Einleitung und Thema: Rote Flaggen in Freundschaften
00:00:02
Speaker
Willkommen hier beim Frittenfunk, oh ja!
00:00:06
Speaker
Die Ohren spitzen, es geht gleich los.
00:00:11
Speaker
Ganz ruhig, ganz locker, wir starten geschwind.
00:00:16
Speaker
Der Frittenfunk läuft, also sei jetzt gespannt.
00:00:20
Speaker
Hallo und herzlich willkommen zurück zum Frittenfunk.
00:00:24
Speaker
Wir sind bei Folge 5 und wir leben noch.
00:00:26
Speaker
Uns geht es sogar ein bisschen besser als letzte Woche und wir freuen uns, dass du wieder dabei bist.
00:00:32
Speaker
Und heute gehen wir ein Thema an, das uns schon länger auf der Seele brennt.
00:00:37
Speaker
Red Flags in Freundschaften, weil wir letzte Woche ja über Green Flags in Freundschaften geredet haben.
00:00:43
Speaker
Und Red Flags in Freundschaften sind für uns Warnzeichen, bei denen man hellhörig werden sollte.
00:00:50
Speaker
Wir haben uns sogar, also versprochen, dieses Mal ist es ein bisschen geordneter als letzte Woche, nicht ganz so chaotisch.
00:00:56
Speaker
Aber bevor wir loslegen mit unserem Hauptthema, starten wir mit unserem...
00:01:05
Speaker
Maren, würde ich sagen, fängt an.
00:01:07
Speaker
Ich hatte ganz viele Mutmomente, wie wir diese Woche.
Persönliche Geschichten von Mut
00:01:10
Speaker
Ist auch gar nicht so, dass wir gerade eine Viertelstunde hier saßen und überlegt haben, was Marens Mutmomente waren.
00:01:15
Speaker
Aber jetzt sind es auf einmal viele geworden.
00:01:22
Speaker
Ich hatte am Montag zwei Arzttermine.
00:01:26
Speaker
Inzwischen den zwei Arztterminen lagen drei Stunden.
00:01:31
Speaker
Eigentlich genug Zeit.
00:01:32
Speaker
Eigentlich genug Zeit, dass beides hätte prima funktionieren können.
00:01:36
Speaker
Aber nach über zwei Stunden bin ich im ersten Wartezimmer immer noch gehockt und es war nicht absehbar, dass ich drankomme, obwohl ich den ersten Termin nach Öffnung von der Praxis hatte.
00:01:49
Speaker
Und dann habe ich mich gemeldet und habe gesagt, dass ich jetzt irgendeinen neuen Termin brauche, weil ich jetzt nicht länger warten kann.
00:01:57
Speaker
Das fand ich ziemlich mutig von mir.
00:01:59
Speaker
Das ist richtig krass.
00:02:00
Speaker
Und ich habe jemanden angehubt, der fast in mein Auto gefahren wäre.
00:02:04
Speaker
Das ist auch richtig mutig.
00:02:06
Speaker
Statt ihn in dein Auto fahren zu lassen, hast du ihn einfach angehubt.
00:02:10
Speaker
Ich finde, das ist richtig klasse.
00:02:13
Speaker
Kreuz im Kalender.
00:02:15
Speaker
Es hätte sein können, dass der aussteigt und dich unpumpt.
00:02:22
Speaker
Hätte sein können.
00:02:23
Speaker
Das Auto sah auch nach Anpumper aus.
00:02:30
Speaker
Schaff mal, was für eine Marke braucht.
00:02:34
Speaker
Okay, das müssen wir eh rausschneiden.
00:02:39
Speaker
Natürlich, in Schwenningen gibt es nur BMW-Fahrer.
00:02:44
Speaker
Also, mein Mutmoment der Woche, ich habe sogar zwei dieses Mal, dafür, dass ich letzte Woche keinen hatte.
00:02:53
Speaker
Der eine ist für mich super, super wichtig.
00:02:57
Speaker
Ich habe mich um einen Therapieplatz gekümmert.
00:03:00
Speaker
Spoiler, ich habe noch keinen.
00:03:02
Speaker
Aber ich habe in zehn Praxen angerufen.
00:03:05
Speaker
Okay, der erste Schritt war für mich, überhaupt mal anzurufen.
00:03:09
Speaker
Ja, ich habe außerhalb der Sprechzeiten angerufen.
00:03:13
Speaker
Aber für mich ist die Überwindung einfach schon mal richtig krass, mich hinzusetzen und mich damit zu beschäftigen, mit wem ich sprechen möchte.
00:03:22
Speaker
Und für mich auch schon mal Therapieziele zu formulieren.
00:03:26
Speaker
Mir ist bewusst, dass wahrscheinlich eine ganz lange Wartezeit dazwischen liegen wird.
00:03:31
Speaker
Aber das ist egal, der erste Schritt ist getan und darauf bin ich richtig stolz.
00:03:35
Speaker
Und wahrscheinlich werde ich vom Großteil von euch dafür ausgelacht.
00:03:40
Speaker
Ich habe wieder angefangen, laufen zu gehen, also joggen zu gehen.
00:03:46
Speaker
Früher habe ich das super, super gerne gemacht und das hat mir und meiner mentalen Gesundheit enorm geholfen.
00:03:54
Speaker
Das ist aber nicht der Mutmoment an sich.
00:03:56
Speaker
Ich habe am Anfang dachte ich mir so, ja gut, kaufst du jetzt nicht gleich neue Schuhe, deine alten passen dir zwar nicht mehr, aber jetzt guckst du erst mal, ob du das durchhältst.
00:04:06
Speaker
Und dann war ich mit meinen alten Schuhen laufen und das war schon sehr unangenehm und hat weh, weil sie mir zu klein sind.
00:04:15
Speaker
Und dann war ich am Donnerstag in einem Schuhladen und habe Laufschuhe anprobiert.
00:04:21
Speaker
Und ja, ich weiß, dass Laufschuhe
00:04:25
Speaker
immer Minimum eine, wenn nicht sogar zwei Größen größer sein müssen, wie die eigentliche Schuhgröße.
00:04:31
Speaker
Meine eigentliche Schuhgröße ist 38.
00:04:32
Speaker
Und ich habe, warum auch immer, erst mal in 38 die Schuhe anprobiert.
00:04:38
Speaker
Und ja, die haben gepasst und ich hätte auch gehen können in denen.
00:04:42
Speaker
Aber die waren zu klein, um in ihnen richtig joggen zu gehen, weil Füße ja auch anschwillen und so weiter.
00:04:49
Speaker
Dann habe ich sie 39 anprobiert und...
00:04:52
Speaker
Das war auch noch nicht so richtig Laufschuhgröße.
00:04:57
Speaker
Und dann habe ich sie in 40 anprobiert.
00:04:59
Speaker
Und ich war so in meinen Glaubenssätzen von vor 20 Jahren, vielleicht 15, dass ich, was denken denn die Leute, wenn ich in Schuhen rumlaufe, die Schuhgröße 40 haben, als wäre ich irgendwie, und das genauso wie es mir irgendwie unangenehm wäre,
00:05:20
Speaker
ist in einer großen Konfessionsgröße Kleidung?
00:05:29
Speaker
Ne, es heißt Konfektionsgröße.
00:05:30
Speaker
Ich habe gerade schon drüber nachgedacht, was mit Religion zu tun ist.
00:05:37
Speaker
Genauso wie mir das früher unangenehm war, in einer großen Konfektionsgröße Kleidung zu kaufen, weil ich mir so dachte, ja, und wenn die Leute wissen, ich habe ein T-Shirt an einem XL oder in 46 oder was auch immer,
00:05:49
Speaker
das ist mir total unangenehm, es ist scheißegal.
00:05:55
Speaker
Niemand hat jemals gefragt, oh mein Gott, Nora, das T-Shirt sieht an dir richtig gut aus, aber was für eine Größe ist das?
00:06:00
Speaker
Oh, XL, ja, dann weiß ich nicht, ob mir das an dir so gut gefällt.
00:06:05
Speaker
Es war, es hat so viel Überwindung gekostet und ich bin so stolz, ich habe die Schuhe gekauft und ich war sogar schon in ihm laufen und
00:06:17
Speaker
Ich bin mir sicher, dass niemand, der an mir vorbeiläuft, denkt, um Himmels Willen hat die große Schuhe an.
00:06:28
Speaker
Es ist mir echt unangenehm, das zuzugeben, dass ich mir solche Gedanken mache.
00:06:32
Speaker
Aber es war für mich einfach so ein großer Schritt und ich bin so unfassbar stolz.
00:06:38
Speaker
Ich bin auch richtig stolz auf dich.
00:06:41
Speaker
Weil Maren mich gut genug kennt, um zu wissen, wie hart sowas für mich ist.
