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#27 Zwischen Bühnen, Tonstudios und Kampfsport: Deeptalk mit Daniel Erl von Eleven Creative Audio image

#27 Zwischen Bühnen, Tonstudios und Kampfsport: Deeptalk mit Daniel Erl von Eleven Creative Audio

S1 E27 · Mic Rider Deep Talk
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69 Plays20 days ago

Mein heutiger Gast ist Daniel Erl – Musiker, Tonmeister und Mitbegründer  des Münchner Tonstudios Eleven Creative Audio. 

Wir sprechen über seine wilden Bandjahre, über skurrile Anekdoten aus  dem Studioalltag, warum gutes Audiobranding gerade im Premiumsegment  unfassbar wichtig ist – und darüber, warum Krav Maga für ihn mehr ist  als bloße Selbstverteidigung.  

Nachrichten gerne an: deeptalk@mic-rider.com   

Website: https://www.mic-rider.com/   

Host und Redaktion: Patrick Messe (https://www.patrickmesse.at/)   

Zu Gast: Daniel Erl (https://eleven-audio.com/)   

Bild und Ton: Charly Glawischnig (https://www.charlyglawischnig.com/)   

Produktion: Mic Rider (https://www.mic-rider.com)

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Transcript

Erinnerungen an die Musikszene und den Übergang in die Audiobranche

00:00:00
Speaker
Es ist aber auch nicht richtig Gothic.
00:00:01
Speaker
Also wir haben schon immer, das wird ja vielleicht was sagen, am WGT gespielt, also beim Wave & Gothic Treffen in Leipzig.
00:00:07
Speaker
Wir haben auch mal Marilyn Manson zusammen gespielt.
00:00:11
Speaker
Ich habe schon Sachen erlebt, also wirklich auch wirklich eine riesige Brand, wo ich in einem Spot gesagt habe, hey,
00:00:20
Speaker
Da ist so eine totale und dann habe ich irgendwann gesagt, hey, kann es sein, dass da unten zwei Statisten rauslaufen aus dem Bild?
00:00:26
Speaker
Eine abgeschlagene Bierflasche, ein Stein, ein Stuhl, keine Ahnung, Meinungsverstärker nennen wir das ja genau.
00:00:44
Speaker
Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Folge Micrider Deep Talk.
00:00:47
Speaker
Heute bei mir im Studio virtuell zu Gast Daniel Erl.
00:00:51
Speaker
Daniel ist Mitbegründer von Eleven Audio und Tonmeister aus München.
00:00:57
Speaker
Hallo Daniel.
00:00:59
Speaker
Servus, Patrick.
00:00:59
Speaker
Schön, dass ich da sein darf.
00:01:01
Speaker
Schön, dass wir es geschafft haben.
00:01:04
Speaker
Daniel, abgesehen von dieser ganz, ganz kurzen Einführung deiner Person, möchtest du uns ein kurzes Was bisher geschah in Daniel Erls Leben geben?
00:01:19
Speaker
Wie weit soll ich denn zurück?
00:01:21
Speaker
An den Anfang.
00:01:22
Speaker
Das ist Podcast, wir haben Zeit.
00:01:24
Speaker
Okay.
00:01:25
Speaker
Ja gut, ich bin mittlerweile 52 Jahre alt.
00:01:29
Speaker
Wir würden also einsteigen ab da, wo es für den Zuhörer möglicherweise interessant wird.
00:01:33
Speaker
Ich komme so wie alle, fast alle aus dem Ton, komme ich aus dem Bereich Musik.
00:01:39
Speaker
Ich war also mal seinerzeit Musiker, habe auch in einer Band gespielt, die jetzt nicht komplett nur auf Schülerbandniveau war,
00:01:48
Speaker
Die also auch ein bisschen was, also wir waren ein bisschen auf Tour in Deutschland und so.
00:01:53
Speaker
Und daher komme ich.
00:01:55
Speaker
Und dann hat mich mein Weg in den Verkauf von Studio Equipment geführt.
00:02:01
Speaker
Da war ich dann am Ende der ganzen Sause, war ich dann bei Future Media.
00:02:06
Speaker
Das ist hier in München eine Firma, die Tonstudios ausstattet.
00:02:10
Speaker
und habe dann darüber ein bin ich abgeworben worden von einem tonstudio das ich betreut habe das war 2010 da bin ich zu m sound m sound ist so ein mega big player hier in münchen zumindest gewesen was werbung und so sachen angeht also werbung marken audio und so weiter sehr auf sprecher allerdings spezialisiert
00:02:36
Speaker
Und dann habe ich nach zehn Jahren meine eigene Firma gegründet, mein eigenes Studio zusammen mit dem Matthias Pasadak, das ist mein Geschäftspartner und das ist jetzt und aktuell mein Job und meine Arbeit, das ist Eleven Creative Audio.
00:02:53
Speaker
Und das ist ein Tonstudio, was eben auch auf Marken-Audio spezialisiert ist, auf Postproduktion und sowas wie, wir machen viel Sendergeschichten, auch Senderverpackungen, Idents, Audiologos, solche Geschichten, aber natürlich auch sehr, sehr viel Sprechung.
00:03:09
Speaker
mit Sprechern, weshalb wir uns ja auch kennen.
00:03:12
Speaker
Stimmt.
00:03:12
Speaker
Full disclosure, journalistische Integrität.
00:03:16
Speaker
Wir kennen uns, wir arbeiten regelmäßig zusammen für Kanal Plus.
00:03:21
Speaker
Ich als Station, du als Audio-Produktionsstätte.
00:03:26
Speaker
Und ja, da haben wir auch das ein oder andere Mal schon geplauscht und dann habe ich dich dann eingeladen zu mir und gedacht, das müssen wir aufzeichnen, weil das ist ganz, ganz schön.
00:03:36
Speaker
Was spielst du für ein Instrument?
00:03:38
Speaker
Das wusste ich gar nicht.
00:03:39
Speaker
Also ich würde es eher als was habe ich für ein Instrument gespielt.
00:03:43
Speaker
Das war E-Bass.
00:03:45
Speaker
Auch diese Karriere ist schnell erklärt, denn sie ist wie bei allen Bassisten.
00:03:49
Speaker
Ich war erst Gitarrist und dann waren wir eine Band mit drei Gitarristen ohne Bassist.
00:03:55
Speaker
Und der, der am beschissensten Gitarre spielt, spielt dann am Schluss Bass.
00:03:58
Speaker
Und so ist das Ganze dann, so hat sich das dann etabliert.
00:04:01
Speaker
Okay, war das bei Flea von den Red Hot Chili Peppers auch so?
00:04:04
Speaker
Weißt du das?
00:04:06
Speaker
Ich glaube, der... Ich werde ihn, wenn ich ihn mal wieder treffe, fragen.
00:04:09
Speaker
Ja, frage ihn, das wäre mir wichtig.
00:04:12
Speaker
Wie weit man es auch bringen kann.
00:04:14
Speaker
Ich bin auch Ex-Gitarrist, ich habe es nie über das Schulbandniveau hinaus geschafft.
00:04:19
Speaker
Zwei Coverbands darf ich in meine imaginäre Diskographie aufnehmen.
00:04:34
Speaker
Aber tatsächlich, ja, also nicht, also ja, Lagerfeuer, Gitarre und so geht schon, aber das ist nicht, ja.
00:04:41
Speaker
Also du spielst auch nicht mehr aktiv, Ewa?
00:04:44
Speaker
Ganz selten.
00:04:45
Speaker
Also ich habe jetzt mal irgendwo mal ausgeholfen, wo so alte Seilschaften mich nach meiner, oder mich gefragt haben, ob ich da mal wieder mitspielen würde.
00:04:54
Speaker
Aber im Wesentlichen, also bin ich jetzt nicht mehr als aktiver Musiker aktuell.
00:05:02
Speaker
irgendwo zu sehen oder so.
00:05:04
Speaker
Also das ist echt vorbei, muss man sagen.
00:05:06
Speaker
Ja gut, aber ich meine, du hast ja auch ein vertibles Studio mit einigen MitarbeiterInnen zu führen und so.
00:05:13
Speaker
Das ist ein Fulltime-Job.
00:05:13
Speaker
Also da kann man jetzt nicht nebenher noch touren.
00:05:16
Speaker
Ja, und zwei Kinder, die jetzt zwar auch mittlerweile fast erwachsen sind, oder die eine ist es, die andere wird es gerade.
00:05:22
Speaker
Und das war auch eigentlich tatsächlich der Punkt, wo ich dann, als es mit den Kindern kam, gemerkt habe, das verträgt sich rein zeitlich einfach nicht.
00:05:32
Speaker
und man muss auch sagen wir waren natürlich als band auch nicht so bekannt also waren auf tour ja aber man muss sich eben vorstellen wir waren jetzt nicht mit einem fetten nightliner unterwegs und in den größten hotels sondern wir mussten unsere backline selber aufbauen hatten dann bei so natur 20 konzerte jeden abend woanders und dann baust du halt am ende auch das set wieder ab und dann suchst ein hotel und da bist du danach urlaubsreif aber ich habe natürlich diese zeit
00:05:59
Speaker
Also meine Urlaubszeit, wenn ich für die Touren benutze, bist du eigentlich wirklich permanent am Ende.
00:06:03
Speaker
Also da musste man dann halt irgendwann Prioritäten setzen.
00:06:06
Speaker
Und ich glaube aber, wenn ich jetzt, wenn wir einen Schritt weitergekommen wären auch und mit fetten Nightliner unterwegs gewesen wären, mit zehn Roadies, die einem alles hinstellen und nachher wieder abbauen, dann ist das eine andere Nummer, dann wäre ich vielleicht auch dabei

Die Bedeutung von Audioqualität in der Markenwahrnehmung

00:06:20
Speaker
geblieben.
00:06:20
Speaker
Aber so habe ich es gelassen.
00:06:22
Speaker
Ja, aber selbst da ist man ja wirklich einfach viel physisch nicht da.
00:06:26
Speaker
Das kann man jetzt nicht vergleichen, aber als ich noch ein Schauspiel gemacht habe, war das für mich undenkbar, das mit Kindern zu vereinen, von denen ich immer schon wusste, dass ich sie mal haben will.
00:06:39
Speaker
Und ich wusste, wenn ich mal Kinder habe, möchte ich halt auch irgendwie die aufwachsen sehen und wirklich Zeit mit denen verbringen und so weiter.
00:06:45
Speaker
Und dann ist es mit...
00:06:47
Speaker
Stückvertrag hier, kurzer Dreh dort, kleines Engagement da und so.
00:06:51
Speaker
Wenn man nicht zu den Top-Notch 1% gehört, so wie jetzt auch du das beschreibst, dann ist es eigentlich eine Qual und man muss sich immer zerreißen und kriegt nichts mit.
00:07:04
Speaker
Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber ich als Sprecher bin jetzt sehr viel
00:07:09
Speaker
Ich kann sehr viel mehr da sein.
00:07:11
Speaker
Ich bin froh, dass ich da sehr involviert sein kann in die Kindererziehung und einfach physisch anwesend sein kann.
00:07:19
Speaker
Ja, also für mich ist das ein Abschnitt gewesen, den ich auch rückwirkend total genieße.
00:07:24
Speaker
Ich finde das toll, das gemacht zu haben.
00:07:25
Speaker
Ich habe das erleben dürfen.
00:07:27
Speaker
Wir haben auch mal wirklich vor Tausenden gespielt und so.
00:07:31
Speaker
Also da waren schon ein paar Highlights dabei, wo ich sage, geil, dass ich das erleben durfte, aber ich traue jetzt derzeit nicht hinterher.
00:07:37
Speaker
Und alles, was ich als Musiker gelernt und gemacht habe, hilft mir bis heute.
00:07:41
Speaker
Wir machen ja auch Musik, aber auch selbst wenn es um Sprache geht und so weiter, ist ja auch Rhythmus und auch Sprachmelodie und so irgendwie ja immer mit einem gewissen musikalischen Kontext versehen und die Musikalität hilft einem da ja auch im Alltag.
00:07:54
Speaker
Absolut, total, finde ich auch.
00:07:56
Speaker
Also die Phrasierung, die Rhythmik, die Timinggeschichten, alles was du auch gesagt hast, ist großartig.
00:08:03
Speaker
Also es ist...
00:08:05
Speaker
Wie hieß dir denn?
00:08:06
Speaker
Nur, dass es mal hier protokolliert ist.
00:08:08
Speaker
Die Band gibt es auch noch tatsächlich.
00:08:11
Speaker
Heißt Escape with Romeo und ist eine Band, die vor allen Dingen so im Gothic-Bereich bekannter ist.
00:08:18
Speaker
Nein, wirklich?
00:08:20
Speaker
Du weißt schon, dass ich mal ein kleiner Gothic war.
00:08:23
Speaker
Wirklich?
00:08:24
Speaker
Und dann kennst du uns nicht.
00:08:25
Speaker
Das ist ein Skandal.
00:08:26
Speaker
Nein, und ich bin... Es ist aber auch nicht richtig Gothic.
00:08:28
Speaker
Also wir haben schon immer, das wird ja vielleicht was sagen, am WGT gespielt, also beim Wave & Gothic Treffen in Leipzig.
00:08:34
Speaker
Wir haben auch mal Marilyn Manson zusammen gespielt.
00:08:37
Speaker
Echt?
00:08:37
Speaker
Ja, ja.
00:08:38
Speaker
Wow.
00:08:39
Speaker
Aber es ist nicht Gothic, dazu ist es eigentlich zu poppig.
00:08:43
Speaker
Es ist so ein bisschen, der Pischmode beeinflusst und solche Sachen auch.
00:08:48
Speaker
Ja, aber als doppelt Asche auf mein Haupt, weil ich, also ich komme ja aus Bayern ursprünglich.
00:08:54
Speaker
Ich meine, ich bin mit acht aus München weggezogen, aber auch nur nach Augsburg.
00:08:59
Speaker
wo man dich vielleicht schon mal gehört hätte haben können.
00:09:02
Speaker
Ja, weil die Band stammt aber aus Nordrhein-Westfalen.
00:09:04
Speaker
Ah, okay.
00:09:05
Speaker
Du bist gar kein Ur-Münchner.
00:09:07
Speaker
Nee, ich bin Ur-Münchner und auch Ur-Bayer.
00:09:10
Speaker
Aber der Produzent dieser Band war aus oder ist aus München.
00:09:15
Speaker
Und das ist mein Schwager.
00:09:16
Speaker
Und das ist auch der Schlagzeuger.
00:09:17
Speaker
Okay.
00:09:18
Speaker
Und der hat mich dann irgendwann gefragt, als der Bassist ausgeschieden ist, möchtest du bei uns Bass spielen?
00:09:24
Speaker
Okay, krass.
00:09:25
Speaker
So ist es.
00:09:26
Speaker
Ja, es ist als ein Geklüngel vom anderen Stern.
00:09:30
Speaker
Ja, es ist halt doch eine kleine Welt, die Kreative.
00:09:34
Speaker
So schaut es aus.
00:09:36
Speaker
Okay, aber das heißt, von dem bist du ins Musik-Equipment-Verkauf gegangen.
00:09:45
Speaker
Warst du da schon selbstständig oder hast du dich für eine Firma Vertrieb gemacht?
00:09:51
Speaker
Nein.
00:09:52
Speaker
Ich war im Prinzip Verkäufer, also im Laden.
00:09:55
Speaker
Im Laden, das war schon auch ein deutschlandweit angesehenes Ladengeschäft, wo halt Studioleute ihr Equipment gekauft haben.
00:10:04
Speaker
Die haben sich da PCs bauen lassen.
00:10:05
Speaker
Ich meine, wir reden von der Zeit, da gab es noch den Gigasampler und so Zeug.
00:10:08
Speaker
Das ist alles ewig lang her.
00:10:11
Speaker
Ich hatte Filmmusiker, viele auch als Kunden.
00:10:14
Speaker
Die haben dann so eine Batterie von zwölf PCs gebraucht, um ihr Orchester zu spielen und so seiner Zeit.
00:10:19
Speaker
Und so.
00:10:20
Speaker
Die habe ich quasi, da war ich halt quasi deren Ausstatter, also zum einen, also die kamen halt und haben gesagt, ich muss A, B, C machen und da habe ich gesagt, das funktioniert so und so und habe das vor Ort installiert und so und solche Geschichten, also Beratung und Verkauf im Prinzip, ja.
00:10:36
Speaker
Aber im Endeffekt Full Service.
00:10:38
Speaker
Also nicht hier ist ein, weiß ich nicht, was auch immer, viel Spaß damit, sondern du richtest es auch ein.
00:10:44
Speaker
Ich meine, so ein Mischpult ist, erklärt sich ja jetzt auch nicht gerade von selbst.
00:10:50
Speaker
Ist jetzt kein Plug and Play, weiß ich selber aus harter Erfahrung, nur mit meinem sehr bescheidenen Sprachaufnahme-Equipment hier, wie viel ich da geflucht habe.
00:11:02
Speaker
Ich verstehe es nicht.
00:11:03
Speaker
Es funktioniert nicht.
00:11:04
Speaker
Das müsste einfach funktionieren.
00:11:05
Speaker
Und dann warst du da und hast sozusagen gesagt, ruhig, Brauner, alles wird gut, ich mach dir das.
00:11:11
Speaker
Genau.
00:11:12
Speaker
Cool.
00:11:14
Speaker
Und wie kam es dann dazu, dass du dich davon abgewendet hast und dann zu M-Sound, damals mit Robert Miller, kennt man ja auch, gekommen bist oder gewechselt hast?
00:11:27
Speaker
Ja, der Robert hat mich im Prinzip, also ich habe ihn auch quasi, er war ein Kunde von mir,
00:11:32
Speaker
Und ich habe ihm damals geholfen, in der Kaiserstraße noch in München das Studio aufzubauen und zu supporten, wenn was nicht lief oder wenn er was gebraucht hat, Upgrades und so weiter.
00:11:43
Speaker
Und der hat dann mitbekommen, was ich für Musikproduktionen mache und dass ich ja damals auch schon ein Studio hatte, allerdings halt nicht jetzt im kommerziellen Sinne, aber schon auch ein professionelles Studio am Ende trotzdem und kannte auch Produktionen und so weiter.
00:11:59
Speaker
Und dann hatten wir uns ja auch irgendwie auch persönlich ganz gut kennengelernt und dann hat er irgendwann das befunden, dass man mich da brauchen könnte bei M-Sound und es hat sich dann auch sehr schnell und sehr gut etabliert dort, ja.

