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#19 - Keine Transformation, ohne Wut & Aggression

S1 E19 · The Embodied Coach
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36 Plays6 days ago

Wenn deine Klientin keine Lust auf Bewegung hat, ständig müde ist, kaum Grenzen setzt und „einfach nur funktionieren“ will, dann hält ihr System in der Tiefe oft massive Aggressions- und Wutimpulse zurück. In dieser Folge sprechen wir darüber, warum Aggression und Wut keine „schlechten“ Gefühle sind, sondern der Motor für Veränderung – und warum ohne sie kein wirklich nachhaltiges, traumasensibles Coaching möglich ist.

Natascha und Lena erklären, wie Aggression als Urinstinkt mit Sexualität verknüpft ist, was das mit psychosomatischen Symptomen, emotionalem Essen, Zyklusbeschwerden oder chronischen Spannungen im Körper zu tun hat und wie du als Coach lernst, das Nervensystem zu regulieren, statt deine Klientin unbewusst in Emotionsvermeidung zu halten. Du bekommst Einblicke, wie Embodiment Coaching, somatisches Coaching und Körperarbeit die Basis für ein Coaching sind, das wirklich in den Zellen ankommt.

Wir sprechen darüber, warum gerade im Coaching bei emotionalem Essverhalten, in Ernährung & Coaching und in deinem Coaching Business ein reifer Umgang mit Wut und Aggression entscheidend ist. Wenn du dich fragst, wie baue ich mein Coaching Business erfolgreich auf, ohne dich selbst zu übergehen, erfährst du, warum ein lebendiger Zugang zu deiner eigenen Wut Führungsenergie freisetzt. U

nd du bekommst ein Gefühl dafür, warum eine traumasensible Coaching Ausbildung für Frauen und speziell ein traumasensibles Coaching für Coaches und Therapeutinnen der nächste logische Schritt sein kann, wenn dich reine Mindset-Arbeit nicht mehr erfüllt.

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Transcript

Einführung in trauma-sensitives Coaching

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Speaker
Du willst ein erfolgreicher Coach sein, der seine Klienten durch echte Durchbrüche und nachhaltige Transformationen führt?
00:00:06
Speaker
Dann bist du genau richtig hier.
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Speaker
Ich bin Natascha, seit über zehn Jahren erfolgreicher Coach mit eigenem Coaching-Business und über 500 begleiteten Menschen.
00:00:15
Speaker
Und ich bin Lena.
00:00:16
Speaker
Seit über sieben Jahren begleite ich Menschen als Coach durch tiefgreifende Prozesse hin zu nachhaltigen Veränderungen.
00:00:22
Speaker
In diesem Podcast sprechen wir darüber, wie traumasensibles, körperzentriertes und nachhaltig wirksames Coaching wirklich funktioniert.
00:00:28
Speaker
Kein oberflächliches Tools-Gehabe, kein Druck.
00:00:31
Speaker
sondern Nervensystemwissen, Embodiment und eine Haltung, die den Themen deiner Klientin wirklich gerecht wird.
00:00:36
Speaker
Der Embodied Coach ist für Frauen wie dich.
00:00:39
Speaker
Mit großem Verantwortungsgefühl, mit einer Sehnsucht nach Tiefe und mit dem Wunsch, einen Unterschied in der Coachingbranche zu machen.
00:00:45
Speaker
Hier bekommst du fundiertes Wissen, Insights aus unserem Coaching-Alltag und echte Inspiration für deinen Weg als Coach.
00:00:53
Speaker
Weil du spürst, es geht nicht um höher, schneller, weiter, sondern um echt, verbunden und tiefgreifend.

Rolle von Emotionen in der Transformation

00:00:59
Speaker
Abonniere jetzt diesen Podcast und begleite uns auf dieser Reise.
00:01:03
Speaker
Zurück zum Körper, zurück zu dir und zu dem Coaching, das du dir selbst gewünscht hättest.
00:01:09
Speaker
Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Podcast-Folge.
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Speaker
Schön, dass du wieder dabei bist.
00:01:12
Speaker
Ich spreche heute wieder mit Natascha über ein sehr, sehr spannendes Thema, was in jedem Coaching-Bereich definitiv verstanden und auch umgesetzt werden sollte.
00:01:21
Speaker
Und zwar sprechen wir über das Thema Aggression und Wut, was es bedeutet, also wie lässt es sich definieren, wie erkennen wir es im Coaching und wie gehen wir damit wertschätzend um, sodass die Person, die uns gegenüber sitzt, dadurch wirklich nachhaltig ein befreiteres und kraftvolleres Leben führen kann.
00:01:38
Speaker
Und ich freue mich sehr über dieses Thema, weil es ist ein sehr kontroverses Thema und ich erinnere mich noch an meine ersten Coaching-Anheiten als Klientin zurück, wo das Thema auch sehr, sehr präsent war, durch ein Thema mit Entscheidungen treffen, eine Trennung aussprechen und so weiter.
00:01:56
Speaker
Das bedeutet eigentlich sehr aggressiver Akku fürs ein
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Speaker
guten Zugang dazu braucht und den hatte ich damals nicht und deswegen freue ich mich heute umso mehr über dieses Thema zu sprechen, weil meine Reise durch diese Emotionen auch sehr turbulent war und ich heute aus eigener Erfahrung sagen kann, wie wertvoll und wie kraftvoll es ist, diesen Zugang wiederzuerleben und auch als Coach begleiten zu können.

Bedeutung von Aggression und Wut im Coaching

00:02:20
Speaker
Und ich freue mich, dass wir wieder zusammen sprechen, Natascha.
00:02:23
Speaker
Ja, ich freue mich auch sehr über dieses Thema, denn ich mag Wut.
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Speaker
Also mittlerweile.
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Speaker
Aber es ist wirklich eine geile Emotion.
00:02:34
Speaker
Ja, gib schon.
00:02:36
Speaker
Ich liebe es mittlerweile auch, mit dieser Emotion in Kontakt zu gehen und die auch für mich einfach in den Ausdruck zu bringen.
00:02:45
Speaker
Kann das natürlich auch noch nicht 100 Prozent in jeder Situation.
00:02:50
Speaker
Da gehe ich dann doch auch eher nochmal ins Beschwichtigen über.
00:02:54
Speaker
Aber trotzdem, es hat so viel Potenzial, auch Aggression und gleichzeitig...
00:03:02
Speaker
ist es natürlich aber auch, ich sage mal, eine Superpower, mit der wir auch bei uns selber als Coaches, als auch bei unseren Klienten, erstmal umgehen lernen müssen und es eben nicht nur auf rationaler Ebene zu verstehen, dass es eine geile Emotion ist oder auch, dass Aggression einfach ein wichtiger Instinkt ist.
00:03:23
Speaker
sondern wirklich auch im Nervensystem zu verankern, dass es sicher ist, das in den Ausdruck zu bringen und dass es eben nicht nur die destruktiven Formen davon gibt, die wir aber hauptsächlich in der Gesellschaft eben sehen.
00:03:36
Speaker
Also damit meine ich, dass wir Aggressionen in der Gesellschaft vor allen Dingen als die negative Ausprägung von Gewalt erleben oder dass wir, wenn wir Wut erleben, eher den
00:03:50
Speaker
weiß ich nicht, cholerischen Papa vor Augen haben, der irgendwas durch die Gegend schmeißt, ja, oder, ja, also wir kennen eben nur Wut oder Aggression ganz häufig als das sich destruktiv ausdrückende, weil es anders nicht gelernt wird auszudrücken und sehr schwarz-weiß betrachtet wird und dass es aber ganz viele Schattierungen von Aggression und von Wut gibt und ja,
00:04:19
Speaker
dass einfach auch ein Potenzial ist, dass wir lernen müssen auszudrücken, um Grenzen zu setzen, aber auch um überhaupt in Veränderungen zu kommen und Energie für Veränderungsprozesse zu haben, werden wir heute auf jeden Fall tiefer einsteigen.

Aggression als positive Veränderungskraft

00:04:37
Speaker
Damit wir selber als Coaches auch rauskommen aus dieser Emotionsvermeidung und unsere Klienten sicher durch diese Emotionen begleiten können,
00:04:46
Speaker
Das ist absolut notwendig, wie ich eben schon gesagt habe, um überhaupt Veränderung nachhaltig bewerkstelligen zu können.
00:04:59
Speaker
Hat mir jetzt das Wort gefehlt.
00:05:00
Speaker
Also kurz als Beispiel aus unserem Raum, aus dem Shameless Woman Coaching.
00:05:05
Speaker
Wir hatten das, ich glaube, vorletzte Woche oder vorverletzte Woche mit einer Klientin,
00:05:12
Speaker
die ganz, ganz viel Wut hält, schon seit ihrer Kindheit.
00:05:17
Speaker
Und wir natürlich in den letzten Monaten daran gearbeitet haben, dass sie überhaupt in Kontakt dazu kommt.
00:05:24
Speaker
Und dann irgendwann dieser Moment kam, wo es durchbrechen wollte und sie aber noch innerlich sehr stark mit sich gekämpft hat, das zurückzuhalten, eher wieder so in so einen
00:05:35
Speaker
ja, People-Pleasing rein ist, nicht mehr sich irgendwo reinpressen lassen wollte, aber irgendwie noch nicht wusste, wie sie es anders praktizieren sollte.
00:05:45
Speaker
Und da ging es ihr auch noch mal gar nicht so gut, so eine Woche oder zwei, wo sie gemerkt hat, boah, sie ist antriebslos, sie will sich eigentlich zurückziehen, was alles Zeichen von Unterdrückung, von Aggressionsimpulsen oder auch Wutimpulsen ist.
00:06:02
Speaker
Und
00:06:02
Speaker
Und dann hatte sie eine Session, wo es darum ging, auch zurückzufinden zu ihrer Stimme, das auszudrücken, die nennen wir Untamed Voice, also die ungezähmte Stimme, und hat damit einen richtigen Durchbruch erlebt.
00:06:17
Speaker
Und konnte laut werden und konnte Nein sagen und konnte ihre Grenzen setzen.
00:06:23
Speaker
Und danach ging wie so eine Kettenreaktion los, wie sie so in ihrem, nicht nur für sich, sondern in ihrem ganzen Leben, in verschiedenen Lebensbereichen, in der Partnerschaft,
00:06:32
Speaker
im Job angefangen hat zu sagen, so möchte ich das nicht mehr, das muss sich verändern und anfing wirklich dieses Veränderungspotenzial, was eben in Wut drin steckt, zu nutzen, statt eben zurückzuhalten und in ihrem Körper einzusperren.
00:06:47
Speaker
Deswegen, das ist ein ganz, ganz
00:06:50
Speaker
Wichtiger, wichtiger Teil unserer Arbeit.
00:06:53
Speaker
Wenn wir den ignorieren, dann können wir nicht nachhaltig zur Veränderung führen.
00:06:59
Speaker
Deswegen