00:06:46
Speaker
Und da war ich wirklich nochmal schockiert, wie tief, ich will nicht immer alles Trauma nennen, weil es klingt blöd und ich will das auch nicht dramatisieren, aber wie krass gesellschaftliche Vorstellungen von Aussehen und Kleidergrößen in uns verinnerlicht sind, finde ich einfach richtig enorm.
00:07:11
Speaker
Und ich weiß, dass wenn Maren mir dieselbe
00:07:16
Speaker
erzählt hätte, habe ich gesagt, scheißegal, was für eine Schuhgröße du hast, du bist doch... Also, das ändert ja an dir nichts.
00:07:23
Speaker
Und bei jedem anderen Schuhgröße 40 ist ja an sich nicht schlimm.
00:07:29
Speaker
Das will ich damit überhaupt nicht sagen.
00:07:30
Speaker
Einfach, ich weiß nicht, so die Normen in meinem Kopf, was für...
00:07:40
Speaker
dass für meine Körpergröße die Schuhgröße viel zu groß ist und die Schuhe dann komisch aussehen und ich will nicht aussehen wie ein Clown, bla bla bla.
00:07:47
Speaker
Die ganzen Stimmen in meinem Kopf konnte ich einfach mal ganz kurz ausstellen für einen ganz großen Mutmoment und ich habe die Schuhe gekauft.
00:07:59
Speaker
Das war mal ein richtig ausgiebiger Mutmoment, sage ich dir.
00:08:02
Speaker
Ich bin mir sicher, alle werden nichts vom...
00:08:06
Speaker
von den Socken sein, wenn sie uns im Muten-Momenten hören.
00:08:11
Speaker
Okay, jetzt, Leute, wird's ernst.
Erstes Anzeichen: Zweckfreundschaften
00:08:14
Speaker
Wir sprechen heute, wie Maren vorher schon gesagt hat, über Red Flags in Freundschaften.
00:08:18
Speaker
Also Dinge, die zeigen, diese Verbindung tut mir vielleicht doch nicht so gut.
00:08:23
Speaker
Vielleicht soll ich da nochmal was überdenken.
00:08:27
Speaker
Aber versprochen, dieses Mal haben wir uns auf jeden Fall besser vorbereitet.
00:08:33
Speaker
Es wird hoffentlich nicht ganz so chaotisch, diese Folge.
00:08:36
Speaker
Und deswegen würde ich sagen, starten wir auch direkt mal rein und erzählen euch unsere Top 10 Red Flags, die wir aus eigener Erfahrung, aus dem eigenen Leben so definieren würden.
00:08:52
Speaker
Ich würde mit der ersten Red Flag anfangen.
00:08:55
Speaker
Du wirst nur kontaktiert, wenn die Person etwas braucht.
00:09:00
Speaker
Ich glaube, das ist eine Situation, in der wir alle schon mal gesteckt haben.
00:09:05
Speaker
besteht kein ehrliches, echtes Interesse an dir, sondern die Person meldet sich immer nur dann, wenn es ihnen schlecht geht oder sie Hilfe brauchen.
00:09:13
Speaker
Ich habe, ja, ironischerweise würde ich sie tatsächlich eigentlich Freundin nennen, aber wenn ich mir so überlege, wann wir miteinander Kontakt haben, ist das eigentlich ausschließlich, wenn sie mich für irgendwas braucht.
00:09:29
Speaker
Oder wenn jemand anderes keine Zeit hat oder, ähm,
00:09:35
Speaker
wenn, weiß ich nicht, sie nicht allein sein will, so der absolut, für mich ist es der massivste zweite Wahlstempel.
00:09:43
Speaker
Aber für mich ist es schon auch eine Red Flag, wenn ich quasi nur kontaktiert werde, wenn man irgendwas braucht oder, ja, weiß ich nicht.
00:09:56
Speaker
Es fühlt sich halt so ein bisschen wie Ausnutzen an, finde ich.
00:10:00
Speaker
Auch wenn es das nicht unbedingt sein muss, aber ich glaube schon,
00:10:05
Speaker
Also wenn man so weit ist, dass man denkt, man wird nur kontaktiert, wenn die Person was braucht, ich glaube, dann ist die Freundschaft schon an einem Punkt, wo es so... Ja, vielleicht nicht so.
00:10:21
Speaker
Ist es dann überhaupt Freundschaft?
00:10:23
Speaker
Oder ist es eher so eine Nutzgemeinschaft, von der nur einer profitiert?
00:10:28
Speaker
Und ich weiß nicht, ob ihr das in den ersten paar Folgen vielleicht schon über mich erfahren habt, aber...
00:10:36
Speaker
Ich bin ein bisschen ein People Pleaser.
00:10:40
Speaker
Ganz ein bisschen.
00:10:44
Speaker
Und ich würde das auch sehr harmoniebedürftig, würde ich sagen.
00:10:52
Speaker
Eher als People Pleaser.
00:11:00
Speaker
Oder zumindest war es in der Vergangenheit so.
00:11:02
Speaker
Gott sei Dank war ich in der Situation schon länger nicht mehr.
00:11:05
Speaker
Zumindest erinnere ich mich gerade nicht dran.
Zweites Anzeichen: Respektlose Witze
00:11:10
Speaker
Dass jemand was von dir will.
00:11:11
Speaker
Und du hast es dann halt trotzdem gemacht.
00:11:14
Speaker
Auch wenn du weißt, dass derjenige sich nur meldet.
00:11:17
Speaker
Ja, ich wollte sagen, dass ich es mir in der Vergangenheit zumindest, glaube ich, zu lang gefallen lassen habe.
00:11:24
Speaker
Ich weiß nicht, ob es immer noch so wäre.
00:11:26
Speaker
Weil ich zum Glück schon lange nicht mehr in so einer Situation war.
00:11:29
Speaker
Für mich auf jeden Fall auch eine Red Flag, wollte ich nur noch dazu sagen.
00:11:34
Speaker
Was soll ich noch erzählen?
00:11:36
Speaker
Wenn wir aber schon dabei sind, möchte ich unbedingt auch erzählen, dass ich eine Freundin habe, die ich auch wirklich zu meinen engsten Freunden zählen würde, die leider sehr, sehr weit weg wohnt.
00:11:48
Speaker
Und wir updaten uns jetzt nicht regelmäßig über unseren, also über geringfügige Alltagsdetails,
00:11:58
Speaker
sondern erzählen uns quasi immer nur oder melden uns bei dem anderen, wenn irgendwas Gravierendes in unserem Leben passiert ist, positiv oder negativ.
00:12:08
Speaker
Und oft ist es dann halt einfach auch so, dass wir uns negative Dinge erzählen, also wenn irgendwas passiert ist in unserem Leben.
00:12:17
Speaker
Und rein theoretisch könnte man dann natürlich auch sagen, wir melden uns nur, wenn es uns nicht so gut geht.
00:12:25
Speaker
Dafür ist diese Freundschaft aber auch da.
00:12:29
Speaker
Auch wenn wir uns sehen oder wenn wir miteinander telefonieren, dann ist alles wie beim Alten.
00:12:37
Speaker
Also dann ist, als wäre gar keine Zeit vergangen und ist richtig schön.
00:12:41
Speaker
Also das alleine, also dass man sich meldet, wenn es einem nicht gut geht, ist keine Red Flag.
00:12:48
Speaker
Das wollte ich nur nochmal.
00:12:49
Speaker
Oder für mich zumindest keine Red Flag.
00:12:52
Speaker
Also solche Freundschaften gibt es auch.
00:12:54
Speaker
Wir wollen ja nicht wieder so eine Chaos-Folge wie letzte Woche, deswegen kommen wir jetzt direkt zu
00:12:58
Speaker
Red Flag Nummer 2.
00:13:00
Speaker
Und das ist für mich so... Sehr schwierig für mich.
00:13:07
Speaker
Ja, also es geht darum, dass Sticheleien als Spaß getan werden.
00:13:13
Speaker
Aber... Ich weiß nicht mehr, ob es das so richtig auf den Punkt bringt oder eigentlich schon, aber irgendwie finde ich, dass man in der Freundschaft...
00:13:31
Speaker
auch einfach Grenzen vom anderen kennen sollte.
00:13:34
Speaker
Und es ist halt nicht immer alles witzig, nur wenn man Spaß am Ende sagt oder so.
00:13:39
Speaker
Oder ich habe es doch nur als Witz gemeint, oder es war doch gar nicht ernst gemeint.
00:13:43
Speaker
Und ich meine, wichtig ist natürlich, dass man da dazu sagt, dass Grenzen auch kommuniziert werden müssen.
00:13:50
Speaker
Also sowas kann man einmal oder so, vielleicht auch zweimal machen, solche Späße.
00:14:00
Speaker
Und dann sollte man aber, wenn man das nicht möchte, schon auch sagen, hey, das ist für mich kein Spaß.
