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SplitterCast 48 - Ein verdammter Handschlag mit Matze Ross und Jan Bintakies

S1 E52 · Splittercast
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55 Plays1 year ago

Habt ihr Lust, auf die Schnelle ein paar Euro zu verdienen? Alles, was ihr braucht, ist eure Hand...

Ein verdammter Handschlag ist das Comic-Debüt von Matze Ross und Jan Bintakies und ganz, ganz frisch erschienen! Das sympathische Duo spricht in dieser Folge über die Story, die Hintergründe und die Designs des rasanten Fantasy-Krachers, über Beziehungskisten, Actionsequenzen und eine gewisse Vorliebe für SM.

Und das ist noch nicht alles! Bei unseren Freunden vom POW-Podcast findet ihr genau jetzt ebenfalls eine Interview-Folge mit Matze und Jan, in der sie über ihre Kooperation und die Arbeit mit dem Verlag (das sind wir!) sprechen. Auf jeden Fall reinhören!

Ein verdammter Handschlag (mit Leseprobe): https://www.splitter-verlag.de/verdammter-handschlag.html

Jans Homepage: https://www.janbintakies.de/

Jans Instagram: https://www.instagram.com/janbintakies/

Matzes Instagram: https://www.instagram.com/matzeross1/

Und uns, den Splitter Verlag, findet ihr hier:
https://www.splitter-verlag.de/

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Transcript

Einführung in den Splittercast

00:00:05
Speaker
Hallo und herzlich willkommen zum Splittercast, dem Podcast von und mit dem Splitter-Verlag, Bielefelds bestem Comic-Verlag. Mein Name ist Max und in diesem Podcast spreche ich mit Macherinnen und Machern aus der deutschsprachigen Comic-Szene.

Vorstellung der Gäste: Matze Ross und Jan Binterkies

00:00:20
Speaker
Heute habe ich gleich zwei Künstler bei mir. Und zwar Matze Ross, den Autor, und Jan Binterkies, den Zeichner von Einverdammter Handschlag.
00:00:29
Speaker
einem Comic, der gerade frisch bei uns erschienen ist.

Zusammenarbeit mit dem Pau Podcast

00:00:33
Speaker
Und ich habe nicht nur zwei Gäste bei mir, sondern ich bin heute auch Teil einer Art Verlagskooperation mit dem Pauk Podcast, wenn man so möchte. Denn Jan und Matze waren auch mit Andreas beim Pauk Podcast zusammen zu Gast.
00:00:47
Speaker
Also Andreas war nicht beim Podcast zu Gast, er war der Gastgeber. Ihr wisst, was ich meine. Wenn ihr euch jedenfalls für das Thema interessiert, wie Jan und Matze zusammengearbeitet haben über ihre Kooperation, über ihre Kooperation mit uns auch, dann hört euch gerne diesen Podcast an, der auch ab sofort überall verfügbar

Nicht-Spoiler Aspekte des Comics

00:01:06
Speaker
ist.
00:01:06
Speaker
Ich spreche mit Jan und Matze vor allem über die inhaltlichen Aspekte von ein verdammter Handschlag. Wir versuchen größtenteils spoilerfrei zu bleiben, sind es auch größtenteils geblieben. Wir sprechen über Figuren, wir sprechen über Themen, wir sind nicht so sehr in den Plot eingestiegen unbedingt.
00:01:28
Speaker
Trotzdem, falls ihr den Copy noch nicht kennt und Angst davor habt gespoilert zu werden, vielleicht liest ihr ihn dann lieber erst, bevor ihr hier jetzt durchhört. Aber wie gesagt, ihr werdet so oder so nicht allzu heftig gespoilert werden.

Erfolgreiches Crowdfunding auf Kickstarter

00:01:40
Speaker
Ein anderes Thema, was wir auch größtenteils aussparen, ist das Crowdfunding. Viele von euch haben es wahrscheinlich mitbekommen.
00:01:47
Speaker
dass wir eine Vorzugsausgabe, eine Deluxe Edition von Einverdammter Handschlag, auf Kickstarter crowdfunded haben. Ziemlich erfolgreich tatsächlich. Vielen lieben Dank an alle Bäckerinnen und Bäcker, an alle Leute, die es unterstützt haben und die demnächst eine wirklich luxuriöse, schöne Sonderausgabe von Einverdammter Handschlag erhalten werden.
00:02:07
Speaker
Das Thema Crowdfunding kriegt allerdings demnächst noch eine eigene Folge. Da habe ich einen anderen Gast für eingeladen. Deshalb klammern wir das hier jetzt erstmal aus.

Dreiteilige Struktur des Gesprächs

00:02:17
Speaker
Genau, mit Jan und Matze spreche ich über diverse inhaltliche Aspekte. Ich habe das so dreigliedrig konzipiert. Ihr werdet das ja sehen, äh hören, um genau zu sein. Und damit habe ich, glaube ich, genug vorausgequasselt. Ich wünsche euch sehr viel Spaß bei Splittercast Folge 48 zu Einverdammter Handschlag mit Jan Binterkies und Matze Ross.

Erstes großes Comic-Projekt für Matze und Jan?

00:02:39
Speaker
Hi Jan, hallo Matze, herzlich willkommen im Splittercast. Schön, dass ihr dabei seid. Freut mich sehr, dass ihr die Zeit gefunden habt, um mit mir über euren Debütcomic zu sprechen. Jan, wie war dein Tag bisher? Bist du gut drauf? Der Vorwendertag. Nein, ich bin ein bisschen, ja, zwar alles sehr dynamisch heute, aber ich sitze jetzt hier und bin am Start. Und Matze? Schön, das freut mich. Matze, wie ist bei dir?
00:03:04
Speaker
Ja, heute war auch ein sehr stressiger Tag bislang, aber ich sitze jetzt hier und versuche den Stress so, während wir jetzt dieses Gespräch führen, langsam abzubauen. Dafür sind wir hier, um uns zu entspannen und Stress abzubauen. Genau. Entweder für uns oder für unsere HörerInnen, das finden wir im Laufe des Gesprächs heraus, würde ich sagen. Wir sprechen heute, so wie ihr zuletzt auch mit Andreas im Pau Podcast gesprochen habt, über den verdammten Handschlag, über ein verdammter Handschlag,
00:03:34
Speaker
Ja, Action, Fantasy, Graphic, Novel, Comic, was genau das ist, da kommen wir gleich noch mal kurz zu. Bevor wir da jetzt allerdings einsteigen, vielleicht, ihr seid ja beide im Comic-Genre zumindest Debutanten, wie man so schön sagt, also das ist ja euer erstes Projekt.
00:03:55
Speaker
was so im größeren Maßstab erscheint zumindest. Wollt ihr vielleicht in ein paar Sätzen für unsere HörerInnen kurz sagen, wer ihr so seid, Matze? Damit ich das nicht machen muss. Stell dich doch gerne an. Hallo, du bist Matze und jetzt?
00:04:14
Speaker
Okay, ja, also hallo erst mal. Ich bin Matze Ross, auch Matthias Ross genannt. Und ich bin eigentlich hauptberuflich Fernsehautor, mache das jetzt so seit zehn Jahren und mache da viel so Nachmittags Fernsehgeschichten. Und ja, das ist jetzt tatsächlich mein erster, erster Comic, den ich mache. Und Jan?
00:04:37
Speaker
Hallo zusammen, ich bin Jan Binterkies. Ich hab jetzt quasi mein Debütwerk mit einem verdammten Handschlag abgeliefert als Comic-Zeichner. Wollte das aber auch schon immer ganz lange werden. Ich arbeite seit 20 Jahren als Illustrator und ich war auch schon zweimal Teilnehmer beim deutsch-französischen Comic-Seminar. Und ja, Thema Comic hat mich seit meiner Kindheit begleitet und wollte die schon immer mal machen. Und jetzt hat's endlich geklappt.

Fokus: Themen und Designentscheidungen des Comics

00:05:05
Speaker
Wie ihr genau zusammen euch gerauft habt, wie ihr zusammen gefunden habt und wie dieses Projekt entstanden ist, das besprechen wir an dieser Stelle nicht.
00:05:16
Speaker
Denn ihr habt das ja schon besprochen mit Andreas in unserem, ja, ich will jetzt nicht sagen Schwester-Podcast, das wäre zu viel, aber in dem komplementären Podcast, der zeitgleich erscheint. Da erzählt ihr ein bisschen davon, wie ihr euch kennengelernt habt, wie es dazu kam, dass ihr ein verdammter Handschlag gemacht habt. Wir wollen stattdessen ein bisschen darauf eingehen, worum es in dem Comic überhaupt geht, was die Themen so sind, was die Designentscheidungen waren und so weiter und so fort. Aber bevor wir dazu kommen,
00:05:46
Speaker
Wenn ihr das hier hört, ist ein verdammter Handschlag seit etwa einer Woche in den Läden. Und ich glaube oder hoffe zumindest, dass ihr beide inzwischen auch eure Belegexemplare erhalten habt. Wir haben in der Redaktion ein paar Bücher schon gekriegt. Zwei, um genau zu

Freude über die gedruckte Version des Comics

00:06:02
Speaker
sein. Echt? Okay. Das waren die Vorab-Exemplare von der Druckerei. Mehr haben wir davon auch nicht zu Gesicht gekriegt.
00:06:12
Speaker
Deshalb mal so ganz in den Raum reingefragt. Jan, an dich als Zeichner, der sich ja auch viel damit beschäftigen musste, wie dieser Comic aussehen soll, bist du zufrieden? So allumfänglich? Ist das ein gutes Buch geworden?
00:06:27
Speaker
Ja, also ich bin hier in Hannover sehr mit der lieben Katinka befreundet, die den Comics-Comic-Laden hat und die hat dann gesagt, hier anscheinend kommt es morgen oder übermorgen, willst du vorbeikommen und auspacken. Somit war das schon früher da als meine eigene Beleg-Exemplare. Fantastisch. Und ich bin da hingefahren, wir haben da so ein kleines Social Media Event rausgemacht.
00:06:54
Speaker
Aber ich hab mir gegen die Pumpe gedacht, oh shit, was ist, wenn irgendwas mit den Farben nicht stimmt? Was wird denn mit dem Druck so und so? Ach, das sind alles Profis, die werden sich um alles gekümmert haben. Und so einen Dialog, Monolog, hatte ich natürlich in meinem crazy Hirn, als der hingefahren bin. Mit zitternden Händen hab ich dann den Karton geöffnet. Es waren ja auch viele zur Auswahl. Ich hab den fast zu ihrer Lieferung ausgepackt. Ich war eine gützende Arbeitskraft. Na ja, und dann war es, das ist es, das richtige Karton, aufgemacht, rausgeholt und
00:07:21
Speaker
Cover war schon mal super, sehr schön kontrastreich, dann habe ich es aufgeschlagen und habe mich wirklich gefreut. Es ist so geworden, wie es werden sollte und nach einer Weile, nachdem ich mich ein bisschen beruhigt habe, habe ich mich selber sogar damit überrascht, dass ich so ein
00:07:40
Speaker
so einen objektiven Standpunkt eingenommen hatte, dass ich mir gedacht habe, hm, wenn ich jetzt in den Laden gehen würde und das durchbettern würde, dann würde ich das genau haben wollen. Also ich habe tatsächlich ein Ding gemacht, was ich selber gerne kaufen und lesen möchte und habe mich gefreut. Besser was noch kann man sich selbst nicht machen.
00:07:58
Speaker
Das konnte man Jan übrigens durchaus ansehen. Das kann man auch auf Instagram nachgucken, auch in seinem Reel, was er dazu gemacht hat. Da sieht man jede einzelne Emotion auf seinem Gesicht. Die, die er gerade beschrieben hat, sieht man live auf seinem Gesicht.
00:08:13
Speaker
Was man nicht sieht, ist meine Fassungslosigkeit, als ich das gesehen habe. Weil ich hatte zu dem Zeitpunkt noch keine Belegexemplare. Und dann spielst du plötzlich das Insta-Reel auf von Livian, der irgendwie die Dinger schon ausfällt. Ich dachte, ich hab die doch gar nicht gehabt. Matze, ich war genauso überrumpelt wie du. Ich dachte, die Leute fragen immer, wann kommst du her? Ende Mai, das wird in einer Woche kommen. Und dann war es da, Moment, ich bin noch nicht bereit. Genau.
00:08:40
Speaker
Matze, hast du denn inzwischen Belege bekommen? Ja, habe ich bekommen. Die sind, glaube ich, wir zeichnen das jetzt an einem Dienstag auf und die sind wohl am Samstag gekommen. Allerdings hat meine Nachbarin dies entgegengenommen. Das hat sie mir erst gestern Abend gesagt. Oh no. Sehr schön. Darum war mein Unboxing gestern Abend um, ich glaube, um neun. Und ich war auch sehr, sehr, sehr, also mir ist auch die Pumpe gegangen, also so richtig und so, oh Gott, oh Gott, oh Gott, wie sieht
00:09:07
Speaker
also ich meine ich hatte es ja schon gesehen auf ganz real aber ist es auch wirklich gut und ja es ist sehr sehr gut ich bin ich bin hellauf begeistert davon ehrlicherweise und ich also ich bin immer noch ich komme immer noch nicht ganz drauf klar weil ich habe es jetzt
00:09:23
Speaker
Ich hab diesen Comic ja schon 10 Millionen Mal angeguckt in 100 Instanzen, aber halt immer nur auf dem Laptop und ich sehe Sachen, die jetzt plötzlich ganz anders wirken und so Kleinigkeiten, die mir vorher nicht aufgefallen sind. Das ist tatsächlich in der Haptik nochmal ganz anders.
00:09:39
Speaker
und haut mich auch irgendwie total oben. Das freut mich. Ja, das mit den Belegen ist immer so ein Ding. Also unser Vertrieb hat so ein bisschen, die haben so ein bisschen den Anspruch, dass sie bestimmte Läden, zum Beispiel die von Katinka, liebe Grüße, vielleicht ein bisschen früher beliefern als andere.
00:10:00
Speaker
So von wegen Stammkundenbonus und so was in der Richtung. Es ist für uns auch immer ein bisschen eine kleine Black Box, wenn man solche Belegaufträge aufgeht, aufgibt, wann die Sachen dann wirklich erscheinen. Und da sind manchmal ist es zwei Tage später, manchmal auch dauert es ein bisschen länger. Aber ja, freut mich, dass ihr soweit zufrieden seid.

