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#9 - Was ist Embodiment (nicht) und warum Coaching und Therapie ohne Embodiment veraltet ist. image

#9 - Was ist Embodiment (nicht) und warum Coaching und Therapie ohne Embodiment veraltet ist.

S1 E9 · The Embodied Coach
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47 Plays3 months ago

Was bedeutet eigentlich Embodiment – und was nicht?
Wenn deine Klientin keine Lust auf Bewegung hat, dann merkst du schnell: Mit reinen Gesprächen kommst du an Grenzen. Denn Transformation geschieht nicht nur im Kopf, sondern auch im Körper. Und genau hier setzt Embodiment Coaching an.

In dieser Podcastfolge sprechen wir darüber, was Embodiment wirklich bedeutet – und räumen mit Mythen auf. Denn viele Coaches und Therapeutinnen benutzen den Begriff, ohne zu verstehen, dass Embodiment mehr ist als „Körperübungen“ oder „achtsames Spüren“. Es geht darum, den Körper als Schlüssel zur Veränderung zu begreifen und das Nervensystem regulieren zu können.

Wir beleuchten, warum es nicht mehr zeitgemäß ist, Coaching oder Therapie ohne Embodiment-Ansatz anzubieten. Frauen, die heute nach Unterstützung suchen, wollen nicht nur reden – sie brauchen somatisches Coaching, das Sicherheit gibt und nachhaltige Durchbrüche ermöglicht.

Wenn du dein Coaching Business aufbauen willst, das nicht oberflächlich Symptome coacht, sondern echte Tiefe hat, dann ist Embodiment Coaching kein „Nice to have“, sondern ein Muss. In dieser Folge erfährst du:

  • Wie Embodiment dich als Coach authentischer und wirksamer macht
  • Warum Klientinnen ohne Körperbezug oft in alten Mustern steckenbleiben
  • Welche Rolle traumasensibles Coaching und Nervensystemarbeit dabei spielen

Wenn du spürst, dass du nicht einfach nur oberflächlich Symptome coachen, sondern wirklich zu nachhaltigen Durchbrüchen begleiten willst:
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Transcript

Einführung und Thema des Podcasts

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Speaker
Hallo und schön, dass du wieder da bist zu dieser Podcast-Folge, in der Lena und ich über ein Thema sprechen, was uns sehr, sehr am Herzen liegt, nämlich das Thema Embodiment und vor allen Dingen gerade auch in Bezug auf die ganzen Videos, die wir aktuell so bei Instagram sehen.
00:00:18
Speaker
wo Menschen wild zittern und schreien und mehr oder weniger schon, da siehst du dann irgendwie eine Frau, die hockt über der anderen Frau und zieht quasi mit ihren Handbewegungen die Energie aus ihrem Brustkorb und du hörst schon ein bisschen an meiner Stimme, dass...
00:00:37
Speaker
wir da definitiv auch ein bisschen emotional werden, denn da zeigt sich gerade ein bisschen ein Trend auf, der nicht besonders gesund ist, weder für Coaches noch für die Klienten.

Missverständnisse über emotionale Freisetzungen

00:00:49
Speaker
Denn auch hier wird ein Idealbild geprägt, das sagt, so sieht Loslassen aus.
00:00:56
Speaker
Wenn du wirklich loslässt, das ist immer Bäm, Bumm,
00:01:00
Speaker
also es muss immer was ganz, ganz Großes passieren und das ist nicht wirklich echter Release und wenn wir genau diese Bilder aber im Kopf haben, dann glauben wir, ah, als Coaches, irgendwie passiert da nicht genügend und werden dann auch unsicher im Kontakt mit unseren Klienten und unsere Klienten kriegen diese Bilder natürlich auch mit und denken dann entweder, was stimmt mit mir nicht, dass bei mir nicht dieser große emotionale Durchbruch passiert oder sie schauspielern diesen Durchbruch,
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Speaker
weil sie in ihrem alten Muster, ich bin ein guter Coachie und habe hier jetzt gerade was zu leisten bleiben und deswegen, ja, lass uns da mal tiefer tauchen und drüber sprechen, was Embodiment ist.
00:01:43
Speaker
Es ist nämlich ganz, ganz wichtig, das in die Prozesse mit einzubeziehen und was es aber auch nicht ist und wie wir es dann im Coaching wirklich so anwenden oder auch im Marketing, wenn wir mit Videos nach außen gehen, dass es
00:02:00
Speaker
ja, wirklich zielführend ist.
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Speaker
Genau.
00:02:05
Speaker
Also, erstmal schön, dass du wieder dabei bist und uns zuhörst.

Verkörperung und emotionale Prozesse

00:02:10
Speaker
Wenn du uns bei Instagram folgst, hast du dazu auch schon von mir eine Story gesehen und auch von uns ein Video dazu, weil uns das Thema einfach wirklich sehr wichtig ist und
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Speaker
Und wir ja schon auch immer wieder betonen, wie wichtig es ist, den Körper mitzunehmen in Prozesse, sodass Emotionen und auch Themen, die im Körper feststecken oder schon lange in den Zellen quasi ein Zuhause gefunden haben, sage ich mal, wie wichtig es ist, den Körper mitzunehmen und nicht nur den Kopf und auch nicht nur, sage ich mal, das innere Eintauchen in einem stillen körperlichen Zustand, sondern es schon wichtig ist, den Körper mitzunehmen.
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Speaker
die Körperbewegungen und auch den Körperausdruck mitzunehmen.
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Speaker
Dass das sehr, sehr wichtig ist, um nachhaltige Prozesse auch durchzuführen und auch den Stress, der in den Zellen feststeckt, rauszulösen und nicht nur auf kognitiver Ebene zu lösen.
00:03:03
Speaker
Gleichzeitig, das hast du gerade so schön gesagt, beobachten wir gerade aber auch einen Trend, wo das Embodiment, wie es ja genannt wird, was ja im Übersetz so viel bedeutet wie Verkörperung,
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Speaker
dass das genauso wie viele andere Dinge gerade ein Trend wird, der auch medial gut aufbereitet ist, dadurch, dass es einfach Personen zeigt, die ganz, ganz starke emotionale Ausbrüche, emotionale Reaktionen, Körperreaktionen haben und direkt von Anfang an gesagt, das heißt nicht, dass alles davon fake ist, auch aus eigener Erfahrung, es gibt
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Speaker
Sehr, sehr starke körperliche Prozesse und körperliche Reaktionen, die man teilweise selbst am Anfang nicht so sehr für möglich gehalten hätte, weil man häufig so weit davon entfernt ist und auch von seinem Körper und den Spannungsmustern, dass man überrascht ist, was sich da für Dinge lösen können und wie das sich anfühlt und wie das aussieht.
00:03:57
Speaker
Das ist schon durchaus möglich.
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Speaker
Man darf aber auch nicht vergessen, dass gerade auf Social Media häufig immer nur so eine einseitige Darstellung passiert und
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Speaker
Und das könnte den falschen Eindruck vermitteln, dass Embodiment immer bedeutet, dass Menschen ganz viel weinen, ganz laut schreien, ganz animalisch sich bewegen, ganz dolle Zitterungen haben und so weiter.
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Speaker
Und das stellt einfach den anderen Bereich, nämlich den leisen, den stillen, den trotzdem sehr, sehr lösenden und teilweise je nach Klient eben,
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Speaker
Und je nach Thema sogar viel, viel wirksam machen den Weg sehr in den Schatten.
00:04:33
Speaker
Und der wird selten gezeigt, weil er einfach, naja, ich sag mal, wenn du ein Video siehst, wo eine Frau auf dem Boden liegt und du siehst nichts, also nichts verändert sich.
00:04:41
Speaker
Und vielleicht zuckt mal kurz der Finger.
00:04:43
Speaker
Also das würde mich jetzt, wenn jemand damit wirkt, dass er Verkörperung und verkörperte Prozesse und Emotionsausdruck über Körper quasi anleitet, würde ich mir denken, da passiert doch gar nichts.
00:04:54
Speaker
Der Finger hat sich bewegt, das kann ich auch so nach dem Motto.
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Speaker
Das bedeutet, man darf auch immer
00:04:58
Speaker
Und den Blick darauf halten, warum wird was gewählt und was auch nicht gewählt und trotzdem wollen wir uns heute auch einmal anschauen, was Embodiment ist, was es nicht ist, wie es aussehen kann, wie es auf der anderen Seite auch aussehen kann und wie du als Coach da auch ein Gefühl für bekommst.
00:05:17
Speaker
wann ist meine Klientin oder mein Klient gerade wirklich in einem Zustand, wo sich körperlich was löst und wann nicht.
00:05:25
Speaker
Deswegen vielleicht, Natascha, kannst du einmal aus deiner Perspektive erstmal für vielleicht die, die es entweder schon gehört haben, aber nicht ganz greifen können oder die, die vielleicht auch dieses Wort bis jetzt noch gar nicht können, einmal darauf eingehen, was verstehst du denn unter Embodiment?
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Speaker
Also was ist es rein definitionsmäßig, erstmal wenn wir von Embodiment sprechen?
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Speaker
Ja, also, wie Lena schon gesagt hat, Embodiment ist im Prinzip nur das englische Wort für Verkörperung, wird es übersetzt, ja, Verkörperung, das heißt, ich verkörpere etwas, ich gehe in eine Emotion rein, in dem Fall, die ich über den Körper nach außen ausdrücke.
00:06:05
Speaker
Und
00:06:08
Speaker
Das hat was damit zu tun, dass emotionale Ladung, also E-Motion, Energie in Bewegung, sich im Fasziengewebe speichert, wenn wir diese Energie sich nicht bewegen lassen, sondern sie wieder zurück in den Körper drücken.
00:06:28
Speaker
Und wenn wir wissen wollen, wie...
00:06:32
Speaker
die pure Verkörperung einer Emotion aussieht, müssen wir uns im Prinzip eigentlich nur frisch geschlüpfte Babys angucken.
00:06:40
Speaker
weil wenn die weinen, dann wackelt meistens der ganze Körper und nicht nur, da kann auch mal eine Träne fließen, aber wir sehen schon, das Kind drückt sich über den ganzen Körper aus, weil es hat noch keine Worte, um zu sagen, ich bin traurig.
00:06:57
Speaker
Wenn ein Kind wütet und diese Wut verkörpert, dann schmeißt es sich auf den Boden, es strampelt, es
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Speaker
So, es schreit, der ganze Körper vibriert.
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Speaker
Wenn ein Kind sich schämt, dann rollt es sich zusammen.
00:07:11
Speaker
Ja, also wir sehen, bevor wir das abtrainiert kriegen, gibt es einen animalischen, puren Ausdruck von Emotionen.
00:07:23
Speaker
der nicht auf der Sachebene und auf der Erklärungsebene stattfindet, wie ich bin traurig, weil oder ich fühle gerade Mut, weil, sondern der wirklich auf der körperlichen Ebene stattfindet.
00:07:35
Speaker
Und damit kann eine Emotion auch erst zu Ende gefühlt werden.
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Speaker
Das heißt, die emotionale Ladung kann sich über das Verkörpern, also über den Ausdruck, über den Körper entladen und dadurch muss die Spannung im Körpersystem nicht mehr gehalten werden.
00:07:52
Speaker
Das heißt, ich nehme wahr, im Körper, ich fühle im Körper, ich drücke aus, im Körper oder über den Körper und lasse damit los.
00:08:05
Speaker
Das ist im Prinzip Embodiment.
00:08:07
Speaker
Ja, das hast du sehr, sehr schön zusammengefasst und es ist beeindruckend.
00:08:10
Speaker
ein perfekter Übergang für mich, weil wir jetzt einmal darüber sprechen, warum Embodiment denn dann auch im Erwachsenenalter und dann auch im Coaching so relevant wird, wenn wir ja eigentlich schon von Natur aus natürlicherweise angeboren bekommen haben, dass wir eh Emotionen verkörpern.