00:14:06
Speaker
Aber, also, ich finde, ja, weiß nicht.
00:14:13
Speaker
Also zumindest, wenn es eine Freundschaft ist, finde ich, dass es von beiden Seiten dazugehört.
00:14:17
Speaker
Zum einen natürlich das zu kommunizieren, vom anderen dann aber auch einfach quasi die Grenze zu respektieren und dann halt nicht immer weitermachen,
00:14:30
Speaker
mit solchen Späßen.
00:14:32
Speaker
Vor allem, wenn sowas nur einseitig ist.
00:14:35
Speaker
Also wenn die eine Person sich ständig über die andere lustig macht und dann, also ganz schlimm wäre es natürlich, wenn die Person, die die Späße macht, selbst keinen Spaß versteht.
00:14:48
Speaker
Ja, und ich finde es auch immer ganz spärlich, wenn man sich über sowas austauscht, wenn dann eine Person so in die Richtung geht, so bin ich halt.
00:15:00
Speaker
musst du halt akzeptieren.
00:15:02
Speaker
Dann gehe ich lieber.
00:15:04
Speaker
Und nur einfach das mal klarzustellen, wir machen uns ständig übereinander lustig.
00:15:12
Speaker
Wir sticheln uns viel, aber ich glaube, wir hatten es auch die letzten Tage davon, es gibt Themen, bei denen wir beide wissen, da machen wir keine Späße drüber.
00:15:23
Speaker
Nicht jetzt allgemein, sondern bewusst bei uns beiden.
00:15:28
Speaker
Also es gibt Themen, von denen ich weiß,
00:15:30
Speaker
das ist für Maren kein Spaß, auch wenn ich es vielleicht in der Situation lustig finde.
00:15:34
Speaker
Und dann muss ich einfach genug Disziplin mitbringen, um das dann halt einfach auch für mich zu behalten und dann nicht zu sagen, ja, du weißt doch, dass das für mich nur Spaß ist oder dass ich das gar nicht ernst gemeint habe.
00:15:46
Speaker
Ja, aber wenn sie das verletzt, dann kann ich das halt einfach nicht sagen.
00:15:51
Speaker
Also, es gibt genug Themen, bei denen es für Maren in Ordnung ist, wenn ich Witze mache.
00:16:00
Speaker
Für die, die das nicht wissen, Maren ist drei Jahre älter als ich.
00:16:03
Speaker
Und ich mache mich quasi permanent lustig darüber, dass Maren die Alte ist oder schon so alt ist.
00:16:10
Speaker
Und da mussten wir aber tatsächlich auch schon ein Gespräch darüber führen, dass, wenn ich sowas ernsthaft meinen würde, das schaut ewig her.
00:16:20
Speaker
Ich wollte gerade sagen, ich kann mich nicht dran erinnern.
00:16:22
Speaker
Ich bin nicht ernsthaft der Meinung, dass Maren alt ist.
00:16:27
Speaker
I mean, sie ist 30.
00:16:29
Speaker
Aber es macht einfach unfassbar viel Spaß, sie quasi als Oma hinzustellen.
00:16:37
Speaker
Und das ist so einer unserer Running Gags, würde ich sagen.
00:16:42
Speaker
Und da muss ich noch kurz einwerfen.
00:16:45
Speaker
Das war, glaube ich, sogar vor meinem 30er.
00:16:49
Speaker
Das war meinem 29.
00:16:51
Speaker
Da habe ich eine Geburtstagskarte bekommen, die ein bisschen aussieht wie das Aldi-Logo.
00:16:57
Speaker
Und da ist eine alte Frau am Gehstock drin und steht Oldie, glaube ich, drunter.
00:17:02
Speaker
Ja, ich kenne schon mehr.
00:17:07
Speaker
Aber hat Nora ja gerade schon gesagt, ich glaube, also wir haben sowohl schon drüber geredet, was für uns Grenzen sind oder wir kennen den anderen mittlerweile gut genug, um es zu wissen und wir sagen es uns auch, sollte es doch mal passieren, dass irgendwie
00:17:27
Speaker
egal von wem eine Grenze überschritten wird.
00:17:30
Speaker
Und deswegen klappt es aber auch so gut, dass wir uns quasi sonst den ganzen Tag gegenseitig lustig machen.
00:17:39
Speaker
Oder über uns selber, je nachdem, wie der Tag so ist.
00:17:43
Speaker
Aber deswegen funktioniert das halt.
00:17:45
Speaker
Und wir kennen die Grenzen vom jeweils anderen einfach gut.
00:17:54
Speaker
Also ich finde, ja,
00:17:56
Speaker
wenn man nur gestichelt wird oder nur auf einem rumgehackt wird, egal ob es als Spaß getan wird oder es ist einfach nicht schön und macht auf Dauer keinen Spaß und deshalb ist es für mich eine Red Flag.
00:18:11
Speaker
Zur nächsten Red Flag.
Drittes Anzeichen: Missachtete Grenzen
00:18:14
Speaker
Deine Grenzen werden übergangen.
00:18:17
Speaker
In Situationen, in denen du klar Nein sagst und dein Nein aber ignoriert
00:18:25
Speaker
wird oder darüber diskutiert.
00:18:27
Speaker
Das finde ich auch ganz übel.
00:18:29
Speaker
Ob das jetzt wirklich... Ist das jetzt ein eindeutiges Nein?
00:18:34
Speaker
Oder warum ist das jetzt so?
00:18:37
Speaker
Grenzen ist nichts, worüber man diskutiert, weil die aus verschiedensten Komponenten bestehen, würde ich jetzt mal sagen.
00:18:50
Speaker
Also in unserem Fall wäre das zum Beispiel...
00:18:55
Speaker
wenn ich Maren frage, ob sie Lust hat, was zu unternehmen und sie sagt, nee, sie hat heute keine Energie.
00:19:01
Speaker
Und ich dann sagen würde, ja komm, jetzt reiß dich halt mal zusammen.
00:19:07
Speaker
Das wollten wir schon vor lang machen.
00:19:09
Speaker
Und es war für heute geplant und warum?
00:19:13
Speaker
Also auch für mich gehört da auch so ein schlechtes Gewissen einreden, wenn man Nein gesagt hat oder wenn man Grenzen gesetzt hat, in welcher Art und Weise auch immer.
00:19:24
Speaker
Ich finde, das ist auch gut kombinierbar mit der zweiten Red Flag, dass wenn ich kommuniziere, was du gerade gesagt hast, tut mir weh und es ist für mich kein Spaß.
00:19:33
Speaker
Ja, hab dich nicht so.
00:19:35
Speaker
Du weißt doch, dass es für mich nur Spaß ist.
00:19:39
Speaker
Wenn du meine Grenzen nicht akzeptierst, dann geht es so nicht weiter, weil ich mich bei dir dann nicht wohlfühle und ich nicht das Gefühl habe, dass du ernst nimmst, was in mir vorgeht.
00:19:50
Speaker
Und dann kommt auch eine Angst,
00:19:54
Speaker
sich überhaupt zu öffnen.
00:19:56
Speaker
Und irgendwie ist man dann so in einer never-endingen Todesspirale, würde ich das irgendwie nennen, weil dann traut man sich weniger, sich zu äußern und dann fällt einem das vielleicht noch verletzender auf oder es verletzt einen noch mehr, wenn dann aber wieder Sticheleien kommen, die ja nur Spaß sind.
00:20:24
Speaker
Und irgendwie habe ich das Gefühl, das ist dann so ein Todeskreislauf, aus dem man dann ganz schlecht wieder rauskommt.
00:20:30
Speaker
Was ich auch finde, was ein Red Flag ist, Steffen mit dem jeweils anderen ausgelaugt fühlt, weil eigentlich sind Freundschaften ja dafür da, dass man sich gegenseitig bestärkt, eine gute Zeit zusammen hat, je nachdem, was für ein Typ Mensch man ist, aber...
00:20:52
Speaker
Ich finde, es gehört auf jeden Fall immer in der Freundschaft dazu, dass man sich halt eher gegenseitig Energie gibt, als Energie kostet.
00:20:59
Speaker
Und natürlich gibt es mit Sicherheit in jeder Freundschaft Situationen, wo ein Treffen mal anstrengend sein kann oder auch mal kräftezehrend sein kann.
00:21:12
Speaker
Und darum geht es, finde ich, nicht.
00:21:14
Speaker
Aber wenn ich jedes Mal das Gefühl hätte, wenn ich Zeit mit Nora verbringe, ist es super anstrengend.
00:21:19
Speaker
Ich habe danach keine Energie,
00:21:22
Speaker
keinen Lust mehr auf gar nichts kann, kann und will nichts mehr machen, dann ist das für mich einfach kein gutes Zeichen.