Ist es ein Graphic Novel oder Comic?

00:10:22
Speaker
Bevor wir jetzt in das, okay, eine Frage vorweg noch, die ich hier mal so stellen möchte, ohne da jetzt so wahnsinnig tief ins Detail zu gehen. Aber ich habe jetzt schon beide Begriffe so ein bisschen benutzt. Ich habe den Comic oder den Band, das Buch schon als Graphic Novel, aber auch als Comic bezeichnet. Was wäre euch eigentlich lieber? Hörerinnen und Hörer dieses Podcasts kennen die Thematik.
00:10:47
Speaker
Dieses leidige Graphic-Novel-Problem. Mich würde interessieren, wie ihr dazu steht. Matze, hast du eine Graphic-Novel geschrieben oder einen Comic? Also, ich hab für mich ... Ich hab beides geschrieben. Vielen Dank. Ich bin beide Begriffe vollkommen in Ordnung und verwende die sehr gerne und nehm die auch für mich in Anspruch. Ja, es ist eine Graphic-Novel und ja, es ist ein Comic. Okay, okay, okay. Jan, hast du da eine ähnliche Einstellung zu?
00:11:14
Speaker
Ja, es ist eine ähnliche Einstellung.

Vergleich des Stils mit Guillermo del Toro und Guy Ritchie

00:11:16
Speaker
Ich finde, Graphic Novel ist ein Comic. Comic ist sequenzierte Kunst. Der Herr Eisner hat es ja beides definiert und ich liebe Definitionen. Und insofern, wenn manche Leute den Begriff Graphic Novel brauchen, dann soll er ihnen auch zur Seite stehen. Und ja, es ist jetzt kein
00:11:35
Speaker
Heftchen-Heftchen-Zeitungskomik, wo aus der der Graphic Now Begriff entstanden ist. Wir sagen ja auch manchmal Buch dazu. Insofern bin ich mit beiden Begriffen äußerst zufrieden und können wir gerne beide verwenden.
00:11:49
Speaker
Ich merke, meine Herangehensweise an das Thema ist vielleicht ein bisschen zu verkrampft. Aber wenn ihr beides erlaubt, dann gehen wir damit einfach weiter. Wir wollen ein bisschen über die Story tatsächlich quatschen, also über den Comic selber, wo das, was darin passiert und wie es aussieht und wie es dazu kam.

Elevator Pitch und Inspiration für den Comic

00:12:09
Speaker
Sehr beliebt in der Branche, wenn man solche Sachen macht, ich denke, könnt ihr fast vorstellen, dass es im Fernsehen so ähnlich läuft, sind ja sogenannte Elevator Pitches.
00:12:18
Speaker
Für diejenigen, die es nicht kennen, stellt euch vor, ihr geht in einen Elevator, also einen Aufzug rein und da steht ein Entscheidungsträger oder eine Entscheidungsträgerin und ihr wollt dieser Person eine ganz tolle Story, ein ganz tolles Produkt verkaufen, was ihr euch ausgedacht habt und ihr habt genauso viel Zeit, wie dieser Aufzug braucht, um auf eure Zieletage zu kommen, um diese Person davon zu überzeugen, euch ...
00:12:42
Speaker
Keine Ahnung, einen Verlagsvertrag zu geben oder irgendwas, was ihr braucht, 10 Millionen Euro. Matze, was wäre denn der Elevator-Pitch für ein verdammter Handschlag? Wir fahren relativ weit, das ist ein hohes Gebäude.
00:13:00
Speaker
Ja, also Elevatorpitch, das ist natürlich so der Albtraum aller Autoren, weil du machst dir so viele Gedanken und dann so, okay, jetzt, was ist die Einsatzversion davon? Ja, okay, ich fasse es mal damit zusammen.
00:13:15
Speaker
Was ist, wenn dir jemand richtig viel Geld für deine Seele anbietet und du gehst darauf ein, weil du an diesen ganzen Quatsch überhaupt nicht glaubst und dann stellt sich raus, es ist alles wahr und du hast plötzlich einen Dämon an der Backe und du hast noch 24 Stunden Zeit, um aus dem Deal rauszukommen, sonst fährst du in die Hölle. Was jetzt? Und das ist die Story.
00:13:36
Speaker
Wow, das ist extrem präzise. Man merkt, dass ich einen Profi gefragt habe. Es geht, glaube ich, um 6000 Euro. Ich weiß jetzt nicht, in welcher Definition das richtig viel Geld ist. Ich muss ehrlich zugeben, für 6000 Euro nicht machen.
00:14:00
Speaker
Also, für unseren lieben Held Luca, der in einer großen Geldnot steckt, in einem akuten ist das eine sehr, sehr große Menge Geld, die tatsächlich so die Rettung für ihn an dieser Stelle verheißt. Also, für ihn ist es eine Menge Geld. Der steckt in der sprichwörtlichen Zickmühle. Genau, genau. Eigentlich auch die restliche Story durch. Es wird nur schlimmer. Es wird nur schlimmer.
00:14:24
Speaker
Held finde ich auch einen interessanten Begriff. In einer gewissen Art und Weise stimmt es, weil es der Protagonisten ist, klar. Ich würde Luca jetzt nicht unbedingt als Helden bezeichnen. Ja, Antiheld trifft es, glaube ich, doch ein ganzes Stück besser. Da kommen wir gleich auch noch mal drauf zu sprechen.
00:14:46
Speaker
Und Jan, ich weiß, das ist jetzt wieder ein bisschen ungewöhnlich oder unüblicher, einen Elevator-Pitch für Artwork zu geben. Normalerweise hat man ja eine Mappe oder zeigt irgendwie, keine Ahnung, man pitcht ja irgendwie schon was Gezeichnetes. Wir sind jetzt leider in einem Podcast. Ihr könnt euch natürlich angucken auf unserer Website in der Leseprobe, was draus geworden ist letzten Endes. Inzwischen ist das Buch erschienen und ihr könnt es euch auch im Laden ansehen. Aber
00:15:13
Speaker
Wenn du jetzt dein Art... Ist auch eine Scheißfrage, aber ich stelle sie trotzdem. Wenn du jetzt dein Artwork für ein verdammter Handschlag schreiben müsstest, wolltest, wie würdest du das in eigenen Worten tun? Also was war so dein Ansatz, da einen Stil für zu finden? Um mich gerade nochmal an den Elevator-Pitch von Matze oder an die Elevator-Pitch-Frage zu
00:15:41
Speaker
zu klammern, war so ein Ansatz irgendwie, was wäre, wenn man Julien Mul Deltoro fragen würde, einen Guy Ritchie Stoff umzusetzen. Das wäre jetzt quasi so die… Schon sehr spezifisch, aber sehr cool, ja. Es hat ja dieses verspielte, verträumte, morbide, finstere und gleichzeitig ist es diese Haut-rauf-Geschichte und dann und dann und dann und frag mich und
00:16:07
Speaker
Ihr macht was? Ja, ja, halt zu. Und so was, das war so ein bisschen, wie ich mir das im Kopf dann so vorgestellt habe. Stilistisch hab ich irgendwann auch gesagt, ich mach das jetzt so, wie ich das kann quasi, wie es auf mir rauskommt. Ich wollte immer gerne der coole, erwachsene Zeichner sein, der irgendwie die coolen, krasserwachsenen, naturalistisch gezeichneten Heldenfiguren hat, die die finstersten Abenteuer erleben. Ich tendiere aber einfach,
00:16:36
Speaker
Weil ich so in diese Dynamik immer gehen möchte und weil die Bewegung und die Gestik der Figuren mir so wichtig sind, tendiere ich es schon ein bisschen in so eine cartoonige Richtung. Das heißt, man könnte sich vorstellen, was wäre, wenn Cartoon-Figuren versehentlich in ein Blutbad geraten. Also wenn die äußerst erwachsene Dinge erleben oder vielleicht auch übertrieben.
00:16:57
Speaker
Und dann hat man halt diese Unmittelbarkeit von einem cartoonhaften Stil, der einen reinholt und einem gleich in die Emotionen und in die Action bringt und gleichzeitig passieren denen furchtbare Dinge. Und man merkt, die sehen ja innen genauso aus wie wir. Also das sind... Die sehen nicht. Schiebung. Ja. Das ist hervorragend.
00:17:29
Speaker
Sorry, jetzt hab ich mich verbrochen. Ist das okay? Es ist eine sehr geile Beschreibung. Ich weiß genau, was du meinst. Ich find auch den Guillermo del Toro und Guy Ritchie vergleich groß. Den find ich auch groß, den hab ich noch gar nicht gehört. Ich find ihn erstaunlich zutreffend.
00:17:48
Speaker
Ja, ich wusste, ich wusste kurz drüber nachdenken. Also Guillermo del Toro ist ja Panstadorin Regisseur und hier dieses Shape of Water hieß es, glaube ich, mit der, wo sie mit Ape Sapiens was anfängt zu mehr oder weniger. Genau. Insiderwitz erklären wir jetzt aber nicht. Und Guy Ritchie ist auch Regisseur für, was war das?
00:18:08
Speaker
The Gentleman und so, ne? Unter anderem, ja. Ja, der hat so Lockstop und Smoking Barrels gemacht und solche Sachen. Es ist ein guter Vergleich. Rock'n'Roller ist noch für ihn. Ach, echt? Das wusste ich noch gar nicht. Nee, aber das finde ich super. Das würde ich einfach mal so stehen lassen.
00:18:28
Speaker
Ich würde unser Gespräch heute so ein bisschen an drei Haken aufhängen, sage ich mal, ich würde mit euch gerne über die Story selber sprechen, über die Themen, die ihr darin verhandelt und auch ein bisschen über das Design, also jetzt nicht so um die konkreten Zeichnungen, sondern
00:18:48
Speaker
mehr darüber, wie die Figuren konzipiert wurden, die Koloration zustande kam und so weiter. Und dann zum Schluss kriegt ihr natürlich auch noch meine Schlussfragen um die Ohren geschmissen. Aber wir fangen mal an, ein bisschen mit der Story. Auch eine sehr, sehr beliebte Frage, die alle AutorInnen, glaube ich, lieben. Weißt du noch, Matze, wie du auf die Idee für diese Story kamst?
00:19:14
Speaker
Ja, ja, weiß ich noch. Also ich hab so ein kleines, schlaues Büchlein, wo ich mir jedes Mal, wenn ich irgendwie eine Idee aufschreibe, die reinhaue. Und das sind teilweise nur Ideen irgendwie für einen Dialog oder teilweise auch nur irgendwie ein lustiger Name, wo ich denke, oh ja, die Figur könnte man nicht, man könnte mal eine Figur haben, die so heißt oder so. Und da hatte ich zwei Ideen drin, die sich dann zu einem verdammten Handschlag verknüpft haben. Und das eine war so einfach das Bild von ...
00:19:44
Speaker
einem Typen, der durch die Stadt geht und dabei von einem Monster begleitet wird und total Panik schiebt, weil er dieses Monster halt sieht und niemand anders sieht dieses Monster. Das war einfach so ein Bild, was mal irgendwann aufgetaucht ist. Und das zweite Ding war die Idee mit
00:20:03
Speaker
dass einer ein Stück weit seine Seele verkauft und irgendwie zusehen muss, dass er da rauskommt, bevor er in die Hölle fährt. Also so ein bisschen der Fauststoff. Und das waren so zwei Dinge, die ich mir mal irgendwo aufgeschrieben hatte. Und dann gab es irgendeinen Tag, wo ich mal so dran saß und die alle mal irgendwie transkribiert habe.
00:20:20
Speaker
Also zu dem Zeitpunkt habe ich die noch nicht in so ein Dokument gehabt auf dem Rechner, sondern hatte die alle so handschriftlich auf dem Blog und habe ich das alles in den Rechner transkribiert und da war dann plötzlich so, hm, wenn man das so zusammen und das war so ein Moment, der so irgendwie so eine Kaskade ausgelöst hat, so hm, dann könnte das passieren und dann könnte das passieren und und plötzlich war es halt eine Idee. Und das ist der Anfang von einem verdammter Handschlag gewesen.
00:20:42
Speaker
Und dann hat sich der Rest so organisch daraus entwickelt? Ja, im Wesentlichen ja. Also wenn ich eine Idee hab, dann versuch ich eigentlich immer, mir so Stichpunkte zu machen.
00:20:58
Speaker
Mhm. Und die werden, also das ist jetzt irgendwie der Grundbogen, das ist die Story, das ist der Anfang, das der Schluss. Und dann teile ich mir das, wird das halt immer kleinteiliger, diese Liste wird immer kleinteiliger, bis es irgendwann am Schluss tatsächlich ein Drehbuch ist. Verstehe. Okay, also es ist ein relativ strukturierter Vorgang eigentlich.

