Einführung des Gastes Bastian Strauß
00:00:07
Speaker
Herzlich willkommen zu einer neuen Folge vom Visual Makers Podcast. Ich bin Lilith und ich freue mich heute wieder auf einen ganz besonderen Gast, und zwar Bastian Strauß. Bastian ist Leiter der IT und im Gebäudemanagement von der NeTeed-Gruppe hoch im Norden von Deutschland. Und das Besondere ist, dass es ein Handwerksbetrieb ist, nämlich ein Gerüstbauer, ein relativ großer, mit 900 Mitarbeitern ungefähr, mit mehreren Niederlassungen in
Wie wird No-Code und KI im Bauwesen eingesetzt?
00:00:34
Speaker
Und was ich super spannend fand, war zu hören, wie No-Code und No-Code und KI im Handwerk eingesetzt wird und wie Bastian eine Custom Software, quasi ein ganzes ERP-System selbst entwickelt hat mit einem kleinen Team und warum sie das gemacht haben. Darüber sprechen wir in dieser Folge, bevor es losgeht. Aber noch einmal kurz das Tool der Woche. Tool of the Week.
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Speaker
Unser Tool der Woche ist dieses Mal Flowwise. Flowwise könnt ihr euch ein bisschen vorstellen, wie Make, also mit diesen kleinen Bubbles, die ihr miteinander connectet, für LLMs, also für Large Language Models. Das Gute daran ist, ihr seid nicht auf eine beschränkt, wie bei den GPTs, also den neuen Assistants quasi von JetGPT oder von OpenAI, sondern könnt euch euer LM...
00:01:31
Speaker
LLM aussuchen. Schwieriges Wort. Wer will das so viele Abkürzungen waren, der hört einfach rein in die Folge. Bastian erklärt noch mal genauer, was das ist und wofür es vor allem benutzt. Super spannendes Tool. Verlinken wir euch natürlich in den Show Notes. Und jetzt geht's los mit unserer Folge. Herzlich willkommen, Bastian. Schön, dass du bei uns bist.
Bastians Hintergrund und Rolle bei der NeTeed Group
00:01:57
Speaker
Ich hab dich im Einführungsblock quasi schon mal so einmal ganz kurz vorgestellt. Bevor wir aber ganz groß ins Thema einsteigen, worauf ich mich sehr freue, magst du uns nochmal erzählen, aus deiner Sicht, wer bist du eigentlich, wofür begeisterst du dich, wie bist du dahingekommen vor allem, was du jetzt machst?
00:02:13
Speaker
Wie viel Zeit haben wir? Also ich versuche das mal schnell abzukürzen. Also klar, Basjent Strauß, 42 noch, werde jetzt bald 43, zweifacher Familienvater, wohne in Farel, also hier im schönen Norddeutschland, arbeite bei der Firma NITID, das ist ein Gerüstbau- und Malerbetrieb, also ein Handwerksunternehmen.
00:02:34
Speaker
In Wilhelmshaven, also da, wo der große Hafen ist. Und bin hier zuständig erstmal ganz klassisch für die IT-Abteilung. Also wirklich Thema Rechner, Server, Drucker, Internetseite. Und habe mittlerweile ein Team von vier Mitarbeitern. Wir kümmern uns um den ganzen anderen Kram.
00:02:51
Speaker
Und ich selber kümmere mich eigentlich hier in der Firma um die Digitalisierung. Wie nennt man das hier? Den Digitalisierungsbeauftragten. Nur wie man das immer so schön nennen mag. Aber wir bauen halt unsere
Entwicklung eines benutzerdefinierten ERP-Systems
00:03:05
Speaker
eigene Software. Das wird vielleicht auch nachher nochmal unser Thema.
00:03:07
Speaker
Und seit einem Jahr kümmere ich mich auch oder beschäftige ich mich viel mehr auch um das Thema KI und Automation, also Datenschubsen nenne ich mich dann immer so, wie man eigentliche Tools miteinander verbindet. Und deswegen ist halt auch Low-Code und Low-Code, das was ja unser Thema heute wird, auch wirklich ein sehr, sehr spannendes Umfeld. Genau, das man ganz schnell.
00:03:29
Speaker
Ja, cool. Vielen lieben Dank. Ja, ich freue mich besonders auf die Folge, weil eben wir reden hier am Podcast ganz oft über so die Start-ups, die irgendwie neue Ideen vertesten mit No- und Low-Code und irgendwie Konzerne, die in ihren Innovationsabteilungen irgendwelche Sachen testen oder Sachen automatisieren. Also, so Unternehmen, die sowieso schon sehr nah dran am Digitalen quasi sind. Und wir haben uns, glaube ich, auf der Solutions kennengelernt dieses Jahr, richtig? Ja, richtig. In Hamburg.
00:03:57
Speaker
Und da war ich schon total begeistert von den Automationen, die du erzählt hast, die du schon gebaut hast. Und was ich so cool daran finde, ist halt, dass du das Thema total anfassbar machst und ich finde, so eine ganz unkonventionelle Art hast, irgendwie damit da ranzugehen. Und ich weiß gar nicht, wie ich anfangen soll, ehrlich gesagt. Es gibt so viele Themen, die ich mit dir besprechen möchte. Fange einfach an.
00:04:18
Speaker
Vielleicht mal ganz von Anfang angefangen. Du hast eben gerade schon im Nebensatz erwähnt, ihr baut in eurem Betrieb eure eigene Software. Das ist ja auch gar nicht mal so konventionell. Erzähl mal, wie es dazu kommt.
Herausforderungen und Automatisierung im Gerüstbau
00:04:32
Speaker
Ja, erstmal nicht konventionell, dass jeder seine eigene Software baut und dann vor allen Dingen dann noch in einem Handwerksunternehmen, was so extrem, also Handwerk ist so, jetzt nicht böse gesagt, so das undigitalste mit eigentlich der Branche, die man so hat, weil es halt was mit der Hand zu tun hat. Aber es gibt wirklich tolle Leuchttürme, die das echt klasse machen, aber es gibt auch extrem viele, die sagen, gehen wir damit weg. Und KI macht das Ganze jetzt noch viel, viel schlimmer eigentlich.
00:04:56
Speaker
Tatsächlich, ich bin oder wir sind hier irgendwie auch so eher so reingeschlittert, als ich hier vor jetzt schon fast elf Jahren angefangen habe. Ich bin ja nicht klassisch hier in der IT-Abteilung angefangen. Ich bin eigentlich gelernter Betonbauer und Stahlbetonbauer, habe irgendwann mal Bauingenieurwesen studiert, dann noch mal Facility Management und Immobilienwirtschaft, also eher so aus dem Bau heraus und bin hier irgendwann gelandet, weil ich dieses Gebäude hier auch geplant habe, also die technische Gebäudausstattung gemacht.
00:05:24
Speaker
hab da Gebäude-Automation, da steckt das Wort Automation auch schon wieder drin, hier geplant und auch programmiert mit. Und dann kam irgendwann mal der Wechsel, ich wollte ja auch in Betrieb gehen und kann man sich vorstellen, dass ich hier anfange und das hab ich auch getan. Und da man so gedacht hat, die Stelle des Herrn Strauß, die lastet ihn vielleicht nicht so ganz aus, weil wir haben nur 14 Gebäude, da kann man ja noch nicht ganz so viel machen, kümmert er sich vielleicht noch um Arbeitsschutz und Brandschutz. Und da hatte ich auf einmal drei Hüte auf und ...
00:05:53
Speaker
Ich merkte ganz schnell, du hast ja unheimlich viele Excel-Listen, gerade im Bereich der Arbeitssicherheit. Du musst extrem viel nachhalten an Terminen und solche Geschichten. Und so ein Jahr, als ich in diesem Unternehmen drin war, habe ich dann so Ende des Jahres, also Ende 2012,
00:06:08
Speaker
waren wir im Skiurlaub, ich bin absolut kein Skifahrer, bin aber der Familie wegen mitgefahren und hab dann auf der Skihütte so gesessen und gesagt, so, was machst du jetzt? Und hab überlegt, ich muss diese Excel-Listen wegkriegen. Wie kann ich das automatisieren, wie kann ich das machen? Und hab mich tatsächlich so ein bisschen in das Coding, also, ach, PHP hab ich früher schon immer so ein bisschen zum spielerisch gemacht, mit Flash sogar noch gearbeitet, mit PHP und Datenbanken, also, gibt's ja schon alles gar nicht mehr, ne? Also Adobe's Flash oder Makromedia hieß es ja früher.
00:06:36
Speaker
Und habe dann tatsächlich ganz rough and dirty eine HTML-Seite mit einer angeschlossenen Datenbank gebaut, wo ich in Prinzip die Excel-Tabelle in eine Datenbank gepackt habe. Zusätzlich aber mit einem Automatisierungsskript. Also, man muss sich so vorstellen, es ging um Abweichung. Ein Mitarbeiter hat seine Baustelle nicht aufgeräumt, das wird festgestellt und er soll sich darum kümmern. Dann gibt es immer so ein Follow-up, bis dann und dann muss er sich darum gekümmert haben und muss das zurückmelden.
00:07:01
Speaker
Das hat nie jemand getan. Wer guckt in diese blöde Exel-Liste rein? Erst zum Audit hin, wenn externe Auditoren zu uns kommen und fragen, wie macht ihr das, wie macht ihr das? KVP, kontinuierlicher Verbesserungsprozess, wie stellt ihr sicher das? Dann wird diese Exel-Liste aufgemacht und ich denke, 900 Einträge und nichts ist bearbeitet. Dann wird man wild. Das hab ich so automatisiert, dass das System automatisch, wenn ein Eintrag gestellt wird, diesen Mitarbeiter eine E-Mail schreibt und sagt,
00:07:30
Speaker
und dann automatisch auch die Termine verfolgt hat. Das heißt also, wenn keine Rückmeldung von mir eingetragen wurde, hat der Mitarbeiter dann an dem Tag, wo der Termin abläuft, eine E-Mail gekriegt und sagt, heute ist dein letzter Tag.
