Become a Creator today!Start creating today - Share your story with the world!
Start for free
00:00:00
00:00:01
Easy A - Einfach zu haben image

Easy A - Einfach zu haben

S1 E11 · Muss Man Gesehen Haben!?
Avatar
83 Plays9 months ago

Heute besprechen Emilia und Basti einen Film, der sich, unter anderem, mit den verschiedenen, gesellschaftlichen Maßstäben für Männer und Frauen befasst - passend zum Weltfrauentag, an dem die beiden den Podcast aufgenommen haben.

Der Film Easy A beginnt mit dem wundervollen Satz: die Gerüchte über meine Promiskuität sind extrem übertrieben. Ironisch und mit viel Humor wird eine Geschichte erzählt, in der ein High-School-Mädchen zunächst ein Gerücht über ihr erstes Mal in die Welt setzt, das sich in der Folge jedoch wie ein Lauffeuer verbreitet. Zu Anfang genießt Olive Penderghast noch die ihr zuteil werdende Aufmerksamkeit, doch wie es sich mit Lügen eben so an sich hat, führt eine zur anderen und schon bald wächst ihr alles über den Kopf.   

Der Film besticht durch seinen scharfen Humor, seine kluge Erzählung und die herausragende Leistung von Emma Stone, die eine beeindruckende Darstellung von Olives Kampf, ihre Integrität in einer Welt voller Gerüchte und Misstrauen zu bewahren, liefert. Einfach zu haben ist eine lehrreiche Geschichte über das Erwachsenwerden, die Herausforderungen des Highschool-Lebens und die Bedeutung von Ehrlichkeit, Selbstakzeptanz und den unterschiedlichen Maßstäben für Männer und Frauen.

Aber muss man ihn gesehen haben? Hört rein und findet es heraus.

Hinterlasst uns eine Sprachnachricht und werdet Teil der nächsten Episode:

www.mussmangesehenhaben.de
___

REGIE
Will Gluck

DREHBUCH
Bert V Royal

DARSTELLER*INNEN
Emma Stone - Olive
Amanda Bynes - Marianne
Penn Badgley - Woodchuck Todd
Stanley Tucci - Dill (Dad)
Lisa Kudrow - Mrs Griffith
Patricia Clarkson - Rosemary
Thomas Haden Church - Mr. Grifith

KAMERA
Michael Grady

MUSIK
Brad Segal
---

LINKS ZUR FOLGE
Der scharlachrote Buchstabe
John Hughes
The Breakfast Club - Der Frühstücksclub
Ferris Bueller's Day Off - Ferris Macht Blau
Bertolt Brecht
Andy Warhol
Make It in Massachusetts - early 1980s TV campaign
20.000 Arten von Bienen
---

JETZT AUCH DIE GANZE FOLGE AUF YOUTUBE https://youtu.be/UltLbEeUN8c

Abonniert den Newsletter
https://mussmangesehenhaben.substack.com

Und hinterlasst uns gerne eine positive Bewertung auf der Podcast-Plattform Eurer Wahl, um uns zu unterstützen. Danke Euch!

Transcript

Einführung der Gastgeber

00:00:06
Speaker
Willkommen zu einer neuen Ausgabe muss man gesehen haben. Hier sind eure Gastgeber Emilia und Bastian.
00:00:13
Speaker
Und hier sind wir. Hallo, lieber Basti. Hallo, liebe Emilia. Schön, dich hier zu sehen und auf meinem Computerbildschirm zu haben. Leider diesmal ja wieder remote. Aber weißt du, dass es das erste Mal war, dass du heute den Einstieg gemacht hast? Fand ich total schön. Wirklich? Ich war immer für Überraschungen offen.
00:00:36
Speaker
Genau, nie das gleiche immer wieder. Keine Routine.

Reflexion der letzten Episode

00:00:41
Speaker
Es war so schön, übrigens möchte ich noch mal kurz sagen, die Folge letztes Mal, weil es war so schön, Annalena da zu haben. Ich habe mich wahnsinnig gefreut und das war einfach schön. Es war wunderbar. Ich war sehr aufgeregt. Ich habe mich so gefreut, Annalena, falls du das hörst. Danke.
00:00:56
Speaker
Danke, liebe Anna-Lena auch von mir nochmal, das war eine großartige Folge, die uns sehr viel Freude gemacht hat.

Ankündigung eines neuen Formats

00:01:03
Speaker
Und sollen wir das vielleicht sogar gleich sagen, dass wir das jetzt, weil das so toll und schön war, dass jetzt öfter machen wollen? Ja, genau. Wir haben uns jetzt dafür entschieden, alle fünf Folgen jemanden aus der Filmbranche bei uns zu haben, der dann ganz überraschend für uns einen Film mitbringt und genau.
00:01:27
Speaker
Da freue ich mich sehr drauf, weil es ist schön, dann wird es noch diverser, noch bunter und es kommen auch noch andere Meinungen rein und ich finde es wahnsinnig schön. Ich finde es eine sehr gute Entscheidung und da freuen wir uns drauf. Viele tolle Gäste und Gästinnen.
00:01:41
Speaker
Gut. Mit welchem Film beschäftigen wir uns denn heute? Soll ich einfach mal mit dem Intro anfangen? Ich würde sagen, du legst jetzt einfach mal gleich direkt los. Auf jeden Fall.

Thema: Film 'Easy A' zum Frauentag

00:01:54
Speaker
Also der Film, um den es sich handelt heute. Können wir das sagen? An welchem Tag nehmen wir denn auf?
00:02:02
Speaker
Das musst du sagen. Nein, das musst du sagen. Okay, dann muss ich das sagen. Wir nehmen heute am 8. März den Weltfrauentag diesen Podcast auf und der Film, finde ich, passt zu diesem Tag ganz fantastisch und im Laufe der Folge werdet ihr alle hören warum.
00:02:18
Speaker
Genau. Und an alle Frauen da draußen. Wir sind super. Celebration today. Yes, yes, yes, yes. Frohe Weltfrauentag. Ja. Ihr seid alle super. Genau. Und ich hoffe, dass ihr nicht nur Blumen bekommen habt heute, denn das ist, glaube ich... Weil Schokolade ist genauso wichtig. Wäre nicht so ganz wichtig, ja.
00:02:40
Speaker
Ich habe nur so meine Zweifel, dass das mit dem einen Tag im Jahr und dann einmal Blumen und Schokoladen alles abgegolten ist. Aber da können wir dann auch noch ein bisschen drüber sprechen. Jetzt folgt zunächst mal dein Intro und dann möchte ich dich doch auch noch kurz zu deinem Verhältnis zum Weltfrauentag tatsächlich fragen. Das können wir dann am Ende machen.
00:02:57
Speaker
Wunderbar,

Plot-Zusammenfassung und Themen des Films

00:02:58
Speaker
also nochmal. Der Film, um den es sich heute handelt, beginnt mit dem fantastischen Song Change of the Season von der Band Sweet Thing und einer Kamerafahrt durch den kalifornischen Ort OJ, schwenkt über Orangenfelder und endet in der kleinstädtischen Highschool.
00:03:12
Speaker
Olive, gespielt von Emma Stone, beginnt mit dem wundervollen Satz, die Gerüchte über meine Promiskuität sind extrem übertrieben. Oh, eine Wahnsinnsgeschichte, oder? Ein Highschool Mädchen fühlt sich unsichtbar. Wer bin ich? Was ist der Sinn? Warum bin ich hier?
00:03:28
Speaker
Ironisch und mit viel Humor wird der Film erzählt, in dem es sich darum handelt, dass ein Heißkometin ein Gerücht in die Welt setzt, welches sich wie ein Lauffeuer verbreitet. Erst genießt sie ihr total werdender Aufmerksamkeit, doch wie es sich mit Lügen ebenso an sich hat, führt eine zu der anderen und irgendwann wächst es ihr über den Kopf. Um da rauszukommen, nutzt sie dann das Internet und erzählt ihre Seite der Geschichte über die Webcam.
00:03:54
Speaker
Vielen Dank für diese kurzweilige Zusammenfassung. Um den Film einfach zu haben oder im Originaltitel easy A.
00:04:06
Speaker
Ganz genau. Und alle, die jetzt die Augen verdrehen, ja, es ist ein weiterer Coming of Age Film. Den haben wir aber nicht so entschieden, um zu sagen, ob wir übersprechen über den einen und dann bleiben wir bei dem Thema. Nein, wir hatten das vorher schon entschieden und Annalena hat uns dann eben mit ihrem Coming of Age Film mehr oder minder überrascht.
00:04:29
Speaker
Ja, und wie gesagt, ich finde auch, das ist jetzt überhaupt gar nicht schlimm, weil es ist ja auch mehr als ein Coming-of-Age-Film. Will Gluck, der Regisseur, hat ja auch tatsächlich den Filmhörer nochmal gesagt, das ist eine Thematik, die dem Film innewohnt, die durchaus auch erhalten bleibt und über die Thematik Coming-of-Age- und Highschool-Film hinausgeht. Und ich glaube, deswegen kann man den doch ein bisschen komplexer auch einordnen.
00:04:52
Speaker
Oder wie siehst du das? Ja, wobei er absolut gesagt hat, er will auf gar keinen Fall mehr irgendwelche Highschool-Geschichten machen. Aber ich finde auch, es geht über den Comic-of-Age-Film hinaus und es geht auch über die Highschool-Geschichte hinaus. Weil es ist tatsächlich ein Film mit sehr vielen Leveln und sehr viel Tiefe. Du hast ihn ja erst, glaube ich, tatsächlich vor ein paar Stunden nochmal angeschaut, oder? Das ist korrekt, ja.

