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#15 - Das Dilemma der starken Menschen – Parentifizierung im Coaching erkennen und lösen

S1 E15 · The Embodied Coach
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65 Plays1 month ago

Warum fühlen sich so viele starke, reflektierte Frauen ständig verantwortlich für das Wohl anderer – auch im Coaching?
In dieser Folge sprechen wir über Parentifizierung: den unsichtbaren Rollentausch zwischen Eltern und Kind – und wie er später das Coaching, die Beziehung zu Klientinnen und die eigene Selbstfürsorge prägt.
Wenn du als Coach immer wieder über deine Grenzen gehst, dich schwer tust, Hilfe anzunehmen oder Klientinnen „retten“ willst – dann wirst du dich in dieser Folge tief wiedererkennen.

Wenn deine Klientin immer stark sein will, sich um alle kümmert, aber innerlich erschöpft ist – dann steckt dahinter oft ein altes Muster: Parentifizierung.
In dieser Folge sprechen wir darüber, wie Kinder unbewusst in die Elternrolle rutschen, Verantwortung für die Bedürfnisse der Eltern übernehmen – und was das im Erwachsenenalter bedeutet.

Du erfährst:

  • wie Parentifizierung entsteht (emotional & instrumentell)
  • warum viele Coaches selbst betroffen sind, ohne es zu merken
  • wie du diese Dynamik in Coachings erkennst
  • und wie du sie sanft und traumasensibel auflösen kannst

Parentifizierung prägt nicht nur Beziehungen, sondern auch unser Coaching Business: Wir übernehmen zu viel, wollen retten, statt begleiten – und verlieren uns dabei selbst.
Diese Folge ist eine Einladung, das Muster zu erkennen, Verantwortung dorthin zurückzugeben, wo sie hingehört – und endlich zu erleben, wie heilsam echte Selbstfürsorge ist.

Wenn du spürst, dass du nicht einfach nur oberflächlich Symptome coachen, sondern wirklich zu nachhaltigen Durchbrüchen begleiten willst:
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Transcript

Einführung der Gastgeberinnen

00:00:00
Speaker
Du willst ein erfolgreicher Coach sein, der seine Klienten durch echte Durchbrüche und nachhaltige Transformationen führt?
00:00:06
Speaker
Dann bist du genau richtig

Thema des Podcasts: Trauma-sensitives Coaching

00:00:08
Speaker
hier.
00:00:08
Speaker
Ich bin Natascha, seit über zehn Jahren erfolgreicher Coach mit eigenem Coaching-Business und über 500 begleiteten Menschen.
00:00:15
Speaker
Und ich bin Lena.
00:00:16
Speaker
Seit über sieben Jahren begleite ich Menschen als Coach durch tiefgreifende Prozesse hin zu nachhaltigen Veränderungen.
00:00:22
Speaker
In diesem Podcast sprechen wir darüber, wie traumasensibles, körperzentriertes und nachhaltig wirksames Coaching wirklich funktioniert.
00:00:28
Speaker
Kein oberflächliches Tools-Gehabe, kein Druck.

Zielgruppe: Frauen im Coaching-Bereich

00:00:31
Speaker
sondern Nervensystemwissen, Embodiment und eine Haltung, die den Themen deiner Klientin wirklich gerecht wird.
00:00:36
Speaker
Der Embodied Coach ist für Frauen wie dich.
00:00:39
Speaker
Mit großem Verantwortungsgefühl, mit einer Sehnsucht nach Tiefe und mit dem Wunsch, einen Unterschied in der Coachingbranche zu machen.
00:00:45
Speaker
Hier bekommst du fundiertes Wissen, Insights aus unserem Coaching-Alltag und echte Inspiration für deinen Weg als Coach.
00:00:53
Speaker
Weil du spürst, es geht nicht um höher, schneller, weiter, sondern um echt, verbunden und tiefgreifend.
00:00:59
Speaker
Abonniere jetzt diesen Podcast und begleite uns auf dieser Reise.
00:01:03
Speaker
Zurück zum Körper, zurück zu dir und zu dem Coaching, das du dir selbst gewünscht hättest.

Was ist Parentifizierung?

00:01:08
Speaker
Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Podcast-Folge.
00:01:11
Speaker
Wir sprechen heute über ein sehr wichtiges Thema, was uns im Coaching immer, immer wieder begegnet und was jeder Coach, jeder Therapeut, jeder Berater auf jeden Fall schon einmal gehört haben sollte und auch wissen sollte, wie er es im Coaching erkennen kann und damit dann auch umgehen kann.
00:01:25
Speaker
Wir sprechen heute nämlich über das Thema Parentifizierung, was genau das ist, wie wir das in unserem Coaching-Alltag erleben und was es braucht, um es auch aufzulösen.
00:01:34
Speaker
Darüber sprechen wir heute und
00:01:36
Speaker
Von Anfang an ist einmal wichtig zu verstehen, worum geht es eigentlich?
00:01:40
Speaker
Deswegen Natascha, einmal die Frage an dich.
00:01:42
Speaker
Vielleicht kannst du eine kurze Definition direkt am Anfang geben.
00:01:46
Speaker
Was meinen wir, wenn wir über Parentifizierung sprechen?
00:01:51
Speaker
Ganz einfach gesagt, also erstmal hallo, und ganz einfach gesagt, in dem sich, oder Parentifizierung ist eigentlich ein Rollentausch.
00:02:01
Speaker
Und zwar, dass die Kinder in die Elternrolle rutschen und die Verantwortung für die Bedürfnisse zum Beispiel auch der Eltern übernehmen und die Eltern in eine kindliche Rolle rutschen, in der sie unbewusst,
00:02:20
Speaker
Vom Kind erwarten, dass es für die eigenen Bedürfnisse da ist.
00:02:24
Speaker
Also es ist im Prinzip einmal Rollen vertauscht.
00:02:28
Speaker
So kann man es sagen, ganz einfach.
00:02:30
Speaker
Ja, finde ich super.
00:02:32
Speaker
Es macht auch sehr einfach deutlich, was es nämlich im Kern ist und welche Tragweite das aber trotzdem hat und auch wie wichtig das ist, das zu verstehen.
00:02:42
Speaker
Weil erst mal klingt das so, ja gut, dann übernehmen halt Kinder elterliche Aufgaben und so.
00:02:47
Speaker
Was das für auch teilweise schwerwiegende Folgen hat, darüber sprechen wir eben heute.
00:02:52
Speaker
Und wenn du jetzt im Coaching bist und...
00:02:56
Speaker
Worin erkennst du, also was sind für dich so, vielleicht auch, du arbeitest ja auch schon sehr, sehr lange mit vielen Frauen, die dann auch teilweise selber Mütter sind oder zumindest mal Töchter waren.
00:03:08
Speaker
Was sind so die häufigsten Situationen, die du erlebst, wo du merkst, da ist eine Parentifizierung, da hat eine Parentifizierung stattgefunden.
00:03:15
Speaker
Da hat die Klientin Rollen oder Aufgaben übernommen, die erstmal nicht in das kindliche Rollenbild passen.
00:03:23
Speaker
Ja, also woran man das häufig sehr, sehr schnell merkt, ist einfach die grundsätzliche Schwierigkeit, Hilfe anzunehmen, Unterstützung anzunehmen und gleichzeitig eine Überkompensation mit dem, ich muss stark sein.
00:03:48
Speaker
Und über alles die Kontrolle behalten.
00:03:52
Speaker
Darin steckt ganz häufig eine Parentifizierung, weil...