00:07:41
Speaker
Und am nächsten Tag hat dann der Vorgesetzte automatisch auch eine E-Mail gekriegt, dass der Mitarbeiter sich um seine Aufgabe nicht kümmert. Und das eskalierte auch automatisch weiter bis zur Geschäftsführung. Und das ist eigentlich der Beginn unserer Idee. Das hat sich damals noch gar keinen Namen gehabt. Das war ein Arbeitssicherheitstool. Wir haben dann irgendwann das weiterentwickelt, habe da ein Audit-Tool draufgeschrieben.
00:08:05
Speaker
Vielleicht kurz zur Zwischenfrage, wie ist das bei den Mitarbeitern angekommen? Ich kann mir vorstellen, dass man sich damit nicht unbedingt so beliebt macht. Ja, sag mal ... Also, sagen wir so. Ich hab am Anfang ein wenig Ärger gekriegt vor der Geschäftsführung, was mir einfallen würde, die Prozesse zu ändern. Wobei ich gesagt hab, ob jetzt das System eine E-Mail schreibt oder ich den Mitarbeiter von Hand die E-Mail schreibe und ihn höflich dran erinnere, ist ja jetzt mal egal.
00:08:33
Speaker
Da hätte dir das Spiel schon zu Ende sein können. Man hätte jetzt gesagt, hier, stell das ein, das wollen wir nicht. Aber zwei Monate später, als ich das dann auf den Knopf gedrückt hab und es lief dann, hatten wir ein externes Audit einer unserer Kunden, die uns ja auch auditieren. Und die fragen natürlich auch so, wie sieht's aus mit KVP, wie stellt ihr alles sicher, dass eure Prozesse laufen, damit wenn wir bei uns irgendwas haben, dass ihr das alles richtig macht.
00:08:58
Speaker
Und dann rufe ich diese Tabelle auf, zeige die ganzen Rückmeldequoten und was auch immer und dann sagt, so etwas haben doch nicht mal wir. Und damit war die Geschäftsführung, das ist ja geil, cool, das ist alles durchautomatisiert und wir können diese Prozesse visualisieren, diese Daten darstellen und so. Dann war das halt cool und dann durfte ich halt weiterentwickeln. Das habe ich alles in meiner Freizeit noch gemacht.
00:09:19
Speaker
Dann war der Punkt, wo ich sagte, jetzt war alles intranet. Ich kann nicht so perfekt programmieren, dass ich sag, das ist alles safe fürs Internet. Du hast dir auch alles selber beigebracht. Alles selber. Wirklich hier die Foren durchgeackert. Wie kann man ja Request machen? Wie kann ich mit PHP dann das alles dynamisch nachladen und so weiter? Dann hab ich immer gesagt, ich kann das nicht allein, das schaff ich nicht in meiner Zeit. Lass uns bitte jemanden dazuholen, also externe Programmierer.
00:09:47
Speaker
die uns das Tool jetzt ein bisschen aufwerten, besser machen und wirklich richtig gut in diesen Prozess einbringen.
00:09:55
Speaker
Und das haben wir dann zwei Jahre später gemacht, haben das also quasi professionalisiert, das auch dann ins Internet gestellt, sodass die Rückmeldung auch online war. Also vorher war das alles Hand. Das heißt, die E-Mail, muss ich mal vorstellen, der Mitarbeiter hat die E-Mail gekriegt, der hat sie ausgedruckt, hat sie unterschrieben, hat sie wieder eingescannt, mir geschickt, ich hab sie wieder ausgedrückt und hab aufs Knöpfchen gedrückt. Also Digitalisierung sieht ganz, ganz anders aus.
Übergang zu einem webbasierten ERP-System
00:10:19
Speaker
Also heute schmunz ich darüber, so Medienbrüche. Aber ganz ehrlich, wir haben vor über zehn Jahren da nicht über Digitalisierung nachgedacht, sondern es ging gleich darum, diese blöde Excel-Liste wegzukriegen. Das ist aber auch so ein bisschen die DNA schon immer gewesen. Und die Excel-Liste war auch immer lokal, ne?
00:10:34
Speaker
Ja klar. Und die gab's in tausend Versionen. Weißt du, einmal kopiert, dann hat der andere, bitte nicht anfassen. Version A, Version B, Version B, aber letzte Version. Ach so, scheiße, war kaputt Version. Genau, ist ja immer so. Klassiker. Und am Ende des Tages oder am Ende des Jahres denkst du so, ja, hm, welche nehmen wir denn da von den 20 Stück? Also, das war einfach der Grund zu sagen, erst mal grundsätzlich alle arbeiten in einem Datenbestand. Das war schon mal der erste Ansatz. Das, was eigentlich ja klassisch eine Software auch ausmachen soll.
00:11:03
Speaker
Wir wollten diesen Medienbrüche alle wegbekommen, wir wollten das digital machen. Alle Rückmeldungen sollten digital sein, deswegen haben wir dieses professionellisiert. Da kam irgendwann ein Audit-Tool dazu, Unterweisungen kamen dazu, also sehr, sehr arbeitssicherheitslastig.
00:11:18
Speaker
Aber dadurch hab ich viel Erfahrung gesammelt, wie man mit externen Programmieren arbeitet, wie man das Projekt umsetzt. Das war so ein bisschen das Learning by Doing. Dann kam irgendwann das Thema, können wir das nicht im Lager machen? Lagermanagement. Dann war das Thema, bei der Personalabteilung haben wir eine Karriereseite, also Karriereseite in Anführungsstrichen, also immer noch analoger Prozess. Die Bewerbungen werden ausgedruckt und im Büro rumgeschickt. Supertoll. Das haben wir eben auch genau nach dem gleichen Prinzip durchdigitalisiert.
00:11:48
Speaker
Und dann war das so, okay, das waren so ein paar Tools, wirklich Tools einfach nur. Und dann kam irgendwann dieser ganz große Punkt, Mensch, wir müssen im Gerüstbau wirklich digital werden. Das ist vor ein paar Jahren erst gewesen, vor drei, vier Jahren, wo wir gesagt haben, wir müssen irgendwie unsere ERP-Lösung, die wir hier haben, irgendwie ablösen.
00:12:07
Speaker
Und man hat damals schon so eine Art Dokumentenmanagementsystem entfremdet und damit quasi seine Rechnungen und Angebote zu schreiben und gesagt, das war alles auch alles so hemmsehermlich zusammengestrickt, böse gesagt. Und da haben wir gesagt, ja, traust du dir das zu, so eine ERP-Lösung wirklich zu bauen auf Web-Basis und so weiter? Und das haben wir gemacht. Wir haben Anfang, Mitte 2019 haben wir damit angefangen. Und wir waren genau am 1. April 2020 fertig. Und jeder weiß, was am 1. April 2020 war.
00:12:36
Speaker
Corona, alle mussten ins Homeoffice, alles war irgendwie dezentral und wir hatten eine Web-Oberfläche, die komplett ohne VPN funktionierte und alles. Und wir konnten so auf den Knopf drücken und die Leute konnten mit jedem Endgerät mit dieser Software auf einmal arbeiten. Und die erste Niederlassung, die das dann eingeführt hatte, da kam, ich glaube, einen Tag später kam Feedback von der Team-Assistentin, die sagte, geil, die Software ist so cool.
00:12:59
Speaker
Früher hab ich für sieben Angebote einen ganzen Tag gebraucht. Heute brauch ich eine halbe Stunde für sieben Angebote. Die haben eine massive Geschwindigkeitssteigung bekommen. Und das merken wir heute noch, wo die Leute schon sagen, ich hab gar nicht mehr so viel zu tun. Man merkt, dass die Leute wesentlich schneller mit ihrer Arbeit geworden sind, weil wir uns echt immer hingesetzt haben, ist das Müll und kann das weg? Welche Prozesse brauchen wir eigentlich gar nicht? Wir haben wirklich immer alles auf Null gesetzt, alles gelöscht und gesagt, wir fangen mal ganz einfach an, machen die 80-%-Lösung.
00:13:28
Speaker
Und iterieren dann immer weiter. Irgendwann hab ich festgestellt, was wir hier machen, nennt sich Lean-Startup-Methode. Dieses, ja, Build, Measure, Learn. Hab gesagt, es ist exakt genauso, bauen wir. Aber es ist halt alles, da war kein Consultor bei uns. Das haben wir alles zu Learning by Doing. Wir haben auch viel Scheiße gebaut. Aber es ist wahnsinnig cool, wenn du deine eigene Software schreiben kannst, weil du, und das ist, was ich wirklich immer drauf packe,
00:13:56
Speaker
Wenn du Software kaufst, musst du deine Prozesse der Software anpassen. Manchmal ist die custom-miced, da kannst du noch irgendwie ein Wort ändern oder was auch immer. Aber bestimmte Prozessschritte, die der Programmierer sich überlegt hat, die kannst du manchmal nicht ändern. Die sind in Stein gemeißelt. Bestimmte Wege, die da drin sind. Und bei uns war es genau umgekehrt. Wir haben gesagt, das ist unser Prozessweg. Die Software hat Gefälliges, genau so zu arbeiten, wie wir gerne unsere Prozesse sehen. Ob die Prozesse dann gut oder schlecht sind, das steht auf anderen Blatt. Aber so haben wir echt angefangen, das zu entwickeln. Genau. Ja.
00:14:25
Speaker
Und jetzt ist es halt alles vernetzt, ne? Das ist ja das eben, und es sind ganz viele APIs, Webhooks und so weiter. Und jetzt ist es halt so cool, dadurch,
Verbesserung der Betriebsabläufe durch das ERP-System
00:14:35
Speaker
dass wir halt eben in diesem Webstandard sind, APIs haben, eine KI einzubinden, die auf der gleichen Engine, also auf der gleichen Sprache, also Jason arbeitet, ist halt easy, ne? Ja. Einfach. Weil das halt alles schon im Internet ist, ne? Ja. In der Cloud, wie man schön sagt.
00:14:51
Speaker
in der Cloud, die gar nicht nur so böse ist, wie es jemand hinscheint. Aber ich habe da so viele Fragen zu, so einmal haben wir das ganze Thema, ich muss auch kurz entscheiden, was ich wann abarbeiten möchte, weil einmal haben wir das Thema, okay, Zeiten freisetzen. Wir können Angebote statt in einem ganzen Tag in wenigen Minuten zusammen schreiben. Was passiert da einmal mit im Kopf der Mitarbeiter, die auf einmal
00:15:18
Speaker
Kapazitäten freigesetzt bekommen. Und dann das andere Thema, was ich super spannend finde, ist die Make-or-buy-Geschichte. Vielleicht gehen wir darauf als erstes ein und dann danach auf, was das im Mindset verändert. Ihr habt ganz am Anfang quasi die Entscheidung getroffen, okay, wir bauen den ersten Prozess jetzt erstmal selber.
