Einleitung und Begrüßung der Zuhörer
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Speaker
Hallo und herzlich willkommen zu dieser Podcast-Folge.
00:00:04
Speaker
Schön, dass du wieder da bist.
00:00:09
Speaker
Ja, schön, dass du wieder da bist und wieder zuhörst.
Qualifikationen und persönliche Erfahrungen der Hosts
00:00:11
Speaker
Wir wollen dir heute einen Einblick geben in die Menschen, die hier mit dir reden, weil wir uns so dachten, ach, das ist doch, glaube ich, ganz nett, dass du weißt, was qualifiziert uns hier überhaupt mit dir, über gutes Coaching zu sprechen und was sind da auch so unsere persönlichen Erfahrungen dahinter, sowohl was die Ausbildung angeht, die wir gemacht haben, als natürlich auch
00:00:34
Speaker
die eigene Geschichte, die uns überhaupt zum Coaching gebracht hat.
00:00:37
Speaker
Ich glaube, das ist immer ganz schön, das zu wissen, denn wir sprechen ja hier ganz viel auch darum, dass es wichtiger ist, ein bisschen einen größeren Fokus auf das Zwischenmenschliche zu legen und nicht nur auf Fachwissen und Technik, dass wir da eine bessere Balance brauchen.
00:00:51
Speaker
Und deswegen ist es natürlich auch klar, dass wir uns hier auch so menschlich wie möglich zeigen wollen und so nahbar wie möglich.
Nataschas unzufriedene Erfahrungen mit Therapie
00:00:58
Speaker
Und deswegen bin ich in dieser Folge das offene Buch und die liebe Lena, die darf mir ganz viele Fragen stellen und in der nächsten Folge machen wir das dann genau andersrum.
00:01:09
Speaker
Ja, ich freue mich auf jeden Fall schon und ich würde eigentlich am liebsten direkt mit der Frage starten, wo ich auch glaube, dass das wahrscheinlich die meisten erstmal interessiert.
00:01:17
Speaker
Was waren so deine ersten Berührungspunkte mit dem Thema Coaching beziehungsweise was hat dich überhaupt in dieses Feld Coaching reingeführt, sag ich mal?
00:01:29
Speaker
Also meine ersten Berührungspunkte waren eigentlich, dass mich Therapie nicht weitergebracht hat und ich irgendwann an einem Punkt war, wo ich das Gefühl hatte, da muss es noch was anderes geben.
00:01:44
Speaker
Ich habe schon einfach aufgrund meiner Kindheitsgeschichte, über die wir wahrscheinlich auch gleich noch ein bisschen sprechen, einfach sehr früh war mir klar, dass das, was ich als Kind erlebt habe und die Bezugspersonen, die ich als Kind hatte, auf jeden Fall Spuren hinterlassen werden.
00:02:01
Speaker
Und ein großer Antrieb zur Therapie zu gehen war unter anderem auch, ich will auf gar keinen Fall werden wie mein Vater.
00:02:11
Speaker
Und das waren so die ersten Schritte, wo ich eigentlich mit 19, glaube ich, meine erste Therapie besucht habe, weil ich da eben auch schon Anzeichen von leichtem Zwangsverhalten, das Haus nicht verlassen können, ohne sich mal die Fenster zu kontrollieren und solche Sachen wahrgenommen habe.
00:02:33
Speaker
Und dann dachte ich so, nee, bevor sich das weiter einschleift,
00:02:37
Speaker
gehe ich gleich zur Therapie.
00:02:41
Speaker
bin ich natürlich nicht bei meiner Mama oder so, die hat das total unterstützt und fand das super, dass ich mich darum kümmere, aber so bei anderen Familienmitgliedern bin ich da auch ein bisschen auf Widerstand gestoßen, das alles so aufzurollen und sich die Vergangenheit anzugucken, die ist doch eigentlich vorbei, ja, aber ich bin dann da meinen Weg gegangen, bin in meine erste Gesprächstherapie gegangen und ja, dann irgendwann ziemlich schnell, ja,
00:03:10
Speaker
an Grenzen gestoßen bzw.
00:03:12
Speaker
innerhalb der Therapie wurde es
00:03:15
Speaker
Also haben sich die Symptome verschoben.
00:03:18
Speaker
Es war dann weniger dieses Zwangsverhalten, wie ich es eben beschrieben habe, sondern ich bin dann im Laufe der Therapiezeit immer weiter auch in ein gestörtes Essverhalten gerutscht.
00:03:27
Speaker
Von Stressessen, emotionalem Essen, rein in Binge-Eating, dann zu Bulimie und irgendwann war dann die Sportmarkersucht an der Tagesordnung.
Gesundheitsprobleme und der Weg zur ganzheitlichen Beratung
00:03:42
Speaker
ich meine, man muss dem Ganzen ja auch eine Chance geben.
00:03:44
Speaker
Also ich war da viele, viele Jahre und es gibt ja auch sowas wie Heilkrisen, das wissen wir ja heute auch, dass sich Situationen auch zweiteilig mal ein bisschen verschlimmern können.
00:03:54
Speaker
Aber das war nicht mehr in dem Rahmen, in dem ich das akzeptieren wollte.
00:03:58
Speaker
Zumal ich dann irgendwann auch mir immer öfter habe sagen lassen müssen, dass die Essstörung sehr wahrscheinlich für immer Teil meines Lebens sein wird in irgendeiner Form, dass ich die vielleicht irgendwie
00:04:09
Speaker
in Schach halten kann durch bestimmte Routinen und Denkmuster, aber dass mich das halt immer irgendwie begleiten wird.
00:04:17
Speaker
Und das war was, wo ich gesagt habe, nein, das möchte ich so nicht akzeptieren, weil da steckt ja was Tieferes dahinter und dieses Gefühl hatte ich schon immer, da gibt es eine Ursache für und dann gibt es da auch eine Lösung für.
00:04:31
Speaker
Und dann habe ich angefangen, mir eine Ernährungsberatung zur Seite zu stellen,
00:04:36
Speaker
Da dann leider auch die Erfahrung gemacht, dass das halt irgendwie dann alleine auch nicht hilft.
00:04:43
Speaker
Bin dann immer weiter mit anderen Ebenen in Kontakt gekommen, die da ein Thema mit reinspielen.
00:04:51
Speaker
Bin zum Gastroendokologen, weil ich gemerkt habe, dass ich natürlich auch mit dem Darm Probleme bekommen habe.
00:04:56
Speaker
Dann habe ich mir natürlich mit der Gynäkologin all meine Hormone angeguckt, weil da natürlich auch Schwierigkeiten waren mit dem Zyklus und Schmerzen und bin da so einen Leitzweg gegangen, den wir heute auch von vielen Klienten kennen, die zu uns kommen, die irgendwie nicht so richtig krank sind.
Übergang von Klientin zur ganzheitlichen Coachin
00:05:13
Speaker
Jetzt war ich natürlich diagnostiziert mit Essstörungen und demnach auch pathologisiert in diesem System, aber
00:05:19
Speaker
Und viele kommen ja auch zu uns und sind so irgendwie so nicht richtig gesund und nicht richtig krank und leiden da so still irgendwo in der Mitte.
00:05:26
Speaker
Und das ist ja auch genau das, was wir mit Coaching ja immer noch auch begleiten dürfen.
00:05:32
Speaker
Und ja, dann habe ich mir das so mühsam alles zusammen gesammelt und irgendwann gemerkt, okay, wenn ich niemanden finde, der mich auf diese ganzheitliche Art und Weise begleiten kann,
00:05:44
Speaker
dann muss ich mich halt wohl erstmal selber ausbilden dazu.
00:05:48
Speaker
Ich dachte, okay, wenn ich das alles nur gut verstehe, dann wird das das Ganze schon lösen.
00:05:55
Speaker
Je mehr ich verstehe, desto mehr kriege ich es gelöst.
00:06:01
Speaker
Aber ich hatte dann eben das Glück, dass ich, oder was heißt das Glück, ne?
00:06:07
Speaker
Es hat ja irgendwie auch alles einen höheren Sinn und ich bin der Meinung, dass ich nur deshalb auch zu einem richtig guten Coach gekommen bin, weil ich mich halt immer weitergebildet habe und in der Selbstverantwortung geblieben bin.
Therapie versus Coaching: Vor- und Nachteile
00:06:23
Speaker
Der dann mit mir auf eine ganz andere Art und Weise mit Körper, Emotionen, Nervensystemen gearbeitet hat,
00:06:33
Speaker
Und ich dadurch, also es ist natürlich auch sehr fruchtbar im Boden gefallen, weil ich dann zusätzlich die ganzen anderen Ebenen schon für mich so zusammen gesammelt hatte.
00:06:46
Speaker
Aber so ist dann Stück für Stück das Ganze passiert.
00:06:50
Speaker
Ja, hat sich für mich gelöst und ich bin dann Stück für Stück auch aus dem klassischen, ich biete jetzt mal Ernährungsberatung oder Fitnesscoaching oder Personal Trainerstunden an, immer mehr hingekommen zu dem, was ich heute dann eben auch als Coach mache, Menschen zu begleiten, die eben auch in diesem, ich bin nicht richtig essgestört, aber irgendwie ist es auch nicht befreit und gesund,
00:07:17
Speaker
festhängen und genau, aber das war mein persönlicher Weg, überhaupt in den Kontakt zu Coaching.
00:07:26
Speaker
Und ich glaube, es geht wahrscheinlich sehr vielen so, die da irgendwo merken, okay, selbst wenn Therapie hilft und stabilisiert, und das ist ja auch die Aufgabe von Therapie am Ende des Tages, dass sie erst mal stabilisiert in Akutsituationen, sie vielleicht über einen gewissen Punkt nicht hinausführt und wir dann da irgendwo in die Selbstverantwortung gehen müssen, zu schauen, was brauche ich dann noch individuell,
00:07:54
Speaker
um meine Themen wirklich so gelöst zu bekommen, dass sie mich nicht mehr belasten oder vielleicht noch besser, das, was ich heute erleben kann, dass ich wirklich in einem Lebensgefühl von befreit sein leben kann.
Gesellschaftliche Wahrnehmung von Gesundheit und Wohlbefinden
00:08:10
Speaker
Ja, und ich sage mal, was du gerade gesagt hast mit dem Thema,
00:08:16
Speaker
Therapie, Coaching, nicht ganz krank zu sein, aber auch nicht ganz sich gesund zu fühlen, ist sowieso, wenn ich mal so auf die Straßen gucke oder auch so im Bekanntenkreis, ja sowieso schon inzwischen fast das normal.