Anzeichen und Auswirkungen der Parentifizierung

00:03:59
Speaker
Weil Kinder, die ganz, ganz früh lernen, ich muss die Verantwortung für Dinge tragen, die eigentlich mich total überfordern, weil ich die emotionalen Kompetenzen dafür noch gar nicht besitze, ganz, ganz arge Kontrollmechanismen entwickeln, weil sie eben dauerhaft in der Angst leben, dass ihnen die Situation entgleitet.
00:04:25
Speaker
Also eigentlich kann man sagen, es werden überall Probleme gesehen.
00:04:33
Speaker
Es ist häufig ein Gefühl von Kontrollverlust oder Angst vor Kontrollverlust da.
00:04:39
Speaker
Es ist auch eine ganz starke Dissoziation, die wir häufig sehen.
00:04:43
Speaker
Also das heißt ein Abspalten von sich, vom Körper, von den Gefühlen und ein starkes in den Kopf rutschen.
00:04:50
Speaker
Überanalysieren von Situationen.
00:04:55
Speaker
es sind meistens eigentlich auch sehr, sehr reflektierte Frauen, die von sich selbst auch sagen, ich bin sehr reflektiert, ich kenne auch meine Muster und ich beobachte sehr, sehr stark und kann auch Menschen lesen.
00:05:09
Speaker
Weil das sind alles, sage ich mal, so Reaktionsmuster, die man sieht, die eigentlich Schutzmuster sind, die sich Kinder zulegen.
00:05:19
Speaker
Also so eine Hyper-
00:05:23
Speaker
Autonomie, ja, also so ein sich um alles selbst kümmern müssen, aber auch ein Stück weit ein People-Pleasing, ja, also immer zu gucken, was brauchen die Menschen um mich herum.
00:05:35
Speaker
Was wir häufigst sehen im Coaching ist auch dieses starke Zurückstellen von den eigenen Bedürfnissen und Emotionen und dieses...
00:05:42
Speaker
Wenn es anderen gut geht, geht es mir auch gut denken.
00:05:45
Speaker
Also dieses, ich muss mich erstmal um alle anderen kümmern, muss um alle anderen Probleme mich kümmern.
00:05:50
Speaker
Und genau, das ist eigentlich das, was ich am häufigsten sehe, wo ich sofort so ein Gefühl kriege von, okay, da steckt sehr wahrscheinlich eine Parentifizierung drunter.
00:06:03
Speaker
Ja.
00:06:06
Speaker
Genau, aber auch sowas wie, wenn wir hören, ich musste mich früh um meine kleinen Geschwister kümmern, ich habe mich früh auch für das Wohlergehen meiner Geschwister zum Beispiel verantwortlich gefühlt.
00:06:21
Speaker
Auch da, also das ist, wenn man früh auch auf die Geschwister schon aufpassen muss, weil die Eltern keine Zeit haben.
00:06:29
Speaker
In dem Moment hört zumindest ein Teil von uns auf,
00:06:33
Speaker
Kind zu sein und wird in dem Moment dann Mutter.
00:06:37
Speaker
Ja, das sind super Beispiele, auch vor allen Dingen für die unterschiedlichen Formen der Parentifizierung, nenne ich es mal.
00:06:45
Speaker
Also auch da darf man unterscheiden, weil es gibt unterschiedliche Ausprägungsformen, die auch
00:06:50
Speaker
je nachdem sichtbarer oder unsichtbarer sind.
00:06:53
Speaker
Und ich gehe gleich einmal darauf ein, aber was mir auch wichtig ist, weil ja primär oder zumindest viele Coaches zuhören, man darf auch selber einmal sich innerlich hinterfragen, wie sehr das vielleicht auch die eigenen Muster widerspiegelt, weil uns ist schon auch aufgefallen, dass viele im Coaching-Bereich oder in
00:07:13
Speaker
berufen egal ob es pflege ist oder ob es pädagogen sind oder eben auch coaches therapeuten und so weiter auch häufig diese parentifizierung erlebt haben und aus dieser rollen übernahme sich immer um alles kümmern und um alle kümmern zu müssen und auch emotional vor allen dingen für den anderen verfügbar und auffangend zu sein sich daraus eben später auch dieses berufsbild oder dieser berufswunsch entwickeln kann
00:07:40
Speaker
Und deswegen darf man immer auch, wenn man als Coach sich weiterbildet, sich fragen, okay, wo sind diese Muster vielleicht auch in mich reingeflossen und formen auch meinen Alltag, meine Berufswahl und auch meine Therapie oder mein Coaching.
00:07:53
Speaker
Und ja.
00:07:55
Speaker
Je bewusster das ist und je klarer das ist und je mehr man auch selbst eben in der Weiterentwicklung oder Aufarbeitung dieser Themen ist, desto mehr kann man das als Stärke nutzen, um es eben zu erkennen, um es empathisch aufzufangen, wenn man mit eigenen Klienten arbeitet und es dann auch zu lösen.
00:08:12
Speaker
Und dafür ist aber auch einmal wichtig zu verstehen, dass es einfach unterschiedliche Formen gibt und diese unterschiedlichen Formen auch unterschiedlich sichtbar werden oder unterschiedlich
00:08:23
Speaker
auffällig sind, sage ich mal.
00:08:24
Speaker
Du hast eigentlich gerade schon perfekte Beispiele für beides genannt.
00:08:28
Speaker
Also es gibt einmal die sogenannte instrumentelle Parentifizierung.
00:08:33
Speaker
Davon sprechen wir, wenn Kinder praktisch gesehen Aufgaben übernehmen, also beispielsweise schon früh den Haushalt schmeißen, sich teilweise um Finanzen oder um wichtige Entscheidungen kümmern oder so.
00:08:48
Speaker
schon früh einkaufen gehen oder wie auch immer, also elterliche Aufgaben übernehmen.
00:08:53
Speaker
Und wir sprechen jetzt nicht von 13-, 14-jährigen Kindern, die auch mal die Wäsche in den Keller bringen sollen.
00:08:59
Speaker
Darum geht es nicht.
00:08:59
Speaker
Also es ist eine ganz wichtige Unterscheidung zwischen, wie
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Speaker
schaffe ich es, mein Kind auch in die Anforderungen des Lebens heranzuführen und auch eine gewisse Verpflichtung mitzugeben, die eben mit dazugehört und wo nutze ich aber ein Kind, was eigentlich in dieser Rolle noch gar nicht drin ist, um bestimmte Dinge mir abzunehmen als erwachsene Person.
00:09:21
Speaker
Also auch wenn, keine Ahnung, drei- oder vierjährige Kinder beim Backen helfen zu Weihnachten,
00:09:26
Speaker
dann sprechen wir da nicht zwingend von instrumenteller Parentifizierung, sondern es ist einfach eine Exploration, also eine Ausprobierbarkeit des Kindes, sondern es geht primär darum, wenn das Kind wirklich lernt, okay, ich muss diese Aufgabe jetzt übernehmen, weil wenn ich es nicht mache, dann wird das nicht erledigt und es ist wichtig und die anderen, also die Erwachsenen, Mama und Papa, schaffen das aus irgendeinem Grund gerade nicht.
00:09:50
Speaker
Das ist der entscheidende Punkt und da sieht man aber gleichzeitig auch schon,
00:09:53
Speaker
dass es eben ein bisschen verwässert, weil es manchmal sehr subtil ist.
00:09:58
Speaker
Und trotzdem wäre das jetzt erstmal die Rahmung.
00:10:02
Speaker
Und der Unterschied ist, wenn das Kind keine Lust mehr hat zu backen, dann hört es halt auf.
00:10:07
Speaker
Während es bei anderen Aufgaben, die es übernehmen muss, es weder in dem eigenen Lustbereich liegt.
00:10:13
Speaker
Das bedeutet, ich habe jetzt vielleicht gerade gar keine Lust auf.
00:10:17
Speaker
Keine Ahnung, den Haushalt zu schmeißen oder mal bestimmte Sachen hinterher zu tragen, weil die es gerade zeitlich oder emotional nicht schafft oder als 14-Jährige ständig auf meine vierjährige Schwester aufzupassen, weil sonst keiner da ist.
00:10:31
Speaker
Das sind unterschiedliche Dynamiken.
00:10:34
Speaker
Und da sprechen wir eben von instrumenteller Parentifizierung, was wir auch gerade bei Kulturen erleben, auch innerhalb von Deutschland, wo zum Beispiel Sprachbarrieren sehr groß sind, auch bei den Eltern und die Kinder dann zum Beispiel als Vermittler mit auf Ämter oder zu Ärzten oder anderen arbeiten.
00:10:53
Speaker
Terminen mit hingehen, um eben auch als Übersetzer beispielsweise dann zu dienen, was menschlich nachvollziehbar ist, aber trotzdem eine Form der instrumentalen Parentifizierung und wo Kinder bestimmte Rollen übernehmen, die eben eigentlich dem kindlichen Rollenbild und auch dem kindlichen Erfahrungsbereich nicht gerecht werden.
00:11:12
Speaker
Dann gibt es noch die emotionale Parentifizierung, die für Kinder meistens noch viel schwerwiegendere Folgen hat.
00:11:20
Speaker
Hierbei geht es nämlich darum, dass das Kind eine elterliche Rolle in Bezug auf die emotionale Versorgung und Verantwortung übernimmt.
00:11:29
Speaker
Das bedeutet beispielsweise, der Mutter geht es nicht gut, Depressionen liegen vor oder eine große Überforderung, eine große Erschöpfung.
00:11:37
Speaker
eine große Überforderung auch vielleicht in der Paarbeziehung oder auf der Arbeit.
00:11:42
Speaker
Das bedeutet, das Kind bekommt mit, Mama oder Papa geht es nicht gut, emotional, sie sind überfordert, sie sind überwältigt und das Kind, was natürlich super angewiesen auf die Eltern ist und eine unausschöpfliche Liebe den Eltern gegenüber hat, kommt innerlich sofort damit in Kontakt, sich die Frage zu stellen, was kann ich tun, damit sich das ändert, damit es Mama und Papa wieder gut geht.
00:12:05
Speaker
Und das, was dann passiert ist, dass das Kind in eine tröstende Rolle kommt.
00:12:08
Speaker
Das hören wir auch immer wieder.
00:12:10
Speaker
Dass zum Beispiel Klienten erzählen, dass wenn es der Mama nicht gut ging, dass sie dann schon wussten, okay, dann lege ich eine bestimmte Musik auf und dann spiele ich die ab, weil dann weiß ich, dass das Mama besser ging.
00:12:20
Speaker
Oder dann mache ich ihr ein Brötchen und dann bringe ich das und dann essen wir das zusammen.
00:12:27
Speaker
Oder wie auch immer.
00:12:28
Speaker
Oder was ich auch schon gehört habe...
00:12:31
Speaker
dass dann zum Beispiel Mütter oder auch Väter sich dann in das Bett des Kindes gelegt haben, wenn sie weinen und denken, dass das Kind schläft und das Kind das natürlich mitbekommt.
00:12:39
Speaker
Das bedeutet, das Kind wird zum tröstenden und versorgenden Faktor der Eltern, was natürlich diesem Rollen,
00:12:47
Speaker
Und auch der Fähigkeit, diese Rolle auszufüllen, überhaupt nicht gerecht wird.
00:12:52
Speaker
Ich meine, wir sind ja jetzt erwachsen und wir kennen trotzdem beide Situationen, haben wir uns ja eben noch darüber unterhalten, wo die Emotionen sehr überwältigend sein können, wo es teilweise schwer ist, sich selbst zu halten, wo wir auch korrigiert werden müssen durch zum Beispiel Coaches, Partner, Freunde, wie auch immer.
00:13:08
Speaker
Und wir haben jetzt...
00:13:10
Speaker
mit meinen 28 und ich glaube deinen 35 Jahren ganz andere Kapazitäten und Erfahrungen, das ja zu halten, als ein teilweise drei- bis vierjähriges Kind, was mit den eigenen Emotionen maximal überfordert ist und eigentlich, und da entsteht auch der hauptschädigende Knackpunkt,
00:13:27
Speaker
eigentlich selbst maximal auf die Regulation, die Ko-Regulation, das Trösten, das Gehaltenwerden, das in den Emotionen gespiegelt und aufgefangen werden, der Eltern angewiesen ist.
00:13:38
Speaker
Das bleibt dann aber aus und das Kind versucht, das Stellvertretende für die Eltern zu tun, um die zu schützen, um sie zu versorgen, um sie zu trösten.
00:13:48
Speaker
Und daraus ergibt sich auch schon das Beispiel, was du eben genannt hast.
00:13:52
Speaker
Natürlich werden das brave Kinder, sehr reflektierte Kinder, sehr...
00:13:57
Speaker
auf sich allein gestellte Kinder oder später Erwachsene, die das Gefühl haben, ich muss hier die Verantwortung übernehmen, ich kläre das schon, ich kümmere mich um alle, wenn ich mich darum kümmere, dann wird das schon, ich kann das doch jetzt nicht abgeben, das überfordert die andere Person doch, Grenzen werden nicht gesetzt, weil das eben bedeutet hätte,
00:14:17
Speaker
dass es Mama und Papa nicht gut geht.
00:14:19
Speaker
Und wenn es Mama und Papa nicht gut geht, dann ist halt die Überlebensbasis vor allem auch emotional für das Kind gefährdet.
00:14:24
Speaker
Und deswegen wird es das nicht eingehen.
00:14:27
Speaker
Und die letzte Unterscheidung, die noch wichtig ist, ist einmal die offene und einmal die verdeckte Parentifizierung.
00:14:35
Speaker
Von der offenen Parentifizierung sprechen wir einfach, wenn offen zum Beispiel bestimmte Aufgaben an das Kind übergeben werden.
00:14:42
Speaker
Keine Ahnung, das Kind geht halt
00:14:45
Speaker
Das Geschwisterchen abholen oder also im Kindergarten oder so abholen.
00:14:50
Speaker
Es gibt einen klaren Haushaltsplan, was das Kind wann machen muss.
00:14:54
Speaker
Und das kann, wie gesagt, sehr verdeckt sein.
00:14:56
Speaker
Also es klingt jetzt sehr offensichtlich, aber manchmal ist es.
00:14:59
Speaker
halt doch sehr verdeckt oder das Kind ist halt nachmittags alleine zu Hause und hat dann einen Plan, wann es Hausaufgaben oder wie auch immer macht oder wann es vielleicht schon bestimmte Sachen für das Abendessen vorbereitet und so weiter.
00:15:10
Speaker
Das heißt, es sind klare, offensichtliche, auch gut raushörbare Parentifizierungsschritte, wo man so manchmal schon merkt, irgendwie passt das nicht ganz in die kindliche Rolle.
00:15:20
Speaker
Dadurch ist es leichter aufzufangen als Coach, weil man es viel leichter raushört.
00:15:24
Speaker
Oder auf der anderen Seite, was viel schwerer rauszuhören ist, dadurch aber häufig noch viel schwerwiegender, ist die verdeckte Parentifizierung.
00:15:32
Speaker
Und hiervon spricht man, wenn es zwar eine emotionale Rollenverschiebung gibt, also das Kind eine elternliche Rolle einnimmt und die Eltern eher eine kindliche, versorgt werdende Rolle,
00:15:45
Speaker
Ohne, dass es dafür aber direkt äußere Anzeichen gibt.
00:15:47
Speaker
Also man erkennt das nicht unbedingt im Außen.
00:15:50
Speaker
Und alles, was so gesehen das Navigationssystem dafür ist, zu merken, das passt nicht ganz, ist eigentlich das innere Erleben des Kindes, das auf eine Art natürlich mitbekommt, irgendwas stimmt