Viertes Anzeichen: Erschöpfende Interaktionen
00:21:31
Speaker
Und das sage ich, obwohl ich eigentlich von der Persönlichkeit jemand bin, der Energie eher daraus zieht, allein zu sein und nicht in großen Menschengruppen.
00:21:46
Speaker
Aber es geht ja auch nicht um große Menschengruppen, sondern in dem Fall sind es du und ich.
00:21:51
Speaker
Und wenn ich jedes Mal von einem Treffen mit dir nach Hause kommen würde und sagen würde, boah, das war so anstrengend, jetzt muss ich ja schon mal drei Tage schlafen, dann soll ich vielleicht drüber nachdenken, ob das so eine gute Idee ist.
00:22:02
Speaker
Und ich glaube, es gibt grundsätzlich auch, also es gibt bestimmt auch Kombinationen aus den Persönlichkeitsdimensionen, die wir in der zweiten Folge angesprochen haben.
00:22:21
Speaker
bin ich überzeugt, dass eine extrem introvertierte Person nur sehr, sehr, sehr schwer mit einer extrem extrovertierten Person befreundet sein kann, weil die Bedürfnisse einfach immens unterschiedlich sind.
00:22:34
Speaker
Die extrovertierte Person wird immer das Gefühl haben, dass man Sachen unternehmen muss und komm, wir laden noch mehr Leute ein und das ist für den INI dann einfach zu viel und da müssen dann beide überlegen, macht das überhaupt Sinn?
00:22:48
Speaker
Und ich glaube, wer uns beide kennt, weiß auch, dass so... Ich weiß nicht, ob man sowas objektiv betrachten kann, aber ich glaube schon.
00:22:59
Speaker
Ich glaube, ich bin an sich die Persönlichkeit von uns, die mehr Energie braucht, grundsätzlich.
00:23:04
Speaker
Also, die mehr Energie fordert von Menschen, mit denen ich mich treffe, weil ich zum Beispiel halt eher...
00:23:15
Speaker
Brubble oder das Gespräch am Laufen halt.
00:23:18
Speaker
Und Marm ist so einfach im Umgang, dass ich kann mir gar nicht vorstellen, wie eine Person sein muss, die dich zu anstrengend findet.
00:23:33
Speaker
Höchstens, dass man sagt, ja gut, sie redet halt nicht.
00:23:36
Speaker
Ich muss immer reden, das ist mir zu anstrengend oder so.
00:23:39
Speaker
Aber ich glaube, das hängt auch einfach so mit dem Persönlichkeitstyp an sich zusammen.
00:23:45
Speaker
ob man eher Energie von anderen braucht oder nicht und wie man halt auch Energie auflädt.
00:23:53
Speaker
Also denke ich schon auch, aber ich glaube, also grundsätzlich sollte halt in der Freundschaft irgendwie, würde ich jetzt mal sagen, auch wenn wir ja in der letzten Folge auch schon drüber geredet haben, dass in der Freundschaft sowieso nie es immer 50-50 ist,
00:24:12
Speaker
So finde ich, ist es da auch.
00:24:14
Speaker
Aber wenn ich halt in den überwiegenden Tagen, wo man sich quasi das Gefühl hätte, ich fühle mich eher ausgelaugt, als dass es mir irgendwie Energie gibt, irgendwas Positives gibt, dann sollte ich vielleicht drüber nachdenken, ob das so das Richtige für mich ist.
00:24:36
Speaker
Und ich kann euch versichern, Maren musste sich an meine...
00:24:41
Speaker
an die körperlichen Anforderungen bei einer Freundschaft mit mir erst mal gewöhnen.
00:24:46
Speaker
Also ich bin mir ganz, ganz arg sicher, dass bei einem Treffen vor vier Jahren, als wir uns kennengelernt haben, dass wir Maren immens viel mehr Energie gekostet hat, als es jetzt kostet, wenn sie sich mit mir trifft.
00:25:02
Speaker
Ich weiß schon nicht, dass ich mich manchmal gefreut habe, wenn...
00:25:07
Speaker
du am Wochenende ausflügig gemacht hast und mich einfach pennen konnte mal einen Tag.
00:25:19
Speaker
Ja, da musste ich mich halt dran gewöhnen.
00:25:21
Speaker
Ich habe es ja deshalb trotzdem geliebt.
00:25:22
Speaker
Und ich habe ja auch dann nicht abends gesagt, als wir noch gefasst haben, jetzt bin ich ja so müde.
00:25:28
Speaker
Und lass mich bitte in Ruhe.
00:25:29
Speaker
Nee, aber es war richtig cool, aber es war halt auch anstrengend.
00:25:34
Speaker
Ja, wenn man das nicht gewohnt ist, dann ist das halt vielleicht am Anfang einfach viel.
00:25:41
Speaker
Und dann kommt es natürlich auf dich an, möchtest du das oder nicht.
00:25:44
Speaker
Und ich war halt davor auch einfach das Rentnerleben in der Reha eine Woche zumindest schon gewöhnt.
00:25:49
Speaker
Da habe ich immer, ich glaube, das habe ich auch schon mal erzählt, dass man da um 19 Uhr immer noch mal so in seinen Briefkasten gucken muss, um die Therapieplan für den nächsten Tag rauszuholen.
00:26:00
Speaker
Und ich da schon immer vorm Fernseher eingepennt bin, weil ich halt nach dem Abendessen, und Abendessen gab es um halb sechs,
00:26:13
Speaker
Kommt drauf an, welche Essensgruppe du warst.
00:26:18
Speaker
Danach gab es einfach nichts mehr zu tun.
00:26:21
Speaker
Und dann habe ich halt meistens entweder Niedrig und Coolt oder K11 angeguckt und bin davor eingepennt.
00:26:27
Speaker
Und dann kann es schon sein, dass ich um 19 Uhr Schwierigkeiten hatte, noch zum Briefkasten zu gehen und mir einen Therapieplan rauszuholen.
00:26:34
Speaker
Und auf einmal kommt da so eine, die quackt mir den ganzen Tag so ab.
00:26:38
Speaker
Das war bis zu anstrengend am Anfang.
00:26:42
Speaker
Das meine ich nicht böse.
Fünftes Anzeichen: Unehrlichkeit aus Angst
00:26:50
Speaker
Dann mache ich weiter mit unserer fünften Red Flag.
00:26:53
Speaker
Du kannst nicht ehrlich sein.
00:26:57
Speaker
Das haben wir ja vorher schon angesprochen.
00:26:59
Speaker
Wenn du das Gefühl hast, du hältst Dinge zurück, weil du Angst hast, du wirst sonst verletzt oder du wirst verurteilt oder weil die andere Person super schnell verletzt ist oder sich angegriffen fühlt,
00:27:12
Speaker
Das ist für mich eine krasse Red Flag.
00:27:15
Speaker
Ich finde, also zumindest bei mir ist das irgendwie was, würde ich jetzt sagen, was ich auch relativ schnell merke.
00:27:23
Speaker
Also wenn ich versuche, Themen zu umgehen, ich will jetzt nicht sagen, Dinge verheimlichen, weil darum geht es eigentlich nicht, aber einfach das Gefühl habe, ich kann nicht ehrlich sein, weil sonst, keine Ahnung, steht irgendwas zwischen uns, ist wahrscheinlich ein Thema, worauf ich gar keinen Bock habe oder
00:27:42
Speaker
Das ist für mich nicht das, was eine gesunde Freundschaft ausmacht.
00:27:48
Speaker
Und wenn ich das Bauchgefühl habe, dass ich nicht ehrlich sein kann, dann ist das schon komisch, finde ich.
00:27:55
Speaker
Und ich finde, da muss man auch unterscheiden, weil man sicherlich auch gerade in neuen Freundschaften lernen muss, manchmal ehrlich zu sein.
00:28:06
Speaker
Es ist quasi ein...
00:28:10
Speaker
Also habe ich einfach grundsätzlich Schwierigkeiten damit, ehrlich zu sein oder für mich einzustehen oder auf Konfrontation zu gehen, sage ich jetzt mal, oder ist das wegen der Person und mir fällt es deswegen schwer?
00:28:24
Speaker
Weil also ich weiß, wie schwer es zum Beispiel Maren am Anfang gefallen ist, Sachen bei mir anzusprechen, was aber nicht mit mir zu tun hat, sondern einfach, weil ihr das generell schwerfällt.
00:28:35
Speaker
Cause I don't like people.
00:28:37
Speaker
Ah nee, das stimmt nicht.
00:28:39
Speaker
Aber halt nur wenige.
Sechstes Anzeichen: Besitzergreifendes Verhalten
00:28:44
Speaker
Also was für uns auch auf jeden Fall eine Red Flag ist, wenn man wenn es ums Thema Kontrolle und Besitzdenken geht, ich hab da gerade irgendwie, weiß ich nicht, irgendeine Real Audio im Kopf oder einen Text, ich weiß es gar nicht mehr, wenn meine beste Freundin sagt, dass sie mit
00:29:08
Speaker
dass jemand anders die beste Freundin ist oder so in die Richtung.
