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62 Plays4 months ago

Heute ist wieder Mal eine ganz besondere Folge: Nummer 20! Und Ihr wisst ja mittlerweile, was das heißt: Wir haben uns wieder einen besonderen Gast eingeladen. Heute ist es die wunderbare Schauspielerin, Moderatorin und Podcasterin Andrea Gerhard. Und sie hat natürlich auch einen Film im Gepäck.

Take Shelter ist ein psychologischer Thriller aus dem Jahr 2011, inszeniert von Jeff Nichols. Der Film erzählt die Geschichte von Curtis LaForche, gespielt von Michael Shannon, einem Familienvater aus Ohio, der von apokalyptischen Visionen heimgesucht wird. Diese Visionen führen ihn dazu, einen Schutzbunker im Hinterhof seiner Familie zu bauen, was zunehmend Spannungen in seiner Ehe mit Samantha, gespielt von Jessica Chastain, verursacht. Während Curtis zwischen Wahn und Realität schwankt, stellt der Film die Frage, ob er verrückt wird oder ob eine echte Gefahr bevorsteht. Der Film befasst sich mit der Komplexität familiärer Beziehungen und damit, wie weit Menschen gehen, um die zu schützen, die ihnen wichtig sind…

Aber muss man ihn gesehen haben? Hört rein und findet es heraus.

Hinterlasst uns eine Sprachnachricht und werdet Teil der nächsten Episode: www.mussmangesehenhaben.de

Danke, Andrea, für deinen Besuch. Es hat großen Spaß gemacht mit Dir!
Und für Euch an den Empfangsgeräten gilt: wir hören und sehen uns wieder nach der Sommerpause im Oktober.
Genießt den Rest der warmen Jahreszeit!

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ALLES ÜBER ANDREA
Andrea bei Agentur Gottschalk Behrens Unkelbach
Andrea auf Instagram
Andreas Zwei vor Zwölf PODCAST

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REGIE
Jeff Nichols

DREHBUCH
Jeff Nichols

DARSTELLER*INNEN
Micheal Shannon - Curtis
Jessica Chastain - Samantha
Towa Stewart - Hannah
Katy Mixon - Nat
Robert Longstreet - Jim
Ray McKinnon - Kyle
Kathy Baker - Sarah

KAMERA
Adam Stone

MUSIK
Ben Nichols & David Wingo

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LINKS ZUR FOLGE
Hans Sigl
Der Bergdoktor
Green Motion
Schizophrenie
Inception
Der Schwarm
Eiskalte Engel
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Shotguns Stories
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Transcript

Vorstellung der Gastgeber und Einführung

00:00:06
Speaker
Willkommen zu einer neuen Ausgabe muss man gesehen haben. Hier sind eure Gastgeber Emilia und Bastian.
00:00:21
Speaker
Wie geht es dir? Mir geht es sehr gut. Du bist heute in einem ganz anderen Setting, darf ich mal sagen. Das schaut, das schaut, also das schaut hochgradig professionell aus. Wahnsinn. Aber auch nur für heute wahrscheinlich. Ah, nur für heute, ja egal. Aber heute ist es auf jeden Fall ein mega Upgrade. Es schaut ganz, ganz toll aus. Genau. Und haben wir da... Wie du auch natürlich. Na, du natürlich auch. Ist das nicht fantastisch? Welche, wir sind, haben heute wieder was zu feiern.
00:00:46
Speaker
Ja, möchtest du sagen was? Ich möchte sagen was und zwar sind wir, haben wir die zwanzigste Folge. Yay! Konfetti und alles, was dazu gehört.
00:00:58
Speaker
Und das haben wir natürlich, oder was Besonderes heute? Genau. Das ganz

Gast Andrea Gerhard und 'Moin'-Diskussion

00:01:02
Speaker
Besonderes. Möchtest du das einladen? Ich möchte das einladen. Ich möchte, wie wir das schon vorgesagt haben, haben wir ja jetzt für jede fünfte Episode einen Gast aus der Branche und diesmal haben wir jemanden, jemande aus Hamburg.
00:01:19
Speaker
Und das wollen wir kurz, lass uns das tun. Weil die Nord-Süd-Achse ist heute fast in ihrer Gänze abgebildet. Genau. Und das ist eine gute Freundin aus Hamburg, Andrea Gerhard. Hallo, hallo, hallo. Schön, dass du da bist.
00:01:35
Speaker
Moin liebe Andrea, hallo, genau Moin, so muss das klingeln. Fast ist mir jetzt schon das Moin Moin rausgerutscht, das wäre ein Vorpaar gewesen, aber schön, dass ich da sein darf und herzlichen Glückwunsch zur 20. Folge.
00:01:49
Speaker
Vielen lieben Dank. Es ist wahnsinnig schön, dass du da bist. Du musst mir kurz sagen, warum ist Moin Moin ein Fauxpas? Weil ich hab das schon gemacht. Da bin ich schon ganz oft ins Fettnäpfchen getreten, ohne dass ich es wusste. Nicht nach 12 Uhr mittags. Was? Habe ich auch noch nicht gehört. Vor 12 Uhr Moin Moin und nach 12 Uhr nur noch Moin.
00:02:07
Speaker
Wow. Damit haben wir heute unseren Bildungsauftrag auch wieder erfüllt. Das ist super. Einige Leute, glaube ich vor allem im Süden, wissen das nicht unbedingt. Das ist super. Habe ich wieder was gelernt? Vielen Dank. Hat sich gelohnt für mich heute schon. Unter vielen anderen Dingen auch. Du hast einen Film mitgebracht heute.

Andrea's Karriere nach 'Bergdoktor'

00:02:24
Speaker
Nein, du möchtest es erst noch Andrea ordentlich vorstellen. Ich würde auch gerne. Ja, also unsere Gästin Andrea hat natürlich einen Film mitgebracht, den wir heute besprechen werden. Dazu kommen wir dann später. Über Andrea kann man sagen, ich glaube, die
00:02:37
Speaker
Also wir kennen uns von damals und das ist schon wieder irgendwie auch ewig her, findest du dich? Es fühlt sich nicht so an. Doch. Doch. Okay. Aber wir beide durften zusammen das Winterspecial für den Bergdoktor machen damals.
00:02:53
Speaker
Und dort hast du… 2019, oder? Das ist noch gar nicht so lange her. Ja, sag ich schon. Es geht. Und dann, das war glaube ich dein Einstieg in den Bergdoktor als Rolle Linne Kemper, als Doktorassistentin von Hansi und seinem Freund Hans Segel.
00:03:11
Speaker
Die Bergdoktor? Dr. Martin Huber, genau. Und später bin ich da noch aufgestiegen und war dann noch die Freundin des Bruders vom Bergdoktor.
00:03:24
Speaker
Genau, und vielleicht kannst du dazu noch was sagen, wenn du möchtest, aber du bist nicht mehr Teil der Serie. Genau, ich war sechs Jahre lang jetzt Teil des Hauptcasts und habe da eine wahnsinnige Zeit erlebt, auch mit tollen Eindrücken, wie zum Beispiel so, am Anfang gab es noch Winter Special, das wurde nachher
00:03:44
Speaker
Umgeswitcht, da haben wir nur noch Sommerfolgen gedreht, aber viel erlebt, viel gelernt und nach sechs Jahren ist die Reise tatsächlich für die Linden erstmal vorbei und jetzt bin ich quasi wieder ganz frei auf dem Markt und bin auf der Suche nach neuen Rollen und Herausforderungen.
00:04:02
Speaker
Viel toll, aber du spielst auch viel Theater, du spielst also sowohl Filme und Theater, du bist Podcasterin, du hast den Podcast 5 vor 12, einen Nachhaltigkeitspodcast, womit du dich also viel beschäftigst, schon seit ganz langer, langer Zeit. Dazu moderierst du auch verschiedenste Sachen, auch für Bühne und für Fernsehen und
00:04:30
Speaker
Ja, genau. Also ich habe, wie wir alle, irgendwie ziemlich viele verschiedene Persönlichkeiten und die kann ich jeweils bedienen, in welcher Rolle ich auch immer unterwegs bin, manchmal ganz seriös als Business-Moderatorin. Aber tatsächlich moderiere ich ganz, ganz viel in dem Kontext Nachhaltigkeit und soziale Gerechtigkeit.
00:04:47
Speaker
Panel-Diskussionen, politische Themen oder auch Preisverleihungen gibt es ja auch oft in diesem Feld und liebe das sehr. Und 2vor12 mache ich zusammen mit David Wehle schon seit über fünf Jahren. Wir sind jetzt über 130 Folgen, haben wir jetzt draußen und das ist eine tolle Reise.
00:05:04
Speaker
Und vielleicht, gar nicht so uninteressant hier für uns so im Kontext, habe ich mich auch noch weitergebildet und bin jetzt auch noch Green Consultant für Film und Fernsehen seit zwei Jahren. Großes Thema. Genau, es ist ein großes Thema Green Story, also Green Storytelling, Green Shooting. Und da gibt es ja auch einiges zu tun, damit die TV-Branche nicht nur Teil des Problems, sondern eben auch Teil der Lösung sein kann.
00:05:28
Speaker
Voll toll. Das wäre tatsächlich eine eigene Folge, weil man sieht ja auch immer jetzt, alle Filme haben so Green-Motion drauf und wie das funktioniert und inwiefern das eben auch tatsächlich funktioniert, aber ich hab mich auch schon aus dem Auge angetan, dass jetzt wieder heute den Rahmen sprengt, dafür gibt's ja dann deinen Podcast.

