Become a Creator today!Start creating today - Share your story with the world!
Start for free
00:00:00
00:00:01
#10: Christoph Walter: Selbstständigkeit, KI, Sprache  und Kommunikation image

#10: Christoph Walter: Selbstständigkeit, KI, Sprache und Kommunikation

S1 E10 · Mic Rider Deep Talk
Avatar
107 Plays3 months ago

In dieser Folge unterhalte ich mich mit dem Profisprecher,  Studiobesitzer, Coach und meinem persönlichen Lieblings-"Gagenheinzi"  Christoph Walter über so ziemlich alles (außer über Gagen).   

In diesem wilden Ritt galoppieren wir durch die Anforderungen als  selbstständige:r Kreative:r und was es braucht, wenn man  heutzutage als Anfänger:in ein ernsthaftes, nachhaltiges Business  aufbauen will.  

Natürlich machen wir auch eine Trinkpause am nicht enden wollenden  Diskussions-quell KI - und deren Auswirkungen auf unsere Branche, unsere  Gesellschaft und unsere Politik.    

Über die Auswirkungen von Sprache und Kommunikation auf unsere  Gesellschaft und unser Miteinander, sprechen wir genauso wie über  Ehrenamt und unser Wertesystem als Sprecher.   Und um das Ganze abzurunden wird es zwischendurch auch sehr persönlich.   

Nachrichten an: deeptalk@mic-rider.com

Website: https://www.mic-rider.com/

Host und Redaktion: Patrick Messe (https://www.patrickmesse.at/)

Zu Gast: Christoph Walter (https://www.sprechbereit.de/)

Bild: Charly Glawischnig (https://www.charlyglawischnig.com/)

Ton:  Lukas Wurm (https://lukaswurm.com/)

Recommended
Transcript
00:00:01
Speaker
Mic Rider Deep Talk Menschen, Business, Diskussionen. Der Mic Rider Podcast.

Vorstellung von Christoph Walter

00:00:11
Speaker
Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Folge Mike Rider Deep Talk. Heute sind wir virtuell unterwegs. Ich habe mich nach Krefeld verbunden, um mit dem wunderbaren Christoph Walter zu sprechen. Christoph ist Selbersprecher, hat ein Studio und ist auch in der KollegInnen Weiterbildung tätig, würde ich mal im weitesten Sinne sagen. Hallo Christoph, schön, dass du da bist. Moin Patrick. Schön, dass ich da sein darf. Geile Nummer.
00:00:38
Speaker
Ja, danke. Schauen wir mal, wie geil es wird. Aber ich glaube, ich muss mir keine Sorgen machen. Wir haben beide sehr gute Kameras und wir sind top motiviert.

Christoph als Influencer

00:00:50
Speaker
Tatsächlich meine, ich würde gleich in die Vollen gehen, meine allererste Frage, die mir auf der Leber brennt, nein, auf der Seele brennt, ist, du bist ja jetzt Influencer, ganz offiziell. Und da wollte ich dich fragen, wie ich das auch werden kann, ob du schon in Dubai lebst und wie sich das anfühlt im Vergleich zu uns Normalsterblichen.
00:01:09
Speaker
Wie man sehen kann, ist herrliches Wetter hier in Dubai. Super Sonne. 1a Palmen haben wir hier. Ist auch top. Nein. Tatsächlich ist es weiterhin Krefeld. Die Influencer-Nummer. Es gibt Leute, die haben mich schon so genannt und dann sollten wir das auch recht sein. Hat sich ja zufällig ergeben.

Instagram-Anfänge

00:01:35
Speaker
Im Grunde darüber, dass ich
00:01:39
Speaker
mit der lieben Henrike Tönnes gequatscht habe. Auch eine super Kollegin aus Gostrop und die sagte, Hör mal, du musst mal dieses Instagram machen, das ist ja genau was für dich. Und ich sag, echt? Das ist ja irgendwie nur, keine Ahnung, bunte Bilder, Videokram, das ist überhaupt kein Text und so. Das ist ja eigentlich gar nicht meins. Ich mag ja Texte, ich bin ja Sprecher, ich mag Texte.
00:02:07
Speaker
Ja, und dann habe ich aber gedacht, komm, wenn ihr das sagt, dann musst du das mal machen. Und dann habe ich mir mein Mobilophon vor die Nase gehalten und habe irgendwie schrägen Kram gemacht. Also bevorzugt erst mal so von unten, weil man dann so schön in die Nasenlöcher reingucken kann. Da bekam ich sehr viel Feedback bezüglich meiner interessanten Nasenbehaarung.
00:02:29
Speaker
und ob ich vielleicht Stutztipps hätte. Nein, ich sollte auch mal den Kamerawinkel ändern. Und so habe ich mich dann natürlich so auf diverse Dinge eingelassen, die Leute mir vorgeschlagen haben. Dann habe ich angefangen, mir ein hochprofessionelles Kamerastativ zu bauen, in dem ich mein Telefon mit Gaffa an die Wand getackert habe in der Kabine.

DIY Kamera-Setup

00:02:50
Speaker
Das ist total super. Wenn man jetzt reinkommt, sieht man immer noch rechts die Gaffa-Streifen an der Wand. Das ist geil, das sieht ja keiner. Dann kann man das richtig gut reinmachen. Ein ganzer Haufen Videos ist so entstanden.
00:03:00
Speaker
Ja. Und dann habe ich mir wiederum auf das Betreiben einer anderen Kollegin, Miriam Kaufmann auch, eine total geile. Es ist die Miri bei Insta. Tolle Kollegin. Und die kam an und empfahl mir dann so ein lustiges Selfie-Stick-Dingens. Das kann man auch geil hinstellen. Dann habe ich das dahingestellt und jetzt habe ich einen geilen neuen Blickwinkel. Und seitdem kommen die Dinger noch besser.
00:03:26
Speaker
Ich mache halt im Grunde, ich habe die ganze Zeit immer irgendeinen Murks aus der Kabine gemacht. Sprechen hier, sprechen da, lustige Sache da, lustige Sache da, alles was so aus meinem Blickwinkel heraus lustig, unterhaltsam, wie auch immer ist. Ob es das dann tatsächlich erfüllt, weiß der Geier.
00:03:42
Speaker
Ich finde das sekundär. Ich finde das in erster Linie ist wichtig. So gehe ich auch. Das ist meine Social Media Philosophie. Es muss für mich lustig sein. Es muss für mich unterhaltsam sein. In meinem Kopf hat es Sinn gemacht. Und wenn jemand damit connecten kann, super. Wenn nicht, dann nicht. Aber was ich eigentlich noch sagen wollte ist, ich finde es sehr schön, dass du da mal
00:04:02
Speaker
reinen Tisch machst mit der dunklen, mit der Kehrseite der Social Media Influencer Medaille, nämlich mit der dreckigen, mit der grittigen. Aber hallo, wir hängen Kameras an Orte, wo keine sein sollten. Das gleiche mit Mikrofonen.
00:04:19
Speaker
Gestatten tiefste Blicke in unsere wilde Seele, die sich offensichtlich mit total geistesgestörten Ausspracheproblematiken beschäftigt und sich damit beschäftigt, wie man orange jetzt am besten ausspricht. Und zwar wahlweise, wenn es sich dabei um die Farbe oder die Frucht handelt und solche Geschichten. Da kicken Leute echt drauf ab. Ich glaube, Das Real hat jetzt irgendwie knapp 200.000 Views.
00:04:46
Speaker
Ich feier das total, weil es nämlich nicht nur unterhaltsam und witzig ist, wie du das jetzt gerade zusammengefasst hast, sondern es ist wirklich auch edukativ. Es hat wirklich einen Mehrwert. Es ist nicht nur lustiger Datenmüll in Wahrheit. Und das finde ich so großartig. Also das möchte ich wirklich mal hier kurz den Hut ziehen und so. Danke. Tatsächlich ist es so, dass diese Sprechsünden, wie ich sie genannt habe,
00:05:13
Speaker
Die waren ja gar nicht als Serie ausgelegt. Ich habe das gemacht und habe es tatsächlich Sprech-Sünden Teil 1 genannt, weil ich mir gedacht habe, guck sie mal. Jetzt mal glaube ich bei Teil 33 oder so. Ständig schaffen auch Leute neues Material an, schreiben das in die Kommentare rein und weiß nicht was. Und ja, so hat sich das auf jeden Fall ganz schön ergeben und mittlerweile rennen da bald 15.000 Menschen hinter mir her. Ich weiß nicht, wo die herkommen.
00:05:39
Speaker
Aber irgendwann finden die Scheime interessant und dann gucken die sich das an und dann ist gut.