Gründung von Eleven Creative Audio und die Rolle von Audio im Branding

00:12:10
Speaker
Cool, okay.
00:12:12
Speaker
Sehr schön.
00:12:15
Speaker
Ja, das ist ja sehr toll.
00:12:16
Speaker
Wo sind wir jetzt zeitlich?
00:12:17
Speaker
Warte, du hast gesagt vor zehn Jahren.
00:12:19
Speaker
2010.
00:12:19
Speaker
Also 2010 bis 2020 war ich dann bei M-Sound.
00:12:23
Speaker
Zehn Jahre, ziemlich genau.
00:12:25
Speaker
Oder zehneinhalb.
00:12:26
Speaker
Und dann war es tatsächlich so, dass ein Kunde hier in München, ein sehr großer, eine Agentur, die haben dann quasi zwischen dem Matthias und mir, also mein Partner ist ja der Matthias, ich weiß nicht, ob ich es vorhin schon erwähnt hatte, hier bei Eleven,
00:12:42
Speaker
die haben quasi ein Blind Date zwischen uns organisiert.
00:12:47
Speaker
Denn die kennen hier alle Postproduktionsstudios in München.
00:12:50
Speaker
Und die haben gesagt, hey, wir haben einen feuchten Traum.
00:12:54
Speaker
Und zwar, dass ihr beide ein Studio habt.
00:12:57
Speaker
Weil da könnte man, das wäre doch geil, da hätte man Best of Both Worlds.
00:13:01
Speaker
Und das wäre doch eine tolle Sache.
00:13:03
Speaker
Und das müsste doch mit dem Teufel zugehen, wenn ihr zwei euch nicht versteht.
00:13:07
Speaker
wollt ihr euch nicht mal treffen und euch überlegen ob ihr eventuell Bock habt zusammen was zu machen das war tatsächlich die Geschichte und dann hatten wir ein Blind Date ich hatte jetzt keine Rose im Haar wir haben uns so erkannt aber und dann haben wir in einem langwierigen Prozess uns da inhaltlich technisch kundenmäßig abgestimmt und überlegt wie und was könnte man tun und wie könnte man die Firma aufbauen wo könnte man sie auch aufbauen
00:13:37
Speaker
Und wo könnte man Räume finden?
00:13:40
Speaker
Das war ein sehr großer Aufriss und hat auch entsprechend lang gedauert tatsächlich.
00:13:45
Speaker
Ja, und so ist es dann alles gelaufen, dass wir am Ende hier in der Nähe vom Ostbahnhof in München gelandet sind.
00:13:51
Speaker
Sehr cool.
00:13:53
Speaker
Sehr witzig.
00:13:54
Speaker
Aber das habe ich ja noch nie gehört, dass eine Agentur sagt, du und du, ihr müsst mal miteinander und dann ganz große Liebe.
00:14:04
Speaker
Was meintest du mit Best of Both Worlds?
00:14:06
Speaker
Ich kenne den Matthias auch ein bisschen, aber was bringt er an den Tisch?
00:14:10
Speaker
Was bringst du an den Tisch sozusagen?
00:14:12
Speaker
Also es gibt ja schon Schnittmengen, das ist klar.
00:14:14
Speaker
Also der Matthias ist ja schon auch aus dem Bereich Marken-Audio.
00:14:18
Speaker
Aber der war ja bei der Ari, hat auch wirklich Spielfilme gemischt, auch 5.1, auch Atmos.
00:14:25
Speaker
Da bin ich ja völlig unbewandert in dem Bereich und ist richtig aus der Filmpost.
00:14:31
Speaker
Abgesehen davon, dass er natürlich auch Trailer und solche Geschichten macht und viel Sendergeschichten macht.
00:14:38
Speaker
Und ich komme ja ein bisschen mehr aus dem Bereich Sprecher und Werbung und auch Vertonung und Sounddesign im Bereich Werbung.
00:14:46
Speaker
Und da gibt es aber natürlich eine große Schnittmenge am Ende.
00:14:50
Speaker
Aber es gibt, und es ging auch dem Kunden darum, dass sie finden, dass da zwei Leute zusammenkommen, die ein sehr gutes Markenverständnis haben.
00:14:57
Speaker
Das ist ja eigentlich am Ende die große Geschichte, dass wenn ein Kunde kommt und seine Marke über Audio etablieren will, dass man versteht, was will der, was braucht der,
00:15:06
Speaker
Und das war auch so ein bisschen das Thema, dass man quasi sagt, das sind zwei, das beginnt ja beim Sprecher-Casting und hört irgendwann beim Audiologo auf.
00:15:15
Speaker
Also man muss ja immer verstehen, wie muss die Marke oder möchte die Marke repräsentiert werden und da hat man eine große Schnittmenge gesehen und die gibt es auch definitiv.
00:15:24
Speaker
Cool, cool.
00:15:26
Speaker
Und hat es auch, ich nehme es mal an, weil wir sitzen jetzt hier und ihr habt dieses Studio sehr erfolgreich zusammen gegründet und führt es, hat es auch persönlich gleich gepasst oder habt ihr euch sozusagen ein bisschen erstmal die Hörner abstoßen müssen aneinander und schauen müssen, wessen Tanzbereich ist jetzt was und so und wie ist es da?
00:15:48
Speaker
Also wir sind in vielen Charakterzügen sehr, sehr unterschiedlich.
00:15:52
Speaker
Der Matthias ist eher ein bisschen ruhiger, manchmal ein bisschen introvertierter und ein bisschen besonnener auch im positiven Sinne.
00:15:58
Speaker
Ich, du kennst mich auch lange genug, ich bin immer der, der ein bisschen mehr Blödsinn im Kopf hat und ein bisschen mehr Quatsch macht.
00:16:05
Speaker
Das ist die eine Seite, aber was grundsätzlich Haltung und was die grundsätzliche Einstellung zum Beruf angeht und was auch die Einstellung gegenüber Kunden angeht und überhaupt die Sichtweise, da ist die Schnittmenge natürlich gewaltig und das ist ja auch das, was der Kunde betrifft.
00:16:26
Speaker
seiner Zeit da gesehen hat.
00:16:28
Speaker
Und deshalb ist es aber eigentlich total geil, wir feiern das total, dass wir doch irgendwie so unterschiedlich sind als Typen von dem ersten Auftreten.
00:16:37
Speaker
Aber das ändert an unserer ganz wirklich tiefen Verbundenheit mittlerweile gar nichts, weil darauf kommt es nicht an, dass wir da grundsätzlich anders sind, sondern wichtig ist Einstellung, Haltung, das ist es.
00:16:50
Speaker
Und der moralische Kompass ist völlig identisch, muss man sagen.
00:16:53
Speaker
Und das ist das Wichtige und das ist auch
00:16:56
Speaker
Ja, das glaube ich gern.
00:16:58
Speaker
Und auch einfach das Level an Professionalität oder das Selbstverständnis mit der Gewissenhaftigkeit oder mit der Energie, mit der man dann an sowas rangeht, egal was es jetzt ist.
00:17:11
Speaker
Ich finde es total spannend, wie viel mehr da eigentlich noch dazugehört zum Branding, zum Marken-Audio, was du jetzt gerade so ein bisschen angerissen hast, weil am Ende des Tages jetzt aus
00:17:24
Speaker
Aus meiner naiven Sicht ist es, ja, du brauchst natürlich irgendwie Musik, ein Sounddesign und jemanden, der dir die Botschaft spricht und dann muss es am Ende gut klingen.
00:17:39
Speaker
Aber ich glaube, oder so fühlt es sich an, da steckt schon viel mehr Systemik dahinter oder viel mehr Elemente, die jetzt vielleicht für den Konsumenten, die Konsumentinnen gar nicht so im Bewusstsein oder gar nicht so in der ersten Reihe sind, die aber total wichtig sind, wenn sie fehlen.
00:18:02
Speaker
Stimmt das oder wie geht es dir da?
00:18:05
Speaker
Absolut.
00:18:05
Speaker
Also Audio wird nach wie vor, das ist auch sehr ärgerlich, auf der anderen Seite auch eine große Chance für viele Marken und Firmen, wird sehr, sehr unterschätzt.
00:18:15
Speaker
Und im Grunde genommen kennst du aber vielleicht von deinen Sprachaufnahmen auch diese Liebe zum Detail, diese Akribie.
00:18:21
Speaker
Und dann wirst du auch festgestellt haben, dass kleinste Nuancen in der Sprache was ganz anderes beim Rezipienten unter Umständen auslösen können.
00:18:30
Speaker
Und das ist im Audio im Allgemeinen so.
00:18:33
Speaker
Du kannst durch Audio unglaublich viel zerstören, aber auch unglaublich viel richtig machen.
00:18:38
Speaker
Und es gibt wirklich, wir beschäftigen uns da sehr ausgiebig damit, es gibt eine ganze Menge an...
00:18:44
Speaker
an Studien und so weiter, die belegen, wie unglaublich subtil, aber trotzdem wie unglaublich wichtig Audio ist.
00:18:52
Speaker
Und es fängt schon an bei, du hast, was weiß ich, einen Imagefilm und da ist der CEO von einer großen Firma und erzählt was.
00:19:00
Speaker
Und da werden also wirklich Studien gemacht, wo festgestellt wird,
00:19:04
Speaker
dass dort ein schlechter Ton mit demselben Inhalt diesen Menschen in einer Umfrage als weniger seriös und sogar intelligent wahrgenommen werden.
00:19:15
Speaker
Das ist so, als wenn der Ton optimiert ist, wenn es gut klingt und so weiter.
00:19:19
Speaker
Das hat wirklich eine massive Auswirkung.
00:19:21
Speaker
Und dann brauchen wir auch am Ende nicht mehr darüber diskutieren, was am Ende ein Audiologo zu bedeuten hat, die richtige Musik und so weiter.
00:19:28
Speaker
Das sind alles Dinge, die massiven Einfluss haben auf die Wertigkeit von einem Produkt oder einer Firma.
00:19:37
Speaker
Definitiv.
00:19:38
Speaker
Ja, also das kann ich definitiv unterschreiben.
00:19:39
Speaker
Ich hätte jetzt auch ganz klar aus der Hüfte geschossen gesagt, natürlich ist der Wiedererkennungswert unfassbar wichtig, aber du sprichst da von ganz anderen, eigentlich von wirklich psychologischen Effekten oder von...
00:19:52
Speaker
eben subjektiven Wahrnehmungseffekten, die gar nichts mit dem Ton per se zu tun haben, sondern mit dem Charakter des Menschen oder mit der Kompetenz des Menschen.
00:20:05
Speaker
Das finde ich sehr spannend.
00:20:06
Speaker
Also es ist tatsächlich so...
00:20:09
Speaker
dass diese Studien so angelegt sind auch, dass es da gar nicht vorrangig um Audio geht, sondern es geht denen, die die Studie erstellen, um Audio, aber das Testimonial weiß gar nicht, dass es darum geht.
00:20:23
Speaker
Der sagt einfach nur...
00:20:25
Speaker
Das ist ein Profi und das nicht.
00:20:28
Speaker
Der sagt aber nicht, weil das klingt nicht gut und das schon.
00:20:32
Speaker
Das ist nur die Schlussfolgerung, weil das nämlich der einzige Unterschied ist.
00:20:35
Speaker
Das ist das Verrückte daran.
00:20:36
Speaker
Die machen quasi da den Unterschied.
00:20:38
Speaker
Die sagen aber nicht, achte mal auf den Ton, wie klingt es und so weiter.
00:20:42
Speaker
Und schau mal, was für dich besser klingt.
00:20:45
Speaker
Das wäre ja simpel.
00:20:46
Speaker
So ist es aber nicht.
00:20:47
Speaker
So ist es nicht.
00:20:47
Speaker
Sondern es ist einfach so, es gibt bestimmte...
00:20:51
Speaker
an denen ermessen wird, wie wirkt das Video auf dich?
00:20:55
Speaker
Ist es professionell?
00:20:57
Speaker
Selbst das Bild ist völlig identisch und die sagen, das Bild ist schlechter.
00:21:02
Speaker
Echt?
00:21:02
Speaker
Unter Umständen.
00:21:03
Speaker
Die sagen, ja, das ist schlecht gedreht, weil der Ton völlig verhallt ist oder irgend sowas.
00:21:07
Speaker
Ja, das ist echt verrückt.
00:21:08
Speaker
Und deshalb ist Audio so wichtig.
00:21:11
Speaker
Das ist ja auch, sag ich jetzt mal, ähm,
00:21:17
Speaker
Ja, im Grunde, eigentlich ist es ja banal.
00:21:20
Speaker
Also klar, ich sitze jetzt hier als Audio-Mensch, klar ist das wahnsinnig wichtig.
00:21:24
Speaker
Aber es ist natürlich trotzdem spannend, dass es da wirklich kredibile und kuratierte