00:29:13
Speaker
Ich glaube, ich weiß.
00:29:14
Speaker
Also es gibt... Ja, es gab mal so eine Real-Serie, wo quasi Person A und B sind beste Freundin und Person C sagt, Person A ist ihre beste Freundin.
00:29:28
Speaker
Und Person B ist dann sauer oder halt... Aber sie ist meine beste Freundin.
00:29:33
Speaker
Sowas in die Richtung.
00:29:37
Speaker
Das erinnert mich auch so ein bisschen an Klassenfahrt.
00:29:43
Speaker
Wenn man so in der Schule ins Schullandheim gefahren ist und dann musste man sich vorher erst mit seinen echten besten Freunden absprechen, dass man natürlich auf jeden Fall ins gleiche Zimmer geht, damit man nachher, wenn man nur so halb echten Freunden redet, das auch schon vorher definitiv ausgemacht hat, dass da auch ja nichts passieren kann.
00:30:05
Speaker
Also generell gehört da für uns Eifersucht auf andere Freunde dazu.
00:30:13
Speaker
Also, wenn ich mich jetzt mit jemand anderem triff, dass Maren dann gleich Angst hat, dass die jetzt meine beste Freundin wird oder dass sie jetzt ersetzt wird.
00:30:26
Speaker
Und ich glaube, ein Stück weit ist das in Situationen, in denen wir sind, normal sind.
00:30:36
Speaker
hat Maren generell einfach Probleme mit ihrem Selbstwert oder das Gefühl, dass sie nicht genug ist, weil sie krank ist zum Beispiel.
00:30:44
Speaker
Und ich glaube, das hat einfach auch eine Weile gedauert, bis wir beide richtig verinnerlicht haben, dass die andere Person uns für das mag, was wir sind und nicht irgendwie permanent auf der Suche ist nach jemandem Besserem.
00:31:02
Speaker
Da kann ich mich auch
00:31:05
Speaker
noch an die konkrete Situation erinnern, beziehungsweise ich weiß noch Momente, in denen es mir besonders schwer gefallen ist, weil, wie ihr ja wisst, als wir uns kennengelernt haben in der Reha, da haben wir so 170 Kilometer auseinander gewohnt und wir haben uns am Anfang eine Zeit lang gar nicht gesehen und dann ab und zu uns ist immer mehr geworden, aber es war halt nicht so, dass wir irgendwie in der gleichen Stadt gewohnt haben und
00:31:33
Speaker
jeden Tag gesagt haben, ja komm, wir treffen uns heute, lass mal einen Kaffee trinken oder weiß ich nicht was.
00:31:38
Speaker
Und dann, darüber haben wir auch schon gesprochen, gab es eine Zeit, wo du in der Tagesklinik warst und dort hast du natürlich, was ja auch mega gut ist, voll viele neue Leute kennengelernt, die halt mit dir dort in der Tagesklinik waren.
00:31:54
Speaker
Und das war für mich am Anfang voll schwer, weil die ja alle aus deinem
00:32:02
Speaker
räumlichen Umfeld, sage ich jetzt mal, tatsächlich gekommen sind und ich wusste, ich war dann eine Zeit lang ja hier, während du in der Tagesklinik warst, aber ich gehe danach ja quasi wieder irgendwann heim und dann sind wir halt wieder weit auseinander und was, wenn du da jetzt quasi jemand Besseres kennenlernst, mit dem ich dann lieber all meine Zeit verbringe und dann will ich doch nicht, keine Energie mehr in unsere Freundschaft stecken und ich glaube, ein Stück weit ist das auch normal, ähm,
00:32:32
Speaker
auch vor allem, wenn das jetzt so besondere Situationen betrifft.
00:32:38
Speaker
Aber da ist es halt, ich verstehe mich halt auch einfach schnell mit Menschen und ich verstehe mich auch gut mit vielen Menschen, weil ich auch ein sehr anpassungsfähiger Mensch bin.
00:32:53
Speaker
Aber nie wäre mir eingefallen irgendwie, dass ich da jetzt eine neue beste Freundin finde oder sowas.
00:33:02
Speaker
das war überhaupt nicht meine Intention, sondern das waren halt viel auch, ja, Zweckgemeinschaften hört sich jetzt vielleicht gemein an und von diesen Freundschaften besteht eigentlich keine mehr.
00:33:15
Speaker
Das war halt wie so Schulfreunde, mit denen man sich dann halt in der Zeit super versteht und dann hat es aber aus verschiedenen Gründen dann irgendwann nicht mehr funktioniert und da war es auch, ähm,
00:33:30
Speaker
das haben wir in vorherigen Folgen schon angesprochen, dass ich dann zum Beispiel nach Treffen mit diesen Leuten dort Maren einfach eine kurze Nachricht geschrieben habe, so hey, ich hatte ein superschönes Treffen mit XY, aber nur, dass du weißt, ich liebe dich immer noch und ich will immer noch am allermeisten mit dir befreundet sein und da können jetzt auch manche sagen, ach, das ist kein positives Verhalten, aber ich glaube,
00:34:00
Speaker
Für uns hat das einfach richtig viel gebracht, auch Maren einfach Sicherheit zu geben und sie daran zu erinnern, wenn ich weiß, dass sie mit sowas Probleme hat.
00:34:11
Speaker
Und seither ist es, glaube ich, auch nie wieder vorgekommen.
00:34:17
Speaker
Aber ich glaube, das war halt auch, da weiß ich nicht, es hört sich auch voll blöd an, das zu sagen, aber was ich gerade im Kopf hatte, war, dass es zu einem frühen Stadium von unserer Freundschaft war.
00:34:30
Speaker
Das hört sich richtig dumm an.
00:34:32
Speaker
Aber da kannten wir uns halt auch einfach noch nicht so gut.
00:34:38
Speaker
Und wir waren uns schon gegenseitig mega wichtig.
00:34:41
Speaker
Aber man kannte den anderen halt in ein paar Lebenssituationen, aber natürlich nicht in allen.
00:34:49
Speaker
Und dann kann man halt manchmal auch einfach für mich nicht richtig einschätzen, wie verhält sich die andere Person, wenn mal was schwierig ist, wenn das Leben stressig ist.
00:35:08
Speaker
Für uns gehört da auch dazu, wenn man Druck auf den anderen ausübt, sich zum Beispiel sofort zu melden.
00:35:16
Speaker
Warum meldest du dich nicht bei mir?
00:35:19
Speaker
Ist es schon so lang her und bist du mit jemand anderem unterwegs?
00:35:23
Speaker
Also richtig klassische...
00:35:26
Speaker
Eifersucht und auch so Besitzdenken, dass man dann sagt, ja, ich möchte nicht, dass du dich mit anderen triffst, weil du bist meine beste Freundin und also solche Geschichten finde ich sehr, sehr, sehr schwierig.
00:35:40
Speaker
Also mein Gefühl ist irgendwie auch, dass das mittlerweile kein Thema mehr ist, beziehungsweise keine Ahnung, wir kennen und schätzen uns gut genug, um zu wissen, dass das nicht nötig ist.
00:35:56
Speaker
Also, auch wenn du jetzt neue Leute kennenlernst oder dich mit anderen Leuten, Freunden triffst, dann ist das kein Problem.
00:36:10
Speaker
Das ist einfach... Aber ich glaube, das liegt auch daran, weil du halt oft genug gesagt hast, hey, ich will unsere Freundschaft, ich liebe alles dran.
00:36:21
Speaker
Und es macht mir nichts aus, dass du krank bist.
00:36:24
Speaker
Ja, solche Sachen.
00:36:26
Speaker
Und dann ist diese Eifersucht, dieses Besitzdenken ja auch einfach gar nicht nötig.
00:36:33
Speaker
Und da fällt mir auch noch eine Situation aus der Tagesklinikzeit ein, weil ich mich da mit jemandem angefreundet habe, mit einer männlichen Person.
00:36:46
Speaker
Und er war unfassbar eifersüchtig auf Maren und wollte ganz, ganz dringend meinen Platz einnehmen.
00:36:57
Speaker
und wollte unbedingt diese Freundschaft mit mir, wie Maren sie hat.
00:37:03
Speaker
Und mal abgesehen davon, dass ich Maren zu dem Zeitpunkt zwei Jahre länger gekannt habe als diese Person, war das für mich so eine absolute Red Flag.
00:37:12
Speaker
Das war so, ich habe mich das so unwohl gefühlt.
00:37:16
Speaker
So, warum machst du das mit Maren?
00:37:17
Speaker
Warum kannst du das mit mir nicht machen?
00:37:19
Speaker
Und du triffst dich immer mit Maren und warum rufst du mir nicht an?
