Einführung in Splittercast
00:00:05
Speaker
Hallo und herzlich willkommen zum Splittercast, dem Podcast von und mit dem Splitter Verlag, Bielefelds bestem Comic Verlag. Mein Name ist Max und in diesem Podcast spreche ich mit Macherinnen und Machern aus der deutschsprachigen Comic Szene über alle möglichen Themen.
Katalogepisode erklärt
00:00:21
Speaker
Es ist mal wieder soweit heute. Wir haben eine Katalogfolge vor uns. Wie geneigte Hörerinnen und Hörer vielleicht wissen, veröffentlicht der Splitter Verlag alle halbe Jahre einen ziemlich dicken, fast 200 Seiten starken Kundenkatalog.
00:00:34
Speaker
wo wir alle unsere Novitäten und Fortsetzungen im kommenden Halbjahresprogramm vorstellen.
Herbstprogramm 2022-2023
00:00:39
Speaker
Diesmal geht es um das Herbstprogramm 2022-2023, sprich von November 2022 bis April 2023. Und ich spreche heute mit Gerrit Lungershausen.
00:00:51
Speaker
über die Novitäten. Dies hier ist die erste von zwei Folgen. Ich nenne sie 38A und 38B. In Folge A spreche ich mit Gareth über die Neuerscheinungen, die neuen Serien, die neuen One-Shots, die neuen Graphic Novels. In Folge B spreche ich mit dem Splittercast-Fan Rüdiger über die Fortsetzungen.
00:01:10
Speaker
Ich freue mich natürlich, wenn ihr beide euch anhört.
Lange Episodendauer und Kapitelmarken
00:01:15
Speaker
Aber wir starten jetzt erst mal mit Folge A. Die Folge ist, es tut mir leid, extrem lang geworden. Wir kratzen wieder sehr deutlich an der Zweieinhalb-Stunden-Marke. Ihr könnt natürlich skippen. Ich setze auch Kapitelmarken zu den einzelnen Titeln. Ich freue mich natürlich auch, wenn ihr sie komplett hört, am besten, während ihr dabei den Katalog durchblättert.
Live-Event Ankündigung
00:01:35
Speaker
Trotzdem muss ich vorab oder möchte ich vorab gerne noch eine kleine Hausmitteilung machen, denn der Splittercast geht demnächst wieder live. Wir hatten ja schon mal eine Live-Aufnahme mit Kai Meier und Jurek Malotke, die Phantasmen unter anderem gemacht haben bei uns. Und am 7. Oktober 2022 bin ich wieder live mit einem Gast in Bielefeld im Bunker Ullmenwall.
00:01:56
Speaker
Und zwar spreche ich mit dem Comic Autor und Zeichner Hamid Eshrad aus Berlin über autobiografische Comics und autobiografisches Schreiben im Comic. Der hat vor kurzem seine neue Graphic Novel Coming of Age veröffentlicht, wo er teilweise autobiografisch seiner Jugend erzählt und hat auch vorher schon mit Nieder, mit Hitler und Venus Transit biografische Themen bearbeitet.
00:02:20
Speaker
und ich werde am 7. Oktober ab 20.30 Uhr im Bunker Ulmenwall mit ihm darüber sprechen. Ich freue mich sehr, wenn ihr da seid, wenn ihr dabei seid. Ich freue mich sehr über Pulikum. Die letzte Veranstaltung war, wie ich finde, wirklich schön. Hat viel Spaß gemacht mit euch und mit meinen Gästen damals. Und ich bin mir sicher, dass es auch mit Hamad eine Menge Spaß machen wird. Der Bunker ist eine tolle Location, wahnsinnig gemütlich, wahnsinnig intim, ganz klasse.
00:02:47
Speaker
Ganz in der Nähe vom Zentrum von Bielefeld kommt man also auch aus dem Umland ganz gut hin. Alle Infos findet ihr beim Link in den Show Notes. Tickets gibt es ab sofort oder auch an der Abendkasse. Und wenn ihr von Hamad das ein oder andere signierte Buch haben möchtet, werdet ihr sicherlich dort auch fündig werden. Vielleicht müsst ihr das Buch selber mitbringen. Das ist noch nicht ganz klar.
00:03:07
Speaker
Aber ja, ich freue mich da sehr drauf und ich würde mich freuen, wenn ihr auch dabei wärt. So, und jetzt übergebe ich das Wort mir wieder weniger an Gerrit, der ein paar Takte dazu sagen wird, warum ich ihn
Gerrit Lungershausen und Comics
00:03:18
Speaker
überhaupt eingeladen habe. Und dann wünsche ich euch viel Spaß mit unserem wilden Ritt durch den Herbstkatalog des Splitter Verlags 2022-23 Splittercast Folge 38a.
00:03:32
Speaker
Guten Morgen, Gerrit. Herzlich willkommen zum Splittercast. Schön, dass du da bist. Herzlich willkommen. Geht's dir gut? Moin, Max. Danke. Mir geht's gut. Ich sitze hier in Mainz und es regnet und strömt. Ich weiß nicht, wie es bei dir in Bielefeld ausschaut. Herrlich, oder? Bei uns regnet's jetzt gerade nicht mehr, aber es hat die letzten Nächte geregnet. Meine Tomatenpflanzen sind glücklich. Tomaten.
00:03:59
Speaker
Ja, die schlucken ganz schön viel Wasser, wenn es nicht regnet, meine Güte. Ja, die haben eine harte Zeit gehabt. Die haben eine harte Zeit gehabt, aber zum Glück die Saison geht so langsam zu Ende. Wir befinden uns schon in der Aberntenphase. So, damit sind wir jetzt nach einer halben Minute schon komplett vom Thema abgerutscht. Der Tomatenpodcast. Der Tomatenpodcast mit Hered und Max.
00:04:22
Speaker
Ich frage jetzt nicht, ob du auch Tomaten hast, tut mir leid, ich frage dich lieber was anderes. Gerrit, du hast dich ja freundlicherweise bereit erklärt, mit mir einen Blick auf den Herbstkatalog des Spitterverlags zu werfen.
00:04:37
Speaker
Da habe ich dich jetzt natürlich nicht einfach irgendwie ausgesucht, weil du mir auf der Straße begegnet wärst oder so, sondern ich habe mir aber etwas beigedacht. Magst du uns vielleicht in ein paar Worten erzählen, was du so mit Comics zu tun hast, wie du vielleicht auch kurz wieder zum Comic gekommen bist, wie deine Liebe zum Medium entstanden ist und wie dich das so in deinem Alltag oder ansonsten begleitet zurzeit?
00:05:03
Speaker
Wie so viele bin ich zu den Comics gekommen, durch so was wie Fix und Foxy, durch die lustigen Taschenbücher vor allem und auch durch solche exotischen Sachen wie Vastel, daran kann ich mich noch ein bisschen erinnern. Und das Phantom, glaube ich. Das Phantom, ja, okay. Ich weiß auch gar nicht mehr, ehrlich gesagt, wie ich da rangekommen bin, weil meine Eltern überhaupt keine Comic-Affinität haben.
00:05:25
Speaker
und habe das dann so ein bisschen aus dem Blick verloren irgendwann eine ganze Zeit lang und bin dann am Ende meines Studiums. Als da mit der Doktorarbeit losging in Literaturwissenschaft, da hat das wieder ein bisschen zugenommen. Und dann habe ich 2014 mit ein paar anderen Kolleginnen und Kollegen zusammen
00:05:44
Speaker
einen Comic-Journal gegründet. So ein E-Journal, eine Zeitschrift mit Kurt Christian Casper, Julia Ingol damals, Rosa Wohlers und Susanne Schwertfeger haben wir an der Kieler Universität zu jungen Nachwuchswissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern einen Forum bieten wollen und ja, diese Zeitschrift gegründet.
00:06:04
Speaker
Die gibt's auch immer noch, nicht wahr? Genau, die gibt's immer noch. Die anderen arbeiten viel, viel mehr daran als ich, aber ich bin noch mit einem Fuß im Boot. Genau, da erscheint noch jedes Jahr eine tapfe Ausgabe, obwohl viele von uns inzwischen irgendwo ganz anders arbeiten. Und das funktioniert aber weiter, da sind wir eine ganz zusammengeschweißte Truppe.
00:06:27
Speaker
Der Name ist jetzt noch nicht gefallen. Das Magazin heißt Closure. Amerikanisten horchen hier auf. Das ist so mehr oder weniger das, was, ja, vielleicht kannst du besser erklären, was das ist, bevor ich mich da jetzt hinfahre. Aber den Link zu der Website packe ich auf jeden Fall in die Show Notes. Genau, da habe ich schlechte Werbung gemacht. Ich habe gar nicht gesagt, wie es heißt. Kein Problem. Dafür bin ich ja da.
00:06:54
Speaker
Der Fachbegriff von Scott McLeod, den er geprägt hat, um den Schritt von einem Panel zum anderen zu beschreiben. Quasi das, was im Rindstein passiert, also in den weißen Strichen, wenn man so möchte, zwischen den Panels. Genau.
00:07:13
Speaker
Und das war eine unglaublich schöne Erfahrung. Hat uns alle natürlich von der richtigen Arbeit abgehalten, so ein bisschen. Aber das ist immer noch eine sehr schöne Arbeit. Und das hat mich dann wieder so ein bisschen rangeführt. Und dann habe ich angefangen, auch für andere Magazine zu schreiben, wie für Comic Gate zum Beispiel von Frauke Pfeiffer und Thomas Kögel, wo auch der Christian Muschweg schreibt. Oder für die Comic Scene schreibe ich regelmäßig.
00:07:42
Speaker
für Comic.de und für alles, was irgendwie so anfällt, schreibe ich ganz gern. Also ich lese gern Comics und ich schreibe auch gerne und in der Kombination ergibt das dann, dass ich einfach gern über Comics schreibe. Ihr seht, breitflächig gebildet und gut vernetzt. Ich hoffe,
00:08:01
Speaker
Ja, das fällt mir jetzt nicht auf die fällt man jetzt gleich auf die Füße, wenn wir durch den Katalog durchgehen und ich meine absolute Ignoranz vielen Dingen gegenüber outen muss. Aber ich habe ja zumindest den Vorteil, dass ich schon weiß, was kommt.
00:08:19
Speaker
Wobei, du hast es ja auch schon mal angeguckt, aber in dem Zusammenhang, weil wir ganz gut Strecke machen müssen heute, wie in jeder Katalogfolge, und ich dich dann auch nicht zu lange mit aufhalten möchte, würde ich sagen, wir starten einfach mal.
00:08:37
Speaker
Wenn ihr, liebe Hörerinnen und Hörer, mitmachen möchtet, was ich euch sehr empfehlen kann, wenn ihr euch die Zeit nehmen möchtet, wir beide sprechen jetzt noch anhand des digitalen Katalogs, weil der gedruckte Katalog gerade noch im Druck ist, bzw. inzwischen in der Bindung, um genau zu sein. Aber wenn ihr das hier hört, dann wird es den inzwischen auch gedruckt geben in jedem Comic-Laden der Republik und auch in gut sortierten Buchläden und natürlich auch bei uns im Webshop.
00:09:07
Speaker
da könnt ihr gerne mitblättern wir arbeiten uns durch die novitäten durch ab seite drei bis glaube ich seite vierundsechzig oder so. Oder ihr macht es euch digital auf so wie wir und scrollt einfach durch. Und ja wir fangen einfach mal an mit dem titel der dieses ja auch das cover ziert nämlich mit der toten kopf republik ein piraten comic.
00:09:33
Speaker
Gerrit, bist du überrascht, dass es Piratencomics noch gibt? Ja, total. Also, ich muss zugeben, Piratencomics habe ich auf meinem Schirm nun wirklich überhaupt gar nicht. Ich habe in meinem Schrank einen Will Eisner Piratencomic, aber der hat damit wenig zu tun. Will Eisner hat mal einen Piratencomic gemacht? Ja.
00:09:56
Speaker
Unter einem seiner Pseudonyme, ich glaube, Will Rencie, Hawks of the Sea. Cooler Titel. Ja, so in so einem riesen Format ist er nochmal nachgedruckt worden. Ja, ich muss sagen, ich kann mit Piratencomics auf Anliegenrecht wenig anfangen. Ich habe mit Piraten viel Berührung, weil die ja in Kinderbüchern total präsent sind. Ja. Dadurch habe ich aber auch wahrscheinlich ein ganz anderes Piratenbild als so ein popkulturelles
00:10:24
Speaker
Image, dass man dem am begegnen mag. Also, Fluch der Karibik ist eigentlich das Letzte, was mir irgendwie mit Piraten untergekommen ist und davor und danach überhaupt gar nichts, muss ich gestehen. Das geht mir ähnlich, aber momentan gibt es so eine kleine Welle an Piratencomics wieder auf dem französischen Comic-Markt. Also, losgetreten, glaube ich, nicht zuletzt durch Lofres Long John Silver, der ja inzwischen sich dann jetzt auch mit
00:10:51
Speaker
Raven weiter in dem Metier tummelt, aber da kamen jetzt einige Sachen und Totenkopfrepublik, was jetzt bei uns hier dieses ist ja ein One-Shot, ist ja quasi eine Graphic Novel, wenn man so möchte, gibt dem Ganzen aber so ein bisschen anderen Spin, weil es eben nicht so dieses typische Piratenbild
00:11:12
Speaker
zeigt, sondern Piraten neu interpretiert als im Grunde als so eine frühe Form von Demokraten, wenn man so will. Also in der Zeit, wo halt alles noch monarchisch geprägt war, gerade das britische Empire oder Imperial eigentlich, werden die halt so dargestellt als eine Gruppe von, ja, Gesetzlosen, die aber halt nach streng demokratischen Prinzipien leben und
00:11:38
Speaker
halt ihre Anführer wählen und jeder Mann hat eine Stimme und solche Ideale halt vor sich her tragen und auch erstaunlich unrassistisch damit umgehen. Und der Konflikt entsteht dann dadurch, dass sie halt eine Gruppe von Sklaven befreien aus Afrika, die allerdings wiederum ihre Monarchen mit sich rumschleppen, die wiederum mit demokratischen Prinzipien so gar nicht viel anfangen kann.
00:12:04
Speaker
sondern gewohnt ist, einen absoluten Herrschaftsanspruch zu haben und die dann zur Piratin machen wollen. Es ist relativ komplex, es ist relativ theoretisch, würde ich fast sagen. Der Autor Vincent Brugier ist auch recht bekannt dafür, dass der sich so historische Themen vorknöpft und die dann so ein bisschen... Der hat vor kurzem auch Nottingham gemacht, diese neue Tradition vom Sherlock Holmes, sag ich schon.
00:12:32
Speaker
Robin Hood Mythos, wo dann der Sheriff von Nottingham gleichzeitig Robin Hood ist. Also es ist natürlich alles rein fiktiv, die Story hier auch in dem Piratenkomik, aber finde ich mal eine ganz interessante Interpretation. Ich finde das witzig, weil das ist gar nicht, ich glaube im Programmheft ist es ja auch angekündigt als so ein Gegenbild zum popkulturellen Piratenbild. In Kinderbüchern ist das aber gar nicht so.
00:13:00
Speaker
Also in Kinderbüchern entspricht das eigentlich ungefähr dem, habe ich das Gefühl, so wie du es sagst, als demokratische Gegengesellschaft. Das finde ich ganz witzig. Ja, stimmt. Du hast natürlich recht. Was mir in dem Comic nur aufgefallen ist, ich habe den nämlich tatsächlich komplett gelesen und hatte auch sehr viel Spaß dabei.
00:13:20
Speaker
Das wird halt sehr kognitiv oder intellektuell verarbeitet. Also es ist halt nicht so, ja, alle Männer sind frei, ho, ho, ho, gib mir eine Flasche rum, sondern die führen tatsächlich Diskussionen darüber, wie Wahlen abgehalten werden sollten, warum das wichtig ist, ein Gegenmodell zum imperialistischen Großbritannien zu bilden und wie die Weltanschauung dieser afrikanischen Monarchen jetzt mit ihren Weltanschauungen in Konflikt geraten könnte und wie man das irgendwie
00:13:49
Speaker
clever diplomatisch managen könnte also es ist ich will nicht sagen verkopft aber halt doch ein bisschen also es gibt auch es gibt auch recht recht recht heftige action szenen natürlich sie schlachten und enter gefechte und solche sachen aber der autor nimmt sich da auch schon die zeit das ganze so ein bisschen zu reflektieren was er da eigentlich machen will in seiner eigenen story
00:14:11
Speaker
Ja, das ist natürlich viel mehr, als aus der Vorschau hervorgeht. Ja, klar. Das wird da gar nicht so ganz deutlich. Aber bei einem Comic von, was hat der, 224 Seiten, zwei Seiten rauszupicken, die das alles umfassen, ist halt auch nicht ganz einfach. Ja, ich finde das ganz naheliegend, also diese Piratenwelt zu nutzen, um so gesellschaftliche Systeme gegenüberzustellen. Das finde ich total naheliegend.
00:14:40
Speaker
Also den Aspekt finde ich daran durchaus interessant. Also wie ist das denn bei euch im Programm? Sind Piratencomics erfolgreich? Ihr habt ja auch zumindest den Blackbeard. Der war sehr erfolgreich, ja. Also generell so nautische Sachen haben oft eine stabile Abnehmerschaft. Blackbeard und auch diese USS Constitution, was eine relativ technische Herangehensweise an dieses ganze Thema ist jetzt auch nicht. Wobei, ja, da geht es tatsächlich um bestimmte Piraten, die Babaresken.
00:15:08
Speaker
Also das ist sehr historisch exakt. Ich habe immer das Gefühl, so Meeres irgendwie in den deutschen Lesern und Leserinnen wohnt immer noch so eine gewisse Meeresromantik drin und so Ozeanzeichnungen und Schiffszeichnungen bieten sich für Comics irgendwie einfach an. Da haben viele, viele Künstlerinnen und Künstler ein Faible für. Aber das ist jetzt anekdotisch.
00:15:33
Speaker
Wir gehen mal einen Schritt weiter, würde ich sagen, zu einer Eigenproduktion, die wir im Programm haben. Wobei ich ja noch sagen muss, bei den Zeichnungen. Ich habe mir von dem Zeichner auch ein paar andere Sachen angesehen, die ganz toll aussahen. Ist der Comic grundsätzlich so koloriert? Der ist ja sehr braun in Braun. Nee, das ist nur in der Szene so. Das spielt in der Abenddämmerung. Da gibt es durchaus Szenen, die naturalistischere,
00:15:59
Speaker
Koloration hat. Nachtszenen sind dann sehr blau gefärbt. Also er passt die Koloration immer sehr stark der Lichtstimmung der Tageszeit an, sag ich mal. Nee, der ist nicht komplett sepiafarben. Aber es ist ein guter Hinweis. Ja, hast du recht. Ja, weil ich würde von einem Piratenthema immer auch so ein bisschen kostümfest erwarten. Das ist ein bisschen farbenfroh oder ein bisschen, ja, dass halt die Staffage so ein bisschen im Vordergrund steht. Das sieht man da zumindest nicht ganz. Nee, das ist auch nicht so gemacht. Also ich
00:16:29
Speaker
Kann jetzt nicht meine Hand dafür ins Feuer legen, wie historisch akkuratikos die Kleidung und die Schiffe und so weiter sind, das weiß ich nicht. Aber grundsätzlich gibt er sich schon Mühe, eine halbwegs naturgetreue Farbgebung zuzunehmen. Wie gesagt, halt angepasst an die Lichtstimmung der jeweiligen Szene.
00:16:48
Speaker
Okay, ja. Ein Schritt weiter. Ein verdammter Handschlag, eine Eigenproduktion, die wir im Programm haben und die wir tatsächlich schon seit Jahren vorbereiten. Jetzt darf man es ja mal sagen. Das ist eine ganz abgefahrene Story von Mazeros. Eigentlich schreibt er, wohnt in Köln und schreibt Soap Operas.
00:17:13
Speaker
Also der schreibt für, äh, ich weiß gar nicht, welche Sendung es jetzt war, das hab ich leider vergessen, aber der ist TV-Autor. Und Jan Bentakis ist Illustrator. Und die haben sich, ich weiß gar nicht mehr, wie kennengelernt und haben dann kurz entschlossen, gesagt, wir machen so einen Comic zusammen, und jetzt sind sie fast fertig. Während wir hier sprechen, macht Jan die letzten, äh, die letzten Tuschelseiten fertig.
00:17:39
Speaker
und stürzt sich dann kopfüber in die Koloration. Und ja, es ist eine ziemlich verrückte Story. Es hat so was von Faust. Man steht ja auch schon oben drüber. Ein dämonischer Pakt, der eingegangen wird. Und wo dann der Protagonist möglichst schnell jemanden finden muss, der in diesen Pakt abnimmt, bevor der Teufel kommt, um ihn seine Seele abzuknüpfen.
00:18:05
Speaker
und dann halt so eine wilde tour de force durch in dem fall tatsächlich köln ja also das sieht man auf den seiten hier nicht aber ich habe auch noch ich habe auch schon weiter drin gelesen und es gibt ganz viele szenen also ich ich komme ja gebütlich aus köln tatsächlich und kennen die stadt ein bisschen.