Schreibprozess und emotionale Tiefe

00:21:22
Speaker
Ja, weiß ich nicht. Also es fühlt sich nicht immer so an. Also es ist oft sehr assoziativ und hundertmal werfe ich das auch wieder um und fange nochmal von vorne an und glieder Sachen neu oder werf Sachen weg und mach dann aber ich wäre das noch cool und so. Also so ganz so strukturiert ist es.
00:21:42
Speaker
Na ja, vielleicht ist es schon strukturiert. Ich hab keine Ahnung. So, wen du das jetzt so beschreibst, find ich, klingt es so. Aber was weiß ich. Es kann sich in innen, sich von außen, sind ja oft sehr unterschiedlich. Matze hört jetzt mal kurz weg. Jan, wie findest du die Story eigentlich?
00:21:59
Speaker
Also jetzt, wo Marzia endlich weg ist, ich kann es dir sagen, es ist ein zu ein Leid, da durchzugehen. Ich habe mir das von Anfang an gehasst. Nein, das stimmt natürlich gar nicht. Vielleicht meinte ich auch eher so, war das von Anfang an so ein überzeugendes Konzept oder ist es mehr so über die Jahre, muss man ja sagen, eine Story geworden, die du richtig gut fandest?
00:22:27
Speaker
Es hatte von Anfang an Aspekte, die mich richtig abgeholt haben. Ich hab jetzt noch mal so nachgedacht, weil irgendwie dieses Ding Dämonen zu zeichnen, da musste ich keine große Recherchearbeit für leisten. Das hab ich seit ich... Ich glaub, mein allererster Comic, wo ich wirklich als Jugendlicher, auch die Frankfurter Buchmesse bin, hatte da irgendwie sechs Seiten, Aquarelle und so weiter. Das handelte von einem kleinen Jungen, der einen Dämon beschwört. Ein Fehler machte im Beschwörungskreis den Dämon.
00:22:55
Speaker
ähm, haut ihm die Faust in den Kopf und schnippt die Augäpfel hinten so mit den beiden Fingern so raus. End of story. Diesen Ding. Ähm, ja, hat nicht geklappt. Aber auf jeden Fall, diese, ähm, dieses Dämonenthema hab ich immer schon gehabt, das kam, und das war eigenartig, dass dann Matze ausgerechnet damit um die Ecke kam und dann, ja, nehme ich gern. Also insofern war diese,
00:23:22
Speaker
Zutatenliste war schon sehr attraktiv für mich. Die Struktur und dass das Ganze in so einem urbanen Setting spielt und sich dann auch durch eine ganz konkrete Stadt abspielt, das hat mir ein bisschen Angst gemacht.
00:23:40
Speaker
man kann nicht irgendwie mal gucken, dass das Gebäude so und so gezeichnet wird, sondern man muss dann schon der Vorlage gerecht werden. Und den anderen habe ich dann selber. Also da bin ich dann lieber in fantastischen Welten unterwegs, was mich dann irgendwie freier macht. Und das waren also Teile vom Setting zumindest, die mich so, okay, das wird eine Herausforderung. Die Geschichte an sich, dass die so, die war am Anfang noch roh, muss ich sagen, und die war auch noch ein bisschen
00:24:08
Speaker
Platter, könnte ich auch sagen. Also war einfach so, ja, da passiert das und dann lustig, lustig, fertig. Das hat einfach noch ein bisschen mehr... Ich weiß mal so.
00:24:21
Speaker
Aber wir haben die Bögen einfach, wir haben die Peaks und die Highs und die Lows einfach noch ein bisschen in die Extreme gezogen und wir haben der ganzen noch eine emotionale Tiefe gegeben. Das hast du ja gemacht, Matze. Wir haben die Welt noch ein bisschen ausgekleidet. Ich durfte das Ganze noch mit unserem schönen Höllenkonzept bereichern und dann ist es halt irgendwie zu dem geworden, was es jetzt ist.
00:24:45
Speaker
Aber das wäre es nie geworden, wenn ich von Anfang an nicht irgendwie auch Bock drauf gehabt hätte. Das klingt aber so, als wärst du tatsächlich auch direkt mit so einem zeichnerischen Blick da reingegangen. Du bist jetzt von der Grundlage der Story sofort dahin gesprungen, dass du die Settings überlegt hast.
00:25:04
Speaker
Ja, ich denke sehr bildlich und aber auch atmosphärisch zum Teil, dass ich dann denke so, wie wird sich das anfühlen? Also es ist ja manchmal ein Druckschluss, ich halte das dann für Bilder und spreche darüber, aber es sind ja nicht wirklich Bilder in meinem Kopf, aber es ist sehr, es sind Stimmungen, es ist ein Gefühl dafür und natürlich ergibt sich aus diesem Gefühl so eine Projektion.
00:25:28
Speaker
So eine Bilderwelt. Kommen wir gleich noch mal drauf zu sprechen. Matze, du hast gerade jetzt schon direkt von Drehbuch gesprochen. Du arbeitest ja normalerweise oder viel fürs Fernsehen, bist also so wie Jan in Designs denkt oder in Bildern denkt, wahrscheinlich zänisches Schreiben auch.
00:25:50
Speaker
relativ gewohnt, sage ich jetzt einfach so. War dadurch dann das Comic-Schreiben, wir sprechen da ja von einem Szenario auch, aber im Endeffekt sind es ja auch eine Aneinanderreihung von Szenen, nur dass die anders aufbereitet werden. Fiel dir das leicht? Lag dir das nahe? Oder war es trotzdem was komplett anderes als jetzt eine, weiß ich nicht, eine Episode für eine Serie zu schreiben?
00:26:18
Speaker
Also in vielerlei Beziehungen ja und in vielerlei Beziehungen nein. Das ist eine diplomatische Antwort. Aber ja, also da gibt es natürlich große Analogien so. Im Großen und Ganzen eine Geschichte hat im Fernsehen und auch im Comic irgendwie einen Anfang, einen Schluss und hat einen Bogen dazwischen.
00:26:35
Speaker
Und wie du das dann konkret ausgestaltest, da gibt es dann aber doch erhebliche Unterschiede. Also ganz zu schweigen natürlich, dass man, wenn man wirklich am Schluss das Skript für einen Comic schreibt, dass man dann halt natürlich auch so Dinge bedenken muss wie Seitenumbrüche oder Panelgrenzen oder wie man Leute
00:26:58
Speaker
wie man eine Figur über eine Seite führt, damit man die nicht verliert. Das ist natürlich nochmal eine ganz andere Geschichte beim Comic als bei einem Drehbuch für irgendein serielles Fernsehen oder Film.
00:27:17
Speaker
Buch. Ja, das ist auf jeden Fall noch mal was anderes. Aber so vom Erstellen der Geschichte her ist es eigentlich ein ganz ähnliches Verfahren. Man fängt an eben, also man kann im Prinzip alles auf mit Stichpunkten machen und kann daraus dann auf verschiedenen Ebenen einen Text, einen kompletten Text rausschreiben. Man kann so ein Exposé rausschreiben, man kann ein Treatment schreiben und dann erst so, wenn man das eigentliche Skript mit den Dialogen und den Panel-Einteilungen macht, da wird es dann sehr anders.
00:27:47
Speaker
Und was ich halt auch gemerkt hab, also ich hab die letzten Jahre hauptsächlich soap geschrieben. Und das ist halt sehr Figuren getrieben und sehr dialog gesteuert im Wesentlichen. Wo ich mich komplett verschätzt hatte, waren Action-Szenen. Also wenn du in einem Treatment so eine Action-Szene schreibst, zum Beispiel Nada und Luca prügeln sich, da ...
00:28:12
Speaker
schreibst du das innerhalb von einem Absatz, und wenn du dann das übersetzt wirklich in einen Skript für einen Comic, bist du ganz schnell bei 20 Seiten und denkst, oh, das dauert ja viel, viel länger, wie ich gedacht habe. Verstehe, ja, ja. Ja, also bei so Comics, also bei, nee, Quatsch, bei so einem Drehbuch ist es eigentlich so, dass man so im Großen und Ganzen sagt, so eine Drehbuchseite entspricht so einer Minute ... gesehener Zeit dann etwa. Ja.
00:28:41
Speaker
Pi mal Daumen. Und beim Comic ist das halt so ganz und gar nicht. Also so eine Action Szene in so einem Comic...
00:28:48
Speaker
da vergeht halt auf 20 Seiten irgendwie eine Minute. Und das ist etwas, was so ein Learning für mich war bei der ganzen Geschichte auch. Das fand ich auch sehr spannend, ehrlicherweise. Ja, aber das ergibt Sinn, also so medientheoretisch. Aber es ist interessant, sich das mal bewusst zu machen. Da müsst ihr auch mal drauf achten, liebe Hörerinnen und Hörer, wenn ihr diesen Vergleich tatsächlich mal zieht, vielleicht sogar bei einem ...
00:29:11
Speaker
bei irgendeiner Comic-Verfilmung oder sowas gibt es ja auch jede Menge. Wenn ihr beide Versionen kennt, sowohl die Adaption als auch den Comic selbst, das, was Matsuda beschrieben hat, ist ein ganz häufiger Punkt, dass Dialoge im Comic teilweise super wenig Platz einnehmen, wenn man den Text einfach dicht genug setzt.
00:29:30
Speaker
Aber es gibt dann auch umgekehrt Beispiele für so, also wir nennen das im Verlag immer Talking Heads. Das ist ehrlich gesagt so ein bisschen bei Comic-Zeichnern korrigiert mich, wenn es nicht stimmt, so ein bisschen so ein Anfängerfehler, ein Anführungszeichen.
00:29:46
Speaker
Wenn Dialoge wahnsinnig gestreckt wirken, weil jeder einzelne Satz ein eigenes Panel kriegt und dann die ganze Seiten stohvoll mit Köpfen sind, die sich gegenseitig Dinge sagen, ist halt zum Lesen nicht besonders ansprechend, passiert aber relativ oft. Das ist auch kein Spaß.
00:30:05
Speaker
Und es deutet dadurch halt, da hat eigentlich niemand dran Spaß so richtig. Es deutet meistens darauf hin, dass sich da irgendjemand nicht genug Gedanken gemacht hat auf dem Weg von der Idee zum Comic.
00:30:20
Speaker
Aber es ist ein interessanter ansatz kann man kann man gut mal zu hause also hausaufgabe für alle die zuhören sucht euch ein schönes beispiel daraus wo man das gut vergleichen kann und dann sag mal zwei seiten esse reichen wir.
00:30:36
Speaker
Okay, der Mitmach-Podcast. Der Mitmach-Podcast. Korrigierst du das dann auch, wenn die das einschickt? Ja, ich stelle einen Werkstudenten dafür ein. Ah ja, okay. Wie ein echter Professor das auch machen würde. Übrigens, ne? Also, schön an irgendwelche Hivis abdrücken. Aber da haben wir uns auch ganz schön eingespielt, Mats und ich, irgendwie, was passiert in einem Panel alles. Also, das ist ja quasi, wenn du nur Dialog hast, dann hättest du das Beispiel Talking Head.
00:31:05
Speaker
Es passiert nichts anderes als der gesagte Satz. Oder es passiert parallel was nebenbei. Was macht denn die Figur nebenbei? Nimmt die gerade ein Tier aus oder fährt den Auto? Oder gehen die gemeinsam von A nach B? Oder dann wieder ins Extrem überzogen? Im Hintergrund sieht man das und das. Im Vordergrund unterhalten die sich, während der eine dem anderen den Schlüssel in die Hand wirft und der aber Probleme hat, den zu fangen. Da brauchen wir mehrere Panel für. Also da haben wir, das war so ein Regler,
00:31:35
Speaker
Sie haben manchmal nicht auseinandergefunden. Das ging auch ziemlich schnell, fand ich. Also, dass wir da so in einen guten Rhythmus gekommen sind. Was hält ein Panel aus an Informationen? Und was braucht es? Vor allem nichts. Ja, finde ich auch. Der Lesefluss vom Endprodukt ist auf jeden Fall super. Das war uns auch sehr wichtig. Denke ich mir. Habt ihr ja auch im Power-Podcast, der übrigens schon vor diesem hier aufgenommen wurde. Darum kann ich da die ganze Zeit darauf referenzieren.
00:32:05
Speaker
Andreas konnte aber nicht wissen, worüber wir hier sprechen. Also ich weiß schon, was in dem anderen Podcast, der jetzt gerade erschienen ist, gelabert wurde, aber ihr wusstet es damals noch nicht, was ihr jetzt sagen würdet. Nur mal so aus Transparenzgründen diese Anmerkung. Da seid ihr ja aber auch ein bisschen drauf eingegangen. Darum gehen wir jetzt einfach mal zu meinem nächsten Überthema weiter. Zu den, ja, ich hab's mal Themen genannt. Ich meine damit aber auch so übergeordnete
00:32:35
Speaker
Themenkomplexe oder es ist ein fancy word was man da vielleicht auch nehmen kann so ein bisschen die das was das was man sieht wenn man mal einen schritt zurück geht und nicht die einzelnen Szenen sich anguckt sondern sich überlegt was ist eigentlich so die was sind so die zusammenhängende die zusammenhänge oder die übergeordneten teile der story.