00:08:28
Speaker
Also ganz froh zu sein, nicht ganz krank zu sein, aber irgendwie auch die ganze Zeit mit so einem Gefühl in Kontakt zu sein,
00:08:35
Speaker
irgendwie so ganz befreit, so ganz glücklich, so ganz lebendig, ganz beweglich fühle ich mich aber irgendwie auch nicht.
00:08:42
Speaker
Das passt ganz gut zu dem, was du auch beschrieben hast.
00:08:44
Speaker
Deswegen, also viele gehen ja auch inzwischen in Coaching-Therapie.
00:08:48
Speaker
Das wird ja durchaus immer mehr auch angeboten und auch immer mehr genutzt, sage ich mal.
Tiefpunkt und Motivation zur Veränderung
00:08:53
Speaker
Gab es für dich einen Punkt, wo du gesagt hast, das war wie so eine Art Tiefpunkt, also wo du so ein Gefühl hattest von Tiefpunkt,
00:09:02
Speaker
jetzt geht es wirklich so gar nicht mehr weiter und wo war dann vielleicht auch der Wendepunkt, also mit was oder mit wem bist du vielleicht auch in Kontakt gekommen, vielleicht auch mit dir selber, die Frage ist ja erstmal offen gestellt, wo du dann wieder wie so eine Art Antrieb oder Hoffnung bekommen hast von, nee, das ist nicht so, wie ich mein Leben gestalten möchte.
00:09:21
Speaker
Und hier werde ich Wege finden, um da rauszukommen.
00:09:24
Speaker
Ja, das ist eine sehr gute Frage.
00:09:26
Speaker
Und dafür muss man, glaube ich, erst mal so ein bisschen nachvollziehen können, wie ich überhaupt an diesem Punkt gelandet bin, der der Wendepunkt war.
00:09:39
Speaker
Das hat sich ein bisschen reingesteigert, würde ich sagen, über mehrere Jahre tatsächlich auch.
00:09:46
Speaker
Und da würde ich tatsächlich mal so ein bisschen auch bei meinen Kindheitserfahrungen anknüpfen, denn ich bin eben mit Eltern aufgewachsen, die beide ein ziemlich großes Körperthema hatten.
00:10:00
Speaker
Mein Adoptivvater, der war als jugendlicher Leistungsturner,
00:10:07
Speaker
Für den war es immer besonders wichtig, dass wir uns viel bewegen.
00:10:10
Speaker
Wir sind ja auch immer sehr hingepusht worden, wie wichtig Sport ist und optimalerweise dann auch was im Turnverein, um dann noch das alles zu unterstützen dort und dann am besten irgendwie Leichtathletik, Touren, irgendwas in diese Richtung.
00:10:27
Speaker
Die Bewegungsformen, für die ich mich interessiert habe, die kamen gar nicht in Frage.
00:10:31
Speaker
So Sachen wie Kampfsport oder Reiten gehen oder so, das wurde gar nicht gefördert, sondern es musste auch eine bestimmte Form von Bewegung sein.
00:10:38
Speaker
Und auf der anderen Seite eben eine Mutter, die auf der einen Seite so einen wirklichen Workaholic-Anteil hat mit ihrer Selbstständigkeit und dann wiederum einfach auch große Körperthemen, wie wichtig es ist, schlank zu sein, emotionales Essen, also dass dann den ganzen Tag nichts gegessen wird und abends dann der Becher Eis vom Fernseher gegessen wird, voller Frust oder so.
00:11:04
Speaker
auch die, ich sag mal, Zurechtweisungen, die ich als Kind erfahren habe von, iss nicht zu viel, dein Po wird zu dick und so weiter.
00:11:13
Speaker
Also das sind so ein bisschen die Hintergründe.
00:11:17
Speaker
Zusätzlich zudem, dass da einfach auch
00:11:20
Speaker
unglaublich großer Wert auf Ordnung gelegt wurde, da durfte keine Apfelsaftflasche irgendwo falsch auf dem Tisch stehen, von der Seite meines Vaters musste immer alles, das erklärt natürlich auch so ein Stück weit, wo diese Verhaltensmuster und später auch destruktiven Muster und im
00:11:36
Speaker
im schulmedizinischen Sinne, pathologischen Verhaltensweisen dann herkamen.
00:11:42
Speaker
Ich habe da so ein bisschen das Glück, dass ich da drauf gucken kann und mir klar ist, woher das kommt.
00:11:46
Speaker
Wir haben ja ganz häufig auch Klienten, die wissen das gar nicht, weil es noch viel früher in Phasen passiert ist oder der Grundstein gelegt wurde, wo das Gehirn das noch gar nicht so bewusst wahrnimmt.
00:11:58
Speaker
Aber ich konnte da zurücksehen und zumindest anteilig erkennen, woher diese Themen kommen und deswegen auch rechtzeitig zur Therapie gehen, dachte ich.
Selbstentdeckung nach einer Beziehung
00:12:06
Speaker
Jetzt war nur das Problem, dass ich mich sehr früh in eine Beziehung begeben habe, in der ich sozusagen meine eigene kleine heile Bubble erzeugt habe mit einem Partner, an dem ich mich unglaublich gebunden habe, der für mich auch
00:12:23
Speaker
einfach so eine Art Ersatzfamilie war, bei dem ich mich sicher gefühlt habe.
00:12:28
Speaker
Im Nachhinein weiß ich, vor allem, weil ich mich da natürlich auch angepasst habe und das gute Mädchen oder eben dann auch später die gute Frau war, die einfach von seiner Familienstruktur in ihm so verankert.
00:12:41
Speaker
ich sag mal, erwartet wurde, ja, so, und dann kam natürlich irgendwann der Punkt, in dem ich da ausgebrochen bin, weil ich einfach immer mich nur daran orientiert habe, was wird von mir erwartet und ganz viele Impulse aber immer unterdrückt habe.
00:13:01
Speaker
Von, sei es sowas wie am Wochenende tanzen zu gehen, ja, oder bestimmte Kleidung zu tragen, wie ich toll finde, oder auch das erste, was war, nachdem ich mich getrennt war, dass ich mir den Arm habe tätowieren lassen, ja, so, weil das so immer die ganze Zeit für mich ein Wunsch war, aber es immer hieß ja, was sollen später unsere Kinder denken und so weiter und ich so, ich weiß gar nicht, ob ich Kinder überhaupt wüsste.
00:13:28
Speaker
Und dann bin ich irgendwie mit Anfang 20 aus dieser Beziehung ausgebrochen, siebeneinhalb Jahre waren wir zusammen und dann ist eigentlich alles wie ein Kartenhaus in sich zusammengestürzt und ich stand eigentlich einfach nur noch da und war so, also das Ende der Beziehung ging von mir aus und die ersten drei Tage konnte ich nichts essen und danach habe ich alles in mich reingestopft und
00:13:51
Speaker
um mich irgendwie zu erden, um mich irgendwie zu ankern, weil ich gar nicht, ich wusste gar nicht, wer ich bin.
00:13:57
Speaker
Ich war ausgezogen, ich hatte keine Mama und kein Papa mehr, die mir gesagt haben, wie ich mich zu bewegen habe, wie ich mich zu ernähren habe, wie ich mich zu verhalten habe.
00:14:06
Speaker
Ich hatte dann keinen Partner mehr und auch die Seite seiner Familie, die mir...
00:14:12
Speaker
ihre Werte suggeriert haben, wie ich mich zu verhalten habe und wie ich zu sein habe.
00:14:16
Speaker
Und jetzt stand ich dann so, okay, wer bin ich denn jetzt eigentlich überhaupt?
00:14:19
Speaker
Und in dieser Zeit war ich schon immer auch durch Therapie begleitet.
00:14:25
Speaker
Diese Zwangsverhalten von wegen alles kontrollieren, das hatte ich schon mit 15, 16, dass ich dann irgendwie
00:14:31
Speaker
in den Keller gelaufen bin und geguckt habe, ob das Bügeleisen aus ist, obwohl ich es gar nicht benutzt habe und solche Späßchen.
00:14:37
Speaker
Das war dann schon das Erste, wo ich gemerkt habe, okay, du wirst eine Therapie machen müssen.
00:14:44
Speaker
Und dann ist es aber mit Anfang 20 so, dass ich komplett den Halt und den Boden unter den Füßen verloren habe und auch keiner gesehen hat, dass ich halt leide.
00:14:54
Speaker
Ich habe eigentlich nur Vorwürfe gemacht bekommen, dass ich plötzlich anders bin und vielleicht auch teilweise sage,
00:15:00
Speaker
weil ich mich nicht mehr unterdrücken lassen habe.
00:15:07
Speaker
Das hat aber dazu geführt, dass ich neben dem mich vollstopfen mit Essen und wirklich auch richtigen Binge-Eating-Anfällen, rückblickend emotionales Essen war seit der Kindheit ein Thema, irgendwann mir nicht mehr anders zu helfen wusste und wirklich sechs, sieben Mal die Woche in den Sport gegangen bin, um das auszugleichen und weil das dann auch nicht mehr gereicht hat, dann irgendwann angefangen habe, mich zu übergeben.
Mentale Gesundheit und gesellschaftlicher Druck
00:15:31
Speaker
Und parallel dazu eben wirklich ganz depressiv mit auch Panikattacken, Schlafstörungen.
00:15:40
Speaker
Ich habe ja die Ausbildung zum Heilpraktiker für Psychotherapie auch dann gemacht.
00:15:44
Speaker
Und wenn du dir den ICD-10 anschaust, also die ganzen Krankheiten und wie die diagnostiziert werden und was da für Symptome drunter fallen, dann dachte ich mir so, ja okay, du hattest Schlafstörungen, du hattest Essstörungen, du hattest
00:15:57
Speaker
Angststörungen, du hast eigentlich so alle Zwangsstörungen, ja, und irgendwie so alles einmal so mitgenommen von diesen ganzen Depressionen, man könnte eigentlich was sagen, chronische Depressionen laut ICD-10, was die Zeitspanne anbelangt, weil es eigentlich seit Kindheit schon irgendwie rückblickend ein Thema war, ja.
00:16:17
Speaker
So, und also man würde eigentlich da drauf gucken und sich so denken,
00:16:23
Speaker
ja, Vollkatastrophe, total schaden.
