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SplitterCast 58 - Comic-Übersetzer Bernd Kronsbein

E63 · Splittercast
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778 Plays9 months ago

Ihr habt gefragt, und wir liefern: In dieser Folge eures Lieblings-Comicverlagspodcasts geht es um die Kunst der Übersetzung. Bernd Kronsbein ist ein Veteran der Branche und Stamm-Übersetzer von Splitter, außerdem für andere namhafte Verlage tätig und ein nicht versiegender Quell an Insider-Infos zu Pop- und Comickultur. Was macht eine gelungene Übersetzung aus? Welche Comics bearbeitet Bernd am liebsten? Welche liest er am liebsten? Warum lautet die Antwort immer Bill Sienkiewicz? Hört rein und findet er heraus!

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Transcript

Einführung in den Splittercast

00:00:05
Speaker
Hallo und herzlich willkommen zum Splittercast, dem Podcast von und mit dem Splitter Verlag, Bielefelds bestem Comic Verlag. Mein Name ist Max und diesem Podcast spreche ich mit Macherinnen und Machern aus der deutschsprachigen Comic Szene. Heute habe ich im Vergleich zu den letzten Folgen mal relativ wenig vorher zu sagen, denn meinen Gast kenne ich schon etwas länger und auch persönlich und insgesamt ganz gut.
00:00:29
Speaker
Und ich freue mich sehr, dass er heute da

Interview mit Bernd Grundsbein

00:00:31
Speaker
ist. Ich spreche heute mit unserem Übersetzer Bernd Grundsbein. Bernd übersetzt für Splitter schon seit langem und regelmäßig Comics aus dem englischen, aus dem amerikanischen Englisch vor allem und da vor allem dann dementsprechend die Serien von Image oder Dark Horse oder Einzelbände von verschiedenen Künstlerinnen und Künstlern.
00:00:48
Speaker
Und Bernd ist auch hier in der Nähe tatsächlich ansässig. Das heißt, er ist hin und wieder auch bei uns in der Redaktion vor Ort. Sehr netter Typ, wie ihr gleich auch hören werdet. Freut mich sehr, dass ich ihn heute hier habe. Denn Übersetzerinnen und Übersetzer waren eine der Sachen, die immer mal wieder von euch, von den Hörerinnen und Hörern gewünscht wurden. Und ich werde demnächst auch noch eine Folge mit unserer Hauptübersetzerin aus dem Französischen haben, mit Tanja. Da ist immer mal wieder ein bisschen was dazwischen gekommen, leider zeitlich. Das planen wir schon länger.
00:01:18
Speaker
Aber aus Gründen wartet das jetzt noch ein bisschen. Und ich dachte, dann fangen wir doch einfach mal mit einem amerikanisch Übersetzer an. Und das ist diese Folge heute.

Hörerinteraktion und Feedback-Kanäle

00:01:29
Speaker
In dem Zusammenhang möchte ich mich auch sehr für eure Einsendungen, Zuschriften per E-Mail bedanken, die in den letzten Wochen reinkamen.
00:01:36
Speaker
Splittercast at splitter-verlag.de ist unsere neue E-Mail Adresse, wo ihr mich und einen Teil der Redaktion erreichen könnt. Ich freue mich sehr über eure Kommentare, Feedback, Kritik, Anregungen, Wünsche auch für Gäste.
00:01:52
Speaker
übersetzer wie gesagt war ein gastwunsch der immer mal wieder kam und der ist dann jetzt hiermit schon mal zu 50 prozent in etwa erfüllt ich wünsche euch da schon mal viel spaß mit der folge ich freue mich immer natürlich auch weiterhin über zuschriften auch auf social media ad splitterverlag sind wir überall facebook ex instagram am liebsten auf facebook oder instagram auf ex ist immer so ein bisschen
00:02:18
Speaker
Aber unabhängig davon versuchen uns immer zurück zu melden und ja ich freue mich weiterhin über Gastvorschläge und wünsche euch dann jetzt viel Spaß mit der neuen Folge vom Splitter Cast mit Übersetzer Bernd Kronzbein. Guten Morgen Bernd Hallo und herzlich willkommen Splitter Cast schön dass du dir heute die Zeit nimmst schön dass du da bist. Geht es dir gut hast du gut geschlafen hast du bisher einen angenehmen Morgen gehabt.
00:02:45
Speaker
Max, ja, habe ich irgendwie. Ich habe keinen Super Bowl geguckt. Stimmt, das war ja. Ja, ja, ich bin also halbwegs wach. Richtig. Nee, das ist für mich auch gar kein Thema. Aber herzlich willkommen, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer. Heute ist Montag früh. In der Verlagsbranche ist man ja oft nicht so gut, so wahnsinnig früh ist es auch ehrlich gesagt nicht. Aber
00:03:08
Speaker
Wir arbeiten auch schon morgens. Genau. Ja, schön, dass du dir die Zeit nimmst, schön, dass du da bist. Jetzt hier mit mir über deinen Job ein bisschen zu reden, deinen Job für uns.

Bernds Übersetzungserfahrungen

00:03:21
Speaker
Ich hab's im Intro schon gesagt, du übersetzt für uns Comics aus dem Englischen, primär aus dem amerikanischen Englischen. Das jetzt so einen großen Unterschied macht, können wir vielleicht gleich noch mal drüber reden, aber vor allem unsere
00:03:34
Speaker
Ami-Titel, wie wir intern das immer nennen. Du bist aber natürlich nicht nur für Splitter tätig und in dem Zusammenhang dachte ich, steigen wir einfach direkt mal mit so einer kleinen, ich sag's mal in Anführungszeichen, Transparenzfrage rein. Für wen arbeitest du eigentlich so alles als Übersetzer oder sonstig und was sind da so
00:03:56
Speaker
Ja, Serien oder Projekte, die unsere Hörerinnen und Hörer vielleicht auch gut kennen könnten unter denen, wo im Impressum dein Name zu finden ist. Also ich nehme Splitter als Übersetzer vor allen Dingen für Panini. Und jenseits davon arbeite ich noch für Penguin Random House und da speziell für Heine. Aber da nicht als Übersetzer.
00:04:23
Speaker
Ah, okay. Das heißt, du bist dann da in der Redaktion tätig? Nein, ich betreue die Website Die Zukunft als Redakteur, schreibe auch ein bisschen dafür. Das ist im Grunde genommen eine Art, ja, letztendlich PR-Organ für die Science-Fiction-Titel des Verlags. Und das heißt, die Neuerscheinungen von Heine SF werden da halt
00:04:50
Speaker
vorgestellt und darüber hinaus gibt es halt noch einen, ja, bunten Strauß an anderen Infos rund um Science-Fiction, halt viel Film, Comic, Musik, alles Mögliche, was damit zu tun hat.
00:05:06
Speaker
Wenn du für Panini übersetzt, Panini hat ja nun, was amerikanische Titel angeht, mit DC und Marvel einen gigantischen Output. Und Manga. Du übersetzt Manga? Nein, nein, aber jetzt Panini haben halt auch irgendwie seit einiger Zeit massiv an Manga-Neuerscheinungen zugelegt.
00:05:26
Speaker
Was mich jetzt auch nicht so interessiert, aber es ist halt einfach tatsächlich wahnsinnig viel. Also es ist nicht nur Marvel und DC, es ist tatsächlich seit einiger Zeit irgendwie auch viel, viel Manga. Nee, ach so, das habe ich auch ein bisschen missverständlich jetzt gesagt. Ich hatte ja vor kurzem tatsächlich hier erst Steffen Folkmer auch zu Gast.
00:05:45
Speaker
Dem haben wir auch ein bisschen über das Panini-Portfolio geredet. Nee, klar, auch da die unaufhaltsame Manga-Isierung des Comic-Marktes, des Buchmarktes hat bei Panini Einzug gehalten. Aber ... Was macht denn Splitter-Manga?
00:06:02
Speaker
Du stellst Fragen. Ich habe gerade im Vorgespräch noch gesagt, das hier ist kein Investigativanalysmus. Lässt er mich jetzt hier ins Messer laufen? Momentan nicht, sagen wir es mal so. Momentan nicht.
00:06:21
Speaker
Ich weiß es nicht. Es ist natürlich nicht ganz abwegig, dass man als Comic Verlag unserer Größe mit auch irgendwann anfängt, aber es hat ja alles so seine Schwierigkeiten, auf die man da erst aus dem Weg räumen muss.
00:06:37
Speaker
Manga ist so ein thema für sich ja aber wir wollen eigentlich über über andere sachen hier sprechen ich meinte jetzt auch mehr bei den amerikanischen titeln die sie machen es sind ja trotzdem noch eine ganze menge betreust du da dann.
00:06:54
Speaker
Durchgehend Serien, schätze ich mal, oder wie funktioniert das in dem? Also wenn du bei uns eine Serie übersetzt, dann bleibt die Serie ja auch bei dir. Das ist bei den anderen ÜbersetzerInnen, die wir haben, ja genauso. Aber ich könnte mir, also weiß ich nicht, wenn ich mir jetzt vorstelle, eine Person müsste komplett alles übersetzen, was von Batman beispielsweise erscheint. Das wäre schon eine ganze Menge. Also das funktioniert wahrscheinlich ein bisschen anders, oder? Ja, das ist Papanini anders. Es gibt dann schon für die jeweiligen Helden
00:07:24
Speaker
Oder auch je nachdem, wo man spezielle Zusammenhänge sieht. Bei DC und Marvel nicht nur. Wenn du jetzt vom Batman redest, wo ich jetzt kaum etwas mache, dann ist es schon so, dass es ein, zwei Hauptserien gibt. Die machen dann schon immer dieselben, wenn die nicht krank oder in Urlaub sind. Aber es gibt dann ja wahnsinnig viel außenrum, die dann direkt mit diesen Figuren und den großen Storys zu tun haben.
00:07:50
Speaker
Das sind dann schon teilweise auch andere Übersetzer, weil es einfach in der Masse nicht geht. Ich habe jetzt keinen von diesen ganz großen Pools, also weder Batman, Superman, Spiderman oder X-Men oder so, sondern mehr mit den randständigeren Figuren zu tun. Ich mache halt für Marvel zum Beispiel viel Fantastic Four, Daredevil, Punisher, Conan, was jetzt so am Rande von Marvel läuft und mittlerweile hier auch nicht mehr bei Marvel ist. Und bei DC.
00:08:20
Speaker
hab ich zuletzt zum Beispiel gemacht irgendwie Joker, also am Rande von Batman. Oder auch Sachen, die direkt mit dem DC-Universum nichts zu tun haben, wie Nice House on the Lake. Das heißt auf Deutsch, glaub ich, das Haus am See. Ach, das machst du? Das hab ich gemacht. Das hab ich mir gar nicht, da hatte ich gar nicht ins Impressum geguckt. Find ich eine tolle Serie. Wirklich toller Band, bis auf die letzte Zeile, genau.
00:08:45
Speaker
Und die letzte Zeile, weil da im Grunde genommen steht, Fortsetzung folgt und ich hätte mich gefreut, wenn es abgeschlossen wäre. Kommt halt vor. Ich weiß auch nicht, ob das angekündigt war ursprünglich als Miniserie oder als laufende, keine Ahnung, als dann da am Ende nach diesen zwölf Heften kam, irgendwie Ende des ersten Zyklus.
00:09:13
Speaker
Ich freue mich, dass es da einen Folgeauftrag irgendwann mal gibt, aber es ist letztendlich als Leser hätte ich es toll gefunden, wenn es abgeschlossen gewesen wäre. Ja, ich verstehe schon. Ich zögere den zweiten Band auch noch die ganze Zeit hinaus, weil der erste gerade verliehen ist. Ich habe es versucht mit dem zweiten Einschränk, ich habe nach drei Seiten aufgegeben, weil ich überhaupt nicht mehr wusste, worum es geht. Also worum es geht schon, aber es ist einfach sehr komplex. Ja, es sind viel zu viele Figuren so. Unfassbar viele Figuren.
00:09:42
Speaker
Ja gut, aber dann ist das so.
00:09:51
Speaker
Ja, also das klickt irgendwie so platt. Das ist dann auch das, was du Vollzeit komplett machst. Also Übersetzen, Redaktion für die Zukunft. Oder gibt es da noch andere Gigs nebenbei, die du erwähnen möchtest? Nein, nein. Also mehr würde, wäre gar nicht händelbar. Also das ist schon echt viel. Und damit ist doch der Tag und auch das Wochenende oft genug halt einfach komplett ausgelastet. Mehr geht nicht.
00:10:21
Speaker
Gucken wir mal einen mal einen Schritt zurück. Wie hat sich das denn in deinem Fall entwickelt, dass du an diesen an diesen Übersetzer Job oder wie hast du damit angefangen? Also ich glaube, man kann sich zum Übersetzer ausbilden lassen oder so was. Es gibt da so eine staatliche Prüfung, aber es ist jetzt ja nichts im engeren Sinne, wo man sagt, okay, ich fange jetzt mache jetzt eine Ausbildung wieder bei einer Firma und arbeite dann da. Du bist ja auch Freiberufler, also selbstständig, die eigentlich alle Übersetzerinnen und Übersetzer
00:10:51
Speaker
von denen ich wüsste. Die ich jetzt auch sagen, also ich weiß jetzt nicht, wie es ist bei dir. Also jetzt, wenn es um das Schriftliche geht, wie es jetzt ist bei Simultan-Übersetzern in der Union, das fragt sich nicht, ob die angestellt sind, aber für das, was ich hier mache oder was in der Billettristik in der Regel läuft, das sind alles frei.
00:11:11
Speaker
Ja, und angefangen hat das vor, ich würde sagen, ziemlich genau 25 Jahren.