Toxische Beziehungen im Comic

00:32:56
Speaker
Da fang ich einfach auch direkt wieder mit Matze an, der die Story ja in erster Instanz geschrieben hat. Wobei Jan ja vorhin auch schon meinte, die Story ist tiefer geworden mit der Zeit. Also ist mehr Emotion reingekommen, ihr habt die Höhen erhöht und die Tiefpunkte tiefer gemacht. Was würdest du denn so in eigenen Worten sagen, was sind denn die Themen, die ihr in einem verdammten Handschlag behandelt?
00:33:24
Speaker
Also für mich war ein ganz großes Thema, was wir, also beim Schreiben war ein großes Leithema das Thema toxische Beziehungen. Und das spiegelt sich auf ganz verschiedenen Ebenen. Also da gibt es einmal Luca und Lilly, es gibt Luca und Janis, es gibt Nada und Ante, es gibt Fafnir und Frigg. Und jedes dieser Pärchen ist auf ihre ganz eigene Art und Weise
00:33:47
Speaker
Ja, irgendwie schrecklich. Ja, Luca und Lilly, weil sie einfach nicht zueinander passen, aber dennoch nicht voneinander lassen können. So Nada und Ante, weil sie perfekt zueinander passen, sich aber in ihren ganz negativen Eigenschaften nur verstärken und dann gemeinsam eigentlich erst wirklich zu der der Bedrohung werden, wie sie sie dann sind. Ja, und ja, und Frigg und Fafnir sind toxisch, weil sie beide schlicht und einfach Monster sind.
00:34:20
Speaker
Es ging mir darum, irgendwie fast jede Geschichte, die es gibt, sei es jetzt im Comic oder im Film oder in der Serie, ist irgendwie auch eine Liebesgeschichte. Und so variantenreich, wie man sowas auch irgendwie erzählen kann,
00:34:35
Speaker
ist die Moral von der Geschichte am Ende doch immer irgendwie, ja, love conquers all und Liebe ist das unbedingt der strebenswerte Ideale und so. Ja, und ich wollte einfach mal so diesen Aspekt beleuchten, ja, manchmal ist es das halt auch einfach nicht.
00:34:51
Speaker
Ja, der Dämon steht in unserer Geschichte auch so ein bisschen, ja eben auch so ein bisschen für das Toxische, was sich dann in diese Beziehung von Luca und Lilly auch schleicht und was sie auch nicht loswerden. Das war für mich so ein Leitmotiv, keine Ahnung.
00:35:11
Speaker
Ja, das greift auch wieder darauf zurück, was ich vorhin meinte, es gibt in der Story auch eigentlich einfach keine Helden. Es gibt nur Personen, an denen die Handlung hängt und Personen, denen die Handlung weniger hängt, was den Fokus angeht. Aber das war tatsächlich auch was, worüber wir in der Redaktion dann irgendwie zwischenzeitlich diskutiert haben, als dann ein paar Leute das fertige Buch gelesen hatten.
00:35:37
Speaker
Mein Ansatz war, im Grunde sind das alles schlechte Menschen und teilweise riesige große Arschlöcher. So, sorry. Es ist auch euer ... Luca ist ja irgendwie auf so eine gewisse Art auch charmant darin, dass er so ein Vollidiot ist. Aber eigentlich so mit der Untreue und dem ganzen Kram ist das auch kein guter Typ. Also, ist so mein Take auf das Ganze, widersprecht mir gerne.
00:36:03
Speaker
Das werde ich nicht. Also Luca ist, also ja, also es sind schon alles irgendwie Anti-Helden und nicht unbedingt sympathische Figuren, aber es sind, es sind sympathische Loser auf ihre Art und Weise auch. Also ob Luca jetzt untreu ist und so, das ist ja jetzt auch... Interpretation. Ja, das stimmt, das stimmt.
00:36:27
Speaker
Ähm ... ja, aber im Endeffekt ist das auch ... also eigentlich schon irgendwo auch meine liebste Figur irgendwie. Weil er so ... weil er irgendwie so menschlich und unperfekt auch ist. Also deswegen auch eigentlich. Ja. Ja, nein, also ... ich wollte damit auch gar nicht sagen, dass die Figur nicht irgendwie interessant und auch ein Stück weit ... Jede ist auf ihre Art so ein bisschen nahbar, aber auf andere Arten dann auch wieder ... weird.
00:36:55
Speaker
Ja, das sind sie auf jeden Fall. Gab es denn auch Themen oder irgendwelche übergeordneten Sachen, die dann irgendwie plötzlich da waren oder wo du hinterher gesagt hast, ach, das ist jetzt auch noch irgendwie mit drin? Also zum Beispiel gibt es irgendeine Moral von der Geschichte, was diesen faustischen Pakt angeht zum Beispiel? Oder ist das mehr so offen gehalten als Interpretationssache für die LeserInnen?
00:37:23
Speaker
Ich weiß jetzt gar nicht so genau, was du an der Stelle meinst. Ja, es ist vielleicht auch ein bisschen spoilerig, glaube ich. Aber anders, ich formuliere es mal anders. Ist das mehr so ein Story-Aufhänger gewesen einfach oder wolltest du?
00:37:39
Speaker
Also, keine Ahnung. Wenn man das ... Als ich das zum ersten Mal in den Klappentext gelesen hab, dachte ich, ah, okay. Da wird dann irgendwie so ein dämonischer Pakt eingegangen. Und dann muss der Held oder der Antiheld die Konsequenzen daraus tragen. Und am Ende steht vielleicht irgendeine Lehre. Nicht, dass das jetzt unbedingt so sein muss, aber ... Okay, vielleicht erklär ich's auch wirklich nicht so gut.
00:38:08
Speaker
Also, hm, schwierig. Also ... Wenn du mich jetzt fragst, ob Luca im Laufe der Geschichte irgendetwas gelernt hat ... Ja, ja, ja, okay. Ja, ja, ja. Dann würde ich sagen ... wie man's nimmt. Sehr gut.
00:38:29
Speaker
Es ist ja vollkommen okay da jetzt keine klare antwort zu haben. Mich interessiert nur wirklich deine Sichtweise darauf, das ist es was ich eigentlich haben will. Ich würde kurz glaube ich was sagen wollen, das ist halt die
00:38:46
Speaker
die Dekonstruktion dieser romantischen Beziehung wahrscheinlich ist, die Matze vorhin angesprochen hat. Also, dass man halt denkt, das ist die Bedrohung, die in unser Leben kommt. Und wir haben ja auch so ein bisschen die Vorliebe für so Horrorplot-Geschichten.