Nostalgie und Eindrücke von Bastian

00:05:20
Speaker
Das ist mal wirklich fantastische Vorbereitung, finde ich, für die Aufzeige deines Podcasts. Mit welchem Gefühl bist du denn? Sitzt du denn jetzt hier, nachdem du ihn wieder gesehen hast? Ich bin sehr glücklich. Wie ist das denn bei dir? Hast du ihn das erste Mal gesehen oder hattest du ihn schon mal vorher gesehen, bevor wir uns dafür entschieden haben, ihn aufzunehmen?
00:05:41
Speaker
Ich glaube, ich habe ihn vor langer Zeit schon mal gesehen. Also eventuell kurz nachdem er rausgekommen ist vielleicht. Also es ist schon auf jeden Fall länger her gewesen. Aber nicht im Kino? In dem Kino war es nicht. Wobei der so ein bisschen auch mit Filmen auch gerade so aus den 80ern spielt, auch inhaltlich. Also da sehr viele Referenzen ansetzt, die mir durchaus noch recht bekannt sind. John Hughes kommt zum Beispiel auch einmal vor.
00:06:08
Speaker
Also als Referenz, das ist ein schönes Zitat, da gehe ich später noch tiefer drauf ein, aber einer der Regisseure, die in den 80er Jahren viele von diesen Highschool-Filmen und Coming-of-Age-Filmen tatsächlich geprägt hat, dieses Genre maßgeblich mit beeinflusst hat. Und deswegen hat mir der Film an sich deshalb schon gut gefallen, weil er in mir durchaus auch so eine Art von Nostalgie ausgelöst hat.
00:06:31
Speaker
Über die guten alten 80er-Jahre-Filme, wo man noch gesagt hat, das hat alles noch gut funktioniert. Und die Musik.
00:06:42
Speaker
Als alles noch besser war natürlich in den 80ern, wie wir alle wissen. Sowieso, klar. Ich habe so ein paar Themen ausgemacht. Ich würde dich gerne fragen, ob du das ein bisschen ähnlich siehst.

Gesellschaftliche Rollen in 'Easy A'

00:06:57
Speaker
Ich meine, es geht ja wirklich in dem Film sehr stark zum einen über
00:07:02
Speaker
die gesellschaftliche Rolle der Frau und die ganzen Rollenbilder, die man auf sie projiziert. Und es geht auch tatsächlich um die doch nach wie vor sehr stark vorhandene
00:07:20
Speaker
puritanistische Sichtweise in Amerika auch heutzutage. Und das wird dann anhand eines Vergleichs und Vernetzungen mit dem Scarlet Letter von Fenia Hawthorne gemacht. Ich glaube, das ist wichtig, weil sie das auch extra in dem Film anspricht. Ein Buch, das glaube ich 1650 ungefähr geschrieben wurde und das aber immer wieder Referenzen setzt.
00:07:43
Speaker
In diesem Film? Ja, um nicht zu sagen, die Referenz letztendlich ist. Es geht in dem Film um das Buch, um das vielleicht nochmal kurz zu übersetzen. Der deutsche Buchtitel ist der scharle rote Buchstabe. Es gibt beide Versionen und so wie sie es auch sagt. Guckt die ältere, guckt einfach die ältere.
00:08:04
Speaker
Und nächstes Buch, warum nicht? Das sagt sie einige Mal in dem Film, nicht die Version mit Demi Moore. Sie steigt zu oft in die Badewanne. Und hat einen sehr schlechten britischen Akzent. Genau, also wenn dann den schwarz-weiß-Film, so hat sie gesagt, oder auch einfach das Buch lesen. Ja, lese einfach das Buch, sowieso.
00:08:25
Speaker
ist ein gutes Buch und ist auch in dem Sinne durch diesen Film auch wieder durchaus aktuell. Bestimmt auch populärer geworden, wieder. Wahrscheinlich. Wahrscheinlich haben sich dann endlich mal, weil ich glaube, das ist ja Pflichtlektüre in amerikanischen Schulen, ich glaube, dann haben es vielleicht einige SchülerInnen mal mit ein wenig mehr Gusto gelesen als zuvor auf diesem Film, könnte ich mir vorstellen. Wie siehst du denn, wie wird denn für dich in dem Film, das sage ich mal so gesellschaftlich,
00:08:54
Speaker
auch die Rolle der Frau, die dort in den Film transportiert wird. Ich würde da gerne sagen, es ist nicht die Rolle der Frau.

Doppelmoral und Resilienz

00:09:00
Speaker
Ich würde sagen, es geht eher um die Rolle der heranwachsenden Frau und deshalb ist es eben auch dieses Highschool-Ding geworden, um das glaube ich mehr zu...
00:09:09
Speaker
Also dieses Bild besser zu setzen, weil ich denke, dass sowas, also ich glaube das ist eben auch krass das Thema in dem Film zu sagen, sobald ein Mädchen oder eine heranwachsende Frau mit
00:09:26
Speaker
mehrere Sexualpartner hat, wird das wahrscheinlich immer noch, also ich kann sagen, das war in meiner Schulzeit definitiv so, dass das dann schnell in dieses Thema gegangen ist und zu sagen, oh, Schlampe, weiß ich nicht, also negativ besetzt wurde und sobald das bei einem Typen war, wurde das dann mehr geachtet und mehr gelobt und das war dann eben toll. War das bei dir auch so?
00:09:55
Speaker
Ja, ich glaube, ich sollte auch eher Rollenbilder sagen und auch gewisse Vorurteile gewisser Rollenbilder als Rolle an sich. Ich finde, der Film zeigt das, dass da immer mit zweierlei Maß gemessen wird. Sie haben dann einfach auch den besseren Ruf.
00:10:11
Speaker
Sie haben den besseren Ruf und bei Frauen das sofort in etwas wirklich auch soziale Ausgrenzung ausartet. Ich glaube, das zeigt der Film auch ganz stark. Dass Olive dann mit der Zeit eben diese soziale Ausgrenzung, die sie zu Anfang noch ein bisschen feiert tatsächlich, weil sie ja in dem Film auch ein sehr individueller Charakter ist. Die sich sowieso schon ein bisschen aus der ganzen Masse der Schule so ein bisschen herauslöst, ganz eigene Sichtweisen hat.
00:10:38
Speaker
Und deswegen findet sie zu Anfang diese soziale Ausgrenzung, diese spezielle, diese ganz besondere Sichtweise auf sie tatsächlich auch durchaus positiv und umarmt das auch ein bisschen. Aber es nimmt dann halt einfach Formen an, die werden immer, immer schlimmer und sie kann das auch nicht mehr kontrollieren, kriegt das auch nicht mehr eingefangen. Und dann führt es eben dazu, dass sie dann am Ende auch ein bisschen daran verzweifelt und da auch in ein tiefes Loch fällt.
00:11:03
Speaker
diesen Charakter zu zeigen und zu zeichnen, um zu sagen, oh wow, es gibt tatsächlich, man kann das auch in einer Stärke sehen und man kann das mit so viel Humor sehen und das hilft, glaube ich, also ich glaube, wenn man in dem gleichen
00:11:21
Speaker
in der gleichen Situation ist wie die Olive und das dann sieht, macht einen das, glaube ich, auch Mut und irgendwie dieses, man kommt da auch raus, wie man am Ende sieht, man kommt da raus einfach, wenn man sagt, hey, pass mal auf, vor allem bei diesem Thema, es geht niemanden was an, niemanden.
00:11:40
Speaker
ob ich irgendwie mit 10 oder mit einem Typen schlafe oder mit 10 oder einer Frau. Warum? Und ich finde, das ist ein tolles Ende, auf jeden Fall zu sagen. Das sagt sie dann auch noch mal sehr grinsend in die Kamera und zu sagen, und niemanden von euch geht das etwas an.
00:11:59
Speaker
Und ich finde es in dieser Art und Weise, wie dieser Film damit umgeht, es ist so clever geschrieben. Es macht so viel Spaß, diese Dialoge mitzuverfolgen. Es ist ja wirklich so ein Abklatsch von cleveren Wortspielen, tollen Schauspielern. Alle durchweg sind fantastisch.
00:12:27
Speaker
Ja, dass man das ermutigt. Ich glaube, es ist ermutigend.
00:12:33
Speaker
Ja, ich glaube, das, was du sagst, genau, ich glaube, die Fragen, die sich Frauen gegenüber sehen, werden Männern prinzipiell nie gestellt, was diese Dinge betrifft. Da wird,

