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#2 Introvertiert vs. Ambivertiert

S1 E3 · FrittenFunk
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12 Plays11 hours ago

Was passiert, wenn eine von uns Ruhe braucht – und die andere reden will? In dieser Folge sprechen wir darüber, wie unterschiedlich wir Energie tanken, was uns manchmal herausfordert – und warum genau das unsere Freundschaft so besonders macht.

Maren ist introvertiert, Nora eher ambivert – wir erzählen, wie sich das im Alltag zeigt, was wir voneinander lernen durften und warum es total okay ist, nicht “gleich zu ticken”.

Außerdem:

💬 Unsere Aha-Momente über Rückzug, Nähe & Grenzen

🌿 Und ein kleiner Date-Tipp

Ob du eher in der Stille zuhause bist oder zwischen den Welten pendelst – du bist genau richtig hier.

Transcript

Einführung und Vorstellung des Themas

00:00:02
Speaker
Willkommen hier beim Frittenfunk, oh ja, oh yeah, die Ohren spitzen, es geht gleich los, na klar, ganz ruhig, ganz locker, wir starten geschwind, der Frittenfunk läuft, also sei jetzt gespannt.
00:00:19
Speaker
Hallo und schön, dass du wieder da bist, bei Frittenfunk.
00:00:25
Speaker
unserer zweiten Folge.
00:00:26
Speaker
Ich bin Maren und ich bin Nora und heute reden wir über ein Thema, das uns beide richtig gut beschreibt und gleichzeitig unterscheidet.
00:00:32
Speaker
Introvertiert sein versus ambivertiert sein.
00:00:36
Speaker
Spoiler, wir sind beide ganz verschieden, aber genau das macht unsere Freundschaft so wertvoll.

Mutmoment der Woche

00:00:42
Speaker
Aber kommen wir zuerst mal zu unserer ersten Rubrik.
00:00:50
Speaker
Möchtest du anfangen mit deinem Mutmoment der Woche?
00:00:53
Speaker
Ja, also wir haben uns überlegt, kurz zur Rubrik, dass wir euch in jeder Folge erzählen, was wir in der vergangenen Woche Mutiges gemacht haben, was uns schwerfällt und worauf wir stolz sind.
00:01:07
Speaker
Als kleinen Anreiz, dass auch du dir überlegen kannst, was du die vergangene Woche gemacht hast, was dein Mutmoment der Woche darstellt.
00:01:17
Speaker
Wir nehmen unsere Podcast-Folgen immer am Sonntag auf und dann kann man immer schön die Woche Revue passieren lassen.
00:01:23
Speaker
Und mein Mutmoment der vergangenen Woche war, dass es mir psychisch gar nicht gut ging und ich mich sehr depressiv gefühlt habe und für mich ist das eigentlich immer ein Zeichen, dass ich mich dann zurückziehe und ich kläre meine Sachen lieber alleine oder mache das mit mir selber aus.
00:01:44
Speaker
Und
00:01:46
Speaker
Bevor ich irgendwie in die Selbstverletzung rutsche, habe ich Maren angeschrieben und habe ihr erzählt, was in meinem Kopf vorgeht und was mich gerade so beschäftigt.
00:01:59
Speaker
Und darauf bin ich richtig stolz, weil selbst nach vier Jahren Freundschaft, Beziehung wollte ich schon ganz sagen, fällt mir das manchmal schwer,
00:02:11
Speaker
Nicht, weil es Maren ist, sondern einfach mich zu öffnen und zuzugeben, dass es mir nicht gut geht.
00:02:17
Speaker
Und darauf bin ich richtig stolz und wir haben es richtig gut zusammen dadurch geschafft.
00:02:22
Speaker
Ja, ich bin auch voll stolz auf dich.
00:02:26
Speaker
Mein Mutmoment der Woche war, dass ich es geschafft habe, über meine Kindheit und Jugend, keine Ahnung, zu reden.
00:02:38
Speaker
Wir waren gestern bei Noras Elternzubesuch und da
00:02:42
Speaker
habe ich einfach ein bisschen Sachen, ein bisschen mehr geteilt von meiner Kindheit und Jugend, wie ich jetzt sonst vielleicht mit jedem teilen würde und da bin ich auch stolz drauf, dass ich da so viel Vertrauen aufbauen konnte und ich den Raum dort habe, dass ich das teilen konnte.
00:03:00
Speaker
Mich freut es auch voll, dass meine Familie für dich ein Safe Space ist, bei dem du dich öffnen kannst.

Freundschaft und Familie

00:03:10
Speaker
Ich war heute Morgen schon mit Hiro spazieren und habe mit Maren nebenher telefoniert.
00:03:15
Speaker
Da habe ich ihr auch gesagt, dass mich das richtig freut, dass ich auch finde, dass meine Eltern da große Schritte machen, um ihr...
00:03:26
Speaker
ich sag mal, Generationsproblem in Anführungszeichen, anzugehen, dass Freundschaft nicht so wertvoll ist wie eine Beziehung.
00:03:34
Speaker
Aber Maren ist so die erste Freundin, die so richtig auch in die Familie integriert ist.
00:03:42
Speaker
Und es war auch tatsächlich meine Mama, die gefragt hat, ob Maren mitkommen möchte als Besuch und
00:03:51
Speaker
Das ist überhaupt gar kein angespanntes Treffen, sondern ist einfach immer richtig schön, wenn wir dann gemeinsam da hingehen.
00:03:58
Speaker
Einfach eine schöne Zeit.
00:04:01
Speaker
Ja.
00:04:03
Speaker
Wie lief deine Woche so?
00:04:05
Speaker
Die Frage der Fragen.
00:04:09
Speaker
Die Frage der Fragen.
00:04:10
Speaker
Und ich würde am liebsten sagen, gute Frage, nächste Frage.
00:04:14
Speaker
Ja, zwar, es ist im Moment sehr viel los und es geht mir nicht ganz so gut psychisch, aber ich bin zuversichtlich, dass nächste Woche besser wird.
00:04:25
Speaker
Sage ich jetzt einfach mal.
00:04:26
Speaker
Wir starten morgen mit voller Energie in die nächste Woche.
00:04:29
Speaker
Aber...
00:04:32
Speaker
Ich finde, in der vergangenen Woche war richtig schön, dass wir so viel Support von euch bekommen haben, dass wir so viele liebe Worte von euch bekommen haben zu unseren Posts, zu unserer Podcast-Folge, zum Trailer.
00:04:46
Speaker
Das hat uns einfach richtig gefreut und auch wenn bei mir war auch die vergangene Woche irgendwie ein bisschen durcheinander und einfach viel los, aber...
00:04:56
Speaker
Ich finde das voll schön.
00:04:58
Speaker
Das stützt mich dann voll, wenn ich da positives Feedback jetzt zum Podcast oder so bekomme oder einfach mal ein paar liebe Worte, das ist doch voll schön, wenn man dann so Unterstützung kriegt.
00:05:08
Speaker
Ja, ich fand auch, also es hat mir auch richtig gut getan.