Monster als Metapher für toxische Beziehungen

00:39:00
Speaker
Also, es hat ja auch so ein bisschen Horroranleihen. Und wird das Monster am Ende bezwungen? Und es geht ihnen gut allen? Oder gesiegt das Monster? Das ist ja quasi so ein bisschen das, was man bei diesen
00:39:12
Speaker
Monster-Geschichten sonst so das Thema ist. Und unser Monster ist ja quasi das Beziehungsmonster. Also an dem Rundenpakt ist ja die extremste Form einer Beziehung, die man eingehen kann, wahrscheinlich. Und wenn wir quasi
00:39:31
Speaker
unserem Leitmotiv mit den toxischen Beziehungen folgen und wenn wir vielleicht sogar ins Spoiler Areale gehen, dann wird am Ende selbst das hier aufgebrochen. Dann ist ja noch nicht mal so, dass das eine oder das andere passiert, sondern wir haben was anderes und wir merken, dass es komplexer ist und dass es sich in einer Endlosigkeit verstrickt und dass wir erstmal, dass die Figuren erstmal ein bisschen was
00:39:53
Speaker
was lernen müssen und dass sie das im Endeffekt nicht so richtig tun, also ein paar Sachen lernen sie im Verlauf der Action, sie wachsen über sich hinaus an manchen Momenten, aber im Endeffekt ist dann vielleicht nur eine der Pointen, dass das hier an manchen
00:40:11
Speaker
Stellen, wo sich alle, wo alle selbstverständlich davon ausgehen, dass sich Dinge ändern, dass sich da plötzlich mal nichts ändert. Und dass dann vielleicht sogar der Dämon sich darüber, die nicht vorhanden Haare rauft. Also das, das könnte vielleicht auch so ein bisschen der der Knackpunkt an der ganzen Sache sein. Ja, ich hoffe, das hat nicht zu sehr gespoilert. Ich glaube, ich glaube nicht. Also ich glaube, es ist, also ich hätte jetzt an der Stelle unserer Hörerinnen und Hörer eher
00:40:39
Speaker
Wer jetzt eher interessiert, was du damit genau meinst. Jetzt muss man's lesen. Jetzt muss man's lesen, ja, ist echt so.
00:40:47
Speaker
Ich kann auch noch mal in die Tiefe gehen. Nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee, nee
00:41:10
Speaker
Die Story, Jan hat's auch schon anklingen lassen, oder die Handlung, die Action, ist ja alles andere als PG-13. Also, da spritzt einiges an Säften durch die Gegend, sag ich mal. Eingeweihte sind auch einige zu sehen. Und auch die ... Also, ich sag mal, die Themen, die so vorkommen, sind ja auch nicht grade jugendfrei. War das was, was von vorne her ... Ich kann's.
00:41:38
Speaker
Die sind nicht ganz jugendfrei. Die Darstellung ist vollkommen in Ordnung, aber die Themen an sich würde ich jetzt in einem Kinderbuch nicht unbedingt erwarten. War das was, was von vornherein wichtig oder Teil des Projekts war, Matze? Oder ist das irgendwas, was dann irgendwie da reingekommen ist, weil's dir richtig oder natürlich erschien? Quasi.
00:42:06
Speaker
Nee, das war schon relativ frühzeitig einfach mit drin. Also ich bin ein großer Fan auch von Garth Babies zum Beispiel. Und von daher große gewalttätige Geschichten, die schrecken mich nicht ab. Da habe ich auch viel Freude daran. Und ja, also ich wollte auch mal einfach so richtig auf die Kacke hauen. Wie gesagt, ich mache viel Nachmittagsfernsehen.
00:42:29
Speaker
Und da muss man immer sehr mit dem Jugendschutz aufpassen. Und das war so, nö, hier gibt's keinen Jugendschutz. Ich darf hier so etwa machen, was ich möchte. Wuhu, ich mach alles, was ich möchte. Und das war so das Ergebnis davon. Die Themen haben dir, aber das hat dir ja wahrscheinlich gelegen, oder? Du bist ja auch Fan von dieser ganzen, ich weiß gar nicht, wie man das genau nennt, aber diesem Typ von britischen Comics.
00:42:51
Speaker
Garth Ennis, Warren Ellis und so weiter. Hab ich eine Zeit lang genossen und sehr gern gelesen. Mittlerweile habe ich mich da ein bisschen weiter von entfernt. Aber es ist in der Familie geblieben. Ich bin da, glaube ich, ähnlich wie Matze. Ich habe ja als Dienstleistender Illustrator mache ich dann oft Dinge, die gefällig sein sollen und auch für Kinder und so.
00:43:20
Speaker
Da hab ich auch echt Lust gehabt, mich auszutoben. Und ich hab da auch einfach eine biblische Freude dran, wenn da mal irgendwo ein Körperteil abfetzt oder so. Das lieb ich, wenn ich Spiele zocke oder wenn ich das in einem Film sehe. Wenn das halt in so einem übertriebenen und sich selbst nicht ganz so ernst nehmenden Kontext ist. Also sprich so ein bisschen diese Splatter-Geschichten, die sind ja so übertrieben, da kann man ja gar nicht mehr das so ernst nehmen,
00:43:49
Speaker
zum Beispiel, wenn ich jetzt einen Antikriegsfilm gucken würde und so weiter, würde ich das ganz anders aufnehmen. Also das kommt nicht auf den Kontext an. Und wir wollten natürlich eher in diese bunte, übertriebene Welt. Wahrscheinlich sprichst du auch noch ein bisschen die BDSM-Thematik an. Das geht ja dann auch nochmal ein bisschen in
00:44:09
Speaker
Also es gibt da Gummipenisse, die irgendwo in der Ecke rumstehen, die Leute tragen irgendwelche Outfits, wo ihnen komische Blasebälger aus irgendwelchen Körperöffnungen ragen und so weiter. Das deutet ja auch auf irgendwelche Praktiken hin, die definitiv nicht jugendfrei sind. Wir werden nicht explizit in dem Comic, aber wir sind, wir deuten das an, wir zeigen die Ästhetik, wir tauchen in diese Welten ein und wir, ich glaube, wir
00:44:36
Speaker
Das nimmt sich ja auch selber nicht ernst. Ich hoffe, dass ich jetzt nicht in Communitys auf den Schlips getreten bin. Aber es war einfach Spaß an der Stelle. Ich als Zeichner habe mich jetzt da jetzt sechs Jahre oder wir haben uns beide auch so jahrelang damit beschäftigt.
00:44:56
Speaker
Und das muss man mit etwas tun, womit man sich gerne auseinandersetzt. Da muss man auch ehrlich zu sich sein, was man auch so liebt, was man gerne schaut, was man gerne umsetzen möchte. Und so ist das dann auch sehr stark davon beeinflusst gewesen. Du hattest vorhin schon erwähnt, dass die Dämonen dir leicht gefallen sind, so vom Design-Standpunkt her. Wie sah es mit den anderen Figuren aus? Wir hatten es ja schon gesagt, es gibt im Grunde
00:45:25
Speaker
so ein paar paar Konstellationen. Neben den vielen, die ihr jetzt schon gelernt habt, gibt's natürlich auch noch den dunklen Magier Bosch, der die Story irgendwie so ein bisschen los tritt, weil er derjenige ist, der den Dämonenpakt als Erster hatte. Ja. Und dann hat Luca auch noch seinen Kumpel, dessen Name ... Kevin, glaub ich, ne? Kevin, ja. Proto-Kevin. Ja. Das sind so ... Das ist so der Hauptcast. Ja.
00:45:54
Speaker
Wie leicht fiel dir das mit den anderen Charakteren? Vor allem das Design von Luca war ja wahrscheinlich relativ wichtig, weil ja echt viel zu sehen ist. Ja, also die Figurenentwicklung zog sich tatsächlich über einen ganzen Zeitraum hinweg. Also wir sind ja 2018 auf euch zugetreten mit dem Konzept, da sahen die Figuren noch ein bisschen anders aus. Dann haben wir ja dieses
00:46:16
Speaker
Roughboard gemacht und wenn man irgendwie Seite für Seite für Seite Figuren zeichnet, dann verändern die sich einfach, weil man auch lockerer mit denen wird. Und ich hatte mir sowieso schon geplant, dass ich danach nochmal ein ordentliches Characterdesign machen würde. Also einfach Turnarounds, die Leute von vorne, hinten von der Seite zeichnen, verschiedene Outfits entwerfen, Farbkonzepte entwerfen und so weiter. Und da
00:46:40
Speaker
ging es dann auch darum, die dann auch festzumachen und sagen, so sieht die Figur jetzt aus und die wird sich noch ein bisschen jetzt in den Reihenzeichnungen des Comics verändern, aber wir bleiben jetzt bei dieser Sache. Sich festzulegen ist eine Sache, ist schon ein bisschen schwieriger zu sagen, das ist es jetzt und wir bleiben dabei. Die individuellen Figuren an sich waren auch nochmal eine andere Geschichte. Also Kevin, um mit dem jetzt mal zu beginnen,
00:47:09
Speaker
Der war immer irgendwie schwierig. Ich weiß gar nicht, woran das lag. Ich wollte den irgendwie brav und lieb und irgendwie so einen Kumpeltyp haben, aber ich wollte den irgendwie auch so
00:47:21
Speaker
Das sollte halt einfach so ein Surfer-Dude... Kennt ihr aus den 90ern noch Dawson's Creed? Ich hab das nie gesehen, aber da gab's so einen schönen Weg als Hauptfigur. Und den wollte ich als Kevin haben. Okay. Aber als mobblige Version sozusagen. Ich wollte grad sagen. Genau. Hat einfach ein Wolchlein, das ein bisschen ist. Ist halt ein dicker Dawson sozusagen, aber hat halt wunderschöne Augenbrauen, tolles Zauberhaar, sowas halt. Und dann hab ich die ganze Zeit nicht getroffen. Und da hab ich irgendwie die ganze Zeit dran rumgekrampft.
00:47:51
Speaker
Bei Luca war so eine Sache, da hatte ich von Anfang an mit Matze im Gespräch so, ach ja, das wird so ein Loser-Typ. Ich hatte sofort Bam Boom Bang im Kopf mit Cake gespielt von Oliver Kuritke. Ich hatte Jesse Pinkman im Kopf von Breaking Bad. Und ich hatte Ranton von Trainspotting gespielt von Jürgen McGregor im Kopf. Also alles so ein bisschen. Dafür hat er aber noch so viele Haare, der Gute.
00:48:17
Speaker
Ja, das stimmt. Und im Endeffekt haben wir sie dann auch immer ein bisschen mit Tieren in Verbindung gebracht. Das ist ja auch ein bisschen die Disney-Way. Das heißt, die Menschen alle so ein bisschen aussehen wie Tiere. Und der Luca sollte immer so große Zähne haben. Sollte ein bisschen wie so ein Affe sein, wie so ein Fluchttier, was sich immer umguckt und immer am Wegrennen ist. Er rennt ja die ganze Zeit irgendwie fort. Ja. Auch diese leckt dann immer seine großen Affenzähne. Aber das erkenne ich wieder. Das erkenne ich wieder. Ja.
00:48:48
Speaker
Voll, ja. Und ein bisschen ist dann halt auch passiert, dass ich mich selber gezeichnet habe dabei. Und hab dann gemerkt, irgendwann wird man wahrscheinlich, Leute, die mich irgendwann mal sehen oder in Social Media mal sehen, die werden die Ähnlichkeit leider feststellen. Aber ich
00:49:05
Speaker
Aber irgendwann habe ich einfach kapituliert und gesagt, okay, ich werde jetzt hier nicht mehr versuchen, diese anderen zu treffen. Im Endeffekt ist es ein Kompromiss und das passt jetzt einfach. Dann sieht er mir halt ähnlich. Ist okay. Ich glaube, das passiert immer irgendwo. Also könnte ich mir vorstellen, dass das sehr vielen Zeichnerinnen und Zeichnern so geht. Ich finde es stört aber auch nicht. Nee, das ist wahrscheinlich auch.
00:49:30
Speaker
Bei AutorInnen fällt es wahrscheinlich nicht so oft, dass die sich selber auch in viele Figuren reinschreiben. Ja, mehr mal weniger. Das sieht man da nicht so krass. Es gab noch ein paar andere Entwicklungen, Nada und Ante zum Beispiel, die haben sich extrem verändert. Die waren am Anfang so super generisch und Nada ist ja mittlerweile so eine richtig krasse, also von ihren Shapes und so, wie sie aussieht.
00:49:54
Speaker
Da hab ich mich mega gefreut, dass sie da so eine Veränderung durchgemacht hat. Und Ante, an dessen Körper hab ich halt auch... Mittlerweile geht das. Mittlerweile kann ich ihn zeichnen. Aber es gab so eine Phase, kurz bevor es so in die Pencils ging, wo ich mir richtig einen abgebrochen hab. Ich hab den wie so einen Wrestler, wie so einen osteuropäischen Wrestler mit so einer... Ja.
00:50:20
Speaker
richtig robusten riesigen Bagger-Schaufel-Hände-Figur und so und da ging es dann teilweise, dass dann die Basics gar nicht mehr funktionieren. Du bist so ein bisschen wie ein Arm und wie ein Bauch zu zeichnen ist und so. Nein, es geht gar nichts mehr. Und dann kam so ein Knackpunkt und dann lief das. Aber das war
00:50:37
Speaker
Er war ein bisschen von Schmerzen begleitet. Bosch lief super, war klasse. Lilly hat auch eine Veränderung gemacht, es tat auch zwischenzeitlich mal weh, aber machte dann irgendwann richtig Spaß, wenn es toll funktioniert hat. Es gibt im Comic so ein paar Panel, wo sie irgendwie Luca küsst und so.
00:50:52
Speaker
Freue ich mich so wie das rausgekommen ist bin ich glücklich dass sie einen sehr schönen blick drauf finde ich dass die die kursszenen die wirken. Auf eine gewisse also weiß nicht irgendwie so natürlich ist mich ich glaube ich glaube ich kaufe den panel ab dass die beiden in sehr in dem moment in dem moment haben vielen dank das freut mich ist das das fiel mir tatsächlich auf.
00:51:17
Speaker
Ja, das fand ich auch übrigens. Es hatte sehr oft so was ganz ehrliches Emotionales, als wäre das so ... Ja, als würde man halt wirklich Menschen dabei zusehen. Das war ich auch sehr beeindruckt, als ich die zuerst gesehen hab. Wahrscheinlich weil es kein so naturalistischer Stil ist, sondern eben so ein cartooniger ...
00:51:35
Speaker
Disney ist eigentlich nicht ganz der richtige Vergleich, aber ich glaube, ich weiß schon, was du meinst. Was ist denn deine Lieblingsfigur, Matze, jetzt so, nachdem alles ausgezeichnet ist und fertig? Gibt's da... Oder jetzt muss Jan mal kurz weghören, vielleicht habe ich... Nein, nein, nein.
00:51:56
Speaker
Nein, also ich liebe wirklich jede einzelne Figur und finde jede auf ihre Art und Weise großartig. Ich glaube für mich ist halt trotz allem irgendwie auch der große Star ist Fafnir einfach, weil er so ein ganz outländisches Design halt irgendwie einfach hat und so erstaunlich gut funktioniert. Also er hat ja keine Augen, er hat keine Nase und du kannst ihm trotzdem jede Emotion ablesen und er ist gleichzeitig
00:52:24
Speaker
Er ist gleichzeitig irgendwie so erschreckend und gruselig und gleichzeitig kann er heute auch echt lustig sein. Also das funktioniert, finde ich, mit der Figur, die Yandere entworfen hat, unglaublich gut. Und darum ist, glaube ich, ja doch, Fafnir ist für mich schon die Lieblingsfigur. Ja, er schließt sich mir voll. Es ist sowohl, es ist ein interessantes Spagat und sehr gut gemachtes Spagat, dass er sowohl
00:52:48
Speaker
Bedrohlich wirkt aber auch humorvoll. Man kauft ihm beides, finde ich ab. Die Comic-Relief-Szenen funktionieren, aber auch die Szenen, in denen er den Dämon raushängen lässt und sie den Kölner Domenschutt unter Aschen legt. Also nicht wirklich, aber vom Prinzip her.
00:53:08
Speaker
Das ist echt gut geworden. Ich habe ja immer so ein bisschen Fable für Koloration. Das ist so ein Thema, was ich in dem Podcast hier immer ganz gerne mal anspreche und wo ich auch meine Hörerinnen und Hörer, unsere Hörerinnen und Hörer immer gerne mal darauf hinweise, dass man da, wenn man Comics liest, auch mal ein Auge drauf wirft, dass man Farben nicht einfach so als gegeben hinnimmt.
00:53:30
Speaker
Sondern auch mal explizit darauf achtet was was sind hier gab es hier irgendwelche konzepte wie wie sieht die palette aus welche farben wurden nicht verwendet. Über eine scene was macht das eigentlich mit mir beim lesen dass die farben so oder so gewählt sind ja an die du hast ja tatsächlich.
00:53:51
Speaker
Ich wollte schon sagen in haptisch, haptisch ja sowieso, aber deine Vorzeichnungen sind ja tatsächlich physisch. Ein verdammter Handschlag ist ja nicht komplett am Computer entstanden, sondern du hast ja auf Papier tatsächlich gezeichnet. Die Farben kamen dann aber, ich wollte sagen natürlich, aber natürlich digital. Man kann natürlich auch direkt kolorieren, aber es macht heutzutage wirklich kaum noch jemand.
00:54:17
Speaker
Wie würdest du dein Farbkonzept beschreiben? Du hattest den Comic ja schon komplett fertig, bevor du die Farben draufgemacht hast.

Entwicklung des Farbschemas

00:54:25
Speaker
Ja. Hattest du da irgendwie so einen klaren Farbplan, so und so soll das aussehen? Oder hast du erst mal experimentiert? Ich hab keine Vorstellung davon tatsächlich. Natürlich hat man eine Menge Zeit, sich zu überlegen, wo die Reise hingehen soll. Ist auch sehr wichtig,
00:54:47
Speaker
seinen Kopf voll lädt mit Vorstellungen, wie das alles werden soll, damit das umso leichter dann von der Hand geht, wenn's dann soweit ist. Also, ich hab mir die Gedanken schon während der Pencils, während der Entwurfszeichnungen und während der Inkings dann schon gemacht, wie manche Szenen werden sollen. Bei manchen hatte ich dann teilweise noch keine Vorstellungen. Und sofern hat sich das irgendwie langsam unorganisch bilden können. Ich hab mir ... ähm ...
00:55:17
Speaker
Anfangs so überlegt, dass die Inkings die Hauptlast tragen sollen, dass ich da halt schon so ein bisschen mit Schwarzflächen und mit Schrafur und so weiter irgendwie Schatten und so weiter geben und so, dass die Kolleration eher dezent sein sollte, weil ich mich von mir selber kenne, dass ich gerne ballere. Es ist wieder ballerig geworden dadurch, aber ich glaube, ich habe mich an gewissen Stellen dann wieder zurückgehalten. Also es hatte
00:55:46
Speaker
Es hat ein paar Dinge gebraucht. Zum einen haben wir ein erstes Kapitel, was sehr nicht chronologisch erzählt ist. Wo wir Erzählaraben haben und Figuren erzählen. Und wir haben dann auch so überlegt, dass Figuren in der Erzählung drinstehen, quasi wie so Plasmageister und sagen, hier, das ist da und da passiert. Und dann kam der rein und so. Da sind die dann zum Beispiel
00:56:15
Speaker
Da gibt es eine Szene, da habe ich mir von Anfang an gedacht, okay, das wird November sein, das wird diesig sein, wir lassen das bei Gelb-Blau tönen, irgendwie die Leute sind auf den Straßen, das ist so ein Nicht-Licht einfach, weil die Sonne nicht eindeutig zu sehen ist, sondern hinter den Wolken fahrend ist und die Leute feiern draußen und dieses Nicht-Licht
00:56:36
Speaker
Kevin in die hölzerne Bude da rein und dann sitzen die beiden Charaktere da und trinken schon ihr erstes Bier. Und dann erzählen die sich die Geschichte oder Luca erzählt Kevin die Geschichte. Insofern sind sie dann auch eher gelb und tauchen in den anderen Szenen auf.
00:56:49
Speaker
die da erzählt werden. Diese Szenen sind dann natürlich dann nicht gelb. Ich hab mir dann auch schon gedacht, die Hölle und solche Dämonen, die sind dann auf jeden Fall, ist zwar ein Klischee, dass das rot ist, aber für mich war das immer so, dass die auch eher so ein violettes Rot dann sind, irgendwie was so ein bisschen quietschiger irgendwie glühen kann und wo ich es dann halt auch steigern kann mit einem Gelb, was nochmal in der
00:57:10
Speaker
beim Farbkreis in andere Richtung geht, um noch mal eine weitere Temperaturstufe noch mal hochzudrehen sozusagen. Und dann treffen wir Bosch, der Luca das erste Mal von der Hölle erzählt, in einem Café. Und das Café ist dann grün. Warum ist das grün? Weil das im komplementellen Kontrast zu dem Rot der Hölle stehen muss. Damit ich so eine richtige Baller-Seite habe, wenn die da oben, da habe ich dann 20 Prozent Grün, Café und BOM!
00:57:37
Speaker
80 Prozent der Seite sind dann plötzlich in Rot und das haut dann so richtig rein. Also so ein bisschen farbleerisch wandern da schon so mit. Und ansonsten habe ich probiert, eigentlich viel zu entsättigen und dann eine Farbe zu haben, die richtig donnert. Das ist später dann ein bisschen schwieriger geworden, weil einfach so viele Sachen dann halt noch so passiert sind, die halt alle
00:58:06
Speaker
die halt alle schreien wollten und das mache ich dann auch ganz gerne mal über die Farbe und man will ja auch den Blick des Lasers lenken und muss halt manchmal gucken, den Kontrastpunkt irgendwo hinzusetzen und andere Dinge ein bisschen abzudimmen.
00:58:21
Speaker
Manchmal ist eine Szene so, weil sie beleuchtet ist, dann ist die Atmosphäre sehr wichtig. Wir haben die Kapelle der Heiligen St. Ursula zu mehreren Tageszeiten. Die ist innen drin mit Gold und Knochen ausgestattet. Da kommt von oben das Licht rein, dann haben wir dieses Goldene. Und unten passiert Magie, die leuchtet in der anderen Farbe. Da ist dann immer wichtig, dass man... Okay, das ist hier drin staubig, das ist zu der Tageszeit, aber irgendwie ist das der Rest des Raumes dunkel. Dass man sofort weiß, wie fühlt sich das an.
00:58:49
Speaker
Aber es gibt andere Panel, da ist es überhaupt nicht wichtig, wie die Atmosphäre ist, da ist es wichtig, wie ist die Emotion der Charaktere. Der ist wütend, der ist jetzt mal knallrot oder wir haben eine Action. Bei Actionszenen zum Beispiel habe ich es zum Teil so gemacht, Kampf zwischen Luca und Nada, viel weniger Schatten, alles fast zweidimensional, Hintergründe zurückgenommen und es sind nur noch diese beiden dynamischen Shapes, die sich kloppen.
00:59:14
Speaker
Solche Sachen oder Schlüsselmomente werden dann plötzlich flacher, weil ich in den restlichen Panels viel ausführlicher bin mit Lichtschatten und Highlights und so weiter.
00:59:30
Speaker
Die Domatmosphäre, da war ich ja in Köln selber da. Wir haben uns den Dom angeschaut, nicht nur einmal. Und auch, dass das so was Diesiges ist, dass man durch eine ganze Menge Luft durchschaut, weil das Gebäude so groß ist, dass es nach hinten blasser wird. Das sind so Sachen, die wollte ich natürlich dann gerne darstellen. Insofern wechselt sich dann so ein Naturalismus mit einem Expressionismus ab. Und ab und zu
01:00:01
Speaker
Ich habe am Anfang ein Farbkonzept auch für die Charaktere gehabt und dachte mir, so Lilly, wie wird grün? Und dann habe ich gemerkt, das passt überhaupt nicht, weil der Comic hauptsächlich vom Hintergrund her grün, grau, braun ist und Lilly muss hervorstechen und deswegen ist sie dann selber in ihrer Farbigkeit violett geworden, die Dämonen.
01:00:20
Speaker
Also Leute, ihr habt gehört, also ihr versteht jetzt vielleicht auch, was ich meine damit, dass das ein ganz interessantes Ding ist. Ich hoffe, ihr habt euch Notizen gemacht, nehmt euch den Comic mal zur Hand, ihr überprüft das. Da würde mir dann eine Seite Essay auch reichen. Also wir sind jetzt insgesamt bei drei. Oder mal so nebenbei.
01:00:41
Speaker
Matze, hattest du denn in dem Bereich dann überhaupt noch Input oder habt ihr da überhaupt noch einen Feedback Loop gehabt? Die Kolo kamen ja relativ spät und auch zu dem Zeitpunkt, wo Janna schon ein bisschen Deadline Stress hatte.
01:00:57
Speaker
Also zu diesem Zeitpunkt eigentlich nicht mehr. Ich hatte ursprünglich mal vorgegeben, dass Fafnir ein Feuerdämon sein sollte und Frigg ein Eisdämon. Dadurch war schon vorgegeben, dass da viel blau und roten Rollen spielen würden in diesem Game quasi.
01:01:18
Speaker
Aber davon abgesehen habe ich eigentlich, was die Farbauswahl angeht, komplett Jan Carte Blanche gegeben und hab mich da auch nicht mehr eingemischt, zumal wir ja auch eine Abgabefrist hatten. Und das ja dann auch mal fertig werden würde. Und alles, was ich von ihm bekommen hatte, sah halt einfach richtig gut aus. Und da hab ich mich dann halt komplett auch auf seine Expertise verlassen. Und wenn man es jetzt so anguckt, finde ich auch vollkommen zurecht. Alles wundervoll geworden. Vollkommen zurecht.
01:01:48
Speaker
Ich glaube durch wenig Input wäre das besser geworden. Meine Güte, wie viele Gedanken man sich da machen muss. Sehr unglaublich. Wir haben eine lockere Stunde voll gemacht gerade und deshalb, aber ich bin auch mit den Themen, die ich haben wollte, die ich haben wollte, klingt so gebieterisch, die ich besprechen wollte.

