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#4 - Lenas Weg ins traumasensible Coaching – vom Psychologie-Traum, Heimweh & Panikattacken zu Embodiment, Aufstellungen und Ausbildung image

#4 - Lenas Weg ins traumasensible Coaching – vom Psychologie-Traum, Heimweh & Panikattacken zu Embodiment, Aufstellungen und Ausbildung

S1 E4 · The Embodied Coach
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44 Plays3 months ago

In dieser persönlichen Folge lernst du Lena kennen: eine Frau, die schon als Kind wissen wollte, warum Menschen tun, was sie tun. Ihr ursprünglicher Plan, Psychologie zu studieren, scheitert nicht am Interesse, sondern an Heimweh, Panikattacken und dem Gefühl, den eigenen Körper zu übergehen. Der Wendepunkt: erste Berührung mit Coaching (über Mimikresonanz) und die Erfahrung, dass Arbeit mit Körper und Emotion Sicherheit und Tiefe schaffen kann, wo reine Kognition nicht reicht.

Du hörst u. a.:

  • Warum Therapie für Lena ein wichtiges Fundament war und wo Coaching für sie tiefer ging.
  • Was Embodiment, gesunde Aggression/Grenzen (die „Stopp“-Übung) und systemische Aufstellungen in der Praxis verändern.
  • Lenas Blick auf den Coaching-Markt: Qualität vs. Marketing, Verantwortung, Selbsterfahrung & Schattenarbeit.
  • Drei Fragen zur Coach-Auswahl: „Würde ich dieser Person einen Gebrauchtwagen abkaufen?“, Preis–Leistung, und „Hat sie Eigenschaften, die ich in 5 Jahren selbst verkörpern will?“
  • Warum sie heute für traumasensible, ganzheitliche Begleitung steht und diese Haltung auch in der Psychosoma Nutrition Coach Ausbildung weitergibt.

Diese Episode ist für dich, wenn du Coaching jenseits von Tools & To-dos suchst: körpernah, emotionsbasiert und verantwortungsvoll.

👉 Dein Input zählt: Teile gerne deine Gedanken oder eigene Geschichte – die Kontaktinfos findest du in den Shownotes.
Keywords: traumasensibles Coaching, Embodiment, systemische Aufstellungen, Mimikresonanz, Coaching vs. Therapie, Nervensystem, Grenzen setzen, Coaching Ausbildung.

Wenn du spürst, dass du nicht einfach nur oberflächlich Symptome coachen, sondern wirklich zu nachhaltigen Durchbrüchen begleiten willst:

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Transcript

Einführung und Vorstellung

00:00:00
Speaker
Wie schön, dass du wieder da bist zu dieser Podcast-Folge, in der ich heute die liebe Lena interviewen darf, damit du sie ein bisschen besser kennenlernst.
00:00:09
Speaker
Hallo Lena.
00:00:10
Speaker
Hi.
00:00:11
Speaker
Ja, wir haben ja in der letzten Podcast-Folge sehr ausführlich über meine Geschichte gesprochen und heute darf ich dich mit Fragen löchern.
00:00:18
Speaker
Darfst du.
00:00:19
Speaker
Ganz gespannt, was du so erzählst.
00:00:22
Speaker
Und ja, wir haben ja gesagt, wir machen dieses persönliche Format auch, damit wirklich jede
00:00:27
Speaker
die hier zuhört, uns ein bisschen besser kennenlernt und ja, da einfach auch einen persönlichen Draht zu entwickeln kann, wer hier so im Hintergrund spricht und was wir so für persönliche Erfahrungen mitbringen, ob das jetzt die Ausbildungen sind, die wir gemacht haben oder die Erfahrungen als Coaches, die wir gemacht haben oder auch die persönlichen Erfahrungen, die uns überhaupt erst zum Coach haben werden lassen.

Lenas Weg zur Psychologie

00:00:51
Speaker
Und deswegen glaube ich, würde ich tatsächlich auch damit anfangen,
00:00:55
Speaker
Erzähl uns doch gerne mal, wie bist du denn überhaupt zum Coaching gekommen?
00:01:01
Speaker
Ja, also ich sage mal, Coaching war erst mal meine zweite Wahl, beziehungsweise ich wusste gar nicht, dass es das als Option gibt.
00:01:11
Speaker
Und seit ich eigentlich ein kleines Kind war, hat mich das fasziniert, warum Menschen sich auf eine bestimmte Art verhalten.
00:01:18
Speaker
Ich habe schon sehr früh angefangen,
00:01:22
Speaker
immer versucht, auch wenn Menschen irgendwas gemacht haben, was eher als böse oder als negativ oder so bewertet wurde, ging es mir mehr darum, verstehen zu wollen, was hat diese Person dazu geführt, dass sie so etwas tut.
00:01:33
Speaker
Das fand ich selbst als Kind, ich sag mal so ab acht Jahren immer schon
00:01:37
Speaker
Ja.

Herausforderungen im Studium

00:01:59
Speaker
Aber immer war so eine Frage mit dabei, warum macht jemand sowas?
00:02:02
Speaker
Und deswegen fand ich Psychologie von Anfang an, seit ich wusste, dass es Psychologie gibt, mega spannend und wollte unbedingt Psychologie studieren.
00:02:11
Speaker
Das war ein absoluter Traum von mir und habe mein ganzes Abi im Prinzip nur darauf vorbereitet.
00:02:18
Speaker
Und dann hatte ich einen NC von 1,5.
00:02:20
Speaker
Und jeder, der Psychologie studieren will, weil Psychologie studiert hat oder es gerade tut, der weiß, dass mit 1,5 schwierig ist.
00:02:32
Speaker
Vor allen Dingen, und da mischt sich dann so ein bisschen das Persönliche mit rein, vor allen Dingen, weil ich ein riesengroßes Thema mit Heimweh hatte und für mich psychisch gesehen keine Option war, auszuziehen erst mal.
00:02:46
Speaker
Und das heißt, sowas wie Maastricht, also Unis weiter weg, die wirklich dann einen Auszug gefordert hätten oder sowas, wäre erstmal keine Option gewesen.
00:02:59
Speaker
Ich wollte es dann aber so unbedingt, dass ich mich trotzdem in Trier beworben habe, was zwei Stunden entfernt war mit dem Zug, weil da der NC immer höher war.
00:03:06
Speaker
Also da war die Grenze einfach höher angesetzt.
00:03:09
Speaker
Und ich bin dann mit meinem 1,5 habe ich eine Zusage für Trier bekommen.
00:03:15
Speaker
Und es war sofort im ersten Moment, wo ich diese Zusage gesehen habe, eine totale Mischung aus, geil, ich kann Psychologie studieren und scheiße, ich packe das glaube ich nicht, weil ich wusste, okay, ich muss dafür eben ausziehen.
00:03:29
Speaker
Und ja, die Folge war, ich habe das angenommen, weil ich das unbedingt wollte und eine Freundin von mir hat auch in Trier eine Zusage bekommen und hat dann gesagt, ja, dann lass uns doch da hinziehen, lass eine WG gründen und alles in mir, mein ganzer Körper hat immer gesagt, nein, ich kann das nicht, mir war schlecht, ich hatte Bauchschmerzen, aber ich wollte unbedingt, also habe ich gesagt, okay, dann lass doch mal nach Trier fahren, die Wohnung angucken, meine Mutter ist mitgefahren.
00:03:53
Speaker
Wir haben uns fünf verschiedene Wohnungen angeguckt, ich stand in dieser Wohnung, die sie ganz toll fand, war auch, war ganz schön, so mit Garten, war recht idyllisch dafür, dass sie in der Stadt war.
00:04:02
Speaker
Ich war in diesen Zimmern und mein ganzer Körper hat gesagt, ich fühle mich hier nicht wohl, ich habe keine Luft bekommen, ich bin in die Küche gegangen, während die mit dem Vermieter da waren, habe erstmal geheult, aber ich hatte das Gefühl, ich muss das jetzt machen, weil ich will ja unbedingt Psychologie studieren.
00:04:16
Speaker
Also haben wir auch die Wohnung angenommen.
00:04:18
Speaker
Meine Eltern sind mit mir zu Ikea gefahren, das ganze Zimmer komplett neu eingerichtet, weil sie halt auch schon wussten, ich muss mich wohlfühlen, da wo ich auch schlafen soll und so.
00:04:28
Speaker
Dann habe ich eine Nacht da geschlafen, eine Nacht mit meiner Schwester und danach nie wieder.
00:04:33
Speaker
Weil mein ganzer Körper hat gesagt, das geht nicht mehr.
00:04:35
Speaker
Und die einzige Option für mich war dann zu pendeln.
00:04:39
Speaker
Also bin ich, ich glaube, zwei oder drei Wochen jeden Tag zwei Stunden hingependelt mit der Bahn und zwei Stunden zurück.
00:04:46
Speaker
Du kannst dir vorstellen, mein Körper hat gesagt, Alter, geht's noch?
00:04:50
Speaker
Aber ich wollte halt unbedingt.
00:04:53
Speaker
Irgendwann war es dann so weit, dass meine Panikattacken immer stärker wurden.
00:04:57
Speaker
Ich dann im Zug saß und dachte, ach du scheiße Funkloch, was ist, wenn jemandem was passiert?
00:05:03
Speaker
Ich hatte damals mit starken Panikattacken zu tun, die sich darauf bezogen, dass jemand anderes krank werden könnte oder stirbt und ich aber nichts tun kann.
00:05:12
Speaker
Und das ging so weit, dass ich, ich konnte nachts nicht mehr schlafen, aber tagsüber war auch die Panik da und ich bin nachts zu meinen Eltern ins Bett gegangen und habe gehört, ob die noch atmen, weil ich so Angst hatte, dass die halt sterben, weil ich kriege das dann ja nicht mit.
00:05:26
Speaker
Also es war schon echt auch eine sehr heftige Zeit, was das angeht und irgendwann hat dann meine Therapeutin auch gesagt, ey,
00:05:34
Speaker
Also wenn das so weitergeht, dann wird irgendwann ein stationärer Aufenthalt eine gute Option, was aber ja mich total getriggert hat, weil das Thema war ja Heimweh und ich wollte um Gottes Willen nicht von zu Hause weg.
00:05:47
Speaker
Und dann die Vorstellung, ich bin dann einfach eingesperrt oder vielleicht dann auch nicht eingesperrt in dem Sinn, es wäre ja nicht geschlossen gewesen, aber ich muss jede Nacht woanders schlafen, ich muss jeden Tag woanders sein, den ganzen Tag.
00:05:58
Speaker
Und das war vielleicht sogar eine ganz gute Hiobsbotschaft, weil mein Körper hat in dem Moment gesagt, okay, dann breche ich lieber das Studium ab, aber Hauptsache, ich muss jetzt nicht irgendwie weg.
00:06:08
Speaker
Und das war damals hart für mich, weil damit ein großer Traum geplatzt ist und auch ein großes Gefühl von Versagen sich da reingemischt hat, weil ich das ja unbedingt wollte und dann auch dieses Zimmer wieder auszuräumen.
00:06:19
Speaker
Und meine Freundin hat weiter studiert, sie war natürlich auch nicht so happy, weil sie hätte sich auch eine Wohnung alleine holen können.
00:06:24
Speaker
Ja.
00:06:26
Speaker
Die Vermieter waren nicht so happy, weil ich meine, nach einem Monat zieht die Person dann wieder aus.
00:06:31
Speaker
Halt alles super ätzend gewesen als Folge darauf, dass ich halt gar nicht auf mich gehört habe.
00:06:37
Speaker
Und danach war ich auch echt richtig niedergeschlagen.
00:06:41
Speaker
Also habe dann auch erst mal gedacht, ja gut, dann geht das halt nicht mehr und war noch schlechter dran als vorher.
00:06:49
Speaker
Und dann kam irgendwann ein Moment in der Bahn, als ich auf dem Weg nach Köln war, um mich für Erziehungswissenschaften einzuschreiben, weil da ja zumindest Psychologie ein Teilbereich ist und Köln pendelbar gewesen wäre.