Langfristige Auswirkungen auf Erwachsene

00:16:02
Speaker
hier nicht und irgendwie...
00:16:03
Speaker
ist es mir eigentlich zu viel.
00:16:05
Speaker
Das aber nicht ausdrücken kann, weil das eben eine Überforderung der Eltern bedeuten würde.
00:16:09
Speaker
Also greifen die üblichen Überlebensmechanismen von Perfektionismus, von ich muss alles alleine schaffen,
00:16:16
Speaker
von ich übernehme Verantwortung, obwohl es mir zu viel ist, von ich traue anderen Personen nicht zu bestimmte Dinge, emotional oder auch von Aufgabenvielfalt zu übernehmen.
00:16:25
Speaker
Das sind dann häufig die Resultate, die daraus entstehen als Überlebensmechanismus aus dieser Parentifizierungszeit, die sich häufig auch bis ins Erwachsenenalter weiterziehen.
00:16:34
Speaker
Also das erleben wir auch immer wieder, wenn erwachsene Frauen im Coaching sind und ihre Mütter, die dann natürlich auch schon älter werden,
00:16:41
Speaker
immer noch regelmäßig anrufen mit ihren Problemen oder mit Paarbeziehungen oder anderen.
00:16:46
Speaker
Und unsere Klienten teilweise sagen, ja manchmal fühle ich mich, als wäre ich die Therapeutin meiner Mutter.
00:16:51
Speaker
Oder manchmal habe ich das Gefühl, ich bin gar nicht die Tochter, sondern ich bin die Mutter.
00:16:55
Speaker
Oder ich bin die beste Freundin oder wie auch immer.
00:16:59
Speaker
Das sind dann so Ausdrücke, wo man auf jeden Fall weiß, okay, da hat eine Rollenverschiebung stattgefunden.
00:17:04
Speaker
Genau, das war jetzt erstmal das so zur Einordnung, dass man einmal weiß, wovon spricht man.
00:17:09
Speaker
Genau, möchtest du was ergänzen oder vielleicht hast du auch schon Fallgeschichten oder eigene Erlebnisse, die du gerne teilen möchtest.
00:17:17
Speaker
Ja, erstmal ergänzend, das, was du zuletzt gesagt hast, ist, glaube ich, eins ganz wichtig, weil das ist für mich immer ganz faszinierend auch zu sehen, wenn ich zum Beispiel eine Klientin vor mir sitzen habe, die zu mir sagt, ähm,
00:17:36
Speaker
meine Mutter hat letztens zu mir gesagt, also eine O-Ton-Klientin, meine Mutter hat letztens zu mir gesagt, du bist eigentlich mehr eine Freundin für mich.
00:17:46
Speaker
Du bist wie meine beste Freundin.
00:17:48
Speaker
Und die Klienten sitzen dann häufig vor uns und sagen, also da schwingt es so mit, dass sie das auch schön finden, dass sie das gut finden, dass ihre Mutter wie so eine beste Freundin für sie ist.
00:17:59
Speaker
Und tatsächlich ist das halt überhaupt nicht gut, weil es ist nicht die beste Freundin, es ist die Mutter.
00:18:05
Speaker
Und daran sieht man auch schon, dass sich die Rollen hier vertauschen.
00:18:09
Speaker
Wenn mit deiner besten Freundin sprichst du halt zum Beispiel über Eheprobleme mit deinem Partner oder du...
00:18:17
Speaker
Du sprichst über bestimmte Herausforderungen, über die du mit deinem Kind halt einfach nicht sprechen solltest, weil das einfach eine Überforderung mitbringt.
00:18:29
Speaker
Also weder sexuelle Probleme mit dem Partner noch irgendwelche anderen beziehungsdynamischen Konflikte mit dem Partner haben bei den Kindern etwas zu suchen im Sinne von, ich spreche mit den Kindern über meine Belastung zu dem Thema.
00:18:48
Speaker
Und das passiert aber zum Beispiel ganz häufig, wenn es eher so eine Freundinnendynamik annimmt.
00:18:58
Speaker
Und
00:19:01
Speaker
Das Schlagwort ist hier eigentlich Überforderung.
00:19:04
Speaker
Also gerade auch, was Lena jetzt so vorhin erzählt hat, könnte man ja die Frage stellen, ja okay, aber ich habe ja als Mutter oder Vater auch den Auftrag, meine Kinder an das Leben heranzuführen.
00:19:18
Speaker
Ich habe ja schon auch den Auftrag, ihnen zufrieden.
00:19:21
Speaker
sie auf den Ernst des Lebens vorzubereiten.
00:19:23
Speaker
Das heißt, sie müssen schon mal lernen, auch eine Waschmaschine anzustellen oder mal zu kochen und so weiter.
00:19:32
Speaker
Und wo ist denn da, sage ich mal, diese Gratwanderung zu der, ich sage mal, instrumentalisierten Parentifizierung?
00:19:42
Speaker
Also wo macht es da den Unterschied?
00:19:46
Speaker
Und da muss man halt ganz klar sagen, Kinder müssen
00:19:50
Speaker
gefördert werden und dürfen auch gefordert werden, aber sie sollten halt nicht überfordert werden.
00:19:57
Speaker
Und hier ist eben diese Gratwanderung.
00:20:02
Speaker
In dem Moment, wo wir als Eltern überfordert sind oder wo Eltern überfordert sind und deswegen von ihrem Kind erwarten, dass es Aufgaben übernimmt, dann kommt das halt aus der eigenen Bedürftigkeit der Eltern heraus und nicht mehr aus dem
00:20:19
Speaker
ich bereite mein Kind mal auf das Leben vor.
00:20:22
Speaker
Das heißt, natürlich darf ein Kind gefordert werden und es darf auch...
00:20:28
Speaker
mal eine Staubsauger in die Hand nehmen, ab einem gewissen Alter und so weiter und gleichzeitig muss es dem Alter und dem Kind gerecht sein, sodass es gefordert ist, aber nicht überfordert ist.
00:20:41
Speaker
Und das bedeutet aber, ich muss bei meinem Kind sein, ich muss in Verbindung mit meinem Kind sein und ich muss auch in der Lage sein zu spüren, ab wann dieser Punkt erreicht ist, wo es überfordert ist.
00:20:56
Speaker
Und
00:20:58
Speaker
Ja, konkrete Beispiele können da zum Beispiel sein, wie Lena gesagt hast, es gibt einen Unterschied zwischen, mein Kind lernt mit Spaß und Spiel backen oder mein Kind muss halt jeden Tag für sich und die Geschwister das Mittagessen machen.
00:21:18
Speaker
Oder mein Kind lernt ab einem gewissen Alter auch, wie es mit dem Bügeleisen umgeht.
00:21:24
Speaker
Oder mein Kind muss halt für eine fünfköpfige Familie die Wäsche machen.
00:21:29
Speaker
Also da gibt es halt einfach eine Gratwanderung, wo man einfach hinspüren darf, ab wann ist das Kind damit einfach auch überfordert.
00:21:39
Speaker
Ja, die Frage, die da immer ganz cool finde ich als so eine Art Wegweiser ist, ist, wem dient das jetzt?
00:21:46
Speaker
Also wenn das Kind mit backen darf oder mal ein Bügeleisen in die Hand nimmt oder auch mal beim Mittagessen mitschnippelt oder auch mal ohne Lust, das würde immer alles nur Spaß machen.
00:21:59
Speaker
dann dient es in allererster Linie der Erfahrung des Kindes und es hat trotzdem die verbindende Komponente, weil man es gemeinsam macht.
00:22:07
Speaker
Also es hat so gesehen die Rollenverteilung von ich führe mein Kind da heran.
00:22:14
Speaker
Und das bedeutet schon, ich bin in der elternlichen Rolle.
00:22:17
Speaker
Wenn mein Kind aber bestimmte Aufgaben übernehmen muss oder auch alleine stemmen muss und möglicherweise dann auch nachher noch dafür kritisiert wird, wenn es nicht so passiert ist, wie ich mir es vorgestellt habe, dann dient es dem Kind in keinster Weise.
00:22:29
Speaker
Und das Kind ist einfach maßlos überfordert, weil es mit Dingen konfrontiert ist, die weder in dem eigenen Bereich liegen, was ich machen möchte, noch wirklich in dem Gefühl von, das dient gerade meiner Familie,
00:22:43
Speaker
meinem Erfahrungsschatz und es ist auch noch ein Druck aufgelegt, dass ich das auf jeden Fall zufriedenstellend erfüllen muss, weil ansonsten beispielsweise Mama zusammenbricht oder emotional überwältigt ist oder das Gefühl hat, oh mein Gott, ich schaffe das alles gar nicht mehr und es ist doch eh alles sinnlos.
00:23:01
Speaker
Also das Kind lernt, dass mit der eigenen
00:23:06
Speaker
Fähigkeit, die Dinge so auszuführen, wie sie gebraucht werden, und zwar in aller Perfektion und Zuverlässigkeit, das emotionale Überleben der wichtigsten Personen, nämlich von Mama und Papa, gewährleistet sind.
00:23:18
Speaker
Deswegen sind das später auch perfekte Personen, um in irgendwelchen Betrieben maximal viele Überstunden zu machen, ständig über die eigenen Grenzen und Bedürfnisse hinwegzugehen, sich für die Familie und für den Arbeitgeber und alles Mögliche aufzuopfern,
00:23:33
Speaker
weil eben diese tiefe innere Verknüpfung von, wenn ich scheitere, wenn ich nicht perfektioniert das mache, wenn ich einen Fehler mache, wenn ich mich um mich selber kümmere, dann bricht hier alles zusammen.
00:23:46
Speaker
Und das ist eben auch häufig das, was wir ja erleben und was es natürlich nachher recht schwer macht, sich auch Hilfe zu suchen, weil allein darin ist dann ja schon zumindest die...
00:23:57
Speaker
Erkenntnis von, ich schaffe das alleine nicht.
00:23:59
Speaker
Und das alleine ist schon ein großer Schritt für Menschen, die wirklich sehr dolle parentifiziert sind, weil, wie gesagt, diese Einsicht von, ich schaffe das nicht, bedeutet eigentlich den gesamten Zusammenbruch des Systems.
00:24:11
Speaker
Und das ist sehr wichtig zu verstehen.
00:24:14
Speaker
Und gleichzeitig, das hast du gerade eben ganz schön gesagt, mit der Frau, die dann gesagt hat, ja, meine Mutter hat gesagt, ich bin eigentlich wie eine Freundin oder mit den sexuellen Themen oder anderen Themen, mit denen man nicht über das Kind spricht.
00:24:26
Speaker
Daran sieht man eigentlich schon, ein Kind spricht höchstens mit der Mutter im besten Falle während der Jugend mal darüber, was zum Beispiel Liebeskummer angeht oder Herausforderungen in der Schule oder vielleicht erste Fragen rund um das Thema Beziehung oder Sexualität oder eben auch nicht.
00:24:44
Speaker
Also kommt natürlich auch sehr auf das Verhältnis an, aber ja.
00:24:47
Speaker
Im besten Fall ist die Mutter oder der Vater in der Rolle, wo das Kind weiß, wenn ich was habe, wenn ich Unterstützung brauche, wenn ich irgendwo an meine Grenzen in diesem Leben stoße, dann weiß ich, da sind Mama und Papa, die haben Erfahrung, die haben Wissen, die können mich halten und an die kann ich mich wenden.
00:25:05
Speaker
Und alleine, wenn das andersrum ist.
00:25:07
Speaker
Höre ich immer wieder, ja, Mama hat dann wieder angerufen und mir erzählt, dass sie jetzt die letzte Woche ständig streit mit Papa hatte und sie weiß gerade auch nicht so genau, ob das noch so weitergehen soll oder ob da eine andere Frau vielleicht im Spiel ist.
00:25:19
Speaker
Sowas erzählen die im Coaching dann so ganz selbstverständlich, als wäre das das Normalste der Welt, wo, wenn man diesen Prozess der Parentifizierung kennt, sich ganz schnell die Frage auftut, was um alles in der Welt hat dieses Thema bei der Tochter zu suchen oder auch bei dem Sohn.
00:25:35
Speaker
Also inwiefern soll das für die Tochter in irgendeiner Weise dienlich sein, die Elternbeziehung, wo das Kind natürlich beide Elternteile lieb hat, mit aufzubauen, es ist ein großer Loyalitätskonflikt, dann kommt noch die Idee rein, oh nein, vielleicht hat Papa eine andere Frau,
00:25:52
Speaker
noch ein größerer Loyalitätskonflikt und eine eigene Betroffenheit.
00:25:56
Speaker
Aber mit einer Selbstverständlichkeit von beiden Seiten, wo sich zeigt, dass das schon eine Dynamik ist, die über Jahre, wahrscheinlich schon seit der Kindheit da drin ist, weil beide schon nicht mehr erkennen, zumindest bewusst, wie verdreht und verwirrt diese Dynamik ist.
00:26:10
Speaker
Und häufig wird das erst sichtbar eben durch bestimmte Symptome an der Oberfläche, dass zum Beispiel
00:26:16
Speaker
ständig über die eigenen Grenzen gegangen wird, Burnout-Symptome, auch emotionales Essen ist eine Folge, weil natürlich dann die eigenen aufkommenden Bedürfnisse und Grenzen betäubt werden müssen, also wird es zum Beispiel mit Essen oder anderen Konsummitteln unterdrückt.
00:26:34
Speaker
Dass man irgendwann einfach total überfordert ist und zum Beispiel eine Depression oder eine chronische Erschöpfung oder was auch immer fällt, dass man super reizbar ist und ständig das Gefühl hat, ey, ich kann nicht mehr.
00:26:47
Speaker
Das sind alles dann so Symptome, mit denen Personen beispielsweise dann ins Coaching oder in die Therapie gehen und gar nicht richtig zuordnen können, woher kommt das eigentlich?
00:26:56
Speaker
Und eine häufige Ursache, woher das kommt, ist eben diese Parentifizierung, womit natürlich nochmal ganz andere Probleme weiterhin einhergehen, nämlich zum Beispiel die fehlende Emotionsregulation, die fehlende Erfahrung, gehalten zu werden, die fehlende Erfahrung, dass Emotionen haltbar sind und nicht unterdrückt werden müssen, dass ich meine Grenzen und Bedürfnisse ausdrücken kann, ohne dass der andere sofort zerbricht und alles auseinanderfällt.
00:27:21
Speaker
Das sind alles Erfahrungen, die darin fehlen.
00:27:24
Speaker
Und später so ein ganzes Erwachsenenleben natürlich prägen, weil die Erfahrung, wie gesagt, das betonen wir immer wieder, in den Zellen gespeichert ist und sich nicht einfach auflöst, nur weil wir kognitiv erkennen, es ist doch eigentlich alles gut und klar könnte ich mal sagen, ich mache jetzt gerade keine Überstunden.
00:27:40
Speaker
Und die meisten erkennen es erst daran, dass sie es dann trotzdem immer wieder machen und nicht verstehen, warum sie das tun.
00:27:45
Speaker
Und das ist eben eine häufige Ursache dahinter.
00:27:48
Speaker
Und es erklärt natürlich auch, weshalb wir...
00:27:53
Speaker
nicht damit weiterkommen als Coaches oder generell auch mit Affirmationen und Mindset-Froskeln unseren Klienten zu sagen, ja gut, dann sag doch jetzt halt einfach mal nein.
00:28:08
Speaker
Ja, dann sag doch mal nein und lern mal deine Grenzen zu wahren.
00:28:12
Speaker
Weil der Punkt ist, natürlich können wir da an der Oberfläche ansetzen, wenn wir mit unserer Klientin identifiziert haben,
00:28:18
Speaker
dass sie sich schwer abgrenzen kann von den Bedürfnissen von anderen und vielleicht mal öfter Nein sagen müsste, obwohl sie dann immer wieder Ja sagt.
00:28:27
Speaker
Wir sehen vielleicht auch im Coaching-Prozess, die Klientin meldet sich gar nicht so richtig mit dem, was in ihr vorgeht.
00:28:35
Speaker
Und wenn man dann mal so auf Tuchfühlung geht und fragt, was ist so los, dann plubbert es dann doch ein bisschen aus ihnen raus und man stellt sich dann manchmal die Frage, warum hast du dich denn nicht früher damit gemeldet?
00:28:45
Speaker
Und dann kriegt man dann eben zur Antwort,
00:28:47
Speaker
ja, ich wollte dich nicht stören und ich wollte dich nicht überfordern und ich habe halt gelernt, das mit mir alleine auszumachen.
00:28:56
Speaker
Und dann können wir natürlich zu unserer Klientin sagen, hey, der Raum ist hier dafür offen, es ist vollkommen in Ordnung, dass du dich damit meldest.
00:29:03
Speaker
Aber die Wahrscheinlichkeit, dass sich das einfach so verändern wird, nur weil du das dann sagst,
00:29:09
Speaker
Ist sehr gering, ja, weil es überträgt sich in die Dynamik zwischen dir und den Klienten eben eine Thematik, es nennt sich ja auch Übertragung aus der Psychologie,
00:29:22
Speaker
die eigentlich ganz, ganz tief in den Zellen und im Nervensystem setzt und die nur lösbar ist, indem wir wirklich auch da rangehen, wo diese Parentifizierung stattgefunden hat, wo die Ängste sind, es anders zu machen, weil dann die Angst da ist, abgelehnt zu werden, andere zu überfordern, einen Beziehungsabbruch zu erleben, nicht gut genug gewesen zu sein.
00:29:45
Speaker
Und
00:29:47
Speaker
Auch wenn wir coachen und nicht therapieren, wir müssen uns dieser psychologischen Mechanismen bewusst sein.
00:29:55
Speaker
Ich habe letztens gerade auch wieder hier gespiegelt bekommen von einer Frau, die den Podcast gehört hat, dass es ja schon krass ist, was wir hier für ein Wissen weitergeben und dass es ja auch schon einfach tiefe psychologische Inhalte sind.