Puritanische Einflüsse und 'The Scarlet Letter'

00:12:43
Speaker
haben wir ja schon gesagt, mit zweierlei Maß gemessen und leider ist das nach wie vor so. Und da hat sich auch noch gar nicht so viel getan und es ist vielleicht auch gut an einem Tag wie heute mal zu sagen, dass noch sehr viel Wegstrecke vor uns liegt, was Gleichberechtigung betrifft. Was ich ihm auch fand,
00:13:00
Speaker
Wenn du über die USA nachdenkst, gibt es ja immer noch diese Spaltung entlang der Politik. Auch in den USA spielt ja auch immer noch eine große Rolle zwischen so liberaleren Kräften und zwischen auch sehr religiösen puritanistischen Kräften. Also das, was im Scarlet Letter tatsächlich vorkam, also eine Frau, die ein unjährliches Kind hatte und sich dann diesen scharlachroten Buchstabe A für Adultera,
00:13:22
Speaker
Was heißt das? Fremdgeherin im Deutschen, würde ich jetzt mal so sagen. Ich glaube, es gibt ein schöneres Wort, aber wir kommen darauf. Wahrscheinlich. Also auf jeden Fall, dass sie ein uneheliges Kind hat. Diesen roten Buchstaben muss ich ja in ihre Kleidung heften und wird dann auch von der gesamten Gesellschaft dazu befragt, wer der Vater ist. Also ob alle ein Anrecht darauf hätten, zu wissen, was sie denn da getan hat. Ja und wer ist der Vater? Das ist ja dann eben auch noch mal diese ganze religiöse Geschichte.
00:13:51
Speaker
Genau und sehr gut. Wer ist der Vater? Wer ist der Vater? Ich hab zuerst gefragt. Der Vater ist dann natürlich der Priester dort vor Ort. Stellt sich aber erst später raus, genau. So schließt sich dann auch dieser Kreis, das Moralismus. Und genauso extrem, wie das in dem Buch eben ist, ist es aber, findet man gewisse
00:14:15
Speaker
Züge des Ganzen nach wie vor auch in der amerikanischen Gesellschaft. Also viele dieser Spaltung spielt sich eben entlang dieser Linie ab. Deswegen ist dieser Film tatsächlich auch, obwohl er diese Referenz zu einem Buch macht, das über 350 Jahre alt ist, immer noch aktuell. Und das macht den Film auch tatsächlich spannend.
00:14:31
Speaker
Genau, das meinte ich damit auch. Dieser Film hat so viele Level. Man könnte ihn sehen als diesen Coming-of-Age-Film, Highschool-Film, um zu sagen, ja, ist nett, ist amüsant. Aber dann, wenn man diese Tiefe sieht und einmal eben dieses Thema zu sagen, okay, jemand wird verurteilt einfach nur wegen eines Gerüchtes. Niemand interessiert sich wirklich für die Wahrheit, weil es ist ja einfach, jemanden zu judgen und irgendwie in die Ecke zu stellen, um zu sagen, oh wow, wir haben jemanden, über den wir dann sprechen können.
00:15:00
Speaker
Solange es eben nicht um mich geht, geht es eben dann um andere und dieses ganze Gossip-Ding war es ja, glaube ich, in den Schulen generell auf jeden Fall.
00:15:13
Speaker
Man kommt damit das erste Mal in einer Art und Weise, weil man kommt ja auch nicht raus. Man ist dann eben gefangen in diesen Jahren von, okay, ich muss hier sitzen mit den gleichen Leuten und diese Schule zu Ende machen. Und wenn man dann einen Ruf weg hat, gibt es da nicht auch so ein Sprichwort? Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert?
00:15:36
Speaker
Genau. In dem Sinne greift dieser Film das auf, um zu sagen, okay, wir können das, wir können einerseits, die hätten das ja auch sehr traurig erzählen können, aber sie haben eben dieses ungenierte genommen und ihre Reaktion ist ja dann zu sagen, okay, wisst ihr was, ihr macht aus mir eine Person, ihr kriegt sie. Ich bin jetzt Schauspielerin, ihr kriegt sie, ich suche mir jetzt die,

Olives Reaktion auf Gerüchte

00:16:02
Speaker
Was sagt sie? Sie hat auch Klamotten dazu aus. Ich selber mache mir jetzt das A auf die Brust, stecke mir das da auf. Näht sich das selber drauf, dieses A auf all ihren Klamotten. Stellt ihre Kleidung komplett um, hat dann eigentlich fast so eine Art...
00:16:20
Speaker
Unterwäsche, so Korsetts an, wo sie dann diesen Buchstaben drauf näht, genau, um das wirklich nochmal zu betonen. Wir machen uns Sorgen. Du siehst aus wie eine Stripperin. Mom! Wie eine Edelstripperin für Politiker und Sportler. Aber wie eine Stripperin.
00:16:40
Speaker
Genau, für Athleten und Politiker. Den fand ich auch sehr nett, den Spruch von Sally Tucci eben, von ihrem Vater, der wirklich ganz großartig spielt auch. Ja, den sehe ich immer gerne, weiß nicht. Sally Tucci hat irgendwas. Genau, und weiter mit den Ebenen. Genau, dann geht es nochmal um eine Art Religion, wie du sagst, in dem Thema und eben über Amerika.
00:17:03
Speaker
Ich finde das ganz toll und auch eben, dass dieser Film von Beginn bis Ende eine Leichtigkeit bei sich behält. Was glaube ich auch viel an diesem Soundtrack-Lied und an dieser Genauigkeit von, wie arbeitet ein Song in einer Szene. Jeder Song hat eben diese Message, wenn sie reingeht und zum Beispiel das Lied kommt, Sexy Silk heißt das Lied, genau.
00:17:29
Speaker
Und dann hat sie da diesen Auftritt und es passt so gut. Es ist einfach so genial. Darf ich nur ganz kurz auch sagen, an der Stelle Emma Stone spielt Olaf auch ganz großartig. Ich glaube, das war ihr erster Film, dass Sie richtig entdeckt wurden. Comeback. Ihr großer, kein Comeback, natürlich Ihr großer erster Durchbruch ist das Jahr.
00:17:54
Speaker
Ja, und die spielt sie ganz fantastisch. Ich persönlich bin ein riesengroßer Emma-Stone-Fan. An dieser Stelle darf ich nur ganz kurz sagen, ich empfehle allen, die es noch nicht getan haben, geht in Poor Things. Sie spielt in dem Film einen, eine meiner absoluten lieblings, cineastischen Lieblingscharaktere. Seit ich den Film gesehen habe, ist sie das. So weit, da musste ich ganz kurz einen Abstecher machen, weil
00:18:15
Speaker
Die spielt sie großartig und Bella Baxter ist ein großartiger Charakter, schaut ihr euch an. Also Emma Stone macht das ganz fantastisch. Sie spielt Olaf Pendergast wirklich richtig gut.
00:18:30
Speaker
Ja, zehn von zehn. Generell, finde ich, ist es von allen sehr, sehr gut gespielt. Und ich finde auch Marianne tatsächlich einen guten Charakter. Marianne ist so ein bisschen die Verbindung zwischen der Vergangenheit und dem Jetzt, diesen Puritanismus, den ich angesprochen habe. Das ist eine ihrer Mitschülerinnen, die tatsächlich so eine Art Bibelkreis dort immer hat und so eine Gefolgschaft um sich scharrt, die tatsächlich auch durch
00:18:57
Speaker
Doppelmoral auffallen, aber dennoch immer Gott anrufen und dass er doch auf Erden bitte das Recht walten lasse und alle Sündigen irgendwie bestraft und dennoch fragen sie um Vergebung für deren armen Seelen und so weiter und so fort. Ich weiß aus Erfahrung, das klingt manchmal tatsächlich etwas übertrieben, gibt es das wirklich, aber ich weiß aus Erfahrung, als ich in die USA war,
00:19:20
Speaker
dass es das tatsächlich