Introversion vs. Ambiversion

00:05:12
Speaker
Natürlich verbringen wir auch so viel Zeit miteinander, aber dass wir jetzt irgendwie ein Projekt haben, an dem wir gemeinsam arbeiten können, tut mir richtig gut und macht mir auch richtig Spaß und
00:05:24
Speaker
Also wie sehr wir uns für den Podcast auch mehr aktiv mit unserer Freundschaft beschäftigen und Situationen Revue passieren lassen und nochmal reflektieren, wie haben wir wo was gelernt, damit wir euch das auch so gut wie möglich erklären können, weil...
00:05:43
Speaker
es ist manchmal schwierig, jetzt läuft vieles wie selbstverständlich oder es ist vieles halt mittlerweile normal, was wir in Zeiten davor halt einfach lernen mussten und wie wir das gelernt haben, haben wir in der letzten Woche auch viel besprochen und das fand ich richtig schön.
00:06:05
Speaker
Ja.
00:06:07
Speaker
Ich finde das auch richtig toll, irgendwie entstehen nochmal ganz andere Gespräche, auch durch das, wie wir uns auf einen Podcast vorbereiten oder gemeinsam an dem Projekt arbeiten.
00:06:16
Speaker
Macht auf jeden Fall richtig Spaß und ich glaube, irgendwie vertieft es gerade auch in unsere Freundschaft nochmal ein bisschen mehr.
00:06:23
Speaker
Aber voll schön.
00:06:27
Speaker
Und bevor wir mit unserem Hauptthema starten, was wir gelernt haben voneinander, vom Persönlichkeitstyp, vom anderen, möchten wir kurz nochmal klären, was wir meinen mit introvertiert bzw.
00:06:44
Speaker
ambivertiert.
00:06:47
Speaker
Also...
00:06:49
Speaker
Ich erzähle mal ein bisschen was zu introvertiert oder wie ich das für mich empfinde, weil ich introvertiert bin.
00:06:57
Speaker
Also für mich bedeutet das einfach, dass ich meine Energie oder meine Ressourcen auflade, indem ich Zeit alleine verbringe.
00:07:07
Speaker
Also ich brauche dann einfach mal irgendwie Zeit zum Runterkommen, zum Reflektieren.
00:07:15
Speaker
einfach Zeit in Stille oder mit mir selber, wo ich dann wieder Energie tanken kann, weil Menschen mengen und mit Mengen meine ich jetzt nicht mal super viele, aber einfach mehrere Menschen, das strengt mich einfach an und dann brauche ich nach einem Tag mit viel Input, brauche ich dann eher mal den Rückzug
00:07:37
Speaker
Und ich bin ambivertiert, das heißt, ich bewege mich so ein bisschen in der Mitte zwischen introvertiert und extrovertiert.
00:07:46
Speaker
Ich kann total aufblühen im Kontakt mit anderen, aber ich kenne auch ganz stark das Bedürfnis nach Ruhe.
00:07:54
Speaker
Bei mir kommt es immer ein bisschen auf die Tagesform an und auch auf die Menschen, mit denen ich mich umgebe, also zum Beispiel Menschen, die ich noch nicht gut kenne oder Fremde, da sind meine Ressourcen sehr schnell aufgebraucht und ich glaube, es ist in dem Zusammenhang auch nochmal ganz gut zu erwähnen, dass
00:08:16
Speaker
Ambivertiert und introvertiert sein beschreibt nur einen winzigen Teil unserer Persönlichkeit.
00:08:22
Speaker
Und ich glaube, dass es gesellschaftlich bzw.
00:08:26
Speaker
alltagspsychologisch einfach mittlerweile anders assoziiert wird.
00:08:30
Speaker
Also introvertiert sein bedeutet nicht automatisch, dass man schüchtern ist.
00:08:34
Speaker
Es ist aber in den meisten Fällen tatsächlich so und was wir in den nächsten Minuten beziehungsweise in der Folge mit euch besprechen wollen, hängt eher auch mit der alltagspsychologischen Definition zusammen, dass einfach mit Persönlichkeitszügen oder Charakterzügen, die oft mit introvertiert oder ambivertiert sein, zusammenhängen oder assoziiert werden.
00:09:00
Speaker
Ja und ich würde auch sagen, dass ganz viel halt auch einfach unsere Erfahrungen oder so wie wir das erleben und empfinden widerspiegeln.
00:09:11
Speaker
Ja, wir können natürlich nicht für alle sprechen oder grundsätzliche Regeln aufstellen, aber wir können euch erzählen, wie das bei uns ablief.
00:09:20
Speaker
Genau.
00:09:21
Speaker
Was mir nochmal super wichtig ist, ich finde, das hat mich die Freundschaft irgendwie gelehrt oder das finde ich so voll wichtig, dass wir es hinbekommen,
00:09:33
Speaker
dass jeder er selbst sein kann und wir es dennoch hinkriegen, Empathie aufzubringen, aber uns auch nicht so fühlen, als müssten wir uns dem anderen anpassen und als würden wir dem anderen nur gerecht werden, wenn wir uns quasi auf das gleiche Level begeben, sondern da findet auch eine gewisse Abgrenzung statt und irgendwie finde ich, dass das so ganz gut passt, weil man
00:10:00
Speaker
Man kann sich in den anderen reindenken oder mitfühlen.
00:10:04
Speaker
Das heißt aber nicht, dass bei einem selber genau gleich ist und man hat trotzdem seine eigenen Charakterzüge, Persönlichkeitsmerkmale.
00:10:13
Speaker
Und ich finde, oft wird auch behauptet oder in den Raum gestellt, dass wenn man lange befreundet ist, dass man dann immer ähnlicher wird oder viele Sachen gleich werden.
00:10:23
Speaker
Und ich habe das Gefühl, als wir uns kennengelernt haben, haben wir beide versucht, was zu sein, was wir nicht sind.
00:10:28
Speaker
Nicht unbedingt jetzt in der Beziehung zueinander, sondern vor allen anderen, weil meiner Meinung nach ist gesellschaftlich am anerkanntesten, dass man extrovertiert ist.
00:10:40
Speaker
Und damit verbunden ist,
00:10:43
Speaker
Nicht, dass man unbedingt seine Energie im Kontakt auflädt, sondern auch einfach, dass man offen ist anderen gegenüber und das ist einem leichtfältig, Fremde anzusprechen.
00:10:54
Speaker
Und ich finde, gesellschaftlich ist das immer irgendwie der richtige Weg oder wird das hingestellt, als wäre das was, was man anzustreben hat.
00:11:03
Speaker
Und ich habe auch das Gefühl gehabt, als ich Maren kennengelernt habe, dass sie versucht,
00:11:09
Speaker
nicht mehr introvertiert zu sein, weil sie denkt, das ist nicht gut.
00:11:13
Speaker
Und ich finde, über die Jahre haben wir viel mehr...
00:11:16
Speaker
gemerkt, dass es in Ordnung ist, dass wir so sind, wie wir sind.
00:11:20
Speaker
Und ich finde, wir sind jetzt oder Maren ist jetzt viel deutlicher introvertiert und ich ambivertiert, wie wir es am Anfang waren, weil wir jetzt einfach akzeptiert haben, dass das einfach ein Teil von uns ist und dass es in Ordnung ist, dass es so ist und wir das nicht verändern müssen.
00:11:36
Speaker
Ja, dass wir das vor allem auch nicht für den anderen verändern müssen.