00:37:22
Speaker
Und Pipapo und Tralala.
00:37:23
Speaker
So baut man in meinen, in meinen
00:37:26
Speaker
meine Auffassung keine Freundschaft auf.
00:37:29
Speaker
Und das hat mich einfach auch enorm unter Druck gesetzt und ich wusste gar nie, wie ich mich da so richtig verhalten soll.
00:37:36
Speaker
Und das war einfach nur super strange.
00:37:40
Speaker
Das baut halt auch irgendwie nicht darauf auf, dass man sich gegeneinander nett findet, sympathisch findet oder Sachen an dem jeweils anderen schätzt, sondern Ich will aber auch, dass es sie hat mit Maren.
00:37:53
Speaker
Und dann kam auch wirklich
00:37:56
Speaker
toxische Aussagen, so ja, und ich will, dass wenn du, wenn es dir schlecht geht, dass ich dann die erste Person bin, die du anrufst.
00:38:04
Speaker
Oder dass ich will, dass du alles mit mir teilst.
00:38:07
Speaker
Und ich finde, das ist so eine abstruse Anforderung oder so ein weirdes Verlangen, dass man jemandem sagt, ich will, dass ich deine Nummer 1 bin, quasi.
00:38:19
Speaker
Vor allem, also ganz ehrlich, warum darf die Person...
00:38:25
Speaker
Nicht einfach selber entscheiden, wenn sie zuerst anrufen möchte.
00:38:28
Speaker
Also, I mean... Also, sowas würde mich niemals dazu bringen, dann dieser Person quasi dann immer zu schreiben.
00:38:37
Speaker
Weil er will ja, dass ich mich bei ihm melde, wenn es mir nicht gut geht.
00:38:41
Speaker
Wenn es mir nicht gut geht, dann melde ich mich bei der Person, die mir am besten helfen kann in der Situation.
00:38:46
Speaker
Oder wo ich halt das Gefühl habe, mit der Person möchte ich gerade drüber sprechen.
00:38:50
Speaker
Und da war das so...
00:38:53
Speaker
Das war einfach so ein Level an Zuneigung und Wille, dass es fast schon Verzweiflung war, wie unbedingt er so fest mit mir befreundet sein wollte, wie Maren es ist.
00:39:11
Speaker
Das war auf jeden Fall eine ganz komische Zeit.
00:39:17
Speaker
Ironischerweise hat es Maren und mich noch mehr zusammengeschweißt, was ja eigentlich genau das ist, was er nicht wollte.
00:39:24
Speaker
And now who's sitting here with you and making a podcast?
00:39:29
Speaker
Also, das... Und was für mich dann auch ganz schlimm ist, das haben wir nicht als Punkt aufgeführt, aber er hat versucht, Maren schlecht zu reden vor mir und sich dabei besser darzustellen.
00:39:49
Speaker
Wenn du echt denkst, dass du so...
00:39:52
Speaker
also ein engeres Verhältnis mit mir aufbauen kannst, dann gehst du von ganz falschen Dingen aus, von mir als Person.
00:40:02
Speaker
Ich entscheide, mit wem ich meine Zeit verbringen möchte.
00:40:05
Speaker
Ich entscheide, wer mir gut tut.
00:40:07
Speaker
Ich entscheide, mit wem ich wie doll befreundet sein will.
00:40:11
Speaker
Und das war einfach nur, das war, da haben wir sehr, sehr viel darüber gelernt, wie wir nicht wollen, dass eine Freundschaft aussieht.
00:40:21
Speaker
Und ich muss sagen, da war ich richtig beeindruckt und bin es immer noch, weil, das klingt jetzt richtig blöd, aber ich habe oft das Gefühl, dass nicht mal konkret auf diese Situation, aber dass allgemein, ich sage jetzt mal, dreiste Menschen oft gewinnen im Leben mit ihren Aktionen.
00:40:41
Speaker
Und mit dreist meine ich genau sowas.
00:40:43
Speaker
Ich mache jemand anderen schlecht, damit ich ein
00:40:49
Speaker
in der Rangliste steigt oder weiß ich nicht, wie man das benennen will, aber und das finde ich immer noch richtig beeindruckend, also zum einen, dass du das bemerkt hast und zum anderen, dass du auch dir da ganz klar bewusst warst, ich fälle meine Entscheidung selber, das baut nicht darauf auf, dass jetzt irgendjemand in mein Leben gekommen ist, der gesagt hat, oh, das schabbert so und so und ich bin irgendwie besser und ja,
00:41:18
Speaker
sondern dass du dir einfach selber deine Meinung bildest, finde ich immer noch gut.
00:41:25
Speaker
Eine krasse Zeit auf jeden Fall.
00:41:31
Speaker
Zu unserer siebten Red Flag.
Siebtes Anzeichen: Mangelnde Unterstützung
00:41:33
Speaker
Deine Erfolge werden kleingeredet.
00:41:37
Speaker
Statt sich zu freuen, wenn irgendwas Tolles in deinem Leben passiert und du was super Tolles, Bewundernswertes erreicht hast,
00:41:46
Speaker
kommt dann sowas wie, ja, das ist ja toll, aber bei mir läuft es halt nicht so.
00:41:50
Speaker
Oder, ja, warum freust du dich über sowas so?
00:41:54
Speaker
Das ist doch nicht wert, dass man sich so arg freut.
00:41:57
Speaker
Dieses schön für dich Gefühl.
00:42:01
Speaker
Ja, aber interessiert mich halt nicht.
00:42:05
Speaker
Oder, dass die gar anfangen zu schweigen oder so, ja, okay.
00:42:13
Speaker
Das finde ich ganz, ganz übel.
00:42:16
Speaker
Auch wenn man sich Dinge nicht gönnen kann, wenn was gut ist.
00:42:25
Speaker
Ein krasses Beispiel bei uns finde ich zum Beispiel, ich weiß nicht, ob wir das schon mal angesprochen haben, aber Maren hat ja zum Beispiel eine Berufsunfähigkeitsrente, weil sie rechtzeitig eine abgeschlossen hat.
00:42:37
Speaker
Und ich habe keine Berufsunfähigkeitsrente.
00:42:45
Speaker
Und ich gönne ihr von Herzen, dass sie dieses Geld jeden Monat bekommt.
00:42:52
Speaker
Anstatt, dass ich irgendwie neben ihr sitze und sage, ja toll, und ich kriege das nicht.
00:42:57
Speaker
Und ach Mann, weil ich jünger bin als du, habe ich noch nicht lang genug in die Rentenkasse eingezahlt, dass ich sowas bekomme.
00:43:04
Speaker
Und auch bei mir läuft es so scheiße.
00:43:07
Speaker
Sondern ich freue mich einfach immens,
00:43:10
Speaker
dass sie dadurch, dass es ihr erlaubt, ein entspannteres Leben zu führen.
00:43:16
Speaker
Und ich finde, also für mich ist so die Red Flag darunter zum einen, dass einem Erfolge nicht gegönnt werden oder irgendwie habe ich das Gefühl, das ist so ein Neid und da ist mir gerade das Sprichwort eingefallen, dass man sich den Dreck unter den Fingernägeln nicht gönnt oder dass man dem anderen den Dreck unter den Fingernägeln nicht gönnt.
00:43:38
Speaker
Ich finde, das beschreibt es eigentlich ganz gut, weil... Keiner von uns ist in so einer krass privilegierten Situation in irgendeinem Lebensabschnitt, dass es sowieso irgendwelchen krassen Neid rechtfertigen würde, also ganz objektiv betrachtet und...
00:44:06
Speaker
Ja, aber trotzdem, also ich meine, es gibt immer irgendwas, wo es dann so, keine Ahnung, letztes Jahr um die Zeit waren wir beide Single und ein paar Monate später war ich dann wieder in einer Beziehung.
00:44:24
Speaker
Da schmarrten dann mich, oh toll, und ich bin immer noch Single.
00:44:29
Speaker
Also, ich kenne dir das nicht und jetzt hast du keine Zeit mehr für mich.
00:44:34
Speaker
Es ist egal, was es ist.
00:44:36
Speaker
Wir freuen uns so immens füreinander, dass ich auch gar keine Scheu habe, selbst wenn jetzt, keine Ahnung, es geht Maren gerade nicht so gut, dann habe ich trotzdem das Gefühl, wenn irgendwas Positives bei mir passiert, dass ich ihr das erzählen kann.
00:44:51
Speaker
Und sie freut sich trotzdem mit mir.
00:44:55
Speaker
Ja, genau, das meine ich.
00:44:59
Speaker
Der Neid ist halt irgendwie nicht notwendig.
00:45:02
Speaker
Ganz objektiv betrachtet...