Zusammenhang von Aggression und Sexualität

00:07:00
Speaker
freue ich mich sehr darüber, heute zu sprechen.
00:07:02
Speaker
Ja, ich würde mal darauf eingehen, ganz kurz nur so die Definition, damit überhaupt ein Bild entsteht, eben weil gerade Aggressionen sehr häufig existieren.
00:07:11
Speaker
fehlinterpretiert oder fehlverwendet wird, auch in der Begrifflichkeit.
00:07:15
Speaker
Und Aggression bedeutet eigentlich übersetzt nichts anderes als Herantreten an oder in Kontakt mit etwas gehen, also auf etwas zu gehen.
00:07:23
Speaker
Das bedeutet, wenn man es wirklich mal nur auf die Wortbedeutung, die ursprüngliche Wortbedeutung mal zurückzieht, dann ist das, dass wir gerade miteinander sprechen, ein gesund-aggressiver Akt.
00:07:34
Speaker
Wenn wir eine Partnerschaft führen und uns für einen Partner entscheiden, ist es ein gesund-aggressiver Akt.
00:07:40
Speaker
wenn wir ein Arbeitsverhältnis beenden, ist das ein gesund aggressiver Akt.
00:07:44
Speaker
Wenn ich mich traue, vor die Haustüre zu gehen und das haben nämlich Menschen mit sehr starken sozialen Ängsten eben nicht mehr, dann ist das vor die Türe gehen und morgens für etwas aufstehen ein gesund aggressiver Akt.
00:07:56
Speaker
Und wir sehen daran, dass so viele Menschen das heute nicht mehr können oder zumindest nicht mehr einfach so aufstehen und nach draußen gehen und
00:08:04
Speaker
mal kündigen oder eine Beziehung beenden oder was auch immer, wie stark die Aggressionshemmung und die Aggressionsunterdrückung ist.
00:08:11
Speaker
Und wir gucken auch danach, warum ist das überhaupt so?
00:08:14
Speaker
Also was ist überhaupt so negativ an Aggression und Wut besetzt?
00:08:17
Speaker
Und was hat das aber auch eben für durchaus negative Konsequenzen, wenn wir bei dieser Unterdrückung bleiben?
00:08:24
Speaker
Und wie schaffen wir es im Coaching als Coach, diese Impulse bei unserer Klientin wieder zu erledigen?
00:08:30
Speaker
nach oben zu holen, also zu aktivieren und dann aber auch abfließen zu lassen in einem sicheren Rahmen.
00:08:35
Speaker
Denn das ist eigentlich der entscheidendste Punkt, denn die Aggressionsimpulse sind in jedem von uns, die steigen auch regelmäßig auf.
00:08:42
Speaker
Nur unsere Fähigkeit, sie funktional auszudrücken, sind so mangelhaft, sage ich mal, gar nicht wertend gemeint, aber einfach so wenig vorhanden, dass diese Impulse immer wieder zurück in den Körper zurückgeführt werden.
00:08:54
Speaker
Und da sprechen wir darüber, was das körperlich, aber auch emotional für Konsequenzen hat.
00:09:00
Speaker
Aggression ist neben Sexualität eines unserer beiden Urinstinkte.
00:09:05
Speaker
Das bedeutet, Aggression ist anders als Wut und Trauer auf einer wirklich existenziellen Ebene.
00:09:10
Speaker
Das unterscheidet Aggression und Wut auch voneinander.
00:09:13
Speaker
Während Wut die Fähigkeit oder das Potenzial zur Veränderung, die Kraft etwas anders zu machen, die Kraft sich aus alten Mustern zu befreien hat, ist Aggression nochmal ein deutlich existenzielleres Thema.

Auswirkungen unterdrückter Emotionen auf den Körper

00:09:26
Speaker
Das bedeutet im Zweifelsfall,
00:09:28
Speaker
Wenn es um Leben und Tod geht, dann hätte Aggression die Fähigkeit, uns so zu schützen, dass wir unser eigenes Leben bewahren.
00:09:35
Speaker
Wut ist wiederum an der Oberfläche eher, also auch sehr kraftvoll, aber im Verhältnis zu Aggression deutlich schwächer in der Intensität.
00:09:44
Speaker
Das bedeutet, Aggression war schon immer von Natur an, wir haben sowieso nur Impulse und Emotionen, die durchgehen.
00:09:50
Speaker
grundsätzlich natürlicherweise wichtig für uns sind, hat die Fähigkeit, unser Überleben zu sichern, also zum Beispiel zu kämpfen, zu fliehen oder uns zu verteidigen, auch körperlich die Sippe zu verteidigen, also auch die Familie und das, was auch dann die weitere Fortpflanzung ermöglichen würde, das zu schützen.
00:10:11
Speaker
während Sexualität eigentlich alles umfasst, was das Leben sinnlich wahrnimmt.
00:10:15
Speaker
Also es kann alles Genussvolle umfassen, von einem schönen Konzert über ein leckeres Essen, aber natürlich auch die sinnliche Sexualität, die dann im Teamkontakt stattfindet und beides,
00:10:28
Speaker
Und das ist ein ganz zentraler Punkt.
00:10:30
Speaker
Sexualität und Aggression sind zwei Seiten der gleichen Medaille.
00:10:33
Speaker
Das bedeutet, wenn eins von beiden permanent unterdrückt ist, ist es entweder so, dass wir auch keinen Zugriff auf das andere haben oder im Gegensatz dazu, wenn wir das eine unterdrücken, wird das andere umso stärker als Kompensation genutzt.
00:10:48
Speaker
Das heißt, wenn Menschen zum Beispiel permanent ihre Aggressionsimpulse unterdrücken, kann es sein, dass sie auch, und das ist ein
00:10:56
Speaker
Eine Ausprägung, die wir sehr häufig im Coaching erleben.
00:10:59
Speaker
Auch keinen Zugriff auf Lebendigkeit, Lust, erfüllter Sexualität haben oder aber sich ständig sexuell ausdrücken.
00:11:08
Speaker
Also ich will damit jetzt nicht beurteilen, ob man ständig wechselnde Sexualpartner haben sollte oder nicht.
00:11:13
Speaker
Aber es ist dann häufig eben auffällig, dass es über eine Form der Übersexualisierung passiert.
00:11:18
Speaker
Und ich finde, wenn wir unsere jüngeren Generationen angucken, sieht man diesen Trend auch, dass eine sehr frühe Sexualisierung auch über die Kleidung, auch über die Körperkörper,
00:11:29
Speaker
Darstellung und so weiter geschieht.
00:11:31
Speaker
Meiner Meinung nach auch eine Folge daraus, dass sehr viele gesunde Aggressionsimpulse, sehr viel Nein sagen, sich eigentlich dem System auch entziehen zu wollen, weil es eben in sehr großen Teilen überhaupt nicht gesundheitsfördernd und auch nicht kindgerecht ist, dass die einfach sehr doll unterdrückt werden und dementsprechend über diesen anderen Kanal der Sexualität übergehen.
00:11:51
Speaker
freigegeben werden oder auch andersrum, wenn permanent die eigene Sexualität unterdrückt werden muss, dass das eben auch in einer hohen Reizbarkeit, vielleicht auch in Ausrastern und so weiter sichtbar wird.
00:12:02
Speaker
Darin zeigt sich, dass beides zwei Seiten der gleichen Medaille sind.
00:12:06
Speaker
Und warum das so wichtig ist, wenn wir mal angucken, mit welchen Themen unsere Klienten primär ins Coaching kommen, ist es häufig eine Antriebslosigkeit, ist es häufig ein Sinnlosigkeitsgefühl, ist es häufig der Wunsch, sich wieder lebendiger, freier, gelassener, mehr bei sich zu fühlen.
00:12:22
Speaker
Und diesen Zugang können wir nicht ermöglichen, wenn wir den Impuls der Aggression weiterhin unterdrückt halten.
00:12:28
Speaker
Dann gibt es an der Emotionsebene die beiden Hauptemotionen Wut und Trauer.
00:12:34
Speaker
Das bedeutet einmal auf der einen Seite die Trauer als Zugang zu Mitgefühl und auf der anderen Seite die Wut, wie Natascha eben schon gesagt hat, als Ausdruck für Veränderungspotenzial.
00:12:47
Speaker
Und wenn wir alles unterdrücken, also in der absoluten Depression, also absoluten Unterdrückung sind, dann ist das Wort nicht ohne Grund als Übersetzung, als Depression zu übersetzen.
00:12:57
Speaker
Auch Panikattacken können ein Ausdruck davon sein, dass diese sehr kraftvollen Aggressionsimpulse, die an die Oberfläche kommen wollen, aber da abprallen, zu Vibrationen führen.
00:13:09
Speaker
Darüber sprechen wir gleich nochmal.
00:13:11
Speaker
Und deswegen wird an dieser Stelle, hoffe ich schon klar, warum Aggression eigentlich ein ganz, ganz, ein ganz wundervoller Instinkt ist, wenn wir lernen würden, den sinnvoll einzusetzen.
00:13:24
Speaker
Das, was viele damit dann verwechseln, ist das Wort oder auch die Verhaltensweisen hinter dem Begriff Gewalt.
00:13:31
Speaker
Und Gewalt kann man eigentlich so übersetzen, dass
00:13:34
Speaker
ist das Endergebnis von sehr, sehr, sehr, sehr langer Unterdrückung der gesunden Aggressionsimpulse.
00:13:40
Speaker
Das kennt man vielleicht, man hat 20 Mal runtergeschluckt und plötzlich kommt dann ein klitzeklein Tropfen, der bringt das fast zum Überlaufen, so sagen das ja dann auch viele.
00:13:50
Speaker
Oder da konnte ich mich einfach nicht mehr zusammenreißen, dann bin ich ausgerastet.
00:13:53
Speaker
Oder ich habe das Gefühl, ich könnte explodieren.
00:13:55
Speaker
Das bedeutet, ich habe mich so lange zurückgehalten, wie bei so einem immer weiter aufblasbaren Luftballon und irgendwann platzt der einfach.
00:14:03
Speaker
Das, was wir dann sehen, ist das Platzen, das, was daraus dann ganz auch tatsächlich teilweise schadentragend in der Ausprägung dann sichtbar wird, nämlich wenn Menschen wirklich gewaltvoll werden, emotional oder körperlich.
00:14:16
Speaker
Und dadurch, dass wir aber das Wort Aggression dafür synonym verwechseln oder synonym verwenden, kommt eben schnell die Verwechslungsgefahr auf, unsere gesunden Aggressionsimpulse mit diesen Gewaltausbrüchen gleichzusetzen.
00:14:29
Speaker
Und das hat natürlich zur Folge, dass wir auf gar keinen Fall aggressiv sein wollen.
00:14:32
Speaker
Wir wollen ja um Gottes Willen nicht so werden wie diese Personen und dementsprechend halten wir uns zurück.
00:14:38
Speaker
Und genau, wir sprechen jetzt einmal darüber, was sind eigentlich die Gründe dafür, dass wir es so sehr zurückhalten, was sind auch die Konsequenzen, wenn wir es lange zurückhalten und wie schaffen wir im Coaching einen Raum,
00:14:52
Speaker
der es sowohl unseren Klienten ermöglicht, das wieder wertschätzend und vor allen Dingen kraftvoll und sicher auszudrücken, aber welche Rolle spielt auch unser Nervensystem und welche Rolle spielt auch unser Zugang zu Aggression und Wut, wenn es darum geht, wie gut wir das dann nachher im Coaching auch wirklich umsetzen und halten können.