Kommunikation in Beziehungen

00:11:40
Speaker
Ich hatte oft das Gefühl irgendwie, ich kann nur eine gute Freundin sein, wenn ich
00:11:46
Speaker
Weiß ich nicht.
00:11:48
Speaker
Wenn ich viele Fragen stelle, wenn ich viele Gespräche einleite, wenn ich viele Sachen unternehmen möchte und das passt halt manchmal nicht so zu meiner Persönlichkeit.
00:12:00
Speaker
Gerade in Gesprächen zum Beispiel ist es oft halt so, dass ich gut in Gesprächen aufblühe, wenn ich sie aber nicht selber starten muss.
00:12:11
Speaker
Und ja, das ist einfach so ein bisschen eine Sache, die wir, glaube ich, jeder für sich einzelne Punkte gelernt hat und die sich jetzt auch mittlerweile im Alltag zeigen.
00:12:20
Speaker
Ich glaube, ein richtig gutes Beispiel ist auch, was wir in der ersten Folge schon erzählt haben, dass wir auf dem ersten Kämpferherzentreffen waren und Nora einfach gesagt hat quasi, sie adoptiert mich oder sie nimmt mich mit.
00:12:32
Speaker
Ich hieb so ein bisschen an ihrem Rockzipfel und Nora hat ganz oft die Gespräche gestartet mit
00:12:40
Speaker
mit Fremden oder was heißt mit Fremden, ja auch nicht unbedingt, aber mit Leuten, die wir jetzt halt noch nie in echt gesprochen hatten.
00:12:46
Speaker
Und dann ist mir auch viel leichter gefallen, in Gesprächen beteiligt zu sein quasi, weil ich den Einstieg nicht machen musste.
00:12:55
Speaker
Ich finde es auch wirklich bezeichnend, wie viele Menschen in der vergangenen Woche Maren geschrieben haben und gesagt haben, ja, sie haben sie noch nie so viel sprechen hören oder sie haben noch nie so viel von ihr erfahren.
00:13:06
Speaker
Ja.
00:13:08
Speaker
Was, finde ich, bei dir da auch einfach extrem dazugehört, ist, dass man Zeit mitbringen muss.
00:13:15
Speaker
Ja, Vertrauen aufbauen muss.
00:13:17
Speaker
Also es dauert lange, bis du dich wirklich öffnest, bis man so ein richtig tiefes Gespräch mit dir führen kann, weil ich glaube, ein ganz großes Problem ist,
00:13:28
Speaker
Wir haben das, glaube ich, beide, nur zeigt sich es bei Maren mehr in der Persönlichkeit, dass sie Angst hat, dass was sie zu sagen hat, niemanden interessiert.
00:13:37
Speaker
Oder dass es nicht wichtig ist, was sie zu sagen hat.
00:13:40
Speaker
Und das stimmt nicht.
00:13:43
Speaker
Also ich interessiere mich immer mega für das, was sie zu sagen hat.
00:13:45
Speaker
Und das hat lange gedauert, bis sie von sich aus einfach auch ihre Standpunkte geteilt hat oder einfach...
00:13:52
Speaker
mal von sich was erzählt hat, was sie vielleicht beschäftigt oder es geht auch um positive Dinge, wenn sie in irgendwas total aufgeht, dass sie darüber spricht, dauert einfach lange und dann muss man, also ich als nicht introvertierte Person muss dann einfach oder nicht schüchternde Person muss dann einfach akzeptieren, dass ich sie zu nichts drängen kann und ich möchte sie auch zu nichts drängen.
00:14:15
Speaker
Wenn sie bereit ist, mir von irgendwas zu erzählen, dann wird sie das tun.
00:14:19
Speaker
Und wenn sie Hilfe braucht, in Gespräche zu kommen mit anderen Menschen, dann mache ich das liebend gern, dass ich sie da einfach unterstütze und dass ich ihr ein sicheres Gefühl gebe, dass sie weiß, es passiert nichts, ich bin da.
00:14:34
Speaker
Es ist schon mal eine Person da, die sich auch dafür interessiert, was ich sage.
00:14:37
Speaker
Und auch, also es ist, finde ich, auch für...
00:14:43
Speaker
Für Maren ist es auch schwer, in einer Gruppe zu sein, in der zum Beispiel mehrere Menschen wahnsinnig extrovertiert sind oder wahnsinnig laut, offen, dass sie dann auch zu Wort kommt.
00:14:56
Speaker
Also ich glaube, sie würde dann eher sagen, ja, nee, okay, dann sage ich halt einfach nichts und
00:15:00
Speaker
dann habe ich mir halt angewöhnt, dass ich dann halt auch immer zu ihr, wenn ich merke, sie möchte was sagen, dass ich sie dann darauf anspreche und es wie dann mit einer Frage formuliere, was wolltest du sagen oder du hast gerade angefangen, was zu erzählen, einfach um ihr den Raum zu geben, den sie auch einfach verdient und das sie vielleicht alleine noch nicht so hinbekommt.
00:15:24
Speaker
Ja, das ist definitiv so.
00:15:27
Speaker
Und das wäre schon mal, also für mich auf jeden Fall ein riesengroßer Gewinn, weil ich, ja, es gibt oft so Momente, wo ich, keine Ahnung, in Gesprächen einfach gern auch was beitragen würde und dann vielleicht schon anfängt zu sprechen, aber gleichzeitig mit mir noch jemand anders spricht und dann
00:15:45
Speaker
geht für mich dann das, was ich sagen will, einfach unter, weil ich das, ich versuche es dann auch nicht nochmal.
00:15:51
Speaker
Ja, das ist mir am Anfang auch schon extrem aufgefallen, weil dann einfach auch diese Stimme im Kopf dann kommt, die dann sagt, ja, was du zu sagen hast, ist sowieso nicht wichtig oder nicht relevant.
00:16:02
Speaker
Dabei stimmt es nicht.
00:16:04
Speaker
Also nur, weil jemand schüchtern ist oder introvertiert, heißt es nicht, dass seine Meinung nicht genauso viel wert ist wie die der anderen.
00:16:12
Speaker
Und ich finde es ganz schlimm, wenn dann Leute sagen, ja, du musst einfach mehr aus dir rauskommen oder du musst einfach lauter sein und du musst für dich einstehen.
00:16:20
Speaker
Ja, das ist so einfach gesagt aus Sicht von jemandem, dem das leicht fällt.
00:16:25
Speaker
Also wenn man für sich selbst einfach einstehen kann oder es einem leicht fällt, wie jetzt mir zum Beispiel, laut zu sein, dann
00:16:38
Speaker
Und für andere, ich glaube, viele denken immer, dass ich ein wahnsinnig extrovertierter, selbstsicherer Mensch bin, einfach weil ich
00:16:46
Speaker
Ich bin immer am Lachen und ich rede sehr laut.
00:16:50
Speaker
Das heißt aber nicht, dass ich den anderen das Gefühl geben möchte, nicht wertvoll zu sein.
00:16:55
Speaker
Also ich denke nicht, das, was ich zu sagen habe, nur weil es ein lauter formuliertes ist, ist wichtiger als das der anderen.
00:17:02
Speaker
Was ich von Maren auch definitiv gelernt habe, ist, dass Stille auch ganz laut sein kann.
00:17:07
Speaker
Dass man sich auch kennenlernen kann, wenn man auch einfach beieinander ist und Zeit miteinander verbringt.
00:17:13
Speaker
Und dass es nicht immer bedeutet, dass man
00:17:16
Speaker
irgendwie miteinander sprechen muss.
00:17:18
Speaker
Und ich glaube, gerade jetzt was Kommunikation angeht, auch mit anderen Leuten, ist bei uns ein ganz großes Problem, dass wir beide Smalltalk ganz furchtbar finden.
00:17:27
Speaker
Also ich glaube, Maren kann es einfach nicht gut und ich finde es einfach furchtbar.
00:17:31
Speaker
Also ich finde Smalltalk sowas Unnötiges, weil selten im Smalltalk irgendwie ehrliche Meinungen geteilt werden miteinander.
00:17:39
Speaker
Ich spreche viel, viel lieber über tiefe Dinge.
00:17:43
Speaker
Es heißt nicht, dass jeder mir seine Lebensgeschichte erzählen muss, aber auch einfach über manchmal vielleicht sinnlose Dinge zu philosophieren.
00:17:50
Speaker
Macht mich so glücklich und es macht mir so viel Spaß.
00:17:55
Speaker
Und ich finde, das hat sich extrem verändert, so rückblickend zum Anfang, über was für Themen wir jetzt sprechen können.
00:18:06
Speaker
weil du dich auch einfach sicherer fühlst als am Anfang.
00:18:09
Speaker
Ja.
00:18:10
Speaker
Und da hat irgendwie auch einfach dazugehört, dass man nicht immer spricht.
00:18:15
Speaker
Wir haben auch letzte Woche schon erzählt, dass wir manchmal einfach so Zeiten haben, wo wir ein bisschen koexistieren.
00:18:21
Speaker
Einfach jeder macht irgendwie sein Ding oder es wird dann auch mal nichts geredet.
00:18:25
Speaker
Es gibt auch Tage, wo wir nicht wirklich was voneinander hören und das ist auch völlig in Ordnung.
00:18:31
Speaker
Aber ich glaube, wir haben da beide gelernt, dass es...
00:18:37
Speaker
Es ist einfach voll wichtig, dass wir uns gegenseitig gut kennen und verstehen.
00:18:41
Speaker
Und jeder kennt so ein bisschen die Ängste vom anderen auch.
00:18:45
Speaker