00:16:28
Speaker
So Baustelle um Baustelle und da kam dann natürlich durch die Schlafstörung und wenn du halt, das ist ja logisch, nachts nicht richtig schläfst, dann habe ich irgendwann auch wie so Wahnvorstellungen gehabt, dass sich irgendwie Schatten im Raum bewegen oder keine Ahnung was, ja, dann dachte ich schon, okay, jetzt ist ganz vorbei, ja, jetzt hast du auch noch eine Psychose und
00:16:50
Speaker
da kann ich alle beruhigen, das war nicht der Fall, das war einfach nur der Schlafmangel, aber es hat sich so reingesteckt und irgendwann kamen natürlich Selbstmordgedanken dazu, weil ich einfach dieses Gefühl hatte von mir kann keiner helfen, also ich gehe seit Jahren in Therapie, irgendwie wird es nicht besser, irgendwie wird es immer schlimmer, aber
00:17:12
Speaker
mir ist einfach nicht mehr zu helfen und ich hatte irgendwann einfach nur noch das Gefühl von reinster Dunkelheit.
00:17:19
Speaker
Und wir haben da vorhin mal kurz drüber gesprochen, auch dieses Gefühl, dauerhaft dieses Gefühl vernichtet zu werden.
00:17:26
Speaker
Also dass irgendwas um die Ecke kommt und mich komplett vernichtet einfach.
00:17:31
Speaker
Also es war wirklich ein vernichtendes Gefühl, sodass ich irgendwann tatsächlich auch einfach
00:17:37
Speaker
gesagt habe, ich will nicht mehr.
00:17:39
Speaker
Ja, also es ist jetzt schon wie Sterben, es ist jetzt schon alles tot in mir.
00:17:45
Speaker
Und auch wirklich mit Selbstmordgedanken und Selbstmordplänen, da haben sich regelmäßig auch Bilder abgespielt, was ich jetzt so mache, um das zu beenden.
00:17:59
Speaker
Dann hatte ich eine Nacht, in der es wirklich so war, dass sich so eine Stimme in meinen Kopf geschoben hat.
00:18:07
Speaker
War meine Stimme, ja.
00:18:08
Speaker
Die sagte, Natascha, ja, das, was dir als Kind passiert ist, das darf keinem Kind passieren.
00:18:17
Speaker
Und du hast absolut ein Recht darauf, dass dir das Schmerzen macht.
00:18:23
Speaker
Und gleichzeitig...
00:18:26
Speaker
bist du diejenige, die das in der Hand hat, ob das sie ihr weiteres Leben auch noch belastet oder nicht.
00:18:34
Speaker
Und es gibt jetzt eigentlich nur zwei Möglichkeiten.
00:18:37
Speaker
Entweder, sagt ja ich zu mir selbst, du beendest es jetzt, dann beende es aber jetzt auch, weil es reicht jetzt.
00:18:46
Speaker
Oder du triffst die Entscheidung zu leben,
00:18:50
Speaker
Und bist bereit, den Weg zu gehen, den du gehen musst, um es zu lösen.
00:18:59
Speaker
Und das war eigentlich, es gibt einfach Menschen, ich glaube, die müssen, ich kann von mir sprechen, ich glaube, ich habe diesen Aufschlag einmal gebraucht.
00:19:12
Speaker
Und diesen Moment, wo es wirklich um Leben oder Tod ging,
00:19:18
Speaker
Man hätte das mit anderen äußeren Strukturen und einer anderen Begleitung und auch hätte das bestimmt nicht so weit kommen müssen, aber es war halt in dem Fall so.
Selbstverantwortung in der persönlichen Heilung
00:19:30
Speaker
Und das war dann eigentlich der Wendepunkt.
00:19:32
Speaker
Ich bin dann noch weiter auch zur Therapie gegangen, weil ich noch keine Lösung dafür hatte und ich wusste, sie gibt mir zumindest einen Raum, in dem ich einmal die Woche darüber sprechen kann, wie es mir geht und wirkt dadurch natürlich stabilisierend in dem Moment.
00:19:49
Speaker
Aber ich bin dann halt
00:19:52
Speaker
in so einem viel höheren Maß an Selbstverantwortung gegangen in dem Moment, zu erkennen, okay, das löst keiner für mich und ich darf Hilfe annehmen, das ist klar, das ist auch an vielen Stellen nötig, aber ich darf reflektieren und hinspüren, welche Form von
00:20:15
Speaker
Lösung und Hilfe brauche ich denn individuell?
00:20:18
Speaker
Ja, weil wir ja in unserer Gesellschaft schon häufig so diese Konditionierung haben von die beste Hilfe, die du kriegen kannst, ist Therapie oder der Arzt.
00:20:29
Speaker
Ja, und mehr geht eigentlich nicht mehr.
00:20:36
Speaker
Da muss ich einfach sagen, ja, das hat alles seine Daseinsberechtigung.
00:20:40
Speaker
Therapeuten sind wichtig, Erste sind wichtig, alles okay.
00:20:43
Speaker
Und gleichzeitig sehe ich dieses
00:20:48
Speaker
sehe ich Diagnosen als ein sehr zweischneidiges Schwert.
00:20:52
Speaker
Ich sehe auch, dass Therapien im klassischen Sinne nicht für jede Person so funktionieren, dass sie wirklich eine Lösung darstellen, sondern wirklich einfach nur eine Stabilisierung.
Effektivität der Therapie und persönliche Handlungsmacht
00:21:08
Speaker
Und vor allen Dingen braucht es diesen Shift-Diagnosen,
00:21:14
Speaker
Und diese Bestärkung darin, in die Selbstverantwortung zu kommen und nicht in der Abhängigkeit zu bleiben von irgendjemandem, der uns da vielleicht angeblich retten wird oder kann.
00:21:27
Speaker
Und das ist eigentlich so der Punkt gewesen, wo ich angefangen habe, nach diesem Aufschlag diesen Weg zu gehen.
00:21:37
Speaker
Also ich glaube, ein Punkt, den du eben gesagt hast, der liegt jetzt ein bisschen zurück, aber trotzdem
00:21:43
Speaker
Ja, das war ja auch schon mal ganz wichtig, nämlich als du gesagt hast, dass es so einen Punkt gab, wo du gar nicht mehr wusstest, wer bin ich eigentlich, wie kann ich mich eigentlich bewegen, wie kann ich mich eigentlich ausdrücken und das ist so ein Phänomen, was wir ja auch ganz oft im Coaching beobachten.
00:22:00
Speaker
dass eigentlich bei fast jeder Person, die wir am Anfang fragen, was wäre denn so dein Zielzustand, dass da die Idee oder der Wunsch nach Freiheit kommt.
00:22:08
Speaker
Ich will mich frei fühlen, ich will loslassen, ich will mich leicht fühlen und gleichzeitig zeigt sich auch in deiner Geschichte so schön und ich verstehe das selber auch total aus eigener Erfahrung,
00:22:17
Speaker
dass Freiheit auch eines unserer existenziellsten Ängste ist, insbesondere wenn wir schon sehr früh, sei es über Kindheitserfahrungen oder auch durch andere Systeme wie Schulsystemen und so weiter, sehr stark reglementiert werden und sehr stark vorgeschrieben bekommen oder vorgegeben bekommen, wie wir eigentlich zu sein haben, wer wir zu sein haben, wie wir uns zu verhalten haben und was wir dürfen und was nicht.
00:22:38
Speaker
Wenn wir dann wirklich in so einen Raum von
00:22:41
Speaker
ich darf mich jetzt ausdrücken, ich kann jetzt eigentlich machen, was ich will, weil eigentlich nur du willst aus der Familie raus, Partnerschaft ist beendet, kannst dich tätowieren lassen, eigentlich bist du frei, kannst machen, was du möchtest.
00:22:50
Speaker
Dann kommen diese ganzen inneren Muster, die dir sagen, ah nee, warte mal, das kannst du aber nicht machen, weil das ist sehr gefährlich.
00:22:55
Speaker
Und dann kommen wir zu so einem sehr existenziellen Problem, was uns im Coaching immer wieder begegnet, nämlich dass auf der einen Seite die große Sehnsucht danach da ist, frei zu sein, sich selbst auszudrücken, sich selbst zu finden und auf der anderen Seite eben eine riesengroße gehende Lehre,
00:23:11
Speaker
wer ich eigentlich bin, was mich eigentlich ausmacht, was mein Körper eigentlich braucht und was ich mir eigentlich fürs Leben vorstelle.
00:23:17
Speaker
Und der andere Punkt, den du gesagt hast, den ich auch extrem wichtig finde, den wir auch immer wieder im Coaching beobachten und sehr, sehr viele Frauen uns rückmelden, ist, dass das Thema Therapie, Diagnosen, Ärzte ein sehr kritisch zu betrachtendes Thema ist.
00:23:34
Speaker
Gar nicht zu sagen, es ist kritisch, dass es sowas gibt.
00:23:36
Speaker
Ich finde es super, dass es das gibt.
00:23:39
Speaker
für ganz viele Bereiche und trotzdem hat das so eine Allmachtstellung und so eine starke autoritäre Stellung, wo wir uns in einer gewissen Weise auch unserer Autonomie teilweise selbst berauben und auch unserem Gefühl manchmal gar nicht trauen, dass bestimmte Diagnosen oder bestimmte Sichtweisen oder auch so Aussagen wie, ja, gewöhnen Sie sich mal daran, dass das einfach immer Teil Ihres Lebens wird, einfach so ein krasser Nocebus, also so krass prägt, wie wir über uns denken, über unsere Chancen etwas zu lösen,
00:24:08
Speaker
Und dadurch, dass es aber diese Autoritätsstellung hat, wir dem so viel Glauben und Vertrauen auch schenken, dass das eine enorme Wucht und eine enorme Macht hat und man das definitiv kritisch betrachten sollte, wie viel Macht schenkt man auch solchen Diagnosen und auch solchen Einschätzungen,
00:24:26
Speaker
Und ich sage mal, ich kenne dich jetzt ein bisschen, ich habe das Gefühl, dass aus dieser Zeit auch immer ein gewisser rebellierender Teil da war, also ein sehr starker Teil, der auch wahrscheinlich auch durch die Kindheitserfahrung, aber immer auch so einen Teil hatte, der dann im Zweifelsfall noch einmal gegen das Bekannte geht und das wahrscheinlich auch ein sehr großer Punkt war, der dir geholfen hat, da rauszukommen.
00:24:47
Speaker
Jetzt kennen wir aber auch sehr viele Personen, die andere Kindheitserfahrungen gemacht haben,
00:24:53
Speaker
wo das gar keine Option ist und wo das Risiko nochmal höher ist aufgrund dieser Diagnosen und aufgrund dieser auch negativen Prognosen, was so das weitere Leben angeht, sich davon echt richtig niederschlagen zu lassen, sage ich mal.