00:45:05
Speaker
Ich meine, das lässt sich als Ausentstehende von der Situation natürlich immer einfach sagen, aber dieser Neid, diese Eifersucht, die bringt einen selber ja sowieso nicht weiter und angenommen, es wäre so, dass du das Gefühl hast, das Leben ist unfair zu dir, weil du halt leider zu wenig einbezahlt hattest, zu dem Zeitpunkt, wo es dir so schlecht ging, dass eben festgestellt wurde, du kannst nicht
00:45:36
Speaker
weiter in deinem Beruf arbeiten.
00:45:37
Speaker
Aber natürlich ist das Leben scheißunfair und das ist nicht okay.
00:45:42
Speaker
Aber geht es dir besser, nur weil du dann mir nicht gönnst, dass ich die Rente beziehen kann?
00:45:52
Speaker
Dann geht es dir ja auch nicht besser.
00:45:54
Speaker
Deswegen kriege ich auch nichts geschenkt.
00:45:56
Speaker
Es ändert sich an meiner Situation halt einfach gar nichts, ob ich mich jetzt mit ihr freue oder ob ich ihr das jetzt quasi schlechtrede.
00:46:04
Speaker
Und wenn ich es ihr schlecht rede, dann fühlen wir uns beide nicht gut.
00:46:07
Speaker
Und ich kriege mein Geld trotzdem nicht.
00:46:08
Speaker
Dann kann ich mich auch genauso gut einfach für sie freuen.
00:46:12
Speaker
Und das ist manchmal echt schwierig, wenn man in einer Situation steckt, sage ich jetzt mal.
00:46:20
Speaker
Von außen betrachtet, finde ich, sagt sich sowas immer voll leicht.
00:46:23
Speaker
Aber das ist eben auch etwas, was wir gelernt haben und was bei uns kein Thema sein muss.
00:46:33
Speaker
Ich finde, sowas kann man auch gut lernen, dass man Freude empfindet für jemand anderen, wenn man sich dem bewusst macht, dass Eifersucht oder Neid einen nicht weiterbringt.
00:46:45
Speaker
Und ich glaube, wir sind auch an einem Punkt, wo wir sagen könnten, es ist für mich super schwer, dass ich dieses Privileg von Erwerbsminderungsrente zum Beispiel nicht habe, aber ich freue mich trotzdem für dich.
00:47:04
Speaker
weil du aber auch ja genau weißt, wenn du dich nicht für mich freust, dann kriegst du es ja trotzdem nicht.
00:47:09
Speaker
Das ändert deine Situation in Bezug auf die Rente halt nicht.
00:47:14
Speaker
Und also Missgunst an sich, finde ich, ist einfach, das ist so ein schwieriges Thema und ich bin auch ehrlich traurig mit Maren, wenn irgendwas Negatives passiert und sie nicht das bekommt, von dem ich denke, dass sie es verdienen würde.
00:47:36
Speaker
Ich glaube, das wäre auch, also wenn ich denken würde, hehehe, Gott sei Dank, das läuft weiterhin bei ihr scheiße und cool, dass es bei mir besser läuft.
00:47:45
Speaker
Ich glaube, wer sich an sowas profiliert, ist also, das ist keine gute Freundschaft.
00:47:54
Speaker
Ja, ich glaube auch nicht.
00:47:59
Speaker
Was ich auch noch finde, was eine richtige Red Flag ist, wenn...
Achtes Anzeichen: Fehlendes Zuhören
00:48:07
Speaker
ich sage jetzt mal, wenn kein echtes Zuhören stattfindet, also wenn man sich gegenseitig Sachen erzählt, aber man dann immer das Gefühl hat, also egal, was ich erzähle, egal über welches Thema wir sprechen, immer wenn ich rede, hört Nora nicht zu oder so.
00:48:20
Speaker
Ja, da gibt es auch Menschen, die das Gespräch dann wieder auf sich lenken.
00:48:28
Speaker
Und ich finde, das ist auch eine Sache, die merkt man relativ schnell und irgendwie kriegt man, finde ich, auch so ein Bauchgefühl dafür.
00:48:38
Speaker
Weil natürlich kann das mal passieren.
00:48:40
Speaker
Wie bei allen anderen Sachen auch.
00:48:42
Speaker
Ich hatte das vorher auch schon bei einem Thema.
00:48:46
Speaker
Ich glaube bei der Red Flag, dass Sticheleien immer als Spaß getan werden.
00:48:51
Speaker
Natürlich macht man sowas mal.
00:48:53
Speaker
Oder man übertritt eine Grenze unabsichtlich.
00:48:58
Speaker
Aber es geht nicht darum, ob was mal passiert.
00:49:02
Speaker
Oder außersehen mal passiert.
00:49:03
Speaker
Weil das kann immer passieren.
00:49:06
Speaker
In jeder Verbindung, finde ich.
00:49:07
Speaker
Aber wenn ich halt schon so ein Bauchgefühl habe, dass egal, was ich erzähle, mir nicht zugehört wird, dann ist das, finde ich, was anderes.
00:49:15
Speaker
Und dieses Gefühl ist für mich irgendwie eine Red Flag.
00:49:20
Speaker
Ja, und ich finde, es kommt auch darauf an, um was es geht.
00:49:24
Speaker
Also was für ein Thema zum Beispiel.
00:49:27
Speaker
Ich glaube, ihr habt mittlerweile alle verstanden, dass Maren und ich sehr, sehr viel Zeit miteinander verbringen.
00:49:32
Speaker
Und dann reden wir natürlich irgendwie quasi...
00:49:37
Speaker
jeden Tag, den ganzen Tag.
00:49:39
Speaker
Und natürlich gibt es Situationen, ähm, viele bestimmt auch, wo wir quasi beide am Handy sitzen und wir unterhalten uns so ein bisschen, aber wir schenken uns nicht quasi ungeteilte Aufmerksamkeit, ähm, dass wir uns so richtig gegenüber sitzen und uns bewusst zuhören.
00:49:57
Speaker
Ähm, und von sowas sprechen wir aber auch nicht, sondern eher so, hey, ich muss was mit dir besprechen, ähm,
00:50:07
Speaker
hast du Zeit oder kann ich dir was erzählen?
00:50:10
Speaker
Dass in solchen Situationen es einfach wichtig ist, dass du deine Aufmerksamkeit auf die andere Person lenkst und ihr auch das Gefühl gibst, gehört zu werden.
00:50:27
Speaker
Das hatten wir, glaube ich, in der letzten Folge auch schon mal angesprochen, dass wir immer fragen, möchtest du einen Ratschlag oder...
00:50:35
Speaker
willst du, dass ich dir einfach zuhöre?
00:50:38
Speaker
Und es gibt zum Beispiel, ich habe dieses Mal die Folge geplant und ich habe auch diese Red Flag aufgeschrieben.
00:50:46
Speaker
In dem Wissen, dass ich sehr oft in Gesprächen abschweife.
00:50:53
Speaker
Also mit den Gedanken, bedingt durch meine ADHS.
00:50:58
Speaker
Und Maren weiß das.
00:51:00
Speaker
und weiß, dass sie manchmal sagen muss, Nora, wir sind es eigentlich, war ich am Erzählen, und du bist irgendwo ganz anders, oder komm wieder zu mir.
00:51:09
Speaker
Das ist manchmal ein bisschen wie, wenn ich mit Hiro draußen bin, und ich muss seinen Fokus wieder auf mich lenken, weil er irgendwie abschweift.
00:51:18
Speaker
Und es fällt mir einfach super schwer, Gesprächen lang zu folgen.
00:51:24
Speaker
Und es fällt mir auch manchmal immer noch schwer,
00:51:29
Speaker
quasi nicht zu unterbrechen, weil ich dann so arg das Gefühl habe, ich will ihr das Gefühl geben, dass ich verstehe, was sie mir erzählt.
00:51:38
Speaker
Und ich habe auch eine ähnliche Situation erlebt und ich will ihr die eigentlich erzählen.
00:51:45
Speaker
Und dass ich mich dann aber zusammenreiße und mir hundertmal in meinem Kopf sage, sie ist dran.
00:51:51
Speaker
Es ist jetzt ihr Moment.
00:51:54
Speaker
Du hast danach dann...
00:51:56
Speaker
muss ich mir halt manchmal vielleicht auch Notizen machen oder ich muss sagen, Maren, ich muss dich ganz kurz unterbrechen, ich muss was dazu sagen, weil sonst vergiss ich das oder sonst kann ich mich auf nichts mehr anderes konzentrieren, aber wenn die Person, wenn du was zum Beispiel erzählt, ich habe auch einen Menschen in einem nahen Umfeld, der das sehr oft macht, du erzählst irgendwas und wenn es die Person nicht interessiert, dann unterbricht sie dich einfach und beginnt mit einem anderen Thema.
00:52:26
Speaker
Also ich finde, deutlicher kann man jemandem nicht sagen, es interessiert mich eigentlich nicht, was du gerade zu sagen hast.