Persönliche Anekdoten von Bastian

00:19:22
Speaker
gibt. Es gibt diesen religiösen Über-Eifer, gibt es in den USA tatsächlich. Aber du warst nicht in einer amerikanischen Highschool, warst du? Nein, ich habe so ein paar Dinge erlebt dort, wo ich aber dennoch mich daran erinnert gefühlt habe, als ich den Film gesehen habe.
00:19:42
Speaker
Aber ich war mal auf einem Highschool-Prom, allerdings in Tennessee. Oh, wow. Okay, das können wir ja dann zum Abschied noch mal besprechen. Wenn du das möchtest. Tennessee-Prom, das klingt interessant auf jeden Fall. Ich glaube, da träumen wir, also die Art und Weise, wie Proms in Amerika in Filmen dargestellt werden. Davon würde ich auch sagen, dass ich da nicht ganz weit weg von war und gedacht habe, ich möchte das auch mal erleben.
00:20:11
Speaker
Darf ich ganz kurz sagen, diese Stimme ist ganz toll, die machst du super. Danke. Die hat so ein bisschen was von so einem Zeichentrick-Charakter. Ich finde dich total schön. Okay, zurück zum Film. Zurück zum Film. Zurück zum Film. Ja, ich finde, ich habe diesen Film gesehen und du hast mir gewünscht, dass ich auch solche Eltern habe.
00:20:34
Speaker
Ich meine, ich glaube ich wiederhole mich, aber das Level an Humor hält sich permanent und das ist so
00:20:47
Speaker
Leicht und so schön und einfach wirklich, ich finde dieses Drehbuch, also wie es geschrieben wird und ich habe es tatsächlich gelesen, da können wir ja den Link auch nochmal mit einfügen, da im Newsletter. Man kann über Filme, die man ganz toll findet, meistens findet man die Skripts, die Original Skripts im Internet.
00:21:07
Speaker
Das ist ein ganz heißer Tipp von unserer Seite. Hier übrigens mal. Und manchmal liest man ja was und man kann sich das dann nicht so vorstellen, aber einfach diese Geschwindigkeit und dieses On-Point von jedem Schauspieler, der aber im Charakter bleibt. Und jeder Charakter hat eben dieses Unterschiedliche. Und es wird ja auch ein bisschen mit diesen Klischees gespielt, um zu sagen, ja diese Bibel
00:21:36
Speaker
Mitschülerin ist dann tatsächlich genau das, was man sich vorstellt. Sie ist wahnsinnig nervig, es geht alles um Jesus und dann ist sie aber nicht nur im Bibelkreis, sondern sie ist dann auch noch hilft im Sekretariat aus, ist dann irgendwie Assistenz von und
00:21:52
Speaker
Dann gibt es eben diesen Außenseiter, eben Olive, die ist cool, die ist clever, die ist belesen, die ist ein bisschen seltsam, aber hat dann eben die eine gute Freundin, die dann irgendwie beliebter ist. Und dann gibt es eben den hoten Todd, der Go Wood Shucks. Und vorher war er der Blue Devil, jetzt ist er ein Bieber.
00:22:16
Speaker
und ist das Maskottchen von der Basketballmannschaft der High School. Ja, was auch von Mary Ann geändert wurde, übrigens weil sie gesagt hat, dass sie durch dieses Maskottchen, Blue Devil, satanistische Verehrung.
00:22:28
Speaker
an Heimfallen würden. Genau. Auch eine sehr nette Szene, wo du ihn siehst dann eben als Green Devil und dann der harte Cut, wo dann der Woodchuck ist, der dann so ein Stück Holz rumnagt. Das ist nicht besonders schön. Genau. Ja und das finde ich irgendwie ganz cool, dass eben das Klischee von diesem Heißkugelfilm versucht wurde zu bedienen, ohne es tatsächlich extrem bedient zu haben. Ja.
00:22:58
Speaker
Ich fand auch, und das hast du gerade gesagt, das kommt bei mir nochmal da gerade empor geschossen, dass es natürlich auch so ist und ich glaube, das ist auch so ein bisschen der Subtext in dem Film. Dadurch, dass Olive tatsächlich doch eher individuell ist, unangepasst, sag ich mal auch schon
00:23:16
Speaker
sehr unabhängig tatsächlich. Und das ist ja auch das Bild, das in den Szenen wiedergegeben wird, wo sie zu Hause mit ihren Eltern sich austauscht und so weiter und

Olives Unabhängigkeit und Familie

00:23:26
Speaker
so fort. Das ist ja relativ, sie ist ein Freigeist. Und auch ihre Eltern lassen ihr viel Freiheit, das zu tun und zu lassen, was sie möchte und haben sehr großes Vertrauen in sie. Und ich glaube, dass sie genau und gerade deshalb auch diese Probleme hat, weil sie eben anders ist und sich nicht anpasst. Und ich glaube, dass es auch
00:23:45
Speaker
eine gute Parallele tatsächlich auch immer noch gesamtgesellschaftlich. Ich glaube, Frauen, die weniger angepasst sind, die individueller sind, die sich so mit Rollenbildern entziehen, dass denen tatsächlich auch wesentlich mehr Kritik oft entgegenschlägt als Frauen, die vielleicht noch eher an einem Rollenbild entsprechen, ohne über die Rollenbilder jetzt qualitativ entscheiden zu wollen. Ich möchte jetzt nicht über gut oder schlecht reden. Sehe ich das falsch? Weil die Frage geht ja an dich. Das ist nur eine Beobachtung.
00:24:14
Speaker
Ich glaube, das macht

Individualität und soziale Konsequenzen

00:24:16
Speaker
jetzt nicht den Unterschied, ob du Mann oder Frau bist, sondern ich glaube generell, sobald du irgendwie anfängst. Und ich glaube weiterhin, dass Schule ist ja wirklich was,
00:24:27
Speaker
Es kommt natürlich darauf an, wie die Lehrer sind und wie der Umgang miteinander ist, aber ich glaube, es gibt sehr viele Schulen, wo man sagt, okay, man wird da zusammengeworfen mit den verschiedensten Charakteren und sobald man sich dann so ein bisschen etabliert als, okay, ich habe andere Interessen oder was weiß ich, man hat ja dann dieses wunderbare Ding namens Pubertät, wo dann Leute sich irgendwie
00:24:51
Speaker
Entwickeln und plötzlich möchte man aber nicht anders sein. Oder man sieht, plötzlich wird es so ein Einheitsbrei und man will ja eigentlich nur nicht auffallen. Und wenn man dann in dem Alter irgendwie sagt, ich bin jetzt aber anders und ich finde das eigentlich gar nicht so gut, was immer alle machen.
00:25:11
Speaker
mache ich einfach so mein eigenes Ding und deshalb dann so ein bisschen Außenstehendes. Ich glaube nicht, dass es einen Unterschied macht, ob man ein Mann oder eine Frau ist, sondern es geht generell um das, einerseits sich trauen bzw. wenn man sich traut, dann eben mit den Konsequenzen leben, die einerseits natürlich sein können.
00:25:31
Speaker
alle auch so ein bisschen zu einem hochschauen und sagen okay cool, du machst dein eigenes Ding oder eben sagen du machst dein eigenes Ding, du gehörst jetzt nicht mehr dazu.
00:25:43
Speaker
Okay, darf ich trotzdem noch mal nachhaken, weil du gerade gesagt hast, das ist für Männer und Frauen gleich. In dem Alter, würde ich sagen. Wir bleiben weiterhin in dem Genre Highschool-Film. In dem Genre Highschool-Film, ja, ich meine, ist ja trotzdem in dem Film, in dem Bereich, ja, vielleicht hast du recht. Also ich würde, also bestimmt ist es...
00:26:08
Speaker
bisschen anders für Frauen in dem Alter, wenn es um Sexualität geht. Und damit haben wir ja auch angefangen, dass gesagt wurde, bei Männern wird das eher
00:26:23
Speaker
Ist das was Gutes? Und bei Frauen ist das eher dieses, ab wann ist es zu früh? Also da wird erstmal viel abgefragt und dann eben auch noch, weil die Lüge beginnt ja bei Olive zu sagen, sie erfindet einen Freund ihres Bruders, der auf einer anderen Schule ist oder sogar schon auf dem College und dann ist es aber nur ein One Night.
00:26:51
Speaker
Stand, ein Wochenending. Und das kommt ja dann auch nochmal dazu, dass das dann sehr missbildigend wahrgenommen wird. Weil wie kann man seine Unschuld an jemanden verlieren, in dem man dann nicht verliebt ist und den man dann nicht wieder sieht. Also ich glaube, was das angeht, haben
00:27:11
Speaker
Frauen damit mehr zu kämpfen. Ja, das würde ich doch dann auch. Auf jeden Fall haben Frauen damit mehr zu kämpfen. Gar keine Frage. Also ich würde sogar sagen Unterschied wie Tag und Nacht nach wie vor immer noch. Möchtest du vielleicht schon in die Fun Facts gehen?
00:27:32
Speaker
Ich würde wahnsinnig... Hättest du da Lust drauf? Yes, let's do it. Let's do it. Fun facts. Also der Film hat eben immer diese Snippets, wo sie das Internet benutzt und vor ihrer Webcam ihre Geschichte erzählt.