Social Media Strategien und Kundenbeziehungen in der Audioproduktion

00:21:30
Speaker
Studien dazu gibt, dass das ganz massiv ist.
00:21:32
Speaker
Ja eben, das ist ja jetzt nicht die University of Daniel R., die das jetzt irgendwie behauptet hat, sondern das sind ja beforschte und belegte und seriöse Studien, die da durchgeführt werden, sicher...
00:21:46
Speaker
auch nicht zuletzt aus wirtschaftlichen Interessen, oder?
00:21:51
Speaker
Weil du willst ja dein Produkt oder deine Marke, dein was auch immer.
00:21:54
Speaker
Du bist vielleicht auch einfach nur dich selbst, wenn du das Produkt bist.
00:22:00
Speaker
Keiner hat ja Bock, irgendwie Team Fiverr zu sein oder so.
00:22:03
Speaker
Alle wollen ja Premium sein und wertig und qualitativ und Vertrauen erwecken und Sicherheit oder was auch immer.
00:22:12
Speaker
nicht shady, keine Ahnung.
00:22:14
Speaker
Und tatsächlich, jetzt wo du drüber gesprochen hast, habe ich ein bisschen sinniert und habe mich an so größere Gruppen, Zoom-Calls erinnert, wo Leute wie ich manchmal mit Kanonen auf Spatzen schießen, hier mit diesem Setup dann rein starten.
00:22:34
Speaker
Und andere Leute mit so einer gerateligen, weiß ich nicht, 640x480 Pixel Kamera irgendwie.
00:22:42
Speaker
Und die nehme ich auch gar nicht so sehr wahr.
00:22:46
Speaker
Und wenn dann der Ton auch noch kacke ist, weil das das Laptop-Mikro ist, was so quirt und was so blechern ist, als würdest du irgendwie in einer metallenen Kloschüssel sitzen, dann höre ich dem auch einfach nicht gerne zu.
00:22:58
Speaker
Und ich habe es nicht beforscht.
00:23:00
Speaker
Ich habe einfach nur ein subjektives Empfinden von...
00:23:03
Speaker
Na, lass mich.
00:23:06
Speaker
Es ist viel.
00:23:07
Speaker
Das Schlimme ist, was heißt das Schlimme, aber du wirst auch dem Inhalt dessen, was der von sich gibt, weniger Bedeutung geben, weil der von dir, ohne dass du das bewusst machst oder gerne machst, in die Schublade, den nehme ich nicht so ernst, geschoben wird.
00:23:26
Speaker
Weil so...
00:23:27
Speaker
Und dann hast du in so einem Call auch noch den Vergleich.
00:23:30
Speaker
Dann hast du quasi ja den, der das super macht und den, der dann nur irgendwie aus dem Off kommt, völlig verhallt und eben dadurch auch den Eindruck erweckt, als würde er es vielleicht nicht so ganz ernst nehmen, wie auch immer.
00:23:41
Speaker
Also das ist natürlich jetzt sehr extrem, aber das ist genau auch der Hintergrund.
00:23:44
Speaker
Das ist sehr spannend.
00:23:45
Speaker
Ja, finde ich auch total spannend.
00:23:48
Speaker
Ich finde auch, es lohnt sich, einfach an den richtigen Stellen zu investieren.
00:23:53
Speaker
Und Audio ist definitiv die richtige Stelle.
00:23:56
Speaker
Also...
00:23:59
Speaker
Was soll ich anders sagen?
00:24:00
Speaker
Ja, das hast du jetzt gesagt, Patrick, ich weiß auch nicht.
00:24:03
Speaker
Was hat er denn plötzlich?
00:24:04
Speaker
Was redet er denn?
00:24:07
Speaker
Das schneiden wir auch raus.
00:24:10
Speaker
Aber ja, tatsächlich fällt mir auch ein, ich finde, ihr macht da auch, also ich beobachte euch ja schon länger auf diesen Social Media Plattformen, von denen alle sprechen.
00:24:22
Speaker
Und mir fällt auf, dass ihr, also ich mag euer Social Media Game sehr.
00:24:25
Speaker
Ich finde es nämlich,
00:24:27
Speaker
nicht nur lustig und kurzweilig, sondern wirklich auch informativ und nicht so anbiedernd.
00:24:36
Speaker
Also nicht so dieses, hey, guck mal hier, ich muss auch stattfinden.
00:24:39
Speaker
Oder so völlig belanglose, ja, das ist ein Käsesandwich, damit ich was gepostet habe.
00:24:45
Speaker
Wie viel Aufwand steckt denn ihr da rein?
00:24:47
Speaker
Weil das ist schon auch immer echt
00:24:50
Speaker
hochwertig produziert, zu Ende gedacht, mit einem Plan, mit einem Konzept, mit einem Schnitt, mit einem guten Bild auch, was ja auch unerlässlich ist am Ende des Tages.
00:25:04
Speaker
Ja, also prinzipiell ist es natürlich eine Marketingmaßnahme, die wir vornehmen am langen Ende, weil klar, die ganze Branche, alle Branchen stecken irgendwie in einer gewissen Krise und man muss auch sich ein bisschen abheben von der Konkurrenz.
00:25:21
Speaker
Und was wir im Großen und Ganzen da gerne teilen möchten, sind im Prinzip zwei beziehungsweise drei verschiedene Dinge.
00:25:33
Speaker
allem voran ist natürlich, dass wir ein bisschen Vertrauen aufbauen können, auch zu Direktkunden, die sehen, die kennen sich aus, die wissen, was sie tun, die befassen sich mit dem Thema und eventuell kann ich die mal konsultieren, wenn ich Problem A, B oder C habe.
00:25:49
Speaker
Das ist wichtig.
00:25:50
Speaker
Genauso wichtig ist es aber auch ein bisschen die Spirits bei uns in der Arbeit und vom Studio rüber zu bringen, um auch ein kreatives Feld, in dem wir arbeiten, um auch zu verstehen, wir sind keine Beamten oder Apotheker, sondern am Ende sind wir halt auch kreative Köpfe.
00:26:06
Speaker
Die bei aller Ernsthaftigkeit und Seriosität, mit der sie es betreiben, auch wirklich Spaß und Freude an dem Ganzen haben.
00:26:12
Speaker
Und das ist ja eine Grundvoraussetzung, sonst hätte ich ja gleich Bürohengst werden können.
00:26:17
Speaker
Also insofern ist es uns auch wichtig, das auch ein bisschen nach draußen zu erzählen im Endeffekt.
00:26:26
Speaker
Das ist ja im Prinzip...
00:26:27
Speaker
wenn man so will, eine digitale Visitenkarte und so ein bisschen muss man es am Ende verstehen und das ist auch der Grund für das Ganze.
00:26:38
Speaker
Zu deiner ursprünglichen Frage, wie viel Zeit stecken wir da rein?
00:26:41
Speaker
Am Anfang relativ viel.
00:26:43
Speaker
Inzwischen haben wir so Mechanismen entwickelt, die ganz gut funktionieren.
00:26:47
Speaker
Wir haben uns mit CapCut befasst.
00:26:50
Speaker
Wir haben uns mit einem Setup befasst, mit dem wir schnell reagieren können, wenn wir mal Bock haben, was zu machen.
00:26:55
Speaker
Wir haben aber auch die Möglichkeit oder wir haben auch die Unterstützung von der Agentur, die wir dafür bezahlen, dass sie uns ein bisschen hilft und die
00:27:06
Speaker
uns auch dabei hilft, welchen Content schaffen wir wohin.
00:27:10
Speaker
Und man muss halt einfach sagen, bei TikTok kann man eher mal was aus der Hüfte schießen, wohingegen bei Instagram und insbesondere dann am Ende bei LinkedIn das Ganze schon ein bisschen mehr Fundament haben muss.
00:27:20
Speaker
Und ja, aber unser Ziel, und das haben wir bisher geschafft, ist jeden Tag ein Post.
00:27:26
Speaker
Wow, wirklich jeden Tag ein Post.
00:27:30
Speaker
Und das auch nicht immer nur auf einer Plattform.
00:27:32
Speaker
Ich wollte gerade fragen, weil ich bin nicht auf TikTok, deswegen kann ich dazu nichts sagen.
00:27:38
Speaker
Und so wie du es beschrieben hast, könnte ich mir vorstellen, okay, jeden Tag ein TikTok-Real mal irgendwie schnell aus der Hüfte geschossen, aber jeden Tag ein LinkedIn-Post von der Qualität und von der...
00:27:51
Speaker
Vorbereitungszeit und sicher auch Postproduktionszeit sozusagen, das stelle ich mir wirklich wie ein Fulltime-Job vor.
00:27:57
Speaker
Also das ist so, bei LinkedIn haben wir nicht jeden Tag einen, sondern einen Schnitt drei pro Woche und du hast aber recht, das ist echt heavy.
00:28:06
Speaker
Das macht der Matthias, deshalb müsste man den jetzt fragen, aber ich bewundere das jedes Mal wieder, wenn ich sehe, denke ich mir Wahnsinn, der steckt da so viel Liebe rein und wirklich auch sehr, sehr viel Herzblut und
00:28:18
Speaker
Ja, das ist am Ende natürlich einfacher, ein TikTok-Video schnell hinzuzimmern.
00:28:23
Speaker
Wobei auch das am Ende nicht so simpel ist, wie es manchmal ausschaut, weil es für uns schon wichtig ist.
00:28:30
Speaker
Also unser Credo ist immer, wir möchten eigentlich dem Rezipienten schon einen Mehrwert schaffen.
00:28:36
Speaker
Also wollen irgendwie im besten Fall auch mal einen guten Tipp geben zum Beispiel oder zumindest subtil irgendwie erklären.
00:28:43
Speaker
Guck mal, also jetzt auch das Thema, wie...
00:28:46
Speaker
hochwertig oder was macht hochwertiges audio aus ja selbst schon in der videokonferenz ist ja zum beispiel ein thema und diese sachen sind ja eine gewisse die haben einen gewissen gegenwert für den der das anguckt und das sollte eigentlich schon also klar machen wir auch mal quatsch aber das ist relativ selten was ich es genau anschauen eigentlich steckt schon immer dahinter dass man ein bisschen was erzählt wo der zuseher oder hörer auch was davon hat
00:29:12
Speaker
Ja, und ich finde, also es ist nur meine küchenpsychologische, meine fünf Cent dazu oder zwei, dass es so wichtig, wichtiger denn je ist heutzutage, dass man den Menschen hinter einer Firma kennenlernt und ein Gefühl zu dem entwickelt.
00:29:28
Speaker
Was hat der für einen Humor?
00:29:29
Speaker
Was hat der für ein Wertesystem?
00:29:31
Speaker
Habe ich...
00:29:34
Speaker
habe ich Bock, da meinen Nachmittag zu verbringen?
00:29:37
Speaker
Oder habe ich das Gefühl, ich muss mich vielleicht, wenn ich, keine Ahnung, ein loses Mundwerk habe, da zusammenreißen, weil der versteht den Spaß nicht oder so.
00:29:45
Speaker
Das ist ja mehr denn je in einer, ja, die goldenen Zwanziger sind vorbei, kann man schon so sagen, in einer Welt, wo wir alle um
00:29:57
Speaker
um Jobs kämpfen, wo die Konkurrenz groß ist, wo die Kreativbranche tendenziell eher
00:30:06
Speaker
überbesetzt ist, ist das, glaube ich, essentiell.
00:30:10
Speaker
Oder so fühlt es sich, das ist meine Erfahrung, wenn Leute zu mir kommen und sagen, es fühlt sich schon so an, als würden wir uns ein bisschen kennen, weil du präsent bist und weil wir schon wissen, wie du tickst so ein bisschen.
00:30:23
Speaker
Hast du die Erfahrung auch gemacht?
00:30:25
Speaker
Definitiv.
00:30:26
Speaker
Also das ist ja auch...
00:30:29
Speaker
Also im Grunde genommen ist ja das, was wir tun, eine sehr vielschichtige Geschichte und natürlich ist die eine Schicht Audio aufnehmen, produzieren, Töne erzeugen, Sprecher aufnehmen, was auch immer.
00:30:42
Speaker
Aber was natürlich auch noch eine ganz, ganz große Rolle spielt, weil es eben ein kreativer Beruf ist.
00:30:48
Speaker
Dass man eine Connection hat zu den Kunden, auch zum Sprecher, auch aus dem Sprecher, das wirst du vielleicht selber kennen, hole ich im Zweifel dann, wenn ich gut mit dem kann und wenn man auf einer Wellenlänge ist, mehr raus, als wenn man sich irgendwie nicht grün ist, aus welchem Grund auch immer.
00:31:05
Speaker
Wichtig ist, dass man eben bei der kreativen Leistung nicht ausblenden darf, dass eben die Connection zwischen Menschen halt ganz entscheidend ist und deshalb ist es uns auch wichtig, das auch ein bisschen zu transportieren über Social Media, dass man auch versteht, das sind auch kreative Köpfe und wie ich vorhin gesagt habe, keine Bankangestellten und das ist wichtig und
00:31:26
Speaker
Und wie du sagst, die Haltung, die dahinter steckt, ist wichtig.
00:31:30
Speaker
Und dann hat man schon so das erste Gefühl, die reiten so ein bisschen auf meiner Welle.
00:31:37
Speaker
Entschuldigung.
00:31:41
Speaker
Die reiten so ein bisschen auf, Punkt.
00:31:43
Speaker
Ich weiß nicht, wie man... Die reiten so ein bisschen.
00:31:45
Speaker
Die reiten so ein bisschen auf.
00:31:48
Speaker
Im Kreis.
00:31:49
Speaker
Die reiten so ein bisschen auf.
00:31:49
Speaker
Punkt.
00:31:50
Speaker
Genau.
00:31:50
Speaker
Kein Problem.
00:31:50
Speaker
Ja, genau.
00:31:54
Speaker
Nee, aber dann weiß man, man ist auf einer Wellenlänge, sagen wir es mal so.
00:31:57
Speaker
Und das ist eben das Schöne, dass man da sozusagen schon, ja, es geht da am Ende um Aufbau von Vertrauen.
00:32:05
Speaker
Und das hat natürlich damit am Ende zu tun.
00:32:08
Speaker
Und man darf auch nicht vergessen, dass wir natürlich im Ton
00:32:13
Speaker
meistens das letzte Glied in der Kette sind.
00:32:15
Speaker
Das heißt, wir haben mit Menschen zu tun.
00:32:18
Speaker
Wir nehmen jetzt mal einen banalen Imagefilm, der vor drei Monaten von einem Team entwickelt wurde, wo vielleicht ein Kunde dahinter steckt, der das erste Mal sowas macht.
00:32:28
Speaker
Wo ein Kunde auch für seine Verhältnisse viel Geld in die Hand genommen hat und wo man wahrscheinlich 20 Feedback-Runden schon beim Bild gedreht hat, im Schnitt und so weiter.
00:32:36
Speaker
Und jetzt kommt am Schluss einer, man stelle sich das vor, der das in irgendeiner Form nicht ernst nimmt oder der sagt, ja jetzt machen wir halt schnell eine Aufnahme, machen wir das schnell und tralala.
00:32:46
Speaker
Das heißt, man muss schon auch verstehen, dass man als letztes Glied der Kette,
00:32:52
Speaker
auch die Verantwortung hat, mit derselben Inbrunst und derselben Leidenschaft an solche Projekte ranzugehen, weil man wissen muss, ja, das haben die aber nicht gestern angefangen, sondern die haben da, da ist ein ganz langer Prozess schon gewesen und an dessen Ende muss ich mit derselben Ernsthaftigkeit und Akribie rangehen.
00:33:11
Speaker
Also das ist ganz, ganz wichtig.
00:33:12
Speaker
Ja, das ist tatsächlich so, so fühlt es sich für mich auch immer wieder an, weil ich mich sozusagen nochmal als Wurmfortsatz des letzten Gliedes, wenn wir jetzt in deiner Analogie bleiben, dass wenn das Projekt eine Sprecherin erfordert, seid ihr sozusagen für Sounddesign, Audio-Post und so weiter.
00:33:35
Speaker
Und dann ruft ihr ja überhaupt erst mich noch an für die
00:33:40
Speaker
ja, für eine total, am Ende finde ich, total wichtige Ebene, nämlich um die Botschaft zu verbalisieren und zu transportieren.
00:33:48
Speaker
Aber im Verhältnis zur Produktionszeit und zum ganzen Prozess, wie du gerade beschrieben hast, ist es halt irgendwie eins vor zwölf auf dieser Uhr.
00:33:59
Speaker
Und das Allermeiste ist schon...
00:34:02
Speaker
Und ganz viel.
00:34:04
Speaker
Ich tue mir dann auch manchmal schwer, mit diesem um fünf vor zwölf dann noch irgendwie kreativen Input zu geben, der mir während der Aufnahme einfällt.
00:34:15
Speaker
Kann man das nicht anders sagen?
00:34:16
Speaker
Das kann man doch so.
00:34:17
Speaker
Oder wenn man das da irgendwie, das vielleicht weglässt oder so.
00:34:19
Speaker
Was ist denn da deine Erfahrung?
00:34:21
Speaker
Sollte ich das lassen?
00:34:22
Speaker
Oder...
00:34:24
Speaker
Kann man das bringen?
00:34:25
Speaker
Ja, das kann man schon bringen, aber du hast natürlich recht, dass es unter Umständen ein sensibles Thema sein könnte.
00:34:33
Speaker
Also ich kann sagen, dass man manchmal wirklich in Sprachaufnahmen auch für große Brands wirklich auf wundersame Weise auf Unverständnis stößt, wenn man plötzlich denen erklärt, Leute,
00:34:50
Speaker
Sollen wir das denn so oder so betonen?
00:34:52
Speaker
Ja, warum?
00:34:53
Speaker
Ja, weil das so betont, was ganz anderes betont wird, dann ist es ganz was anderes wie das.
00:34:58
Speaker
Das setzt die Bedeutung in einen völlig anderen Kontext.
00:35:03
Speaker
Wie meinst du das?
00:35:05
Speaker
Sondern sagst du halt, ja, pass mal auf, so und so.

