eigentlich der kleine Jakob, der acht Jahre alt gerade ist in mir und der eben noch nicht die Ressourcen und die Talente und das Selbstbewusstsein hat, um an Konflikt umzugehen, sondern er rennt gerade vom Konflikt weg. Aber da spricht eigentlich ein kleinerer, jüngerer Anteil, der so schutzbedürftig ist mit mir. Und den kann ich mir angucken und entscheiden, hat er recht?
00:15:16
Speaker
Oder ist ja voll veraltet gerade der Gedanke, jeder Konflikt ist scheiße in meinem Leben.
00:15:22
Speaker
Ich denke, das ist ja ein großer Teil auch deiner Arbeit, die du in Seminaren vermittelst oder in der Ausbildung zum Stress-Coach oder auch in deinem Buch, Podcast. Du hast ja sehr, sehr viele tolle Ressourcen, die wir natürlich hier unbedingt auch verlinken. Und dass da eine Aufgabe natürlich eben auch ist, zu erkennen, wo kommt der Stress her? Also mir kommt da ja, dass sehr, sehr viele Menschen, vielleicht wir alle sogar, unbewusste Traumatas haben.
00:15:51
Speaker
und dann eine Situation im Umfeld geschieht, die quasi etwas auslöst in uns. Irgendein gespeichertes Traumata, was immer noch in den Nerven drin ist. Gabo Mata hat ja tolle Bücher darüber geschrieben. Und das bewegt uns dann, obwohl wir es gar nicht wollen,
00:16:12
Speaker
in Stress, unbewussten Stress sozusagen. Und das ist doch eine der Geschichten, wo du quasi dann eben auch helfen kannst, überhaupt da mal einen Blick dafür zu bekommen, weil eigentlich ist es für uns in unserem Tunnel ja dann unsichtbar. Wir merken nur, falls wir es tracken, okay, jetzt kommen wir mit mehr Stress, wir fühlen uns unwohler, fangen vielleicht das Schwitzen an, jeder hat ja unterschiedliche Reaktionen. Wie kann ich denn da dem auf den Grund kommen?

Techniken zur Stressursachenfindung

00:16:38
Speaker
Genau, die Grundfrage ist, dass das ja kein Zufall ist. Unser Alarmsystem springt ja nicht an, weil es es so lustig findet anzuspringen, sondern es ist energetisch richtig teuer am Ende. Stress ist anstrengend. Du bist sozusagen in der Halbachtstellung, scanst permanent um dich und probierst dann ja eigentlich mit dieser Energie die Lücke zwischen Realität und Erwartung zu schließen.
00:17:03
Speaker
Das kennen wir auch aus dem Sport logischerweise. Wir wollen gewinnen, sind dann im besten Fall positiv gestresst, nutzen die Energie und können dann über Grenzen rübergehen. Das heißt, es ist schon ein kleiner Ausnahmezustand, ein kleiner Alarmzustand.
00:17:14
Speaker
Wenn man sich die Frage stellt, was ist genau die Situation am Ende? Und zwar konkret. Ist es Fakt oder Fiktion? Stelle ich mir nur was vor oder ist da wirklich irgendwas faktenbasiert bewiesen da? Dann, was sind die Erwartungen? Auch das, was sind die Erwartungen von dem äußeren System vielleicht? Was sind meine Erwartungen?
00:17:34
Speaker
Und welche Ressourcen habe ich? Und warum glaubt mein Gehirn jetzt gerade, dass es tagelang angespannt sein muss? Dass es tagelang schwitzen muss, nicht schlafen darf, nicht abschalten darf, nicht Pause machen darf? Weil das Gehirn, also der Stress ist ja eigentlich für uns, der will uns ja schützen.
00:17:51
Speaker
Am Ende. Er übertreibt bloß mit dem Schützen ganz oft und traut sich dann nicht, sich zurückzuziehen, Stress zu regulieren, Stress abzubauen und entspannt zu sein, weil Entspannung war früher kein Evolutionsvorteil. Denn wenn du dich im Mittelalter zu viel entspannt hast und zu lange in dein Nackbarkeitstagebuch geschrieben hast und zu lange auf dem Stein saß und meditiert hast, bist du gestorben.
00:18:10
Speaker
Das heißt, dieses ich stresse mich lieber einmal mehr als einmal zu wenig Mindset, das Risiko eher zu viel Stress zu nehmen, ist evolutionär einfach super wichtig gewesen. Einmal zu wenig gestresst, einmal zu wenig gekämpft, einmal zu unvorsichtig gewesen, zack gestorben. Das brauchen wir jetzt aber gar nicht mehr. Wir sind hier in Sicherheit. Uns passiert hier zu 99,999% nichts.
00:18:31
Speaker
Welche Geschichte muss ich mir über mich und mein Leben erzählen, dass mein System glaubt, ich bin jetzt sozusagen, das Beste ist jetzt, richtig hardcore Stress zu haben? Das kann die Geschichte sein, es geht hier um Leben und Tod. Das kann die Geschichte sein, ich werde versagen und das wird ultra krass, ich werde mich blamieren, ich muss mich schämen und kann mich dafür nicht sehen lassen. Dann kann man auch da wieder diese Stresscoaching-Kaskade durchgehen, was ist daran das Problem?
00:18:56
Speaker
Zum Beispiel, okay, dann versage ich. Was ist daran das Problem? Ich will nicht versagen. Okay, was ist daran das Problem? Ich habe irgendwas gemacht, was ich nicht will. Ja, das ist voll unangenehm. Dann ist vielleicht, bin ich der einzige im Freundeskreis, der versagt hat und sein Business nicht erfolgreich ist. Okay, was ist daran das Problem? Ja, ich habe das Gefühl, die finden das lächerlich und werten mich ab. Okay, was ist daran das Problem? Ich will nicht abgewertet werden. Okay, was ist daran das Problem? Ich habe Angst, dass ich dann einsam sterbe und keine Freunde mehr habe. Etc., pp. Da hängen so viele Geschichten hintendran am Ende.
00:19:26
Speaker
die wichtig sind, einmal durchzukaskadieren und sich immer wieder zu fragen, was ist daran das Problem? Was ist daran das Problem? Was ist daran das Problem? Und dann irgendwann kommt man auf das Momentum, wo man versteht, ah, ich würde das gerne verhindern, über das, was ich alles gerade geredet habe, und ich stehe mir mit meinem eigenen Stress im Weg. Das heißt, die Stresscoaching-Regel, wenn ich das eine Extrem übertreibe am Ende, kriege ich das Gegenteil von dem, was ich haben will.
00:19:52
Speaker
Niemand kann leistungsfähig und gesund sein, der von morgens bis abends Stress hat, der angespannt ist, der unter Druck ist, der sich dauernd Sorgen macht, der sich dauernd schuldig fühlt über die Sachen der Vergangenheit. Das heißt, der Stress will uns eigentlich schützen, bewirkt damit aber das Gegenteil.
00:20:07
Speaker
Und das muss man erst mal sehen und dann auf mehreren Ebenen anpacken, körperlicher Stressabbau, mentaler Stressabbau, emotionaler Stressabbau, dem System helfen, zur Ruhe zu finden, sich zu regulieren. Ja, weil wir haben den natürlichen Rhythmus verlernt, den haben Tiere, die sehen was, wollen was jagen, haben dann Stress, nutzen an, den Cortisol richtig loszubacken.