Filmvorstellung: 'Take Shelter'

00:05:41
Speaker
Ja, dafür gehen. Ja, und vielleicht können wir später dann anschließend zum Podcast im Interview noch eine, ein oder zwei Fragen dazu stellen.
00:05:49
Speaker
Ja, weil mich das Thema Nachhaltigkeit auch total umtreibt und dich auch natürlich, liebe Mia, das weiß ich. Und von daher, wir werden natürlich selbstverständlich zu all diesen Dingen verlinken, unten in den Show Notes, damit man dich dann auch findet. Und ich finde, mehrere Persönlichkeiten ist eigentlich ein super Übergang zu dem Film schon mal. Den du heute mitgebracht hast und den ich dann hier mit einmal kurz vorstellen wollen würde. Let's go! Let's go!
00:06:13
Speaker
Andrea hat sich für den Film Take Shelter entschieden und dieser ist ein psychologischer Thriller aus dem Jahr 2011 inszeniert von Jeff Nichols. Der Film erzählt die Geschichte von Curtis, gespielt von Michael Shannon, einem Familienvater aus Ohio, der von apokalyptischen Visionen heimgesucht wird.
00:06:33
Speaker
Diese Visionen führen ihn dazu, einen Schutzbunker im Hinterhof seiner Familie zu bauen, was zunehmend Spannungen in seine Ehe mit Cementa, gespielt von Jessica Chastain, verursacht. Während Curtis zwischen Wahn und Realität schwankt, stellt der Film die Frage, ob er verrückt wird oder ob er eine echte Gefahr bevorsteht. Der Film befasst sich mit der Komplexität familiärer Beziehung und damit, wie weit Menschen gehen, um die zu schützen, die ihnen wichtig ist.
00:07:03
Speaker
Super Intro schon mal, wollte ich sagen. Ja, wirklich schöner Einstieg. Für mich ist es so witzig, weil ich nie Psycho-Thriller gucke und weil ich das nicht so gut vertrage. Und diesen Film habe ich aber tatsächlich auf dem Filmfest Hamburg 2011 gesehen. Also das heißt, ich saß im Kino und wusste gar nicht so richtig, was auf mich zukam. Und ja, ich bin gespannt, was ihr so zu dem Film sagt.
00:07:29
Speaker
Ich auch, dazu die erste und Lieblingsfrage von uns beiden. Basti, wann hast du ihn denn gesehen und wie?
00:07:37
Speaker
Ich habe ihn tatsächlich gestern Abend gesehen. Ich versuche ja meistens, den Film relativ zeitnah zu aufzeigen. Aber der Karl kam ja dir vorher unter? Also 2000? Gar nicht. Deswegen, dafür bin ich dir ja schon mal sehr dankbar. Weil es ist ein Film, der eigentlich spielt sich so ein bisschen abseits des Mainstream ab. Und für solche Filme bin ich immer wahnsinnig dankbar. Übrigens, der hat ja auch beim Hamburger Filmfest, ich glaube, den Preis für den besten Film gewonnen, oder? Finde ich mich richtig ernsthaft.
00:08:01
Speaker
Egal, ich glaube, ich habe das gelesen. Also modell war das da eine gute Chance, den zu sehen natürlich. Also ich habe mich darüber sehr gefreut, weil wie gesagt, so abseits des Mainstreams, gerade solche Filme sind mir wahnsinnig wichtig und ich hatte von ihm noch nicht gehört. Ich kenne natürlich Michael Shannon, ich kenne Jessica Chastain, die ich sehr sehr schätze. Großartige Schauspielerin, großartiger Schauspieler. Auch in diesem Film, ich glaube, das kann ich und darf ich vorwegnehmen, tolle schauspielerische Leistung. Also davor unabhängig von allem anderen.
00:08:27
Speaker
muss man schon mal den Hut ziehen, weil wirklich mit so wenig Mitteln eigentlich so viel geschaffen wurde, auch teilweise ohne Dialog, einfach nur mit den Reaktionen aufeinander, mit Mimik, G-Stick und auch den Pausen in dem Film wird wahnsinnig viel erzeugt und das finde ich ganz, ganz groß. Also deswegen habe ich mich schon mal sehr über den Film gefreut und wie gesagt noch ganz frisch, gestern erst gesehen, wie war es denn bei dir?
00:08:51
Speaker
Ähnlich. Tatsächlich habe ich ihn gerade gesehen. Also heute Morgen beim Frühstück und im Café. Und muss auch sagen, also was mir jetzt aufgefallen ist, der Jeff Nichols, der Regisseur, der hat ja gerade einen ganz großen Film im Kino und zwar die Bike Riders.
00:09:14
Speaker
Und da ist irgendwie dann eine Connection, aber vorher von dem Film gehört habe ich auch nicht und das finde ich eben auch ganz cool, dass man da mal einen anderen Einfluss bekommen hat auf jeden Fall. Andrea, Dankeschön.
00:09:29
Speaker
Das freut mich voll, weil für mich ist das ein Film, ich habe ihn ja im Kino gesehen, was nochmal, das ist ja immer so diese Diskussion, ihr sprecht darüber auch sehr oft in eurem Podcast hier, es ist ein anderes Erlebnis schon, was in einem Kino zu

Erfahrungen und Auswirkungen des Films

00:09:42
Speaker
sehen. Und ich habe ihn ja diese Woche auch nochmal gesehen, um die Frage auch.
00:09:46
Speaker
Einfach mal zu beantworten. Und hab ihn noch mal hier zu Hause gesehen und hab gedacht, krass, das ist schon ein ganz anderes Erlebnis für mich. Weil ich mich erinnere, 2011 hat er mich so krass reingesogen. Also vor allem auch die Schauspielerinnen und Schauspieler im Film haben mich so reingezogen. Ich hab bei diesem Film Jessica Justein entdeckt. Ich hab die vorher noch nie gesehen und bin seitdem Fangirl. Also ist eine meiner absoluten Idole in Sachen Schauspiel.
00:10:13
Speaker
Und es knallt dann schon nochmal auch ganz anders im Kino als zu Hause, ne? Ja. Absolut. Kino kann man nicht vergleichen. Das sollte man nach wie vor hingehen. Bei allen Streamingangeboten. Gibt es immer noch diese Snippers von wegen Kino. Dafür werden Filme gemacht.
00:10:33
Speaker
Ja, ist ja auch richtig. Stimmt ja auch. Also das ist, nee, das ist wirklich, sollte man auch immer wieder auch in einem Filmpodcast, finde ich, ist es gut, dass du dieses Plädoyer hältst, weil das ist wichtig. Kinos werden für Filme gemacht. Auch das stimmt tatsächlich. Aber vor allem werden Filme fürs Kino gemacht. Genau. Und ich glaube, da hat man einen absoluten Mehrwert. Ich fand, dennoch hat der Film sehr auf mich gewirkt, unabhängig davon, ob ich ihn im Kino gesehen habe.
00:10:59
Speaker
Und ja, ich fand tatsächlich die Themenwahl halt wahnsinnig spannend auch, weil es eben sehr ins Persönliche geht, es geht um Familie, es geht so ein bisschen auch um die eigenen Grenzen. Und das ist natürlich immer ein spannendes Thema, ich glaube für jeden, der das sieht. Und das hat Jeff Nichols ja auch gesagt, dass es für ihn so ein Thema ist.
00:11:20
Speaker
das eben für viele Menschen eine Gültigkeit besitzt und deswegen hat er sich an dieses Thema so herangewagt. Also das ist schon mal vorab. Ich fand schauspielerisch großartig und die Themensetzung fand ich auch gut. Was habt ihr denn für Themen ausgemacht? Was sind für euch so die großen Themen in dem Film, die den Film so getragen haben?
00:11:42
Speaker
Vielleicht an dich zuerst, Andrea. Also ich finde, was total präsent ist, und ich meine, Back in the Days 2011 ist auch schon ein bisschen her, müssen wir uns ein bisschen erinnern, ist dieses große Thema,
00:11:56
Speaker
Männer, Mannsein und psychiatrische Behandlungen, psychiatrische Beratung in Anspruch nehmen. Ich finde, das ist sehr, sehr präsent, wie sehr auch damit kämpft, die Rolle von Curtis, diesen Schritt zu gehen. Aber dadurch, dass seine Mutter auch einfach eine Psychose hatte und in der Klinik nach wie vor lebt, hatte er auch natürlich eine Befürchtung, dass er da ja ein
00:12:20
Speaker
ja auch leidet. Also er hat schon Zugang dazu, aber trotzdem merkt man, wie schwer es ihm fällt. Ich finde, das ist so eins der Hauptthemen. Und dann natürlich die Finanzierung von Gesundheit. Also die Familie hat Geldprobleme. Beide arbeiten zwar, aber haben auch ein Haus, aber sind jetzt nicht so gut betucht und die Tochter braucht eine große OP, die sehr teuer ist. Das haben wir kurz erwähnt. Also die Tochter ist
00:12:49
Speaker
Sie kann nicht hören und die ganze Familie, was ja wirklich wahnsinnig liebevoll ist und irgendwie auch, wie ich finde, sehr spannend und auch mal was anderes zu sehen. Okay, also diese Familie hat eben diese, die Tochter und alle lernen zusammen Gebärdensprache und die dann eben zusammen hin und tauschen sich aus mit den verschiedenen Wörtern und über das ABC bringen sie sich dann irgendwie diese verschiedenen Sachen bei. Und das ist ja eben
00:13:20
Speaker
Also es ist glaube ich schon auch anders eine Belastung, wenn man nicht nur eben finanzielle Schwierigkeiten hat und dann eben aber auch noch ein Kind, das eine gesonderte Form von Aufmerksamkeit braucht.
00:13:34
Speaker
Ja. Und natürlich, es geht um Liebe, oder? Was würdet ihr sagen am Ende des Tages? Ja, auf jeden Fall. Deswegen ist ja, das ist ja eigentlich immer ein gutes Rezept für eine gute Geschichte, würde ich fast sagen. Also nicht immer, aber es ist doch in der Regel nicht unbedingt verkehrt. Ja, Liebe und vor allem auch eben Familie. Also ich glaube, und die beiden sind ja durchaus miteinander verbunden. Der Film stellt ja auch immer so ein bisschen implizit die Frage,
00:13:57
Speaker
Was würde man tun, um seine Familie, die man liebt, zu schützen? Ich glaube, die Frage stellt sich ja auch vor allem dann im Verbund mit diesen Visionen und mit der geistigen Verletzlichkeit ja auch und der Schizophrenie, die seine Mutter schnackte.
00:14:12
Speaker
sehr gut eingesetzt und dosiert auch in dem Film, weil dadurch erst die Frage aufgeworfen wird, inwiefern sind diese Visionen, die er hat, irgendwo in der Realität verwurzelt? Oder inwiefern ist sein Geist vielleicht anfällig für so was? Und in diesem Spannungsverhältnis lebt ja auch der Film. Deswegen ist es ganz wichtig, dass diese Mutter mit ihrer Krankheitsgeschichte einen Platz einnimmt in dem Film. Aber deswegen Liebe, wie du gesagt hast, aber auch die Frage von Familie und wie weit würde ich gehen?
00:14:38
Speaker
Und inwiefern kann ich auch, und das schließt dann daran wieder an, inwiefern kann ich, sollte ich meiner eigenen inneren Stimme Vertrauen schenken, meinen eigenen Visionen vor dem Hintergrund, dass auch mein Geist durchaus verletzlich ist. Und ich glaube, das ist etwas, was der Film für mich sehr gut transportiert, weil auch unabhängig von Schizophrenie oder nicht, unsere
00:15:00
Speaker
Wahrnehmung ist immer verletzlich. Also unsere gesamte Wahrnehmung der Welt, wir tun ja häufig so, als ob es...
00:15:09
Speaker
Mittlerweile habe ich weniger Evidenz- und Faktenbasiert, kann man die Realität festmachen. Aber das kann