00:15:38
Speaker
Genau. Und dann, ich habe ein bisschen in noch anderen Podcasts gelaust, wo du schon warst, wo du davon erzählt hast, was das freigesetzt hat für zukünftige Make or Buy Entscheidungen. Kannst du da noch ein bisschen drauf eingehen?
00:15:53
Speaker
Ja, also es war am Anfang tatsächlich, als wir das erste Mal professionell was machen wollten, musste ich tatsächlich gegen Angebote holen. Also es gibt ja Sachen auf dem Markt, Arbeitssicherheitstools. Gut, da gab es nicht ganz so viele, damit war der Vergleich relativ einfach. Und wir waren, sag ich mal, relativ ähnlich von den Preisen her beim Make zu dem Thema Buy.
00:16:15
Speaker
Aber, und das war der große Punkt, wo wir einfach gesagt haben, wir machen es selber, weil das Thema Lizenz immer für uns ein Thema war. Also klar, du kannst jetzt sagen, für die 200 User kostet mich das jetzt so, aber was ist denn, wenn wir jetzt noch mehr User? Dann kostet es auf einmal doppelt so viel.
00:16:29
Speaker
Und die Make-Variante war dann, wenn du es einmal entwickelt hast, ist es entwickelt. Das ist ja unser Quellcode. Klar hast du bei beiden irgendwo einen gewissen Wartungsanteil, Service-Fee bei dem einen, Updates, Upgrades. Und bei uns halt eben, die Server müssen geupdatet werden. Du musst ja immer so ein bisschen am Stand der Technik bleiben. Also hast du immer so laufende Kosten. Aber die Anschaffungskosten sind einmalig gewesen, die Programmiersachen.
00:16:50
Speaker
Und im zweiten Schritt war es dann schon, als dieses Thema Karriere-Seite mal da drauf kam, da war auch so ein bisschen, ja, okay, wir gucken uns mal eine Karriere-Seite an. Da war ja noch gar nicht so am Anfang so, wir bauen es selber. Wir haben einfach nur gesagt, mit denen, wir haben wirklich recherchiert, okay, wir hatten drei Tools, wo wir sagten, das entspricht unserem Anspruch. Dann geguckt, was kostet uns das lizenzmäßig? Ich weiß noch irgendwie, das war pro Jahr irgendwie 7200 Euro.
00:17:13
Speaker
Wir haben dann gesagt, was würde es im Make kosten, wenn wir das exakt so nachbauen? Dann waren es 14.000 € und haben einen Haken hintergemacht. Das wir mittlerweile mehr dafür ausgegeben haben, weil wir noch 1.000 andere Schnittstellen hinzugefügt haben und das mal hingestellt. Aber der Vorteil, was wir von vornherein immer versucht haben, schon gleich als wir das zweite Tool reinkamen,
00:17:35
Speaker
Wir haben ja bestimmte Ressourcen, die immer wieder verwendet werden. Wir haben zum Beispiel den User, das rechte Management und und und. Also Ressourcen, die in verschiedenen Tools immer wieder auftauchen, die legen wir nicht immer ein zweites Mal an. Das heißt also, wenn du schon eine komplette Userverwaltung hast, dann brauchst du im zweiten Tool schon mal keine Userverwaltung mehr. Die ist schon da.
00:17:54
Speaker
Mir war persönlich auch ganz wichtig dieses Thema Single Sign On. Es gibt ja nichts Schlimmeres, als wenn ich da 10.000 Tools habe, die alle toll sind, aber der User sich auch wirklich 10.000 Passwörter merken muss und 10.000 Zugänge. Wir haben einzelne Tools gehabt, die aber sich an einem Single Sign On Server, den wir selber gebaut haben,
00:18:11
Speaker
angemeldet haben und den haben wir dann auch noch mit unserer Personalabrechnung verknüpft. Das heißt, kommt ein neuer Mitarbeiter rein, war er automatisch angemeldet, wie so eine Art Apple ID, bei uns hieß es dann oder heißt es Needed ID und wenn er geht, dann sind alle Accounts automatisiert geschlossen.
00:18:25
Speaker
Und das halt ist ein Web. Ich lieb's. Aber das ist ja auch noch mal auf der User-Seite. Ich finde, es gibt ja auch nichts Schlimmeres, als wenn man selber als User, also nicht nur für diejenigen, die halt die ganzen Tools anlegen und einpflegen und so was, sondern auch als User selber, wenn ich mich überall wieder neu einloggen muss und irgendwie 17 Milliarden verschiedene Tools habe für jeweils eine kleine spezifische Sache. Genau.
00:18:48
Speaker
Letzend. Also, ich hasse das ja. Ich meine, ich mach die IT. Wenn ich mir unseren Keypass angucke, wie viele Tausende von Zugängen wir verwalten müssen, ne? Für Tausende Internetportale und wo man nicht sich alles registrieren muss, ist der Wahnsinn, ne? Und das ist die Hölle. Und hier ist einfach die Idee des Workflows. Und das haben wir so weit professionalisiert. Wie gesagt, du hast jetzt einen Tourpark, du hast eine Einsatzplanung, eine Personalakte. Also das, was so ein ERP-System letztendlich auch ausmacht.
00:19:14
Speaker
Und egal, wo du draufklickst, du wirst angemeldet, automatisch bist drin, siehst das, was du sehen darfst, weil es ist nicht nur die Person angemeldet, sondern das System weiß, in welcher Niederlassung, also für welche Firma, wir haben ja mehrere Firmen, für welche Firma arbeitest du, in welcher Niederleistung arbeitest du und in welchem Bereich arbeitest du. Und dementsprechend werden die Sichtrechte auch vollautomatisch eingeschränkt. Das heißt, ich muss mich nicht darum kümmern, darf der jetzt die Niederlassung Wilhelmshaven oder nur die aus Hamburg sehen? Nein, wenn er in Wilhelmshaven ist, kann er nicht.
00:19:43
Speaker
Da kommt natürlich so ein wahnsinniges Krisen-Overhead natürlich an Sichtrechten, weil es gibt dann Bauleiter, die beide bedienen können, da muss man dann wieder Ausnahmen bauen. Also das User- und Rechte-Management oder Rollensicht und User-Management ist schon sehr, sehr herausfordernd manchmal, weil wir so viele Firmen haben, die aber alle interneinander, also zusammenarbeiten.
Entwicklung eines digitalen Personalaktes
00:20:04
Speaker
Das macht es manchmal komplex. Ja, total. Ich fühle das total. Wir haben auch ein paar Projekte, wo wir so ein sehr, sehr komplexes User- und Rechtemanagement mit einbauen. Genau, da kann man schon ganz eigene Projekte quasi fast mit machen. Genau.
00:20:22
Speaker
Kannst du uns ein bisschen auf den Prozess mitnehmen, wie habt ihr gebaut? Du hast am Anfang gesagt, ihr habt euch externe Entwickler quasi mit reingenommen, die ihr dann für euch gebaut habt. Und wie ist das bei euch jetzt im Team verteilt? Du hast eben gesagt, ihr seid jetzt ein Team von vier Leuten. Was sind so eure Aufgaben?
00:20:37
Speaker
Ja, also das Team von vier Leuten, das ist die klassische IT-Abteilung. Also, ziel ich mich davon ab, sind noch drei Administratoren, die das klassische Geschäft machen. Ich hab mittlerweile schon gar nichts mit damit zu tun. Ich seh mich als Schnittstelle zwischen den Entwicklern und den eigentlichen ... Wie nennt man sie mal? Stakeholder und Co. Also im Prinzip eigentlich den End-Usern, die bestimmte Anforderungen haben. Wir haben aber eigentlich aus allen Bereichen ...
00:21:02
Speaker
immer noch jemand mit dabei. Das ist im Prinzip unser Digitalisierungsteam. Es gibt nicht den einen CDO in dem Sinne, sondern eigentlich ein Team aus den verschiedenen Fachbereichen, die zusammen mit den Entwicklern die Software entwickeln.
00:21:17
Speaker
Also der Entwickler setzt das um, weil das ist für den total easy. Da ist ja auch extrem schnell und für ihn ist immer wichtig, dass er den richtigen Input bekommt. Und das war eigentlich die größte Herausforderung am Anfang. Also für mich war es irgendwann klar, weil ich auch auf der Coding-Seite komme. Also ich weiß, was man machen kann. Kann also somit quasi die anderen User beraten und sagen, okay, wie könnte man das zusammenbauen? Und ich kann dann eher auf einer fachlichen Ebene mit den Entwicklern sprechen und sagen, ja, lass uns mal die und die Einträge machen und da die Referenz in der Datenbank, blablabla und so. Also viel anders als wenn ja ein User kommt, ja, ich hätte das gerne da oben in Grün
00:21:48
Speaker
Was hat das denn für Auswirkungen? Und was aber ganz spannend ist, und ich finde es jetzt mal gerade, wir haben aktuell das letzte Projekt und da ist es am meisten, weil man es da wieder sieht, wir haben eine Personalakte gerade installiert, also entwickelt.
00:22:02
Speaker
Und die Personalakte gehört fachlich in die Personalabteilung. Die hat vorher noch nie mit uns zusammengearbeitet. So, und jetzt ist das Spannende, wenn du quasi hingehst zu einer Personalabteilung und sagst, hey, liebe Personalabteilung, ihr habt jetzt hier ein großes weißes Blatt Papier. Und ihr könnt euch alles wünschen, was ihr wollt. Das ist völlig egal. Wie müsste euer Prozess einer Personalakte aussehen? Wie geil muss das werden? Und dann sagen die sich, ja, also vorher hatten die nur eine analoge Akte.
00:22:29
Speaker
Naja, eigentlich so wie die analoge Akte mit Reitern drin, wo wir die Sachen reinpacken können. Dann denkst du...