Stress bei Kindern und Erwachsenen vergleichen

00:20:28
Speaker
Dann haben sie es, dann fressen sie, dann fahren sie runter. Wenn sie was Neues sehen, geht es wieder los. Das heißt, die haben einen Rhythmus zwischen Anspannung und Entspannung.
00:20:36
Speaker
Und wir stehen uns selber im Weg, weil wir ein höheres Bewusstseinslevel haben. Mein kleiner habaneser Hund Schneuzel, der weiß nicht, was die Vergangenheit ist und auch nicht, was die Zukunft ist. Und der ist nur im Moment. Das heißt, wenn der Stress hat, ist irgendwas hier im Moment. Wir können uns Sorgen über die Zukunft machen und können auch verärgert sein über die Vergangenheit. Und wir haben Vorstellungskraft. Wir können uns Sachen in der Zukunft vorstellen,
00:21:01
Speaker
wo unser System glaubt, jetzt muss ich kämpfen, aber das wilde Tier ist nur in unserem Kopf. Und dann haben wir ein Problem, weil dann fangen wir uns an, selber an zu bekämpfen. Und das kann ja gar nicht aufgelöst werden, wenn ich es mir vorstelle, außer an meiner Vorstellungskraft. Am Ende.
00:21:17
Speaker
Das ist auch der wunderbare Unterschied zwischen uns Erwachsenen und Kindern, die in der Regel ja noch schon mehr im Moment leben, zwar schon auch zu einem gewissen Alter wissen dann, was Vergangenheit und Zukunft ist, sofern das überhaupt meinst.
00:21:32
Speaker
existiert, eine weitere philosophische Frage, aber sie sind einfach mehr im Moment und dementsprechend kann quasi sie nur was stressen, was jetzt im Moment ist, außer sie kriegen dann wieder von der Umwelt Stress auferlegt, beispielsweise sie kommen in die Schule, sie müssen Hardcore lernen, weil eine Probe ansteht, also das heißt sie werden eigentlich gezwungen in ein System zwischen Vergangenheit und Zukunft und
00:21:55
Speaker
Und dann beginnt der Stress eben auch für diese Kinder. Vorher sind sie sehr viel im Moment und dementsprechend auch total oft ungestresst. Wie gesagt, außer es ist eines der lebensbedrohlichen Situationen. Beispielsweise die Eltern kloppen sich oder scheiden sich oder wie auch immer. Dann kommt ein Kind auch in Stress.
00:22:15
Speaker
Insofern sind Sie ja quasi Vorbilder für uns, weil Sie es noch nicht konditioniert bekommen haben. Was könnte sein, wenn ich das und das jetzt mache oder was ist in der Zukunft, oder?
00:22:28
Speaker
Voll. Und irgendwann müssen wir ja aus der kindlichen Rolle rein in eine erwachsene Rolle, weil erwachsene Leute haben mehr Verantwortung. Das heißt, da sollte schon eine Weiterentwicklung stattfinden. Und irgendwann lernt man ja auch, dass sich Stress ganz oft lohnt. Klassenarbeiten, Klausuren, Dinge durchziehen, auf die Zähne beißen und dann geht's los.

Stress und Erfolg: Eine ungesunde Verbindung?

00:22:47
Speaker
Und wir lernen dann irgendwann, so war es bei mir auch im Leistungssport, mehr Stress bedeutet immer mehr Erfolg, mehr Leistung, mehr Motivation und mehr Energie.
00:22:58
Speaker
Ganz automatisch ist es wie so ein Peter-Prinzip in der freien Wirtschaft. Man steigt so lange auf, bis man inkompetent ist für eine Stelle und da bleibt man dann. Das heißt, wir haben die Grundtendenz, Stress immer weiter raufzupacken, weil es immer mehr Vorteile hat.
00:23:12
Speaker
Ich nehme die Ernährung noch mal wichtiger. Sport ist mir auch wichtig. Eine erfüllte Partnerschaft ist mir auch wichtig. Meine Hobbys sind mir auch wichtig. Meine Meditation, meine Spiritualität ist mir auch wichtig. Das heißt, wir arbeiten immer mit. Wenn es mir wichtig ist, kriege ich Energie und bin dann erfolgreich. Irgendwann sind wir über den 10 drüber. Wir sind so vollgeladen mit Wichtigkeit, dass wir unserem System wieder beibringen dürfen, dass wir ein bisschen Wichtigkeit reduzieren müssen, uns auch entscheiden müssen, Prioritäten setzen müssen und einen Rhythmus finden zwischen
00:23:42
Speaker
unwichtig und wichtig, Anspannung und Entspannung und dass manche Türen mit Push aufgehen im Leben, also gegen drücken, richtig stressen und manche Türen gehen mit Pull auf im Leben. Ein Schritt zurück, Tür ranziehen, Offenheit in die Entspannung,
00:23:58
Speaker
dann habe ich die Tür auf und kann dann durchgehen. Wir probieren im Kapitalismus eigentlich alles mit Stress zu lösen. Wir müssen nur die Wichtigkeit und die Bedeutung erhöhen und dann wird das schon irgendwie gut. Für viele klappt das, für viele Sachen, aber eben ab einem gewissen Stresslevel ist es kontraproduktiv, plus manche Themen im Leben brauchen wirklich Entspannung, die brauchen Geduld, die brauchen Gelassenheit, die brauchen auch vielleicht eine positive Bedeutungslosigkeit, nur so können sie sich gerade wieder lösen am Ende. Und das lernt man als Erwachsener so ein bisschen, glaube ich, mit dem, ja,
00:24:28
Speaker
Wichtigkeit erhöhen und ab geht's am Ende. Und das wird uns ja auch eingetrichtert. Schon in der zweiten Klasse meinte meine Grundschullehrerin, dass jetzt die Deutscharbeit ultra wichtig ist, weil da kriege ich eine Note und später muss ich mich bewerben. Alter, ist man nichts unwichtiger bis jetzt im Leben als meine Deutscharbeit in der zweiten Klasse.
00:24:45
Speaker
Aber ja, der hat es mir eingeredet und ich habe es geglaubt, habe auch eine gute Note geschrieben. Das heißt, Wichtigkeit ist so ein, es kann ja auch ein Kitt in der Gesellschaft sein, der ist uns auf Dinge verlassen. Wir verlassen uns beide darauf, dass wir so einen Termin, den wir gesetzt haben, es ist uns so wichtig, dass wir beide kommen oder absagen, wenigstens wenn es nicht passiert.
00:25:02
Speaker
Und das ist ja auch okay. Und das heißt, so eine Form von Wichtigkeit und Commitment hält ja auch die Gesellschaft zusammen. Wenn jeder hier macht, was er will am Ende, dann fahren die einen bei grün, die anderen bei rot. Wir wissen auch nicht so richtig, welche Gesetze gelten. Und wenn ich die Polizei rufe und die hat keinen Bock, dann ist auch nicht schlimm. Das heißt, da so die goldene Mitte zu finden, ist eigentlich die Aufgabe. Und nicht immer mit dem Argument zu kommen, je wichtiger, desto besser für die Aufgabe.
00:25:27
Speaker
Ja, und die goldene Mitte ist, glaube ich, für jeden individuell da eben auch zu finden, wie du schon genannt hast. Es gibt Menschen, die brauchen ständig diesen Stress, nehmen den dann gar nicht als Stress wahr, sondern für sich als Motivation und sind damit noch energetischer und glücklicher. Und andere würden da so was in Stress verfallen, dass sie dauerhaft krank werden würden. Und dementsprechend ist es eine Selbstaufgabe, eine Selbstverantwortung, da für sich rauszufinden, was ist denn Stress, wann fühle ich mich gestresst?
00:25:56
Speaker
Und dann, wie du sagst, die goldene Mitte zu finden. Nur was sind denn, es gibt da sehr viel auch unbewussten Stress. Das heißt, wir sind in einem unbewussten Stress, den wir auch noch inkompetent nicht merken. Also vergleich das immer mit dem Autofahren. Es gibt vier Stages auf Autofahren. Du weißt gar nicht, dass du nicht Autofahren kannst.
00:26:18
Speaker
Du weißt, dass du nicht Auto fahren kannst. Und hier gibt es ja auch diese Möglichkeit, du weißt gar nicht, dass du gerade im Stress bist. Wie kann ich denn rausfinden, außer natürlich, ich merke es bewusst, ich bin im Stress. Also da weiß jeder, okay, wenn er mal im Stress war, das sind jetzt Anzeichen, dass er im Stress war. Wie kann ich denn rausfinden,
00:26:42
Speaker
Was sind solche Anzeichen von einem unterbewussten Stress, der immer wieder wie so ein Wasser den Stein aushöhlt und irgendwann landest du vielleicht in einem Burnout oder ich mal jetzt, ich bezeichne den jetzt mal. Ja, ich würde vorweg mal das eine was sozusagen addieren, dann komme ich gleich zu der Frage mit dem Frühwarnzeichen.