Und wir sind dann irgendwann zum Beispiel auch einfach dazu übergegangen, auch wenn wir einen Tag uns mal irgendwie nichts zu sagen haben, was schon echt selten vorkommt, aber es passiert manchmal, dass wir aber einfach dem anderen dann auch ein Lebenszeichen geben und zum Beispiel sagen, hey, ich bin heute richtig fertig, ich will den ganzen Tag nur im Bett gammeln, aber es hat nichts mit dir zu tun.
00:19:04
Speaker
Bei uns ist zwischen uns alles fein.
00:19:07
Speaker
Und
00:19:08
Speaker
So finde ich, entstehen auch ganz viele Missverständnisse gar nicht mehr, weil wir, ja, keine Ahnung, wenn wir zum Beispiel den anderen einfach gut kennen und wissen, es könnte vielleicht irgendwie beim anderen durchs Overthinking oder so Gedanken entstehen wie, warum will sie mich heute nicht sehen, habe ich sie genervt, habe ich irgendwas gemacht, ähm,
00:19:31
Speaker
Und da wir darüber halt ganz offen miteinander kommunizieren, wissen wir halt auch so ein bisschen, in welche Richtung die Gedanken vom anderen gehen könnten und da können wir uns dann halt auch richtig gut unterstützen und einfach sagen, hey, es ist alles in Ordnung, mach dir keinen Kopf, es passt alles, ich bin einfach nur mega K.O.
00:19:49
Speaker
heute und...
00:19:51
Speaker
Ich habe keine Kraft, mich zu melden.
00:19:53
Speaker
Sorgen werden einfach irgendwie schon im Keim erstickt.
00:19:56
Speaker
Also wir werden tatsächlich ganz oft gefragt, wie wir mit Konflikt oder Streit umgehen.
00:20:01
Speaker
Und ich glaube, so richtig Streit gab es zwischen uns noch nie.
00:20:06
Speaker
Wenn, dann gab es eher so, dass jeder irgendwie mumpflick ist oder so ein bisschen traurig oder sich verletzt fühlt.
00:20:13
Speaker
Wegen, was das eigentlich nur in seinem Kopf ist.
00:20:17
Speaker
Also das sind meistens irgendwie Missverständnisse oder Unsicherheiten, die wir haben, aus welchen Gründen auch immer.
00:20:24
Speaker
Sei das jetzt Erfahrungen in der Familie oder Erfahrungen in vorherigen Freundschaften oder einfach, weil wir Angst haben, nicht genug zu sein.
00:20:32
Speaker
Ich glaube, Selbstwert ist was, mit dem wir beide strugglen.
00:20:38
Speaker
Und das macht mir auch absolut nichts aus,
00:20:43
Speaker
ihr dann quasi diese Bestätigung zu geben.
00:20:46
Speaker
Also ich finde, es wäre utopisch zu sagen, ja, du musst doch wissen, dass wir gut befreundet sind, ich brauche dir das doch nicht ständig sagen.
00:20:55
Speaker
Ja, aber es gibt einfach Persönlichkeiten, die brauchen das.
00:21:00
Speaker
Also wir haben gelernt, dass uns das beiden einfach gut tut, wenn wir uns immer wieder bestärken oder erinnern vielleicht, ist ein sanfteres Wort, dass alles in Ordnung ist zwischen uns und
00:21:13
Speaker
das hat viel Mut und Vertrauen gekostet, auch einfach
00:21:18
Speaker
darauf zu vertrauen, dass wenn was ist, dass der andere das dann sagt.
00:21:22
Speaker
Also wir fragen nicht ständig, ja, ist alles in Ordnung mit dir und habe ich was falsch gemacht, sondern ich vertraue darauf, wenn ich irgendwas gemacht habe, was Maren irgendwie aufstößt, dann wird sie mir das sagen und dann können wir darüber reden und es ist manchmal schwierig, Menschen über solche Dinge anzusprechen, also einfach zu sagen, was du getan hast, hat mich verletzt und das ist
00:21:46
Speaker
Das ist schwierig und da gehört viel Mut dazu, aber auch einfach das Vertrauen, dass wenn der andere zuhört oder wenn man sich dann unterhält, dass dann keine Vorwürfe kommen oder dass niemand laut wird oder dass es nicht zu einem Streit kommt, sondern dass wir einfach klären können, was passiert ist und
00:22:11
Speaker
Da zeigt sich das, finde ich, enorm, wie unterschiedlich wir sind.
00:22:15
Speaker
Ich brabbel den ganzen Tag.
00:22:18
Speaker
Also ich rede immer über irgendwas.
00:22:21
Speaker
Ganz viele Gedankensprünge zwischendurch.
00:22:23
Speaker
Ganz viele Gedankensprünge.
00:22:25
Speaker
Und ich sage ganz oft Dinge, ohne groß darüber nachzudenken.
00:22:30
Speaker
Und es ist nie meine Intention, irgendjemanden zu verletzen.
00:22:37
Speaker
Glaubt mir, das würdet ihr merken.
00:22:39
Speaker
Ja.
00:22:43
Speaker
Und dann bin ich so dankbar, wenn ich dann darauf angesprochen werde, weil nur dann kann ich meine Ausdrucksweise verändern.
00:22:52
Speaker
Ich kann verbessern, wie ich mich anderen Menschen gegenüber verhalte, wenn ich zum Beispiel weiß, es gibt ein Thema, darüber machen wir keine Witze oder...
00:23:03
Speaker
weil das einfach zu nah geht, ob ich das jetzt verstehe oder nachvollziehen kann, ist komplett egal.
00:23:08
Speaker
Ich muss es einfach akzeptieren, dass es Themen gibt, die sind einfach sensibel und also ja, ich finde, das ist auch voll wichtig und da sind wir auch einfach dran gewachsen.
00:23:22
Speaker
Natürlich ist es voll schwer, wenn man
00:23:25
Speaker
zum einen sich selber eingestehen muss, dass man irgendwelche Schwächen hat oder dass man vielleicht aus vergangenen Erfahrungen irgendwie bei manchen Situationen einfach ein schlechtes Bauchgefühl hat.
00:23:38
Speaker
Und das heißt ja auch gar nicht, dass wir uns gegenseitig nicht vertrauen, wenn wir irgendwelche Sorgen haben.
00:23:46
Speaker
Aber es ist oftmals, und ich glaube, das ist auch voll wichtig, dass wir das gesehen haben, dass ganz oft
00:23:56
Speaker
schlechte Stimmung, naja, ich weiß nicht, ob man das so sagen kann, das klingt auch hart, aber dass das oftmals entsteht, wenn einer oder beide von uns halt seinen eigenen Gedanken und dem Gedankenkarussell nachgeht und aber eben nicht drüber spricht, wie das funktioniert.
00:24:14
Speaker
auf einen selber gewirkt hat, wie Sachen angekommen sind, wie man es auch verstanden hat, weil ich meine, das ist ja immer noch, also wenn man eine Nachricht als Empfänger bekommt, ist das trotzdem nochmal was anderes, was dann bei einem eben ankommt.
00:24:29
Speaker
Und dadurch, dass man selber vielleicht schon Gedanken, Befürchtungen, Ängste, Sorgen oder irgendwas hat und ganz oft bei uns ist es halt so gewesen, dass Missverständnisse einfach entstanden sind, nur weil wir nicht drüber gesprochen haben.
00:24:47
Speaker
in dem Moment und einer von uns beiden sich halt einfach zu viele Gedanken gemacht hat und als wir dann Themen geklärt haben, war es eigentlich immer so, dass wir im Nachhinein gedacht haben, so, was, und deswegen haben wir jetzt irgendwie eine schlechte Stimmung gehabt, weil am Ende war es halt einfach nichts.
00:25:03
Speaker
Aber das kann halt auch nur rauskommen, wenn wir drüber sprechen.
00:25:07
Speaker
Und aber mit jedem Mal, wo wir drüber sprechen, wird es halt auch leichter, weil wir wissen, der andere reagiert gut, wenn wir auch solche Themen ansprechen.
00:25:17
Speaker
wir schaffen es richtig gut, da zusammen drüber zu sprechen und dass man auch weiß, dass eigentlich bei den meisten Fällen das Missverständnis nur war, weil einer irgendwie seinem Gedankenkarussell nachgegangen ist und es am Ende gar nicht schlimm war.
00:25:29
Speaker
Ja, und ich glaube, eines der wichtigsten Learnings dabei war für uns beide, dass je länger man es drinnen hält, desto schlimmer wird es.
00:25:40
Speaker
Also wenn...
00:25:43
Speaker
wenn irgendwas passiert, mit dem ich nicht klarkomme oder was auch immer, muss ich das sofort ansprechen.
00:25:50
Speaker
Das hat mich richtig viel Überwindung gekostet, weil ich bin schon mega harmoniebedürftig und deswegen so Diskussionen, Streitgespräche, wobei wir nie richtig gestritten haben bisher, aber das fällt mir einfach mega schwer und ich war schon in der Vergangenheit auch immer so, dass ich dann solche Sachen auch lieber einfach mit mir selber ausgemacht habe und
00:26:13
Speaker
Mir ist das dann schon schwer gefallen, aber das konnte ich eben auch lernen, dass es quasi gut ausgeht, wenn wir drüber reden und dass dann nicht irgendwie ein fetter Streit entsteht, sondern ganz im Gegenteil, dass wir quasi erstmal ohne Bewertung die Emotionen und Gefühle
00:26:30
Speaker
einfach drüber sprechen und am Ende war es dann nachher auch gar nichts, worüber man sich hätte eigentlich nur Gedanken machen müssen und das gibt einem dann auch ein gutes Gefühl und fürs nächste Mal weiß man dann auch, man kann solche Themen super ansprechen.