00:18:22
Speaker
Es gibt ganz viele Szenen, die dann zum Beispiel im Dom spielen oder am Gürzenich und solche Sachen. Das ist alles halt mit Fotoreferenzen nachgezeichnet und es sieht ganz großartig aus, wenn dann so eine Verfolgungsjagd zwischen so einem Typen, zwischen den Protagonisten und irgendeinem Dämon quer durch den Kölner Dom stattfindet. Das sind brilliante Szenen teilweise.
00:18:44
Speaker
Das ist super, dass du das sagst, weil das sieht man ja auch in der Vorschau nicht so ganz. Leider nicht. Da ist ja der Fokus auf die Figuren und ein bisschen weniger Hintergrund. Wenn man sich super gut auskennt, auf der rechten Seite dieser Turm zwischen Kommen und Gehen wir nach Hause, ich meine, den gibt es wirklich.
00:19:04
Speaker
da auch an der an der Autobahnbrücke. Frag mich jetzt nicht, wie der heißt. Das müsste mir jetzt jemand sagen, der sich besser auskennt in der Stadt als ich. Aber das ist das ist in real existierende Häuserzeile in Köln. Wenn man richtig viel Ortskenntnis hat, könnte man es daran erkennen. Aber du hast recht, als als Autonormalverbraucher sieht man das natürlich nicht. Herrlich, ich finde, ich finde, dass das klingt auf jeden Fall großartig. Also dieses Seelen
00:19:31
Speaker
Ja, Seelenhandel, Seelenhandel, Verfahren, dass der Dämon möchte die Seele und dann muss er versuchen, immer die weiter loszuwarten. Und wird dann wirklich so eine Kette losgetreten? Also die eine Person wird dann die nächste los? Das errate ich nicht. Das müssen die Leute dann schon selber rausfinden, sage ich mal. Erstmal geht es um diesen kleinkriminellen Duca, der halt mehr oder weniger freiwillig in diesen Paktrennen geht, gegen Geld tatsächlich auch einfach nur.
00:20:02
Speaker
Und das tritt dann so eine ganze Reihe von, naja, unglückenlos, sage ich mal. Es ist so eine Fantasy-Action-Comedy, würde ich sagen, ist extrem spritzig geschrieben. Also man merkt schon, dass Matze das gewohnt ist, sehr, ich sag mal, zackege Dialoge zu verfassen.
00:20:20
Speaker
Und die Zeichnung finde ich großartig. Ich muss auch dazu sagen, das sieht man in dem Vorschaubild natürlich nicht, Jan zeichnet noch komplett analog. Also die Koloration nicht, aber alle Seiten sind handgezeichnet und die sehen großartig aus. Ich finde auch die Zeichnungen sind herrlich. Über die Hintergründe kann man da noch nicht so viel sagen oder über die Stadtansichten oder so. Aber die Figuren, diese überzogenen Figuren mit diesen riesigen Frisuren,
00:20:48
Speaker
Das hat so ein bisschen 80er-Jahre-Touch, finde ich. Ja, aber es hat einen Touch davon, das stimmt. Aber ich finde es nicht unmodern, es wirkt auf mich nicht altbacken. Und ich habe seine Kladde gesehen, die waren auch im Comic-Salon in Erlangen. Vorher hatten wir die auch. Nee, stimmt nicht, wir kannten die schon persönlich. Und das ist fantastisch, so viel Kunsthandwerk, das sieht man heutzutage tatsächlich nicht mehr so oft.
00:21:13
Speaker
Ja, das finde ich super. Also auch das Monster, dieser Dämon, diese Dämon-Ansicht auf der linken unteren Seite. Da müssen alle jetzt mal nachschauen, wie das ausschaut. Die sind, finde ich, harlich gelungen. Ja, und dann halt der Kontrapunkt, dieser Dämon, der dann aufsteigt und aussieht wie die Letzte aus mit der Hölle und dann irgendwas sagt, ist was?
00:21:36
Speaker
Also das ist dieser Witz, den ich meinte. Also die Dialoge sind wirklich sehr pointiert und ja, es ist nicht direkt Comedy, aber es ist schon sehr lustig. Ich finde bei den Dialogen, finde ich, das ist das noch nicht so ganz meins, weil die sehr, das wirkt halt sehr mündlich. Ich finde aber manchmal mündliche, diese Dialoge in Comics, die sich um zu viel Mündlichkeit bemühen, das irgendwie, bei mir funktioniert das nicht immer.
00:22:06
Speaker
Okay also ich muss sagen ich ich finde das ich finde das immer gut ich mag das umgekehrten fall eher nicht wenn dialogue zu. Konzeptionell schriftlich sage ich mal erscheinen und ich finde autoren die das gut hinkriegen einen mündlichen dialog zu schreiben der aber nicht zu sehr darauf hinweist dass er mündlich ist wenn jeffrey mir kann das zum beispiel sehr gut.
00:22:29
Speaker
Zumindest früher konnte er das gut. Anderes Thema. Das bewundere ich sehr. Das finde ich nämlich, glaube ich, schwieriger als so Textwüsten zu verfassen und sich nicht so richtig darum zu kümmern, ob jemand wirklich so reden würde. Das stimmt, aber ich finde, wenn man es liest wiederum, wenn man den Text, den jemand spricht, einfach nur aufschreibt, dann funktioniert es, wenn ich es lese, bei mir nicht mehr ganz so gut. Ja, da ist auch was dran.
00:22:58
Speaker
Also der Text hier ist noch nicht komplett final, das ist alles noch nicht redaktionell durchgearbeitet und ich glaube auch Matze selber wird da, wenn es fertig ist, nochmal gegenarbeiten. Aber ist ein richtiger Hinweis. Aber ich finde das ein super, ist ein herrliches Projekt, gerade für ein Debüt.
00:23:17
Speaker
Ja, stimmt. Das ist ein Debütwerk. Ihr bemüht euch gerade umso mehr um deutsche Künstler und Debuts. Kann das sein oder ist das nur mein Eindruck? Innerhalb unseres Genres Schwerpunkts zumindest. Wir kriegen auch oft sehr viele Projektvorschläge und wir lehnen aber das Allermeiste, was halt irgendwie so das typische autobiografische Erzählungen oder Sachcomic zu diesem und jenem Thema oder irgendwie eine Comic-Dokumentation, solche Sachen.
00:23:47
Speaker
Das ist für uns, ehrlich gesagt, weniger interessant. Wir versuchen tatsächlich halt, wenn dann auch in den Genres, die wir normal, also Ausnahmen bestätigen die Regel, aber generell mögen wir gerne Fantasy und Science Fiction Themen fördern, weil das auch oft in anderen Verlagen nicht so richtig Platz findet. Ja.
00:24:10
Speaker
Genau, wir gehen mal weiter zu Daryl Open World. Da muss ich zugeben, das ist so einer der Titel, zu dem ich selber keinen so richtigen Zugang gefunden habe im neuen Programm. Der ist jetzt auch schon fast erschienen, während wir hier sprechen.
00:24:25
Speaker
Der kommt schon Ende Oktober, ist ein One-Shot bzw. ein Doppelband in Frankreich. Wir machen halt einen Band daraus. Adaption von einem Roman, den es auf Deutsch nicht gibt, wie das so oft ist bei den französischen Comics, ist halt so eine Parallelweltgeschichte, die sich relativ stark an jüngere Leserinnen und Leser, also Jugendliche, sage ich mal,
00:24:47
Speaker
Richtet hat ja auch so eine nicht zu verheimliche Manga Ästhetik, sage ich mal. Ich muss zugeben, ich werde vor allem mit der Koloration nicht so richtig warm, weil die mir zu kalt ist. Ja, die hat so was aalglattes.
00:25:04
Speaker
Siehst du auch? Ja, ja, ich hab das Cover gesehen und dachte, das Cover gefällt mir nämlich relativ gut. Das hat was, ne? Diese Steampunk-Asthetik mit den vielen Einzelteilen. Genau, das funktioniert, glaube ich, ja gerade auch einfach sehr gut. Steampunk ist ja eine erfolgreiche Mode und ja, die Figur im Zentrum ist auch interessant und dann unten mit diesen beiden angeschnittenen Kreisen, finde ich ansprechend soweit.
00:25:31
Speaker
Die Beschreibung habe ich mehrfach lesen müssen, ehrlich gesagt, mit diesen Parallelwelten, um das zu verstehen, weil ich dachte, okay, vielleicht ist es aber gar nicht so kompliziert, wenn man es liest. Aber als ich die Zeichnung gesehen habe, war ich tatsächlich sofort nicht angesprochen.
00:25:46
Speaker
Ja, also es ist mein persönliches Ding. Also die Zeichnerin Christelle, die ist schon sehr gut. Aber ich verstehe wirklich nicht so ganz, wieso sie diese Farben immer wählt. Wir haben ja von der auch eine andere Serienprogramm Magda Icklepots, die auch sehr beliebt ist bei einer bestimmten Zielgruppe. Aber das ist halt tatsächlich so eine Ästhetik, die sich mir nicht so ganz erschließt. Also kunstvoll gemacht.
00:26:13
Speaker
Auch teilweise die Panelführung jetzt hier ist noch relativ überschaubar. Teilweise auch noch ein bisschen chaotischer, würde ich mal sagen. Das muss man mögen. Aber Steampunk-Themen gehen immer eigentlich ganz gut. Insofern ist das für uns so ein klassischer Titel, den man einfach machen muss, mehr oder weniger. Einfach weil wir wissen, dass es dafür Leserinnen und Leser gibt, die sich darüber freuen werden.
00:26:40
Speaker
Eine auffällige Schrift-Type finde ich. Ach so, das sollte ich vielleicht noch dazu sagen. Das Lettering dieser ganzen Comics ist überhaupt nicht final. Diese Leseproben, die sind halt tatsächlich anders gelettert, als wir es letzten Endes lettern werden.
00:26:55
Speaker
Das ist nicht so perfekt, aber das ist einfach der Zeit geschuldet, wenn wir für jeden Comic, der erscheint, schon das Lettering vorher komplett festlegen würden. Das Lettering wird halt auch teilweise daraus gewähnt, wie viel Textmenge dann letzten Endes im Comic drin sein wird.
00:27:11
Speaker
Aber unsere Grafiker haben auch keine Zeit, jeden Comic komplett sich anzugucken und dann eine Schrift zu wählen, die wahrscheinlich mit der Übersetzung kombiniert mit der Textmenge. Deshalb ist das alles provisorisch für den Moment. Ah, okay. Das heißt, auch die Inhalte können sich noch mal ändern? Die Inhalte können sich noch mal ändern. Also die Übersetzung von den Leseproben hier hab ich gemacht. Ich hafte aber für keine Fehler.
00:27:38
Speaker
Du musst ein richtiges Sprachunterlegen sein, oder? Weil ja auch die Science-Fiction-Sachen aus dem Chinesischen, die hast du auch gemacht. Nee, nee, nee, die übersetze ich aus dem Englischen. Ah, okay. Ja, also da haben wir die Genehmigung bekommen, die 16 Liu-Sachen aus dem Englischen zu übersetzen statt aus dem Chinesischen. Das ist aber auch eine Ausnahme. Nee, ansonsten, ja, genau. Da habe ich nämlich immer gestaunt und dachte, Mensch, da sind alle 8.
00:28:05
Speaker
Also danke für den Vertrauensvorschuss, aber Chinesisch kann ich nicht. Ein Schritt weiter. Tolldreiste Geschichten von Ohne Rede Ballsack. Kennst du das Werk, das Original? Leider nicht. Ist mir als Germanist nicht über den Weg gelaufen. Also ich kenn's vom Titel her, aber hab's selbst nie gelesen. Geht mir genauso. Geht mir genauso. Ja, das ist eine ganze Geschichtensammlung irgendwie.
00:28:33
Speaker
Es sollten 100 werden. Ich glaube, es sind 78 oder sowas in den Dreh. Also es ist erstaunlich viel, auch wenn es nicht ganz die Menge geworden ist, die er eigentlich angepeilt hatte. Also der hat mich total überrascht in eurem Programm, weil wenn ich das so der Ankündigung richtig entnehmen, sind das halt so gut.
00:28:51
Speaker
kurze Erzählung über spätmittelalterliche Gesellschaft. Ich verstehe, verstehe ich glaube ich so ein bisschen, wenn es in Frankreich erscheint, wundert mich aber auch ein bisschen. Na gut, in Frankreich ist Balzac natürlich einer der Nationalautoren.
00:29:06
Speaker
Ja, aber auch ohne Jubiläum jetzt oder dergleich. Oder bei uns ist das ja oft dann gibt's ja oft ein Jubiläum und dazu erscheinen dann irgendwelche Adaptionen. Ja, also ich hab ich hab's nicht komplett gelesen, aber reingelesen. Ich finde den Zeichenstil erstaunlich gefällig. Also eigentlich sind ja so schwarz weiße oder graustufen Sachen nicht so unseres. Aber ich mag diese
00:29:32
Speaker
Ja, diese, ich kann es schlecht beschreiben, aber es sieht halt irgendwie zugleich gekonnt und ein bisschen unbeholfen aus. Also ich finde halt, wenn man sich die Gesichter anguckt, die sind oft nicht ganz anatomisch korrekt. Das ist noch nett gesagt. Ja, ich kann das jetzt gerade nicht. Also es wirkt aber halt manchmal so, als wäre der Karikaturstil so ein bisschen mit dem Zeichner davon gelaufen, wenn du verstehst, was ich meine.
00:30:00
Speaker
Ich kenne die Vorlage auch nicht, deshalb kann ich zur Originalgetreue wenig sagen. Das ist jetzt knallharte Verlagspolitik, was ich an der Stelle schon mal anteasern kann. Wir haben das ein bisschen aus strategischen Überlegungen ins Programm genommen, weil wir schon wissen, woran Pol und Gaetan, ich weiß nicht, wie man das ausspricht, die Brisi-Brüder, das sind die Italiener, glaube ich.
00:30:24
Speaker
Also die Britsi-Brüder als nächstes arbeiten oder gerade arbeiten. Und der Titel ist äußerst interessant. Ich darf jetzt noch nicht verraten, was es ist. Wenn das Mikro aus ist, oder? Wenn das Mikro aus ist, kann ich das sagen. Wenn man im Internet ordentlich recherchiert, kann man es vielleicht wahrscheinlich auch schon finden. Aber den Titel wollten wir unbedingt haben. Und deshalb haben wir jetzt erstmal die toll dreisten Geschichten ins Programm genommen, weil es halt immer schön ist, Autorenpflege zu betreiben.
00:30:51
Speaker
Und dann halt den Leuten und den Lizenzgeber-Verlagen auch zu signalisieren, dass man ernsthaftes Interesse hat. Das leuchtet dann ein. Ich hab mich gewundert, weil ich dachte, Literaturadaption, okay, das wundert mich jetzt eigentlich nicht. Aber in Deutschland hätte ich jetzt bald gesagt, gar nicht unbedingt erwartet.
00:31:10
Speaker
Ja, also so vergnügliche Geschichten aus dem Mittelalter ist jetzt ja auch nichts, wo man denkt, da gibt es jetzt gerade ein unbedingtes Marktbedürfnis für. Das stimmt. Aber ich finde, der sieht toll aus und ich finde das... Also der ist handwerklich wirklich gut gemacht, da kann man nichts sagen, das ist lustig, aber es ist ein bisschen aus Kalkül entstanden.
00:31:31
Speaker
Mehr verrate ich nicht. Wir gehen mal weiter. Gerrit, hast du mal was von Leo geschrieben? Eine Frage stelle ich bei jeder Katalogvorstellung immer mal zu unterschiedlichen Antworten. Gerrit, hast du mal was von Leo gelesen? Ach ja, ich habe, glaube ich, alles von Leo gelesen. Wirklich? Ja, zufällig. Ach cool, nein. Du bist ganz überrascht.
00:31:53
Speaker
Nein, nein, ich bin, ja, ich weiß nicht, irgendwie, keine Ahnung, ich weiß ja, also wir sehen ja an den Verkaufszahlen, dass es eine Menge Leute gibt, die offensichtlich alles von Leo lesen, aber so in meinem direkten Umfeld kenne ich da so wenige. Ja, das verstehe ich aber auch. Also ich habe, ich bin irgendwann mal auf den gestoßen und auf die alten Sachen, auf den Alte-Baranen-Zyklus und ich weiß noch, damals war ich dann total fasziniert davon.
00:32:21
Speaker
von diesen verrückten Kreaturen, die er ja grundsätzlich erschafft. Also die Menschen reisen auf irgendeinen Planeten, treffen verrückt aussehende Wesen, die dann nicht vier Beine haben, sondern fünf. Genau. Zwei Augen, sondern vier und dergleichen. Ist eigentlich so gar nicht besonders einfallsreich, aber irgendwie hat es damals bei mir funktioniert. Und dann habe ich das tatsächlich aus Nostalgie, das so ein bisschen weiterverfolgt. Aber ich muss sagen, dass ich kenne keinen Autor, der bei mir so abstumpft.
00:32:51
Speaker
Was meinst du damit? Da hat er ja nur einen Plot. Den reitet er durch jeden Comic. Moment, aber jetzt erklär mir mal. Ich bin voll bei dir, Gerrit. Wieso hast du dann trotzdem alles von ihm gelesen? Aus Sturheit.
00:33:13
Speaker
Vielen Dank für deine Ehrlichkeit. Ich würde gerne den Podcast hier beenden. Das ist, finde ich, ein perfektes Schlusswort. Nein, mache ich natürlich nicht, aber super. Also ich habe dann irgendwann, ich weiß gar nicht, ob das Namibia oder Kenia, ich verwechsel die auch alle. Also ich habe die wirklich nicht mehr auseinanderhalten. Das war ja haargenau der gleiche Plot. Irgendwelche finden irgendein altes Foto und dann geht es wieder los. Entweder kommen die Außerirdischen auf die Erde oder die Menschen irgendwo zu den Außerirdischen und dann duschen irgendwelche, dann wird irgendjemand duscht.
00:33:43
Speaker
Manchmal wird jemand vergewaltigt oder dergleich. Es sind eigentlich wilde Szenen.
00:33:51
Speaker
Aber alle in so einem unterkühlten Stil präsentiert, das finde ich immer so frappierend. Alle Figuren sehen aus, als hätten sie den Stock verschluckt. Genau, sie reißen den Mund auf und gucken erschrocken. Mit schrecklichen Zeichnungen, also grundsätzlicher schrecklichen Zeichnung, entweder von Leo oder von Leuten, die das genauso schlecht machen wie er.
00:34:13
Speaker
Mit ein paar Abstufungen, finde ich. Ich finde, mit dem jetzigen, mit dem Mark Marshall, da ist jetzt ein besserer gefunden. Ich finde, es erinnert immer, ich muss immer, ich erkenne den Leo immer noch da drin. Aber ich finde das schon wesentlich besser oder ich finde die Zeichnung bei diesem Mermaid-Project
00:34:35
Speaker
Dem würde man nicht gerecht werden, weil da ist auch die Story besser. Das ist das Einzige, das raussticht, weil die Zeichnungen sind toll und da hat sich auch jemand ganz anderen gesucht. Ja, Fred Simon, da hat er ja auch eine Co-Autorin. Er arbeitet ja oft mit Rodolphe zusammen und da hat er aber mit
00:34:58
Speaker
Ja, den Namen habe ich jetzt natürlich nicht parat. Ich recherchiere das. Eine Sekunde. Das kann ich... Corinne Jamar zusammengearbeitet. Und Mermaid Project ist definitiv auch nochmal was anderes, ja. Ja, das fällt halt sofort auf. Sobald jemand anders ein bisschen die Augen drauf hat, dann wird das Ganze plötzlich ziemlich erträglich. Total. Diese Trend-Sachen, die sind bei Salek erschienen. Die sind ja auch...
00:35:25
Speaker
Das ist ja auch nichts anderes. Also ich finde mit Rodolphe hat er auch keinen besonders, ist nicht mein Lieblingsautor ehrlich gesagt. Rodolphe macht es aber finde ich halt umgekehrt. Der hat ja auch dieses Terra und Terra zum Beispiel. Der findet sehr gute Zeichner für seine Sachen. Also die Stories finde ich auch nicht so wahnsinnig inspiriert, aber der hat oft Leute, die seine Szenarios in wirklich tolle Bilder gießen.
00:35:50
Speaker
Ja, aber ich will auch gar nicht zu sehr über Leo schimpfen. Erst einmal, das sieht ja ein bisschen anders aus, das Scotland. Ja, er hat auch mit den Duschszenen wohl aufgehört, habe ich mir sagen müssen.