Einfluss früher Lebensphasen auf emotionale Regulierung

00:15:10
Speaker
Ja, super, richtig gut zusammengefasst.
00:15:12
Speaker
Also vielleicht, um das nochmal als Bild zu geben, weil ich das einfach ganz schön finde, das ist so ein inneres Bild, was mich zu diesen Qualitäten immer begleitet, so die Emotionen als die Wellen auf der Wasseroberfläche des Ozeans zu sehen und die Instinkte, die eher subtiler sind,
00:15:35
Speaker
als Strömung unterhalb der Oberfläche wahrzunehmen sind, die aber sehr, sehr stark sind und die
00:15:44
Speaker
die Ozeane und eigentlich die ganze Welt beeinflussen und uns auch sozusagen ans andere Ende der Welt ziehen können, so stark sind sie.
00:15:53
Speaker
Also das sind ganz, ganz wichtige Potenziale und gleichzeitig, wenn man sich das anschaut, sind es eben auch erstmal Energien,
00:16:07
Speaker
Emotion, Energie in Bewegung, die wir als Kinder schon mit auf diese Welt bringen.
00:16:14
Speaker
Also wir haben das Potenzial zu fühlen und diese Emotionen oder Instinkte geben uns Handlungsimpulse, ohne diese Energie zu
00:16:26
Speaker
hätten wir keinen Antrieb, würden wir uns nicht bewegen, würden wir nicht ins Handeln kommen, würden wir nicht in die Kreation kommen, würden wir nicht in den Kontakt kommen, das heißt, ohne Emotionen wären wir Maschinen und ohne das könnten wir
00:16:43
Speaker
nicht in Beziehung treten mit unserer Umwelt und deshalb erstmal ganz klar als wichtige Impulse zu betrachten.
00:16:52
Speaker
Und dann sind wir ja auch alle mit einem Körper auf diese Welt gekommen.
00:16:56
Speaker
Das heißt, Emotionen und Bedürfnisse, Emotionen und Körperempfindungen, nee, anders ausgedrückt, Emotionen sind Körperempfindungen und die drücken sich über den Körper aus, weil wir natürlich auch über den Körper Dinge in Bewegung setzen.
00:17:11
Speaker
Ja, also
00:17:12
Speaker
Ich brauche den Körper, um die Handlungsenergie in diese Welt zu bringen.
00:17:16
Speaker
Wenn ich jetzt nach einer Tasse greifen will, ist das ein aggressiver Akt im Prinzip.
00:17:20
Speaker
Ich bewege mich auf die Tasse zu und möchte etwas trinken und das mache ich mit meiner Hand.
00:17:27
Speaker
So in diesem Fall.
00:17:28
Speaker
Das heißt, ich mache das mit meinem Körper.
00:17:30
Speaker
Diese Emotionen und diese Instinkte finden nicht nur im Kopf statt, sondern die finden dann über den ganzen Körper statt.
00:17:37
Speaker
Und wenn ich das jetzt dauerhaft unterdrücken muss, bleiben wir mal bei dem Bild, ich greife nach dieser Tasse und irgendwer hat mir erzählt, das darf ich nicht, weil ich sonst bestraft werde, weil ich sonst ausgeschlossen werde, weil ich sonst abgelehnt werde, weil ich sonst nicht mehr versorgt werde, was auch immer.
00:17:54
Speaker
So, und jetzt greife ich nicht mehr zu dieser Tasse, das heißt, ich muss dauerhaft diesen inneren Impuls dahinzugreifen und verdrücken.
00:18:02
Speaker
Wie mache ich das?
00:18:04
Speaker
Ich muss mich zurückhalten, das heißt, ich muss auch meine Hand zurückhalten und das erzeugt sehr, sehr, sehr viel Spannung in meinem Arm.
00:18:12
Speaker
Weil der eine Teil, der sagt, ich muss jetzt was trinken und möchte gerne diese Tasse nehmen, um etwas zu trinken.
00:18:19
Speaker
Das passiert natürlich alles ganz unbewusst und nicht auf dieser rationalen Ebene, wie ich es gerade beschreibe.
00:18:26
Speaker
Möchte zu dieser Tasse greifen und der andere Teil sagt, nein, das darf ich nicht, sonst kriege ich die Hand abgebissen.
00:18:32
Speaker
Und deswegen entsteht immer mehr Spannung, Spannung, Spannung, Spannung im ganzen Körper.
00:18:39
Speaker
Und diese Spannungen sind...
00:18:41
Speaker
sind dann wahrzunehmen als hoher Muskeltonus, als Verklebungen im Fasziengewebe und letztendlich natürlich auch als Veränderung in den Stoffwechselprozessen, im Hormonsystem, weil ja dauerhaft ein innerer Konflikt herrscht zwischen, ich will jetzt meine Hand ausstrecken und was trinken und ich darf nicht, sonst werde ich bestraft.
00:19:02
Speaker
Ja, so und das ist einfach das, was wir uns erstmal bewusst machen dürfen, dass wir häufig durch einen Mangel an Korregulation, also weil niemand da war, der einen gesunden Umgang, einen regulierten Umgang mit diesen Emotionen und Instinkten hatte, gelernt haben, nicht gelernt haben, mit diesen Emotionen anders umzugehen, als sie einfach nur zu unterdrücken und dann durch Spannung in unserem Körper zu halten.
00:19:30
Speaker
Ähm,
00:19:33
Speaker
Jetzt habe ich den Faden verloren.
00:19:34
Speaker
Du hast bei dem Beispiel mit der Tasse und dass es eine permanente Zurückhaltung braucht und auch dadurch Auswirkungen auf Faszien, Organe, Stoppwechselsysteme und Hormonsysteme hat.
00:19:48
Speaker
Genau.
00:19:51
Speaker
Danke, Lena, für die Zusammenfassung.
00:19:55
Speaker
Lena hat es eigentlich super gesagt.
00:19:58
Speaker
Wir müssen uns dessen bewusst sein, dass wir das
00:20:02
Speaker
nicht gelernt haben auszudrücken und dass wir das im Körper speichern.
00:20:06
Speaker
Und wir haben ja in den vorangegangenen Folgen auch schon darüber gesprochen, welche Dynamiken dazu geführt haben können, wenn wir in unserer Umgebung wachsen haben, die sich selbst nicht gut regulieren können.
00:20:19
Speaker
dann haben wir als Kinder keinen Raum gehabt, um zu lernen, diese Emotionen dienlich auszudrücken, auch über den Körper auszuagieren, sondern wir haben nur gelernt, es gibt entweder unterdrücken oder ausdrücken, aber dann werde ich bestraft, beziehungsweise dann bin ich zu viel für Mama oder Papa oder mein Umfeld und
00:20:41
Speaker
Diese Graustufen dazwischen, dass ich das auch anders und ähnlich ausdrücken kann, das ist das, was wir letztendlich später lernen müssen, gerade unsere Klienten, wenn sie zu uns kommen, weil sie häufig, um diese inneren Konflikte zu bewältigen, sich Bewältigungsstrategien zurechtgelegt haben, die nicht unbedingt funktionieren.
00:21:04
Speaker
so gesundheitsfördernd sind, wie zum Beispiel emotionales Essen oder sich dann dieses Spannungsgefühl abzubauen durch Shoppen oder durch Alkoholkonsum oder ja auch ein Stück weit durch die Vermeidung von
00:21:21
Speaker
sexuelle Energie und der Überkompensation von Aggression, also super, super viel Arbeiten ist auch ein Überkompensieren mit Aggressionsenergie.
00:21:29
Speaker
Ja, man nennt es nicht ohne Grund Arbeitswut, ne?
00:21:32
Speaker
Ja, genau.
00:21:33
Speaker
Oder eben auch dann über extrem viel Bewegung, also Sport, Sport, Sucht, Leistungssport und dann aber keine Energie mehr für
00:21:46
Speaker
die Sexualität, also die andere Seite der Medaille zu haben zum Beispiel.
00:21:50
Speaker
Also Überkompensation mit Aggression und dann kein Kontakt mehr zu Libido.
00:21:57
Speaker
Also ich muss immer arbeiten, ich muss immer leisten, ich muss immer eine maskuline Energie machen, machen, machen, um wertvoll zu sein und darf aber nicht genießen, darf nicht fühlen, darf nicht in die Sinnlichkeit kommen.
00:22:08
Speaker
Also das wäre dann der andere Pol, zum Beispiel die Sexualität.
00:22:13
Speaker
Und so sehen wir halt häufig auch als Überkompensation nicht nur die Vermeidung von alledem, was dann zum Beispiel die Depression wäre, sondern vielleicht auch eine Überkompensation auf eine Seite.