Unterschiedliche Eigenschaften und gegenseitige Unterstützung

00:26:43
Speaker
Ja, ich glaube, dieses ohne Bewertung ist auch ein super wichtiger Punkt, dass ich sehe so viel Reels auf Instagram immer bei so toxischen Beziehungen,
00:26:56
Speaker
wir würden nie sagen, ja, das stimmt nicht oder das macht keinen Sinn, was du fühlst, sondern lassen einfach zu oder lassen stehen, dass sie kann es ja nicht verändern.
00:27:07
Speaker
Wenn sie sich verletzt fühlt, dann ist das so, Punkt.
00:27:10
Speaker
Ob ich das jetzt nachvollziehen kann oder nicht, ist egal.
00:27:13
Speaker
Und es gibt bei uns auch kein, du weißt doch, dass ich das nicht so meine.
00:27:18
Speaker
Nee, dann sag es nicht.
00:27:20
Speaker
Also, wenn du es nicht so meinst, dann sag das nicht.
00:27:22
Speaker
Und ich glaube, da haben wir ganz viel gelernt,
00:27:26
Speaker
wie wir auch Dinge formulieren können miteinander.
00:27:30
Speaker
Und ich finde, das klingt alles gerade viel komplizierter, als es eigentlich war.
00:27:35
Speaker
Also viele dieser Dinge sind unbewusst passiert.
00:27:38
Speaker
Ja, hat einfach viel mit Vertrauen.
00:27:40
Speaker
Und klar, jetzt vielleicht als Introvertierte braucht man da schon ein bisschen Mut, dass man am Anfang dann, keine Ahnung, bis man mal merkt, okay, es passiert nichts Schlimmes, wenn ich auch solche Themen anspreche.
00:27:51
Speaker
Aber
00:27:52
Speaker
Und was ich zu sagen habe, ist auch valide und wertvoll.
00:27:57
Speaker
Also ich habe das Recht, verletzt zu sein.
00:27:59
Speaker
Ich habe das Recht, das anzusprechen.
00:28:02
Speaker
Und dann habe ich auch das Recht auf Klärung, wenn es dem anderen wichtig ist.
00:28:07
Speaker
Ja.
00:28:08
Speaker
Und ich finde, daraus ist auch was richtig Schönes entstanden, weil wir...
00:28:14
Speaker
Dadurch, dass wir auch solche verletzlichen Punkte an uns zeigen und darüber offen reden, haben wir einfach noch viel besser verstanden, wie der jeweils andere tickt, was er braucht.
00:28:28
Speaker
Man weiß auch irgendwann schon, was für Gedanken könnten entstehen.
00:28:33
Speaker
Kann man da irgendwie was Falsches reindeuten oder...
00:28:38
Speaker
ja, worüber könnte sich der Gegenüber gerade Gedanken oder Sorgen machen und man lernt sich da einfach viel besser kennen und es hilft einem immer für zukünftige Situationen, weil man einfach, ja, den anderen besser kennt, weiß, was er braucht, mehr Rücksicht nehmen kann, ohne dabei aber irgendwie nicht man selbst sein zu können.
00:29:02
Speaker
Und eines,
00:29:06
Speaker
Eine Sache, die ich auch extrem gelernt habe und wir haben gestern viel Zeit im Auto verbracht, als wir zu meinen Eltern gefahren sind und hatten über genau diese Themen auch gesprochen.
00:29:18
Speaker
Was mich Maren gelehrt hat, ist, dass dieser Satz, den wir sonst auf Social Media überall so sehen, hören, so if he wanted to, he would, stimmt nicht.
00:29:33
Speaker
Also es gibt Dinge, die können manche Menschen einfach nicht erfüllen.
00:29:41
Speaker
Es geht nicht darum, wenn sie nur genug will, dann macht sie das, dann würde sie das schon machen.
00:29:48
Speaker
Und es geht einfach nur bis zu einem bestimmten Punkt.
00:29:51
Speaker
Wir haben das mit Farben verglichen gestern.
00:29:54
Speaker
Wenn ich Rot mit Gelb mische, dann kommt immer Orange raus.
00:29:57
Speaker
Immer.
00:29:59
Speaker
Und da kann ich noch so unbedingt wollen, dass es grün wird.
00:30:03
Speaker
Es wird nie grün werden.
00:30:05
Speaker
Und was wir gelernt haben, ist mit den Farben, die wir haben, umzugehen und zusammenzuwachsen.
00:30:13
Speaker
Dass einfach orange zu einer Farbe wird, die uns richtig gut gefällt.
00:30:18
Speaker
Und wenn ich merke, was ich brauche, ist grün, dann wäre Maren nicht die richtige Freundin für mich.
00:30:25
Speaker
Wenn was sie hat, einfach rot und gelb ist.
00:30:28
Speaker
Und
00:30:30
Speaker
ich kann von ihr nichts erwarten, was sie einfach nicht bringen kann und es kann sie nicht bringen, weil sie sich nicht genug anstrengt oder weil sie nicht will, sondern weil das einfach, sie wird niemals eine Person sein, die offen und freudig auf andere zugeht und Gespräche beginnt und
00:30:52
Speaker
das wird besser, wenn man sie gut kennt und wenn sie sich wohlfühlt, aber sie wird niemals so sein wie ich und das ist vollkommen in Ordnung so und ich werde niemals so sein wie sie.
00:31:02
Speaker
Ich werde niemals jemand sein, der einfach die Klappe hält die ganze Zeit.
00:31:06
Speaker
Das wäre mir viel, das geht nicht und wir haben nie versucht, uns gegenseitig umzuprogrammieren
00:31:14
Speaker
sondern haben uns eher die Erlaubnis gegeben, einfach so zu sein, wie wir sind und haben gelernt, wie der andere Liebe zeigt, Zuneigung zeigt, Nähe zeigt, ich weiß...
00:31:26
Speaker
was mich am Anfang vielleicht beschäftigt hat oder hätte, dass man nicht die Person ist, die sich ständig bei Menschen meldet und Fragen stellt oder dass sie am Anfang Angst hatte, mich anzurufen, weil sie Angst hatte, sie nervt mich oder ich habe gerade keine Lust auf sie oder sie ist mir eigentlich viel zu anstrengend und ich denke dann wiederum, sie hat kein Interesse an mir, weil sie sich nicht meldet.
00:31:50
Speaker
Und das sind solche Dinge, da wir darüber gesprochen haben,
00:31:54
Speaker
weiß ich, ja, dann bin ich halt die Person, die anruft.
00:31:57
Speaker
Das hat nichts damit zu tun, dass sie mich nicht sprechen will, sie hat einfach Angst.
00:32:01
Speaker
Und das ist schon Ordnung.