00:22:37
Speaker
Okay, also eine Dokumentenablage. Wo ist da die Innovation? Also denen fehlt die Fantasie, über ihren Tellerrand hinauszuschauen. Das ist gar nicht böse gemeint, weil die das gar nicht wissen, woher denn auch. Und deswegen ist es schon unheimlich schwer, auch diesen ganzen Leuten quasi die Idee, ihre Pains herauszuarbeiten, sag ich mal. Also wo tut's dir denn am meisten weh? Was nervt dich denn eigentlich? Und dann dauert das so eine Zeit, bis sie dann sagen, ja, das ist doof und das. Und daraus dann diese Prozessbilder zu machen.
00:23:06
Speaker
Und wir haben dann irgendwann beigenommen und gesagt, okay, die Personalakte ist zum Beispiel auch super wichtig für die Arbeitssicherheit, weil wir müssen wissen, wen wir beauftragen müssen, wann läuft etwas ab und so weiter. Und so haben wir ganz, ganz viele Fachbereiche reingeschmissen. Und auf einmal ist das nicht eine Personalakte für die Personalabteilung, sondern das ist eine Personalakte für das Unternehmen.
00:23:25
Speaker
Bauleiter haben Zugriff drauf, je nach Rechte. Die können nicht auf die Dokumente, aber für die reicht. Ist mein Mitarbeiter überhaupt fähig, das Auto zu fahren? Hat der überhaupt den Führerschein dafür? Das muss der ja wissen.
00:23:37
Speaker
Aber wenn ich nach Datenschutz gehe, kann er das nicht wissen. Aber ich kann ja einen grünen Daumen machen und sagen, Sebastian Strauß hat den Klasse-B-Führerschein, der darf keinen Anhänger fahren als Beispiel. Und das bringt den Wahnsinns Mehrwert. Und jetzt kommt ja die weitere Entwicklung. Der Bauleiter fragt ja nicht die Personalakte, kann ich den fahren, sondern ihm ist das eigentlich erstmal egal.
00:23:57
Speaker
Er hat einen Einsatzplaner, er hat sein Projekt, er schiebt sein Auto da rein mit dem Anhänger und nimmt jetzt die Leute und schiebt die da rein. Und wir können im Hintergrund parallel sehen, ich habe das Auto, ich weiß, was das für ein Auto ist, mit welchen Tornagen ist das Auto, weil ich diese ganzen Referenzen miteinander habe.
00:24:11
Speaker
Und jetzt hat der Mitarbeiter, was hat der für einen Führerschein? Passt das überhaupt? Ja, nein. Und dann kriegt der Mitarbeiter eine Info, also der Bauleiter, das, was du da an Kombinationen gerade probierst, ist nett, aber es funktioniert nicht. So, willst du es trotzdem machen? Und er sagt ja, dann ist es aber seine Entscheidung, dann ist es auch sein Problem, wenn es dann mal mit Strafzetteln und so angeht, weil er es angeordnet hat. Und wir wollen ihn eigentlich davor bewahren, quasi in den Knast zu kommen. Ganz einfach.
00:24:37
Speaker
Immer eine gute Sache. Wir verstehen einige manchmal nicht. Aber es ist immer so, oder wie immer schön sagen, den Arsch an die Wand kriegen. Also es ist halt eben so, alle Mitarbeiter, Bauleiter, die eine Führungsverantwortung haben, wir sind im Bau, im Gerüstbau gerade, du kannst abstürzen, das hat ganz schnell was mit Tod zu tun, leider. Es ist eine sehr hohe Gefahr, die wir da haben. Und dementsprechend musst du die Schulungen haben, du brauchst Unterlagen, du musst also sehr hohen Dokumentationsaufwand haben, damit die Leute sicher
Integration von APIs und Automatisierungslösungen
00:25:05
Speaker
Und vor allen Dingen, dass du noch abends eben, dass dein Mitarbeiter gesund nach Hause kommt und dass du nicht in den Knast nach Hause gehst, also nicht nach Hause kommst, sondern geh nicht über los, sondern direkt in den Knast, einfach gesagt, dass du halt eben auch nicht belangt wirst, weil das ist echt ein Problem.
00:25:23
Speaker
Das ist halt eben das, was bei uns auch immer so ein bisschen mitschwingt. Deswegen ist es auch für uns wichtig, Daten so zur Verfügung nach, dass diese Mitarbeiter arbeiten können und sicher arbeiten können. Also nach allen Regeln und Normen arbeiten können. Ja, verstehe ich total. Wie entwickelt ihr denn? Vieles von dem habt ihr auf klassischem traditionellem Code entwickelt, richtig?
00:25:44
Speaker
Ja, also Frameworks. Wir nutzen tatsächlich Framework von Anfang an schon. Das ist Laravel von PHP. Damals noch gar nicht so bekannt. Mittlerweile ist es eins der führenden Frameworks im PHP-Bereich. Setzen ganz viel halt eben mit Forge, Vapor, das sind diese ganzen Add-ons. Also Serverless-Umgebung oder Provisionierung der Server. Und dann halt eben Nova. Das ist halt im Prinzip das Visualisierungs-Frontend, damit du halt relativ schnell auch Frontends bauen kannst. Dadurch sind wir super, super schnell geworden. Also wir brauchen nicht ...
00:26:14
Speaker
Um eine saubere Visualisierung zu bauen, brauchen wir gerade mal zwei bis drei Wochen. Dann steht eigentlich schon der Rahmen und dann geht es halt um die Prozesse. Wie machen wir was? Wann muss was angeklickt werden? Wie muss was überarbeitet werden? Aber das ist halt klassisch Coding, aber schon reduziert.
00:26:30
Speaker
weil du nicht alles von Hand machen musst. Ich weiß, worauf du hinaus willst, das Thema Low-Code-Low-Code. Kann ich aber auch schon mal so sagen, ich bin da ja tatsächlich auch erst vor zwei Jahren bei der vorletzten Solution auf die Automationsebene make gekommen.
00:26:46
Speaker
Mal andersrum, wenn du mal Low-Code und No-Code siehst, ich hab früher, oder mach ich's immer noch, ich programmiere unsere Vagos hier, und das ist im Prinzip auch schon eine Low-Code, No-Code. Vago ist eine Gebäudevisualisierung, Mikrocontroller. Damit kannst du quasi sagen, dass dein Lichtschalter A die Lampe B steuern soll. Und die Heizung und so weiter. Und das wurde damals mit sogenannten FUPS, funktionsorientierten Programmierbausteinen, das ist im Prinzip auch einfach nur ...
00:27:12
Speaker
Äh, wie ist das? Verrückt, also Codes ist Programmierung. Das ist im Prinzip schon so ein bisschen das wie Make, nur in ganz fürchterlichen grafischen Interfaces, weil das einfach nur ein schwarzes Kästchen ist, also ein Kästchen mit einem schwarzen Rand. Und dann hast du Eingänge und Ausgänge. Und dann macht dieses Kästchen irgendeine Funktion da drin. Und du kannst dann quasi sagen, wenn die Lampe reingeht, dann soll er im Ausgang was anderes machen. Das war damals schon das Programmieren.
00:27:38
Speaker
Das ist ja auch nicht neu eigentlich. Also auch No- und Low-Code ist ja wirklich einfach hier nur das visuelle Interface drüber gesetzt und No- und Low-Code ist halt der neue sexy Begriff. Aber so auch Excel ist eine Form von No-, also im Prinzip Low-Code oder No-Code, weil es halt vereinfacht Formeln mit Formeln zu arbeiten und Daten und so von daher.
00:27:59
Speaker
Und If This, Then That ist ja wirklich auch nicht neu. Genau. Also ich hab damit mit If This, Then That schon früher schon rumgespielt, weil ich auch selber viel mit Gebäudeautomation zu Hause auch schon rum... Und das ist natürlich dann geil, wenn du auf einmal eine E-Mail bekommst, weil dein Haus irgendwie jetzt nicht warm genug geworden ist oder so. Ja, also ganz simple Tools dir einfach. Wenn das kommt, dann schreib eine E-Mail so. Und...
00:28:20
Speaker
Und hier sind wir jetzt irgendwann so ein bisschen auf den Punkt gekommen und deswegen bin ich eher so da auch der Datenschutzer. Das war für mich so ein bisschen der Punkt. Wir haben natürlich neben den selbstentwickelten Systemen auch viele Fremdsysteme. Also wie zum Beispiel unsere Personalabrechnung Dativ. Und jetzt musst du diese ganzen Systeme ja auch miteinander verbinden. Da gibt es dann meistens REST APIs und klassisch programmier ich die wirklich hardcoded in PHP runter und der schiebst die Daten A nach B, die müssen nur konvertiert werden und so weiter.
00:28:46
Speaker
Und da kam jetzt so ein bisschen damals vor zwei Jahren das Make ins Spiel, wo ich gesagt habe, das ist ja cool. Damit kannst du zwar nicht deine On-Premise-Lösung erledigen, klar ist es schwieriger, aber da war es so ein bisschen so ein Punkt, okay, aber wir haben zum Beispiel eine Tracking-Software. Das ist eine gekaufte Version, da werden unsere ganzen Fahrzeuge getracked, das heißt ich sehe welches Fahrzeug wo ist.
00:29:09
Speaker
Und ich hab gesagt, ist ja geile Idee. Ich lege immer, wenn ein neues Projekt kommt und wieder einen Auftrag dazu bekommen hat, dann schubs ich einen Webhook an Make. Der legt mir eine Geofence in meinem Tracking-Tool an. Mit dem Namen und alles. Und dann geht die Reise andersrum. Wenn ein Fahrzeug jetzt in diese Geofence reinfährt, dann schubs mein Tracking-System wieder einen Webhook an, dass das wieder quasi in meine Projektakte reingeht und in meinem Fuhrpark-Management. Und dann seh ich, welches Fahrzeug oder war auf welchem Projekt. Wie lange vor allen Dingen.