Inspiration durch Webcam-Szenen

00:27:47
Speaker
Und diese ganze Sache kam dadurch, dass Emma Stone ihr Casting, also live nicht am Casting teilnehmen konnte und das dann eben über die Webcam gemacht hat. Und das hat denen allen so gefallen, dass sie das beibehalten haben.
00:28:02
Speaker
und in den Filmen mit integriert haben. Und dieses ganze Webcam war nur ein Drehtag. Wenn man das dann sieht, ergibt es Sinn. Und ich glaube, wenn man weiß, wie Filme gedreht werden, ergibt es total Sinn, das einmal komplett durchzuspielen. Ich finde es aber trotzdem interessant zu wissen, weil Amerika ja gerne
00:28:31
Speaker
sich mehr Zeit nimmt für solche Drehs. Und das dann einmal clever zu machen und zu sagen, okay, erzähl jetzt einmal die Geschichte und wir drehen das und drehen das und drehen das und lassen es aber auch über die ganze Webcam laufen. Und es gab kein Team, sie hatte kein Team, sie hatte einfach nur den Regisseur vor der Webcam und der hat ihr dann eben diese Anweisung gegeben und dann haben die das über den Computer aufgenommen.
00:28:57
Speaker
Spannend. Hätte ich jetzt auch nicht gedacht, wenn du es mir nicht erzählt hättest. Was ich auch ganz witzig finde ist, dass tatsächlich alle nach Essen benannt sind, die ganze Familie.
00:29:13
Speaker
Entschuldigung, dann würde ich gerne das Zital einmal wegnehmen, wenn ihr Freund vor der Tür steht und sagt, ist Olive hier? Und die Mama einfach nur sagt, ja, Oliven haben wir im Kühlschrank. Ein ganzes Glas voll. Also kurz genau sagen, also der Vater heißt Dill, die Mutter heißt Rosemary, Olive heißt Olive und der Adoptivbruder heißt?
00:29:41
Speaker
Chip. Und Chip ist auch durchaus essensverwandt. Für manche gehört das zu Grundnahrung, vor allem was in Filme angeht. Genau. Und der Bruder im College heißt sogar Cale. Und Cale im Deutschen ist Wirsing, glaube ich.
00:30:02
Speaker
Also, da gab es einen ganzen Obst und Gemüse und Kräuterstand. Kegel ist Kohl tatsächlich. Ich glaube, Würsing heißt irgendwie. Kegel ist, glaube ich, einfach nur Kohl. Moment, ich frage mal ganz kurz, ob Günther das für uns vielleicht rausfinden kann. Nicht, dass wir hier irgendwelche Unwahrheiten... Oh ja, du hast recht, Grünkohl. Grünkohl. Gut, weiter geht's. Emma Stone.

Karriereentscheidung von Emma Stone

00:30:32
Speaker
Ja, weiter geht's, hier, mach mal hinne hier. Genau, es gab einen Film, der ähnlich, also der war ein bisschen früher und der hieß Sucker Punch. Und Sucker Punch ist, das erinnere ich auf jeden Fall, da war ich ein großer Fan von diesem Film, aufgrund dessen, das war Vanessa Hudgens, der Star von High School Musical, das war einer ihrer ersten großen Filme und auch die Hauptrolle in Sucker Punch. Also ich fand den Film interessant auf jeden Fall, auch ein fantastischer Soundtrack, das muss ich kurz erwähnen.
00:31:01
Speaker
Und Emma Stone ist aus diesem Film raus, um EZL zu machen. Gute Entscheidung!
00:31:13
Speaker
Ja, sehr gute Entscheidung. Wie gesagt, ich glaube, der Film wäre ohne Emma Stone schwierig vorstellbar. Und weiter darf ich ganz kurz noch, eigentlich sollte die Rolle Jennifer Lawrence machen und wenn man sagt, okay, man hätte sich die vorstellen können, wenn man es liest, also jetzt weiß, also den Fun Fact liest und zu sagen, okay, das wäre bestimmt auch spannend gewesen. Aber wenn man jetzt den Film dann gesehen hat und das vielleicht auch nicht nur einmal oder zweimal,
00:31:42
Speaker
Die ist einfach, Olive ist Emma Stone. Ich meine, es ist natürlich immer so, wenn mal jemand eine Rolle gespielt hat, ist es natürlich schwierig, sich die für jemand anderen vorzustellen. Aber in diesem Fall ist es wirklich ganz besonders schwer, weil sie das wirklich, sie spielt die so gut und so überzeugend und außerdem bin ich einfach ein großer Emma Stone Fan. Hab ich schon erwähnt heute, glaube ich, oder? Ja, da sind wir uns einig. Da sind wir uns einig.
00:32:11
Speaker
Und mal schauen, was habe ich denn hier sonst noch so stehen? Wir haben auch noch ein paar, aber wir können die ja auch einfach dann in den Newsletter packen. Was meinst du? Oh ja, aber also zwei, drei würde ich noch sagen. Eins hast du noch? Auf jeden Fall. Also Amanda Brines, unsere Freundin. Der große Protest. Nein, bitte. Nimm dir so viel Zeit, wie du brauchst. Danke schön. Teile noch mit uns ein paar Fun-Facts, natürlich. Ich will sagen, also.
00:32:37
Speaker
Amanda Brines, die die religiöse Marianne spielt, hat tatsächlich, nachdem sie den Film gesehen hat und sich in der Rolle ihre Schauspielkarriere gekündigt, einfach gesagt, nö, mach ich nicht mehr. Und das ist so schade, weil ich finde, sie spielt das wahnsinnig gut. Vorher hat sie jetzt auch eine große Karriere gehabt, aber man findet sie nicht mehr.
00:33:03
Speaker
Wow, aber sie hat es konsequent durchgezogen. Die hat dann doch noch was Anständiges gelernt. Ist dann anzunehmen, tatsächlich. Das wäre jetzt auch spannend zu sagen. Und stattdessen ist sie jetzt Bürokauffrau geworden.
00:33:22
Speaker
Wenn wir noch was finden, werden wir sie in die Show Notes packen, auf jeden Fall. Okay, gut. Dann gibt es, also ich glaube, das ist auch eine Szene, die kennt absolut jeder. Und zwar kommt Olle für das Wochenende, wo sie erzählt, dass sie sich, wo sie dieses Date hat, nach Hause und findet eine Karte von ihrer Tante. Sie öffnet diese Karte und ein Song, den sie als Worst Song Ever betitelt, ist Pocketful of Sunshine von Natascha.
00:33:52
Speaker
Und eigentlich sollte das gar nicht der Song sein. Und ich finde es so irre, dass du einfach hörst diesen Song nach diesem Film und wirst diese Szene nicht. Im Prinzip hat Emma Stone das Musikvideo für diesen Song in diesem Film gemacht.
00:34:12
Speaker
Dann kommen wir vielleicht zu den Zitaten. Was meinst du? Ja, eigentlich könnten wir jetzt die ganze, ich finde, es fällt mir so schwer, weil ich liebe diese, wie es einfach geschrieben ist und es sind so viele lustige und intelligente Dialoge mit dabei und ich muss mich sehr zusammenreißen, nicht einfach den ganzen, das ganze Skript reinzuhauen und zu sagen, okay. Ich habe hier nur zwei stehen tatsächlich, also zwei habe ich rausgesucht. Fang doch du mal an, du hast wahrscheinlich ein paar mehr, oder? Könnte ich mir vorstellen.
00:34:39
Speaker
Ja, also ein paar mehr ist gut. Wir sind bei der Szene, wo Marianne, noch mal zur Erinnerung, die religiöse Mitschülerin, hat einen Freund und Olive kommt zu ihr oder sie begegnet sich und Olive fragt,
00:35:06
Speaker
Don't you think it's a little strange that your boyfriend is 22 years old and still in high school?

