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SplitterCast 54 - GAMES mit Patrick Oberholzer

S1 E59 · Splittercast
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103 Plays1 year ago

Ein so ernstes, aufwühlendes und leider aktuelles Thema wie Flucht und die Schicksale Geflüchteter in einen 96-seitigen Comic zu fassen, ist hohe Kunst. Vor allem, wenn dabei nicht nur authentische Geschichten erzählt, sondern auch umfassende Hintergrundinformationen geboten werden sollen. Patrick Oberholzer hat sich der Herausforderung gestellt. Dabei ist seine allererste Graphic Novel entstanden: GAMES ist ein bildstarker, spannender Sach-Comic auf Basis von Interviews und angereichert mit interessantem Wissen rund um das Thema Fluchtrouten. Im SplitterCast-Interview gewährt Patrick uns Einblicke in die Entstehungsgeschichte dieses Ausnahmeprojekts, seinen Arbeitsprozess und seine persönlichen Bezüge dazu.

GAMES im Splitter-Webshop (mit Leseprobe): https://www.splitter-verlag.de/games-fluechtenden-aus-afghanistan.html

Patricks Website: https://www.patrick-oberholzer.ch

Patrick auf Instagram: https://www.instagram.com/patrickoberholzer_artworks

Unser nächstes Crowdfunding: https://www.kickstarter.com/projects/splitterverlag/maya-and-dark-zero-scifi-comic-double-feature

Und uns, den Splitter Verlag, findet ihr hier:
https://www.splitter-verlag.de/

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Transcript

Einleitung und Vorstellung des Gastes

00:00:05
Speaker
Hallo und herzlich willkommen zum Splittercast, dem Podcast von und mit dem Splitter Verlag, Bielefelds bestem Comic Verlag. Mein Name ist Max und in diesem Podcast spreche ich mit Macherinnen und Machern aus der deutschsprachigen Comic-Szene. Heute spreche ich einmal wieder mit einem Künstler und zwar nicht irgendeinem Künstler, sondern einem Künstler, der gerade jetzt vor ein paar Tagen, wenn ihr das hier hört,
00:00:28
Speaker
einen Comic bei uns veröffentlicht hat, und zwar seinen allerersten.

Diskussion über 'Games' und Crowdfunding-Projekte

00:00:31
Speaker
Ich spreche mit Patrick Oberholzer aus der Schweiz, der bei uns Games veröffentlicht hat, einem Graphic Novel über die Flüchtenden aus Afghanistan. Wahnsinnig spannender Comic, wahnsinnig guter Comic. Werdet ihr gleich auch noch hören, dass ich davon sehr angetan bin persönlich, und ihr erfahrt auch, warum ich das bin. Und ihr erfahrt auch einiges über die Hintergründe des Projekts, über Patricks Herangehensweise an den Comic.
00:00:57
Speaker
Ja, schaut euch den Comic an. Wenn ihr das hier hört, ist er gerade frisch erschienen. Es gibt Leseproben auf unserer Website. Ihr findet ihn in den meisten Comic und Buchläden hier in Deutschland, in der Schweiz, in Österreich hoffentlich auch. Es lohnt sich. Eine andere Anmerkung, die ich noch vorweg habe,
00:01:15
Speaker
Wir, der Schwitterverlag und ehrlich gesagt auch ich, weil ich wieder federführend dieses Projekt betreue, haben ein neues Crowdfunding am Start. Und zwar startet Mitte November unser Crowdfunding für Chris Nolz Science Fiction Doppelpack von Maya und Dark Zero. Das Sci-Fi Double Feature haben wir es diesmal genannt. Wir Crowdfunding diesmal sogar gleich zwei Comics in einem.
00:01:40
Speaker
Wenn ihr diese Folge hört, wenn diese Folge erscheint, ist das Quadfini noch nicht gestartet, aber wir haben es bereits öffentlich geschaltet. Das heißt, ihr könnt es schon mal abonnieren und seid dann die ersten, die mitbekommen, wenn wir es Mitte November live schalten und könnt dann becken.
00:01:55
Speaker
Ich finde dieses Core Funding ist wieder sehr schön geworden. Wir haben vor allem es geschafft, sehr, sehr viele Künstlerinnen und Künstler diesmal zu involvieren, sowohl von Chris Seite als auch durch unsere eigenen Kontakte. Also es sind einige Zeichnerinnen und Zeichner dabei, die schon viel später gearbeitet haben, die
00:02:13
Speaker
stretch goals in diesem fall da beschicken das werdet ihr sehen und ich denke wir haben auch im vergleich zum letzten crowdfling das eine oder andere gelernt ich hoffe es gefällt euch ich würde mich freuen wenn ihr es schon mal abonniert vormarkt bookmark ich weiß gar nicht genau wie man das nennt auf kickstarter ist auf kickstarter wieder erfindet es dort link packe ich euch in die show notes
00:02:34
Speaker
und dann mal einen Blick drauf werft, wenn wir dann damit live gehen. So, genug der Vorwerbung.

Interview mit Patrick Oberholzer: Aktuelle Arbeiten

00:02:40
Speaker
Ich wünsche euch ganz viel Spaß bei diesem tollen Gespräch mit Patrick Oberholzer über seine neue Graphic Novel Games. Viel Spaß mit dem Splittercast Folge 54. Guten Morgen, lieber Patrick. Hallo und herzlich willkommen im Splittercast. Schön, dass du da bist. Schön, dass du dir die Zeit nimmst. Wie geht es dir an diesem Mittwochmorgen?
00:03:03
Speaker
Guten Morgen Max, mir geht's gut. Viel los im Moment, auch ein bisschen Werbung machen für den Comic. Ja, machen wir auch. Genau, jetzt geht's weiter.
00:03:16
Speaker
Ja genau dafür dafür sind wir ja teilweise hier in dem Zusammenhang für euch vielleicht interessant liebe Hörerinnen und Hörer wir nehmen hier jetzt gerade auf bevor die graphic novel erschienen ist um die es geht. Ich habe sie natürlich trotzdem gelesen Patrick sicherlich auch aber während wir das hier aufnehmen ist das Buch noch nicht in den Läden sondern wir nehmen das ganze ein paar ein paar Wochen ein paar Tage
00:03:40
Speaker
vorher auf. Ich glaube, das hat weiter nichts für euch von Relevanz auszusagen, aber ich dachte, ich erwähne es trotzdem mal so transparentmäßig.

Patrick's Hintergrund und Übergang zu Graphic Novels

00:03:50
Speaker
Genau, damit können wir eigentlich auch schon ins Thema starten. Wir sprechen heute über Games, die Graphic Novel, die du gezeichnet, geschrieben, konzipiert.
00:04:04
Speaker
zusammengestellt hast, ich weiß gar nicht, erschaffen hast, kann man so sagen. Einen Link dazu findet ihr natürlich in den Show Notes, wo ihr auch eine ausführliche Leseprobe finden werdet. Aber wie gesagt, ihr könnt auch einfach in den Laden gehen und euch das gute Stück ansehen. Und darüber wollen wir heute ein bisschen reden, wie ich das gerne mache mit Künstlerinnen und Künstlern, die so zum ersten Mal bei uns im Verlag sind, sage ich mal.
00:04:32
Speaker
Games ist aber ja nicht nur die erste Graphic Novel, die du bei uns veröffentlichtest, also im Splitter Verlag, sondern, ich meine, wenn ich mich jetzt ganz vertue, auch die erste Graphic Novel, die du überhaupt gemacht hast, Patrick, oder? Genau, genau. Also ich bin eigentlich Illustrator, das heißt, ich mache keine großen Werke, eben wie so eine Graphic Novel, sondern es sind eher viele kleine Werke. Also das heißt, ich gestalte Illustrationen für Magazine,
00:04:59
Speaker
für Firmen, für Banken, auch schon eine Briefmarke, auch mal eine Kaufhausfassade.
00:05:07
Speaker
Aber das sind eigentlich immer, immer kleinere Projekte, also Abkurte. Kleine Projekte wie eine Kaufhausfassade. Das war tatsächlich wahrscheinlich das größte Projekt. Es hat einen Monat gedauert, aber ansonsten sind das zwei-, dreitägige Projekte in der Regel. Ah ja, verstehe. Auch in den Show Notes findet ihr einen Link zu deiner Website. Kann ich nur empfehlen, da mal durch zu scrollen. Ich finde es
00:05:31
Speaker
Ich weiß nicht. Mein persönlicher Favorit, das habe ich dir, glaube ich, auch irgendwann am Telefon schon mal gesagt, ist dieses Theaterposter für Momo, was du vor gar nicht allzu langer Zeit gemacht hast. Ja, genau. Das fand ich phänomenal. Das ist genau die Farbgebung, die Konzeption. Die Schildkröte ist weiß. Ist eine Albino-Schildkröte bei dir geworden? Ja, schon. Ja, ihre Haare sind auch weiß. Ihre Haare sind auch weiß.
00:05:56
Speaker
Ja, Hörerinnen und Hörer dieses Podcast wissen, ich habe ein Faible für Koloration. Das ist so mein Steckenpferd bei Comics und die Koloration von dem Plakat fand ich phänomenal. Schaut euch das mal an. Du bist Illustrator, Schweizer Illustrator. Man hört es auch ein wenig. Genau. Ja, ich kann es nicht verstecken. Nein, das ist Quatsch. Ist doch ist doch super. Also ich verstehe dich sehr gut. Ich glaube, es ist kein Problem.
00:06:25
Speaker
Wie bist du denn dazu gekommen? Du machst das, schätze ich, auch nicht erst seit gestern, wenn ich mir so anschaue, wie du zeichnest, was du zeichnest. Bist du schon ein bisschen länger in dem Job? Ja, also im Job selbst. Jetzt sind es, glaube ich, ungefähr sechs oder sieben Jahre. Ja, das ist schon ja auch schon lang. Gezeichnet habe ich schon immer. Das war schon immer mein Ding. Auch Comics. Also als kleines Kind habe ich viel Comics gezeichnet.
00:06:54
Speaker
Dann auch mal bei einem Wettbewerb mitgemacht. Kennst du das Fumeto in der Schweiz? Ja. Fumeto Comic Festival. Dort habe ich einmal mitgemacht beim Wettbewerb und später dann auch so kurze Comics für mich gezeichnet oder mit Freunden zusammen.
00:07:13
Speaker
Danach habe ich die Kunstschule besucht, studiert. Graphic Design, also eigentlich nicht Illustration, Klassik, sondern Graphic Design. Das heißt eher so in Richtung Branding, Layout, Logo Design und so weiter. Genau und dann bin ich ja in eine Werbeagentur, wie man das so macht.
00:07:34
Speaker
Ja, wie mein Chef auch, unter anderem. Ja, das ist, ich denke, der Brotjob, den man dann hat, wenn man das studiert hat, war auch sehr spannend, hat mich sehr weitergebracht, wirklich. Ich denke auch gerade, was so Arbeit mit Kunden angeht, Offerten schreiben und ein bisschen so, die Wirtschaft auch kennenzulernen, das war sehr spannend. Aber das Zeichnen hat mir schon gefehlt dort.
00:08:03
Speaker
Also, Illustration gibt es dort kaum oder wenn dann in einem sehr reduzierten Ausmaß, eher so Icon-Design vielleicht noch. Und irgendwann hat mich das dann einfach gereizt, das mal auszuprobieren. Als Illustrator zu arbeiten. Ja, genau. Kommt dazu, dass ich diesen Beruf bis in meine Jugend nicht gekannt habe. Also, dass man Illustrator hauptberuflich sein kann, das habe ich nicht gewusst.
00:08:32
Speaker
Gut, ja, muss man auch erstmal gesagt haben. Aber du machst das jetzt seit sechs, sieben Jahren und machst das auch gerne.
00:08:43
Speaker
Sehr gerne, ja. Entschuldigung. Kein Problem. Wir können später noch mal ein bisschen über die Unterschiede der Herangehensweise zwischen Illustration und Comic reden. Das ist vielleicht auch ganz interessant. Ich weiß nicht, wie viele der Hörerinnen und Hörer darüber schon mal nachgedacht haben, dass Illustration und Comic eigentlich was Grundverschiedenes ist, auch wenn man so von außen betrachtet vielleicht meinen würde,
00:09:09
Speaker
dass das sehr, sehr nahe aneinander liegt, tut es aber nicht unbedingt. Games, deine erste Graphic Novel. Wenn man mal reinguckt, sieht man, dass du nicht erst seit gestern zeichnest. Man sieht dann auch, und da schließt sich dann der Kreis dazu, dass du auch früher schon Comics gemacht hast. Man merkt auch relativ schnell, dass das sehr wahrscheinlich nicht das erste Mal ist, dass du mit einem Comic gearbeitet hast. Dafür ist das alles zu...
00:09:37
Speaker
zu souverän gehandhabt, sage ich mal. Vielen Dank. Ja, gerne. Kein Problem. Wobei, also so viel Erfahrung habe ich wirklich nicht. Also dieser Dokument war eigentlich so, und diese ein, zwei kleinen Kindheitsprojekte waren nicht das einzige. Aber was davor war, was man jetzt, vielleicht was du meinst damit,
00:09:58
Speaker
Ich habe tatsächlich vor zwei Jahren begonnen, einen Fiction-Comic zu