Unterdrückte Emotionen und ihre Auswirkungen

00:08:29
Speaker
Jetzt ist es so, wenn man sich auf...
00:08:32
Speaker
Babys konzentriert, sie mal anschaut, wie sie Emotionen ausdrücken und Erwachsene, dass es im Alltag häufig sehr unterschiedlich aussieht und um das einmal vorwegzunehmen, es ist auch auf eine Art normal, also wenn sich eine erwachsene Person dann an der Kasse auf den Boden schmeißt,
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Speaker
total errötet zittert und rumschreit, dann hat das natürlich eine andere soziale Rahmung als beim Kind.
00:08:54
Speaker
Aber von der Emotionsdynamik wäre das eigentlich das, was ich ausdrücken möchte, wenn man es rein körperlich betrachtet.
00:09:02
Speaker
Das bedeutet, man muss auch verstehen, dass Energie sich nicht einfach auflöst.
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Speaker
Das bedeutet, angenommen ein Kind fühlt Wut, würde am liebsten toben, die Hände ballen, also errötet tendenziell eher, weil es eine sehr,
00:09:18
Speaker
heiße Emotion ist auch, hat sehr viel Kraft in dem Moment und schreit, also auch der Stimmklang ist sehr kraftvoll und lernt dann über bestimmte Erfahrungen, Bestrafungen und andere Dynamiken, dass diese Emotion dazu führt, dass es beispielsweise ignoriert wird, mit Liebesentzug oder mit bösen Blicken bestraft wird oder es wird reglementiert, weil Wut bedeutet, dass das Kind aggressiv ist und gewaltvoll und Gewalt ist nicht gut und was weiß ich nicht was.
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Speaker
dann lernt der Körper, und das muss gar nicht ausgesprochen sein, das ist auch nochmal ganz wichtig, es reichen subtile körperliche Merkmale, also Verkörperung der Mutter im ersten Bezug und später dann auch andere Personen, sendet Signale, wie willkommen gerade bestimmte Emotionen sind, ohne dass es ausgesprochen werden musste, weil das Kind ja eh erstmal über diese körperlichen Dynamiken lernt und nicht über Worte, weil der Bereich für das rationale Denken ja auch noch überhaupt gar nicht ausgeprägt ist.
00:10:15
Speaker
Das bedeutet,
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Speaker
Es gibt erstmal eine Erfahrung über Körperlichkeit, über Spiegelneuronen, also darüber, dass ich quasi nachahme und auch in die Gefühlswelt der anderen Person eintauchen kann, was in dem Fall erstmal die Mutter und später dann auch andere Bezugspersonen sind.
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Speaker
Und wenn das Kind dann schon sehr früh lernt, dass es nicht sicher ist oder dass es abgestraft wird, bestimmte Emotionen auszudrücken oder dass es die andere Person überfordert oder dass es gar keinen richtigen Zugang dazu gibt, weil die
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Speaker
wichtigsten Bezugspersonen selbst keinen Zugang dazu haben, dann ist es so, dass diese Energie, also diese Emotion, Energie in Bewegung feststeckt.
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Speaker
Das bedeutet, statt dass sich diese aufsteigende Energie, die häufig aus dem Beckenbereich nach oben aufsteigt, dass sie sich quasi festsetzt,
00:11:00
Speaker
Weil dieser natürliche Ausdruck von ich strampel, ich stampfe, ich schreie, ich erröte, also ich drücke mich aus, dieser Energieabfluss findet nicht statt und wird unterbrochen.
00:11:11
Speaker
Und da sich Energie nicht auflöst, muss sie sich irgendwo manifestieren, nennt man es auch.
00:11:15
Speaker
Also muss sie sich irgendwo anders festsetzen.
00:11:18
Speaker
Und da sie nicht ausgedrückt wird, wird sie reingedrückt, also bleibt sie im Körper feststeckend.
00:11:23
Speaker
Das kriegt man jetzt nicht direkt mit, also man hat dann nicht plötzlich irgendwie einen Knobel am Arm oder sowas, weil das in dem Sinne keine...
00:11:29
Speaker
keine, also das ist kein fester Ball, der sich da irgendwie feststeckt und trotzdem kann man aber davon sprechen, dass es wie so Energiebälle sind oder Energieknoten kann man es nennen, die sich dann körperlich festhalten.
00:11:42
Speaker
Und das Problem daran ist, dass diese Energie
00:11:45
Speaker
also das ist eigentlich der gesunde Mechanismus, das Problem kommt später erst, diese Energie ist eigentlich von der Dynamik so, dass sie sich ausdrücken möchte.
00:11:52
Speaker
Das heißt, die strebt weiterhin, auch wenn sie im Körper festgehalten wird, danach zu Ende geführt zu werden.
00:11:58
Speaker
Das heißt, dass dieser Ausdruck sich zu Ende führt, damit dieser Energieknoten, nennen wir es jetzt einfach mal, sich auflösen kann.
00:12:05
Speaker
Das nicht zu tun und die Energie immer wieder in den Körper reinzudrücken,
00:12:10
Speaker
erzeugt natürlich einen großen Druck, wie schon erstens das Wort sagt, und zweitens erzeugt es aber auch, oder benötigt es eine riesengroße Anstrengung und Aufwendung an Ressourcen, diesen Teil nicht auszudrücken, weil es ist der natürliche Prozess, dass es ausgedrückt wird, und es ist der unnatürliche Prozess, es zurückzudrücken, machen wir aber trotzdem, also braucht es enorm viele Kapazitäten, körperlich wie emotional.
00:12:35
Speaker
Und wenn das über sehr, sehr viele Jahre, die gesamte Kindheit, dann die Jugend, wo dann nochmal ganz andere Impulse aufsteigen, von Sexualität, von auch gesunder Aggression, also sich aus dem Elternhaus zu lösen, wütend zu sein, also in die Abgrenzung zu gehen, auch von der Herkunftsfamilie und anderen Systemen und so weiter,
00:12:52
Speaker
Wenn da diese Unterdrückung dann noch weiter gestärkt und aufgebaut wird, dann sucht sich diese unterdrückte Energie andere Wege, wie sie sich ausdrücken kann und dann passiert das eben nicht mehr über Stimme, über Errötung, über einen kraftvollen Ausdruck, der dann auch in der Regel sehr schnell abklingt, weil wenn es einmal ausgedrückt ist, dann löst sich das im Prinzip aus.
00:13:13
Speaker
auf, beziehungsweise dann ist der Ablauf beendet und dann kann sich diese Emotion, die in der Regel nur 60 bis 90 Sekunden anhält, wieder abreagieren und abflachen.
00:13:25
Speaker
Wenn das nicht passiert, dann halten wir sie kognitiv aufrecht, deswegen sind wir dann auch teilweise drei Jahre wütend auf irgendwen, das ist aber dann keine richtige Wut mehr, sondern es ist im Prinzip festgehaltene, unterdrückte
00:13:36
Speaker
Die Reaktion, die nicht ausgeführt wurde und deswegen wie so eine innere Vibration die ganze Zeit mitschwingt.
00:13:41
Speaker
Und auf der anderen Seite sucht sie sich dann eben andere Ausdrucksmöglichkeiten, was dann auch bis hin zu eben körperlichen Symptomen wie Emo-CMS-Verhalten ist.
00:13:51
Speaker
Also Autoaggressionserkrankungen, andere Krankheitsbilder, die sich dann häufig auch in Abhängigkeit von der Emotionsdynamik, die nicht ausgedrückt wurde, andere Orte sucht, also während beispielsweise lange zurückgehaltene Wut und Aggressionen eher aggressivere Symptome wie auch Entzündungen und so weiter auslöst,
00:14:09
Speaker
Lösen eher zum Beispiel zurückgehaltene Trauergefühle, eher zum Beispiel so eine starke Druckgefühle auf der Brust, also im Lungenbereich aus, sorgen vielleicht eher für Dynamiken, die die Person eher in den Rückzug gehen lassen, körperlich wie emotional.
00:14:24
Speaker
Also auch da gibt es ganz, ganz große Zusammenhänge, welche Emotionen und welche Energien, die unterdrückt wurden, dann später sich auslösen.
00:14:30
Speaker
unterschiedlich verkörpern.
00:14:32
Speaker
Und da haben wir die Verkörperung auch drin, also die Emotion und die Energie, die damit zusammenhängt, verkörpert sich dann, aber eben nicht auf die gesunde Weise und auf die natürliche Weise, sondern sie sucht sich dann auf der Körperbühne einen Ausdruckspunkt.
00:14:48
Speaker
Und häufig ist auch das dann der Punkt, wo die Personen das erste Mal merken, vielleicht sollte ich da mal meine Aufmerksamkeit hinlegen, weil plötzlich habe ich ständig Schmerzen oder plötzlich denke ich ständig ans Essen.