Negative Erfahrungen mit Coaching und Therapie
00:25:08
Speaker
Und deswegen würde ich dann auch schon eigentlich zu meiner nächsten Frage kommen, nämlich, was würdest du so sagen, war deine schlechteste oder...
00:25:16
Speaker
Ja, schlechteste vielleicht auch mit dem Potenzial zu einer traumatischen Erfahrung, die du selber im Coaching oder in Therapie oder in der Ernährungsberatung oder man kann das alles so in einen Topf, sage ich mal, werfen.
00:25:28
Speaker
Was war so deine schlechteste Erfahrung, wo du rückblickend jetzt auch aus der Rolle als Coach, aber auch als damalige Patientin, Klientin sagen würdest, boah, das war echt gefährlich.
00:25:37
Speaker
Also das hätte auch eine komplett andere Richtung dadurch einschlagen können.
00:25:44
Speaker
Da fallen mir gleich zwei ein, die ich auch für sehr wichtig erachte.
00:25:47
Speaker
Zum einen ist es genau das, was du gerade sagtest mit dieser Einmachstellung und dieser Diagnose, weil das ist eben genau dieser Punkt, dass uns durch Diagnosen suggeriert wird, es ist was falsch mit dir.
00:26:06
Speaker
Und gerade auch im
00:26:08
Speaker
verhaltenstherapeutischen Ansatz, der ja so das Mittel der Wahl ist.
00:26:11
Speaker
Gerade bei Essstörungen haben wir ja ganz häufig genau diese, was da unterschwellig immer mitschwingt, selbst wenn es nicht ausgesprochen wird, ist ja, okay, das Verhalten ist falsch und das Verhalten ist das erwünschte Verhalten.
00:26:26
Speaker
Und wir trainieren dich jetzt sozusagen vom falschen Verhalten oder vom kranken Verhalten zurück ins gesunde Verhalten.
00:26:34
Speaker
ohne dass dabei wirklich Raum einnehmen kann, dass dieses, ich sag mal, unerwünschte Verhalten...
00:26:42
Speaker
ja genau deshalb besteht, weil wir von klein auf in ein erwünschtes Muster gedrückt wurden und als Reaktion oder man kann sagen als Seelenrebellion daraus entstanden ist, dass wir diese Verhaltensstrategien entwickelt haben.
00:27:01
Speaker
Und das alleine ist eigentlich schon was, wo ich manchmal sage,
00:27:06
Speaker
Das ganze Konzept stelle ich in Frage, Verhaltenstherapie stelle ich hier jetzt einfach mal in Frage, weil es vielleicht möglich macht, dass Symptome oder Verhaltensweisen sich auf der Oberfläche verändern.
00:27:19
Speaker
Aber für mich immer die Frage ist, was für andere Probleme entstehen dann, die vielleicht auch gar nicht auf psychischer Ebene sind, sondern eher auf körperlicher Ebene.
00:27:29
Speaker
Welche Organe fangen dann stattdessen an zu regulieren, weil sich der Anspannungszustand im Körper nicht wirklich verändert, sondern nur verschiebt.
00:27:37
Speaker
Und das ist eine, sage ich mal, Erfahrung, die rückblickend hätte einfach nach hinten losgehen können, wenn ich mich dem völlig unterworfen hätte.
Kritik an der Gesundheits- und Ernährungsbranche
00:27:51
Speaker
Zum anderen aber ganz klar auch, und das war ja mit einer großen Triebfeder jetzt auch hier dieses ganze Projekt auf die Beine zu stellen, dieser ganze Ernährungscoaching und Fitnesscoaching-Bereich, weil im Prinzip durch die mangelnde, also ich habe ja selber zwei Ernährungsberater-Schulen noch besucht und
00:28:19
Speaker
Das sind staatlich anerkannte Schulen, wo du dann auch eine Zertifizierung als staatlich anerkannte Ernährungsberater bekommst.
00:28:27
Speaker
Und du lernst da auf fachlicher Ebene schon recht viel, was Ernährung anbelangt und auch Verdauung anbelangt.
00:28:36
Speaker
Aber es ist so, wie das komplette Gesundheitssystem oder die Schulmedizin auch wiederum funktioniert.
00:28:42
Speaker
Es wird immer nur ein, zwei Bereiche isoliert betrachtet, aber die Wechselwirkungen des gesamten Menschen
00:28:48
Speaker
zwischen allen Organsystemen, zwischen Psyche und Körper wird halt überhaupt nicht berücksichtigt.
00:28:52
Speaker
So, jetzt hast du also einen Markt voll Massen an Ernährungsberatern und Fitnesstrainer, die auf einem ganz kleinen Bereich ausgebildet sind und dann aber auf dem Rest so riesige Blindspots mitbringen.
00:29:11
Speaker
Ja, so jetzt gehe ich mit meinem Essverhalten zu einem Ernährungscoach und sage hier, ich habe Probleme mit meinem Essverhalten, hilf mir doch mal, schreib mir mal einen Plan, ich weiß nicht, wie ich mich ernähren soll, damit ich irgendwie abnehmen kann oder mein Essverhalten besser kontrollieren kann oder oder.
00:29:29
Speaker
Das ist ja mein Wunsch und für diese Dienstleistung zahle ich auch.
00:29:32
Speaker
Und dann habe ich jetzt einen Coach, der kann mich nur bis zu einer gewissen Schwelle beraten, weil er halt einfach nur einen ganz, ganz kleinen Bewusstseinsspektrum auch selber mitbringt, was das ganze Thema anbelangt und gibt mir jetzt einen Ernährungsplan.
00:29:47
Speaker
Da stehen dann vielleicht schon, wenn ich selber mich dazu gebildet habe, schon viele Sachen drauf, von denen ich weiß, dass es so ist, dass ich das so machen sollte, um an mein Ziel zu kommen.
00:29:56
Speaker
Und dann habe ich vielleicht, da hatte ich damals dann den Coach gewählt, der mich dann auch über eine gewisse Zeit begleitet, weil das natürlich dann so eine gewisse, da kann ich, also alleine schon der Mechanismus ist jetzt nachträglich so weird, zu wissen, okay, wenn ich mich von einem Coach begleiten lasse, dann halte ich mich ja dran, weil ich würde mich ja viel zu sehr schämen, dem einmal die Woche sagen zu müssen, dass ich das jetzt diese Woche nicht geschafft habe.
00:30:24
Speaker
Ja, das heißt, ich bringe mich ja selber wieder in eine Situation, in der ich, wenn ich die Leistung nicht abrufe, die von mir erwartet wird oder die ich von mir selber erwartet werde, wieder in dieses Gefühl von, ich muss mich schämen, ich muss mich schuldig fühlen, das alleine ist ja schon so...
00:30:41
Speaker
Also eigentlich eine Reproduktion dieser ganzen Thematik.
00:30:45
Speaker
Ja, ist halt selbst so eine Allmachtstellung, nur jetzt von einer anderen Person.
00:30:50
Speaker
Darf ich ganz kurz einen Punkt anbringen, weil ich den super wichtig finde und der gerade so ein bisschen beiläufig mit erwähnt wurde?
00:30:59
Speaker
Also, um mal ganz kurz dieses Problem dieser isolierten Teilbereiche auch nochmal vielleicht mit einem Bild zu gestalten.
00:31:06
Speaker
Stell dir vor, du hast den gesamten Körper.
00:31:09
Speaker
Jetzt muss man ja nicht als Laie den gesamten Körper von A bis Z auswendig kennen, aber die meisten wissen, dass wir, keine Ahnung, eine Leber haben, einen Darm, Frauen eine Gebärmutscher und so weiter.
00:31:20
Speaker
Also, dass wir einfach aus sehr vielen Organen bestehen, das auch nur ein Bestandteil dieses riesengroßen Körperkomplexes ist.
00:31:27
Speaker
Wenn wir uns jetzt vorstellen, was die ganze psychische und auch ernährungspsychologische Richtung angeht, haben wir wie ganz viele unterschiedliche kleine Spezialisierungen, die man sich vorstellen kann als unterschiedliche Organe, um mal in dem Bereich zu bleiben.
00:31:40
Speaker
Jetzt haben wir einmal zum Beispiel Ernährungsberatung, das wäre zum Beispiel die Leber, dann haben wir den Personal Coach, der wäre jetzt der Herzmuskel, was auch immer, dann haben wir noch die Psyche, das wäre der Darm und so weiter.
00:31:52
Speaker
Und jetzt haben wir das Problem, wenn das so sehr isoliert gelernt wurde, in Anführungsstrichen, dann hast du jemanden, der hat komplette Ahnung, was Enzyme angeht, was Proteine angeht, was Fette angeht, was vielleicht auch Ernährungs- und Kaloriendefizit angeht.
00:32:07
Speaker
Sagen wir mal, das wäre jetzt einfach, um in der Sprache zu bleiben, die Leber.
00:32:10
Speaker
Also der hat unfassbar viel Wissen, was die Funktion der Leber angeht, was die Leber braucht und wie man sie ernährt und so weiter.
00:32:18
Speaker
Ist ja erstmal ganz cool.
00:32:20
Speaker
Problem ist aber, dass wir aus mehr bestehen als nur der Leber.
00:32:22
Speaker
Also ich sage immer, es ist gut, dass wir aus mehr bestehen, aber wenn wir nur den Fokus darauf legen und zum Beispiel nie auf den Darm, dann wird unser System auch nicht gesund.
00:32:30
Speaker
Und das ist genau das Gleiche, wenn wir auf diese ganze Branche schauen, wenn das sehr isoliert betrachtet ist, also alles ist nur Ernährung oder alles ist nur Disziplin im Training oder alles ist nur Psyche und der Körper hat da eigentlich gar nichts mehr mit zu sagen und Nährstoffe spielen auch keine Rolle, dann haben wir immer eine riesengroße
00:32:49
Speaker
Fläche an Dingen, die extrem wichtig sind für einen Lösungsprozess, der aber bei einzelnen Bereichen überhaupt gar nicht abgedeckt ist.
00:32:56
Speaker
Und dann können wir gar nicht anders, als an den Punkt zu kommen, zu merken, krass, bei mir funktioniert
Scham und Druck durch Fitness- und Ernährungscoaching
00:33:02
Speaker
Wenn wir glauben, dass das der einzige Weg ist, weil die Personen, die es anbieten, selber auch glauben, dass das der einzige Weg ist, weil es für viele dadurch
00:33:10
Speaker
geklappt hat, weil es deren Stellschraube war.