00:52:33
Speaker
Und da wir beide sowas kennen aus Kindheit, Jugend und auch jetzt, haben wir uns auch einfach vorgenommen, daran zu arbeiten, dass wir uns das Gefühl nie geben.
00:52:48
Speaker
Es ist schon lange nicht mehr vorgekommen, wenn überhaupt.
00:52:51
Speaker
Also ich kann mich nicht daran erinnern.
00:52:54
Speaker
Ich hatte bei dir noch nie das Gefühl, dass du mir nicht zuhörst.
00:53:06
Speaker
Unsere zweitletzte Red Flag.
Neuntes Anzeichen: Nicht ernst genommen werden
00:53:10
Speaker
Du wirst nicht ernst genommen.
00:53:12
Speaker
Und ich kann nicht... Da könnte ich richtig aggro werden, weil ich solche Menschen so...
00:53:20
Speaker
furchtbar finde und vor allem als mensch mit chronischer erkrankung kennt man das zur genüge wenn du gefühle sorgen oder ideen teils zum beispiel mal wieder irgendwie wir haben eine business idee oder sowas und die person sagt dann dinge wie acht übertreibst oder so schlimm ist es doch gar nicht oder lacht einfach darüber und nimmt dich nicht ernst ich finde es so ganz ganz ganz schlimm furchtbar
00:53:51
Speaker
dass ich... Das kann ich egal.
00:53:56
Speaker
Vor allem... Ich glaube, Maren könnt euch 1000 Beispiele erzählen von verrückten, merkwürdigen Dingen, die ich ihr erzählt habe, über die ich mir Gedanken mache oder sowas.
00:54:09
Speaker
Amine, wenn ihr die letzte Folge gehört habt, dass für mich so Sachen aus Noras Mund nicht überraschend sind, wenn sie mir sagt, hey, ich habe heute Nacht Gedichte an einem Baum geschrieben.
00:54:24
Speaker
Oder auch wenn wir so Themen wie zum Beispiel Sorgen mit Eifersucht ansprechen, Dinge, die wahnsinnig viel Verletzlichkeit mitbringen, dass man dann sagt, ja komm, du weißt doch aber eigentlich, dass es anders ist oder ich habe das nicht so gemeint und ich sage dir doch so oft, dass ich dich lieb habe.
00:54:50
Speaker
kann dir versprechen, wenn du das bei irgendjemandem machst, wird dir diese Person nichts mehr erzählen.
00:54:57
Speaker
Und gerade für Menschen, die so ein manchmal nicht nachvollziehbares Gehirn haben wie mich, ist sowas ganz furchtbar.
00:55:10
Speaker
Wenn man das Gefühl hat, es wird sich über einen lustig gemacht, wenn man irgendwas erzählt oder man wird nicht angenommen.
00:55:17
Speaker
Und dann möchte man seine Sorgen nicht mehr teilen und dann kann man kein gesundes Fundament aufbauen.
00:55:22
Speaker
Dann ist man auch schon wieder in der Todesspirale.
00:55:28
Speaker
Dann kommen wir auch schon zur letzten Red Flag, die wir uns für die Folge aufgeschrieben haben.
00:55:35
Speaker
Und da geht es darum, dass man sich ständig erklären muss oder immer das Gefühl hat, man muss sich vor dem anderen rechtfertigen, egal ob es um
00:55:45
Speaker
Gefühle geht, Entscheidungen, die man trifft.
00:55:49
Speaker
Oder grundsätzlich einfach der Lebensstil.
00:55:51
Speaker
Schließt auch, finde ich, ein bisschen an die vorherige Red Flag an.
00:55:55
Speaker
Also wenn du das Gefühl hast, dass du nicht ernst genommen wirst, dann hat man ja oft das Gefühl, dass man sich erklären oder rechtfertigen muss.
00:56:05
Speaker
Und ja, also dann will man Sachen nicht mehr erzählen, weil es sich einfach nicht gut anfühlt.
00:56:17
Speaker
Also für mich gehören da auch so Situationen dazu, wenn ich das Gefühl hätte, Maren lebt ihr Leben nicht richtig.
00:56:28
Speaker
Und ich ihr dann sage, ja, könntest du nicht mal dieses machen und könntest du nicht mal jenes machen und warum machst du das so und warum machst du das so?
00:56:36
Speaker
Und ich hätte das an deiner Stelle ganz anders entschieden.
00:56:40
Speaker
Ja, das ist nicht mein Leben.
00:56:43
Speaker
Also, und sie hat mich, wenn sie mich nicht nach meiner Meinung gefragt hat, warum... Mein Papa sagt jetzt, der Senf war nie besser, als wenn man ihn nicht dazugegeben hat.
00:56:52
Speaker
Und ich finde, das stimmt so enorm, wenn was man zu sagen hat, nicht hilfreich ist.
00:56:59
Speaker
Dann sag's einfach nicht.
00:57:05
Speaker
Reiß dich einfach zusammen und akzeptiere einfach, das bringt jetzt gerade nichts.
00:57:23
Speaker
Um das abzuschließen, wollten wir nur nochmal darauf hinweisen, dass das kann alles mal
Fazit und Wichtigkeit der Kommunikation
00:57:33
Speaker
Wir haben euch ja jetzt auch genug Situationen erzählt, bei denen die Red Flags quasi bei uns auch vorgekommen sind, aber es geht um das große Ganze und es ist einfach wichtig, dass wenn dir sowas auffällt, dass du hinschaust und dass du dann vor allem für dich sorgst und
00:57:53
Speaker
du dir überlegst, wie möchte ich damit umgehen?
00:57:58
Speaker
Und natürlich, das wisst ihr, denke ich auch, das haben wir auch schon ein paar Mal gesagt, dass es unsere Meinung ist und unsere Erfahrung, die wir teilen.
00:58:08
Speaker
Und auch wenn wir jetzt irgendwas als Red Flag betiteln, heißt das nicht, dass man dann sofort den Kontakt abbrechen muss oder...
00:58:20
Speaker
dass es ein absolutes No-Go ist, aber das sind halt unsere Erfahrungen, wo man vielleicht doch ein bisschen genau mal hinschauen sollte, weil wir auch einfach gelernt haben, dass Red Flags ganz oft nicht sofort laut sind, aber dass sie sich mit der Zeit einfach einbrennen und das auf Dauer nicht gut ist.
00:58:42
Speaker
Und da ist uns auch nochmal ganz wichtig, dass man sowas auch ganz klar kommunizieren darf,
00:58:50
Speaker
Und das auch hinterfragen darf und einfach ansprechen darf, weil ich finde, das macht eine Freundschaft auch wertvoller.
00:59:02
Speaker
Und eine Freundschaft darf sich halt auch einfach sicher anfühlen und deswegen kann man sowas einfach kommunizieren und wenn sich dann nichts ändert, dann kann man sich ja immer noch überlegen, hey, ist es nicht vielleicht eine gute Entscheidung loszulassen?
00:59:18
Speaker
Damit sind wir schon am Ende der Folge von unserem Hauptthema.
00:59:21
Speaker
Unser Highlight ist Freundschaftsdate.
00:59:24
Speaker
Und deswegen geht es jetzt wieder darum, euch eine schöne Freundschaftsdate-Idee zu droppen.
00:59:31
Speaker
Und da übergebe ich mal an dich.
00:59:33
Speaker
Ja, weil ich habe mir für dieses Mal überlegt, Maren hat das letzte Woche zwar schon angesprochen, aber wir haben das auch schon zusammen gemacht und es hat mega viel Spaß gemacht, gemeinsam ein Vision Board erstellen.
00:59:46
Speaker
Dabei bringt jeder Zeitschriften, Bilder oder Worte mit und ihr klebt euch zusammen eure Ziele, Träume und Gefühle, die ihr im Moment habt oder die ihr in der Zukunft haben wollt, auf ein Blatt.
00:59:59
Speaker
Und könnt euch das in die Wohnung hängen oder was auch immer ihr damit machen wollt.
01:00:03
Speaker
Und ich finde, das ist voll die schöne Zeit, die man da zusammen haben kann, weil es kreativ ist, weil man über spannende Zukunftsthemen spricht und sich einfach nochmal ganz anders kennenlernt.
01:00:20
Speaker
Und das war auch schon unsere fünfte Folge von Frittenfunk.
01:00:24
Speaker
Wir danken euch ganz herzlich fürs Zuhören und wir hoffen, ihr konntet ein paar Denkanstöße mitnehmen.
01:00:31
Speaker
Und wie immer, wenn ihr eure Red... Und wie immer, wenn ihr eure Red Flags oder Freundschaftsfails mit uns teilen wollt, dann schreibt uns einfach per Insta oder auch gerne per Mail.
01:00:44
Speaker
Und dann bis nächste Woche.
01:00:48
Speaker
Bleibt wachsam und gut zu euch.