Erwachsene und Verkörperung zur Emotionsbewältigung

00:15:00
Speaker
Oder plötzlich traue ich mich nicht mehr aus dem Haus zu gehen, weil ich ständig innere Unruhezustände habe.
00:15:05
Speaker
Oder ich habe plötzlich Depressionen oder was auch immer.
00:15:07
Speaker
Das bedeutet, das Symptom wird irgendwann so groß, die innere Verkörperung wird so groß, dass wir im Prinzip nicht mehr anders können, als hinzuschauen.
00:15:15
Speaker
Wenn wir dann nur auf kognitiver Ebene ansetzen, gehen wir maßlos am Ziel vorbei.
00:15:22
Speaker
Wir gehen wieder nicht auf die Ebene, wo das Erleben stattfindet oder auch mal nicht stattgefunden hat.
00:15:28
Speaker
Und genau in dem Moment setzt gesundes Embodiment an und ist eine extrem wirksame und wundervolle Art und Weise,
00:15:38
Speaker
dem Körper endlich den Ausdruck und auch die Erleichterung zu verschaffen, die er braucht, um sich zu entspannen, indem eben die unterdrückten Prozesse unter einer gesunden Anleitung, weil da braucht es dann auch eine bestimmte Anleitung und Rahmung und Sicherheit geben und so weiter, dass sich das zu Ende ausführen kann.
00:15:55
Speaker
Und dann ist Embodiment extrem wirksam.
00:15:58
Speaker
total toll und auch unerlässlich.
00:16:00
Speaker
Jetzt habe ich sehr, sehr viel gesprochen, deswegen gebe ich das Wort nochmal an dich weiter und würde gerne einmal an dich die Frage stellen, weshalb sehen wir es dann so kritisch, dass es gerade so viel medial aufbereitet und auch Raum findet, also das heißt, es wird ja auch bewusster für viele.
00:16:17
Speaker
Warum sehen wir das allzu kritisch, wenn wir auf der anderen Seite sagen, Embodiment, also verkörperte Prozesse, sind eigentlich unerlässlich, um wirklich dem Körper und auch den Emotionen eine Erlösung zu geben?
00:16:28
Speaker
Da gibt es eine ganz einfache Antwort zu, nämlich bei Embodiment geht es nicht um Leistung und nicht um das Erfüllen eines Idealbilds, sondern beim Embodiment geht es darum, das zu verkörpern, was da ist.
00:16:46
Speaker
Und das kann bei jedem Menschen ganz individuell aussehen.
00:16:50
Speaker
Es gibt zwar bestimmte Reaktionsmuster und es gibt auch, sag ich mal, Schablonen, die man so ein bisschen nutzen kann.
00:16:58
Speaker
Also zum Beispiel Trauer, die sich eher so um den Oberkörper oder im Oberkörper abspielt.
00:17:04
Speaker
Das Herz wird schwer, das haben wir dann häufig auch im Sprachgebrauch.
00:17:09
Speaker
Wenn jemand dann so chronisch,
00:17:12
Speaker
nach vorne gerollte Schultern hat, die vielleicht sogar über mehrere Generationen im Körperbild zu finden sind.
00:17:19
Speaker
Ich sage jetzt als Beispiel mal Oma, Mutter, dass es vielleicht sogar ein transgenerationales Thema mit Trauer gibt und das Herz dauerhaft geschützt wird auch durch die körperliche Haltung, weil sich eben das Fasziengewebe und die Muskulatur verhärten durch dieses ständige Zurückhalten dieser Impulse, das auszudrücken.
00:17:41
Speaker
Das Zwerchfell sich zum Beispiel anspannt, wenn wir versuchen, die Wut im Bauch zu halten und nicht nach oben über den Hals und über die lauten, stimmlichen Ausdrücke ausdrücken.
00:17:58
Speaker
Es gibt bestimmte Schablonen und Muster und trotzdem, wir unterwerfen den Klienten im Prozess nicht dieser Schablone, sondern wir gucken immer, was ist gerade da, was ist gerade präsent.
00:18:10
Speaker
Und es ist deshalb so kritisch, weil es muss, um aufzufallen, laut sein.
00:18:16
Speaker
Es muss zu dem sogenannten Scroll-Stop führen, wenn ich die Aufmerksamkeit von Menschen fischen will bei Instagram.
00:18:24
Speaker
Und das heißt, es muss extrem sein, damit Menschen stoppen, wenn man sich mittlerweile das Konsumverhalten anschaut.
00:18:32
Speaker
Es muss catchen.
00:18:34
Speaker
Und extreme emotionale Ausdrücke catchen halt viel mehr, als wenn da einfach nur eine Träne über die Wange läuft und es eigentlich recht still und sanft vonstatten geht.
00:18:47
Speaker
dann entsteht ganz schnell wieder ein Idealbild.
00:18:51
Speaker
Und das ist ja genau das, was die Klientin oder den Klienten ja davon abgebracht hat, sich auszudrücken, weil er nach einem bestimmten Idealbild der braven Frau zum Beispiel lebt, die still ist, die leise ist, die eben Wut nicht ausdrückt zum Beispiel.
00:19:08
Speaker
Das heißt, wir sind schnell wieder in diesem Leistungsgedanken.
00:19:13
Speaker
Und im Prinzip geht es darum zu verstehen,
00:19:18
Speaker
Sehr viele Tools, ob das Breathwork ist oder ob das Embodiment ist, sogar wenn wir von Kalorienzählen sprechen, können in bestimmten Momenten oder an bestimmten Stellen des Prozesses des Klienten total sinnvoll sein.
00:19:32
Speaker
Nur falsch eingesetzt, zum falschen Zeitpunkt und mit der falschen inneren Haltung erzeugen sie häufig genau das Gegenteil von dem, was wir eigentlich bewirken wollen.
00:19:41
Speaker
Ja, und oft ja auch mit fehlender Expertise, sage ich mal.
00:19:48
Speaker
Also es ist für mich auch, genauso wie du sagst, es ist auf der einen Seite dieses Leistungsthema da drin, das sehe ich auch, und auf der anderen Seite darf man auch nicht übersehen und auch nicht unterschätzen, weshalb der Körper das alles festhalten musste.
00:20:05
Speaker
Also es ist ja auch unglaublich wichtig, einen sicheren Rahmen zu geben,
00:20:10
Speaker
Und es kann auch wirklich, keine Ahnung wie viele Prozesse oder auch Coaching-Einheiten dauern, dass der Körper überhaupt die Sicherheit fühlt, jetzt darf ich meine Träne über die Wange rollen lassen oder oh, mein Finger hat gezuckt.
00:20:24
Speaker
Also das sind am Anfang, gerade wenn sehr viel Unterdrückung stattgefunden hat,
00:20:29
Speaker
sind das alleine schon teilweise Welten, die sich da bewegen.
00:20:33
Speaker
Und es setzt natürlich, da sind wir dann wieder doch bei dem Leistungs- und Erwartungsdruck, wenn ich dann sehe, was andere in der Zeit ausdrücken, dann kommt natürlich immer unbewusst auch dieser Vergleichsprozess.
00:20:46
Speaker
Und das führt meiner Meinung nach sogar dazu, dass manche Menschen viel schlechtere Prozesse haben, als sie haben könnten, weil sie sich an etwas abgleichen, was überhaupt nicht dem entspricht, was wirklich dienlich ist.
00:20:59
Speaker
um die Emotionen aus dem Körper wirklich ableiten zu lassen.
00:21:03
Speaker
Und dafür braucht es eben auch das Verständnis als Coach, warum hat meine Klientin, und da geht es nicht um Rechtfertigung im Sinn von, warum hast du das denn nicht ausgedrückt, sondern was hat dazu geführt, dass die Person, die ich begleite, bestimmte Dinge nicht ausgedrückt hat?
00:21:17
Speaker
Was hat dazu geführt, dass der Körper und das Nervensystem entgegen ihrer eigentlich natürlichen Ausdehnung sich auszudrücken, dafür entschieden hat, sage ich mal,
00:21:29
Speaker
Das lieber zurückzuhalten und das ja teilweise über 30, 40, 50 Jahre so.
00:21:36
Speaker
Das ist einfach unglaublich wichtig, weil in dem Moment kann ich als Coach die Person darin unterstützen, in diesen sehr undienlichen Erfahrungen korrigierende Erfahrungen zu machen.
00:21:49
Speaker
Und wenn es erstmal nur ist, dass ich der Person sage, okay, du musst gerade gar nichts tun und spür doch einfach mal rein, wie es sich gerade anfühlt, gar nichts zu tun.
00:21:58
Speaker
Das alleine reicht schon, weil dann bist du schon im Prinzip in der Verkörperung, weil mit hoher Wahrscheinlichkeit kommt dann Stress, wenn die Person sowieso schon nicht, also wenn sie gelernt hat, sie darf nicht nichts tun oder es kommt eine große Erleichterung und Entspannung in den Körper, weil sie endlich mal loslassen darf und damit ist man schon in der Verkörperung und dann kann man weiter fragen und weiter anleiten und zum Beispiel sagen, okay, wo spürst du denn dieses Loslassen und diese Erleichterung?
00:22:22
Speaker
Keine Ahnung, die spüre ich im Brustbereich, der wird plötzlich viel leichter.
00:22:26
Speaker
Okay, und wenn diese Erleichterung im Brustbereich einen Ausdruck hätte, vielleicht einen stimmlichen Ausdruck, was würde dann am ehesten dazu passen?
00:22:32
Speaker
So, also das alleine ist schon eine Form von Embodiment, aber das würde man jetzt niemals bei Instagram anklicken, weil es einfach im Außen passiert nicht viel, aber im Innen passiert ganz viel.
00:22:41
Speaker
Und das ist auch der Teil, wo ich sagen würde, das ist für mich der entscheidendste Unterschied zwischen wirksamen Embodiment und schädigendem Embodiment, wie ich es wirklich nennen würde.
00:22:50
Speaker
Es geht um die Verbindung.