Herausforderungen und Erfolge in der Übersetzung

00:11:18
Speaker
Damals noch. Ja, das ist ganz süß. Als ich überlegt habe, im Vorfeld des Gesprächs, dachte ich mir, guck mal nach irgendwie. Und das ist tatsächlich ziemlich genau 25 Jahre. Und angefangen hat das damit, dass ich
00:11:33
Speaker
den 90ern für Speed gearbeitet habe, dem Verlag von Thomas Tilsener damals. Das fing damit an, dass im Grunde genommen eine Art Fan-Scene irgendwie gemacht wurde.
00:11:46
Speaker
einen Comic-Magazin, das relativ aktuell über Comics schreiben sollte und auch recht oft, also die meisten damals waren ja so doch relativ unregelmäßig erscheinende Magazine und Speedline sollte monatlich kommen. Das war dann auch deutlich dünner.
00:12:11
Speaker
Am Anfang auch in so einem Brustformat, das sah ziemlich cool aus, aber das wollte keiner haben. Und über diese Fan-Journalismus mit Reviews und News und weiß der Geier was, kam dann irgendwann halt auch so auch der Wunsch auf, irgendwie vielleicht auch Comics zu verlegen.
00:12:36
Speaker
Passierte dann auch irgendwann. Und der Verlag war finanziell, sag ich mal, nicht gut aufgestellt. Und so war es irgendwann relativ bald so, dass man sich Übersetzer oder auch Letterer, damals waren es noch richtig echte Letterer. Handlettering und so. Handlettering, genau. Eigentlich nicht mehr leisten konnte.
00:13:03
Speaker
Dann verlagerte sich diese Art von Jobs auf die Leute, die eh schon für das Magazin arbeiteten. Arbeiten heißt in dem Fall nicht bezahlt. Sondern halt irgendwie ihr Engagement, ihre Selbstausbeutung da reingelegt haben. Und der Gedanke war im Grunde genommen, hey, die Freien, die bisher irgendwie diese Comics übersetzt haben, das Geld könnten wir ja auch verdienen.
00:13:29
Speaker
Und so entstand das im Grunde genommen, dass die Leute, die für Speedline gearbeitet haben, auch Übersetzungen für den Verlag gemacht haben. Und ich habe damit, glaube ich, Ende der 90er angefangen. Und ich meine, der erste Titel war Vertigo, ein Vertigo-Titel, Terminal City, von Dean Motter und Michael Lark.
00:13:56
Speaker
Okay, noch nie gehört, aber krasses Team. Ziemlich, ziemlich guter Comic. Wow. Und Speed hatte damals ja die Lizenz für Vertigo, also alles, wir konnten alles von Vertigo machen, was wir wollten. Das muss man sich mal vorstellen, das ist eigentlich schon, was du sagst, dem Verlag ging es finanziell nicht so gut und das klingt alles so ein bisschen handgemacht. Und dann einfach Vertigo als Lizenzgeber.
00:14:19
Speaker
Ja, das ist eine ganz merkwürdige Geschichte. Wenn man sich das heute mal anguckt, irgendwie was alles damals bei Speed erschienen ist und was bis heute lieferbar ist, dann in der Regel bei Panini, das ist schon ganz verbüffend. Also wenn man schaut, irgendwie das
00:14:35
Speaker
bei Speed damals, Reacher erschienen ist und Transmetropolitan und ich weiß nicht was alles, das war echt viel. Also dass die Sachen noch lieferbar sind, wundert mich nicht, das sind ja schon krasse, also für diejenigen, die paar Zuhörerinnen und Zuhörer, die das vielleicht nicht sagen, Vertigo ist ein Imprint von DC Comics gewesen oder gibt es das immer noch? Weiß ich gar nicht. Nein, gibt es nicht mehr. Gibt es nicht mehr, aber noch nicht so lange nicht mehr.
00:14:59
Speaker
Das ist vor ein paar Jahren eingestellt worden, nachdem die wirklich aber auch über viele, viele Jahre Probleme gehabt haben. Die konnten halt einfach nach diesen großen Serien, also Sandman, Feature, Transmetropolitan und diverse andere, einfach keine Anschlussserie finden. Die haben dann jahrelang rumprobiert, aber nichts hat jemals wieder so richtig gezündet. Also viele der erwachseneren, düstereren
00:15:28
Speaker
Comics, die jetzt nicht so in die in die waren, sage ich mal, die sind halt damals bei vertigo. Also alles ein bisschen so vor meiner Zeit, aber da hat man dann hinterher irgendwie alles gelesen. Auch 100 Bullets, was ich immer mal wieder erwähne hier im Podcast. Genau, Fables und ich weiß nicht was alles. Why the last man. Solche Sachen, also schon.
00:15:49
Speaker
Ja, okay. Aber wir driften ab, genau. Ihr konntet euch aus dem Vertigo-Katalog im Grunde aussuchen, was ihr wolltet. Wenn man das heute so sagt, wenn wir das könnten, meine Fresse, das wäre schon geil. Ja, war eine kurze Zeit, aber auch nur, in der das ging. Und dem Verlag ging es halt finanziell meistens nicht gut. Also das ging wirklich gut nur in der kurzen Zeit als Comics, gerade auch Hefte in Deutschland, wie das neue UI gehandelt wurden.
00:16:18
Speaker
Oder auch Magic Cards, also als es plötzlich eine Sammler Szene gab, ich sag jetzt mal zwei Jahre, wo dann auch der Dino Verlag riesengroß wurde und mit Variant Covern viel operiert wurde. Also in erster Linie eigentlich mit Variant Covern. Und in der Zeit ging es auch Speedboot, danach wiederum nicht.
00:16:39
Speaker
Aber wie gesagt, der Punkt war, wir konnten, da war ich nicht der Einzige, wir konnten dann halt mit den Übersetzungen halt ein bisschen Geld verdienen und das haben wir halt gemacht und das war halt wirklich einfach mal ein Versuch. Da stand jetzt nicht großartig was hinter. Ich wusste, dass ich Englisch halbwegs kann und
00:17:00
Speaker
Ach, einfach mal irgendwie. Wir hatten ja auch die Übersetzungen von Uwe Anton zum Beispiel und anderen, die reingekommen sind für andere Titel, die hatten wir ja auch redigiert. Also wir wussten schon, was da passiert, was da auf uns zukommt.
00:17:15
Speaker
Das war eigentlich der Hintergrund. Wie gesagt, Terminal City war, glaube ich, das Witzige ist, das trifft jetzt auch Splitter. Ich weiß noch, dass Martin Budde, also einer eurer Redakteure, das damals gegengelesen hatte. Der gehört ja zum Kreis von Speedline Speed dazu. Und der hatte das damals gegengelesen und redigiert.
00:17:40
Speaker
Und da war ich sehr, sehr stolz, weil Martin damals sagte irgendwie, ich hätte nicht gedacht, dass das so okay ist, was du da abgibst. Das fand ich gut. Das hat mich wirklich glücklich gemacht. Das kann ich mir vorstellen. Martin ist mit Lob sehr, sehr sparsam. Ganz genau. Das kann man mal so festhalten. Krass, ja, okay. Das hat alles schon sehr viel Historie. Wahnsinn.
00:18:10
Speaker
Aber da können wir eigentlich direkt mal kurz einhaken. Wenn du meinst, du warst damals stolz, dass Martin zufrieden war. Was würdest du denn sagen, wann bist du denn zufrieden? Also, ich meine, du hast es jetzt schon gesagt, wenn eine Übersetzung bei uns zumindest reinkommt, das geht dann schon noch einmal durch die Redaktion allein wegen Rechtschreibfehlern und so. Also, da sind auch immer noch, bevor jetzt irgendjemand hier schreibt, dass man Fehler drin sind, das wissen wir.
00:18:38
Speaker
Und Rechtschreibfehler sind immer da. Und gerade, also man stellt sich das so vor, ja, aber ein Comic hat ja so wenig Text. Wie kann das sein, dass da immer noch Fehler drin sind? Ja, aber der Text ist halt viel aufwändiger in diesen Seiten platziert. Und also das ist die Art und Weise, dass man das halt so lettern muss. Das ist schon eine Fehlerquelle im Vergleich zu einem Fließtext. Ist auch egal. Jedenfalls ...
00:19:02
Speaker
Was würdest du denn sagen, was eine gelungene Übersetzung ist, ist eine sehr allgemeine Frage. Vielleicht kannst du trotzdem ein bisschen was dazu sagen, was das ausmacht. Also für mich ist es halt einfach.
00:19:16
Speaker
So, dass ich es mag, wenn man nicht merkt, dass das eine Übersetzung ist als Leser. Dass man nicht das Englische dahinter unbedingt wittert oder gleich mitliest. Das fände ich sehr, sehr optimal, ist aber sehr schwierig zu erreichen und das kann man auch selbst nicht einschätzen, ob es funktioniert.
00:19:39
Speaker
Es ist halt schon so, dass man manchmal das Gefühl hat, Moment, du klebst dir zu nah am Englischen, auch an der englischen Satzkonstruktion und dann macht man mal einen Schritt zur Seite und so, ich schreib das jetzt nochmal, ich schmeiß den Satz weg, ich fang von vorne an. Das kommt immer mal wieder vor, das ist meistens dann die bessere Lösung.
00:20:02
Speaker
Aber ansonsten jetzt wirklich was Allgemeines, könnte ich nicht sagen. Etwas Spezielleres. Allgemein kann ich sagen, es ist gut, wenn man es nicht merkt. Das finde ich gut. Mal abgesehen davon, dass es natürlich ins Eben geht, fehlerfrei ist.
00:20:19
Speaker
Ja, gut. Ja, also jetzt nicht jetzt nicht nur mit Buchstaben, also wirklich jetzt jetzt irgendwie, dass irgendwie hier Buchstabendreher drin sind, sondern wirklich auch, dass eben keine Fehler drin sind im Sinne von Hey, der hat den Text gar nicht verstanden. Ja, was natürlich auch schon mal vorkommen kann. Ja, das ist auch ist auch das kann auch Redaktionen problemlos durchgehen, wenn er so.
00:20:39
Speaker
Natürlich noch nicht mal unbedingt bei Sachcomics habe ich so das Gefühl, weil die halt dann schon noch mal aufwändiger recherchiert werden. Dann kommt man noch mal drauf. Martin zum Beispiel ist sehr gut darin, solche Sachen ja irgendwie zu wittern. Und dann stürzt er sich dann so in der Recherche und findet raus, dass sie sind häufiger bei so historischen französischen Comics, dass dann irgendwelche bestimmten Worte zu der Zeit eine andere Bedeutung hatten, als man das heute meinen würde. Ja, und es gibt es im Englischen auch so, dass es das gibt. Ja, klar, klar.
00:21:09
Speaker
Aber Fehler beziehern. Man muss sich das ja auch einfach mal vorstellen, dass dieser Job wahnsinnig gut bezahlt wird und die Zeit auch nicht so intensiv genutzt wird, wie man das könnte, wenn man jetzt wirklich einfach so gut machen möchte, kann, wie es irgendwie geht. Die Zeit ist nicht da, nie.
00:21:37
Speaker
Und dementsprechend haut man Zeug auch schon relativ schnell raus. Dazu kommt, das ist ein komisches Phänomen, weil man sehr stark auf den Text konzentriert ist, guckt man manchmal die Bilder nicht genau an. Und da kann man sich ziemlich reinlegen bei Comics. Da könnte ich jetzt auch die Geschichten erzählen, die mir passiert sind. Und ich weiß gar nicht warum. Anscheinend funktioniert das dann, wenn man bei dieser Art von Arbeit ist, nicht so gut, dass man die Bilder
00:22:07
Speaker