Entdeckung von Coaching und Mimikresonanz

00:06:59
Speaker
Und dann habe ich eine damalige Klassenkameradin getroffen, die mit einem Mann zusammen da saß.
00:07:06
Speaker
Damals vielleicht eher noch Jugendlichen, aber heute Mann.
00:07:08
Speaker
Und natürlich habe ich danach mal so gefragt, ja, wer ist denn das so?
00:07:12
Speaker
Und ist das dein neuer Freund?
00:07:12
Speaker
Was macht denn der so?
00:07:14
Speaker
Und dann erzählte sie mir, dass er in Köln ein Unternehmen hat oder jetzt aufbauen möchte, was Mimikresonanz lehrt, also ausbildet.
00:07:22
Speaker
Das heißt, emotionale Ausdrücke im Gesicht zu erkennen und darüber auf die Emotionen zu schließen und auch wertschätzend damit umzugehen und gleichzeitig langfristig auch Coaching.
00:07:32
Speaker
anbieten möchte und auch Coaching-Ausbildungen und Coaching hat mir damals gar nichts gesagt, aber ich fand das mega spannend, weil ich habe immer Lie to Me geguckt und dachte mir so, boah, geil, das will ich auch können und das war so das erste Mal, dass es sowas gab, wo ich so dachte, ach krass, das gibt es ja, cool und dann hat sie gesagt, ja, der sucht auch gerade, bewirb dich doch mal.
00:07:53
Speaker
Ich diese Stellenausschreibung gelesen dachte, kann ich nicht, kann ich nicht, macht mir keinen Spaß, kann ich nicht, aber ich will unbedingt in dieses Unternehmen, also bewerbe ich mich.
00:08:04
Speaker
Und ich weiß noch, wie ich in diesem Vorstellungsgespräch saß und Mike mich anschaute und meinte, weißt du...
00:08:10
Speaker
ich würde dich echt richtig gerne im Unternehmen haben, aber du passt auf diese Stelle einfach nicht.
00:08:14
Speaker
Und das stimmte auch, es wäre Buchhaltung gewesen, organisatorisches Rechnungenschreiben.
00:08:20
Speaker
Also alles, was ich weder gut konnte, noch mir irgendwie Freude gemacht hat.
00:08:23
Speaker
Und dann haben wir eine andere Lösung gefunden, dass ich Social Media ein bisschen machen kann und dafür die Ausbildung da bei ihm absolvieren durfte.
00:08:32
Speaker
Und so bin ich mit Coaching in Kontakt gekommen.
00:08:33
Speaker
Und das erste Mal, wo ich gecoacht wurde und dann auch die ersten Male, wo ich dann selber Coaching erlebt habe, dachte ich so, okay, ich will keine Therapeutin mehr werden.
00:08:42
Speaker
Ich will Psychologie.
00:08:44
Speaker
Psychologie hätte ich nochmal studiert, das schon, aber ich möchte Coaching machen.
00:08:48
Speaker
Und ich brauche Therapie nicht mehr selber anzubieten.
00:08:53
Speaker
Und so bin ich ans Coaching gekommen.
00:08:57
Speaker
Ja, auch eine spannende Reise.
00:09:00
Speaker
Auch cool, weil wir haben da echt auch Parallelen.
00:09:03
Speaker
Ich wollte auch sehr, sehr früh schon dann Psychologie studieren.
00:09:08
Speaker
Und ja, im Nachhinein denke ich mir, ich weiß nicht, wie du dazu stehst, aber ich denke mir manchmal, es hat ja alles irgendwo einen höheren Sinn.
00:09:16
Speaker
Und ich glaube, dass es für unsere heutige Arbeit auf jeden Fall super ist, dass wir nicht so diesen normalen schulischen Weg gegangen sind, sondern auf eine andere Art und Weise mit diesem ganzen Themen Kontakt bekommen haben.

Unterschiede zwischen Therapie und Coaching

00:09:36
Speaker
Was würdest du denn auch sagen?
00:09:37
Speaker
Also was hat dich an Coaching letztendlich so begeistert, dass du gesagt hast, ich will gar keinen
00:09:44
Speaker
keine Therapie mehr machen.
00:09:45
Speaker
Was war da für dich der Unterschied?
00:09:49
Speaker
Also es waren mehrere Erfahrungen, wo ich auch schon auf meinen Körper hätte hören können.
00:09:54
Speaker
Das ist irgendwie, das zieht sich so ein bisschen durch.
00:09:57
Speaker
Ich habe in der achten Klasse, stimmt das überhaupt, wie alt ist man denn da?
00:10:03
Speaker
Doch, achte Klasse könnte hinhauen, also ich war schon noch sehr jung und
00:10:07
Speaker
habe ich ein zweiwöchiges Praktikum in einer Therapiepraxis gemacht, freiwillig während der Schulferien.
00:10:15
Speaker
Und das Coole bei der Therapeutin war, dass die ihre Klienten gefragt hat, ob ich mit reinkommen kann, um mir so eine Sitzung mal von innen anzuschauen, weil das ja schon mal was anderes ist.
00:10:24
Speaker
Und zwei, drei haben auch tatsächlich zugestimmt.
00:10:28
Speaker
Also saß sie mit dem Patienten da und ich saß dann quasi am Schreibtisch und durfte einfach im Raum sein und mir das anhören, natürlich mit Schweigepflicht und sowas.
00:10:37
Speaker
Und es war diese Stimmung im Raum und diese Themen.
00:10:42
Speaker
Ich bin nach Hause gegangen und ich war fix und fertig.
00:10:44
Speaker
Ich habe gedacht, ach du Scheiße, das kann ich nicht jeden Tag aushalten.
00:10:48
Speaker
Also von Themen wie Suizidgedanken, tiefster Depression, Vorstellungen, wie man jemand anderem etwas antut und so.
00:10:56
Speaker
Also ganz viel, was ich unter Psychologie vorher therapeutisch gar nicht so erwartet hätte.
00:11:01
Speaker
Für mich war das immer...
00:11:03
Speaker
Man hilft Menschen da raus und Menschen geht es besser.
00:11:06
Speaker
Und es ist sicherlich auch in ganz vielen Bereichen so.
00:11:08
Speaker
Und trotzdem wurde ich in dem Moment richtig doll da reingedrückt.
00:11:12
Speaker
dass das erstmal alles andere als Leichtigkeit bedeutet, alles andere als Zielorientierung und einfach ganz andere Tiefen der Psyche berührt, als ich auch damals nachvollziehbarerweise in der achten Klasse hätte halten können.
00:11:25
Speaker
Aber das war so das erste Mal, dass ich so dachte, okay, vielleicht ist dieses klassische Therapieren doch nicht so mein Ding.
00:11:31
Speaker
Und das zweite war, dass ich dann eben aufgrund dieser starken Panikattacken, die mich echt schon mit, also in meinem Leben war das definitiv die dunkelste Zeit bisher,
00:11:43
Speaker
wo ich selber eben das Gefühl hatte, okay, ich brauche Hilfe, es geht nicht mehr anders und dann selber auch drei Jahre Therapie gemacht habe, damals Kinder- und Jugendtherapie und das hat mir geholfen, darüber zu sprechen und auch einen Raum zu haben, wo Menschen, die mir nicht nahestehen, meine tiefsten Gedanken hören können, die auch nicht schön waren, ohne dass ich danach das Gefühl habe, ich muss jetzt deren Sorgen auffangen.
00:12:08
Speaker
Das heißt, es war wie so ein kleiner Raum, wo ich fliehen konnte und
00:12:12
Speaker
Und wo ich das Gefühl hatte, hier kann ich diesen ganzen schwarzen Ballast mal abwerfen, ohne dass es meine Beziehungen, meine familiäre Situation und andere Menschen, die mir wichtig sind, so doll belastet, dass ich mich dafür wieder schuldig fühle und mich dafür schäme.
00:12:27
Speaker
Und das hat mir sehr gut getan.
00:12:29
Speaker
Und gleichzeitig habe ich damals auch wieder so eine kleine Irritation gehabt, weil es auch nicht das war, was ich mir unter therapeutischer Begleitung vorgestellt habe, weil es doch sehr gesprächsführend war, sehr wenig Techniken, die
00:12:46
Speaker
Also es waren ein, zwei Techniken dabei, die ich cool fand, die ich auch heute meinen Klienten mitgebe, nur ich war damals gar nicht in der Lage, sie umzusetzen.
00:12:53
Speaker
Ich hatte die emotionale Ressourcenlage dafür gar nicht, das umzusetzen und die Ideen waren cool, aber ich konnte einfach nicht.
00:13:01
Speaker
Und das hat mir damals...
00:13:04
Speaker
wieder so ein Gefühl gegeben von, ja, irgendwie würde ich gerne anders arbeiten, aber es gab dieses Anders in meiner Vorstellung noch nicht wirklich, weil ich halt keinen Rahmen dafür kannte, wie es möglich sein könnte.
00:13:14
Speaker
Und ich hatte dann auch ein, zwei nicht so schöne Erfahrungen mit ihr, aber grundsätzlich habe ich mich ganz gut bei ihr aufgewogen gefühlt.
00:13:22
Speaker
Und dann, als ich eben dieses Coaching hatte,
00:13:25
Speaker
Und das erste Mal diese Emotionen in mir so richtig hochgekommen sind, aber ohne dieses Panikartige von, oh Gott, ich kann das gar nicht halten und ach du Scheiße, was passiert jetzt und wann wird das wieder aufhören?
00:13:37
Speaker
Sondern in so einem Gefühl von, Alter, da ist echt viel, was in meinem Körper feststeckt und trotzdem fühle ich mich gerade sicher, das halten zu können.
00:13:47
Speaker
Das war eine Erfahrung, wo ich so dachte, so will ich arbeiten, das will ich machen.
00:13:51
Speaker
Und ja,
00:13:53
Speaker
Ja, das war so der Unterschied für mich.
00:13:55
Speaker
Also es ging für mich tiefer, es hat für mich Ebenen berührt, die für mich vorher noch nicht berührbar waren.
00:14:00
Speaker
Es hat mir trotzdem einen sicheren Rahmen gegeben.
00:14:03
Speaker
Es hat mir das aber auch nicht so mental-coaching-mäßig, dafür war ich eh nicht der Typ.
00:14:07
Speaker
Also ich hätte niemals jemanden gebucht, der mir jetzt gesagt hätte, ja, dann musst du nur das und das machen.
00:14:12
Speaker
Also dieses Kognitive war eh noch nie so mein Ding.
00:14:14
Speaker
Ja.
00:14:16
Speaker
nur das Kognitive angeleitet werden, sage ich mal.
00:14:18
Speaker
Und das war so die perfekte Mischung aus, okay, das hat schon eine Bedeutung und das geht jetzt auch nicht in zwei Sitzungen weg.
00:14:25
Speaker
Aber ich lerne langfristig mit mir, mit meinen Emotionen und auch mit den, ob es jetzt Traumata waren, weiß ich nicht, ob da ein Traumat drunter liegt oder irgendwas, was einfach mein System überfordert hat.
00:14:36
Speaker
Keine Ahnung, ist im Prinzip auch egal, wie man es betitelt.
00:14:40
Speaker
das irgendwie halten zu können, obwohl es mir in der Phase auch nicht gut ging.
00:14:43
Speaker
Also es war jetzt nicht so, dass plötzlich ein Schalter umgelegt war und ich war plötzlich geheilt und glücklich und das Thema war weg, aber es gab das erste Mal wieder so ein Gefühl von, vielleicht gibt es da einen Weg raus und vielleicht kann ich lernen, das auszuhalten, im Sinne von mich selbst zu halten und dann langfristig das zu lösen, was da schon die ganze Zeit drunter schreit, was da rauskommen möchte.
00:15:04
Speaker
Und das war für mich in meiner persönlichen Erfahrung der Unterschied.
00:15:08
Speaker
Ja, das deckt sich ja auch ganz gut mit meiner Erfahrung, über die ich ja in der letzten Podcast-Folge auch gesprochen habe, dass einfach so diese ganze emotionale Ebene total fehlt, was ja auch sehr, sehr erklärbar ist, wenn man sich einfach mal schaut, wie du als Therapeut arbeiten musst, auch vom Gesetzgeber her.
00:15:32
Speaker
Es muss alles dokumentiert werden, es muss alles irgendwie einkategorisiert werden, diagnostiziert werden.
00:15:38
Speaker
Das ist ja alles schon ein sehr kognitiver Rahmen, in dem das alles stattfindet.
00:15:44
Speaker
Es muss kontrolliert werden, es muss hinterher nachvollziehbar sein.
00:15:48
Speaker
Da spielen ja auch rechtliche Dinge eine Rolle mit drin.
00:15:52
Speaker
Und das ist halt so der Punkt, dadurch geht halt,
00:15:57
Speaker
der Fokus auch, was die Therapiemethoden angeht, sehr, sehr stark auf die Kognition und dieser ganze emotionale Bereich und der körperliche Bereich, der ja auch erstmal rational weniger kontrollierbar ist,
00:16:15
Speaker
Zumindest fühlt es sich so an, wenn man aus der rationalen Ebene drauf guckt.
00:16:20
Speaker
Aber der ja eigentlich auch gar nicht kontrolliert werden sollte, wenn wir wirklich eine Lösung erfahren wollen, sondern eher einen sicheren Rahmen braucht und dann reguliert das sich ja eigentlich schon fast von alleine raus, wenn wir einfach nur einen Rahmen schaffen, in dem Sicherheit da ist, in dem
00:16:37
Speaker
Vertrauen da ist, in dem eine sichere Verbindung da ist, in dem wir nicht einfach nur das Gefühl haben, wir werden jetzt analysiert und einkategorisiert, sondern da findet wirklich auch auf einer Herzebene Verbindung statt, dann schafft das ja für das Unterbewusstsein und für den Körper ja schon den Rahmen, dass Emotion überhaupt fließen kann und erst dann kann ja auch Lösung reinkommen und das ist halt so das Spannende, denn
00:17:07
Speaker
am Ende des Tages, hatten wir ja auch in der letzten Podcast-Folge mit meiner Geschichte schon drüber gesprochen, glauben wir immer, es gibt nichts Tieferes als Therapie.
00:17:17
Speaker
Aber im Prinzip habe ich so das Gefühl, das sieht man bei dir, das sieht man bei mir und