Persönliche Erfahrungen mit Verkörperung

00:22:53
Speaker
Es geht darum, dass ich mich wirklich in dem Moment fühle.
00:22:56
Speaker
Dass das, was gerade da ist, echt ist und dass ich das Gefühl habe, ja, das bin gerade ich und das fühle ich gerade.
00:23:05
Speaker
Und das braucht manchmal eine gewisse Zeit, weil...
00:23:07
Speaker
Viele sind ja in gewisser Weise sehr entfremdet von ihrem Körper und ich muss ganz ehrlich sagen, ich habe mich ja auch schon jetzt sehr viel damit beschäftigt, ich gehe ja super gerne auch auf Seminare und lasse mich auch selber coachen, weil ich meine, ich bin ja auch nicht frei von und am Anfang, ich weiß noch, die ersten Breastwork-Sessions, die ich gemacht habe, ich fand das grauenvoll.
00:23:26
Speaker
Ich dachte echt, das ist überhaupt nichts für mich.
00:23:29
Speaker
Weil erstens hat mich dieses krasse Atmen, also das ist ja dann diese Atemstruktur, die dann dadurch laufen wird, je nachdem, was dann für eine Atemstruktur angeleitet wird.
00:23:38
Speaker
Ich bin da jedes Mal sofort wieder rausgegangen, weil ich diese ansteigende Energie immer viel interpretiert habe und mich das an diese Zeiten erinnert hat, wo dieses Atmen sofort zu Panikattacken geführt hat.
00:23:51
Speaker
Das heißt, ich bin da gar nicht reingekommen und so eine Atemsession dauert dann ja gerne mal so 90 Minuten und alle neben mir waren am weinen und man hat gemerkt, die sind am Zittern, da löst sich was und man hat auch gespürt, das ist wirklich so.
00:24:03
Speaker
Also es war jetzt nicht, dass ich so dachte, was machen die jetzt hier, sondern man hat gespürt, da war echt viel los und hat sich viel gelöst und ich lag da echt und dachte mir so,
00:24:12
Speaker
Ich habe mich nicht als Versagerin gefühlt, das nicht, aber ich wäre am liebsten gegangen.
00:24:16
Speaker
Ich habe mich irgendwie sehr unzugehörig gefühlt und hatte auch wie so ein Bedauern, hatte so ein Gefühl von, ach schade, dass ich das jetzt nicht mitnehmen kann, die Erfahrung und so weiter.
00:24:25
Speaker
Und habe mich dann immer wieder mal nochmal in so Räume begeben und dann auch im...
00:24:30
Speaker
anderen Coaching-Bereichen dann rausgefunden, ah, das hat was damit zu tun, dass mich das immer wieder daran erinnert, wie dieser Panikzustand war und ich einfach gar nicht gelernt habe, wie ich da durchgehen kann und wie mein Körper das abfließen lassen kann, ohne davon überrollt zu werden.
00:24:45
Speaker
Und seitdem das verkörpert klarer wurde, also ich das auch einmal geführt erlebt habe, in dem Wissen im 1 zu 1 war das dann auch, dass ich jederzeit da rausgehen kann, dass ich jederzeit jemanden da habe, der mich darin halten kann, ähm,
00:24:59
Speaker
Seitdem ist es ganz anders.
00:25:00
Speaker
Es ist am Anfang zwar anstrengend, also ich muss ganz bewusst entscheiden, da durchzugehen und mir schon sagen, okay, das geht vorbei, das ist keine Panikattacke, es ist gerade einfach nur Energie, aber es ist viel leichter und seitdem habe ich damit ganz tolle Erfahrungen auch.
00:25:15
Speaker
Und ich glaube, das ist der entscheidende Punkt.
00:25:17
Speaker
Ich hätte auch da rumliegen können und strampeln und zittern und ich habe das am Anfang auch versucht, also habe dann meine Muskeln ganz gut angespannt, damit die so ein bisschen zittern, weil ich dachte, okay, vielleicht muss ich das von innen heraus steuern, dass das passiert oder vielleicht helfe ich meinem Körper dadurch da reinzugehen.
00:25:31
Speaker
Das hat einfach nur mehr Stress ausgelöst und es hat mich überhaupt nicht entspannt.
00:25:36
Speaker
Und das waren so die entscheidenden Momente auch aus persönlicher Erfahrung, wo ich gemerkt habe, wie wichtig es ist, dass es eine wirkliche Verbindung von Körper und Emotion ist und dass es auch Embodiment war, als ich da lag und gar nichts gemacht habe.
00:25:52
Speaker
Weil in dem Moment war ich auch in Kontakt mit mir und das, was in dem Moment da war, war gefühlt nichts.
00:25:58
Speaker
Ich habe nichts gefühlt, ich habe mich leer gefühlt.
00:26:00
Speaker
Und mein Körper hat das ausgedrückt, indem er keine Bewegung zugelassen hat, indem er gesperrt hat und das war mir aber nicht klar.
00:26:09
Speaker
Und deswegen ist es so wichtig, dass wir da dieses Bild einmal verändern, was es wirklich bedeutet, dass das, was im Innen ist, eine Verkörperung bekommt.
00:26:17
Speaker
Und man kann dem Körper da natürlich helfen, indem man bestimmte
00:26:21
Speaker
Positionen einnimmt, je nachdem auch, was für Emotionen feststecken, indem man bestimmte Musikstücke mit abspielt, die diese Energie wieder in Bewegung bringen und dann eben dadurch zu leiten, wie der individuelle Ausdruck der Klientin oder des Klienten aussieht.
00:26:38
Speaker
der eben zu dieser Person und der Emotion passt, weil das sieht nicht bei jedem gleich aus.
00:26:43
Speaker
Und dann kann das eine sehr, sehr große Stütze sein, den Körper auch ein bisschen mitzunehmen, während zum Beispiel, also wenn man jetzt wütend ist, sollte man sich nicht so richtig eingerollt mit Schultern hängend hinsetzen, weil das eben nicht diese Energie freilegt.
00:27:00
Speaker
Und wenn man sich schämt, dann ist es ganz gut, auch vielleicht diese Haltung einzunehmen, mal die Hände vor die Augen zu halten oder auf den Boden zu gucken.
00:27:07
Speaker
Also das, was der Körper automatisch machen würde, ganz gezielt auch mitzunutzen und einzusetzen, damit die Energie überhaupt frei wird.
00:27:14
Speaker
Dann braucht es aber auch die Fähigkeit, das, was kommt, auszuhalten.
00:27:19
Speaker
Erstmal des Coaches, weil der Klient ist darin ja eh erstmal in einer sehr verletzlichen Situation.
00:27:24
Speaker
Und die Person darin zu halten,
00:27:27
Speaker
genau ihren persönlichen Ausdruck zu finden.
00:27:30
Speaker
Und dann ist es einfach eine wundervolle Art und Weise, dem Menschen zu helfen, das aus dem Körper rausfließen zu lassen.