Strategien zur sicheren Emotionsfreisetzung im Coaching

00:22:29
Speaker
Letztendlich ist immer, also es hört sich ja schon sehr anstrengend an, wenn ich das beschreibe, ja, das heißt,
00:22:37
Speaker
Es ist eine unglaubliche Anstrengung im Nervensystem und eine Daueranspannung, weil es eine Disbalance zwischen diesen grundmenschlichen Bedürfnissen gibt, sich auszudrücken auf diesen unterschiedlichen Ebenen.
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Speaker
Aggression, Wut, Sexualität, Trauer, Freude.
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Speaker
Und das dürfen wir erstmal begreifen, dass das durch den ganzen Körper geht.
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Speaker
Und letztendlich schlägt das die Brücke zur Psychosomatik, was ich eben auch schon beschrieben habe.
00:23:09
Speaker
Also der Einfluss unseres Umgangs mit Emotionen und Instinkten auf unseren Körper, Stoffwechsel, Organfunktion, Spannungszustände, Körperhaltung, Mimik, Gestik, weshalb wir dann eben auch ganz häufig bei Menschen, die zum Beispiel chronisch
00:23:29
Speaker
Trauerhalten so nach vorne gerollte Schultern sehen, die halt ihr Herz schützen.
00:23:34
Speaker
Oder bei Menschen, die dauerhaft Aggressions- oder Sexualitätsimpulse unterdrücken, extrem angespannte Hüftbeuger sehen.
00:23:45
Speaker
Probleme mit der Lendenwirbelsäule, weil das Fasziengewebe und die Muskulatur rund ums Becken sehr angespannt ist.
00:23:53
Speaker
Probleme mit dem Ichias, also dem Nerv, der übers Gesäß ins Bein fließt.
00:23:58
Speaker
weil die Gesäßmuskulatur extrem angespannt ist.
00:24:02
Speaker
Und da sehen wir dann halt, dass Schmerzen im Bewegungsapparat dann letztendlich nicht einfach nur ein Haltungsproblem sind, sondern letztendlich auch in der Ursache da zu Hause sind, wo dieses Haltungsproblem überhaupt entsteht.
00:24:21
Speaker
Und es sind eben nicht nur einfach Schmerzen,
00:24:24
Speaker
die nicht ergonomischen Stühle im Büro, sondern es ist dann das, was uns immer wieder in eine gewisse Haltung zwingt und zwar von innen heraus.
00:24:35
Speaker
Ja, ja.
00:24:36
Speaker
Ja.
00:24:40
Speaker
Okay, du darfst.
00:25:02
Speaker
Aber wenn das permanent diese Zurückhaltungsimpulse mit sich bringt und dadurch auch die körperliche Spannung, dann wird das irgendwann bestimmte Körperstrukturen oder Spannungsmuster als Folge haben.
00:25:13
Speaker
Man kann sich das vorstellen, jeder von uns kennt das vielleicht, vor allen Dingen auch Frauen, vielleicht durch die Unterleibsbeschwerden während der Periode, ist ja leider auch ein sehr, sehr häufiges Symptom.
00:25:24
Speaker
Wenn wir uns vorstellen, wie wir reagieren, wenn wir so einen Krampf im Unterleib haben, ist unsere erste Reaktion meistens so ein bisschen nach vorne zu gehen, also diesen Teil ein bisschen nach hinten zu ziehen, den zu schützen, vielleicht noch die Hände aufzulegen.
00:25:40
Speaker
Und wenn ich mir jetzt mal einmal vorstelle, das wären jetzt, sage ich mal, die emotionalen Impulse und die müsste ich immer zurückhalten, dann würde ich über viele Jahre immer genau diese Haltung einnehmen.
00:25:50
Speaker
Und irgendwann bildet sich darüber einfach anderes Faszien und anderes Muskelgewebe und auch eine andere Körperform.
00:25:57
Speaker
Das heißt, wir können schon an bestimmten körperlichen Erscheinungen sehen,
00:26:01
Speaker
welche Emotionen oder welche psychodynamischen Themen hinter dieser erstmal rein körperlichen Erscheinungsform liegen.
00:26:09
Speaker
Weil eben unsere inneren Impulse, die inneren aufsteigenden Emotions- und Instinktenergien irgendwann unseren Körper mitformen.
00:26:17
Speaker
Das merken wir auch.
00:26:19
Speaker
Wenn wir zum Beispiel sehr stressige Phasen haben über permanente Spannungskopfschmerzen oder Spannungsmuster im Nackenbereich und das sind Muskeln, die können wir nicht einfach so loslassen.
00:26:31
Speaker
Genauso wie wir Organe, wir können nicht bewusst entscheiden, dass jetzt, wenn meine Leber angespannt ist, dass ich meine Leber mal loslasse.
00:26:37
Speaker
Das heißt, wir brauchen diesen Ausdruck dieser zurückgehaltenen Energieimpulse,
00:26:44
Speaker
um darüber eine natürliche Entspannung der Muskulatur und der Organe und der Faszien wiederherzustellen.
00:26:49
Speaker
Und dafür braucht es Räume, wo das eben passieren kann und wo keine Zurückhaltung gefordert ist.
00:26:54
Speaker
Und wir können mal zusammen was machen.
00:26:57
Speaker
Das habe ich demnächst in einem Video gesehen und fand es ganz cool.
00:27:02
Speaker
spürbar zu bekommen, wie anstrengend das ist, bestimmte Impulse zurückzuhalten.
00:27:07
Speaker
Und dafür möchte ich einen ganz kurzen Exkurs gehen zum Thema Kontraktion und Expansion, also Anspannung und Ausdehnung, weil das ist eigentlich der natürliche Zyklus unseres Lebens.
00:27:22
Speaker
Wir merken es bei der Einatmung, dass wir einatmen und wieder ausatmen.
00:27:26
Speaker
Unser Herz arbeitet so, dass es sich zusammenzieht und wieder ausdehnt,
00:27:30
Speaker
genauso wie die Lungen genauso arbeiten und das bedeutet, eigentlich ist unser System darauf angelegt, in die Anspannung zu gehen und auch wieder in die Entspannung zu gehen.
00:27:41
Speaker
Und bei ganz, ganz vielen Personen ist die Anspannung extrem übersteuert und die Phasen der Ausdehnung, der Entspannung einfach extrem unterversorgt, sage ich mal.
00:27:51
Speaker
Und wie anstrengend das dann für den Körper ist, können wir ganz kurz, wir machen es ganz angenehm, aber trotzdem einen ganz kurzen Exkurs in den Alltag, sage ich mal.
00:28:01
Speaker
Wir atmen gleich kurz zusammen und bei der Einatmung, bei der ersten Einatmung würde ich dich bitten, oben einmal die Luft anzuhalten und auch über den ersten Impuls auszuatmen, drüber zu gehen.
00:28:12
Speaker
Du darfst dann natürlich irgendwann ausatmen und dann würde ich dich bitten, genau das gleiche im ausgeatmeten Zustand zu machen.
00:28:19
Speaker
Also nach der Ausatmung zu halten und auch den Impuls einzuatmen, für den Moment zurückzuhalten.
00:28:24
Speaker
Wir machen das zusammen.
00:28:26
Speaker
Jeder darf es natürlich in seiner eigenen Geschwindigkeit und in seinem eigenen Rhythmus machen, aber wir machen es einmal zusammen.
00:28:32
Speaker
Natascha, du atmest bitte mit, dann kann ich es nämlich anleiten.
00:28:35
Speaker
Okay, also wir atmen einmal gemeinsam tief ein, ob durch den Mund oder durch die Nase, egal.
00:28:42
Speaker
Und dann im eingeatmeten Zustand halten.
00:28:46
Speaker
Irgendwann wird der Impuls kommen, auszuatmen und für den Moment da einmal drüber hinweg zu gehen, also nicht ausatmen, sondern im angehaltenen Atem zu bleiben.
00:28:55
Speaker
Bis irgendwann der Impuls wirklich kommt, auszuatmen.
00:29:04
Speaker
Halt mal ruhig für eine ganze Weile, sodass es vielleicht sogar ein bisschen anstrengend wird, den Atem zu halten.
00:29:11
Speaker
Und dann darfst du jetzt ausatmen und im ausgeatmeten Zustand ebenfalls halten, also dem Impuls direkt wieder einzuatmen, ebenfalls wieder stehen.
00:29:21
Speaker
Und auch gerne mal ein bisschen über die Schmerzgrenze hinüber, sage ich mal, aber nicht, dass es jetzt zu enormem Stress führt.
00:29:28
Speaker
Das soll nur zu einer Veranschaulichung dienen.
00:29:32
Speaker
Und dann darfst du weiteratmen, ganz natürlich weiteratmen und mal kurz nachspüren, alleine wie sich das körperlich angefühlt hat, den Atem in dem Moment, wo der Impuls ist, ausatmen kommt, dem Impuls nicht zu folgen, sondern im eingeatmeten Zustand zu halten und andersrum auch.
00:29:47
Speaker
Ich frage dich jetzt einfach mal, du hast ja mitgemacht, wie hast du es empfunden?
00:29:52
Speaker
Ja, es gibt natürlich so einen Punkt, an dem will der Körper einfach.
00:29:57
Speaker
Und dann mit dem Bewusstsein dagegen zu halten, da kommt dann so, nein, ich kann nicht mehr.
00:30:05
Speaker
Das ist schon anstrengend.
00:30:07
Speaker
Das ist ein Kampf dann ab einem gewissen Punkt.
00:30:09
Speaker
Ja, so habe ich das nämlich, als ich das mitgemacht habe bei dem Video, was ich gesehen habe, auch erlebt und es hat mich schon überrascht.
00:30:15
Speaker