Zukünftige Comic-Projekte

01:02:08
Speaker
Du solltest sie bekommen. Es wurde geliefert. Habt Dank.
01:02:14
Speaker
Habet den Dank und, lieber Hörerinnen und Hörer, wie gesagt, das hier ist quasi die eine Hälfte eines Doppelpodcasts. Viele Fragen, die euch vielleicht jetzt noch so schnell zur konkreten Zusammenarbeit ansonsten der beiden und wie das Projekt so lanciert wurde und so weiter und wie man Jan und Matze auch mit uns vom Verlag zusammengearbeitet haben, denn das haben wir jetzt auch mit Absicht ausgespart so ein bisschen, die werden beantwortet beim Pau Podcast, hört da auch gerne rein.
01:02:41
Speaker
Eine Frage die so ein bisschen unumgänglich ist bevor wir an die Schlussfragen gehen der ihr aber auch ausweichen dürft wenn ihr möchtet habt ihr eigentlich schon neues Projekt irgendwie lose geplant wollt ihr weiter noch was zusammen machen oder guckt ihr jetzt erstmal. Ob der comic sich überhaupt gut verkauft oder so wie sieht das aus.
01:03:04
Speaker
Also, ich glaube, wir wollen beide weiter Comics machen und auch zusammen Comics machen. Jetzt für einen Moment, glaube ich, brauchen wir einfach mal ein bisschen eine Pause und müssen uns jetzt einfach mal so ein bisschen finden und dann schauen wir weiter. Aber ich glaube nicht, dass das unser letztes Mal kommt. Ja, ich komme aus der Nummer, glaube ich, nicht mehr raus. Comics werden mich jetzt auf jeden Fall noch begleiten.
01:03:28
Speaker
Jetzt kommen mir auch viele gute Dinge. Es hat auch dabei Spaß gemacht. Vor allen Dingen, das ist ja eine Sache, die mich ja schon immer irgendwie begleitet und gepackt hat. Ich weiß, dass Matze das eine oder andere Exposé in der Schublade liegen hat. Ich habe aber selber auch einen Stoff, den ich gerne bearbeiten möchte. Vielleicht hilft mir Matze auch dabei, keine Ahnung. Also es wird weitergehen mit Dingen. Und wie Matze schon sagt,
01:03:55
Speaker
Konkret ist es nicht. Wir gucken jetzt erstmal, wie sich dieses Jahr erst mal so gestaltet und kreative Batterien müssen auch wieder aufgeladen werden. Jetzt ist erstmal ganz viel rausgeflossen und jetzt müssen wir erstmal wieder ein bisschen leben und ein bisschen Input sammeln. Und dann wird das wieder zu einem kreativen Prozess führen und so. Aber auf jeden Fall wollen wir beide weitermachen. Das ist eine sehr befriedigende Antwort. Vielen Dank.
01:04:23
Speaker
Dann drehen wir jetzt so mal auf die Zielgrade, die Schlussfragen ein. Aber nicht unzuvor. Wenn ihr möchtet, wie alle meine Gäste, gebe ich euch die Gelegenheit zu einer Gegenfrage an den Splitter Verlag oder an mich. Ihr könnt auch jeder eine stellen, wenn ihr wollt. Aber wenn ihr keine habt, ist auch gar kein Problem. Viele Leute haben keine. Ich habe eine. Ja gut, dann fang doch einfach mal an.
01:04:50
Speaker
Möchte Splitter in Zukunft mit mehr deutschen ZeichnerInnen und AutorInnen zusammenarbeiten? Steht das auf eurer Agenda? Frage A. Und Frage B. Kann man sich als Autor bei euch melden und sagen, ich habe eine Geschichte, habt ihr vielleicht einen Zeichner oder eine Zeichnerin für mich?
01:05:11
Speaker
Das ist eine sehr gute Frage, die wollte ich auch schon. Warum los? Zur Frage A, ja, und da sind wir auch schon dran. Während wir hier, wenn diese Folge hier hoch geht, online geht, das werde ich im Intro auch gesagt haben, läuft gerade der Vorhang, also die Ankündigung unseres nächsten Herbstprogramms, und darin haben wir einen ganzen Stapel Eigenproduktion. Ich glaube,
01:05:37
Speaker
drei, vier, fünf, sechs Eigenproduktionen, teilweise Fortsetzung, aber auch teilweise neue Sachen. Und wir arbeiten auch schon oder sind schon dabei, an weiteren Themen dran zu sein. Ihr wisst selber halt, das dauert halt alles sehr lange. Comic machen ist sehr zeitauf. Das wissen wir uns. Leidvoller Erfahrung. Das ist aber auch was, was viele Leserinnen und Leser
01:06:01
Speaker
Einige Leserinnen und Leser machen sich falsche Vorstellungen, wie lange das dauert, so einen Comic fertigzustellen. Nicht unbedingt von Verlagseite, sondern auch, weil es ein künstlerischer Prozess ist, der nicht nur bis zu einem bestimmten Stück weit forciert werden kann. Wir machen tatsächlich schon mehr, und wir sind auch noch an mehr dran. Aber, und das antworte ich als zweite Frage, wir sind keine Vermittlungsagentur.
01:06:30
Speaker
Wir können trotz allem halt nur Projekte in Betracht ziehen, die relativ weit fortgeschritten sind. Ich meine, Eures war zumindest, ihr habt ja einen Pitch gehabt mit ein paar fertigen Seiten und es war sehr deutlich, wohin die Reise gehen würde.
01:06:46
Speaker
Man muss uns keinen komplett fertigen Comic einreichen, das machen auch genug Leute, das ist nicht nötig, aber wir können mit einer blanken Story oder auch einem blanken Comic-Script wenig anfangen, tatsächlich, weil wir haben, also wir versuchen hin und wieder ZeichnerInnen zu vermitteln. Wir haben das jetzt zum Beispiel für die Metro 2033-Adaption, wobei da der Zeichner auch teilweise auf uns zugekommen ist und meinte, er würde sich um diesen Stoff gern bemühen.
01:07:15
Speaker
Aber wir haben ja zum Beispiel die Zwerge von Markus Heitz vermittelt als Adaption. Mhm. Aber das sind halt Ausnahmen eher. Kai Maier zum Beispiel, von dem wir ja auch eine ganze Reihe Comics im Programm haben, der bringt seine ZeichnerInnen selber mit. Mhm. Also, wir vermitteln normalerweise nicht, was vor allem daran liegt, dass es schwierig ist, ZeichnerInnen zu finden,
01:07:41
Speaker
das machen wollen und können und Bock haben. Also, ihr wisst auch, das ist finanziell jetzt kein ... kein wahnsinnig lukrativer Job, eher im Gegenteil. Und dann jemanden, eine gute Illustratorin oder einen guten Illustrator davon zu überzeugen, sich damit auseinanderzusetzen, vor allem, wenn die Person mit dem Medium vielleicht aus produktiver Seite noch gar nicht so viel zu tun hat, dann ist es ja schon ein Lernprozess. Das ist schwierig. Mhm.
01:08:10
Speaker
Und die Zeichnerinnen und Zeichner, die Comic machen wollen, haben oft schon ein eigenes Projekt und sind nicht unbedingt auf der Suche nach einem Skript, an dem sie sich abarbeiten können. Ja, keine befriedigende Antwort. Aber eine Antwort. Aber eine Antwort. Ja, okay, ja.
01:08:31
Speaker
Du hast erwähnt, wir kamen mit einem Konzept auf euch zu, das stimmt, und mich würde jetzt interessieren, hättet ihr damals erwartet, was daraus im Endeffekt werden würde, bzw. gab es etwas, was euch dann überrascht hat, das Endprodukt und Konzept im Endeffekt, also anbelangt?
01:08:53
Speaker
Ich glaube, die Intensität des fertigen Comics hatte niemand so richtig erwartet. Ich nenne es mal Intensität. Ich glaube, die Hörerinnen und Hörer wissen, was ich meine, jetzt nachdem wir eine Stunde darüber gesprochen haben, worum es geht und was da so passiert in dem Buch.
01:09:11
Speaker
Ich glaube, das hat uns alle überrascht, so ein bisschen, aber jetzt nicht negativ, sondern einfach wertneutral. Ansonsten gehen wir an sowas ja oft oder meistens relativ vergebnisoffen ran, tatsächlich. Insofern gab es da jetzt
01:09:26
Speaker
Ihr habt es in dem anderen Podcast ja auch gesagt, wir lassen unseren Künstlerinnen und Künstlern eigentlich größtenteils freie Hand, solange es nicht rücksverhetzend wird oder vollkommen indiskutable Themen verhandelt. Insofern, nö, glaub eigentlich nicht.
01:09:49
Speaker
Ich habe dir gerade ganz viel Redezeit geklaut. Willst du noch eine Frage stellen? Nein, nein, nein. Du hast die wunderbar. Ich übertrage die auf dich. Das waren sehr gute Fragen. Wenn ihr sonst keine mehr habt an der Stelle, würde ich jetzt euch noch ein paar Fragen stellen. Schieß los. Und zwar meine lieben Schlussfragen. Ich mache einfach wieder so einen Hin- und Hinsprung. Ich fange jetzt mal mit Matze an.
01:10:11
Speaker
Matze, drei Comics, Mangas oder Graphic Novels oder Comic-Reihen, was auch immer, die du auf die sprichwörtliche einsame Insel mitnehmen würdest, was wären das für Bücher?
01:10:27
Speaker
Also ich nehme jetzt mal nicht die offensichtlichen Kandidaten, ich nehme jetzt mal nichts von Alan Moore, kein Frank Miller, kein Neil Gaiman. Dann nehme ich jetzt mal von Warren Ellis und J.H. Williams, dem dritten, Desolation Jones. Vor allem die erste Story made in England finde ich unfassbar gut. Das ist so eine Variante von The Big Sleep im Wesentlichen in einem Post.
01:10:51
Speaker
Keine Ahnung, in so einem fertigen LA, das so eine Art Gefängnis für ehemalige Geheimagenten mit Superkräften ist. Super gute Geschichte, richtig gut. Dann würde ich noch East of West empfehlen von Jonathan Hickman, liebe ich sehr.
01:11:10
Speaker
Fantastische Reihe und von Fabio Moon und Gabriel Barr. Das sind die Artists, die Umbrella Academy gemacht haben, also die Zeichner davon waren. Die haben auch mal selber zusammen.
01:11:26
Speaker
einen Comic gemacht, der Daytrip heißt und das ist ein ganz fantastischer Comic, wo es um das Leben von einem angehenden Schriftsteller geht und das erzählt so verschiedene Episoden quasi aus seinem Leben zu unterschiedlichen Momenten.
01:11:47
Speaker
Mal ist er 18, mal ist er 65 und er erlebt immer unterschiedliche Dinge, die immer was mit dem Sinn des Lebens und Schriftstellerei zu tun haben.
01:12:00
Speaker
Ja, in jedem dieser Kapitel stirbt er am Schluss. Schön. Und es ist ein fantastischer Comic, den ich nur empfehlen kann und der sehr bereichernd ist. Hab ich nie von gehört. Okay, aber cool. Der ist sehr schön, ja. Ja, schön. Danke für die Tipps. Also tatsächlich auch mal was anderes. Desolation Jones. Cool. Und dieselbe Frage an dich gestellt, Jan.
01:12:26
Speaker
Ja toll, jetzt komme ich hier mit Alan Moore und stehe gerade durch da. Also, um es jetzt mal wortwörtlich zu nehmen, die Einsame Insel, die mich dann dazu mal zwingen würde, was zu lesen. Ich habe seit Jahr und Tag, habe ich From Hell von Alan Moore rumzustehen und will das nicht lesen, weil das halt viel zu, viel zu viele Texte, das ist viel zu anstrengend, aber es soll ja irgendwie gut sein und so. Also das, das könnte ich mir mitnehmen als wirklich einsame Insel, Insel-Ding. Und dann
01:12:56
Speaker
gibt's natürlich andere Dinge. Ich fand jetzt hier einfach mal toll, dass Mike Mignola mal wieder Comic gezeichnet hat und geinkt hat in seinem Hellboy in Hell-Doppelalbum-Ding, wie er quasi seinen Hellboy-Epos dann fast abschließt. Es kommen ja noch drei Bände, die den ganzen BPR-Dealing abschließen. Aber diese beiden Bücher sind so was von toll. Also da könnte ich jedes einzelne Panel umarmen einfach.
01:13:27
Speaker
Das ist einfach hervorragend. Alles, was man an Mike Mignolas Hellboy liebt, ist da dann einfach nochmal so meisterhaft herausdekliniert. Und das Dritte, da bin ich jetzt fast ein bisschen unsicher. Ich hätte jetzt als das, was alle IllustratorInnen und ZeichnerInnen sagen, ist wahrscheinlich Black Sat, weil das einfach so grandios ist. Das wurde dir noch nie gesagt. Das wurde dir noch nie gesagt. Oh, dann nehme ich das auch, weil das einfach
01:13:52
Speaker
Gott, wie hieß der? Goanido heißt der Zeichner. Ich glaube, er hat es auch alleine gemacht. Es ist eine Noir-Geschichte, Detektiv-Geschichte. Wir haben einen Detektiv, einen Ermittler, einen Privatdetektiv. Ich glaube, er heißt sogar Black Set, oder? Black Set heißt die Katze. Alle Figuren in dieser Welt, ich glaube, es spielt in dem
01:14:20
Speaker
50ern, kann das sein, sind Tiere. Das sind Humanoide mit animalischen Features. Das heißt, wir haben dann einen Boxer, das ist halt einfach ein Gorilla, der auf zwei Beinen steht, und wir haben eine Echse, und das ist, glaube ich,
01:14:40
Speaker
Es ist sehr Disney. Und es ist Disney beeinflusst von dieser Schule. Und es ist so grandios gezeichnet. Das ist das Character-Design, die Gestik, die Mimik. Das ist mit Aquarelle koloriert. Das ist der Shit. Und jeder, der einen Stift halten kann, raunt sich das immer zu. Und hier, Black Set, ja, ja, kenn ich, super, Wahnsinn. Und das ist natürlich, ja, da kann man immer Freude draus ziehen. Man nimmt ihn in die Hand, schaut sich das an.
01:15:08
Speaker
Ja, Juanjo Guarnido ist aus der Disney-Schule, das stimmt auf jeden Fall, geschrieben von Juan Diaz-Canales, allerdings. Also hat er nicht selber geschrieben. Ja, Black Set auch, okay. Jaja, das führt mich dann auch gleich zu unserer Splitter-Empfehlung.
01:15:26
Speaker
Da hatte ich jetzt schon fast erwartet. Ich geh da jetzt nicht mehr drauf ein. Wir gehen mal zur nächsten Frage, Jan, meine Lieblingsfrage. Ein Comic, den es noch nicht gibt, den es aber unbedingt geben sollte, was auch immer du da jetzt rein interpretierst in die Frage, was wäre das für ein Comic? Ja, ich muss da leider Nabelschau machen und muss sagen, ich fand's eine unglaubliche
01:15:55
Speaker
Herausforderung, diesen Comic jetzt zu machen. Und deswegen muss ich da ganz egozentrisch sein und sagen, den Comic gibt es noch nicht, das ist der nächste, den ich dann zeichne. Das ist vollkommen zu ordentlich. Das ist dem geben muss. Das ist jetzt hier meine Motivationsanker. Da würde ich jetzt irgendwie unnötig spoilern. Und wenn ich einen Comic
01:16:14
Speaker
gerne haben möchte, dass der in der Welt ist, dann ist das der beste Antriebsmotor, ihn selber zu zeichnen. Und deswegen verrate ich nicht, worum es geht, aber ich freue mich schon drauf. Okay, alles klar, alles klar, bleibt mysteriös und selbe Frage an Matze.
01:16:31
Speaker
Das ist eine so gute Antwort, die könnte ich eigentlich jetzt auch geben, aber da ich die jetzt nicht mehr geben kann, weil... Alan, riech dein Arsch! Okay, dann sag ich den zweiten Band von Desolation Jones, von Warren Ellis, weil der... Davon gibt's nur zwei Hefte, seit 2007 ist er fertiggemacht worden.
01:16:48
Speaker
Okay, ja, also der erste Made in England ist fertig gemacht worden und der zweite sollte Back in England heißen und da kamen nur zwei Hälfte raus und mehr. Das ist bis heute ein großer Jammer und ich warte immer noch drauf, dass man sofort wieder runtergeschmissen von meiner Lese.