Die Rolle des Coaches bei emotionalen Ausdrücken

00:27:39
Speaker
Ja, richtig, richtig gut.
00:27:41
Speaker
Vor allen Dingen zeigt deine Erklärung ja auch gerade wieder, was du auch für einen Leistungsdruck am Anfang hattest, also wie viele verschiedene...
00:27:49
Speaker
Themen da jetzt reingekommen sind.
00:27:50
Speaker
Also A, die Angst vor der Angst, also wieder durch die Panikerfahrungen, die da sind.
00:27:57
Speaker
Deswegen ist ja zum Beispiel auch bei akuten Panikstörungen und Situationen das auch kontrainduziert.
00:28:06
Speaker
Das muss man zum Beispiel auch als Breathwork-Coach wissen, dass du jemanden, der da mit Panikattacken Schwierigkeiten hat,
00:28:13
Speaker
oder auch eine Vergangenheit alleine hast, ihn darüber aufklärst, dass das jetzt eine Atmung ist, die diesem Hyperventilieren, also wenn wir uns jetzt für diese Atemtechnik entscheiden, ähnelt und das deswegen dann auch gerne einfach in die verbundene Bauchatmung übergegangen werden kann und so weiter.
00:28:32
Speaker
Das gehört alles zum Gestalten eines traumasensibles Beziehungssystems.
00:28:35
Speaker
Ja, das hätte mir mega geholfen damals.
00:28:40
Speaker
Ja, und dann natürlich auch spannend, auch deine Beobachtung, ich fühle mich jetzt hier nicht zugehörig, weil alle um mich herum da irgendwie in den Emotionsausdruck gehen.
00:28:51
Speaker
Also, dass bei dir gleich auch so ein Thema hochkam mit, okay, ich gehöre jetzt hier nicht mehr dazu.
00:28:56
Speaker
Und es ist so ein Grundbedürfnis eines jeden Menschen, dass wir dazugehören wollen.
00:29:00
Speaker
Und dann...
00:29:03
Speaker
das als Zeichen interpretieren, dass wir es nicht tun, was einfach nicht der Wahrheit entspricht, einfach nur, weil wir dieses Idealbild im Kopf haben.
00:29:11
Speaker
Und jetzt hast du eine ganz wichtige Sache gesagt, die einfach ein großes Thema ist und deswegen ist es auch so wichtig, in Ausbildungen Selbsterfahrungen zu machen.
00:29:22
Speaker
Denn
00:29:24
Speaker
Du musst selber ja innerlich als Coach die Haltung haben, also verkörpern, dass egal, was die Klientin ausdrückt, dass das ihr individueller Ausdruck ist und dass das genauso wichtig ist, wie es ist.
00:29:38
Speaker
Also vielleicht mal ein paar Beispiele aus der Coaching-Praxis.
00:29:42
Speaker
Und ich hatte schon im Emotional Release und Embodiment Sessions mit meinen Klienten, da lag sie einfach auf der Yogamatte und ist wie weggedöst zum Beispiel.
00:30:00
Speaker
Und das hätte bei mir ja dazu führen können, dass ich gesagt habe, okay, was machen wir hier eigentlich, passiert bei ihr gerade was?
00:30:09
Speaker
Ja, so, das heißt, ich muss in dem Moment in der Lage sein und das kommt A, durch Erfahrung, B, also Erfahrung als Coach, aber auch als Coach, also das selbst erlebt zu haben, dass sehr wohl etwas in uns passiert, auch wenn wir vielleicht einfach nur da liegen.
00:30:25
Speaker
Dann hat zum Beispiel die Klientin, an die ich jetzt gerade denke, gesagt, ich weiß gerade gar nichts mehr von der Session.
00:30:31
Speaker
Ich war wirklich irgendwie weg.
00:30:34
Speaker
Und ja, dann ist das doch in Ordnung so.
00:30:38
Speaker
Dann gab es ja einen Grund dafür, warum sie innerlich in irgendeinen Trance-Zustand gegangen ist.
00:30:44
Speaker
Und das war zum Beispiel die Session danach, wo ich von außen gesehen habe, ihr Körper fängt an zu vibrieren und sie hat so leicht gezittert.
00:30:52
Speaker
Das würde man auf dem Video nie sehen.
00:30:56
Speaker
Und das war eben auch ganz spannend, ja, also dass von Mal zu Mal mehr Bewegung in den Körper kam, sie davon aber erstmal noch gar nicht viel mitbekommen hat.
00:31:08
Speaker
Oder mal ein anderes Beispiel hatten wir gerade gestern oder vorgestern in einer Session.
00:31:15
Speaker
Eine Frau, die ihre Lebensgeschichte geteilt hat und...
00:31:20
Speaker
wo es eine sehr schwierige Trennungssituation mit dem Vater ihrer Tochter gab und er, um ihr eins auszuwischen, ihr das Kind entzogen hat, auch über Jugendamt und so weiter.
00:31:36
Speaker
Und
00:31:38
Speaker
Man kann sich natürlich vorstellen, dass eine Mutter, die ihr Kind weggenommen bekommt, unfassbare Emotionen erlebt.
00:31:47
Speaker
Von Ohnmacht hin bis zu einer Aggression und einem Hass, der wirklich, ich könnte töten, bedeutet.
00:31:56
Speaker
Und dass es erstmal eine völlig natürliche Reaktion ist.
00:31:59
Speaker
Es wäre irgendwie komisch, wenn es nicht so wäre.
00:32:01
Speaker
Die Natur hat uns das Potenzial zum Beispiel auch zu töten.
00:32:05
Speaker
Überraschend.
00:32:05
Speaker
Aggressionspotenzial und Hassgefühle mitgegeben, weil es durchaus auch Situationen im Leben gibt, in denen es notwendig ist, so zu reagieren.
00:32:15
Speaker
Ja, wenn wir jetzt in der freien Wildbahn wären und wir stellen uns die Mutter dort vor und da wäre jemand aus einem fremden Stamm gekommen, der ihr Kind einfach entführen will, dann wäre es gut, wenn sie das Potenzial freisetzt, um ihr Kind zu schützen, diesen Menschen vielleicht sogar um die Ecke zu bringen, ja.
00:32:30
Speaker
So, jetzt sind wir natürlich in der Kultur, in der das alles gesetzlich geregelt wird und wir bestimmte Rechtsprechungen und Gesetze und Instanzen haben, die das für uns dann übernehmen, damit wir solche Art von Selbstjustiz nicht mehr durchführen müssen.
00:32:44
Speaker
Das ändert aber nichts daran, dass diese emotionalen Impulse trotzdem ausgelöst werden können.
00:32:50
Speaker
Und wenn die nicht ausagiert werden können, und wir sind uns natürlich alle einig, dass wir das in der Form natürlich nicht machen, einem anderen Menschen diese Art von Gewalt anzutun,
00:32:59
Speaker
dann bleiben die aber in unserem System stecken.
00:33:01
Speaker
Und das bedeutet, ich darf Stück für Stück einen Raum schaffen, in dem es durchaus auch möglich ist, diese Form von tiefem Hass und Aggression wirklich in den Ausdruck zu bringen.
00:33:13
Speaker
Und das bedeutet dann wirklich auch zu schreien und vielleicht in diesen animalischen Ausdruck zu gehen und sich da in ein Kissen festzubeißen oder sich, weiß ich nicht, ein Foto auszuschneiden und dem wirklich die Augen auszukratzen oder was auch immer passiert.
00:33:27
Speaker
Es braucht, um diese Energie einmal voll entladen zu können.
00:33:32
Speaker
Und es hat dann nichts damit zu tun, dass diese Person ein schlechter Mensch ist und in der Realität wirklich jemandem Gewalt antun würde, sondern es hat einfach etwas damit zu tun, dass diese emotionalen Impulse ausagiert werden müssen in einem sicher gehaltenen Raum, in der wir eben genau auch der betreffenden Person das Gefühl geben, du bist richtig mit diesen Impulsen.
00:33:52
Speaker
Und das ist...
00:33:54
Speaker
Okay gewesen und auch wichtig, dass du das in dem Moment nicht so ausagieren konntest oder ausagiert hast, aber jetzt ist der Raum hier gerade da, du wirst nicht dafür bestraft, du wirst nicht als schlechter Mensch gesehen, wenn du diese Impulse und diese Gefühle einmal ausspricht, ausagierst, über den Körper verkörperst und dann kann das natürlich auch wirklich wild werden.
00:34:16
Speaker
Und auch das muss ich halten können als Coach.
00:34:19
Speaker
Ich muss der einen Seite halten können, dass es ganz still und ruhig ist und nur in der Klientin vonstatten geht, aber ich darf mich auch nicht erschrecken, wenn die Klientin wirklich richtig laut wird, sondern das darf für mich normal werden.
00:34:31
Speaker
Das darf mich vielleicht sogar innerlich ein bisschen freuen, dass sie dieses Potenzial wirklich gerade ausdrücken kann.
00:34:38
Speaker
Und es bedeutet aber auch, dass ich bei mir selber auch mal in Kontakt mit diesen Formen von emotionaler Ladung kommen darf.
00:34:46
Speaker
Und das ist Stück für Stück etwas, wo wir auch unser eigenes Nervensystem dafür öffnen dürfen und durch Erfahrungen auch hier tiefer gehen dürfen, weil sowas kommt nicht einfach.
00:34:57
Speaker
Also das passiert nicht einfach, dass sich der Körper...
00:35:02
Speaker
jetzt mal volle Pulle eröffnet.
00:35:03
Speaker
Es sei denn, wir induzieren das mit irgendwie Ayahuasca oder sowas, aber da sprechen wir auch von einem Bereich, über den wir irgendwann mal vielleicht ein bisschen sprechen können in einer extra Podcast-Folge, was Schatten und Lichtseiten davon sind.
00:35:21
Speaker
Das heißt, wenn wir keine Methoden nutzen, mit der wir wirklich krass aufhebeln, weil wir eine Leistung von unserer Klientin oder uns als Coach erwarten, sondern einfach den Raum halten und führen,
00:35:31
Speaker
mit dem, was da ist, dann kann das ganz still sein und es kann auch wirklich wild werden.
00:35:38
Speaker
Finde ich auch ganz wichtig, dass du das sagst, vor allen Dingen auch, dass man beides halten muss.
00:35:43
Speaker
Und was eigentlich das Schöne daran ist, ist, dass wir alle, auch wenn es vielleicht nicht mehr so ganz freigelegt ist, aber ja die Fähigkeit haben, in unserem, also Überresonanz, das bedeutet, dass ich mit dem Klienten mitschwingen kann, auch auf emotionaler Ebene, eigentlich schon einen richtig guten Maßstab dafür bekomme, wann ist es Ablenkung und wann ist es gerade wirklich verbunden und verkörpert.
00:36:08
Speaker
Weil ich sage mal, natürlich kann ich laut brüllen und alle möglichen Dinge machen, aber manchmal ist diese ganze Bewegung auch eine riesengroße Ablenkung, weil dann bin ich auch im Außen.
00:36:20
Speaker
Dann versuche ich meinen Körper so zu bewegen und das zu machen und konzentriere mich darauf, wie laut bin ich und so weiter.
00:36:25
Speaker
Also es kann auch eine Form der Ablenkung sein und ich bin viel im Außen und deswegen kann dieses sehr ruhige auch eine viel größere Verbundenheit zu sich selber bedeuten.
00:36:35
Speaker
Wenn aber jetzt natürlich eine Emotion wie Hass oder Wut oder Kraft oder was auch immer zurückgehalten wird oder Lust, dann weiß man im Prinzip schon, dass eine ganz ruhige, stille Art des Ausdrucks dieser Emotionsdynamik nicht gerecht wird.
00:36:50
Speaker
Während wenn ich traurig bin, die ganze Zeit rumzubrüllen, auch nicht der Emotionsdynamik gerecht wird.
00:36:56
Speaker
Also die Emotion, die weiß schon, also die weiß es nicht kognitiv, aber es ist der natürliche Prozess, wie sie sich ausdrücken würde.
00:37:04
Speaker
Und wir haben über bestimmte Moralvorstellungen, über bestimmte Zurückhaltungsformen, die wir selber erlernt haben und Abwehrstrategien der Psyche und so weiter, ein bisschen verlernt, wie das natürlicherweise aussehen würde, aber unser Körper erinnert das.
00:37:18
Speaker
Und wenn wir einen Rahmen schaffen, wo Personen wieder daran erinnert werden, innerlich, wie so ein Ausdruck aussehen kann und damit auch sicherer werden, dann können eben auch diese größeren, ausdruckstärkeren, also nicht wirksam machen, sondern einfach nur mehr ausdrucknutzenden Prozesse stattfinden, von denen du gerade gesprochen hast.
00:37:37
Speaker
Und das Schöne ist, wir haben, wie gesagt, diesen Rahmen,
00:37:41
Speaker
also ein Messgerät auf natürlicher Ebene in uns, das uns einen Eindruck davon als Coach geben kann, natürlich nur, wenn wir mit uns selber gut in Kontakt sind, wie stark wirksam gerade der emotionale Prozess ist.
00:37:54
Speaker
Nur mal angenommen, da liegt jetzt eine Klientin und da rollt vielleicht maximal eine kleine Träne über die Wange, aber ansonsten ist da äußerlich nicht viel sichtbar.
00:38:05
Speaker
Dann ist ja erstmal, also wenn ich dann eher im Kopf bin, denke ich mir so,
00:38:10
Speaker
Ja, also da scheint ja nicht wirklich was zu passieren.
00:38:15
Speaker
Jetzt ist es aber ja so, dass wir aus Energie bestehen, Emotionen bestehen aus Energie und ich muss eigentlich nichts anderes tun, außer gut mit mir in Kontakt zu sein als Coach, weil in dem Moment bekomme ich mit, berührt mich etwas, kriege ich gerade Gänsehaut, habe ich so ein Gefühl von Mitgefühl.
00:38:34
Speaker
Manche bekommen auch Bilder von irgendwelchen Erfahrungen oder wie auch immer, ähm,
00:38:38
Speaker
habe ich gerade irgendwas Liebevolles für diese Person?
00:38:42
Speaker
Habe ich den Impuls, ich würde die gerade echt gerne in den Arm nehmen?
00:38:44
Speaker
Also gibt es eine Verbindung zu der Person oder habe ich so ein Gefühl von,
00:38:50
Speaker
von einer Kälte oder von einer Abgrenzung oder von einer Starre oder von... Die ist ja gerade ganz weg von sich.
00:38:57
Speaker
Das kriegt man innerlich mit, wenn man sich dafür öffnet und wenn man selber eben auch die einzelnen Emotionsdynamiken selber freigelegt hat, weil das ist die Grundvoraussetzung dafür, dass ich das im Anderen mitbekommen kann.
00:39:08
Speaker
Wenn ich selber wie eine Mauer bin, bekomme ich nicht mit, was im Anderen vorgeht.
00:39:12
Speaker
Und bei Wut genau das Gleiche.
00:39:13
Speaker
Also habe ich einfach nur das Gefühl, boah, schrei nicht so laut.
00:39:17
Speaker
Weil, also eine genervte Reaktion, sage ich mal, das ist ein Hinweis darauf, dass es eher Show ist statt echt, seit ich habe selber ein großes Thema mit Wut, die nicht gelöst ist, aber ich gehe jetzt mal von einem Zustand aus, wo wir mit den Emotionen gut umgehen können, sie gut halten können und guten Zugang dazu haben.
00:39:32
Speaker
Das ist gerade die Grundlage meiner Ausführung.
00:39:35
Speaker
Oder habe ich das Gefühl von, ich will die am liebsten anfeuern oder ich habe so ein Gefühl von, boah, ich werde gerade auch wütend und will am liebsten mitmachen oder habe ich vielleicht wirklich so einen kurzen Schockmoment, dass ich so denke, krass, dass das jetzt aus der rauskam.
00:39:49
Speaker
Das sind alles sehr, sehr gute Hinweise darauf, dass die Person gerade wirklich im Prozess ist, weil Irritation und Erschrecken bedeutet, die Person drückt was aus, was man ihr entweder nicht zugetraut hätte oder was lange unterdrückt war, weil es war eine neue Information, die
00:40:02
Speaker
Während wenn sie schon in jedem anderen Prozess geweint hat, so wie ich am Anfang, ich habe einfach immer nur geweint in jedem Prozess, dann ist das nicht mehr überraschend.
00:40:09
Speaker
Das ist dann einfach so, ja, okay, ist Lena, die weint halt im Coaching so.
00:40:14
Speaker
Aber wenn so eine kurze Irritation ist, krass, das hätte ich dir jetzt gar nicht zugetraut oder krass, dass das da rauskommt, ist das ein cooles Zeichen.
00:40:21
Speaker
Und daran kann man ganz gut innerlich messen.
00:40:24
Speaker
Also am Mitgefühl, an genervt sein, an anfeuern wollen, an Verbindung zum Klienten.
00:40:30
Speaker
Wie gut ist die Person gerade wirklich mit sich in Kontakt und auch mit ihren Emotionen.
00:40:34
Speaker
Und deswegen ist es meiner Meinung nach,
00:40:38
Speaker
ist es notwendig, es ist gar nicht nur eine Option für mich, sondern es ist notwendig, finde ich, dass man selbst als Coach diese Prozesse durchläuft, dass man selbst dadurch geführt wird, dass man selbst merkt, wie fühlt sich das an, in den kraftvollen Ausdruck zu gehen?
00:40:51
Speaker
Wie fühlt es sich an,
00:40:53
Speaker
innerlich mit sich ganz doll verbunden zu sein und ganz viel zu fühlen, ohne dass der Körper irgendeine Form von Bewegung fühlt.
00:40:59
Speaker
Wie fühlt es sich an, in Widerstand und in Scham zu kommen, wenn ich etwas ausdrücken möchte?
00:41:03
Speaker
Weil auch wir sind Menschen, auch wir haben bestimmte Emotionsfamilien als gewollt und ungewollt erlebt und ich weiß noch ganz am Anfang, als ich brüllen sollte und dadurch diesen kraftvollen Ausdruck haben sollte, habe ich mich gefühlt, als hätte ich eine Stimmbandlähmung und ich konnte nichts ausdrücken.
00:41:19
Speaker
Das war
00:41:20
Speaker
ganz krass, ich hatte das Gefühl, ich habe keine Stimme mehr.
00:41:23
Speaker
Wie soll ich dann einer anderen Person helfen und sie da durchführen, selbst in einen kraftvollen, lauten Ausdruck zu kommen?
00:41:30
Speaker
Das funktioniert nicht.
00:41:32
Speaker
Ich kann der dann zwar sagen, mach das mal, aber ich kann die Energie gar nicht mitgehen und auch nicht halten.
00:41:36
Speaker
Und die andere Person wird merken, die kriegt das gar nicht gehalten oder die erzählt mir, was ich tun soll, aber sie wird es selber gar nicht hinbekommen.
00:41:43
Speaker
Und seit ich das im Coaching selber vormachen kann oder zumindest, wenn es online ist, dann mache ich das nicht immer...
00:41:49
Speaker
mache ich das nicht immer vor, aber dann gehe ich mit in diese Energie und baue sie mit der Klientin gemeinsam aus oder auch mit dem Klienten ist es ja unabhängig jetzt vom Geschlecht oder von der Person, mit der man arbeitet und seitdem ist es auch kein Problem mehr und seitdem kriege ich auch teilweise so richtig Lust daran, zum Beispiel im Live-Coaching oder so,
00:42:12
Speaker
das auszudrücken, weil die Reaktion häufig erstmal ein Erstaunen ist, also nicht im Sinne von, boah, ist die toll, sondern eher so von, das hätte ich dir jetzt nicht zugetraut, weil das ist ja jetzt nicht mein Grundausdruck, böse und laut und sowas zu sein.
00:42:24
Speaker
Und das macht dann Spaß und es löst natürlich was.