Ich wusste es in gewisser Weise, aber obwohl ich wusste, ich kann ja jederzeit wieder einfach normal atmen, ist dieser Zustand, also diese Unterbrechung, diese natürlichen Folge von Kontraktion und Ausdehnung enorm stressend für den Körper und jetzt haben wir ja bei dieser Übung gar keine negative Konsequenz daraus, dann doch auszuatmen oder einzuatmen, wenn wir es
00:30:39
Speaker
wenn wir es brauchen.
00:30:42
Speaker
Das haben wir aber bei dem Thema gesunde Impulse und Aggressionen auszudrücken eben nicht, weil wir gelernt haben, also wenn wir es mal als Metapher nutzen, die Einatmung wäre okay, die Aggression steigt auf,
00:30:57
Speaker
Der Impuls zum Ausatmen wäre, boah, das muss jetzt raus.
00:31:01
Speaker
Und anders als bei der Übung gerade hätten wir aber gelernt, boah, wenn ich dem Impuls folge, dann passiert was Schlimmes.
00:31:07
Speaker
Das heißt, ich bin in dem ständigen Spannungsfeld zwischen der Körper sagt, du musst es jetzt ausdrücken, du musst jetzt ausatmen.
00:31:13
Speaker
Und auf der anderen Seite, das kann man sich vorstellen wie Atmen unter Wasser, also es gibt den Impuls, ich muss atmen, auf der anderen Seite merke ich, ich darf nicht atmen, weil dann passiert was Schlimmes.
00:31:22
Speaker
So ist es bei dieser inneren Verwechslung von diesen gesunden Aggressionsimpulsen eben auch.
00:31:28
Speaker
Also der eine Teil strebt absolut nach Ausdruck und der andere Teil drückt permanent dagegen im Sinne von, das darfst du nicht machen, dann passiert was Schlimmes, dann wirst du bestraft, dann wirst du ausgegrenzt, was auch immer.
00:31:41
Speaker
Das bedeutet, wir sind über Jahre, teilweise über Jahrzehnte, je nachdem wie alt wir sind,
00:31:47
Speaker
in diesem Spannungsfeld von eigentlich dem Impuls sich auszudrücken und auf der anderen Seite aufgrund dieser Erfahrungen sich zurückzuhalten.
00:31:55
Speaker
Und dass das anstrengend ist, dass das dazu führt, dass die Muskulatur unfassbar viel Zucker frisst, dass unser Nervensystem permanent in Stress ist und somit auch unser Stoffwechsel- und Hormonsystem in Stress kommt und dass wir keine Energie mehr haben und dementsprechend
00:32:13
Speaker
irgendwann unter dieser Antriebslosigkeit, der Sinnlosigkeit, dem Gefühl von Entfremdung, ich kriege mich selbst gar nicht mehr mit, der Selbstbetäubung statt sich wirklich auszudrücken enden, macht ja vor diesem Hintergrund total Sinn.
00:32:26
Speaker
Und da ist einfach wichtig zu verstehen, dass diese...
00:32:30
Speaker
dass diese Hemmung in Anführungsstrichen, man kann sie auch Scham-Schuld-Grenze nennen, in den allerersten sieben Lebensjahren entsteht, wo wir unsere eigenen Emotionen bis zu einem bestimmten Alter einfach gar nicht kontrollieren oder regulieren können.
00:32:45
Speaker
Das heißt, wir sind im Prinzip einzige Emotionsausbrüche.
00:32:48
Speaker
Das sieht man ja auch, wenn man Kinder anschaut.
00:32:51
Speaker
Und das, was wir da im Umgang mit unseren Impulsen und Emotionen lernen,
00:32:55
Speaker
bildet eben ein inneres, ich nenne es mal Schuld- und Schamkonstrukt, in dem wir uns aufhalten können.
00:33:01
Speaker
Das ist abhängig davon, wie sehr wir uns ausdrücken dürften, sehr eng gefasst oder eben auch weiter gefasst, aber bei den meisten eben recht eng.
00:33:10
Speaker
Also bestimmte Emotionen sind noch okay und andere aber nicht, weil sie entweder dann bestraft werden oder ich kriege mit, wie überfordert Mama und Papa damit sind und das möchte ich natürlich nicht.
00:33:20
Speaker
Oder Mama und Papa weinen, weil ich schon die ganze Zeit am Rumtoben bin und ich kriege mit, das möchte ich gar nicht.
00:33:26
Speaker
Oder sie unterdrücken ihre Impulse selber ständig und darüber habe ich gar kein Vorbild, in Anführungsstrichen, das mir überhaupt zeigt, wie das aussehen könnte, wenn ich das ausdrücke.
00:33:35
Speaker
Das bedeutet, das Ausdrucksfeld wird immer kleiner und dementsprechend die Spannung immer höher.
00:33:42
Speaker
weil diese Impulse natürlich weiterhin nach Ausdruck streben.
00:33:45
Speaker
Das heißt beispielsweise, ich habe gelernt, alles Aggressive zurückzuhalten und jedes Mal, wenn es nach oben aufsteigen möchte, prallt das, kann man sich vorstellen wie so ein Vulkan und da hätte man eine riesengroße Teerplatte, ich weiß, das würde es wahrscheinlich nicht aufhalten, aber einfach um ein Bild zu kreieren, da hätte ich eine richtig fette Mauer drüber gelegt.
00:34:04
Speaker
Das heißt, das strudelt alles nach oben und das, was passiert, sind zwei Möglichkeiten.
00:34:10
Speaker
Das eine ist irgendwann die Explosion,
00:34:12
Speaker
Das heißt, das drückt so, so lange an die Oberfläche, dass das irgendwann diese Schuld- und Schamgrenze sprengt, aber nicht im sinnvollen Ausmaß, sondern das, was wir dann als, boah, ich bin da komplett ausgerastet, ich bin aus der Haus gefahren, ich wusste selber nicht, was los ist und die Kassiererin konnte doch gar nichts dafür.
00:34:29
Speaker
Also das heißt, ich explodiere irgendwann, diese ganzen Impulse kann ich nicht mehr zurückhalten.
00:34:34
Speaker
Das ist das eine, was dysfunktional ist.
00:34:37
Speaker
Und das andere, was ebenso dysfunktional ist, ist, dass diese Schuld-Scham-Mauer so dick ist, dass da gar kein Impuls mehr durchkommt.
00:34:44
Speaker
Das heißt, alles, was aufsteigt an Energie, muss wieder zurück in den Körper geführt werden.
00:34:49
Speaker
Und was dann passiert, ist das, was wir auf körperlicher Ebene als Spannungen erleben, irgendwann dann in extremer Ausprägung auch als Autoaggressionserkrankungen, heißt nicht ohne Grund so, also die...
00:35:02
Speaker
Aggressionsimpulse richten sich dann gegen die eigenen, teilweise auch gesunden Zellen.
00:35:07
Speaker
Das heißt, es ist wie ein innerer Krieg, der dann geführt wird.
00:35:11
Speaker
Es ist das Gegenteil von einem friedlichen, alles ist im Einklang.
00:35:15
Speaker
Und diese ganzen Impulse werden zurückretroflektiert, so heißt das Fachwort dafür.
00:35:21
Speaker
Und auf emotionaler Ebene eben diese starken Erschöpfungssymptome, das, was wir als Stress benennen, das, was wir als Panik wahrnehmen, das sind Ausbruchsversuche.
00:35:29
Speaker
Die Impulse versuchen mit aller Wucht und auch teilweise mit aller Gewalt, das erleben wir im Empfinden, wenn wir zum Beispiel Panikattacken kennen, da ist so eine ungeheure Kraft hinter, die nach Ausdruck strebt, teilweise auch eben über das Zittern und über andere körperliche Impulse.
00:35:47
Speaker
oder Ausdrucksformen, die lösen sich nicht auf.
00:35:50
Speaker
Die Energieimpulse lösen sich nicht auf.
00:35:52
Speaker
Das Beispiel bringe ich immer wieder gerne.
00:35:54
Speaker
Wenn wir uns einen Eiswürfel anschauen und den zum Schmelzen bringen, dann löst sich ja nicht die Energie auf.
00:36:00
Speaker
Sie verändert nur ihre Form.
00:36:01
Speaker
Das bedeutet, der Eiswürfel ist dann halt Wasser und irgendwann Wasserdampf.
00:36:06
Speaker
Aber die Energie, die löst sich nicht auf, nur weil ich die Form verändere.
00:36:10
Speaker
Und so ist das bei diesen Impulsen auch.
00:36:12
Speaker
Also suchen sie sich dann ihren Ausdruck über andere Wege,
00:36:16
Speaker
zum Beispiel über die Körperbühne oder über innere Konflikte, über dieses Gefühl von, boah, ich bin innerlich so unruhig, ich bin ständig in Aufruhr, ich komme gar nicht zur Ruhe, ich kann mich gar nicht mehr konzentrieren, ich habe ständig Gedankenkreise.
00:36:29
Speaker
Das sind alles, wenn wir als Coach zuhören, Ausdrücke darüber, dass die Person eigentlich die ganze Zeit sagt, ich halte mich zurück.
00:36:37
Speaker
Und ich halte was Aggressives zurück, während wenn Personen eher sowas sehr nach vorne gekippt ist, was sehr...
00:36:46
Speaker
eigentlich in der Ausdrucksweise was sehr Leeres haben, häufig auch ein tiefer Schmerz darunter liegt.
00:36:51
Speaker
Und das etwas Tückische an diesem Thema ist, dass viele so lange schon diese Impulse unterdrücken und dadurch mit der Gegenseite kompensieren, also beispielsweise Wut über Trauer kompensieren, die Menschen, die sehr, sehr nah am Wasser gebaut sind, die tendenziell zu Tränen sind,
00:37:09
Speaker
Oder zu lachen tendieren, selbst wenn sie wütend sind, dass das schon so lange in unserem System integriert ist, dass wir das gar nicht mehr mitbekommen, dass wir eigentlich wütend sind oder eigentlich aggressive Impulse haben und dementsprechend ist das