00:36:04
Speaker
Nein, aber sorry, dass ich gerade so ein bisschen zusammengeknickt bin, aber diese Diskussion fühlen wir in der Redaktion. Wir haben halt echt viel von Leo und wir arbeiten ja auch an Leo komplett, so mehr oder weniger. Aber diese Diskussion fühlen wir halt in der Redaktion auch gefühlt alle halbe Jahre. Und wir kommen immer zum selben Schluss irgendwie, dass die Leute aus Sturheit und irgendwie auch so ein bisschen aus Komfortgefühl dabei bleiben. Aber niemand weiß, was man kriegt.
00:36:30
Speaker
Ja, nein, also ich muss jetzt auch sagen, Sandra, falls du zuhörst, es tut mir leid. Sandra von Booknapping. Leo hat Qualitäten und dieses Sense of Wonder Science Fiction hat auch definitiv einen Platz in unserem Programm verdient.
00:36:45
Speaker
und leo allein dieses konzept dieser welten von aldebaran und das das muss man einfach respektieren. Aber ich bin da auch ja also leute skottland erscheint das ist der neueste zyklus von der kenya serie die richtige reinfolge wie übrigens kenya namibia amazonia skottland.
00:37:02
Speaker
Nur mal so nebenbei. Ja und damit können wir jetzt aber auch glaube ich weitergehen. Danke nochmal für deine Ehrlichkeit. Genau, aber ich will auch gar nicht zu viel Bashing machen. Nein, darauf wollte ich auch nicht hinaus. Ich finde es immer ein interessantes Thema. So die Gretchenfrage des Splitterprogramms. Kind, wie hältst du es mit Liu?
00:37:23
Speaker
Ja, ich kann mir schwer vorstellen, dass er neue Leser gewinnt, ehrlich gesagt. Ich glaube, da vertust du dich vielleicht sogar. Also ich glaube gerade, es gibt Leute, die lieben halt, also wenn du richtig Bock hast auf eine solide gemachte Science-Fiction-Serie, bei der man auch mal zwischendurch ein bisschen abschalten kann, glaube ich, ist es nicht verkehrt mit Aldebaran einfach mal anzufangen. Und vor allem, wenn es dir gefällt, hast du halt so viel Stoff,
00:37:45
Speaker
Du kannst da ja jahrelang dran lesen. Das stimmt. Das sind einige Kilo. Es hat doch was Mythisches inzwischen. Ja, genau. Also es hat halt... Vielleicht auch weil das so lange vergriffen war. Ja, also es hat halt schon einen gewissen Reiz. Irgendwo. Ja, ich lese ja auch, ich rezensiere sie ja auch weiterhin. Sie werden meistens nicht sehr positiv, aber... Ja, gut. Tut mir leid. Das ist ja kein Problem. Wir fordern ja keine positiven Rezensionen ein. Ich hoffe, das wissen alle.
00:38:14
Speaker
Wir gehen trotzdem einen schritt weiter die druppel seite hier die nächste können wir uns größtenteils eigentlich sparen das buch gibt's während wir sprechen sogar schon. Wunderschönes art book zum den welten von jr tolkien zu mittelerdom genau zu sein vom italienischen maler muss man eigentlich sagen donato giancola.
00:38:35
Speaker
Da könnt ihr einfach im Internet mal die Leseprobe in Ruhe euch anschauen. Haben wir veröffentlicht, weil die Ringe der Macht auf Amazon Prime erscheinen. Das Thema schneiden wir jetzt nicht an. Das führt zu weit. Das können wir hinterher, falls du's gesehen hast, privat kurz verörtern. Aber wir gehen ... Du willst doch was dazu sagen. Nein, ist alles in Ordnung. Ich will dir nicht den Mund folgen. Ich bin natürlich auf dem Laufenden. Das müssen wir nicht machen.
00:39:02
Speaker
Nee, das tut mir leid. Da fehlt, da haben wir jetzt nicht die Zeit für. Stattdessen haben wir noch. Vom Dream Team Leo und Rodolphe, so schreibt er. Ja, das schreiben wir da halt ganz gerne rein. Also mal ganz ehrlich, unabhängig davon, was man jetzt persönlich von den Sachen hält, diese Schaffenskraft, die Leo und Rodolphe als Team seit Jahrzehnten aus Parkett bringen, das ist schon beeindruckend. Also
00:39:31
Speaker
ganz unabhängig vom inhalt dass das auch offensichtlich in frankreich und auch in sonst wo wahrscheinlich auch in brasilien leo ist ja brasilianer so viele leser findet über jahrzehnte das das ist schon ein dream team irgendwo das heißt auch einfach nicht so oft also die sind genauso stur wie ihre leser immer weiter so eine so eine hasstliebe zwischen ihrer leser schafft
00:39:54
Speaker
Und wenn ich das richtig sehe, hier geht es dann nicht um abenteuerliche Wesen, sondern um abenteuerliche Fahrzeuge, die aussehen wie Tiere. Die aussehen wie Tiere, ja, genau. Das hast du sehr gut beobachtet. Finde ich gut. Das ist doch ein bisschen Innovation. Es geht um Zeitreisen. Es geht um Zeitreisen. Und es ist auch, also das gehört jetzt nicht zu irgendeiner der Kontinuitäten. Leon und Rodolphe haben sich jetzt ja inzwischen auch überlegt, sie machen nicht nur Zeitreisen.
00:40:17
Speaker
zwei ewig laufende Serien, sondern auch noch so Einzelserien wie Europa oder jetzt halt Morgen oder Centaurus, wobei das auch inzwischen mehr als einen Zyklus hat, wo sie dann einfach mal so ein paar Alben droppen, sag ich mal, und ohne dann die Pflicht zu haben, da direkt so ein Jahrzehnte Projekt rauszumachen. Mich überfordert auch dieses Denken in diesen Zyklen, immer wieder ein neuer Zyklus und
00:40:44
Speaker
Ja gut, aber das ist halt so. Das macht man halt irgendwie so. Ich weiß auch nicht. Ich verstehe auch nicht so ganz, warum das niemand verfilmt, weil das eigentlich gefundenes Fressen wäre.
00:40:55
Speaker
Wenn man die Duschszenen rausnimmt zumindest, dann ist es mal so. Und vielleicht ein paar der kritischeren Dialoge ein bisschen kürzt. Aber The Boys hat ja jetzt mit der Comic-Vorlage auch nur noch peripher was zu tun. Das ist ja offensichtlich alles machbar. Ja, also beim Morgen geht es mal ausnahmsweise um Zeitreisen. Wobei, ich glaube, in den normalen geht es auch. Ich weiß es nicht mehr so genau.
00:41:18
Speaker
Aber es ist auch relativ klassisches Science-Fiction, auch wieder relativ klassisch gezeichnet, wie man sieht. Also dieser Louis Alouan, ich weiß ehrlich gesagt, wie man das ausspricht, ist auch da, dieser Schule verhaftet, die Leo halt so mit sich bringt. Für Fans definitiv super, für Nicht-Fans ja, schaut rein.
00:41:46
Speaker
Ein Schritt weiter, das ist ein ganz interessantes Projekt oder eine ganz interessante Sache. Findest du solche Science-Fiction-Hommages, sage ich mal, oder so? Ich sage mal, in einer Pastiche ist es eigentlich nicht im engeren Sinne.
00:42:04
Speaker
Wenn man jetzt als Autor hingeht und sagt oder als Autorin ich mache jetzt eine ich erzähle jetzt eine Geschichte die ganz offensichtlich und mit einer gewissen Ehrerbietung an großen Namen dieses Genres sich abarbeitet.
00:42:19
Speaker
Was sagst du dazu? Finde ich super, das spricht mich sofort an. Also, ich habe eine besondere Beziehung zu Mondreisen. Das war tatsächlich eine kurze Zeit ein Forschungsthema von mir. Ach was? So literarische Mondreisen im 18. Jahrhundert. Ist Peterchens Mondfahrt so alt? Nee, ne? Bestimmt nicht. Nee, nee, das reicht nicht. Aber das gibt tatsächlich schon im 18. Jahrhundert jede Menge oder auch doch schon lange vorher zahlreiche Geschichten von literarischen Mondfahrten.
00:42:47
Speaker
Und das ist total spannend, was da alles verhandelt wird. Also theologische Probleme, gesellschaftliche Probleme, je nachdem, ob man dann auf irgendjemanden trifft oder nachher technische Probleme, wissenschaftliche Themen. Wenn es Außerirdische gibt, ist Christus eigentlich auch für die gestorben. Ja, dann wird es schwierig. Erst auf Seite 16 fangen wir jetzt echt schon mit den theologischen Fragen an.
00:43:13
Speaker
Also, ja, es kommen ja gleich Melié und Verne, also Melié mit dem Mondfilm und Jules Verne mit seinem Mondreiseroman. Ich glaube, es stört gar nicht. Wer es nicht kennt, den wird das gar nicht groß stören, was vermutlich. Allerdings sind beide so populär, dass man sie wahrscheinlich doch kennt und dann funktioniert das. Ich finde, die Beschreibung klingt sehr, sehr einladend. Dieses Bild, dieses Cover von dieser Frau.
00:43:40
Speaker
Ich finde das auf eine charmante Art alles so leicht irritierend. Ich habe ihn nur angelesen, ehrlich gesagt. Das ist auf eine charmante Art irritierend, weil irgendwie Versatzstücke reingebracht werden, die aber alle nicht so ganz zueinander passen, aber dann trotzdem
00:43:59
Speaker
zueinander passend gebracht wird wie die halt diese reiterin in reiterhosen auf einem seepferdchen auf dem mond im hintergrund hast du dieses komische gefährt mit diesen riesenreifen muss ich auch. Man versucht halt die ganze zeit einen sinn daraus zu schließen aber letzten endes ist es kunst.
00:44:16
Speaker
Auf dem Stein daneben ist dann noch mal ein Wesen abgebildet, das nur entfernt zumindest an diese Art Seepferdchen erinnert, aber eigentlich auch nicht so ganz. Oder ein Salamander. Ich kann es gar nicht genau sagen. Ja, weiß ich nicht so genau. Es gibt ja sowas wie einen magischen Realismus und das ist im Grunde so eine Art magische Science-Fiction. Es ist halt keine Hard-Sci-Fi.
00:44:41
Speaker
im Sinne von dass das irgendwie Sinn ergeben müsste auf einer wissenschaftlichen Ebene was aber auch interessant ist und das kommt man natürlich aus dieser Leseprobe nicht so ganz hinter weil es wieder nur zwei Seiten sind diese Zeichnungen hier erinnern ja wenn dann vielleicht so ein bisschen an Möbius am ehesten aber er geht tatsächlich auch zu anderen Stilen über also er benutzt auch teilweise mehr so einen Linclair die an RG erinnert.
00:45:05
Speaker
findet auch teilweise einen bisschen moderneren Stil. Ich habe jetzt leider gerade nicht mehr ganz parat, was die Logik dahinter war, warum, wann er die wechselt und warum. Aber das ist tatsächlich artistisch extrem anspruchsvoll, dass Fabrice Le Bauder verzapft hat, sage ich mal. Das sieht sehr, sehr, sehr toll aus. Ja, es ist super kunstvoll gemacht. Also es ist nicht ohne. Es ist anspruchsvoll auch.
00:45:33
Speaker
Das ist im Gegensatz zu den Leo Comics nichts, wo man so fünf Seiten weggucken kann und dann kommt man wieder rein.
00:45:40
Speaker
Das ist wirklich ein Kunstwerk irgendwo, muss man einfach so sagen. Man muss die Seiten so ein bisschen dechiffrieren, wirklich. Was ist hier eigentlich im Hintergrund? Was passiert gerade mit dem Blickwinkel und genau die Möbius-Assoziation? Alles, was so einsame Wüsten erinnert, ist relativ schnell an Möbius. Ja, wobei ich meine jetzt auch tatsächlich diese, gerade im ersten Panel, diese Flut von Schrott und ganz viele Wesen da irgendwie drin. Möbius hat ja auch gerne so Wimmelbilder gemacht.
00:46:10
Speaker
Dann gerne auch im Kontrast zu diesen Wüstenszenen, die du meinst. Ja, ich finde das wunderschön rätselhaft. Genau. Dieser Androide läuft dann durch diese Wüstenlandschaft und auf seinem Wegräu läuft er vorbei in einer riesigen Figur, die aussieht wie er, aber ein wahnsinnig großes Loch in der Brust hat und ungefähr zwanzigmal so groß ist wie er.
00:46:36
Speaker
Und das erschließt sich auf Andy überhaupt gar nichts. Und das ist vom Anfang des Comics. Ja, das ist vom Anfang.
00:46:44
Speaker
Das sieht sehr vielversprechend aus. Wunderbar rätselhaft ist ein schöner Hinweis. Und in dem Zusammenhang noch mal, diese Schriftart werden wir für den Comic ganz sicher nicht verwenden. Ich sehe das gerade noch mal nach ein paar Wochen Entfernung. Das ist ja ganz grauenhaft. Man kann es kaum lesen. Ich weiß nicht so genau. Ja, nee. Also, verzeiht das an dieser Stelle, aber da werden wir eine schönere Schrift finden. Das kriegt unsere Grafikerin Marlena deutlich besser.
00:47:13
Speaker
das jetzt hier aussieht. Okay, gehen wir mal einen Schritt weiter zu einem meiner Highlights dieses Programm oder diesen Programmes oder wie auch immer. Wer den Podcast schon ein paar Mal gehört hat oder vielleicht auch andere Podcasts, wo ich mit mal weiß, dass ich Mathieu Bablé und Shangri-La vergöttere,
00:47:32
Speaker
Für mich einer der Science Fiction Comics der letzten Jahre. Ein monumentales Werk, eine unfassbare Arbeit für einen einzelnen Autor und Zeichner. Also ich habe unfassbaren Respekt vor dessen Schaffen. Und das ist ein neuer Science Fiction Comic. Carbon und Silizium. Er ist noch dicker als der letzte. 272 Seiten, die dieser Verrückte irgendwie alleine gemacht hat auch.
00:47:57
Speaker
Sie machen es alles komplett selbst. Und es ist wieder der ganz große, der holt wieder mit der ganz großen Kelle aus. Es geht um KI, es geht um Zukunftsvision, es geht um Futurismus, es geht um Androiden und um die jetzt schon immer stärker hervortretenden Probleme der Menschheit, Klimawandel, Pandemien, Krankheiten, soziale Ungerechtigkeit und alles aus dem Blick von so zwei künstlichen Intelligenzen.
00:48:26
Speaker
Es ist der Wahnsinn. Ich muss auch sagen, ich kann mit dem Zeichenstil sehr viel anfangen. Ich kann verstehen, wenn Leute sagen, die Gesichter gefallen ihnen nicht, weil das schon ein sehr spezieller Stil ist. Ich kann auch verstehen, wenn Leute sagen, die Koloration ist ihnen
00:48:42
Speaker
auf jeder einzelnen Seite zu eintönig, wobei ich sagen muss, er wechselt das ja auch durch, durch. Also er kennt ja nicht nur eine Palette, sondern er hat halt immer der Szene angemessen, eine andere Palette, die er dann ausfährt. Aber ich, also mich holt das wahnsinnig ab. Wie gibt's dir? Also am schönsten ist es ja, wenn wir uns richtig uneins werden. Ja. Oh, okay. Zieh vom Leder. Ja, aber das werden wir hier leider nicht. Ach, schade.
00:49:06
Speaker
Also, ich finde den, ich habe den Shangri-La mir damals in Straßburg gekauft. Ach, schön. Ich glaube, kurz nachdem er in Angouillem prämiert wurde. Wobei ich schlechtes Französisch habe und dann mit ganz viel Translator. Der ist auch anspruchsvoll. Also, es ist ja auch kein einfaches Französisch. Genau. Und ich war dann froh, als ihr ihn nochmal gebracht habt. Ich finde den wunderschön. Also, ich fand den Shangri-La wunderschön.
00:49:34
Speaker
Also, da gibt es das laufend Seiten, die man sich an die Wand hängen kann. Fantastisch, oder? Wir schauen gerade am Anfang diese ganzseitigen Panels mit der Erdansicht, oder? Ja, die Raumstation mit dem Astronauten davor.
00:49:52
Speaker
Auch einfach das Cover, diese Schwärze mit dem Sonnenaufgang darunter und dann diese kleine Astronautenfigur. Ich finde, das hat so viel Kraft. Und ich finde, einerseits ist das unglaublich stark in diesen Landschaften, in diesen Panoramas und andererseits in diesen Architekturdetai-Darstellungen, in diesen Geometrie-Schlachtfeldern. Ja, oh, gutes Stichwort. Die finde ich halt auch toll. Das ist ja auch ein Labell-Mord, das ist auch der Fall.
00:50:21
Speaker
Das sieht ja aus wie so eine Architektur-Studie, so eine laufende. Ja. Sein neuestes Projekt, Adrastea. Ich krieg das hoffentlich demnächst mal auf Englisch. Ich hab da so einen Kickstarter mitgemacht. Das ist auch wieder quasi laufende Architektur. Da geht's um einen Riesen, der so ein bisschen aussieht, als wäre er ein lebendig gewordenes Gebäude. Wie dieses alte ... Shadow of the Colossus lässt grüßen.
00:50:52
Speaker
Ja, ich freue mich aber, dass wir da einer Meinung sind. Ja, ich finde auch, diese Gesichter, diese Gesichter sind tatsächlich so ein bisschen, die sind ein bisschen verwechselbar und ja, die haben jetzt so was Fratzenhaftes. Ja, muss man, da muss man sich ein bisschen reinlesen, aber das würde mich überhaupt nicht abschrecken. Also, ich habe den, habe den auch in der, als er auf Englisch rauskam, habe ich den, habe ich ihn auch bemerkt und war auch schon sehr neugierig.
00:51:19
Speaker
Ja, und da ich künstliche Intelligenz auch ein sehr spannendes Thema für Comics finde, freue ich mich ganz ausgesprochen auf den. Also man darf halt nicht erwarten, dass das jetzt das letzte Wort in diesen Punkten ist. Aber Mablé ist eher der Typ Science Fiction Autor, der ganz viele Themen mit rein nimmt und miteinander in Verbindung setzt, aber nirgendwo jetzt auf den Grund hervordringt. Also das machen andere, glaube ich, besser. Das muss man dazu schon eingestehen.
00:51:47
Speaker
Aber so als Gesamtpaket und als Vision und als Phantasme ist es schon hochspannend. Ja, das fand ich bei Shangri-La halt so ein bisschen, das wäre einer der Kritikpunkte, dass der ganz viele offene Fäden eigentlich behält am Ende. Das stimmt auch. Das hat ja auch einen Reiz, aber vielleicht, wenn es zu viele werden, dann wirkt es beliebig.
00:52:11
Speaker
Da hab ich keine abschließende Meinung, da muss ich noch mal sogar lesen. Ja, kann ich nachvollziehen. Für mich hat's funktioniert, aber es ist ein Grenzfall, definitiv. Wir gehen mal einen Schritt weiter zu einem weiteren Comic, wo ich nicht so viel zu sagen kann. Hast du vielleicht Orbital gelesen? Nee, leider nicht. Ist eine sehr beliebte Science-Fiction-Serie, nicht nur bei uns, auch in Frankreich. Ist auch, muss ich sagen, von Sylvain Ruenberg, der ja großer Vielschreiber ist, eines seiner besseren Werke. Also nicht alles, was der macht, ist Gold.
00:52:43
Speaker
Aber einige Sachen... Science-Fiction kriegt er oft ganz gut hin. Waship Jolly Roger ist sehr lesenswert, auch wegen der Zeichnung von Mickey Montello. Und Orbital ist tatsächlich eine recht komplexe und intelligente Science-Fiction, wo jetzt halt mit Outlaws hier ein weiteres Spin-Off erscheint. Oder, ja doch, es ist ein Spin-Off, es ist keine Fortsetzung.
00:53:07
Speaker
Müssen wir jetzt in dem Zusammenhang auch glaube ich nicht so in Detail darauf eingehen. Die Leseprobe spricht für sich, denke ich. Ist halt ein relativ gefälliger Stil, würde ich sagen, der auch vielleicht ein bisschen daran krankt, dass die Gesichter und die Figuren ein bisschen detailarm sind, vor allem im Vergleich zur Architektur.
00:53:27
Speaker
Aber sprich natürlich vor allem Leute an, die obital gelesen haben, auch wenn es für sich steht. Also es ist auch ohne Vorkenntnis lesbar. Aber machen wir natürlich primär aufgrund der Serienpflege. Dann gehen wir direkt mal einen Schritt weiter zum Turm. Der Turm, eine Sozialdystopie.
00:53:52
Speaker
die wir auch tatsächlich so ein bisschen as a matter of course, wie man sagt, im Englischen reingenommen haben, weil das thematisch natürlich perfekt in unser Programm reinpasst. Du klingst jetzt, ich interpretiere jetzt einfach mal dein Seufzen, du hast die Dyskopien satt.
00:54:11
Speaker
Ein bisschen müde wird man ja schon, oder? Ich finde, das ist eine große Herausforderung. Das muss halt irgendwas Neues ja mitbringen. Es ist ja schon so viel, es erscheint gerade so unglaublich viel an postapokalyptischen Dystopien. Da hat man schon eine Herausforderung. Also grundsätzlich diese Idee, dass man da so ein abgeschlossenes Gebäude hat und da hat sich die Gesellschaft hineingeflüchtet.