somit wie man es als Leser tut. Wenn ich jetzt einen Comic als Leser einfach nur nehme, dann mache ich das selbstverständlich, dass ich mir die Bilder und den Text angucke. Aber bei der Übersetzung geht das schon mal schief. Zumal auch mal ja oft nur je nach Bildschirmgröße irgendwie nicht die ganze Seite sieht, sondern manchmal nur die Hälfte oder nur ein Drittel oder ich weiß nicht was. Und dann ist man sehr fokussiert auf den Text und dann
00:22:34
Speaker
Nehmt man manchmal die Information des Bildes nicht so richtig wahr. Das ist ein guter Punkt. Du übersetzt wie alle unsere Übersetzer auch primär am Bildschirm, also von PDF oder so was in der Art. Da geht öfter mal was verloren. Dieser Lesefluss ist wahrscheinlich auch schwieriger aufrecht... Also liest du so einen Comic erst mal komplett durch, bevor du anfängst? Nein, nie.
00:23:01
Speaker
Nee, kann ich nachvollziehen. Es war keine Fangfrage. Nee, gar nicht. Ist doch gar nicht so angekommen. Das ist witzig. Als ich noch gar nichts damit zu tun hatte, hatte ich mal einen Übersetzer gefragt, der Romane übersetzt. Und genau die Frage. Und da kam von ihm, nee, nie irgendwie. Das dauert ja auch viel zu lange. Dauert zu lange, ne? Und dazu kommt aber, dass man auch einfach ...
00:23:26
Speaker
sich so eine Restspannung aufrechterhalten möchte, geht mir jedenfalls so. Wenn ich alles schon weiß, was passiert, dann geht noch mehr Aufmerksamkeit runter. Dann ist auch noch ein Stückchen Langeweile drin.
00:23:43
Speaker
Diese Aufmerksamkeit brauche ich zum Beispiel, wenn ich im Handlungsfluss bin und ich merke, ich verstehe hier was nicht. Ich meine jetzt nicht Englisch, Deutsch und dann wirklich jetzt in der Narration verstehe ich irgendwas nicht. Das ist gut für den Kopf, weil man dann, wenn man dann später an die Stelle kommt, ah, das hat er gemeint.
00:24:02
Speaker
Dann geht man nochmal zurück und guckt sich das nochmal an und das erhöht einfach die Konzentration tatsächlich. Das finde ich ganz schön auch. Dazu versuche ich die erste Fassung relativ schnell zu machen.
00:24:19
Speaker
um es hinter mir zu haben, um durchzukommen. Und der zweite Durchgang ist dann eigentlich fast der Entscheidende, dass man dann nochmal, nachdem man alles kennt jetzt auch und auch die Probleme kennt, nochmal durchgeht. Ich weiß nicht ehrlicherweise, wie das ein Romanübersetzer macht. Ich kann mir das nicht wirklich vorstellen, dass die nochmal alles
00:24:40
Speaker
durchlesen. Das ist echt viel. Ich weiß nicht, wie das gehen soll. Ich glaube, bei vielen Romanübersetzungen ist aber die Redaktion auch nochmal oder da ist ja auch noch ein Lektor irgendwie mit drin. Theoretisch, ja. Was haben wir ja in dem Sinne nicht. Zum Beispiel, ich wüsste auch nicht, dass Comic, außer bei Eigenproduktion da vielleicht schon, aber bei Lizenztiteln ist wahrscheinlich bei einem Buch über einem Fließtext mehr.
00:25:08
Speaker
In dem Zusammenhang vielleicht eine Frage zu deinem Arbeitsalltag, wenn das erlaubt ist. Ich denke mal du arbeitest ja so wie ich oder wie viele Leute primär am Computer, am Laptop und du arbeitest ja, du bist ja Homeoffice schon seit immer, dann schätze ich mal so.
00:25:28
Speaker
Ja klar größtenteils wie wie wie darf man sich das so vorstellen du stehst morgens auf trinkst einen kaffee machst den laptop auf und dann werden erstmal ein paar stunden comics übersetzt oder.
00:25:42
Speaker
Ja, es ist extrem langweilig auf jeden Fall, ja. Das wollte ich damit überhaupt nicht sagen. Nein, doch, es ist extrem langweilig. Also es ist halt wirklich jeder Tag dasselbe. Also tatsächlich fängt der Tag für mich eigentlich mit der Zukunft an, weil naheliegenderweise ist
00:25:58
Speaker
die Seite relativ Amerika zentriert, was News und Texte angeht. Und morgens guckt man erst mal, was ist passiert. Okay, also jetzt für mich jetzt und für Heine und witzigerweise ja auch für Splitter entscheidend, zum Beispiel der Wüstenplanet, Dune, was gibt's neuen Trailer, gibt's irgendwas irgendwie, ja, wieder mal verschoben worden und so diese Sachen, die für Heine dann eben wichtig ist, weil es ein wichtiges Buch ist.
00:26:26
Speaker
Und das kriege ich halt nachts dann eben dann doch nicht mit, denn das muss dann halt morgens praktisch aufgearbeitet werden. Das sind meistens so die ersten, ich sag mal zwei Stunden, die ich einfach nur gucke, was ist passiert. Und danach geht es dann eigentlich erst mit der Übersetzung los. Dann geht das halt.
00:26:48
Speaker
man den Stift fallen. Was heißt Stift? Also in dem Fall die Tastatur. Das ist halt wirklich so banal und manchmal wird es halt auch schon sehr spät, weil die Deadlines sind schon verdammt eng. Und das ist auch in den letzten oder in den 25 Jahren, die ich das mache, echt noch immer schlimmer geworden. Und
00:27:15
Speaker
Da kommt man einfach da nicht raus. Da kämpft man auch gelegentlich. Und über das Wochenende arbeitet man in der Regel auch, damit irgendwas zumindest nicht allzu spät kommt. Das ist halt eine Krankheit, die da einfach drinsteckt in dem Beruf und immer.
00:27:34
Speaker
viel zu viel und immer gegen Deadlines kämpfen und gerne auch Deadlines reißen. Das ist leider leider dann doch so. Das passiert immer und überall. Das muss man aber auch mal so festhalten. Uns werden auch oft Deadlines gerissen von den Originalverlagen, die einfach Datenmaterial nicht schicken. Ja, na klar.
00:27:55
Speaker
Manchmal reißen wir und auch die Deadlines unserer Übersetzerinnen und Übersetzer mit dem Material rechtzeitig zu bedienen. Irgendwo hakt's oft, das stimmt schon. Und grade bei den US-Titeln ist halt auch das Ding, da muss man ja vor allem irgendwie versuchen, halbwegs in der Nähe der Originalveröffentlichung zu sein. Terminlich. Das heißt, dann will man irgendwie Sachen übersetzen, die es vielleicht noch gar nicht gibt im Original. Ja. Ja, es ist nicht immer ganz einfach.
00:28:25
Speaker
Ja, ist halt so. Das kann man überhaupt nicht ändern. Und ich weiß nicht, ob der Druck so sein muss. Ich glaub, ich denk mir einfach, jemand, der zum Beispiel irgendwie die Splitterbände mag, einfach auch jetzt von der ganzen Handik her, von allen, die Bände sind ja trotzdem deutlich teurer als die Amis. Also wenn man jetzt vom Marvel ab, die Marvel ist recht teuer, aber jetzt bei dem, was ihr macht,
00:28:50
Speaker
da kommt ihr halt niemals ran. Ich glaube, die Leute warten auch ein oder zwei Monate länger. Ich glaube nicht, dass das wirklich das Problem ist. Wer jetzt Englisch kann und das Geld nicht ausgeben will, der wird es auch nicht tun. Aber ich verstehe die Sorge der Verlage und da sind Panini und Splitter ja wirklich
00:29:10
Speaker
identisch, man möchte möglichst nahe dem originalen Veröffentlichungstermin da sein. Fertig. Ich verstehe es. Also diese Konkurrenzfrage, das ist ein schwieriges Thema, genauso wie die Preisgestaltungsfrage.
00:29:25
Speaker
Da hat man von innen auch immer so eine schlechte, schlechte Draufsicht. Liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, wenn ihr dazu eine Meinung habt zum Thema Originalcomics versus übersetzte Comics jetzt primär im Amerikanischen oder im Englischen oder im Französischen, sei was mal so wie es ist, Französisch können in Deutschland einfach nicht so viele auf dem Niveau, dass sie die Originalcomics lesen könnten, selbst wenn sie wollten.
00:29:47
Speaker
Aber bei englischen wird es halt auch immer mehr. Was ja einerseits eine gute Sache ist, sehr gut, wenn das Englische in Deutschland so gut gesprochen wird. Aber für uns als Verlag oder für alle Verlage halt schwierig. Wenn ihr dazu eine Meinung habt, schreibt uns gerne natürlich. Andererseits ist das dann auch immer so eine Frage der Zielgruppe. Also wenn wir nur jeden Comic potentiell nur an unsere Stammleserschaft verkaufen könnten,
00:30:11
Speaker
Dann könnte man den Verlag nicht so fahren, wie wir es tun. Es lebt ja schon davon, dass man mit bestimmten Titeln, zum Beispiel Dune, also aus der Rücksicht ist es immer schwierig, aber Dune hat ja zum Beispiel den Vorteil für uns, dass es gar keine Heft-Veröffentlichung gibt und auch mehr lange Zeit keine Softcover-Veröffentlichung. Diese Adaption gab es im Amerikanischen auch nur im Hardcover.
00:30:34
Speaker
Und dementsprechend auch nur zu einem ähnlichen Preis. Aber andere Sachen, wie zum Beispiel dieser Simpsons Comic, den produzieren die Amerikaner halt für einen unfassbar niedrigen Preis, weil sie es in China und zu einer gigantischen Auflage machen. Natürlich können wir da nicht mithalten. Ich glaube aber, dass viele Leute auch dann die Übersetzung auch einfach schätzen. Also ich glaube... Ja, das ist...
00:30:58
Speaker
Das ist, glaube ich, eine Idee. Das glaube ich schon auf jeden Fall. Aber viele Leute müssen halt, also wenn es um fünf Euro oder sowas geht, das ist ein schwieriges Thema. Das werden wir hier auch nicht lösen können. Ich kenne das halt so, dass beispielsweise jetzt, wenn es auch im Film, im Fernsehen geht, dass vielen Leuten dann doch die Synchronisation verdammt wichtig ist.
00:31:22
Speaker
Wenn man abends sitzt und denkt, jetzt muss ich auch noch arbeiten, indem ich mein letztes Englisch rauskramen muss, was ich vor 20 Jahren in der Schule gehabt habe. Viele wollen es nicht. Die wollen auch keine englischen Untertitel haben oder deutsche Untertitel. Die wollen es bequem haben, weil es Freizeit ist.
00:31:42
Speaker
ein bisschen fallen Comments da ja nun auch drunter. Ja, total. Das ist deshalb eine Übersetzung. Solange wir jetzt noch nicht alle weltweit Chinesisch oder Englisch sprechen, nimmt man es, glaube ich, noch ganz gerne mit. Ja, mit Sicherheit. Ne, mit Sicherheit, mit Sicherheit. Kleiner Themenwechsel, was heißt Themenwechsel natürlich nicht, aber lass uns vielleicht nochmal was Anekdotisches machen. Gibt es denn eine Übersetzung oder eine
00:32:08
Speaker
ein Übersetzungsprojekt oder so ähnlich, wo du dich dran erinnern kannst, was besonders schwierig war. Also wo zum Beispiel, wo du sagen wolltest im Nachhinein, ja, da habe ich mich echt dran abgearbeitet, aber das war jetzt für die Leserinnen und Leser dann auch quasi ein Mehrwert, dass die das nicht auf Englisch lesen müssen, weil es wirklich... Ja, aber du verstehst, was ich meine, ne? Ja, ja, natürlich. Es gibt ja so Sachen.
00:32:32
Speaker
Ja, also ich würde tatsächlich sagen, jetzt gerade auch aus dem Splitter-Programm, würde ich sagen, dass Strait Toasters schon ein schwieriges Ding war.