Rolle der Coaches bei der Erkennung von tieferen Problemen

00:30:08
Speaker
Und da sagte ich auch, ja,
00:30:12
Speaker
Machen wir so, weil im Prinzip macht es keinen Unterschied, ob wir therapieren oder ob wir coachen.
00:30:17
Speaker
Wir arbeiten mit der Psyche von Menschen und uns muss klar sein, dass hinter diesem Verhalten immer was Tieferes liegt.
00:30:25
Speaker
Da muss nicht immer ein schweres Trauma dahinter liegen.
00:30:27
Speaker
Bei schweren Traumata verweisen wir an Traumatherapeuten.
00:30:31
Speaker
Aber diese beziehungsdynamischen Themen, diese Verletzungen, dieser Mangel an Korregulation, der in der Kindheit stattgefunden hat, die Verdrehung von Rollen, die begleiten wir am Ende des Tages immer, wenn Klienten zu uns kommen, die sagen,
00:30:47
Speaker
Ich habe dann komisches Beziehungsmuster, was sich immer wieder ausspielt.
00:30:51
Speaker
Ich erlebe in meinen Beziehungen nicht genügend Intimität.
00:30:56
Speaker
Ich fühle mich da nicht genügend gesehen.
00:30:59
Speaker
Ich fühle mich da häufig alleine.
00:31:04
Speaker
Und entscheide mich aber auch immer wieder für Personen, mit denen ich das so ausagieren kann.
00:31:11
Speaker
Ich gehe immer wieder über meine Grenzen, ich mache immer wieder Jobs, wo ich Überstunden machen muss, bin dann völlig überfordert und sitze dann abends mit der Tüte Chips oder Haribo da.
00:31:21
Speaker
Und darunter liegen immer diese Dynamiken.
00:31:25
Speaker
Für die, die es sich noch nicht angehört haben, dazu auch mal den Mutterwunde und Vaterwunde-Podcast anhören.
00:31:31
Speaker
Das sind die beiden Podcasts vorher, weil
00:31:34
Speaker
In diesen Dynamiken zu Mutter und Vater erklärt sich dann häufig auch, da ist schon fast mehr oder weniger nicht anders möglich, als parentifiziert zu werden, weil es eben Eltern sind, die nicht in der Lage waren, kurz zu regulieren, die selbst noch eben viele ungelöste kindliche Themen hatten, dementsprechend auch eigentlich ein eher kindliches Beziehungsverhalten hatten, auch zum Kind und
00:32:02
Speaker
Ich habe einmal auf einem Seminar zu diesem Thema einen sehr guten Satz gehört von dem Mentor oder Coach, der da vorne eben über diese Dynamiken aufgeklärt hat.
00:32:14
Speaker
Und er sagte eines, was ganz spannend ist und was ich mir immer wieder auch bewusst mache, weil Lena sagte vorhin, wir haben ja als Coaches häufig selbst auch diese Beziehungsdynamiken erlebt als Kinder.
00:32:28
Speaker
Und ich kenne aus persönlicher Geschichte auch
00:32:32
Speaker
Gedanken wie, ja, da muss ich jetzt aber für meine Mutter da sein oder nein, ich muss doch meiner Mutter zuhören, die hat doch sonst niemanden, mit dem sie darüber sprechen kann.
00:32:42
Speaker
Und dieses Verantwortungsgefühl und dieses Gefühl, undankbar zu sein, wenn man das vielleicht sogar ablehnt oder sich da abgrenzt oder dann auch wirklich mal zur Mutter sagt, Mama, ich bin nicht dein Therapeut, ich bin nicht deine beste Freundin, such dir bitte Menschen,
00:32:57
Speaker
mit denen du über deine Probleme reden kannst, weil ich bin nicht dein Problemlöser, ich bin nicht dein emotionaler Mülleimer.
00:33:04
Speaker
Das bedeutet, man muss sich stark abgrenzen, da kommen natürlich Schuldgefühle hoch, nicht genug gewesen zu sein, undankbar zu sein und so weiter.
00:33:12
Speaker
Und was da hilft, was ein bleibender Eindruck bei mir hinterlassen hat, was ich mir immer wieder sage und was ich auch unseren Klienten sage, wenn das bei denen auftaucht, ist der Satz, geben wird immer von oben nach unten und nicht andersherum.
00:33:29
Speaker
Oben und unten hat hier keine Wertigkeit in Form von einer Machtdynamik, sondern einfach von oben nach unten in der Ahnenreihe.
00:33:35
Speaker
Das heißt, die Eltern geben an das Kind, die Großeltern geben an das Kind.
00:33:39
Speaker
die Eltern und das Enkelkind und nicht andersherum.
00:33:43
Speaker
Und ansonsten ist das einfach verdreht und unnatürlich und führt zu Konflikten, auf die es dann
00:33:52
Speaker
eben bestimmte Schutzmuster und Reaktionen gibt, die wir dann als Neurosen bezeichnen können, also emotionales Essen, soziale Ängste, Perfektionismus, Kontrollwahn, all das, was wir eben schon beschrieben haben.
00:34:12
Speaker
Und das ist eben ganz wichtig, dieser Satz.
00:34:15
Speaker
Den sage ich mir auch immer mal in gewissen Situationen und vielleicht auch noch als Ergänzung zu dem, was Lena vorhin auch gesagt hat oder was wir beide ja eben im Prinzip schon gesagt haben.
00:34:28
Speaker
Es geht ja nicht mal darum, Kinder haben ja feine Antennen und wenn zum Beispiel es bei den Eltern einen Konflikt gibt, dann spüren das Kinder.
00:34:35
Speaker
Und es geht ja nicht darum, so zu tun, als wäre nichts.
00:34:40
Speaker
Es geht nicht darum, zu sagen, nee, nee, ist alles in Ordnung, wenn das Kind ganz offensichtlich verunsichert ist und spürt, es stimmt etwas nicht.
00:34:47
Speaker
Natürlich ist es dann gut, ehrlich mit dem Kind zu sein und zu sagen, hey, Mama und Papa haben gerade ein paar Konflikte, aber immer mit dem Zusatz und wir kümmern uns darum.
00:34:58
Speaker
Du musst dich darum nicht kümmern, es ist alles sicher, wir kümmern uns darum.
00:35:03
Speaker
Gerade wenn das Kind auch Anzeichen macht, dass es da irgendwas merkt.
00:35:08
Speaker
Es gibt einen großen Unterschied zwischen ehrlich zu sein und gleichzeitig dem Kind zu vermitteln, du musst dafür nicht die Verantwortung übernehmen.
00:35:22
Speaker
Das haben wir als Eltern.
00:35:24
Speaker
Und das passiert halt ganz häufig nicht.
00:35:27
Speaker
Vor allen Dingen ist das Schwierige, dass die Kinder dann, oder dass wir als Kinder dann mit den Emotionen, die gewisse Situationen auslösen, völlig überfordert sind und eben, wie Lena sagte, die Korregulation ausbleibt.
00:35:43
Speaker
Und diese ganze emotionale Energie, die dann sich nicht entladen kann,
00:35:48
Speaker
die nicht ausagiert werden kann, die speichert sich in unserem ganzen System.
00:35:53
Speaker
Faszien, Muskulatur, Zellen, das sehen wir dann häufig auch bei Klienten, die sehr angespannt sind, die einen sehr hohen Muskeltonus haben, die immer wieder, egal wie viel sie zur Massage gehen, zur Physio gehen, immer wieder dieselben auch körperlichen Schwierigkeiten haben, mit Schmerzen an der Hüfte, am Rücken und so weiter, Zähneknirchen,
00:36:18
Speaker
dass die einfach unglaublich viel Spannung halten.
00:36:20
Speaker
Das ist meistens emotionale Spannung, die nicht ausagiert werden konnte, weil sie nicht korrigiert wurde.
00:36:27
Speaker
Und das ist einfach dann unsere Aufgabe als Coaches, das mit den Klienten nachzuholen, damit diese Spannung aus dem ganzen Körper abfließen kann und nicht noch mehr Spannung aufzubauen, indem wir den Klienten einfach sagen, so,
00:36:42
Speaker
beim nächsten Mal reißt du dich mal zusammen und sagst mal nein oder beim nächsten Mal, wenn die Essattacke kommt, trinkst du einfach mal eine Flasche Wasser oder gehst eine Runde spazieren oder denkst dran, was wir besprochen haben und disziplinierst dich mal.
00:36:57
Speaker
Das macht am Ende nicht die Spannung weniger, es macht am Ende die Spannung noch mehr und da kommen wir dann einfach auch in den Bereich, wo Coaching oder auch Therapie, deswegen habe ich da auch so meine
00:37:10
Speaker
Sehr differenzierte Meinung zum Thema Verhaltenstherapie.
00:37:15
Speaker
Da kommen wir an einen Punkt, wo wir durch diese Maßnahmen, wo wir einfach Verhalten umtrainieren wollen, ohne die wirkliche Ursache darunter zu lösen, in einen Bereich, wo sich Spannung einfach nur verschiebt, vielleicht an anderer Stelle sogar verschlimmert und oder es tatsächlich wie so eine Art Retraumatisierung ist, weil
00:37:40
Speaker
wieder ein Ohnmachtsgefühl und ein Gefühl von Scham und Schuld ausgelöst wird durch die Dynamik, die da entsteht.
00:37:47
Speaker
Ich möchte ein Beispiel nennen.
00:37:49
Speaker
Wenn ich eine Klientin habe, die zu mir kommt wegen emotionalem Essen,
00:37:54
Speaker
die als Kind, weil sie völlig überfordert war von der Parentifizierung, die da stattgefunden hat und den Aufgaben, die sie übernehmen musste und dem Mangel an Co-Regulation gelernt hat, sich über Süßigkeiten essen zu regulieren.
00:38:09
Speaker
Und
00:38:11
Speaker
dann gelernt hat, aber Mama will nicht, dass ich dick werde und ich werde geschimpft, wenn ich Süßigkeiten esse.
00:38:17
Speaker
Also heimlich in ihrem Zimmer Süßigkeiten isst und dann noch die Packungen unter dem Bett versteckt oder so und ständig Angst hat, dafür Ärger zu bekommen.
00:38:28
Speaker