Achtsamkeit und Stressbewusstsein

00:27:02
Speaker
Nämlich du hast gesagt, es ist für jeden individuell.
00:27:05
Speaker
Und das Wichtigste ist, die Beziehung aufzubauen zu sich und seinem Stress. Das ist kein Feind, das ist nichts, was wir bekämpfen müssen. Das ist eine ganz normale menschliche, körperliche, emotionale, psychische Reaktion. Und es fängt damit an, und es gibt spannende Studien dazu, da hatten Leute das gleiche Stresslabel am Ende. Also es gab sozusagen wenig Stress, moderat Stress, viel Stress, und dann wurde noch abgefragt,
00:27:30
Speaker
Findest du Stress ist schlecht und macht dich krank oder empowert dich Stress und schenkt dir Fokus, Energie und du kannst dir extra Meile gehen. Und am längsten haben die erlebt, die sozusagen moderat Stress hatten und die aber dachten, dass es ihnen Vorteile bringt.
00:27:45
Speaker
Und da fängt es an mit der Bewertung, genau das Gleiche mit der Ernährung. Ernährung kann der größte Feind für Menschen sein in manchen Lebensphasen oder der größte Freund. Die Ernährung ist erstmal nur die Ernährung, was wir lernen können, den Umgang mit der Ernährung zu sehen und nicht zum Anti-Ernährungstraining zu gehen, nur weil wir Übergewicht haben.
00:28:04
Speaker
Ja, du darfst die Beziehung zu dir und der Ernährung klären. Dann kommt relativ viel von alleine am Ende, dass es dir Kraft bringt, dass es dich empowert und dass es ein Signalgeber ist am Ende. Stress ist auch ein Signalgeber. Wenn wir jetzt da auf die Frühjahrzeichen gehen, dann ist sozusagen in dem Stressmodus an sich ja gar nicht eingebaut, dass du checkst, dass du jetzt Stress hast, weil das war auch kein Evolutionsvorteil. Du musstest kämpfen und flüchten.
00:28:27
Speaker
und die nicht so viel genommen machen, schwitze ich jetzt oder kann ich mich konzentrieren, bin ich glücklich und wie geht es mir überhaupt, sondern ich musste schnell Stress aufbauen und dann kämpfen oder flüchten oder totstellen am Ende, sodass das wilde Tier vorbeiläuft, die Stressreaktion, die wir kennen. Das heißt, auch das dürfen wir lernen und trainieren, weil unser Gehirn kann das von alleine nicht. Stress bedeutet Gefahr, Fokus im besten Fall,
00:28:49
Speaker
Der Nachteil ist Engstöhnigkeit. Wir sehen Lösungen und offensichtliche Punkte blenden wir aus. Und unser System muss ja glauben, dass das jetzt das Wichtigste ist.
00:29:01
Speaker
mehr für mein eigenes System, weil es bringt keinen Vorteil. Wenn ich in einer großen Schlacht bin und mir jede fünf Minuten frage, wie geht es mir eigentlich, bin ich glücklich und habe ich Stress oder nicht, dann kann ich die Schlacht nicht gewinnen. Das heißt, über die Evolution wurden uns auch so ein bisschen abtrainiert. Zu viel Bewusstsein, zu viel Achtsamkeit und den Blick auf unsere Führbahnzeichen war nachteilig.
00:29:20
Speaker
Jetzt dreht es sich wieder, weil wir so schnell geworden sind als Gesellschaft, dass unser Stress nicht hinterherkommt. Wir leben in einer Multi-Options-Gesellschaft, wir haben das Internet, wir haben Zugang zu ultraviel Informationen, viele Veränderungen gesellschaftlich, wirtschaftlich, Kriege etc. Das jetzt sich dreht. Das ist gerade ein Nachteil für uns, dass wir nie wirklich gelernt haben, früh zu verstehen, wie geht es mir eigentlich? Was brauche ich? Was will mein Stress sagen? Und ich würde mal empfehlen für Leute, die wirklich die Verbindung herstellen wollen,
00:29:49
Speaker
Zwei Sachen, entweder vier Minuten am Tag einfach irgendwo hinsetzen, Augen schließen, atmen und bei sich selber ankommen. Und dann gucken, was passiert, kommen Gedanken, kommen Gefühle, spüre ich meinen Knie auf

Prioritäten, Zufriedenheit und Stressbewältigung

00:30:02
Speaker
einmal. Wirklich mit der Aufmerksamkeit, mit kleiner Achtsamkeitsübung einfach bei sich ankommen, mache ich jeden Abend einfach vier Minuten atmen, bei mir ankommen. Und die Signale, die da kommen, beobachten, nicht so, oh Gott, jetzt tut mein Knie weh, oh Gott, ich bin eigentlich unglücklich, oh Gott, oh Gott, oh Gott. Einfach nur erst mal sammeln am Ende.
00:30:20
Speaker
Oder auch für sich eine kleine Liste mal zusammen schreiben, was sind die Sachen, die mir wichtig sind in meinem Leben. Weiß ich nicht, da kommt raus. Wie viel schlafe ich? Wie viel Alkohol trinke ich? Wie habe ich mich ernährt? Mein Glücklichkeitslevel? Mein, weiß ich nicht, Libido? Wie viel Sport habe ich gemacht? Und dann rankt man das mal pro Tag auf einer Skala von 1 bis 10. Am Ende. Einfach nur durch, durch tracken sozusagen. Und dann mal alle 14 Tage raufgucken.
00:30:47
Speaker
So, weil wir dürfen wir jetzt auch nicht von dem einen, wir spülen uns gar nicht in den Extremen. Wir spülen uns jede Minute überprüfen, wie es uns eigentlich geht. Dafür hat ja auch keiner Zeit. Wenn links das Problem ist, ist meistens nicht rechts die Lösung, sondern auch da wieder die Mitte. Und 14 Tage ist eigentlich ganz nice oder mindestens 30 Tage, weil 30 Tage ist wie so ein kleines Leben.
00:31:10
Speaker
Da sollte alles drin sein. Und dann haben wir auch in Offenheit für, mir geht's halt mal eine Woche beschissen. Ich hab eine Woche voll dieses Zweifel, aber nach einer Woche ist auch wieder gut. Und es geht ja gar nicht darum, Lebendigkeit und Gefühle rauszuschneiden, sondern in einen gesunden Rhythmus zu kommen. Und in einem gesunden Rhythmus geht's uns mal gut, mal sehr gut, mal so mittel, mal irgendwie scheiße, dann wieder gut, mal wieder sehr gut. Das Leben lebt ja von Kontrasten. Und demzufolge ist 30 Tage eigentlich ein guter Block. Oder wir haben im Umfeld
00:31:39
Speaker
Leute, die uns darauf hinweisen, dass sie uns ansprechen, dass sie sagen, ey, pass auf, Christian, ich hab irgendwie das Gefühl, du bist relativ hektisch grad unterwegs und irgendwie, ich hab dir was gesagt, aber du hast es schon wieder vergessen und ich fühl mich gar nicht wahrgenommen von dir, du scheinst irgendwo anders zu sein, geht's dir gut.
00:31:56
Speaker
Das könnte helfen, plus auf der anderen Seite ist für mich persönlich das größte Frühwarnzeichen, wenn Sachen, die mich normalerweise safe, mit Freude erfüllen, dass die mir auf einmal keinen Spaß mehr machen. Oder wenn ich keine Zeit mehr für meine Hobbys habe oder für meine besten Freunde.
00:32:17
Speaker
Super Dinge, die sich jeder mal zu Gemüte führen kann, finde ich ganz, ganz klasse. Du hast dir auch ein Buch geschrieben, ich stresse dich richtig, das ist der aktuelle Bestseller, über 11.000 Exemplare verkauft, Glückwunsch dafür. Das ist schon eine extreme Menge, wenn man sich das mal vorstellt. Ja, wenn bei so einem Handball-EM-Finale, wenn dann so 10.000 Leute im Publikum sind, was da abgeht, so viele Leute lesen dann das Buch oder es ist eine kleine Stadt.
00:32:46
Speaker
Also richtig cool. Du hast ein weiteres Buch geschrieben, zwar dein erstes Buch, Entspannt macht schlank. Ich weiß von dir persönlich, dass es nicht dein absolutes Lieblingsthema ist, dennoch hast du jetzt schon auch öfter mal das Thema Essen angewendet und es ist mein Spezialthema.
00:33:02
Speaker
Studien zeigen, Stress macht ja nicht nur unglücklich, also zu viel Stress, zu viel diesen negativen Stress macht nicht unglücklich. Stress ist nicht unser Gegner, das haben wir jetzt gelernt. Aber wie gesagt, wenn wir das nicht ausbalanciert haben, dann kann er fett machen.
00:33:18
Speaker
dann kann er natürlich eben auch zu stressbedingtem Essen führen, dass wir versuchen, unseren Stress mit Essen runterzuschlucken oder zu dimmen, nehmen wir jetzt mal so