Komplexe Übersetzungen: Stray Toasters

00:32:42
Speaker
Und ich hatte das gelesen, als das rauskam. Was muss so Ende der 80er gewesen sein? Von Cienkewitsch, für die Zuhörer Strait Toasters von Bill Cienkewitsch.
00:32:54
Speaker
sehr, sehr lesenswert und ich meine jetzt gar nicht, weil die Übersetzung so toll ist, sondern weil es wirklich auch ein tolles Buch ist, aber es ist wahnsinnig unzugänglich. Und ich hatte meine eigene Leserfahrung in der 80er-Wahrheit wirklich
00:33:09
Speaker
Scheiße, jetzt mal, kannst du wegpiepen. Wirklich, was ist das denn? Und ich hab das auch nicht nur, also am ersten Mal tatsächlich musste ich mich wirklich durchbeißen. Ich kann es nicht anders sagen, wirklich beißen.
00:33:24
Speaker
Es hat sich dann aber gelohnt, fand ich. Es ist jetzt auch nicht die große erhellende Geschichte, die einem jetzt wirklich hinterher... jetzt habe ich irgendwas begriffen. Es ist erstmal ja tatsächlich nur ein Mystery. Jetzt ist es gar nicht. Aber es ist sehr, sehr komplex erzählt. Sehr vielschichtig. Er nimmt überhaupt keinen einfachen Weg.
00:33:49
Speaker
in diesem Ding. Und das ist dann auch beim Arbeiten schon schwierig. Es ist auch viel Text. Das kommt auch noch dazu. Das ist eine gute Beschreibung. Er nimmt keinen einfachen Weg. Das finde ich gut. Ja, er macht es so kompliziert, wie es eben geht. Er macht es ja auch als Zeichner nicht einfach, weil er ja so einen ganz äklektischen Ansatz hat irgendwie und aus Dutzenden von verschiedenen Stilen irgendwie schöpft.
00:34:19
Speaker
was das Ding halt wirklich enorm, enorm sperrig macht. Ich finde aber, dass es eine coole Leserfahrung ist. Also meistens ist es so, wenn ich einen Comic lese oder auch ein Buch, manchmal ist es mir ein bisschen zu viel dünnbrett-Bohrerei. Und ich denke mir, komm, dafür jetzt 120 Seiten und am besten noch 25 Euro.
00:34:38
Speaker
Das war nicht der Spaß, den ich wollte. Und das kann ich garantieren bei Stratos, das ist das nicht der Fall. Also da muss man sich schon mal ein paar Stunden wirklich konzentrieren, vielleicht noch mal zur Seite legen und ein paar Sachen noch mal lesen. Und ich finde das total toll. Und ich weiß, dass ich die Deadline in vier Wochen überrissen habe dabei. Und ich war wirklich da. Dirk, ich tu mir echt leid, aber das geht jetzt nicht so schnell. Das geht einfach nicht.
00:35:08
Speaker
Aber ich finde schon, dass es ein toller Comic ist und es hat sich auch gelohnt, finde ich, das zu machen. Ich hoffe, dass es sich auch verkauft, aber es ist wirklich ein tolles Teil und es hat Spaß gemacht. Das kann ich dir jetzt aus dem Kopf gar nicht sagen, aber so ein Ding macht man ja auch so ein bisschen aus Prestige.
00:35:29
Speaker
Schon einfach ein wahnsinnig einflussreicher Zeichner-Premier-Outro jetzt eher so sekundär, wobei der auch schon tolle Adaption. Wir haben ja auch so eine Moby-Dip-Adaption von ihm im Programm. Da weiß ich, dass die sich sehr gut verkauft und die ist auch sehr lesenswert. Ganz wenig Text im Vergleich zum Original-Roma.
00:35:48
Speaker
Ja, aber er macht das da. Ich glaube, da ist ein Autor dabei, Dan Chichester, wenn ich mich recht erinnere. Aber das ist eine coole Adaption, weil es eben nicht die Reduzierung ist auf Ahab fängt den Wahl, sondern weil er die ganzen Aspekte des Buches
00:36:04
Speaker
wie die Geschichte des Walfangs, diese ganzen Sachen eben mit rein nimmt, ganz kurz und knapp. Und deshalb ist es ehrlicherweise die beste Adaption dieses Romans, die ich kenne. Es gibt ja echt viele Comic-Adaptionen davon. Aber alles ist immer nur der verdammte Wal. Also diese tragische Geschichte, diese tragische Figur. Und das ist es. Und das ist es aber nicht. Das ist nicht der Roman. Und von daher ist das eine ganz, ganz tolle Adaption.
00:36:33
Speaker
Ja, auch sehr empfehlenswert. Bill Zenkewitsch generell sollte man sich mal anschauen, wenn man Comic interessiert ist. Wie man dann zu dem Stil steht, ist in die Geschmackssache, würde ich sagen, aber man sollte sich zumindest damit auseinandersetzen. Ja. Im selben Kontext oder im selben Zug gibt es denn ein Comic-Projekt, was du gerne mal übersetzen würdest und wo du bisher nicht dazu gekommen bist, weil es keinen Verlag findet auf Gut Deutsch.
00:37:01
Speaker
Ja, also es gibt natürlich immer Sachen, die noch nicht übersetzt sind und die man mag. Mir fiel da als erstes Fade Out ein, ein Krimi von Baker und Phillips, der einfach
00:37:13
Speaker
was war Gutes. Und der mich auch wirklich überrascht hat. Ich mag dieses Autoren- und Zeichnerteam sowieso gerne, aber ich finde, dass sie sich da komplett selbst übertroffen haben. Und das ist wirklich einer der zentralen Comics für mich der letzten 15 Jahre oder so. Ich glaube, die beiden wissen selbst gar nicht so, wie toll das ist, was sie da eigentlich hingekriegt haben. Also es ist absolut gigantischer Comic, der
00:37:43
Speaker
alles richtig macht, total Spaß macht zum Lesen. Und ja, dann hat man wirklich, es ist sehr, sehr süffig. Und du hast dann nach diesen, ich weiß nicht, wie viele Seiten hat das Ding 400? Es ist relativ, ich habe es vor kurzem tatsächlich erst gelesen, also auf Englisch. Es ist relativ. Es ist als Splitter auch nicht macht oder nicht machen kann. Und das ist, da hängt ja so eine tragische Geschichte auch einfach hinter jetzt, die man auch gar nicht so richtig, was heißt tragisch, also eine
00:38:13
Speaker
Tragisch ist falsch. Tragisch ist zu viel. Aber es ist traurig. Das ist das, was man eigentlich hier nicht machen kann. Und tolles Teil kann man wirklich nur so sagen. Und da hätte ich Spaß dran. Ja, das kann ich mir vorstellen. Ich finde, also für meinen Geschmack lebt es ein bisschen sehr in der in der Epoche.
00:38:34
Speaker
Also irgendwie diese Hollywood-Criminoir-Filmstar-Szene zu der Zeit ist nicht ganz mein Stick, aber grundsätzlich toll gemacht, auf jeden Fall. Diese Blue-Baker-Thematik, die gab es hier im Podcast auch schon öfter. Da? Ja, ja. Es ist ja tatsächlich einfach nicht ganz einfach. Die Vorgaben, wie man das umsetzen müsste auf Deutsch, sind sehr eng.
00:39:04
Speaker
Sag ich mal. Und inzwischen also Kriminelle von Brubaker und Philipps sind ja einfach wahnsinnig produktiv. Ja, ja. Und gerade in diesem Kriminelle Universum, wo ja irgendwie alles so ein bisschen dazu gehört. Ich hab das Gefühl, was anderes als so Crime Noir machen die ja auch gar nicht. Das ist einfach so viel. Es ist so fucking viel. Ja, das stimmt. Und es wird immer mehr. Und dann ach.
00:39:30
Speaker
Ich find's halt sehr angenehm, weil man kann diese Bände tatsächlich so lesen. Es ist nicht so, dass das jetzt wirklich komplex ist. Versuch mal einen Batman-Comic zu lesen, der jetzt aus dem regulären aktuellen Umfeld stammt.
00:39:50
Speaker
schwierig, vorsichtig von mir. Glaub ich. Und das ist bei Bo Becker und Philipps halt nicht so. Man kann diese Dinge einzeln lesen. Da gibt es zwar Zusammenhänge, aber die sind so vage und unwichtig. Das ist dann wirklich nur für diejenigen, die aus irgendwelchen Gründen jetzt so fan sind und das dreimal, viermal lesen. Und das finde ich schon als Konsument auch angenehm, dass ich mich nicht wieder einarbeiten muss. Ich kann das einfach so lesen. Das gefällt mir.
00:40:20
Speaker
Wie ist das denn, wenn du, du bist jetzt bei diesen ganz großen Helden gerade bei Panini jetzt nicht involviert, aber wenn du jetzt eine längere Serie als Stammübersetzer betreust, musst du dich dann immer auch wieder auf den Stand bringen erstmal oder bleibt das so halbwegs im Hintergrund? Nein, nein, das funktioniert nicht. Dafür mache ich jetzt auch und generell wahrscheinlich alle Comic-Übersetzer machen dann eben zu viel.