Und ich gehe jetzt her und sage dieser Klientin,
00:38:31
Speaker
die Essattacken sind das Problem und du musst dich jetzt an den Ernährungsplan halten, den wir miteinander ausgemacht haben und wir legen jetzt mal ein paar Strategien fest, was kannst du denn stattdessen machen, wenn dieser Essdrang kommt, kannst du nur ohne Spazieren gehen oder was auch immer, selbst Atemübungen sind ja nicht die Lösung, sondern sind auch in dem Moment vielleicht nur so ein Quick-Fix und die Klientin kriegt das nicht hin.
00:38:59
Speaker
weil das eben unbewusste Mechanismen sind und sie ist wieder heimlich, dann hilft es halt überhaupt nichts, mit ihr darüber zu sprechen oder ihr noch zu sagen, hey, ich habe das Gefühl, du willst es nicht wirklich, weil wir dann damit die Dynamik wiederholen, die sie als Kind häufig mit der Mutter oder den Eltern auch erlebt hat.
00:39:18
Speaker
Ich war überfordert, habe deswegen gegessen, das war kein richtiges Verhalten, das weiß ich selbst und jetzt ist Mama,
00:39:26
Speaker
stellvertretend Coach enttäuscht von mir und ich war wieder nicht genug.
00:39:31
Speaker
Und wenn mir diese Mechanismen nicht bewusst sind und ich die nicht auffange im Coaching-Prozess, dann blockiere ich den Prozess der Klientin, obwohl da eigentlich gerade was Wertvolles passiert und es die Gelegenheit wäre, es zu lösen.
00:39:46
Speaker
Oder im schlimmsten Fall verschiebe ich mit ihr einfach nur das Problem und sie kriegt sich irgendwie zusammengerissen mit dem Essverhalten und kriegt aber an anderer Stelle mit ihrem Verhalten Probleme.
00:39:58
Speaker
Sie steigt zum Beispiel auf Shoppen um oder sie kriegt gar kein Verhaltensproblem, sondern die Spannung im Körper baut sich einfach nur immer weiter auf und sie kriegt dann später einfach
00:40:09
Speaker
aus psychosomatischen Gründen gesundheitliche Probleme, wo man eigentlich gedacht hat, ja, an der Oberfläche ist das Verhalten weg, aber die Spannung im Körper ist nicht weg.
00:40:20
Speaker
Und so ein ausschlaggebendes Signal dafür, ob sich da wirklich was löst, ist nicht nur das Verhalten weg, sondern fühlt sich die Klientin dabei auch leichter und entspannter.
00:40:33
Speaker
Und hat sie mehr Energie?
00:40:36
Speaker
Hat sie das Gefühl, ihr steht mehr Energie zur Verfügung?
00:40:39
Speaker
Was wir ja dann bei unseren Klienten im Coaching-Prozess sehen, dass die irgendwann merken, da ist einfach mehr Lebensenergie da.
00:40:48
Speaker
Da ist einfach mehr Lebensfreude da.
00:40:51
Speaker
Und das Verhalten fällt weg, aber nicht, weil sie darüber nachdenken müssen, sondern weil es einfach wegfällt.
00:40:58
Speaker
Ja.
00:41:00
Speaker
Und mir fällt dazu auch direkt noch was ein, was ich gerne ergänzen würde.
00:41:06
Speaker
Erstens...
00:41:07
Speaker
was viele unterschätzen, ist, wie viel Energie es braucht, ein neues Muster umzusetzen.
00:41:15
Speaker
Das bedeutet, so sehr wir kognitiv verstehen das vielleicht eine Atemübung oder spazieren gehen oder sich irgendwie bewegen oder mit einer Freundin sprechen oder wie auch immer oder sich auch beim Coach melden, wenn irgendwas ist, die funktionalere Verhaltensweise wäre, rein vor dem Hintergrund, das sachlich zu betrachten von dem, was gesünder ist, in Anführungsstrichen.
00:41:36
Speaker
wählt unser Gehirn meistens den Weg der geringsten Energieverbrauchung.
00:41:41
Speaker
Das bedeutet, wenn ich als Kind gelernt habe, dass wenn alles mir zu viel wird, dass wenn ich nicht mehr kann, dass geheime Süßigkeiten essen im Zimmer, der einzige Weg ist irgendwie Trost, Sicherheit, ein Gefühl von Wärme, von Gehaltensein, von ich fühle das gerade nicht, was ich nicht fühlen kann, weil das mich zu überwältigt.
00:41:59
Speaker
Wenn das der einzige Punkt ist, den ich gelernt habe über viele Jahre,
00:42:03
Speaker
Dann ist es erstens vom Energieaufwand extrem gering, das heißt es ist der leichteste Weg, weil es ein Automatismus ist und zweitens ist es der funktionalste Weg, den ich als Kind gelernt habe, mich selbst zu regulieren.
00:42:19
Speaker
Und wenn später dann Coaches, Therapeuten, wie auch immer, auch zu Recht natürlich, wenn man es aus einer anderen Brille betrachtet, erkennen, dass das nicht der funktionale Weg ist und dass die Klienten häufig ja selber auch rational verstehen, dann wäre es nur wieder eine Verstärkung dieses Themas von ich bin nicht gut genug, ich bin falsch, ich mache es nicht richtig, ich kann es einfach nicht schaffen, so zu tun, als wäre dieser Mechanismus, der aus erwachsener Perspektive dysfunktional ist,
00:42:48
Speaker
aus kindlicher Perspektive einfach nur genial und kreativ war.
00:42:52
Speaker
Weil was soll so ein kleines Kind denn machen?
00:42:55
Speaker
Und es ist sehr kreativ, eine Lösung zu finden für dieses Gefühl von, ich kann nicht mehr, es überwältigt mich, ich muss irgendwie funktionieren, ich muss irgendwie überlebensfähig bleiben.
00:43:05
Speaker
Und wenn die Süßigkeiten oder andere Dinge das kompensiert haben, dann ist es aus der kindlichen Perspektive extrem schlau gewesen, das zu machen.
00:43:15
Speaker
Dass sich das später im Erwachsenenalter dann als nicht mehr so funktional ergibt, dass es nicht mehr zu den aktuellen Fähigkeiten passt, sich zu regulieren, wird dann häufig durch diesen inneren Konflikt und auch durch den hohen Leidensdruck spürbar.
00:43:27
Speaker
Deswegen ist es gut, daran anzusetzen und auch zu schauen, was braucht die Person, um jetzt einen anderen Weg zu wählen, um damit umzugehen und es nachträglich zu erlernen, was damals nicht gegeben war.
00:43:38
Speaker
Aber erst mal geht es darum, diesen...
00:43:41
Speaker
diesen Prozess wertzuschätzen und auch verständlich zu machen für die Person, die gegenüber ist, dass sie nicht einfach nur verrückt ist, dass sie nicht einfach nur undiszipliniert ist, dass sie nicht einfach nur nicht genug weiß, dass sie nicht einfach nur nicht genug möchte, dass sich was verändert, sondern dass das ein realer Überlebensmechanismus war, der in dieser Situation damals extrem sinnvoll war.
00:44:02
Speaker
Und jetzt heute umverlagert werden sollte oder kann, um dem gerechter zu werden, was heute da ist und auch an Fähigkeiten und Möglichkeiten, das zu verändern.
00:44:13
Speaker
Der zweite Punkt ist, dass wenn wir...
00:44:18
Speaker
dass wenn wir der Klientin oder dem Klienten das Gefühl geben, dass sie scheitern, wenn sie sich nicht an das halten, was wir sagen oder das nicht genug verstehen oder nicht genug umsetzen, ist nicht nur, dass wir diese alte Wunde von, oh nein, ich enttäusche wieder oder ich habe es nicht, verstärken, sondern wir verstärken auch das Gefühl, du musst das für mich tun.
00:44:40
Speaker
Weil sonst fühle ich mich vielleicht als Coach oder als Therapeut nicht fähig genug oder frage mich, warum funktionieren meine Methoden denn nicht oder warum klappt das denn nicht oder jetzt haben wir schon so viel gemacht, jetzt ist es immer noch da, dieses Verhalten.
00:44:52
Speaker
Das heißt, wir werden zum Verhalten,
00:44:55
Speaker
Und Repräsentanten dieses Traumas, nenne ich es mal, oder dieses alten, verletzenden Musters, was sie schon mit ihren Eltern erlebt haben, nämlich, weil du nicht so bist, wie ich dich brauche, weil du das nicht veränderst, weil du nicht tust, was gerade gut ist, fühle ich mich gerade unfähig oder überfordert oder weiß nicht weiter und du übernimmst als Klientin plötzlich die Aufgabe,
00:45:14
Speaker
dem Coach das Gefühl zu geben oder den Therapeuten, nicht ein kompletter Versager zu sein, um es mal so zu sagen, wie es ist, weil viele, wie gesagt, aus eigenen kindlichen Verletzungen heraus in diese Berufsgruppe oder Berufsrolle gehen und dadurch viel häufiger die eigenen Klienten unbewusst für eigene Selbstwertstärkung oder eigene Anwesenheit,
00:45:35
Speaker
eigene Bedürfnisbefriedigung nutzen, als es häufig so klar ist und auch offen kommuniziert wird, was wir häufig halt einfach nur durch die Feedbacks oder auch Erfahrungsgeschichten unserer Klienten oder so erleben, wo man sich manchmal so denkt, das kann doch nicht wahr sein.
00:45:51
Speaker
Also das Beispiel hattest du ja letztes Mal kurz angesprochen, wo dann eine Klientin bei der Therapeutin war und sie dann gesagt hat, ja, wenn du noch ein Coaching machst, was machst du denn dann hier eigentlich?
00:45:59
Speaker
Also was brauchst du denn dann noch von mir?
00:46:02
Speaker