Ernährung, emotionales Essen und Stress

00:33:28
Speaker
an. Was kann ich denn in diesem Hinblick tun, ohne mich jetzt noch mal zusätzlich zu stressen, auch noch auf die Ernährung zu achten?
00:33:35
Speaker
Aber mit Sicherheit gibt es da ja tolle Sachen aus der Natur eben auch. Mir fällt jetzt zum Beispiel Ashwagandha ein, die hier sehr positiv wirken, wenn man das Gefühl hat, okay, ich möchte auch mit der Ernährung was gegen meinen Stress tun oder mein ungesundes Stresslevel tun.
00:33:54
Speaker
Das eine ist ja die Ernährung als Symptom für ein zu hohes Stresslevel, für chronischen Stress und das andere der Stress als Symptom von ungesunder Ernährung. Ich fange mal mit Ernährung als Symptom an. Also Ernährung als Folge von zu viel Stress. Wir kompensieren emotionalen Stress
00:34:15
Speaker
über die Ernährung. Also alles das, was wir machen, ist erstmal ein kompetenter Lösungsversuch eigentlich. Unser Gehirn sagt, ich bin total durch.
00:34:26
Speaker
Ich habe vielleicht auch ein Gefühl von Traurigkeit, von Wut, von Angst in mir. Damit will ich mich aber nicht beschäftigen und dann fange ich an zu fressen. Zucker und Fett, Ablenkung, hol mir den Glückskick und bin dann am Ende super erschöpft. Auch da könnte sein, dass die Erschöpfung nach dem Essen die einzige Erschöpfung ist, die so hart ist, dass wir uns endlich mal entspannen.
00:34:47
Speaker
Das heißt, ane, vollfressen, als danach bin ich so erschöpft, dass ich wirklich nichts mehr machen kann und dann muss ich mir die Pause quasi nehmen. Das heißt, so eine Art ungesunde Strategie, um die Erschöpfung so weit zu treiben, wenn wir Zucker und Fess und Fett reinpacken, sind wir einfach hardcore erschöpft. Das heißt, erstmal, okay, mein System glaubt, das ist der Lösungsversuch gerade.
00:35:10
Speaker
sehen, würdigen und dann dem System bereiten, es gibt was besseres. Ich habe im letzten Jahr die Erfahrung gemacht, ich habe mich durch private und berufliche Sachen sehr mit meinen Gefühlen und Bedürfnissen beschäftigen müssen und habe dann irgendwann für mich wirklich so eine Art Training
00:35:28
Speaker
Phase eingeläutet, wo ich probiert habe, aus diesem Harmonie-Muster rauszukommen und Konflikten die Gefahr rauszunehmen und wollte lernen, Konflikte früh anzusprechen und früh über meine Gefühle und Bedürfnisse zu reden, habe mich viel gestritten am Ende, war eine anstrengende Phase, war eine ehrliche Phase, ich habe zu mir gestanden und habe dadurch alle Beziehungen durch die Wand weg sehr vertieft, weil wir viel über Werte, über Grenzen, über Bedürfnisse, über Wartung geredet haben.
00:35:56
Speaker
Das heißt, früher waren Konflikte für mich immer, die musste ich total vermeiden. Meine Strategie war sofort auflösen, sofort in die Harmonie reingehen und mich gar nicht fragen, bin ich wütend, bin ich frustriert, habe ich Angst, fühle ich das Scheiße, bin ich enttäuscht, weil das ein Zeichen für, da habe ich was falsch gemacht, wenn ich mich so fühle. Das durfte ich überleeren und das war auch gut so und bin dadurch sehr nahe an mich rangekommen, weil ich sehr viel gefühlt habe. Also es gibt ja Leute, die fühlen viel zu viel.
00:36:23
Speaker
Ich gehöre zu der Kategorie eher zu wenig und für mich ist die Aufgabe mehr zu fühlen, auch von den vermeintlich unangenehmen Gefühlen, gefühlsbereit zu sein am Ende. Und in der Zeit habe ich fünf Kilo abgenommen und wollte das gar nicht.
00:36:39
Speaker
Ich habe jetzt nie das Ziel gesetzt, geil, jetzt beschäftige ich mich mit meinen Gefühlen und dann nehme ich immer fünf Kilo ab. Aber ich hatte, auf einmal bin ich da rangegangen, habe das mehr zugelassen, meine Gefühle, habe meine innere Welt entdeckt und habe gar nicht mehr so viele Fressattacken gehabt. Und habe viel schneller aufgehört mit Essen, wenn ich wirklich satt war. Und das war so spannend, dass es so miteinander zusammenhängt. Zumindest bei mir und ganz viele Leute können das bestätigen. Je mehr wir rankommen und unsere Gefühle und Bedürfnisse, desto weniger emotionales Essen haben wir.
00:37:07
Speaker
So, erst mal das. Ich hab vorher, weiß ich nicht, 93 Kilo gewogen. Und jetzt bin ich so bei 88 Kilo. Also, ich bin 1,87 groß. Das ist genau das, wo ich mich wohlfühle. 93 Kilo sind auch nicht schlimm. Aber ich merk schon einen Unterschied. Und da hab ich gemerkt, krass, ich komm mehr an meine Gefühle ran, bin gefühlsbereiter. Und es fällt, ohne dass ich's plane, weg, dieses emotionale Essen. Kann ich auf jeden Fall bestätigen. Vielleicht ganz kurz ein ... Nicht Heimantier, sondern ...
00:37:36
Speaker
Ich habe früher auch sehr viel gegessen und seit ein, zwei Jahren bin ich sehr, sehr entspannt. Ich bin schon so positiv gestresst durch die ganzen Projekte, die ich habe, aber sie machen mir Spaß und es gibt mir Antrieb sozusagen. Und ich brauche gar nicht mehr so viel zu essen. Ich wundere mich manchmal über mich selbst.
00:37:55
Speaker
Wenn ich dann mal anfange zu essen, dann esse ich relativ viel, weil ich auch ein großes Fastenfester habe. Also ich weiß, dass ich innerhalb von vier, fünf Stunden eigentlich meine Mahlzeiten zu mir nehme und in der Zeit esse ich vielleicht ein oder zwei Mal. Aber dann ist wieder alles gut und das kann ich absolut bestätigen. Scheint ein Indiz zu sein, wenn ich also ständig was in mich reinstopfen muss, eigentlich auch ständig Hunger habe, dann habe ich vielleicht
00:38:21
Speaker
Hunger nach Emotion, nach Gefühl, nach Leben und gar nicht so nach diesem Materialismus-Nährstoff, den ich da in mich reinstopfe.
00:38:32
Speaker
Genau, oder das Gehirn glaubt, es müsse jetzt kämpfen und flüchten. Und was hat die höchste Energiedichte? Zucker und Fett. Auch evolutionär total schlau. Wenn die Möglichkeit früher war, Zucker und Fett aufzunehmen, dann rein damit. Aber wir sind nicht mehr im Mangel. Ganz im Gegenteil, es gibt es an jeder Ecke. Auch das wieder neu, wo wir unser Gehirn umprogrammieren müssen, weil es darauf nicht wirklich vorbereitet ist.
00:38:52
Speaker
Das Zweite ist, auch mit dem Fastenfenster habe ich auch. Das nimmt mir sehr viel Stress. Ich esse einfach kein Frühstück. Ich fahre mittags an, Mittag zu essen und dann esse ich Abendbrot und setze it. Das heißt, ich nehme da schon Stress und kann mehr essen, weil ich nur zwei Mahlzeiten habe. Und auf der anderen Seite über die Ernährung. Da bin ich jetzt, wie gesagt, nicht so der krasse Experte. Ich kann wirklich nur aus meiner eigenen Brille berichten, dass mir da manchmal Regeln guttun.