Herausforderungen bei der Erstellung von 'Games'

00:10:02
Speaker
zeichnen. Aha. Und der liegt seither in der Schublade. Das sind vielleicht zehn fertige Seiten. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht. Es ist vielleicht auch ein Thema, das mir liegt. Es ist ein bisschen dystopisch, eine Zukunftsvision. Ich habe das zusammengemacht mit einer Drehbuch-Autorin, einer Befreundeten. Wir haben das angefangen und es ist nie fertig geworden. Weil ich gemerkt habe,
00:10:27
Speaker
Es braucht einfach unglaublich viel Zeit. Also Comic zeichnen allgemein, das ist wirklich so, das habe ich mir nicht vorstellen können vorher. Es ist wirklich extrem intensiv. Und das neben einem Vollzeitberuf auszuüben. Und ich sage mal eben, ich zeichne beruflich und dann quasi in der Freizeit noch weiter zu zeichnen, das ist schon schwierig.
00:10:53
Speaker
Glaube ich sofort. Du wiederholst damit auch das, was im Grunde alle Zeichnerinnen und Zeichner, die hier schon mal zu Gast waren, sagen. Comic machen ist sehr, sehr viel Arbeit und wahrscheinlich auch mehr Arbeit als Illustrieren oder ein Buch oder ein Roman oder ein Text schreiben alleine es wäre.
00:11:13
Speaker
Absolut, ja. Das Spannende am Comic-Zeichen ist, dass du eigentlich Regisseur bist. Du hast die Kontrolle über die Schauspieler, das Set-Design, die Dramaturgie, das Licht und die Kameraeinstellungen. Du orchestrierst alles selbst. Durch das hast du so viele Möglichkeiten und Dinge, auf die du achten musst und ausprobieren kannst.
00:11:41
Speaker
dass es einfach viel mehr Zeit braucht. Wenn du eine einzelne Illustration machst, musst die eigentlich vor allem im Moment funktionieren und unabhängig auch von anderen Bildern. Wie lange hast du denn an Games gearbeitet?
00:11:59
Speaker
Jetzt genau vor zwei Jahren habe ich damit begonnen. Die Idee ist vor zwei Jahren entstanden und diese ersten Interviews haben glaube ich im Dezember oder November, Dezember haben die stattgefunden.
00:12:16
Speaker
Das muss ich allerdings sagen, ist eine ziemlich beeindruckende Leistung, wenn ich das mal so sagen darf. Zwei Jahre, die Graphic Novel hat ja 96 Seiten, gut, da ist ein bisschen Anhang mit dran, ein bisschen Skizzenmaterial, aber jetzt nicht ausufernd viel.
00:12:31
Speaker
Das ist schon ein ziemlich ordentlicher, also dafür, dass du es neben deinem Hauptjob gemacht hast, ein sehr, sehr ordentliches Tempo. Vor allem, wenn du die Interviews noch gar nicht geführt hattest vor zwei Jahren. Kurz zum Kontext. Ihr konntest natürlich nachgelesen haben in der Zwischenzeit, indem ihr auf unserer Website euch das angeschaut habt, aber Games basiert auf, also der Untertitel auf den Spuren der Geflüchteten oder Flüchtenden aus Afghanistan.
00:12:59
Speaker
Das heißt, du beschäftigst dich mit Fluchtrouten und mit den Mechanismen von Flucht, in dem Fall aus Afghanistan, und hast da die Routen oder die Schicksale von fünf Geflüchteten, die inzwischen in Europa angekommen sind, nachgezeichnet und
00:13:20
Speaker
Ja, nachgezeichnet im doppelten Sinne. Und das ist entstanden auf der Basis von Interviews, wobei man dazu direkt sagen muss, du fütterst das auch mit sehr viel Hintergrundwissen noch an. Also es ist nicht ein rein subjektiver
00:13:37
Speaker
Erfahrungsbericht, sondern du kontextualisierst das an sehr vielen Stellen mit Grafendiagrammen, Schaubildern, auch hast einen sehr coolen, vor allem in seiner Kürze, wie ich finde, sehr beeindruckenden historischen Abriss vorne dran.
00:13:53
Speaker
Bevor wir da jetzt ins Detail einsteigen. Es war eben auch eine Herausforderung diesen Geschichtsteil so zu verkürzen, weil da ist so viel passiert.
00:14:08
Speaker
Also das hat mich direkt am Anfang. Also ich würde lügen, wenn ich sage, dass ich von dem Thema wahnsinnig viel verstehe oder weiß, aber dass da deutlich mehr drinsteckt als du da am Anfang. Das meine ich jetzt positiv. Du reduzierst es wirklich extrem gut.
00:14:24
Speaker
auf das, was man wissen muss, um den restlichen Comic zu verstehen. Ich glaube, die Seiten müsstet ihr an der Leseprobe auch sehen können. Normalerweise sind es ja immer die ersten 11, die wir zur Verfügung stellen. Das müsste der historische Abriss sein. Zum Großteil, wenn nicht sogar komplett, schaut da gerne mal rein.
00:14:41
Speaker
Bevor wir da jetzt noch weiter ins bevor ich da jetzt schon wieder ins komplett ins Detail abdrifte würde mich interessieren wie es dazu kam dass du dieses erst mal dieses Projekt also wie du wieder dazu gekommen bist diese Interviews zu führen oder dir zu sagen da muss irgendwie oder du möchtest da gerne einsteigen diese Schicksale zu erzählen was was war da der zündende Moment.
00:15:04
Speaker
Ich glaube, es gab diesen einen Moment nicht, aber es war so eine Reihe von Momenten.