Social Media als Geschäftsmodell

00:05:43
Speaker
Tatsächlich ergeben sich daraus auch, und das ist ja das, was natürlich toll ist, wenn man merkt, dass das nicht nur Entertainment ist oder wie man es ja korrekterweise nennt, Edutainment, denn ich erzähle ja was, wo man was von lernen kann, im Idealfall.
00:06:03
Speaker
wenn man merkt, dass das tatsächlich auch sich umsetzen lässt und das tatsächlich auch dann irgendwann Business Faktor wird. Und das ist es bei mir, definitiv. Also da kommen, ich generiere darüber Coaching-Kunden, natürlich, Kundinnen,
00:06:22
Speaker
die dann halt merken, okay, zum einen hat er was zu erzählen und das scheint halbwegs den Tatsachen zu entsprechen, zum anderen scheint das irgendwie halbwegs locker rüberzukriegen und man hat halt eine Möglichkeit, irgendwie persönlich anzudocken und ich glaube, das ist ganz cool, weil so Leuten bleib ich ja dann am Ende auch hängen.
00:06:39
Speaker
Ich finde auch, es ist die Mischung aus Sympathie, Kredibilität und Fachkompetenz, oder? Am Ende des Tages. Und das kann man, wenn man das gut macht, du machst das sehr gut, finde ich, sehr effektiv nutzen, oder? Ich meine, ich finde auch, ich weiß nicht, da würde ich mich vielleicht nachher nochmal gerne drüber unterhalten mit dir, ob die Absicht deine Rolle spielt. Ich unterstelle dir nämlich, du hattest nicht die Absicht,
00:07:06
Speaker
Coachies an Land zu ziehen und dir den Workshops voll zu machen. Sondern du hast es um der Sache willen gemacht und das spüren die Menschen, dass du ihnen nicht zwanghaft was verkaufen willst, glaube ich. Und dann kommen sie von selbst, weil es sie interessiert und weil sie sich nicht genötigt fühlen, irgendwelche verbalen Heizdecken zu kaufen und so.
00:07:27
Speaker
Ja, Nierenschutz, Katzendäckchen und äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh
00:07:45
Speaker
Ja, aber mittlerweile gibt es ja auch schon die Scheiß mit meinen beknackten Sprüchen drauf. Kann man mögen, muss man nicht. Es gibt Leute, die mögen das. Manche Leute kaufen das. Ich habe da so einen Spreadshirt-Shop irgendwie. Den kann man sich dann auch über mein Insta-Profil reinziehen. Sag mal, jetzt offiziell, add und so, wer bist du? Auf Instagram, add ChristophWalterVO in einem Durch und Klein. Christoph mit CH und PH, Walter ohne HVO hinten dran.
00:08:10
Speaker
Keine Bindestriche, keine Unterstriche, kein Murks. Keine Additives. Genau. So. Und nein, ich habe das tatsächlich aus der Intention rausgemacht, dass die Frau Tönes halt kam und sagte, waaah, muss aber mannen. Und ich denke, okay, dann mache ich jetzt mal. Und das war am Anfang auch sehr ungelenkt. Das hat mittlerweile ein bisschen mehr Konzept, aber ich merke halt auch, die Leute kicken auf die Sprechsynden ab.
00:08:36
Speaker
Der Rest ist so net nice to have, aber ich kann mittlerweile sehr genau sehen an den Views, wie schnell die kommen, was passiert. Und zwischendurch sind da mal ein paar Reels dabei, wo du denkst so, okay, warum geht das denn jetzt so ab? Okay, krass. Ich hab irgendwie ein paar Reels, die sind halt irgendwie so bei 150k aufwärts. Und dann denk ich mir,
00:09:04
Speaker
Wo kommen die alle her? Verstehe ich nicht, verstehe ich wirklich nicht. Das musst du auch nicht verstehen. Ich glaube, das hat sich die Algorithmus-Muse geküsst.
00:09:12
Speaker
Irgendwas hat da gepasst. Vielleicht hat ja auch irgendjemand mit 150.000 Millionen Followern das geteilt oder so. Und dann hast du plötzlich so einen Angel Investor in deinen Post oder so. Ich weiß es nicht, aber ich frage mich das bei manchen Sachen auch so. Ich bin da geworden, habe ich mir so viel Mühe. Das hat so, weiß nicht, funktioniert so geil. Und irgendwie sieben Leute liken es und keiner kommentiert. Und irgendetwas, wo ich, weiß ich nicht,
00:09:41
Speaker
Aus der Hüfte geschossen, hab 4 Minuten daraus gepostet und dann überschlagen sich alle. Keine Ahnung. Aber es ist tatsächlich wirklich spannend zu sehen, auch was da so alles ankommt. Ich weiß nicht, relativ am Anfang klickt er so und ich guck mir das alles an. Ich lese alle Kommentare, ich guck mir alle Follower an. Ich will's halt einfach wissen.
00:10:02
Speaker
Wow. Und bei knapp 15K ist das durchaus darstellbar noch, ohne dass man ultra viel Zeit drauf setzt. Ja, relativ früh am Anfang kam Engelbert von Nordhausen an und hat auf den Follow-Button geklickt und ich fühlte mich geehrt. Mr. Samuel L. Jackson.
00:10:24
Speaker
Verdammte Axt. So, geiler Typ. Ja, dann stellten sich irgendwann so Leute ein wie Sascha Lobo und... Wie heißt der? Atze Schröder? So wirklich. Dann dachten sie so, okay, das ist spannend, unterhaltsam, dass da auch solche Leute reingucken. Ja, und jetzt mache ich halt weiterhin meinen Kram. Mittlerweile baue ich da ja auch, also jetzt schon was länger. Ich mache ja
00:10:52
Speaker
Wir machen ja privat Tierschutz, sprich Hunde.
00:11:01
Speaker
Hundepflegefamilie und da gibt es halt jetzt auch für jedes Tier mittlerweile ein eigenes Video. Da kann man auch schön sprechen. Das ist halt auch immer ein netter Showcase, mal zu zeigen, was so alles geht. Das funktioniert auch ganz gut. Das mischt sich da ganz gut rein. Jetzt habe ich gerade mal was Neues gestartet. Wir gucken mal, was das so macht. Ich glaube, das könnte ein bisschen schwieriger werden, weil ich glaube, ich werde jetzt mal gucken, ob ich mal nicht eine Serie in Richtung, was ist eigentlich mit diesem Veganismus los,

Neue Serie über Veganismus

00:11:27
Speaker
machen.
00:11:27
Speaker
Ui. Das könnte schwierig werden. Wir werden sehen, was passiert. Ich glaube, Essen ist, was so persönlich ist, da sind die Leute sehr heikel und sind sehr schnell persönlich, fühlen sich persönlich angegriffen, obwohl sie vielleicht gar nicht persönlich gemeint sind. Das sollte man sich vielleicht heutzutage auch lieber einmal mehr überlegen als einmal weniger. Ob das denn wirklich
00:11:49
Speaker
ob ich mich da jetzt wirklich persönlich gemeint fühlen muss und mich dazu verhalten muss. Ich wollte eigentlich, tatsächlich hast du eh schon angedeutet, ich würde noch einen Schritt zurücktreten von meiner blöden Eingangsfrage nach dem Influencerdasein und tatsächlich
00:12:09
Speaker
Du hast ja auch viel Ehrenamt gemacht, viel Vereinsarbeit. Der VDS und du, ihr seid ja so ein bisschen on-off. Immer mal wieder. Wir haben eine on-off Beziehung. Aber eine sehr liebevolle, auch in den off Phasen. Ja, ich finde auch. Ich finde, das ist so... Ich glaube, Gwyneth Paltrow hat das gemacht mit uncoupling. So sich um der Kinderwille nicht zu streiten und immer in einer guten Beziehung zu bleiben. Also es ist ja tatsächlich, hat ja nichts damit zu tun, dass du das nicht machst. Sondern ich wollte dich eigentlich fragen,
00:12:40
Speaker
Du setzt dich ja sehr viel für die Community auch ein, im weitesten Sinne, eben durch Weiterbildung, eben durch Ehrenamt, eben auch als fairer Mittelsmensch zwischen uns Sprechern und den Endkunden als Studio.