Heilungsreise und emotionale Tiefe

00:17:22
Speaker
das sieht man eigentlich auch oder sehen wir immer wieder auch bei den Klienten, mit denen wir arbeiten, dass die Therapie so ein Fundament legt, ein Fundament des Verstehens, das sich selbst irgendwie einordnen können und
00:17:37
Speaker
Und das gibt ja schon häufig auch Sicherheitsressourcen rein, erstmal zu wissen, was ist denn eigentlich mit mir los, eventuell so ein bisschen die eigene Geschichte zu beleuchten und zu gucken, woher kommt denn mein Verhalten oder mein Gefühl überhaupt.
00:17:50
Speaker
Und das kann ja durchaus auch stabilisierend wirken, tut es in vielen Situationen ja auch.
00:17:57
Speaker
Auch darüber zu sprechen kann Erleichterung bringen, aber es geht halt nicht weiter.
00:18:02
Speaker
Und das war ja auch die Erfahrung, die ich dann auch gemacht habe, als ich das erste Mal zum Emotionscoaching kam, so wie du das gerade auch geschildert hast, dass du plötzlich spürst, es gibt noch eine Ebene tiefer, oder sagen wir mal anders, es gibt noch eine andere Ebene, die halt so sehr stark zurückfällt, finde ich, in den klassischen Therapien.
00:18:29
Speaker
Und auch da wieder, wir haben das letzte Mal schon drüber gesprochen, diese Irritation, die auch bei mir schon gleich auftaucht, wenn man hört, du brauchst ein 1er NC für ein Therapiestudium.
00:18:43
Speaker
Ja, da hast du halt, wie du es selber auch gesagt hast das letzte Mal, Menschen, die sehr gut darin sind, Wissen sich aufzunehmen, die an sich schon
00:18:53
Speaker
einfach in ihrem ganzen System einen starken Fokus auf Kognition, auf Ratio haben.
00:19:01
Speaker
Und die bringst du jetzt in Berufe rein, die eigentlich einen viel, viel größeren Fokus auf der Herzebene haben müssten, beziehungsweise eine Verbindung von diesen beiden, um da wirklich in der Tiefe oder auf der emotionalen Ebene auch helfen zu können.
00:19:20
Speaker
Und das ist, finde ich, so das Spannende und ich glaube, da kann Coaching so eine tolle Ergänzung sein und ich bin so froh, ich hatte letztens auch ein Gespräch mit einer Therapeutin für, die ist so in der Klinik für Kinder, eine klinische Therapeutin, die sagt dann auch,
00:19:40
Speaker
Ja, wir brauchen Angebote, die über Therapie hinausgehen, wo Klienten in der Selbstverantwortung sein können oder in die Selbstverantwortung kommen und sich auch außerhalb der Therapieräume
00:19:55
Speaker
weiter selbstverantwortlich um ihre Entwicklung kümmern.
00:20:00
Speaker
Also so Kultherapeuten gibt es da auch, die das definitiv sehen, dass Coaching dann eine unheimlich gute Ergänzung sein kann oder auch sein muss, weil ich meine, Fakt ist, Therapie ist für Menschen, die nach Schulsystem krank sind und wir haben aber ganz viele Menschen, die müssen doch erst gar nicht krank werden.
00:20:24
Speaker
Ja, und sind es meiner Meinung nach, je nachdem, woran man Krankheit misst, sind es trotzdem schon.
00:20:31
Speaker
Nur, also, ich sag mal so, ich will jetzt nicht von der Diagnose ausgehen, weil von der Diagnose sind die Menschen noch gesund.
00:20:40
Speaker
Aber trotzdem, wenn man sich
00:20:42
Speaker
wenn man sich mal so den Durchschnitt anguckt und die Themen und die allgemeine innere Belastbarkeit und die Emotionen, die so primär da sind und auch der Umgang damit, haben wir meiner Meinung nach schon
00:20:55
Speaker
überwiegend emotional und psychisch zumindest schwer belastet Menschen, sage ich mal.
00:21:01
Speaker
Und der Weg in dann diesen Knoten, dass der Knoten platzt und daraus sich dann auch was Tieferes entwickelt, ist halt wirklich einfach sehr gering.
00:21:10
Speaker
Also da braucht es dann teilweise nicht mehr viel und ich sage mal,
00:21:15
Speaker
Das, was du eben gesagt hast, finde ich auch so wichtig und das ist auch etwas, was mir mit am meisten geholfen hat.
00:21:23
Speaker
Also ich würde so ein bisschen sagen, bei mir war das wie so ein Treppenstufensystem.
00:21:28
Speaker
Meine erste Berührung mit Therapie hat mir damals geholfen.
00:21:32
Speaker
Also ohne das weiß ich nicht, wie es damals ausgegangen wäre, aber es hat mir geholfen, mich zu stabilisieren und eine Idee zu bekommen von vielleicht gibt es doch einen Weg.
00:21:41
Speaker
Dann bin ich in dieses Coaching gekommen, also es war ja meine erste Emotionscoaching-Ausbildung und habe so gedacht, krass, tiefer geht es nicht.
00:21:50
Speaker
Es ist richtig krass und es kommt an Stellen, da war ich vorher noch nie und wow, jetzt verstehe ich endlich, wie Menschen und die Charaktere sind.
00:22:00
Speaker
Und dann habe ich eine weitere Ausbildung gemacht und das war bis jetzt, also bis jetzt habe ich noch nichts Tieferes gemacht, kommt bestimmt oder vielleicht noch, aber
00:22:08
Speaker
Da habe ich diese Ausbildung, diese Körpergestaltausbildung und die systemische Familienaufstellungsausbildung gemacht und ich war geschockt, wie viel mehr Tiefe doch noch empfindbar war und wie viel tiefer man da noch reingehen kann und wie viele Vermeidungsstrategien,
00:22:27
Speaker
auch in den einzelnen Coaching- und Ausbildungsbereichen sind, weil zum Beispiel bei meinem Thema war ganz viel, also bei meinen Panikattacken war und ist auch teilweise noch ganz stark das Thema Tod mit drin, das Thema Abschied und Verlust.
00:22:43
Speaker
Es waren pränatale, also vorgeburtliche und geburtliche Themen,
00:22:48
Speaker
die da mit reingespielt haben.
00:22:50
Speaker
Und das waren alles so Dinge, ich war erst mal komplett, also hätte da nicht jemand gesessen, für den das einfach Alltag war, der so gesagt hat, ey, das ist für mich Alltag, das ist bei fast jedem im System drin, weil das einfach unsere Urthemen und Urängste sind, hätte ich gedacht, ach du Scheiße, ich glaube, für mich gibt es keinen Weg mehr.
00:23:07
Speaker
Weil das hat mich so erschüttert, dass es doch noch so viel tiefer geht und ich dachte plötzlich,
00:23:13
Speaker
Ist da denn noch alles in mir, was ich nicht weiß?
00:23:16
Speaker
Es machte für mich aber plötzlich auch total Sinn zu dem Symptom, was ich hatte mit den Panikattacken, was ja auch existenziell war.
00:23:24
Speaker
Es hat mich total erschüttert.
00:23:25
Speaker
Ich habe mich ohnmächtig gefühlt.
00:23:27
Speaker
Ich habe das Gefühl, ich verliere die Kontrolle.
00:23:29
Speaker
Ich verliere alles um mich herum.
00:23:31
Speaker
Es hat sich gekoppelt mit dieser starken Verlustangst und auch mit der starken Isolation.
00:23:36
Speaker
Also wirklich in dieses, ich gehe nicht mehr raus, ich fahre nicht mehr nachts Auto,
00:23:40
Speaker
Ich bin am liebsten nur noch zu Hause, schlafen mal gucken, je nachdem, wie geht es denn den anderen, bevor sie abends ins Bett gehen.
00:23:47
Speaker
Also im Prinzip hat meine Panikattacke mich genau mit dem Gesicht da reingedrückt, was meine tiefsten Themen sind.
00:23:53
Speaker
Und diese ganzen Regulationstechniken und auch die stabilisierenden Coaching-Einheiten vorher brauchte ich.
00:24:02
Speaker
um überhaupt da reingehen zu können.
00:24:03
Speaker
Das war ganz klar.
00:24:05
Speaker
Aber als ich dann bis da drin war, gab es für mich auch keinen anderen Weg mehr.
00:24:08
Speaker
Muss ich auch sagen.
00:24:08
Speaker
Da war alles andere plötzlich so, ja, kann man mal machen.
00:24:11
Speaker
Und dann versteht mich nicht falsch.
00:24:13
Speaker
Ressourcenstabilisierung ist für mich ein ganz zentraler Punkt, weil es braucht Sicherheit im Kontakt, aber auch in sich, um in diese tiefen Themen reinzugehen.
00:24:22
Speaker
Gleichzeitig glaube ich, dass wenn sich ein Thema so dolle zeigt über körperliche Symptome,
00:24:28
Speaker
ist das System längst bereit, da reinzugehen, weil es ist schon mittendrin.
00:24:31
Speaker
Es ist einfach nur noch nicht bewusst greifbar, was da eigentlich gerade innerlich tobt,
00:24:37
Speaker
Und was auch für Emotionen darin feststecken.
00:24:41
Speaker
Und das war auch das erste Mal, dass mir jemand gesagt hat, drück die Wut aus.
00:24:46
Speaker
Wut ist eine Emotion, die drückt sich aus, die ist laut, die tobt.
00:24:50
Speaker
Und die ist aggressiv und die pulsiert.
00:24:52
Speaker
Und die drückt man nicht zurück in den Körper, weil da ist sie sowieso gerade schon untobt.
00:24:57
Speaker
Und ich weiß noch, wie das erste Mal, ich habe dann ja meinen Coach gewechselt, lag auch daran, dass mein Coach damals dann ja auch mein Chef wurde.
00:25:06
Speaker
also Maik hat mich damals ein paar Mal gecoacht und das passte dann einfach nicht mehr so von der Rollenverteilung und hab dann meinen Coach irgendwann gewechselt und jetzt bin ich heute beinahe Coachin aus Köln.
00:25:17
Speaker
Ey, und
00:25:18
Speaker
ich muss sagen, die ist nicht nur nett, die ist, also ich fühle mich von der immer empathisch und mitführend behandelt, aber die ist nicht nett, also die ist jetzt nicht so, ja, da hast du recht, das ist wirklich irgendwie ganz doof und drückt mich dann noch und so weiter, sondern die sagt auch mal, okay, Lena, wir kennen uns jetzt auch ein bisschen, okay, Lena, ich möchte, dass du jetzt aufhörst zu weinen, weil ich spüre, du bist nicht traurig.
00:25:38
Speaker
Und in dem Moment switcht das und ich merke, das stimmt, weil sonst würde ich ja weiter traurig sein, das hat sie auch gesagt, daran sehe ich, du bist wirklich nicht traurig, weil
00:25:45
Speaker
Ich könnte jetzt sagen, was ich will, wenn es wirkliche Trauer wäre, wird das einfach weiterfließen.
00:25:48
Speaker
Aber dass du jetzt so schnell bockig darauf reagierst, was ich gesagt habe, zeigt, dass es eine vorgeschobene Emotion war.
00:25:55
Speaker
Und das ist nicht, weil ich blöd bin oder böse oder sie böse ist, sondern weil meine Psyche diese Wut zurückhalten wollte.
00:26:04
Speaker
Und das waren genau die Momente, wo ich so angepiekst wurde,
00:26:08
Speaker
Und trotzdem darin gehalten wurde und trotzdem wusste, die mag mich trotzdem, die verachtet mich dafür jetzt nicht oder ist genervt oder so, die den größten Veränderungsprozess hervorgerufen haben.
00:26:18
Speaker
Und deswegen das, was du gesagt hast mit dem Kontakt und mit in Begegnung gehen, bin ich ein absoluter Befürworter davon, weil wenn wir uns mal angucken, wie Verletzungen entstehen,
00:26:30
Speaker
Die entstehen immer in Kontakt, immer in Begegnung, immer durch das, was spiegelt mir meine ersten Bezugspersonen, wenn ich noch kein stabiles Ich entwickelt habe.
00:26:39
Speaker
Und demnach kann das gar nicht funktionieren, dass sich das kognitiv löst, sondern es braucht wieder eine Begegnung, die das korrigiert, die eine andere Erfahrung reingibt, die zeigt...