Wo man sich so fragt, Entschuldigung, also das gehört da in keinster Weise hin, aber da werden die eigenen Themen auf den Klienten übertragen und wenn das schon sowieso die gesamte Kindheitsgeschichte geprägt hat, dann wird der Klient das dankbar annehmen und als Bestätigung innerlich sehen für das, was sowieso schon an Wunden und selbstwerteinschränkenden Gedanken und Glaubenssätzen da ist.
00:46:24
Speaker
Und das, was du eben noch gesagt hast, mit dem gegeben wird immer von oben nach unten, entspricht auch der systemischen Haltungsweise, also wenn man mit Aufstellungsarbeit oder systemischem Coaching und so weiter arbeitet, wo man immer wieder, wenn man Aufstellungen macht, erlebt, was passiert in so einem gesamten System, wenn die Rollen verkehrt werden.
00:46:47
Speaker
Das ist sehr interessant, wenn man mal an so Familienausstellungen oder auch Symptomausstellungen oder anderen Ausstellungsarbeiten teilgenommen hat, wie viel Ruhe und wie viel Klärung in das System kommt für beide Perspektiven, nicht nur für die des Klienten, sondern auch für die Person, die die Mutter zum Beispiel in dem Moment abbildet, wenn die Rollen wieder klar verteilt sind.
00:47:09
Speaker
Weil natürlich ist nicht jede Mutter, die das Kind parentifiziert oder jeder Vater, einfach grundlegend,
00:47:15
Speaker
also von Grund auf egoistisch und denkst, jetzt habe ich ja ein Kind, das kann jetzt mal die ganze Arbeit machen oder wenn das jetzt schon da ist, dann kann mich das auch mal trösten, sondern häufig entsteht es ja auch aus einem Leidensdruck des Elternteils, beispielsweise durch Erkrankungen, durch Depressionen, durch Überforderungen, durch Eheprobleme, also durch wirklich auch real belastende Erkrankungen,
00:47:35
Speaker
Erlebnisse und Erfahrungen, die auch sehr überwältigend sein können.
00:47:39
Speaker
Und trotzdem überträgt es sich eben auf die Eltern-Kind-Dynamik, die sich dann umkehrt.
00:47:43
Speaker
Und deswegen entsteht nicht nur beim Kind ein Schuldgefühl und eine große Überforderung, sondern auch im Elternteil dieses innere Gefühl von zumindest unbewusst, das ist nicht richtig, ich bin keine gute Mutter, ich bin kein guter Vater, ich kann mich nicht mal um das Kind sorgen.
00:47:59
Speaker
Das heißt, von beiden Seiten entsteht
00:48:02
Speaker
ein Schuldgefühl und eine verdrehte und verwirrte Rollendynamik, die sich dann wieder löst, wenn das innerlich geklärt wird.
00:48:10
Speaker
Und das ist auch das, wo die Klientin dann abgeholt werden muss oder der Klient.
00:48:14
Speaker
Ich hatte mal eine Situation, da war ich angeschlagen, also mir ging es körperlich nicht so gut.
00:48:22
Speaker
Und dann hatte ich ein Coaching und dann fragte ich am Anfang, wie fühlst du dich, wie geht es dir so, wie ist es dir seit dem letzten Coaching ergangen?
00:48:28
Speaker
Und dann sagte sie, ja, ja, mir geht es ganz gut.
00:48:31
Speaker
Wie geht es dir denn?
00:48:32
Speaker
Da habe ich gesagt, ja, mir geht es auch ganz gut, bin ein bisschen angeschlagen.
00:48:35
Speaker
Und dann sagte sie, ja, also bist du denn sicher, dass du dann heute mit mir das Coaching machen möchtest, weil ansonsten können wir es auch verschieben, also es ist vollkommen in Ordnung, du musst dich da jetzt nicht krank mit mir auseinandersetzen.
00:48:46
Speaker
Und das war eigentlich der perfekte Aufhänger direkt für die Coachingstunde, weil...
00:48:51
Speaker
Da fühlte man sofort raus, dass da eine Parentifizierung stattgefunden hat, weil auch das Zutrauen in meine Erwachsenen Fähigkeiten zu sagen, heute kann ich ein Coaching halten oder eben auch nicht, war überhaupt nicht gegeben.
00:49:05
Speaker
Es ist sofort diese Kümmerrolle, also dieses ich nehme mich im Zweifel auch zurück, damit es dir gut geht, Rolle reingetauscht, sage ich mal, die häufig dann schon wieder ein Hinweis darauf ist, was da auch kindlich passiert ist.
00:49:18
Speaker
Und dann haben wir das auch aufgefangen.
00:49:19
Speaker
Ich habe dann gesagt, weißt du, das ist lieb von dir, aber sagen wir mal, kennst du dieses Gefühl, dich eher zurückzustellen oder das Gefühl zu haben, wenn jemand anderes in einer scheinbar hilfloseren Situation ist, alles zu tun, dass sich das verändert.
00:49:32
Speaker
Das konnte sie dann bejahen und damit hatten wir den perfekten Einstieg, um mit dieser Parentifizierung zu arbeiten, weil auch das ist natürlich wichtig zu verstehen, was mache ich denn dann?
00:49:42
Speaker
Also selbst wenn ich jetzt erkenne, da hat meine Klientin eine Parentifizierung erlebt,
00:49:47
Speaker
Und was mache ich denn jetzt?
00:49:49
Speaker
Weil das eine ist es zu erklären, das ist schon total hilfreich, weil die Person vielleicht das erste Mal versteht, da kommt das her und das erste Mal dieser Teil, der in einer realen Notsituation war emotional.
00:50:02
Speaker
teilweise vielleicht auch körperlich, weil auch teilweise Verwahrlosung oder Vernachlässigung oder sowas stattgefunden hat, sich das erste Mal gesehen fühlt und auch das erste Mal in der wirklichen Unfähigkeit sich zu regulieren gesehen wird, weil einfach die Co-Regulation nie stattgefunden hat.
00:50:17
Speaker
Das heißt, atme doch mal oder wend dich doch mal dann an eine Person, die dir hilft, ist für dieses System, was parentifiziert ist, keine Lösung, weil es kennt das nicht.
00:50:27
Speaker
Also es ist kein realer Mechanismus, der anspringt von, ah, ich rufe mal eine Freundin an oder ich schreibe mal meinem Coach, sondern es ist erst mal, wie kann ich das alleine klären, wie kann ich möglichst wenig Menschen dadurch belasten und deswegen ist dieser kognitive Ansatz, ja, überflüssig, sage ich mal, in dem Falle, bis auf eben das zu erklären, dass es nachvollziehbar wird und dadurch auch eine Emotion ausgelöst wird, die merkt, ah krass, das ist ja gar nicht, weil ich verrückt bin oder so oder so, sondern weil das meine Geschichte ist.
00:50:56
Speaker
Und dann geht es eben darum, die Person auf der Emotionsebene, also da, wo das stattgefunden hat, abzuholen und auch erkennbar zu machen, welche Vielfalt an Emotionen zurückgehalten werden musste.
00:51:09
Speaker
Und was das real bedeutet hat, auch an Energiestau und Emotionsstau und dann das Nervensystem darin zu begleiten, das nachträglich in einem sicheren Rahmen auszudrücken, damit die Erfahrung gemacht wird von, ich darf mich ausdrücken, ich darf Emotionen haben,
00:51:25
Speaker
Und es ist sicher, es passiert nichts Schlimmes.
00:51:28
Speaker
Mir passiert nichts, der Person gegenüber passiert nichts, das ganze System bricht nicht zusammen, sondern heute bin ich sicher, heute darf ich mich ausdrücken, heute darf ich meine Bedürfnisse und Grenzen ziehen und vor allen Dingen, das ist ein ganz, ganz wichtiger Punkt,
00:51:43
Speaker
den viele Coaches und Therapeuten meiner Erfahrung nach übersehen, weil wir viel mit Schuld arbeiten, was auch wichtig ist.
00:51:51
Speaker
Aber es entwickelt sich auch eine gewisse Form der Überheblichkeit in dieser kindlichen Rolle.
00:51:57
Speaker
Was nachvollziehbar ist, weil das Kind ja auch gelernt hat, dass es der Mutter in gewisser Weise immer ein bisschen überlegen ist oder auch dem Vater,
00:52:04
Speaker
Und sich um alles kümmern musste und auch gelernt hat, dass es der Mutter das nicht zutrauen kann, weil sie dann überfordert ist oder zusammenbricht oder teilweise auch andere Erfahrungen gemacht werden, wo einfach sehr offensichtlich wird, dass die Mutter oder der Vater in einem sehr, sehr labilen Zustand sind.
00:52:19
Speaker
Das heißt, es ist von der Dynamik nachvollziehbar, aber trotzdem ein Problem, dass viele dann auch noch als Erwachsene,
00:52:27
Speaker
dass der eigenen Mutter oder dem eigenen Vater nicht zutrauen, jetzt die eigenen Emotionen, die eigenen Themen, die eigenen Ehekonflikte zu halten.
00:52:36
Speaker
Das heißt, es gibt auch so eine Überheblichkeit im Sinne von, nee, ich traue das der überhaupt nicht zu, ich traue das dem überhaupt nicht zu, was systemisch auch falsch ist.
00:52:45
Speaker
Weil das ist ja eine Frau oder ein Mann mit deutlich mehr Lebenserfahrung, mit ganz anderen Erfahrungen, die ja auch schon einige andere Sachen überlebt haben.
00:52:53
Speaker
Aber diese Rolle ist so identifiziert, dass es selbst als erwachsene Person, trotz des hohen Leidensdrucks, trotz der hohen Sehnsucht, freier zu sein davon, dieser eine Satz, den sie dann innerlich zu ihrer Mutter oder zu ihrem Vater sagen sollen von, ich traue es dir zu, ich halte mich jetzt da raus,
00:53:11
Speaker
Fast eine halbe Stunde braucht das, dass das realistisch und authentisch über die Lippen gebracht wird.
00:53:16
Speaker
Das ist nachvollziehbar, weil es die Grunderfahrung dieser Person ist.