Herausforderungen und Nuancen der Audioproduktion

00:35:11
Speaker
klassiker airwaves durchatmen durch starten airwaves in dieser sprachaufnahme wurde ich vom kunden und auch der sprecher gefragt mensch das wäre doch nie warte mal also eigentlich ist die die durchatmen durch starten und
00:35:30
Speaker
Das hat der Sprecher verweigert, weil er gesagt hat, ne Leute, also ohne Spaß, durch Atmen bekomme ich Luft.
00:35:37
Speaker
Aber das Wort heißt nicht durch Atmen, das heißt durch Atmen.
00:35:41
Speaker
Das ist so ein Klassiker, wo man merkt, oh guck mal, da war sowas von verkopft.
00:35:46
Speaker
Ein Durchatmen, Durchstarten, Airwaves.
00:35:51
Speaker
Leute, also durch Atmen und Starten.
00:35:54
Speaker
bekomme ich Airwaves.
00:35:55
Speaker
Versteht ihr?
00:35:56
Speaker
Das war wirklich krass.
00:35:57
Speaker
Da sitzen ganz viele Kreative und dann fällt der Groschen in der Sprachaufnahme.
00:36:02
Speaker
Ja okay, das macht ja überhaupt keinen Sinn.
00:36:04
Speaker
Das ist einfach ein blinder Fleck gewesen.
00:36:05
Speaker
Auf dem Papier sah es gut aus, der Page hat es funktioniert.
00:36:10
Speaker
Und dann, ja, ja, ja, krass, das kannte ich nicht, aber es ist total ein Bezeichnendes.
00:36:13
Speaker
Ja gut, ich schaue schon ein bisschen her, sonst hätte ich das auch nicht erzählt, weil ich möchte natürlich keine Kunden bissen und ich könnte jetzt auch nicht mal mehr sagen, ob es der Kunde, also der eigentliche Endkunde war von Airwaves oder die Werbeagentur.
00:36:26
Speaker
Das spielt auch gar keine Rolle.
00:36:27
Speaker
Wichtig ist nur, dass man sozusagen, weil du sagst, du bist um eins vor zwölf das letzte Glied in der Kette,
00:36:34
Speaker
Aber du hast noch das volle Potenzial im Ton und auch als Sprecher das ganze Ding völlig in die Hölle zu reißen.
00:36:42
Speaker
An die Wand zu fahren.
00:36:44
Speaker
An die Wand zu fahren oder auch umgekehrt übrigens.
00:36:47
Speaker
Wir haben auch Anfragen, wir hatten es jetzt gerade wieder.
00:36:50
Speaker
Ja, wir haben einen Spot und da ist sehr, sehr viel mit Stock-Footage gemacht worden im Bild.
00:36:55
Speaker
Und wir müssen da über den Ton die Wertigkeit reinbringen.
00:37:00
Speaker
Also mit einem Top-Sprecher, mit geilem Audio, mit Sounddesign.
00:37:04
Speaker
Das kostet uns immer noch einen Bruchteil dessen, als hätten wir echt gedreht.
00:37:08
Speaker
Aber so können wir das ganze Ding insgesamt schon viel positiver flaggen.
00:37:13
Speaker
Und das ist uns dann auch gelungen.
00:37:14
Speaker
Und daran sieht man, die haben das verstanden.
00:37:16
Speaker
Aber das ist natürlich nicht oft so.
00:37:18
Speaker
Und wenn du dann in so Sprachaufnahmen genau solche Sachen hast, wo du sagst, ja Mensch, eine gute Frage...
00:37:24
Speaker
Also das geht so weit, da darf ich jetzt den Namen nicht sagen, weil das nicht so lange her ist, aber das geht so weit, dass ich gesagt habe, Leute, ich habe eure alten Spots angeschaut und der Firmenname, der wird einmal so und einmal so ausgesprochen.
00:37:38
Speaker
Wie heißt ihr eigentlich?
00:37:40
Speaker
Oha.
00:37:43
Speaker
Wurde ich betreten angeschaut.
00:37:45
Speaker
Dann, ja, aber wie meinst du das?
00:37:46
Speaker
Sag ich, ich spiele es euch mal vor.
00:37:47
Speaker
Ich habe hier einen Spot und hier einen Spot.
00:37:50
Speaker
Und ich frage mich, das ist ja ganz unterschiedlich.
00:37:52
Speaker
Wie spricht man denn eure Brand aus?
00:37:55
Speaker
Also selbst sowas kommt vor im Extremfall.
00:37:58
Speaker
Und das ist krass.
00:37:58
Speaker
Also wenn du dann überlegst, wenn du jetzt nicht aufpasst, kann es sein, dass du hier jemanden rausschickst und die Brand wurde nicht richtig ausgesprochen.
00:38:07
Speaker
Das ist schon verrückt oder richtig betont.
00:38:08
Speaker
Ja.
00:38:08
Speaker
Ja, das wäre total schaden.
00:38:11
Speaker
Allein, weil dann so viel Geld schon in die Produktion geflossen ist und wenn es eine Werbung ist, mindestens noch mal so viel Geld in die Schaltung fließen wird.
00:38:21
Speaker
Ja, ja, mehr.
00:38:24
Speaker
Und dieses essentielle Detail nicht geklärt zu haben oder nicht definiert oder wie auch immer nicht bedacht zu haben, ist eigentlich, aber ja, es ist so den Wald vor lauter Bäumen.
00:38:37
Speaker
Genau das wollte ich gerade sagen und das ist ja eigentlich auch das Schöne an unserer Arbeit und auch das Schöne an einem Sprecherjob, dass du natürlich, wir nennen es die Gunst des ersten Hörens, das heißt, du hast also mit Leuten zu tun, die seit drei Monaten nichts anderes machen, als das zu bearbeiten, jedes Frame.
00:38:59
Speaker
Und dann kommen Leute wie wir, also wir machen die Aufnahme, dann kommt der Patrick Messe und dann machen wir das.
00:39:07
Speaker
Du bist der einzige Sprecher, das es gibt.
00:39:10
Speaker
Für alle Sprachen, was viele ja gar nicht wissen.
00:39:12
Speaker
Auch Serbo-Kroatisch rückwärts ist für dich ein Kinderspiel.
00:39:16
Speaker
Und dann kommt es eben zu dieser Gunst auch des ersten Sehens und zur Gunst des ersten Hörens.
00:39:22
Speaker
Ich habe schon Sachen erlebt, also wirklich auch wirklich eine riesige Brand, wo ich in einem Spot gesagt habe, hey,
00:39:31
Speaker
Da ist so eine totale und dann habe ich irgendwann gesagt, hey, kann es sein, dass da unten zwei Statisten rauslaufen aus dem Bild?
00:39:38
Speaker
Nein.
00:39:39
Speaker
Doch.
00:39:41
Speaker
Solche Sachen, das gibt es.
00:39:43
Speaker
Und das ist einfach, weil du halt, das ist auch gar nicht schlimm, das würde mir auch nicht anders gehen, ich will mich gar nicht erhöhen.
00:39:48
Speaker
Das ist so.
00:39:49
Speaker
Du siehst den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr und deshalb ist es schön.
00:39:52
Speaker
Die Gunst des ersten Hörens, das hast du, oder ersten Sehens.
00:39:55
Speaker
Und deshalb ist es eigentlich schon gut, wenn der Kunde...
00:39:59
Speaker
Wer auch immer das ist, Filmproduktion, Werbeproduktion, Direktkunde, auch ein bisschen Vertrauen hat auf das, was da so als erstes kommt, aus der Hüfte.
00:40:09
Speaker
Und das ist ja auch nicht selten, gerade bei Sprechern, wenn es irgendwie ein Gag oder so sein soll oder wenn es ein witziger Spot sein soll, der sagt, ich verstehe das nicht.
00:40:18
Speaker
Da müssen eigentlich alle Alarmglocken angehen.
00:40:21
Speaker
Ich bin ja auch Konsument.
00:40:40
Speaker
Manchmal kann man es ja auch über die Sprache retten, aber ich habe das schon manchmal, dass es dann heißt, wenn ich das aber so und so spreche, glaube ich, versteht man gar nicht, was da der Gag dran sein soll.
00:40:48
Speaker
Ja, das hatte ich tatsächlich auch schon.
00:40:50
Speaker
Ich versuche es immer so konstruktiv wie möglich zu lösen.
00:40:54
Speaker
Also nie einfach nur sagen, das ist scheiße, was ich da gerade sehe oder höre, sondern...
00:41:01
Speaker
Was ist, wenn wir das vielleicht so oder so?
00:41:04
Speaker
Glaubt ihr, wird das dann vielleicht besser?
00:41:07
Speaker
Wird das dann vielleicht klarer?
00:41:09
Speaker
Die Ponte, die Ramp zur Ponte, wie auch immer deutlicher oder so?
00:41:16
Speaker
Und wenn ich dann nicht habe, dann halte ich die Klappe, weil dann ist es nicht mein Zuständigkeitsbereich.
00:41:21
Speaker
Und am Ende des Tages bin ich ja...
00:41:25
Speaker
in erster Linie mal ein kreativer Dienstleister.
00:41:28
Speaker
Ich finde das spannend, was du sagst.
00:41:29
Speaker
Es erinnert mich sehr stark an eine kreative Unternehmensberatung.
00:41:37
Speaker
Kannst du damit was anfangen, wenn ich dich jetzt kreativen Unternehmensberater nenne?
00:41:41
Speaker
Also ich finde es ein bisschen sehr überhöchend vielleicht.
00:41:43
Speaker
Ja, natürlich.
00:41:44
Speaker
Aber sind wir nicht alle ein bisschen Berater?
00:41:47
Speaker
Ja, naja.
00:41:48
Speaker
Ich sage mal so, wir maßen uns schon an und wir werden auch für solche Sachen angefragt, konzeptionell auch zu beraten und konzeptionell bei bestimmten Entwicklungen dabei zu sein.
00:42:01
Speaker
Und wir haben natürlich über die vielen, vielen Jahre, die der Matthias und ich das machen und über unsere Erfahrungen in dem Bereich,
00:42:07
Speaker
Natürlich auch jenseits des berühmten Tellerrandes Möglichkeiten, Dinge zu beurteilen und auch mit Kunden zu besprechen und auch im Zweifel mal, wenn wir die gut kennen, zu hinterfragen und zu sagen, aber seid ihr sicher, dass das eine geile Idee ist, weil irgendwie…
00:42:23
Speaker
habe ich das Gefühl, das wird falsch verstanden zum Beispiel.
00:42:27
Speaker
Oder das transportiert eigentlich die berühmten Key-Values nicht von dem Unternehmen ausgründen, ABC und so weiter.
00:42:35
Speaker
Klar geht es dann meistens im Bereich Audio darum.
00:42:38
Speaker
Und es geht aber natürlich auch in der Sprachaufnahme darum, wenn der Sprecher anfängt,
00:42:44
Speaker
etwas sehr ironisch zu machen und man dann sagt Leute ich habe so ein bisschen das Gefühl wir verlieren da wenn wir das machen ein bisschen ja es soll witzig sein aber wir haben so ein bisschen Glaubwürdigkeit die wir vielleicht aufgeben dadurch als Beispiel und natürlich massiv mit Musik ob wir die jetzt selber machen oder ob wir die für den Kunden recherchieren und entsprechend sozusagen da eine Beratung machen
00:43:09
Speaker
Da kannst du ja, mit Musik kannst du ja alles in einen völlig anderen Kontext stellen.
00:43:13
Speaker
Da kannst du ja so viel falsch und richtig machen.
00:43:16
Speaker
Das ist schon erheblich.
00:43:18
Speaker
Und deshalb sehe ich das schon als, also ich finde jetzt Unternehmensberatung, kreative Unternehmensberatung ein bisschen viel.
00:43:24
Speaker
Aber ja, das sage ich auch nur, weil Unternehmensberatung heutzutage ein Bullshit-Job geworden ist.
00:43:30
Speaker
Ja, natürlich.
00:43:30
Speaker
Jetzt haben wir das auch.
00:43:33
Speaker
Geil.
00:43:33
Speaker
Dann hätten wir das auch geklärt.
00:43:34
Speaker
So, fälliger U-Turn, Daniel.
00:43:36
Speaker
Danke, die Wertschätzung ist weg.
00:43:39
Speaker
Nein, aber natürlich innerhalb dieses Spielfeldes jetzt nicht McKinsey und so.
00:43:48
Speaker
Aber was macht denn für dich einen guten Sprecher aus, eine gute Sprecherin aus?
00:43:51
Speaker
Wen buchst du gerne wieder?
00:43:56
Speaker
Ich würde es in mehrere Bereiche aufteilen.
00:43:58
Speaker
Es gibt mal den rein technischen Bereich.
00:44:02
Speaker
Der technische Bereich heißt für mich, der Sprecher spricht sauber.
00:44:06
Speaker
Der Sprecher kann repetieren.
00:44:09
Speaker
Das bedeutet, der Sprecher kann einen Take, den ich ihm vorspiele, genauso nachsprechen mit der einen Veränderung, die ich möchte.
00:44:18
Speaker
Und er ist lesesicher, also verspricht sich nicht permanent und hat so klassische Sachen wie permanentes Schmatzen nicht und so, wo ich halt schon weiß, das wird wieder eine Arbeit, das schön hinzubekommen.
00:44:33
Speaker
Das ist die technische Seite.
00:44:35
Speaker
Einfach Handwerk, das ist die Toolbox.
00:44:37
Speaker
Das ist die Toolbox, also wirklich das Handwerk vom Sprecher.
00:44:42
Speaker
Der zweite Punkt ist, und das ist ja logisch, dass der Sprecher eine gute Stimme hat mit einer guten Präsenz, die er weiß einzusetzen.
00:44:53
Speaker
Ich meine, das ist ja eine Binsenweisheit.
00:44:55
Speaker
Ja, okay, also der hat eine geile Stimme, die klingt gut und die habe ich ja im Zweifel auch selber gecastet dafür und dann weiß ich auch, die passt zu der Brand.
00:45:06
Speaker
Und, das ist ganz entscheidend manchmal, je nachdem was es ist, der Sprecher hat eben auch ein gewisses Verständnis für eine Marke oder nicht für eine, sondern generell für eine Marke.
00:45:18
Speaker
Also der weiß, was er da tut im Sinne des Kunden oder dem, was da rauskommen soll.
00:45:23
Speaker
Sprich,
00:45:24
Speaker
Er wird während der Sparaufnahme ein Verständnis dafür entwickeln, was der Kunde mit dem Produkt, das er da als Chef schafft, quasi erzielen möchte und ist ein Teil von dem kreativen Prozess und zwar ein Teil, der seinen Input bringt, der auch Sinn macht.
00:45:42
Speaker
Und das erlebe ich schon, also dass Sprecher auch ein Verständnis dafür haben und auch sagen, du,
00:45:48
Speaker
ich lasse mich mal so eine machen, ich habe so das Gefühl, bei dem Satz ist es vielleicht cleverer, wenn wir das so machen, weil sich das dann vielleicht so... Das ist das, was für mich einen guten Sprecher ausmacht.
00:45:58
Speaker
Das ist dann halt am Ende wahrscheinlich die Überschrift auch Erfahrung.
00:46:03
Speaker
Das ist natürlich auch so ein Punkt.
00:46:05
Speaker
Gibt es auch bestimmte Kunden und SprecherInnen, die du...
00:46:13
Speaker
trotz der Check-all-the-Boxes, die du gerade gesagt hast, die du nicht miteinander zusammenbringst, weil sie aus Persönlichkeitsgründen vielleicht nicht kompatibel sind oder so?
00:46:27
Speaker
Gibt es No-Gos?
00:46:29
Speaker
Ich sage mal so, es gibt Sprecher, die ich kenne, die werden aber weniger, von denen ich weiß, dass sie schnell ungeduldig werden und
00:46:42
Speaker
Das sind natürlich ziemlich bekannte Leute teilweise, manche sind davon schon gestorben inzwischen, die in der Zusammenarbeit sehr unflexibel sind und sich sehr sozusagen auf ihren Sprechlorbeeren ausruhen und ziemlich schnell die Lust verlieren weiterzumachen.
00:47:02
Speaker
Und so einen Sprecher würde ich nicht zusammenbringen mit einem Kunden, der sich im Vorfeld schon mit den ganzen Stimmen, die ich ihm geschickt habe, schwer getan hat und im Grunde genommen schon durch die Konversation, die ich mit ihm hatte, schon vermittelt hat, dass er eigentlich mit Sprache, Sprachaufnahmen nicht viel Erfahrung hat, aber doch...
00:47:22
Speaker
Wahnsinnig viel Wert drauf legt.
00:47:24
Speaker
Also du merkst ja, oh, wir buchen da einen Sprecher und das muss so und so.
00:47:30
Speaker
Und dann merkst du, okay, das wird eine Sprachaufnahme, wo wir möglicherweise auf eine lange Suche gehen.
00:47:35
Speaker
Dann weiß ich natürlich schon, dann fallen Sprecher raus oder SprecherInnen, fallen da raus, von denen ich weiß,
00:47:43
Speaker
Das wird mit denen ungemütlich.
00:47:44
Speaker
Also das ist aber der einzige Fall.
00:47:46
Speaker
Ansonsten muss ich sagen, ist es unser fucking Job als Tonstudio und als die, die auch die Sprecher vermitteln und auch casten und auch vorschlagen,
00:47:59
Speaker
dass wir dafür sorgen, dass diese Ebene erschaffen wird im Zweifel, wo Kunde und Sprecher sich treffen und am Ende den bestmöglichen Output bekommen.
00:48:11
Speaker
Das ist dann schon auch unser Job als Vermittler im weitesten Sinne.
00:48:16
Speaker
Ja, ich finde auch, da gehört eine gewisse zu der, ihr macht ja auch dann die Sprachregie zusammen mit jemandem, der das Projekt kreativ betreut, ein Creative Director, was auch immer.
00:48:31
Speaker
Aber ich finde eben, wie du sagst, abseits der technisch-handwerklichen und so weiter Sachen,
00:48:38
Speaker
ist es auch ein so gigantisch angenehmer, großartiger Vorteil, wenn der Tonmeister, die Tonmeisterin, die die Aufnahme fährt, ein organisches Bindeglied ist und vermittelt und mich abholt und die Kundin mitbeführt.
00:49:00
Speaker
in dieselbe gedankliche Fahrwasser bringt oder so, anstatt wirklich einfach nur, das ist mein Job.
00:49:07
Speaker
Ich bin hier am Mischpult