Verantwortung des Coaches bei der Emotionsarbeit

00:37:25
Speaker
für uns als Coach.
00:37:26
Speaker
Umso zentraler, dass wir mitbekommen, woran kann ich eigentlich merken, dass die Person eigentlich gerade wütend ist statt traurig, weil sie erzählt uns dann vielleicht tränenüberströmend von einer Situation, die sie ganz fassungslos macht.
00:37:39
Speaker
Sie hat schon seit Jahren die Beförderung zugesagt bekommen.
00:37:43
Speaker
Jetzt kommt eine neue Person ins Unternehmen, kriegt die Beförderung, sie bekommt keine Gehaltserhöhung.
00:37:48
Speaker
hat da all die Jahre hingearbeitet, hat die ganzen Überstunden sich nicht auszahlen lassen, weil sie ja wusste, wofür sie es macht und sie sitzt da tränenüberströmend vor dir und ist zutiefst traurig und enttäuscht, dann ist natürlich die erste Emotion, die wir sehen durch die Tränen, durch die Enttäuschung, durch die Worte und das Schluchzen, wäre, dass wir sagen, oh, da ist eine ganz schön große Trauer.
00:38:11
Speaker
Aber, das nennt sich Primär- und Sekundäremotionen, häufig ist das, was ganz offensichtlich da ist, das, was den Personen auch extrem leicht fällt auszudrücken, nicht das, was blockiert ist.
00:38:25
Speaker
Das heißt, wenn wir auch uns selber fragen, okay, wie würde ich mich denn in so einer Situation fühlen, dann würde ich richtig sauer werden.
00:38:31
Speaker
Also ich würde mir so denken, ich fühle mich hier komplett verarscht und das kann so nicht sein und ja,
00:38:35
Speaker
Da wäre ein Veränderungswunsch drin oder ein Gefühl von, das ist ungerecht und das sind natürliche Träger von der Emotion Wut.
00:38:43
Speaker
Das heißt, erstens kann ich als Coach darauf schauen, was ist die offensichtlichste Emotion, die da ist.
00:38:50
Speaker
Und dann erstmal davon ausgehen, dass es das, was sich offensichtlich zeigt, erstmal nicht ist, weil das es nicht unterdrückt, sondern es sprudelt nur so raus.
00:38:56
Speaker
Das ist das eine.
00:38:58
Speaker
Das andere ist, dass ich über mein Resonanzgefühl gehen sollte.
00:39:02
Speaker
Das ist sehr entscheidend, auch wenn wir dafür ein bisschen Training brauchen und natürlich auch einen Zugang zu unseren eigenen Impulsen.
00:39:10
Speaker
Aber dann ist es eigentlich unser entscheidendster, ich sag mal, wie nennt man das nochmal, wenn man Gold sucht.
00:39:22
Speaker
Gold-Lugget?
00:39:23
Speaker
Nee, nicht das Gold-Lugget, sondern der Sensor, der Tensor, nee, dieses, womit man das sucht.
00:39:29
Speaker
Detektor?
00:39:30
Speaker
Golddetektor, ja.
00:39:33
Speaker
Ja, okay.
00:39:33
Speaker
Genau, dann ist es so unser sicherster... Detaldetektor.
00:39:37
Speaker
Genau, genau.
00:39:38
Speaker
Unser Emotionsdetektor ist dann unser Emotions- oder unser Resonanzfeld.
00:39:43
Speaker
Und Wut können wir häufig im Gegenüber darüber erkennen, dass, wenn wir selber zuhören, wir ein Gefühl von Genervtsein bekommen.
00:39:52
Speaker
Das ist dann nicht, weil wir unempathisch sind, sondern wenn uns jetzt jemand seine halben Stunde irgendwas erzählt, sich nur beschwert oder vielleicht auch rumjammert in Anführungsstrichen und wir kriegen so ein inneres Gefühl von, komm doch mal zum Punkt oder das kann doch nicht sein, dass jemand so viel rumjammert oder ja, also wenn wir innerlich so ein Gefühl bekommen von genervt sein,
00:40:12
Speaker
dann sind wir so gesehen in dem Moment das Resonanzorgan oder der Ausdruckskanal der Aggression oder der Wut, der im Gegenüber zurückgehalten ist.
00:40:21
Speaker
Genau das Gleiche, wenn wir irgendwann so ein gelangweiltes Gefühl bekommen von mir fällt es gerade echt schwer zuzuhören, weil irgendwie das klingt zwar vielleicht auch alles irgendwie traurig, aber irgendwie fühle ich dazu gar nichts, dann ist es auch ein sicheres Zeichen dafür, dass wir eigentlich in der Vermeidung feststecken und am eigentlichen Thema vorbeiquatschen.
00:40:40
Speaker
Und im Gegensatz dazu, wenn wir wirklich das Gefühl bekommen von der Emotion, die der andere anspricht, zum Beispiel eine tiefe Traurigkeit, wenn das eine echte Emotion in Anführungsstrichen ist, dann kriegen wir Mitgefühl, dann sind wir selbst berührt, dann fällt es uns manchmal selber schwer, die Tränen zurückzuhalten, weil wir in Resonanz eben mitschwingen mit dieser Emotion.
00:41:00
Speaker
Oder wenn eine Person ihre Wut ausdrückt und plötzlich ganz viel Energie im Raum ist und man hat so ein Gefühl von, ja, das ist toll, damit wollen wir arbeiten, dann ist es ebenfalls eine Resonanz auf eine, in Anführungsstrichen, echte Emotion oder einen echten Impuls.
00:41:15
Speaker
Und wir brauchen an dieser Stelle als Coaches auch einen guten Zugang zu gesunder Aggression, dass wenn wir merken, wir labern hier die ganze Zeit am Thema vorbei,
00:41:25
Speaker
wir beschäftigen uns hiermit die ganze Zeit mit Themen, um die es eigentlich nicht geht, das dann wertschätzend zu kommunizieren und zu sagen, weißt du, ich höre dir zu und bitte verstehe mich nicht falsch und trotzdem möchte ich dir gerne eine Frage stellen.
00:41:37
Speaker
Das habe ich bei einer Klientin zum Beispiel im Letzten gemacht, die sehr kognitiv ist und sehr viel erzählt und auch dann schon seit zehn Minuten wirklich, es gab fast keine Redepausen da drin, habe ich gefragt, wenn du
00:41:49
Speaker
von mir das Verbot bekommen würdest, jetzt die nächste halbe Stunde zu sprechen, was würde dann eigentlich an die Oberfläche kommen?
00:41:56
Speaker
Und dafür braucht es eine gewisse gesunde Aggression, weil der andere könnte natürlich dann interpretieren, hey, die hört mir nicht zu, ich bin doch hier, damit ich mich ausdrücken darf, wenn ich mich hier nicht mitteilen kann, wo denn dann?
00:42:08
Speaker
Oder wenn ich das eben passiv-aggressiv die ganze Zeit zurückhalte, dann kommen am Ende manchmal so Rückmeldungen wie,
00:42:14
Speaker
Ja, also irgendwie sind wir ja doch nicht so wirklich in die Tiefe gegangen.
00:42:16
Speaker
Ich hätte ja irgendwie schon gedacht, dass wir auch mal ein bisschen tiefer emotional arbeiten.
00:42:20
Speaker
Dann fliegt uns das eben da um die Ohren.
00:42:22
Speaker
Das bedeutet, wir als Coaches brauchen auch einen gesunden Zugang zu dieser Aggression, die auch Führungsenergie ist, also einen Raum zu halten, ein Gespräch zu führen,
00:42:33
Speaker
auch die eigenen zeitlichen Grenzen einzuhalten, dass man nicht plötzlich fünf Stunden da mit einem Klienten sitzt, sondern einen klaren Anfang und ein klares Ende gestalten kann, ist ebenfalls alles gesund, aggressiv.
00:42:44
Speaker
Und der entscheidendste Punkt, weshalb wir den Zugang dazu brauchen, ist, wir können unserem Gegenüber keinen sicheren Rahmen bieten, diese Emotionen auszudrücken, wenn unser Nervensystem selber in absolute Alarmbereitschaft geht,
00:42:57
Speaker
wenn wir mit solchen Emotionen und Impulsen in Kontakt kommen.
00:43:00
Speaker
Das heißt, der andere soll sich ausdrücken über Stimme, beispielsweise über Brüllen, gerne auch den Ausdruck über Körper und Stimme zusammen.
00:43:10
Speaker
Und wenn ich selber erschrecke oder selbst erschüttere oder selbst niemals im Leben das meinem Klienten vormachen würde, weil ich selber so eine hohe Schamschuldbarriere habe,
00:43:19
Speaker
dann kriegt das andere Nervensystem das automatisch mit und wird sich erstens überhaupt nicht öffnen, das auszudrücken, das ist das eine, oder wenn es sich dann, um dem Coach beispielsweise zu gefallen oder weil das System gelernt hat, ich mache einfach, was ich tun soll oder was mir gesagt wird,
00:43:36
Speaker
dann doch ausdrückt und dann aber die Rückmeldung des gestressten Nervensystems vom Coach bekommt, dann das Gefühl von, oh Gott, das war doch wieder zu viel, oh, das hätte ich besser doch nicht ausgedrückt.
00:43:46
Speaker
Das heißt, entweder es kommt gar nicht zum Durchbruch oder wenn es zum Durchbruch kommt, dann kommt es zu einer Reinszenierung oder einer wiederholten Erfahrung des Gefühls von, oh, das war zu viel oder, oh, das hat selbst jetzt mein Coach, mein Gegenüber überfordert.
00:43:59
Speaker
Dann kommen häufig die Scham- und Schuldgefühle,
00:44:03
Speaker
Das bedeutet, damit können wir wirklich einen sehr wichtigen Rahmen für gesundes Vorankommen entweder erzeugen oder eben auch, was viel häufiger der Fall ist, eben einschränken.
00:44:17
Speaker
Beispielsweise hatte ich bei meinem alten Arbeitgeber, haben wir regelmäßig mit unterschiedlichen Coaches eine Art Supervision gemacht und sie erzählte dann, dass ein Klient von ihr früher, also er hat erfahren, dass sein Vater...
00:44:33
Speaker
damals mitbekommen hat, wie sein Opa den Geliebten der eigenen Frau umgebracht hat.
00:44:43
Speaker
Das bedeutet, da ist ganz schön viel Gewalt im System gewesen.
00:44:46
Speaker
Und das noch viel Schlimmere ist, wo dann auch wieder eine Aggressionsunterdrückung drin war, ist, natürlich durfte der Vater das nicht erzählen, weil das würde natürlich dazu führen, dass der Großvater inhaftiert würde.
00:44:55
Speaker
Also gab es zusätzlich noch ein riesengroßes Familiengeheimnis.
00:44:58
Speaker
Worauf ich aber eigentlich hinaus möchte, ist, diese Person...
00:45:01
Speaker
also dieser Klient, der dann zu meiner Kollegin kam, hatte ständig ein Gefühl von Schuld.
00:45:08
Speaker
Er konnte sich das gar nicht erklären, aber er hat sich ständig schuldig gefühlt.
00:45:11
Speaker
Er hat das Gefühl gehabt, er ist der schlimmste Mensch, war auch super feministisch, sage ich mal, also hat alles Männliche super doll verachtet und abgelehnt und hat sich einfach ständig für alles, was er getan oder nicht getan hat, schuldig gefühlt.
00:45:27
Speaker
dann sind die in eine Coaching-Session gegangen und er hatte dann erzählt, dass er manchmal gerade auch so in den Träumen, aber auch so übertags manchmal so Bilder bekommt von einem Friedhof und von Massengräbern, also wo ganz viel Gewalt dann eben auch stattgefunden hat und eigentlich ist das aus Coaching-Perspektive
00:45:46
Speaker
Super, wenn so Bilder aufkommen, weil damit können wir perfekt reingehen, damit käme man dann, okay, wo war mal im System viel Gewalt, wo war mal Tod im System, wo war mal Schuld im System und dann könnte man das nach und nach wieder genau an die Stellen zurückbringen, wo es ursprünglich mal hingehört hat.
00:46:02
Speaker
Ihre Reaktion, die war auch noch recht jung, das ist jetzt überhaupt nicht wertend gemeint, aber ihre Reaktion war dann, okay, damit solltest du vielleicht doch besser zu einer anderen Therapieform gehen, weil das sind ja schon durchaus nicht so gesunde Bilder.
00:46:14
Speaker
Ich muss das mal mit meinem Team besprechen, ob ich damit weiterarbeiten darf und
00:46:20
Speaker
Das war seine Erfahrung in dieser neuen Beziehungsdynamik mit der aufkommenden Wut, mit den aufkommenden Impulsen, die eigentlich grundsätzlich super gesund waren, weil da war das Geheimnis, es wollte ausgesprochen werden, hat er dann ja auch.
00:46:36
Speaker
Und diese ganze Situation hat in ihm natürlich noch mehr Schuldgefühle hervorgerufen, weil jetzt hat er auch noch seine vertrauensvolle Coaching damit überfordert und überlastet.
00:46:45
Speaker
Und seine Bilder sind ja so schrecklich und so schlimm, dass er sich dafür eigentlich auch schon wieder schuldig und verrückt fühlen muss, weil da braucht es jetzt eine andere Therapieform.
00:46:55
Speaker
Und das ist das, was ich damit ausdrücken möchte.
00:46:58
Speaker
Also wenn unser Nervensystem als Coach das nicht halten kann, dann schaffen wir eine reale Gefahr,
00:47:05
Speaker
dass unser Gegenüber noch mehr in die Selbstunterdrückung kommt, als zu dem Zeitpunkt, wo sie zu uns ins Coaching gekommen ist.
00:47:12
Speaker
Weil jedes Coaching oder jede Suche nach Therapie ist ein Durchbruchsversuch.
00:47:18
Speaker
Alte, zurückgehaltene Emotionen oder Impulse zeigen sich in Symptomen, körperlich oder emotional.
00:47:24
Speaker
Die führen uns dazu, dass wir uns neue Räume suchen, wie Therapeuten oder Coaches oder andere Seminare, die uns dazu helfen sollen,
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Speaker
diese Durchbrüche und diese emotionalen und instinkthaften Impulse wieder auszudrücken.
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Speaker
Und wenn diese Beziehungserfahrung aber wieder die alte Beziehungserfahrung wiederholt, dass wir das nicht tun dürfen, ohne dass es Konsequenzen gibt, dann verstärken wir nur dieses Muster und die innere Überzeugung von, okay, ich darf das scheinbar wirklich nicht, weil sonst wäre das ja in diesem Kontext jetzt zumindest möglich, weil dafür sind Therapeuten und Coaches ja eigentlich da.