Erstes Buch abgeschlossen, zweites in Arbeit

01:17:04
Speaker
Nee, der erste Band ist abgeschlossen. Das kannst du absolut lesen. Nur das Zweite ist nicht fertig. Ja, aber das ist ein ehrlicher Wunsch. Da kann ich ... Das kenn ich aus anderen Zusammenhängen auch so.

Spiel: Autoren und Illustratoren paaren

01:17:18
Speaker
Wir spielen ein kleines Matchmaking-Spiel, in dem ihr Kreativteams zusammenschmeißt. Und zwar fangen wir mit Matze an, der einen Autor oder eine Autorin sich aussucht. Und Jan darf sich dann dazu passend oder auch konträr oder wie auch immer
01:17:34
Speaker
einen Zeichner oder eine Zeichnerin aussuchen, die er mit dieser Person gerne mal für ein Comic Projekt zusammensetzen würde. Kommt rüber, was ich meine? Ja, okay. Ja, also Matze, ein Autor oder eine Autorin, irgendjemand, den du gut findest. Wahrscheinlich am besten.
01:18:01
Speaker
Es gibt einen, ja, den könnte ich jetzt empfehlen, aber den kennen wir schon. Aber dann beschreib einfach, was du dir an ihm gut findest, aber sag ihn ruhig.

Lob für Marlon James und Toni Sandoval

01:18:09
Speaker
Ja, also es gibt einen Autor namens Marlon James, der hat einen Roman geschrieben namens Black Leopard und Red Wolf.
01:18:19
Speaker
Und das spielt in so einem mystischen Afrika und bedient sich von ganz vielen Figuren der afrikanischen Mythologie. Und lässt die abgefahrene Geschichten erleben mit ganz krassen Figuren. Es spielt halt in so einer Welt, die man wirklich gar nicht kennt. Und das ist fantastisch einfach. Und von dem würde ich gerne kommen. Und was zeichnet seine Art und Weise zu erzählen noch aus?
01:18:53
Speaker
Also er erzählt aus einer Ich-Perspektive die Abenteuer eines Pferdenlesers, könnte man vielleicht sagen, der immer wieder schwarzmagischen Gestalten begegnet, während er auf der Suche ist nach einem verschwundenen Kind.
01:19:12
Speaker
Und was zeichnet ihn aus? Also eine sehr große Sprachmächtigkeit im Erzählen und gleichzeitig eine völlige Abgefahrenheit im Ausdenken von krassen, übernatürlichen Wesen und mystischen Stellen. Und gerade
01:19:38
Speaker
Also das ist jetzt natürlich eine eigene Vorliebe, aber ich bin ein großer Fan von Toni Sandoval, der Doom Boy und so macht. Genau, Doom Boy und Water Snakes und noch vieles mehr, aber der fängt jetzt an, so Sachen jetzt endlich auch mal in unserem Englisch und Deutsch, das was ich jetzt zumindest verstehe und lesen kann, zu veröffentlichen. Der hat wahrscheinlich schon relativ viel jetzt
01:20:02
Speaker
auf Spanisch und Französisch veröffentlicht. Du hast heute auch relativ viel von dem zu erzählen. Ja, das geht jetzt los. Und der hat so ein Stil, der arbeitet, glaube ich, mit Bleistift auf Papier, scannt das ein und hat dann digitale Watercolors und auch analoge Watercolors. Und sein Merkmal sind halt diese großen
01:20:23
Speaker
überdimensional großen püppchenhaften Köpfe zu so ganz, ganz schmalen kindlichen Körpern und so ein bisschen Kinderbuch, so wie Tim Burton das irgendwie machen würde, auch so einfach dieses morbide und ganz oft Tentakel und Schädel und überwuchert mit irgendwelchen
01:20:46
Speaker
Pflanzenmaterial und hat dann immer so Würfel aus Wasser, wo die Figuren dann so reintauchen und dann hast du so eine Isometrieansicht. Also der hat so eine Fähigkeit, Traumwelten auf eine sehr originelle Art und Weise darzustellen. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob der nicht am liebsten sein eigenes Ding einfach nur macht. Darum geht es ja auch nicht. Aber das wäre jetzt so ein Ding, was mir einfallen würde, das wäre vielleicht ein ganz geiles.
01:21:15
Speaker
Okay, wow, das war jetzt schon sehr, sehr detaillierte Antwort. Ich hab parallel übrigens mal gegoogelt. Den Roman von Marlon James gibt's auch auf Deutsch. Schwarzer Leopard, Roter Wolf bei Heine. Für die Leute, die es interessiert. Tony Sandoval erscheint bei Cross Cards, genau. Wir drehen das Ganze um, Jan. Jetzt suchst du dir einen Schreibenden aus. Eine Autorin, ein Autor und Matze darf sich jemanden für die Zeichnung wünschen.

Bewunderung für Mark Miller und Rick Remender

01:21:43
Speaker
Okay, ich würde mir tatsächlich ganz platt mal Mark Miller wünschen, weil ich dachte, mit Kickass habe ich den kennengelernt, aber das ist bei weitem nicht das, was ich am besten finde.
01:22:01
Speaker
The Magic Order fand ich so gut. Mir hat das Spaß gemacht und ich fand den Twist gut aus dem Essen. Es ist gut, so will ich jetzt überhaupt nicht, aber ich würde jetzt nicht sagen, dass das das Beste ist. Es wird wahrscheinlich nicht das Beste von ihm sein, aber was hat er sonst noch gemacht?
01:22:30
Speaker
Also von der Idee her mochte ich Superman Ratsan. Oh ja, das ist auch von ihm. Von der grundsätzlichen Idee ist das eigentlich das coolste. Aber er hat so viel gemacht über Geschmack, soll man nicht streiten. Sorry, ich wollte der jetzt auch nicht reingreifen. Ich fand einfach auch, dass der einen guten Fluss hat. Der schafft es irgendwie gut zu erzählen. Ich mochte zum Beispiel auch von Rick Remender jetzt
01:23:01
Speaker
Black Science sehr gerne, aber das hat mit Matthäus Galera zu tun, weil ich das auch wirklich so geil finde. Rick Reminder will unbedingt noch diese Off-Dialoge haben und das macht es mir oft schwer und Mark Miller macht es mir nicht schwer, der kann gut erzählen. Deswegen schlage ich vor, Mark Miller. Ja, und wer soll es machen? Wer soll es zeichnen?
01:23:22
Speaker
Marc Miller finde ich auch sehr gut, aber der arbeitet, also ich finde, der arbeitet immer mit dem selben typischen Zeichner zusammen. Das sind immer so ganz typische Superhelden Zeichner, die aber sehr, die allesamt gut sind, aber alle so ein bisschen, also ich würde den gerne mal sehen mit was Stimmungsvollerem. Also Marc Miller ist ja auch so, der hat ja auch immer was sehr Abgründiges. Also jeder von seinen Geschichten, da passiert ja immer irgendwas richtig Schlimmes. Ich würde sowas gerne mal sehen, wenn er das macht mit
01:23:52
Speaker
Vielleicht mit Eduardo. Das fände ich geil. Das wäre ein Traum. Einer meiner absoluten Lieblingszeichen.
01:24:02
Speaker
noch und nöcher mit irgendjemanden mal drüber gesprochen 100 Bullets eine meiner absoluten Alltime Favorites großartig ich weiß genau was du meinst mit den Zeichnern von Miller wohingegen Remender immer Zeichner findet die absolut brillant sind also Mateo Scalera ist grandios aber auch er hat noch mal Low gezeichnet
01:24:24
Speaker
Oh ja, das ist auch toll. Eigentlich sogar noch besser. Das sieht auch toll aus. Remenders' Stories sind fast immer ein bisschen schade für das Artwork, so wie das Artwork für die Stories von Miller manchmal ein bisschen schade sind. Also, aber Eduardo Rizzo wäre schon geil. Das wäre ja sogar eigentlich möglich. Also, die sind beide so groß, eigentlich dürfte da nichts gegen sprechen, dass die sich mal zusammensetzen, ne? Ja, wenn Rizzo mal mit irgendwem anders als mit Ravello was macht, wäre ihm das eine Möglichkeit.
01:24:54
Speaker
Ja, schön. Aber das ist eine sehr ausgefallene Antwort und eine sehr nachvollziehbare Antwort. Das finde ich super. Wir machen einen kleinen Werbeblock.
01:25:06
Speaker
Jan, du hattest vorhin schon angesetzt, empfiehlt uns doch mal was aus unserem Verlag, jetzt außer deinem eigenen Buch, da haben wir jetzt genug Werbung für gemacht, finde ich.