Filmanalyse: Themen und Metaphern

00:15:16
Speaker
man nicht. Es ist wahnsinnig viel Psychologie damit verbunden. Wir sind wahnsinnig verletzlich. Deswegen ist ein großer Spruch, den ich durch die Welt trage, nicht alles, was du denkst. Ich glaube, das ist in dem Film, wirft eben genau diese Frage auf. Deswegen ist der Film wahnsinnig wichtig für mich in dem Zusammenhang, weil es zeigt, wir können durchaus auch
00:15:36
Speaker
Ja, wahnsinnig vielen. Wir können der Realität auf den Leim gehen. Lass es mich mal so sagen. Und das ist in dem Film wahnsinnig wichtig für mich. Großes Thema auch. Würdet ihr euch einen Bunker in den Garten bauen? Das kommt auf meine Vision an. Würde ich sagen. Ja, das ist eine gute Frage. Wenn ich einen Garten hätte, vielleicht.
00:16:03
Speaker
Das wäre die erste Frage, genau. Apokalyptische Klimaszenarien gibt es ja auch genügend, auf jeden Fall. Er baut ja da seinen Hurricane-Bunker aus im Garten, nimmt dafür Kredite auf, verliert seinen Job dadurch. Der hat da schon wirklich viele Konflikte, die den Film natürlich sehr, sehr treiben. Also auch immer wieder, dass du auch gerade gesagt hast, Bas,
00:16:31
Speaker
Was ist die Realität? Was sehe ich? Was sehe ich nicht? Und wann fängt es sich an auch zu vermischen? Und das sind so Themen. Aber nein, ich glaube jetzt ganz ernst, erfülle ich mir vor allem keinen Hurricane-Dunkel in Hamburg angebaut.
00:16:49
Speaker
Würdest du dir das machen? Nein. Nein. Bist du ängstlich oder so? Bist du ängstlich? Hatte ich auch die Frage an euch sozusagen, was wäre denn ein extremes Angstszenario? Und ich glaube, weil du das Thema Klima hattest, gerade, was ja eben in die Richtung geht, wo man sagt, ja, so ganz normal ist das ja alles auch nicht mehr und so. Ich würde nicht sagen Angst, aber schon
00:17:16
Speaker
Na vielleicht doch. Also im Sinne von, ich weiß nicht, was passiert und ich habe so Respekt davor und so dieses Ungewisse, das ist ein, also es ist nicht schön, dieses Gefühl dieses Ungewisse zu haben und zu sagen, okay, man könnte noch was tun, aber es ist klar irgendwas, was manchmal schon immer und immer seltsamer wird auf jeden Fall. Wie ist das bei euch?
00:17:40
Speaker
Ähnlich tatsächlich, also auch die weltpolitische Lage hat ja schon jetzt für uns alle einen kritischen Punkt erreicht, wo es das erste Mal vielleicht auch so ist, also zumindest bei mir so, dass ich wirklich denke, okay, wie realistisch ist es denn, dass wirklich vielleicht nochmal irgendein Geisteskranker
00:18:03
Speaker
Diktator, also ich weiß gar nicht, wie ich diese Menschen, diese Machtmenschen auf der Welt nennen soll, doch eine Atombombe auf die Idee kommt zu werfen oder was passiert, wenn gewisse Sachen, Allianzen sich dann doch verwerfen oder so. Also es sind schon Themen, womit ich mich die letzten zwei Jahre viel mehr beschäftigt habe, aber es ist natürlich trotzdem sehr weit weg.
00:18:24
Speaker
Ich bin jetzt eher so ein bisschen Rock'n'Roll eingestellt und versuche immer wieder über meine Grenzen zu gehen, in meinem privaten Leben aber auch in Rollen und deswegen habe ich nicht so viel
00:18:40
Speaker
Ich sehe das Glas immer halb voll und denke, es wird die Möglichkeit geben, dass sich alles noch zum Wuten wendet. Deswegen ja auch zwei vor zwölf und nicht zwei nach zwölf.
00:18:58
Speaker
Manchmal gibt es schon Tage, wo ich mir viel mehr Sorgen mache. Das kommt dann immer darauf an, wie viel Nachrichten ich konsumiere. Im Hinzug auf den Film ist der Sturm, den er sieht, vielleicht auch einfach die Metapher, dass es gar nicht um das Unwetter als Unwetter gilt, sondern dass der Sturm eben alles interpretiert, also dass man in den Sturm eben alles interpretieren könnte.
00:19:23
Speaker
Ich finde, der ist sehr metaphorisch. Entschuldige. Also natürlich ist er eine Metapher für alles Mögliche. Wie siehst du das, Andrea? Nee, finde ich auch. Gerade weil ich die Konflikte in der Familie so interessant finde und auch die
00:19:41
Speaker
Vertrauensbeweise, die man sich immer wieder tut, aber dann ist an einer anderen Ecke wieder mit dem Freund ein Konflikt gibt oder so. Das kann man schon in ganz viele Situationen, finde ich, übersetzen und das kann man schon als Metapher sehen. Und ja, manchmal verliert man ja vielleicht auch die Realität.
00:20:02
Speaker
Ja, aber dann stellt sich die Frage, was ist die Realität? Also ich will jetzt auch nicht sagen, die Realität ist vollkommen frei in ihrer Interpretation. Das möchte ich damit nicht sagen, weil es gibt genügend Stimmen, die das ja auch tatsächlich irgendwie behaupten und das nicht immer nur mit einer positiven Interpretation des Ganzen. Aber durchaus zu wissen und dass Realität durchaus ein Begriff ist, der nicht monokausal ist, sondern dass es wirklich tatsächlich viele Zusammenhänge gibt, dass die Welt sich durch Komplexität auszeichnet.
00:20:30
Speaker
und einem oft vieles davon verborgen bleibt. Und ich glaube, das, was du gerade angesprochen hast, mit den Ängsten, die man ja in der jetzigen Zeit auch durchaus berechtigterweise nicht haben kann, ich denke ja schon, dass auch die Sicherheitsarchitektur in Europa mittlerweile eine andere ist als vor zwei Jahren, also man darf sich da sicherlich Gedanken darum machen und sicherlich ist das nicht dann alles immer nur
00:20:54
Speaker
Wohlfühl, Gedanken, Gymnastik, sondern es ist ein bisschen mehr als das. Und trotzdem sollte man optimistisch bleiben. Da bin ich auch vollkommen bei dir. Und ich glaube, eine Form von Optimismus ist auch etwas zu tun. Und da sind wir über deinem Film. Du hast einen Podcast zum Beispiel, der sich mit der Thematik auseinandersetzt. Das heißt, anstatt in der Passivität der Dinge zu harren und zu schauen, wird es gut, wird es schlecht, ich befürchte, es wird schlecht und nicht zu tun, hast du dich dann zu entschieden, einen Podcast zu machen und dadurch proaktiv mit den Dingen umzugehen.
00:21:19
Speaker
Und das ist ja schon eine ganz gewisse Form von Optimismus, finde ich auch. Etwas zu tun, etwas beizutragen. Ich glaube, das ist ein Optimismus, weil dann stehst du ja auch ein, ich habe zumindest die Kraft, die ich habe, kann ich für was Positives aufwenden, um dadurch vielleicht auch den Wandel in der Welt zu sehen, den ich sehen möchte. Und das ist schon grundoptimistisch, finde ich.
00:21:38
Speaker
Und das zeigt der Film ja auch auf gewisse Art und Weise, er wird ja auch aktiv, er baut diesen Sturmschelter, diesen Bunker, er weiß zwar nicht, was ist es, ist es richtig, sind es Visionen, ist es die Realität, ist es es nicht, aber anstatt sich alleine mit dem Gedanken umzutreiben, ist es denn wahr oder nicht, wird er unabhängig davon schon aktiv und baut diesen Bunker und wird dadurch seiner eigenen Verantwortung auch gegenüber seiner Familie tatsächlich gerecht.
00:22:03
Speaker
Ja, stimmt das. Gerecht finde ich schwierig, weil ich finde im Sinne von, ich habe Visionen, ich fühle mich nicht gut, ich habe Träume. Am Anfang ist es ja auch noch so, dass er sich das ja auch eingesteht und sagt, das sind schlechte Träume und dann möchte er da ja proaktiv handeln und eine Medikation dagegen bekommen, weil er ja auch merkt, dass er sehr flapsig gegenüber seiner Frau wird und gewisse
00:22:28
Speaker
Pflichten dann auch nicht mehr einhalten kann, beziehungsweise wenn sie sagt, ich möchte, dass du um sechs zu Hause und geduscht bist und er zwei nach sechs dann ankommt und dann für seine Tochter da sein soll und ungeduscht und dann sagt, ja ich stinke oder sie sagt, du stinkst und er sagt, nee, um das irgendwie in der Art und Weise wieder gut zu machen, aber man merkt dann halt, ja
00:22:51
Speaker
Er hat gesagt, er tut es und dann konnte er das nicht, um dann zu sagen, er will etwas dagegen unternehmen und dann als die einzige oder die Konsequenz für sich dann oder diese Entscheidung trifft, zu sagen, ich baue jetzt einen Bunker in den Garten, ohne das zu kommunizieren und ohne eben diese Probleme, die
00:23:10
Speaker
Er oder Probleme oder in der Situation, in der er eben steht, in seiner Familie da die Kommunikation zu suchen und das irgendwie abzustimmen, das ist
00:23:24
Speaker
Darf ich nur kurz sagen,