Gefahren unterdrückter Emotionen

00:42:29
Speaker
Und dann ist man auf einem guten Weg, dass ein Bodyment wirklich hilft, den Körper freier zu machen, die Energie wieder mehr in den Fluss zu bekommen, dadurch wird die Atmung besser und so weiter.
00:42:38
Speaker
Also gibt es da tausend Zusammenhänge,
00:42:41
Speaker
die dadurch besser oder schlechter werden, je nachdem, was man da so erlebt.
00:42:44
Speaker
Und dafür ist es ganz wichtig, einen sicheren Rahmen zu haben, damit keine Schuldgefühle nachher aufkommen.
00:42:50
Speaker
Und ganz kurz zu der Geschichte von der Person, von der du gerade gesprochen hast, mit diesen Hassgefühlen und vielleicht sogar mit diesem Impuls von, weil ich hätte den am liebsten umgebracht dafür.
00:42:58
Speaker
Es ist ganz wichtig zu verstehen, dass wenn Personen in einen geschützten Raum gehen und das ausdrücken,
00:43:05
Speaker
dass alles andere als gewaltvoll ist.
00:43:08
Speaker
Es gibt für mich keinen friedvolleren Weg, das auszudrücken und das zu Ende zu bringen, was innerlich angeregt wird, als ich in einem Coaching oder in Therapie oder von mir aus auch mit sich selbst, je nachdem, wie weit man da schon mit sich in Kontakt ist,
00:43:24
Speaker
Dafür sollte man aber durchaus auch ein paar Mal begleitet worden sein, um das selbst zu machen, finde ich.
00:43:30
Speaker
Was ich sagen wollte, es gibt für mich keinen friedvolleren Weg, als das zu tun und auch keinen selbstverantwortlicheren Weg, als das zu tun.
00:43:36
Speaker
Denn man muss verstehen, selbst wenn man zum Beispiel mit einem Bild arbeitet oder mit der Vorstellung oder mit Personen, die man lieb hat oder mit Personen, die man liebt,
00:43:48
Speaker
Ich schaffe es, die Emotionen zu Ende zu führen, ich schaffe es, mich auszudrücken und ich schaffe es gleichzeitig, das nicht an einer realen Person mit realer Verletzung auszulassen.
00:44:04
Speaker
Und das ist in keinster Weise gewaltvoll.
00:44:06
Speaker
Und es ärgert mich, wenn Menschen sagen, dass sie davon abraten, Wut auszudrücken, weil dann werden die Personen ja noch wütender.
00:44:16
Speaker
Das ist in meiner Wahrnehmung kompletter Quatsch, weil man sagt ja auch nicht...
00:44:21
Speaker
wenn jemand weint, oh Gott, der darf nicht anfangen zu weinen, weil dann weint der ja für immer durch.
00:44:25
Speaker
Das ist ja Quatsch.
00:44:25
Speaker
Also es drückt sich aus, es fließt ab und dann ist es auch deutlich harmonischer als vorher.
00:44:32
Speaker
Du willst was sagen, hau raus.
00:44:33
Speaker
Ja, also das drückt ja nur die Ablehnung des Autors aus gegenüber Emotionen.
00:44:42
Speaker
Sehe ich genauso.
00:44:42
Speaker
Also weil am Ende des Tages ist es ja deutlich gewaltvoller,
00:44:49
Speaker
die Energie gegen sich selbst zu richten.
00:44:51
Speaker
Ja, oder wenn das halt dann doch irgendwann mal explodiert, und es dann Situationen gibt, dass Kinder angebrüllt werden oder was auch immer.
00:44:57
Speaker
Ja, voll.
00:44:58
Speaker
Aber das ist ja der Punkt.
00:44:59
Speaker
Also aus Angst davor, gewaltvoll zu sein, lernen wir, Emotionen zu unterdrücken.
00:45:06
Speaker
Und dadurch richten wir sie halt nicht nach außen, sondern gegen uns selbst.
00:45:11
Speaker
Und das heißt, ich füge mir in dem Sinne...
00:45:15
Speaker
unbewusst, jetzt mit dem, wo ich es ausspreche, bewusst,
00:45:21
Speaker
Schmerz zu oder Gewalt zu, weil ich die Energie gegen mich selber richte.
00:45:26
Speaker
Und das sage ich auch immer zu unseren Klientinnen im Raum, es ist nicht das Ziel, die Emotionen zu unterdrücken.
00:45:35
Speaker
Es ist aber auch nicht das Ziel, die Emotionen an jemand anderem auszulassen.
00:45:39
Speaker
Es gibt einen Weg, Emotionen auszudrücken, ohne dass man selbst und andere dabei zu Schaden kommen.
00:45:47
Speaker
Und das ist das, was du gerade gesagt hast, der friedvollste Weg, damit umzugehen, weil dann eben weder der andere noch du selbst zu Schaden kommst, sondern die Energie kann einfach raus.
00:45:58
Speaker
Das ist so ein Satz, den haben wir hier auch zu Hause, wenn ich mal laut werde, weil ich meine, ich kompensiere nicht mit Trauer, wie das viele Frauen machen, sondern ich kompensiere, ich gehe eher in die Größe, weil es für mich persönlich schwieriger ist, in den Schmerz und in das, ich bin klein und schwach und verletzlich zu gehen.
00:46:15
Speaker
Also
00:46:16
Speaker
schreie ich auch mal, wenn ich eine Wut spüre und ich sage dann immer zu meinem Mann, ich schreie nicht dich an, ich schreie es ins Universum, ja, weil...
00:46:27
Speaker
dann ist einfach klar, die Energie muss raus, aber sie ist nicht gegen mein Gegenüber gerichtet.
00:46:34
Speaker
Aber es ist besser, als sie zu unterdrücken und gegen sich selbst zu richten.
00:46:39
Speaker
Und das ist halt eben so das, was einmal wichtig ist, dass wir genau diese innere Haltung auch
00:46:48
Speaker
einnehmen können durch die eigenen Erfahrungen und wenn du jetzt das Gefühl hast, dass du das gerne lernen möchtest, denn dabei braucht es auch vom Ausbilder einmal auch, dass du gespiegelt wirst darin, was nimmst du gerade bei der Person wahr, die dir gegenüber sitzt, ja.
00:47:06
Speaker
Wo spürst du da eine Resonanz bei dir im Körper?
00:47:08
Speaker
Weil auch das ist eine Frage von Selbstwahrnehmung, die wir erst lernen dürfen.
00:47:13
Speaker
Dann lade ich dich an der Stelle einmal herzlich ein, auf den Link unten in den Shownotes zu klicken und dich einfach mal auf unserer Webseite umzuschauen und in die Warteliste einzutragen.
00:47:23
Speaker
Das einmal kurz so als Impuls an der Stelle, wenn du dich für die Ausbildung interessierst.
00:47:30
Speaker
Und was mir noch wichtig ist, auch zu dem Thema zu sagen,
00:47:37
Speaker
Wir dürfen auch lernen, aufzufangen oder zu erkennen, dass in allem, was sich bei unserer Klientin in dem Moment, wo wir sie da reinführen, zeigt, auch ihr Muster zeigt.
00:47:53
Speaker
Also nochmal ein konkretes Beispiel aus dem Alltag.
00:47:59
Speaker
Da wir ja Klientinnen hauptsächlich begleiten, die zu uns kommen, wenn sie emotional essen, ist ja häufig das Thema, ich esse statt zu fühlen.
00:48:07
Speaker
Das ist ja im Prinzip das, was darunter liegt.
00:48:10
Speaker
Also schauen wir, auf unterschiedlichen Wegen arbeiten wir damit, aber ich hatte letztens in einer Session zum Beispiel
00:48:19
Speaker
den Punkt mit einer Klientin, wo wir eben geschaut haben, sie hat jetzt schon einiges an Erfahrung, auch in Co-Regulation und mit Embodiment und Emotionen auszudrücken.
00:48:27
Speaker
Sie hat immer wieder die Erfahrung gemacht, dass es danach erleichternd ist.
00:48:32
Speaker
So viel zum Thema, wenn die einmal schreit, schreit die immer.
00:48:34
Speaker
Das ist Quatsch, ja.
00:48:35
Speaker
Also ich meine, das ist nicht nur deine Perspektive, sondern wir sehen ja im Coaching-Alltag, dass die
00:48:42
Speaker
die da vor uns sitzen, nachdem sie die Wut wirklich rausgedrückt haben, rausgeschrien haben oder geweint haben, dann eben auch wieder aufhören und danach lachend da sitzen und sagen, ach, jetzt fühle ich mich irgendwie leichter.
00:48:53
Speaker
Ja, oh.
00:48:53
Speaker
Genau, das haben wir auch.
00:48:55
Speaker
Also ist bei mir selber auch so, ne?
00:48:57
Speaker
Ja, eben.
00:48:57
Speaker
Also das ist ja, wie gesagt, das Problem des Autors, der sowas beschreibt oder adressiert.