00:29:38
Speaker
Und dann kann man am Ende des Tages, also am Ende des Monats, weil wir sehr, sehr viele Projekte haben, auch sagen, okay, im Einsatzplaner waren 25 Projekte im Einsatz als Beispiel. Von den 25 Projekten waren 24 Projekte auch mit Fahrzeugen. Also da waren wirklich Fahrzeuge drauf, aber es ist noch gar keine Rechnung geschrieben. Hallo, Rechnung schreiben, so, ne? Cashflow sichern und so. Krass, krass, krass. Okay, warte, also ihr habt den Fuhrpark, der steht auf einem bestimmten Gelände, da ist sowieso schon ein Geofenst rum. Und dann habt ihr das Projekt vom Kunden, wo ihr dann quasi automatisiert,
00:30:07
Speaker
ein Geofans um das neue Projekt, was sich drum herum legt, um die Baustelle dann. Wie cool! Und wenn das Fahrzeug in diese Geofans reinfährt, das ist in dem Moment eine dynamische Geofans. Solange wir das Projekt haben, bei uns in der Abrechnung besteht, wir bauen da irgendwas drin auf, solange steht das Geofans und wird nachher vollautomatisch mit diesem Tool von Make ein- und ausgeschaltet. Wir haben durch diese Webhooks, deswegen war es auch wichtig, wir haben von Anfang an
00:30:34
Speaker
immer in unserer Eigenentwicklung ganz viele Endpoints eingebaut. Also API first fast schon vom Gedanke. Und eigentlich alle Events, die wir haben, sind per Webhook aussteuerbar. Das heißt, es kann das rausgeben. Damit kann ich in Echtzeit superschnell reagieren.
00:30:51
Speaker
Und Make ermöglicht es mir, ganz schnell Ideen zu verfolgen und zu sagen, könnte das klappen? Ja, nein. Und manchmal ist es dann der Punkt, wo ich merke, das sind zu viele Operations, weil ich extrem viel Daten hin- und herschieben muss. Dann kann man das irgendwann hardcoden, weil du weißt, es funktioniert, der Proof ist da.
00:31:10
Speaker
Aber einige Sachen bleiben auch im Make, weil wenn da zehn Mal zehn Aufrufe kommen, lohnt es sich nicht, was zu programmieren. Das ist die Entscheidung. Ich nutze Make mittlerweile auch tatsächlich so. Ich hab früher ... Manchmal hast du keine Chance, Daten an ein System zu übergeben. Das heißt, die bleibt dir nur die Möglichkeit zu sagen, da ist eine neue Kostenstelle, leg die bitte an. Wir haben eine Firma zugekauft, die hat eine on-premise, oldschool ERP-Lösung.
00:31:38
Speaker
Die kriegst du nicht irgendwie angebunden. Das heißt, ich geh hardcoded in die Datenbank rein und zieh mir dann die Informationen, die wir brauchen. Ich krieg sie aber nicht in andere anderen Systeme rein, in Dativ und Co. Und also muss ich den Mitarbeiter informieren, dass er irgendwas zu tun hat in seiner Software. Damit er aber weiß, in Echtzeit, Mensch, da ist ein neuer Kostenträger, was auch immer. Und das hab ich früher sehr viel hardcoded gesagt und schreib auch die E-Mail.
00:31:59
Speaker
Und dann wechselt der Mitarbeiter, da kommt ein neuer Mitarbeiter, der soll das auch bekommen. Und dann musst du immer in den Code rein und die E-Mail-Adresse. Das ist ja total erätzt. Also man kann das jetzt alles aufblähen und noch eine Datenbank hinterbauen. Totaler Blödsinn. Und ich hab das dann einfach so gemacht, mein Hardcode, also mein Code, der setzt einfach einen Webhook aus und sagt die Information. Also hier hat sich was verändert.
00:32:17
Speaker
Und in Make steuere ich dann über eine ganz einfache Automation, wer soll das alles kriegen. Und das kann im Prinzip jeder unserer Mitarbeiter jetzt einstellen, welche Information, wie so ein Newsletter, wo möchtest du, also die Webbooks werden automatisch alle angetriggert und jeder kann sich eintragen, welche Information hätte ich denn gerne. Das interessiert mich nicht, Updates von Kostenstellen brauche ich nicht, aber wenn eine erstellt wird oder eine beendet wird, das finde ich super, will ich gerne haben, trage meine E-Mail-Adresse ab. Und das ist halt eben cool, dass die Leute selbstständig sich in diesem Informationsfluss beteiligen können.
00:32:45
Speaker
ist immer noch blöd, weil es immer noch eine PDF oder eine E-Mail ist. Und geiler wäre es natürlich, wenn es vollautomatisch in der Software drin wäre. Aber ich sag leider, der Traum funktioniert nicht immer. Also wenn du so On-Premise-Lösungen hast, die so gar nicht wollen.
00:33:03
Speaker
Ja, man braucht ja auch immer noch ein bisschen Schatz zum Rumspielen. Wie ist das denn? Gibt es auch Mitarbeiter bei euch, die selbst entwickeln oder bauen oder vielleicht auch Ideen haben für so, hey, das könnte man automatisieren? Oder ist das bei euch vor allem? Nein. Nein, also es ist tatsächlich nicht. Weil ich glaube, dafür sind sie noch nicht zu weit. Da sind wir immer noch leider ein Handwerksbetrieb. Aber ...
00:33:28
Speaker
Ich kann zumindest mal für den Gerüstbau sprechen, weil die Leute sich da immer mehr mit beschäftigen, es verstanden haben, wie wir arbeiten. Wir beteiligen ja auch alle. Also wir haben ein sogenanntes Feedback. Da wir ja Lean Startup quasi machen, haben wir ja dieses Measuren und das ist für uns ein Feedback-System. An der Seite können die Leute per Feedback sagen, auf der Seite, das finde ich doof, können wir den Prozess so und so machen oder ich habe das und das an Problemen und so weiter.
00:33:49
Speaker
Aber manchmal kommen die Leute auch und sagen, ich hab da meine Idee oder das ist mein Painpoint. Sie können jetzt auf einmal ihre Schmerzen, also das, was sie nervt, irgendwie beschreiben. Und dann können wir mit denen zusammen das bearbeiten. Am Anfang, da kommen wir an den Punkt, ich kann nicht für jeden Prozess eine neue Digitalisierungslösung bauen. Dann hilft es manchmal zu sagen, können wir da was automatisieren, können wir mit Low-Code was bauen. Da sind wir aber noch relativ weit am Anfang.
00:34:17
Speaker
Aber ja, das ist so ein bisschen der Ansatz. Ja, super, super cool. Vielleicht kommt dann irgendwann mal, dass die Leute sagen, hey, kannst du selber nutzen. Aber ja, also wir haben halt eben keine IT-Spezialisten hier im Hause. Das sind und auch gar nicht so viele Verwaltungsmitarbeiter, das sind alles Bauleiter, die ganz viele auf der Baustelle sind und froh sind, dass sie den Rechner nicht bedienen müssen. Ich sag mal so, die haben eine Hand, die ist so groß wie meine zwei Hände und die sind manchmal links, was den Rechner angeht. Ja, also wenn da so einer ist und der sagt, hier auf dem Tablet, da, da. Und der macht das Tablet eher kaputt.
00:34:48
Speaker
Das sind supernette Menschen. Aber es sind halt eben, das sind keine IT-Fachleute. Das sind Handwerker. Und da muss auch eine Software sehr, sehr robust sein. Also nicht nur von der Hardware, sondern auch die Software in sich muss so robust sein, dass sie einfach Fehleingaben so weit abfängt, dass da kein Blödsinn mehr herauskommt. Aber dass der User auch nicht bevormundet wird. Das ist also eine große Herausforderung, die wir uns eigentlich immer stellen. Also vom Design der Software, wie muss die aussehen? Wie groß müssen die Buttons sein und so weiter? Wie verständlich sind die Buttons und so weiter?
00:35:18
Speaker
Da kann man lange, lange diskutieren. Und wenn wir Projekte starten, ist, glaube ich, immer zwei Termine allein das Wording.
00:35:26
Speaker
Also, damit alle Bereiche von demgleichen sprechen, das ist Wahnsinn. Das glaubt man gar nicht. Verein ist das ... Deswegen Personalakte war schön. Beauftragung oder Befähigungen. Wann ist etwas was? Also, welcher Status ... Wann ist etwas eine Beauftragung? Wann ist es eine Befähigung? Allein dieses Wording hat, glaub ich, drei Stunden gedauert, bis wir diese beiden Wörter so herausgearbeitet haben im Team, dass alle genau wissen, wann ist es eine Befähigung und wann ist es eine Beauftragung.
00:35:54
Speaker
Ich weiß es mittlerweile, aber damals war das für mich klar, aber für die anderen auf einmal nicht. Das ist das Programmieren. Der Entwickler saß da neben, online, und hat sich nur gedacht, machen die da gerade für den Scheiß? Na ja, gut, ich werd bezahlt, egal.
00:36:09
Speaker
Ja, es ist super, super wichtig, dass im Team ein Konsens herrscht, wie wir Dinge beschreiben. Und dann können auch alle an dem Thema weiterarbeiten. Sonst geht das alles durcheinander. Der eine sagt, bei der Beauftragung brauch ich immer den grünen Button. Und du denkst ja, eigentlich meinst du die Befähigung. Oder wo bist du gerade, in welchem Prozess? Ja, total.
00:36:31
Speaker
Als wir uns getroffen haben bei der Solutions, hast du mir auch noch von einem anderen Prozess erzählt, von dem ich absolut vollkommen begeistert war. Auf welchen? Ich habe so viele Prozesse mittlerweile, ja. Ich bin mal gespannt, was inzwischen dein Lieblingsprozess ist, ehrlich gesagt. Aber worüber ich gerne einmal sprechen würde, ist euer Bewerber-Tool per Spracheingabe.
00:36:53
Speaker
Ist halt noch Demo. Es wird langsam immer mehr, dass wir sagen, ich habe jetzt hier auch Unterstützer im Unternehmen, die da mehr drauf angehen.
Sprachgesteuerter Bewerbungsprozess
00:37:02
Speaker
Also einfach gesprochen, ich habe einfach mal überlegt.
00:37:07
Speaker
Wie kann man die Hürde von unseren Bewerbern senken? Wir brauchen relativ viele Mitarbeiter im Helfersegment. Das heißt also, die müssen jetzt nicht ein wahnsinns Bewerbungsverfahren durchlaufen. Also ich bin froh, wenn sie ihren Namen und ihre E-Mail-Adresse oder Telefonnummer hinterlassen und das reicht und sagen, die wollen hier arbeiten. Dann haben die ja schon gewonnen.