Spannungsaufbau und offenes Ende

00:23:25
Speaker
das ist aber das, was ich ihm dann tatsächlich in dem Film auch vorwerfe, dass er mit seiner Frau überhaupt nicht kommuniziert darüber. Und vorhin habe ich gesagt, gerecht werden, da meinte ich eher so in seinem Sinne gerecht werden. Gerechtigkeit ist ein sehr, sehr dehnbarer Begriff auch und das hat immer sehr viel mit Subjektivität auch zu tun. Selbst mit dem Gesetz, das die Augen verbunden hat und so weiter und so fort, ist da dennoch auch eine gewisse subjektive Abschätzung dabei. Aber er wird sich selber gerecht dabei. In seinem, in seiner
00:23:54
Speaker
Interpretation der Dinge. Aber du hast vollkommen recht, das ist in dem Zusammenhang, ohne das so zu qualifizieren, ist es tatsächlich schwierig, das so zu sagen. Das gebe ich dir vollkommen recht.
00:24:05
Speaker
Schau, ich wollte ja einfach nur rechts gehen. Auch mal schön. Auch mal schön. Ich würde gerne auf die narrativen Elemente auch so ein bisschen eingehen, wenn ich darf. Ja, bitte. Oder wolltest du gerade noch? Nee, fang an. Nee, also wir waren ja schon bei der Mutter, die in dem Ganzen gar nicht mal einen sehr großen Raum einnimmt, sondern es ist ja eigentlich nur ein Besuch und dann ist es ja eigentlich immer nur über Erzählungen und es wird über sie geredet.
00:24:29
Speaker
Aber sie nimmt einen sehr wichtigen Platz ein. Und dadurch ist man ja ständig in diesem Spannungsfeld. Ist es denn wahr? Ist es denn eine Vision? Leidet ihr an Schizophrenie? Weiß man nie so genau. Und dann baut sich das so eine Ebene nach der anderen auf. So ein bisschen. Das macht der Film relativ gut, finde ich. Es wird immer noch mal eins draufgelegt. Am Ende ist man verwirrt, kann das nicht einschätzen. Dann gibt es diese eine Szene, wo sie abends zum Essen gehen.
00:24:59
Speaker
und er dann mit seinem alten Freund Stuart konfrontiert wird, es kommt zum großen Streit und dann bricht alles aus. Und das ist ja so dieser Moment, wo du eigentlich denkst in dem Film, okay, jetzt ist es eigentlich ziemlich klar, der ist einfach Schizophren, er ist ein bisschen gaga. Das ist ein bisschen gaga, Entschuldigung, möchte ich zurücknehmen an dieser Stelle, weil Schizophrenie ist ein Krankheitsbild, dass man nicht durch solche Worte irgendwo klein machen sollte. Ja gut, aber in dem Film hat man die erste Reaktion,
00:25:24
Speaker
Genau, deswegen wollte ich nur nochmal qualifizieren, aber du hast das Gefühl, er ist tatsächlich in die Schizophrenie hineingerutscht und jetzt ist es eigentlich relativ klar. Also du kommst für dich selber, ich als Zuschauer zumindest, zu dem Schluss, okay, es ist eigentlich ziemlich klar, er ist einfach jetzt drüber. Und das ist, und dann...
00:25:41
Speaker
vollbringt es der Film aber dennoch, mit dieser Sicherheit, die du hast, das Ganze so ein bisschen runterzuköcheln, aber dann wieder noch mal narrativ aufzubauen, als sie dann eben in den Bunker gehen und so. Und das ist sehr, sehr, sehr gut gemacht, finde ich. Und dann auch mit dem Ende, dass ich nicht vorwegnehmen will. Und dass es toll ist, dieses offene Ende zu haben und eben diese Interpretation. Und ich meine, ich glaube, der einzige Film, der mir jetzt dann spontan noch mal so einfällt, ist ...
00:26:10
Speaker
Inception, wo man bis heute und das ist irgendwie ganz cool und dafür also wirklich auch überraschend, weil sie so einen Film zu haben, wo man dann sagt, übrigens hast du mal Take Shelter gesehen? Ja, wieso? Was glaubst du eigentlich mit dem Ende?
00:26:27
Speaker
Ist das? Ist es nicht? Ist sie jetzt? Ist er jetzt? Wissen wir das? Wo? Und diese Diskussion uns das zu haben und das wäre natürlich toll, wenn wir das jetzt in diesem Podcast machen könnten. Das sollten wir vielleicht nicht vorwegnehmen. Aber ich glaube, wir könnten einfach die ganze Zeit über dieses Ende sprechen und das ausdiskutieren und zu sagen, was glaubst du?
00:26:49
Speaker
Das Ende ist, finde ich, ein Mastergriff. Also das ist so nochmal richtig stark und mich machen solche Enden ja verrückt. Ich möchte eine Lösung. Ich möchte wissen, womit ich nach Hause gehe und dann werde ich so, oh Gott, was? Ach du Scheiße, was bedeutet das jetzt? Du möchtest eine Katarse, oder? Ganz im Althergebrachten Sinne. Ganz klassisch, ja.
00:27:13
Speaker
Geschichte fängt an und endet dann bitte. Und ich finde, das Ende ist eine Überraschung und ein Masterpiece und wir dürfen es nicht verraten, ja. Ja, ne. Meine Lippen sind versiegelt, ausnahmsweise. Für ganz kurz.
00:27:33
Speaker
Für ganz kurz. Ich würd gern noch auf die Kameraarbeit eingehen, aus eigenem Interesse, weil ich fand die auch tatsächlich sehr, sehr gut. Ich finde, dadurch, dass es eben auch ein sehr psychologisches, heißt ja auch Psychothriller, glaub ich, in den meisten Beschreibungen und Genrebeschreibungen des Films, ich finde, es ist wahnsinnig gut gelöst. Es gibt, und da kommt eben auch wieder die Schauspielerei so richtig zur Geltung, oder das Schauspiel so richtig gut zur Geltung, finde ich, weil es gibt sehr, sehr viele Close-ups in dem Film. Also, wo du wirklich sehr häufig einfach nur mit Reaktionen und Aktionen und Reaktionen spielst. Und das macht wirklich ...
00:28:03
Speaker
Das ganze so glaubhaft und auch so unglaublich stark. Und da kommt das Schauspiel so richtig stark zur Geltung auch. Und deswegen sage ich, haben die beiden das sehr, sehr gut gemacht. Und es wird sehr, sehr viel auch mit konfrontativen Winkeln gearbeitet. Also es gibt viele Szenen, wo sie sich auch wirklich direkt gegenüberstehen. So mit einem 50 Millimeter.
00:28:18
Speaker
Quasi was wir im Auge sehen, wo die sich wirklich gegenüberstehen, da sehr konfrontative Winkel auch, wo wirklich diese beiden Welten, diese beiden Sichten von Samantha, der Frau und von Curtis aufeinander prallen. Und das gibt es in dem Film sehr, sehr häufig. Und das finde ich ist wahnsinnig gut gelöst. Also ich finde cinematografisch und die Kamerarbeit in dem Sinne
00:28:35
Speaker
er gibt dem Film genau das, was er braucht, Raum, wenn er gebraucht wird, um auch mal tatsächlich eben etwas weitwinkeliger zu zeigen, aber sehr, sehr häufig, sehr nah dran, sehr eng gehalten das Ganze, um tatsächlich die Charaktere dadurch noch näher zu bringen und das ganze Psychologische den ZuschauerInnen näher zu bringen. Also finde ich sehr, sehr gut und das hat sehr, sehr gut funktioniert auch in dem Film. Und ich finde auch, was unterstützend gut dazu gepasst hat, war eben diese Musik.
00:29:01
Speaker
der wirklich sehr emotional und eben nicht zu drüber war, sondern einfach wenn Musik da war, war sie sehr leicht und im Hintergrund, aber trotzdem passend zu der Emotion, zu dieser Unbehaglichkeit, die einem ja dann, ja, die da mit dabei ist.
00:29:25
Speaker
Darf ich an dieser Stelle nur sagen, die Musik kam von Ben Nichols und David Wingo. Die haben die Musik dazu geschrieben und die unterstreicht den Film sehr gut. Das ist wirklich so sehr psychologische Musik in dem Sinne, auch oft sehr unterschwellig. Das ist ja auch eine Kunst, dass die Musik das wirklich so ein bisschen unterschwelliger trägt, ja so im Subtilen auch.
00:29:47
Speaker
Und das, finde ich, machen die sehr, sehr gut. Also die Musik funktioniert auch richtig gut. Und ich finde, was man noch unterstützend sein kann zu der Kamerarbeit, weil mir hat die Kamera auch extrem gut gefallen.
00:30:03
Speaker
mehrere sehr, sehr intensive Szenen zwischen dem Paar, also zwischen Curtis und Samantha. Also wirklich richtig tolle Zweier-Beziehungsszenen, wo es wirklich um was geht. Und das ist kameramäßig wahnsinnig toll eingefangen, zum Beispiel halt in der Szene. Weil einmal gehen sie in den Bunker rein, es gibt ein Tornado,
00:30:26
Speaker
Und Sie gehen in den Bunker rein und dieses Ganze rauskommt daraus. Ich finde, das stockt einem der Atem und das liegt an Kulisse, aber eben auch ganz viel an der Kamera, wenn man das von der technischen Seite sieht.
00:30:40
Speaker
Ja, es ist sehr claustrophobisch da drin. Und das eben auch dadurch, dass es sehr eng gehalten wird und eben auch kaum, ich glaube du hast einen Schuss, da gibt es einmal eine Kamerafahrt auch von der Kamera, auch sehr gut. Du weißt, es gibt sehr viele stehende Schüsse, sehr viele Locked-Off-Shots und eigentlich Bewegungen hast du gar nicht so häufig und wenn, dann hast du oft so ganz langsame Kamerafahrten.
00:30:59
Speaker
Also wo du dann so das Gefühl hast, du begleitest ihn nur bei seinem Laufen, dann läuft er auch in die Kamera teilweise rein. Also das verschwimmt dann auch so ein bisschen. Ist es seine Sicht, ist es nicht seine Sicht, ist es auch ganz absichtlich so gemacht, mit Sicherheit. Also das finde ich auch sehr, sehr gut. Auch vom ganzen Pacing her ist es von der Kamerarbeit richtig gut gemacht. Und sag mal, wie fandet ihr das? Ich meine, der Film ist 13 Jahre alt, Dato. Heute, wie fandet ihr jetzt?
00:31:21
Speaker
Er arbeitet ja teilweise auch natürlich mit Effekten. Es geht ja um Naturkatastrophen unter anderem, Naturphänomene auch. Wie fandet ihr das? Ich meine, da ist man mittlerweile schon ein bisschen was anderes vom Sehen her gewöhnt, finde ich.
00:31:36
Speaker
Liebe Emilia, wie fandest du das? Ich fand's, aber ich mein, das, was wir gewöhnt sind, find ich vor allem bei vielen amerikanischen Filmen einfach auch too much. Und das nervt mich ja oft einfach extrem, vor allem diese ganzen Hollywood Sachen, wo man sagt, oh ja, ihr hattet Geld und trotzdem wirkt das dann wahnsinnig unnatürlich. Und ich finde, vor allem wenn diese Sperlinge und er das erste Mal sagt, hast du die Vögel schon mal so fliegen sehen?
00:32:04
Speaker
Und diese ganzen Formationen, die ja tatsächlich mal passieren, aber irgendwie wie er die so eingefangen hat, die dann doch bedrohlicher wirken als die sonst, weil wenn man das in der Natur sieht, ist es ja eher ein Spektakel und irgendwas, was sehr schön aussieht. Und vielleicht war das auch in der Szene dann der ganze Ton, der damit eingespielt hat, aber diese Wolkenballungen und
00:32:25
Speaker
Ich glaube, der erste Tornado, den man so sieht, dann war ich irgendwie auch… Aber ich habe das persönlich noch nie live gesehen und ich glaube, das wirkt auch sehr unreal, wenn man das so…
00:32:38
Speaker
wirklich sieht, wie so ein Tornado aus den Wolken rausbricht und für das… Ich würde nicht sagen, dass ich das Gefühl hatte, ja, gut, das ist schon jetzt, also schon doch auch länger als zehn Jahre her, da, da hat sich jetzt was verändert. Ich finde das haben die sehr gut, also ja, in meiner Wahrnehmung. Du siehst eingesetzt, so. Genau. Wie ist es denn bei Herrn Fischer?
00:33:05
Speaker
Ich fand ... Vielen Dank erst mal, dass du mich jetzt siehst. Hab ich mir immer schon gewünscht. Es geht um Respekt. Genau. Ja, total. Absolut. Und wir wissen alle, mit einem G ist das vollkommen abgegolten. Also, ich muss sagen, ich fand es ... Ich finde, das ist ganz gut gealtert. Ich fand es nur bei der Szene mit den Vögeln, die einmal ihn und seine Tochter, also Hannah, attackieren. Wo sie draußen stehen, er hat sie im Arm, und dann fliegen sie um ihn rum.
00:33:35
Speaker
Da sieht man es ein bisschen. Also da, finde ich, sieht man, dass das wäre, jetzt wäre das ein bisschen besser gelöst. Aber generell sind ja diese Himmel-Inserts, die Hintergründe, eigentlich finde ich, sind super gerendert. Also mir ist jetzt nichts aufgefallen, wo ich sagen würde, oh, das schaut jetzt aber richtig schlecht aus. Ja, aber das ist doch interessant bei dir jetzt, Andrea, weil du hast ihn ja sofort gesehen, als er rausgekommen ist. Falls du dich daran noch erinnerst, wie das für dich war und jetzt zu sehen. Ist das ein großer Unterschied?
00:34:04
Speaker
Ja, fand ich schon, tatsächlich. Also das ganze Gesamteindruck, der ist natürlich anders zu Hause, das auf der Couch zu gucken. Ich konnte, warum auch immer, es auch nur auf Deutsch gucken. Ich konnte keinen englischen Audio auswählen. Das klingt nach Amazon. Genau.
00:34:23
Speaker
Ich hab's bei Amazon geguckt und war dann auch so schon, also weil ich guck wirklich gar nicht synchronisiert und war dann auch schon so, oh Gott, Jessica Justain jetzt hier synchronisiert zu hören ist not my favorite und so. Aber nee, also mir ist das schon aufgefallen. Also ich hab schon gedacht, so krass, also damals war ich, also ich kann mich erinnern, das war für mich, ich kam aus dem Kino als ein anderer Mensch raus, weil ich so geflasht war von vielen Dingen, die wir hier schon
00:34:50
Speaker
erwähnt haben und als ich ihnen halt diese Woche geguckt habe, war ich so, ah ja, okay, mir fällt ein bisschen auf, dass es noch gut eingesetzt ist, dass es nicht so übereffektmäßig gemacht wird, dass man so aussteigt, was ich nämlich ganz oft bei sehr modernen Filmen habe, was du eben auch erwähnt hast Emma, dass ich dann so richtig aussteige, weil ich sage, okay, das ist
00:35:14
Speaker
Ja, ich wollte gerade nur selber reden, aber das mach ich lieber nicht. Aber das ist, wo man denkt so, das ist jetzt nicht so gut gelungen. Wieso macht's auch? Hau raus! Also ich fand's beim Schwaben tatsächlich ein bisschen schwierig, was die Effekte angeht. Die Serie meinst du? Und da waren sie, ja genau, die Serie. Okay, die können wir jetzt auch super zerreißen. Was für...
00:35:36
Speaker
Aber das machen wir nicht. Aber da habe ich das Gefühl gehabt, die hatten sehr viel Geld und sie mussten sehr viel erschaffen. Aber es war so, dass mich das rausgebracht hat. Das war jetzt bei Tech Shelter nicht so. Ich war nach wie vor drinnen, auch mit diesem 13-Jahren-Alter, aber ich habe schon gemerkt, ah, heute würde es ein bisschen anders aussehen im Bild einfach.
00:36:00
Speaker
Aber wie waren da deine Erwartungen, den jetzt nochmal zu sehen? Weil ich meine, was wir jetzt machen mit unseren Guest-Hitler ist, wir laden sie ein und bitten sie halt, ihren persönlichen Lieblingsfilm mitzubringen.