Humorvolle Dialoge in 'Easy A'

00:35:12
Speaker
Marianne is like, not that's any of your business, Trollope, but he is here by choice and all of Pendergest. So it's his choice that he's a fourth year senior who can't pass any test he takes. Marianne is like, no, silly.
00:35:40
Speaker
Und das finde ich lustig.
00:35:48
Speaker
Ja und haut wieder genau in diese Kerbe, genau. Das ist ja auch eine fantastische Ausrede, die man benutzen kann und zu sagen, ich habe keinen Fehler gemacht, Gott wollte nicht, dass ich das richtig mache. Und dann kann man sich zurücklehnen und sagen, mhm.
00:36:07
Speaker
Ja, in kurzweiser Voraussicht ist das so gewollt. Natürlich kann man das machen. Diese Doppelmoral, die wird ja auch durchaus häufig aufs Korn genommen in dem Film. Und auch sehr lustig aufs Korn genommen. Ich kann nur sagen, Six Inches for the Holy Spirit. Also ich habe das hier rausgesucht.
00:36:31
Speaker
Whatever happened to chivalry? Does it only exist in 80s movies? I want John Cusack holding a boombox outside my window. I want a ride off on a lawnmower with Patrick Dempsey and I want Jake from 16 Candles waiting outside the church for me. I want Judd Nelson thrusting his fist into the air because he knows he got me. Just once I want my life to be like an 80s movie, preferably one with a really awesome musical number for no apparent reason.
00:36:57
Speaker
Aber nein, nein, John Hughes hat nicht mein Leben direkt gemacht.
00:37:22
Speaker
Ja, und das Spannende ist, dass es halt wirklich eine direkte Verbindung aufmacht zu diesen Filmen von damals zu jetzt und zieht eigentlich eine direkte Linie. Und ich mein, John Hughes vor allem, ich mein, der hat den Breakfast Club gemacht. Ferris Bueller hat er gemacht. Ich mein, Ferris Bueller ist halt natürlich auch ein Riesenfilm mit einer riesigen Musicalnummer auch. Ich weiß nicht, ob dir das so bewusst ist.
00:37:45
Speaker
Die ist wahrscheinlich nicht ganz spurlos an dir vorbeigegangen. Außerdem hat er auch das Drehbuch zu Home Alone geschrieben. Also der war wirklich sehr, sehr aktiv und hat eben auch ganz spannende Charaktere geprägt. Die Klassiker gemacht, ja. Viele Klassiker aus den 80ern gemacht, genau. Und diese Szene, wo John Cusack aus dem Film Say Anything wohl mit der Boombox draußen vor ihrem Fenster steht, um ihre Gunst zu werben, die ist tatsächlich auch eine sehr schöne Szene, finde ich.
00:38:11
Speaker
Deswegen fand ich dieses Zitat so gut, weil es auf einmal eine ganze Ära von Filmen so dicht gebündelt hat für mich und das fand ich total schön. Du bist wieder dran.
00:38:26
Speaker
Ich bin wieder dran. Ich liebe dieses Zitat von, wenn sie zum Direktor geschickt wird und der Direktor ihr einfach eine klipp und klare Ansage macht, um dann damit zu händen mit. This is a public school. If I can keep the girls off the pole and the boys off the pipe, I get a bonus.
00:38:47
Speaker
Wo er Recht hat. Wo er Recht hat, hat er Recht. Da muss man mit solchen Maßstäben anfangen zu messen. Genau. Auch sehr schön. Ich habe eins, eins habe ich noch. Und um den Kreis zu schließen, habe ich vorhin Adoptivvater gesagt, weil ich diese Szene tatsächlich auch sehr lustig fand. Und zwar sitzen alle, da sitzt die ganze Familie in der Küche und unterhalten sich über, was gerade so los ist eben in deren Leben. Und Chip, also ihr Bruder, sagt,
00:39:15
Speaker
zu olive i like the pants but olive sucked thank you they're cosco you can have them when you get taller and chip sucked i'm never going to go through puberty of course you will suck rosemary mama but we're a family of late bloomers i didn't until i was 14 nor did olive and chip sucked on why does that matter
00:39:35
Speaker
Und dann sagt Dill, der Vater. Tatsächlich ist es noch viel lustiger, wenn Stanley Tucci das spielt als ich. Das überrascht jetzt kaum. Aber die Szene fand ich auf jeden Fall sehr lustig. Wie damit umgegangen wird, wie offen damit umgegangen wird. Gibt dem Ganzen wirklich so was Schönes, Menschliches. Liebevoll. Liebevoll ist es auch.
00:40:03
Speaker
Absolut. Deswegen hat mir die Szene sehr gut gefallen. Und Liebe und liebevoll und Humor liegen ja sehr häufig sehr dicht beieinander.
00:40:12
Speaker
Okay, dann ende ich mit einem Zitat, das ich, glaube ich, auch schon mal verwendet habe in gewissen Buchshops und so. Olaf kommt rein und fragt, do you have a religion section? Und der Bookstore-Guy sagt, it's right over there, can I help you with something? Und dann sagt Olaf einfach nur, the Bible. Und dann sagt der Bookstore-Guy, oh, that's in the best seller, right next to Twilight.
00:40:40
Speaker
Ich habe es schon öfter mal überprüft und eventuell habe ich vielleicht auch einmal eine Bibel neben Twilight mitgestellt, um zu sagen, ich finde dieses Bild ist so lustig.

Kritik an Religion und Popkultur

00:40:52
Speaker
Oh ja, ich seh die Bibel. Nein, nein, okay. Dann ist zwischen, was weiß ich, Stephen King und
00:41:00
Speaker
Michael Crichton, wenn es noch alles gibt, keine Ahnung. Aber ich finde tatsächlich, das ist ein wahnsinnig gutes Zitat und ich finde das auch ein richtig, also wirklich ein sehr hochkarätiges Filmzitat, muss ich auch sagen, weil da kommt vieles zusammen und bündelt uns. Ich finde das richtig gut. Pop-Literatur und die Bibel in einem Atemzug vereint. Okay, ich würde gerne einmal noch ein Fun-Fact, Entschuldigung, aber dieses Dreh-Fun-Fact.
00:41:27
Speaker
Ja natürlich, Moment mal kurz. Ja ja, ja ja. Fun fact. Ja bitte. Dieses Drehbuch wurde in fünf Tagen geschrieben. Wird behauptet, oder? Laut des Drehbuches Autor, ja. Und wenn man, also ich mein, das ist jetzt keine Geschichte, wo man wirklich viel, also
00:41:51
Speaker
Im Prinzip erzählt die Geschichte das Leben selber und jeder hat das mehr oder minder irgendwie miterlebt. Aber das finde ich schon genial. Vor allem, wenn dann solche Zitate dabei rauskommen. Genial. Kann ich nur zustimmen. Unsere Zuschauermasse auch, scheinbar. Die sehen das ähnlich. Ja, fantastisch. Dann
00:42:20
Speaker
Sollen wir zu einem großen Finale ansetzen? Ja. Dann zähle ich uns doch durchaus einfach mal runter. Bist du soweit? Ja. Auf jeden Fall muss man gesehen haben. Muss man nicht gesehen haben. Doch, muss man gesehen haben. Doch, muss man gesehen haben.
00:42:49
Speaker
Es ist jetzt unser neues Alarmsignal, wenn wir nichts übereinstimmen. Erstmal. Warum nicht? Es stimmt alles. Filme stimmt alles. Es ist einfach eine... Die Musik ist toll. Der Look ist toll. Die Schauspieler sind mehr als toll. Es ist clever. Es hat Ebenen. Es ist lustig, aber es hat eben auch manchmal so ein bisschen...
00:43:17
Speaker
Also Szenen drin, die einen dann doch irgendwie so berühren auf jeden Fall. Was an diesem Film? Doch! Film ich? 10 von 10, 11 von 10. Immer noch. Immer noch. Immer noch.
00:43:34
Speaker
Wir haben die Lieblingsszene tatsächlich vergessen. Die können wir ja nachreichen. Weil die gibt es ja trotzdem. Also ich sag dir jetzt, ich sag dir warum. Ich finde den Film auch gut. Ich habe ein Problem mit dem Film. Nein, ich finde ihn auch gut. Ich habe ihn auch sehr gerne gesehen. Und ich würde den Leuten tatsächlich auch empfehlen, ihn sich anzuschauen, wenn sie eine schöne Kommüde sehen würden. Sehen wollen. Womit ich ein Problem habe, ist, dass das Ende für mich
00:44:05
Speaker
ein zu einfacher Ausgang aus der ganzen Problematik ist. Weil ich finde, diese soziale Ausgrenzung, diese Rollenbilder, die auf Frauen projiziert werden, dieses, was wir auch besprochen haben, Frauen, die schlampen sind, wenn sie mit mehr als einem Partner schlafen und Männer, die bejubeln und gefeiert werden, mit umso mehr Frauen sie in die Kiste steigen, das ist ein Riesenproblem. Und ich glaube tatsächlich, in der realen, in der echten Welt,
00:44:35
Speaker
Sowas wieder eingefangen zu bekommen, wie Olive das am Ende schafft durch diese Webcam und die Inszenierung des Ganzen, das würde in der echten Welt nicht gelingen. Und deshalb ist die Problematik für mich die Moment. Jaja, aber ein Film finde ich und daran bemesse ich Filme.
00:44:53
Speaker
Filme bemesse ich auch daran, inwiefern sie zu auch gesellschaftlichen Debatten einen Mehrwert liefern. Und das bleibt der Film in dem Sinne dann doch schuldig. Weil es ein Happy End ist, wo es in den allermeisten Fällen in unserer Gesellschaft kein Happy End gibt. Und deshalb der Zuschauer mit dem Gefühl entlassen wird, ja so schlimm ist es ja gar nicht, schau, das kriegt man ja alles irgendwie wieder eingefangen. Und das ist es in der Regel, denke ich, nicht. Und das ist mein Problem mit dem Film.
00:45:20
Speaker
Aber findest du nicht, dass dieser ganze Film eben auch aufweist, hey, sobald das irgendwie geht, wende dich an die Eltern, wende dich an den Vertrauenslehrer, wende dich an deinen Lieblingslehrer oder an irgendjemanden, der dir dabei Stand leisten kann? Weil letztendlich das Coup daran ist ja auch, dass
00:45:39
Speaker
die Zeit vergisst und wenn man das dann irgendwie schafft zu sagen oder für sich einsteht und zu sagen, ja, okay, aber warum genau lästert ihr jetzt gerade über irgendwas, was euch eigentlich hätte egal sein können? Ich finde die Botschaft schon da und ich finde einfach auch, dass die eben nicht zu drauf ist und nicht dieses extrem thematisieren muss, sondern das einfach als, ich meine, filmisch als eine Idee hat, wie es eben
00:46:05
Speaker
sein kann und dargestellt wird in eben einem relativ humoristischen Film.
00:46:22
Speaker
Ich will jetzt gar nicht zu weit aus und ich möchte es auch gar nicht zu intellektuell machen, aber ich halte es da manchmal schon so ein bisschen mit Brecht. Du musst das Publikum auch wirklich mit den Erwartungen brechen. Und so eine Erwartung ist auf jeden Fall eben, dass es einen Happy End gibt bei solchen Filmen.
00:46:39
Speaker
Und das finde ich dann teilweise eben in diesem Fall problematisch, weil dadurch am Ende eine Leichtigkeit entsteht, die das Thema an sich hergibt, weil ich denke, dass gesellschaftlich viele Frauen genau unter diesen Rollenbildern leiden, die von Männern nach wie vor sehr stark projiziert werden auf Frauen und dass deshalb ein konstruktiver Umgang damit ganz, ganz wichtig ist. Und deswegen sage ich das heute auch ganz bewusst am Weltfrauentag.
00:47:07
Speaker
habe ich mich dafür ein Nein entschieden. Okay, also du sagst im Prinzip, liebe Frauen, unsere Leben werden leider und das empfinde ich mit tiefster Traurigkeit kein 80er-Jahre-Film.
00:47:24
Speaker
Nein, so möchte ich es nicht sagen. Ich wünschte, dass es dieses Happy End in allen Fällen gäbe. Ich wünschte sogar, dass es diese Thematik an und für sich überhaupt nicht gäbe. Ich wünschte, dass Frauen und Männer gegenüber ganz gleich behandelt und gleichgestellt sind, auch in der Wahrnehmung, was jemand sexuell macht, wie viele Partner, Partnerinnen. In allen Gebieten unserer Gesellschaft sollten Männer und Frauen gleichgestellt sein.