Physische Manifestationen unterdrückter Emotionen

00:49:06
Speaker
Und jetzt hatten wir eben die Situation,
00:49:10
Speaker
Die Klientin hat schon ein bisschen Vorerfahrung und ich sagte dann so zu ihr, schau doch mal die Woche über, wenn du merkst, dass dieser Druck innerlich steigt, sie ist jetzt soweit, das wahrzunehmen, bevor sie überhaupt in den Automatismus kommt und anfängt zu essen, dich einfach nur flach hinzulegen oder hinzusetzen oder einfach nur zu stehen, da wo du bist, die Hand auf dein Herz zu legen und nur in den Körper zu spüren.
00:49:37
Speaker
Und das hat sie versucht, das hat sie getan.
00:49:41
Speaker
Für sie war es ein Versuch, weil sie natürlich dann in der nächsten Session damit kam, das hat nicht richtig funktioniert.
00:49:48
Speaker
Und dann habe ich sie gefragt, was hat denn nicht funktioniert?
00:49:51
Speaker
Wie hat sich das denn abgespielt?
00:49:53
Speaker
Beschreibe mir das doch mal.
00:49:54
Speaker
Und dann sagte sie, ja, ich habe dann diesen Druck gespürt.
00:49:57
Speaker
Und ich habe den Druck auf der Brust gespürt.
00:49:59
Speaker
Und dann bin ich in die Stille und habe da reingespürt und dann kamen Tränen.
00:50:04
Speaker
Und dann sage ich, okay, und jetzt hast du das Gefühl, dass das nicht richtig funktioniert hat.
00:50:10
Speaker
Und dann sagt sie, ja, ich komme dann nicht weiter.
00:50:14
Speaker
Und dann habe ich sie gefragt, wo willst du denn hin?
00:50:17
Speaker
Und dann hat sie angefangen zu lachen, ja, weiß ich auch nicht.
00:50:21
Speaker
Und dann habe ich sie gefragt, was gibt dir denn das Gefühl, dass das nicht funktioniert hat?
00:50:26
Speaker
Und dann sagte sie, ja, da ist noch mehr.
00:50:30
Speaker
Und dann habe ich halt eben auch zu ihr gesagt, ja, das kann ja sein, dass da noch mehr ist, aber wie hast du dich denn danach gefühlt, als die Tränen geflossen sind?
00:50:40
Speaker
Ja, irgendwie leichter.
00:50:43
Speaker
Und dann habe ich ihr eben gespiegelt, da haben wir eben besprochen, dass das Ziel ja nicht war, dass sie das, was da vielleicht noch in der Tiefe ist, sofort löst.
00:50:53
Speaker
Es ist ja okay, dass da noch was da ist, aber sie hat reingespürt, Tränen sind geflossen.
00:51:02
Speaker
Und sie war danach leichter.
00:51:06
Speaker
Und das war Regulation.
00:51:08
Speaker
Das war Regulation durch Verkörperung.
00:51:11
Speaker
Und wir sehen aber darin ein Muster, was sich zeigt, nämlich...
00:51:18
Speaker
diese Grundannahme, ich bin nicht gut genug, ich habe es wieder nicht geschafft oder ich bin nicht gut genug, um ans Ziel zu kommen.
00:51:29
Speaker
Also wir dürfen wirklich auch lernen zu erkennen, dass sich in jeder Form von Reaktion, die die Klientin zeigt, immer auch ihre Muster drin abspielen und
00:51:43
Speaker
uns da nicht mit reinziehen zu lassen in dieses, oh, das war jetzt aber noch nicht gut genug, sondern wirklich zu sehen, wo es wirklich gut funktioniert hat und dass das Ziel in dem Moment war, sich zu regulieren und nicht alle Themen in diesem Moment zu lösen, die da noch drunter liegen.
00:52:00
Speaker
Ja, man muss sich das ja eh auch so ein bisschen vorstellen wie so eine Zwiebel, die man einfach abschält, also es gibt
00:52:06
Speaker
kann ja, also ich verstehe den Wunsch, dass sich alles sofort löst, weil natürlich mit dem Einstieg da rein zu merken, boah, das fühlt sich ja echt erleichternd an, ist natürlich so, das will ich jetzt immer fühlen und es soll jetzt einfach, es soll jetzt immer leichter werden und es ist natürlich dann ein erneuter Druck, weil man muss ja auch bedenken, dass diese einzelnen Schichten einfach ein bisschen Zeit brauchen und eine Sache, die mir gerade dazu noch kam, die ich auch wichtig finde, ist, weil
00:52:36
Speaker
Wir ja schon auch immer mit dem Körper in dem Sinne arbeiten, dass wir uns auch Symptome angucken und auch Spannungsmuster auf körperlicher Ebene, um einmal zu...
00:52:48
Speaker
jetzt dadurch, dass wir auch über Verkörperung sprechen, darauf einzugehen, weshalb das tatsächlich so ist, dass man über bestimmte Körperhaltungen, Körpermuster und so weiter schon auf bestimmte unterdrückte Emotionen und auch erlebte Erfahrungen zurückführen kann und warum das nicht Esoterik im negativen Sinne ist.
00:53:08
Speaker
Weil ich persönlich finde, Esoterik hat auch definitiv was für sich und es ist einfach ein Wort, das für die Schattenseite sehr doll benutzt wird, aber da liegt auch ganz viel Kraft drin.
00:53:16
Speaker
Aber um das einmal zu rahmen, also wir haben eben davon gesprochen, dass Emotionen Energie sind oder dass eigentlich fast alles Energie ist, aber dass Emotionen eben auch Energie sind.
00:53:28
Speaker
Und jetzt ist es so, dass bestimmte Emotionen zu bestimmten körperlichen Haltungen führen beispielsweise.
00:53:34
Speaker
Also während wir eher in der Trauer sind, ist es eher ein bisschen geknickter, wenn wir wütend sind, sind die Fäuste vielleicht eher geballt, wenn wir schamvoll sind, dann sind wir noch ein bisschen kleiner gemacht, wenn wir lachen, strahlt das Gesicht, strahlen die Augen und so weiter.
00:53:48
Speaker
Wenn jetzt diese Energien, also diese Emotionsenergien, nenne ich es mal, zu lange zurückgehalten werden und wir müssen ja davon ausgehen, es ist ja nicht eine, sondern es ist ja immer wieder dann zumindest die gleiche, immer wenn der Wutimpuls zum Beispiel aufkommt, drückt sich wieder eine weitere Energieschicht rein und dann sind vielleicht auch noch andere Emotionen mit betroffen.
00:54:06
Speaker
Das bedeutet, man hat schon eine sehr, sehr große zurückgehaltene Energie.
00:54:10
Speaker
Wir haben eben darüber gesprochen, dass die sich dann andere Wege sucht, weil sie sich nicht einfach auflöst.
00:54:16
Speaker
Und natürlich können sie sich auf der einen Seite eben durch Krankheitsbilder auf psychischer und emotionaler, aber auch auf körperlicher Ebene zeigen.
00:54:23
Speaker
Sie zeigen sich aber auch in körperlichen Mustern wie zum Beispiel der Gangart, der Nackenspannung oder anderen Spannungsmustern.
00:54:33
Speaker
wie die Schultern aufgestellt sind, auch wie zum Beispiel das Spannungsfeld im Bauchbereich, also im Zwerchfellbereich ist, weil man muss sich vorstellen, wenn der Körper die ganze Zeit anspannt, um diese Energieimpulse zurückzuhalten,
00:54:50
Speaker
dann dauert es vielleicht, also es wird nicht mit einem Mal, nicht mit zweimal, nicht mit dreimal, nicht mit viermal, es wird nicht nach einer Woche passieren, aber über die Jahre formt sich über diese Energiezurückhaltung eine sichtbare Form.
00:55:03
Speaker
Das bedeutet, der Körper verkörpert dann wieder, da sind wir wieder bei dem Wort, die zurückgehaltenen Energien und Emotionen und Spannungsmuster.