Andrea's persönliche Verbindung zu 'Take Shelter'

00:36:13
Speaker
Und wir beide hatten ja dann Kontakt und dann hast du dich eben für diesen Film entschieden und ich finde, das glaube ich ist wahnsinnig spannend, auch was du dazu gesagt hast. Vielleicht kannst du das gleich selber nochmal in deinen eigenen Worten wiedergeben, aber zu sagen, okay, wo kommt dieses Lieblingsfilm her?
00:36:28
Speaker
Also für manche ist es ja zum Beispiel einfach was, wo man sagt, ich bin damit aufgewachsen. Das ist ein viel guter Film, den kann ich immer und immer wieder gucken. Hätte ich auch 30 sagen können, genau. Es ist halt irgendwie was, wo man sagt, oh mein Gott, das ist der Film, der hat mich irgendwie so inspiriert oder irgendwie mitgenommen in offener Art und Weise. Also jeder hat ja eine andere Interpretation von Lieblingsfilmen.
00:36:49
Speaker
Und dementsprechend, ja, vielleicht kannst du kurz auch mal was dazu sagen. Total. Genau, also ich hab natürlich gedacht, ich möchte intellektuell auf eurem Level sein, also muss ich einen intellektuell anspruchsvollen Film machen. Das sollte relativ einfach sein. Nein, nein, nein, nein. Also, wenn man mich betrachtet, bei Emilia ist natürlich eine andere Sache. Nein, nein, ich weiß nicht, ob es lang der Fall ist. Also, es gibt auch noch andere Filme, die ich sehr, sehr oft zum Beispiel gesehen habe, die ich auch als Lieblingsfilme bezeichnen würde, wie zum Beispiel Eiskalte Engel, Cruel Intentions. Aber ich hab gedacht, mit so einem Teenie-Film
00:37:19
Speaker
kann ich das hier nicht ankommen. Das ist ein Film, der mich sehr geprägt hat tatsächlich. Aber tatsächlich ist es so, dass ich, einer meiner flashigsten Filme, die ich gesehen habe, ist Requiem for a Dream. Und ich hab halt zu Emma gesagt,
00:37:35
Speaker
Eigentlich würde ich diesen Film nehmen wollen, aber da ich sehr einnehmend bin, also nach das Schweigen der Lämmer konnte ich sieben Jahre fast nicht mehr gut schlafen, habe ich gesagt, ich kann diesen Film halt nicht nochmal gucken, aber ich müsste ihn nochmal gucken, weil ich leider auch ein kleines Leiden habe, das habt ihr glaube ich ja nicht, aber ich vergesse auch Filme, also Take Shelter diese Woche nochmal zu mir zu kommen.
00:38:01
Speaker
ist so, dass ich gedacht habe, es ist wie, dass ich Take Shelter noch mal zum ersten Mal gucke. Und deswegen ist so, früher, als es noch Videotheken gab, diese Zeit, war das noch mal. Wann war das noch mal? Da lebte ich schon in Hamburg, also sagen wir mal so 2002, 2003, 2004. Wollen wir kurz noch mal erklären, was Videotheken sind?
00:38:25
Speaker
Und man musste sich diesen Schlüssel dann so vorne von dem Cover abziehen und dann ist man zur Ticke gegangen und hat dann die DVD bekommen. Da habe ich mir regelmäßig Filme ausgeliehen, wo ich in der Mitte des Filmes drauf kam, dass ich sie schon gesehen hatte.
00:38:41
Speaker
Also das nun mal so zu meinem Kontext. Aber tatsächlich, ein Lieblingsfilm ist für mich ein Film, der mich halt nachträglich beeindruckt hat, der mich verändert hat und der was für mein Leben auch verändert hat. Und das war Haltex-Shirter, weil ich sozusagen so, ich fand den Film so dicht, er hat mich so abgeholt.
00:39:01
Speaker
Dieses Spiel mit den Realitäten, der Kampf um die Ehrlichkeit in einer Beziehung und dann Jessica Justain, die mich weggeblasen hat und ich sie ja dann auch 2018 kennenlernen durfte.
00:39:18
Speaker
2019. Oh wow, da müssen wir dann im Nachinterview nochmal eingehen, wie wäre das? Da möchte ich mehr darüber wissen. Und so ist bei mir einfach dieses Lieblingsfilm-Ding so zu einzuordnen. Also es gibt noch tausend andere Filme, die ich halt krass finde, aber so, weißt du, wir hätten auch über Requiem for a Dream sprechen können, aber Take Shelter ist ein Film, mit dem ich… Ich bin mir aber dankbar. Ja, ich bin mir auch dankbar.
00:39:43
Speaker
Das hätte ich nicht nochmal gucken können. Auch nochmal angeschaut. Ich leide an derselben Sache wie du. Deswegen schaue ich mir die Filme immer am Tag davor. Weil am übernächsten Tag hätte ich schon wieder alles vergessen. Dann hätten wir auch über Encanto reden können. Das ist einfach auch total krass.
00:39:59
Speaker
2011 ist ein Filmfestival, wo ich sicherlich 25 bis 30 Filme während des Festivals gesehen habe. Also ich habe fünf bis sechs Filme am Tag gesehen und da geht dir so viel durch, dass du am Ende gar nicht mehr weißt, was hast du eigentlich gesehen und du musst dich richtig am Programmheft noch mal erinnern, ach das war das, ach das war das und so. Und bei Take Shelter, das war halt so ein Ding, das habe ich nie wieder vergessen, was das für ein Film war und ich habe es nie vergessen, dass ich ihn schon mal gesehen hatte.
00:40:28
Speaker
Auch das kann ja schon was bedeuten. Das ist ja ein gutes Zeichen, weil man weiß, man hat ihn schon gesehen. Das ist bei mir ähnlich. Das geht tatsächlich vielen so. Vor allem, wenn du so viele Filme siehst, verschwimmen die Dinge auch manchmal so ein bisschen. Ich glaube, das haben ganz viele Menschen tatsächlich. Da kann ich mich nur anschließen. Hab ich auch. Also bis in bester Gesellschaft.
00:40:52
Speaker
Ich schaue mal ganz genau auf den Anfang. Ich finde, der Anfang von einem Film ist der Einschieb in den Film. Da wirst du entweder abgeholt oder nicht oft bei mir. Entweder freue ich mich dann richtig oder nicht. Und gerade zu Anfang des Films, der fängt ja nur an mit Bäumen und dem Blätterwerk. So nach oben gegen den Himmel gedreht.
00:41:13
Speaker
Das geht dann durch die nächsten zwei, drei Bilder auch. Du siehst immer so Gräser, die so im Wind schwanken und du hörst dieses Windesrauschen. Und da wird ja gleich so dieses unsichtbare, unsichtbare Kräfte. Etwas, was du nicht siehst, was nicht greifbar ist. Und was dennoch die Dinge bewegt. Und steig gleich mit so einer Metapher in den Film ein und setzt dadurch irgendwie so diesen Ton. Und das fand ich auch tatsächlich sehr, sehr gut. Also da haben sich Leute wohl Gedanken dazu gemacht. Hat mir gefallen. Genau.
00:41:40
Speaker
Sollen wir mal zu den Fun-Facts kommen, die wir herausgefunden haben? Ja, gerne. Moment, Günter. Günter, die Fun-Facts bitte. Fun-Facts. Kimu, danke. Günter, diesmal hat das ja auf Anlieb funktioniert. Günter ist immer im Überraschen kurz, finde ich. Ja, genau.
00:42:01
Speaker
Ja, Junta ist alleine, der redet nicht viel. Der macht halt vor allem. Ist halt so ein Macher. Brauchen wir ja auch. Genau. Also, liebe Emilia, was hast du denn vorbereitet? Also, Techshelter wurde auf dem Sundance-Filmfestival uraufgeführt. Wundert mich nicht. Dann auch über Cannes und dann eben Hamburger Filmfestival zum Beispiel. Hat einige Sachen mitgenommen.
00:42:27
Speaker
Ja, wenn man mal auf die IMDb-Seite, zu der ich verlinken werde, schaut, der hat einiges an Filmpreisen abgesahnt und auch viele internationale Preise tatsächlich. Deswegen, ich glaube, Hamburg Film Festival kam auch drin vor, genau, bester Film. Jessica Chastain hat einige Aussenungen für beste weibliche Hauptrolle und auch Michael Shannon hat auch einige bekommen, zu Recht. Absolut. Ich hätte auch noch einen Fun-Fact, aber ich habe jetzt hier keine Fun-Facts vorbereitet,
00:42:56
Speaker
Soll ich auch noch einen teilen? Ja, unbedingt! Ja, unbedingt, natürlich, bitte! Wir bitten darum, klar! Was ich noch interessant finde, dass es wohl so ist, dass Jeff Nichols und Michael Shannon so eine Long-Life-Collaboration haben.