Motivation für Gemeinschaftsengagement

00:12:52
Speaker
Deswegen, warum tust du das alles, was du tust?
00:12:59
Speaker
Das ist eine total schöne Frage, die leider gar nicht so easy zu beantworten ist. Ich weiß. Lass uns darüber reden. Es gibt keine zwei-Wort-Antwort, glaube ich. Also die Antwort lautet Ja. Okay, es gibt nicht ein Wort-Antwort, offenbar. Geht. Also, ich glaube, ich bin grundsätzlich so ein Typ, ich mache Sachen ganz oder gar nicht.
00:13:30
Speaker
Und wenn ich mal an was Spaß gefunden habe, dann kann ich mich da auch ganz gut dran festbeißen. Ich habe ein ganz merkwürdiges Bedürfnis dafür, dass Leute vernünftig behandelt werden, gerecht behandelt werden, fair behandelt werden, dass sie sinnvoll miteinander umgehen, dass der eine den anderen nicht übervorteilt.
00:13:51
Speaker
Dass vor allen Dingen vernünftige, offene Kommunikation geführt wird, dass Leute auch einfach wissen, woran sie sind. Das finde ich super wichtig. Ein anderes großes Anliegen ist, nicht ständig ähm zu sagen. Mach ich trotzdem. Ich schneide das alles aus. Du wirst so flüssig reden wie die Drogen. Geil, das Bild springt dann ständig.
00:14:12
Speaker
wenn ich so Sachen mache und ich habe irgendwie Ahnung, dann gebe ich halt auch gerne Wissen weiter und ich helfe Leuten gerne. Ich finde das super sinnvoll. Mir haben zum Beispiel auch ganz am Anfang, ich habe ja in einer Filmproduktion gearbeitet, fünf Jahre lang und habe da im Grunde alles gemacht.
00:14:33
Speaker
So, vorbereitende Buchhaltung, Archivverwalten, da eine Akquise draus aufbauen, Key-Account für einzelne Kunden, Aufnahmeleitung, der Typ am Ton, sei es in der Nachvertonung,
00:14:50
Speaker
Was weiß ich wobei? Keine Ahnung. Ich hab da echt die lustigsten Sachen gemacht und das alles quer beten. Das hat auch großen, großen Spaß gemacht und das macht es bis heute. Ich fahre halt immer noch gerne auf Dresden. Kommt auch immer mal wieder vor. Letztes Jahr waren wir noch ein paar Mal unterwegs irgendwie in München und in Barcelona und so. Ist auch ziemlich geil. Und ja, ich finde,
00:15:11
Speaker
Dass man, wenn man dann da so Sachen gemacht hat und dann festgestellt, okay, jetzt komme ich gerade rein und denke mir, okay, in der Filmproduktion habe ich ganz viel mit Ton gemacht und ich habe da viel reingeschnuppert und habe festgestellt, wie das funktioniert. Und jetzt bin ich so durch mir denke, ich war früher schon der, der viel mit Ton gemacht hat. Also ich war immer jemand, der Mikrofone vor der Nase baumeln hatte.
00:15:30
Speaker
Weil war halt einfach so, ich hab mit 13 das erste Mal angefangen, Musik zu machen. Also im Bandkontext. Das war mit 13, 14 noch nicht mal richtig Bandkontext. Das war, wir waren so zwei, drei Leutchen, die irgendwie, ich hatte so ein Keyboard, hab da ein Bild drauf rumgehackt. Ich glaube, das war am Ende irgendwie so eine grobe Vorstufe von dem, was man heute Techno nennt.
00:15:50
Speaker
Es gibt keine Beweise dafür. Ich hätte wirklich gerne welche. Ich hab irgendwas im Kopf, was unfassbar gut klingt, aber das, was man selber im Kopf hat, klingt ja immer gut. Das wird also keine verlässliche Quelle sein quasi. Aber ja, ich hab also quasi seit ich 13, 14 bin, immer Mikros vor der Nase hängen gehabt und hab immer irgendwie Bands gehabt, hab gesungen, hab gerappt, hab rumgeschrien, hab irgendwas Scheiße gemacht, keine Ahnung, was auch immer.
00:16:15
Speaker
Ja, und dann hab ich da in der Filmproduktion gesessen, hab mir das halt angeguckt und denk so, ja, machen die denn da, das ist ja, machen die gut, diese SprecherInnen, die ich da zwischen habe. Und dann hab ich mir gedacht, okay, dann muss ich das jetzt selber machen, dann will ich das jetzt selber machen. Und dann hatte ich halt schon viel Einblick von der Seite. Und dann hab ich mir Sprecherziehung genommen und hab dann darüber wieder viel Einblick bekommen, hab weiterhin in der Filmproduktion gearbeitet, hab aber gleichzeitig angefangen, mir zu Hause was Kleines zu bauen.
00:16:42
Speaker
Und irgendwann kam dann mein Chef an und sagte immer, wir müssen mal irgendwie ein bisschen umstrukturieren und irgendwie bist du der Einzige, dem wir ihr gerade zutrauen, auf eigenen Beinen zu stehen. Wir buchen dich einfach weiter für das, was du bisher gemacht hast, aber wir würden dich gerne als fixen Mitarbeiter quitt werden. Und ich denke, okay, hätte ich jetzt von mir aus so in einem Jahr vielleicht mal gefragt, ganz doof, aber gut, dann probieren wir das jetzt, bevor wir Streit haben. Wir hätten wahrscheinlich keinen Streit gekriegt, weil wir verstehen uns bis heute sau, sau, sau gut. Wir waren auch vorher schon lange befreundet. Dennoch war das halt so ein, okay, gucken wir mal.
00:17:13
Speaker
Und dann hab ich da halt angefangen und... War das so ein bisschen so ein Arschtritt für dich? Hättest du dich in diese Verantwortungsposition von selber vielleicht nicht hineingewagt? Ich hatte es tatsächlich schon im Kopf. Das war schon in meinem Kopf. Also es war tatsächlich so, dass ich gesagt habe, ich hätte das so grob in einem Jahr gemacht wahrscheinlich von mir aus. Grob. Ich hatte das schon irgendwie. Also ich weiß nicht, ob ich das dann durchgezogen hätte tatsächlich. Das kann ich natürlich nicht beantworten. Von daher war... Also ich glaube, dass es immer ganz gut ist, wenn man so ein bisschen
00:17:40
Speaker
Schub kriegt. Ein bisschen. Nudging nennt man das so. Stubs. Richtig. Die Frage ist halt, aus welcher Höhe fällt man dann auf was für ein Untergrund? Das kann man unterschiedlich gestalten, sag ich mal. War an der Stelle gut, weil, wie gesagt, die halt auch direkt gesagt haben, pass auf, wir buchen nicht, aber für alles, was du vorher hier auch schon gemacht hast,
00:18:04
Speaker
Das wird schon. Und ich war ja im Grunde auch schon in der Branche drin. Das heißt, ich kannte jede Menge Leute und ich konnte überall sagen, hör mal, ich bin jetzt übrigens selbstständig und ich könnte auch sprechen. Und habe auf dem Wege halt sehr, sehr viel Erfahrungen gesammelt, bin dann auch relativ schnell an den SPL dran, an den VDS dran. Das ist hier ein SPL-Logo.
00:18:29
Speaker
Das war keine Werbung. Ich wurde influenced. Du bist auch wie so eine Katze, der man irgendwie eine Kapotte vor der Nase baumelt. Oh, ein Eichhörnchen. Dann hatte ich damals eine der ersten Personen, mit denen ich zu tun hatte aus diesem Sprechermarkt, war tatsächlich dann auch Christina Pucciata, die ja auch erst kürzlich noch im Vorstand des VDS war und da auch einen Bombenjob hingelegt hat.
00:19:01
Speaker
Bis Frühjahr 2023, nur damit wir das zeitlos gestalten. So, bis Frühjahr 2023, genau, bis dahin. Und dann haben wir einmal den kompletten Vorstand getauscht. Und dann kamen Anna, Anni, Roland und ich. Und ich bin jetzt gerade auch schon wieder raus. Futsch. Danke nochmal dem Restvorstand, dass das so geil geklappt hat. Ja, und auf jeden Fall habe ich damals die Christina kennengelernt. Das heißt, wir kennen uns jetzt auch irgendwie schon so 20 Jahre roundabout.
00:19:29
Speaker
Und die hat mir auch ganz viel erzählt. Total geil. Und ich hatte noch ein befreundetes Studio in Düsseldorf, Dawn Records, Vasya und Christine Schulz. Mega. Die sind richtig cool. Das ist eine Name-dropping-Folge hier. Ja, muss man schon mal machen. Insbesondere, wenn man Leute hat, bei denen man sich ja auch mal ein bisschen bedanken möchte.
00:19:52
Speaker
Und die korrekt durch den Arbeitsalltag gehen, die darf man ruhig auch damit kurz mal... Wow, ja. Und die waren, also gerade jetzt Christina, Vasya und Christine waren Gold. Ich wohne halt quasi zwischen denen, die einzelne Düsseldorf. Christina ist auf der anderen Seite unseres Krefelder Stadtteils, wo wir wohnen. Zu Christina brauche ich sieben Minuten, zu den anderen zwanzig.
00:20:16
Speaker