00:40:47
Speaker
verschiedene Dinge. Ich muss da noch mal reingucken. Also ich hatte jetzt ganz aktuell das Ding bei Little Monsters für Splitter. Das ist jetzt auch
00:40:56
Speaker
Jahr her, dass ich den ersten Band gemacht habe. Ich hatte das noch so vage in Erinnerung. Ja, da geht es um Vampire und Kinder und so bla bla. Das schon. Aber ich habe mir den ersten Band dann wirklich mal durchgelesen, bevor ich den zweiten gemacht habe. Das ist schon sinnvoll. Also, dass man einfach noch mal rein findet. Und das ist ja auch bei Comics in der Regel möglich. Das kostet dann zwar jetzt eine Stunde, anderthalb. Aber es ist schwieriger,
00:41:23
Speaker
Ansonsten steht man da im zweiten Band und merkt, hm, was war da noch mal? Man fängt da an zu blättern. Das nützt ja auch nichts. Also, das gucke ich mir noch mal ran, wenn es geht. Also, wenn es natürlich eine Serie ist, wo man den achten Band macht und der siebte ist jetzt schon vier Jahre, Stichwort Lazarus, dann wird das schwierig. Also, dann füge ich mir nicht die ersten sechs noch mal an,
00:41:51
Speaker
versuchen, das Beste noch draus zu machen. Und ich hoffe, dass es der Redakteur sich besser gemerkt hat.
00:41:57
Speaker
Ja, aber das ist ja auch das, wofür eine Redaktion dann gerade bei so richtig ausufernden Projekten dann auch da ist, einfach um den Überblick zu behalten. Und dann gibt's ja auch so Listen mit Namensübersetzungen, zum Beispiel, wenn die deutschen Namen grundsätzlich anders sind als die englischen oder die originalen Namen. Ja, klar, das gehört dann dazu, zu der Aufgabe von einem Verlag dann zu versuchen, eine Kohärenz zu bewahren.
00:42:25
Speaker
Genau. Irgendeiner muss was bei euch für Prometheus und Co. machen. Oder gemacht haben. Ja, tatsächlich bei diesen ganz lang laufenden Serien sind das ja inzwischen mehrere Generationen von Leuten, die das machen. Oder bei dieser, weißt du was, diese Aran-Aquilon-Serie, wo wir inzwischen auch 100 Alben plus haben an Fantasy Comics. Da haben noch nicht mal die Franzosen wirklich einen Überblick.
00:42:48
Speaker
Man hat dann so das Gefühl, irgendwer muss das wissen, aber es hat nie jemand so richtig zu Papier gebracht. Das gibt es also nicht nur bei Batman und Superman, das gibt es eben auch bei den Franco-Belgiern. Das gibt es auch bei denen. Manchmal echt anstrengend. Da gibt es bestimmt auch irgendwo ein Forum für Asterix und Tim und Struppi oder sowas, wo so Logikfehler aufgezeichnet werden. Oder beim lustigen Taschenbuch muss das ja eine Katastrophe sein, wenn man darüber nachdenkt.
00:43:16
Speaker
Das besteht ja wahrscheinlich nur aus Widersprüchen intern. Ja, dass er nicht wirklich ein Kosmos ist. Nein, das stimmt. Das stimmt. Es ist kein ganz tragender Vergleich.
00:43:29
Speaker
Du schlägst uns ja aber auch hin und wieder jetzt nicht andauernd, aber hin und wieder auch mal Sachen vor. Du hast jetzt gerade schon gesagt, du bleibst immer so ein bisschen auf dem Laufenden allein für den Job für die Zukunft. Aber das machen tatsächlich ja auch viele unserer Übersetzerinnen und Übersetzer hin und wieder einfach mal.
00:43:48
Speaker
Du ich habe da folgendes gesehen wäre das nicht auch was für euer Programm oder auch tatsächlich aber mit der Ansage ich ich hätte Lust das zu übersetzen und hättet ihr nicht Lust das zu verlegen ist jetzt nicht also wir kriegen deutlich mehr Projektvorschläge von anderer Seite aber hin und wieder kommt so was ja auch vor. Siehst du das so ein bisschen auch als Teil der des Jobs an oder ist es einfach.
00:44:10
Speaker
Interesse, weil du dann wünschen würdest, dass dieses Buch halt auf Deutsch da ist? Letzteres eigentlich. Ich denke mir einfach manche Sachen, weil es ist ja schon, es scheint unfassbar viel und man kann schnell was übersehen. Gerade jetzt, wenn du jetzt bei Image, Moon und wie die alle heißen bist, ich weiß nicht, was die für einen Output im Monat haben oder ja doch, im Monat bestimmt 40, 50 Titel teilweise irgendwie.
00:44:35
Speaker
Da kannst du ja nicht mehr überall reingucken. Ich mach das auch nur ganz sporadisch, wenn mir irgendetwas auffällt. Und vor allen Dingen, weil das ist ja nicht unentscheidend, gerade bei Splitter, wenn ich das Gefühl hab, dass es optisch zu euch passt. So gar nicht mal so sehr. Ich hab das voll oft noch gar nicht gelesen. Wow, das müsste doch bei Splitter sofort irgendwie Aufmerksamkeit kriegen, weil es einfach geil aussieht.
00:44:57
Speaker
Und dann schicke ich das mal rüber. Aber da steht nicht so sehr im Vordergrund der Gedanke, hm, dann kriege ich auch den Job. Das war das auch nicht gemeint. Ich finde das völlig naheliegend, dass das Übersetzer machen. Es gibt auch welche, die das so tun. Gerade auf Messen kommen öfter mal Leute auf uns zu.
00:45:17
Speaker
Selten ist es was, was wirklich in Betracht kommt, genau wegen dem, was du sagst, weil die halt denken, ja, das ist bestimmt ein Thema, das ist interessant, aber die haben halt unser Programm nicht angeguckt und es passt oft optisch einfach gar nicht zu unserem roten Faden. Ja, und der ist ja da. Und deshalb finde ich das, also es ist eigentlich immer nur dann, wenn ich irgendwas sehe, ich mache irgendeine Vorschau auf und der geht mir hui.
00:45:41
Speaker
Das ist auch ein Splittertitel, dann schicke ich schon mal was um, aber ansonsten eigentlich nicht. Es gibt andere Sachen, dass man irgendwie mitkriegt, das wird demnächst verfilmt, was vielleicht schon älter ist, dass man sagt, hey, habt ihr das mitgekriegt? Schaut irgendwie, da gibt's einen Comic, der ist zwar schon vor zehn Jahren erschienen, aber das ist ja immer ein Anlass, vielleicht mal etwas zu machen, wo man jetzt nicht unbedingt gedacht hätte, das ist jetzt ...
00:46:10
Speaker
Das muss es, das muss unbedingt sein. Wobei auch man damit halt auch sich gerne in die Nessel setzen kann. Wie lange arbeiten Sie an der Lars-Haus-Verfilmung, gefühlte 20 Jahre? Ich vermute gar nicht mehr. Also was hat Rucka jetzt zuletzt gemacht?
00:46:28
Speaker
Da war mal wieder irgendwas mit Film und Fernsehen, aber komm, das ist halt das schwierige, dass du nie weißt, gerade beim Hollywood-Umfeld, kommt da jemals etwas. Und wenn es dann kommt, kann es ja auch sein, ich meine, ihr habt ja auch die unangenehme Erfahrung auch wieder mit Herrn Rucker gemacht mit, ach Gott, wie hieß die Serie, komm, diese Privatdetektiven.
00:46:54
Speaker
Wir sind jetzt beide auf dem Schlauch. Großartig. Oh Gott. Dex Perry. Ja genau, so heißt die Figur. Dex Perry ist ja Stumptown. Was dann eben nach einer Staffel wieder eingestellt wird, das ist ja auch nichts. Da hast du ja auch nichts von.
00:47:11
Speaker
Nee, aber da muss man auch sagen, da ist der Comic aber auch nach dem zweiten Band unfassbar abgeknickt, finde ich. Ja. Was ist das denn? Also, Entschuldigung. Lazarus ist gut. Lazarus ist total... Lazarus ist pheromonal und bleibt auch gut, wenn die sich bloß schneller um die Fortsetzung kümmern. Diese Pausen sind unerträglich, aber die Qualität sowohl der Zeichnung als auch der Story bleibt wirklich, wirklich hoch.
00:47:40
Speaker
Ich hoffe, das wird mal zu Ende gebracht. Ja, zu Ende oder zumindest mal weiter. Oft genug sind wir es ja schuld, wenn Fortsetzungen nicht zeitnah kommen, aber bei Lazarus warten wir ja selber. Also grauenhaft. Ja, ist es.
00:48:04
Speaker
Schwierig. Auch schwierig. Und damit nähern wir uns dann auch so langsam dem Ende unseres offiziellen Teils, sag ich mal.