Geschlechterungleichheit und gesellschaftliche Themen

00:47:51
Speaker
Das sind sie aber nicht. Und das ist ein Aspekt des Ganzen, die soziale Ausgrenzung von Frauen, die offensichtlich Promisker sind als Männer oder was weiß ich. Das hat niemanden zu interessieren. Und dennoch ist es gesellschaftlich immer noch gerade und eigentlich nur für Frauen ein Problem. Und das ist nur eines von vielen, das wir noch anpacken müssen. Und deswegen ist es von mir heute ein Nein.
00:48:13
Speaker
Oh Gott, das bricht mir das Herz. Ich weiß. Aber wir finden auch wieder welche. Aber zumindest haben wir heute, wie hat dir der Alarmton gefallen? Gut. Ich weiß noch nicht, ob wir den behalten. Weiß ich noch nicht. Aber erstmal ist er da.
00:48:35
Speaker
Kannst ja Alternativvorschläge dann einfach durch dich schicken. Kein Problem. Aber heute fand ich es gut. Es gilt wie immer, nachdem wir ja nicht übereinstimmen, meldet euch. Wir haben auch Sprachnachrichten, wenn ihr mal in die Sendung kommen wollt.
00:48:51
Speaker
wie ihr dazu steht. Jetzt machen wir doch aber schon noch schnell die Lieblingsszene, oder? Weil die habe ich vergessen, die habe ich heute im Ablauf. Oder wir packen die in den Newsletter und kommen zu deiner Lieblingsrubrik. Zu meiner Lieblingsrubrik? Doch, ich dachte zu deiner auch, die ist doch bei dir auch ganz... Ich liebe sie. Das ist doch die schönste, die es überhaupt gibt. Okay, dann machen wir das so. Also, die Lieblingsszene gibt es im Newsletter und dann kommen wir zur Szene der Woche. Die Szene der Woche.
00:49:20
Speaker
Liebe Emilia, fangen wir doch wie immer einfach bei dir an. Was hast du denn heute im Köcher? Was hast du uns denn heute wieder Feines mitgebracht? Ich habe was Feines mitgebracht und ich weiß, es ist überraschend. Und ich bin sehr froh, dass ich noch mal dran gedacht habe, aber ich habe Zeit verbracht am Flughafen in der letzten Woche und tatsächlich habe ich auch wieder, also was heißt, ja ich habe
00:49:46
Speaker
Zum dritten Mal, vielleicht zum dritten Mal eine gewisse Dokumentation angefangen, die über einen gewissen Lieblingskünstler handelt namens Andy Warhol. Muss man den kennen?