Interviews mit afghanischen Flüchtlingen: Prozess und Emotionen

00:15:09
Speaker
Also ich wollte unbedingt mal ein größeres Projekt anpacken, also eben nicht nur eine kleine Illustration, sondern wirklich ein längeres Projekt. Dann wollte ich auch schon immer einen Comic machen. Das war, wie gesagt, so ein bisschen ein Kindheitswunsch und ich wollte eben nicht einen Fiction Comic machen. Das habe ich gemerkt bei diesem Projekt, von dem ich eben erzählt habe, sondern ich wollte eine
00:15:33
Speaker
Graphic Novel oder etwas in der Art machen, die in einem Band abgeschlossen ist. Ja. Also die darf dann auch ein bisschen länger als die üblichen 50 Seiten sein, aber es sollte einfach in einem Band abgeschlossen sein, damit ich das auch mit meinem Beruf ein bisschen besser vereinbaren kann. Nachvollziehbar. Genau. Und ich habe auch durch meine Arbeit mit Medien, also Illustrationen für Medien, habe ich auch einen Bezug ein bisschen zu dieser, zu diesen, diesen Thematiken. Und ich
00:16:01
Speaker
Ja, es war eigentlich ein Zufall, also es war, dass ich dieses Thema gewählt habe. Ich habe vor, vielleicht ein Jahr davor, jemanden kennengelernt, per Zufall auf einer Geburtstagsfeier. Der war aus Afghanistan und der war ein paar Jahre zuvor geflüchtet. Und ich habe mich nicht getraut, den danach zu fragen, aber er hat es von sich aus ein bisschen davon erzählt und er hat irgendwie so gewirkt, als würde er das irgendwie loswerden wollen fast schon.
00:16:33
Speaker
Und daran habe ich gedacht und irgendwie gefunden, hey, ich könnte das, vielleicht könnte ich deine Geschichte draus machen. Und ich weiß auch, es gibt in dieser Richtung schon Comics oder andere Medien zu Fluchtgeschichten. Und ich wollte ein bisschen einen anderen Twist reinbringen, weil es sind oft wirklich Einzelschicksale, die dargestellt werden. Und ich finde, was da fehlt, ist dann so ein bisschen die Perspektive aufs Ganze.
00:17:01
Speaker
Ja, ja, ja. Ja, Entschuldigung, Entschuldigung, mir ging gerade durch den Kopf. Ich habe vor einiger Zeit zufällig, das gibt es auch nicht auf Deutsch, einen Comic, der ein ähnliches Konzept hatte, von Fabien Toulmé gelesen. Die Odyssee von Hakim heißt das auf, also wenn man es übersetzt auf Deutsch, diesen dreiteiliger Comic, wo es um das Schicksal eines Geflüchteten geht.
00:17:24
Speaker
Da ist genau das, also das ist eine sehr detaillierte, sehr nahbare Erzählung. Der Autor Fabien Tourmé, der macht so was häufiger, solche Sachcomics, und der zeichnet sich dann selber auch immer mit rein in diese, also das ist so ein bisschen Joe Sacco mäßig.
00:17:43
Speaker
Also er war jetzt nicht in Afghanistan um dazu Recherche zu machen, aber er bezeichnet halt den Prozess wie er diese Interviews führt dann selber nach. Sehr ausufernd, sehr umfangreich, ein relativ reduzierter, eher cartooniger Stil. Aber diese Kontextualisierung, die du bietest, die du machst, die fehlte da halt. Das ist überhaupt nicht als Kritik gemeint gegenüber jetzt dem Werk.
00:18:09
Speaker
Aber es ist halt ein ganz anderer Ansatz. Genau. Ja, ich habe mich da weitestgehend eigentlich rausgehalten, auch sprachlich. Total. Ich habe mich ziemlich rausgehalten. Das war mir auch wichtig. Ich wollte wirklich eine Art einen Tatsachenbericht schaffen und nicht ein meinungsbildendes Buch. Ja. Ja, das war mir wichtig. Genau.
00:18:29
Speaker
Und du hast diese Person, die du auf der Party kennengelernt hast, dann quasi einfach mal gefragt, ob es er war, war ein Mann, glaube ich, was ich verstanden habe, richtig in Erinnerung habe. Interesse daran hätte er sich vorstellen könnte, dir das nochmal in Detail zu erzählen, oder? Ja, genau, das war so.
00:18:51
Speaker
Das ist dann auch passiert, ein bisschen zögerlich am Anfang. Es gibt dann doch immer ein gewisses Grund, ein gesundes Misstrauen vielleicht. Ich denke mal, wenn fremde Leute zu einem kommen und die Geschichte ganz genau wissen wollen, dann denken sie zuerst wahrscheinlich wieder an das Aufnahmegespräch bei der Ankunft.
00:19:17
Speaker
Das war sicher nicht ganz einfach, aber das Vertrauen war sehr schnell da eigentlich. Und eben mir war es wichtig, mehrere Perspektiven abzubilden. Ich habe deshalb auch weitere Protagonisten gesucht. Ich habe sehr viele Sozialämter und Hilfsorganisationen angeschrieben und mit ihnen telefoniert. Die waren zum Teil sehr hilfsbereit, das war wirklich ganz toll. Okay, schön. Ich habe dann auch schon gemerkt, dass das Thema
00:19:46
Speaker
auch schwierig sein kann. Einige haben dann wirklich Warnungen ausgesprochen, im Sinne von, du darfst diese Leute nicht befragen, die sind traumatisiert, das sollte man nicht machen. Andere waren im Gegenteil davon überzeugt, dass es eine super Sache ist, das muss man unbedingt an die breite Öffentlichkeit bringen. Diese Stimmen waren eher in der Mehrheit. Aber trotzdem habe ich gemerkt, das kann schon sehr heftig sein, auch für diese Betroffenen.
00:20:15
Speaker
Von jeder dieser Organisationen hat sich dann mal jemand gemeldet und ich habe mit den ersten fünf diese Interviews gemacht und diese fünf sind jetzt auch im Buch.
00:20:33
Speaker
Wie darf man sich das konkret vorstellen? Diese Interviews liefen alle persönlich in irgendeiner Form? Genau. Waren jetzt keine Textinterviews? Nein, die haben uns immer persönlich getroffen. Das war sehr wichtig.
00:20:48
Speaker
Es gab keine Dolmetscher, sie haben alle Deutsch gesprochen. Sie waren die meisten schon etwa fünf, sechs Jahre in der Schweiz. Der jüngste, das schreibe ich glaube ich auch, der war jetzt glaube ich drei Jahre hier. Ja, das ist alles im Comic nachgehalten auf jeden Fall.
00:21:10
Speaker
waren die Interviews eher offen oder eher, also man sagt jetzt immer offen oder geschlossen, das ist aber einfach ein Fachterminus. Also hast du konkrete Fragen gehabt oder war es mehr so, dass du mit denen getroffen hast und dann sie gebeten hast, einfach mal loszuerzählen oder wie war da so der Modus?
00:21:32
Speaker
Mit offen, meinst du offene Fragen, oder? Ach genau, offene Fragen oder eher geschlossene Fragen. Also muss man zum Vornherein sagen, ich hatte keine Erfahrung mit Interviewsituationen. Ich habe mich bemüht, so wenig wie möglich zu sprechen selbst, sie einfach erzählen zu lassen und nur offene Fragen zu stellen. Ah ja, ja.
00:21:54
Speaker
Aber nach einer gewissen Zeit muss man halt auch nachhaken. Wenn man nur offene Fragen stellt, bekommt man auch keine klaren Antworten. Und ich war wirklich auf Details auch angewiesen. Aber ich habe versucht, bei diesem ersten Interview... Diese Texte, die man im Comic liest, sind ja auch aus diesen ersten Interviews... Das ist ein bisschen die Kurzfassung.
00:22:17
Speaker
Denke ich mir, ja. Genau. Also es ist immer noch reichlich Text da, aber ich kann mir vorstellen, dass das nicht so... Das war der große Kampf aus diesen Stunden an Interviews, das irgendwie zu reduzieren. Das ist so viel, kann ich auch vielleicht nachher noch erzählen, dass ich quasi rausschneiden musste. Sehr schade, aber im Vordergrund stand auch die Lesbarkeit und irgendwie der Lesefluss und so.
00:22:46
Speaker
Genau, dass das Ganze ein rundes Werk hört am Schluss. Immer so als Stichwort, hast du das aufgenommen und dann transkribiert? Ja, plusminus, ja. Das sind die ersten Interviews auf jeden Fall. Auch später, wenn ich zu bestimmten Dingen Zitate wollte, habe ich das aufgenommen und transkribiert.
00:23:08
Speaker
Dazwischen gab es natürlich auch stundenlange Gespräche über Details, die ich nicht aufgenommen habe, sondern einfach gemotiert. Hast du irgendwie eine Zahl, wie viel Material da zusammengekommen ist, in Stunden, in DIN A4 Seiten, in wie auch immer du das quantifizieren willst?
00:23:28
Speaker
Ja, das sind viele, viele, viele Stimmen. Mit manchen mehr, mit manchen weniger, das muss man auch sagen. Ich denke, wenn man die Graphic Novel gelesen hat, wird man sehen, die einen Schicksale sind ziemlich härter als die anderen. Und da muss man auch, da musste ich wirklich auch aufpassen. Ich wollte wirklich nicht da irgendwas wecken. Ich habe schon gemerkt, dass zum Teil eine halbe Stunde über ein gewisses Thema zu sprechen ganz oberflächlich schon sehr belastend sein kann.
00:23:57
Speaker
Nicht nur für die anderen, auch für mich. Ja, das denke ich mir. Und da ist man nicht mehr im Twist, oder wie fragt man jetzt noch nach, weil ich brauche die Details. Aber gleichzeitig möchte ich auf keinen Fall die Leute zu sehr belasten und auch nicht abschrecken. Ich möchte ja wieder ein Interview führen können. Das war wirklich eine schwierige Situation. Auch wie reagiert man, oder? Man sitzt da gegenüber und hört diese Geschichten von Mord und Totschlag. Und was sagt man in dem Moment?
00:24:27
Speaker
Das war wirklich nicht so einfach.
00:24:31
Speaker
Und hast du da dann einen Zugang oder eine Herangehensweise irgendwie etabliert zu den späteren Interviews? Oder wie bist du dann damit umgegangen? Wenn man die Graphic Novel liest, ist es einige wirklich erschütternde Vorgänge, Begebenheiten, die du da ausbreitest, auf eine sehr sachliche Art und Weise. Man liest nicht raus, dass es dich sehr mitgenommen hat. Ja.
00:25:00
Speaker
Ich glaube, es war auch ein bisschen die Art, wie Sie darüber geredet haben. Sie erzählen das sehr sachlich, sehr gefasst. Und ich wollte also gerade zum Beispiel als bei einem einen jungen Mann, der einen Teil seiner Familie verloren hat, man fragt da schon ein bisschen nach, weil man muss, um diese Geschichte erzählen zu können,
00:25:26
Speaker
Aber du weißt, dass er jeden Tag damit zu kämpfen hat. Das siehst du auch. Und man muss ihn dabei ein bisschen schützen. Ich weiß nicht, wie ich damit umgegangen bin, aber ich habe immer versucht, sobald das Thema abgeschlossen war, das Gespräch ein bisschen aufzulockern, ein anderes Thema anzuschneiden, über die Zukunft zu sprechen. Genau, eine andere Perspektive auch ihm zu bieten und das Ganze ein bisschen abzuhandeln.
00:25:56
Speaker
Ja, ja. Und dann in der Wiedergabe im Comic. Ihr müsst mal reinschauen und wir reden da jetzt immer so drüber wie der Ton.
00:26:11
Speaker
der Graphic Novel ist. Schaut mal rein und liest mal ein paar Seiten, damit ihr versteht, was ich damit meine. Wie war das dann, als du das transkribiert oder neu konzipiert oder in die Graphic Novel-Texte verfasst hast, war das dann ... einfach oder schwierig, diesen relativ neutralen Ton, den du da findest, einzunehmen? Oder gab es so einen Impuls, irgendwie ...
00:26:39
Speaker
ist noch, also in eine der Richtung, ist noch sachlicher zu fassen oder vielleicht an der Stelle doch mehr Emotionen rauszukehren? Meine Idee war immer, die Emotionen kommen von selbst durch die Geschichten, weil die sind unglaublich emotional. Ja. Emotionen entstehen so oder so. Und mein Beitrag, die ganze Recherche nebenbei, die legt ja sehr viele Punkte offen, die, ich sag mal jetzt mal, irgendwo im Argen liegen.
00:27:08
Speaker
Und diese Punkte sprechen eigentlich sehr für sich selbst. Und da muss ich nicht mit vielen Adjektiven oder blumigen Ergänzungen, die noch hervorheben. Ich glaube, das ist relativ klar. Das war so ein bisschen meine Idee dahinter. Weil, wie gesagt, es gibt viele Comics zu diesem Thema, die die Emotionalität in den Vordergrund stellen. Und ich glaube, das ist wie schon besetzt. Und ich wollte eigentlich ein bisschen eine andere Herangehensweise wählen.
00:27:38
Speaker
dass man sich, wie bei einer Zeitung, dass man sich eher informiert und sich selbst eine Meinung bildet. Ich finde, das ist immer ein bisschen mehr wert, als wenn man das schon wie vorgesetzt bekommt, angerichtet mit diesen Emotionen. Weil ich glaube, im Kopf entsteht dann mehr. Meiner Meinung nach sehr gut gelungen in dem Comic.
00:28:01
Speaker
Ich glaube, man kann sehr gut nachvollziehen, was du meinst, wenn man mal reingelesen hat. Und wie hast du das auf der Bildebene umgesetzt? Auch das ist jetzt irgendwie ein bisschen müßig, mit Worten zu beschreiben. Aber ... Auch dann ... Ich finde, deine Zeichnungen machen da auch einen sehr interessanten Spagat dazwischen ...
00:28:30
Speaker
dass sie sachlich sind, ohne trocken zu wirken, weil du verstehst, was ich meine. Um zum Beispiel auf die Koloration wieder zurückzukommen, du hast in bestimmten Szenen, die eine gewisse Dramatik darstellen, die eine gewisse Gewalttätigkeit zeigen, schon eine Farbwelt, sag ich mal, gewählt, die
00:28:54
Speaker
diese Emotionen irgendwie transportieren, aber du arbeitest dann nicht mit so heftigen Kontrasten, wie das in vielen Fantasy-Comics zum Beispiel der Fall ist, wo irgendwie mal so eine Seite schwarz-weiß gehalten ist und dann fette Blutspritzer oder irgendwie so ganz evokative Kontraste auf der Seite verwendet werden. Wie hat sich das so ergeben? Der Zeichenstil ist ja irgendwie sehr nah an dem, in dem du auch illustrierst normalerweise, wenn ich das so sagen darf.
00:29:24
Speaker
Ja, ich glaube, ich habe, also in meinen Illustrationen verwende ich keine Konturen. Konturen sind die Outlines quasi. Im Comic fast ein Muss. Das verwende ich bei meinen Illustrationen eigentlich eher nicht, weil das, ja, so in der Illustrationswelt ist das ein bisschen, ich sage mal nicht so in im Moment. Beim Comic habe ich lustigerweise versucht, ein bisschen darauf zu verzichten am Anfang. Ich habe da auch ein bisschen suchen müssen nach dem Stil.
00:29:52
Speaker
Ja, ich glaube, die Bildwelt ist wahrscheinlich ein bisschen auch sachlicher, weil ich halt auch Respekt hatte vor, das sind ja Menschen, die haben mir ihre Geschichte erzählt und ich werde jetzt da keinen Splatter-Movie draus machen. Es ist kein Fantasy-Thema, du denkst immer auch an die Interviewpartner, die das nachher lesen werden.
00:30:18
Speaker
Ja, man hat da schon ein bisschen Respekt vor, muss man sagen. Vielleicht ist es das. Aber das hat sich so ergeben, oder musstest du da viel Arbeit, Gedanken, Konzeptionsarbeit reinstecken, bis es so geworden ist, wie es jetzt ist? Also ich meine jetzt nicht die konkreten Einzelseiten, sondern so die... Man strebt ja, schätze ich mal, auch so einen Gesamtsstil für das gesamte Buch irgendwie an, oder?
00:30:45
Speaker
Ja, ja. Und der hat sich auch ein bisschen gewandelt. Ich habe zum Beispiel alle Seiten durcheinander gezeichnet. Also ich habe zum Beispiel die
00:30:52
Speaker