00:39:18
Speaker
Es gibt ja auch Leute, die sagen, wenn du da ganz intuitiv bei dir bist, dann wählt das gehören das aus, was es braucht. Ich habe festgestellt, vielleicht ist es so ein Leistungspotting oder so, dass ich einfach, ich habe jetzt zum Beispiel, wir nehmen hier die Aufnahme gerade um April 2024 auf, April, da snack ich nicht, also kein Zucker.
00:39:36
Speaker
Und jetzt nicht so radikal, dass ich jetzt, weiß ich nicht, in jedes Gericht, was ich im Restaurant überprüfe, ob da Zucker drin ist. Aber zumindest keine Süßigkeiten und jetzt kein Honig oder irgendwelche krassen Waffeln oder so. Und die Riegel hilft mir total, weil mich zumindest das Zucker, sobald ich einmal anfange, ist es ultraschwer damit aufzuhören. Ich bin nicht so ein Typ, der sagt, ja, hier, weiß ich nicht, ein Riegel von einer Rittersport, einen kleinen oder so. Das kann ich nicht, das stresst mich.
00:40:00
Speaker
mehr mein Bewusstsein dafür einsetzen, anstatt zu sagen, ich fange gar nicht erst an. Da gibt es unterschiedliche Typen, unterschiedliche Best Practices, aber damit mache ich gute Erfahrungen. Und ich muss auch sagen, du bist ja auch hoch verknüpft mit dem Thema vegane Ernährung.
00:40:18
Speaker
Damit habe ich auch sehr gute Erfahrungen gemacht, muss ich sagen. Also mit meiner Frau seit mehreren Jahren essen wir so wenig Fleisch wie noch nie und damit logischerweise so viel Gemüse wie noch nie. Und da merke ich auch schon, es macht was mit mir, es gibt mir mehr Energie und mein Körper ist nicht so gestresst mit Sachen, die ich rein packe. Das vergessen wir ja auch manchmal.
00:40:36
Speaker
dass alles das, was wir reingeben, muss ja irgendwie verarbeitet werden. Und das ist halt ultraanstrengend am Ende. Und ich merke das richtig. Auch das habe ich umgestellt von einem Jahr. Wenn ich nach dem Mittag einen Termin habe, wo ich nach dem Mittag nicht so eine halbe Stunde noch erschöpft Pause machen kann mit dem Food-Koma, hilft es mir total, Haferflocken einfach zu essen. Mit Erbsenmilch und dann irgendwie ein paar Shiasamen noch rein.
00:41:01
Speaker
Ich habe Energie drin und habe da nicht dieses Suppenkoma danach am Ende, was auch Entspannung reinbringt, weil das ist voll blöd, wenn man danach was zu tun hat und sich so rüberpushen muss über diese Grenze. Aber der Körper will eigentlich sozusagen dieses Essen verarbeiten und verdauen. Aber wir wollen jetzt uns konzentrieren für irgendeine Arbeit. Das passt manchmal nicht zusammen.
00:41:22
Speaker
Und das sind so die kleinen Tricks, die ich sozusagen gelernt habe. Und ich glaube auch dieses Ganzheitliche, dass, weiß gar nicht, wer das gesagt hat, dass man so den Bauchumfang, da kann man sein Stresslevel abmessen. Bis dahin hält das irgendeine krasse Krankheit oder so, wo die Leute wirklich sehr entspannt sind, aber irgendwie rein körperlich über die Krankheit hat man einfach Übergewicht. Aber anders ist es so.
00:41:45
Speaker
Man kann sich ganz ehrlich mal seinen Bauchumfang angucken und dann wird man sein Stresslevel ablesen. Sehr wahrscheinlich sogar. Das ist jetzt keine schlechte Nachricht, sondern es ist eine ehrliche Selbstreflektion, um aus einem kleinen Selbstbetrug mal rauszukommen und zu sagen, okay, jetzt lerne ich mal besser und gesünder mit Stress umzugehen. Weil es ist eine Kompetenz, die können wir entwickeln. Das ist eine Fähigkeit. Warum nicht was lernen, was ich tagtäglich einsetzen kann? Genau wie mit der Ernährung. Wenn ich mich schon tagtäglich ernähre, warum beschäftige ich mich nicht damit, wie ich es gut machen kann?
00:42:11
Speaker
Es ist wie so, ich habe Nachbarn, die sprechen alle, weiß ich nicht, Chinesisch so. Vielleicht lerne ich ein, zwei, drei Wörter Chinesisch, um mit denen ganz kurz Smart Talk zu halten. Wenn ich die doch eh jeden Tag um mich habe.
00:42:24
Speaker
Ja, finde ich klasse. Natürlich ist das ein weitreichendes Thema und dementsprechend alles kann einen entspannen. Genauso sieht es auch mit der Ernährung aus oder dem Fasten. Also ich habe zum Beispiel für mich die Feststellung gemacht, dass ein Intervallfastenritual von 20 zu 4 mich mehr stresst, als es mir Nutzen bringt.
00:42:43
Speaker
Ich will dann quasi immer mehr Autophagie, mehr Zellreinigung, mehr das Wiederausdehnen, habe aber gemerkt, okay, wenn ich dann anfange zu essen, gerade ich in Stress, weil ich dann so einen Hunger habe, das kann ich dann überhaupt nicht mehr richtig gut kompensieren in dem kleinen Zeitraum.
00:43:01
Speaker
Also bin ich dann wieder zurückgegangen und so ist es dann quasi für jeden unterschiedlich. Es gibt jetzt zum Beispiel nicht die Ernährungsform für jeden. Es gibt nicht die Fastenregel für jeden und dann sind wir wieder bei der Selbstverantwortung und selbstverantwortlich im besten
00:43:17
Speaker
mit sich umzugehen und da gibt es auch nicht die Ausrede, ich habe keine Zeit dafür oder wie auch immer, weil jeder kann sich, wie du es genannt hast, als Lösungsmöglichkeit vier Minuten Zeit nehmen, um das mal zu reflektieren, zu sagen, okay, wie kann ich das nächste Mal besser machen, wenn ich merke, es tut mir nicht gut, sozusagen.
00:43:34
Speaker
Finde ich richtig klasse. Ich hatte noch die Frage mit den Supplements. Gibt es da irgendwas? Viele nehmen dann Melatonin, um nachts besser zu schlafen. Ich glaube, so Melatonin etc. sind ja wirklich auch starke Medikamente, wenn es darum geht, chronische Entzündungen zu behandeln etc. Aber gibt es bei dir so ein Naturmittel, wo du sagst, okay, Baldrian kennt man von früher noch, wo du sagst, okay, die könnten helfen?
00:44:02
Speaker
Ja, ist eine spannende Frage. Ich habe mich in einem Beitrag für Galileo damit beschäftigt. Da haben wir so ein Stressexperiment gemacht und haben Zwillinge unterschiedliche Stresscoaching-Interventionen gegeben. Die eine war ja genau auf dem, war schwanger, ein bisschen Nah- und Ergänzungsmittel und die andere Person hatte Gadgets und wurden andere Sachen getestet. Beides war gut. Innerhalb von 14 Tagen war Cortisol-Level besser, subjektives Stressempfinden war besser, Wohlbefinden war besser, Herzfrequenzvariabilität war besser. Also sozusagen
00:44:31
Speaker
Es gilt wie so in vielen Bereichen Hauptsache mal anfangen.
00:44:35
Speaker
Selbst wenn du mit dem Falschen anfängst und dann rauskriegst, ist es es nicht, dann hast du doch wenigstens schon mal einen Schritt gemacht.