KI und die Zukunft der Übersetzung

00:48:12
Speaker
Aber das ist ein Thema, was ich trotzdem gerne ansprechen möchte, auch weil wir sogar schon mal eine geeignete Podcast-Folge darüber hatten mit Ingo Röhmling, unter anderem.
00:48:20
Speaker
Thema, was die Verlagsbranche und eigentlich alle Branchen momentan sehr umtreibt, KI, künstliche Intelligenz, die Möglichkeiten, Gefahren, Potenziale, die das so mit sich bringt, jetzt mal nur so für deinen Arbeitsbereich betrachtet. Wie blickst du da so drauf, auf dein Jobprofil als Übersetzer oder auf Übersetzung? Du kannst das auch allgemein, also muss jetzt gar nicht unbedingt nur um dich privat gehen, sondern so allgemein. Siehst du da
00:48:48
Speaker
mehr Potenzial oder mehr potenzielle Gefahr, wenn man das so nennen möchte? Also ich würde keinem warten, darüber nachzudenken, hey, ich möchte Comic-Übersetzer werden. Also das ist, glaube ich, eine schlecht planbare Karriere grundsätzlich. Auch das sowieso. Aber es gibt ja Leute irgendwie dann tatsächlich, die sich
00:49:12
Speaker
die Spaß daran haben, die Comics mögen und dann denken, hey, das ist jetzt so ein Einstieg irgendwie vielleicht, die gibt es tatsächlich. Aber es ist angesichts der aktuellen Entwicklung mit den diversen Möglichkeiten, KI zu nutzen, glaube ich keine gute Idee. Also ich glaube tatsächlich, dass generell im
00:49:36
Speaker
Im einfacheren, beleteristischen Bereich wird dieser Job verschwinden und zwar sehr schnell. Das glaube ich leider. Ich bin jetzt so alt, ich kann das sagen, aber ich glaube, das ist nicht mehr zu retten. Und wie gesagt, im einfacheren, beleteristischen Bereich. Das wird jetzt nicht irgendwie im
00:49:58
Speaker
im hochliterarischen Bereich passieren. Da ist dann die KI trotz I zu doof. Aber in diesem einfachen Bereich wird das passieren. Und nicht so, dass man wirklich jetzt nur noch draufdrückt und sagt, mach mir das. Und dann kann man das so da reinlaufen lassen. Das wird auf absehbarer Seite nicht der Fall sein. Aber eine Rohübersetzung nenne ich das jetzt mal,
00:50:26
Speaker
ausreichend gut ist, damit irgendjemand für zwei Euro die Seite irgendwie das dann redigiert, das ist absehbar. Und das wird auch passieren, gerade, also im beletristischen Bereich, wenn ich jetzt gerade an so Großkonzerne, wie eben jetzt Penguinrend im Haus denke.
00:50:47
Speaker
Die werden das daratiert irgendwie ausnutzen, dass man da Geld sparen kann und das gibt es nicht. Müssten sie ja, also allein weil sie börsennotiert sind, schätze ich mal, also die müssen ja... Ja, Penguin Rennemaus ist, glaube ich, immer noch Bertelsmann und ich meine, die sind nicht börsennotiert. Aber trotzdem haben die Controller und wenn die da irgendwelche Möglichkeiten sehen, Geld zu sparen, dann tun die das auch.
00:51:14
Speaker
Da ist, glaube ich, der Zug jetzt schon abgefahren. Also das wird passieren. Und jetzt nicht von heute auf morgen, aber von heute auf übermorgen. Und ich glaube, da ist nichts zu retten. Klar, die Redakteure, ich nenne die jetzt mal so, die dann diese Textbearbeitung machen, die wird es dann geben müssen. Auf jeden Fall. Das lässt sich nicht vermeiden. Obwohl ich auch schon in Romanen gesehen habe,
00:51:43
Speaker
dass da typische KI-Fehler drin sind. Also KI zum Beispiel, wenn man sich diese Übersetzung anguckt, können ja nun mal keinen Kontext herstellen. Und deshalb entstehen Fehler häufig im Kontextbereich. Also die KI kann von einem Satz zum nächsten nicht erkennen, ob
00:52:06
Speaker
dass dieselbe Person ist, die Rede zum Beispiel. Und deshalb kommen manchmal seltsame Fehler rein, die ein Mensch ausbügeln muss. Und wenn der mal nicht aufpasst, dann kann man tatsächlich eine KI-Übersetzung identifizieren. Relativ leicht. Und das passiert.
00:52:27
Speaker
Das ist mir jetzt schon häufiger passiert, dass ich da gelesen habe. Ein Text sagt mir, okay, der ist ähnlich. Das passiert, wenn du das benutzt.
00:52:38
Speaker
Ja. Und nie aufpasst. Ja, ne, klar. Also als Redakteurin ist man ja auch oft unter Zeitdruck irgendwie. Klar. Nicht in eigenverantwortlicher Selbstanstellung, aber grundsätzlich hat man da auch nicht so wahnsinnig viel Zeit, sich mit jedem Buch auseinanderzusetzen. Und gerade was du meintest, also der wenig anspruchsvolle terrarische Sektor darf man jetzt aber halt auch nicht verwechseln mit dem nicht gut verkäuflichen Sektor. Ja, ja.
00:53:06
Speaker
Ich sag das jetzt nicht dir, ich sag das mehr so den Leuten, die hier zuhören. Wenig literarisch anspruchsvoll sind die meisten Sachen, die große Bestseller sind. Also Harry Potter ist auch keine hohe Literatur. Hohe Literatur sind halt Sachen, da gibt's gerade in Deutschland schon immer wieder Bestseller, das muss man sagen.
00:53:25
Speaker
Sachen, die dann irgendwie einen Buchpreis bekommen und dann eine Zeit lang auf irgendwelchen Bestsellerlisten hoch sind, dann können da auch die Autorinnen ganz gut von Leben erstmal eine Zeit lang. Das muss man schon sagen. Es ist nicht alles Murugs, aber viel
00:53:42
Speaker
Ja, halt wenig anspruchsvoll geschriebene Sachen sind halt die, die sich oft gut verkaufen und das hat dann aber im Umkehrschluss dann ja doch wieder Auswirkungen auf die Gesamtliteratur, weil sich dann immer der Preis auf, also für Verlage muss ich sowas ja auch rechnen und wenn man halt sieht mit den
00:53:59
Speaker
mit der Massenware, die halt von KI übersetzt werden kann und dann da auch noch weniger Kosten verursacht. Und demnächst von KI's geschrieben werden? Und demnächst auch noch von KI. Also das lässt sich halt, dann lässt sich halt so ein Fall, okay, ich weiß jetzt nicht, mir hängt das jetzt, ich habe im Urlaub vor dem Fest von Stanisic gelesen. Das ist halt so ein Buch, da fällt mir jetzt spontan an, wenn du sagst, eine hohe Literatur, das wird schwierig von KI übersetzen sein. Ich glaube, den Stil
00:54:25
Speaker
den kann den kann ein computer einfach nicht also ich wüsste nicht wie das funktionieren sollte das ist jetzt original veröffentlicht auf deutsch es ist nicht übersetzt ja aber wenn ich mir vorstelle das müsste jetzt das würde ich jetzt immer das englische übersetzen katastrophe wenn das nicht ein mensch macht der halt das werk versteht ja aber die typischen tiktok romane diese erscheinen irgendwie
00:54:47
Speaker
Ja, die finden ihre Fans und das kann man ja nicht wegdiskutieren. Und in gewisser Hinsicht finde ich es auch eigentlich schön, dass es da jetzt eine Community gibt, die zumindest
00:55:01
Speaker
liest, erstmal so. Ich nehme das immer auch ein bisschen als mein Gott, irgendwann hat man vielleicht genug TikTok-Romane gelesen und vielleicht liest man auch noch was anderes. Es kann ja auch so sein. Ich meine, wir sind früher mit schlechten Comics angefangen. Also jedenfalls, wenn ich jetzt an meine eigene Sozialisation in dem Bereich denke, ich habe mit Bessie angefangen und denke mir, na gut, und jetzt bin ich bei Stratos, das ist schon eine Entwicklung.
00:55:27
Speaker
Und warum soll das nicht bei den ganzen TikTokern genauso sein?
00:55:33
Speaker
ja mit mit mit mit mit lesen, weil der Wurschnitt schön ist. Ich wusste, dass du was sagen würdest. Du hast ja leider recht. Ich kann noch nichts dafür. Die Texte sind, ohne dass ich jetzt wirklich viel davon kenne, aber das, wo ich die erste Seite gelesen habe, dachte ich dann, das ist schon hart eigentlich. Aber mein Gott, wenn es den Leuten gefällt, ist das okay. Also ich finde das nicht ehrenrührig und ich finde das total sympathisch.
00:56:02
Speaker
dass es Leute gibt, die einfach überhaupt lesen. Das ist nicht so verbreitet. Das ist nicht so verbreitet, wie man in unserer Blase meinen könnte und hoffentlich würde. Der Leserschwund ist immer noch da. Das muss man so festhalten. Ja.
00:56:21
Speaker
Was auch schwindet, ist unsere Zeit, Bernd. Nur zu. Was für eine Überleitung. Deshalb würde ich so langsam gerne auf unsere Schlussfragen zu sprechen kommen. Bitte schön. Aber nicht, wenn du möchtest, ohne dir die Gelegenheit zu geben, noch zu einer Gegenfrage. Ich weiß, es ist in deinem Fall nicht so attraktiv, weil du ja auch öfter mal bei uns zu Gast bist und auch meinen Chef ganz gut kennst. Aber trotzdem, einfach der Performer, hast du noch eine Frage, die du zurückstellen möchtest?
00:56:50
Speaker
Ich könnte jetzt mal den Anfang aufgreifen. Wann macht ihr Manga? Das hatten wir schon mal. Aber unabhängig davon, ob wir es planen oder nicht, das würde ich nicht hier ausplanen. Nein, weiß ich doch. Aber ich glaube, es würde einige interessieren. Du, es gibt so ein, zwei Leute, die du auch kennst, die regelmäßig nachfragen, wann es denn soweit ist. Ich glaube, du weißt auch, wen ich meine. Ja, ich glaube auch.
00:57:19
Speaker
Keine Gegenfrage. Alles super. Alles super. Dann lassen wir auf die Schlussfragen kommen, Bernd. Die sind ja immer gleich und du durftest dich ja auch vorbereiten. Deshalb nenn mir doch mal deine drei Comics, Manga, Graphic, Novel, Comic rein, was auch immer, die du auf die sprichwörtliche einsame Insel mitnehmen würdest.