Integration von Körpersignalen in das Coaching

00:55:13
Speaker
Und deswegen ist es schon so, dass man über bestimmte Dinge, die der Körper ausdrückt,
00:55:18
Speaker
Und das muss dann kein Ausschlag oder sowas sein, sondern alleine, wie steht jemand?
00:55:22
Speaker
Wie beweglich ist jemand zum Beispiel im Hüftbereich?
00:55:25
Speaker
Also wie ist auch die Gangart?
00:55:27
Speaker
Darüber kann man schon sehr, sehr große Eindrücke bekommen, was da immer wieder zurückgedrängt wurde.
00:55:34
Speaker
Also wie frei ist das Becken?
00:55:36
Speaker
Wie sehr hat jemand sich mal zurückgezogen oder ist in eine Angstposition gegangen?
00:55:41
Speaker
Dann ist häufig eben gerade der Schulter und auch so der Vorderbrustbereich sehr doll angespannt und der Nackenbereich oder...
00:55:49
Speaker
Wie doll hat jemand seine Wut ständig zurückgehalten?
00:56:09
Speaker
Oder auf der anderen Seite schafft sie sich auch häufig Ausdruck, wenn wir auch auf die Frauen mit immunosamten Essverhalten schauen, eben über starkes Gewicht, auch Körpergewicht, weil da die ganze Kraft, die nicht nach außen gedrückt wurde, dann eben wieder in Form von diesen Fettschichten in den Körper reingedrückt wurde.
00:56:26
Speaker
Und auch deswegen ist es ganz wichtig zu verstehen,
00:56:30
Speaker
Auch hier, das ist erstmal eine Schablone.
00:56:32
Speaker
Welche bestimmten Spannungsmuster weisen vielleicht auch schon auf welche bestimmten Emotionen hin?
00:56:38
Speaker
Welche Symptome und die Energie der Symptome, also welche Dynamik hat ein Symptom, ist es eher aggressiv oder eben nicht?
00:56:43
Speaker
Darüber haben wir eben schon mal kurz gesprochen.
00:56:46
Speaker
Das zu verstehen und dann aber, und da kommen wir jetzt zum entscheidenden Punkt, da kommen wir jetzt wieder zu dem wertvollen Punkt, wenn es dann um Verbindungen geht und nicht mehr nur um Theorie und Schablonen,
00:56:59
Speaker
kann ich auch davon abweichen, weil ich merke, mich zieht es gerade ganz woanders hin.
00:57:03
Speaker
Oder irgendwie habe ich die ganze Zeit den Eindruck, da liegt noch irgendwas anderes drunter.
00:57:07
Speaker
Mit der Wut zu gehen, die definitiv seinen Spuren hinterlassen hat, ist interessant.
00:57:13
Speaker
Aber irgendwie zieht es mich noch zu was Tieferem.
00:57:15
Speaker
Da ist noch was Existenzielles drin, was mich gerade noch viel mehr...
00:57:19
Speaker
in meinem Resonanzgefühl anzieht, da habe ich das Gefühl, da müssen wir hin.
00:57:23
Speaker
Und das ist der Punkt, wo sich dann gutes Wissen und gutes Lernen, was schon viel ist, also das zu wissen, das ist schon echt cool, aber dass ich das dann auch auf Verbindungsebene und auch auf Verkörperungsebene übersetzen kann und dann ist die Wahrscheinlichkeit, ein Coaching zu haben,
00:57:44
Speaker
was den Klienten extrem erleichtert, Dinge löst, dem Körper Entspannung schenkt und aber auch dir als Coach, das kann ich aus eigener Erfahrung sagen, einfach ein
00:57:55
Speaker
naja, wie soll ich sagen, also manchmal sind es wirklich Gänsehaut-Momente, dass der Körper mit Gänsehaut reagiert oder dass man danach selber total gerührt ist oder betroffen und bewegt oder wie auch immer.
00:58:06
Speaker
Das sind dann die Momente, wo Coaching verbindet, ohne abhängig zu machen und wo es löst, ohne viel Show zu brauchen.
00:58:15
Speaker
So würde ich es gerade zusammenfassen.
00:58:17
Speaker
Ja, absolut.
00:58:19
Speaker
Und nochmal in die Praxis übersetzt, bedeutet das, dass
00:58:24
Speaker
Wenn ich zum Beispiel nochmal, um auf die entsprechende Klientin einzugehen,
00:58:31
Speaker
Dann in der Resonanz oder auch durch das, was sie gesagt hat, da ist noch mehr, spüre, okay, da gibt es noch eine Ebene tiefer.
00:58:39
Speaker
Sie hat sich in dem Moment regulieren können, das ist super.
00:58:42
Speaker
Und dann setzen wir in der gemeinsamen Session genau da an, was ist denn da noch drunter?
00:58:48
Speaker
Also da ist ja offensichtlich doch noch ein tieferes Thema, was sie in dem Moment auch gespürt haben, wo das Bedürfnis war, hinzuschauen.
00:58:56
Speaker
Das kann ich ja auch wertschätzen.
00:58:57
Speaker
Das heißt, ich darf
00:59:01
Speaker
mich davon natürlich mitnehmen lassen, in dem Sinne, dass ich dann mit ihr da tiefer gehe.
00:59:09
Speaker
Und gleichzeitig mich aber nicht davon gefangen nehmen lassen, dass sie jetzt glaubt, sie war nicht gut genug in dem Moment.
00:59:15
Speaker
Weil das, was Sinn und Zweck der Sache war, war, dass sie sich im Alltag regulieren kann.
00:59:21
Speaker
Und das ist eben die Fähigkeit,
00:59:24
Speaker
Das heißt, zum Lösen brauchen wir häufig, gerade wenn es um die tieferen Ebenen geht, die existenziellen Ebenen, den Halt von unserem Coach oder von jemandem, der uns da eben professionell begleitet.
00:59:36
Speaker
Das kann ja auch ein Therapeut sein.
00:59:39
Speaker
Und auf der anderen Seite im Alltag die Fähigkeit, mich zu regulieren, ohne gleich alle Themen aufmachen zu müssen.
00:59:48
Speaker
Und wenn wir das verstehen, was Lena gerade auch eben beschrieben hat, also was das bedeutet, weil nochmal, um das klar zu machen, das bedeutet, dass die gespeicherte Energie, die gespeicherte emotionale Energie im Körper dazu führen kann, dass sich zum Beispiel Übergewicht entwickelt.
01:00:08
Speaker
Ich will da kurz einmal, damit wir wirklich die Brücke schlagen können für alle jetzt, die sagen, wie...
01:00:14
Speaker
Ja, ganz einfach.
01:00:17
Speaker
Nämlich dadurch, dass die Emotion unterdrückt wird, wird Stress im Körper ausgelöst.
01:00:21
Speaker
Das Faszium bezieht sich zusammen.
01:00:23
Speaker
Cortisol, Adrenalin, also Stresshormone steigen an.
01:00:26
Speaker
Das heißt, die Nebenniere fängt an zu ackern.
01:00:29
Speaker
Das sorgt dafür, dass der Blutzuckerspiegel hochgeht.
01:00:32
Speaker
Das bedeutet, die Bauchspeicheldrüse muss mehr Insulin produzieren.
01:00:35
Speaker
Und dann geht eine Kettenreaktion los durch das ganze Hormonsystem.
01:00:40
Speaker
Der Darm, der wird nicht mehr richtig durchblutet.
01:00:42
Speaker
Das heißt, Nährstoffe über die Ernährung werden nicht mehr richtig aufgenommen, werden nicht mehr richtig zur Zelle transportiert.
01:00:48
Speaker
Das beeinflusst die Zellfunktion.
01:00:50
Speaker
Das bedeutet, der Stoffwechsel fährt in seiner Leistung runter und dann wird Fett eingelagert.
01:00:56
Speaker
Also man kann das wirklich biochemisch auch erklären, was da in unserem System vonstatten geht und dass das eben kein
01:01:05
Speaker
rein esoterischer oder spiritueller Blickwinkel ist, wo wir einfach von Energien sprechen, nicht, dass ich das als falsch darstellen will.
01:01:19
Speaker
Ich bin auch ein sehr spiritueller Mensch, aber es lässt sich für den Kopf eben auch fundiert und fachlich verwendet.
01:01:27
Speaker
erklären, was da für Prozesse innerlich stattfinden und dass wir hier eben wirklich von einer Energie sprechen, die sich in Materie manifestiert, ob das das Gewicht ist oder ob das die Haltung ist, weil da ständig Zug auf Faszien ist oder am Ende des Tages auch im Verhalten, wie zum Beispiel Zwangsstörungen, wo man sich immer wieder
01:01:51
Speaker
indem man irgendwelche wiederkehrenden, monotonen Verhaltensmuster abspielt, sich immer wieder wäscht.
01:01:57
Speaker
Das sind ja alles Bewegungen und Verhaltensweisen, die zum Spannungsabbau führen, weil es keinen anderen Weg gibt, die Spannung abzubauen.
01:02:08
Speaker
Zu Depressionen, eben zu Stoffwechselstörungen und am Ende des Tages zu vielen, vielen anderen Krankheiten, die daraus entstehen.
01:02:17
Speaker
Und wenn wir das begriffen haben,
01:02:22
Speaker
Dann müssen wir auch verstehen, Lena hat mir letztens so einen schönen Buchausschnitt dazu gesagt, dass echte Experten nach Embodiment verlangen.
01:02:33
Speaker
Es ist unerlässlich und jede Methode, die das ignoriert, ob wir Tiefenpsychologie, Verhaltenstherapie, Gesprächstherapie oder sonst welche Therapieform oder Coachingform uns anschauen,
01:02:49
Speaker
arbeitet eben nicht zeitgemäß.
01:02:53
Speaker
Es ist nicht mehr zeitgemäß.
01:02:55
Speaker
Diese ganzen Methoden, die sind veraltet.
01:02:57
Speaker
Wir wissen mittlerweile so viel über die Zusammenhänge, gerade die ganze Psychosomatik-Forschung, aber auch die Nervensystem-Forschung.
01:03:05
Speaker
Wir wissen so viel.
01:03:06
Speaker
Es ist aber noch nicht zeitgemäß.
01:03:08
Speaker
am Klienten, Patienten angekommen, weil das System, gerade das Gesundheitssystem im Gesetzgeber, viel zu langsam ist, um diese Erkenntnisse zu integrieren in die Behandlungsmethoden.

Fortbildung für Coaches und Therapeuten

01:03:23
Speaker
Zu langsam und vielleicht auch nicht gewillt, weil da natürlich ja auch monetär ein bisschen was dran hängt.
01:03:30
Speaker
Aber das ist jetzt nochmal ein anderes Thema.
01:03:32
Speaker
Das ist ein anderes Thema, genau.
01:03:35
Speaker
Das Fass will ich jetzt nicht auch noch aufmachen.
01:03:37
Speaker
Nee,
01:03:37
Speaker
Das lassen wir heute mal.
01:03:40
Speaker
Aber das muss einfach klar sein.
01:03:41
Speaker
Deswegen sage ich das auch nochmal so eindringlich.
01:03:45
Speaker
Wir kommen ohne den Körper nicht weiter.
01:03:51
Speaker
ohne dass wir den Körper integrieren.
01:03:53
Speaker
Egal, ob wir von Ernährungsberatung und Wünschen nach Abnehmen und einem verbesserten Essverhalten sprechen oder ob wir davon sprechen, dass sich auf anderen Ebenen das Verhalten verändern soll oder auch das Körpergefühl sich leichter zu fühlen, gar nicht mal in Bezug auf das Essverhalten per se, sondern oder das Gewicht per se,
01:04:20
Speaker
Und deswegen können wir nur empfehlen, sich da gut, gut ausbilden zu lassen und sehr gerne mit uns, wenn sich das richtig für dich anfühlt, den Weg hier zu gehen, da wirklich professionell, traumasensibel Räume halten zu können, wo du Menschen begleitest, weil du siehst, es gehört so viel mehr dazu, als einfach ein bisschen zu atmen und die Leute sich ausschütteln zu lassen.
01:04:47
Speaker
Es braucht wirklich Expertise.
01:04:50
Speaker
Plus deine Nervensystemkapazität, dass du in der Lage bist, auch auf Gefühlsebene in Resonanz mit deinen Klienten zu gehen, dein Herz da auch zu öffnen, die Verbindung wirklich aufrecht zu erhalten, um hier wirklich ans Ziel zu begleiten.

Abschluss und Aufruf zur Teilnahme am Trainingsprogramm

01:05:08
Speaker
Deswegen nochmal die Einladung, klick unbedingt auf den Link unten in den Shownotes.
01:05:13
Speaker
Lass uns miteinander sprechen und schauen, ob die Ausbildung die richtige für dich ist.
01:05:17
Speaker
Und dann freuen wir uns, wenn du Teil dieser Bewegung wirst und mit uns gemeinsam den Coaching magt und vielleicht sogar auch die Therapie revolutionierst.
01:05:28
Speaker
ja, einfach wirklich zum Teil der Lösung wirst für Menschen, die dringend, dringend, dringend nach Unterstützung suchen und du wirst gebraucht.
01:05:39
Speaker
Du wirst einfach gebraucht da draußen und deswegen freuen wir uns, wenn du mit uns den Weg gehst.
01:05:45
Speaker
Ja, kann ich mich nur anschließen und ich glaube, es ist meine Lieblingsfolge bis jetzt.
01:05:50
Speaker
Ja, es hat mir sehr viel Spaß gemacht, darüber zu sprechen und ich glaube auch, dass es ein sehr, sehr wichtiges Thema ist und ja.
01:05:58
Speaker
War cool.
01:05:59
Speaker
Sehr gut.
01:06:00
Speaker
Perfekt.
01:06:01
Speaker
Schön.
01:06:01
Speaker
Ich fand sie auch richtig, richtig gut.
01:06:03
Speaker
Wie immer, wir freuen uns natürlich über Feedback, über Instagram.
01:06:07
Speaker
Und dann würde ich sagen, bis zur nächsten Folge, oder?
01:06:09
Speaker
Ja.
01:06:10
Speaker
Bis zur nächsten Folge.
01:06:11
Speaker
Tschüss.
01:06:12
Speaker
Bis dann.
01:06:13
Speaker
Ciao.