Die dritte Seite war wahrscheinlich die letzte Seite, die ich gezeichnet habe, und die letzte, die erste, so in dem Stil. Ich denke, auch sehr untypisch. Einfach, weil dieser Prozess war wirklich, glaube ich, nicht so, wie das traditionell abläuft. Also ich habe diese Interviews geführt, ich habe noch gar nicht gewusst, was es am Schluss gibt. Wirklich gibt es eine einzelne Geschichte, gibt es fünf Geschichten. Es war auch ein bisschen ein Kampf, das zusammenzubringen, oder? Weil jeder
00:31:20
Speaker
Dieser Interview-Paner erzählt am Schluss eigentlich ein Kapitel in diesem Buch. Ja, auch wenn du sie nicht nacheinander darstellst, sondern so ein bisschen ineinander gestalzt. Genau, ja. Also zum Beispiel Iran, gut, im Iran erzählen mehrere, aber zum Beispiel Türkei erzählt vor allem jemand, Balkan erzählt vor allem jemand. Das Buch ist in Kapitel gegliedert, nach Ländern sortiert, das sind auch ein bisschen die
00:31:44
Speaker
Die Krisenerde, die sich alle ein bisschen unterscheiden. Zum Beispiel Iran und Türkei und Balkan. Genau, oder Griechenland vielleicht noch. Und das war ein bisschen eine Schwierigkeit. Wie bringt man da einen Lesefluss hinein? Weil ich nicht jede Geschichte von Anfang bis Ende erzähle, sondern ich zeichne eigentlich nur Teile von Geschichten und dazwischen spricht noch mal jemand anderes rein, um eine andere Perspektive zu bieten.
00:32:13
Speaker
Man bekommt nicht jede Geschichte lückenlos mit. Das war nicht einfach, da einen Lesefluss hineinzubringen. Da habe ich viel ausprobiert und muss jetzt jeder selber entscheiden, ob es gelungen ist oder nicht.
00:32:28
Speaker
Ja, mach das mal, gib mal Rückmeldung. Ich finde, da haben vor allem die Kapitel-Trenner oder die Kapitel-Eröffner diese Karten, die du reinarbeitest mit den Gesichtern der Geflüchteten, die noch mal so zeigen, wo die jetzt eigentlich gerade stecken und wo ihre Wege sich gekreuzt haben oder auch nicht.
00:32:48
Speaker
Das hat mir da sehr geholfen in der Orientierung, muss ich zugeben. Und auch, dass die Namen dann immer wiederholt werden. Die Wiederholung bestimmter Elemente hilft, glaube ich, sehr dabei. Ja, ich denke, das war ein wichtiges Element, um Struktur hineinzubringen. Auch die Namen sind zum Teil auch eher unbekannt.
00:33:11
Speaker
Das merke ich auch nicht so leicht. Einer der Namen wollte bei mir nicht so richtig in den Kopf gehen, dass das einer der männlichen Geflüchteten ist. Ich weiss nicht, bei welcher es war, aber ich habe ihn die ganze Zeit der Frau zugeordnet. Ich dachte, was macht die denn jetzt da? Die ist doch ganz woanders lang. Absolut. Und dann gibt es noch die Mischung zwischen alt und jung. Das ist immer ein Unterschied. Die meisten sind aus Minderjährigen geflüchtet.
00:33:40
Speaker
Das sind auch optische Unterschiede, die ich dann abbilden musste. Genau, da wollte ich ein bisschen Struktur hineinbringen, dass man das versteht.
00:33:47
Speaker
Nee, aber also das war jetzt nicht wirklich abdecklich der Sache. Ist wahrscheinlich auch noch mal einfacher, wenn man es tatsächlich dann in gedruckter Form vor sich liegen hat und durchblättern und vor- und zurückblättern kann. Am PDF ist es ja immer ein bisschen nervig mit dem hin- und herscrollen, wenn man nie so genau weiß, auf welche Seite man rauslanden muss. Ja. Bevor wir das Thema so ein bisschen abschließen, gab es denn in diesen Interviews irgendwelche Momente, die dich besonders
00:34:17
Speaker
Ich habe es mal so formuliert überrascht haben. Also wie auch immer du das jetzt so, weiß ich nicht, interpretieren willst. Gab es irgendwie so ein oder zwei Momente, die besonders herausgestochen haben, wo du auch von erzählen magst oder kannst? Ja, also ich glaube ein überraschender Moment, den man sich auch erzählen kann, weil der auch im Comic-Up gebildet ist.
00:34:41
Speaker
Als ich herausgefunden habe, dass der eine doch auch ziemlich im Schlepperwesen selbst tätig war. Stimmt. Einer der Geflüchteten ist der Sohn eines Schleppers, ne? Genau. Also er war jetzt nicht aktiv ein Schlepper, wie man sich ihn vorstellt, der da irgendwie im Rucksack durch den Wald geht, mit vielen Leuten oder so, sondern er war einfach in dieser Familie, ist da geboren und hat auch als kleines Kind schon die Buchhaltung gemacht dort, weil er einer derjenigen war, der rechnen konnte.
00:35:10
Speaker
Er ist da einfach hineingeboren worden und hatte deshalb auch eine ziemlich rosige Ansicht von dieser Flucht. Er hat sich fast schon darauf gefreut, weil er gedacht hat, die sind alle wie sein Vater, die Schlepper und das ist alles kein Problem, die sind nett und so. War dann nicht so.
00:35:33
Speaker
Das kommt schon relativ früh in der Graphic Novel raus, dass das nicht alles so toll ist. Genau, und das hat er mir natürlich nicht von Anfang an erzählt, das ist ja auch völlig klar. Da kann er ja nichts für, er ist da hineingeboden worden und war ja da auch nicht wirklich aktiv involviert, aber das habe ich dann irgendwann
00:35:52
Speaker
Da gab es immer mehr Anzeichen dafür und irgendwann habe ich dann mal konkret gefragt, ob jetzt da dieser Onkel, von dem er erzählt, ob das dann nicht vielleicht doch sein Vater eher war. Ach Wahnsinn. Ja genau, das hat sich so ein bisschen verdichtet und dann hat er mir aber dann sehr bereitwillig davon erzählt. Das war ja auch sehr spannend, das kommt ja auch alles im Comic vor. Da kommt mir dann auch sehr viel von meinen Recherchen zu.
00:36:16
Speaker
bestätigen oder auch noch ein bisschen vertiefen. Jetzt wo du es sagst, das war auch eine Stelle, die mich im Comic überrascht hat, weil es dann plötzlich auf diese Sichtweise springt und dann plötzlich ist da, also zu dem Zeitpunkt hat man schon von einigen anderen Schicksalen gehört, also es ist nicht der Einstieg, dass du mit dieser Person anfängst.
00:36:40
Speaker
Ich war übrigens der Sohn von einem Schlepper und mein Leben war eigentlich ganz angenehm bis zu dem Zeitpunkt, wo wir fliehen mussten. Ich muss zugeben, ich hatte da so ein gewisses Misstrauen diesem Sprecher gegenüber. Ich weiß nicht, ob du weißt, was ich meine. Klar, wenn ich der Sohn von einem Schlepper wäre, würde ich auch immer sagen, mein Vater hat das aber alles sehr human gestaltet.
00:37:06
Speaker
Es wird dann wieder so ein bisschen aufgefangen dadurch, dass er selber dann ja auch geflohen ist und dementsprechend jetzt
00:37:14
Speaker
selber kein angenehmes Schicksal hatte und auch eine schwierige Zeit hinter sich hat. Insofern hat er nicht so viel davon da zu lügen, schätze ich mal. Ich glaube, auch seine Einstellung, die er gehabt hat, wo er losgezogen ist, zeigt ziemlich, dass er das tatsächlich auch geglaubt hat. Das kommt noch dazu, er war ja ein Kind. Er zieht mich die rosa-rote Brille auf.
00:37:41
Speaker
Stimmt, das kommt noch dazu. Er kann ja gar nicht objekt, also was heißt objektiv, aber aus einer Erwachsenen sich die Situation bewerten. Er weiß ja nur, wie es war, als er zwei zwölf, dreizehn, irgendwie sowas. Um was rum, ja. Aber das fand ich eine sehr spannende Perspektive, was mich auch
00:38:02
Speaker
erschüttert hat oder was ich interessant fand als ich es gelesen habe auch weil du so relativ sachlich dann darstellst das ist gegen was heißt gegen Ende aber etwas später der titel des buches games leitet sich ja davon ab wie die also im game oder games sind die versuche der grenzüberschreitung nach europa
00:38:25
Speaker
Genau. Also, das verwendet man so. Also, ich gehe in ein Game. Das heißt einfach, ich probiere jetzt nochmal, diese Grenze zu überqueren. Und es ist wirklich, wie es klingt, also Game auf Englisch, als Spiel des Lebens. Es gibt da, glaube ich, auch noch ein Hintergrund mit dem Persischen, das haben mir manche erzählt, so ein bisschen Spiel des Lebens, quasi das Schicksal herausfordern. Wird aber, glaube ich, nicht nur im persischen Sprachraum gebraucht.
00:38:55
Speaker
Und das ist ein Ausdruck, den ich oft gehört habe, genauso wie ein Schlepper ein Boss ist und so. Und das kam immer wieder vor. Und irgendwann habe ich gefunden, es ist ein bisschen zynisch, es wirkt zynisch, aber es ist tatsächlich ein Ausdruck, der gebraucht wird und der irgendwie sehr viel aussagt über diese ganzen Fluchtbewegungen. Und so wie du das in dem Comic darstellst, weiter hinten, wie gesagt, das findet ihr diese Proben leider nicht, aber ihr könnt ja mal in den Laden gehen und reinblättern.
00:39:24
Speaker
Finde ich, dass nämlich dieser Zynismus, den auch die Flüchtenden selber diesem Spiel irgendwie so ein bisschen gegen dich finden, sehr gut dargestellt, weil dann wirklich erst dieses Game 1, Game 2, Game 3, Game 4, Game X und dann relativ schnell gehst du dann ja durch, was immer schief gelaufen ist bei den jeweiligen Games. Ja, so wie er es auch erzählt hat. Genau, so wie er es erzählt hat. Dann bin ich gelaufen, dann bin ich gefahren, dann erwischt.
00:39:50
Speaker
Und dann zurück und nochmal ein paar Tage später. Und dann schlafen wir im Wald. Und das ist übrigens einer der Schlepper gewesen. Der war auch verloren. Ja, das ist alles extrem menschlich. Und auch dieser Zynismus, der kommt auch in den Gesprächen sehr gut durch. Und das ist einfach, ich glaube, das ist ja auch das Besondere. Ich glaube, die Menschen, also jeder von uns auch, wir würden in dieser Situation auch so reagieren. Das ist einfach sehr menschlich.
00:40:15
Speaker
diese Situation zu akzeptieren und damit irgendwie umzugehen. Mal besser, mal schlechter. Und das hat leider auch Auswirkungen. Das ist nicht zu unterschätzen. Auch diejenigen, die in dieser Graphic-Novel-Line relativ in Anführungszeichen die harmlosere Geschichte erzählen, die haben immer noch damit zu kämpfen. Es ist wirklich nicht zu unterschätzen. Es ist auch so hart. Das war das, was bei mir beim Lesen, als ich es zum ersten Mal gelesen habe,
00:40:46
Speaker
Was mich irgendwie sehr erschüttert, was mich sehr berührt hat, ist, dass diese ganze Fluchtgeschichte bis zu diesem Punkt war für einige von denen schon wirklich traumatisch und schlimm und mit Gewalt und Übergriffen und Entbehrungen und Hunger und Leid geprägt. Und dann stehen die vor der Grenze und dann geht das Spiel erst los.
00:41:07
Speaker
Du hast dich ja auch für den englischen Titel entschieden, das haben wir ja auch drüber geredet mit dem Verlag, weil das Wort Game halt diese Glücksspiel-Elemente mitträgt, was im Deutschen das Wort Spiel eben, Spiel ist deutlich positiver besetzt als Game. Genau. Das ist jetzt sehr, irgendwie so eine semantische Feinheit, aber ist halt doch schon relevant. Das wird halt, Game ist der Ausdruck, also auf Englisch, obwohl sie kein Englisch sprechen, benutzen sie diesen englischen Ausdruck.
00:41:37
Speaker
Ja, also ich hab, als ich diese Passagen gelesen hab, zum ersten Mal verstanden, warum das so wichtig ist, dieser Unterschied, und wie frustrierend die Situation dann auch ist, dass man das alles schon hinter sich hat und dann trotzdem nur so ein ... Ja, es hat so eine Tragikomik, so was von Geigenhumor, wie du's gerade gesagt hast. Dann läuft man, dann fällt man, dann geht's wieder von vorne los, wenn man verdammt noch mal gestolpert ist. Ja.
00:42:06
Speaker
Ich lache jetzt drüber. Das ist natürlich nicht traurig. Das war ja auch das Konzept, auch bei den Interviews ein bisschen mit galtem Humor das anschauen zu können, ein bisschen Distanz zu schaffen. Und auch im Comic, es gibt ein paar Situationen, die sie selbst lustig gefunden haben. Wo jetzt der eine in der Schweiz ankommt und dann möchte er Asyl haben und dann sagt der Polizist, ja, geh doch weiter nach Deutschland. Will ihn nicht haben. Ja.
00:42:37
Speaker
Irgendwie tragisch. Irgendwie tragisch, ja. Es gibt noch mehr solche Situationen, die haben es nicht ins Buch geschafft.
00:42:44
Speaker
Aus einer deutschen Perspektive, also auch irgendwie so tragikomisch und ein bisschen, du hast an irgendeiner Stelle auch so ein Balkendiagramm mit den Zahlen der Geflüchteten durch die Jahre und hast dann Angela Merkels Wir schaffen das als historischen Punkt da reingetragen. Vollkommen berechtigt, also keine Frage. Für Kontext. Vollkommen super, super gut gemacht.
00:43:11
Speaker
Aber da musste ich auch ein bisschen schmunzeln drüber, weil das so drei Worte so eine
00:43:20
Speaker
Ja, so eine Tragweite irgendwie mit sich bringen. Aber das ist vielleicht eine ganz interessante Überleitung. Du hast nämlich auch im Vorwort ja gesagt, dass du sehr viele Recherche auch betrieben hast. Bildrecherche, Informationsrecherche, Kontextrecherche. Und das liest man definitiv raus. Und auch da muss man sagen, die Schaubilder und auch die zum Beispiel dieses Schaubild darüber, wie eine Flucht
00:43:45
Speaker
technisch abläuft. Wie kommt man an den Schlepper? Wie ist da die Kette? Wie fließt das Geld im Hintergrund mit den verschiedenen Pfeilabfolgen? Wahnsinnig anschaulich. Sehr, sehr gut gemacht. Und auch, was mich besonders abgeholt hat, diese kleinen Pictogramme, die du dann entworfen hast. Richtig klasse. Ja, das mache ich auch oft beruflich und dann rück das ein bisschen durch.
00:44:13
Speaker
An den Stellen merkt man so ein bisschen, oder was heißt ein bisschen, hat man dann gemerkt, dass du auch aus der Illustration, aus dem Werbedesign kommst, aber im positiven Sinne. Wie viel Arbeit war das denn so und wie hast du diese Arbeit empfunden? War das ätzend oder war das, weil es für ein bestimmtes Ziel war, dann irgendwie auch sinnstiftend und gewinnbringend oder also diese ganz stumpfe, in Anführungszeichen, Recherche?
00:44:42
Speaker
Ich fand es extrem spannend. Das, was mir bei diesem Fiction-Comic, den ich begonnen habe, war die Schwierigkeit auch, dass ich wie die Doppelbelastung hatte, hauptberuflich zeichnen, daneben nochmal zeichnen, finde ich besonders schwierig, weil ich gerne Abwechslung habe. Und bei diesem Comic konnte ich wirklich einfach, wenn ich mal keinen Bock gehabt habe zum Zeichnen, habe ich einfach recherchiert.
00:45:09
Speaker
habe ich gelesen, mir YouTube-Videos angeschaut, also für Bildrecherchezwecke auch, und mich da in diese Themen vertieft. Und das war wirklich eine schöne Abwechslung, also es war sehr abwechslungsreich, daran zu arbeiten. Ich konnte manchmal Skizzen machen, dann konnte ich reinzeichnen, dann konnte ich wieder recherchieren. Es kamen fast monatlich neue Berichte raus zu diesen Themen. Das war auch die große Schwierigkeit, oder?
00:45:35
Speaker
Wenn du beginnst mit der Recherche, die Leute erzählen dir etwas und du verstehst nicht, warum war das damals so vor fünf Jahren, dann liest du nach, dann merkst du, heute ist es komplett anders.