00:57:40
Speaker
Ich hab da tatsächlich drüber nachgedacht. Das ist fies. Ich weiß. Man denkt sofort, das muss doch Tim und Struppi, Peanuts, Watchmen oder irgendwie sowas sein. Aber witzigerweise bin ich tatsächlich eher woanders gelandet. Und ich denke mir sowas wie This One Summer von Tamaki. Ich weiß gar nicht, welchen deutschen Titel das ist. Ja doch, das ist jetzt... Wundervolle Sommer, kann das sein?
00:58:07
Speaker
Also googelt es selber, das Monster auf Englisch. Würde fände ich toll. Oder von Tilly Walden, On a Sunbeam. Da fällt mir jetzt auch nicht der deutsche Titel ein. Ist, glaube ich, auch bei Reprodukt erschienen. Ja, die machen einen Sommer am See. Ist das von den Tamakis? Heißt das auf Deutsch? Kann sein, ja. Auf einen Sonnenstrahl heißt das vielleicht sogar. Ich glaube, das heißt einfach so, ja. Ich meine auch, ja.
00:58:33
Speaker
Oder auch Straight Toasters zum Beispiel würde ich vielleicht mitnehmen, weil das einfach etwas ist, wo man sich, wo man vielleicht auch wirklich zum zehnten Mal noch was Neues findet. Ich glaube, das ist nicht schlecht auf der Insel. Okay, also du gehst mehr über Klassestadtmasse, ja?
00:58:48
Speaker
Ja, doch, ja. Ist das nicht unfair, wenn man sagt, ich nehme Tim und Struppi mit oder Barks? So, aber genau deshalb stelle ich diese Frage, weil die Leute, die alle sehr unterschiedlich interpretieren, also ich habe auch schon, da waren auch schon Leute, die haben gesagt, okay, ich nehme auf jeden Fall einfach, was ist das, alle Batman Comics mit. Ja, ja, ja, ja. Und dann noch zwei, die hätten mir wirklich gut gefallen.
00:59:10
Speaker
irgendwie also die die frage ist ja mit absicht sehr offen gestellt und die leute haben da wirklich sehr unterschiedliche zugänge zu insofern ich finde einen zugang aber sehr also ich sind anspruchsvolle comics aber schon welche auf die man immer mal wieder zurückkommen kann definitiv definitiv cd wallton tamaki schön
00:59:31
Speaker
Auch meine Lieblingsfrage, auch sehr, sehr offen gestellt. Ein Comic, den es noch nicht gibt, aber den es unbedingt geben sollte, ganz egal, wie du das jetzt interpretierst. Was wäre das für ein Comic? Das wäre ganz eindeutig Big Numbers. Das wird dir vielleicht nichts sagen, aber das ist eine Serie, die Ellen Moore mit Bill Zienkiewicz angefangen hat und nach zwei Heften abbrach. Und es sollten, glaube ich, zwölf werden.
00:59:58
Speaker
Das würde ich mir wünschen, dass es den dann wirklich mal gibt. Das wird aber nicht passieren. Nee, wann haben die das gemacht? Muss ja schon ewig her sein, oder? Das muss Anfang Mitte der 90er gewesen sein, würde ich sagen. Das hatte Elmur in seinem eigenen Verlag gemacht und in so einem quadratischen LP-Format. Ach du Scheiße. Ja, das ist eine total witzige Geschichte eigentlich und
01:00:27
Speaker
Elzenkevich war dann wohl so geschockt von den Arbeitsanweisungen, die von Elmur kamen, dass er nach zwei Bänden keinen Bock mehr hatte. Aber das ist einfach so ein Großprojekt, dass das wirklich schade ist, dass das nie ganz realisiert wurde.
01:00:44
Speaker
Eigentlich eine krasse Kombi, Moore und Sjenkevich. Aber ja, Moore soll ja nicht ganz einfach sein. Als Autor und Sjenkevich war es wahrscheinlich auch damals schon gewohnt, einfach relativ viel Nachenfreiheit zu haben, oder? Nehme ich auch an. Ich glaube an das Korsett war dann zu eng. Das war einfach dann kein Match. Die beiden passen nicht zusammen.
01:01:05
Speaker
Wahnsinn. Schöne Antwort. Geiles, geile, geile, kleines, kleines, kleines Faktum oder Faktenbrückchen aus der Comic-Geschichte. Schön. Ähm, in derselben, ja, in dieselbe Stoßrichtung, wenn du ein Kreativteam zusammenstellen dürftest für einen Comic. Jetzt sagt nicht Bill Sienkiewicz und Alan Moore. Das wäre jetzt zu einfach. Wen würdest du denn gerne mal an ein Comic-Projekt setzen, egal wie realistisch oder unrealistisch?
01:01:34
Speaker
Und ganz ehrlich, jetzt werde ich ganz langweilig, ich hatte überhaupt keine Idee. Das ist auch in Ordnung. Ja, weil ich einfach, ich lasse mich gerne überraschen einfach. Ja, voll in Ordnung. Ich lasse mich dann, ich bin dann nicht so der Nerd irgendwie, der sagt, oh um Gottes Willen, die beiden und ich wäre, ich wäre happy oder so oder ein Crossover zwischen Calvin und Hobbs und Peanuts oder so, irgendwas, wenn so was stattfinden würde und weil sei es im Himmel irgendwie, ja schön, aber
01:02:02
Speaker
reizt mich nicht wirklich. Also voll in Ordnung. Ich bin da einfach sehr offen. Ich möchte einfach wenn es kommt, super irgendwas überraschendes. Aber ich habe da keinen Traum. Wirklich nicht die die die tollsten Kombinationen kennt man ja auch vorher gar nicht unbedingt. Also genau das finde ich spannend. Das finde ich total cool, wenn da irgendwie plötzlich Leute treffen, irgendwie sagen Hui, das mache ich zum Beispiel ganz kurz, ohne dass ich darauf gewartet hätte, dass Tillie Walden
01:02:31
Speaker
Walking Dead macht, wäre ich jetzt nicht drauf gekommen. Ich muss auch gestehen, es interessiert mich überhaupt nicht, aber es ist eine irre Kombi.
01:02:43
Speaker
Okay, das wusste ich gar nicht, dass sie das macht. Cool, ne? Also es ist doch schon zwei dicke Bände erschienen. Ohne Dick kann die ja anscheinend gar nicht. Aber dass die das macht, finde ich cool. Ich gönne ihr die Kohle. Und trotzdem, es interessiert mich jetzt als Leser nicht, weil ich brauch's einfach nicht, schon gar nicht in dieser Masse.
01:03:05
Speaker
Cool. Wahnsinnsidee. Ich hab's grad mal gegoogelt. Clementine ist das. Ich hab gar nicht realisiert, dass das im Walking Dead Universum spielt. Ja.
01:03:15
Speaker
Oh, okay, gut. Krass. Ja, gut, okay, ja, nee. Auch wenn ich jetzt nicht lesen würde, das wäre so ein Ding, wenn ich jetzt einen Traum nicht drauf bekomme. Nee, klar, da hat keiner drauf ... Ach, darum ist das auch bei Cross Cult erschienen damals. Oh, okay, ja, Entschuldigung, bei mir verknüpfen sich gerade so ein paar ... Ich erinnere mich nämlich noch, dass in der Vorschau gesehen zu haben, so, hä, wieso machen die jetzt Worden? War Reprodukt dazu langsam? Wieso, hä?
01:03:42
Speaker
Ja, aber natürlich den Klappentexter nicht gelesen. Ja, okay. Gut, gute Recherche. Wir machen einen ganz kleinen Werbeblock. Du hast jetzt schon ein, zwei Sachen aus dem Splitter Verlag empfohlen oder wir gemeinsam teilweise. Hättest du trotzdem noch eine Empfehlung aus dem Splitter Programm, unabhängig davon, wann das jetzt erschienen ist, für unsere Hörerinnen und Hörer?
01:04:04
Speaker
Ja, also auf jeden Fall die beiden Bücher von Joris Merkens, Beatrice und das große Los. Das waren für mich die Highlights tatsächlich der letzten, das ist erschienen eineinhalb Jahre oder so. Der erste ziemlich genau vor einem, fast vor einem Jahr, März 2023 glaube ich. Ganz, ganz tolle Bände. Wer immer sich wirklich überraschen lassen möchte von einem Comic irgendwie, der ist da goldrichtig und das ist
01:04:36
Speaker
unfassbar abgehangen, wie dieser Typ das macht. Man denkt sich jetzt irgendwie, der muss doch schon 50 Bände vorher gemacht haben, um das so auf den Punkt zu bringen.
01:04:51
Speaker
Der war ja ganz lange im Film tätig. Das merkt man auch. Man merkt einfach, er hat Erfahrung. Sie ist nicht aus dem Comic, sie kommt woanders her. Das ist einfach ganz, ganz toll. Mir persönlich gefällt das große Los noch ein bisschen besser als Beatrice. Aber letztendlich, ich würde die nicht gegeneinander aufwiegen. Das ist ganz, ganz tolles Material.
01:05:17
Speaker
Das ist sogar ja auch zum Verschenken ideal, weil sie beide abgeschlossen sind. Und ganz große Klasse. Ja, die liebe ich auch sehr, sehr, sehr. Und ich freue mich sehr, dass Joris in einem Monat, in einem guten Monat in Live der Leipziger Buchmesse mit dabei ist, haben wir ihn als Gast eingeladen. Mach da wenigstens einen dritten Band. Da werden wir ihn dann mal nachfragen. Also bisher hört man davon wenig, aber ich kenne ihn jetzt noch nicht persönlich, habe nur ein bisschen mit ihm geschrieben.
01:05:47
Speaker
So wie ich ihn einschätzen würde und was ich so mitbekommen habe, macht er wahrscheinlich was und er sagt Bescheid, wenn es fertig ist. Das ist einer von diesen Künstlern, die sagen nicht, was sie gerade machen, aber wenn es fertig ist, dann sagen sie, hier übrigens, ich hab da noch was gemacht. Mein Herz ja auch nicht nötig, glaube ich. Ich glaube, der macht diese Comics wirklich, weil er Bock drauf hat und weil er es schön findet und weil er Spaß dran hat und nicht, weil er unbedingt Comic-Zeichner, Autor werden wollte. Ich glaube, der hatte mit seiner Filmkarriere genug zu tun.
01:06:15
Speaker
Ja, schön für ihn. Ja, nee, auf jeden Fall. Eine weitere Empfehlung, die Empfehlung, die kein Comic ist, irgendwas, was du in letzter Zeit gelesen, geschaut, gespielt, wie auch immer hast, was du unseren Hörerinnen und Hörern ans Herz legen möchtest.