Körperempfindungen und Verkörperung

00:26:50
Speaker
Es geht auch anders.
00:26:51
Speaker
Emotionen können auch anders gehalten werden.
00:26:53
Speaker
Es stimmt gar nicht, dass du so wertlos bist und es stimmt gar nicht, dass dein Körper damals dir was Falsches gesagt hat, als er gesagt hat, ich bin satt.
00:27:03
Speaker
Das stimmte schon, nur es gab andere Menschen, die konnten das in dem Moment nicht halten.
00:27:08
Speaker
Und demnach ist in dir das Gefühl entstanden von, ich bin falsch, aber das stimmt gar nicht.
00:27:12
Speaker
Und das braucht es meiner Meinung nach und das kannst du kognitiv jemandem 30 Mal erklären, der versteht das auch, der weiß das auch.
00:27:18
Speaker
Es gibt inzwischen tausend Bücher, wo das erklärt ist, aber es erreicht nicht die Ebene, wo es gelöst werden kann, wo das sich festgesetzt hat und dafür braucht es eben den Körper und das.
00:27:28
Speaker
die emotionale Basis und ja, das ist das, was mich an Coaching, zumindest Coaching, wie wir es verstehen und auch in unseren Räumen und auch der Ausbildung quasi dann oder in den neuen Projekten, die anstehen, quasi integrieren wollen, das ist der Teil, den ich daran am meisten liebe und wir haben das letzte Mal schon ausführlich oder davor auch schon ausführlich darüber gesprochen, es gibt natürlich Coaching und Coaching, aber so wie wir es definieren mit dem, was wir gerade beschreiben,
00:27:59
Speaker
ist für mich das bis jetzt das, wo ich sage, bei mir hat es am meisten verändert.
00:28:03
Speaker
Was ich ganz spannend fand, war, als du eben gerade gesagt hast, oder als die Erkenntnis kam von wegen, boah, krass, wie viel tiefer kann es noch gehen?
00:28:12
Speaker
Ich glaube, also das geht Ebene um Ebene um Ebene und hängt immer davon ab, wie viel wir selber zulassen können.
00:28:21
Speaker
Aber ich kann sehr gut verstehen, was du meinst, gerade wenn es auch darum geht, in die Tiefen des Körpers einzutauchen.
00:28:30
Speaker
Also das war...
00:28:31
Speaker
Das, was ich dann auch in meiner Embodiment-Ausbildung nochmal ganz anders erfahren habe, wo es eben auch nicht nur um die Emotionen geht, die überhaupt fühlen zu können oder die ausdrücken zu können über Worte und vielleicht auch mal ein paar Töne, sondern wirklich zu spüren, wo sitzt das genau im Körper und
00:28:51
Speaker
auch an den Punkt zu kommen, den Verstand mal wirklich komplett beiseite zu lassen oder ihn einfach quatschen zu lassen und trotzdem beim Körper zu bleiben und zu spüren, was für eine Macht in einem sicheren Rahmen dann auch die intuitive Bewegung hat.
00:29:10
Speaker
Also wenn wir den Körper uns bewegen lassen müssen,
00:29:14
Speaker
Und nicht mehr den Kopf, den Körper bewegen lassen.
00:29:18
Speaker
Ja, absolut.
00:29:19
Speaker
Das sind ganz neue Ebenen und du merkst, der Körper öffnet sich immer tiefer und tiefer und tiefer und du kommst damit hin.
00:29:29
Speaker
Mit Gefühlen, mit Körperempfindungen in Kontakt und auch vor allen Dingen deine Kapazität steigt, das auch nicht nur halten, sondern auch fließen und ausdrücken zu können.
00:29:41
Speaker
Und du merkst richtig, da passieren Dinge, die kannst du kognitiv überhaupt gar nicht erinnern.
00:29:49
Speaker
sag mal, erlauben oder auslösen, sondern die Erlaubnis passiert durch die innere Sicherheit, die sich aufbaut, Schicht um Schicht, wo du tiefer gehst und dieser Teil in dir, der das sicher halten kann.
00:30:03
Speaker
Und dann, also ich weiß nicht, was so deine Erfahrungen waren, das würde mich mal interessieren, aber für mich waren immer so die krassesten Erfahrungen in dieser Form von Coaching-Session, dass
00:30:14
Speaker
Also ich weiß, einmal zum Beispiel, da habe ich an eine Szene gedacht und der Coach hat mich da reingeführt und dann hat auf einmal meine Kehle gebrannt, als würde mir hier einer eine Kippe ausdrücken.
00:30:27
Speaker
Also wirklich Schnappatmung und als würde hier einer eine brennende Kippe reindrücken, weil der Körper einfach irgendwas macht und zum Ausdruck bringt,
00:30:40
Speaker
wo es überhaupt gar nicht darum geht, irgendwie nochmal eine traumatische Erfahrung kognitiv durchzuspielen, sondern einfach nur mit dem Körper in Verbindung zu gehen und ihn das machen zu lassen, was er bereit ist zu tun.
00:30:59
Speaker
Oder dass ich mal so eine Session hatte,
00:31:02
Speaker
die ich im Übrigen dann auch selber nochmal alleine, ohne Begleitung irgendwann wiederholt habe, indem ich sowohl mit Begleitung als auch in der Session, wo ich es dann selber halten konnte, Galle gespuckt habe.
00:31:14
Speaker
Also wirklich die pure, flüssige
00:31:18
Speaker
Galle.
00:31:19
Speaker
Obwohl ich vorher gegessen hatte, das Essen ist drin geblieben, obwohl ich vorher einen Kakao getrunken hatte, das ist alles drin geblieben.
00:31:26
Speaker
Mein Körper hat einfach nur, nachdem ich geschrien habe, wie am Spieß, aber von unten heraus einfach nur die Galle gespuckt.
00:31:37
Speaker
Und danach diese
00:31:39
Speaker
Das hört sich erstmal krass an, gerade für Menschen, die das halt nicht, das passiert ja nicht einfach, sondern das ist ja das Ergebnis von Arbeit, von emotionaler Arbeit und Fähigkeiten, die man entwickelt, damit der Körper das überhaupt zulassen kann.
00:31:55
Speaker
Und für mich war das in der Situation gar nicht traumatisch.
00:31:58
Speaker
Das war auch gar nicht überfordernd.
00:32:00
Speaker
Das war eher so ein Huchverfahren.
00:32:02
Speaker
ja, damit habe ich jetzt nicht gerechnet, aber okay, ich lasse es halt einfach mal passieren, ja?
00:32:08
Speaker
Und diese Erleichterung danach, diese Erlösung danach, dass du spüren kannst im ganzen Körper, wie sich etwas löst,
00:32:18
Speaker
was da festgesessen hat.
00:32:21
Speaker
Das ist unbeschreiblich und einfach eine ganz andere Form von Erfahrung mit sich selbst, die auch dann wiederum, das gibt ja so einen weiteren Effekt, nicht nur, dass du vorher die Sicherheit hattest, dass du da überhaupt reingehen konntest, sondern
00:32:39
Speaker
Du hast hinterher noch mehr Sicherheit, weil du die Erfahrung gemacht hast.
00:32:43
Speaker
Also mir kann überhaupt nichts passieren.
00:32:45
Speaker
Mein Körper macht das für mich und es ist alles richtig damit.
00:32:51
Speaker
Hast du solche Erfahrungen auch gemacht, was so körperliche Reaktionen angeht?
00:32:59
Speaker
Also eine Situation, die mir eingefallen ist, das war glaube ich sogar mein erstes oder zweites Coaching bei dieser Coaching in Köln.
00:33:08
Speaker
es ging darum, dass ich diese Körpergestaltausbildung machen wollte und mir wurde die empfohlen und mir wurde gesagt, dass man da auch Wut ausdrückt mit der Stimme.
00:33:20
Speaker
Mein ganzer Körper hat gesagt, wenn ich da vor dem ganzen Kurs brüllen muss, dann mache ich das nicht.
00:33:27
Speaker
Das war komplett geblockt.
00:33:29
Speaker
Ich wollte diese Ausbildung aber unbedingt machen und dann habe ich gedacht, okay, ich gucke mir das mal an.
00:33:33
Speaker
Und dann bin ich eben zu dieser...
00:33:36
Speaker
ja, Coaching, ich mag das Wort nicht so gerne, aber also die weibliche Form davon bin ich auf jeden Fall zu ihr gegangen und auf jeden Fall haben wir dann zu...
00:33:46
Speaker
dem Thema Entscheidungen und Raum halten oder beziehungsweise den eigenen Raum verteidigen, eine Übung gemacht.
00:33:52
Speaker
Ich sollte mich hinstellen.
00:33:53
Speaker
Sie hat ein Springseil um mich gelegt und ist auf mich zugekommen und ich sollte ihr nur durch meine Stimme und mit dem Wort Stopp signalisieren, dass sie nicht weitergehen darf.
00:34:02
Speaker
Und sie bleibt nur dann stehen, wenn mein Stopp ein wirkliches Stopp ist und nicht ein theatralisches Stopp oder ein verstummtes Stopp, sondern ein richtiges Stopp.
00:34:12
Speaker
Das musste nicht mal
00:34:13
Speaker
unfassbar laut sein, aber es musste klar sein, es musste ganz klar sein, Stopp bis hierhin und nicht weiter und das musste meinen Körper ausstrahlen und wenn sie das nicht gefühlt hat, dass sie so ein Gefühl hatte von ich zucke zurück und ich gehe jetzt wirklich nicht weiter darauf zu, ist sie weitergegangen, um zu signalisieren,
00:34:29
Speaker
was für eine Ausscheidung man natürlich darin auch hat.
00:34:31
Speaker
Also warum plötzlich Entscheidungen schwer fallen, weshalb man immer ausgenutzt wird, weshalb man immer wieder an die gleichen Personen gerät, die einen nicht wertschätzend behandeln, weshalb man die Gehaltserhöhung wieder nicht bekommt, obwohl man gut arbeitet.
00:34:42
Speaker
Also um spürbar zu machen, was diese Blockade in dieser gesunden Aggression, also in dem klaren Grenzen setzenden Ja und Nein sagen können, eigentlich für eine Auswirkung hat und wie sehr die auch auf jemand anderes ausstrahlt.
00:34:57
Speaker
Also ist sie auch an mich zugekommen.
00:35:00
Speaker
nichts ging bei mir, gar nichts.
00:35:01
Speaker
Ich konnte nicht mal stoppflüstern.
00:35:03
Speaker
Es war, als würde meine Stimme versagen.
00:35:06
Speaker
Ich habe das Gefühl, ich habe keine Stimme mehr.
00:35:07
Speaker
Und das war richtig krass, weil es war nicht, dass ich dachte, ich glaube, ich kann das nicht, sondern ich hatte das Gefühl, ich kann meine Stimme nicht benutzen.
00:35:15
Speaker
Es war so krass blockiert.
00:35:17
Speaker
Dann hat sie es nochmal gemacht, nochmal und nochmal und es hat sich nichts geändert.
00:35:20
Speaker
Und einmal ist sie dann auf mich zugekommen.
00:35:22
Speaker
Ich kannte sie, ich habe ihr vertraut.
00:35:24
Speaker
Hat dann gesagt, ich lege mal kurz die Hand auf deinen Hals.
00:35:28
Speaker
hat das dann auch gemacht und dann hat sie mir in die Augen geguckt und hat gesagt, ich könnte dich erwürgen und du würdest nichts sagen.
00:35:34
Speaker
Mhm.
00:35:35
Speaker
Und das war, ich habe auch jetzt Gänsehaut, das ist so durch meinen ganzen Körper gegangen, weil ich wusste in dem Moment, das stimmt.
00:35:42
Speaker
Ich hätte zwar Angst gehabt innerlich, aber ich hätte mich nicht ausdrücken können, egal was die gemacht hätte.
00:35:47
Speaker
Und dann haben wir eine systemische Ausstellung dazu gemacht, wo halt diese Aggressionshemmung entstanden ist.
00:35:52
Speaker
Das hatte dann was mit der väterlichen Kette zu tun, mit Gewalt und so weiter.
00:35:55
Speaker
Also nicht Gewalt, die mir selber widerfahren ist, sondern wir haben ja alle...
00:35:59
Speaker
Vorgeneration, Krieg und so weiter ist auch nicht weit entfernt.
00:36:02
Speaker
Also irgendwo in der Familiengeschichte ist halt gelernt worden, okay, Ausdruck, Aggression gleich Gewalt und Gewalt ist das Schlimmste der Welt, also halten wir das zurück, also spalten wir das ab.
00:36:14
Speaker
Und nachdem wir diese Ausstellung gemacht haben, hat sie wieder ein Springseil hingelegt und hat gesagt,
00:36:19
Speaker
Entweder du bleibst jetzt hinter dem Springseil, dann bleibst du in diesem System und in der Verstimmung oder du trittst raus, aber wenn du raustrittst, dann nur mit einem Befreiungsschrei.
00:36:30
Speaker
Also es gab nur die Option, entweder verstummt zu bleiben oder halt mich auszudrücken.
00:36:33
Speaker
Und sie hat gesagt, du hast noch fünf Minuten, weil danach kommt die nächste Klientin und es gibt keinen Druck, du musst es jetzt nicht machen.
00:36:39
Speaker
Du kannst auch da drin bleiben und du kannst auch das nächste Mal wiederkommen, dann machen wir daran weiter.
00:36:42
Speaker
Also sie hat mich nicht unter Druck gesetzt.
00:36:44
Speaker
Aber in mir wurde diese Kraft grüße, die gesagt hat, ich will nicht da drin bleiben.
00:36:48
Speaker
Es gab aber immer noch diese Kraft, die gesagt hat, ich will aber auch nicht laut werden.
00:36:52
Speaker
Und dann hat sie gesagt, fang leise an.
00:36:54
Speaker
Also machst in 10% Stolten erstmal, ich sollte dann Ja brüllen, weil das dieser Befreiungsschrei war.
00:37:02
Speaker
Erstmal einfach nur Ja sagen, das ein bisschen lauter werden lassen, damit das nicht so 0 auf 100 Pegel ist.
00:37:07
Speaker
Und dann
00:37:09
Speaker
habe ich das gemacht und ich war so irritiert, so überrascht und aber auch so beeindruckt irgendwie von mir, was da einfach für eine Wucht hinter war.
00:37:21
Speaker
Und dann bin ich da rausgegangen aus dieser... Und dann bin ich da rausgegangen aus dieser...
00:37:32
Speaker
Erhobenenhaupt ist rausgegangen und dachte mir so, mir kann gar nichts mehr was anhaben.
00:37:35
Speaker
Ich fühle mich so stark.
00:37:38
Speaker
Und dann habe ich einfach das ganze Wochenende durchgeheult.
00:37:41
Speaker
Mir ging es richtig scheiße.
00:37:42
Speaker
Es ist richtig was abgeflossen.
00:37:44
Speaker
Ich habe sie dann angerufen und gefragt, ey, sag mal, bleibt das so?
00:37:47
Speaker
Weil mir geht es echt schlechter als vorher.
00:37:50
Speaker
Und dann meinte sie so, Lena, es ist alles gut, wenn wir mit Wut in Kontakt kommen.
00:37:55
Speaker
Dann kommt automatisch Trauer hinterher, die Verletzung, die...
00:38:03
Speaker
Ja, und dann kommt automatisch die Verletzung hinterher, dann kommt automatisch die Verzweiflung hinterher, dann kommt die tiefsitzende Trauer hinterher, die nicht einfach nur überlagert ist, so wenn man nah am Wasser gebaut ist, sondern das, was wirklich da drunter sitzt und gibt dem mal drei, vier Tage, wenn es da nicht besser wird, melde dich nochmal.
00:38:18
Speaker
Und dann hat das auch wirklich so ein Wochenende gedauert und ich war total nah am Wasser gebaut.
00:38:24
Speaker
Mir ging es nicht schlecht, also ich hatte nicht das Gefühl, oh Gott, ich kann das nicht halten, aber klar kam kurz der Gedanke,
00:38:30
Speaker
boah, also ich hoffe, das geht wieder weg.
00:38:32
Speaker
Und nachdem sie mir dann gesagt hat, ja, das geht auch wieder weg, aber da fließt gerade einfach was ab, konnte ich mich da rein entspannen und danach wurde es deutlich leichter.
00:38:41
Speaker
Und dazu würde ich gerne auch sagen, was du eben gesagt hast, diese Erfahrungen, auch wie das mit der Galle und alles, was so erstmal so klingt wie, ach du Scheiße, das sind alles so Dinge, die will ich gar nicht erleben, das klingt ja furchtbar,
00:38:53
Speaker
Ich glaube, dazu gibt es zwei Haltungen und auch zwei Perspektiven, weil ich würde dem zustimmen, dass das furchtbar ist, wenn man es entweder alleine erlebt, also wenn es einem einfach überkommt und plötzlich wird der Körper komplett verrückt und man hat keine Ahnung, wie soll ich es einsortieren.
00:39:09
Speaker
Oder wenn man es mit jemandem begleitend macht, das finde ich fast noch schlimmer, wenn die Person dann selber überfordert ist und signalisiert, ach du Scheiße, was passiert hier gerade, ich kann das gar nicht halten und wir müssen vielleicht mal einen Arzt rufen, weil das ist ja nicht normal oder wie auch immer,
00:39:22
Speaker
Dann kann das ja traumatisierend sein und man kann sich das ein bisschen so vorstellen wie so ein tiefer Ozean und plötzlich unter der Wasseroberfläche wird es plötzlich schwarz und es ist wie so ein, also alles fängt an zu pluppern und der Sturm zieht auf und unter dir ist wie so ein Wirbelsturm und du denkst, ach du Scheiße, was passiert gerade und wenn du niemanden hast,
00:39:45
Speaker
dann fühlt sich das an, als würdest du davon komplett überrollt werden, als könntest du überhaupt nichts machen.