Krav Maga und die Vorteile von Kampfsport

00:49:10
Speaker
und ihr könnt euch das irgendwie miteinander ausmachen.
00:49:15
Speaker
Das kann ich auch jetzt dir persönlich mal sagen, on the record, dass du das sehr angenehm und dass du das sehr toll machst.
00:49:22
Speaker
Das ist schön.
00:49:23
Speaker
Dankeschön.
00:49:24
Speaker
Sehr gerne.
00:49:26
Speaker
Harter Themenwechsel.
00:49:29
Speaker
Jetzt genug der Schmeichelei.
00:49:33
Speaker
Du weißt vielleicht, ich bin sehr Kampfsport begeistert, habe lange Kickboxen gemacht und mache jetzt Brazilian Jiu-Jitsu einige Zeit.
00:49:40
Speaker
Du machst Krav Maga.
00:49:42
Speaker
Erzähl mal ein bisschen davon.
00:49:45
Speaker
Ja, mache ich noch nicht so lange, zweieinhalb Jahre.
00:49:49
Speaker
Ein Freund von mir, ein guter, der übrigens ein Mastering-Studio hat, mit dem ich im normalen Fitnessstudio bin, der ist Taekwondo-Lehrer und der hat dann immer mal schwadroniert, das wäre doch was für uns beide.
00:50:03
Speaker
Dann habe ich noch einen uralten Freund, der das schon seit zwölf Jahren macht und zwar auch da, wo wir jetzt sind, der auch immer wieder gesagt hat, hey, das wäre was für dich und nachdem dann irgendwie aus Zweiecken kam, mach mal.
00:50:14
Speaker
Habe ich das gemacht, war sofort addicted.
00:50:16
Speaker
Bin total begeistert, finde das total cool.
00:50:19
Speaker
Das macht mir mega Spaß.
00:50:20
Speaker
Es ist auch viel Sport dabei, einfach Fitness.
00:50:23
Speaker
Es ist eine coole Community.
00:50:24
Speaker
Ich glaube, es ist ein bisschen, nee, nicht ein bisschen.
00:50:27
Speaker
Es ist also überhaupt nicht politisch belastet.
00:50:30
Speaker
MMA, weiß ich, ist manchmal rechtsbelastet, muss man sagen.
00:50:35
Speaker
Habe ich immer wieder mal gehört.
00:50:36
Speaker
Kann ich jetzt selber nicht verifizieren, aber habe ich immer wieder mal gehört.
00:50:40
Speaker
Das gibt es bei uns halt überhaupt nicht und wir haben das große Glück hier in München auch den John Freeman zu haben.
00:50:46
Speaker
Das ist sozusagen der Director in Deutschland.
00:50:48
Speaker
Das gibt ja irgendwie bei Graf Maga, soweit ich weiß, immer nur einen Director pro Land.
00:50:51
Speaker
Also einen, der sozusagen den Hut komplett auf hat im IKMF.
00:50:55
Speaker
Und den haben wir.
00:50:55
Speaker
Das ist ein super Trainer, ein super lieber Kerl.
00:50:58
Speaker
Und genau, und da bin ich.
00:51:01
Speaker
Und das Besondere ist natürlich, es ist ja kein Kampfsport, sondern es ist eine Form der Verteidigung.
00:51:10
Speaker
Es gibt auch keine Wettkämpfe, sondern es gibt Prüfungen.
00:51:12
Speaker
Da habe ich auch schon zwei abgelegt und bestanden.
00:51:16
Speaker
Und ich prügel mich auch nie.
00:51:19
Speaker
Ich habe mich auch noch nie geprügelt.
00:51:21
Speaker
Das wird auch nie passieren.
00:51:22
Speaker
Aber ich habe jetzt tatsächlich mal eine Situation gehabt, in der ich gemerkt habe, es hat an meiner Haltung was geändert.
00:51:27
Speaker
Und das war ganz gut.
00:51:29
Speaker
Also ich muss sagen, es gibt einfach eine zumindest vermeintlich mehr Sicherheit, weil man das Gefühl hat, okay, wenn was wäre, wüsste ich jetzt zumindest eher, was zu tun wäre.
00:51:40
Speaker
Und trotzdem, ich denke, ich werde in die Verlegenheit nicht kommen.
00:51:43
Speaker
Glücklicherweise, dass ich es wirklich mal brauche.
00:51:45
Speaker
Ich meine, da wird ja mit Messern auch hantiert und allem Möglichen.
00:51:48
Speaker
Also ich habe sowas noch nie erlebt.
00:51:50
Speaker
Ich bin in München und nicht irgendwo in Timbuktu.
00:51:53
Speaker
Also ich sage jetzt mal, es ist halt nicht so wahrscheinlich, dass was passiert.
00:51:59
Speaker
Aber es gibt ein gutes Gefühl und ich sehe halt vor allem den sportlichen Aspekt.
00:52:02
Speaker
Aber nimmst du, ist es für dich nur sozusagen ganz... Nimmst du Drogen.
00:52:07
Speaker
Genau, nimmst du Drogen.
00:52:08
Speaker
Nimmst du eigentlich Drogen.
00:52:11
Speaker
Oder ist das systematische Anderen in die Eier treten deine Drogen?
00:52:17
Speaker
Nimmst du das so als klaren Ausgleich und getrennt von deinem restlichen Leben oder nimmst du daraus auch was in dein persönliches Leben mit, in deinen beruflichen Alltag oder so?
00:52:33
Speaker
Ich glaube nein.
00:52:34
Speaker
Also ja, es ist natürlich ein Ausgleich und es ist natürlich klar, wenn man jetzt hier in der Produktion ist und sehr konzentriert arbeitet den ganzen Tag und auch sitzt und so weiter, das sind ja rein physische Unterschiede, dann ist das bestimmt auch ein sehr, sehr guter Ausgleich, aber das war jetzt nicht meine Intention.
00:52:52
Speaker
Also meine Intention ist vielleicht Sport im Allgemeinen als Ausgleich.
00:52:55
Speaker
Also das macht auf jeden Fall Sinn.
00:52:57
Speaker
Und es ist auch definitiv so, dass generell Bewegung und Sport auch wirklich ziemlich massive psychische Auswirkungen hat.
00:53:10
Speaker
Also zumindest bei mir macht es wirklich was.
00:53:12
Speaker
merke ich immer dann wenn ich mal krank bin und keinen Sport machen kann werde ich unleidlich und es ist einfach nicht geil und deshalb ist auch gerade so ein Sport wir machen am Ende immer so ein Drill ja wo man sich komplett verausgabt und dann die Technik die man vorher gelernt hat noch mal unter diesem
00:53:30
Speaker
in dieser Anspannung auch nochmal ausüben muss, weil da bleibt nämlich meistens nicht mehr viel übrig, um das sozusagen auch zu erlernen, dass man unter einem hohen Adrenalinspiegel auch das noch kann.
00:53:40
Speaker
Und das ist halt einfach ein geiles Auspowern.
00:53:43
Speaker
Aber dass ich jetzt aus irgendwelchen Gründen...
00:53:47
Speaker
dass ein Sport dafür gewählt hätte, um jetzt bewusst was in der Arbeit auszugleichen oder so, das ist eigentlich nicht Sport im Allgemeinen, ja, aber nicht dieser Sport im Speziellen.
00:53:54
Speaker
Nein, das hätte ich jetzt auch gar nicht gemeint, sondern eher, ich beobachte das bei mir, dass zum Beispiel die Resilienz, die Frustrationstoleranz einfach ein ganz anderes Level erreicht hat, die eben, wie du sagst, die Ausdauer, sich mit etwas so hoch konzentriert zu beschäftigen und sich tendenziell
00:54:12
Speaker
Wohl zu fühlen in der Überforderung, in der irgendwann kann ja auch eine Aufnahmesituation oder eine berufliche Situation belastend, auslaugend und angespannt werden, da bei sich zu bleiben in der Ruhe und im Leben.
00:54:33
Speaker
im Konstruktiven, Zugewandten trotzdem zu bleiben, das hilft mir schon sehr.
00:54:40
Speaker
Und ich muss schon auch sagen, so subtil, glaube ich, schwingt es mit bei...
00:54:50
Speaker
Bei Verhandlungssituationen, dass ich mich nicht ganz so sehr rumschubsen lasse oder so, natürlich metaphorisch gemeint, keiner schubst mich rum, wenn er sagt,
00:55:05
Speaker
arbeite für mich, arbeite billiger für mich.
00:55:07
Speaker
Aber sich seiner selbst bewusst sein, bewusster sein im weitesten Sinne.
00:55:15
Speaker
Das sind, glaube ich, für mich sehr hilfreich.
00:55:18
Speaker
Und wie du schon gesagt hast, allein, dass du unrund wirst, wenn du krank bist und irgendwie zwei Wochen nicht drin werden kannst, geht mir genauso.
00:55:26
Speaker
Ich habe gerade Schulter, eigentlich sollte ich gar nicht trainieren, aber ich gehe trotzdem hin und mache halt nur die Technik.
00:55:33
Speaker
Keine Belastung, aber auch das soziale Zusammenkommen und sich gemeinsam mit etwas beschäftigen, miteinander Erfolgserlebnisse feiern, das ist total geil.
00:55:47
Speaker
Ja, genau.
00:55:48
Speaker
Also es geht auch wirklich um die, ja, um dieses im Kollektiv was machen, um die Community, um die Leute, die man da trifft.
00:55:56
Speaker
Und das ist einfach schön.
00:55:57
Speaker
Also das hat ja dann sozusagen das, was verbindet, ist der Sport.
00:56:01
Speaker
Und alles andere sind wahrscheinlich alles Leute, die sonst nichts miteinander zu tun hätten.
00:56:05
Speaker
Das ist spannend.
00:56:06
Speaker
Total.
00:56:07
Speaker
Oder viele davon hätten vielleicht nichts miteinander zu tun.
00:56:09
Speaker
Das ist auch
00:56:10
Speaker
Wie gesagt, wir sind auch eine ganze Menge Frauen.
00:56:13
Speaker
Es ist auch irgendwie cool, gerade sowas auch zu machen.
00:56:17
Speaker
Und ja, es macht Spaß.
00:56:21
Speaker
Ja, meine Tochter muss da auch durch.
00:56:23
Speaker
Ob sie will oder nicht.
00:56:24
Speaker
Wie alt ist die?
00:56:26
Speaker
Die macht Kraft Maga.
00:56:27
Speaker
Nein, die macht nicht Kraft Maga.
00:56:29
Speaker
Gibt es bei uns ab 10?
00:56:30
Speaker
Kannst du als Jugendlicher machen.
00:56:32
Speaker
Wow, das hätte ich nicht gedacht.
00:56:34
Speaker
Ich hätte gedacht, Kraft Maga vielleicht so ab 14 oder 16.
00:56:36
Speaker
Nein, nein, gibt es.
00:56:38
Speaker
Nein, die hat ein Jahr Kickboxen gemacht, also Kinderkickboxen.
00:56:42
Speaker
Und jetzt hat sie tatsächlich ihre erste BJJ-Stunde gemacht.
00:56:47
Speaker
Oh, cool.
00:56:49
Speaker
Weil es halt auch sehr spielerisch ist.
00:56:52
Speaker
Es ist im Endeffekt Rumkugeln mit Konsequenzen.
00:56:55
Speaker
Ja, genau.
00:56:59
Speaker
Purzelbaum mit Hindernissen.
00:57:00
Speaker
Ja, genau.
00:57:01
Speaker
Und das finde ich eben total wichtig, gerade für Frauen, sich und ihren Körper und ihre Grenzen genau zu kennen und genau abstecken zu können und handlungsfähig zu bleiben und nicht zu freezen oder so oder irgendwas über sich ergehen zu lassen, was sich absolut nicht ansteht.
00:57:18
Speaker
was nicht angenehm ist.
00:57:21
Speaker
Das passiert uns Männern ja Gott sei Dank sehr, sehr selten.
00:57:25
Speaker
Aber ja, einfach, ich muss auch ehrlich sagen, und meine Frau und ich sind da irgendwie einer Meinung, wir wollen
00:57:33
Speaker
später mal auch entspannt zu Hause bleiben, schlafen können, wenn sie mal weggeht.
00:57:39
Speaker
Und wenn ich weiß, die kennt sich aus, die kann sich verteidigen, die kann deeskalieren und wenn es sein muss, auch eskalieren, um sich des Leibes zu erwehren, dann sitze ich nicht auf der Pritsche und kau Nägel, bis sie zurückkommt, sondern
00:57:59
Speaker
Ja, es ist schon auch eine egoistische Komponente dabei.
00:58:04
Speaker
Ja, und das, was du richtig gesagt hast, spielt bei uns auch eine sehr große Rolle, die Prävention.
00:58:09
Speaker
Also quasi, das ist ja auch was, was für deine Tochter auch wichtig ist, die Situationen zu erkennen, wo es heikel werden könnte, so frühzeitig zu erkennen, um die in diese gar nicht mehr hinein zu geraten.
00:58:21
Speaker
Das ist, glaube ich, eine ganz, ganz, ganz, ganz wichtige Geschichte.
00:58:24
Speaker
Und wenn die später mal weggeht und so weiter, wird dir das helfen, dass sie halt auch dafür schon ein paar Antennen mehr hat als andere und merkt, da halte ich mich jetzt mal lieber zurück oder da ziehe ich mich raus oder da gehe ich mal lieber weg und so weiter.
00:58:40
Speaker
Das ist ja schon ein eigentliches Skill.
00:58:47
Speaker
Wir haben immer dieses klassische Beispiel von, ihr hält einem das Messer vor die Nase und will dich ausrauben.
00:58:56
Speaker
Was mache ich da?
00:58:56
Speaker
Das kann ich dir genau sagen, ihm alles geben, was er will.
00:59:00
Speaker
Oder meinst du, selbst wenn du 500 Euro in der Tasche hast, dass es sinnvoll ist, ihm die nicht zu geben und mit einem Messer eine zu geben?
00:59:05
Speaker
Also, das ist das, was wir wirklich lernen.
00:59:08
Speaker
Was machst du dann?
00:59:09
Speaker
Ja, drückst ihm halt in die Hand.
00:59:11
Speaker
Ganz einfach.
00:59:12
Speaker
Du wirst irgendwann sagen, hey geil, das hat mich nur 500 Euro gekostet, mein Leben zu retten.
00:59:16
Speaker
Ja, das ist aber halt so.
00:59:18
Speaker
Und überhaupt mal so ein Mindset auch zu haben und auch zu verstehen, wie du sagst, das ist nicht mit Scheuklappen, sondern ein bisschen gucken mal, ein bisschen schauen,
00:59:30
Speaker
Und dann im Zweifel mal lieber die Straßenseite zu wechseln, das macht Sinn.
00:59:34
Speaker
Ja, ja, total.
00:59:37
Speaker
Ja, aber ich hoffe, ich werde keine Kampfsport-Dance-Mom, die ihre gescheiterten Träume, also meine gescheiterten Träume, an ihr auslebt.
00:59:47
Speaker
Nein, das nicht.
00:59:48
Speaker
Sie macht sie natürlich freiwillig, nennt man das, glaube ich.
00:59:53
Speaker
Ja.
00:59:54
Speaker
Nein, das macht ja auch riesen Spaß, wenn der Trainer, die Trainerin passen und das spielerisch ist.
00:59:59
Speaker
Ja, super.
00:59:59
Speaker
Dann ist das so lustig und so cool und so eine Freude.
01:00:05
Speaker
Ich wollte eigentlich irgendwie, ich sag's dir jetzt ganz ehrlich, irgendwie wollte ich organisch einbauen, weil ich mal so gelacht habe, nämlich den Begriff Meinungsverstärker.
01:00:15
Speaker
Ja, das wollte ich gerade sagen.
01:00:16
Speaker
Kannst du?
01:00:18
Speaker
Ich habe jetzt kein Segway gehabt, deswegen erklär bitte unseren Hörerinnen und Hörern da draußen, was du damit gemeint hast.
01:00:24
Speaker
Ich habe wirklich laut gelacht, dass du das verwendet hast.
01:00:27
Speaker
Also wir nennen alles, was sozusagen über die normalen am Körper natürlich befindlichen Dinge hinausgeht, was man einsetzen kann als etwas, was man dem anderen physisch antun kann.
01:00:42
Speaker
Mit etwas, was jemanden physisch antun kann, nennen wir Meinungsverstärker.
01:00:46
Speaker
Irgendeine abgeschlagene Bierflasche, ein Stein, ein Stuhl, keine Ahnung, Meinungsverstärker nennen wir das ja genau.
01:00:56
Speaker
Das ist für mich sehr, sehr schön.
01:00:57
Speaker
Und das ist tatsächlich das Einzige, was mir jetzt im klassischen Kampfsportkontext so ein bisschen nicht fehlt.
01:01:03
Speaker
Ja doch, es fehlt mir nicht.
01:01:05
Speaker
Nein, ich habe wirklich genug zu tun.
01:01:07
Speaker
Ich bin wirklich ganz, ganz unten in der Nahrungskette immer noch.
01:01:10
Speaker
Das gibt so viele Level bis hin.
01:01:12
Speaker
Aber das ist tatsächlich das Einzige, wo ich, wie soll ich sagen, da zu Krav Maga rüberschiele.
01:01:22
Speaker
Das wäre aber auch interessant, dass das da auch natürlich organisch vorkommt und eingebaut wird.
01:01:30
Speaker
Ja.
01:01:32
Speaker
Ist das ein großer Teil, wenn man sich jetzt mit Krav Maga liebäugelt?
01:01:37
Speaker
Ja, also es kommt schon öfter vor.
01:01:40
Speaker
Also das geht ja dann in höheren Leveln bis hin zu wirklich Schusswaffen auch und Maschinengewehren und so Zeug.
01:01:46
Speaker
Wo der Witz dann auch ein bisschen albern für mich jetzt.
01:01:48
Speaker
Aber ich sage jetzt mal, ein Messer ist schon eine Sache.
01:01:51
Speaker
Also ich weiß ja nicht, wo du wohnst, aber ich habe am Hart gewohnt.
01:01:56
Speaker
Da war es ganz...
01:01:58
Speaker
Das hat sich nicht verbessert.
01:02:02
Speaker
Nee, aber es ist natürlich eine Sache.
01:02:05
Speaker
Also ich habe im Fitness eine Freundin, die ist Polizistin hier an der PI am Hauptbahnhof.
01:02:15
Speaker
Die hat auch einen Kollegen vor ein paar Jahren waren, vor zwei oder drei verloren.
01:02:19
Speaker
Also der ist querschnittsgelähmt, das ist echt schlimm.
01:02:21
Speaker
Der von hinten mit dem Messer in den Hals gestochen wurde.
01:02:24
Speaker
Und die erzählt mir wirklich so Sachen wie, jeder dritte Jugendliche und auch Kinder, die die kontrollieren, hat eine verbotene Waffe, weiß ich.
01:02:39
Speaker
Und da reden wir halt von Schnappmessern und so.
01:02:40
Speaker
Das ist richtig krass.
01:02:42
Speaker
Richtig krass.
01:02:43
Speaker
Und die haben damit auch überhaupt kein Problem.
01:02:45
Speaker
Die sagen, ja, nimm es halt, hole ich mir wieder eins.
01:02:47
Speaker
Mir ist scheißegal.
01:02:48
Speaker
Also es ist schon krass.
01:02:49
Speaker
Und deshalb...
01:02:51
Speaker
Also wie gesagt, Messer ist eine ganz, ganz, ganz üble Geschichte und eine ganz, ganz, also damit hast du eigentlich verloren, wenn dir einer gegenübersteht und weiß, was er tut, das ist wirklich absurd, aber...
01:03:05
Speaker
wenn man ein bisschen schon mal das Gefühl hatte, das sind ja Gummidinger bei uns im Training, aber trotzdem, es macht was mit dir.
01:03:13
Speaker
Es gibt dir irgendwie ein Gefühl dafür, wenn du das erste Mal in so einer Situation bist und dir wirklich einer ein Messer irgendwo hinhält.
01:03:19
Speaker
Das ist...
01:03:21
Speaker
Man will es nicht erleben.
01:03:22
Speaker
Das ist wirklich schlimm.
01:03:24
Speaker
Und Graf Maga wird ja in Israel, wie du gesagt hast, richtig entwickelt.
01:03:28
Speaker
Und das ist ja etwas, was sich stetig weiterentwickelt auch.
01:03:31
Speaker
Und das passiert ja ganz viel auch auf Überwachungskameras, Tel Aviv und so weiter.
01:03:36
Speaker
Da passiert ja permanent irgend sowas.
01:03:38
Speaker
Und die haben Überwachungskameras, wo jemand niedergestreckt wird mit einer Waffe, was auch immer.
01:03:43
Speaker
Und dann wird auch geguckt, weil das dort sehr viele machen, Graf Maga, hat der vielleicht Graf Maga gemacht, wie hat er es angewendet, was könnte man besser machen, was ist so ein typisches Ding, was diese Angreifer so machen, wenn sie nicht geübt sind, wie stechen die zu auch und so banale Sachen oder wie versteckt er die Waffe, also das sind schon, ja,
01:04:01
Speaker
Ja, es spielt eine Rolle.
01:04:03
Speaker
Das finde ich total spannend.
01:04:04
Speaker
Das hätte ich nicht gedacht.
01:04:05
Speaker
Also wusste ich auch gar nicht, dass das so proaktiv weiterentwickelt wird.
01:04:12
Speaker
Aber klar, macht total Sinn.
01:04:14
Speaker
Und das ist auch tatsächlich der einzige Vorbehalt, den ich gegen ganz traditionelle Kampfsportarten habe, wie jetzt Karate oder Taekwondo.
01:04:24
Speaker
Die sind...
01:04:26
Speaker
für den Selbstverteidigungszweck so ein bisschen aus der Zeit gefallen.
01:04:29
Speaker
Die sind sportlich total super für die Flexibilität, für die Körperkontrolle, Hand-Auge-Koordination, alle vier Gliedmaßen in unterschiedliche Richtungen bewegen gleichzeitig und so.
01:04:40
Speaker
Alles super.
01:04:42
Speaker
Aber das ist auch das, was ich bei Jiu-Jitsu so mag, dass das, also da kommt irgendein 19-Jähriger um die Ecke aus irgendeiner Favela in Brasilien und es plötzlich, mit denen keiner auf dem Zettel gehabt hat und es plötzlich hat alle Legenden irgendwie submitted, weil er einfach