Energie und persönliche Grenzen

00:32:03
Speaker
Und dann, ich will das ja nicht stärken, dass sie noch mehr Angst hat, aber ich will ihr einfach ein sicheres Gefühl geben, dass sie weiß, sie nervt mich nicht.
00:32:12
Speaker
Und ich bin nicht, sie stört mich nicht.
00:32:14
Speaker
Und
00:32:15
Speaker
Es ist in Ordnung, dass sie Angst hat und es ist in Ordnung, dass sie das mit mir kommuniziert und dann kann ich entscheiden, gehe ich da drauf ein, wie können wir da dran arbeiten, wie können wir zusammen damit und daran wachsen.
00:32:29
Speaker
Ja, und gerade bei dem Beispiel mit dem Anrufen, ich weiß mittlerweile auch, keine Ahnung, wenn ich dich gerade bei irgendwas stören würde oder...
00:32:40
Speaker
Was auch immer, du gerade einfach keine Energie hast, ich dich aus dem Mittagsschlaf geweckt habe, dann sagst du halt einfach, hey, ich kann gerade nicht, ich rufe dich später an oder ich melde mich und dann ist alles in Ordnung.
00:32:53
Speaker
Also ich weiß, wenn du gerade...
00:32:58
Speaker
keine Lust, das hört sich immer so blöd an, aber wenn, manchmal hat man auch keine Kapazität oder keine Energie, um irgendwie zu sprechen, dann ist das völlig okay und ich weiß, dann würdest du mir das sagen und dann brauche ich auch nicht gekränkt sein, weil das nichts mit mir zu tun hat, sondern so Tage gibt es halt und so Tage haben wir beide mal und das ist völlig okay so und da kann jeder einfach ehrlich sagen, hey,
00:33:25
Speaker
Heute fühle ich es nicht oder... Ja, heute ist es halt so.
00:33:28
Speaker
Ich bin einfach nicht... Also zum Beispiel war ich letztens spazieren mit Hiro und wir waren mal wieder am Telefon, wie wir fast immer sind, wenn wir spazieren gehen.
00:33:40
Speaker
Und wir haben über nichts Essentielles gesprochen.
00:33:45
Speaker
Aber bei ihr...
00:33:49
Speaker
Also ich habe von ihrer Seite quasi Hundegebell gehört.
00:33:52
Speaker
Bei mir war Hundegebell.
00:33:53
Speaker
Ich hatte eine Hundebegegnung gleichzeitig.
00:33:56
Speaker
Ich war energietechnisch komplett am Ende.
00:33:59
Speaker
Alle meine Löffel waren aufgebraucht.
00:34:01
Speaker
Ich konnte einfach nicht mehr, war total übermüdet und war einfach wahnsinnig reizüberflutet.
00:34:08
Speaker
Und dann musste ich lernen, einfach zu sagen, ich werde richtig ungemütlich und aggressiv.
00:34:15
Speaker
Jetzt nicht irgendwie, dass ich jemanden schlagen würde, aber ich werde pumpig, wenn ich reizüberflutet und so übermüdet bin.
00:34:21
Speaker
Und
00:34:23
Speaker
dann weiterzusprechen hat keinen Sinn.
00:34:26
Speaker
Alles, was dann passieren würde, ist, dass ich es an Maren auslasse und das ist nicht fair ihr gegenüber und was ich brauche in dem Moment ist dann einfach Ruhe und dann kann ich sagen, ich bin absolut reizüberflutet, ich werde massiv aggressiv, ich will es nicht an dir auslassen, tschüss.
00:34:42
Speaker
Wir reden später.
00:34:43
Speaker
Ich melde mich, wenn ich wieder runtergekommen bin.
00:34:45
Speaker
Und ich glaube, das ist so das Krasseste eigentlich, dass egal, was wir gelernt haben, es basiert immer darauf, dass wir gesprochen haben über Dinge, die uns beschäftigen und Unsicherheiten, die wir haben.
00:34:58
Speaker
Und wie ich auch mit dem Farbenvergleich, finde ich, passt das auch total gut.
00:35:05
Speaker
Wenn man Maren gut kennt, dann weiß man auch einfach, wie sie Liebe, Interesse zeigt.
00:35:13
Speaker
Zum Beispiel hat mir Maren schon mehrfach beim Lernen geholfen.
00:35:17
Speaker
Und das ist bestimmt auch bedingt durch die ADHS, aber ich lerne einfach,
00:35:24
Speaker
auf eine spezielle Art und Weise.
00:35:26
Speaker
Man kann nicht mal richtig sagen, das ist was Bestimmtes, sondern ich brauche immer einen ganz anderen Ansatz, um Dinge zu verstehen, mit denen ich mich bisher nicht beschäftigt habe.
00:35:37
Speaker
Also ich lerne anders als eigentlich alle anderen.
00:35:41
Speaker
Und einfach nur durchs Zeit mit mir verbringen, aufmerksam sein, auch wenn es nicht laut ist und sie nicht ständig Fragen stellt,
00:35:50
Speaker
hat Maren gelernt, wie man mir Dinge erklären muss, damit ich sie nachvollziehen kann, damit ich sie verstehen kann und damit ich mit ihnen arbeiten kann.
00:35:59
Speaker
Und das bedeutet mir so unfassbar viel, dass ich jemanden habe, der mich so gut kennt und der dann nicht sagt, du bist nur faul oder du blickst es einfach nicht.
00:36:10
Speaker
Das hat damit nichts zu tun.
00:36:12
Speaker
Die Herangehensweise ist einfach eine andere bei mir.
00:36:16
Speaker
Und mit ihrer ruhigen, sanften Art hat sie das so gut hingekriegt, mir immer das Gefühl zu geben, egal was ich brauche, es ist vollkommen in Ordnung.
00:36:26
Speaker
Es ist genauso richtig, weil das einfach zu mir gehört.
00:36:31
Speaker
Ich werde nie jemand sein, der einfach mal fix irgendwie was erklärt bekommt.
00:36:37
Speaker
Du musst dir echt was Krasses überlegen, damit du es aufregend genug erklärst, damit ich es verstehe.