00:54:38
Speaker
Ja, muss der jetzt so vor sich hin leben und dann mal gucken, wenn die dann wieder verlassen, was passiert dann eigentlich? Finde ich total naheliegend. Klingt jetzt auch nicht besonders fremd. Ihr habt ja selbst Snowpiercer erwähnt. Daran hat es mich am ehesten erinnert irgendwie. Also ich hab's angelesen, muss ich zugeben nur. Als wir das ins Programm genommen haben, hatten wir nämlich noch kein vollständiges Material vom ersten Band.
00:55:06
Speaker
Mich erinnerte es am ehesten an Snowpiercer. Jetzt nicht unbedingt stilistisch.
00:55:11
Speaker
Aber so von der Emotion, wenn du weißt, was ich meine, so die Atmosphäre, so die technokratische Isolation. Genau, so eine abgeschlossene Gesellschaft wie so ein Kammerspiel, die sind dann alle auf einem engen Raum irgendwie aufeinander angewiesen und gezwungen, miteinander was zu machen. Und dann guckt man mal wie in so einem Labor, was da passiert. Hätte ich auch sofort als Assoziation gehabt. The Walking Dead. Gut, das macht ja Sinn als so ein Apokalypse-Setting und
00:55:41
Speaker
Und ist dann natürlich sinnvoll, wenn man verschiedene Gruppen hat, die irgendwie aufeinander gehetzt werden und verschiedene Sozialmodelle ausflechten. Das ist aber ehrlich gesagt auch so ein bisschen so ein Marketing-Schlagwort. The Walking Dead kennt eigentlich jeder irgendwie. Ja, sorry, ich bin nicht ehrlich. Wir müssen ja auch irgendwie gucken, dass wir ein paar Schlagworte irgendwie unterbringen in unsere Marketing-Texte.
00:56:04
Speaker
Wobei ich die Assoziation nicht grundsätzlich falsch finde. Ich glaube, das trifft auf ziemlich vieles. Das ist die Wegseite der Medaille, ja.
00:56:14
Speaker
Wenn man die Bilder ansieht, also das linke Bild in eurer Vorschau, das zeigt so eine zerfallene, mittelgroße Kleinstadt vielleicht. Ja, Brüssel ist es, ne? Ah ja, völlig überwuchert inzwischen, also hat ein paar Jahre hinter sich und man sieht, dass da keine Menschen mehr leben. Ja, genau.
00:56:36
Speaker
Das könnte man auch in The Walking Dead ungefähr so vermuten. Auf der rechten Seite hat man dann so die Gegenwelt dieser eher technischen Turm, sehr sehr kalt, moderne Architektur. Dieser Naturkultur-Konflikt ist auch definitiv damit noch ins Gewebe reingeschrieben.
00:56:56
Speaker
Und es gibt auch ein paar sehr starke Szenen, die fast ohne Worte auch auskommen, wo dann diese beiden Welten aufeinander prallen. Ist natürlich jetzt in der Leseprobe nicht hier drin leider, aber die stärksten Szenen sind halt die, wo relativ unkommentiert einfach irgendwas passiert.
00:57:14
Speaker
Ja, aber es ist ein solides Projekt auf jeden Fall, was bei uns halt einfach rein gehört. Und damit denke ich, gehen wir mal einen Schritt weiter zu einem Comic, auf den ich mich auf eine unironische Art echt freue, nämlich auf Hawkmoon. Das ist quasi das Nachfolgeprojekt von Elric, der Adaption von dem Roman von Michael Moorcock, vom selben Team, nämlich Jérôme Le Gris, Benoît Delacq und Didier Poli.
00:57:42
Speaker
Und das ist natürlich Grimm Fantasy, Schlachtplatte, Sondergleichen. Und da, finde ich, haben wir eine hervorragende Leseprobe ausgewählt. Denn die zeigt halt einfach exakt, worum es in dieser Comic-Serie geht. Jedem so eine wilde Mischung aus Fantasy und Science-Fiction und alles spielt aus unerfindlichen Gründen in der Gegend um Köln.
00:58:11
Speaker
Ich habe diese Doppelseite aufgeschlagen. Der Dom ist falsch platziert. Es soll halt mittelächer als dieses Köln sein.
00:58:24
Speaker
steht nicht so in Relation zum Rhein. Der Haupteingang ist andersrum eigentlich. Aber komm, geschenkt, das ist eine fantasy Welt. Aber dann irgendwie zu sehen, wie da so ein massierter Kavallerieangriff von irgendwelchen blutbesudelten Kreuzritter verschnitten, überflogen von irgendwelchen futuristischen Helikopter-Dingern vor einem brennenden Köln, vor den Ruinen des Kölner Domes, das ist schon ein bisschen geil. Also sorry.
00:58:56
Speaker
Das ist genau so Herr der Ringe trifft Leo oder so.
00:59:01
Speaker
Also man sieht ganz viele Speere, ganz viele Reiter. Ganz viele sind es eigentlich gar nicht, aber es sind schon genug. Ein paar Dutzend. Ja, es sind keine gigantischen Mengen, das stimmt schon. Es ist natürlich eine klischee-tiefende, testosterongetriebene Fantasy-Geschichte. Mit so einem Anti-Helden wie der Villen, der ein großes Schicksal verfüllen muss und Heerführer ist und gegen unendlich böse Mächte antritt.
00:59:31
Speaker
Alles höchst klischee beladen. So wie elrik das auch ist ich weiß nicht ob du den mal gelesen hast ne ich bin ich so ein fantasy freund muss ich sagen okay. Ist nachvollziehbar voll also ich mir das auch nicht oft an aber das wird halt viel auch einfach getragen von der von dieser von dieser lust an der opulenz der zeichner. Und für mich also für mich funktioniert es weil es.
00:59:57
Speaker
sich nicht dafür entschuldigt, dass es so ist. Weißt du, was ich meine? Also, es versucht halt gar nicht erst irgendwie den Anschein von gewisser, von irgendeiner, zu erwecken, dass es was anderes ist als so eine Fantasy-Schlachtplatte. Und das kann ich respektieren. Also kein verkopfter Piratencomics? Nee, kein verkopfter Piratencomics. Es ist, was es ist. Ja, genau. Was ist da eigentlich über dem Koelner Dom? Was, was, was ist, fliegt da, fliegt da jemand? Ist das ein... Ich glaub, das ist, das ist noch so eine von diesen Flugdrohnen, die man da auch im Vordergrund so ein bisschen sieht.
01:00:27
Speaker
Das ist ja irgendwie so eine Magie Technologie Mischmaschwelt.
01:00:35
Speaker
Also wenn ihr Elrik kennt, werdet ihr das hier auch großartig finden. Ich finde es großartig. Es ist so ein bisschen guilty pleasure. Das gebe ich gerne zu. Aber ja, also, ich weiß nicht. Ich habe da Spaß dran. Siehst du, das ist wie bei mir mit Leo. Ja, ja, okay. Ja, Touche. Touche, Gerrit. So, nach der letzten Frage, wie hältst du es mit Leo? Zur nächsten gerätlichen Frage.
01:01:02
Speaker
Wir blättern weiter. Wie hältst du es denn mit Jeff Lemire inzwischen? Das inzwischen ist sehr vieldeutig. Ja, ich weiß. Also ich muss sagen, ich bin ja eigentlich so Fan der ersten Stunde. Ich finde viele dieser alten Sachen total super und ich bin
01:01:18
Speaker
bei den meisten Sachen auch ein Fan der Black Hammer Serie, die bei euch im Programm ist. Ich bin mir nicht sicher, ob er inzwischen nicht so ein bisschen Opfer seines Erfolgs geworden ist, weil er so extrem viel schreibt, auch so extrem viel parallel. Ja. Und ich meine, dieses Schema, das er hat oder dieses Erfolgskonzept, das er ein konventionelles Genre hat und das er irgendwie Familienkonflikte immer metaphorisch in so Superhelden zum Beispiel verpackt oder in
01:01:46
Speaker
Horror oder was auch immer. Das finde ich total schön. Nach dem x-ten Mal nutze ich das Ganze so ein bisschen ab. Deshalb bin ich, ich muss zugeben, ich lese immer noch alles, was gerade kommt. Bei mir ist auch gerade ein Kickstarter-Projekt angekommen, Cosmic Detective.
01:02:05
Speaker
Ah ja, das hast du gebacked, okay. Genau. Weil ich denke tatsächlich, ich habe da noch große Hoffnung, dass das so ein bisschen wiederkommt oder The Frog Catcher, das ist im Deutschen auch gar nicht, hatte auch niemanden interessiert. Nee, also wurde uns natürlich auch vorgeschlagen, aber da waren wir auch raus. Also ich finde diese alten Sachen, da gefallen mir noch eigentlich einen Tick besser als, ich finde, es ist halt sehr viel gerade von ihm auf dem Markt.
01:02:32
Speaker
und manches ein bisschen austauschbar, wobei ich zum Beispiel die Descender-Serie völlig großartig gefunden habe. Die ist fantastisch, ja. Und auch die Nachfolgeserie, ja. Also wobei das auch ein traumhaftes Duo ist. Das ist ja jetzt das selbe, dass auf Little Monsters, auf der Seite sind wir, ja, sind. Der Dustin Nguyen. Ja, ich glaube, so spricht man es aus.
01:02:51
Speaker
Find ich ist ein wahnsinniger Zeichner. Der hat halt auch einen Stil, den sonst keiner bedient. Also jetzt für Little Monsters benutzt er ja im Gegensatz zu die Sender Outlines stärker. Die Sender und Sender sind ja wirklich so, ja ich weiß gar nicht, aquarell durchgängig und hier benutzt er weniger Farben, aber dafür stärkeren Tusche Strich.
01:03:13
Speaker
Aber das war für uns auch so abgesehen davon, dass es nur zwei Bände sind und halt nicht wieder so eine ongoing Reihe war. Das war in dem Fall auch Dustin Nguyen definitiv der Selling Point, warum wir Little Monsters ins Programm nehmen. Ja, also ich finde das völlig beeindruckend.
01:03:33
Speaker
Wobei, der ist halt sehr wiedererkennbar. Das ist ja unser Gewinn. Aber ich habe auch immer sofort wieder die Descender-Serie im Blick. Sobald ich auch bei Little Monsters, also die Serie, wo es dann um Vampirkinder geht, also schon wieder Kinder und bestimmt schon wieder Vaterkonflikte,
01:03:48
Speaker
Das erinnert, ich hab sofort wieder diesen Tim 21 aus Descender. Das ist, finde ich, so ein bisschen schade, natürlich, wenn man das sofort wieder blickert. Das ist wie mit der Robin und Batman, mit dem Robin und Batman Comic. Der ist gerade bei Panini erschienen. Auch von Lemia und Nguyen. Stimmt, der sieht Robin auch wieder aus wie hier, der kleine Junge, den Nguyen macht. Genau. Und ich finde den auch, der ist wunderschön.
01:04:16
Speaker
Aber dass es so sehr wiedererkennbar ist, ist einerseits sehr positiv, andererseits denkt man auch, so ein bisschen mehr Eigenständigkeit wäre natürlich schön gewesen. Aber ich bin da völlig neugierig auf den Musik. Ja, ich freue mich da auch drauf, auf jeden Fall. Vielleicht gibt es auch noch am Ende, so in ein paar Jahren, einen großen Plot, bis es ein einziges shared universe ist. Es ist alles die eine Figur. Tim21, der Vampir hier, Robin.
01:04:43
Speaker
Es ist einfach dieselbe Person. Das wäre plausibel. Nicht wahr? Eine der bestverkauften Serien bei uns im Gesamtprogramm sind eher die Mythen der Antike. Wir haben jetzt einmal weitergeblättert. Hast du da mal was von gelesen aus der Serie? Ja, ich habe einige davon gelesen. Und? Wie findest du es? Ich finde die super.
01:05:06
Speaker
Ich finde die zeichnerisch auch gut, aber ist jetzt gar nicht das, was mich begeistert. Aber ich finde, die sind schön zusammengefasst, ehrlich gesagt. Ich glaube, ehrlich gesagt, ich sehe die gar nicht so unter einem ästhetischen Gesichtspunkt, sondern total praktisch. Ich muss halt auch
01:05:24
Speaker
Unser kleiner findet halt griechische Mythologie wie alle Kinder total spannend. Und dann hat man natürlich einmal diese Kinderbuchversion und da finde ich es spannend, die auch noch mal aus einer anderen Perspektive zu sehen. Ich lese dann, ich habe dann tatsächlich parallel auch noch mal ein bisschen in ein anderer Gustav Schwab oder so, also alte Kompilationen zusammen reingelesen. Und die sind wirklich schön sorgfältig gemacht, finde ich.
01:05:53
Speaker
Ja, ich finde diesen historischen Anhang, der ist immer nicht ganz so meins, finde ich manchmal ein bisschen sperrig. Der ist oft ein bisschen verkopft. Ich finde es ganz schön, dass dann sich inzwischen auch viele Querbezüge dadurch allerdings ergeben, dass halt dann auf andere Mythen hingewiesen wird, die man auch inzwischen als Comic dann haben kann. Das finde ich ganz angenehm, dass wir an dem Punkt jetzt sind, aber die sind nicht immer Gold.
01:06:20
Speaker
Ja, aber ich habe einige von denen gelesen und fand jetzt eigentlich keinen langweilig. Ja, Serge Le Tendre, einer der Autoren, die wir auch pflegen tatsächlich. Oder wir versuchen es zumindest, auch wenn wir die Suche nach dem Vogel der Zeit leider immer noch nicht ins Programm nehmen konnten.
01:06:43
Speaker
Versucht sich jetzt seinerseits auch an Mythen, Pygmalion ist das erste aber es gibt auch noch mehr in der Folge danach, nämlich den Mythos des Minoischen Stiers, Asterios. Und Pygmalion ist ja eine der Sagen, die sagen wir mal aus feministischen Gesichtspunkten ziemlich kritisch sind.
01:07:02
Speaker
Wie die meisten sagen. Das sind die meisten, aber die nochmal finde ich besonders irgendwo, dass er sich so eine wunderschöne Frau aus Stein meißelt und die dann ausgerechnet von der Liebesgöttin zum Leben erweckt wird und sich dann
01:07:18
Speaker
Daraus so ein Drama von Eifersucht und naja, Le Tendre interpretiert das Ganze allerdings ein bisschen neu und verschafft den Frauenfiguren etwas mehr Agenda. Man sieht das hier auch schon auf dem Analyseprobe. Wie gut das jetzt gelungen ist. Auch den Comic konnten wir nicht komplett lesen, bevor wir ihn ins Programm genommen haben. Ehrlich gesagt, da bin ich persönlich gespannt. Sagen wir es mal so.
01:07:49
Speaker
Ich weiß jetzt nicht, ich kann da nicht viel mehr zu sagen, weil ich es, wie gesagt, nicht weiter gelesen habe. Aber ich bin sehr gespannt, was er da tatsächlich dann draus geschustert hat aus diesem Mythos. Wie Pygmalion wegkommt, was mit Galatea passiert, was mit, wie heißt es, Agape, also der anderen Frau in Pygmalions Leben, wenn man so möchte, angestellt wird. Finde ich alles interessant. Ich bin gespannt, wie es klappt.
01:08:19
Speaker
Ich finde, bei solchen Mythen-Adaptionen gibt es ja vielleicht zwei Schienen. Einmal, dass man das streng adaptiert nach den Quellen und versucht, möglichst getreu umzusetzen und dieses Chaos an Quellen irgendwie so ein bisschen aufzurotten. Oder Widersprüche zu glätten oder wie auch immer. Oder, dass man den Stoff halt total aktualisiert. Ein bisschen in die Moderne zu drehen. Und ich finde, beides hat eigentlich eine Berechtigung. Ich finde das Letztere ein bisschen spannender.
01:08:47
Speaker
Das ist ja auch, ich weiß gar nicht, ob es dieses oder letztes Jahr war, Perseus und Medusa. Ich glaube, der ist dieses Jahr erschienen. Dieses Jahr. Diesen Comic mit dem Wendekover meinst du? Ja, genau, genau. Das ist hochinteressant. Das ist Karlsson. Das ist Karlsson, ja. Ja, fand ich eine super Idee. Total. Also, die Geschichte einmal aus der Sicht von Perseus zu erzählen und dann ist es,
01:09:08
Speaker
eine grausame Geschichte mit einem eindeutigen, gut-böse Schema. Und wenn man das Ganze umdreht, ist das auch nur aus der anderen Perspektive. Und im Kopf des Lesers entsteht dann was Vielfältigeres. Total spannend. Und unglaublich clever.
01:09:25
Speaker
Und insofern fände ich das hier auch spannend, weil ich finde schon, dass die tatsächlich sind gerade so Frauenbilder in Mythen. Das ist etwas ganz schlimm. Das sind Kindern so ein bisschen schwer zu verkaufen. Ja, total. Total. Der hier wird allerdings nicht für Kinder geeignet sein. Also da geht es viel um. Das sind auch andere auch nicht. Nee, das stimmt. Ja, bei viele, zumindest ältere Kinder, die trotzdem lesen. Also das habe ich so über Bande von Buchhändlerinnen und Händlern mitbekommen, dass es, dass oft dann doch in die Hände von Zwölf-, Dreizehnjährigen gelegt wird, wo ich sagen würde,
01:09:55
Speaker
Kann man machen, muss man jetzt nicht unbedingt. Zumindest nicht bei allen von diesen Mythen. Aber ja. Ach, wobei, was die Kleinen so Schlachtenszenen schon alles gesehen haben. Die Schlachtenszenen geht mir jetzt gar nicht so sehr, sondern tatsächlich mehr um die Implikation von bestimmten sexuellen Handlungen, die einfach nicht okay sind. Du meinst so Vergewaltigungsszenen von Göttern? Ja, ja, das wird irgendwann schwierig.
01:10:22
Speaker
Sehe ich nämlich ganz genauso, sehe ich nämlich ganz genauso. Das ist irgendwie komisch. Na ja, wir gehen mal weiter. Wir machen jetzt einen kleinen History-Blog, auch wenn jetzt Drama dran steht. Es ist ein historisches Drama, auch wieder ein Doppelband. Also in Frankreich zwei Bände, bei uns einer. Harlem, ein amerikanisches Gangster-Epos in der Bronx.
01:10:48
Speaker
während der Prohibitionszeit, wo auch wieder ganz viele Themen miteinander zusammengeschmissen werden. Es geht um Alkoholschmuggel, es geht um eine haizianische Gangsterkönigin, muss man sagen. Es geht um ein Drama, es geht um Emanzipation, es geht aber halt auch um den amerikanischen Traum und davon wie er zerplatzt. Und es geht auch um Jazz, natürlich.
01:11:18
Speaker
Ja, solche historischen Themen. Also du hast schon gesagt, so mythische Überarbeitungen findest du interessant. Wie sieht das mit historischeren Sachen aus? Denn es basiert ja schon auf einem historischen Hintergrund, auch wenn es eine rein fiktionale Geschichte ist. Genau, bin ich mal gespannt. Also die Mythen, denke ich, haben wir laufen bei euch wie geschnitten Brunnen. Die laufen unser Land.
01:11:40
Speaker
Solche historischen Themen habt ihr bisher eher weniger glaube ich immer mal wieder in diesem Programm ist es tatsächlich sehr viel weiß gar nicht genau wie das passiert ist aber es ist auffällig.
01:11:53
Speaker
Hat das denn irgendwann einen Hintergrund? Weil das ist ja von dem Autor und Zeichner, habt ihr bisher nichts im Programm. Ja, der Autor Michael, der macht tatsächlich, also dieses Gion, wenn du mal in die Literaturliste guckst, dieses Gion oder Giant, ist es einmal englisch ausgesprochen, im Französischen würde man es Gion schreiben. Giant und Boot Black, die spielen auch zu dieser Zeit auch in New York.
01:12:18
Speaker
Der arbeitet sich mit seinen Werken so mehr oder weniger daran ab an dieser ganzen historischen Epoche und baut immer wieder verschiedene Perspektiven da rein. Harlem ist jetzt nicht sein erstes, sondern sein aktuellstes und er war das erste, was uns interessant genug erschien, um ehrlich zu sein. Bei Giant geht's halt um Hochhausbau und bei Black geht's um einen Schuhputzer-Jungen.
01:12:45
Speaker
Und diese Gangster-Thematik in Verbindung mit der Anti-Heldin, muss man eigentlich sagen, und halt dieser ganzen Prohibitionsthematik, die halt nicht nur so am Rande, sondern wirklich als zentralen Teamenschwerpunkt gesetzt wird, das erschien uns dann doch irgendwie so spannend.
01:13:07
Speaker
Denn zeichnerisch ist das alles großartig, auch die ersten Alben schon. Wir haben natürlich ein bisschen die Hoffnung, wenn das jetzt richtig gut funktioniert, dann würden wir uns natürlich die älteren Projekte auch nochmal anschauen. Also den Hochhaus-Comic, bitte allein einen Comic, den man als Hochhaus-Comic bewerben kann, das ist doch ein Traum. Aber den gibt's ja schon von Katharina Grewe, glaube ich, oder? Ja, gut. Siehst du, da hat man gleich ein eigenes Genre, mit dem man arbeiten kann.