Forschung und Informationsvermittlung in 'Games'

00:45:48
Speaker
Auch die Politik im Iran zum Beispiel oder auch die Politik der EU, die verändert sich ständig.
00:45:54
Speaker
Alles verändert. Nur noch im Wandel begriffen. Also absolut. Wir sind ja an keinem Endpunkt. Er ist rechtlich seit den letzten paar Tagen. Ja, ja, genau. Und das abzubilden auch in dieser Kürze. Ich habe wirklich versucht.
00:46:06
Speaker
das fast schon Boulevard-mäßig auf wenige Zeilen immer zu beschränken, diese Themen. Das war eine große Herausforderung. Und wenn du dann merkst, okay, es sind zwei Jahre vergangen und die Situation ist wieder anders, ich muss es wieder umschreiben. Aber trotzdem möchte man nachvollziehen, wie diese Leute das vor ein paar Jahren gemacht haben, warum sie es nicht anders gemacht haben. Das war nicht einfach.
00:46:28
Speaker
Ja, in dem Zusammenhang vielleicht kurz von Verlagseite erwähnt, als du uns das Projekt gepitcht hast, war es ja schon sehr weit fortgeschritten und tatsächlich war es von unserer Seite so eine der einfachsten Eigenproduktionen, die wir hier als gemacht haben, weil du wirklich wahnsinnig, also du warst schon sehr, sehr weit und hast dann im Grunde ja einfach ein quasi fertiges Buch abgeliefert. Also ist das alles sehr
00:46:58
Speaker
Ja, also diese Arbeitsprozess, dass du das alles so in Eigenregie auch durchwechseln konntest, das hast du ja so selber zusammengestellt. Aber so wie du es erzählst, leuchtet ein wie so. Definitiv. Ja, ich glaube, es war auch nur deshalb so unmöglich. Ja, klar. Das hat mir Spaß gemacht und darum habe ich es auch machen können, genau.
00:47:18
Speaker
Gab es denn auch da eine ähnlich gelagerte Frage wie vorhin? Gab es irgendwelche Recherchen, die sich als überraschend schwierig erwiesen haben? Also zum Beispiel für Bildreferenzen oder weiß ich nicht, was da vielleicht komplex gewesen sein könnte? Ja, also grundsätzlich schwierig wird es immer dann, wenn es im Grenzgebiet stattfindet und die schlimmen Dinge geschehen oft im Grenzgebiet.
00:47:44
Speaker
weil das oft auch Sperrgebiet ist und die Leute sind selbst extrem gestresst, die nehmen da nicht ihr Smartphone hervor und filmen. Deshalb ist es dort besonders schwierig. Was mich überrascht hat, ich berichte ja auch von diesen Schüssen an der Grenze zwischen Iran und der Türkei. Als ich das zum ersten Mal gehört habe, wollte ich das nicht so ganz glauben, er hat es sehr glaubhaft erzählt.
00:48:12
Speaker
Aber ich war mir einfach nicht sicher, ob das stimmt. Und ich habe dann sehr viel nachgelesen, auch andere Fluchtberichte und es gibt auch Studien dazu, die Spitäler und Ärzte in der Region befragen und es ist relativ klar, dass das so passiert, tatsächlich. Aber jetzt, ich sage mal, bei der Recherche in den Medien findet man dazu wirklich sehr wenig.
00:48:34
Speaker
Weil einfach die konkreten Beweise zu sammeln im Grenzgebiet, in den Bergen, das geht halt fast nicht. Du kannst dort nicht auf Journalist hingehen, da bist du in Lebensgefahr. Ja, gut, das ist man in anderen Orten auch, aber es ist wahrscheinlich auch sehr, sehr, also es ist sehr abgelegen, sehr schwer zu erreichen. Es ist ja auch was, was du in dem Buch immer mal wieder, also sowohl explizit als auch durchklingen lässt, ist vor allem Afghanistan auch sehr
00:49:02
Speaker
spärlich besiedelt ist irgendwie. Es sind teilweise vollkommen verlassene Gegenden, auch durch die die Fluchtrouten dann verlaufen. Ja, genau auch im Iran, viel durch die Wüste. Ja, genau. Okay. Na gut, aber schön, dass dieser Teil der Arbeit auch irgendwie noch für dich zumindest angenehm war. Ja, man lernt viel Neues. Es war immer spannend.
00:49:34
Speaker
das ganze dann aber mit den interviews du hast es gerade schon mal ein bisschen angerissen aber vielleicht kannst du noch ein paar worte zu sagen mit den interviews zusammen in eine in einen gust zu bringen sage ich mal auch da also du verschränkst die die die erzählungen der fünf geflüchteten miteinander aber du schränkst dann da auch noch mal diese
00:49:54
Speaker
Ich sag mal Sachberichte und diese Kontextberichte, das ist dann mal zum Beispiel so eine Doppelseite über den Geldfluss, über die Kosten einer Flucht oder eine Doppelseite über, was ich gerade erwähnt hatte, über die Organisation von so einer Schlepperroute und so weiter. Das schränkst du dann da auch nochmal mit rein. Im Anhang der Graphic Novel gehst du kurz darauf ein, dass du halt immer, du hast den Comic Doppelseiten konzipiert.
00:50:18
Speaker
Und wie du schon sagtest, nicht in Reihenfolge gezeichnet. Wie bist du denn dann zu dieser Abfolge von Szenen, wie sie jetzt ist, gekommen? Das war wirklich ein bisschen auf dem Reißbrett oder respektive im Skizzenbuch. Hab ich das ein bisschen konzipiert mit so wirklich kleinen Briefmarken, großen Seiten, die ich so
00:50:44
Speaker
Ja, ich musste auch ein bisschen haushalten mit der Zeit und ich habe mir gesagt, diese 100 Seiten, mehr geht gar nicht. Und es war nicht einfach und ich habe das so ein bisschen herumgeschoben und habe versucht, ein bisschen Übergänge zu machen und wer könnte noch was erzählen.
00:51:00
Speaker
Wie kann man das dann auch gleich wieder aufnehmen in diesem Infoteiler, in Textkasten? Der muss so passiert sein, dass es wirklich genau an diesem Ort kommt, wo dann auch, wenn ein Pushback passiert, muss dort diese Textkasten hin. Stimmt.
00:51:16
Speaker
Sorry, wenn ich unterbreche, du hast ja auch Infokästen mit, das hatte ich noch gar nicht erwähnt, du hast auch Infokästen mit in den Comic rein integriert. Also es ist nicht so eine Abfolge von Erzählung, Info, Erzählung, Info, sondern das flichtet sich nochmal intensiver rein, stimmt's? Genau, das wollte ich auch noch viel mehr machen, aber das habe ich dann sein gelassen, zugunsten auch der Dynamik für die Comic-Elemente, dass die erhalten bleiben. Genau.
00:51:41
Speaker
Das heißt, es war einfach so ein Hin und Her schieben und irgendwann warst du mit dem Ergebnis zufrieden? Ja, es hat sich auch ein bisschen so ergeben. Ich habe das dann irgendwie auf zwei, drei Arten versucht und dann irgendwie merkte, anders geht es gar nicht. Aus meiner Sicht geht es nicht anders. Es muss so funktionieren. Und diese Angst, die muss ich ehrlich sagen, die hatte ich bis zum Schluss.
00:52:06
Speaker
Ich habe das sehr spät erst euch gezeigt und auch anderen Lesern. Es hat dann funktioniert für die Testleser und da war ich wirklich sehr froh. Ja, für uns auch. Der erste Redakteur Martin, der mir gegenüber sitzt so schräg, war damit durch, hat er quasi das PDF zugemacht und man so, ja, das funktioniert ja so.
00:52:35
Speaker
Man muss ja so sagen, er ist kein Mann vieler Worte, was so was angeht. Ich hoffe, das war nicht der einzige Kommentar, aber das ist gut. Nein, das war nicht der einzige Kommentar, aber es kommt selten vor, dass das Martin einen Erstkorrektur fertig macht und dann wenig zu sagen.
00:52:55
Speaker
Kann man das als Kompliment sehen? Es ist als Kompliment gemeint. Ich meine es jetzt auch als Kompliment. Ja, kann man ja vielleicht auch erzählen, wir haben dann intern eine Diskussion gehabt. Ich habe sehr viel halt Comic inspiriert, auch viel die Sprechblasen mit diesen, sagt man, Dornen nennt man die. Die Verbindung quasi vom Gesicht zur Sprechblase nennt man Dornen und ich habe die eingebaut einfach so aus
00:53:18
Speaker
Tradition, weil man das im Comic so macht. Es sind ja aber eigentlich oft Texte, weil diese Texte wurden im Jetzt eingesprochen und sind aber in der Vergangenheit abgebildet. Und wir haben uns dazu entschieden, diese traditionellen Dornen dann wegzulassen. Sieht deshalb vielleicht noch ein bisschen technischer aus jetzt, weil es immer oft Stimme ist. Aber ich glaube, es ist fürs Verständnis einfach besser.
00:53:45
Speaker
Ich erinnere mich, das war der eine Kritikpunkt, den Martin hatte, aber ansonsten war er schon in der Erstfassung von dem Buch sehr angetan. Und wie gesagt, er ist ein sehr kritischer Leser. Richtig, das war so mit die eine große Änderung, die noch vorgenommen wurde von so ein paar klassischen Rechtschreibsachen abgesehen.
00:54:13
Speaker
Gab es denn in dieser Konzeptionsphase oder jetzt im Nachhinein Kürzungen, die du vorgenommen hast, die du vornehmen musstest, die dir wehgetan haben, sozusagen? Also Sachen, die du rausgenommen hast, wo du aber eigentlich sehr unglücklich mit bist? Das ist schwierig zu sagen. Ich glaube einfach, dass man einzelne
00:54:33
Speaker
Personen haben einfach so viel noch zu erzählen gehabt. Und jedes Mal, wenn du ein neues Thema angesprochen hast, das sie vorher komplett ausgeblendet haben, zum Beispiel Flucht durch den Iran, hat jemand fast nichts dazu erzählt. Dann irgendwann habe ich es angesprochen, dann kam nur eine Geschichte nach der anderen raus. Und jede Einzelne hätte man für sich als Comic nehmen können. Da glaube ich,
00:54:58
Speaker
könnte man viel mehr noch zeigen. Aber dafür muss man auch sagen, gibt es auch in Buchform, gibt es ganz viele Interviews, die man lesen kann. Das ist extrem spannend. Das gibt es, gibt es alles. Aber das, ja, da hätte ich gerne mehr gezeigt. Auch ein bisschen, um die Person auch ein bisschen mehr noch wertzuschätzen. Ja. Ja. Auf jeden Fall auch die Erzählung der Frau, finde ich, hätte man viel
00:55:25
Speaker
breiter auch noch darstellen können, muss man sagen. Aber hier kamen oft auch einfach ganz praktisch diese Einschränkungen mit den, ja, wer erzählt was? Und manche Leute hatten zu manchen Themen einfach viel mehr zu erzählen als andere.
00:55:42
Speaker
Klar, nachvollziehbar. Aber vielleicht ein ganz guter Übergang. Könntest du dir denn vorstellen, das noch mal zu machen? Also, wie gesagt, während wir das hier jetzt aufnehmen, ist noch vollkommen unklar, wie der Comic läuft, wie man es so schön sagt, wie die Leserinnen und Leser darauf ansprechen werden. Liegt auch nicht zuletzt in eurer Hand, liebe Hörerinnen und Hörer.
00:56:07
Speaker
Zwinker, Zwinker. Aber wie ist das so? Könntest du dir vorstellen, noch mal Comic zu machen irgendwann oder sofort oder nie wieder?