Bernds Serienempfehlung: 25, 21

01:06:30
Speaker
Also ich.
01:06:31
Speaker
Ich gehe gerne ganz, ganz weit weg von dem, was ich so im Alltag mache. Und für mich ein echtes Highlight war 25, 21, eine Netflix-Serie, ein K-Drama.
01:06:48
Speaker
was mich total fasziniert hat. Seitdem gucke ich nichts anderes mehr. Okay. Hörst du jetzt auch BTS? Nee, das nicht. Das überlasse ich dann doch eher meinen Söhnen. Aber es ist
01:07:10
Speaker
Diese Fernsehserien, wobei das jetzt echt gemein ist, weil es gibt Hunderte von, aber die wenigen, die ich jetzt geguckt habe, ich sag jetzt mal was, zehn, was auch schon viel ist. Zehn K-Dramas hast du dir angeschaut? Stimmt, ja in den letzten anderthalb Jahren. Gibt es das alles auf Netflix oder was? Viel. Also es gibt nicht nur, es gibt auch bei den anderen Streamern gibt es auch welche, aber Netflix hat glaube ich schon die Masse.
01:07:33
Speaker
Okay, interessant. Man muss da sehr, sehr vorsichtig sein, weil da ist auch echt viel Mist dabei. Aber die, die ich geguckt habe, die ich dann zu Ende geguckt habe, sagen wir mal so, das ist erstaunlich gutes Zeug. Also ich brauche da keine Ami-Ware und schon gar keine deutsche Ware. Man muss sich ein bisschen umgewöhnen, weil da natürlich Eigenheiten drin sind, kulturelle Eigenheiten irgendwie, die man
01:08:01
Speaker
in Europa ein bisschen, wo man sich ein bisschen schwer mit tut, aber damit kann ich umgehen und mir ist dann einfach eine gewisse Frische viel wert. Ich weiß nicht, das wirst du auch kennen, wenn man halt
01:08:14
Speaker
bei deutschen oder amerikanischen sich reden, eigentlich die Dialoge schon mitsprechen. Bevor man eigentlich weiß, worum es geht, habe ich keine Lust mehr drauf. Das kann ich nicht. Ja, ich weiß, was du meinst. Da ist die Flucht ins Ausland manchmal wirklich oder in nicht so bekannte Gefilde ganz schön. Nicht, dass es da auch keine Klischees geben. Man kennt sie aber halt noch nicht. Es sind Klischees, die man noch nicht kennt.
01:08:41
Speaker
Ja, ich weiß, was du meinst. Mir reicht es dann noch zumindest, wenn es einfach ein neues Setting hat. Ich gucke gerade Yellowstone, falls du das kennst. Das ist auch unfassbar klischeehaft und wahnsinnig melodramatisch inzwischen. Aber mir reicht es auch immer noch, einfach hier die Rocky Mountains so ein bisschen mehr anzugucken.
01:09:00
Speaker
Dann reiten da irgendwie so drei Leute mit dem Pferd durch die Gegend und Kevin Costner reibt das Reibeisen seiner Stimme noch mal so ein bisschen. Das kann ich mir schon ganz gut anschauen.
01:09:14
Speaker
Ja, da könnte ich jetzt sagen, Two Horses. Sagte jetzt bestimmt nichts. Nein, das sagten wir auch nicht. Two Horses. Gestern Abend beim Super Bowl, das ist nicht während des Super Bowls gezeigt worden, aber The Boys sagt dir was, die Fernsehsie. Und The Boys haben ein wunderbares Marketing-Team,
01:09:36
Speaker
Praktisch außerhalb der Seriengehalt im Internet kleine Clips platzieren, die in dieser Welt spielen. Und die haben praktisch einen Super Bowl Clip gemacht des fiktiven Konzerns Vought.
01:09:51
Speaker
Und das ist so schön. Und also eigentlich eine ironische Brechung des Konzepts Super Bowl Clip Werbung. Das ist herrlich. Und da taucht dann dieser Satz Two Horses auf, weil immer wieder auch, also du kennst das Werk aus Bud Light oder ähnlichen Werbe-Dingern, wo dann immer wieder dieses Malbüro Cowboy fährt und blablabla im Rahmen reinkommt. Und das ist so schön, weil das völlig zusammenhanglos zu dieser Superhelden-Show.
01:10:20
Speaker
Ich habe mich so krank gelacht, als ich das gestern Abend gesehen habe. Großer Humor, also Yellowstone, Two Horses irgendwie und herrlich, herrlich. Also wenn ihr es nicht kennt, The Boys, A Love Letter to America heißt der Clip. Klasse. Schau ich mir gleich mal an. Danke für den Tipp. The Boys mag ich sehr gerne.
01:10:42
Speaker
Freue ich mich sehr drauf, wenn da irgendwann demnächst mal eine neue Staffel kommt. Und das Marketing-Team von denen ist phänomenal. Das muss man wirklich festhalten. Gut, und meine allerletzte Frage, Bernd, wenn du einen nerdigen Wunsch frei hättest, egal wie groß, egal wie klein, egal wie für dich oder für die ganze Welt, was wäre das?
01:11:01
Speaker
Aktuell tatsächlich, dass Vagabund-Unendlichkeit bitte weitergeht. Diese Gesamtausgabe, wer macht es? Kult? Mir ist nicht ganz sicher. Also einer der kleineren Anbieter, die hat eine Gesamtausgabe angefangen, ein Band ist erschienen.
01:11:21
Speaker
Es sind echt viele, die da noch kommen müssen. Ich mag die Serige einfach seit ich, weiß ich nicht, 16 bin oder so. Ich lieb die Serige einfach total. Es ist echt nerdisch und ich kann es auch keinem erklären. Genau darauf zielt diese Frage ab.
01:11:36
Speaker
Ja, ist mir klar. Da wäre ich wirklich happy, wenn das wirklich mal, bevor ich irgendwie das zeitliche Siegene mal fertig wird. Weil die Serie ist halt in Deutschland bei, ich weiß nicht, vier, fünf Verlagen gewesen und überall wurde sie wieder abgebrochen, sodass diese insgesamt sind es, glaube ich, so knapp dreißig Elben. Wow, ja, das ist viel. So ein Teil ist erschienen, ich sag mal so zwei Drittel vielleicht, die Hälfte bis zwei Drittel, aber halt überall nur Bits and Pieces und es gibt keine, weil das sind auch Arcs.
01:12:07
Speaker
Abgeschichten, also wo sie dann vier, fünf Bände zusammengehören, ist kein Arc, ist vollständig. Das ist natürlich frustrierend. Das ist sehr frustrierend. Ja, und ich finde, das gehört mal beendet.
01:12:19
Speaker
Okay. Sehr schön, sehr schön, sehr schön nördige Antwort. Wirklich. Vielen Dank dafür. Und vielen Dank, dass du da warst, Bernd. Hat mir Freude gemacht. Gerne, Max. Ich hoffe, ihr, liebe Hörerinnen und Hörer, hattet auch eine gute Zeit. Fragen, Kritik, Kommentare, Anfragen, wie auch immer, zu dieser Folge oder generell natürlich wie immer an Newsletter, Edge-Splitter, äh, Quatsch-Submilen.
01:12:45
Speaker
Ich komme noch mal rein. Wir haben seit ein paar Wochen eine neue E-Mail-Adresse. Ich kann sie selber noch nicht. Ja, aber habe ich im Intro bestimmt auch noch mal gesagt. Findet ja auch zweifelsvoll in den Show Notes. Sorry. Bernd, ich wünsche dir noch einen schönen Tag. Danke, dass du da warst. Bis demnächst. Wir sehen uns bestimmt ja die Tage noch mal irgendwann.
01:13:12
Speaker
Und ihr euch, liebe Hörerinnen und Hörer auch. Und macht's gut. Bis zum nächsten Mal. Ciao.