Trainingsprogramm zur Emotionsverarbeitung

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Speaker
Und deswegen ist es unfassbar zentral, dass wir diese eigenen Themen und die eigenen Verknüpfungen, die eigenen Unterdrückungsimpulse von Wut und Aggression lösen, die eigenen Schuld- und Schamgefühle in Bezug auf diese Emotionen lösen.
00:48:12
Speaker
Und das schaffen wir eben nicht einfach nur durch Wissen.
00:48:15
Speaker
Und das ist ja auch ein Grund, warum wir in unserer Ausbildung diese Selbsterfahrungsteile ganz besonders doll erzeugen.
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Speaker
mit einbeziehen und auch die Live-Events haben, wo wir genau diesen Impulsen Ausdruck verleihen, auch in einer sicheren Gruppe, weil wir das nicht über den Kopf, sondern wie du eben schon so schön gesagt hast, über den Körper ausdrücken müssen.
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Speaker
Wir brauchen eine sichere Gruppe oder einen sicheren Gegenüber, um zu erleben, ich bin sicher darin, ich darf mich ausdrücken und dann kommt nach der Wut häufig die ganze Kraft und auch eine Lebendigkeit und dann macht es Spaß.
00:48:46
Speaker
Das heißt, da kommt dann auch wieder das Lustvolle, das Lebendige,
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Speaker
Wenn ich darin aber merke, oh Gott, der andere guckt mich komisch an oder schreckt zurück oder geht eher von mir weg, innerlich oder äußerlich, dann lerne ich natürlich wiederum, das muss ich zurückhalten.
00:49:00
Speaker
Und deswegen ist das eine ganz zentrale Thematik, weshalb wir auch heute darüber in dem Podcast nochmal ganz besonders sprechen.
00:49:09
Speaker
Genau.
00:49:10
Speaker
Ja, ganz spannend.
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Speaker
Vor allem, du hast jetzt von Bildern geredet.
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Speaker
Ich glaube, ich möchte gerne auch nochmal von körperlichen Reaktionen sprechen, weil auch das kann durchaus so sein.
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Speaker
Also ich möchte mal ein Beispiel von mir nennen.
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Speaker
Ich hatte irgendwann mal eine Session, in der ich mit so viel Wut und Aggression in Kontakt kam.
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Speaker
Und die ist ja tendenziell gespeichert im Bauch- bzw.
00:49:36
Speaker
Beckenraum.
00:49:38
Speaker
Und Wut gerade, ne?
00:49:40
Speaker
Gut, Groll, Leber, Galle, so dieser Bereich, also die heißen Organe, ich spucke Galle oder da ist mir was über die Leber gelaufen, das haben wir ja schon in unserem Sprachgebrauch.
00:49:53
Speaker
Und jetzt war es so, dass ich in der Session, und da muss man verstehen, da ist vorangegangen natürlich ganz viel Emotionsarbeit, immer wieder der Kontakt mit in Emotionen kommen, in den Körper kommen, ins Gefühl kommen und so weiter,
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Speaker
Das war also ein Prozess, der dazu geführt hat, dass mein Nervensystem so viel Sicherheit aufgebaut hat, dass ich in dieser Session so tief in meinen Körper und in die Emotion reinkommen konnte, dass der Ausdruck
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Speaker
der Impulse dazu geführt hat, dass ich Galle gespuckt habe.
00:50:26
Speaker
Also wirklich Galle gespuckt.
00:50:28
Speaker
Und das war ganz spannend, weil ich hatte vorher noch einen Kakao getrunken und gefrühstückt.
00:50:33
Speaker
Und das muss alles noch in meinem Magen gewesen sein, aber das kam gar nicht raus.
00:50:36
Speaker
Es kam nur die Galle raus.
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Speaker
Das heißt, in dem Moment, als mir diese Galle hochkam, dachte ich ganz kurz, ups, was passiert denn hier?
00:50:48
Speaker
Im nächsten Moment wusste ich aber,
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Speaker
durch die ganze Vorarbeit, die ich mit meinem Coach geleistet habe, dass das gut ist, dass das ein Release ist, der auch über die Kontraktion von Fasziengewebe, von Organen stattfindet.
00:51:07
Speaker
Und
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Speaker
dann konnte ich das zulassen.
00:51:10
Speaker
Ich habe es einfach zulassen können.
00:51:12
Speaker
Ich habe mich dabei sicher gefühlt und ich dachte schon, ein Teil in mir dachte schon so, wow, und ein anderer Teil dachte so, ja, voll gut, lass es einfach passieren.
00:51:21
Speaker
Ich bin sicher dabei und man kann sich nicht vorstellen, wie erlösend und erleichternd das hinterher für mich war.
00:51:28
Speaker
Und erst mal, wenn man das selber noch nicht erlebt hat,
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Speaker
und vielleicht auch Schwierigkeiten mit dem Kontakt oder Ängste mit dem Kontakt hat, mit Emotionen und solchen Körperempfindungen, ist da erstmal so, oh mein Gott.
00:51:42
Speaker
Was?
00:51:42
Speaker
Nein, niemals.
00:51:46
Speaker
Und für mich war das aber in dem Moment eigentlich ein ganz, ganz natürlicher Prozess, der ohne viel Widerstand stattfinden konnte, weil da eben eine gewisse Vorarbeit und Sicherheit aufgebaut wurde.
00:51:59
Speaker
Und das Spannende war und auch das Faszinierende war, dass seitdem regelmäßig in Coaching-Sessions meine Klienten Galle spucken.
00:52:12
Speaker
Ja, so, einfach, weil mein Nervensystem so viel Tiefe im Hinblick auf diese Emotionen zulassen kann, dass die Klienten das spiegeln, ohne dass sie von meiner Erfahrung damit wissen.
00:52:30
Speaker
Ja, einfach, weil wenn wir mit Wut und Aggression arbeiten, deren Nervensystem in Resonanz mit meinem Nervensystem geht und sie einfach spüren, ich kann da reingehen, ohne dass ich
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Speaker
ich Angst haben muss.
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Speaker
Und natürlich kommen auch diese kleinen Irritationsmomente von, oh, jetzt wird mir gerade übel, damit fängt es nämlich meistens an, wir gehen in die Wut und da ist irgendwie Druck im Bauch und wir fangen an, die auszudrücken und dann kommt eine Übelkeit dazu.
00:52:59
Speaker
Und dann sage ich schon manchmal, und wenn du spucken musst, dann ist das auch vollkommen in Ordnung und sicher.
00:53:07
Speaker
Es muss nicht sein, es kann sein.
00:53:09
Speaker
Und wenn das passiert, ist das auch einfach ein Entgiftungsprozess und ein Release-Prozess.
00:53:14
Speaker
Und dann gibt es die, die es zulassen können, die es mehr oder weniger wieder runterschlucken.
00:53:21
Speaker
Aber...
00:53:24
Speaker
Das ist erst, seitdem ich diese Erfahrung gemacht habe.
00:53:28
Speaker
Und das zeigt halt einfach, wie subtil und feinfühlig unsere Nervensysteme sind und abchecken, kann ich das hier zulassen oder kann ich das nicht zulassen.
00:53:41
Speaker
Weil wir arbeiten natürlich nicht mit Methoden, wo wir jemanden reinpushen, sondern wenn das passiert, dann passiert das, weil das Nervensystem sich sicher genug fühlt und aufmacht in dem Moment.
00:53:53
Speaker
Und wir als Coach sind halt schon eine Ressource in diesem Moment, ob dieser tiefe Release überhaupt stattfinden kann oder nicht.
00:54:02
Speaker
Und wenn ich dann da sitze...
00:54:05
Speaker
Und denke, oh Gott, was passiert jetzt hier?
00:54:08
Speaker
Was?
00:54:08
Speaker
Die spuckt?
00:54:09
Speaker
Oder ich hatte auch mal eine Session, da hat eine Klientin extrem geschleimt.
00:54:15
Speaker
Also da kam einfach unfassbar viel Schleim und Rotze und Spucke über die...
00:54:25
Speaker
hier Nebenhüllen und so raus, ja, und es hat auch so ein bisschen geschäumt dabei, ja, so, und wenn du dann da sitzt und dir denkst, oh mein Gott, was passiert hier, ach du Scheiße, was ist hier los, ich muss einen Krankenwagen rufen, ja, dann sehr wahrscheinlich kann deine Klientin das auch gar nicht zulassen, das kommt gar nicht erst so weit, aber selbst wenn es mal so weit kommen könnte, du musst dabei ruhig bleiben und im Prinzip ist es wirklich so, ich habe dann immer so dieses Bild da, wenn sie brennt,
00:54:55
Speaker
sitze ich ruhig da.
00:54:58
Speaker
Wenn sie brennt, halte ich einfach nur den Raum, weil dann brennt was, was verbrennen muss oder dann stirbt was, was sterben muss.
00:55:07
Speaker
Und solange du vorher den Prozess so gestaltet hast, dass innere Ressourcen an Sicherheit aufgebaut werden konnten und du selbst diese Sicherheit vermittelst, ist es etwas Gutes, was da passiert.
00:55:22
Speaker
Weil das, was uns traumatisiert, ist nicht konkret das, was passiert, sondern das, was es in uns auslöst.
00:55:31
Speaker