01:13:33
Speaker
Also es ist nicht aus der Perspektive des Hochhauses erzählt. Ich hoffe, ich täusche dich jetzt nicht zu sehr, aber ... Es geht wahrscheinlich um die Arbeiter, die ... Ja, genau. Natürlich. Soziale Themen. Aber nee. Ja. Ich habe jetzt keine besondere Affinität zu dieser Zeit.
01:13:55
Speaker
Ich würde ja immer erwarten, dass das dann eben auch, dass das Setting dann historisch ganz gut, ganz gut bedient wird. Aber das sieht ja, das sieht ja so aus. Schöne, schöne Silhouetten, diese schwarzen Silhouetten bei den Musikern zum Beispiel. Das ist ganz herrlich, finde ich. Auf jeden Fall. Es sieht sehr stimmungsvoll aus. Es ist sehr stimmungsvoll, ja. Also das ist tatsächlich sehr viel auch in Sepia gehalten, was aber irgendwo ja auch passend ist.
01:14:21
Speaker
Wir gehen mal einen Schritt weiter zu einem Comic, den ich persönlich ziemlich großartig finde. Also einerseits, bei plakativeren Titeln kann man sich einfach nicht vorstellen. Hitler ist tot, sagt halt irgendwie schon alles.
01:14:38
Speaker
Es ist halt nicht so einfach, das ist tatsächlich auch rein fiktional, also das basiert nicht auf realen Begebenheiten im Sinne von, dass es genauso passiert wäre, aber diesen Geheimdienstkrieg zwischen NKWD und Smash
01:14:57
Speaker
Also den stalinistischen Geheimdiensten, den gab es wirklich, weil zu der Zeit 1945, nachdem Berlin gefallen war, die Leiche von Hitler wirklich verschwunden war. Und Stalin wollte die unbedingt haben oder als unbedingt Beweis, dass Hitler wirklich tot ist. Und tatsächlich haben sich dann halt die beiden Geheimdienste in Berlin, die russischen Geheimdienste, darüber in die Haare bekommen.
KGB und der Kalte Krieg
01:15:21
Speaker
Das ist so eskaliert, dass sie aufgelöst wurden und dann der KGB daraus neu gegründet wurde.
01:15:27
Speaker
der wiederum im Kalten Krieg eine sehr zentrale Rolle gespielt hat. Es ist natürlich fiktional überspitzt, aber man könnte überspitzt sagen, wenn Hitlers Leiche früher gefunden worden wäre, hätte man den Kalten Krieg deutlich anders geführt.
01:15:45
Speaker
Und es ist halt immer noch so eine Verschwörungserzählung. Also inzwischen, das hatte ich in den Text auch reingeschrieben, die Leiche von Hitler wurde inzwischen gefunden und eindeutig identifiziert. Also es ist nicht Verschwörungstheorie im Sinne von, dass man mal sagen würde, das ist immer noch und Elvis lebt ja auch noch irgendwo.
01:16:02
Speaker
Also das ganze Thema ist gegessen, aber ich finde es einfach in der Plakativität und in dem Ansatz, halt aus der russischen Perspektive davon zu erzählen, auch basierend auf real existierenden Militärdokumenten, die inzwischen aufgeschlossen wurden, finde ich eine faszinierende Idee, muss ich ehrlich zugeben. Also mich, ich hole das ab.
01:16:23
Speaker
Ist der eher komisch? Von den Covern her erwarte ich eigentlich etwas humoristisches erwartet. Von den Zeichnungen her wiederum aber nicht. Nee, der ist nicht komisch. Also der ist in manchen Momenten unfreiwillig komisch so ein bisschen, weil man sich halt in den Kopf fasst und denkt, das ist jetzt nicht ... Hast du vielleicht Death of Stalin gelesen zufällig? Nee, leider nicht. Der ist sehr lesenswert. So auf die Art, denn innerhalb der Geschichte werden keine Jokes eingebaut.
01:16:51
Speaker
Aber wenn man ihn liest und davor sitzt und sich durch den Kopf gehen lässt, was da eigentlich gerade passiert, dann hat es eine unfreiwillige Komik teilweise. Aber es ist
Grafiknovel als Unterhaltung
01:17:01
Speaker
durchaus ernst gemeint eigentlich. Wie man an den Zeichnungen auch sieht, es ist ja alles doch deutlich überzeichnet. Sehr düster, sehr grimmig, die Gesichter sind sehr grimmig. Genau, wahnsinnig tiefe Tuscheflächen, fast so ein bisschen miniola-mäßig, nur nicht ganz so reduziert.
01:17:19
Speaker
Ja, und eine tolle Seite, also diese Splashpage mit dem brennenden Berlin. Und aus den Häuser-Silhouetten geht dann so die Figur Hitlers hervor und dahinter eine völlig überlebensgroße Flagge mit Hakenkreuz.
01:17:38
Speaker
Da sieht man dann, dass Hitler irgendwie noch präsent ist, obwohl er gar nicht mehr da ist, aber irgendwie doch noch präsent ist, also so voll mutig ist, finde ich. Er steht in den Flammen dessen, was er verursacht hat. Also ich finde das auch clever gemacht, dass die Häusersilhouetten gleichzeitig die Flammen halt auch sind. Also das ist schon zeichnerisch.
01:17:55
Speaker
smart gemacht an vielen Stellen, muss man echt sagen, aber halt auch überzeichnet. Also man darf das jetzt nicht als historisch als als als Dokumentation betrachten. Es ist trotz allem ein Thriller und Unterhaltungsliteratur. Da seid ihr euch auch sicher, dass das funktioniert, nicht wahr? Nee, sicher sind
Comicveröffentlichungen und Serien
01:18:12
Speaker
wir uns nicht. Aber das ist tatsächlich so ein Titel, den ich schon relativ lange im Auge hatte und wo wir jetzt mal den Platz für gefunden haben.
01:18:20
Speaker
Wie alt ist der denn? Der Erste in Frankreich, 2017, 2018, irgendwie so was, schätz ich mal. Ich bin mir nicht ganz sicher, aber wir wissen davon schon länger und haben ihn bisher noch nie ins Programm genommen. Das ist so. Liegt auch ein bisschen daran, dass wir abwarten wollten, bis die drei Bände demnächst abgeschlossen sind, dass wir nicht so lange Verzögerungen haben. Hoffentlich kommt der dritte Band dann schon 2023 ins Programm.
01:18:48
Speaker
Stimmt, die erscheinen ja sehr schnell Januar und März. Genau, die ersten beiden können wir jetzt schnell machen, der dritte wird dann ein bisschen länger dauern, aber hoffentlich auch dann bald am Start sein. Ich bin Fan von solchen Stoffen, aber es ist immer ein bisschen gewagt, also kann halt auch schnell
01:19:04
Speaker
Aber ich habe da ein gutes Gefühl. Also ich bin neugierig, wenn ich die Seite, also wenn ich dieses Zeichnungen sehe. Von der Story her kann klappen, aber ich finde, die Zeichnungen sind tatsächlich, diese Seite ist wirklich toll. Die ist wirklich gut. Die nächsten beiden Comics, die nächsten vier Seiten, sage ich mal, würde ich auch mit einem Blick auf die Uhr so im Verbund abfrühstücken, denn wir haben es tatsächlich geschafft, zweimal
01:19:30
Speaker
Zweimal die Geschichte des Sarazenen-Kreuzzuges von Karl dem Großen gleich ins Programm zu nehmen als verschiedene Comic-Adaptionen. Herzlichen Glückwunsch. Danke schön. Ja, ich weiß auch nicht. Also, das ging komplett an mir vorbei, bis ich dann irgendwie halt... Die Chroniken von Ranceval sind halt auch so ein nicht-sagender Titel im ersten Moment.
01:19:53
Speaker
Und mein Chef hat das so ins Programm genommen, ohne so genau zu wissen, worum es da geht. Ich hab immer meinte, das ist exakt die gleiche Geschichte wie Carolus Magnus, aber da warst du schon zu spät. Muss natürlich auch leider sagen, das Cover von Carolus Magnus, Seite 34, ist natürlich um Welten besser als das von den anderen Comics. Also meiner Meinung nach. Und der Titel auch, wenn man ehrlich ist.
01:20:18
Speaker
Perfiderweise ist Carolus Magnus die historisch akkuratere Nacherzählung dieser Geschichte. Also es geht um den Kreuzzug von Karl dem Großen gegen die, doch gegen die Sarazenen ist richtig, gegen Cordoba, genau, gegen das damals, das Emirat von Cordoba. Es ist relativ komplex. Es ist komplex. Da liest euch die Klappentexte durch. Es ist historisch wirklich alles so passiert und es war tatsächlich ein katastrophaler Kreuzzug.
01:20:46
Speaker
wo Karl der Große quasi nicht nur wahnsinnig viele Truppen, sondern auch seinen ganzen Ruf in den Sand gesetzt hat. Interessanterweise Carolus Magnus, was das reißerische Recover hat, ist historisch fundierter, während die Chroniken von Rons Valle, von Juan Luis Landa, eine etwas freiere Interpretation sind, wo es, finde ich, auch mehr, also Landa, finde ich, ist ein großartiger Künstler.
01:21:13
Speaker
Also, was der an Lichtatmosphäre schafft und die Hintergründe auch und diese ... Ja, ich weiß nicht, das Spiel von Licht und Schatten, dass er seinen Charakter in die Gesichter schreibt, wenn man sich die Leseprobe auf Seite 37 anschaut. Das ist phänomenal, finde ich. Aber er nimmt sich das Ganze ein bisschen freier vor als der ... Also, Carlos Marcos, Jean-Claude Barthol ist auch Historiker eigentlich.
01:21:40
Speaker
während Lander halt Comic-Künstler ist. Ja, das ist schon witzig, weil vom Cover her hätte man es wirklich, weil der Carolus Magnus sieht halt aus wie so ein Fantasy-Berserker-Berserker-Geschichte mit Blitz im Hintergrund und Karl der Große mit einer riesigen Axt mit Blut beschmiert. Völlig reißerisch. Das andere Cover könnte halt auch
01:22:00
Speaker
im Museumshop stehen. Ja, total. Und auch die Tätel, Chroniken von Reims, weil die ist auch so verkopft irgendwie. Also vielleicht wissen die Leute in Frankreich, was Reims wo, also so heißt es auf Französisch, ist ja dann ein bisschen anders. Vielleicht wissen die da, was das ist. Ich muss das alles recherchieren. Ich habe das Wort noch nie gehört vorher.
01:22:21
Speaker
Daher, ich habe auch Geschichte studiert, aber es klingelt bei mir leider gerade nichts. Macht nichts. Aber ich bin gespannt. Ich freue mich. Ich hoffe, dass es dann auch irgendwie so Doppelpack-Rezensionen geben wird. Die erscheinen leider nicht gleichzeitig. Carolus Marcus ist zusammen mit dem zweiten Band von den Chroniken. Aber ich fände es sehr interessant, da Leute, die sich vielleicht auch mit dem Thema ein bisschen auskennen,
01:22:44
Speaker
Meinungen von denen zu hören, wie die Comics so im Vergleich zueinander abschneiden. Vielleicht ist auch meine Interpretation, dass das eine historisch deutlich, vielleicht überrascht uns Landa ja auch und seine, seine Nacherzählung ist eigentlich die bessere oder die akkuratere. Ich bin gespannt, auch gespannt, denn den Comic konnte ich nicht lesen, bevor wir ihn hier ins Programm genommen haben. Sind, bin ich auf die Kosaken?
01:23:11
Speaker
noch mehr history jetzt aus dem siebzehnten jahrhundert. Der
Historische Comics und Western
01:23:17
Speaker
klappen text ist dementsprechend auch relativ dünn weil ich wirklich nicht so wahnsinnig viel information zu du hatte aber es ist wieder von dans son brugierre der auch den toten kopfrepublik gemacht hat genau und nottingham und so.
01:23:30
Speaker
Genau. Ja. Die haben ja eine Vorliebe für historische Themen. Genau. Auf jeden Fall. Ich finde, die Forscher sieht hier schon ganz anders aus als bei den Piraten noch. Ja. Weckt gleich einen ganz anderen Eindruck. Sowohl, weil die Koloration natürlich eine ganz andere ist. Also die Koloranz ist es bunter, ne? Ja, ja. Ja, ja. Total.
01:23:52
Speaker
Ich denke mal, dass es auch wieder so einen ähnlichen Ansatz hat, historische Hintergründe, aber daraus dann etwas neue Interpretationen. Also hier geht es dann halt um die Kosaken, die ja auch so ein Schurkenvolk sind, wenn man so möchte, die aber hier jetzt auch dann in einem positiveren Licht dargestellt werden, wie Brüchia das irgendwie gerne macht.
01:24:13
Speaker
anscheinend. Ja, aber wie gesagt, ich kann da leider gar nicht so irre viel zu sagen. Ich habe auch nicht viel Meinung dazu entwickelt. Kein Problem. Sowohl vom Text als auch von den Bildern her ist jetzt nichts, was mich
01:24:30
Speaker
Was mich sofort abgeholt hätte. Macht nichts. Wir gehen einfach mal weiter. Wie sieht das aus mit Wikingern? Ist das so dein ... Wir gehen ... Das ist echt so ein wilder Ritt hier durch die Menschheitsgeschichte. 17. Jahrhunderts, jetzt sind wir im ersten Jahrtausend nach Christopher.
01:24:46
Speaker
Die stehst du zu Piraten, Wiklingern, Außerirdischen. Da magst du Wiklinger. Ich hab keine Meinung zu Wiklingern, ich kenne auch keine. Was ich zu dem Comic vielleicht anmerken kann, David Chauvel ist vor allem auch bekannt als einer der Autoren von den 5 Reichen, was eine sehr komplexe und gut gemachte Fantasy-Story ist.
01:25:13
Speaker
wo ihr in der Nachfolgefolge zu dieser Folge in der Katalogfolge B, wo ich mit Rüdiger auch noch kurz drauf eingehen werde, wenn ihr euch die auch anhören möchtet, kurz als Vorwegnahme. Und hier geht es halt darum, wie die Wikinger Neufundland besiedelt haben, denn tatsächlich waren ja die Wikinger die ersten in der neuen Welt und nicht die Spanier oder die Portugiesen, Entschuldigung.
01:25:40
Speaker
Mit der Geschichte konnte ich selber leider nicht so wahnsinnig viel anfangen, weil diese ganze Thematik mich ehrlich gesagt nicht so sehr interessiert. Was ich aber schon mal sagen kann für diejenigen von euch, die sich dafür interessieren, der zweite Band, das ist ja ein Zweiteiler, den planen wir schon fürs Sommerprogramm. Da sind wir ja gerade dran und der ist fix geplant für den Sommer 2023.
01:26:00
Speaker
Das heißt, wenn der jetzt im Februar erscheint, Secret 1, da sind wir gerade übrigens, soll den Titel vielleicht noch mal nennen, müsst ihr auf den zweiten Band und den letzten Band damit auch gar nicht mehr so lange warten. Auch mal ein schönes Argument ist. Gerrit, wie hältst du es mit Western? Ich bin total froh, dass wir durch diesen historischen Teil durch sind. Ich habe gehofft, dass wir das Spiel durchreiten können. Durchreiten, schöner Übergang. Wir sind bei Ladies with Guns.
01:26:31
Speaker
Wie hältst du es mit Western? Ist das was, was dich interessiert? Also ich bin auch kein ausgesprochener Western-Fan. Also alles, wo man sich ständig verkleiden muss und Piraten und Kostüme gibt, ist irgendwie nicht so ganz meins. Also auch wenn ich hier in Mainz lebe, aber... Ach stimmt, das ist auch eine Karnevalsstadt, ne? Ja, ja, genau. Jetzt fangen wir aber nicht an zu streiten. Nee, nee, nee, ich weiß ja, dass ich recht habe.
01:26:56
Speaker
Nein, nein, sorry, das war fies. Der Mainzer Karneval ist auch sehr schön. Nennt ihr das eigentlich Karneval? Äh, nee, nee, ich glaub nicht. Aber ich bin ja auch, ich bin da zugezogen, also ich darf da ein bisschen außen vor sein.
01:27:11
Speaker
Also, ich finde die, so klassische Western, finde ich ja... Ach, was heißt klassische Western? Die sind ja von Anfang an eigentlich sehr divers. Tatsächlich, ja. Das ist ja nur das Klischee, dass die immer gleich funktionieren. Eigentlich ist es ja cool, man hat ein bestimmtes Setting, das ist immer relativ ähnlich und dann fängt man an zu variieren und dann werden so die Parameter so ein bisschen verändert und Böse ein bisschen vertauscht. Eigentlich ist das ja eine ganz gute Ausgangsposition.
01:27:40
Speaker
Soweit ich die Beschreibung gelesen habe, ließ sich das sehr unterhaltsam. Es ist sehr unterhaltsam. Es ist extrem rasant geschrieben, lebt auch viel von Slapstick und Wortgefechten, die die fünf Outlaw-Innen, also weibliche Outlaws, untereinander führen und halt auch durch die Diversität des Casts. Es ist im Grunde so ein bisschen eine Western Action-Komödie, die von den Charakteren nach vorne getrieben wird.
01:28:08
Speaker
Zur Story verrate ich jetzt auch gar nicht mehr so viel, wo es darauf hinausläuft, denn tatsächlich geht es vor allem auch um die Gruppendynamik.
01:28:17
Speaker
Für uns aus verlegerischer Sicht ist Western eigentlich fast immer eine relativ sichere Bank. Es gibt natürlich Sachen, die brillant laufen, wie die Sachen von Yves Svolves, Durango, Lonesome oder The Undertaker von Ralf Mayer und Xavier de Rizon. Aber Western hat einfach ein festes Stammpublikum, die auch dankbar sind, wenn man tatsächlich auch dankbar sind, wenn man mal ein bisschen was macht, was außerhalb der abgetretenen Pfade.
01:28:42
Speaker
sich bewegt. Insofern mussten wir Ladies of Guns auch definitiv nehmen, auch weil das Cover, finde ich, wunderschön ist. Also das ist ein tolles Cover. Das Cover ist schön, auch die Figurenzeichnung, diese Gesichter, die sehen sehr, wie soll ich sagen,
01:29:03
Speaker
Sehr individuell aus. Ja, individuell ist gut. Das ist ja auch eine Kunst, dass man die Charaktere so zeichnet, dass man sie immer wieder erkennen kann. Das können nicht alle Comic-Schaffenden. Genau, bei Bablé zum Beispiel ist das ein bisschen überlegen. Hat er jetzt was Gelbes oder was Blaues an? Auf jeden Fall. Hast du vollkommen recht mit.
01:29:23
Speaker
Wir reiten weiter in den Horror-Block hinein. No Zombies. Kennst du Zombies? Also nicht die Kreatur, sondern die Comic-Serie Zombies von Olivier Perru?
01:29:38
Speaker
Ja, die habe ich damals gelesen. Das ist ja auch schon ein paar Jahre her. Ja, mochtest du die? Gefiel dir die oder…? Ich fand die ganz süffig. Also… Ja, schön. Du spielst sehr gute Beschreibungen. Also nicht, dass ich mich zehn Jahre später an die Handlung… Ich weiß gar nicht, ob es so lange her ist. Aber zehn Jahre nach der Lektüre würde ich mich nicht an vieles erinnern, aber ich weiß, dass das mir beim Lesen Spaß gemacht hat. Das ging ganz unterhaltsam voran.
01:30:04
Speaker
ist auch genau der. Also genauso würde ich es auch beschreiben. Das Problem ist, dass er halt nie weitergemacht hat. Der Zeichner ist irgendwie nie mehr aus dem Puschen gekommen, irgendwie den mal den fünften Band zu machen oder den sechsten, je nachdem, wie man es zählt. Deshalb hatte ich ein Prequel, glaube ich, später genau. Es gibt eine Nullte Band. Deshalb gibt es eigentlich fünf Bände.
01:30:24
Speaker
auch wenn es halt nur bis vier gezählt wird. Deshalb hat Perus sich jetzt anscheinend gedacht, man kann vielleicht sagen, zum Glück, er macht jetzt mit einem anderen Zeichner weiter, dieser F. Genji Bornyakov, hat man auch noch nie von gehört, aber offensichtlich weiß der, was er tut. Also es ist jetzt kein überragender Zeichenstil, aber definitiv effektiv, also handwerklich sauber, würde ich sagen.
01:30:46
Speaker
Und perü ist ein guter autor und wenn man auf zombies steht es geht jetzt halt hier um den nächsten schritt quasi nachdem die heilung für den zombieismus gefunden wurde. Geht es jetzt darum wie man die unter unter die menschen bringt quasi sind vier bände jede fokussiert hat auf eine andere hauptfigur die hängen nur so locker zusammen fürs erste.