Individuelle Interessen und Lernstile

00:36:45
Speaker
Ja, und dann sind da halt mal so Fragen dabei, wie warum ist mathematisch, warum steht da immer ein N, wenn irgendwie von einer Anzahl gesprochen wird, wenn...
00:36:57
Speaker
Warum steht da nicht A?
00:37:00
Speaker
Wer hat das entschieden?
00:37:01
Speaker
Ja, dann wird halt vielleicht mal 10 Minuten drüber diskutiert, warum sich jetzt irgendjemand überlegt hat, dass es N ist und nicht A. Und wer so viel Macht hatte, das durchzusetzen, dass das quasi überall so ist.
00:37:14
Speaker
Aber ganz ehrlich, dann ist es halt mal 10 Minuten so.
00:37:17
Speaker
Das lockert dann meistens auch die Stimmung voll gut auf und wir lachen dann ein bisschen.
00:37:21
Speaker
Und dann haben wir...
00:37:23
Speaker
Zehn Minuten ist auch völlig übertrieben, so lange reden wir meistens nicht darüber, aber dann haben wir halt kurz drüber gesprochen, warum sich das jetzt jemand ausgedacht hat.
00:37:31
Speaker
Weil Maren auch weiß, man kann nicht einfach zu mir sagen, ja, das ist einfach so.
00:37:37
Speaker
Ich kann nicht akzeptieren, wenn ich irgendwas lerne, dass es einfach so ist.
00:37:41
Speaker
Deswegen ist sie gut in Physik und Mathe und ich bin in den eher Gesellschaftswissenschaften gut,
00:37:48
Speaker
Weil ich kann nicht einfach sagen, ja gut, da hat halt irgendjemand mal gesagt, das N ist richtig dafür.
00:37:54
Speaker
Und deswegen nehmen wir das jetzt alle.
00:37:56
Speaker
Und das akzeptieren wir jetzt einfach.
00:37:59
Speaker
Hä?
00:38:00
Speaker
Nee, nee, nee.
00:38:01
Speaker
Wo kommt es her?
00:38:02
Speaker
Warum heißt der irgendwie Norbert und hat dann gesagt, boah, ja, N ist ein guter Buchstabe dafür.
00:38:08
Speaker
Nee.
00:38:09
Speaker
Nee.
00:38:10
Speaker
Und selbst wenn das so wäre, wenn das irgendwo stehen würde, dann könnte ich sagen, ja okay, Norbert hat halt gesagt, das nennen wir.
00:38:16
Speaker
Das passt.
00:38:23
Speaker
Und bei anderen werde ich dann halt irgendwie eher ausgelacht.
00:38:27
Speaker
Oder halt irgendwie dann, als würden die mich dann einfach aufgeben, so, mein Gott, ja, ich habe keine Ahnung, wie ich es dir jetzt noch erklären soll, du blickst es einfach nicht, du bist vielleicht zu blöd, oder was interessiert dich überhaupt, was das da für eine Zahl steht, das steht doch für nix, quasi.
00:38:41
Speaker
Also es kann dir doch egal sein, ja, aber es ist ihr halt nicht egal.
00:38:45
Speaker
So funktioniert mein Hirn einfach nicht.
00:38:47
Speaker
Kann ich einfach sagen, ja gut, lass mich jetzt einfach so stehen.
00:38:51
Speaker
Auch wenn das null relevant ist für das, was ich im Großen und Ganzen lernen muss.
00:38:56
Speaker
Wenn Fragen aufkommen, die mein Kopf entscheidet, die sind gerade massiv wichtig.
00:39:01
Speaker
Dann müssen wir die kurz besprechen, weil sonst rasch ich aus.
00:39:04
Speaker
Ich kann mich dann nicht weiter konzentrieren.
00:39:09
Speaker
Ja, und es führt auch eigentlich immer dazu, dass wir dann das Thema halt kurz besprechen und danach können wir quasi wieder zur Ursprungsfrage, sag ich jetzt mal, zurückkommen und einfach das Thema besprechen und dann passt auch alles.
00:39:22
Speaker
Aber wenn man das halt einfach wegignoriert, dann bleibt Noahs Kopf halt da stehen und überlegt sich dann stundenlang, warum das jetzt ein Ende ist und kein...
00:39:31
Speaker
Und da sind wir wieder beim Thema, dass wir haben einfach akzeptiert, dass jeder so ist, wie er ist.
00:39:37
Speaker
Und auch unsere Interessen, ich mache mich nicht darüber lustig, dass sie sich für irgendwas interessiert, sondern nehme das einfach hin.
00:39:44
Speaker
Und wenn sie darüber sprechen möchte, dann spreche ich mit ihr darüber.
00:39:47
Speaker
Wenn ich nichts darüber weiß, muss sie mir halt erst ein bisschen Grundinformationen geben.
00:39:51
Speaker
Aber auch, ich finde, auch da gehört Mut dazu, dann zu sagen,
00:39:56
Speaker
Schätze, ich habe absolut keine Ahnung, von was du redest.
00:39:58
Speaker
Es interessiert mich auch nicht.
00:40:00
Speaker
Es ist in Ordnung, wenn du mit mir darüber sprichst und wenn dich das bewegt, dann kannst du das mit mir teilen, aber ich kann halt nichts dazu sagen.
00:40:07
Speaker
Ich weiß halt nichts drüber.
00:40:12
Speaker
Ich habe bei ihr einfach das Gefühl, schonungslos ich selbst sein zu können.
00:40:18
Speaker
Und dass einfach alles hingenommen wird.
00:40:20
Speaker
Also das ist so ein... Ja, so ist sie halt.
00:40:24
Speaker
Weil wir einfach gemacht sind aus tausenden winzigen Dingen, die dann ein großes Wunder ergeben.
00:40:33
Speaker
Ja.
00:40:33
Speaker
Und ich finde, das haben wir in der letzten Woche, wo wir diese Folge vorbereitet haben, haben wir da auch nochmal viel Interessantes über uns gegenseitig erfahren, weil wir auch...
00:40:46
Speaker
Beide nochmal Persönlichkeitstests gemacht haben im Internet und dann uns gemeinsam die Ergebnisse angeschaut haben und das hat uns voll interessiert, ob zum Beispiel auch das Gleiche rauskommt, wenn Nora den Test über mich ausfüllt, wie wenn ich ihn selber über mich ausfülle, weil es halt doch oft so ist, dass man selber Sachen auch irgendwie anders wahrnimmt oder...
00:41:10
Speaker
vielleicht, also zumindest in der Ausprägung nicht so stark oder stärker, wie es halt auf andere wirkt und es war richtig interessant, da die Ergebnisse einfach zu sehen und das zu vergleichen und auch einfach zu sehen, wow, wie krass, wie akkurat die Sachen auf uns passen,
00:41:31
Speaker
Und wir haben dann auch über Themen gesprochen.
00:41:34
Speaker
Es waren einige Fragen dabei, die eigentlich ja in dem Persönlichkeitstest sich auf die Persönlichkeit beziehen, die dann aber zum Beispiel wir nicht wussten, wie wir sie beantworten sollen, weil viele Sachen zum Beispiel auch mit der Krankheit was zu tun haben.
00:41:51
Speaker
Gerade wenn es um Energie geht zum Beispiel.
00:41:54
Speaker
Ja, ob man immer jeden Tag fit und motiviert aus dem Bett springt.
00:41:59
Speaker
oder Lust hat auf Abenteuer.
00:42:01
Speaker
Das kann man halt so nicht sagen, aber das heißt nicht, dass wir da nicht Lust drauf haben oder dass deswegen unsere Persönlichkeit anders ist, aber wir haben halt auch gelernt, mit Einschränkungen, die wir haben, umzugehen und wenn dann halt mal keine Energie da ist, dann gehen halt Sachen nicht und wir wissen das auch schon, weil wir uns einfach selber auch gut kennen.
00:42:25
Speaker
was aber eigentlich unsere Persönlichkeit nicht verändert.
00:42:27
Speaker
Also manche Fragen waren da auch irgendwie, ja, durch die Krankheit einfach ein bisschen, können das Ergebnis beeinflussen und haben wir dann halt auch nochmal gesehen, wie manche Sachen dann vielleicht auch falsch gedeutet wurden von den Fragen, weil halt die Antworten speziell auf unsere Situation nicht so ganz gepasst haben und da andere Schlüsse draus gezogen werden.
00:42:48
Speaker
Ja, ja.
00:42:49
Speaker
Weil ich glaube, dass wir beide bei vielen Dingen, also bei mir wird zum Beispiel bei der Persönlichkeit auf jeden Fall viel von der ADHS beeinflusst, zum Beispiel wie ich Aufgaben angehe.
00:43:00
Speaker
Ich kann mich halt nicht hinsetzen und von vorne bis zum Ende die Aufgabe durchmachen und konzentriert sitzen bleiben und einen Text lesen.
00:43:08
Speaker
Ich stehe halt währenddessen 300 Mal auf, lasse mich vom Lineal, das links neben mir liegt, ablenken oder schlafen.
00:43:15
Speaker
denke, oh mein Gott, cool, das ist ein Fussel.
00:43:17
Speaker
Komm, wir bauen was aus dem Fussel.
00:43:18
Speaker
Ich habe letztens einen Würfel gebaut aus Q-Tips, weil ich habe das auf Instagram gesehen und dann hat mein Körper entschieden, ja, wir müssen das jetzt machen.
00:43:25
Speaker
Und dann sitze ich, daran kann ich stundenlang von vorne bis hinten hocken bleiben und mich dann da reinfuchsen, wie man einen Würfel aus Q-Tips baschelt.
00:43:34
Speaker
Hat mir das irgendwas gebracht für mein Leben?
00:43:36
Speaker
Nein.
00:43:37
Speaker
Musste das sein?
00:43:37
Speaker
Ja.
00:43:39
Speaker
Würde ich es nochmal machen.
00:43:40
Speaker
Definitiv.
00:43:42
Speaker
Ja, und auch das sind so Sachen...
00:43:45
Speaker
die man, weiß ich nicht, die einfach wir gelernt haben, dass das unsere Persönlichkeit ist.
00:43:50
Speaker
Und wir haben auch ganz oft Situationen, wo dann, weiß ich nicht, ich auf dem Sofa sitze und irgendwie Ruhe brauche, einen Nap mache oder weiß ich nicht, einfach nur blöd am Handy rumdaddel und Nora währenddessen die Wohnung aufräumt oder irgendwelche Sachen macht, weil malt, die Hunde trainiere oder was auch immer.
00:44:12
Speaker
Weil ich viel...
00:44:14
Speaker
ich weiß nicht, ob impulsiv da das richtige Wort ist, aber mir kommt dann irgendwas in den Kopf und dann habe ich das Gefühl, ich muss das sofort machen.
00:44:23
Speaker
Und wenn nicht, habe ich das, ich bin so unruhig, zubbel an meinen Händen, mein Nagellack ist innerhalb von ein paar Minuten runtergezubbelt, weil ich mich nicht mehr konzentrieren kann.
00:44:32
Speaker
Und das sind auch einfach so Dinge, die wir
00:44:36
Speaker
Also ich erwarte von Maren nicht, dass sie dann auch aufsteht und mir hilft beim Wohnungenputzen oder dass sie mit mir malt oder dass wir immer irgendwas unternehmen.
00:44:44
Speaker
Es ist vollkommen in Ordnung, wenn ich das alleine mache.
00:44:47
Speaker
Aber es ist auch einfach schön zu wissen, dass sie da ist.
00:44:51
Speaker
Ja, und für mich ist mittlerweile auch kein Problem mehr,
00:44:55
Speaker
Am Anfang habe ich manchmal gedacht, hä, weiß ich nicht, räumt sie jetzt auch so ein bisschen wie wenn man wo eingeladen ist und abends und dann werden quasi die Gläser schon in die Küche getragen, obwohl noch alle am Tisch sitzen.
00:45:08
Speaker
So ein subtiles, bitte geh jetzt nach Hause.
00:45:12
Speaker
Aber da haben wir halt auch einfach ganz offen drüber gesprochen und ich weiß,
00:45:16
Speaker
wenn Nora irgendwann nicht mehr kann, ins Bett gehen will oder weiß ich nicht was und ich aber immer noch darum lümmel, dann sagt sie mir das und dann gehe ich nach Hause und dann ist das auch nichts Böses.
00:45:26
Speaker
Aber genau deswegen weiß ich mittlerweile auch, wenn sie anfängt aufzuräumen und ich auf der Couch sitze, dann hat es mit mir nichts zu tun und es hat nichts damit zu tun,
00:45:34
Speaker
dass sie denkt, dass ich jetzt nach Hause gehen soll oder dass sie mich loswerden will und sich nicht traut, das zu sagen, sondern das hat einfach nur damit was zu tun, dass sie halt in dem Moment gerade nicht still sitzen kann und dann ist es ja völlig in Ordnung.
00:45:45
Speaker
Und das heißt aber auch nicht, dass ich dann aufstehen muss und auch irgendwas machen muss, sondern es ist einfach völlig okay.
00:45:52
Speaker
Jeder kann so sein, wie er ist.
00:45:54
Speaker
Ja, und das ist definitiv auch, was ich euch gerne mitgeben möchte, dass es
00:45:59
Speaker
vollkommen in Ordnung ist.
00:46:00
Speaker
Man muss nicht immer on sein, sage ich jetzt mal, nicht immer auf Achse.
00:46:06
Speaker
Manchmal reicht es einfach, dass man da ist mit allem, was man gerade ist und es reicht vollkommen aus.
00:46:14
Speaker
Und wenn die Person, mit der du befreundet bist oder mit der du zusammen bist oder wie auch immer, das nicht akzeptiert oder versucht, dich zu ändern, dann ist es die falsche Person.
00:46:24
Speaker
Ja, und für uns passt es einfach perfekt, weil wir so eine Balance jetzt gefunden haben, dass jeder einfach er selbst sein kann, der andere das akzeptiert, im besten Fall noch irgendwie schon vorher weiß, wie er den Gegenüber unterstützen kann.
00:46:41
Speaker
weil man sich einfach gut kennt und weiß, was für Gedanken entstehen.
00:46:45
Speaker
Und so ist halt voll die gute Balance entstanden.
00:46:49
Speaker
Wir ergänzen uns da auch einfach.
00:46:51
Speaker
Also es ist bei vielen Dingen, zum Beispiel war letztens ein Telekom-Mann-Vertreter bei uns.
00:46:58
Speaker
Leider war Belli nicht da, um ihn wegzuhalten.
00:47:01
Speaker
Also zwangsweise kam er dann doch zur Wohnung.
00:47:04
Speaker
Und das sind Dinge, die interessieren mich nicht.
00:47:06
Speaker
Damit möchte ich mich nicht beschäftigen.
00:47:08
Speaker
Natürlich geht es um meinen Internetvertrag.
00:47:10
Speaker
und um das, was ich bezahlen muss.
00:47:12
Speaker
Und dann kann ich sagen, Maren, ich habe keine Ahnung, ich will mich damit auch nicht beschäftigen, kannst du das für mich übernehmen?
00:47:19
Speaker
Und dann ist sie quasi mein persönlicher ITler, der dann zu Hause all diese Entscheidungen trifft und mir Dinge abnimmt, die mir erstens schwerfallen oder mit denen ich mich einfach nicht beschäftigen möchte.
00:47:32
Speaker
Und auf der anderen Seite gehe ich dann zum Beispiel mit Maren zu Arztterminen, weil ich weiß,
00:47:39
Speaker
dann hat sie wieder Angst, das zu erklären oder sie vergisst die Hälfte, weil sie es sich nicht aufgeschrieben hat, weil sie mal wieder naiverweise der Meinung war, sie kann sich das bestimmt merken oder sie möchte nicht zu viel Zeit vom Arzt beanspruchen und dann sitze ich daneben und erzähle alles, was sie sich vielleicht nicht traut oder vergessen hat zu erzählen und so ergänzen wir uns einfach und unterstützen uns und
00:48:09
Speaker
können einfach beide was Positives rausziehen.
00:48:12
Speaker
Und wir haben gelernt, wenn jetzt in Zukunft jemand von der Telekom oder von Vodafone oder sowas klingelt, dann machen wir einfach nicht auf.
00:48:24
Speaker
Dann sagen wir Belly Bescheid und dann sage ich, Entschuldigung, ich habe einen bissigen Hund, was ich nicht habe.
00:48:28
Speaker
Also weder Belly noch Hero noch Luna würden irgendjemanden beißen, aber...
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Speaker
Manchmal ist es ganz gut, wenn man nicht mit allen Menschen reden muss.
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Speaker
Ja.
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Speaker
Und das ist auch in Ordnung so.
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Speaker
Ja.
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Speaker
Ja, genau.
00:48:43
Speaker
Ich glaube, was wir bisher gesagt haben, schließt es auch ganz gut ab.
00:48:48
Speaker
Ich hoffe, wir haben das ganz gut...
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Speaker
Bearbeitet hört sich an, als hätten wir eine Gruppenaufgabe gehabt.
00:48:55
Speaker
Ich schreibe, ich präsentiere.
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Speaker
Du klopfst!
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Speaker
Ich hoffe, dass da was dabei war, das euch helfen kann.
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Speaker
Und wenn ihr Geschichten habt oder Erzählungen, Fragen, scheut euch nicht, uns auf Instagram zu schreiben.
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Speaker
Wir freuen uns über alle Nachrichten von euch.
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Speaker
Und zum Abschluss von unserem Hauptthema möchten wir euch noch eine neue Rubrik