Technologische Entwicklungen und die Rolle von KI in der Audioproduktion

01:05:00
Speaker
so einen unüblichen Stil hat und dann schauen
01:05:02
Speaker
alle, okay, wie hat er das gemacht?
01:05:04
Speaker
Und dann wird das Finish halt nach ihm benannt oder so.
01:05:07
Speaker
Das ist völlig Banane, aber geil, weil es sich so weiterentwickelt und so voneinander profitiert und lebt.
01:05:14
Speaker
Das ist jetzt natürlich ein sehr tragisches Beispiel, wie du es genannt hast.
01:05:21
Speaker
Aber sowas finde ich total schön, wenn es nicht dogmatisch und stehen geblieben ist in 1736 oder so.
01:05:33
Speaker
Aber apropos 1736, wie hat sich die Branche deiner Meinung nach seit 1736 verändert?
01:05:40
Speaker
Die Kreativbranche, nicht die Kraftmarkt-Artenbranche.
01:05:42
Speaker
Nein, also seit du angefangen hast.
01:05:45
Speaker
Ja, also ich denke, es ist natürlich alles steht und fällt natürlich mit ganz viel technischem Fortschritt.
01:05:52
Speaker
Und dieser technische Fortschritt, der hat so zwei Komponenten.
01:05:56
Speaker
Das eine ist, es wird qualitativ besser.
01:06:00
Speaker
Das ist mal noch relativ...
01:06:04
Speaker
Aber was natürlich auch ganz gewaltig ist, ist natürlich, dass du halt unfassbar viel schneller geworden bist, dass man sehr, sehr viel schneller arbeiten kann.
01:06:14
Speaker
Also ich rede jetzt mal von einer Zeit, wo man irgendwie einen Werbespot am Tag gemacht hat, weil man den erstmal überspielt hat digital am Anfang und danach gab es erstmal Brotzeit für alle.
01:06:23
Speaker
Und dann hat man sich überlegt, okay, am Schluss hat man dann da irgendwie einen Master wieder auf einen Digitalband überspielt.
01:06:30
Speaker
Heute ist es natürlich unfassbar viel schneller, unfassbar viel mehr, was man in derselben Zeit stemmen muss.
01:06:38
Speaker
Und das wiederum hat natürlich am Ende auch eine Auswirkung, wenn du nach Zeit bezahlt wirst, auf das, was du am Ende an Income auch hast.
01:06:47
Speaker
Aber das ist das, was sich im Wesentlichen verändert hat.
01:06:51
Speaker
Und dann müssen wir aber die letzten zwei Jahre ausklammern.
01:06:54
Speaker
Da kommst du bestimmt auch gleich nochmal drauf wegen KI und so weiter.
01:06:58
Speaker
Da hat sich natürlich auch nochmal in einem anderen gewissen Maße was getan, weil es natürlich auch da exponentiell schnell geht, ja die Entwicklung.
01:07:05
Speaker
Aber an sich sind es, denke ich, die zwei Komponenten.
01:07:07
Speaker
Also das Technische einfach qualitativ besser plus, dass du halt viel mehr in kürzerer Zeit schaffst.
01:07:16
Speaker
Ja, verstehe, verstehe.
01:07:19
Speaker
Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht, lieber Daniel, ob ich heute Lust habe, über KI zu reden.
01:07:24
Speaker
Ich sage es dir wirklich, wie es ist.
01:07:26
Speaker
Es steht mir gerade echt bis hier.
01:07:30
Speaker
Hast du denn Lust, über KI zu reden?
01:07:33
Speaker
Wenn du was wissen möchtest, ich sage es dir.
01:07:36
Speaker
Meine Meinung natürlich.
01:07:39
Speaker
Nichts Credi-Piles, nichts was man jetzt irgendwie, also nur meine Meinung halt, die ich aktuell habe.
01:07:45
Speaker
Deine Meinung höre ich total gerne.
01:07:48
Speaker
Ich muss nur, du sagst einfach ganz ehrlich, ich bin einfach ein bisschen übersättigt gerade und ich habe so ein bisschen das Gefühl,
01:07:58
Speaker
Ich drehe mich im Kreis oder ich rufe so in einen Wald hinein manchmal.
01:08:04
Speaker
Und es gibt durchaus das ein oder andere Waldtier, das auch zuhört, aber dann so große geopolitische
01:08:17
Speaker
Dynamiken frustrieren mich dann immer wieder.
01:08:20
Speaker
Aber sag mir deine Meinung und vielleicht auch auf euch ganz als Tonstudio konkret bezogen.
01:08:29
Speaker
Also jetzt machen wir mal alles, was nicht Sprecher betrifft.
01:08:33
Speaker
Also erstmal kurz, was nicht Sprache betrifft.
01:08:35
Speaker
Wir arbeiten sehr, sehr viel länger mit KI, als es jetzt sozusagen den Mainstream erreicht hat.
01:08:40
Speaker
Viele von denen tun es auch, oder viele von uns tun es, ohne dass sie es wissen.
01:08:44
Speaker
Denn es gibt etliche Plugins und so weiter, die auf KI basieren und die es schon länger gibt als JGPT.
01:08:51
Speaker
Also das heißt, wenn man danach fragt, was sagst du zu KI, dann sage ich, ja das kennen wir schon länger, wir haben halt nur nicht darauf geachtet, weil wir es einfach als gegeben hingenommen haben.
01:09:03
Speaker
Aber es gibt natürlich etliche Plugins, auch gerade für die Audio-Restauration und so weiter, die mit KI arbeiten und eben schon länger damit arbeiten.
01:09:10
Speaker
Das ist schon mal Punkt eins.
01:09:13
Speaker
Diese Tools, die erleichtern uns natürlich in vielerlei Hinsicht den Alltag.
01:09:19
Speaker
Die wiederum tun uns auch weh, weil Leute, die sich nicht so auskennen, sie auch benutzen können.
01:09:27
Speaker
Aber...
01:09:28
Speaker
Das ist generell so.
01:09:30
Speaker
Also wenn wir jetzt wieder das Beispiel JetGPT nehmen, du kannst was prompten, der Output von dem, was JetGPT ausspuckt, muss aber von einem, der sich auskennt, geprüft werden.
01:09:42
Speaker
Also wenn du jetzt einfach nur hingehst und promptest und sagst, das nehme ich als gegeben, dann wirst du auch früher oder später eher früher irgendwo in eine Falle tappen.
01:09:51
Speaker
Das heißt, wir sind ja nicht an dem Punkt, wo dieses Ding autark ist.
01:09:55
Speaker
Ist es nicht.
01:09:56
Speaker
Und gleiches gilt natürlich auch für alle Audio Tools.
01:10:01
Speaker
Wenn ich nicht weiß, was ich da tue, so sehr mir die KI hilft und wenn ich quasi das Ergebnis nicht professionell beurteile, was hat das Ding gerade gemacht und nicht höre, dass diese oder jene Rauschunterdrückung wahnsinnig viele Artefakte in der Sprache gemacht hat als Beispiel oder was auch immer.
01:10:19
Speaker
dann werde ich auch nicht das richtige Ergebnis bekommen.
01:10:20
Speaker
Das heißt, Experten sind gefragt.
01:10:23
Speaker
Gleiches gilt auch für, um jetzt auf dich auch zu kommen, gilt auch für Text-to-Speech.
01:10:28
Speaker
Also alles, was Sprachsynthese ist.
01:10:32
Speaker
Und
01:10:34
Speaker
Unsere Erfahrung damit ist, und wir hatten gerade erst wieder einen Fall, wo eine sehr, sehr große Firma das auch unbedingt mit KI lösen wollte und so weiter.
01:10:43
Speaker
Und in dem Gespräch kam heraus, ja, wir brauchen aber euch, weil ihr macht ja eh die Mischung und so weiter.
01:10:48
Speaker
Und wir haben da drei Leute, die haben sich da drei Tage mit beschäftigt und die kommen einfach nicht zu einem richtig geilen Ergebnis.
01:10:55
Speaker
Wo ich dann halt sage, ja gut, jetzt sag mir mal, was kostet so ein Typ am Tag, dann nehmen wir das mal drei, dann nehmen wir nochmal mal drei und das hast du jetzt schon mal bezahlt dafür, um rauszufinden, was ja wiederum gut ist, weil manche hören den Unterschied gar nicht, dass das nicht richtig geil ist.
01:11:09
Speaker
Das heißt...
01:11:10
Speaker
Jetzt stellen wir diesen Preis mal in Kontext zu einem Sprecher.
01:11:14
Speaker
Der Sprecher, in dem Fall die Sprecherin, hätte euch das übrigens eine halbe Stunde gemacht.
01:11:18
Speaker
Und dann hättet ihr alles gehabt.
01:11:19
Speaker
Und zwar viel besser als euer kompromissbehaftetes Ergebnis, was ihr jetzt nach drei Tagen Rumpromterei hattet.
01:11:26
Speaker
Warum war das bei denen so schwierig?
01:11:28
Speaker
Weil die auch sehr, sehr viele Anglizismen haben.
01:11:30
Speaker
Das ist aber nichts Unübliches.
01:11:31
Speaker
Aber das ist halt eine Brand, die halt viele Anglizismen hat und die haben sich halt dermaßen einen abgebrochen.
01:11:40
Speaker
Diese Anglizismen werden ja entweder falsch ausgesprochen oder die werden dann plötzlich partiell native ausgesprochen.
01:11:47
Speaker
Das heißt, du merkst aber sofort, also irgendwas stimmt jetzt hier nicht.
01:11:50
Speaker
Haben die da einen Amerikaner schnell reingeschnitten und dann geht es wieder mit Deutsch weiter.
01:11:56
Speaker
Das sind lauter Kleinigkeiten und dann rede ich noch nicht von Sprachbögen und schon gar nicht von der Haltung.
01:12:02
Speaker
Es soll heißen,
01:12:06
Speaker
Wo du auf jeden Fall ein Problem hast als Sprecher ist, wenn du dich bis heute mit E-Learnings und so Zeug oder Web-based Trainings über Wasser gehalten hast.
01:12:14
Speaker
Wenn du sowas gemacht hast, dann wird das Eis dünn und bald zu Wasser.
01:12:19
Speaker
Das ist keine Frage.
01:12:20
Speaker
Wenn du aber von Werbung und Branding und so weiter sprichst, sehe ich aktuell die Gefahr noch nicht so allgegenwärtig, wie manche tun.
01:12:29
Speaker
sondern ich sehe das so, dass man, wenn man in den Dialog mit einer Brand kommt, also wenn man wirklich mit dem Kunden in einen Dialog treten kann als Tonstudio, dann kann ich sowohl monetär als auch inhaltlich relativ rasch Argumente finden, warum das Käse ist, das nicht mit einem echten Sprecher zu machen.
01:12:52
Speaker
Das ist ja nicht so, dass das nichts kostet.
01:12:54
Speaker
Es kostet einen Haufen Zeit.
01:12:56
Speaker
Und dieser Haufen Zeit, gemessen an dem kompromissbehafteten Ergebnis, das muss man halt infrage stellen dürfen.
01:13:03
Speaker
Wenn man eine, wie in diesem Fall auch bei meinem Beispiel, Marke ist, die sehr emotional ist.
01:13:09
Speaker
Das macht keinen Sinn.
01:13:11
Speaker
Es tut mir wirklich leid.
01:13:13
Speaker
Glücklicherweise konnten wir die überzeugen.
01:13:16
Speaker
Aber da will ich dir jetzt noch ein bisschen auch diese Sorge nehmen, um
01:13:22
Speaker
Hängt auch damit zusammen, dass wir eine massive, eine wirklich brutale Entwicklung hatten in dem Bereich.
01:13:29
Speaker
Das hat sich ja im Vier-Wochen-Rhythmus was verbessert.
01:13:33
Speaker
Aber das ist ja nicht mehr so.
01:13:34
Speaker
Sondern jetzt merkst du, dass das, was die KI an Sprache ausspuckt,
01:13:42
Speaker
diese Schwächen, die es eben hat, auch behält aktuell.
01:13:46
Speaker
Also da ist im Moment nicht mehr wahrnehmbar, dass sich da wirklich was signifikant ändert.
01:13:54
Speaker
Also du kriegst dann mehr Stimmen, ja und so weiter.
01:13:56
Speaker
Aber diese grundsätzlichen Probleme, dass die Haltung nicht ganz stimmt, dass du einen schlechten Einfluss darauf hast, was du in der Sprachaufnahme aus der Hüfte heraus machst, kannst du ein bisschen mehr lächeln.
01:14:08
Speaker
Ja, geht nicht.
01:14:10
Speaker
Aber das sind die kleinen, kleinen Nuancen, die ja wirklich die Spreu vom Weizen trennen und die kriegst du halt nicht hin.
01:14:18
Speaker
Und du wirst auch da wieder so ein bisschen, das ist die Gefahr, die wir ganz am Anfang in unserem Gespräch hatten,
01:14:26
Speaker
Du wirst in dem Prozess selber immer Kompromissbereiter.
01:14:31
Speaker
Du wirst dann immer mehr, ja gut, ist halt so, aber jetzt passt's.
01:14:36
Speaker
Und dann brauchst du aber jemanden mit der Gunst des ersten Hörens, dem du das vorspielst und sagst, so jetzt habe ich mich zusammengewürgt, ich habe mir das jetzt zusammengewürgt, jetzt hör das mal an.
01:14:44
Speaker
Und dann wirst du wahrscheinlich feststellen, dass der sagt, das ist irgendwie nicht geil.
01:14:47
Speaker
Was ist das?
01:14:48
Speaker
Das ist maximal mittelmäßig.
01:14:50
Speaker
So ist es.
01:14:52
Speaker
Und deshalb sind die Sprecher, die wirklich was können, die sich auch breit aufgestellt haben, die sozusagen jetzt nicht nur synchron machen oder nur das...
01:15:05
Speaker
Noch nicht so in Gefahr, hoffe ich.
01:15:08
Speaker
Und so sehe ich das auch.