Der Placebo-Effekt in der Stressbewältigung

00:44:41
Speaker
Und ganz oft erhöht es die Selbstwirksamkeit, dass wir sagen, ich habe das Gefühl, mit meinem eigenen Verhalten was Besseres zu gestalten für mein Leben. Und das brauchen wir, weil wir müssen ja die Leute erst mal rausholen aus dieser Passivität, ich kann nichts machen. Und wenn ich das glaube, wird es zu einer Selbsterfüllung pro Bezeihung. Ich vermeide alles und damit verstärkt sich mein Stress und ich kann noch weniger was machen.
00:45:02
Speaker
Auch das ist echt individuell. Also zum Beispiel Melatonin supplementiere ich abends, wenn ich ins Bett gehe und ich merke, ich bin noch aufgeregt und bin auch vielleicht von einem Termin oder von einem Gespräch auch positiver regt und ich kann mir gerade sozusagen, will nicht jetzt zwei Stunden brauchen, um einzuschaffen, weil ich morgen früh raus muss, dann kann es so eine Brücke sein. Solange man das nicht täglich macht und ich dann ohne Melatonin gar nicht mehr einschaffen kann,
00:45:26
Speaker
Es ist gar nicht schlimm. Es gibt ja auch freie Narbotheke. Es ist jetzt kein Medikament, was man in der Arztfachschreibung muss. Ich profite davon. Ich habe es jetzt auch seit zwei Monaten nicht mehr genommen, weil ich es nicht brauche. Aber es gibt mir ein gutes Gefühl, dieses kleine Werkzeug im Hintergrund zu haben.
00:45:42
Speaker
Und in einem Galileo-Experiment haben wir auch relativ viel durchgetestet. Und das war auch sehr individuell am Ende. Also es gibt auch irgendwelche Bachblüten und Leute gibt es auch Nahrungsergänzungsmittel und so. Damit mal sich so ein bisschen beschäftigen, vielleicht mal einen Test machen, ob mir schon irgendwas fehlt auch. Das ist wahrscheinlich der No-Brander schlechthin am Anfang. Und dann
00:46:05
Speaker
sagen ja auch viele Leute, ja, aber das ist ja nur Placebo, wo ich immer sage, naja, aber Placebo wirkt ja trotzdem. Also wenn ich hier jetzt sage, diese eine Schluck Wasser, wenn ich denn zehnmal so drehe, jetzt gerade hier in meinem Glas, ja, und dann noch zehnmal andersrum, dann wird mir das mega viel Energie geben und ich trinke das und ich habe danach mehr Energie, dann würde ich das in einer Doppelblühend-Studie beweisen, dass das nicht stimmt, aber für mich hat es jetzt trotzdem Effekt.
00:46:29
Speaker
Das heißt, selbst wenn ich ein Nahrungsergänzungsmittel nehme oder irgendwie jetzt an einen Kraut glaube oder so, dann ist mir die Wissenschaft doch egal, allgemein gesprochen, weil ich kann doch die Wissenschaft mit mir machen, hilft mir das am Ende. Ich gebe jetzt Millionen Euro dafür aus für irgendwas, wo ich auch was billigeres finden kann. Aber du weißt ja, ich meine, selbst wenn es placebo ist, wenn es mir danach besser geht, dann ist es doch gut.
00:46:55
Speaker
Es gibt ja Menschen, die gehen weiter als immer über die Philosophie, dass alles placebo ist. Also das heißt, bringt mir nichts, wenn das noch 50.000 Studien belegte Medikament oder Lebensmittel bei allen möglichen Menschen hilft und ich glaub nicht dran, wird es bei mir nicht helfen und umgekehrt genauso glaub ich 100 Prozent dran,
00:47:18
Speaker
dass irgendwas funktioniert, dann wird sich quasi, Stichwort Quantenphysik, Stichwort Epigenetik, die Materie außenrum danach richten. Also wir sind ja quasi Schöpferwesen, das wissen wir ja mittlerweile, und dementsprechend ist das sehr, sehr spannend. Es gibt natürlich in der, ich nenne es jetzt mal, früher hat man Massenpsychologie gesagt dazu, aber ich nenne es jetzt mal im Massenfeld,
00:47:47
Speaker
im Massenbewusstsein an erkannte Dinge, die so kommuniziert werden und mit denen wir vielleicht auch groß geworden sind, sodass wir sie glauben. Also beispielsweise, dass Ashwagandha uns beruhigen kann oder dass wir, wie du erwähnt hast, dass Bachblüten einen speziellen beruhigenden Effekt haben.
00:48:09
Speaker
Und dadurch, dass es in diesem Feld, in diesem universellen Feld als Masse anerkannt ist, ist es für uns viel einfacher, sich da einzuhängen und das zu glauben, obwohl natürlich auch in eine andere Richtung möglich wäre, dass es uns sogar schadet.
00:48:26
Speaker
Also von daher finde ich das klasse.

Ursachen des Stresses adressieren

00:48:29
Speaker
Hier gibt es also genügend Literatur. Man kann eben auch mal dein Buch lesen und gucken, was funktioniert quasi für die Masse gut, was ist gut erforscht und dementsprechend kann ich es dann für mich anwenden oder ich finde meinen eigenen Weg.
00:48:43
Speaker
Genau, ganz kurz, das Wichtige daran ist, dass wahrscheinlich mit Dingen, die wir uns von außen zuführen, nicht das Problem gelöst wird, sondern wir erstmal in den Prozess starten und uns damit beschäftigen dürfen, was ist denn sozusagen die Wurzel.
00:49:02
Speaker
Und im besten Fall mache ich alles gleichzeitig und bediene sozusagen ganz ganzheitlich meine Themen. Und für manche Leute, die sind so gestresst, die können noch gar nicht über die Wurzel nachdenken, weil die noch so im Verteidigungsmodus von ihren Idealbildern und Erwartungen und Rollen sind und Identitäten. Und dann kann es zum Beispiel helfen, auch Sachen, die bewiesen
00:49:20
Speaker
sind, aber die unangenehm sind mit reinzunehmen. Und da sind wir wieder beim Thema choose your heart, also wähle aus, was hart werden soll. Es ist halt manchmal hart, Sport zu machen. Aber es ist viel härter über einen long run, keinen Sport zu machen. Es ist hart, täglich kalt zu duschen. Aber es ist noch viel härter, nicht den positiven Effekt von so ein paar Minuten kalter Duschen mitzunehmen.
00:49:41
Speaker
Und nicht zu denken, Stressbewältigung ist immer Entspannung, Gelassenheit und Hände hoch Wochenende, sondern wirklich diszipliniert, sich die Sachen rauszusuchen, wenn ich die auf täglicher Ebene mache, die dann so einen Compounding-Effekt haben und sich so zu einer Routine entwickeln, die aber wirklich auch scheiße sind und zwar immer noch scheiße

Stressresilienz durch Kälte und Hormesis

00:50:01
Speaker
bleiben. Ich dusche drei Minuten täglich kalt. Ich finde es immer scheiße.
00:50:04
Speaker
am Ende. Seit Jahren mache ich das. Ich finde es immer scheiße. Es ist noch nie, dass ich gesagt habe, geil, jetzt drei Minuten Kalt duschen, mega nice. Aber es ist einfach das effizienteste, beste Ding. Es ist eine Stressimpfung. Es ist studienbasiert bewiesen. Kalt duschen ist so nice. Genau das gleiche. Ich mache täglich hundertige Stütze. Ich habe von 80, von 100 Tagen habe ich da gar keinen Bock drauf. Zero Bock. Mache ich es trotzdem? Ja, weil es die einfachste Form ist, meinen Körper das zu geben, was er braucht, nämlich Push. Er braucht auch Pull. Aber wenn ich mich pushe, kommt danach der Pull einfacher.
00:50:34
Speaker
So, dasselbe mit Dankbarkeitstagebuch. Seit neun Jahren fühle ich vier Minuten Dankbarkeitstagebuch. Ich habe da wirklich von neun, von zehn Tagen keinen Bock drauf. Ich mache es trotzdem jeden Abend. 99 von 100 Tagen safe am Ende. Weil die kleinen, unkomfortablen, unbequemen Sachen, wer da durchgeht am Ende, profitiert über den Lornwand. Das wird hintenrum viel, viel leichter.
00:50:55
Speaker
Und das vergessen ganz viele Leute, dass Stressbewältigung was auch mit unbequemen Sachen zu tun hat. Natürlich ist es unbequem, die Konflikte in meinem Privatleben anzusprechen, die mich aber schon lange nerven. Aber es ist viel unbequemer, das nicht anzusprechen und hintenrum am Ende dann irgendwie groß einen Knall zu haben. Da hätte ich lieber vorher den kleinen unbequemen Weg gegangen.
00:51:15
Speaker
Und das heißt, man muss da so ein bisschen sein Mindset drehen, weil viele Leute gehen an so einen Stressvermeidungsmodus. Dann denken die, Kalt duschen ist Stress, darf ich nicht machen. Sport ist Stress, darf ich nicht machen. Vorbereitung, Ernährung, sich damit beschäftigen, ist auch Stress, darf ich nicht machen. Konflikte sind stressig, dann lasse ich denen die Wut gar nicht zu und drücke die einfach runter. Und das muss man umdrehen und sich wirklich auswählen, es wird eh hart, du kannst dir aussuchen, welches hart du haben willst, auf täglicher kleinen Basis.
00:51:42
Speaker
Und auch da, natürlich hat dein Körper keinen Bock drauf, zweimal die Woche Hartsport zu machen. Aber der braucht es. Der Körper will das haben. Deshalb fühlen wir uns danach auch richtig gut. Genau. Das ist das Ding. Und deswegen, es hat was mit Disziplin zu tun und es hat damit zu tun, dass wir einfach antifragile Systeme sind. Das heißt, fragile Systeme zerbrechen sofort bei Störungen. Robuste Systeme, da passiert gar nichts mit. Wir sind antifragil. Wenn wir unsere Muskeln stören, werden die da noch besser.
00:52:11
Speaker
Wenn wir eine kalte Dusche haben, reagiert mein ganzes System, es wird danach besser. Das heißt, diese kleinen Störungen, sich punktuell selber zu setzen über Sport oder über kalt duschen, ergibt total Sinn. Oder über unangenehme Gespräche, die man eigentlich mal führen sollte, privat und beruflich. Nennt sich übrigens Hormesis und ist eine bekannte Longevity- und Antistressstrategie. Wir kennen das ja gegebenenfalls von dieser...
00:52:39
Speaker
Therapie aus der TCM, wie heißt das, wo man Nadeln an spezielle… Akupunktur. Bitte? Akupunktur. Akupunktur, genau. Weil es ist nichts anderes, wie das, was du gerade erzählt hast. Wir stressen gewisse Systeme für einen kurzen Zeitraum, dass sie danach stärker werden. Das selbe ist im Fitnessstudio. Wir stressen unseren Muskeln, dass er danach stärker wird. Und ich kann das absolut bestätigen.
00:53:04
Speaker
Ich mache teilweise zwei-, dreimal am Tag Sport, kleine Einheiten, die mich immer wieder kurz stressen. Aber das macht über den Long Run, wenn du das mal jetzt zusammensetzt, ich mache seit 20 Jahren Sport, immer mit vielleicht fünf-, sechsmal die Woche.
00:53:20
Speaker
was das meinem Körper schon eine Resistenz gegeben hat. Ich war seit acht Jahren nicht mehr krank. Und das hängt jetzt nicht nur am Sport, sondern das kannst du ja umsetzen auf viele andere Tätigkeiten eben auch, die du dann eben machst oder auch nicht machst. Da fällt mir ein, so dieses ganze Thema, eine andere Pandemie unserer heutigen Zeit ist ja das ganze Thema Social Media, Internet, Netflix.