Vertrauen in elterliche Fähigkeiten stärken

00:53:20
Speaker
Aber darin liegt dann auch die Lösung, innerlich wirklich das an die Eltern wieder abzugeben.
00:53:26
Speaker
auch in der Gefahr, dass sie daran zerbrechen.
00:53:29
Speaker
Und da kommt das Schuldthema, was dann aufkommt von, ja, das kann ich nicht oder wenn ich das innere Bild sehe, dann bricht die zusammen.
00:53:36
Speaker
Und natürlich ist das mit das Schwerste der Welt zu sagen, okay, auch wenn du zusammenbricht, ich traue es dir zu, ich gebe das dir zurück.
00:53:42
Speaker
Das kannst du nicht auf kognitiver Ebene lösen.
00:53:46
Speaker
Das sind tiefste kindliche Ängste, Verletzungen, Schuldgefühle, Verpflichtungsgefühle, die da seit Jahren sich eingeprägt haben,
00:53:56
Speaker
Und deswegen sind diese Themen auch so hartnäckig und brauchen einen Raum, der körperlich und emotional erlebbar macht, dass nichts Schlimmes passiert, dass die Person das darf, dass es systemisch richtig ist und dass sie die Zeit auch nehmen darf, die es braucht, um es innerlich wirklich zu lösen und das für sich zu tun und nicht für die Mutter, nicht für den Vater und auch nicht für den Coach oder für den Ehepartner oder so, sondern eben als eigene Entwicklungsreise.
00:54:23
Speaker
Ja, absolut.
00:54:24
Speaker
Und das zeigt auch nochmal, wenn man diese Dynamiken versteht, weshalb es einfach so wichtig ist, dass wir als Coaches in der Lage sind, uns selbst gut zu regulieren und auch unsere Grenzen zu setzen, genau in solchen Situationen, wo wir merken,
00:54:40
Speaker
Ich kann heute nicht, ich habe heute nicht die Kapazität, jemand anderen zu halten, ganz klar zu kommunizieren und zu sagen, hey, wir müssen heute den Termin zum Beispiel verschieben, damit ich dann eben nicht in der Session sitze, wo die Klientin spürt,
00:54:55
Speaker
ich muss jetzt eigentlich in die Obhut über meinen Coach gehen, stellvertretend für Mama, weil ich gerade merke, dass sie eigentlich innerlich am Ertrinken ist.
00:55:05
Speaker
Absolut, ja.
00:55:06
Speaker
Das ist halt genau, sonst wiederholen wir diese Dynamik eben.
00:55:09
Speaker
Die müssen spüren und die müssen einfach die Erfahrung machen, dass es
00:55:14
Speaker
Das ist zwar in deren Realität so wahr, dass es aber durchaus erwachsene Menschen gibt, die sich selbst durch ihre persönlichen Herausforderungen durchnavigieren können, die sich selbst gut regulieren können, wo sie nicht in die Obhut gehen müssen und wo sie es nicht recht machen müssen, weil es nicht...
00:55:39
Speaker
um den Coach geht in dem Moment, sondern um den Klient.
00:55:43
Speaker
Die Nervensysteme.
00:55:45
Speaker
Und es geht nicht mal um das Bewusste.
00:55:46
Speaker
Klar kann ich sagen, hey,
00:55:51
Speaker
Das mache ich auch immer, wenn die Klienten dann sagen, ja, ich habe mich nicht so getraut, mich zu melden, wollte dich nicht stören.
00:55:56
Speaker
Ich sage, du kannst mir vertrauen, dass ich weiß, wo meine Grenzen sind und ich antworte, wenn ich die Ressourcen habe und wenn ich die Ressourcen nicht habe, dann sorge ich für mich.
00:56:12
Speaker
Sodass sie wirklich klar haben, ich kümmere mich um mich.
00:56:15
Speaker
Das kann ich sagen.
00:56:16
Speaker
Und gleichzeitig ist halt die Frage, sage ich es nur oder verkörpere ich es auch?
00:56:21
Speaker
Ja, das ist nämlich dann das Nächste.
00:56:24
Speaker
Mache ich es denn dann auch wirklich?
00:56:26
Speaker
Grenze ich mich denn dann auch wirklich ab oder sage dann auch mal einen Termin ab?
00:56:31
Speaker
Und zwar nicht mit irgendeiner Ausrede, sondern mit einer klaren Antwort von...
00:56:37
Speaker
ich habe heute das und das, ich muss mich um mich kümmern.
00:56:40
Speaker
Ich sage das auch ganz klar, wie gesagt, ich bin heute, heute sind ein paar Sachen passiert, ich bin halt heute irgendwie dysreguliert, ich habe nicht die Nervensystemkapazität, dich heute durch so einen tiefen Prozess zu halten und kein Klient, keine Klientin hat jemals gesagt, nö, da bestehe ich jetzt aber drauf, dass wir das machen.
00:57:00
Speaker
Im Gegenteil, da kommt so häufig zurück, ich bin froh, dass du mir das sagst, aber ich merke,
00:57:06
Speaker
bei dir gibt es auch mal Tage, wo es nicht so gut läuft, ja.
00:57:09
Speaker
Du bist also auch ein Mensch und keine Maschine und kein perfektes, gottgleiches Wesen, was all seine Themen gelöst hat.
00:57:18
Speaker
Und B, es ist für mich ein gutes Beispiel als Coach zu sehen, dass es vollkommen in Ordnung ist, auch mal zu sagen, ich kann heute nicht und mich dann eben abzugrenzen und mal abzusagen und mich um mich selber zu kümmern.
00:57:33
Speaker
Und
00:57:35
Speaker
Dafür muss ich natürlich aber auch meine eigenen Themen mit Parentifizierung gelöst haben, weil wenn ich gelernt habe, ich muss immer für alle anderen da sein, ich darf mich nicht abgrenzen und Lena wird mir dazu stimmen, dass wir da beide auch lange noch nicht unsere Themen komplett gelöst haben, aber darum geht es nicht, sondern wirklich zu erkennen, wann ist eine Schwelle erreicht,
00:57:59
Speaker
Wo es darum geht, dich selbst zu halten und dir einzugestehen, dass bei dir eine Grenze erreicht ist.
00:58:10
Speaker
Und diese Grenze dann auch zu wahren.
00:58:14
Speaker
Und da wirklich hinzukommen, auch die Angst zu überwinden, die es auslöst, wenn wir dann sagen, okay,
00:58:25
Speaker
jetzt sage ich einen Termin ab und komme mit dem Gefühl in Kontakt, nicht genug gegeben zu haben oder nicht genug gewesen zu sein.
00:58:33
Speaker
Und das ist durchaus bei uns auch immer mal wieder so, ich spreche jetzt mal von mir, Lena wird das wahrscheinlich auch kennen, dass dann einfach, wenn sich sowas vielleicht auch mal häuft und solche Phasen gibt es im Leben, wo du als Coach auch irgendwie...
00:58:49
Speaker
mehrere Sachen gleichzeitig hast, selbst in einer Wachstumsphase bist, wo du selber nochmal auch mit tiefen Kindheitsthemen in Kontakt kommst.
00:58:58
Speaker
Du bist ja auch ständig in der Transformation und in der Entwicklung, wo du selbst vielleicht auch mit deiner Selbstständigkeit ein neues Level erreichst oder
00:59:08
Speaker
irgendwas in deinem Leben passiert, wo du einfach nochmal mit etwas Tieferen in Kontakt kommst und dann einfach auch viel mehr Ressourcen in deinen persönlichen Prozess reinfließen müssen wie sonst und in diesen Phasen, wo sich das häuft, dann trotzdem dabei bleiben zu können und sagen zu können, ich muss mich da jetzt durchnavigieren und es kommt durchaus auch vor, dass ich dann einfach mal einen Termin absage oder mal schiebe oder auch vielleicht sogar ein zweites Mal, ja,
00:59:37
Speaker
dann ist das halt so und da muss ich dann auch lernen, mich damit zu regulieren, weil sonst sitze ich halt da und habe halt genau dieselbe Dynamik aus, in denen die meisten Klienten einfach aufgewachsen sind und sie sind ja eigentlich da, um es zu lösen.
00:59:56
Speaker
Ja, total.
00:59:56
Speaker
Und es ist auch so, also der entscheidende Punkt ist, trotzdem gleichzeitig natürlich auch die Verantwortung zu übernehmen.
01:00:05
Speaker
Also es gibt ja einen Unterschied zwischen, ich merke, meine Kapazität ist gerade überschritten und deswegen...
01:00:12
Speaker
setze ich eine Grenze, weil ich merke, ich kann das gerade nicht halten und das auch aus einer selbstbewussten Haltung heraus mitzuteilen oder, das erlebt man auch ab und zu, dass dann der Klient in eine fürsorgliche Rolle dem Coach gegenüber kommt, das ist natürlich nicht gut oder auch, dass es sich dann in eine Unzuverlässigkeit entwickelt und in sowas passiv-aggressives, also das merkt man immer wieder auch bei Klienten, die
01:00:40
Speaker
anfangen, erstmal damit in Kontakt zu kommen, was eigentlich ihre eigenen Bedürfnisse sind, dass sie erstmal in das gegenteilige Extrem rutschen und plötzlich alles nach Lust und Laune absagen und verschieben oder ah, jetzt fühle ich mich aber heute Abend doch eher nach einem Abend alleine und sage dann fünf Minuten vorher die Verabredung mit meiner Freundin ab, die jetzt seit zwei Wochen darauf wartet.
01:01:00
Speaker
Und darum so eine Balance zu finden zwischen, ja, meine Bedürfnisse sind wichtig und auch erstmal einen Zugang zu einem gesunden Ich zu entwickeln, was viele ja gar nicht haben, weil sie gar nicht entwickeln konnten, was fühle ich eigentlich, was würde ich gerade machen, wie geht es mir eigentlich, was brauche ich eigentlich gerade, sondern die ganze Zeit wie so ein Satellit um die Eltern rumgeflogen sind und geguckt haben, was brauchen die eigentlich gerade.
01:01:23
Speaker
Also das ist ein ganz wichtiger Schritt, das zu merken und da auch die Grenzen und Begrenzungen zu finden,
01:01:29
Speaker
zu merken und zu wahren und auf der anderen Seite aus diesen kindlichen, ich brauche gerade das und das, auch dann in die Verantwortung zu gehen, weil das, was ich häufig auch mitbekomme von Coaches ist dann zum Beispiel, dass sie dann im 1 zu 1 ganz viele Klienten annehmen, das auch toll finden und dann aber
01:01:51
Speaker
also dann aber die Hälfte davon gar nicht halten können.
01:01:55
Speaker
So, und das ist dann natürlich schwierig, wenn sich das dann halt immer weiterzieht und es da halt auch keine auffangenden Ressourcen gibt, weil da geht es dann halt darum, die eigene Begrenzung auch mitzubekommen und vor allen Dingen, wenn ich das spüre, auch selber in Prozesse zu gehen, also in Supervision oder ins Coaching oder in Therapie oder in was auch immer, sodass sich meine Nervensystemdisbalance dann nicht auf die Klienten auch noch überträgt.
01:02:18
Speaker
Das, was du eben gesagt hast, dann sitzt man da
01:02:20
Speaker
total erschöpft, eigentlich selber den Tränen nahe im Coaching und versucht, den anderen irgendwie zu halten, weil das ist ja nun mal jetzt gerade meine Aufgabe.
01:02:28
Speaker
Das wirkt über Resonanz ja trotzdem komplett auf das andere System, gerade wenn es ein parentifiziertes System ist, was ständig abscannt.
01:02:35
Speaker
Wie geht es dem Gegenüber?
01:02:36
Speaker
Was mache ich?
01:02:37
Speaker
Wie viel Raum darf ich einnehmen und so?
01:02:40
Speaker
Und ein wichtiger Punkt, den du eben gesagt hast, der ganz wichtig ist,
01:02:44
Speaker
Und du hast gesagt, dass das wichtig ist, sage ich das nur oder verkörpere ich das nur?
01:02:49
Speaker
Und da würde ich gerne nochmal einen ganz kurzen Rückbezug zu der kindlichen Dynamik machen, weil, das hast du eben auch kurz angesprochen, es gibt auch genug Eltern, die sagen dann, ja, also wir haben gerade Konflikte, aber kümmere dich da nicht drum oder wir kümmern uns da drum.
01:03:04
Speaker
Und das gesagte Wort ist was anderes als das ausgestrahlte Tun.
01:03:08
Speaker
Das bedeutet, manche sagen, ja,
01:03:11
Speaker
Naja, mir geht es gerade nicht gut, aber du musst dir wirklich keine Sorgen um mich machen.
01:03:15
Speaker
Aber in der ganzen Ausstrahlung ist drin, oh Mann, mir geht es so schlecht, bitte nimm mich doch mal in den Arm.
01:03:19
Speaker
Aber musst du natürlich nicht.
01:03:21
Speaker
Also auch diese Verwirrung für das Kind von das, was ich höre, ist was ganz anderes als das, was ich wahrnehme im Kontakt.
01:03:28
Speaker
Und darum geht es im Prinzip.
01:03:29
Speaker
Also das zu verkörpern, das mit Klarheit zu füllen und auch mit Verantwortung zu füllen.
01:03:35
Speaker
Was ich ausdrücke, Eltern haben Begrenzungen und das ist auch in Ordnung, Coaches haben Begrenzungen, genauso wie jeder andere und solange ich mir dessen bewusst bin, dass es meine Begrenzung ist und dem anderen, egal ob Kind oder Coach oder Partner oder wie auch immer, nicht das Gefühl gebe, du bist jetzt schuld oder du musst dich jetzt anpassen, sondern ich passe mich gerade an, an meine Begrenzungen, an meine Kapazitäten, entsteht in dem Sinne auch kein Problem.
01:04:01
Speaker
Aber sobald diese Grenzen verschwimmen, ist es einfach nachher extrem schwierig mitzubekommen, worauf kann ich mich jetzt gerade verlassen?
01:04:09
Speaker
Und wenn ich einen Coach habe, der sagt, du kannst mir vertrauen, dass ich meine Grenze setze und das ist das, was du gesagt hast und mach es dann aber nie oder der Klient bekommt mit, irgendwas stimmt doch nicht, dann erlebe ich einfach genau das Gleiche wieder, was ich zu Hause erlebt habe und werde quasi zum Stellvertreter der
01:04:29
Speaker
Kindlichen Verletzungen, obwohl ich eigentlich möchte, dass sie sich lösen, das wollen viele Coaches ja auch.
01:04:35
Speaker
Dafür müssen sie aber selber auch mit ihren eigenen Emotionen klarkommen, ihre eigenen Wutimpulse ausdrücken können, ihre eigenen Grenzen setzen, die eigenen Schuld- und Schamgefühle verletzen.
01:04:45
Speaker
regulieren und verstehen, wohin gehören die, um sie eben dann nicht im Coaching-Prozess auf den Klienten zu übertragen.
01:04:51
Speaker
Und da in gewisser Weise, wahrscheinlich ist der Begriff in diesem Kontext falsch, aber ich hoffe, es wird verständlich, eine Coaching-Parentifizierung, sage ich mal, aufzubauen.
01:04:59
Speaker
Das bedeutet, vielleicht eine Wortneuschöpfung, dass dann der Klient nachher wieder in die Kindheit
01:05:08
Speaker
versorgende Rolle rutscht und die ganze Zeit abpasst, was kann ich meinem Coach erzählen, was braucht der, geht es dem gut, sind da genug Ressourcen, kann ich mich damit mitteilen oder nicht, dann haben wir im Prinzip wieder das gleiche, was auch kindlich erlebt wurde und das liegt einfach schon auch in der Verantwortung des Coaches und wenn wir das nicht halten können, was auch in Teilen unseres Lebens menschlich ist,
01:05:30
Speaker
Dann geht es aber darum, die Verantwortung zu übernehmen und es entweder klar zu äußern oder eben dann auch die eigenen Prozesse zu durchlaufen und zu verstehen, was passiert da eigentlich gerade in mir und das wieder halten zu lernen.
01:05:41
Speaker
Genau, das wäre so, glaube ich, gerade erstmal das, was ich zu dem Thema zu sagen hätte.
01:05:46
Speaker
Wie sieht es bei dir aus?
01:05:47
Speaker
Ja, absolut.
01:05:49
Speaker
Das fasst es alles sehr, sehr gut zusammen und
01:05:54
Speaker
Für mich werden diese Dynamiken in den wenigsten Coaching-Ausbildungen so integriert, dass wir wirklich eine erfahrbare, nicht eine rein theoretische und rationale, sondern eine erfahrbare Erfahrung machen können, die uns auch in den Zellen übergeht, wie wir Räume gestalten,
01:06:23
Speaker
in denen wir spüren, also wirklich auch über Resonanz und über unseren Körper und über unser Nervensystem und nicht nur durch Reflektieren und Analysieren und alles, was kognitiv ist und Abgleichen mit Fachwissen, das wir gelernt haben, in dem wir wirklich spüren, was läuft hier gerade für eine Dynamik ab, was überträgt sich gerade hier in den Prozess.
01:06:49
Speaker
Auch auf einer energetischen, emotionalen, körperlichen Ebene, wie wir es beschreiben wollen, welche Rolle nehmen wir jetzt hier gerade ein?