01:15:11
Speaker
Ich glaube, dass die, die alle sich im Mittelfeld bewegen, die könnten schon teilweise Probleme bekommen.
01:15:17
Speaker
Also das sehe ich schon so.
01:15:18
Speaker
Weil wie gesagt, Web-based Trainings, E-Learnings, wo es nicht auf die Haltung ankommt, wo es einfach nur darum geht, dass der Text vorgesprochen wird und dass da auch mal ein Fehler drin sein darf, dann wird es komplizierter.
01:15:32
Speaker
Ja, du sprichst sehr viele wahre Worte gelassen aus.
01:15:35
Speaker
Das finde ich sehr angenehm.
01:15:38
Speaker
Es fühlt sich für mich auch so an.
01:15:43
Speaker
Was mich ärgert, ist gar nicht die konkrete Konkurrenz, sondern dieses diffuse Damoklesschwert, das, bevor man sich überhaupt einigt und es zur Aufnahme kommt,
01:16:00
Speaker
über einem Baumelt.
01:16:02
Speaker
Mach es zu diesen Konditionen, weil sonst, das ärgert mich so massiv und gleichzeitig eine gewisse Gutgläubigkeit des Journalismus und eine Eindimensionalität in der Berichterstattung,
01:16:20
Speaker
für im Endeffekt Copy-Paste-Presse-Aussendungen von Tech-Firmen, die alle nur davon reden, das ist bald, ja, ja, irgendwann, dann und so, dann werden es richtig geil, nochmal 100 Millionen, dann wird es richtig geil und so.
01:16:35
Speaker
Und dass da keiner mal sich traut, wirklich, also jetzt von grob,
01:16:41
Speaker
Leitmedien, also ich spreche auch wirklich so von den New York Times oder so, da sind Kolumnisten, wenn ich da die Kolumne lese, die Tech-Kolumne, da könnte ich mir die Haare raufen, weil es so stiefelleckerisch ist oder so undifferenziert oder so.
01:16:59
Speaker
Und anstatt mal die Augen aufzumachen und zu...
01:17:03
Speaker
wirklich zu differenzieren.
01:17:04
Speaker
Okay, was kann es?
01:17:05
Speaker
Es kann nicht nichts.
01:17:07
Speaker
Es kann schon was.
01:17:08
Speaker
Absolut.
01:17:09
Speaker
Habe ich nicht gesagt.
01:17:10
Speaker
Es ist ein Werkzeug, das durchaus Potenzial hat.
01:17:14
Speaker
Aber so wie auch eine inzwischen befreundete Anwältin oder eine bekannte Anwältin, mit der ich mich immer wieder unterhalte, die ist jedes Jahr in Davos auf dem Weltwirtschaftsgipfel aufgetreten.
01:17:26
Speaker
Und die war sozusagen, 24 in Davos war große Goldgräberstimmung und wow, the magic is happening und so.
01:17:35
Speaker
Und 25 in Davos, nachdem sie dort war, war die große Ernüchterung, war der große, okay, und jetzt, also AGI ist immer noch,
01:17:43
Speaker
wird nicht passieren, sagen irgendwie alle viel schlauere Köpfe als ich oder also alle, die sich irgendwie schon Jahre damit beschäftigen und sagen, das ist auch nicht der Weg und es wird auch nie wirkliches Computerbewusstsein geben und so.
01:17:58
Speaker
Und gleichzeitig fehlt aber die Verlässlichkeit, die Konstanz und der Business Use Case, also dieses
01:18:09
Speaker
Okay, jetzt haben alle irgendwie mal Salatrezepte gegoogelt und die JGPT gefragt, was sie jetzt mit ihrem Fetakäse machen können und so.
01:18:22
Speaker
Aber dann ist irgendwie gähnende Lehre und keiner hat Bock, 200 Dollar im Monat für JGPT zu bezahlen.
01:18:29
Speaker
Wozu?
01:18:30
Speaker
Und für einen wirklichen Business-Use-Case fehlt halt die Konstanz, die Verlässlichkeit.
01:18:36
Speaker
die eben, wie du sagst, dass der Firmenname hier richtig ausgesprochen wird.
01:18:41
Speaker
Na ja, woher soll der den Firmennamen richtig aussprechen, wenn der einfach nicht im Trainingsmaterial vorkommt?
01:18:46
Speaker
Da hat er Pech gehabt.
01:18:48
Speaker
Aber trotzdem, und ich bin ja auch, lobbyiere, sagen wir es, wie es ist, ich lobbyiere für unsere Branche und für die Kreativwirtschaft und so weiter,
01:18:59
Speaker
Und sehe in der Politik einfach immer noch eine Flucht nach vorne.
01:19:03
Speaker
Nein, nein, wir brauchen einfach nur mehr Server.
01:19:05
Speaker
Nein, wir brauchen nur mehr Grafikkarten und Europa darf nicht abgehängt werden und so.
01:19:10
Speaker
Und ich denke mir nur so, Leute, habt ihr den Schuss nicht gehört?
01:19:15
Speaker
Das ist nicht Magic.
01:19:18
Speaker
Das ist, also ich weiß nicht.
01:19:21
Speaker
Deswegen habe ich so am Anfang so ein bisschen, ich weiß nicht, mir steht so bis hier.
01:19:26
Speaker
Und wenn man dann so Verantwortungsträgern das mal in dieser Nüchternheit,
01:19:34
Speaker
und auch mit Daten und Fakten präsentiert, dann sind die so, ja, aber die Amis machen das doch auch.
01:19:45
Speaker
Und was die Amis machen, ist doch immer super.
01:19:47
Speaker
Und wir müssen jetzt in Europa auch das machen, was die Amis machen.
01:19:51
Speaker
Ja, das ist so mein... Ja, also der Punkt ist natürlich der, der...
01:19:59
Speaker
Also der Anfang von so einer Diskussion muss ja immer lauten, wenn es jetzt nochmal darum geht, Sprecher quasi zu substituieren.
01:20:08
Speaker
Dann muss ich ja erstmal wirklich erfahren und erstmal wirklich so, warum.
01:20:15
Speaker
Und da gibt es ja schon unterschiedliche Gründe.
01:20:19
Speaker
Natürlich allen voran der monetäre Grund, das wissen wir.
01:20:22
Speaker
Also es geht meistens darum, dass es halt
01:20:23
Speaker
dann vermeintlich billiger ist.
01:20:25
Speaker
Auch das stimmt natürlich oft nicht, wenn man es in den Kontext damit setzt, was hast du an Zeit dazu investieren.
01:20:30
Speaker
Das andere ist, dass es natürlich Use Cases gibt, in denen sowas passiert.
01:20:36
Speaker
Ich hatte diesen Fall, wo ein Streamer das Werbeangebot
01:20:44
Speaker
sozusagen selektiv ausspielt für den, der das benutzt.
01:20:49
Speaker
Da ging es um einen Musikanbieter, der sozusagen dem Patrick Messe, der auf Metal steht, hinten das neue Judas Priest Album anpreist und dem Daniel Erl, der auf Schlager steht, das neue Helene Fischer Album.
01:20:59
Speaker
Und dass dort eben auch sozusagen on demand quasi hinten ein Appendix entsteht.
01:21:08
Speaker
Und dieses war die Idee.
01:21:11
Speaker
Und dann hat man den Sprecher, der es eigentlich spricht, also den Body vorne spricht und das hinten sprechen soll, hat man mit einem Professional Clone bei Eleven Labs geklont.
01:21:19
Speaker
Und das Interessante an dieser Geschichte ist, also wir reden nicht von diesem Low-Level-System.
01:21:24
Speaker
der echt gut funktioniert, sondern wir reden davon, dass man da 70 oder 80 Minuten Material hinschickt, perfekt aufgenommen.
01:21:31
Speaker
Das Interessante ist, dass in diesem Fall der, also quasi war, es war natürlich beeindruckend, wie man hört, dass es dieser Sprecher ist.
01:21:44
Speaker
Gleichmaßen beeindruckend war aber auch zu hören, wie er doch
01:21:48
Speaker
irgendwie nicht der ist.
01:21:49
Speaker
Also ich sag mal, vom bloßen Hinhören schnell, ja, das ist der.
01:21:53
Speaker
Auf der anderen Seite war es aber so, als hätte der irgendwie, als hätte man den Stecker gezogen.
01:21:57
Speaker
Ich weiß gar nicht, wie ich es erklären soll.
01:21:58
Speaker
Und jetzt kommt das, warum ich die Geschichte erzähle.
01:22:01
Speaker
Die Jungs von Eleven Labs, die sind ja keine Leute, die sich mit Sprache richtig auskennen.
01:22:06
Speaker
Das sind vor allem auch gar keine Deutschen, sondern das sind halt Programmierer oder ITler und Marketingleute.
01:22:12
Speaker
Die haben überhaupt nicht verstanden, warum der Sprecher, ich, der Kunde und alle gesagt haben, ja nee, das klingt ganz genau so, da wurde mir eins klar.
01:22:27
Speaker
Also die Leute, die sozusagen das entwickeln, haben am Ende wahrscheinlich, und das könnte uns in die Karten spielen, gar keine, also für die letzten 10 oder 20 Prozent gar kein Gespür, weil die nicht gehört haben, was wir meinen, aber das war nach drei Silben klar, von was wir hier reden.
01:22:47
Speaker
Also das, also die
01:22:50
Speaker
Ich sage jetzt mal, es hat sich nicht im subtilen Bereich, nicht im homöopathischen Bereich abgespielt, sondern es war wirklich ziemlich schnell so, oh Gott, nee.
01:22:58
Speaker
Ich war selber erstaunt, dass es nicht so gut ist und weil man hat es wirklich nach bestem Wissen und Gewissen perfekt gemacht, also besser kannst du den Professional Clone gerade nicht bei denen machen.
01:23:07
Speaker
Und faktisch war es so, dass man sagen musste, ja sorry, aber bitte, wenn der das schnell hier einspricht, ist das sofort doppelt so gut.
01:23:14
Speaker
Hör dir das mal an.
01:23:16
Speaker
Das hat überhaupt kein, da hat irgendwie das Leben gefehlt.
01:23:18
Speaker
Es hat keine Seele.
01:23:19
Speaker
Es hat keine Seele gehabt, das hast du gehört.
01:23:21
Speaker
Und ich bin alles andere als esoterisch.
01:23:23
Speaker
Ich bin wirklich kein Esoteriker und ich gebe jedem von diesen Sachen eine Chance.
01:23:26
Speaker
Das war wirklich eine Erleuchtung.
01:23:28
Speaker
Und die Erleuchtung war, dass
01:23:30
Speaker
Die Entwickler gesagt haben, sie hören das nicht.
01:23:33
Speaker
Das ist die Erleuchtung.
01:23:34
Speaker
Geil.
01:23:35
Speaker
Das ist ein schönes... Ich weiß nicht, ob wir das drin lassen können, ob ich da Lust drauf habe, aber ich hätte es dir auf jeden Fall mal erzählt.
01:23:41
Speaker
Ja, das made my day auf jeden Fall.
01:23:45
Speaker
Ich weiß nicht, ob es den Day von anderen dann maken wird.
01:23:50
Speaker
Ja, sagst du dann noch natürlich, klar, ob das das lichte Welt erlicken darf.
01:23:54
Speaker
Aber ich finde es eine sehr, sehr schöne Anekdote und es bestätigt, was ich fühle und was...
01:24:00
Speaker
Ja, es fehlt der Subtext, es fehlt die Seele, es fehlt der Bezug zwischen den gesprochenen, geformten Silben.
01:24:12
Speaker
Und das ist auch das, was immer passiert.
01:24:15
Speaker
Da möchte ich auch noch eine E-Learning-Lanze brechen.
01:24:18
Speaker
Wenn man wirklich komplexe Inhalte vermitteln will, die länger als, weiß ich nicht, das 30 Sekunden hingeht, 1000 Jahre hingepromptete Showcase auf LinkedIn irgendwie, sondern gib ihm mal sechs Stunden, keine Ahnung, komplexe mechanische Abläufe oder so.
01:24:37
Speaker
Und die soll er sich dann merken, weil er muss dann den Kernreaktor intern oder so reparieren.
01:24:43
Speaker
Keine Ahnung.
01:24:46
Speaker
Was wirklich wichtig ist, dass der Mensch das versteht und begreift und beherrscht und verinnerlicht, dann kannst du das nicht mit KI machen.
01:24:53
Speaker
Das ist auch schon mit Studien bewiesen, dass das maximal halb so gut.
01:24:59
Speaker
Also ich muss daran denken, wie häufig ich, das habe ich immer wieder übrigens in Sprachaufnahmen,
01:25:06
Speaker
dass der Sprecher selbst sagt, das mache ich nochmal, ich habe im Moment, wo ich es gesprochen habe, gar nicht gemerkt, über was ich da gerade spreche.
01:25:16
Speaker
Das ist etwas, das hört man auch übrigens.
01:25:20
Speaker
Und das ist aber das, was die KI die ganze Zeit hat, das Problem.
01:25:23
Speaker
Die KI weiß die ganze Zeit nicht inhaltlich, was es da tut.
01:25:26
Speaker
Es spricht einfach.
01:25:27
Speaker
Es spricht es richtig, im besten Fall.
01:25:31
Speaker
Aber was es spricht und um was es da inhaltlich geht und was es da zu vermitteln gibt, weiß die KI nicht.
01:25:37
Speaker
Und das ist das, was du hörst.
01:25:39
Speaker
Und das ist aber das Kuriose,
01:25:41
Speaker
Wie oft man von Sprechern hört, du, sorry, ich habe jetzt gerade selber gar nicht gewusst, was ich da spreche, das ist kacke.
01:25:46
Speaker
Gehen wir nochmal an die Stelle.
01:25:48
Speaker
Das ist der Klassiker.
01:25:50
Speaker
Das ist wirklich zu meinen und nicht nur professionell vorzulesen.
01:25:56
Speaker
Aber was ist denn dann dein Ausblick