00:33:12
Speaker
Dann hast du aber das Problem, dass du am Ende da sitzt, entweder das Gefühl hast, fuck, jetzt habe ich schon alles gemacht und es hat nicht funktioniert oder aber die Psyche hat zum Beispiel gesagt, um Gottes Willen, nein, ich kann jetzt nicht so wenig essen, ich brauche das, was ich da jeden Tag zu mir nehme.
00:33:26
Speaker
Das heißt, ich komme an den Punkt zu merken,
00:33:28
Speaker
Fuck, ich kann das, was ich mir da bezahlt habe, was ich da von meinem Coach bekomme, ich kann das gar nicht erfüllen, dann kommt das, was du gesagt hast, dann kriegen wir die Scham- und Schuldgefühle und dadurch wird dieses ganze Problem nur noch stärker und nur noch schlimmer und dann kann noch der beste Ernährungsberater ein Teil des Problems werden,
00:33:46
Speaker
nämlich dem Klienten das Gefühl zu geben, du hast versagt, dein Körper kann das nicht schaffen, du wirst immer dieses Thema haben und andere Optionen gibt es für dich nicht.
00:33:55
Speaker
Und das war mir ganz wichtig, das noch einmal zu betonen, weil das ja auch eines der Gründe ist, weshalb wir auch so darüber sprechen und weshalb wir überhaupt dieses Projekt, wie du es genannt hast, ins Leben gerufen haben, weil wir einfach immer wieder mit Menschen arbeiten und Frauen begleiten, bei denen genau das das riesengroßte Thema ist und die zu uns kommen und sagen,
00:34:14
Speaker
Ganz ehrlich, es gab bei mir, es gab bei fast jeder Person, die bei uns im Raum ist, den Punkt, dass sie gesagt hat, ich glaube, für mich gibt es keinen Weg daraus.
00:34:22
Speaker
Und sie hatten in gewisser Weise das Glück oder ähnlich wie du, diese innere Stimme, die gesagt hat, aber irgendwie muss es anders gehen und irgendwie will ich so nicht leben und irgendwie soll mein Leben nicht so laufen.
00:34:35
Speaker
diese letzte Energie und diese letzte Entscheidung genutzt haben, um sich nochmal damit zu befassen, dass es doch was anderes geben kann.
00:34:41
Speaker
Aber deswegen, ich glaube, dieses Gefühl, was du beschreibst, der hat mir dann gesagt, das soll ich tun und ich konnte da jetzt nicht dem einfach widersprechen oder ich konnte da jetzt nicht einfach was anderes machen oder den Ratschlägen nicht folgen.
00:34:56
Speaker
Das ist einfach so ein riesengroßes Problem und so ein weit verbreitetes Thema.
00:35:00
Speaker
Das muss einem als Coach klar sein,
00:35:02
Speaker
dass wir unsere eigene Begrenztheit da definitiv sehen müssen, weil wir sonst echt zu einem weiteren Trauma für Menschen werden können, die wir begleiten.
00:35:12
Speaker
Das ist halt einfach auch wirklich so der Punkt gewesen, weil du hast, also ich habe das natürlich dann durchgezogen, ich bin ja sehr gut darin, das zu tun, was man von mir erwartet und dann das Ende vom Lied war halt wirklich Burnout und Blutarmut und so weiter.
00:35:30
Speaker
halt, ja, ich habe es geschafft.
00:35:32
Speaker
Alle Ziele, die ich erreichen wollte, habe ich erreicht, weil das Leistungsniveau, das war, also wenn ich mir heute Videos angucke, da denke ich mir manchmal so, also ich habe ja alles parallel gemacht.
00:35:44
Speaker
Ich war ja ein sogenannter Hybridathlet.
00:35:47
Speaker
Das heißt, ich habe Gewichte gestemmt, da habe ich auch 80 Kilo Kniebeuge mit 47 Kilo Körpergewicht gemacht und
00:35:57
Speaker
habe ohne Ende Klimmzüge und so weiter, aber ich habe ja auch an den Ringen geturnt.
00:36:01
Speaker
Ich habe Akrobatik-Training gemacht und stand dann noch auf der Bühne als Bikini-Athletin und mein Leistungsniveau war so hoch wie noch nie und mein Körper war so definiert und so nach Optimum wie noch nie.
00:36:20
Speaker
Und quasi von heute auf morgen
00:36:24
Speaker
bin ich nicht mehr aus dem Bett gekommen.
00:36:26
Speaker
Und von heute auf morgen, das ging innerhalb weniger Wochen, musste ich dabei zugucken, weinend im Fitnessstudio, wie ich von 80 Kilo auf 50 Kilo Kniebeuge bin, von 50 Kilo auf 30 Kilo, dann irgendwann nicht mal mehr die Langhantel hochbekommen habe, ohne dabei Oberschenkelkrämpfe zu bekommen.
00:36:49
Speaker
rückblicken, total logisch, weil nicht genügend Sauerstoff da war und das Blut eben nicht mehr die Zellenmüche versorgt hat und ich einfach am Ende meiner Kräfte war und es war dann nicht so ein schleichender Prozess, wo man so denkt, das schleicht sich so ein.
00:37:05
Speaker
Nein, ich war wirklich auf der Spitze meines Leistungsniveaus und dann war das wie, als würde ein LKW, der volle Pulle in Fahrt ist, einfach gegen die Wand knallen.
00:37:19
Speaker
mein Körper hat einfach gesagt, jetzt Schluss, bumm, bumm.
00:37:22
Speaker
Nach jedem Training war das Gefühl, als hätte mir jemand meine komplette Lebensenergie gezogen.
00:37:28
Speaker
Ich musste mich erst mal zwei Stunden schlafen legen und da muss man sich jetzt mal meine Verzweiflung vorstellen und auch die Überforderung meines Coaches, denn die Ernährung war zu 100% richtig nach Konzept.
00:37:45
Speaker
Die war ideal, die war perfekt.
00:37:48
Speaker
Da würde man von außen drauf gucken und sagen, da dürfte gar kein Mangel entstehen.
00:37:54
Speaker
Ich habe zu der Zeit 2.500 Kalorien mit dem Gewicht gegessen.
00:37:59
Speaker
Und das Kraftniveau ist top.
00:38:03
Speaker
Das war das Höchste, was ich je erreicht habe.
00:38:05
Speaker
Und du guckst von außen drauf mit all dem Wissen, das du hast und all der Expertise zum Thema Bewegung und Ernährung und denkst dir so,
00:38:14
Speaker
da kann nichts schiefgehen so.
00:38:17
Speaker
Die macht alles richtig.
Systemische Probleme in der Gesundheitsberatung
00:38:19
Speaker
Ist ja auch krass, was du gesagt hast, dass du, also das eine der ersten Impulse war, als du diesen körperlichen Nachlass, sag ich mal, gespürt hast, dass du weinend im Fitnessstudio standst, weil du gemerkt hast, ich kann einfach diese Kraft nicht mehr halten.
00:38:33
Speaker
Also dass das dann immer noch so dieser Pull war, diesen Leidensdruck zu messen.
00:38:38
Speaker
Also im Sinne von,
00:38:39
Speaker
Du hättest ja auch weinen können, wie schlecht es deinem Körper geht und dass du ganz viel Lebenskraft dadurch verlierst, aber wie eingeschleust das einfach war und wie integriert und wie sehr scheinbar in deiner Identität verankert, dass sich das daran misst, wie viel Gewicht du heben kannst.
00:38:56
Speaker
Das ist ja auch einfach komplett Wahnsinn, wenn man das mal so betrachtet.
00:39:00
Speaker
Also der Körper mit seinen Bedürfnissen komplett ausgeklammert, alles nur darauf optimiert, die maximale Leistungsfähigkeit rauszuholen.
00:39:09
Speaker
Selbst Schlaf wurde dafür optimiert, im Training die maximale Leistungsfähigkeit abrufen zu können und nicht damit es mir irgendwie, das war nice to have, dass es dann im Alltag gut lief, aber die Leistung abzurufen, darum ging es.
00:39:23
Speaker
Und das ist natürlich, wenn ich mit dem Ziel, also wenn ich
00:39:27
Speaker
als Klientin mit dem Ziel hinkomme, hier, Coach, helf mir mal, XY-Gewicht zu verlieren, das und das an Leistung abrufen zu können, dann ist das die Dienstleistung, die ich in dem Moment bei dem Coach kaufe.
00:39:39
Speaker
Und wenn ich halt einen Coach habe, der dann nicht mal so ein bisschen vielleicht auch
00:39:45
Speaker
eine gewisse ethische Wertvorstellung davon hat, was seine Dienstleistung langfristig für den Klienten bewirken soll und dem egal ist oder ihm auch gar nicht bewusst ist, dass er ihn den Klienten vielleicht nur innerhalb des Coachings ans Ziel bringt, aber danach ist halt aus für die Gesundheit oder so, dann, ne, also
00:40:07
Speaker
wird es halt echt schwierig.
00:40:08
Speaker
Und das ist tatsächlich auch was, im Übrigen, das betrifft nicht nur Coaches, die in Anführungszeichen einfach nur eine Ernährungsberatungsausbildung oder eine Personal Trainerausbildung gemacht haben, sondern das betrifft am Ende des Tages tatsächlich leider, und das ist das, was wir im Coaching-Alltag ja immer wieder erleben, auch Ernährungswissenschaftler, auch Sportwissenschaftler, auch Wettbewerbs,
00:40:33
Speaker
Diätologen oder auch Ärzte.
00:40:37
Speaker
Ja, also ich weiß, wir haben im letzten Jahr eine Frau mit unserem Coaching für das emotionale Essensthema begleitet, die seit mehr als fünf Jahren bei einem Doktor, Professor,
00:40:52
Speaker
Ernährungswissenschaftler und Sportmediziner XY ist und dort jeden Monat um die 350 Euro dafür lässt, dass er ihr regelmäßig über ihre Bewegungsabläufe guckt, ihr regelmäßig sagt, wo sie ihre Bewegungsabläufe verbessern muss im Training, der ihr regelmäßig sagt, wie viel sie essen muss und trotzdem stand sie dann bei uns vor der Tür und sagt, ich esse emotional, ich nehme immer weiter zu.