Zusammenarbeit im Film: Regie und Schauspiel

00:43:11
Speaker
Also der Jeff, ohne dass ich Hintergründe weiß, war bis dato so, dass der Michael Shannon in jedem seiner Feature-Films tatsächlich aufgetaucht ist. Das finde ich auch krass und es ist natürlich ein totales Geschenk für jeden Schauspieler oder jede Schauspielerin.
00:43:25
Speaker
Da kann ich mit einsteigen, weil die beiden, genau. Und einerseits sagt er auch, dass Jeff Nichols meinte zu dem Drehbuch, dass es ein sehr persönliches Drehbuch war und die beiden sind halt gute Freunde. Und anscheinend ist Jeff zu Michael gekommen und hat gesagt, hey, ich hab hier was geschrieben, magst du das mal bitte lesen? Und da war er noch voll im Casting-Prozess und dann kam Michael zurück und meinte, ja, finde ich es gut, aber die Rolle von Curtis, also wer auch immer den spielen will,
00:43:54
Speaker
Es ist ein toughes Ding und weil ja, der Debütfilm war Shotguns, wo Michael eben auch die Hauptrolle gespielt hat und dadurch war das dann so, ja, ja, nee, Michael, du spielst, du spielst. Also er hatte überhaupt keinen Casting, sondern aufgrund dessen, dass er die Hauptrolle in dem Debütfilm gespielt hat, sollte er dann da spielen. Und da gab es tatsächlich eine kleine Situation, wo er sich nicht ganz sicher war, ob er dem gerecht wird, falls er eben auch sehr
00:44:23
Speaker
kann ich verstehen. Ja, es ist, glaube ich, wirklich nicht so einfach, so was zu spielen. Genau, aber ja.
00:44:32
Speaker
Es gibt ja aber immer wieder auch Zusammenarbeiten zwischen Schauspielerinnen und Regisseurinnen, die sich dann… also manchmal bricht es dann auch ab. Also ich denke jetzt gerade so an Scorsese und Robert De Niro zum Beispiel oder auch… Aber es bricht es ab, der ist doch immer noch immer über einmal dabei. Ja, aber er ist nicht in allen Filmen. Es gab auch schon Filme, meine ich zumindest, ohne Robert De Niro von Scorsese.
00:44:59
Speaker
Ja, zum Beispiel Flower... Was war das? Flower Moon und so weiter und so fort. Aber die gibt's ja immer wieder mal. Und das finde ich beeindruckend und auch schön. Paul Thomas Anderson hat ja auch oft dieselben Schauspielerinnen bei sich im Cast. Und das finde ich immer spannend. Da scheint dann wohl eine gewisse Chemie zu sein, die dann einfach stimmt. Und sehr häufig siehst du es ja auch an den Filmen, dass da irgendwas funktioniert. Das ist doch vor allem toll, wenn die Schauspieler an dem Regisseur wachsen und der Regisseur genauso an dem Schauspieler.
00:45:27
Speaker
bei einem Regisseur sieht, dass er die Schauspieler so benutzen kann, dass man sagt, er ist halt nicht mit, was weiß ich, De Niro oder DiCaprio jetzt nur befreundet, sondern in jedem Flower of the Killing Moon war komplett anders als Wolf of Wall Street. Und da sieht man einem Schauspieler einfach noch mal in jeglicher anderen Facetten und Farben und dann sagt man so, ja, danke, dass wir das auch sehen können, was Schauspiel sein kann. Und ja.
00:45:55
Speaker
Wir haben jetzt auch die ganz Kleinen der Filmkunst rausgesucht. Entschuldige, Andrea. Nee, ich habe dafür eigentlich ein deutsches Beispiel, weil ich finde das ja immer ganz schön. Wir arbeiten ja alle hier eigentlich in der deutschen Branche. Und das ist auch so was, was ich beobachtet habe, war zum Beispiel eine lange Zusammenarbeit von Julia Koschitz.
00:46:21
Speaker
Die hat mich ganz lange mit einem Regisseur zusammen gedreht, und zwar Johannes Fabrik. Irgendwann ist das auch abgebrochen, aber eine Zeit lang hat sie eigentlich in Johannes Filmen jede weibliche Hauptrolle gespielt.
00:46:38
Speaker
Ja, und ich finde, das ist ja auch trotz aller Unterschiede in Charakteren, macht das ja durchaus auch Sinn, wenn man sich da einmal gefunden hat. Das hat ja viel mit Kommunikation zu tun, bei mir sage ich das ja. Und Vertrauen. Und Vertrauen, ganz genau Vertrauen. Und wenn man das einmal gefunden hat, dann gibt man das natürlich auch nicht so schnell wieder auf, also dann ist das vollkommen nachvollziehbar.
00:47:01
Speaker
Also ich bin auch eine Schauspielerin, ich brauche ganz viel Vertrauen vor der Kamera und brauche da wirklich einen intensiven Austausch und mir bringt das nichts, wenn Leute mich zusammen schreien oder mich schlecht machen. Also ich werde dadurch nicht besser, sondern ich brauche so eine Vertrauensbasis und das ist natürlich eine geile Arbeitsvoraussetzung, wenn du sowas hast, dass du dich gut kennst und zusammen auf der gleichen kreativen Welle schwimmst.
00:47:32
Speaker
Ja und schon mal Vertrauen zueinander geschöpft hast und das aufgebaut hast, weil Vertrauen ist etwas, ist ja eigentlich die größte Währung, nicht nur im Film, sondern generell und wenn man die einmal gefunden hat, ist es wert darauf aufzubauen. Also von daher vollkommen nachvollziehbar.
00:47:49
Speaker
Jetzt habe ich auch noch einen Fun-Fact. Eins habe ich so, und zwar dass Jessica Chastain, ich meine auch, wenn man das überhaupt mal am Geldfest machen sollte, aber die hat für 100 Dollar Tagesgage gearbeitet für den Film, weil sie den Film so gut fand. Und sie war glaube ich in dem Jahr, wenn ich es richtig im Kopf habe, sie war mit drei anderen Filmen in dem Jahr unterwegs, also vier insgesamt.
00:48:09
Speaker
Das war The Dead und noch zwei andere. Und in allen auch vollkommen unterschiedlich, ganz andere Charaktere, was eigentlich auch so wirklich ihre Bandbreite, ihre unglaubliche, ihr unglaubliches Talent auch gezeigt hat. Und den Film hat sie deshalb vielleicht, weil die anderen die besser bezahlen, hat sie gesagt, den mache ich für diese Tagesgage, weil ich finde den Film und das Drehbuch so gut. Sie war auch vollständig bekannt.
00:48:35
Speaker
Aber trotzdem ist es auch dreist. Ja, 100 Dollar hört sich schon non-sack an. Das ist schon so okay. Ja, hört sich sehr wenig an, finde ich auch. Aber wer weiß, worüber die geredet haben, was es da für Unterhaltungen gab.
00:48:57
Speaker
Möchte ich jetzt gar nicht beurteilen, aber in der Regel würde ich jetzt auch sagen, das klingt schon nach sehr, sehr wenig Geld. Die Frage ist, was hat Michael Shannon bekommen? Das wäre in dem Zusammenhang eine sehr interessante und auch wichtige Frage.
00:49:12
Speaker
Vor allem 2011, da war die Welt doch auch noch ein bisschen anders, glaube ich. Ja, denke ich ein bisschen. Ich hoffe, es hat sich seitdem etwas mehr getan. Auch was gleiche Gagen für Schauspielerinnen und Schauspieler betrifft. Es wird auf jeden Fall mehr darüber geredet, ob sich da wirklich was verändert. Das kann ich nicht beurteilen tatsächlich. Das könntet ihr besser beurteilen als ich. Absolut. Da ist noch viel Luft nach oben.
00:49:36
Speaker
Zur Gleichberechtigung. Dann machen wir hier einen Appell, dass wir alles dafür tun, dass diese Gleichberechtigung irgendwann hoffentlich eintritt. Okay. Ein Appell an alle Männer da draußen. Einen letzten hätte ich