Abschließende Gedanken zur Rolle der KI im kreativen Prozess

01:26:00
Speaker
in die Glaskugel, in die Eleven Creative Audio Glaskugel?
01:26:04
Speaker
Also wir haben von dieser Glaskugel gerade gesprochen, weil wir gerade unseren Mietvertrag verlängert haben und natürlich auch gucken mussten und auch Zahlen drehen und so weiter und auch ein bisschen so prognostizieren mussten, ja, wo geht denn die Reise hin?
01:26:21
Speaker
Und da haben wir festgestellt, dass die Glaskugel nicht mal mehr nicht funktioniert, sondern keine mehr da ist.
01:26:27
Speaker
Sie ist nicht mal blind und nicht da.
01:26:29
Speaker
Es ist wirklich ganz, ganz, ganz, ganz schwierig,
01:26:34
Speaker
Und die Prognose, die ich jetzt stellen würde, die ist so dermaßen nicht veritabel, dass ich es auch nicht tue.
01:26:42
Speaker
Aber was ich zusagen kann, die geht ins Positive und ins Negative.
01:26:45
Speaker
Also es kann auch wirklich alles, also sagen wir mal so.
01:26:52
Speaker
doch ein bisschen esoterisch, jede Bewegung hat immer eine Gegenbewegung.
01:26:56
Speaker
Jetzt machen wir es mal nicht so kryptisch.
01:26:57
Speaker
Das ist doch Physik.
01:26:58
Speaker
Ja, genau, es ist Physik.
01:27:00
Speaker
Also machen wir es mal nicht so kryptisch und nennen sozusagen das Ganze, auch das Kind beim Namen.
01:27:08
Speaker
Mal angenommen, wir hätten jetzt 90 Prozent aller, alles, was an Content, 90 Prozent, was an Content da ist, ist von KI gesprochen.
01:27:19
Speaker
Reduzieren wir es jetzt mal wirklich auf Sprache.
01:27:22
Speaker
Dann ist es ja für die verbleibenden 10 Prozent total geil, sich abzuheben.
01:27:27
Speaker
Das heißt, jetzt mal auf blöd gesagt,
01:27:30
Speaker
Der BMW-Werbespot, High Glossy-TV-Spot, den es dann immer noch geben wird, der kann sich noch viel besser abheben vom Rest.
01:27:36
Speaker
Und jeder wird sich fragen, warum ist das so geil?
01:27:39
Speaker
Und dann wirst du plötzlich nicht mehr hören, ja, weil wir haben in Somalia gedreht, auf dem Blar und in den Dünen von, sondern dann wirst du das hören und du wirst hören.
01:27:48
Speaker
Und weißt du, was krass ist?
01:27:50
Speaker
Wir haben mit einem richtigen Sprecher aufgenommen.
01:27:53
Speaker
Dann ist es halt so.
01:27:55
Speaker
Ja, ähm...
01:27:57
Speaker
dann bleibt natürlich rein quantitativ weniger übrig, ja.
01:28:03
Speaker
Aber dort kann man sich umso besser exponieren von mir aus.
01:28:06
Speaker
Das muss am Ende die Hoffnung sein.
01:28:10
Speaker
Und jetzt muss man halt dafür sorgen, aktuell, dass man halt zu diesen 10%, 20%, ich sage jetzt einfach irgendwas, aber dass man halt dazu gehört.
01:28:20
Speaker
Und nehmen wir JGPT, wir haben uns in dem Kontext auch damit befasst,
01:28:26
Speaker
Im September 2024 gab es eine Zahl und die Zahl in Prozent war die Zahl, die uns sagt, wie viele sämtliche Texte im Internet sind Maschinen generiert.
01:28:40
Speaker
Wie viel Prozent glaubst du im September 2024?
01:28:43
Speaker
Ich weiß es.
01:28:45
Speaker
Ich weiß es.
01:28:46
Speaker
Es waren 57 Prozent.
01:28:48
Speaker
Ja, habe ich dir das schon mal gesagt?
01:28:49
Speaker
Nein, aber ich recherchiere ja auch viel und so und habe das auch gelesen.
01:28:55
Speaker
Siehst du.
01:28:56
Speaker
Und jetzt gehen wir mal davon aus, es hat sich mittlerweile, es sind wahrscheinlich bei 65 Prozent oder weiß ich nicht was.
01:29:04
Speaker
Und jetzt kann ich entweder sozusagen Trübsal blasen und sagen, um Gottes Willen, oder ich sage,
01:29:13
Speaker
guck mal, jetzt kann ich mich ja noch viel besser abheben.
01:29:17
Speaker
Weil jetzt plötzlich wird dieses ganze Generic-Krempel, der da entsteht, weil das Ding ist ja auch jetzt inzestuös, das darf man auch nicht vergessen, auch das ist ja die technische interessante Komponente, dass das Ding jetzt sozusagen von, also lernt jetzt vermeintlich von Menschen,
01:29:37
Speaker
Diese Menschen haben aber bereits die KI benutzt.
01:29:40
Speaker
Das heißt, dieses Ding lernt quasi von sich selber den eigenen Blödsinn.
01:29:45
Speaker
Darf man nicht unterschätzen.
01:29:46
Speaker
Und deshalb sehe ich da auch gerade diesen massiven Impact nicht mehr so groß.
01:29:54
Speaker
Weil auch da wirst du am Ende sagen, keine Ahnung, eine letzte schöne Analogie dazu.
01:30:00
Speaker
Das ist eine ganz... Muss ich aber klauen?
01:30:04
Speaker
Habe ich auf LinkedIn von einer Kundin von mir.
01:30:07
Speaker
Diese ist Texterin.
01:30:09
Speaker
Das ist ein tolles Schlusswort, pass auf.
01:30:12
Speaker
Die wurde gefragt, hast du denn eigentlich keine Angst um deinen Job wegen JetGPT?
01:30:18
Speaker
Da hat sie gesagt, ja glaubst du denn, dass die ganzen Starköche Angst haben vor dem Thermomix?
01:30:26
Speaker
Und jetzt kommt's.
01:30:28
Speaker
Wer zu mir kommt, der will eine Geschmacksexplosion und hat einfach nicht nur Hunger, finde ich ganz gut.
01:30:35
Speaker
Plus, der Thermomix wird Prozesse beschleunigen, Prozesse verändern.
01:30:43
Speaker
aber er wird kein Restaurant füllen.
01:30:46
Speaker
Finde ich sehr, sehr schön als sozusagen Analogie.
01:30:50
Speaker
Am Ende wird er nicht die Gäste ins Restaurant führen.
01:30:53
Speaker
So hat sie das jetzt mal dargestellt, finde ich eigentlich ganz schön.
01:30:56
Speaker
Und das ist eigentlich auch was, was man generell sagen kann.
01:30:58
Speaker
Ja, da wird wahnsinnig viel drüber gemacht.
01:31:02
Speaker
Das ist alles gut und schön, aber das heißt ja nicht, dass es den Rest nicht mehr gibt.
01:31:07
Speaker
Der wird weniger.
01:31:08
Speaker
Aber er kann sich umso besser darstellen, das denke ich schon.
01:31:11
Speaker
Ja, das ist wirklich ein schönes Schlusswort.
01:31:13
Speaker
Ja, es stimmt, es wird elitärer.
01:31:16
Speaker
Und nämlich genau das Gegenteil.
01:31:19
Speaker
Kreativität und Kunst wird nicht demokratisiert, sondern sie wird elitisiert.
01:31:23
Speaker
Genau, elitisiert, genau.
01:31:25
Speaker
Das finde ich besonders zynisch und ungerecht.
01:31:27
Speaker
Aber es heißt nicht, dass es sie ersetzt, absolut.
01:31:30
Speaker
Und das nehme ich als Schlusswort.
01:31:33
Speaker
Daniel, es hat mir wirklich großen Spaß gemacht, mal lange mit dir zu reden.
01:31:40
Speaker
Und du hast auch ganz viel zurückgeredet.
01:31:42
Speaker
Normalerweise sage ich immer Sachen und du drückst einen Knopf.
01:31:46
Speaker
Nein, es hat mir wirklich großen Spaß gemacht.
01:31:48
Speaker
Danke für das tolle Gespräch.
01:31:49
Speaker
Danke, dass du dir die Zeit genommen hast.
01:31:51
Speaker
Was alles für ernste Sachen aus diesem Quatschkopf kommen.
01:31:54
Speaker
Man glaubt es gar nicht.
01:31:55
Speaker
Ja, ja.
01:31:57
Speaker
Aber das habe ich schon immer gefühlt.
01:31:59
Speaker
Das habe ich schon immer gewusst, tief drin.
01:32:02
Speaker
Ja, es gibt zwei Seiten.
01:32:03
Speaker
Ja, die gibt es immer.
01:32:05
Speaker
Genau.
01:32:06
Speaker
Ja, schön.
01:32:06
Speaker
Ich bin sehr gespannt auf das Ergebnis auf jeden Fall.
01:32:08
Speaker
Bin ich wirklich sehr, sehr gespannt und finde es auch cool, dass wir so viel gemacht haben, aber war doch schön.
01:32:13
Speaker
Wir haben ja alles, was du in deinem Skript hattest, abgearbeitet.
01:32:16
Speaker
Welches Skript?
01:32:22
Speaker
Danke dir.
01:32:23
Speaker
Schön, dass du dir die Zeit genommen hast.
01:32:26
Speaker
Wie gesagt, ich bin auch sehr gespannt auf das Ergebnis.
01:32:28
Speaker
Danke auch an euch, dass ihr dran geblieben seid.
01:32:31
Speaker
Wer das jetzt hört, ist wirklich mein persönlicher Held oder meine Heldin.
01:32:36
Speaker
Das ist sehr, sehr schön.
01:32:38
Speaker
Wenn euch die Folge gefallen hat,
01:32:40
Speaker
Like, Subscribe oder noch besser empfehlt sie persönlich weiter.
01:32:44
Speaker
Das ist nämlich das beste Marketing und Propaganda.
01:32:48
Speaker
Und falls ihr Fragen habt an mich oder auch an Daniel, dann schreibt sie gerne an deeptalk at mike-rider.com.
01:32:56
Speaker
Und ansonsten, ja, bis zum nächsten Mal.