Grenzen formaler Bildung in sozialen Fähigkeiten
00:41:21
Speaker
Und hatte aber diese hohen Ausgaben seit Jahren, die sie auch noch parallel stemmen musste, weil sie so in dieser Abhängigkeit davon war, dass sie gesagt hat, sie kommt überhaupt nicht, sie braucht das, dass jemand jeden Monat einen Plan schreibt oder regelmäßig Pläne schreibt, dass ihr jemand einmal die Woche über alles drüber guckt und ihren Feedback gibt und sie deswegen an den Punkt mal so eingeschoben,
00:41:51
Speaker
aufgrund dieser hohen monatlichen finanziellen Kosten, die sie seit Jahren hat, sich das überhaupt gar nicht leisten kann, ein Coaching wie unseres anzunehmen, was sie eigentlich dabei unterstützt, aus diesem Abhängigkeitsverhältnis rauszukommen.
00:42:06
Speaker
Weil der Herr Doktor, Professor sowieso
00:42:12
Speaker
den kann sie ja nicht, das ist ja sozusagen das Nonplusultra, also was will ich denn noch mehr machen, als mir einen Ernährungswissenschaftler und einen Sportwissenschaftler an die Seite zu stellen.
00:42:22
Speaker
Und da kommst du, Coach, um die Ecke, zeig mir mal deinen Doktortitel, zeig mir mal deinen Professortitel, zeig mir mal das Sportwissenschaftler,
00:42:30
Speaker
akademische Studium, das du dazu gemacht hast.
00:42:32
Speaker
Und da sieht man halt einfach auch hier, wie krass es verschoben ist.
00:42:36
Speaker
Also wie krass auch hier auf Kognition, auf Kontrolle, auf Disziplin, auf Zertifikate und auch diese Abgabe der Verantwortung,
00:42:47
Speaker
Und diese Machtdynamik, die da drin ist, gelebt wird.
00:42:51
Speaker
Ja, und vor allem ja auch die krasse Entfremdung von der Körperlichkeit und von der Intuition und von dem, was da ja auch den Menschen zu einem ganz großen Maße ausmacht.
00:43:01
Speaker
Also ich sage mal, wir sind ja die Letzten, die sagen, dass man kein Wissen über Ernährung oder Psyche oder sowas haben sollte, wenn man damit arbeitet.
00:43:09
Speaker
Das gehört dazu, ja.
00:43:12
Speaker
Ich sage, das gehört dazu auf jeden Fall.
00:43:15
Speaker
Also das ist super wichtig.
00:43:17
Speaker
Und gleichzeitig ist auch das super isoliert.
00:43:20
Speaker
Also das deckt halt bestimmte Bereiche in keinster Weise ab.
00:43:23
Speaker
Und ich sage mal, nur mal als Beispiel, wenn ich mir mal anschaue, welche Klassenkameraden damals...
00:43:30
Speaker
einen Schnitt hatten, der sie dazu befähigt hat, Medizin zu studieren, Psychologie zu studieren und so weiter.
00:43:37
Speaker
Ich weiß nicht, wie die Personen heute sind, aber damals wären das alle, und ich meine wirklich alle, Menschen gewesen, bei denen ich gesagt hätte, die sind schlau ohne Ende.
00:43:46
Speaker
Und ich saß manchmal daneben und dachte mir so, ey, wie können die sich das alles merken?
00:43:51
Speaker
Wie können die das so schnell abrufen?
00:43:52
Speaker
Wie können die mathematisch das so verstehen, während ich da sitze und mir so denke...
00:43:56
Speaker
hä, ich check überhaupt nicht, was diese komische Parabel oder was auch immer da bedeuten soll.
00:44:02
Speaker
Und mich teilweise echt gefühlt hat wie so ein Dummerchen, obwohl ich schon echt nicht schlecht in der Schule war.
00:44:06
Speaker
Und das wären aber alles Menschen, oder sagen wir mal zu einem sehr großen Anteil Menschen, der, denen ich nicht...
00:44:16
Speaker
diese Sozialkompetenz zuschreiben würde, dass ich sagen würde, wenn es mir wirklich schlecht ginge emotional, können die mich auf einer Ebene halten, wo ich mich als Mensch gehalten fühle, dass die mir das erklären können und dass die auch im Studium alles auswendig lernen können und dass die sicherlich auch wirklich eine gewisse Form von
00:44:37
Speaker
Genie, keine Ahnung, was das Wort dazu ist, aber dass sie schon was Geniales irgendwie hatten und auch definitiv Fähigkeiten, keine Frage, aber keine Fähigkeiten, wo ich das Gefühl hätte, das würde eine gute menschliche Begleitung nachher brauchen, weil häufig waren das Menschen, die super isoliert waren, die sozial kompetenzmäßig
00:44:57
Speaker
super zurückhaltend waren, also wo sehr wenig diese sozialen Kontakte drumherum waren, weil sie auch eine Ausstrahlung hatten von ich stehe da drüber und ich erkläre die Welt und ansonsten ist hier aber auch kein Raum für mehr und das ist dann häufig das, was dann auch später in den Studiengängen sitzt.
00:45:15
Speaker
Und das sind die Menschen, die später ganz nah am Menschen arbeiten und sie durch Prozesse begleiten, die sowas von verletzlich und emotional sind.
00:45:22
Speaker
Seien es körperliche Erkrankungen, seien es eben emotionale Themen.
00:45:27
Speaker
Und das ist so ein Punkt, den darf man definitiv mitbedenken.
00:45:31
Speaker
Und natürlich auch einen guten Abschluss zu haben oder sich auch nicht nur an einem Wochenende mal mit zwei Stunden mit irgendwas weitergewildert zu haben und dann das Gefühl zu haben, oh, jetzt kann ich
Abhängigkeit von Autoritäten in Gesundheitsfragen
00:45:40
Speaker
Also mit dem, was ich gelernt habe und mit dem, was mein Bauchgefühl mir sagt, auch Menschen gut begleiten, ist dann das andere Extrem, was höchst gefährlich ist, ist aber auch das andere sehr gefährlich, einfach einem Doktortitel oder einem akademischen Titel oder einem Studiengang zuzuschreiben.
00:45:56
Speaker
dass er Menschen befähigt, Menschen gut zu begleiten.
00:45:59
Speaker
Und ich sage mal, ich weiß gar nicht, wie das bei dir ist, aber ich habe ja studiert.
00:46:03
Speaker
Also es ist jetzt nichts, was mir nicht bekannt ist, wie man studiert.
00:46:06
Speaker
Und ich habe auch einen Teilbereich Psychologie in meinem Studiengang gehabt.
00:46:10
Speaker
Ich mochte Psychologie immer.
00:46:12
Speaker
Aber es war im Prinzip...
00:46:14
Speaker
Ich konnte Bücher lesen.
00:46:16
Speaker
Das hätte man auch so machen können.
00:46:17
Speaker
Und das wurde dann in Prüfungen abgefragt.
00:46:19
Speaker
Und das, was mir am allermeisten in diesem Studium geholfen hat, war einfach nur das, was ich am meisten gelernt habe, war kritisch zu hinterfragen.
00:46:26
Speaker
Weil ich zwei Dozenten hatte, eine Dozentin, ein Dozent, die uns beigebracht haben, dass wir das, was wir lernen, hinterfragen sollen.
00:46:35
Speaker
Und dass es immer mehrere Wahrheiten und Blickwinkel gibt, als das, was in einem Buch niedergeschrieben ist.
00:46:41
Speaker
Das waren mit Abstand meine größten Lernerfolge aus diesem Studium.
00:46:46
Speaker
Und alles andere, wie der Halo-Effekt funktioniert, was positive, negative Verstärkung ist, Placebo, Nocebo-Effekte,
00:46:54
Speaker
das ist cool gewesen und es ist auch super wichtig, dass ich das heute weiß, aber das ist nicht der Teil, der mich zu einem guten Coach macht.
00:47:04
Speaker
Wir haben ja darüber gesprochen, über diese Klientin und diese Erfahrung und ich war selber ganz, ganz lange Zeit
00:47:11
Speaker
total gefangen da drin, wenn ich irgendwas hatte, sofort zum Arzt.
00:47:14
Speaker
Und wenn der Arzt gesagt hat, das ist alles gut, war innerhalb von 20 Sekunden mein Symptom weg.
00:47:19
Speaker
Wenn der Arzt gesagt hat, oh, das müssen wir beobachten, war das Symptom nicht weg, bis er mir dann beim nächsten Mal gesagt hat, jetzt ist
Ablehnung von Medikamenten bei psychischen Problemen
00:47:25
Speaker
Und das ist eine totale Abhängigkeit, die wir, das können wir vielleicht auch noch in einer eigenen Podcast-Folge beleuchten, aber auch totale kindliche und mütterliche Tendenzen und Dynamiken widerspiegeln,
00:47:36
Speaker
wo wir uns in einer kindlichen, sehr abhängigen Rolle befinden, einem Muttersymbol, was Ärzte und auch andere Autoritätspersonen eben häufig in der Psyche sind, uns anvertrauen, unsere Lebensentscheidungen abdelegieren, weil wir im Prinzip diesen Reifungs- und Loslassprozess und auch diese eigene Identitätsbildung nie wirklich abgeschlossen haben.
00:47:57
Speaker
Aber um nochmal auf dich zurückzukommen, die Frage, die habe ich mir ehrlich gesagt schon öfter gestellt, ich weiß gar nicht, ob ich die mal gefragt habe,
00:48:03
Speaker
Hast du eigentlich jemals Medikamente genommen?
00:48:05
Speaker
Also ich meine jetzt, du hast ja gesagt, Schlafstörungen, Zwangsstörungen, Depressionen, Panikattacken.
00:48:12
Speaker
Gab es Momente, wo du, nicht dass du es sagen müsstest, aber wo du Medikamente genommen hast oder wo du Medikamente vielleicht auch total abgelehnt hast?
00:48:20
Speaker
Oder was waren vielleicht auch Dinge, die du stattdessen getan hast?
00:48:26
Speaker
Nein, ich habe nie Medikamente genommen.
00:48:33
Speaker
Medikamente auf, du meinst jetzt so Antidepressiva oder so.
00:48:37
Speaker
Genau, ich meine so die klassischen Medikamente, die jetzt verschrieben werden, wenn wir diese psychischen Themen beleuchten.
00:48:45
Speaker
Also was ich an Medikamenten genommen habe, war mal ein Antibiotika und ein Schmerzmittel und das sollte klar sein, aber in Bezug auf die Psyche habe ich das, das war keine Option für mich.
00:48:55
Speaker
Also einfach aus dem Grund, weil
00:49:00
Speaker
da etwas in mir rebelliert hat, mich noch weiter von mir selbst zu entfremden.