Diversität und Repräsentation im Film

00:49:49
Speaker
noch. Ja. Und zwar, und das finde ich, glaube ich, wahnsinnig interessant und spannend und sowieso, weil es uns eine ganz andere Arbeit heraus voraussetzt. Und zwar, dass die Toa Steward, die die Hanna gespielt hat, die Tochter ja auch im echten Leben taub war, was vielleicht
00:50:07
Speaker
Einfacher, aber wenn man sich das vorstellt, die Kommunikation am Set, das ist ja wirklich auch mit Kindern ja nochmal was komplett anderes ist und aufregend und dann jemanden, und ich finde auch, wie sie eingesetzt wurde und wie sie das eben auch gespielt hat, diese, so richtig hat sie ja auch, stand sie ja immer zwischen den Stühnen und war so, okay, es geht eigentlich um mich, weil
00:50:29
Speaker
Ich bin oft beim Arzt und anscheinend ist es nicht ganz korrekt. Aber irgendwas stimmt ja mit meinem Daddy auch nicht. Und meine Mutter ist irgendwie da, aber irgendwie auch nicht da. Und ich glaube, da wäre das irgendwie wirklich mal ganz spannend, herauszufinden, wie die noch weiter... Also wie sie mit ihr umgegangen sind am Set. Weil es muss ja dann bestimmt auch jemand die ganze Zeit mit übersetzt haben und... Ja, wusste ich nicht. Das ist wirklich cool. Gut, dass du das rausgefunden hast. Interessant, ja.
00:50:58
Speaker
Ja, es ist ja auch wichtig, generell Rollen auch zu besetzen mit Menschen, die diese Rollen auch repräsentieren. Also das ist ja auch so eine Sache, dass tatsächlich zum Beispiel die LGBTQ-Community von Leuten dargestellt wird, die auch aus der LGBTQ-Community kommen am besten und so weiter und so fort. Oder auch behinderte, behinderte spielen. Und eben da diese Grenzen, die es im Film auch früher gab, eingerissen werden.
00:51:24
Speaker
Und das ist ja auch eine Form von Gleichberechtigung, wenn wir da gerade bei dem Thema waren. Und deswegen finde ich das auch ganz fantastisch, dass sie da die Tove Stewart dafür ausgewählt haben, die auch zuckersüß war. Die hat das großartig gemacht. Das ist ein Riesenthema in der ganzen Diversitätsdiskussion, die es einfach dargibt.
00:51:43
Speaker
Alle immer so tun, wir sind schon ganz divers, aber es passiert gar nicht so, so, so viel. Also auch in Sachen Equal Pays, so ein bisschen das gleiche Thema, es wird sehr viel darüber geredet, aber die Fakten sprechen halt ganz oft andere Realitäten, auch im Theater, kann ich euch ganz ehrlich sagen.
00:52:00
Speaker
Umfeld und überhaupt Menschen mit Einschränkungen sozusagen die Möglichkeit zu geben, Rollen zu spielen. Also es muss ja nicht immer eins zu eins das sein, was sie dann eben auch verkörpern. Aber überhaupt den Besetzungsprozessen mit in Betracht zu ziehen und eben nicht sofort zu sagen, nee, aber der kann nur das spielen oder die kann nur das spielen. Das ist eine Riesendiskussion, aber es ist wichtig, dass da viel drüber geredet wird, um das Bewusstsein zu schärfen, finde ich.
00:52:28
Speaker
Wo man dann nachher rauskommt, das ist eine andere Sache. Also ob man wirklich sagt, okay, nur Menschen mit homosexuellen Hintergründen dürfen auch homosexuellen Rollen spielen, das sehe ich nicht so, aber dass diese Diskussion da ist und dass Menschen, die aufgrund ihrer sexuellen Orientierung teilweise ausgeschlossen wurden, ganz oft heute auch noch, und dass sie einfach in einen Besetzungsprozess reinkommen, das finde ich das Wichtige, dass die Diskussion da ist.
00:52:56
Speaker
Das ist ein ganz, ganz wichtiger Punkt. Sehr wichtiger Punkt und auch vor allem, ich wollte auch nicht den Eindruck vermitteln, dass seit 2011 die Welt sich jetzt so viel verbessert hat. Erstmal darf ich darüber gar nicht urteilen. Erstmal steht mir als Mann da gar kein Urteil zu, sondern euch Frauen steht da tatsächlich ein Urteil zu. Und es soll auch nicht der Eindruck wegwerden, dass wir da jetzt schon so weit in sich weit gekommen wären. Wenn, dann wären das inkrementelle Verbesserungen vielleicht. Hoffe ich zumindest. Wie gesagt, das könnt ihr auch besser beurteilen als ich. Und ich sollte auch da als Mann eher
00:53:24
Speaker
euch zuhören, euch Frauen oder den Betroffenen, wie gesagt, auch wenn es um Behinderung oder auch um sexuelle Orientierung geht und so weiter und so fort, immer die betroffenen Perspektive einzunehmen, anstatt zu sagen, ja, ist ja alles super. Also ich glaube, das ist wahnsinnig wichtig. Und deswegen ist das, was du gerade gesagt hast, unglaublich wichtig. Und diese Debatten müssen ganz, ganz intensiv geführt werden und ganz oft und häufig. Und deswegen ist es schön, dass wir jetzt gerade zumindest im Ansatz das auch noch hier mit eingebracht haben, finde ich.
00:53:52
Speaker
Vielen Dank. Zurück zum Film. Genau. Zurück zum Film. Zurück zum Film. Und zum Urteil. Let's do it. Aber der Ausflug muss möglich sein. Das war ein wichtiger Ausflug und war richtig gut. Genau. Aber ich ... Also, ich hab jetzt gar nicht ... Hast du noch ... Wer von euch hatte noch einen Fun-Fact? Nein, deshalb meinte ich ja, lass uns noch zum Urteil kommen. Ich will nur kopfschütteln. Ähm, lass uns ... Lass uns noch zum Urteil kommen. Nein, ich würde gerne noch einen Filmzitat und die Lieblingsszene ganz kurz. Das würde ich schon noch gerne haben. Okay, ich hab keine Zitate diesmal. Das Filmzitat.
00:54:21
Speaker
Hast du ein Zitat, Andrea? Ja, ich habe ein Zitat. Ich habe es ja, wie gesagt, auf Deutsch gesehen. Deswegen habe ich ein deutsches Zitat, was mich ein bisschen runterzieht. Ich habe es mir aufgeschrieben. Und zwar sagt Kai, der Bruder von Curtis zu Curtis, wenn du heutzutage deine Finanzen nicht im Griff hast, bist du im Arsch.
00:54:47
Speaker
Fand ich gut. Zeitlos, würde ich sagen. Zeitlos, würde ich sagen, oder? Passt heute immer noch gut. Passt auch in den nächsten 50 Jahren immer noch gut. Sehr schön. Ich hab auch eins, du hast ja keins, oder? Nein. Ich fand das tatsächlich schön, weil ich finde, da ist schon auch viel Wahres dran. Also auch wenn ich jetzt sagen würde, das bezieht sich jetzt nur auf den Mann, aber es sind halt zwei Typen, die miteinander sprechen. Und er sagt Stuart im Auto zu Curtis. You've got a good life, Curtis.
00:55:16
Speaker
Ich denke, das ist der beste Kompliment, den man einem Mann geben kann. Sehen Sie sich sein Leben an und sagen, das ist gut, der Mann tut etwas richtig. Und ich glaube, das ist also nicht nur auf Männer bezogen, sondern generell, wenn man das sagt und wenn man das so in der Einfachheit, in der Schlichtheit auch sagen kann, ohne zu tief einzusteigen. Ich glaube, Probleme haben wir alle irgendwie und Herausforderungen, die wir uns stellen müssen. Aber wenn das ein Urteil ist oder der Blick von außen, dann ist das was sehr Positives. Und das fand ich ganz schön. Total.
00:55:45
Speaker
Dann haben wir noch die Szene des Films. Da habe ich nämlich schon auch eine. Wie geht es dir, Andrea? Ich habe auch eine. Du hast auch eine. Dann macht doch einen Moment. Jünter, wir brauchen die Szene des Films. Nippingszene.
00:55:59
Speaker
Lieblingsszene. Ja, wo hab ich die? Die Lieblingsszene. Danke, Günther. Schieß mal los, Andrea. Meine Lieblingsszene ist tatsächlich, das ist schon relativ am Ende des Films, letztes Drittel mindestens, würde ich sagen. Da kommt die sehr starke weibliche Hauptrolle Cementa raus. Da haben wir ja schon gesagt, dass es eine Frau ist, die sehr viel Stärke
00:56:28
Speaker
und sehr viel Präsenz in dieser ganzen Geschichte hat, dann kommt sie raus zu Curtis und redet Klartext mit ihm, wie es weitergeht. Das ist also eine sinnbildliche Szene dafür, dass sie das Ruder total in die Hand nimmt und sagt, pass auf, ich bleib bei dir, ich verlass dich nicht, was ja sicherlich auch im Raum steht da ab und zu mal. Ich hab mich immer gefragt, oh Gott, ich würde wahrscheinlich einfach gehen.
00:56:51
Speaker
Und sie dann rausgeht und eben sagt, was jetzt als nächstes passiert und was die nächsten Schritte sind. Und das ist voll mein Turf. I love it. Ich liebe Frauen, die den Ton angeben und die sozusagen eine Richtung haben. Und das fand ich eine super, super stark gespielte Szene mit sehr viel intensiven, unterstützten, tollen Momenten von der Kamera, aber auch vom Text. Und das war meine Lieblingsszene.
00:57:19
Speaker
Sehr schön. Ich finde auch generell, dass Samantha in dem Film so eine fantastische Mischung aus, sie weiß, was sie will, sie setzt sich auch dafür ein und diese Interessen überschneiden sich ja eigentlich auch immer mit der der Familie. Sie ist ja schon so dieser integrative Teil und auf der anderen Seite hat sie auch diese Wärme dann, gerade in solchen konfrontativen Momenten, wo es wirklich eigentlich
00:57:44
Speaker
darum geht, bleibe ich da oder nicht, dass sie dann auf einmal wieder so eine Wärme auspackt. Das finde ich wahnsinnig bemerkenswert, wie die Rolle dort angelegt ist. Deswegen schließt meine Lieblingsszene da auch fast nahtlos an. Für mich ist es die Szene im Bunker. So viel kann man ja, glaube ich, sagen. Es stürmt dann tatsächlich und die ganze Familie läuft nachts in den Bunker und schließt sich dann ein mit Gasmasken und allem Möglichen. Also bereitet sich auf das Schlimmste vor. Man hört den Sturm auch draußen.
00:58:12
Speaker
Und dann irgendwann kommt ein Umschnitt und du siehst nur ein Close-Up von Curtis eben und er wird aufgeweckt von Samantha und von Hannah. Ohne Gas zu sagen, es ist Zeit, rauszugehen. Der Sturm ist vorbei. Und dann diese Situation, wo er den Schlüssel quasi hat, der hat ja das Ganze konzipiert und kann sie dann wieder in die Freiheit entlassen.
00:58:35
Speaker
Es stellt sich wahnsinnig schwierig für ihn dabei, natürlich alle seine Ängste in diesem Moment kumuliert anzutreffen sind. Und dann sagt er, ich kann es nicht. Und er möchte ihr dann den Schlüssel in die Hand geben. Und dieser Moment, wo sie dann sagt zu ihm, ich kann es nicht aufmachen, du musst diese Tür aufmachen, um das alles hinter dir zu lassen. In dem Moment, in dieser Not, wo du raussetzt in die Freiheit, frische Luft atmen und trotzdem zu sagen, ich weiß genau, was jetzt in diesem Moment das Richtige ist zu tun.
00:59:02
Speaker
Und davon keinen Millimeter abzuweichen, ist eine wahnsinnig starke Szene und auch sehr gut eingefangen, finde ich auch da wieder mit der Kamera, relativ nah alles und sehr konfrontativ gefilmt. Es ist eine fantastische Szene, finde ich eine super Szene, ist meine Lieblingsszene in dem Film.
00:59:18
Speaker
Ja, kann ich sehr gut verstehen, habe ich auch kurz als Zitat gedacht mit dieses, wenn du es nicht selber machst, dann wird sich nichts ändern im Sinne von aufschließen. Genau, aber ich fand auch so ein super Fail ehrlich gesagt, dieses kleine Vorhängeschloss, womit der diese 1000 Dollar-Bunker dann und dieses Ding, was irgendwie gar nicht richtig schließt und so, wo ich mir dachte, also du investierst tausende von Dollar, aber dann machst du so einen zwei Dollar Vorhängeschloss davor und denkst, das hält deinen Bunker zu. Also da war ich schon so ein bisschen schon bei den Filmfail.
00:59:49
Speaker
So was regt mich immer total auf. Dass er sie nicht eingeschweißt hat in den Bunker. Das hätte eigentlich die logische Konsequenz gewesen. Diese olle Tür dazu lassen, das habe ich nicht verstanden. Ja, da gebe ich dir recht. Das war ein bisschen weh. Da hätte man mit einem Bolzenschneider eigentlich alles aufbrechen können.
01:00:12
Speaker
Dann sind wir ja eigentlich jetzt beim Ende angekommen. Oder hast du noch eine Lieblingsszene? Du hast ja gesagt, du hast keine, gell? Also ich würde jetzt einfach sagen, meine Lieblingsszene ist das Ende. Und dadurch, dass wir uns schon entschieden haben, über das Ende nicht weiter zu sprechen. Ja. Schwierig. Schwierig. Okay. Können wir ja jetzt zum Urteil kommen.
01:00:30
Speaker
Sehr gute Szene, um das jetzt als Cliffhanger so ein bisschen zu lassen. Genau, also da kann man nur empfehlen. Okay, dann kommen wir jetzt zum Verdikt, oder?
01:00:47
Speaker
Nein. Ja. Doch. Ja. Was? Nein. Ich finde, das ist ein Film, den man gesehen haben muss. Okay, okay. Ja. Aber du, ich akzeptiere deine Meinung. Danke.
01:01:06
Speaker
Das ist doch schön. Das ist doch schön, genau. Okay. Warum mein... Ich würde mit Andrea anfangen wollen. Andrea hat es genau, jetzt zwei Mal gesehen. Einmal eins, zwei, drei. Ich habe so ein bisschen gedacht, vom Gefühl her, wie du und worüber du gesprochen hast, zu sagen, ja, doch, das erste Mal hat es mich