Und wenn wir innerlich ruhig und in Kontakt mit Sicherheit bleiben können, während unser Körper sich erlaubt, das auszudrücken und zu Ende zu fühlen, was nicht zu Ende gefühlt und ausgedrückt werden konnte, dann findet Release statt und zwar nicht nur im Kopf, sondern wirklich im Körper, im Fasziengewebe, in den Organen, in den Zellen und dann verändern wir,
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Speaker
auch epigenetisch die Informationen, die in den Zellen stecken, dann findet Transformation auf Zellebene statt und eben nicht mehr nur auf Verstandesebene.
00:56:05
Speaker
Und das ist das, was nachhaltig Veränderung bewirkt.
00:56:09
Speaker
Und das, was einen Raum hergeben muss, in dem du das Ziel hast, mit deinen Klienten so zu arbeiten, dass sie nachhaltig Veränderung erleben, nicht nur auf Verhaltensebene, sondern wirklich auch im Gefühl erleben.
00:56:25
Speaker
im Gefühl zu sich selbst, im Gefühl zur Welt, im Gefühl zu anderen.
00:56:29
Speaker
Und ja, das ist das, was wir euch als Coaches beibringen, wenn ihr die Psychosoma-Nutrition-Coach-Ausbildung macht.
00:56:37
Speaker
Aber auch das, weil wir jetzt gerade die aktuelle Runde laufen haben und auch erst die nächste wieder im Mai 2026 startet, haben wir uns überlegt, am 17.1.
00:56:49
Speaker
Samstagmorgen 10 Uhr starten wir mit euch.
00:56:52
Speaker
in eine ganz besondere Masterclass.
00:56:55
Speaker
Für alle die, die sich vielleicht für unsere Ausbildung interessieren und im Mai 2026 mit uns starten wollen oder einfach auch in der Zwischenzeit sich schon mit diesen Themen befassen möchten, die wir hier besprechen und da einfach auch mehr lernen wollen, haben wir uns die Masterclass überlegt mit einem ganz besonderen Tool,
00:57:16
Speaker
nämlich dem Körperkompass.
00:57:18
Speaker
Vielleicht, Lena, magst du etwas dazu sagen?
00:57:21
Speaker
Ja, also der Körperkompass kann man sich ein bisschen vorstellen wie eine Landkarte des Körpers, bei dem das, was wir jetzt hier besprochen haben und was wir auch in den nächsten Podcast-Folgen immer wieder aufgreifen werden, nochmal super schön zusammengefasst ist.
00:57:36
Speaker
Also auf der einen Seite geht es darum zu schauen, okay, welche Körperbereiche sind psychodynamisch mit welchen Emotionen verknüpft, mit welchen Themen,
00:57:46
Speaker
Welche Organe sind mit bestimmten Themen verbunden?
00:57:51
Speaker
Was passiert eigentlich körperlich und emotional, wenn Menschen davon sprechen, dass sie ständig im Overthinking sind?
00:57:58
Speaker
Was hören wir als Coaches daraus, wenn uns jemand so etwas entgegenbringt?
00:58:02
Speaker
Und auch, welche Möglichkeiten braucht es oder welche Methodiken braucht es dann in den Ansätzen, um die Menschen aus diesen Unterdrückungsimpulsen wieder raus zu begleiten und darin sicher zu halten.
00:58:14
Speaker
Das ist natürlich erstmal neben dem, dass es einfach toll ist, aber natürlich trotzdem recht theoretisch und kognitiv, weil es erstmal weiterhin unseren Kopf füttert, was auch toll ist und eine wichtige Komponente.
00:58:26
Speaker
Aber jeder, der uns hier schon ein bisschen zuhört, weiß, dass wir nicht gerne auf der Kopfebene aufhören, sondern wir möchten, dass das körperlich erfahrbar wird, dass die Menschen, die auch später Menschen darin selber begleiten wollen oder einfach auch Interesse haben, mal zu merken, klappt das überhaupt, was sie da sagen?
00:58:43
Speaker
Wie machen die das denn überhaupt, was sie da erzählen?
00:58:46
Speaker
Deswegen machen wir am 17.1. eine gemeinsame Emotional Release Session, wo eben der Körper die Emotionen, die festsitzt,
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Speaker
sanft und in einem sicheren Rahmen ausdrücken kann.
00:58:58
Speaker
Und das kann bei jedem höchst individuell sein.
00:59:01
Speaker
Also es muss nicht dazu kommen, dass du beispielsweise in starke Übelkeit gerätst.
00:59:07
Speaker
Es kann auch sein, dass der Körper sich beispielsweise über Zittern entlädt oder ganz, ganz, ganz, ganz still einfach nur in die Stille geht, ohne große körperliche Reaktion.
00:59:17
Speaker
Wie Natascha schon sagte, es geht nicht darum, jemanden in etwas reinzudrücken.
00:59:21
Speaker
Es geht nicht darum, etwas zu
00:59:22
Speaker
dazu zu holen oder etwas Neues in den Körper reinzugeben.
00:59:26
Speaker
Im Gegenteil, es geht darum, das, was schon lange im Körper gespeichert ist und dort schon lange für Spannungen, für unbewusste Konflikte auf emotionaler und körperlicher Ebene sorgt, das über einen sanften Weg in einem sicheren Rahmen aus dem Körper rauszuholen, damit da mehr Leichtigkeit, mehr Entspannung, mehr freieres Muskelgewebe und auch freieres Instinkt- und Emotionsgewebe, nenne ich es mal, wieder ermöglicht wird.
00:59:51
Speaker
So würde ich es zusammenfassen.
00:59:52
Speaker
Ja, also wirklich einfach nochmal mit einem Satz, das, was in der Session passieren wird, ist das, was dein System in dem Moment zulassen kann.
01:00:03
Speaker
Genau.
01:00:04
Speaker
Und das ist das, was wir dann auch letztendlich über einen Prozess immer weiter ausbauen können.
01:00:13
Speaker
Das, was ich erzählt habe mit dem Gallespucken oder Schleimen, das waren jetzt, sag ich mal, so Extens.
01:00:19
Speaker
Beispiele, aber manchmal löst sich einfach was im Nacken, in der Hüfte, manchmal fließen einfach nur ein paar Tränen oder wie Lena schon sagte, wir zittern ein bisschen was ab oder liegen einfach auch nur ruhig da und haben ein inneres Entspannungsgefühl, kommen in Kontakt mit etwas.
01:00:40
Speaker
Das sieht bei jedem anders aus und wir sind überhaupt keine Fans, auch hier von diesen Idealbildern und diesen
01:00:47
Speaker
Extrem Bildern, die häufig aktuell auch auf Social Media zu sehen sind, mit denen lässt sich natürlich gut Views und Likes generieren, ja, aber so sieht Emotional Release eben nicht immer so aus und genau dieses, diese Awareness, dieses Bewusstsein dafür bekommst du aber durch die Session,
01:01:09
Speaker
Und du hast schon ein Tool an der Hand, das du dann auch für dich nutzen kannst oder dann eben auch schon für deine Klienten, wenn du sie schon begleitest, da einfach nochmal einen anderen Blickwinkel auf Emotionen und den Körper zu haben und zu entwickeln.
01:01:26
Speaker
Also es wird eine ganz, ganz wertvolle Session, die wir dir hinterher dann auch als Aufzeichnung zur Verfügung stellen.
01:01:32
Speaker
Wir werden den Link dazu hier unten in die Shownotes packen, da kannst du dich jetzt schon anmelden.
01:01:37
Speaker
Ganz ganz kurz, nur für Sicherheitsgefühl, die Aufzeichnung beinhaltet natürlich nicht, dass man dich dabei sieht oder andere Personen dabei sieht, sondern...
01:01:47
Speaker
Nur die Durchleitung und das, was wir sonst darum sagen, also dass das direkt klar ist, wird keine Videoaufzeichnung geben von den Teilnehmern, die dann zur Verfügung gestellt werden, sondern der Rahmen ist anonym in dem Sinne und geschützt.
01:02:00
Speaker
Das wollte ich nochmal kurz dazu sagen, damit da keiner... Ja, also wir nehmen die ganzen Theoriepart, die ganzen Erklärungen.
01:02:07
Speaker
und die Anleitung auf und es werden natürlich keine Bilder oder Namen oder so von euch zu sehen sein, dass der Raum wirklich sicher ist und ihr euch auch darauf einlassen könnt.
01:02:18
Speaker
Also wir freuen uns sehr.
01:02:20
Speaker
Der Link dazu ist unten in den Shownotes.
01:02:22
Speaker
wenn du dabei bist, dir diese Session einmal gönnst, egal ob du auch als Coach tätig bist oder gerade das für dich vielleicht auch einfach mal erfahren möchtest, um deine eigenen Entwicklungsschritte da weiterzugehen.
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Speaker
Also sei da sehr, sehr gerne dabei.
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Speaker
Das wird richtig schön und wir freuen uns da schon riesig drauf.
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Speaker
Ja, voll.
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Speaker
Sehr schön.
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Speaker
Ja, dann hoffe ich, dass wir dir heute wieder einiges mitgeben konnten für deine Praxis, für deine Arbeit und freuen uns dann auch, wenn du das nächste Mal wieder dabei bist.
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Speaker
Ja, das freut mich auch schon sehr.
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Speaker
Sehr gut.
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Speaker
Also, dann danken wir dir und sagen bis zum nächsten Mal.
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Speaker
Bis zum nächsten Mal.
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Speaker
Ciao.
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Speaker
Tschüss.