01:31:07
Speaker
Aber tatsächlich kriegen wir immer noch und immer wieder fragen wann denn zombies mal weiter geht und das hat sich auch wirklich gut verkauft muss man wirklich sagen deshalb sind wir ganz froh jetzt eine antwort war das so ein bisschen im schlepptau von the walking dead auf jeden fall also die walking dead lief schon lange und war schon ein riesen bestseller.
01:31:29
Speaker
Ich finde Zombies ist ein bisschen ernsthafter, ein bisschen technischer. Es verliert sich halt nicht so sehr in dem Kleinklein der Figuren miteinander. Es ist vielleicht ein bisschen, ja, französischer. Im Endeffekt ist es halt eine franko-belgische Interpretation des selben Themas, würde ich sagen.
Klassische und Horror-Comic-Veröffentlichungen
01:31:52
Speaker
Pro wurde das damals konzipiert, auch um an den Walking Dead Hype anzuschließen, klar. War das erfolgreicher als die Alice Matheson Serie? Ja, hat sich besser verkauft, aber Alice Matheson ist eigentlich die interessantere Story, würde ich sagen.
01:32:08
Speaker
Also ist mein Take auf die Sache. Das ist natürlich auch nicht unproblematisch mit so der psychopathischen Frau, die da irgendwie durch die Gegend geht und Leute umbringt, wenn dann plötzlich so eine Zombie-Apokalypse reinrutscht. Aber eigentlich finde ich ein interessanteres Set-up. Ja. Oder wie ... Was meinst du? Hätte ich auch so gesagt. Fand ich auch ganz spannend. Also Alice Matheson, sechs Bände bei uns, definitiv, wenn ihr auf Zombies und Horror und auch Psycho-Horror steht, große Empfehlung, wirklich lesenswert.
01:32:38
Speaker
Auch sehr französisch, aber echt mal ein bisschen was anderes und sehr düster schreckenweise. Auch sehr düster. Wir mussten ihn natürlich ins Programm nehmen, als wir ihn haben konnten. Es gab keinen Weg dran vorbei. Wir legen Bernie Wrights ins Frankenstein neu auf. Gott, freue ich mich.
01:33:03
Speaker
Ja, erzähl mal, wie kommt ihr darauf? Ihr macht jetzt das öfter mal, dass ihr Literatur nehmt. Also illustrierte Literatur. Genau. Also ja, illustrierte Romane. Es ist ein illustrierter Roman mit den Illustrationen von Bernie Wrightson zu Frankenstein.
01:33:19
Speaker
Was von vielen Leuten, ich würde mich da glaube ich sogar anschließen, als seine beste Arbeit gesehen wird. Also diese 74 Zeichnungen, die er zu Frankenstein gemacht hat, ja auch in seiner Freizeit. Das war keine Kommission. Der hatte erst mal nichts dran verdient. Der hat das einfach gemacht, weil er Bock drauf hatte.
01:33:37
Speaker
Die sind schon wahnsinnig gut. Und diese Literaturadaptionen, das gibt es halt auch auf dem französischen Markt in letzter Zeit immer mehr. Wir machen da auch noch mehr von. Das ist jetzt kein richtiges Label bei uns. Aber wenn dann so was vorbeikommt, wie Assens-Loupin von Vincent Mallier oder Frankenstein von Bernie Wrightson und wir das mitkriegen und es angeboten wird, dann schlagen wir halt zu.
01:33:59
Speaker
Ja, Lupin war natürlich super Timing mit der Serie. Ja, klar, natürlich. Und ja, Reizen geht wahrscheinlich immer. Reizen geht immer. Zeitlos. Reizen geht immer. Frankenstein geht auch immer. Der wird sich von selbst verkaufen, wenn man ehrlich ist. Aber es ist halt schon cool. Also es ist halt auch einfach, wir als Verlag, von unserer Prestigegesicht, freuen uns halt auch einfach, Bernie Reizen und dieses Werk
01:34:25
Speaker
ins Programm nehmen zu können. Das ist einfach irgendwie, das ist so ein Moment, da ist man dann so ein bisschen stolz drauf auch einfach, weißt du? Ja, ihr passt ja auch super gerade zu eurem anderen Frankenstein. Davon mal ganz abgesehen, ja, klar. George Bess, den man, finde ich, erwähnen kann, weil er ja auch ganz, ganz toll gezeichnet ist.
01:34:42
Speaker
Ganz klar, das ist natürlich ein Comic dann, aber der ist auch, also Bess ist ja auch, der arbeitet übrigens auch schon wieder an einem neuen Projekt in dieser Richtung. Wenn man, wenn man, wenn man so ein bisschen nachdenkt, kann man drauf kommen, was er sich wahrscheinlich vorknüpft als nächstes, ich verrat's jetzt aber nicht. Ja. Nach Dracula und Frankenstein. Was könnte da wohl kommen? Ja. Als nächstes, oh. Ist jetzt auf Andi gar nicht so einfach, aber ich
01:35:14
Speaker
Ja, aber es gibt ja, es gibt ein paar Optionen, die einem wahrscheinlich schnell einfallen. Eine davon ist es. Es ist etwas, was man erwarten würde. Wenn ich jetzt Jekyll und Hyde sage, sagst du bestimmt nichts dazu, oder? Ich sag da nichts zu. Du kannst ja mit dem Kopf nicken, wenn das stimmt. Okay, ich mache eine Geste, die Gerrit aber auch nicht sieht, übrigens.
01:35:35
Speaker
Genau und wir gehen einfach mal weiter zu einem tatsächlich etwas unerwarteten Comic und meine Fresse ist der gruselig. Das ist so hart. Ich kann dazu kurz sagen, das sieht man jetzt in dem Rendering hier nicht. Wir machen da einen fetten ab 18 Sticker drauf, auf die Folie natürlich, nicht auf das Cover.
01:35:55
Speaker
weil uns dann später auch auf viel also wir haben von mehreren leuten rückwärts kommen ach das ist aber das sieht aber irgendwie nett aus und so ein kinder comic oder so mein gott das auf gar keinem fall nicht erwachsen ist denn das ist wirklich harter horror die beiden künstler ich kann das nicht diego agrimburg
01:36:18
Speaker
Juan Manuel Tumbú, ich weiß nicht, das sind Argentinier, ich keine Ahnung, wie man das ausspricht. Ich lass dich damit allein, ja. Ja, mach das mal. Die weiß gar nicht genau, wie wir darauf gekommen sind. Ich glaub, deren Rechte werden jetzt auch von einem französischen Verlag vertreten, dadurch ist man darauf aufmerksam geworden. Das ist halt schon hart, dass das so eine ... Diese Probe, wenn man sich das anguckt, ist ja auch so eine kindliche Zeichenstil. Ich mein, die Farben sind sehr gedeckt und sehr matschig.
01:36:43
Speaker
Aber die Figuren haben ja alle dieses Kähnchenschema, große Augen, leicht überzogene Gesichtszüge. Alles ist so rund und nett irgendwie. Und dann geht's da aber halt ab Seite acht um Kannibalismus, um richtig harten Puppenhorror, um Wahnsinn, um Psychose. Das ist so hart. Das ist so ein harter Stoff.
01:37:10
Speaker
Es ist komisch, dass Puppen etwas so unglaublich Gruseliges haben. Also auf dem Körper sieht man ja diese, solche Porzellanpuppen, die aber, die aber so aussehen, als wären sie lebendig. Also in den Füßen, in denen die sitzen. Sind sie ja auch. Ja, das ist, sind sie ja auch. Aber mit so toten, leeren Augen und mit zerbrochenen Gesichtern. Ja. Also es gibt ja bei, bei so Menschendarstellungen, spricht man auch von diesem Uncanny Valley. Ja, genau. Wenn die ein bisschen
01:37:37
Speaker
wenn die nicht ganz lebensnah aussehen, aber doch so lebensnah, dass es halt einen unheimlichen Effekt beim Betrachter erzeugt. Und das trifft es auf die. Ich weiß nicht warum, aber Puppen haben bei mir auch, die wecken irgendwann eine seltsame Urangst. Ich hab da mal einen Artikel drüber gelesen. Es geht um die unsere Angst. Es hat was mit unserer Todesangst zu tun, weil Puppen halt aussehen, wie wir aber nicht lebendig sind. Und das impliziert irgendwie das unseren eigenen Tod auch, dass wir die ganze Zeit im Grunde unsere Leiche angucken, wenn wir eine Puppe in der Hand halten.
01:38:06
Speaker
Und als Kind hat man halt noch ein so starkes Vorstellungsvermögen, dass man das nicht... Man denkt da einfach tober hinweg, die Puppe ist halt lebendig, weil man noch in so einer magisch realen Welt lebt. Aber für Erwachsene wird das dann schnell gruselig.
01:38:19
Speaker
Das ist natürlich nur eine Theorie. Puppenhorror, hab ich mir dann aber sagen lassen, von unserem Horrorexperten ist tatsächlich ein Subgenre. Insofern schließt sich da das Ganze nahtlos an. Ich weiß nicht, wie lange ich
Erfolgreiche Serien und neue Abenteuer
01:38:31
Speaker
von Shaki die Mörderpuppe kenne. Ich glaub, der heutige, wer damit nicht aufgewachsen ist, kennt das vielleicht gar nicht, aber das war damals so unendlich gruselig. Unfassbar. Seid froh, wenn ihr dieses Trauma nicht mitgenommen habt. Und holt euch es vielleicht, wenn ihr möchtet, in diesem Comic ab.
01:38:46
Speaker
Genau, also googelt auf gar keinen Fall Chucky die Mörderpuppe. Nee, vor allem keine bewegten. Wirklich schlimm ist es, wenn sie sich bewegt. Ach Gott, das verfolgt mich auch immer noch. Wir gehen weiter. Die nächste Seite können wir auch kurz nur streifen. Wir haben das erste Something is Killing the Children-Spin-off im Programm, House of Slaughter. Das wollten wir einfach noch mal, das ist sogar eine Leseprobe, das wollten wir einfach nur mal kurz anteasern, weil Something is Killing the Children ja schon so ein bisschen der heiße Scheiß zurzeit ist.
01:39:14
Speaker
und einfach nur um halt mal zu signalisieren ja die spin-offs haben wir auch manche leute denken ja dass es das ist oder gehen davon aus dass sowas dann neu verhandelt werden müsste und die spin-offs dann zufällig bei einem anderen verlag landen würde das passiert normalerweise nicht auch black hammer wird von diesem einen dc abstecher abgesehen komplett bei splitter erscheinen macht euch da keine sorgen
01:39:38
Speaker
Stattdessen gehen wir mal weiter zu einem sehr schönen Buch, nämlich dem Buchmalt hier von Cordoba. Wir sind wieder bei Cordoba, allerdings ein paar Jahrhunderte nach dem Kreuzzug von Karl dem Großen.
01:39:53
Speaker
Eieiei. Und einem neuen Comic von Wilfried Lipanow, der ja vor allem bekannt ist durch die alten Knacker. Kennst du die? Ja, natürlich. Also das ist einer, ich finde, man kann Leute, die so gar keine Comics lesen, kann man ja auch relativ schwer dann mit
01:40:09
Speaker
Ich finde es dann immer schwer, die von Comics zu überzeugen. Manchmal, ja. Ist mir aber tatsächlich gut gelungen mit Descender. Da habe ich einige, die sich gar nicht dafür interessieren. Die sind jetzt echte Fans von dem Lemire und mit den alten Knackern. Also das habe ich mal so ein paar Leuten zum Lesen gegeben und ich habe nur sehr, sehr positive Resonanz bekommen. Hast du auch andere Sachen von ihm gelesen? Das ist komisch. Die anderen, ich schaue auch gerade, was er da, was der gemacht hat, aber
01:40:36
Speaker
Also es ist, ehrlich gesagt, alles gut. Also Wilfried Lipanow ist wirklich einer dieser Autoren. Was der anfasst, ist Gold. Es verkauft sich nicht alles fantastisch, aber Auf die Barrikaden ist großartig. Ein Ozean der Liebe ist, finde ich, immer noch einer der besten Comics ohne Text überhaupt.
01:40:55
Speaker
so anrührend, so schön. Und das Buchmatier von Cordoba ist halt auch eine typische Lipanur-Geschichte, die man einfach nicht kommen sieht, wo es irgendwie um die Verbrennung der Bibliothek von Cordoba geht und um einen Bibliotekar, einen Neunuchen, eine Bibliotekarin und einen Trickbetrüger, die auf einem Esel versuchen, möglichst viele Bücher zu retten und dann einmal quer durch Portugal reisen.
01:41:21
Speaker
Das ist halt so abgefahren, man würde eigentlich sagen, das kann man sich nicht ausdenken. Aber super nur kann es halt doch. Und es ist ein Humor-Comic. Es ist ein funny im engen, im weitesten Sinne, wenn man so möchte. Wenn man sich jetzt mal die rechte Seite anguckt, diese Leseprobe, wie da die Bücher geklaut werden, mit dieser Slapstick-Darbietung, sag ich mal, mit dieser Hand, die dann immer ins Bild kommt.
01:41:46
Speaker
und dann mit so einer Ruckbewegung die Bücher rauszieht, während die anderen Figuren nichts davon mitbekommen. So in dem Ton ist dieser Comic verfasst. Ist der auch im Original in einem Band erschienen? Ja, das ist ein Band und so fertig. Ich glaube, wir machen da auch eine schöne Goldveredelung aufs Cover und
01:42:09
Speaker
Ja, ist einfach, also, ich weiß nicht, man kann damit ehrlich gesagt nicht viel falsch machen. Ich glaub auch, das ist ein Comic, kannst du eigentlich jedem in die Hand drücken, jeder wird das lustig finden, das ist charmant, das ist liebevoll gemacht, die Zeichnungen sind sauber, farbenfroh, zugänglich, ist einfach ein schönes Buch. So. Ist halt ein anderer Zeichner als mit den anderen Knackern, wer das erwartet. Ja.
01:42:35
Speaker
Gut, Polka muss auch die alten Knacker machen. Das ist sein Job. Aber damit gehen wir mal weiter zu einem anderen bekannten Autor und Zeichner, Pascal Rabaté. Hast du von dem mal was gelesen?
01:42:52
Speaker
Ich glaube nur den Zusammenbruch. Den kenne ich nicht. Der ist bei Reprodukt erschienen. Das ist so eine Weltkriegsgeschichte. Ach, der ist in unserer Liste hier gar nicht drin, fällt mir so. Nee, stimmt, der fehlt. Spannend. Der ist in Deutschland vor ein paar Jahren erschienen. Ja. Und das geht um einen, wenn ich mich jetzt eher nicht irre, Kriegsheimkehrer oder Flüchtling. Also der desertiert und, wenn ich mich jetzt richtig erinnere, desertiert und
01:43:19
Speaker
schlägt sich irgendwie von Frankreich nach oder von Deutschland nach Frankreich durch. Ja. Rabatier hat auch so ein Faible für historische Themen, so ein bisschen.
01:43:29
Speaker
Mhm. Ja, aber ich finde, der macht sehr schöne Zeichnungen. Ja. Also, ich will grad, dass der auch, der war schwarz-weiß mit so ein bisschen Einfarbung, der Zusammenbruch. Ah ja, ist es auch. Ja, auch sehr schön mit diesen Schatten, diese tanzenden Schatten oder im Wasser tanzenden Figuren. Ja. Mit ganz wenig Aufwand. Wie würdest du diesen Stil beschreiben? Ja, ne? Ist nicht so ein.
01:43:58
Speaker
Also mir kommt immer nur das Wort leicht in den Sinn. Also es wirkt halt so leicht, als hätte er sich da hingesetzt und würde das einfach so runterzeichnen, wie es ihm gerade in den Kopf kommt. Aber das ist es ja wahrscheinlich nicht. Also ein ganz bisschen ändert es mich, aber vielleicht auch völlig falsch assoziativ an so ein paar Sachen von Manuel Fior. Ja, das sehe ich. Ich sehe, was du meinst. Ich sehe, was du meinst.
01:44:26
Speaker
Wenn ich diese tanzende Figur da auch in der Vorschau zum Beispiel sehe, wo es dann ganz viel um die Ästhetik geht. Also so habe ich das bei Fior manchmal, da habe ich den Eindruck, die Geschichte ist auch gut, aber es geht dann auch ganz viel darum, einfach schöne Szenen einzufangen. Das finde ich gelingt im Rabatté hier zumindest auch mit diesen Wasserspritzern, zwei Menschen, die im Wasser stehen und sich mit Wasser bespritzen und das schäumt dann da so hoch.
01:44:55
Speaker
Sehr schöne Beobachtung. Ja, voll. Ich weiß genau, was du meinst. Auch hier wieder ein historischer Comic, allerdings relativ komplex zu erklären, wenn man ehrlich ist, hat mit so einer etwas verlorenen Generation in Frankreich zu tun, nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges, aber noch vor der 68er-Revolution oder der 68er-Bewegung, wenn man so möchte.
01:45:20
Speaker
und halt mit freiheitsdrang und dem aufbegehren gegen die obrigkeiten und gegen das eigene schicksal was die eltern einem vorgeschrieben haben unter den kieseln der strand ist auch eine anspielung auf habe ich mir auch selber sagen lassen und revolution revolution
01:45:37
Speaker
Äh, Parole unter den Steinen. Nee, was? Unter den Ziegeln der Sand. So. Das war halt in 68er-Bewegung so eine Aufforderung dazu, die Sachen einzuschmeißen. Weil unter den Ziegeln vom Pflaster halt Sand ist. Und dann soll man halt die Ziegel hochnehmen. So, was man damit macht, kann man sich vorstellen. Ich wusste das auch nicht, hab mir das sagen lassen. Aber Rabatier geht da sehr gekonnt ran. Also, es ist eine sehr dichte, sehr implikationsreiche Erzählung.
01:46:06
Speaker
Also nicht ganz einfach, anspruchsvoll. Der nächste Comic, den wir jetzt hier haben, 60-mal Frühling im Winter, fällt so ein bisschen, wir nennen das im Verlag immer so die unabwendbare Alternschiene. Ich hab vor Jahren mal diesen Comic, das unabwendbare Altern der Gefühle, ins Programm genommen, der supergut aufgenommen wurde. Und seitdem haben wir immer wieder so Comics über ältere Leute im Programm.
01:46:35
Speaker
Das Publikum wächst da rein. Das Publikum wächst da rein, ja. Das ist halt die Geschichte einer Midlife-Crisis von einer 60-jährigen Frau. So. Damit ist auch eigentlich schon alles gesagt, was man dazu sagen muss, um die Leute interessiert zu machen oder halt den Leuten die Reaktion, ja, was geht mich das an, zu entlocken.
01:46:57
Speaker
Ja, so. Oder würdest du mir, wie würdest du das, wie würdest du das? Versitze dich mal in meine Lage, du müsstest das jetzt irgendwie marketingmäßig machen.
01:47:07
Speaker
Und wie bewirbt man ein Buch über eine Midlife-Crisis? Ja, aber halt am Ende des, also nicht am Ende, aber so im Herbst des Lebens. Eine späte Midlife-Crisis. Ja, dann hast du dieselbe Idee gehabt, die ich hatte. Nämlich noch gar keine so auf Anhieb. Ja, nein, also das ist schön erzählt und Henri Chabert ist auch, finde ich, eine, ach nee, Aimee de Jong ist die Zeichnerin, ist auch eine tolle Zeichnerin, von der wir auch weitere Projekte noch ins Programm nehmen werden demnächst.
01:47:34
Speaker
Die hat auch so einen leichten Stil, schöne Farben, unaufgeregt auch einfach. Was man auch können muss, ehrlich gesagt. Unaufgeregt zeichnen und dass es langweilig ist. Aber ja, das ist relativ selbsterklärend.
01:47:51
Speaker
Neugierig machen würde mich daran ja tatsächlich eher die Autoren, weil ich von der Schabär das Elmer ein Bären lebe. Das habe auch im Thunfisch-Label erschienen. Letztes Jahr, glaube ich. Ja, letztes Jahr. Und das fand ich unglaublich toll. Das ist wunderbar. Ich finde ja, dass die Thunfisch-Sachen wahrscheinlich ein bisschen schwerer zu
01:48:12
Speaker
vermarkten sind. Ich habe das Gefühl, die werden nicht ganz so oft besprochen. Ist auch so. Was ich, was ich schade finde, weil die sind eigentlich, also dieses Elmer ein Bärenleben ist ja nicht nur grafisch wunderwundervoll von Lea Massey und ist auch einfach ganz toll erzählt. Ja. Also auch, das auch halt auch für Erwachsene finde ich ist überhaupt rein nicht nur auf Kinder beschränkt. Ich habe das tatsächlich mit mehreren Kindern gelesen, die
01:48:40
Speaker
nach Monaten immer noch nach diesem Buch gefragt hat. Ach schön, ja. Und das nur noch einmal lesen. Also das hat die irgendwie total beschäftigt. Also eine Geschichte
Biografische und literarische Adaptionen
01:48:48
Speaker
über eine Frau oder ein Mädchen mit einem Bären... Papa. Genau, mit einem Papa-Bär und naja, das Ganze endet dann nicht gut. Also es geht um Verlust von Eltern. Ja.