Bedeutung des erfahrungsbasierten Lernens im Coaching

01:07:04
Speaker
Ist es gerade eine mütterliche Rolle?
01:07:06
Speaker
Ist es gerade eine kindliche Rolle?
01:07:08
Speaker
Ist es gerade eine in Obhut nehmende Rolle oder eine in Obhut gebende Rolle?
01:07:15
Speaker
Ja.
01:07:15
Speaker
Und das ist ja auch ein Gefühl, da gehört ja ein Gefühl dazu und nicht nur, wie sieht das theoretisch aus.
01:07:22
Speaker
Das wird mir viel zu selten in Coaching-Ausbildungen integriert, weshalb Lena und ich uns zur Aufgabe gemacht haben, dieses theoretische Wissen, was wir hier schon mitgeben, was wir in nochmal einem...
01:07:36
Speaker
Ja, größeren Umfang in der Psychosome Nutrition Coach Ausbildung mitgeben, auch wirklich erfahrbar zu machen, sodass es eben auch verkörpert werden kann, wo du spüren kannst, wie fühlt es sich an im Coaching Prozess auch Grenzen zu setzen, auch deine Bedürfnisse zu hören,
01:07:54
Speaker
Wie kannst du deine Nervensystemkapazität erhöhen?
01:07:57
Speaker
Wie kannst du für dich auch gute Wege festlegen, wie du dein Nervensystem regulierst, um überhaupt Räume halten zu können, die traumasensibel sind, in denen du so führen kannst, dass deine Klientin
01:08:10
Speaker
nicht in eine neue Parentifizierung reinrutscht in dem Fall.
01:08:17
Speaker
Und dafür haben wir die Psychosho-Nutrition-Coach-Ausbildung kreiert, wo es nicht nur viel Fachwissen gibt, sondern eben auch diese Selbsterfahrungsräume, diese Supervisionsräume, wo es einen Austausch gibt, auch miteinander und untereinander, um genau mit diesen Dynamiken, Übertragungen und Herausforderungen, die uns im Coaching-Alltag begegnen,
01:08:39
Speaker
kompetent und sicher umgehen zu können.
01:08:44
Speaker
Und deswegen möchten wir dich ganz, ganz herzlich einladen.
01:08:47
Speaker
Am 20.
01:08:47
Speaker
November startet die nächste Runde und wir freuen uns natürlich riesig, wenn du dich einfach mal auf die Warteliste einträgst und dir mal einen Termin vereinbarst.
01:08:58
Speaker
Über die Warteliste kriegst du eine PDF.
01:09:00
Speaker
Da ist schon mal die komplette Ausbildung.
01:09:04
Speaker
Der Raum, wie er gestaltet ist, zusammengefasst und die Möglichkeit auf einen kostenlosen Connection Call mit uns.
01:09:11
Speaker
Den kannst du dir darüber einfach vereinbaren.
01:09:14
Speaker
Kommt alles per E-Mail und dann laden wir dich natürlich herzlich ein, hier in den Shownotes einfach mal auf den Link zu klicken.
01:09:20
Speaker
dich einzutragen, es ist kostenlos und dann mit uns gerne einfach mal in den Austausch zu kommen, wenn du das Gefühl hast, du möchtest in Zukunft Menschen durch wirklich tiefe, transformative Prozesse begleiten, die wirklich auch nachhaltige Veränderungen bewirken, wo Durchbriche eben kein Zufall sind, sondern wirklich auch ein Standard, weil du weißt, wie du nicht nur theoretisch, sondern auch verkörpert
01:09:49
Speaker
Räume hältst, in denen sowas überhaupt möglich ist.
01:09:52
Speaker
Deswegen klick sehr gerne mal auf den Link unten in den Shownotes.
01:09:57
Speaker
Dann freuen wir uns ganz bald mit dir zu sprechen.
01:10:01
Speaker
Hast du noch was zu sagen, Nina?
01:10:04
Speaker
Ich finde, das waren sehr gute abschließende Worte und ich freue mich auch.
01:10:08
Speaker
mit dir in Kontakt zu treten, wenn du dich bei uns meldest.
01:10:10
Speaker
Und ich freue mich auch schon sehr auf die erste Ausbildungshunde, muss ich sagen.
01:10:13
Speaker
Ja, ich auch.
01:10:15
Speaker
Es sind schon spannende Menschen dabei.
01:10:17
Speaker
Ja, voll.
01:10:18
Speaker
Richtig, richtig cool.
01:10:19
Speaker
Freuen wir uns riesig drauf.
01:10:21
Speaker
Wird eine ganz tolle Erfahrung.
01:10:22
Speaker
Vor allen Dingen auch die Live-Events, die wir geplant haben, wo wir ganz viel auch nochmal über Körperhaltung, Mimik,
01:10:30
Speaker
mit Emotionen im Körper, im Fasziengewebe, in der Haltung, arbeiten und ja, das wird einfach eine richtig, richtig tolle, transformative Reise für jede, die dabei ist.
01:10:42
Speaker
Nicht nur, weil du das alles lernst zu halten, sondern weil du halt selbst auch Erlebende bist in diesem Raum und das ist einfach, da freuen wir uns richtig drauf.
01:10:54
Speaker
Sehr schön.
01:10:55
Speaker
Dann danke ich, dass du wieder mit dabei warst.
01:10:56
Speaker
Danke dir, Lena.
01:10:57
Speaker
Und dann würde ich sagen, bis zur nächsten Podcast-Folge.
01:11:00
Speaker
Bis zum nächsten Mal.
01:11:01
Speaker
Bis dann.
01:11:02
Speaker
Ciao.