Aktualität und thematische Relevanz des Films

01:01:29
Speaker
umgehauen. Und dann plötzlich guckt man das zu Hause und dann noch auf Deutsch und denkt so, na ja, doch nicht.
01:01:35
Speaker
Echt? Wirklich? Das bleibt dabei? Okay, toll. Ja, voll. Nee, also ich finde einfach, das ist eine tolle Story. Es hat viele tolle Themen, die auf den Tisch kommen, die total aktuell sind nach wie vor. Es ist ein kleinerer Film, deswegen ist es jetzt nicht so ein Blockbuster. Das heißt, es ist ein Film, der sehr viel Freiheit in sich nimmt. Tolles Schauspiel, tolle Kamera, überraschendes Ende. Ich finde, der Film hat alles, warum ich sagen würde, den muss man gesehen haben.
01:02:05
Speaker
Das hast du jetzt sehr schön gesagt und auch schön, wie du den Podcast-Namen dort so ganz subtil eingebaut hast. Fantastisch. Vielen Dank, liebe Andrea. Gerne. Dann bist du jetzt mit deiner Replik, mit deinem Contract quasi dran. Ich finde, du hast da absolut recht. Also es ist, das Schauspiel ist fantastisch, die Kamera ist gut, die Musik ist gut. Ich glaube, es ist einfach auch das Genre und das Thema, was mich nicht so
01:02:32
Speaker
Abgeholt hat, also nicht, also einfach dieses Katastrophen-apokalyptische Ding. Okay, hab ich gesehen, fand ich gut. Muss also, muss nicht, hätte auch, okay.
01:02:49
Speaker
Hätte nicht, muss aber okay. Hätte nicht, nein, habe ich es gesehen. Und wäre der mir irgendwo anders untergekommen. Von wegen, hier übrigens ein Trailer, der für dich interessant wäre, hätte ich wahrscheinlich Amazon oder Netflix oder Apple irgendwie auch nur angeguckt und zu sagen, warum denkst du, dass das für mich interessant ist? Also warum?
01:03:08
Speaker
Ich glaube, ich hätte ihn sonst nicht gesehen. Und das finde ich eben toll, dass du den mitgebracht hast. Und ich sage, gut, dass ich ihn gesehen habe, auch spannend und wirklich auch fantastisch gespielt. Das ist von einem, also 100 von 10 Punkten.
01:03:27
Speaker
Okay. Also ich finde, du hast ja eigentlich schon alles gesagt, Andrea. Das finde ich genauso. Ich finde, dass die Thematik ist, vor allem nach wie vor, ich finde, die ist wahnsinnig aktuell. Und ich finde, ein Film der 13 Jahre alt ist, der dann noch so aktuell ist, also wie gesagt ja auch um Ängste, die ja auch durchaus zunehmen, wie gehe ich damit um, so dieses psychologische Kammerspiel ja auch, das damit zusammenhängt.
01:03:51
Speaker
Find ich ganz großartig gelöst. Ich find die Kameraarbeit toll, ich find die Geschichte toll, ich find das Schauspiel toll. Ja, der Film hat mich abgeholt. Das Einzige, was ich ihm vielleicht vorwerfen kann, ist, dass man vielleicht, dass er ein bisschen, also ich fand das Pacing auch gut, aber so dieses ständige Hin- und Herwechseln zwischen, ist er jetzt Schizophren oder nicht, hätte man vielleicht auch ein bisschen abkürzen können. Aber das ist wirklich jetzt so ein kleinerer
01:04:20
Speaker
Schönheitsmangel vielleicht aus meiner Sicht. Aber ansonsten bin ich sehr dankbar, dass du den Film mitgebracht hast, weil sonst hätte ich den nicht gesehen. Und deshalb fühle ich mich dadurch schon alleine bereichert. Und deswegen machen wir auch diesen Podcast, um genau auch über den eigenen Tellerrand hinaus zu blicken und die eigenen Vorlieben mal so ein bisschen außer Acht zu lassen und sich auf anderes einzulassen. Und du hast alles mitgebracht, worauf wir eigentlich nur hoffen konnten. Und dafür vielen, vielen Dank. Sehr gerne.
01:04:43
Speaker
Danke für die Einladung. Danke, dass du dir die Zeit genommen hast. Schön, dass du da bist. Schön, dass du da bist. Dann würde ich sagen, wir setzen kurz ab. Richtig, Basti, wir verabschieden jetzt nochmal alle ganz schnell. Und dann haben wir noch Fragen an unseren fantastischen Gast, die tatsächlich diesmal nichts mit diesem Film zu tun haben, sondern ganz allein um dich und deine Persönlichkeit geht. Dementsprechend sagen wir Tschüss.
01:05:10
Speaker
Tschüss, vielen Dank fürs Zuhören an alle, euch da draußen. Ach, danke. Liebe Andrea, danke. Es war wunderschön, dich hier zu haben. Es hat großen, großen Spaß gemacht. Und jetzt freue ich mich auf die Nachklappe sozusagen. Und liebe Grüße an alle Zuhörenden da draußen. Bis zum nächsten Mal. Wir freuen uns auf euch. Tschüss. Ahoi. Ciao, ciao. Das war Muss man gesehen haben mit Emilia Bernstorf und Bastian Fischer. Hey, Basti. Was denn, liebe Emilia?
01:05:40
Speaker
Ratte mal von wem dieses Zitat kommt. Das klingt nach einem Film, der den Titel schon ein bisschen im Namen trägt. 500 Days of Summer. Worauf möchtest du denn hinaus?
01:05:55
Speaker
Hm, warte, eins hab ich noch. It's just a summer break. I'll be back before you know it. Ah, da kommen deine Musicals voll zum Tragen. Ich glaube, da werden wir mehr von in Zukunft hören. Das ist High School Musical 2. Also, worauf willst du hinaus, jetzt ganz konkret? Ja, du bist schon wieder in Höchstform heute. Meinst du, wir sollten? Ja, ich glaube, wir sollten. Aber warte, warte, warte. Eins noch. End? No. The journey doesn't end here.
01:06:23
Speaker
Okay, das ist aber jetzt wirklich ziemlich einfach. Das ist natürlich Herr der Ringe. Was sonst? Also, liebe Zuhörerinnen, Zuschauerinnen und liebe Filmbegeisterte. Basti und ich legen jetzt die Füße hoch. Wir beenden hiermit die erste Staffel, muss man gesehen haben. Exakt. Und wir beide haben uns einen Traum erfüllt, sind ins kalte Filmwasser gesprungen und haben jetzt mittlerweile schon 20 Folgen zusammen aufgenommen.
01:06:50
Speaker
Huhu, das ist eigentlich schon ziemlich cool. Find ich auch ziemlich cool tatsächlich. Jedenfalls wollen wir uns kurz die Zeit nehmen, an unserem Konzept etwas zu feilen, neue Filme zu gucken, neu und noch präsenter wieder für euch da zu sein. Bis dahin posten wir kleine Reels auf Instagram, laden euch ein, unsere Newslette über vergangenen Episoden zu lesen, und eure Meinungen zu besprochenen Filmen zu erzählen. Und eventuell ja auch irgendwann mal eine Voice-Message zu hinterlassen. Eine spannende Rechte hinterlassen.
01:07:18
Speaker
Hab ich schon erwähnt? Wir machen jetzt auch Sprachnachrichten. Ist ganz einfach. Basia hat das schon ganz oft ausprobiert. Da würde ich da nichts hinzuzufügen, außer Basti. Ja, liebe Emilia. Ich wünsche dir eine fantastische Restsommerzeit und wir hören uns dann im Oktober wieder. Bis dahin. Bussi baba.