Und es war halt klar, ich hatte nicht so richtig Equipment zu Hause. Und von allen Seiten kam, wenn du was brauchst, rufst du an, kommst du vorbei, geht los. Geil. So, das ist tatsächlich bis heute einfach auch Bestandteil meiner Philosophie. Denn dieses Studio hier ist riesig. Ich kann hier alles Mögliche machen. Und wenn jemand ankommt und sagt, hör mal, ich brauche gerade einen Arbeitsplatz,
00:20:44
Speaker
Und ich bin in der Nähe, dann sag ich, komm doch vorbei. Hier ist Internet, hier ist trocken, hier sind viele Tische, Stühle, unterschiedlicher Art. Da vorne steht so eine Wohnzimmerecke mit einer Couch, da steht so eine Küchenecke. Du kannst dich auf den Boden legen, ich kann dir auch eine Hängematte aufhängen, hab ich auch da.

Studioteilung als Gemeinschaftsprojekt

00:21:02
Speaker
Wenn du Bock hast, spielst du zwischendurch zur Entspannung ein bisschen Klavier.
00:21:06
Speaker
Also du kannst ja alles machen. Du kannst von mir aus auch dich hier hinsetzen und irgendeinen Kramstream, so wie wir das jetzt hier machen, geht alles. Richte ich dir auch eben ein. Und das muss auch nicht so aussehen, wie es jetzt aussieht. Wir haben ja auch verschiedene Sachen. Das muss auch nicht dieser Sessel hier sein. Das kann auch eine Couch sein. Da können hier mehrere Leute sitzen. Also ich habe hier viele Möglichkeiten und ich teile sie gerne. Und wenn jemand ankommt und sagt, hör mal, ich habe gerade ein Problem. Ich brauche gerade mal ein Studio in Krefeld. Kannst du gerade mal? Ja, und wenn ich kann, dann kann ich. Vor allen Dingen halt so, dass ich sage, lass uns da erst mal nicht über Geld sprechen.
00:21:35
Speaker
Komm einfach vorbei. Es geht gerade darum, ein Problem zu lösen?
00:21:39
Speaker
Kann ich. Problem, Lösung. Mach mal gerne, und zwar jetzt direkt. So, und wenn man dann feststellt, okay, das ist ein Job, da hängt auch Kohle dahinter, dann lass uns gerne über Geld sprechen. Aber wenn du sagst, ich muss jetzt grad mal hier, weil ich grad mal muss, ich brauch grad mal eine Aufnahmekabine, ich brauch grad irgendwas, ja dann komm vorbei und mach's halt. Der Platz ist da, ich hab die Zeit verzollert. Das haben unter anderem diese Menschen, die mir am Anfang so sehr geholfen haben, halt auch mitgetriggert. Also es ist nicht so, als wäre ich vorher ein menschenfeindliches Arschgesicht gewesen.
00:22:07
Speaker
aber halt nicht menschenfeindlich. Nein, ich war von vornherein schon immer eigentlich so drauf, aber die haben das noch mal extrem getriggert, weil es einfach geil ist, wenn du merkst, dass du einfach auf Leute zugreifen kannst und wenn Kollegialität einfach funktioniert und wenn Leute einfach gewillt sind, einem zu helfen.
00:22:26
Speaker
Nur um einem zu helfen, ohne zu gucken, was man davon hat am Ende. Ich finde ja auch wirklich, wir sind ja alle keine Heiligen und so, aber ich finde, man darf das auch offen so sagen, es fühlt sich einfach gut an zu helfen.
00:22:42
Speaker
Es ist ein geiles Gefühl, wenn man ein Problem lösen kann und jemand einem dankbar ist dafür. Und da geht es eben nicht um die Bedingung, die danach daran geknüpft ist, weil dann habe ich mir den persönlichen Vorteil ausgerechnet oder so, sondern es geht um den Akt des Helfens. Ich weiß nicht genau, ich kann es nicht genau in Worte fassen, aber für mich ist das irgendwie gleichzeitig total selbstlos und total egozentrisch eigentlich. Weil das ist ja, wenn ich jetzt ganz ehrlich bin,
00:23:10
Speaker
fühlt sich das für mich total gut an. Und das ist der egozentrische Part. Und der selbstlose Teil ist, dass ich jemand anderem, wie auch immer die Hand ausdrücke, das Problem löse oder eben helfe. Und das finde ich sehr, sehr angenehm an dir. Und lebe ich auch so, kann ich gar nicht genau so. Und daraus schicken alle Leute, die mit mir persönlich schon gearbeitet haben, wissen das. Das ist hier ein Safe Space, würde man im therapeutischen Bereich sagen. Und was in diesem Safe Space passiert,
00:23:41
Speaker
Passiert? Entschuldigung, das wird jetzt creepy. Aber du weißt, was ich meine. Alles kann, nichts muss. Nein, ich muss aufhören. Aber du, das ist auch das Schöne.
00:24:01
Speaker
Neige auch dazu, genauso zu gehen. Und ich rede mich um Kopf und Kragen. Und viele Leute haben aber mittlerweile verstanden, dass das so ist, weil ich so bin. Und die Leute fressen das und sie lassen es einfach bleiben. Auch das ist so ein Ding. Wir haben eine
00:24:18
Speaker
super geile Branche, in der Menschen einfach sind, wie sie sind. Hier rennen Haufen Freaks rum. Das schließt mich und dich, glaube ich, auch mit ein. Und das ist geil. Wir haben alle nicht so Schwierigkeiten damit, glaube ich, irgendwelche
00:24:38
Speaker
Unperfektheiten oder so auch mal rauszuhauen und einfach stehen zu lassen, weil es halt einfach so ist, weil es halt auch zum Job gehört, die Nummer mit dem Mut zur Hässlichkeit. Da muss das passieren, wenn du nicht spielen magst, wenn du nicht ausprobieren magst und wenn du nicht mutig genug bist, auch mal scheiße auszusehen.
00:24:52
Speaker
Ja, voll. Und ich finde auch die Fähigkeit, Dinge im adäquaten Kontext zu betrachten, dass eine Fähigkeit, die weiten Teilen der Gesellschaft abhandengekommen zu sein scheint, zumindest wenn ich den öffentlichen Diskurs verfolge oder so, Dinge richtig einzuordnen und mal die Kirche im Dorf zu lassen und zu sagen, ja, der Patrick, der hat halt Brainfahrts. Dessen Impulskontrolle ist manchmal ausgeschaltet und der sagt Dinge, die
00:25:20
Speaker
aus dem Kontext gerissen, vielleicht auch wirklich unangenehm oder oder angriffig wirken könnten oder so, aber im Kontext mit der Persönlichkeit, mit dem Charakter dazu, kann man es wieder richtig einordnen und das finde ich, ist uns im gesellschaftlichen Diskurs oder im Gespräch irgendwie totaler Punkten gekommen. Alles super angriffig und super, auch hyperpersönlich, also alles ist sofort
00:25:49
Speaker
so nah und ich muss mich dazu verhalten, weil sonst irgendwie, obwohl das überhaupt nicht dein Aufgabenbereich wäre. Kontext ist key und das immer. Auch das ist tatsächlich, das ist ja auch so ein Insta-Thema. Ich knalle meine Sachen raus, mittlerweile habe ich einen Disclaimer hinterhängen. Wirklich? Ja.
00:26:11
Speaker
Da ist ein kleiner Disclaimer dahinter. Die hier getätigten Aussagen finden statt aus Sicht eines professionellen Sprechers und Audioproduzenten. Dialekte und sowas haben da leider nichts zu suchen. Wir versuchen das hier mal mit der deutschen Hochlautung und so.
00:26:29
Speaker
Echt? Weil Leute glauben, du machst Dialekt-Chaming oder was? Richtig! Weil die dann ankommen und sagen, du kannst den Leuten nicht verbieten, so und so zu sprechen, sag ich, tu ich doch gar nicht! Das gibt's irgendwie ständig.
00:26:45
Speaker
Das Lustige ist, da werfen sich einem dann auch, da werfen sich wirklich einem Fett irgendwelche Linguisten und sowas vor die Füße irgendwie und Krakelen rum. Ich hatte da einen, der war echt lustig, der hatte mich dann, das musste ich ja erst lernen, das kannte ich gar nicht, ich bin ja auch auf TikTok und ich meine, ich bin halt ein Opper. Ich meine, ich bin 48. Wir haben 2024, ich bin dieses Jahr 48 geworden, ich bin ein Opper. Also für Insta, ich glaube, ich habe da mindestens das Sechsfache des Durchschnittsalters oder so.
00:27:14
Speaker
Das merkt man auch an den Klickzahlen. Das ist ganz klar. Das sind 10 Prozent von Insta. Das ist echt witzig. Aber auf jeden Fall hat man mich dann auf TikTok
00:27:24
Speaker
Gestitched. Ja, da kannst du mal gucken. Ich kenne das. Was ist gestitched? Die nehmen dann einfach, also ich glaube auf Insta heißt das Remixen, wenn ich das jetzt richtig verstanden habe. Ich bin mir noch nicht so ganz sicher. Ich komme da auch nicht so ganz klar. Aber ist auch egal. Also sie nehmen quasi dein Video, nehmen dann einen Teil von, lassen das laufen, dann kommentieren die das.