00:49:09
Speaker
Dadurch, dass ich irgendwelche Stoffe in mein Gehirn lasse, die täglich meine Hirnchemie so verändern.
Mentorschaft und ganzheitliche Gesundheitsansätze
00:49:21
Speaker
Und ich hatte aber auch
00:49:23
Speaker
einen Mentor, der mich dann so ab Mitte 20 ganz, ganz toll begleitet hat und der das auch alles sehr toll hinterfragt hat, das ist der liebe Rolf und der ist mittlerweile in dritter Generation Arzt.
00:49:36
Speaker
Seine Mama war Ärztin und seine Oma war Ärztin, also auch in einem Frauenhaus aufgewachsen mit Ärztinnen und
00:49:45
Speaker
der hat einen ganz, ganz, ganz tollen Blick auf das Thema Gesundheit, Krankheit.
00:49:51
Speaker
Und von ihm zum Beispiel habe ich irgendwann auch mal gesagt bekommen, es gibt eigentlich gar keine Krankheiten, es gibt nur Schubladen, die wir mit Krankheiten labeln.
00:50:00
Speaker
Und wenn ein Patient dann die Symptome erfüllt, die er hat, wird dann die Schublade gesteckt, damit man dann halt ein Schema-F-Behandlung hat, um ihn damit sozusagen begleiten zu können.
00:50:09
Speaker
Aber eigentlich...
00:50:11
Speaker
gibt es keine Krankheiten.
00:50:12
Speaker
Das ist ein von Mensch gemachtes Cluster, damit wir was einordnen können, weil das menschliche Gehirn das halt gerne macht, damit wir die Kontrolle über eine Situation bekommen.
00:50:23
Speaker
Aber von dem habe ich unglaublich viel über die Gesamtzusammenhänge gesprochen.
00:50:28
Speaker
im Körper gelernt.
00:50:30
Speaker
Der begleitet mich hier täglich, wenn ich die Analysen von unseren Frauen mache, weil ich ihn immer im Hinterkopf habe.
00:50:36
Speaker
Und so Aussagen wie PMS ist nicht normal für eine Frau oder auch
00:50:45
Speaker
Sich die Hirnchemie mit Antidepressiva umbasteln zu lassen, muss man sich wirklich sehr gut überlegen und vorher erstmal abklären, was überhaupt der Auslöser für diese Thematik ist.
00:51:00
Speaker
Ja, dementsprechend habe ich, ich habe das abgelehnt und im Nachhinein für mich war es der richtige Weg, weil er mir erlaubt hat, in Kontakt zu bleiben mit den Emotionen und die sind am Ende des Tages halt eben nur mal der Schlüssel zur Lösung, der Schlüssel zum Körper und ich verstehe das, dass man aus schulmedizinischer Sicht sagt, okay, um bei Schulern,
00:51:24
Speaker
bei krassen Selbstmordgedanken oder so, um jetzt das Leben des Patienten zu sichern, gibt man diese Medikamente, weil das natürlich dann wiederum auch ein paar rechtliche Fragen gibt, die dann im Raum stehen, wenn man das eben als Arzt oder Therapeut dann nicht anbietet.
00:51:41
Speaker
Das ist irgendwo klar und ich verstehe auch, dass Menschen dazu greifen, weil sie es einfach nicht mehr aushalten können, sich so zu fühlen und es ist gleichzeitig aber so, dass ich auch
00:51:52
Speaker
mehrfach Freunde einfach dabei beobachten musste, die sich dann irgendwann aus ihrer Verzweiflung heraus entschieden haben, das zu nehmen, die einfach nie wieder zurückgefunden haben.
00:52:07
Speaker
einfach auch dann krasse Entzugserscheinungen hatten, wenn sie versucht haben, das abzusetzen, dann irgendwelche anderen körperlichen Schwierigkeiten aufgetaucht sind, weil das halt auch alles sehr krass in den Hormonhaushalt und in den Stoffwechsel allgemein eingreift.
00:52:22
Speaker
Und das waren halt, also da muss ich sagen, hat mich vielleicht zum Teil auch die Angst, dick zu werden, damals ein bisschen davor beschützt, weil ich halt einfach wusste, dass die Antidepressiva häufig auch auslösen, dass der Stoffwechsel entgleist.
00:52:37
Speaker
Da kann man dann wieder sagen, nichts ist nur gut oder nur böse, sondern da war die Angst, dick zu werden in dem Moment, vielleicht sogar auf dem Schutzmechanismus, der mir da geholfen hat.
Persönliche Entwicklung und Anpassungsfähigkeit
00:52:50
Speaker
Und das zeigt aber wiederum auch, wie wichtig es ist, all den
00:52:56
Speaker
all den, ich sage mal, Gedanken und Gefühlen, die in so einem Prozess auftauchen, eine Wichtigkeit beizumessen und sie nicht einfach mundtot zu machen.
00:53:04
Speaker
Dass die beiden da eben auch Schutzreaktionen stecken können, die durchaus auch sinnvoll sind an manchen Stellen.
00:53:09
Speaker
Absolut und vielleicht ganz kurz noch an der Stelle, weil Medikamente sind ja immer ein sehr umstrittenes Thema und wir sprechen hier natürlich nur über unsere persönlichen Ansichten und auch Erfahrungen und auch inneren Einstellungen dazu.
00:53:23
Speaker
Das ist natürlich weder auf jeden übertragbar noch auf jede Situation übertragbar und auch wenn Personen zuhören, die selber oder Menschen,
00:53:31
Speaker
Medikamente nehmen oder auch genommen haben.
00:53:34
Speaker
Auch das heißt nicht, dass dann für immer die Auswirkung die gleiche bleibt und dass es nie einen anderen Zustand geben kann.
00:53:41
Speaker
Also der Körper verändert sich, das Gehirn verändert sich, unsere Zellen verändern sich in jeder Sekunde neu.
00:53:47
Speaker
Im Prinzip sind wir nicht mehr die gleichen Menschen, die noch vor ein paar Tagen hier saßen, weil sich alle Zellen regenerieren.
00:53:54
Speaker
Und deswegen alles, was wir sagen, ist erstmal eine persönliche Haltung.
00:53:58
Speaker
Schon meiner Empfindung nach auch
00:54:01
Speaker
durch eigene Erfahrung, aber auch durch fachliches Wissen, was man inzwischen abrufen kann.
00:54:05
Speaker
Trotzdem gibt es sicherlich Situationen, da kommen wir vielleicht auch nochmal drauf, wenn wir dann über meine Geschichte sprechen.
00:54:11
Speaker
Also vielleicht vorweg, ich habe auch keine Medikamente genommen, aber es gab definitiv Momente, wo ich darüber nachgedacht habe, weil das natürlich eine krasse Abwägungsfrage ist.
00:54:21
Speaker
Was fügt mir gerade mehr Schaden zu und was kann ich gerade irgendwie auch halten,
00:54:25
Speaker
Und da kommen natürlich unglaublich viele Faktoren zusammen.
00:54:28
Speaker
Wie ist das soziale Umfeld?
00:54:30
Speaker
Wie gut werde ich unterstützt?
00:54:32
Speaker
Wie gut kann ich mich überhaupt noch irgendwie selbst ernähren?
00:54:35
Speaker
Wie sind die Personen, die mich in dieser Phase begleiten?
00:54:37
Speaker
Auch die professionellen oder scheinbar professionellen Personen, je nachdem, von wem man wie begleitet wird, die einfach unglaublich viel Einfluss darauf haben, welche Entscheidungen wir da treffen.
00:54:46
Speaker
Und letztendlich gibt es nur Entscheidungen,
00:54:50
Speaker
deren Konsequenzen wir zu tragen haben und die wir aber auch zu jeder Zeit wieder anders treffen können.
Rolle von Medikamenten in der psychischen Gesundheit
00:54:55
Speaker
Es gibt Entscheidungen, die können wir nicht nochmal rückgängig machen, das ist nun mal einfach so.
00:54:59
Speaker
Dann geht es darum, diese Entscheidung so zu füttern, dass wir gut damit leben können.
00:55:04
Speaker
Aber letztendlich gibt es auch sehr, sehr viele Möglichkeiten, Entscheidungen, die wir getroffen haben, anders zu treffen und da einen neuen Weg zu finden.
00:55:11
Speaker
Und da plädieren wir immer wieder für.
00:55:13
Speaker
Aber für diesen Moment bin ich da ganz bei dir.
00:55:17
Speaker
Wir haben eine sehr ähnliche Haltung zu dem Thema Medikamente.
00:55:21
Speaker
Und ich sehe das auch so, dass das vielleicht teilweise akute Hilfestellungen sein können,
00:55:30
Speaker
Es löst aber nichts, das weiß man ja auch.
00:55:32
Speaker
Also es ist ja alleine schon so, dass auf Antidepressiva als Nebenwirkungen Depressionen stehen.
00:55:37
Speaker
Also es ist so, es ist einfach nicht gesagt, wie das wirkt und was das für individuelle Auswirkungen hat.
00:55:44
Speaker
Und das muss jeder für sich selbst entscheiden.
00:55:45
Speaker
Aber ich bin da bei dir, was die Haltung dazu angeht, dass das für mich nicht das erste Lösungsmittel der Wahl sein sollte und dass da...
00:55:53
Speaker
definitiv auch da eine sehr starke isolierte Betrachtung draufgelegt wird, die häufig aus der Begrenztheit der Personen entsteht, die das verschreiben, die das verschreiben dürfen und nicht aus der Begrenztheit an Möglichkeiten aus bestimmten Situationen und Herausforderungen rauszukommen.
00:56:10
Speaker
Und das ist etwas, was man durchaus in einem gesünderen Zustand, sage ich mal, in dem wir wahrscheinlich heute beide sind, wenn man es vergleicht mit bestimmten Phasen unseres Lebens, nochmal deutlich anders drauf schauen kann, als in der Phase, wenn man selbst betroffen
Balance zwischen Wissenschaft und Erfahrung im Coaching
00:56:28
Speaker
Okay, gibt es noch irgendetwas, wo du sagst, es ist vielleicht wichtig, wo ich die Frage noch nicht hingelenkt habe oder wo du sagst, das hat dann auch mein Coaching später stark beeinflusst oder du hast gerade schon von diesem Mentor gesprochen, also gibt es da noch irgendwas, wo du sagst, das sollte man vielleicht noch über dich wissen oder über deine Arbeit wissen oder über deine Geschichte wissen, das du jetzt noch gerne teilen möchtest?