Zukünftige Projekte und Gedanken zu Flüchtlingsfragen

00:56:19
Speaker
Ich brauche jetzt erst mal eine Pause, glaube ich. Gute Antwort. Ganz ehrlich. Es war sehr intensiv die Zeit. Man fällt danach ein bisschen in ein Loch, weil man viel mehr Zeit hat auf einmal. Aber ich glaube schon, dass ich das noch mal machen würde.
00:56:36
Speaker
Und auch nochmal Sachcomic mäßig zu so einem Thema oder vielleicht sogar aus Material, was du jetzt schon hast. Oder hast du da noch nicht so weit nachgedacht? Ich glaube, ich glaube, eine Graphic Null in dieser Richtung würde ich gerne wieder machen. Ja, ich brauche ein bisschen Abstand davor, aber ich glaube, es ist etwas, das mir irgendwie
00:56:57
Speaker
Spaß macht. Ja, ja. Also wir bleiben gespannt und es liegt nicht zuletzt in eurer Hand, die ihr hier zuhört und hoffentlich den Comic mal zur Hand nehmt und gerne auch kauft, wenn er euch gefällt. Bevor wir jetzt so langsam zu den Schlussfragen übergehen, die ich für dich natürlich auch noch dabei habe, Patrick, gibt es etwas, was du den Hörerinnen und Hörern beziehungsweise den Leserinnen und Lesern von Games
00:57:25
Speaker
mitgeben möchtest. Ich meine, es ist ein, muss man nicht drum rumweinen, es ist ein ernstes und ein sehr relevantes Thema, mit dem du dich jetzt sehr viel befasst hast, über das du diesen Comic verfasst hast, in dem das viel auch eingeflossen ist, was du halt recherchiert und erarbeitet und rausgefunden hast. Gibt es irgendetwas, was du den Leserinnen und Lesern, die das hier jetzt hören und den Comic danach lesen oder davor schon gelesen haben, mitgeben möchtest?
00:57:53
Speaker
Ja, ich glaube, wenn man sich länger mit dem Thema befasst, man denkt immer, man hat am Anfang vielleicht so ein bisschen, vielleicht hat man eine Meinung dazu, aber je länger man sich mit dem Thema befasst, desto mehr Graustufen bekommt das Thema eigentlich nochmal. Ja, es ist das, man soll sich, ich würde es einfach, wenn man Lust hat, reinlesen mit einem offenen Kopf und sich selbst Gedanken machen dazu und ich denke, es ist klar,
00:58:25
Speaker
Das Buch soll eigentlich eine Grundlage sein für weiterführende Gedanken, die man sich machen muss. Es ist ein Riesenthema und man muss da neue Lösungen finden, die menschlich sind und wo alle davon am Schluss profitieren können. Dafür muss man ein Grundlagenwissen haben und eine konstruktive Debatte führen. Dafür kann dieses Graphic Novel ein Beitrag sein.
00:58:53
Speaker
Ich hoffe es sehr. Ich verstehe, was du meinst. Ich finde, dass sie als das sehr gut dienen kann. Danke dafür auf jeden Fall.
00:59:04
Speaker
So, und damit würde ich sagen, kommen wir nochmal zum Abschluss dieser Aufnahme zu ein paar flockigeren Themen. Meine beliebten Schlussfragen. Vorher, wenn du möchtest, wie alle meine Gäste, hast du aber auch noch die Gelegenheit zu einer Gegenfrage an den Verlag oder an mich oder wie auch immer, wenn du eine hast, wenn nicht. Gerne, ja. Ja, gut, super. Also ich weiß natürlich, ob die schon jeder Gast gestellt hat, aber
00:59:33
Speaker
Wie bewirbt man sich denn eigentlich richtig bei einem Verlag? Also wie früh, wie früh soll man sich bewerben? Die Frage kommt immer mal wieder tatsächlich, aber klar, kann man auch immer mal wieder beantworten. Aus verlegerischer Sicht natürlich gerne, so pauschal lässt sich das nicht beantworten, weil nicht jeder Comic-Schaffende, jede Comic-Schaffende gleich arbeitet. Du, wie gesagt,
01:00:03
Speaker
Du bist da ja irgendwie sehr fertig schon gewesen als Comic-Macher. Also die Kommentare, die wir dazu hatten, waren ja wirklich minimal und auch die Konzeptionsphase. Du hattest das ja alles schon durchlaufen und bist zu einem sehr guten Ergebnis gekommen. In dem Kontext war es für uns natürlich cool, dass du so spät erst gekommen bist.
01:00:24
Speaker
Und wir halt viel Material hatten und uns das angucken konnten und dann auch die restliche Zusammenarbeit so auf einer technischen Ebene sehr problemlos lief. Wenn man jetzt als Künstlerin oder als Künstler noch nicht so weit ist, vielleicht auch nicht diesen illustrativen Background hat, den du ja hast, diese ganze Erfahrung, kann man sich auch definitiv früher bewerben.
01:00:51
Speaker
Was wir aber halt immer brauchen, ist irgendwelches fertiges Material. Also das ist immer das Wichtigste, dass man ein paar vollkommen fertige, reingezeichnete Seiten hat, auch mit Text und allem drin und Koloration und dem, gut, das lettering muss nicht unbedingt so sein, wie es am Ende sein soll, weil wir dann nochmal andere
01:01:13
Speaker
Schriften haben zum Beispiel, aber wir brauchen halt irgendwie eine Ansicht davon, wie es am Ende aussehen soll, wie die Künstlerinnen und Künstler es sich vorstellen. Das ist eigentlich so, dass das relevant ist. Mit einem reinen Manuskript können wir nichts anfangen, mit einem Haufen Character Designs können wir nichts anfangen. In letzter Konsequenz, es muss irgendwie was Fertiges da sein, dann ist es relativ
01:01:43
Speaker
egal. Wichtig ist, dass wenn man dann irgendwann eine Zusage hat, dann und dann soll es fertig werden und dann kann es erscheinen, dass die halt auch eingehalten wird, weil es keinem Buch gut tut, wenn es immer wieder verschoben wird. Aber ansonsten kann man da eigentlich keine so pauschale
01:02:02
Speaker
Antwort für geben. Also beides hat Vor- und Nachteile. Wenn man jetzt sehr lange daran arbeitet und es schon fast fertig ist, dann ist es für uns als Verlag natürlich besser zu kalkulieren, aber dann läuft man halt auch die Gefahr, sich in eine Sackgasse reingearbeitet zu haben. Wenn man dann sagen muss, pass auf,
01:02:19
Speaker
Das ist grundsätzlich schön und mit der Koloration können wir das nicht verlegen. Das ist aus dem und dem Grund irgendwie Murks. Und dann sitzt man da und muss es nochmal neu machen. Ist jetzt bei uns, glaube ich, noch nie vorgekommen, weil wir unseren Künstlerinnen und Künstlern sehr viel kreative Freiheit lassen, wenn wir ein Projekt dann mal nehmen. Aber andere Verlage haben da vielleicht etwas mehr einen Daumen drauf. Ja, das habe ich auch bemerkt. Ich habe wirklich keine Ahnung gehabt.
01:02:44
Speaker
Ich hab mir vorgestellt, dass der Verlag mehr mitreden möchte. Ist das besonders, dass ihr das eher wenig macht oder gar nicht macht? Also, jein, jein. Andere Verlage, zum Beispiel Reprodukt, die sehr viel auch Künstlerinnen-Förderung machen und Künstlerinnen-Aufbau, im Sinne von, dass die Leute auf Teufel kommen raus, wenn ich mal ein bisschen böse formulieren darf, jahrelang auch immer wieder verlegen.
01:03:14
Speaker
Und von den Frühwerken bis zu den ausgereiften Werken über Jahre und Jahrzehnte oder auch Carlsson macht das mit manchen Künstlerinnen auch. Reinhard Kleist zum Beispiel hat ja auch bei Carlsson angefangen und ist immer noch bei denen. Die arbeiten dann teilweise halt auch in früheren konzeptionellen Phasen sehr viel enger mit den Leuten zusammen. Das machen wir normalerweise nicht.
01:03:39
Speaker
Also einerseits, weil wir nicht die Kapazität unbedingt dafür haben, weil wir halt im allergrößten Teil trotzdem Lizenzverlag sind, aber andererseits, weil die Leute bei uns halt auch diese kreative Freiheit haben sollen. Wo wir einschreiten, ist halt wie in deinem Fall auch in Fällen der Lesbarkeit, wo man halt sagt, pass auf in dem und... Also wir hätten das auch mit diesen Dornen gedruckt, wenn du darauf bestanden hättest.
01:04:00
Speaker
Es war ja mehr, also wenn ich es richtig mitbekommen habe, mir so, Martin hat ja halt den dringenden Vorschlag, den dringenden Vorschlag, das auch anders zu machen. Aber wir wären jetzt nicht auf die Idee gekommen, zu sagen, mach doch die Seite lieber in grün. Ich wusste nicht, was mich erwartet. Ich habe mehr Feedback erwartet und vielleicht war das ja auch der Grund, warum ich ein bisschen sperr gekommen bin.
01:04:30
Speaker
mit meiner Bewerbung, weil ich halt die Freiheit wollte bis dahin und dann schon ein bisschen ein halbfertiges Produkt zeigen konnte. Also Feedback erhalten kann man von uns immer tendenziell am detailliertesten, wenn man uns auf einer Messe besucht, sage ich mal. Das ist natürlich für die Zeichnerinnen und Zeichner ein bisschen aufwendig.
01:04:52
Speaker
Das ist schon klar. In Leipzig auf der Manga Comic Con oder in Erlangen auf dem Comic Salon nehmen wir uns dafür auch gerne mal mehr Zeit. Hatten wir auch jetzt in Leipzig immer Slots für, für Mappensichtungen, wie wir das nennen. Tatsächlich kriegen wir halt sehr viele Projekte eingesandt in sehr verschiedenen Stadien und viele von ihnen, ehrlich gesagt, auch vollkommen indiskutabel für eine Verlagsveröffentlichung. Tut mir leid.
01:05:21
Speaker
Das ist hart, ja, aber es ist ehrlich. Also, wenn halt dann irgendwie Comics eingesandt werden, die offensichtlich einfach Fotos sind, die von einer KI farbig übermalt wurden, und dann hat da jemand so krude Texte draufgeklebt, da kann man auch nicht viel dran verbessern. Da muss man sagen, nein, das können wir nicht verlegen. Und zwar grundsätzlich nicht, und da kann man auch nicht mehr viel dran retten.
01:05:48
Speaker
Ist halt so. Aber grundsätzlich würden wir auch mehr am kreativen Prozess teilnehmen, wenn das gewünscht ist. Wir halten uns aber tendenziell eher raus.
01:05:59
Speaker
Andere Verlagehand haben das aber anders. Aber dann muss man natürlich auch in einem früheren Stadium auf uns zukommen. Trotzdem bleibt auch dabei, Sachen, die in einer Konzeptphase noch stecken, können wir nicht zu oder absagen. Also können wir nicht zusagen so richtig. Es muss eine sehr relativ finale Vision da sein, wie es aussehen soll. Eben weil wir nicht so viel reinreden wollen. Wir wollen halt nicht sagen, ja, passt schon irgendwie.
01:06:27
Speaker
Ich wollte kein Coaching machen am Schluss. Ja genau, das können wir einfach nicht leisten, ehrlich gesagt. Das bringt es halt nicht. Ich hoffe, das beantwortet die Frage halt nicht. Ja, das beantwortet es gut. Danke. Gut, dann habe ich aber auch noch ein paar Fragen für dich. Und zwar meine Schlussfragen, Patrick.
01:06:52
Speaker
Wenn du drei Comics, Manga, Graphic Novels oder Comic-Serien auf einer einsamen Insel, die sprichwörtliche, mitnehmen müsstest, welche würdest du mitnehmen? Ich mache es mir ein bisschen einfacher, weil ich da eine Serie auswähle. Ja, klar. Nicht fehlen darf für mich Tim und Struppi. Kennt man? Ja. Kann man kennen. Find ich einfach sensationell und unterhält auch immer noch super, wenn man es 20 Mal gelesen hat.
01:07:23
Speaker
Und es gibt auch ziemlich viele davon, da ist man lange unterhalten. Ja, klar. Und vielleicht noch eine Reihe, die ich sehr gerne mitnehmen möchte, weil sie einfach unglaublich gut gezeichnet ist. Das Dritte Testament ist ein Dreiteiler von Alex Alis und Xavier Dorison. Und ist ja schon älter das Werk, aber er zeichnet einfach unglaublich gut. Es ist immer extrem
01:07:50
Speaker
dramatisch und dynamisch und extreme Perspektiven und alles handgemacht, wirklich noch mit, also soweit ich weiß, mit Touche und Aquarelle, einfach glaube ich gut. Ja, Alex Alice arbeitet glaube ich tatsächlich noch komplett analog, wenn man das so möchte. Ja, genau.
01:08:11
Speaker
Bei uns das Schloss in den Sternen und Siegfried haben wir von ihm gemacht. Genau, Siegfried auch. Schülerzeichner. Unglaublich, ja. Das ist ein bisschen neuer und wäre dann auch noch eine Empfehlung, die ich geben wollte, sowieso. Okay, so weit. Schon gut, schon gut. Ja, man merkt auch, er ist ja auch als Zeichner da noch irgendwie noch
01:08:34
Speaker
Ja, besser oder noch ein bisschen weiter hat sich da weiterentwickelt. Anders kann man so etwas sagen. Siegfried sieht sehr anders aus als zumindest das Schloss in den Sternen. Das dritte Testament habe ich jetzt gerade gar nicht vor Augen, wenn ich ehrlich bin. Ja, ich glaube das Schloss in den Sternen ist wirklich schon fast ein Stilbruch für ihn. Das ist wirklich sehr Richtung Manga und sehr lieblich und vorher das dritte Testament extrem düster.