Diskussion über Dialekte und Sprache

00:27:42
Speaker
Und das ist dann deren eigenes Video.
00:27:44
Speaker
was grundsätzlich total okay ist. Das lustige ist, dass der Onkel, und ich habe ihn dann auch in meinem Kommentar einen Onkel genannt. Das wurde dann auch wieder. Du musst auch nicht so despektierlich sein. Warum? Ich bin der Voice-over-Onkel, das ist der Linguisten-Onkel. Das reiße ich mal zusammen. Also, tatsächlich, was Leute für Probleme mit normaler Artikulation haben, ist schon echt lustig. Ich bin nicht despektierlich. Ich neige dazu, einfach bunte und farbenfroh zu sprechen. So, egal.
00:28:09
Speaker
Auf jeden Fall hat der Linguistenonkel dann da irgendwie das irgendwie wild kommentiert und bla und das würde alles nicht stimmen und ich denke so dafür, dass du so ein richtiger Wissenschaftler bist, so mit so einem
00:28:22
Speaker
Weiß ich nicht, der ist nicht alt genug für ein Diplom, aber der wird halt einen Bachelor und einen Master haben und so Geschichten. Und der hat 80 Milliarden Follower und all so Geschichten irgendwie. Das ist voll der krasse Typ. Wirklich, der hat richtig Peil. Er hat richtig Peil. Krasser Typ. Hab ich einen heilen Respekt vor. Bitte nicht missverstehen. Ich mag so Leute und ich liebe Wissenschaft. Und ich find's geil, wenn Leute das drauf haben und noch geil erklären können. Es ist nur überaus schade, und das war in dem Fall der Fall, wenn man als so ein Wissenschaftswastel, noch so ein buntes Wort, wenn man als Wissenschaftswastel nicht in der Lage ist, Kontext zu erfassen.
00:28:53
Speaker
Sorry, kannst du deinen Stitch gerne da hinstecken, wo die Sonne nicht scheint. Aber es hat einfach nichts mit dem Thema zu tun. Und du bist einfach komplett daneben gelandet. Aber hast du schön viele Klicks für gekriegt. So was mach ich halt nicht.
00:29:03
Speaker
Ja, das ist ein bisschen Clickbitching. Das ist so künstlich ein Thema. Aufregung erzeugen, wo gar keine ist, weil es keinen Grund gibt. Aber da kann man halt herrlich dann... Habe ich aber auch schon gemacht. Ich habe auch schon, ich habe dann, weil ich das mal ausprobieren wollte, was das so ist mit diesem Stitchen. Und dann habe ich die Tagesschau gestitched, weil die Redakteurin, die den Beitrag da gesprochen hat, die auch im Bild zu sehen war, es ging um eine Stadt, die schreibt sich ITZEHUE.
00:29:33
Speaker
Ja, die sagte dann Itze hohe. Aber es heißt Itze ho. Okay. Tatsächlich mit der Betonung auch hinten. Und es heißt halt Itze ho. Denn es ist ein Dehnungs e. Und wenn jemand in einem offiziellen Beitrag für die Tagesschau spricht, dann erwarte ich, dass der genauso wie ich, wenn ich für die Deutsche Welle spreche, und ich benutze es mittlerweile auch, wenn ich nicht für die Deutsche Welle spreche, einfach mal die Aussprachedatenbank des Öffentlich-Rechtlichen Rundfunks konsultiert, wenn da so Sachen auftauchen, die man womöglich
00:30:04
Speaker
irgendwie nicht so ganz eindeutig findet. Ich gucke mittlerweile alles nach, weil man kann über jeden Mux stolpern, auch Sachen, die vermeintlich total bekannt sind, sind auf einmal total unbekannt. Und hinterher kriegt man gesagt, das spricht man aber anders. Und wenn ich da so eine Buchstabenkombination habe, die irgendwie komisch ist, und dann ignoriere ich einfach, dann ignoriere ich nicht den Buchstaben, wie es eigentlich sein sollte, sondern betone ihn irgendwie mit, dann finde ich, ist das einer Tagesschau unwürdig.
00:30:30
Speaker
Absolut. Ich finde auch, also das deutsche Aussprache-Wörterbuch ist Gold. Ich finde, das kann nicht genug zur Rate gezogen werden. Ich habe damit auch schon Kunden überzeugt. Absolut. Und den Duden ausgestochen, der ja nur... Deskriptiv ist. Genau, sprachliche Entwicklungen widerspiegelt anstatt ein einheitliches Regelwerk zu einer Hochlautung. Genau.
00:30:55
Speaker
Ich muss gerade kurz atmen, weil das hier wo ich wohne, ich verrat's jetzt nicht, sonst sind alle sauer auf mich, ist das ja nochmal ein ganz eigenes Thema.
00:31:15
Speaker
Es gibt Menschen, die sind der Meinung, es gibt ein deutsches Hochdeutsch und es gibt ein österreichisches Hochdeutsch. Habe ich letztens gelernt tatsächlich. Ich habe mich nämlich aufgrund dieser Diskussion, es gab dann Leute, ich habe auch Bock mit denen zu diskutieren tatsächlich.
00:31:33
Speaker
Und dann kam... Ja, ich nicht, aber ja. Er möge mir verzeihen. Ich möchte jetzt gerade nicht nachgucken. Oder doch könnte ich ganz schnell nachgucken. Dann nenne ich ihn auch richtig. Nee, lass mal. Du musst ihn nicht namentlich nennen. Auf jeden Fall ein großartiger Kollege. Ja, Andre Perler, genauso ist es. Dialektolog nennt er sich. Oder ist er womöglich? Mundartexperte, Literaturredakteur. Und...
00:32:01
Speaker
Der sagt dann, doch, doch, doch, doch, doch, gibt's hier wohl alles. Es gibt hier eine eigene Schweizer Hochsprache und es gibt eine eigene österreichische Hochsprache. Denn so Worte wie Leihwand zum Beispiel im Österreichischen, das ist ein eigenes Wort.
00:32:22
Speaker
Und das kommt auch in eurer Sprache vor, in eurer Sprache. Also es gibt quasi, es gibt die deutsche Hochlautung, das ist das, was wir hier benutzen. Dann gibt es eine Schweizer Hochsprache und eine österreichische Hochsprache. Und die verbinden dann auch quasi ähnlich, wie die deutsche Hochlautung ja auch alle deutschen Dialekte quasi ein bisschen vereinheitlichen soll. Ist es auch da so?
00:32:51
Speaker
Und jetzt muss ich aufpassen, weil sonst kriege ich hinterher wieder von sämtlichen Lingoisten Fett auf. Aber liebe Lingoisten, bitte, ich bin sehr gesprächsbereit. Schickt mir Zeug, was ich mit durchlesen kann oder ruft mich an, schreibt mir E-Mails, lasst uns kommunizieren. Ich will das wirklich wissen. Ich finde das super spannend und ich weiß, ich labere in Teilen womöglich Zeug, was nicht ganz korrekt ist. Aber dann korrigiert mich, erzählt mir, wie es geht. Ich will es wissen. So.
00:33:18
Speaker
Also, deutsche Hochlautung hat halt die ganzen Dialekte unter ihren Fittichen. Dazu zählt auch Österreichisch und Schweizerdeutsch, die wiederum allerdings auch ein allgemeines Schweizer und Österreicher
00:33:34
Speaker
Hochdeutsch haben, was dann halt so ein Allgemeines ist, was halt auch irgendwie quasi der lokalen Dialekte entledigt ist, was aber dann trotzdem so Sachen berücksichtigt, wie in der Schweiz sagt man halt, da sagt man nicht richtig, da ist es richtig und ich glaube in Österreich ist es genauso. So ist es. Und das gilt bei euch als hoch
00:33:58
Speaker
Ja, es gilt als Hochdeutsch, aber ich finde das auch völlig legitim und soll auch bitte unbedingt so bleiben in der gesprochenen Sprache. Und auch wenn ich von mir aus einen guten Wein bewerbe oder so mit etwas mit lokalem Charakter, etwas aus der Region und das soll dann auch so klingen wie von da, völlig fein, super, unbedingt nehmen und Ding.
00:34:21
Speaker
Aber sobald es im gesamten Dachraum funktionieren muss, also auch in Deutschland, sobald es etwas, finde ich, etwas Offizielles, Journalistisches, Politisches, etwas ist, was jeder verstehen sollte, egal ob er aus Südtirol kommt oder aus Kiel, dann haben wir uns im gesamtdeutschsprachigen Raum auf diese sogenannte Hochlautung, auf diese geeinigt.
00:34:48
Speaker
So. Genau so ist es nämlich. Das ist Melone. Das ist genau das Ding. Aber das war sehr, sehr spannend. Ich habe mit dem Andre da, ich weiß gar nicht, eine dreiviertel Stunde oder eine Stunde darüber geschnackt. Das war super, super spannend. Also, wie gesagt, ich liebe diesen Diskurs. Das ist einfach großartig. Da muss man sich darüber austauschen. Man muss halt wissen, wo man was wie einsetzen. Das ist halt super.
00:35:23
Speaker
Ich finde auch wirklich wichtig nochmal zu betonen, dass wir nicht der Weisheit letzter Schluss sind, sondern ich finde es total angenehm zu sagen, hey, ich will lernen, überzeug mich, rede mit mir und dieser ergebnisoffene Diskurs ist
00:35:36
Speaker
der nicht oder sehr selten vorhanden ist, heutzutage meiner Empfindung nach, ist auch einer der Gründe, weshalb wir zwei jetzt hier sitzen und jetzt nicht ausgerechnet wir zwei, sondern weshalb ich diesen Podcast gestartet habe. Weil es möglich sein muss, mit jemandem zu sprechen, ohne ihn zwanghaft missionieren zu wollen oder sie.
00:35:56
Speaker
daran seinen Horizont zu erweitern, sich vom Gegenteil überzeugen zu lassen, vielleicht auch nur teilweise Punkte zu übernehmen und sagen, geil, den Punkt gebe ich dir, da habe ich mich getäuscht, war ich vielleicht nicht informiert genug, wie auch immer, aber auch gleichzeitig den Raum zu lassen, dass sich einfach zwei sehr Konträre, und da haben sich die Fronten ziemlich verhärtet bei diesem, was ist jetzt Hochdeutschland, was nicht, auch ein Stück weit annähern oder aufweichen.
00:36:23
Speaker
Das geht nicht über Facebook-Kommentare und irgendwen Anschreien auf TikTok oder so, sondern das geht halt, wenn man sich eine Stunde Zeit nimmt und miteinander redet. Das geht ja auch noch viel weiter runter. Also, man geht halt irgendwann auf diese dialectale Ebene vielleicht, weil man, wir produzieren hier relativ viel Hörspiel auch. Und dann gibt's hier, was weiß ich, diese Küstenkrimis und so, tralala, gibt's ja von verschiedenen Verlagen, die sowas machen. Und da werden halt gerne mal Leute eingeladen, die so ein bisschen nordisch schnacken.
00:36:53
Speaker
Kann ich nicht. Klingt bei mir albern. Lacht mich jeder für aus. Aber ich bin auch leicht zu überzeugen. Dann wird da sowas eingesetzt. Aber es gibt ja womöglich Leute, die müssen noch ganz anders kommunizieren.
00:37:12
Speaker
je nachdem, was du für einen Charakter darstellen willst. Und wenn du jetzt halt sehr, nennen wir es, bodennah arbeiten möchtest, dann ist das vielleicht noch wesentlich reduzierter. Dann geht der Mund noch nicht mehr so richtig weit auf und dann kommt da so komisches Zeug raus. Verstehen kann man dann trotzdem, aber... Entschuldigung, Herr Schweiger, ich kann Sie leider nicht verstehen. Was? Du darfst verstehen. Für Sie immer noch Doktor Till. Nein, aber...
00:37:43
Speaker
Du hast es vollkommen richtig gesagt. Es geht vor allen Dingen darum, diesen Austausch zu haben.
00:37:49
Speaker
zu lernen. Also nicht nur, dass ich natürlich total Spaß daran habe, hier Zeug weiterzugeben und Leuten zu zeigen, wie man womöglich was auf die eine oder andere Art besser machen kann. Aber das Ding ist halt auch, dass ich tatsächlich einfach permanent selber lerne dabei. Und zwar wirklich permanent. Also, dass ich suche das ja nicht nur, das passiert ja von ganz alleine. Ich hatte mal eine Schülerin, die kam an und die wollte dann gerne Demos aufnehmen.
00:38:17
Speaker
komischer Zusammenhang, ist aber egal, und brachte dann selbstständig Zeug mit Texte, die man dann da vorlesen könne. Da legte sie mir so ein Schinken auf den Tisch. Ich guck die an. Ich sag, Hase, wir lesen hier keinen Kant. Da sag ich, aber warum? Ich sag,
00:38:40
Speaker
Weil ich mir den nicht zutraue und ich bin hier der Coach, wir machen das hier nicht, sorry. Der macht Sätze, die sind drei Seiten lang. Ich verstehe die auch inhaltlich nicht und es hilft mir an der Stelle auch nicht, gut darin zu sein, Texte rein von der Mechanik her zu erfassen.
00:38:56
Speaker
Ja, es tut dir auch nichts Gutes, mit dem Demo rauszugehen. Genau. Abgesehen davon... Also, ich bin hier der Coach, ich traue mir das nicht zu, dann machst du das und ich glaube, das Ergebnis könnte zweifelhaft werden. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob das wirklich eine Referenz wird oder ein schönes Demo oder irgendwas. Lass uns doch einfach irgendwas Schönes machen. Und dann habe ich ihr... Oh, wie schön ist Panama von Janosch vorgeschlagen, dann war sie beleidigt. Echt? Aber Janosch... Und da soll mal einer kommen und behaupten, Kinderbücher wären nicht anspruchsvoll. Mhm.
00:39:25
Speaker
Also ich konnte die meisten Leute noch ziemlich beeindrucken, damit wie ich Kinderbücher lese. Aber gut. Ja, aber da sind wir, also ich glaube, das fehlt tatsächlich einigen, die ich, ohne jetzt irgendwie persönlich oder konkret zu meinen, sondern nur, was ich jetzt so wahrnehme in Dokus, in dem, was ich so höre, selber konsumiere.
00:39:45
Speaker
Die Haltung, also etwas wirklich so auch zu meinen, was man sagt und nicht nur zu lesen oder auch sauber und hübsch vorzutragen, sondern den Subtext, das, was da noch mitschwingt, eben auch den Kontext, aus welchem Kontext kommt das, wer sagt es, wem sagt er das oder sie. Das fehlt tatsächlich und dann ist oft so übers Ziel hinaus geschossen, wenn man sich etwas super Komplexes effekthascht,
00:40:15
Speaker
wünscht, weil man diese, sage ich jetzt mal, hemsermelige, erdige Arbeit vielleicht nicht machen will oder keine Ahnung. Aber was mich auf jeden Fall, was ich richtig bestätigen möchte und auch nochmal darauf eingehen möchte, ist, dass ich, wenn ich selbst ranken müsste, irgendwie von dem, was es mir bringt, bin ich am liebsten
00:40:44
Speaker
Trainer, Berater, Coach, mag ich nicht das Wort, aber im Endeffekt ein Coach, weil jeder heute Coach