Grenzen der traditionellen Therapie

00:39:49
Speaker
Wenn du aber einen Schiffsführer dabei hast, der schon tausendmal auf dem Meer war und sagt, ja, keine Sorge, das ist das Gewitter und das ist nur die Turbine vom Boot, weil wir fahren jetzt los und deswegen ist es gerade unter uns so turbulent, sage ich mal,
00:40:04
Speaker
Dann kann man sich da rein entspannen.
00:40:05
Speaker
Gleiche Situation, aber man hat plötzlich die Gewissheit, es ist nichts Schlimmes, es geht vorbei und hier ist jemand, der kann das mit mir halten und der fühlt mich sicher da durch.
00:40:13
Speaker
Und das ist für mich der Unterschied von Coaching, was tief geht, was retraumatisiert oder wenn man das Wort nicht benutzen möchte, was zumindest weiteren Schaden anrichtet und auch wirklich tiefen Schaden hinterlassen kann.
00:40:25
Speaker
Und hinter Coaching oder auch Therapie oder anderen begleitenden Dingen, die man so machen kann,
00:40:29
Speaker
die einen zwar dahin führen, wo man hin muss auf eine Art, um das auch zu lösen, weil ansonsten hätte man das Symptom nicht und würde auch nicht zur Therapie gehen im besten Falle, wenn man es nicht lösen möchte, aber gleichzeitig die Sicherheit gibt von ich kenne mich hier aus, es ist alles gut, wenn mal etwas nicht gut ist, bin ich da und wir kriegen es reguliert und das ist für mich der entscheidende Unterschied und das war auch eine der nicht so schönen Erfahrungen mit meiner Therapeutin damals.
00:40:55
Speaker
Es war so, dass die Kinder- und Jugendtherapeutin war und ich habe ja erst mit
00:40:59
Speaker
ich glaube, 17 die Therapie angefangen, war dann drei Jahre, das heißt, ich kam dann an die Grenze zu 21, das heißt, da war eigentlich ihre Erlaubnis, mich zu begleiten, abgelaufen und das merkte man im Kontakt, also es war so, ja und wie geht es dir denn jetzt und ich glaube, du kannst jetzt auch bald ohne Therapie weitermachen und ich habe so gespürt, da ist noch was anderes drunter und nicht jetzt einfach nur, dass es mir so viel besser geht.
00:41:23
Speaker
Und dann war dann die vorletzte Sitzung, war das glaube ich, also die vorletzte Therapieeinheit und dann meinte sie, ja und wie geht es denn Ihnen?
00:41:31
Speaker
Das fand ich auch schon immer so geil, ich war halt 17 und wurde halt gesiezt, das war für mich komisch.
00:41:37
Speaker
Aber auf jeden Fall habe ich, mir ging es nicht gut, mir ging es richtig schlecht damals und ich habe dann so gesagt, ja also mir ging es jetzt eine Zeit lang besser, aber jetzt merke ich irgendwie wieder,
00:41:45
Speaker
die Panikattacken werden wieder stärker, ich hinterfrage meine Beziehungen, mir wird übel, ich muss wieder zur Schule gefahren werden, weil ich morgens im Bus mir so übel wird und so Angst habe, dass ich mich übergeben muss und gar nicht weiß, wie ich mich dann regulieren kann.
00:42:00
Speaker
Und dann hat sie geantwortet, ja, aber eigentlich müssten sie doch mit allem, was wir gemacht haben, jetzt weiter sein.
00:42:06
Speaker
Und das hat mich so zurückgekickt, weil das ja komplett meinen Scheitern wieder getriggert hat, weil es mir das Gefühl gegeben hat,
00:42:15
Speaker
Ich bin ein hoffnungsloser Fall.
00:42:16
Speaker
Also für mich gibt es da scheinbar keinen Weg raus.
00:42:19
Speaker
Das, wo es sich schon verbessert hat, zählt scheinbar gerade nicht, weil an irgendwas wird das ja gemessen, dass es bei mir weiter sein müsste.
00:42:26
Speaker
Und dann zu wissen, es war die vorletzte Therapiesitzung, das hat mich richtig fertig gemacht.
00:42:32
Speaker
Und gleichzeitig bin ich auch ein bisschen dankbar, dass sie mich so ein bisschen da rausgeschubst hat, auch wenn vielleicht die Begründung eine andere war.
00:42:40
Speaker
Aber ich hatte immer das Gefühl, ich weiß nicht, wie ich ohne Therapie leben soll.
00:42:44
Speaker
Ich weiß nicht, wie ich das schaffen soll.
00:42:45
Speaker
Ich weiß nicht, wie meine Zeit dann ohne Therapie wird.
00:42:49
Speaker
Und ich hätte wahrscheinlich auch noch mal das Doppelte an Therapiezeit genommen.
00:42:52
Speaker
Einfach, weil es mir Sicherheit gegeben hat.
00:42:55
Speaker
Und ich brauchte es zu dem Zeitpunkt aber wirklich gar nicht mehr so sehr.
00:42:58
Speaker
Es gab trotzdem Momente, wo es mir schlecht ging und so.
00:43:00
Speaker
Aber ich brauchte das nicht mehr, um überleben zu können.
00:43:04
Speaker
Und diese Erfahrung war auch sehr heilsam zu merken,
00:43:07
Speaker
okay, das war wie so das erste Mal selber dann auf dem offenen Meer sein und okay, oh, es ist turbulent, ah, okay, aber das ist, weil der Motor angeht und ich kann das irgendwie halten oder oh, scheiße, da kommt ein Gewitter, aber okay, das bleibt jetzt ein paar Minuten, dann geht das vorbei.
00:43:25
Speaker
Also es hat dann schon nachgewirkt und ja, der Zustand war zwar nicht haltbar langfristig, aber ich habe gemerkt, ich brauche es nicht und das war für mich auch wichtig, das zu erfahren.
00:43:36
Speaker
Ja, also das ist natürlich ein wichtiger Aspekt, wo dann auch wieder dieser Abnabelungsprozess stattfinden darf.
00:43:46
Speaker
Die Frage ist halt immer nur, wie wird der eingeleitet?
00:43:49
Speaker
Also wird der mit, sie müssten jetzt weiter sein eingeleitet oder wird das eingeleitet mit, schau mal, ich habe da das Gefühl, dass es ganz gut wäre, wenn du es mal einen Moment alleine probierst, ja?
00:44:04
Speaker
damit du eben auch nicht in der Abhängigkeit zu diesen Sitzungen oder auch zu dem Coaching bleibst.
00:44:10
Speaker
Also das ist ja, und wenn irgendwas ist, kannst du dich trotzdem zu jeder Zeit melden.
00:44:14
Speaker
Also, dass trotzdem so ein bisschen dieses Sicherheitsnetz ist, dass die Beziehung nicht, ähm,
00:44:21
Speaker
nicht zerstört wird, die man da jahrelang aufgebaut hat.
00:44:25
Speaker
Das ist ja leider was, was wir häufig auch von unseren Klientinnen hören, wenn dann Therapeuten sagen, ja, wenn sie jetzt noch ein Coaching parallel machen, was machen sie dann jetzt noch hier?
00:44:38
Speaker
So nach dem Motto, wenn ich nicht die einzige Retterin für dich bin, ja, dann kannst du dich gleich wieder verpissen, so ungefähr.
00:44:44
Speaker
Oder auch
00:44:47
Speaker
andere Klienten, die dann berichtet haben, ja, also, ne, ich kann ihnen da jetzt nicht weiter helfen, sie verhalten sich wie eine Süchtige.
00:44:57
Speaker
Ja, super.
00:44:58
Speaker
Also, ne, wir machen das jetzt schon so viel, wenn dann die, ob das jetzt Coach oder Therapeut, das ist egal, wenn die eigene Frustration des Therapeuten oder des Coaches, ne,
00:45:14
Speaker
die Kapazität des Coaches oder des Therapeuten, sich damit selbst zu regulieren, übersteigt und dadurch im Prinzip genau das wiederholt wird, was die betreffenden Klienten ja häufig auch erfahren haben, nämlich diese Ablehnung, du bist nicht richtig, du bist nicht schnell genug, du bist nicht gut genug, das frustriert mich und deswegen sorge ich jetzt nicht für meine Frustration selbst, sondern ich stülpe dir die über und projiziere die auf dich drauf und mache dich sozusagen
00:45:41
Speaker
zum Schuldigen, dass ich mich jetzt als Therapeut oder Coach frustriert fühle.
00:45:48
Speaker
Und es ist auch so, ich fand das, also jetzt heute rückblickend, war das halt auch ein bisschen passiv-aggressiv, weil ich sag mal, es wäre ja auch eine Option gewesen zu sagen, weißt du,
00:45:58
Speaker
Also die Kinder- und Jugendtherapieregelung geht bis 21.
00:46:01
Speaker
Du wirst in ein paar Monaten 21, also kann ich dich nicht mehr begleiten.
00:46:07
Speaker
Lass uns schauen, wie kann ein guter Übergang aussehen, wie kannst du vielleicht auch jemanden finden, wenn weiter Therapiebedarf besteht.
00:46:14
Speaker
dass du gut begleitet wirst, das hätte mir ja viel mehr Sicherheit gegeben und sie trotzdem in ihrer Regelung bleiben lassen, aber das fühlte sich in dem Moment, ich weiß nicht, Menschen, die diese Situation nicht kennen und auch wenn ich das jetzt heute, wenn ich darüber erzähle heute, dann denke ich mir auch so, ja, das war ihr Thema und so weiter, aber in dieser Situation, das erleben wir auch bei unseren Frauen im Coaching, wenn sie
00:46:37
Speaker
merken, jetzt bin ich wieder in so eine Essattacke gefallen.
00:46:41
Speaker
Und dann sagt wieder jemand aus der Familie oder eine Therapeutin oder ein Coach oder wie auch immer, ja, aber das kann doch nicht sein, du machst doch jetzt schon so viel.
00:46:48
Speaker
Wie kann das denn jetzt immer noch so sein?
00:46:50
Speaker
Also bringt das denn dann überhaupt was, was du da dann im Coaching und in der Therapie machst?
00:46:55
Speaker
Das ist so ein krasser Schlag ins Gesicht und das triggert einen auf so einer tiefen Ebene.
00:47:01
Speaker
Es geht bis ins Mark, weil es genau das ist,
00:47:04
Speaker
ausspricht von einer Person, der man ganz viel Vertrauen, Zuneigung und der auch irgendwie was Intimes schenkt, indem man so einen tiefen Einblick erlaubt und von dieser Person, die ja auch eine Mutterabbild ist oder eine Bezugspersonabbild ist, gespiegelt zu bekommen, ja, du hast recht, du bist wirklich zu schlecht, du kriegst es wirklich nicht hin, das, was du gerade alles machst, reicht nicht aus und ist eigentlich sowieso Quatsch.
00:47:28
Speaker
Und mein Körper macht was Falsches.
00:47:31
Speaker
Das wird alles mit einem Schlag komplett angetriggert.
00:47:34
Speaker
Und ich sage mal, es geht gar nicht darum, Schuld zu verteilen, weil sowas kann immer passieren.
00:47:39
Speaker
Wir können uns als Klienten immer durch irgendetwas angetriggert fühlen, was ein Coach oder ein Therapeut sagt.
00:47:44
Speaker
Und es ist auch bis zu einem gewissen Grad unsere Verantwortung,
00:47:48
Speaker
damit in Kontakt zu gehen und das auch rückzumelden, weil nicht alles, was jemand sagt, also nicht alles, was jemand sagt, ist so gemeint.
00:47:56
Speaker
Also einfach ein Beispiel aus meinem Alltag.
00:47:58
Speaker
Ich hatte Bauchschmerzen, also Unterleibsschmerzen und war dann bei der Frauenärztin und hatte eine Zeit lang ein bisschen mehr mit Zysten zu tun.
00:48:04
Speaker
Und es war eine neue Frauenärztin und sie war auch super freundlich, aber sagte dann so, ja, also da ist eine, also ich sehe da was, es könnte eine Zyste sein oder es ist Flüssigkeit, aber
00:48:15
Speaker
Also es ist nicht größer als zwei Zentimeter, deswegen müssen wir da jetzt erstmal keine Sorgen machen, aber sie kommen ja eh nochmal zur Krebsvorsorge.
00:48:22
Speaker
Und in meinem Kopf war nur noch das Wort Krebs.
00:48:26
Speaker
Ich dachte, wie soll ich zur Krebsvorsorge kommen?
00:48:30
Speaker
Weil für mich war nicht klar, dass dieser Abstrich das auch ist.
00:48:32
Speaker
Aber ich dachte, also müssen wir jetzt beobachten, ob das jetzt was Schlimmes werden kann.
00:48:37
Speaker
Und ich habe dann danach, das mal, als ich bei ihr war, habe ich gesagt, wie meinten Sie das eigentlich?
00:48:41
Speaker
Weil ich habe gemerkt, das hat mich echt richtig belastet.
00:48:44
Speaker
Und seitdem ist die ganze Zeit dieser Gedanke in meinem Kopf, ob das was Schlimmes sein könnte.
00:48:49
Speaker
Und dann war sie auch total erschüttert und meinte, nein, um Gottes Willen, ich meinte das gar nicht so.
00:48:53
Speaker
Das war einfach nur, das war das, was ich beschrieben und gesehen habe.
00:48:57
Speaker
Das ist meine Aufgabe, das dann auch mitzuteilen.
00:48:59
Speaker
Aber diese Vorsorge, also diese normale Abstrichuntersuchung, ist halt einfach nur die Bezeichnung Krebsvorsorge.
00:49:06
Speaker
Aber in meinem ganzen Körper war so viel los in dieser Zeit.
00:49:10
Speaker
Und das ist so ein gutes Beispiel dafür, dass nicht immer das, was derjenige sagt, so gemeint ist, wie es aufgenommen wird und das auch in gewisser Verantwortungsbereich bei dem Klient selber liegt.
00:49:21
Speaker
Und trotzdem ist es einfach so, dass viele Coaches, Therapeuten, Ärzte, was auch immer, ihre eigene Begrenztheit nicht klar ausdrücken können.
00:49:31
Speaker
und das auf den anderen abladen.
00:49:33
Speaker
Es ist ja kein Problem, wir sind Menschen, wenn ein Coach plötzlich merkt, ja übrigens, ich habe mir da jetzt noch einen anderen Coach angeguckt, das klingt ehrlich gesagt viel passender und ich habe das Gefühl, damit könnte ich tiefer kommen, hatte ich auch einmal, dass das eine Klientin zu mir gesagt hat und erst mal gab es einen Stich in mir.
00:49:49
Speaker
Ich dachte mir so,
00:49:50
Speaker
oh, also arbeite ich doch nicht tief genug, okay, habe ich irgendwas falsch gemacht, da kamen dann so meine eigenen Glaubenssätze hoch.
00:49:59
Speaker
Aber, und das finde ich, ist der Unterschied, ich habe das gemerkt.
00:50:02
Speaker
Und ich habe das dann auch angesprochen, weil ich gemerkt habe, das macht was gerade mit meiner Ausstrahlung und das war im Raum.
00:50:08
Speaker
Und dann habe ich auch gesagt, weißt du, ich finde es super, dass du es gerade ansprichst und ich finde es gut, dass du da gerade für dich nach weiteren Optionen guckst, die für dich passender sich anfühlen.
00:50:19
Speaker
Ich merke gerade kurz, dass ich ein bisschen in meinem Ego gekränkt bin.
00:50:24
Speaker
Das hat aber nichts mit dir zu tun.
00:50:25
Speaker
Also es war für mich auch schwer, das so auszudrücken.
00:50:26
Speaker
Das war das erste Mal.
00:50:28
Speaker
Aber erstens war es für mich total erleichternd.
00:50:30
Speaker
Ich habe mich daran total sicher gefühlt, weil ich gemerkt habe, das ist gerade richtig, was ich sage.
00:50:35
Speaker
Und nicht, ja, hä, aber wie...
00:50:37
Speaker
Also da liegt es dann vielleicht daran, dass du dich nicht so gut darauf eingelassen hast.
00:50:40
Speaker
Du hast jetzt auch schon dreimal gesagt, dass du die Übung, die ich dir mitgegeben habe, nicht gemacht hast.
00:50:43
Speaker
Klar wird es dann nicht tiefer gehen und so weiter.
00:50:46
Speaker
Das war auch ein erster Impuls in mir.
00:50:48
Speaker
Der wäre aber aus dem Schatten gekommen.
00:50:49
Speaker
Und was das aber im anderen auslöst,
00:50:52
Speaker
das ist halt das, was dann, das ist das, was das Gefährliche ist, weil sie hätte gelernt, oh Gott, okay, ich darf mich nicht lösen, ich bin dafür verantwortlich, wie geht es denn meiner, also meinem Coach und wie fühlt die sich auch in ihrer Kompetenz bestärkt oder nicht, ich kriege wieder das Gefühl, mein Bauchgefühl stimmt nicht, also im Prinzip hätte man alles, was man an Coaching gemacht hat, innerhalb von ein paar Minuten wieder komplett kaputt machen können.
00:51:14
Speaker
So, und das ist aber auch Teil von der Ausbildung gewesen, eben bei dieser, also in Hamburg die Ausbildung, die ich ja gemacht habe,
00:51:23
Speaker
Wo es erstmal darum ging, die eigenen Schattenthemen sich auch mal anzuprobieren.
00:51:26
Speaker
Warum mache ich überhaupt Coaching?
00:51:27
Speaker
Das war bei mir auch.
00:51:28
Speaker
Ich dachte immer, ja, alle haben immer gesagt, ich bin so hilfsbereit und habe so viel Nächstenliebe und so viel Verständnis und Mitgefühl und das ist natürlich sehr schmeichelnd gewesen.
00:51:38
Speaker
Bis dann mein Ausbildungsleiter damals gesagt hat, ja, also alle, die glauben, sie machen das aus Hilfsbereitschaft, weil sie so alt-heroistisch sind, so empathisch sind, das haben die schon auch, aber es ist auch hochgradig egoistisch, weil in dem Moment, wo ihr mit jemandem arbeitet, der sich scheinbar hilfloser fühlt, müsst ihr euch erstens selber nicht mehr so hilflos fühlen, könnt also die eigene Hilflosigkeit durch die Rettung des anderen ausgleichen, ihr werdet gebraucht, was auch ganz häufig ein Thema ist und ich dachte mir so,
00:52:08
Speaker
Also das klang richtig scheiße für mich, weil plötzlich mein ganzes Bild auch von mir, das sich einmal so kurz umgeschmissen hat.