Abschluss und Ausblick auf die nächste Episode

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Speaker
vorstellen.
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Speaker
Unser Highlight ist Freundschaftsdate.
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Speaker
Wir überlegen uns jede Woche eine Sache, die ihr meistens passend zum aktuellen Wetter oder Jahreszeit, das ihr als Inspiration, das ihr mit eurer Freundin oder Freund oder Freundin machen könnt.
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Speaker
Und diese Woche hat sich Maren was überlegt.
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Speaker
Und zwar fand ich es richtig schön, das haben wir neulich erst gemacht.
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Speaker
Wir haben uns einfach ein paar Snacks geschnappt, eine Decke, die Hunde natürlich und sind dann rausgegangen, haben uns auf eine Wiese gesetzt, haben uns ein schönes Plätzchen gesucht und haben da einfach ein kleines Picknick gemacht.
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Speaker
Es war richtig schön und auch da haben wir wieder richtig gute Konversationen gehabt.
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Speaker
Also
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Speaker
Ja, warum nicht?
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Speaker
Packt doch mal ein paar Kleinigkeiten zusammen und macht euch einfach einen schönen Tag mit euren Liebsten.
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Speaker
Könnt auch auf dem iPad einen Film runterladen und ihn einfach draußen anschauen.
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Speaker
Oder wir haben auch schon Bücher mitgenommen, haben beide in Büchern gelesen.
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Speaker
Das heißt auch, man kann auch einfach schöne Zeit miteinander verbringen oder schöne Erinnerungen gemeinsam machen, wenn man nicht unbedingt sich direkt miteinander beschäftigt.
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Speaker
Und das war so einfach, die Wiese ist direkt vor meinem Haus.
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Speaker
Wir mussten quasi nur die Treppe runterlaufen.
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Speaker
Und sowas Einfaches kann den Tag schon so viel schöner machen.
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Speaker
Und ja, zum Abschluss würde ich jetzt nochmal sagen, ich bin mega happy oder ich glaube, ich kann wir sagen, wir sind mega happy, wenn du heute was mitnehmen konntest, wenn du irgendwas aus dieser Podcast-Folge für dich rausziehen konntest und halte einfach nochmal in Erinnerung, dass es keinen richtigen Weg gibt, sondern ob du laut bist, ob du leise bist, wie du deine Energie tankst, es ist einfach völlig in Ordnung, du bist in Ordnung, genauso wie du bist.
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Speaker
Und wir haben dich lieb.
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Speaker
Und freuen uns, wenn du nächste Woche wieder einschaltest und Zeit mit uns verbringst.
00:51:24
Speaker
Und nächste Woche haben wir uns überlegt, möchten wir ein bisschen darüber sprechen, wie man Freundschaften vor allem auch in schweren Zeiten pflegt, wenn es einer Person nicht gut geht oder sogar beiden.
00:51:35
Speaker
Und wir freuen uns, wenn du wieder mit dabei bist und reinhörst.
00:51:38
Speaker
Und bis dahin, sei zart zu dir.
00:51:41
Speaker
Liebe Grüße, bis dahin.
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Speaker
Gruß und Kuss.
00:51:43
Speaker
Bye.