01:09:02
Speaker
Und Siegfried irgendwo dazwischen, aber auch sehr düster. Ja, relativ düster. Ja, aber unglaublich schöne Duschzeichnungen. Ich glaube, das dritte Testament ist bei Kasen. Genau. Siegfried ist ein Besplitter. Ja.
01:09:25
Speaker
Das dritte wäre für mich, Calvin & Hobbs darf auch nicht fehlen. Für eine schöne Perspektive aufs Leben. Ich finde das von Bill Waterson ist einfach unglaublich. Kann man auch immer wieder lesen und macht man nie was mit falsch auf jeden Fall. Genau.
01:09:44
Speaker
Ja, nee, sehr, sehr sinnvolle, sehr schöne Antworten auf jeden Fall. Meine Lieblingsfrage und für viele die etwas komplizierteste, ein Comic, den es noch nicht gibt, den es aber unbedingt geben sollte, egal wie du diese Frage jetzt interpretierst, was wäre das für dich für ein Comic? Ja, ich interpretiere die jetzt sehr frei. Ja, klar. Ja. Für mich, also jetzt, ich habe ein bisschen eine Graphic Note in diese Richtung gemacht, aber zum Beispiel
01:10:13
Speaker
Die Art, zum Beispiel wie Joe Sacco so ein schwere Themen wie zum Beispiel den Bosnien-Urslawien-Krieg behandelt oder es gibt auch aktuelle Graphic-Knowles zum Thema Chechenien oder jetzt auch Ukraine ganz neu. Diese Art solche Themen zu verarbeiten und den Menschen zu vermitteln, ich finde das ist extrem unterbewertet irgendwie insgesamt.
01:10:39
Speaker
Also ich habe Joe Sacco auch zum ersten Mal vor ein paar Jahren gelesen. Ah, okay, ja. Ja, ich habe den vorher, also ich habe die Chores gekannt, habe mich einfach nie gepackt. Und dann habe ich es mal gelesen und ich finde es einfach unglaublich, wie man mit diesem Medium eigentlich diese Geschichten erzählen kann und sie gehen einem viel mehr unter die Haut, als wenn man irgendwo eine kurze Doku schaut oder so etwas. Es bleibt viel länger.
01:11:05
Speaker
Ich weiß nicht, an was es liegt. Vielleicht, dass der Kopf mehr Arbeit hat dabei, ich weiß es nicht. Es tut mir leid, liebe Hörerinnen und Hörer, aber wir beschreiben hier viele Sachen, die mit Worten so schwer darzustellen sind.
01:11:20
Speaker
Aber grundsätzlich Joe Sacco kenne ich schon was länger. Er erscheint ja in der Edition Moderne, Schweizer Verlag auch, die ich auch schon mal hier zu Gast hatte. Ihr könnt ja gerne nachhören. Ich weiß nicht mehr, in welcher Folge das war, aber ist noch nicht so lange her.
01:11:37
Speaker
Ganz toll ich weiß was du meinst aber ich glaube diese art dieser art der darstellung. Sachkommik zu machen ist auch unfassbar schwierig also ich finde du kriegst es auch gut hin ganz anders als joseko ganz anders. Ich glaube auf eine gewisse art ist dein ist games ein bisschen zugänglicher weil joseko halt so ein stil hat der. Irre gut ist aber irgendwie ein bisschen.
01:12:04
Speaker
Weniger naturalistisch, sag ich mal. Auf jeden Fall, ja. Mit diesem schwarz-weißen, schraffur ist es nicht wirklich, aber bleistiftartigen Zeichnungen und alles ist so leicht cartoonmäßig überzogen und dann taucht er da überall mit seiner verspiegelten Brille und der dicken Nase auf. Genau.
01:12:23
Speaker
Ganz anders, aber wenn euch Games gefällt oder euch dokumentarische Comics gefallen, Joe Sacco auf jeden Fall mal anschauen. Noch sehr, sehr schöne Bücher tatsächlich, muss man sagen. Also die Editionsform, die die Edition moderner ausgemacht hat, ganz klasse.
01:12:39
Speaker
Jetzt hab ich dich ewig unterbrochen, sorry. Ja, solche Comics in dem es geht. Vielleicht kenn ich auch einfach zu wenig, aber ich find, das ist ein Genre, das ich für mich auch erst neu entdeckt habe und irgendwie sehr schätze. Und ich glaub, irgendwie wär da viel Potenzial da. Ist jetzt vielleicht eine doofe Frage, aber gäb's da ein bestimmtes Thema, was dir vorschweben würde, wo du sagen würdest, das wär's, wenn es in dieser Form als Comic aufgearbeitet werden würde?
01:13:08
Speaker
Du musst auch nicht darauf antworten. Es gibt Tausende von Themen. Es gibt Tausende von Themen und ich glaube, es sind gerade die schweren, zum Beispiel Drogenkrieg in Mexiko oder so etwas. Einfach, dass man da mal sieht, wie die Auswirkungen dort sind bei diesen lokalen Leuten, was das bedeutet. Und zwar nicht auf eine verklärte Narco-Perspektive, sondern wirklich das Leben im Dorf.
01:13:35
Speaker
Und auch unser Konsum, der damit direkt zusammenhängt, was das anrichtet vor Ort, zum Beispiel so etwas. Dann schließe ich daran jetzt einen persönlichen Wunsch an der Graphic Novel Adaption von Don Winslow's Tage der Toten Trilogie. Hast du das mal gelesen, zufällig?
01:13:52
Speaker
Nein, kenne ich nicht. Also, da ist ein großer, großer amerikanischer Autor, der hat eine Trilogie über genau das Thema gemacht, wo er den mexikanischen Drogenkrieg aus der Perspektive eines Ermittlers und eines Narko-Bosses, aber auf Fakten basiert, wenn auch fiktiv. Also es ist alles fiktionalisiert, aber es basiert auf Recherchen und Interviews und Berichten und
01:14:17
Speaker
Also, es ist unfassbar dicht. Es ist auch unfassbar dicht erzählt. Und du kommst ... Also, ich musste diese Trilogie ... Ich hab's immer noch nicht durchgelesen, muss ich ehrlich sagen, weil es so heftig ist, dass ich das nie länger als ein paar Tage am Stück mir anzuholen kann. Also, einem fällt mit der Zeit echt alles aus dem Gesicht quasi. Das ist unfassbar. Das ist unfassbar. Superspannendes Thema, ja.
01:14:43
Speaker
Ja es ist genau, es ist so hart, man muss es aber nicht durchweisen bei diesen Themen. Ich finde es fast intensiver als das irgendwie in einer Dokumentation am Fernsehen zu schauen. Das ist die Kunst die Don Winslow da macht, dadurch dass er gleichzeitig
01:15:00
Speaker
Ist es besser erträglich wenn man weiß dass es fiktion ist aber natürlich gibt es ihm auch die möglichkeit mehr spannung reinzubringen obwohl er auch einen sehr sachlichen schreibstil hat es benutzt super wenig adjektives ist wahnsinnig reduziert aber das macht es umso erschreckender weil dann halt die grauenhaftesten mordanschläge und unmenschlichkeiten irgendwie so abgehandelt werden.
01:15:25
Speaker
Grausam. Ja, okay. Also kann ich sehr empfehlen. Okay, spiel doch mal Kuppler für uns. Wenn du ein Comic-Kreativ-Team zusammenstellen dürftest. Autor in, Zeichner in, wenn du möchtest auch noch Kolorist in.
01:15:45
Speaker
Vollkommen egal, realistisch oder unrealistisch, ob die Leute miteinander kommunizieren könnten, meinetwegen auch jemanden wiederbeleben, der schon verstorben ist. Wen würdest du da gerne zusammen an ein Projekt setzen? Ich kenne mich bei den Autoren gar nicht so aus, muss ich sagen.
01:16:03
Speaker
Und deshalb ist es auch sehr unrealistisch. Ich würde halt Cosini wiederbeleben. Das hat noch niemand gesagt hier, aber das finde ich eine sehr gute Antwort. Ja, weil der hat schon, er ist natürlich auch sehr bekannt, aber die ganze Asterix-Reihe kennt natürlich jeder und ist auch unglaublich gut. Und mit meinem Lieblingszeichner eben Alex Alice zusammen mal schauen, was dabei rauskommt.
01:16:28
Speaker
Ja wahrscheinlich was sehr lustiges wahrscheinlich ja weil man sagen muss oder so war ja auch ein sehr oder ist ja auch ein sehr sehr guter zeichner also es ist ja nicht so dass das das das geschehen die keinen guten zeichner in der hand gehabt hätte nein im gegenteil.
01:16:44
Speaker
Ja, aber Martin ist großer Gochini-Fan natürlich auch und hat irgendwann mal gesagt, ich soll mal die frühen oder so die Asterix-Bände, in denen er schon so in seinen Rhythmus reingefunden hatte als Autor, neben die halten, die dann später von oder so oder jetzt auch von Feri getextet werden. Nichts gegen die neuen Asterix-Bände, aber das ist schon nochmal was anderes. Das ist ganz was anderes.
01:17:12
Speaker
Man müsste ja auch auf Französisch lesen, ehrlich gesagt. Eigentlich schon, ja. Ich glaube, die Übersetzungen... Also, ja.
01:17:19
Speaker
Ich glaube, die Übersetzungen sind nicht schlecht. Ich habe noch nie ein Asterix Band im Original gelesen, müsste ich eigentlich mal machen. Das ist eine gute Idee. Die neuen habe ich auf Französisch gelesen, aber die alten müsste man eigentlich auf Französisch. Eigentlich müsste man sich das mal anfühlen. Vielleicht hat Martin die, ich frage mal. Das ist eigentlich eine gute Idee. Wir machen einen kleinen Werbeblock. Empfiehle uns doch einmal etwas aus dem Splitter-Programm, was nicht von dir gezeichnet wurde.
01:17:45
Speaker
Ja, eben, da kam jetzt meine Empfehlung, Fried, von Alex Alic. Wir haben jetzt schon darüber gesprochen. Ja, tut mir leid. Unglaublich gut, unglaublich dramatisch. Ich weiss nicht, wie sagt man das, ein Regisseur ist einfach, er macht diese Kameraeinstellungen, diese unglaubliche
01:18:02
Speaker
Diese Welt erschafft er. Es kommt mit sehr wenig Text aus. Es gefällt mir. Phänomenale, phänomenale Szenen. Eine Adoption der Wagner-Opera, wohlgemerkt, und nicht der Siegfried Saga. Bei uns inzwischen auch als Gesamtausgabe erschienen, übrigens. Ursprünglich drei Bände haben wir zwar auch gesammelt. Ist eine super Empfehlung, auf jeden Fall. Ja, und eben auch analog wirklich von Hand alles gezeichnet und auch koloriert. Ich finde das schon auch nochmal
01:18:34
Speaker
Qualitätszeichen irgendwie. Ja, ja, also man gegen Digitalkoloration ist nichts einzuwenden, aber wenn man sich mal anüberlegt, was für eine Arbeit das ist, so zu zeichnen, wie Alex Alis das da tut und das dann analog getan zu haben, das ist schon irre. Das ist schon irre. Andererseits, wenn man jetzt mal schaut, für wie viel Geld diese Seiten auf Auktionen weggehen, das lohnt sich auch irgendwo.
01:19:02
Speaker
Ja, ihm sei es gegönnt. Ja, auf jeden Fall, auf jeden Fall. Bei Alex Alis kann man auch überhaupt nicht, dem kann man nicht vorwerfen, dass er dafür zeichnet, damit seine Seiten dann versteigert werden. Überhaupt nicht. Das sind einfach tolle Comics. Aber inzwischen kommt er echt ganz gut mit Stacke Geld. Ja, so soll es sein. Ja, seine Kompositionen und wie er die Seiten gestaltet, das ist einfach
01:19:27
Speaker
Ja, wahnsinnig gut. Grosse Empfehlung. Definitiv. Eine weitere Werbeempfehlung, eine Medienkulturempfehlung schreibe ich hier immer. Vollkommen egal, was das jetzt ist. Ein Buch, ein Film, eine Serie, ein Spiel, was dich in letzter Zeit begeistert und kein Comic war.
01:19:47
Speaker
Oh, kein Comic. Das habe ich nicht gewusst. Stimmt, das habe ich auch gar nicht mehr reingeschrieben. Ja, weil ich wollte schon ein bisschen auch noch den Schweizer Comic pushen. Dann macht das, auf jeden Fall. Da möchte ich gerne empfehlen von Jared Murald, The Fall. Kennst du den?
01:20:04
Speaker
habe ich gelesen, habe ich sogar mal einen Artikel darüber geschrieben. Ah ja, sehr gut. Ja, ganz toller Comic. Ja, eine Reihe und zwar hat er die begonnen, ich weiß ehrlich gesagt nicht wann, aber es war auf jeden Fall vor Corona. Das Thema ist aber eine Grippe, die glaube ich irgendwie die Hälfte der Menschheit ausradiert und alle Events, die danach stattfinden und es spielt in der Schweiz, hat sehr viel
01:20:30
Speaker
Regionalbezug auch, wenn man es ein bisschen kennt. In der Schweiz spielt, weiss ich wohl, aber die Regionalbezüge sind ein bisschen an mir vorbeigegangen, muss ich zugeben.
01:20:46
Speaker
Und auch die Berge, auch diese Schauplätze, die gibt's alle. Soweit ich das weiß. Ja gut, das hat er glaube ich nirgendwo expliziert so richtig. Also es ist zumindest nicht im Vordergrund der Story. Nein, aber es macht sie noch viel, finde ich.
01:21:06
Speaker
fundierter, strahlt so eine Echtheit aus, die mir gefällt. Das ist genau das, was ich auch damals herausgestellt habe oder was mich besonders begeistert hat.