Coaching-Erfahrungen

00:40:50
Speaker
ist. Weil ich da selber so viel lerne, jedes Mal, das ist ja die Definition von irgendwie intelligenter Entwicklung, sich auf unbekannte Situationen, spontan, kreativ, neu einzulassen, Lösungen zu finden, das bestmögliche Ergebnis im Umgang mit diesen Komponenten, die man jetzt mir vor die
00:41:12
Speaker
also der Mensch, der Text, die Situation, wo steht der im Beruf, was ist heute für ein Tag, keine Ahnung, in diesem Kontext, in diesem Zusammenhang alles zusammen das bestmögliche Ergebnis zu bekommen. Und das hilft mir aber in meiner Arbeit als Sprecher so sehr,
00:41:29
Speaker
weil ich auch wieder lerne, ah, okay, wenn ich diese Regieanweisung gebe, dann triggert das das. Wenn ich mich so verhalte, dann ist das, ah, okay, ja, verstehe. Und das klingt jetzt bescheuert, aber es ist so geil, von anderen zu lernen, die kommen, um was von einem zu lernen.
00:41:50
Speaker
Habe ich so oft, dass ich genau das raushaue bei irgendwelchen Coachings, wo ich dann sage, du wirst lachen, aber wenn du hier rumhängst, dann ist das auch für mich wirklich interessant. Immer und immer wieder. Wir kommen in Situationen, wo ich denke, okay, hatte ich so noch nicht. Warte, lass mich kurz was überdenken. Ich bin wirklich gut darin, super spontan auf irgendwelche Situationen einzugehen und
00:42:14
Speaker
Das ist auch das, was Kunden so sehr mögen. Ich habe hier so drei Komponenten, so das, das und das, das könnte irgendwie ein Projekt werden. So, warte mal, und ihr macht das, ne? Ja. Warte mal, dann machen wir das so und so und so, und dann könnte das, guck mal hier, und dann könnte man, wenn man das im Bild hat, dann könnte man den Text darunter bauen, dann könnte man... Zack, Spot. Gute Idee?
00:42:31
Speaker
Und dann sind die gerne ein bisschen buff, aber da kann ich halt wirklich gut. Einfach so spontan aus nix mit drei Informationen einfach mal schnell kreativ was zusammenschrauben, was dann womöglich wirklich am Ende eine gute Basis darstellt. Oder wenigstens einen guten Startpunkt, sodass man von da aus irgendwie losgehen kann. Womöglich bleibt am Ende auch nix von über.
00:42:53
Speaker
geschenkt, aber wenn es der Startpunkt war, wenn es hilft einem das Ding überhaupt irgendwie loszumachen, dann ist es halt hervorragend. Und ja, ich bin jetzt in Jahr 17 selbstständig. Man sollte meinen, dass ich vieles gesehen habe, bis nahezu alles.
00:43:10
Speaker
Nö, also offensichtlich nicht. Da kommt immer wieder neue Kram, immer wieder irgendwas Neues. Immer ergibt sich irgendwas, wo du denkst, ach so, okay, ja, stimmt, das geht natürlich so auch. Wartan machen wir jetzt gerne mal alles anders. Und das ist auch so ein Ding, was ich immer allen mit auf den Weg gebe. So Basis-Aussage, ich habe so ein paar Basissprüche irgendwie. Und einer ist auf jeden Fall,
00:43:36
Speaker
Ich sag ganz oft an so. Und das muss auf jeden Fall genau so und darf niemals anders. Und das gilt genau so lange, bis der eine Punkt kommt, der dafür sorgt, dass es halt nicht mehr gilt. So. It is. Christoph Walter, Kalenderspruch. Brought to you by SPL. Hab ich ja so gemacht. Ich hab mir bei
00:44:00
Speaker
Nein, aber ist so. Kann ich vollkommen unterstreichen. Voice over Dojo auf Facebook, kann man sich reinziehen, hab ich irgendwann ein bisschen liegen lassen. Da hab ich irgendwann Walters Weekly Wisdom gemacht. Und es war genau so was, genau solche Kalendersprüche. Aber sie stimmen, verdammte Axt, es ist so.
00:44:18
Speaker
Es gibt ganz viele Sachen, wo es ja nicht geht. Keine Ahnung, IG-Regel, wird am Ende immer weich. Ja, außer, außer, außer. Es gibt immer Gegenregeln, es gibt immer Ausnahmeregeln, es gibt immer irgendwas, was dafür sorgt, dass es dann halt nicht so ist. Und, ähm, weiß ich nicht, das Wichtigste, was ich deswegen auch immer allen Leuten beim Coaching mitgebe,
00:44:40
Speaker
ist, und das insbesondere, und jetzt machen wir gerade mal einen ganz massiven Sprung nach vorne, insbesondere in Anbetracht der KI-Geschichte, die ja gerade massiv in unsere Realität rein piekst, ist meine Aussage ganz klar, wer heutzutage SprecherInnen werden möchte, muss noch viel mehr, als das vorher schon der Fall gewesen sein hätte sollen, das Streben haben, den eisernen Willen haben,
00:45:11
Speaker
der dir das geilste Sprecher innen zu werden, was die Welt je gesehen hat. Mhm. Denn nur dann bist du in der Lage, spontan jeden Scheiß abzufeuern und alles zu machen und auf deinen Kunden so einzugehen, genau wie du das möchtest. Und zwar in der Sekunde. Ach so, du wolltest es komplett anders haben. Mach ich dir. Zack. Und dann haust du einen raus. Dann machst du ihn, ne, doch irgendwie anders. Warte mal, ich mach dir den einhändig im Handstand. Wär das dann schöner?
00:45:38
Speaker
Das bringt mich tatsächlich auf zwei Punkte und zwar einerseits hatte ich auch schon das Bedürfnis, den Vergleich zu ziehen, weil das ist nämlich tatsächlich das, was KI nicht kann. KI ist nicht intelligent, weil die Definition von Intelligenz ist nun mal, sich auf unbekannte Situationen einlassen zu können, damit umgehen zu können und
00:46:01
Speaker
Lösungen, Problemlösungen oder Umgangsformen damit zu finden. Und das kann und wird KI auch niemals können. Es kann nur das wieder, werden wir sehen. Ich bin überzeugt, wir sind noch weit weg davon. Kann sein, dass das die Aussage ist. Ich bin sehr gespannt. Ich traue dem Scheiß leider alles zu. Aber solange wir es nur mit
00:46:23
Speaker
unserem Datenmüll füttern, und das ist momentan der Fall, kann es halt auch nur Datenmüll reproduzieren. Also es kann nicht eigenständig etwas aufwerten aus einem Kontext,
00:46:39
Speaker
herausreißen in einen, das ist ja auch die Basis oder die Systemik eines Witzes oder von Humor, etwas aus dem Kontext zu reißen, etwas Unerwartetes zu tun, womit man nicht gerechnet hat. Du hast eine Aussage, du denkst dir, ah ja, okay, da geht die Reise hin und dann kommt plötzlich was ganz anderes. Das kann das nicht. Das ist das eine. Deswegen habe ich auch
00:46:59
Speaker
eine milde Hoffnung, dass es den Berufsstand immer geben wird, auch wenn die Gesetze uns nicht anständig schützen oder nicht zu 100%, sondern weil es immer diesen Bedarf an menschlicher Kreativität geben. Ich habe das neulich mit unserer UVA-Anwältin zu Ende gedacht, auch was ist denn, wenn wir das dann nur noch mit mechanischen
00:47:17
Speaker
Output neu trainieren. Das ist ja dann digitaler Inzest und da gibt es auch schon Studien, dass die Output-Qualität dann rapide abnimmt. Das ist wie mit sonstigem Inzest auch. Der Output wird immer schlechter. Ganz genau. Hallo Habsburg. So! Habe ich so eine Nase?
00:47:39
Speaker
Nein, aber was ich eigentlich natürlich nicht mehr fragen wollte, das war jetzt nur so eine Aussage von mir, ein Gedanke von mir, der dazu gekommen ist. Was sagst du Leuten, die zu dir kommen heute und sagen, ich würde gern Sprecher werden? Im Grunde habe ich es gerade schon so halb gesagt. Ich sage, pass auf. Zum einen, ich lade immer alle Leute ein und das gilt tatsächlich für jeden und jeder, der das jetzt guckt, kann das gerne als Aufforderung verstehen, sich zu melden. Jeder, der Bock drauf hat, sich den Job
00:48:08
Speaker
Sprecher in, reinzuziehen, vorbeikommen. Ihr kann jeder Casting machen in einer professionellen Aufnahmeumgebung, das heißt in meiner Aufnahmekabine.
00:48:20
Speaker
Mit meiner Regie und allem, und dann gucken wir mal, was da so bei rausfällt. Ich bin mittlerweile, glaube ich, ziemlich gut darin zu beurteilen und rauszufinden, wie ist es mit deiner Lesefähigkeit. Das halte ich für eminent wichtig. Und wer nicht gut Prima Vista liest, der sollte es üben. Alles andere ist für ein Popo. Wenn ich hier Leute vor der, vor Mikrositzen habe, die nicht gut Prima Vista lesen, müssen die
00:48:45
Speaker
Ansonsten verdammt geil sein, weil sonst sortiere ich die aus. Da kann ich nicht mitarbeiten. Das kostet einfach meine Zeit. Das klingt immer so furchtbar großkotzig. Ich bin extrem gut darin. Ich mache das gerne so, wenn Leute hier sitzen und die sagen so, was meinst du denn mit Prima Vista lesen? Ich sage, es geht darum, einen Text, den du noch nie in deinem Leben vorher gesehen hast, einfach instant
00:49:08
Speaker
Brauchbar, ohne Fehler vorzulesen, sodass man den eigentlich live auf den Sender schicken kann. Das meine ich damit. Und das sollte wenigstens im Groben klappen. Nicht drei Seiten am Stück natürlich nicht, das würde aber auch keiner verlangen. Aber ich setze einfach voraus, dass Menschen Texte schon irgendwie verinnerlicht haben, dass sie verstehen, wie das geht, wie man sowas liest. Ich mache dann gerne mal so ein Ding und dann so, so, Google auf.
00:49:35
Speaker
Sag mir irgendein Wort, was dir gerade durch den Kopf geht. Alles klar. Tippa di tippa. Enter. So, jetzt sag mal eine Zahl zwischen 1 und 10. Dann suche ich mir davon die Seite der Ergebnisse raus. Zack, Suchergebnisseite 7. Okay. Und jetzt sag mir eine Zahl zwischen 1 und 10. Dann nehme ich das Ergebnis. Und der erste Fleece-Text, den ich da sehe, den lese ich dir dann instant vor. Und das mache ich. Und dann sitzen Leute da und sind baff.
00:49:58
Speaker
weil es komplett scheißegal ist. Das kann auch ein hochmedizinischer Text sein oder irgendwas. Das ist mir komplett Wurst. Ich lese das einfach. Und das ist jetzt keine, das ist wirklich keine, keine doofe Angeberei, weil ich meine, du kannst das auch, weiß ich. So. Der gemeine Profi, nicht, also hinterhältig, sondern der übliche, gängige Profi, der kann sowas halt.
00:50:19
Speaker
Der muss das können, weil sonst ist es einfach kein richtiger Profi in meinen Augen. Gehört zum Werkzeug. Das gehört zum Werkzeug. Das heißt, wenn ich feststelle, dass Leute das nicht richtig drauf haben, dann sage ich auch so, dann wird es Zeit. Du musst das bitte üben. Wirklich. Bitte, bitte.
00:50:36
Speaker
hört auf leise zu lesen. Die Stimme, die ihr in eurem Kopf hört, klingt immer super. Immer. Total super. Die liest vor wie irgendwelche Oscar-Preisträger. So liest die. Ist der Hammer. Da ist keine Fehlbetonung drin. Niemals ein schiefer Atmer. Nix, gar nichts. So, und dann macht der Gleiche noch mal, dass das so ist, dass hier der Laut emittiert wird und dann den Weg durch die Luft finden muss, um dort auf das Hörorgan aufzutreffen.
00:51:05
Speaker
Und wenn sich das dann immer noch so geil anhört, dann seid ihr wahrscheinlich SprecherInnen.