Stress und digitale Medien

00:53:45
Speaker
Etc. Für manche bestimmt die Anti-Stress-Strategie Nummer eins. Ich nehme mein Bierchen, früher war es der Fernseher, heute ist es Netflix. Aber auch da ist es natürlich wahrscheinlich so, dass uns das, und da bin ich auf deine Antwort sehr gespannt, vor allem diese immer wieder Social-Media-Peaks, der uns quasi immer wieder einen kleinen Dopaminausstoß gibt, aber auf die Dauer, wenn ich süchtig werde danach, natürlich eben auch wieder mehr stresst.
00:54:15
Speaker
Und meine Theorie ist eben auch, jetzt habe ich auch kein Netflix-Abo, dass wenn ich in Netflix reingehe und ich bin schon so überflutet mit so viel Auswahl, dass alleine diese Auswahl mich stresst. Was kann ich denn als nächstes gucken? Und damit kommt diese Fear of Missing Out. Ich könnte ja die andere Serie verpassen. Wie siehst du das und was dürfen da die Menschen wirklich an?
00:54:42
Speaker
Ja, voll. Die Psychologie hat herausgefunden, dass die beste Anzahl an Optionen sieben ist. Die haben das mit Marmeladen getestet. Ich weiß nicht, ob du die Studie kennst. Die haben einmal zwei, einmal fünf, einmal sieben, einmal zehn, einmal zwanzig, einmal hundert Marmeladen angeboten. Man konnte sich eine aussuchen im Supermarkt und die testen. Und danach haben sie gefragt, wie hat die geschmeckt.
00:55:03
Speaker
So, und dann haben sie festgestellt, alle Leute, die 7 zur Auswahl hatten, denen hat die Marmelade am besten geschmeckt. Warum? Weil wenn du weniger als 7 hast, dann hast du nicht das Gefühl, dass du große Entscheidungen hast und dass da was Cooles dabei war. Aber wenn du mehr als 7 hast, dann weißt du schon unbewusst, die Wahrscheinlichkeit, dass ich das Beste rausgepickt habe, ist super klein und demzufolge werte ich meine Wahl ab.
00:55:25
Speaker
Am Ende. Und deswegen ist es wie überall, es gibt diesen Magic Spot und er ist bei 7. Nur nichts zur Auswahl haben und Scheiße, aber hunderte Sachen zur Auswahl. Ist blöd, weil es dich A. überfordert und B. wertest du deine Entscheidung ab, weil du sagst, es ist super und wahrscheinlich, dass ich das Beste getroffen habe. So, das ist vorweggeschossen. Das andere ist, ich denke manchmal so,
00:55:45
Speaker
Social Media und, weiß ich nicht, irgendwelche Filme und Ablenkungen und so, das kann man machen. Aber bitte stell fest vorher, ob du selber mit dir selber verbunden bist und ob die Zeit da gut investiert ist. Wenn du selber nicht weißt, was in deinem Leben abgeht, warum solltest du dann eine Viertelstunde Tagesschau gucken und dir angucken, was auf der Welt abgeht?
00:56:09
Speaker
Das ist ja alles gut und schön, aber mach doch mal eine Tagesschau mit dir selber. Beschäftige dich eine Viertelstunde damit. Was war gut? Was war schlecht? Was hast du gelernt? Wofür bist du dankbar? Wo hast du Freude empfunden? Wo willst du hin? Was sind deine Ziele? Was sind deine Bedürfnisse? Blablabla, eine Viertelstunde.
00:56:24
Speaker
So, natürlich, auch da wieder ist es ungeklemmt und anstrengend, Bewusstsein zu kriegen für das eigene Leben. Aber das ist so eine Flucht in eine Scheinwelt über, weiß ich nicht, irgendwelche Influencer und Folgen und da irgendwie abgelenkt sein. Und es hält uns ja davon ab, uns zu fragen, bin ich hier auf dem richtigen Track unterwegs in meinem Leben? Was will ich eigentlich? Was macht mich glücklich? In wem bin ich eigentlich sozusagen? Was will ich mehr? Was will ich weniger? Warum? Was ist vielleicht auch meine Leidenschaft, mein Purpose? Was sind meine Werte? Das sind so viele spannende Fragen, die wir beantworten können.
00:56:54
Speaker
können im Leben. Wenn ich das geklärt habe und dann weiß, ich bin hier auf dem richtigen Prozess unterwegs und das ist jetzt nicht wegrennen vor meinem eigenen Leben, dann kann es auch wieder eine Ressource sein, sich einfach im Film rauszupicken und dann einfach richtig schön zu entspannen. Aber wirklich selbstkritisch überprüfen, gucke ich Tagesschau mir die Welt an, obwohl ich eigentlich mal 15 Minuten Tagesschau vor mir selber machen müsste.
00:57:22
Speaker
weil da vielleicht Sachen auf mich warten, die unangenehm und unbequem sind. Das ist ja manchmal so, ah, da will ich nicht. Ich gehe auf einmal so, mache ich eine Taschenlampe an, gehe in den Keller, sehe einen großen Müllhaufen, renne dann schnell, mache die Taschenlampe weg und sage, ich hatte nie einen Keller.
00:57:36
Speaker
So, auch das kann, wenn wir jetzt so über Traumata reden, dann kann auch die Strategie sein, nicht rangehen, nur professionell, nur wenn du dich ready fühlst etc. Aber ich sag mal so, bei all den subklinischen Themen, die wir so haben, wo nichts Schlimmes passiert, das ist erstmal nur unangenehm, steckt da drin da wahrscheinlich das größte Potenzial für deinen Stress, was du je glaubst, dass man dich mal anguckst. Warum bist du eigentlich nicht glücklich, obwohl du bis jetzt alle deine Ziele erreicht hast?

Selbstreflexion und persönliches Wachstum

00:58:03
Speaker
Was ist los? Wo geht dein Herz auf? Mit welchen Menschen willst du mehr Zeit verbringen? Was sind denn meine Bedürfnisse? Was will mir mein Stress sagen? Wovon träume ich? Was sind meine Sehnsüchte? Warum bin ich hier privat und beruflich unterwegs, aber habe nicht wirklich das Ding, dass es sich leicht anfühlt? Warum muss es immer alles schwer sein? Etc., pp. Und das mal zu nehmen,
00:58:25
Speaker
Und dann auch zu verstehen, okay, brauche ich vielleicht mehr Leerlauf von Minuten, wo ich nichts mache. Dann sollte ich mich dafür entscheiden, auf Toilette im Buch hinzulegen und nicht mein Smartphone rauszuholen. Erstmal nicht sozusagen komplett gar nichts machen, vielleicht ist der Sprung zu krass, sondern vielleicht erstmal was entspannteres in Offline-Setting dahin legen. Oder auch das Smartphone mal ganz wegpacken und mal gucken, was passiert. Weil ich natürlich die Qualität der Informationen beeinflussen, die Qualität meiner Entscheidungen.
00:58:53
Speaker
Und da das Leben die Summe meiner Entscheidung ist, minus Krankheiten und Schicksalsschläge, sollte ich die Qualität der Informationen, wie geht es mir, was will ich, was sind meine Ziele, was macht mich glücklich, was entspannt mich, was motiviert mich, haben.