Markt für Coaching und Authentizität

00:52:15
Speaker
Und dann habe ich gemerkt, ja, irgendwie stimmt das auch.
00:52:17
Speaker
Also irgendwie gibt mir das auch extrem viel, wenn dann jemand sagt, boah, danke, dass du mir das und das noch geschickt hast und du bist so hilfsbereit.
00:52:24
Speaker
Und es darf ja auch was machen, es darf ja auch angenehm sein.
00:52:28
Speaker
Aber ich habe dadurch sehr viel meiner Identität geformt.
00:52:31
Speaker
Und wenn das aber meine Coaching-Identität ist und der Klient braucht mich plötzlich nicht mehr, ich bin vielleicht mal hilfloser als der Klient gerade, also der wächst in bestimmten Themen vielleicht auch über mich hinaus.
00:52:41
Speaker
Oder er braucht dann, also da findet jemand anderes für sein Anliegen gerade passender und ich habe das aber in mir nicht geklärt und sehe das auch gar nicht, dann ist das meiner Meinung nach fahrlässig.
00:52:53
Speaker
Ja, absolut.
00:52:55
Speaker
Also um das auch nochmal zu betonen, wie du das eben gesagt hast, wir haben immer alle in allem, was wir tun, auch einen egozentrischen Anteil.
00:53:05
Speaker
Sonst würden wir es nicht tun, wenn wir nicht daraus auch was ziehen würden.
00:53:09
Speaker
Der Unterschied ist wirklich nur, es muss uns bewusst sein, damit gerade wenn solche Situationen entstehen, wie du sie gerade geschildert hast, wir ganz klar
00:53:20
Speaker
spüren können, dass uns das gerade in einem Thema bei uns berührt und das eben nicht einfach blindlings auf den Klienten drauf projizieren.
00:53:28
Speaker
Und das ist eben super wichtig, dass das auch in Coaching-Ausbildungen geteacht wird oder gelehrt wird.
00:53:36
Speaker
Und ja, das ist halt in den meisten Fällen einfach nicht der Fall.
00:53:40
Speaker
Da suchst du halt weit und breit
00:53:44
Speaker
dass das wirklich so professionell ausgebildet wird.
00:53:47
Speaker
Nein, definitiv nicht.
00:53:50
Speaker
Dass auch überhaupt eine angemessene Zeitspanne in Coaching-Ausbildungen integriert ist, wo es auch um Selbsterfahrung geht und auch...
00:53:59
Speaker
das im Fokus steht, auch die eigenen Themen zu beleuchten und anzuschauen.
00:54:03
Speaker
Ja.
00:54:05
Speaker
Genau, deswegen, das führt mich eigentlich auch so zu meiner nächsten Frage.
00:54:11
Speaker
Mich würde mal interessieren, wie siehst du denn den Coaching-Markt heute, gerade wenn du auch so betrachtest, wie
00:54:21
Speaker
was wir gerade so an Trends sehen auf Social Media, wie gerade so mit den Themen gearbeitet wird, wer da mit bestimmten Themen arbeitet.
00:54:32
Speaker
Ja, also ich würde mich total interessieren, wie da gerade so dein Blickwinkel ist auf die Entwicklung dieser ganzen, ja, Branche.
00:54:44
Speaker
Also in Bezug grundsätzlich einfach darauf geschaut, dass Coaching gerade mehr Reichweite bekommt, finde ich das gut, weil ich glaube, dass es das erste Mal, also es baut sich jetzt schon länger auf, aber wie gesagt, damals, als ich angefangen habe, kannte ich Coaching nicht.
00:55:00
Speaker
Das war ein Begriff, der war für mich höchstens mal mit...
00:55:03
Speaker
Also Sportcoach oder sowas assoziiert, aber niemals mit so einer Tiefe, was emotionale Prozesse angeht.
00:55:09
Speaker
Und dass das gerade mehr Raum bekommt, finde ich super.
00:55:13
Speaker
Es ist aber wie bei allem, was mehr Raum bekommt, zieht auch mehr Menschen an, die diesen Raum gerne füllen wollen.
00:55:20
Speaker
Und es ist einfach so, man muss unterscheiden zwischen Qualität...
00:55:24
Speaker
Und zwischen Quantität.
00:55:25
Speaker
Also es gibt unglaublich viele Coaches inzwischen.
00:55:27
Speaker
Es gibt auch unglaublich viele Ausbildungen.
00:55:29
Speaker
Es gibt auch sehr viele gute Ausbildungen, sehr viele gute Coaches.
00:55:32
Speaker
Ich habe sehr viel Glück gehabt.
00:55:34
Speaker
Fühle mich sehr beschenkt durch die Ausbildung, die ich gewählt habe und die ich gemacht habe.
00:55:38
Speaker
Habe aber auch einige Personen dadurch, dass ich eben viele Ausbildungen gemacht habe, viele Coaches kennengelernt, wo ich wirklich, vielleicht ist es auch ein bisschen arrogant, aber wo ich so dachte, das ist nicht tragbar.
00:55:50
Speaker
dass du mit Menschen arbeitest in dem Sinne, was du erzählst.
00:55:53
Speaker
Also da gab es einige Momente, wo dann auch so, ja, ich habe jetzt eine zweitägige Fortbildung gemacht und jetzt habe ich eine Coaching-Praxis aufgemacht.
00:56:03
Speaker
Also ich denke, zwei Tage
00:56:05
Speaker
Also wo soll das Wissen herkommen?
00:56:07
Speaker
Wo soll die Selbsterfahrung herkommen?
00:56:09
Speaker
Wo soll die Erfahrung am Patienten herkommen oder am Klienten?
00:56:13
Speaker
Das sind diese Dinge, die ich dann sehr kritisch betrachte.
00:56:15
Speaker
Social Media bin ich ja eh, also ich bin zwar auch mal bei Instagram und bin da auch leider manchmal so ein kleines Instagram-Opfer, aber ich bin trotzdem sehr kritisch und sehr skeptisch, was das angeht.
00:56:27
Speaker
Und ich finde auch gerade Social Media,
00:56:30
Speaker
ist die perfekte Plattform, um einfach ganz viel Marketing zu machen.
00:56:34
Speaker
Es ist auch eine Werbeplattform geworden.
00:56:36
Speaker
Und es gibt ein paar Accounts zum Thema Coaching, wo ich sage,
00:56:43
Speaker
Trifft mich, finde ich toll, vermittelt das, was ich mir vorstelle und es gibt auch ganz viele, wo ich mir so denke, Alter, das ist nur Verarsche.
00:56:51
Speaker
Nicht mal im Sinne von, ich will die Klienten verarschen, aber es ist für mich so vermeidend und es ist für mich teilweise so an der Oberfläche kratzend und teilweise auch so unfassbar teuer, dass da mehr Vertriebler sitzen als Coaches meiner Meinung nach.
00:57:07
Speaker
Ja.
00:57:08
Speaker
Und das sehe ich sehr kritisch.
00:57:11
Speaker
Das sehe ich auch für uns in der Haltung als Coach sehr kritisch, weil Coach eben kein geschützter Begriff ist.
00:57:16
Speaker
Das heißt, es gibt anders als bei der Therapieform ja auch weniger offizielle staatliche Kriterien.
00:57:23
Speaker
Mal ganz davon abgesehen, dass viele die staatliche Coaching-Ausbildung gemacht haben.
00:57:26
Speaker
Ich habe keine gemacht, deswegen kann ich nicht sagen, ob die gut oder schlecht sind.
00:57:29
Speaker
Aber ich habe mich mit vielen unterhalten und hatte das Gefühl, dass vieles ebenfalls recht oberflächlich ist.
00:57:34
Speaker
Das heißt,
00:57:36
Speaker
Wenn man diese Kriterien erfüllen möchte, heißt ja nicht, dass man das nicht dann weiterführen kann, aber dann muss man es halt staatlich machen, um zumindest dann auf der Website zu können.
00:57:46
Speaker
Ich bin staatlich anerkannter XY, aber ansonsten gibt es halt keinen Schutz für diesen Begriff.
00:57:52
Speaker
Vielleicht ist das für uns beide zum Beispiel sogar gut, weil wer weiß, ob wir überhaupt unter die Kriterien fallen würden, die so staatlich und wissenschaftlich dann angesetzt würden, weil die ja auch sehr häufig, naja, wie soll ich sagen, rechtfertig
00:58:05
Speaker
unemotional auch gesteckt werden und die Kriterien genauso wie zum Beispiel der NC für die staatliche akademische Ausbildung einfach sich an Noten misst und an nichts anderem.
00:58:15
Speaker
Das heißt, das darf man immer so ein bisschen hinterfragen und ich finde sowieso, bevor man mit jemandem arbeitet, sollte man sich erstmal angucken, wie ist die Person, wie spricht die über Themen, wie tritt die auf, verkörpert die das, was sie erzählt.
00:58:26
Speaker
Das ist immer schon mal ein ganz guter Ratschlag.
00:58:29
Speaker
Ich gebe gleich noch drei weitere Ratschläge, die hat mir nämlich dann auch mein Ausbildungsleiter gegeben, die ich sehr cool fand.
00:58:36
Speaker
Das sehe ich sehr, sehr kritisch, weil jeder Depp sich Coach nennen kann.
00:58:40
Speaker
Und das ist eine...
00:58:43
Speaker
meiner Meinung nach gefährliche Sache für Klienten, weil sie das Gefühl zurechtbekommen, dass sie dem Markt nicht trauen können, dass sie übers Ohr gezogen werden oder dass sie sich nicht sicher gehalten fühlen und wenn du dann einmal in so ein Coaching gegangen bist, wirst du mit hoher Wahrscheinlichkeit kein zweites wählen, wenn deine Assoziation damit so negativ ist.
00:59:03
Speaker
Dann arbeiten wir sehr stark am Menschen und an der Psyche, was
00:59:07
Speaker
wenn man sie versteht und wenn man sie halten kann, ein enormes Geschenk für beide ist, wenn man das aber nicht kann, einen enormen Schaden hinterlassen kann.
00:59:15
Speaker
Das sehe ich sehr kritisch.
00:59:16
Speaker
Und es ist mehr als Marketing.
00:59:19
Speaker
Also es ist nicht, wer hat die schönste Website und wer hat die tollsten Posts und wer hat sich mit KI das tollste Bild generieren lassen,
00:59:29
Speaker
sondern wer verkörpert das, wer hat fachliches Wissen, aber auch verkörpert das Wissen.
00:59:36
Speaker
Also wer strahlt auch das aus, was ich für mich entwickeln möchte.
00:59:40
Speaker
Und da, ich habe das nämlich damals auch mal dann gefragt und habe so gesagt, ey, weißt du, irgendwie, ich würde mich vielleicht irgendwann mal selbstständig machen oder ich würde gerne mehr coachen, aber ich weiß auch ehrlich gesagt nicht, ob ich da so...
00:59:53
Speaker
Also ob es nicht einfach schon so viele Coaches auf dem Markt gibt und darüber haben wir auch vor zwei, also die vorletzte Podcast-Folge war ja glaube ich auch über die Frage, ne?
01:00:03
Speaker
Ja, da habe ich dann auch gefragt, woran würdest du das messen, mit wem würdest du arbeiten in diesem riesengroßen Dschungel an Auswahlmöglichkeiten?
01:00:13
Speaker
Dann hat er gesagt, bei allen Lehrern, egal ob es jetzt spirituelle Lehrer sind oder Wegweiser in Bezug auf Coaching oder Ärzte oder Heilpraktiker oder was auch immer, also alle, denen du einen gewissen Autoritätsstatus zuschreibst und eine gewisse Macht damit auch übergibst,
01:00:32
Speaker
Kannst du dich erstens fragen, würde ich von dieser Person, von dem, was ich jetzt an Informationen habe, einen Gebrauchtwagen kaufen?
01:00:42
Speaker
Also hätte ich das Gefühl, der sagt mir, ey, nur kurz, das Auto ist in Ordnung, aber da hinten ist mir demnächst jemand mit einem
01:00:49
Speaker
mit einem Einkaufswagen gegengefahren, da ist ein kleiner Kratzer, der müsste beroben werden.
01:00:53
Speaker
Ich kann es auch vorher machen, ich will einfach nur, dass du weißt, da ist ein kleiner Kratzer dran.
01:00:57
Speaker
Oder zu sagen, ey, das ist ein Unfallwagen gewesen, der läuft nach wie vor gut, sie können auch eine Proberunde fahren, aber es sollte einfach bekannt sein, dass es ein Unfallwagen ist.
01:01:07
Speaker
Oder habe ich das Gefühl, das könnte auch jemand sein, der sagt mir, ja, das Auto ist super, da ist auch nie was dran gewesen, ich gebe den nur ab, weil ja, es ist jetzt halt ein neues Modell draußen und ich habe schon so ein Gefühl von irgendwie, weiß ich nicht, aber ich kaufe den mal und dann kommt später, sehe ich den Kratzer.
01:01:24
Speaker
Später kommt dann raus, das ist eigentlich ein Unfallwagen gewesen bei dem ersten Werkstattbesuch.
01:01:29
Speaker
Plötzlich ist ständig irgendwas am Leuchten und das hat man gar nicht gesehen.
01:01:33
Speaker
Also würde ich von der Person erstmal von dem, was ich von der Person mitbekomme und weiß, einen Gebrauchtwagen kaufen.
01:01:39
Speaker
Könnte ich der Person so weit trauen?
01:01:42
Speaker
Dann die nächste Frage, geht es um viel Geld?
01:01:45
Speaker
Das ist natürlich immer die Frage in Relation zu setzen.
01:01:47
Speaker
Also bezahle ich jetzt für einen zweitägigen Online-Workshop, der hochgeladen ist.
01:01:52
Speaker
10.000 Euro oder zahle ich 10.000 Euro für eine Jahresausbildung, die mit Praxisinhalten und so weiter gefüllt ist.
01:01:59
Speaker
Das macht natürlich einen Unterschied, also muss man es in Relation sehen.
01:02:02
Speaker
Aber habe ich das Gefühl, für das, was ich bekomme, zahle ich viel zu viel Geld?
01:02:08
Speaker
Oder habe ich das Gefühl, okay, wenn ich mir angucke, was ist darin enthalten, auch an Zeit, an Mühe, an Wissen, an Begleitung, passt das zu dem Preis und zu dem Wert,
01:02:18
Speaker
der mir dann auch letztendlich als Austausch, das ist ja ein Wertaustausch, das Investment, also gleicht sich das aus.