KI vs. menschliche Kreativität

00:51:09
Speaker
Sonst nicht. Aber was sagst du ihnen im KI-Kontext? Ich habe tatsächlich der Diskussion mit meiner Frau, weil die dann immer wieder mal sagt, wie kannst du jemandem guten Gewissens heutzutage noch die Hoffnung machen oder so. Also das geht dann weiter, dass ich dann sage, pass auf, also das ist schon mal das erste Ding. Ich brauche einfach eine extrem gute Prima Vista Lesefähigkeit, weil Überraschung, KI kann das auch.
00:51:29
Speaker
So, die liest immer Prima Vista. Und zwar hervorragend. Also, soweit sie gut trainiert ist. Aber es ist so, dass eine KI halt aktuell noch so ein bisschen One-Trick-Pony-mäßig unterwegs ist. Aktuell noch. Ihr kennt alle die lustigen Videos von Insta, von TikTok. Fünf gute Gründe, warum dies und das nicht geschehen sollte. Und dann werden die mit so einer
00:51:57
Speaker
Stimme, das ist so eine Männerstimme, die ist recht tief und klingt so ein bisschen, als würde sie versuchen Chuck Norris zu sein. Aber die klingt halt auch so. Und die kann auch nur in genau diesem Stil vorlesen. Natürlich kann sie nichts anderes. Die klingt immer so. Ich wusste gar nicht, dass du das bist. Ich auch nicht. Aber ich habe die mittlerweile so oft gehört. Tatsächlich ging das damit los, dass sie mir irgendwelche beknackten Chuck Norris Witze vorgelesen hat. Und ich denke, hört auf, damit kann das irgendwie kaputtgehen.
00:52:24
Speaker
Und wenn kann das bitte jemand einfach vorlesen, also ein Mensch? Jemand mit Seele bitte, ja. Also man hat ganz viele KI's, je nachdem wie gut die trainiert wurden,
00:52:39
Speaker
sind sie halt flexibel, aber die meisten sind halt einfach auf einen bestimmten Duktus trainiert von einer bestimmten Stimme. Und dann klingen die halt genau wie das. Und wenn du jetzt eine Sprache hast, eine Stimme hast, die im Deutschen trainiert wurde und dein Englisch sprechen soll, dann kann die zum Beispiel kein TH.
00:52:54
Speaker
Geht nicht, kann die einfach nicht. Und umgekehrt, sagt ihr immer, wenn ein S kommt irgendwie. Das ist dann schon echt lustig. Oder sie hat halt wie gesagt diesen Duktus oder nimmt einen Fußballkommentator, macht eine KI draus, dann legt sie halt immer alles so vor, als würde man gerade aufs Tor zu rennen und dann kommt gleich auch schon das Tor und ja! Und der kann halt dann nur so. Ist halt so. Aber das wird anders werden. Und noch müssen wir diesen Vorteil nutzen. Das heißt, wir als SprecherInnen müssen
00:53:23
Speaker
so geil sein, wie es geht. Top notch. Der mittelmäßig hat keinen Platz mehr. Genau. Ich habe keinen Platz für Nachlässigkeiten. Ich habe keinen Platz für Ungenauigkeiten. Ich habe viel Bock und viel Liebe für Perfektion. Für all die Perfektion, die wir als Menschen liefern können, mit all dem Gefühlskram, den wir darunter haben. Der gehört nämlich mit zur Perfektion. Das heißt, Perfektion heißt nicht,
00:53:50
Speaker
allglattgeleckt zu klingen. Ganz im Gegenteil. Es heißt, mittendrin die Stimmung wechseln zu können. Das ist einfach zu machen. Und dann einfach zu hoffen, dass es soo vielleicht ankommt. Oder auch anders, es ist mir doch scheißegal, jetzt wird einfach gemacht. Und das kann so eine Scheißkali einfach nicht.
00:54:07
Speaker
Danke, ja, das spricht mir aus der Seele. Ich finde nämlich auch, es gehört nicht dazu, zur Perfektion zu sagen, das ist so glatt gebügelt, dass es austauschbar ist, sondern wenn du, das sage ich zumindest immer, du hast dir wahrscheinlich den schlechtest möglichen Zeitpunkt der letzten 100 Jahre ausgesucht, um Sprecherin werden zu wollen.
00:54:29
Speaker
Aber es wird trotzdem immer den Bedarf an authentischer, ehrlicher, menschlicher Kommunikation von Mensch zu Mensch, mit Charakter, mit den
00:54:43
Speaker
Mit der Persönlichkeitsgeschichte, das schwingt ja alles in meiner Stimme mit, dass ich mich wie 137 fühle manchmal, weil ich schon so viel erlebt habe oder so. Und das kannst du nicht wiedergeben. Und es wird sicher eine magere Zeit kommen oder ist jetzt vielleicht schon für viele eine magere Zeit, wo der KI Hype Train einfach noch voll unterwegs ist. Aber das Pendel wird auch wieder in die andere Richtung ausschlagen. Bin ich der festen Überzeugung, weil wir sonst ja einfach
00:55:11
Speaker
Ich glaube, Menschen, die nicht kommunizieren, sterben irgendwann. Das ist richtig. Also ich glaube tatsächlich, und das ist noch viel mehr als das, was ich gerade versucht habe, so ein bisschen spielerisch zu zeigen, dass man ja auch, ich sage meinen SchülerInnen auch immer, ich erwarte, dass ihr hinterher, wenn wir hier fertig sind miteinander, dass ihr dann wirklich perfekte Hochlautung artikulieren könnt.
00:55:40
Speaker
mit allem an Gefühlen unten drunter die gehen. Und ich erwarte aber auch, und das macht ja dann den richtig krassen Unterschied aus, aber auch dieses Niveau von, ich spreche jetzt gerade auf dem Niveau eines Hochschullehrers, der Sprecherziehung doziert und deshalb wirklich alles ausgesprochen deutlich artikuliert.
00:56:03
Speaker
Und natürlich auch mit vernünftigen Betonungen. Keine Frage. Aber dann muss das halt auch weiter runtergehen können. Und du musst ja irgendwie alles können. Du musst ja Leute können, die einfach so verwaschen sprechen, die einfach nicht so geradeaus sprechen. Und das musst du auch abbilden können. Du musst auch mal jemanden machen können, der vielleicht gerade irgendwie frisch aus der Kneipe kommt.
00:56:21
Speaker
Das muss ja auch gehen. Und das kann so eine KI halt auch nicht. So. Das heißt, wir bilden ja auch Bildungsniveaus ab. Ob die gerade spontan ganz weit unten sind, weil wir haben uns einfach zu viel Scheiße in den Kopf gepfiffen. Oder ob das von vornherein einfach unten ist, weil wir einfach, keine Ahnung, Grundschule abgebrochen haben und dann nie wieder irgendwo eingestiegen sind. Gibt's ja auch. Aber all diese Facetten, die wir darstellen können,
00:56:49
Speaker
Ähm, auch, was ist denn mit diesen ganzen Comic-Chargen und so? Die müssen die alle einzeln aktuell ka-isieren. So wie sie, äh, wie heißt der, ähm, James Earl Jones als... Ja.
00:57:05
Speaker
Die James Earl Jones KI kann genau nur das. Genau, die hat die Darth Vader am Punkt. Die ist nicht James Earl Jones, die ist Darth Vader. Das heißt, die haben wirklich Darth Vader digitalisiert und nicht James Earl Jones. Hätte ich trotzdem nicht gemacht an seiner Stelle, wobei sagen wir mal so, das ist halt James Earl Jones und die anderen sind Disney und wir reden von einem der erfolgreichsten Franchises ever. Insofern hat er wahrscheinlich auch 200 Fantastiliarden bekommen und seine gesamte Familie ist auf alle Zeiten steinreich und es ist alles komplett scheißegal.
00:57:36
Speaker
Ich glaube auch, wir können jetzt schon groß auf Moral tun und so, aber wenn wir in Rente wären, irgendwie so, weiß ich nicht, Mitte 70 oder so und man führt einen recht aufwendigen Lebensstil, hat vielleicht viele Kinder, ich weiß es nicht, vielleicht unterstelle ich jetzt James Earl Jones auch das ein bisschen zu viel. Hab ich ja. Wie viel hast du eigentlich bei dir mit den Kindern? Ich hab zwei. Ich hab drei. Dann haben wir zusammen schon fünf, dann haben wir auch viele Kinder. Aber einer ist schon fertig. Mein Stiefsohn ist schon 22 und der ist schon aufstehen. Ja, meine Große ist 23.
00:58:06
Speaker
Da würde ich wahrscheinlich auch, wenn die Konditionen stimmen, auf meine alten Tage sagen, nach mir die sind Flut, nehme ich mit und lege es gut an und dann haben die Kinder auch was davon. Ja, an der Stelle würde ich ja fast noch sagen, okay, da das ja wirklich so geregelt ist und mit Disney höchstwahrscheinlich auch so geregelt ist, dass die das halt wirklich nur einfach als
00:58:28
Speaker
Der hat sicher Superanwälte und einen guten Rahmenvertrag. Genau. Insofern dürfte das alles gut sein. Das Problem ist ja auch, wenn jetzt hier so Kolleginnen ankommen und sagen, ich hab hier so ein Angebot bekommen, ich lass mich mal digitalisieren. Da muss ich nur 5000 Euro zahlen und dann machen die mich digital und dann kann ich meinen Klon arbeiten lassen. A sehe ich nicht. B sehe ich nicht. C
00:58:58
Speaker
Sehe ich immer noch nicht. D. Wer sagt dir, dass du nicht am Ende doch Teil irgendeiner generativen KI wirst, wo man dich eh nicht mehr raus erkennen kann? Ja. Was soll passieren, wenn man auch eine Stimme, die aus 80 Millionen Stimmen zusammengesetzt ist? Da kannst du nicht mehr erkennen, mich wirst du dann nicht mehr raushören, höchstwahrscheinlich. Auch keine Inflexion oder irgendein Scheiß, das wird nicht passieren.
00:59:20
Speaker
Nein, das stimmt. Und das scheitert ja allein schon daran, zumindest auch alle Studio-Menschen, mit denen ich mich bisher unterhalten habe, die sagen, das ist insofern nicht brauchbar für den Studio-Alltag, weil du in Wahrheit für jedes Genre und dann auch für jedes Subgenre einen eigenen Stimmdatensatz, einen eigenen Klon erstellen musst, den du dann mit Daten davon trainierst, der genau das kann. Weil, wenn du nämlich jetzt mein gesamtes Portfolio nimmst und sagst, du machst jetzt die digitale Patrick-Stimm-Kopie,
00:59:50
Speaker
mit Werbung, mit Image, mit Doku, mit Games, mit allem, was ich so gesprochen habe in den letzten 10, 15 Jahren. Und dann willst du aber daraus einen Output haben, wird immer die Quintessenz rauskommen, wird immer ein Mittelwert aus allen Rechenpunkten, weil es ja eine Wahrscheinlichkeitsgeschichte ist, so. Das heißt, eigentlich musst du einen Bot für Werbung und dann auch nochmal einen für authentische Werbung, die nicht verkauft und einen für so
01:00:18
Speaker
Geilste Werbung. Und dann einen für Dokus, dann aber auch einen für Natur-Dokus, die eher so emotional sind und dich so mitnehmen. Dann einen für RTL 2. Genau, dann einen für RTL 2, dann einen für The Biggest Loser und dann noch eine für so Nazi-Kriegs-Dokus, die so alle super nüchtern und... Ja, mit Schengenrollt im R.
01:00:38
Speaker
Genau. Also de facto brauchst du unzählig viele unterschiedliche Programme, um die Vielfalt, die ein Mensch darstellen kann, wiedergeben zu können. Und selbst die musst du dann noch prompten.
01:00:54
Speaker
super teuer, super unangenehm zu arbeiten, weil du hockst in einem Kämmerlein und schreibst die ganze Zeit Befehle und es ist so Trial and Error. Es ist so, ne, ist wieder scheiße. Ne, das war jetzt besser, das ist wieder scheiße. Und das ist, ja, es ist nicht so sexy, wie Sie uns glauben, machen wollen. Es ist nicht so. Tatsächlich, also wenn das jemand ausprobieren möchte, kann ich ja echt nur empfehlen,
01:01:20
Speaker
sich mal irgendwie Stable Diffusion anzugucken oder Mind Journey, wo es einfach nur darum geht per...