01:49:00
Speaker
Auch dieser Comic endet jetzt nicht direkt in einem Happy End, würde ich sagen. Das ist auch so ein bisschen Chabers Eigenart, dass sie halt Geschichten schreibt, die mehr so tragisch schön sind oder melo ... ja, emotionsreich halt. Aber du hast recht, Aimer ist definitiv eine große Empfehlung, ja.
01:49:20
Speaker
Wir gehen weiter zu einer weiteren Filmregisseur-Biografie, nachdem wir jetzt mit Alfred Hitchcock damit mal angefangen haben, knüpfen wir uns jetzt Alice Gee vor. Eine der großen Regisseurinnen der Filmgeschichte, die leider komplett vergessen wurde, mehr oder weniger, weil sie eine Frau ist, wahr?
01:49:39
Speaker
Und die feiert nächstes Jahr ihren 150. Geburtstag. Also, natürlich lebt sie nicht mehr, aber würde ihren 150. Geburtstag schreiben. Und da, in dem Zusammenhang, ist uns halt diese wuchtige, 400-seitendicke Biografie über den Weg gelaufen. José-Louis Bocquet und Catel sind definitiv auch bekannt für ihre Comic-Biografien. Wir haben auch schon was von deren Programm gehabt, nämlich von Ollant de Gouges.
01:50:05
Speaker
die eine große Emanzipationskämpferin war und die sind also Experten mehr oder weniger dafür, solche historische Frauenfiguren etwas mehr Aufmerksamkeit zu verschaffen.
01:50:22
Speaker
Ich höre gerade im Hintergrund, dass bei mir jetzt irgendwelche Sirenen angehen. Ist das sehr laut? Muss ich mir Sorgen machen. Nein, nein, es geht. Okay, dann lasse ich es jetzt einfach mal so. Ich vermute fast, dass hier irgendwelche Keller überfluten. Zwischenregen sind nämlich auch wieder. Ja, der Stil ist natürlich von Alice G. so gar nicht unser Brut und Butter, sage ich mal.
01:50:48
Speaker
sehr cartoonhaft, sehr simpel auf eine gewisse Art auch. Wir sind mal gespannt, wie das läuft. Würde dich das interessieren? Also ich bin bei Biografien zuerst einmal grundskeptisch, weil ich weiß, das ist so ein Genre, das funktioniert wie Literaturadaption. Man hat ja schon mal einen Begriff, auf den man aufbauen kann. Also wenn man
01:51:14
Speaker
eine Biografie über Che Guevara macht, dann weiß man, dass das funktioniert. Das ist dann auch egal, wie es aussieht eigentlich. Ein bisschen überspitzt vielleicht. Und ich finde das manchmal schwierig. Irgendwas Neues müssen die ja hinzufügen.
01:51:30
Speaker
Wenn eine Sachbuch-Biografie erscheint, dann hat die sich wahrscheinlich vorgenommen, dem Leben irgendwas Neues abzuregen, einen neuen Aspekt. Und Comic-Biografien finde ich, die illustrieren oft ganz recht brav einfach das, was man im Wikipedia-Artikel lesen kann. Also ein bisschen bös gesagt. Ich finde, da muss ein bisschen mehr dabei sein, damit es Spaß macht.
01:51:53
Speaker
Oder, ich finde, ein anderes Motiv kann halt sein, wenn Personen, die völlig unsichtbar sind, sichtbar zu machen. Ich finde, das Zweite trifft natürlich jetzt auf diese Figur zu. Ja, definitiv. Und deshalb finde ich es völlig legitim, also wenn man jetzt die, ich weiß nicht, 200. David Bowie Biografie raushaut,
01:52:16
Speaker
Wobei ich die auch gar nicht, ich fand die gar nicht schlecht, jetzt die Kleisbiographie. Die hat mir schon, hat mir schon auch gefallen. Aber die fügt im Leben auch nichts Neues hinzu. Ja. Und dann muss die schon sehr gut aussehen, damit es gut funktioniert. Ja. Und bei dem ja, ich finde auch, es passt auf Anhieb gar nicht zu euch. Man hätte das im Leben nicht bei Splitter, glaube ich, erwartet. Jaja. Also man sieht in der Vorschau so eine, ja, so eine Westernszenerie in Western, der gedreht wird. Mutmaße ich jetzt mal. Ja.
01:52:43
Speaker
in Schwarz-Weiß mit Graustufen.
01:52:46
Speaker
Sehr cartoonhaft. Ja. Und das Ganze über 400 Seiten. Ja. Aber da ich die Figur, ich kenne die tatsächlich auch nicht. Und deshalb finde ich das, finde ich das schon. Ich bin gespannt, ob es funktioniert. Aber das Jubiläum ist vielleicht auch ein guter Anlass. Wir sind auch gespannt. Das ist definitiv ein Testballon auch für uns. Aber hin und wieder muss man so ein Wagnis mal machen, eingehen. Der nächste, Entschuldigung, der nächste Comic, der jetzt hier kommt.
01:53:14
Speaker
der ja schon ein Comic ist, aber auch irgendwie nicht. Also auch irgendwie. Das ist eine ganz seltsame Mischfange aus illustriertem Roman und Comic Buch von Mäusen und Menschen, der große Klassiker von John Steinbeck. Also neben Jenseits von Eden und wahrscheinlich Früchte des Zorns. Schullecktüre vor allem in den USA seit eigentlich schon immer.
01:53:38
Speaker
und auch hier 420 Seiten absoluter Wuchtbrocken. Auch der komplette Originaltext ist da drin. Also wir haben eine Übersetzung eingekauft von Mäusen und Menschen, die wir da verwenden werden. Und es bewegt sich dementsprechend auch so auf der
01:53:56
Speaker
Man sieht's in der Leseprobe, die Figuren reden schon, auch wenn sie keine Sprechblasen haben. Sie sprechen Englisch miteinander, das ist auch im französischen Original so, dass die Englisch reden. Und dann drunter ist halt der Originaltext in ... bei uns jetzt deutsche Übersetzung in der Vorlage französisch. Und Rebecca de Tremere, kannten wir vorher auch nicht, ist aber eine der hochangesehensten Illustratorinnen in Frankreich zurzeit.
01:54:24
Speaker
Also, die ist mit Preisen überschüttet worden für ihr Werk schon und macht auch diesen Buch auch ein unfassbares Werk. Also, die mischt Techniken. Also, die nimmt sich da teilweise auch dann so ... Ja, ich weiß nicht. Ich kann's schlecht beschreiben, ehrlich gesagt. Ich steh grad so ein bisschen am Schlauch. Aber die ...
01:54:50
Speaker
Zeichnet dann auch verschiedenen Medien, um verschiedene Strukturen abzubilden, benutzt ganz unterschiedliche Farben und Werkzeuge, mal Buntstift, mal Aquarell, mal Tusche. Die fährt da wirklich ein komplettes Instrumentarium aus.
01:55:05
Speaker
Das ist echt beeindruckend. Genau, das sieht man in der Vorschau. Auf der linken Seite diese kartonigen Figuren, auch so ein bisschen slapstickig, die mit diesem berühmten Kleid, mit diesem Muster, mit diesem gepunkteten Kleid so herumfallen oder herumtaumeln.
01:55:25
Speaker
Vor weißem Hintergrund und daneben dann auf der rechten Seite dieser Hund, der auf Leinwand gemalt wird. Zumindest soll es so aussehen. Genau, den Effekt erzeugt es mit Schrift, die dann dort direkt hinein montiert ist und auch den Eindruck erweckt, dass es geklebt sei.
01:55:46
Speaker
Das sieht also ganz, sehr unterschiedlich, sehr heterogen. Das Lettering ist wahrscheinlich auch nicht original, das ist auch nur vorläufig. Das ist nur vorläufig. Ich war nämlich in der Vorschau auch neugierig, ob das jetzt eigentlich, mir war nicht ganz klar, ist das jetzt einfach die Prosa-Erzählung mit Illustrationen, wieder Frankenstein, aber ich sehe schon, das ist halt der vollständige Text. Das ist der vollständige Text.
01:56:14
Speaker
muss ja auch ganz schöner Schwierigkeiten erzeugen. Also unsere Grafikerin ist jetzt schon dabei, den aufzubauen so peu à peu. Sie meint, es geht erstaunlich gut tatsächlich. Das ist auch so ein bisschen ihr Herzensprojekt, weil sie da irgendwie sie ist Fan von von der Illustratorin zumindest auf jeden Fall. Und es ist halt 420 Seiten. Es ist auch echt umfangreich und gar nicht mal so einfach. Aber sie meinte, es geht eigentlich besser als erwartet.
Comics über Alter und Reflexion
01:56:44
Speaker
Riesenbrocken, also der richtet sich dann wahrscheinlich auch nicht an die, wie die Classic Illustrated, die Schülerinnen und Schüler, das ist auch zu teuer. Nein, der ist schon für literaturaffine Leserinnen und Leser, die Bock darauf haben auf jeden Fall. Und ihr habt ein herrliches Cover ausgewählt.
01:57:03
Speaker
Das ist das Original-Cover. Oder was meinst du jetzt? Ja, das ist eine wunderschöne Aussicht. Das ist klasse, ne? Das ist schön, aber das hat die Illustratur ... Der Umschlag geht auch komplett rum. Auf der Rückseite ist das andere Gesicht zu sehen. Das kann man in der Ansicht hier nicht erkennen, aber das ist ein Konsamtkonzept, der Umschlag. Ja.
01:57:25
Speaker
Ja, das ist wundervoll. Das sieht wirklich nach einem sehr, sehr schönen Projekt aus. Ja. Ein Schritt weiter, eine weitere Eigenproduktion. Und damit nähern wir uns so langsam auch dem Ende. Mit Peter Eichmeier und Gabi von Borstler haben wir schon öfter zusammengearbeitet. Ich bin ja quasi ihr Stammverlag, wenn man so will. Im Westen nichts Neues. Natürlich vor allem ein großer Bestseller auch bei uns, der auch immer noch immer wieder neu aufgelegt wird. Und jetzt hat er sich Heinrich Heine vorgeknüpft.
01:57:55
Speaker
In seinem eben typischen, üblichen Stil beleuchtet er eine Passage seines Lebens. Hast du einen Bezug zu Heine? Bist du Lyrik-Fan? Sag ich mal, du bist immer eine Literaturwissenschaftler. Du musst das ja was sagen.
01:58:11
Speaker
Ja, ja, ich habe das ja auch jahrelang unterrichtet. Deshalb, ich bin da nicht ganz bezugslos, aber auch gar nicht so speziell zu Heine. Aber ich muss zu ihm, das wäre die Art von Biografie, wo ich erstmal sage, ach, dann tue ich mich schwer. Klar, das Jubiläum passt natürlich super. Ja, deshalb macht er es ja auch. Sagen wir es mal so, wie es ist. Ja, ja, ich finde das auch marktwirtschaftlich völlig verständlich. Aber ich habe jetzt nicht den inneren Drang einer Heine-Biografie.
01:58:38
Speaker
gerade zu lesen. Weil ich ja denke, die muss, was macht die mit dem Heinrich Heine, den, dass ich, was ich nicht auch inzwischen mir viel leichter irgendwo anders anlesen könnte. Das müsste mich dann grafisch schon total vom Hocker hauen. Und ja, das, also so ganz sind die Zeichnungen nicht meins. Okay, es ist ein spezieller Stil. Ich finde ihn kunstvoll, ich mag auch seine Farben und ich würde auch sagen, das Cover ist wirklich schön.
01:59:03
Speaker
Also es ist sehr High Concept mit diesem Gesicht und dann ist da dieser Verlauf zu der Kutsche unten und so. Aber irgendwie spricht mich das an. Ich finde die Farben toll. Aber ich kann vollkommen nachvollziehen, was du sagst, ja, auf jeden Fall. Ja, ich will auch gar nichts Schlechtes darüber sagen. Es ist ja nur persönlicher Geschmack, so ganz holt mich das nicht ab. Und genau, bei Biografien muss man halt auswählen, was man braucht gerade.
01:59:32
Speaker
Dann machen wir noch den letzten Punkt im Splitter-Katalog hier. Wieder ein Comeback für alte Menschen. Das ist mein Thema. Diesen fetten Button von Fans von das unabwendbare Alter der Gefühle, ja.
01:59:47
Speaker
It's Kalte Wasser, eine Geschichte über eine Frau, die ins Pflegeheim geht, mehr oder weniger freiwillig. Ja, das wird seine Leserschaft finden. Auch dieser Titel erkehrt sich halt im Grunde von selbst. Schaut euch die Leseprobe an, der Stil ist gefällig, der Stil ist ein bisschen cartoonhaft, sehr ausdrucksstark, aber jetzt auch nicht überraschend, würde ich sagen. Was man dazu vielleicht sagen sollte, der Comic hat es teilweise in sich. Also da geht es
02:00:16
Speaker
um Depressionen, da geht es um das Hadern mit dem Leben, da geht es um Suizidgedanken, da geht es auch nicht zuletzt darum, echt sehr schmerzhafte Schritte gegen Ende seines Lebens noch gehen zu müssen. Da gibt es Szenen, die sind ein bisschen traumatisch. Nicht in der Darstellung, nicht in der Form, dass da jetzt Splatter drin wäre oder Sachen total überspitzt dargestellt werden, eher umgekehrt. Eher weil durch die Subtilität der Darstellung
02:00:46
Speaker
der Impact dessen, was passiert, irgendwie noch mal erhöht wird, wenn du verstehst, was ich meine. Ich will das jetzt nicht spoilern, aber das ist schon heftig. Der Comic hat einen Happy End, wenn man so möchte. Im Gegensatz jetzt unbedingt zu 60-mal Frühling im Winter. Aber der ist nicht ganz ohne, ja.
02:01:11
Speaker
Also ich finde es schön, dass das Alter so mit Humor und viel Ironie so dargestellt wird und vielleicht nicht ganz so klischeehaft. Also in der Vorschau sieht man halt dieses große Bild oberhalb des Covers mit diesen auf dem Buch liegend tanzenden alten Leuten. Das sieht total herrlich aus. Also halbnackte Leute, so wie Menschen halt, die gealtert sind, halbnackt sind. Ja, so wie sie aussehen.
02:01:40
Speaker
Jetzt finde ich es schön, das Cover mit diesem, das kalte Wasser, also die Metapher dafür ins kalte Wasser geworfen zu sein.
02:01:49
Speaker
Ich hoffe, sie sitzt nicht wirklich irgendwo. Nein, nein, das ist eine Metapher. Aber genau, ein wunderschönes Bild. Aber was haben wir uns schwergetan mit dem Titel? Das heißt im französischen plongeant, also plongeant, was einfach Sturz oder Fall, aber halt auch Sprung ins Wasser und das hat wahnsinnig viele Bedeutungsebenen im Original. Was haben wir uns lange um diesen Titel bestritten?
02:02:14
Speaker
bis irgendwann, ich glaube, mein Chef meinte, wir nehmen jetzt den und fertig, weil er keine Lust hatte. Wenn ihr, liebe Hörerinnen und Hörer, bessere oder hast du spontan eine bessere Idee?
02:02:26
Speaker
Also ich will deinen Aufruf jetzt ja gar nicht kaputt machen, aber ich finde den Titel super. Danke schön. Also ich finde, er passt ja auch mit dem Cover wie die Faust aufs Auge. Ja, einigen von uns mal eher zu Klischee beladen. Aber ja. Ich finde, es ist ja eigentlich, also wenn man, wenn jemand ins Pflegeheim kommt, dann ist es ja eigentlich
02:02:46
Speaker
Naja, so richtig ins kalte Wasser ist es ja nicht. Es hätten ja alle damit rechnen können. Es hätten sich jeder darauf vorbereiten können. Aber im echten Leben tut das ja überhaupt niemand. Im echten Leben ist es dann halt eiskaltes Wasser.
02:02:58
Speaker
Deshalb finde ich es gar nicht so klischeehaft. Es ist dann auch total grausam und plötzlich, obwohl es für niemand eigentlich plötzlich sein dürfte. Ja. Trotzdem, wenn ihr Zuhörerinnen und Zuhörer andere Ideen habt, ich garantiere nicht, dass wir die übernehmen, aber schreibt, schreibt mir doch gerne, schreibt uns doch gerne.
02:03:19
Speaker
Die Diskussion wird dann eventuell weitergeführt. Gerrit, wir sind am Ende des Splitterkatalogs angekommen. Ich belaste dich jetzt hier schon seit guten zwei Stunden. Es tut mir leid. Ich hoffe, wir sind nicht der längste Podcast. Noch nicht, aber wir nähern uns der Sache. Aber für mich ist das kein Problem. Deshalb frage ich dich, aber wollen wir noch einen Blick auf die drei Thunfisch-Neuheiten werfen oder sollen
Kindercomics und Serien
02:03:43
Speaker
wir einfach zu den Schlussfragen übergehen?
02:03:45
Speaker
Und dann ist auch gut. Wie sieht es aus bei dir? Also ich finde, ich kenne die Thunfisch Sachen jetzt so ein klein bisschen. Lassen Sie uns kurz machen. Ich finde, Thunfisch muss man ein bisschen pushen. Ich finde, die haben nämlich so schöne Comics, dass sie es verdient haben. Dann blättern wir jetzt, also ihr, wenn ihr den Katalog vor euch habt, müsst ihr ihn jetzt einmal wenden, weil Thunfisch von hinten startet.
02:04:07
Speaker
Oder ihr klickt halt auf den anderen Link auf der Katalog-Webseite und dann sind wir jetzt im Thunfisch-Katalog bei den Alptraumjägern. Eine leicht gruselige, leicht psychothrillermäßige Kinderserie, wo es um Träume und Reisen in Träume geht. Stranger Things lässt vielleicht ein bisschen grüßen, wobei die Serie, die Comics tatsächlich älter sind als Stranger Things. Die ist in Frankreich, glaube ich, schon bei Band 5.
02:04:36
Speaker
Und wir haben die jetzt halt erst ins Programm genommen, nachdem zugegenermaßen Netflix Interesse daran angemeldet hat. Das ist alles natürlich nicht in trockenen Tüchern. Wir hatten die auch schon vorher im Blick, aber das haben wir jetzt so als Startschuss genommen zu sagen, okay, komm jetzt, jetzt geht's los.
02:04:54
Speaker
Ich finde die cool also mir macht die großen spaß beim lesen ich glaube ich habe die ersten zwei bände jetzt inzwischen gelesen weil es. Also ich finde es immer gut wenn kinderbücher wenn kinder comics die kinder die leserinnen und leser auch ernst nehmen und das macht dieser comic.
02:05:14
Speaker
Da geht es halt ohne erhobenen Zeigefinger einfach um die Probleme, die Kinder und Jugendliche in dem Alter ... Das richtet sich eher an Kinder ab zwölf, würd ich sagen. Mhm. Jugendlichen im Alter haben Präpopater, Schulprobleme, Probleme halt auch mit schlechten Träumen, mit Ängsten, mit Ungewissheiten im Leben. Ähm ...
02:05:36
Speaker
Aber ohne halt da jetzt irgendwie so didaktisch dran gehen zu wollen. Ich finde, das macht diese Serie sehr gut. Du als Vater, der ich ja nicht bin, wie würdest du das sehen, was ich jetzt gerade verzapft habe? Also ich muss zugeben, ich würde mir den eher für mich besorgen. Okay, ja. Also einmal, weil meine, die sind noch ein bisschen kleiner.
02:05:55
Speaker
Die sind noch nicht so weit, die lesen halt die Comics noch nicht selbst, ich muss sie vorlesen. Das heißt aber auch, dass man die auch selber lesen wollen muss, sonst macht das ja keinen Spaß. Ich bin gezwungen immer Tim und Struppi vorzulesen und ich bin überhaupt kein RG-Fan. Das ist ein Problem für mich, aber da muss ich jetzt halt durch.
02:06:13
Speaker
Und ich finde das halt bei Superheldensachen, die für Kinder geschrieben sind zum Beispiel, die irgendwie für mich funktioniert das nicht gut. Ich habe das Gefühl, das färbt dann auch auf die Kinder ab. Wir lesen tatsächlich dann eher normale Superheldensachen, die ich dann so ein bisschen aussuche, die so kinderkompatibel sind.
02:06:30
Speaker
Es gibt ein paar Batman-Sachen, so Batman-Adventures zum Beispiel, sind ja eigentlich gar nicht speziell für Kinder, aber funktionieren ganz gut. Also ich finde, ich finde, der sieht wunderschön aus, so mit diesen wunderschön überspitzten Gesichtern, überlangen Hälsen oder in die Breite gezogenen Mündern.
02:06:50
Speaker
mit wunderschönen Farben und die Geschichte klingt halt auch toll. Das ist spannend. Es ist wirklich spannend gemacht, also auch mit vielen Mysterien, die aufgemacht werden und dann erklärt werden oder halt auch später erklärt werden. Erste Liebe kommt natürlich auch so ein bisschen vor. Solche Dinge, also es ist einfach ein rundes Paket, wirklich eine schöne Reihe.