Zukunft des Coachings und persönliches Wachstum

01:02:27
Speaker
Und die dritte Frage ist, haben die Personen oder hat die Person, mit der ich arbeite oder der ich folgen möchte auf eine gewisse Art und Weise, hat die Eigenschaften und Fähigkeiten, die ich in fünf Jahren selber auch gerne hätte?
01:02:41
Speaker
Also ist das eine Person, bei der ich sage,
01:02:44
Speaker
die hat was, das möchte ich auch entwickeln und die kann mich dahin begleiten, das auch in mir zu entwickeln, weil man legt da nichts drauf, sondern es ist wie so, also das hat Bernhard auch immer gesagt, das war mein Ausbildungsleiter, dass Coaching wie eine Zwiebel ist eigentlich, aber Coaching gibt anders als viele denken nichts dazu, also man kriegt zwar Techniken und sowas mit, aber man gibt nichts dazu, man baut nichts Neues da rein, sondern man schält im Prinzip die
01:03:09
Speaker
unauthentischen Schalen, sage ich mal, ab, die sich als Schutzstrategien, Abwehrmechanismen und so weiter aufgebaut haben, die löst man nach und nach und nach und nach, sodass am Ende der Kern, also das Potenzial, was man eh schon ist, dass das freigelegt wird.
01:03:23
Speaker
Und dieses Bild fand ich total toll und auch nochmal auf deine Frage zurückzukommen, das ist auch etwas, was mich an der Coaching-Branche extrem stört, dieses jeder kann alles sein, jeder kann alles erreichen, jeder muss nur fest genug dran glauben,
01:03:37
Speaker
Vielleicht bin ich da selber eingeschränkt, aber ich glaube das nicht.
01:03:39
Speaker
Ich glaube nicht, dass jeder alles werden kann.
01:03:43
Speaker
Und ich glaube auch nicht, dass jeder das können muss.
01:03:46
Speaker
Ich glaube, dass jeder das aus sich machen kann, was er als Potenzial angelegt hat und dass er das, was das verhindert, wieder auflösen kann, um dann das freizulegen, was er wirklich will.
01:03:58
Speaker
Weil viele, und das ist der andere Punkt, bauen dann auf die eigenen Schutz- und Abwehrstrategien
01:04:04
Speaker
darauf dann mit einem guten Mindset in Anführungsstrichen, darauf dann die Idee, ich kann auch das und das machen, ich kann auch das und das machen, kriegen aber gar nicht mit, dass das aufgebaut ist auf das Unauthentische, was eigentlich gar nicht zum Wesen und zum Selbst, wenn man es so nennen möchte, passt.
01:04:21
Speaker
Und darum geht es.
01:04:22
Speaker
Erstmal das Überflüssige, das, was eigentlich ablenkt, das, was uns eigentlich von uns selbst entfremdet, körperlich wie emotional,
01:04:30
Speaker
das wieder freizulegen, abzuschälen, um im Zwiebelbild zu bleiben, um am Ende da anzukommen, wer bin ich eigentlich und daraus dann zu entwickeln, was entwickelt werden möchte von Anfang an.
01:04:42
Speaker
Das ist meine Sichtweise darauf und da passt sich Coaching in vielen Weisen
01:04:46
Speaker
Social Media an, schönes Bild, schöne Idee von, alles ist toll, Probleme gibt es nicht und wenn es Probleme gibt, wird das auch vermarktet, weil dann zeige ich, wie authentisch ich meine, aber im Prinzip ist sehr viel Show dabei, das sehe ich auch bei Coaching als großes Risiko und trotzdem
01:05:05
Speaker
Bleibe ich dabei, ich bin ja selber im Coaching geblieben, sowohl als Coach als auch als Klientin, wenn man einen guten Coach findet, wenn man eine gute Ausbildung macht oder auch eine gute Therapeutin, ist egal.
01:05:16
Speaker
Also wenn man jemanden findet, der tief arbeitet, der Präsenz zeigt, der herzhoffen ist, trotzdem Fachwissen hat,
01:05:23
Speaker
der seine eigenen Schattenseiten sieht und dadurch auch Schatten des anderen tragen kann.
01:05:27
Speaker
Ich konnte am Anfang gar nicht gut mit dem Thema Tod arbeiten.
01:05:30
Speaker
Ich habe das, weil Bernhard hat dann immer gefragt, welches Thema ist euch noch nie im Coaching begegnet?
01:05:36
Speaker
Und bei mir kam Tod und ich dachte, das ist ja eigentlich ein gutes Zeichen, oder?
01:05:39
Speaker
Und dann meinte er so, okay, dann kannst du dir jetzt in deiner nächsten Coaching-Sitzung, weil das war quasi eine Qualifikationsanforderung, dass wir uns selber coachen lassen, dann meinte er so, dann möchte ich, dass du in deinem nächsten Coaching mit dem Thema Tod arbeitest.
01:05:52
Speaker
Weil du kannst es scheinbar nicht halten, sonst würdest du Klienten anziehen mit dem Thema Tod, weil das ist überall.
01:05:57
Speaker
Und ich habe mich voll gekränkt gefühlt, weil ich mir so dachte, was fällt dir eigentlich ein?
01:06:01
Speaker
Aber ich wusste ja, es stimmt.
01:06:03
Speaker
Und seitdem ich das in mir gelöst habe, also nicht, dass ich keine Angst mehr vom Tod habe und dass das Thema nicht auch noch da ist, aber seitdem ich Kontakt dazu habe, denke ich mir manchmal auch, damals war es auch mal ganz schön, als nicht jedes Thema so tief war.
01:06:16
Speaker
Also das wären für mich so Faktoren, weshalb man Coaching definitiv nicht grundsätzlich kritisch betrachten sollte, aber mit diesen Fragen, die ich eben genannt habe und mit auch diesen Kritikpunkten, die ich ganz eindeutig daran habe,
01:06:31
Speaker
sollte man schon vorsichtig sein, bewusst entscheiden, dem Körpergefühl trauen und dann, glaube ich, kann Coaching das Leben echt verändern zum Positiven.
01:06:41
Speaker
Ja, sehr, sehr schön zusammengefasst.
01:06:45
Speaker
Also viel Schatten gerade auf dem Markt,
01:06:49
Speaker
Ja, würde ich schon sagen.
01:06:52
Speaker
Aber auch Licht.
01:06:52
Speaker
Auch viel Licht, ja.
01:06:54
Speaker
Es gibt schon diesen Wunsch nach mehr Tiefe.
01:06:56
Speaker
Das habe ich schon, wenn man sich so die Posts und sowas mal anguckt oder die Bewegung, dann kriegt man schon mit, dass der Wunsch nach mehr Tiefe, nach mehr ich komme wieder bei mir an, nach ich komme im Körper an, ich nehme den Körper mit, dass der Wunsch da ist.
01:07:11
Speaker
Der hat noch nicht so viele Bühnen, wie ich finde.
01:07:14
Speaker
Also der Wunsch ist zwar da, aber noch nicht so viel Struktur, um das dann auch zu
01:07:18
Speaker
...ins Coaching bis jetzt so ganz zu integrieren, zumindest nicht ganzheitlich.
01:07:21
Speaker
Also dann wird der Körper zwar viel einbezogen,...... dafür aber andere Faktoren rausgelassen.
01:07:26
Speaker
Das sehe ich schon.
01:07:27
Speaker
Also die Bewegung ist definitiv da.
01:07:29
Speaker
Die Sehnsucht ist da, was sich auch daraus speist,...... dass die Klienten immer mehr Sehnsucht danach haben...... und der Leidensdruck größer wird.
01:07:35
Speaker
Aber es gibt noch wenig Raum dafür.
01:07:38
Speaker
Das ist meine Beobachtung.
01:07:39
Speaker
Also es gibt noch wenige Ausbildungen,...... die die Coaches darauf vorbereiten.
01:07:43
Speaker
Und es gibt noch wenige Coaches,...... die es dann ganzheitlich auch begleiten.
01:07:47
Speaker
Wir würden ja schon sagen, dass wir ganzheitlich arbeiten und trotzdem werden wir wahrscheinlich in drei Jahren denken, oh krass, hätten wir das damals gewusst, dann hätten wir es auch schon damals mitgemacht, weil sich das einfach entwickelt.
01:07:58
Speaker
Genau, also es gibt viel Schatten, es gibt viel Licht und ich glaube, Licht kann größer werden, aber immer wo mehr Licht aufkommen kann, weil der Raum größer wird, ist auch das Potenzial für mehr Dunkelheit.
01:08:08
Speaker
Deswegen ist es einfach so wichtig zu gucken, was wähle ich und was passt auch zu mir.
01:08:12
Speaker
Ja, ich finde ein guter Hinweis ist eigentlich das, was du auch so in anderen Worten schon gesagt hast, ist, dass du auf der einen Seite mal schaust, ob das jetzt Business Coaches sind, die dir dann verkaufen wollen, dass es super easy und schnell und immer nur mit dem So geht, dein Business aufzubauen oder eben Ausbildung machen.
01:08:34
Speaker
Die erzählen, das ist super ganzheitlich und du zahlst dir 10.000 Euro für drei Monate Ausbildungszeit.
01:08:43
Speaker
Oder wie das Marketing auch betrieben wird von wegen, so nach dem Motto, guck mich an.
01:08:48
Speaker
und werde zu mir.
01:08:50
Speaker
Ich mache dich zu mir.
01:08:52
Speaker
Ja, und geh aber vorher noch für weitere Kaufgespräche durch, um erstmal auszuselektieren, passt du überhaupt?
01:08:59
Speaker
Und dann nochmal ein Gespräch zu machen und dann irgendwann kommst du dann auch mal in Kontakt mit mir.
01:09:04
Speaker
Auch das finde ich ist ein
01:09:05
Speaker
ist ein wertvoller Hinweis.
01:09:07
Speaker
Also wie nahbar ist auch die Person, bei der ich mich coachen lasse oder bei der ich dann auch eine Ausbildung mache.
01:09:12
Speaker
Ja, voll.
01:09:13
Speaker
Ja, absolut.
01:09:14
Speaker
Und das ist für mich mittlerweile auch einfach ein sicherer Hinweis bei meiner eigenen, ich sag mal, Kaufentscheidung, wenn ich mich irgendwie weiter würde zu gucken, kaufe ich das jetzt nur, weil da innerlich was Kindliches angesprochen wird, das sagt, ich will so sein wie die?
01:09:31
Speaker
Ja.
01:09:31
Speaker
Oder kaufe ich das jetzt, wenn ich sage, okay, die
01:09:34
Speaker
die hat anteilig Fähigkeiten verkörpert, die ich auch entwickeln will.
01:09:38
Speaker
Ist ja eine ganz andere Haltung dabei.
01:09:40
Speaker
Oder die ich in mir auch spüre, dass die da sind als Potenzial, aber mir einfach immer noch ein bisschen das Fachwissen oder die Fähigkeit fehlt, das umzusetzen.
01:09:50
Speaker
Also sowohl bei mir selber hinzugucken und zu schauen, was passiert,
01:09:55
Speaker
was entscheidet da gerade, eher das Kindliche, aber da müssen wir halt ein gewisses Bewusstsein auch schon für entwickelt haben.
01:10:01
Speaker
Ja, absolut, ja.
01:10:02
Speaker
Und aber auch, wie spricht das Gegenüber das an?
01:10:05
Speaker
Und da ist es vollkommen in Ordnung, wenn uns Coaches zeigen, was sie für sich selber schon erreicht haben und ihre eigene Geschichte auch integrieren, das machen wir ja auch bei uns auf Social Media zu zeigen, schau mal, da war ich mal und dir geht es wahrscheinlich gerade ähnlich und auch für dich wird es möglich sein,
01:10:24
Speaker
wenn du das willst, zum Beispiel ein gesundes Essverhalten zu entwickeln.
01:10:29
Speaker
Das darf schon sein, dass da die eigene Geschichte mit reinfließt, aber es sollte nicht so sein, dass, wie du es schon gesagt hast, eben dieser Vibe entsteht von wegen...
01:10:40
Speaker
Ich bin die geilste und wenn du bei mir kaufst, dann bist du auch im Club und ansonsten bist du halt blöd.
01:10:49
Speaker
Das ist das und zweitens, also das ist ja auch bei ganz vielen Coaches ein Thema mit der Sichtbarkeit.
01:10:54
Speaker
Dazu könnten wir vielleicht auch mal eine Podcast-Folge aufnehmen, weil das ja auch ein sehr, sehr, sehr, sehr häufiges Thema ist.
01:11:01
Speaker
Und es braucht ja auch eine Sichtbarkeit.
01:11:03
Speaker
Wer bin ich?
01:11:05
Speaker
Was ist vielleicht auch meine Geschichte, die mich dahin geführt hat?
01:11:08
Speaker
Was biete ich überhaupt an?
01:11:10
Speaker
Weil wie soll ein Mensch zu dir finden und verstehen, dass es zu ihm passt oder nicht zu ihm passt, wenn er gar nicht weiß, dass du existierst, wenn er gar nicht weiß, was du überhaupt anbietest?
01:11:19
Speaker
Ja.