00:37:28
Speaker
Und da kann ich denen jetzt nicht einen riesengroßen Formulismus, trag mal hier noch deinen Lebenslauf ein, mach da mal deine letzte Schulbildung und noch ein Foto hochladen und das noch. Sondern es ist ja schon der Punkt, machen ja auch einige so, schreib uns per WhatsApp an.
00:37:41
Speaker
Haben wir auch gemacht, wir haben so ein WhatsApp-Telefon. Telefon, weil es jetzt nicht so, es lohnt sich nicht, hier Tools dafür einzukaufen, die relativ teuer sind, die die WhatsApp-Schnittstelle bedienen. Also haben wir tatsächlich ein klassisches, echtes Smartphone, was irgendwo in der Schublade liegt und dann quasi von einem Personalsachbearbeiter zum nächsten übertragen wird. Und wenn der krank ist, dann bleibt das Telefon in der Schublade. Oder am Wochenende hat der Personalsachbearbeiter keinen Bock, irgendwie das Handy mitzunehmen, um irgendwelche Anfragen zu beantworten. Und da war so ein bisschen der Punkt,
00:38:11
Speaker
Mensch, ChatGBT, kann der das? War einfach so eine Fragestellung. Und bin dann tatsächlich textlich angefangen und hab dann so ein bisschen für mich überlegt, nach dem Motto, der Bewerber sagt, ich brauch Arbeit, dass dann eine Make-Automation läuft, die erstmal sagt, okay, was denn für Arbeit? Brauchst du einen Ausbildungsplatz? Suchst du einen Arbeitsplatz? Dann kann das auswählen. Also ganz klassisch nur,
00:38:33
Speaker
Das ist nicht mal ein Bot, also einfach nur so Frage-Antwort-Spiel. Und das Ziel ist es ja eigentlich, ihn auf eine spezielle Stellenanzeige zu bekommen. Also nachher zu fragen, welcher Standort oder so weiter, welche Stellenanzeige. Ja, die Grüßbauhelfer. So, und ab da habe ich ja alle Informationen, die ich brauche, plus das ganze Gespräch davor.
00:38:50
Speaker
und kann dann diese ganzen Informationen dem GPT-Model per API, also alles per Make dann automatisieren, dann zur Verfügung stellen. Das ist die ganze Stellenanzeige, das ist der ganze Gesprächsverlauf, das ist Firma Nietzsche, so macht sie uns aus, was haben wir für Werte, was sind unsere Ziele und so weiter.
00:39:08
Speaker
Und dann kommt eine Frage, hast du noch weitere Fragen? Und dann kann er loslegen. Und das ist so erstaunlich. Wir haben so viel ausprobiert schon. Er antwortet super korrekt. Wir haben auch schon gesagt, was ist denn, wenn ich, ich habe Höhenangst und er sagt, das ist jetzt aber blöd, wenn du Gerüstbau werden willst und Höhenangst hast. Also und das haben wir dann. Ich habe das dann weiter geprompt. Engineer, wie man schön sagt, er soll nur über Stellen anzeigen, soll keine Drogen verkaufen, also kann nichts illegales machen und so weiter. Ja, alles schon ausprobiert.
00:39:33
Speaker
Er ist auch super höflich und so und mittlerweile haben wir ihn so flapsig gebaut. Das ist so geil. Ich habe mittlerweile gesagt, ja, ich würde gerne Gerüstbauer werden oder ich bin Gerüstbauer. Und dann sagt er, ja, läuft bei dir. Ich denke immer so, läuft bei dir. Also es klingt super spannend und es ist eigentlich die Idee, den Bewerber oder den zukünftigen Bewerber so ein bisschen bei der Stange zu halten und zu sagen, hey, ja, hast du Fragen dazu? Brauchst du noch Infos? Soll ich dir ein paar Sachen über den Bewerbungsprozess sagen?
00:40:01
Speaker
Ziel wäre es irgendwann in meinem Traumvorstellung, weil GPT ja auch JSON-Files als Output generieren kann, dass man im Prinzip per WhatsApp auch die Bewerbung fahren kann, dass es in unser System direkt reingeht. Nur dann reden wir natürlich über DSGVO, weil dann werden Daten auf einmal am falschen Server verarbeitet, da wird es dann schon ein bisschen schwieriger.
00:40:18
Speaker
Aber ich sag mal, rein informativ ist das supergeil. Und dank hier der GPTs, die es ja jetzt gerade aktuell gibt, seit einer, zwei Wochen gerade, kann man halt eben… Elf Tage seit heute. Ja, elf Tage seit heute. Ist krass, elf Tage. Stand, genau. Hab ich das Ding jetzt noch ein bisschen weitergedröselt, weil jetzt auf einmal, du kannst ja dadurch Funktionen ansteuern.
00:40:38
Speaker
Und ich habe das jetzt in Auftrag gegeben, dass wir eine API zu unserer Karriereseite machen, dass er wirklich reelle Informationen ziehen kann. Und dann muss ich nicht mehr mit Make das sogar mit sagen, hey, sag mir einen Standort oder so, sondern wirklich rein natürliche Sprache, ich bin in Oldenburg, hast du einen Job für mich.
00:40:55
Speaker
Dann kann er erst mal die Standortliste laden und sagen, an den Standorten habe ich überhaupt einen Job. Passt das überhaupt in deine Nähe? Ich habe es heute nochmal ausprobiert und er sagte, na ja, in Oldenburg habe ich nichts, also müsste es wohl umziehen nach Wilhelmshaven. Da habe ich gesagt, ja gut, Oldenburg, Wilhelmshaven geht, kann man fahren. Ja super, dann hätte ich hier drei Jobs für dich. Also es funktioniert und das ist super spannend.
00:41:16
Speaker
Und das ist mittlerweile schon gar nicht mehr so mein Tool. Also das war per Text. Und dann kam irgendwann noch dieser Punkt dazu, ich will das auch gerne in Audio machen. Das finde ich viel geiler, weil die Leute machen ja alle, wer tippt denn heutzutage noch, so blöd gesagt. Also ich bin noch ein Tipper. Ich hasse es, wie die pässt, wenn ich irgendwann zehn Minuten Audiomaterial von irgendeinem, also gerade in den Schulen, weißt du so, die Schul-WhatsApp-Gruppe der Eltern.
00:41:39
Speaker
Wahnsinn, ne? Da kriegst du viermal zehn Minuten Audio-Content. Und dann denkst du, 40 Minuten muss ich mir anhören. Und da komm ich jetzt mal, ich schlag die Gruppe, aber genau da hab ich überlegt, Sprache. Und es funktioniert, ich hab einen Whisper vorgeschaltet, der quasi aus dem Audio erst einen Text macht, es dann zu JetGBT gibt. Und dann nutz ich 11 Labs. Das ist ja auch im Prinzip ein Text-to-Speech-Synthesizer.
00:42:04
Speaker
Mit meiner Stimme, das war eben auch das Spannende, wie kann man meine Stimme synthetisieren und dann antworte ich tatsächlich auf meinem Stellenwort und sage halt ja blablabla, also den Text, den er sonst geschrieben hätte. Und das ist super spannend. Und mit dieser Audio-Anwendung bin ich jetzt weitergegangen und das sind diese Evolutionen.
00:42:21
Speaker
habe ich jetzt für mich zum Beispiel ein Tool geschrieben, was den Text zusammenfasst. Also quasi auch wieder Text übersetzen, also in Text bringen, dann aber sagen, hey, der Text ist unstrukturiert, weil es einfach so aus dem Gedächtnis gesprochen, mach da bitte erstmal verstehe das Thema, mach eine Überschrift und dann strukturiere den Text bitte als Prompt.
00:42:40
Speaker
Und das ist so geil. Und das hab ich dann tatsächlich bei dieser WhatsApp-Gruppe auch gemacht. Hab dann das Audio-File quasi meinem WhatsApp-Board geschickt. Der hat mir den Text dazu gemacht. Ich hab den rauskopiert und dann wieder in die Elterngruppe geschickt. Falls keiner Lust hat, das sich anzuhören, hier ist der Text dazu. Und wie kam das an? Die fanden das cool. Ja geil. Hast du das abgetippt? Abgetippt. Was?
00:43:05
Speaker
So und das treibe ich mittlerweile und das fand ich zum Beispiel so von der Idee halt geil, ist jetzt auch schon mal eine Überlegung wert. Jetzt habe ich ja Bauleiter oder ich sage mal Vorarbeiter oder Mitarbeiter auf den Baustellen und die kommen bei uns aus verschiedenen Nationen. Und die sollen jetzt vielleicht irgendwann digital mir eine Mitteilung geben auf der Baustelle. Die kommen aus Mazedonien, sind froh, dass sie gerade mal Deutsch sprechen können.
00:43:26
Speaker
Die sollen jetzt was da eintippen. Wie geil wäre denn, wenn er per mazedonisch in seiner Sprache das einfach aufspricht, ich das quasi in Text bekomme, per Diepel übersetze, an chat.gbt gebe, fasse das zusammen und trage das dann als Notiz in unsere Projektakte ein. So, geiler kannst du es eigentlich nicht mehr machen. Und das ist halt eine coole Anwendung. Und ich habe das dann irgendwann weitergetrieben jetzt. Ich mache jetzt quasi meinen Content für LinkedIn
Automatisierung von Social Media Inhalten
00:43:50
Speaker
und Co. Habe ich mir jetzt ein Audiotool geschrieben.
00:43:53
Speaker
Dann sag ich im ersten Satz, für was ich den Content brauch. Dann sag ich für LinkedIn, YouTube, Blog und Instagram. Dann quatsch ich drauf los, dann macht er auch den Text. Dann triggert er eine zweite Make-Automation an, die für jeden Content, den ich vorher definiert habe, die Texte generiert. Während der Autofahrt hab ich eine geile Idee, quatsch die auf, zehn Minuten, blablabla. Und hab dann für LinkedIn, Instagram, für meinen Blog, für YouTube gleich alles. Mit CEO-Marketing, für das Blog gleich fertig. Das ist super, super geil.
00:44:22
Speaker
Großartig. Und als Eingabe, was nutzt du da? Ich kann jetzt Teams, Slack oder WhatsApp benutzen.