02:07:11
Speaker
Das gilt auch für den nächsten. Ja, genau. Ich mach die Überleitung. Mach du die Überleitung. Weil da die Lea Massey tatsächlich, die Zeichnerin von Elmer ein Bärenleben, diese Geschichte, die Gruff dies gemacht hat. Die Zusammenfassung kannst du wahrscheinlich besser machen als ich, muss ich gestehen.
02:07:31
Speaker
Ich konnte nicht im Text holpern, aber das ist halt eine wirklich sehr, sehr schöne Zeichnerin. Ja, das ist ein toller Stil. Diese Wärme der Farben und auch die Mimik und die Gestik der Figuren ist halt einfach so on point, finde ich. Man muss fast nicht wissen, was die Figuren sagen, um zu verstehen, was sie zum Ausdruck bringen wollen.
02:07:55
Speaker
Das funktioniert bei Kindern, das ist reduziert genug, dass Kinder da nicht völlig überfordert sind, denke ich. Und als Erwachsene macht es einem immer noch großen Spaß. Und es ist halt auch wieder eine Geschichte, die sich selber ...
02:08:06
Speaker
ernst nimmt, weil die Zwillige, um die es geht, die halt bei ihren Eltern natürlich aufwachsen, die sind aber Friedhofsbestatter. Das heißt, die beiden leben so mehr oder weniger neben dem Friedhof, was halt totlangweilig ist und was ihnen halt auch einen üblen Spitznamen in der Schule nachbringt. Gleichzeitig sind die beiden auch so ein bisschen chaotisch und unruhestifter. Sie sind dann nicht ganz schuldlos daran, dass sie bei ihren Lehrern nicht gut durchkommen.
02:08:33
Speaker
Aber die dynamik zwischen den beiden und dass sie halt auch ernsthaft irgendwie sich verärgert einfach verärgert darüber sind dass es so langweilig ist und dass niemand so richtig versteht was ihr problem ist und dass ihre eltern sie nicht ganz ernst nehmen. Und die dann in so eine so eine krimi abenteuer rein stolpern ich finde das ist auch einfach irgendwie schön also ich habe das sehr gerne gelesen auch als erwachsener. Von den zeichnen mal abgesehen es ist auch einfach schön.
02:08:57
Speaker
Wir sind ein bisschen gespannt, wie das so ankommt. Das sind in Frankreich drei Bände gewesen, die wir als Sammelband sammeln. Das wird natürlich ein ziemlicher Brocken. 244 Seiten, 40 Euro ist schon eine Ansage. Aber wir wollten das auch nicht so splitten. Das ist ein bisschen Experiment, mal zu gucken, wie das so aufgenommen wird.
02:09:18
Speaker
Aber der Comic selber ist zeichnerisch und erzählerisch, finde ich, über jeden Zweifel erhaben. Ehrlich gesagt. Das ist ja auch wahrscheinlich nicht ganz einfach vom Marketing. Ihr müsst ja eigentlich eher die Eltern erreichen als die Kinder. Eben, das ist der Punkt. Das ist auch für die Kinder.
02:09:32
Speaker
Ja, genau das ist der Punkt. Man verkauft Kindercomics Eltern und nicht Kindern. Ja, aber das kann ich mir bei dem Cover gut vorstellen, dass das funktioniert. Bei mir funktioniert das recht gut. Das freut mich. Ein weiteres Experiment und damit sind wir dann am Schluss unserer Tour de Force, durch den Spitterkatalog, durch den Thunfischkatalog, unter den Bäumen.
02:09:52
Speaker
Das sind vier wunderschöne Kurzgeschichten. Ganz ehrlich, das sind so herzallerliebste Stories. Inspiriert natürlich auch zeichnerisch offensichtlich von Disney. Der Zeichner Dav, das ist ein Pseudonym natürlich, ich weiß nicht, wie der selber heißt, hat auch für Disney gearbeitet. Ich meine, der ist auch Italiener eigentlich.
02:10:12
Speaker
Und das ist insofern ein Experiment, weil wir das als Schuber-Bundle veröffentlichen. Also vier kleine Bücher, für jede Jahreszeit eine, gesammelt in einem Schuber. Das ist auch so ein Kleinformat, das wir sonst nicht so im Programm haben. Wodurch es ein sehr schöner Geschenkartikel wird. Wo wir gespannt sind, ob das so eine gute Idee war im Nachhinein oder ob wir es dann nicht doch lieber in vier Einzelbüchern hätten machen sollen. Hast du da eine Meinung zu?
02:10:44
Speaker
Da kann ich schwer hinter die Kulissen blicken. Aber ja, wenn ich so an Wimmelbilder, wenn ich so an Wimmelbilder-Bücher denke, da gibt es so, ich glaube, von Susanne Wimmer heißen sind die, solche Jahreszeiten-spezifischen Bücher, die natürlich einzeln verkauft werden. Dann kauft man die entsprechend halt zur Jahreszeit.
02:11:05
Speaker
Ja, das stimmt. Ja, ich hätte auch, ich glaube, ich hätte eher auf die Idee gekommen, das Einzelne zu machen. Aber ich habe überhaupt keine Ahnung von dem Geschäft. Ja, wir vielleicht auch nicht. Das wird sich jetzt herausstellen. Der erscheint jetzt Ende November im Dezember Programm. Dann werden wir es sehen. Aber ich
Gerrits Lieblingscomics und kreative Wünsche
02:11:27
Speaker
finde, die Leseproben hier sprechen auch schon sehr für sich. Ist halt eine Seite aus jedem der vier Bände.
02:11:32
Speaker
das sind einfach hübsche geschichten wo es immer darum geht dass halt irgendwie.
02:11:37
Speaker
so kleine oder größere Probleme von Waldtieren überwunden werden. Zum Beispiel das Wildschweinbaby, was leider eine Pollenallergie hat, aber einen Blumenstrauß für seine Mutter pflücken möchte. Der Uhu, der eigentlich natürlich tagsüber seine Ruhe haben will, um zu schlafen und dann aber von den Mäusekindern gestört wird, die im Teich vor ihm Radau machen und dann aber vielleicht doch auch ein bisschen Spaß daran findet, selber mit dem Ball zu spielen. Solche Sachen. Einfach schöne kleine Stories.
02:12:07
Speaker
Es kommen sofort Zeichentrickerinnerungen hoch. Ja, total. Der Stil ist ja auch voll daran angelehnt. Genau. Und damit, Gerrit, würde ich jetzt aber doch sagen, gehen wir mal fix zu den Schlussfragen über, wo du ein paar Empfehlungen loswerden darfst. Ja, ich mach's gut. Okay. Dann, Gerrit, without further ado. Was sind denn deine drei Comics oder Comicserien für die einsame Insel?
02:12:35
Speaker
War das früher eigentlich nur einer bei dir? Nee, das waren immer drei. Das sind immer drei. Ja, also ich habe mir gedacht, man muss einmal, muss man irgendwas mitnehmen, von dem man denkt, man wird lange dran lesen, weil man es immer noch nicht so ganz dahinter geblickt hat. Und deshalb würde ich mir Chris Ware's Jimmy Corrigan mitnehmen. Ach schön, das beruhigt mich. Den habe ich nämlich auch nicht ganz verstanden.
02:12:53
Speaker
Ich finde ihn völlig wundervoll, aber durch diese Zeitebenen halt auch sehr anspruchsvoll. Und ich kann mir vorstellen, dass man damit eine ganze Weile verbringen kann. Da braucht man noch einen Stapel DIN A4-Papier zum Mitschreiben oder am Zeichnen, glaube ich. Zum Dechiffrieren.
02:13:08
Speaker
Ja, dann glaube ich, würde ich mir einen vornehmen, man hat ja immer so eine peinliche Lese-Lücke. Irgendwas, was man sich nicht eingestehen möchte, aber man hat es halt noch nicht so wie Fontanas Effie-Briest oder so. Bei mir wäre das tatsächlich Neil Gaiman's Sandman. Ah ja, da hast du auch ordentlich mit zu tun.
02:13:26
Speaker
Eben, da hat man ein bisschen was zu tun, dann kann man endlich die peinliche Leselücke schließen. Obwohl es einem ja auch wurscht sein kann, weil man hat dann niemanden mehr, vor dem es einem peinlich wäre, einsam zu tendern. Und das dritte, das wäre ein Text, den ich, ich würde auch pragmatisch denken, ein Text, den ich noch lesen muss, weil ich noch mal über ihn schreiben möchte. Und das ist tatsächlich einer von euch, das wäre Sean Murphy's and Rick Remender's Tokyo Goes.
02:13:52
Speaker
Ah, ja. Weil ich den damals als dabei Image, glaube ich... Image war das, oder? Das ist ein Image-Comic, ja. Als dabei Image zuerst erschien, hatte ich den ersten Band gelesen und habe die Serie dann aber aus den Augen verloren. Und ich bin ja die Zeichnung von Sean Murphy. Ich mag den sehr als Zeichner. Ja. Ich finde, manchmal als Erzähler finde ich mich alles prickelnd. Er hat sich in diesen White-Night-Sachen ein bisschen verrannt inzwischen, finde ich.
02:14:20
Speaker
Ja, mir hat der erste Band sehr gefallen zuerst und dann hat mich das Interesse so ein bisschen verlassen.
02:14:29
Speaker
Aber ich finde, dass der Rick Remender ein ganz toller Erzähler ist. Wenn er einen Punkt findet. Bei Tokyo Ghost hat er einen Punkt gefunden am Ende von seinen zehn Heften. Bei anderen Sachen würde ich das nicht so sagen, aber ja. Wie stehst du zu Deadly Class? Das hab ich nicht gelesen, ehrlich gesagt. Deadly Class ist meine Remender-Lücke. Ich meinte jetzt eher Black Science, was ich finde, zwischenzeitlich ziemliche Längen bekommen hat. Ich hab den ...
02:14:55
Speaker
Ja, dann würde ich dir unbedingt den Deadly Class und allen anderen, die zuhören, würde ich den anraten. Also auch weil der Zeichner, der Wes Quake, der hat ganz tolle Ideen. Ich denke mal, die Ideen zum Seitenaufbaustamm überwiegend von ihm. Der Recommender, der das sonst so nicht hat, der hat ...
02:15:11
Speaker
finde ich ein paar ganz tolle Lösungen für erzählerische Ideen, erzählerische Probleme. Rutscht weiter nach oben auf der Liste. Also deshalb Tokyo Ghost wäre etwas, das würde ich auf jeden Fall mitnehmen, was bei euch ja gerade in einem dicken Band komplett erschien. Ja, der ist auch ehrlich gesagt schön geworden. Also ich habe den gelesen, ich finde, und das Buch ist einfach auch hübsch, finde ich.
02:15:35
Speaker
Gut, meine Lieblingsfrage. Gerrit, einen Comic, den es noch nicht gibt, den es aber unbedingt geben sollte, egal wie du diese Frage interpretierst, was wäre das für ein Comic? Also da ich gerade viele Ninjago Comics lesen muss,
02:15:52
Speaker
Diese Lego-Serie? Ja, genau. Das gibt dann ja diese Hefte mit den Figuren. Die Kinder wollen, glaube ich, die Figuren, aber dann gibt es halt auch den Comic dazu. Die muss ich halt immer vorlesen und ich finde die meisten Geschichten, die haben ja auch ein anderes Publikum, die meisten Geschichten gefallen mir, ehrlich gesagt nicht.
02:16:10
Speaker
Und auch zeichnerisch, aber ich weiß, das ist ja auch nicht der Sinn des Ganzen. Mich würde es, ich würde es mich mal freuen an den Yago Comic, zum Beispiel von, ich weiß nicht, Marc-Antoine Mathieu oder so. Irgendjemanden, der da überhaupt nicht reinpasst. So eine völlig wilde Kombination. Das würde mich mal interessieren, was der damit anstellt. Ein wunderbarer Wunsch. Das finde ich großartig, ja.
02:16:31
Speaker
Ja, aber dann auch so richtig in die vollen gehen, so richtig die ganz großen Geschütze ausfahren, die großen Autoren der Comic-Szene. Klasse. Alan Moore schreibt Minyago. Da müssen wir hinkommen. Da müssen wir hinkommen. Zehn Jahre Ziel. Sehr schön.
02:16:49
Speaker
Spiel doch mal direkt im Anschluss danach Kuppler. Stell dir mal dein Dream-Kreativ-Team aus Outdoor in Zeichner in und, wenn du möchtest, auch Colorist in zusammen für ein Comic-Projekt. Mhm. Auch da, finde ich, es müsste möglich disparat sein, damit da was Tolles draus entsteht. Aber ich glaube, das geht ja allen so. Und ich könnte mir vorstellen, dass es spannend wäre, einen Outdoor zusammen mit wie Scott Snyder, so einen typischen Superhelden-Outdoor,
02:17:19
Speaker
zu kombinieren mit einem wie eben Chris Ware zum Beispiel, der das eigentlich wahrscheinlich überhaupt nicht hinbekommen würde. Aber mich würde mal interessieren, wie ein von Scott Snyder geschriebener Batman-Comic aussehen, den Chris Ware zeichnen muss. Boah,
Empfehlungen für Sci-Fi- und Serienliebhaber
02:17:33
Speaker
das wäre ein krasses Pairinger.
02:17:36
Speaker
Ich verstehe, was du meinst. Ich weiß nicht, ob denn irgendjemand lesen möchte, aber... Ich glaube schon. Ich glaube nämlich, Chris Bär könnte, der würde Wege finden. Es wäre ganz was anderes, als man erwarten würde. Und ich würde, ich gehe davon aus, die beiden würden sich furchtbar in die Haare kriegen während des Kreativprozesses.
02:17:55
Speaker
Und selbst referenziell beschreiben ja genau das wäre würde halt nur auf der Meter Ebene arbeiten und Scott Snyder würde die ganze Zeit versuchen irgendeine geile Action Sequenz unterzubringen. Die Chris wäre dann als als Puzzle zum selbst ausschneiden präsentiert.
02:18:13
Speaker
Genau, es wird liefert in fünf Schachteln und am Ende kommt dann der Nachruf beider, weil sie sich nicht gut vertragen haben. So in der Richtung, nein. Ich finde, es ist eine super, super coole Idee. Freut mich sehr. Wir machen einen kleinen Werbeblock. Empfiehle uns doch einen Comic aus dem Splitter-Programm, bitte. Wir haben jetzt schon viele Empfehlungen hier rausgehauen, aber vielleicht gibt es ja noch etwas, was du anbringen könntest. Ja, ich bin tatsächlich ein Fan eurer Androiden-Serie. Ah, ja.
02:18:41
Speaker
Ich finde nicht, dass jeder Band gut genug ist. Das ist ja so bei Serien. Genau. Aber über die müssen wir nicht reden. Aber ich finde, dass insgesamt sind da viele dabei, die wirklich ganz spannend sind. Dafür, dass es so ein wildes Konzept ist. Ein freies Konzept vor allem auch. Also abgesehen davon, mach was mit Robotern. Da haben die Autoren da wirklich keinen Korsett anscheinend. Genau. Und ich finde, das sind so ein paar... Ich glaube, hat Christoph Beck auch einen gemacht?
02:19:06
Speaker
Ich bin mir nicht sicher, ob Beck einen gemacht hat. Ich glaube, einen hat er gemacht. Das kann sein. Der Leo der... Der Mystery Comics. Der Fantasy Leo, ja. Oder Mystery, passt besser, genau. Aber ich finde das ein paar ganz tolle. Hast du einen Favoriten so parat zufällig gerade? Ich überlege gerade. Ich glaube, der Hirte, der letzte war... Beim Zehn war das der vorletzte. Der Neunte war das, ja.
02:19:27
Speaker
Ich glaube, den fand ich. Ich kann es gar nicht mehr sagen, weil das waren schon einige, die fand ich ganz hervorragend. Aber das absolute Highlight, ehrlich gesagt, das habt ihr Ende letzten Jahres geschenkt, das ist Straight Toasters von Bill Sinkewitz. Ach, okay. Den habe ich noch nicht gelesen. Da habe ich Angst vor so ein bisschen. Zu Recht. Also der gruselt halt wirklich. Das ist ein Comic, von dem man wirklich schlecht räumen kann. Oh, das ist schlecht. Ein Comic, der beim Lesen einem schon vorkommt wie so ein ganz langer Fiebertraum.
02:19:56
Speaker
Ja, ich hab das für irgendeinen sonnigen Herbsttag hier rumliegen. Ich werd mich mal dranbegeben irgendwann. Aber danke für die Erinnerung.
02:20:08
Speaker
Die Androiden mag ich auch gerne. Androiden mag ich auch gerne. Das ist eine schöne Empfehlung. Und dann noch eine Empfehlung, unabhängig von Comic, also was kein Comic ist, ein Buch, ein Film, eine Serie, ein Spiel, irgendwas, was dich in letzter Zeit begeistert hat. Es ist überhaupt nicht nerdy, leider. Es ist doch ziemlich mainstreamig und auch schon ein bisschen älter. Das ist eine Serien, eine Streaming-Serie, die beruht auf einem 80er-Jahre-Film eigentlich.
02:20:37
Speaker
Du wirst wahrscheinlich beides kennen, sowohl den Karate Kid Film als auch die Cobra Kai sehr. Nein, kenne ich nicht. Das ist die wurde hier schon mal empfohlen. Ich glaube von Pippo damals bei Schreiber und Leser. Und da kannte ich sie schon nicht und ich habe sie immer noch nicht geguckt.
02:20:54
Speaker
Ja, ich hab mich da auch lange geschreibt. Das ist so ein 80er Jahre Karate-Film, also auch völliger Quatsch heutzutage. Das wird ja nur noch jemand gucken, der sich an seine Kindheit zurückerinnern möchte und das gerade braucht. Und jetzt wurde daraus eine Serie gemacht und in dem Originalfilm gibt es halt so völlig klar verteiltes Gut und Bösen.
02:21:15
Speaker
und den eindeutigen Schurken und die neue, die Serienadaption jetzt, die spielt halt 40 Jahre später mit den Original-Schauspielern, die gealtert sind. Und naja, das mit dem Gut-Böse ist jetzt nicht mehr so ganz einfach. Das wird da ganz schön problematisiert.
02:21:34
Speaker
Das ist schon noch ein bisschen da drin, aber es ist nicht mehr so schwarz-weiß. Und das, finde ich, macht die Serie sehr charmant, dass sie den Bösewicht von damals, ohne ihn reinzuwaschen, ohne den jetzt zum Helden zu machen, so ein bisschen Verständnis versucht entgegenzubringen. Also gut, Leute, ihr habt's gehört. Cobra Kai. Richtig gute Serie. Nee, ich verstehe, was du meinst. Also ich bin da nicht... Cagate Kid hat mir niemals so viel gegeben. Aber...
02:22:02
Speaker
Wenn du es so beschreibst, verstehe ich schon, was daran wahrscheinlich reizvoll ist. Ich werde es mal auf meine Streamingliste. Wo ist das? Netflix? Die funktioniert, glaube ich, sowohl bei Nostalgikern, weil es da ganz viele Anspielungen gibt, als auch bei Leuten, die das überhaupt nicht interessiert. Ich kann jetzt nicht sagen, ob das über die ganze Länge. Ich habe jetzt ein paar Folgen geschaut. Ich weiß nicht, ob es über die ganze Länge funktioniert oder sich irgendwann wiederholt.
02:22:26
Speaker
Soweit ganz gut, würde ich sagen. Okay. Und dann, Gerrit, hast du noch zum Schluss, wie alle meine Gäste, einen Wunsch frei. Wenn du einen nerdigen Wunsch frei hättest, was würdest du dir wünschen? Ich muss zugeben, da fällt mir gar keiner ein. Ich glaube, ich weiß nicht, ob ich nerdige Wünsche habe. Sonst einen Wunsch? Also, wenn du möchtest, musst natürlich auch nicht. Ja, schneit diese Folge gut zusammen und schneit alles Falsche, was ich gesagt habe, raus. Niemals.
02:22:56
Speaker
Nein, aber ich glaube, da war gar nicht. Da ist nicht so viel zu tun. Du kriegst es ja noch zu hören. Gut, Gerrit, dann, glaube ich, halte ich dich damit nicht länger auf. Vielen Dank, dass du diese rauhe Menge an Zeit genommen hast. Danke für deinen sehr patenten Input, für deine Widerworte auch vor allem und für deine Einschätzungen. Liebe Hörerinnen und Hörer, ich wünsche euch auch, hoffe, ihr hattet auch viel Spaß und hoffe, ihr habt auch noch viel Spaß mit dem Katalog. Fragen, Kritik, Anregungen, wie immer.
02:23:24
Speaker
gerne an uns senden per E-Mail oder auf den sozialen Medien. Genau. Und dann, Gerrit, macht ihr noch einen schönen Tag. Danke nochmal, dass du da wirst und mach's gut. Vielen Dank für die Einladung und auch dir und allen, die zuhören. Einen schönen Tag.