Szene der Woche: 80er Jahre Werbung

00:50:04
Speaker
Ich sag dazu nichts. Jedenfalls verreist er mit Freunden nach Massachusetts und wir lieben dieses Wort. Sagt du das mal bitte?
00:50:12
Speaker
Massachusetts. Man könnte auch sehr schnell als etwas angetrunken rüberkommen. Und das Schöne ist, zum Einstieg in diese Folge werden 80er-Jahre-Werbungen gezeigt. Es gibt ein 80er-Jahre-Werbesport über Massachusetts.
00:50:40
Speaker
Und das ist meine Szene der Woche. Ich glaube, das geht in so eine Minute und das können wir gerne verlinken. Aber er ist sehr schön und ich finde das. Es gibt ja auch in Deutschland diese Trailer über zum Beispiel Brandenburg, wo man sich dann das anguckt und einfach sagt, hätte man es sein lassen können? Also braucht man eigentlich nicht. Du meinst vom Tourismus Board oder so? So Trailer, die dann auch im Kino kommen und man denkt so, wir sind Brandenburg nein.
00:51:08
Speaker
Nein, also egal, wie ihr das macht. Ich bin nicht Brandenburg, ich weiß nicht, wie ihr das seht, aber ich bin Berlin. Brandenburg, aber es gibt, glaube ich, in mehreren Bundesländern, wo man sich das macht. Ich glaube, ich habe mir da mehrere angeguckt und war so. Aber der von Massachusetts ist auf jeden Fall schön und angenehm und auch dieses 80er-Jahre-feel-good-Ding in den Werbungen hat mir sehr gut gefallen. Was ist denn deine Szene der Woche? Sehr schön. Ich habe heute tatsächlich zwei, aber kurze.
00:51:39
Speaker
Wenn du eigentlich was für mich vorbereitet hast. Ja, weil ich mir dachte, ich weiß auch nicht, ob die Emilia wieder was mitbringt oder nicht und deswegen bin ich natürlich da vorbereitet. Ich würde dir gerne trotzdem beide teilen. Eines ist wirklich nur ein ganz kurzer Clip und zwar, ich glaube, letzte Woche gab es einen Untersuchungsausschuss im amerikanischen Repräsentantenhaus und da hat ein Mann eine Frau
00:51:59
Speaker
mit so wenig Respekt behandelt und so abgekanzelt, das war schändlich, anders kann ich es nicht sagen, also wirklich sowas von frauenfeindlich. Aber auf diese Konfrontation hat sich dann Alexandria Ocasio-Cortez zu Wort gemeldet, die ich wahnsinnig schätze, und hat ihnen inhaltlich und auch im Ton genau die richtige Antwort gegeben.
00:52:26
Speaker
Und dieser Clip fand ich es einfach großartig, weil sie das rhetorisch großartig macht, ihre Haltung großartig ist. Und den Clip werde ich auf jeden Fall verlinken. Und dann habe ich letzte Woche noch einen Film gesehen, der mich sehr berührt hat. Ein sehr, sehr schöner Film, den ich auch empfehlen möchte an dieser Stelle. Und das ist 20.000 Arten von Bienen. War letztes Jahr auf der Berlinale. Geheimtipp von Knut Elzermann.
00:52:51
Speaker
Ah, können wir auch noch dazu verlinken. Ein wirklich sehr schöner Filmspiel im spanischen Baskenland. Alleine das schon, das klingt wahnsinnig schön, muss man wirklich sagen. Es geht um ein achtjähriges Transmädchen, die ihre Identität sucht oder sich gerade mit der Identitätssuche auseinandersetzen muss, weil sehr viel auf sie projiziert wird.
00:53:15
Speaker
von Familie, von ihrer Umgebung. Und es gibt eine Szene, und um die geht es mir tatsächlich, die ist so wahnsinnig schön gemacht. Da steht sie mit einer Freundin an einem wirklich fast paradiesischen Garten Eden Landschaftsbild. So ein kleiner See irgendwo in der Landschaft. Und sie stehen nebeneinander und sie hat tatsächlich so eine Jungsbadehose an.
00:53:36
Speaker
und ihre Freundin so eine rühschige Mädchenbadehose. Und dann sagt ihre Freundin zu ihr, ach, ich finde deine Badehose aber richtig schön. Und dann sagt sie, ja, ich finde deine aber richtig schön. Und dann sagt das Transmädchen eben, sie möchte, sollten wir denn nicht vielleicht tauschen?
00:53:56
Speaker
Und dann sagt ihre Freundin, ja, weil meine juckte, meine zwickt immer so im Boot und dann tauschen die halt ihre Hosen aus. Und das ist total nett und das ist wahnsinnig schön und auch wirklich so schön erzählt, auch bildlich sehr schön erzählt. Und dann, nachdem sie die Badehosen getauscht haben,
00:54:16
Speaker
hast du eigentlich nur noch eine lange Szene, also einen Teleschuss durch das Blätterwerk hindurch und du siehst, wie die beiden Hand in Hand in den Seebaden gehen. Und in dem Moment bist du als Zuschauer an dem Punkt, wo du sagst, okay, wer ist jetzt wer? Und du projizierst so deine ganzen Gender-Stereotypen darauf. Wer ist jetzt Mädchen, wer ist Junge?
00:54:37
Speaker
Umso länger du dieses wunderschöne Bild siehst, diese Unschuld, mit der sie ins Wasser gehen, fällt deine ganze Projektion in dir zusammen und du denkst dir einfach nur noch, wie scheißegal ist das eigentlich? Warum denke ich über so einen Unsinn überhaupt nach? Was zählt es, der Moment, den die beiden dort miteinander teilen? Und diese Szene ist wirklich so wahnsinnig schön, die hat mich sehr tief berührt, ist filmisch sehr, sehr schön umgesetzt. Also den Film kann ich nur empfehlen und die Szene, die ging mir sehr, sehr nah. Großartiger Film, großartige Szene.
00:55:10
Speaker
Dann müssen wir nur noch das Glücksrad drehen, oder? Ja, sollen wir da kurz noch unsere Änderung mitteilen? Unseren Änderungswunsch, ja, wir waren bei der Änderungsschneiderei und die hat uns das mit auf den Weg gegeben. Ja, sag doch mal.
00:55:27
Speaker
Also wir haben uns dafür entschieden, dass der Buchstabe, der uns jetzt am Glücksrad gezeigt wird, nun bestimmt aus welchem Land der nächste Film stammen soll, damit wir einerseits unseren Horizont erweitern und nicht vor allem diese ganzen westlich geprägten Filme besprechen und überrascht werden und natürlich dann irgendwie auch mehr auf die Suche gehen können.
00:55:53
Speaker
Richtig. Und vielleicht auch mal wirklich Themen haben, die uns so nicht beschäftigen würden. Absolut. Und ich finde ja auch, dass es ja das wunderschöne an Film ist, dass man dadurch ja wirklich auf Weltreise gehen kann. Und ich glaube, wir brauchen Dialog, wir brauchen weltweiten Dialog und Film ist dazu ein fantastisches Transportmittel und deswegen habe ich da wahnsinnig große Lust drauf.
00:56:19
Speaker
Total. Ja, so machen wir das. Also ab sofort, der Buchstabe, der kommt, ist ein Land, in dem das Film produziert wurde. Das Film, ja. Oder? Das Film. Das Film. Also, Rad ab.

Vorschau auf den nächsten Film

00:56:40
Speaker
V wie Wilhelm. Ja.
00:56:47
Speaker
Doch, mir fällt schon was ein. Ja? Ein Land habe ich schon. Okay. Gut, spannend. Aber auch nur eins. Spannend, ja. Wir tauschen uns aus. Ihr werdet das nächste Mal erfahren, in welchem Land wir denn dann gelandet sind. Wunderbar. Dann bleibt uns nur zu sagen, Tschüss. Wir hoffen natürlich, dass ihr einen fantastischen Weltfrauentag hattet und den
00:57:17
Speaker
gut gefeiert habe. Wie schön, dass es auch ein Freitag ist auf jeden Fall. Ja und ich würde gerne noch sagen an alle Männer, vielleicht heute auch mal ein bisschen über die Privilegienvielfalt nachdenken, die man selber so genießt, den Frauen mal gut zuhören und vielleicht darüber nachdenken, an den anderen 364 Tagen im Jahr vielleicht auch ähnlich zu verfahren.
00:57:36
Speaker
Liebe Emilia, in diesem Sinn, es war ein wunderschönes Aufzeichnen wieder mit dir, ein großes Fest. Es hat mir sehr gut gefallen. Du hast mein Herz gebrochen. Du weißt das. Ich muss jetzt erstmal damit kämpfen. Guter Start ins Wochenende.
00:57:55
Speaker
Ich breche heute ein Herz am Weltfrauentag. Ja, ich bin sehr gespannt. Also in dem Fall wirklich, da schreibt uns eure Meinungen. Guckt den Film, schreibt uns eure Meinungen und sagt bitte einfach nur, dass ich recht habe und was sie nicht. Ja, bitte schreibt uns eine Nachricht, ganz unvorhergenommen, der sagt, dass Emilia Recht hat und ich nicht. Genau, das wünschen wir uns beide. Nein, das wünschen nur ich mir.
00:58:23
Speaker
Aber gebrochene Herzen, das tut mir mit der Seele weh. Das kann ich auch nicht auf mir sitzen. Deswegen wünsche ich mir, dass ganz viele Leute jetzt für dich eine Mail verfassen. Bisschen eine Sprachnachricht hinterlassen. Liebe Emilia, wir wünschen dir ein wunderschönes Wochenende und wir hören uns in zwei Wochen wieder. In einem Land mit W. In einem Land mit W. Die Spannung steigt. Also bis dahin. Mach's gut. Ciao. Ciao.
00:58:51
Speaker
Das war, muss man gesehen haben. Mit Emilia Bernsdorf und Bastian Fischer. Hey Basti. Was denn, liebe Emilia? Ratte mal von wem dieses Zitat kommt. Es kommt im Leben nicht darauf an, wie viel du austeilst, sondern darauf, wie viel du einstecken kannst. Das kommt natürlich vom einzig wahren Rocky Balboa. Ja, es kommt vom einzig wahren Rocky. Und das?
00:59:16
Speaker
Adrian! Wenn du gut in etwas bist, mach es nie umsonst. Das war Heath Ledger in The Batman. Boom! Als The Joker. Nein, Heath Ledger in Batman als The Joker. So rum. Ich glaube, jetzt müsste es stimmen, oder? Ja, total korrekt. Du bist richtig gut heute. Vielen Dank. Danke fürs Kompliment. Meinst du, wir sollten ... Ja, vielleicht, also gleich. Aber ich hab noch eins. Eins hab ich noch. Dann hau mal raus. Okay. Also, ready? Ready.
00:59:46
Speaker
Von dem Geld, das wir nicht haben, kaufen wir Dinge, die wir nicht brauchen, um Leuten zu imponieren, die wir nicht mögen. Das ist natürlich.
00:59:53
Speaker
Aus Fight Club. Natürlich ist es aus Fight Club. Ja, very good. Und deswegen, liebe Leute, wollen wir von dem Geld, das wir noch nicht haben, Dinge kaufen, die wir für diesen Podcast brauchen, um Leuten zu imponieren, die wir definitiv mögen. Nämlich euch Filmbegeisterte. Also, wenn euch dieser Podcast gefällt, supportet, liked und donated, was das Zeug hält. Die Links dazu findet ihr wo, liebe Emilia? Unten in den Show Notes. Und damit verabschieden wir uns.
01:00:23
Speaker
Bis zum nächsten Mal, ciao!