00:44:30
Speaker
Geil. Und der Trigger ist dann quasi in Make, sobald eine neue Sprachangabe drin ist. Ja, ein Webhook, der dann steuert, und dann läuft's ab. Und dann nutz ich jetzt aktuell ein R-Table, um das zwischenzuspeichern, weil dann kannst du auch ein bisschen eingreifen, was der Textlicht dann auch macht. Manchmal versteht er auch was falsch oder hat einen falschen Hashtag oder so. Aber die Revision ist einfacher, als den ganzen Text zu tippen.
00:44:52
Speaker
Ja, definitiv. Ich finde, manchmal gibt es noch Probleme mit Deutsch tatsächlich. Ich finde, man merkt schon oft, dass die auf Englisch viel besser funktionieren. Das funktioniert bei dir sehr gut. Wahnsinnig gut. Es ist so unglaublich. Klar, wenn du irgendwelche Produkte hast oder so, Flo Weiss und Co., dann macht er zwei Ws oder so, weil er es nicht besser weiß. Oder ich vielleicht nicht richtig ausspreche. Keine Ahnung. Aber ich hab da so wenig korrigieren müssen, weil es so gut läuft. Ja, megacool.
00:45:21
Speaker
Apropos Flowwise, da hast du mir im Vorhinein auch schon ein bisschen was zu erzählen. Das ist ein Tool, was wir noch relativ wenig hier im Podcast hatten. Magst du uns da einmal was zu erzählen? Ja, also ich kenn's auch relativ wenig nur. Es ist halt eben ein Open Source, ja, no code, ist tatsächlich komplett no code, Large Language Model. Also du kannst quasi deine KI's, ja,
00:45:44
Speaker
via Bubbles zusammenbauen. ChatGPT oder OpenAI hat ja schon ganz viele Funktionen übernommen, aber du kannst zum Beispiel mit Flowwise Texte hinzufügen, die er dann auseinanderbricht, also sogenannte Embeddings macht, also Vektoren daraus macht, und dann in diesem Text das durchsuchen kann. Und das Coole an diesem Flowwise, das bietet dir, wenn du es einmal zusammengeklickt hast, ist, dass ein fertiger Chatbot, den du provisionieren kannst, also im Prinzip deine GPTs vorweg schon,
00:46:12
Speaker
Mit dem Vorteil, dass du nicht nur OpenAI benutzen kannst, sondern Claude, Huggingface, und gerade Huggingface wird gleich richtig spannend, weil du diese ganzen Models auswählen kannst. Das Prinzip ist dahinter Lenkchain, das ist ein Framework auf JavaScript, glaub ich, oder nee, Python. Python-Script, genau, also Python-Framework.
00:46:31
Speaker
Wie der Name schon sagt, dass du Chains hast, dass du verschiedene Aufgaben, Instanzen von der KI benutzen kannst. ChachiBT ist immer nur eine Instanz, während du quatscht. Aber du kannst bei diesem System sagen, eine KI hat die Instanz, sich um bestimmte Funktionen zu kümmern. Die soll Texte zusammenfassen. Dann kannst du da spezielles Prompting machen, dass sie genau das tut. Dann hast du eine zweite KI, die Texte irgendwie ausschmücken soll. Dann setzt du die dritte KI oben drüber, die die anderen KI ansteuert.
00:46:58
Speaker
Und dann wird es richtig wahnsinnig cool. Und am Ende kannst du oben auf den Knopf drücken und dann macht er dir den API Endpoint fertig und dann baust du wieder einen Make ein.
00:47:08
Speaker
Dann wird's ja ein Übel dann. Manchmal muss man schon ein bisschen überlegen, was, wo, wie, wann, wo reintriggert. Die Übersicht, in eigenen Sachen auch zu behalten. Selbst bei den eigenen ist die Dokumentation wichtig. Ich hab einen Demo gebaut, das fand ich gerade mit den Assistants, also den GPTs, weil er ja Funktionen aufrufen kann.
00:47:31
Speaker
Und da habe ich jetzt einfach die Deutsche Autobahn-Gesellschaft genommen. Die stellt dir APIs zur Verfügung, um zum Beispiel die Autobahn abzufragen, ob da eine Baustelle ist oder ein Stau. Und das ist so cool. Jetzt kannst du diese verschiedenen API-Anfragen komplett mit dem Assistant verbinden und dann zu sagen, hey, schick mir per Slack die aktuelle Verkehrsinformation auf der A29.
00:47:56
Speaker
Und er führt dir die zwei Endpoints automatisiert aus, liest die Texte raus, guckt, wie viele Baustellen sind da, wie viele Verkehrsinformationen sind da und schickt das im gleichen Atemzug dann an Slack oder an Teams oder wo auch immer du es dann hin haben willst. Das macht er voll automatisch in einer Antwort. Und wenn du das nachher, also diesen Text, diese Question per API, per Sprache nur noch reinschiebst,
00:48:17
Speaker
Dann kannst du einfach sagen, ich bin jetzt gerade auf der A29 oder A23, wo auch immer, habe ich hier irgendwie Staubmeldung. Das ist jetzt immer nur ein einfaches Beispiel, aber die Fantasie sind da dann keine Grenzen mehr gesetzt. Dann bist du schon ein bisschen im Low-Code-Bereich, weil du halt den API-Endpoint beschreiben musst.
00:48:36
Speaker
Da gibt es aber auch ein Lenkchain-Tool, wo du ihm einfach nur den API, also den Swagger mitgibst, quasi wie sieht das Ding aus, und dann lernt er das selber. Und dann weiß die Chat-GBT, also GBT dahinter, wie er die API benutzen soll, ne? Ja. Und dann wird's irgendwie gruselig irgendwann schon. Ja, super, super cool.
00:48:57
Speaker
Vielleicht, um da nochmal ein bisschen zurückzukommen, auch aufs Handwerk und auch so ein bisschen auf die Meterebene zu kommen von, was siehst du denn für Potenziale von einmal nur und Low-Code, aber auch vor allem von KI im Handwerk speziell?
00:49:13
Speaker
KI im Handwerk funktioniert erst mal nur, wenn du dein Unternehmen digitalisiert hast. Das versuche ich, ich mache einige Vorträge mittlerweile über CheckyBT vor Handwerkskammern und Co., weil die mich da immer fragen und so weiter, was kann man da alles mitmachen.
Hürden für KI-Akzeptanz in traditionellen Unternehmen
00:49:26
Speaker
Ich finde es immer erstaunlich, vielleicht in deiner Bubble ist das für allen klar, aber in meiner merke ich immer, wenn ich die Frage, wer kennt alles CheckyBT, geht zu die Hälfte hoch, wer hat das alles mal benutzt, gehen nur zwei Finger hoch von Hunderten.
00:49:39
Speaker
Das kann ja nicht sein. Wir sind seit einem Jahr irgendwie in dieser neuen Zeitalter und ihr habt das ja mal gehört im Internet oder in der Tagesschau, in der Zeitung gelesen oder so. Und wenn sie es dann verstanden haben, fragen sie mal, ja, und wie kann ich die KI nutzen? Ja, klar. Kannst du jetzt zum Beispiel chatten mit deinem BAT oder chatten mit deinem Datasheet, also quasi mit deiner, du hast auf deiner Webseite irgendwie deine Produkte. Dann kannst du ja quasi dem Chatbot die ganze Information mitgeben und der Kunde kann direkt Fragen dazu stellen.
00:50:07
Speaker
Aber du brauchst ja den Content, also die Daten dazu. Wenn die aber in deinem Datensilo irgendwo on-premise in irgendeinem alten Schubladenserver stecken, der irgendwo im Keller rumfeucht, und nicht mal ansatzweise die API hat, weil das noch ein Express-SQL-Server ist oder was auch immer ...
00:50:24
Speaker
Kannst vergessen. Das ist vorbei dann einfach. Also, wird schwierig. Und deswegen hat das Handwerk da unheimlich viel noch zu tun, in diesem Bereich aufzustoßen. Ganz viele Softwarehersteller im Handwerk, die einzig auf diese On-Premise-Lösung ausgeruht haben. Aus dem Anfang der 2000er, Ende der 90er. Die sehen immer noch so aus. Die haben manchmal nur das Frontend schicker gemacht. Ansonsten basieren die immer noch dem gleichen Müll.
00:50:52
Speaker
haben wir hier auch bei uns, deswegen weiß ich das. Und alle neuen Tools, es gibt viele Tools, das ist toll, die auch diesen offenen Ansatz haben zu sagen, hey, hier sind meine Schnittstellen, weil die genau wissen, sonst bestehen wir nicht. Ich bediene ja nur einen Markt, also ich habe ein Dokumentenmanagementsystem, das andere macht nur den Rechnungsworkflow oder so.
00:51:12
Speaker
Und dann zu sagen, per Make, die zu automatisieren. Das ist ja deren Ansatz. So, und jetzt zu der Frage No Code, Low Code. Ich sehe da halt ein wahnsinniges Potenzial hin, wenn Firmen sagen, ich finde jetzt nichts geeignet. Oder ich habe jetzt das Rechnungstool, ich habe das Dokumenten-Management-System. Aber ich brauche jetzt ein, ich nenne es mal CRM-System oder so. Und ich finde jetzt nichts Passendes oder das ist mir alles zu teuer. Wenn ich da natürlich die Möglichkeiten habe, gerade CRM ist so, finde ich, schön prädestiniert von Anfang. Weil es erst mal nur kleine Datenpflege ist.
00:51:42
Speaker
Aber das ist dann schon cool, wenn ich mir das selber zusammenklicken kann mit den Feldern, so wie ich es bräuchte. Dann kannst du ja so verschiedene Tools nutzen, ja. Sorry fürs Unterbrechen, aber auch gerade was du am Anfang gesagt hast, dass du, wenn du halt ein Tool nimmst, und ich bin ja großer Fan von Tools und finde, also wir haben ja selber bei uns bei Visual Makers ja auch unglaublich viele Tools im Einsatz,
00:52:03
Speaker
Aber ganz richtig, was du gesagt hast am Anfang, ist, wenn du ein Tool benutzt, dann gib das auch immer vor, wie der Prozess ist. Also in manchen Fällen, je nachdem, für was es ein Tool ist, bewertet es ja sogar, wie ein Prozess auszusehen hat. Also klassischerweise Projektmanagement-Tools und sowas.