Empfehlungen verschiedener Comics

01:25:16
Speaker
Der große Indienschwindel. Aber das ist halt, das will ich nicht mehr sagen. Wie viele bin ich, der das macht, der das vorschlägt? 73, 74, so genau. Okay, dann alles wieder. Shit.
01:25:35
Speaker
Nein, alles gut. Aber das ist ein Monumentalwerk. Das ist so toll. Man sitzt davor und weint so ein bisschen. Und dann hat es aber auch noch diesen, ich will jetzt nicht kurz spoilern, aber du denkst schon, es wird einen Twist haben.
01:25:55
Speaker
Mein Gott, es hat doch so viel mehr. Es ist nicht nur fantastisch gezeigt, es ist auch unfassbar gut geschrieben. Leider an allen Fronten einfach überragend. Ja, das stimmt schon.
01:26:10
Speaker
Und dann noch als kleine Zugabe dazu, weil ich habe heute mit Max schon drüber gesprochen. Ich habe ja nicht nur die Belegexemplare bekommen von einem verdammten Handschlag, sondern ich habe ja noch ein kleines Zusatzbonbon erhalten, weil ich ja in unserem anderen Podcast drüber gesprochen habe, wie mein zeichnerischer Werdegang war. Und der beinhaltete ja, dass ich Zeit der Asche gelesen habe. Und das toll fand mich das
01:26:37
Speaker
geprägt hat. Da habe ich glaube ich erwähnt, dass der eventuell out of print sein könnte, I don't know. Sorry, aber du hast gesagt, der ist out of print, den gibt es nicht mehr. Oh no. Das war fast gut.
01:26:53
Speaker
Und den hatte ich in meinem Karton drin. Und das ist sehr schön. Das ist ein großartiger Comic. Und den kennen viele überhaupt nicht. Ne, total. Dem mache ich jetzt Werbung. Das ist nämlich eigentlich aus meiner Welt, in meiner Wahrnehmung ist das ein Klassiker. Die Leute, die mich kennen, die kennen den Comic dann auch. Und das ist dann auch ein Klassiker. Nur außerhalb aus meiner Bubble scheint den niemand zu kennen. Das muss ich ändern. Chevalier, Suzy, Zeit der Asche.
01:27:22
Speaker
Ja, dazu muss ich sagen, wir haben den noch als Gesamtausgabe sogar, der ist auch noch verfügbar, auch wenn er schon etwas älter ist. Und du bist aber nicht der einzige Fan. Mein Chef Dirk ist auch riesiger Fan von dem Ding. Und wenn du dir mal seine Zeichnung anguckst, da ist auch eine gewisse Beeinflussung nicht abzustreiten. Was ist nicht aus denen geworden? Also die haben noch mal so irgendwas mit Medusen gemacht und dann
01:27:50
Speaker
hat das aufgehört, also ich hab von denen nichts mehr gesehen. Ich kann's dir nicht sagen, was Tijur später noch gemacht hat. Ich muss zugeben, mich holt's nicht so ganz ab, aber ich bin auch einfach nicht so der Fantasy-Typ. Ja, mittlerweile bin ich da auch ein bisschen rausgewachsen, aber damals hat mich das so beeindruckt, weil das ja halt im Prinzip genau dasselbe vereint, was ich ja auch machen wollte. Das sind leicht kartoonhafte Figuren in einer absolut finsteren barbarischen Welt, die sich schlimme Dinge antun.
01:28:16
Speaker
Ja, ich versteh's schon, aber ... I don't know. Der König der Medusen hat er noch gemacht. Keine Ahnung, ob das jemals auf Deutsch erschienen ist.
01:28:27
Speaker
Ja, ist auch ist es okay, denn das habe ich dann nie gehört. Und dann noch irgendwie. Das war es aber auch tatsächlich so langsam. Ich hatte vorher dachte, er war in welchen Siehen zu drinnen hat. Croc, der Goblin gehabt. Das war einfach so eine Geschichte mit so einem zum schlagsigen Goblin, der irgendwie nur seine Laute spielen möchte und ständig kommen irgendwelche Helden um die Ecke und wollen ihn verdreschen. Auch nicht. Man kennt das.
01:28:52
Speaker
So, aber Matze würde ich auch noch um eine Empfehlung bitten, wo wir gerade dabei sind.
01:28:59
Speaker
Mhm. Ähm, also ich hab in in Pau habe ich ja schon von James Tynion empfohlen. Sonst hätte ich jetzt hätte ich jetzt auch noch Something is God Children empfohlen. Aber so empfehle ich jetzt was oder ich kenne es noch nicht, aber ich möchte es unbedingt haben, wenn es nächsten Monat rauskommt, die Passage von Jeff Lemire und Andrea Sorrentino, weil ich bin großer Fan von Gideon Falls und ich bin sehr, sehr gespannt, was sie da jetzt

Erwartung auf 'The Passage' von Jeff Lemire

01:29:29
Speaker
Der Auftakt zum Bone Orchard Mythos, wo sämtliche Leute bei uns im Verlag andauernd verwirrt sind, was das jetzt eigentlich sein soll, ob man das jetzt auf den Comic draufschreiben muss oder nicht.
01:29:43
Speaker
Das war ein Thema. Aber wir haben's draufgeschrieben, ja. Ja, die Passage, stimmt. Ich find, ehrlich gesagt, 10.000 schwarze Federn und Tenment, was dann als Nächstes erscheinen wird, dauert allerdings noch ein bisschen. Äh ... ehrlich gesagt, ein bisschen spannender als der Passage. Aber, ja, bin immer gespannt. Es hat schon was, aber es ist sehr ... kurz auf eine gewisse Weise. Bin gespannt, wie's dir gefällt, viel Spaß.
01:30:12
Speaker
Ich werde mir auf jeden Fall alle Teile davon geben. Ja, ja, also es ist ja ein sehr lang laufendes Projekt, ist ja oft sehr viele Comics ausgelegt, der Bourne Orchard Myth ist. Okay, und dann noch eine kurze Empfehlung, die kein Comic ist, Matze. Also irgendwas, was du in letzter Zeit konsumiert hast an Medien, sag ich mal, was dich begeistert hat.

Filmempfehlung: 'The Ordinaries'

01:30:36
Speaker
Ja, ich war im Kino und ich habe gesehen The Ordinaries. Das ist ein deutscher Spielfilm, der extrem undeutsch einfach ist und die Geschichte ist halt schlicht und einfach. Es erzählt das Leben von Nebenfiguren im Film, also von Komparsen.
01:30:53
Speaker
Also nicht von den Schauspielern, die Komparsen sind, sondern diese Figuren. Was passiert mit den Komparsen, wenn sie nicht im Bild sind? Cool. Und das wird in einem kompletten Spielfilm erzählt, der sehr lustig und sehr ... Also der hat sehr viele Bedeutungseben. Der ist toll. Er ist lustig, unterhaltsam und ist geil. Cool, vielen Dank. Solche Empfehlungen liebe ich, da wär ich sonst nie drauf gekommen.
01:31:17
Speaker
nie im Leben. Dankeschön. Und dieselbe Frage an dich, Jan. Hast du noch eine Empfehlung abzugeben?

Brettspiel basierend auf 'The Thing'

01:31:24
Speaker
Ich habe vor einiger Zeit mit meinen lieben Freunden ein Brettspiel gespielt zum Horrorfilm-Klassiker The Thing. Und das war der Shit. Also das war halt eine tolle Mechanik.
01:31:40
Speaker
Wir müssen gemeinsam dafür sorgen, dass wir nicht sterben, dass wir nicht erfrieren. Einer von uns ist das Ding. Wenn wir in einen Raum gehen, dann können wir
01:31:51
Speaker
Dinge darin machen, wenn wir zu zweit in einem Raum sind, dann wird es natürlich viel effizienter vorangehen. Aber wir könnten eventuell infiziert werden. Wen wollen wir testen? Und im Endeffekt geht es dann darum, wir müssen alle gemeinsam abhauen und wir haben verloren, wenn wir das Ding versehentlich mitnehmen. Und dann muss man halt quasi rausfinden, wer es ist und es kalt machen und auch noch überleben. Und das ist so
01:32:19
Speaker
schlank und gut gemacht, dass man da irgendwie in anderthalb, zwei Stunden eine tolle Zeit miteinander haben kann mit einer absoluten Paranoia. Wir haben das gespielt und haben dann festgestellt, wir sind alle Aliens. Wir hatten uns alle komplett durchseucht und so. Jetzt müssen wir doch dich überzeugen. Wieso?
01:32:38
Speaker
Ich bin schon lange ein Alien, genau wie ihr. Was? Und das war sehr schön. Also das hat den Spirit von dem Film sehr gut rübergebracht. Und ja, ist ja eigentlich auch ein popkulturelles Medium, das Brettspiel an sich. Voll, total. Immer wieder einmal anzubrechen und das ist super, the thing. Spannend. Beide sehr coole Empfehlungen. Auch da wäre ich nicht aufgekommen, obwohl ich Brettspieler eigentlich echt mag.
01:33:03
Speaker
Cool, danke sehr. Dann entlasse ich euch auch noch in den wunderschönen Dienstagnachmittag. Wenn du einen nördigen Wunsch frei hättest, Jan, was wäre das für ein Wunsch?
01:33:20
Speaker
Egal wie groß, egal wie klein. Ich würde gerne mal, keine Ahnung, Stan Winston oder keine Ahnung, ich würde gerne mal in so einen super-special-Make-up-Department gehen und würde mich mal, auch wenn es acht Stunden dauert, würde ich mich mal komplett in so einen Monster verwandeln lassen werden. Geil. Ich finde das so geil. Eiler Pass. Hammer. Fände ich super. Einfach als Monster rumlaufen.
01:33:49
Speaker
Das ist eine fantastische Idee. Das ist bestimmt furchtbar oder so, aber schön. Ich find's geil. Ja, aber einmal gemacht haben, ja. Cool. Und dieselbe Frage natürlich auch an dich, Matze. Ein nerdiger Wunsch, dass Indiana Jones 5 nicht rauskommt.
01:34:15
Speaker
Weil der kann nur furchtbar sein, der soll nicht rauskommen, bitte nicht. Sehr gut, sehr gut. Da würde ich jetzt auch eigentlich gerne tiefer einsteigen, aber das lassen wir an der Stelle, machen wir lieber. Man merkt, ihr seid selber auch vollblutend als an allen Belangen. Oh ja. Sonst macht man sowas mit Comics auch nicht, glaube ich. Bestimmt. Jan Matze, es war mir ein Vergnügen. Schön, dass ihr da wart, vielen lieben Dank.
01:34:43
Speaker
Liebe Hörerinnen und Hörer, wenn ihr hier nicht zu Gast sein müsst, ehrlich gesagt, wen lade ich dann noch ein? Liebe Hörerinnen und Hörer, hört euch auf jeden Fall auch gerne den Kompliment-Podcast bei Pau an, der ist auch gerade frisch erschienen, wenn ihr das hier hört.
01:35:04
Speaker
Und eigentlich, ehrlich gesagt, noch wichtiger, werft mal einen Blick in ein verdammter Handschlag. Es ist ein sehr schönes Buch geworden, es ist eine coole Story, es ist eine wahnsinnige Zeichenkunst dahinter, es macht jede Menge Spaß und es sind Themen drin, die man nicht erwarten würde und das auf eine Art und Weise, die echt intensiv ist und überraschend und obwohl es wahnsinnig viel Action ist, mit dem rasanten Tempo auch zum Nachdenken anregen kann,
01:35:32
Speaker
Der Comic ist überall erhältlich. Ihr findet eine Leseprobe auf unserer Website. Ihr könnt mal durch Jan und Mats' Instagram-Feeds durchscrollen und euch anschauen, wie Jan die Comics zum ersten Mal zu Gesicht bekommt. Das ist vielleicht auch noch ganz unterhaltsam. Die Links dazu und zu allem, was sonst noch so relevant und wichtig ist, findet ihr natürlich in den Show-Notes. Und dann ...
01:35:59
Speaker
Danke ich euch sehr fürs Zuhören. Euch beiden, Jan und Matze, danke ich dafür, dass ihr hier wart für das schöne Gespräch, für die coolen Empfehlungen und überhaupt und sowieso. Und dann wünsche ich euch noch einen schönen Tag. Bis zum nächsten Mal und macht's gut. Ciao. Vielen Dank. Tschüss.