00:56:54
Speaker
Also ja, eigentlich haben wir schon sehr, sehr viel aufgegriffen und ich glaube, es gibt ein gutes Gefühl dafür, wo ich selber auch herkomme, aus der eigenen Erfahrung heraus.
00:57:08
Speaker
Was mir immer wichtig ist, ist da einfach zu betonen, dass es natürlich
00:57:15
Speaker
sich sehr krass anhört, wenn man sich mal so die ganzen, die ganze Geschichte anhört.
00:57:19
Speaker
Ich meine, da gibt es ja noch viel mehr zuzusagen, was auch Gewalterfahrungen in der Kindheit ankommt.
00:57:23
Speaker
Das fällt ja nicht alles so vom Himmel.
00:57:25
Speaker
Da können wir zum späteren Zeitpunkt nochmal drüber sprechen.
00:57:28
Speaker
Aber was mir eben einfach wichtig ist, ist
00:57:31
Speaker
dass wenn wir Menschen durch solche Prozesse begleiten, dann legitimiert uns das alleine natürlich nicht, weil wir das für uns mal gelöst haben, sondern es braucht immer die professionellen Ausbildungen auch dazu.
00:57:46
Speaker
Und was wir eben nicht suggerieren wollen, ist hier, dass das alles funktioniert.
00:57:50
Speaker
dass das alles nicht richtig oder wichtig ist.
00:57:53
Speaker
Und was wir auch auf gar keinen Fall verursachen wollen, ist ein noch größeres Misstrauen gegenüber vielleicht auch Ärzten oder der Schulmedizin zu befördern.
00:58:03
Speaker
Ich denke, das speist sich von ganz alleine durch die Art und Weise, wie unser Gesundheitssystem funktioniert.
00:58:09
Speaker
Und ich möchte auch noch mal betonen, nicht umsonst ist auch einer meiner Mentoren eben Arzt,
00:58:15
Speaker
Es gibt ganz, ganz tolle Ärzte, es gibt ganz tolle Therapeuten, die sich da weiterbilden.
00:58:20
Speaker
Und die auch versuchen, über den Tellerrand hinauszuschauen, die sich teilweise wirklich mit einem Bein so mehr oder weniger in den Knast stellen, weil sie Off-Label behandeln und eben wirklich da das Wohl des Patienten im Vordergrund steht.
00:58:35
Speaker
Und sie auch eben versuchen, sich nicht durch irgendwelche Krankenkassen und Krankenkassen
00:58:41
Speaker
gesetzlichen, rechtlichen Dinge einschränken zu lassen, in ihrer Arbeit Menschen wirklich zu helfen.
00:58:48
Speaker
Das muss man einfach wirklich sehen.
00:58:50
Speaker
Ja, auch was da alles gelernt werden muss in diesen Studiengängen, was da in den Kopf reingebracht werden muss, dass das natürlich auch häufig dazu führt, dass die Menschen sich dann nicht so gerne selbst hinterfragen, weil sie unglaublich vielleicht auch unter dem Studium gelitten haben und super, super viel leisten mussten.
00:59:08
Speaker
Das möchte ich einfach auch nochmal an der Stelle betonen.
00:59:10
Speaker
Wir haben in der Vergangenheit in unserem Coaching schon so viele tolle Therapeutinnen und auch Ärztinnen gehabt, die sich von uns haben begleiten lassen, die im Laufe der Zeit des Coachings auch wirklich gesagt haben, ey, es ist so krass, was ich bei euch nochmal gelernt habe, was mir im Medizinstudium oder im Psychologiestudium so gar nicht passiert.
00:59:31
Speaker
... beigebracht wurde, weil es einfach ganz anders...... nochmal Zusammenhänge darstellt.
00:59:36
Speaker
Und das finde ich ganz toll,...... dass es nicht darum geht, wir gegen die oder so,...... sondern dass es am Ende darum geht,...... dass wir uns bewusst machen,...... in der Mitte zwischen zwei Extremen liegt die Harmonie.
00:59:50
Speaker
Und es geht nie darum,...
00:59:52
Speaker
dass Fachwissen und dass das alles unwichtig ist oder andersrum, wie es halt da leider häufig von der schulmedizinischen Seite gemacht wird, dieses ganze emotionale, intuitive auszuklammern, sondern in der Mitte liegt die Harmonie.
01:00:06
Speaker
Und das ist das, was mich in meiner kompletten Arbeit einfach, sage ich mal,
01:00:13
Speaker
was das Fundament von meiner Arbeit ist und meiner Meinung nach auch die Erfolgsquote so hoch setzt, die wir haben mit unseren Klienten und die Zufriedenheit bei unseren Klienten deshalb so hoch ist, weil durch die eigenen Erfahrungen und die eigene Lebensgeschichte etwas verkörpert wird, was rein durch theoretisches Wissen nie verkörpert werden kann.
01:00:38
Speaker
Und was aber wiederum auch ohne das theoretische Wissen nicht richtig verkörpert werden kann.
01:00:43
Speaker
Und das ist, glaube ich, wirklich einfach die Basis und das, was so einen fruchtbaren Nährboden bringt, nie schwarz-weiß zu sehen, sondern immer differenziert zu betrachten, im Einzelfall vor allen Dingen immer zu entscheiden, ab wann ist die Antidepressiva sinnvoll, ab wann ist es nicht sinnvoll, eben den Patienten oder in unserem Fall den Klienten, den wir da vor uns sitzen, haben wirklich in
01:01:11
Speaker
individuell zu betrachten und mit ihnen gemeinsam herauszufinden, was ist der Weg.
01:01:17
Speaker
Und eben nicht, ich stelle mich über dich und sage dir, wie es jetzt läuft, sondern wirklich gemeinsam gucken, womit fühlst du dich gut, womit fühlst du dich nicht so gut und wenn du dich mit dem, was ich vorschlage, nicht gut fühlst, was können wir noch für Möglichkeiten und Wege finden, damit du an dein Ziel kommst.
01:01:34
Speaker
statt Top-Down, so wie wir es vom Schulsystem gewohnt sind, von normalen Workshops oder Ausbildungen, wo wir einfach Fachwissen von oben in den Kopf reingedrückt bekommen, eher wirklich so bottom-up, also die Körperweisheit mit einzubeziehen, die Intelligenz des Unterbewusstseins mit einzubeziehen.
Abschließende Gedanken und Einladung zu Feedback
01:01:58
Speaker
Und ja, das war mir einfach wichtig, das nochmal hier mit reinzubringen, weil ich eben auch weiß, dass uns immer wieder auch Menschen vertrauen, die selber wirklich großes Fachwissen mitbringen und ganz, ganz krasse Ausbildungen zu den Themen gemacht haben und
01:02:18
Speaker
Ich wünsche mir am Ende eine größere Kooperation.
01:02:22
Speaker
Es war mitunter auch einer der Gründe, warum ich überhaupt mit dem Coaching angefangen habe, dass ich mir einfach gedacht habe, es kann es eigentlich nicht sein, dass es
01:02:33
Speaker
dass Menschen so einen Weg hinter sich bringen müssen, auch mit so einem hohen finanziellen Aufwand, den ich hatte, um eine Lösung für sich zu finden.
01:02:41
Speaker
Weil es geht leichter, es geht besser und vor allen Dingen braucht es da an vielen Stellen auch die Kooperation.
01:02:49
Speaker
Auf jeden Fall, ja.
01:02:51
Speaker
im Coaching immer wieder auch Kooperation mit Heilpraktikern.
01:02:54
Speaker
Jetzt bin ich gerade auch am Sprechen mit einer Kooperation mit Ärzten hier in Berlin.
01:03:01
Speaker
Am Ende braucht es das Vernetzen und nicht das Isolieren, das Verbinden und eben nicht das sich auseinanderklammern und in verschiedene Schubladen stecken.
01:03:12
Speaker
Und dann können wir glücklich und erfolgreich sein mit dem, was wir machen und unsere Klienten
01:03:21
Speaker
Ja, sehr schöne Abschlussworte.
01:03:27
Speaker
Danke dir, Lena, für das schöne Interview.
01:03:30
Speaker
Ja, ich danke dir für deine ehrlichen Einblicke und auch für die Öffnung, was diese Themen angeht.
01:03:36
Speaker
Und ja, das ist, glaube ich, etwas, wo viele Personen sich angesprochen fühlen, weil meine Erfahrung ist inzwischen, dass es fast leider mehr Personen kennen, als es nicht zu kennen.
01:03:50
Speaker
Und es ist häufig so ein Bild von Coaching oder von Coaches und Therapeuten, dass die diese Themen und emotionalen Themen schon alle gelöst haben oder niemals damit Probleme hatten, was meistens genau das Gegenteil der Fall ist, nämlich viele entwickeln überhaupt es über ihre eigene Leidensgeschichte, entweder gutes Coaching oder eben auch nicht so gutes Coaching oder Therapie, eben je nachdem, wie man damit umgeht und
01:04:14
Speaker
Es braucht einfach in dieser, wie ich finde, teilweise sehr scheinheiligen Welt, wo sehr viel Wunderschönes und Tolles und Leichtes geteilt wird, insbesondere in Werbungen und Social Media, braucht es auch mal einen ehrlichen Einblick in das, was in uns Menschen wirklich vorgeht.
01:04:32
Speaker
Also in den Menschen, die wirklich vor dem Bildschirm sitzen und nicht die Menschen, die wir in dem Bildschirm den ganzen Tag so rumquatschen und rumtanzen sehen.
01:04:41
Speaker
Ja, ich freue mich auf jeden Fall schon auf die nächste Podcast-Folge mit dir, da interviewe ich dich mal.
01:04:52
Speaker
Und wir freuen uns natürlich total, liebe Zuhörerinnen, über dein Feedback, deswegen schreib uns einfach unheimlich gerne, was hast du während dem Zuhören
01:05:03
Speaker
gespürt, wo bist du vielleicht mit in Resonanz gegangen, welche Fragen sind für dich offen geblieben, was würde dich da noch mehr interessieren.
01:05:11
Speaker
Du findest unsere Kontaktdaten unten in den Shownotes, da ist Instagram verlinkt, da ist auch die Webseite verlinkt, also schau da gerne einfach mal bei uns vorbei, melde dich, vernetz dich mit uns und dann freuen wir uns riesig persönlich mit dir in den Austausch zu gehen.
01:05:30
Speaker
Dann würde ich sagen, verabschieden wir uns, oder?
01:05:33
Speaker
Danke fürs Zuhören und sei gern das nächste Mal wieder mit dabei.