00:52:21
Speaker
Wenn du dann Lösungen hast wie so was wie Airtable oder Sachen, die du halt auch custom bauen kannst in Low- und No-Code oder eben komplett custom mit Code baust, dann hat das keine Wertung von wie soll der Prozess aussehen, sondern du kannst es halt dir einfach selber ausdenken. Das kann manchmal super hilfreich sein, manchmal auch nicht, wenn man noch nicht so viel Ahnung hat quasi.
00:52:41
Speaker
Man stirbt dann im Prozess, weil du gar nicht gelernt hast, den Prozess zu definieren. Du musst vorher gelernt haben, zu wissen, wie baue ich den Prozess. Wenn du das nicht kannst, brauchst du mit Locode Locode nicht anfangen. Das ist gar nicht so einfach. Das musst du lernen. Das ist auch tatsächlich vielleicht ein Tipp, den wirst du mich wahrscheinlich fragen, aber den greife ich dir jetzt sogar vor. Ich hab das tatsächlich ... Das ist schon jetzt ein paar Jahre her.
00:53:07
Speaker
Da ging's wirklich auch so drum, Thema Digitalisieren, waren wir in einem Bar-Camp. Da fragte einer, der stand auf und sagte, ja, ich hab eine Firma, 300 Mitarbeiter, wir haben ein superaltes ERP-System, noch auf DOS-Ebene, so hier schwarzer Bildschirm mit grüner Schrift, so richtig alte Systeme. Und ja, so und so viel Vertriebsmitarbeiter. Wie soll ich denn das alles digitalisieren? Das ist total aufwendig.
00:53:30
Speaker
Und da hab ich gesagt, na ja, es ist wie beim Bergsteigen. Du fängst ja auch jetzt an, ich will jetzt Bergsteiger werden und fahr jetzt zum Mount Everest und fahr da halt hoch. Das wird schon klappen. Geht in die Hose, definitiv. Also, wenn du dir überlegst, ich will den Mount Everest besteigen, dann fängst du an zu trainieren. Du sagst, okay, ich hab keine Ahnung vom Bergsteigen, dann nehm ich vielleicht erst mal einen Grashügel. Lauf den erst mal hoch und wenn ich nicht außer Atem bin, dann kann ich sagen, hurra, und jetzt den nächstgrößeren Berg.
00:53:57
Speaker
Und so würde ich es halt eigentlich auch immer als Tipp und Empfehlung machen, bei der Digitalisierung nicht das größte Tool nehmen, also wo der größte Pain ist, weil das halt das Riesentool ist, das Monster quasi, dann kann es sich nur verzetteln. Also es gibt genügend Beispiele, auch bei großen Firmen, wo ich immer wieder gelesen habe, jetzt gerade HABA fand ich jetzt ganz spielzeugt, die auch an der RP-Lösung einfügt.
00:54:18
Speaker
mit dran Pleide gegangen sind, andere Beispiele, Siemens hat da Umstellungen und so weiter, wo die monatelang quasi auf einmal nicht weiterarbeiten könnten, weil sie ein neues Tool eingeführt haben und sich da so richtig drin verzockt haben. Ist natürlich komplex, kann ich jetzt nicht bewerten, was da wirklich geschehen ist, aber
00:54:33
Speaker
So seh ich's halt. Und wenn du ein kleines Unternehmen bist, der jetzt nicht so liquide bist wie so Großunternehmen und du stellst jetzt auf einmal deine ERP-Lösung um und du scheiterst dabei gerade, weil du denkst, ah cool, ich mach das jetzt in Low-Code und ich stopp das alles und dann merkst du, dass es gar nicht funktioniert, dann ist aber die Kacke wirklich am Dampfen. Und deswegen würde ich bei all solchen, egal ob du, also deswegen ist gekaufte Lösung natürlich super, weil die funktioniert. Also die ist getestet. Da kaufst du die Sicherheit. Das zahlst du dann aber für.
00:55:01
Speaker
Dann musst du dich aber auch einschränken. Das ist dann so das Thema. Wenn du jetzt richtig auf Risiko gehst, dann programmierst du es quasi selber. Und dazwischen würde ich immer sagen, ist diese No-Code-Welt, weil du halt eben experimentieren kannst und sagst, ich kann es mit meinen eigenen Ressourcen relativ günstig bauen.
00:55:18
Speaker
Aber bei allen diesen Themen, wo du in diese Richtung Eigenentwicklung gehst, sollte man immer Erfahrung haben, sich Erfahrungen reinholen. Das wirst du ja wahrscheinlich auch immer erzählen, logisch. Fang nicht mit dem Riesenprojekt an, sondern spiel doch erst mal digitalisiert einfach deine Excel-Tabelle.
00:55:35
Speaker
Deswegen, das kann ich nur so mitgeben vor zehn Jahren. Ich habe auch nur eine Excel-Tabelle digitalisiert und daraus dann gelernt. Und auch wirklich ganz oft in die Scheiße gegriffen. Einfach. Aber es hat mich jetzt, es hat das Unternehmen jetzt nicht in Schwierigkeiten gebracht, weil irgendein Report halt nicht kam.
00:55:51
Speaker
Aber als wir jetzt unsere ERP-Lösung gebaut haben, war es ja mal was anderes. Wir reden da von 70 Millionen Jahresumsatz, die wir mit der Lösung machen. Hätte die nicht funktioniert, wäre das ein ernsthaftes Problem gewesen. Also ein wirklich ernsthaftes Problem. Und dementsprechend ist das schon gut, wenn man Erfahrung hat, wie man das baut, wie schnell man es bauen kann, dass man es abschätzen kann. Und das ist das, was ich sagte, wir haben jetzt den Mount Everest immer noch nicht bestiegen. Ich würde sagen, wir haben die Zugspitze gerade erreicht.
00:56:17
Speaker
Und da kommt das zweite Gleichnisbild, deswegen man muss ja nicht den Berg alleine besteigen, man kann ja auch Sherpas mit dazu holen und dann sind wir schon, schön die kleine Überleitung, was ich immer schon sage. Du kannst ja also auch Hilfe holen, die da schon mal gemacht haben. Die tragen dich zur Not auch nach hoch.
00:56:33
Speaker
Ja, genau. Und auch die, die schon mal die Fallstrecke gesehen haben und wissen, was sind Projekte, mit denen man anfangen könnte, die vielleicht nicht business-kritisch sind, aber wo man eben diesen spielerischen Ansatz auch beibehält. Das find ich bei dir so fantastisch, ehrlich gesagt, wenn ich sie so zuhöre, dass du nach wie vor diesen spielerischen Ansatz daran hast. Total. So, voll cool, lass das ausprobieren. Und lass diesen jenisbaren und so was. Und dabei auch genau weiß, wo sind die kritischen Punkte und so was. Das find ich total inspirierend.
00:57:02
Speaker
Und bin ich total bei dir, auch erstmal modular anzufangen. Das ist ja auch eine Kunst, ne? Auch erstmal zu verstehen, wie brauche ich eigentlich modular und was brauche ich eigentlich wirklich. Egal, ob ich quasi ein großes internes Tool baue oder ob ich meinen nächsten Prototyp baue, wo ich auch erstmal gucken muss, was die wichtigste Funktion, der ich erstmal anfange, um sie auszutesten, oder die kritische Hypothese. Ja, bin ich total bei dir.
00:57:25
Speaker
Ich hab noch ein schönes Motto, das passt nämlich da ganz gut zu.
Zukunftsorientierte Ziele im digitalen Wandel
00:57:28
Speaker
Das verfolge ich immer ganz oft. Man muss sich utopische Ziele setzen, um realistische zu erreichen. Klingt wahnsinnig, ist aber tatsächlich so, und das ist aber auch wichtig, wenn du dir da ein kleines Tool baust, dann schon immer ...
00:57:42
Speaker
Denk groß. Denken Sie groß. Gibt's ja auch vom Deich Kind diese ganze Geschichte. Tatsächlich wirklich nicht nur auf dein Tool fixiert, sondern zu überlegen, was hat das für Potenziale oder was hätte die Welt nachher noch an Potenzialen. Auch wenn du weißt, dass du es jetzt noch gar nicht umsetzen kannst. Das Realistische erreichst du ja definitiv. Dann hast du dein Tool fertig und du bist richtig glücklich. Aber dann kommt ja irgendwann der zweite Schritt.
00:58:03
Speaker
Und deswegen ist es super wichtig, dein erstes Tool schon so zu bauen, dass es in der Lage ist, auch mitzuwachsen. Weil nichts ist schlimmer, als wenn du im ersten Moment quasi, ja, das reicht und wir machen eine geschlossene Userverwaltung so, wie wir es damals auch hätten machen können. Dann hätten wir auf einmal ein zweites Tool mit der gleichen Userverwaltung und dann hast du es dir schon verbaut. Oder du musst sehr viel Geld ausgeben, um das dann wieder aufzudröseln.
00:58:23
Speaker
Das sind aber manchmal so Fehler, die wirst du wahrscheinlich, egal wie viel, wirst du machen, die Fehler. Aber trotzdem denken sie groß, utopische Ziele setzen, so sagen, wie könnte die Welt denn besser aussehen? Wir sehen mal, wenn ich meine ganzen Pain Points dann alle lösen könnte, wie könnte ein absolut perfekter digitaler Prozess aussehen? Und das dann wieder runterbrechen auf diese einzelnen Sachen. Dann kannst du eigentlich nicht mehr viel falsch machen.
00:58:47
Speaker
Das ist doch ein wunderschönes Schlusswort. Sebastian, vielen, vielen Dank, dass du bei uns warst. Es hat mir einen großen, großen Spaß gemacht, unser Gespräch. Ich bin mir ziemlich sicher, dass es nicht das letzte Mal war, ehrlich gesagt. Schauen wir mal.
00:59:01
Speaker
Wenn ihr mehr über Sebastian erfahren wollt und seinem Content folgen wollt, das kann ich euch sehr empfehlen, dann verlinken wir euch seinen LinkedIn-Kanal und deinen YouTube-Kanal und alle Kanäle, die du sonst noch so hast. Du hast auch einen Podcast. Und genau, verlinken wir alles in den Show Notes. Dann könnt ihr das auch alles schnell finden. Und ich bin sicher, für Fragen bist du bestimmt auch offen. Genau. Open-Source-Gedanke, genau.
00:59:27
Speaker
Cool. Vielen, vielen lieben Dank, Bastian. Bis ganz bald. Bis denn. Mach's gut.