Dankbarkeit und Selbstakzeptanz als Stressbewältigungswerkzeuge

00:59:06
Speaker
Und dann kann ich auch in den Autopilot springen. Wenn ich das nicht habe, wenn ich schon schlechte Informationen über mich selber habe und gar nicht noch nicht richtig in der Lebensphase angekommen bin, dann ist es blöd, sich davon abzulenken und sozusagen eine bequeme Haltung, die hinten raus super unbequem wird.
00:59:22
Speaker
Und da haben wir es wieder. Lieber kurzfristig ein bisschen unbequem sich mit den Themen beschäftigen, den Selbstbetrieb vielleicht darauf decken, ein bisschen mehr in die Selbstverantwortung gehen und dann dazwischen hinten heraus bequemer, viel angenehmer, als sozusagen das Hintenraum explodieren zu lassen und dann schickt das System wieder irgendwelche krassen Sachen in unser Leben, die dann richtig teuer sind zu lösen, vom Geld, von der Zeit und von der Energie.
00:59:45
Speaker
Und damit kommen wir zum Nummer-1-Tool, das dich glücklich macht und das Nummer-1-Tool für Antistress aus meiner Sicht. Und das ist für mich Dankbarkeit. Was ist es für dich? Auch, also es gibt einen Grund, warum ich seit neun Jahren Dankbarkeitstag vorführe. Für mich ist das Nummer-1-Tool wirklich Erlaubnis auf allen Ebenen.
01:00:17
Speaker
Erlaubnis, es sind meine Entscheidungen, es ist mein Leben, es sind meine Bedürfnisse, es ist mein Tempo, es sind meine Konflikte, es ist meine Frust, meine Freude, es ist alles meins, es ist ganz individuell, kein anderer muss es verstehen und ich erlaube mir,
01:00:35
Speaker
alles sein darf, was zum Leben dazugehört und den Kontrast zu haben am Ende. Wo oben ist es auch unten, wo Krankheit ist, ist es auch Gesundheit, wo laut ist, ist es auch leise, wo Liebe ist, kann auch Hass sein, wo Frieden ist, kann auch Krieg sein, etc. Das ist für mich sozusagen fast so eine buddhistische Erlaubnis, sich der Lebendigkeit des Lebens hinzuwerfen.
01:00:56
Speaker
und aufhören, in so eine toxische Positivität reinzugehen und wegzurennen vor den unbequemen Sachen im Leben.
01:01:08
Speaker
Megagut, lieber Jakob. Und damit hast du uns wirklich eine Stunde deines Wissens gegönnt. Das wirklich bin ich sehr, sehr dankbar dafür. Und du hast ganz, ganz viele tolle Sachen gesagt. Eines der wesentliche Dinge ist natürlich eben auch die Gesundheit. Denn wenn die nicht da ist, haben wir auf jeden Fall Stress.
01:01:28
Speaker
Stichwort ein gesunder Mensch, hat tausend Wünsche, ein kranker nur einer. Und damit lade ich dich ein, gerne mal auf Drachenberg.de zu gehen. Denn Jakob hat hier unendliche Ressourcen an Blogartikel, an Podcasts. Natürlich eben auch seine Bücher. Und ganz, ganz wichtig, wir haben gelernt, Stress soll die Pandemie des 21. Jahrhunderts sein, laut WHO. Und Jakob hat
01:01:58
Speaker
Ich kenne keinen, der das sonst hat. Eine Ausbildung, die dich damit befähigt, andere Menschen dabei zu unterstützen, mit Stress besser umzugehen. Diese Ausbildung ist staatlich zertifiziert, digital und jederzeit zu absolvieren. Ich glaube, wenn Stress die Pandemie des ein, zwei, zehn Jahrhunderts ist, ist das ein Job mit Zukunftsgarantie. Vielleicht magst du noch zwei, drei Sätze, lieber Jakob, dazu sagen. Und dann verlinkt man natürlich alle deine beautiful Ressourcen,
01:02:28
Speaker
hier im Podcast unten drunter. Ja, ich fange mal an mit der Vision für die Drachenberg-Akademie. Ich bin ja gestartet an das ganze Thema Stresscoaching aus 15 Jahren Leistungssport, Wasserball, aber auch aus eigenen Erfahrungen mit Depression. Und ich habe nach der Brücke gesucht zwischen Leistung und Gesundheit und bin dabei stressgelandet.
01:02:50
Speaker
Sehr, sehr großer Hebel. Und die Vision war von Anfang an, gesunde Stressvertretungen für alle verfügbar zu machen. Weil es ist eine Fähigkeit. Und die wenigsten Leute haben sich mal adäquat damit beschäftigt, diese Fähigkeit aufzubauen. Und alles das, was wir machen eigentlich in der Drachenberg Akademie, ist dieser Vision zugeordnet. In dem Wissen, wie du es auch schon gesagt hast, dass wir es nötiger haben denn je. Weil wir sind mit Stress konfrontiert, da können uns unsere Eltern und Großeltern gar nicht sagen, wie man damit umgeht, weil es einfach so neu ist.
01:03:15
Speaker
Und der Nordstern richtet sich eigentlich alles aus. Und genau, wer Lust darauf hat, Stresscoach-Ausbildung oder auch Stressmentor, da geht es um Vortriebe und Workshops, meldet sich gerne. Und ansonsten, ja, vielen, vielen Dank. Also mir hat es sehr viel Spaß gemacht. Coole Fragen und alles Gute hier für dich und für alle Hörer und Hörerinnen.
01:03:35
Speaker
Das wünscht dir auch Jakob, vor allem für deine anstehenden Änderungen auch bei dir privat. Mehr mag ich da jetzt nicht verraten. Auf jeden Fall melde dich bei Jakob. Wer weiß, wie lange er noch Bock hat auf das Thema Stress, wenn jetzt andere Themen auch auf ihn zukommen, die absolut positiv sind. Von daher könntest du hier nochmal einer der Glücklichsten sein, die mit ihm
01:03:59
Speaker
Ja, arbeiten dürfen. Und ich bin froh, stolz und dankbar, lieber Jakob, dass du mir heute die Zeit geschenkt hast. Wirklich fantastisch. Du bist so ein Bruder im Geiste, was das angeht. Und ich freue mich auf unseren weiteren Austausch. Dir, liebe Zürcherinnen, liebe Zürcher.
01:04:15
Speaker
Sag ich, stay healthy, stay vegan, eat your broccoli und das Ganze natürlich ohne Stress. Kein Stress essen, sondern isst ein Brokkoli und macht deine vegane Ernährung so wunderbar wie möglich. Denn wir haben heute die Kapazitäten und die Möglichkeiten, dass wir alles zur Verfügung haben. Und das sollten wir doch dann eben auch mit Dankbarkeit und Freude genießen.
01:04:38
Speaker
Also leite diese Episode auch gerne weiter, wenn sie dir gefallen hat und wenn du Jakob einen kleinen Gefallen tun möchtest. Alles, alles Liebe und bis bald auf dein Higher Health.
01:05:00
Speaker
Ich hoffe dir hat die heutige Episode gefallen. Um ja nicht die neuesten News und Trends rund um Gesundheit, vegane Ernährung und Fitness zu verpassen, schalte jeden Donnerstag und Sonntag ein. Es warten spannende Solo-Episoden und Interviews auf dich.
01:05:15
Speaker
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01:05:34
Speaker
Vielen lieben Dank und einen wunderschönen Tag wünscht ihr das ganze VeganAthletes und Mr. Broccoli Team. Aber Achtung, als kleiner Reminder, die Inhalte dienen lediglich rein informativen Zwecken und ersetzen keinen Arztbesuch. Solltest du körperliche Leiden haben oder an einer ernsten Krankheit leiden, wende dich bitte immer an einen Arzt.