Kritik und Stil der Illustration

01:21:18
Speaker
Zeichnerisch ist das super, auch eine unglaublich tolle Kolleration. Es tut mir leid, aber das ist ein ganz, ganz hohes Niveau. Die Story an sich ist jetzt nicht
01:21:30
Speaker
Wahnsinnig innovativ, wenn man ehrlich ist. Das Schema gibt es ja auch, gerade in Syrien, in Amerikanischen sehr breit. Ich glaube, es lebt einfach von dieser Art der Darstellung auch. Ich finde, es hat diese Linie gleich, sagt man denn, oder? Es ist ein bisschen wie bei Tim und Struppi, diese ganz akkurate Linie, die jedes Detail auch zeichnet. Ich finde, es gibt eben so eine Tiefe.
01:21:56
Speaker
Ja, also ich finde es ist deutlich, es ist schon detaillierter als RG jetzt beispielsweise mit den ganzen Faltenwürfen und so weiter. Aber es ist ein sehr sauberer Stil, auch mit wenig Schatten-Ebenen und sowas. Ich verstehe schon, was du meinst, ja. Das ist eine sehr, sehr schöne Empfehlung.

Veröffentlichungsdetails und Verfügbarkeit

01:22:14
Speaker
Ich glaube, ich habe den aktuellen Band noch nicht gelesen. Ich glaube, als ich das gemacht habe, gab es drei, inzwischen gibt es einen vierten. Ja, es kam zu einem, den neuesten kenne ich auch noch nicht.
01:22:23
Speaker
Er scheint auf Englisch bei Image Comics sogar und im Deutschen bei Tinten Kilby heißt es. Tinten Kilby, ja, Schweizer Verlag. Ja, ich glaube, das ist von, das ist so ein Illustrator-Kollektiv. Das ist eine Art, also Black Yard ist er glaube ich Teil davon und das ist
01:22:44
Speaker
Ja, Verlag. Das bin ich nicht hundertprozentig sicher. Findet man aber auch in Deutschland, zumindest in Comic-Läden, relativ problemlos. Ich bin mir relativ sicher, dass PPM, unser Vertrieb, Tinten Kilby auch vertreibt.
01:23:02
Speaker
Also kann man, glaube ich, auch in Deutschland relativ problemlos rankommen. Lohnt sich mal reinzuschauen. Schöne Empfehlung, ja. Sehr schön. Und dann zum Abschluss, wenn du einen nerdigen Wunsch frei hättest, auch da, wie auch immer du das jetzt interpretierst, und egal wie groß oder klein dieser Wunsch ist, was würdest du dir wünschen, Patrick?

Einfluss von 'Herr der Ringe' und künstlerische Inspiration

01:23:25
Speaker
Ich glaube, der nerdige Wunsch, der wäre für mich Herr der Ringe zum ersten Mal,
01:23:31
Speaker
noch einmal rausgehen zu können. Im Directors Cut natürlich. Ja, genau, natürlich. 12,5 Stunden oder was? Nein, nicht 12,5 Stunden. Aber das ist sehr nerdig, aber das ist einfach, finde ich, eine unfassbar gut gemachte Trilogie, die auch ganz viel in meinem Zeichenstil beeinflusst hat und ganz viel in meinem Geboten hat. Ah, okay. Ja, und auch die Art, die Herangehensweise. Wir reden viel über Recherche.
01:23:58
Speaker
ARG hat ja eine unglaubliche Recherche betrieben, also nicht in den frühen, aber ich glaube in den späteren Werken. Und auch die Art, wie diese Designer dort diese Props designt haben, ganze Kulturen entworfen haben bis ins letzte Detail, also diese zu sehen, wie diese Designer
01:24:18
Speaker
diesen Beruf ernst nehmen und viel mehr investieren, als sie eigentlich müssten. Und man sieht es dann einfach am Resultat an, wie tiefgründig das wird.
01:24:29
Speaker
Das hat mich, glaube ich, schon ein bisschen beeindruckt und auch ein bisschen geprägt. Durch die Brille habe ich das noch nie gesehen, tatsächlich. Also nicht bewusst, zumindest unterbewusst, was natürlich war. Deshalb ist es ja auch so eine tolle Trilogie. Das ist aber auf jeden Fall ein wunderbarer Nerdwunsch. Ich glaube, viele Hörer und Hörer fassen sich jetzt gerade an den Kopfdecken so, ja, natürlich.
01:24:54
Speaker
Klasse. Patrick, vielen Dank, dass du da warst. Vielen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast. Ich danke dir für die Gelegenheit. Sehr, sehr gerne. Sehr, sehr gerne. Für euch natürlich, liebe Hörerinnen und Hörer, Games ist
01:25:10
Speaker
Wenn ihr das hier hört, erschienen. Und wie gesagt, einen Link mit Leseprobe findet ihr in den Show Notes und auf unserer Website. Schaut euch den Comic an. Ich persönlich kann ihn empfehlen. Patrick empfiehlt ihn, glaube ich, auch. Und jetzt habt ihr ein bisschen Kontextwissen dazu. Vielleicht habt ihr den Comic ja auch schon gelesen und habt jetzt noch mehr Kontextwissen im Hintergrund.
01:25:31
Speaker
Ein sehr tolles, ein sehr empfehlenswertes Buch, selbst wenn ich versuche, das hier nie so als reine Werbeveranstaltung zu konzipieren, den Comic würde ich auch empfehlen, wenn ich für einen anderen Verlag arbeiten würde.

Kontaktinformationen und Feedbackmöglichkeiten

01:25:45
Speaker
Fragen, Kritik, Kommentare, Anregungen natürlich auch wie immer an die info at splitter-verlag.de oder auf den sozialen Medien at splitterverlag. Ich denke mal, Patrick, auf den sozialen Medien. Hast du eigentlich welche? Das weiß ich gerade gar nicht aus dem Kopf. Ich habe Instagram und eine Webseite. Verlinke ich auch. Stimmt, die Webseite hatte ich erwähnt. Die Instagram verlinke ich auch in den Show Notes. Freut sich bestimmt auch über die eine oder andere Nachricht zum Comic. Sehr gerne, ja.
01:26:14
Speaker
Am besten positiv, aber schaut mal, wie es euch gefällt. Ja, und damit wünsche ich dir, Patrick, noch einen schönen Tag. Macht dir einen erfolgreichen Rest Mittwoch. Wünsche ich dir auch. Vielen Dank, Max, für diese Gelegenheit. Sehr gerne, sehr gerne. Und dann hören wir uns die Tage und euch auch noch einen schönen Tag, wann auch immer ihr das hier gehört habt. Vielen Dank fürs Zuhören und bis zum nächsten Mal.