Abschluss und Zuhörerbeteiligung

01:11:20
Speaker
Es ist genauso, wie man damals in Prospekten was gelesen hat, gibt es halt heute Social Media oder andere Marketingplattformen und die braucht man auf eine Art.
01:11:27
Speaker
Auch irgendwann, wenn das dann so gut läuft, dass das alles Mund-zu-Mund-Propaganda ist, dann okay, aber das braucht es ja schon auch und trotzdem kann man auch darin schon so ein Gefühl bekommen von...
01:11:39
Speaker
Wie fühle ich mich zu dem, was da auch präsentiert wird?
01:11:42
Speaker
Wie fühle ich mich zu den Personen, zu den Ansichten?
01:11:45
Speaker
Fühle ich mich mal getriggert?
01:11:47
Speaker
Das gehört dazu, wenn man sich so gar, gar, gar nicht getriggert fühlt.
01:11:50
Speaker
Also Trigger ist ja nicht immer nur negativ, sondern wenn man sich so gar nicht berührt fühlt oder so neugierig oder das Gefühl hat, boah, spannender Impuls oder boah, das finde ich jetzt gerade ein bisschen krass ausgedrückt.
01:12:01
Speaker
Dann gibt es da wahrscheinlich auch nicht so viel zu lernen, muss man auch mal sagen, weil dann ist das ja alles schon integriert, sonst würde ich darauf ja irgendwie reagieren.
01:12:07
Speaker
Nur die Frage ist eben, wie wird das auch gemacht?
01:12:11
Speaker
Also ist das verkaufsstrategisch getriggert und ich drücke dich einmal nochmal komplett in deine tiefsten Wunden rein, damit du danach umso mehr eine Erlösung in dem Kauf siehst oder
01:12:23
Speaker
weiß ich einfach, es gibt da das Produkt und die Person will das auch verkaufen.
01:12:27
Speaker
Also es gehört dazu, dass wenn ich das Gefühl habe, ich habe ein gutes Coaching und ich habe das Gefühl, boah, das könnte der Person helfen, will ich das verkaufen.
01:12:36
Speaker
Und dafür nehme ich auch einen Preis, weil das ist eine Dienstleistung und das ist Zeit und ich muss leben.
01:12:43
Speaker
Und ich will weitere Coachings anbieten können.
01:12:45
Speaker
Genau, es braucht einen Energieausgleich, weil ansonsten hast du eine total kindliche Abhängigkeit.
01:12:49
Speaker
Nur die Frage ist,
01:12:51
Speaker
Bezahle ich dann für eine Stunde Coaching 600 Euro oder 1000 Euro oder so, dann ist wieder die Frage, okay, also was passiert denn in der Stunde, dass das ausgeglichen ist?
01:13:03
Speaker
Also das sind einfach so Sachen, die kann man auch nicht pauschal beantworten, ist vielleicht auch mal ein bisschen branchenabhängig.
01:13:09
Speaker
Ich kenne auch viele aus dem Unternehmensbereich.
01:13:12
Speaker
Wenn du denen sagst, du nimmst 100 Euro für eine Stunde, dann sagen die, dann kaufe ich das nicht.
01:13:16
Speaker
Das ist dann ja Schrott.
01:13:16
Speaker
Also das ist einfach auch sehr branchenabhängig.
01:13:20
Speaker
Aber ja, ich glaube, Coaching hat extrem viel Potenzial für Schatten.
01:13:26
Speaker
Aber, und da bin ich momentan noch mehr zu eingestellt, es hat sehr viel Potenzial zu Licht.
01:13:31
Speaker
Es braucht Menschen, die das aber auch weitertragen, sage ich mal.
01:13:35
Speaker
Und genau, deswegen...
01:13:38
Speaker
bin ich grundsätzlich noch sehr positiv, was Coaching angeht.
01:13:40
Speaker
Oder zumindest von mir aus, man kann dem ja auch einen anderen Namen geben, aber für das, was ich unter Coaching verstehe und was für mich dadurch möglich wurde, sowohl in der Rolle als Coach, als auch in der Rolle als Klient, ist es für mich immer noch das, was ich am meisten liebe.
01:13:57
Speaker
Ja, sehr cool.
01:13:57
Speaker
Sonst wären wir ja auch nicht hier, wenn wir nicht daran glauben würden, nicht wahr?
01:14:01
Speaker
Richtig.
01:14:03
Speaker
Statt drüber zu meckern, es besser machen.
01:14:06
Speaker
Genau, richtig.
01:14:09
Speaker
Ja, mega.
01:14:10
Speaker
Ich glaube, da können wir noch Stunden drüber sprechen.
01:14:12
Speaker
Ja, machen wir bestimmt auch noch in der einen oder anderen Podcast-Folge.
01:14:16
Speaker
Ja, ganz genau.
01:14:18
Speaker
Da waren jetzt, ich sehe schon, du hast deinen Stift gerade wieder gezückt.
01:14:21
Speaker
Da waren jetzt schon wieder so viele tolle...
01:14:25
Speaker
ja, kleine Anschnitte für eigentlich nochmal extra Themen mit drin.
01:14:30
Speaker
Also ich freue mich auf jeden Fall auf die nächsten Podcast-Folgen.
01:14:33
Speaker
Hast du denn noch was auf dem Herzen?
01:14:35
Speaker
Gibt es noch irgendwas, was du gerne teilen möchtest, was du für wichtig erhältst, gerade auch in Bezug auf dich und deine Geschichte oder deine Werte?
01:14:46
Speaker
Nicht wirklich.
01:14:48
Speaker
Also das, was ich...
01:14:50
Speaker
gerne immer am Ende sage, ist, dass wir eben diese Begegnungen, die wir so wichtig finden, auch gerne eben mit den Menschen halten, die uns auch zuhören, weil natürlich ist es recht anonym, also die Person, die zuhört, hört unsere Stimme, hört unsere Geschichte und so weiter und es ist immer, also wir freuen uns, es gibt dazu keinen Druck, aber wir freuen uns, Rückmeldungen zu bekommen, vielleicht auch eigene Geschichten.
01:15:13
Speaker
Ich weiß, dass sehr viele Coaches, Therapeuten, Experten,
01:15:15
Speaker
selber durch sehr, sehr krasse Zeiten gegangen sind, dadurch dann auch überhaupt erst dazu gekommen sind.
01:15:22
Speaker
Genau, auch vielleicht die eigene Haltung zum Thema Coaching mag eigene Unsicherheiten darin.
01:15:27
Speaker
Also so ein bisschen Austausch ist immer ganz schön.
01:15:30
Speaker
Genau, und dafür möchte ich nur ermutigen, auch wenn es dazu keine Notwendigkeit gibt.
01:15:34
Speaker
Aber wenn, dann melde dich gerne.
01:15:36
Speaker
Alle Kontaktinformationen sind wie immer in den Shownotes verlinkt und dann freuen wir uns auch auf persönlichen Austausch.
01:15:42
Speaker
Ja, sehr, sehr gut.
01:15:44
Speaker
Das kann man nicht
01:15:46
Speaker
nicht, jetzt fehlt mir der Satz, nicht anders betonen.
01:15:52
Speaker
Wir freuen uns sehr.
01:15:54
Speaker
Also melde dich da sehr, sehr gerne.
01:15:56
Speaker
Und ja, dann würde ich sagen, bis zur nächsten Podcast-Folge.
01:16:02
Speaker
Ja, bis zur nächsten Podcast-Folge.
01:16:05
Speaker
Sehr cool.
01:16:06
Speaker
Danke, Lena, für deine Einblicke.
01:16:09
Speaker
Bis dann.
01:16:10
Speaker
Ciao.
01:16:10
Speaker
Ciao.