Experimentieren mit Mid Journey

01:01:27
Speaker
Du meinst Mid Journey oder ist Mind Journey eher das, was du... Heißt es Mind Journey oder Mid Journey? Also das Programm heißt Mid Journey. Dann meine ich Mid Journey, aber es ist eine Mind Journey, whatever. Also tatsächlich, du hast halt einfach dein, du kennst es natürlich,
01:01:42
Speaker
Man hat das Promtfeld, also dort, wo man seinen Befehl eingeben kann. Und der dann heißt, mal mir ein Haus vom Nikolaus im Stil von Gauguin. Und vorne dran hätte ich gerne noch irgendwie den Patrick Wesse stehen mit einem lustigen Hut auf dem Kopf. Mit so einem Schellenhut, der gerade seinen neuesten Sprecherkurs proklamiert. Und das Ganze muss stattfinden auf der ISS. Go!
01:02:12
Speaker
Ich bin sehr gespannt auf das Bild, was da rauskommt. Das wird ziemlich wild. Ja, ich auch. Und wenn ich da drunter vorkomme, frage ich mich, woher haben die mein Bild? Das wäre doch das nächste. Aber doch, also ich meine, theoretisch, die können ja nur, also ich meine, der Quark spidert halt einfach das Internet. Ja. Und sucht sich Zeug aus dem Internet. Und macht dann halt irgendwas. Aber das Witzige ist halt eigentlich, was ich eigentlich, worauf ich eigentlich hinaus wollte, ist, also Mid Journey haut dann vier Bilder raus.
01:02:41
Speaker
vier unterschiedliche Interpretationen, anhand derer man sehr gut sehen kann, dass es wahrscheinlich auch noch 250 Milliarden andere mögliche Interpretationen gibt, wenn man eine dusselige KI ist, die nicht in der Lage ist, zu lesen, was da steht.
01:02:55
Speaker
So. Weil, der Witz ist nämlich, die versucht nicht unsere Sprache zu verstehen, die hat einfach ihre eigene Vorstellung von Sprache und von Logik und die hätte gerne, dass wir das so formulieren, dass sie es versteht. Nein, die will sowieso gar nichts, der ist eh alles egal. Das ist, obwohl es intelligent heißt, komplett unintelligent. Das ist eh agiert halt nur. Aber der Witz ist... Das ist ein Rechenschieber, ein Wahrscheinlichkeitsrechner auf Steroiden.
01:03:18
Speaker
Genau, aber mit halt 28 Millionen Variablen, also unser Alphabet gibt nicht genug Buchstaben dafür her, deutlich nicht. Und man muss aber all diese Variablen in irgendeiner Form bedienen und das, was nicht bedient wird, schießt dann einfach kreuz und quer. Und was man ja auch schon verstanden hat, ist, dass ChatGPT zum Beispiel, wenn man sagt, schreib mal da drüber und wenn es dann keine Quellen dazu findet, dann erfindet das halt auch schon mal Sachen.
01:03:45
Speaker
Abgesehen davon, dass Leute da ja absichtlich Sachen mitmachen, die erfunden sind, die aber realistisch rüberkommen sollen. Also ich meine, an der Ecke, da wollen wir jetzt mal sowieso erstmal gar nicht drüber sprechen. Ja, ja, let's keep it light.
01:03:58
Speaker
Ich hatte gestern Abend eine Podiumsdiskussion von der Partei. Von der Partei, die Partei, für den Fall, dass das im fertigen Dings drin bleibt, bei der ich ja aktiv bin. Und zwar ging es darum, Jugendliche, und das ist wieder so ein Ding, Ehrenamt und so. Ja, ich bleibe dabei, ich mache so Sachen. Man kann nicht nur beim VDS ehrenamtlich tätig sein. Vier anderen Politikwastels auf der Bühne. Und dann haben wir ein bisschen was erzählt, unter anderem auch zum Thema
01:04:26
Speaker
KI, was natürlich auch ganz spannend war. Ich glaube, ich war der Einzige, der so ein bisschen Peil hatte davon, aber das blieb halt dank VDS und Medienratsarbeit nicht aus. Hab dann mal ein bisschen was zum AI Act erzählt und hab ihn dann halt auch erzählt. Das merken ja gerade, oder das merken jetzt gerade alle Leute selber. Wenn man jetzt etwas bei Facebook oder Instagram hochlädt, dann gibt's seit neuestem einen Button, der sagt, klick mich bitte mal an für den Fall, dass hier KI-generierter Content am Start ist.
01:04:51
Speaker
Das finde ich sehr, sehr gut. Ich glaube, dass ganz viele das natürlich nicht anhaken werden. Ich hoffe aber im Gegenzug dazu, dass auch das stattfinden wird, was ja über den AI-Act geplant war. Und da kennst du dich natürlich besser aus als ich. Also bitte fahr mir gern dazwischen, wenn ich Shit erzähle. Aber der Plan wäre ja, dass...
01:05:08
Speaker
generative KIs, doch bitte automatisch im Quellcode des generierten, was auch immer da rauskommt, Bild, Audio, Video, lala, doch bitte direkt im Code schon hinterlegt. Achtung, ich bin KI-generiert, damit andere Medienplattformen, Player, was auch immer auch direkt schneiden, so ich bekomme hier was KI-generiertes, damit man direkt ein Warnbutton in die Ecke packen kann. Achtung, hier hat die KI mit drin rumgefuhrwerkt.
01:05:30
Speaker
Für den Fall, dass man sich dafür interessiert und ich kann nur dazu aufrufen, seid interessiert. Seid interessiert an dem, was ihr raushaut. Seid interessiert an euren Bildern. Seid auch interessiert an den
01:05:41
Speaker
pisselligen, schämmigen Handybildern, die ihr macht und von eurer Katze ins Internet stellt, weil auch die muss nicht Teil dieser KI werden. Oder von euren Kindern. Von euren Kindern noch viel geiler. Genau, die sind nämlich dann auch alle auf einmal Teil von irgendwelchen generativen KI-Programmen. Macht es nicht. Und falls ihr das doch macht, dann nehmt bitte diese Möglichkeit wahr und klickt euch da durch. Das ist nicht schwierig. Das kann man auch alles googeln, sowohl für
01:06:06
Speaker
sowohl für Facebook als auch… Hey, hey, hey, nicht jetzt hier griechischen, griechisches Kultur… Nee, ich wollte keinen griechischen Käse verunglimpfen, wobei ich Käse grundsätzlich verunglimpfe als Veganer, das ist wieder was anderes. Nein, aber da kann man jetzt tatsächlich dann entsprechend sein Opt-out quasi geben und sagen, ich möchte nicht, dass Meta weder Facebook noch Instagram
01:06:29
Speaker
hier meine persönlichen Inhalte benutzt, um damit die eigene generative KI zu trainieren, zu füttern, in irgendeiner Form bitte nicht.
01:06:38
Speaker
Das kann man finden, das kann man easy googeln. Vielleicht kann man sogar in die Show Notes packen. Das ist auf jeden Fall easy. Macht es bitte. Und es passiert eh viel zu viel, was wir nicht kontrollieren können. Lasst uns das kontrollieren, was wir können. Absolut. Und das gilt für alle. Das gilt nicht nur für Berufskreative, sondern ich finde, es geht jedem was an. Es hat mit jedem, mit den persönlichen Daten, biometrischen Daten zu tun und
01:07:07
Speaker
sollte in jeder Manns, jeder Frau Interesse sein als Privatperson und so. Auf jeden Fall finde ich, kann ich voll zu allem ja. Auch zum AI Act, grundsätzlich ja, es gibt leider noch ein Carve-out, wie man das nennt. Hab ich noch mal als Wort gelernt.
01:07:24
Speaker
Eine Ausbildung. Genau, eine Ausnahme des von dir beschriebenen Labellings, nämlich für Satire, freie Free Speech und so Sachen. Und da sind leider gerade diese zwei, stoßen mir persönlich besonders sauer auf, weil die natürlich gerne missbraucht werden, wenn wir jetzt auch über den europäischen Tellerrand hinausgehen.
01:07:46
Speaker
schauen, um etwas, um sich aus der Verantwortung zu stehlen, sage ich jetzt mal. Und da, finde ich, hat der AI Act nicht klar genug definiert oder die Lobbyarbeit der Tech-Seite hat gefruchtet, dass da so ein gröberes Loch ist in der Regulierung.
01:08:06
Speaker
Wie gesagt, Tiere und freie Meinungsäußerung sind auf jeden Fall fallen darunter. Was ich schon gut finde und richtig und wichtig finde, ist grundsätzlich, dass journalistischer Content und das kommerzieller Content da sehr wohl darunter fallen. Das sind schon mal zwei große Brocken, da können sich
01:08:24
Speaker
finde ich, essenzielle Player-Multiplikatoren nicht mehr aus der Verantwortung stehen, aber auch erst Anfang 2026, muss man auch so ehrlich sein. Das heißt, der tritt jetzt schrittweise in Kraft und die
01:08:40
Speaker
Teile der Regulierung, die für uns relevant sind, das heißt wir generative KI, treten erst mit Anfang 26 in Kraft. Da kann noch anderthalb Jahre ganz schön viel passieren. Wir haben Superwahljahr, wir haben eine geopolitisch extrem labile Situation überall auf der Welt.
01:09:00
Speaker
Und da kann KI meiner Meinung nach, meiner Befürchtung nach zur Lunte für das Pulverfass werden, auf dem wir gerade sitzen.

AI und geopolitische Stabilität

01:09:10
Speaker
Aber hallo. Ohne dass ich, das ist eine unpolitische Sendung, das ist nur meine Beobachtung als Erdenbürger und als besorgter Vater. Das Ding ist, dass wir einfach eine Menge Menschen haben,
01:09:28
Speaker
die jetzt EU-wahlmäßig ab 16 mitwählen dürfen, die natürlich relativ einfach zu kriegen sind. Denen musst du keine komplexen Fakes vor die Nase setzen, weil denen einfach die Erfahrung fehlt. Weil die gewissen Dinge
01:09:48
Speaker
Da fehlt einfach der Kontext. Die wissen gar nicht, wie die das wegsortieren sollen. Und dann ist das halt so, wie die das da sehen, weil da muss er halt schon wirklich Schwein haben, dass die da entsprechend fit sind. Deswegen finde ich es auch total superschwierig, irgendwie ausgerechnet Satire davon auszunehmen. Ganz ehrlich, wenn ich das nicht mache, wie soll ich das dann hinterher noch als Satire erkennen? Ich finde auch. Also ich finde, Satire muss gut genug sein, dass es so ein Label aushält. Absolut.
01:10:17
Speaker
Ich bin sehr gespannt, wie sich das tatsächlich, vielleicht wird das AI-Office, was ja zur Implementierung oder konkreten Umsetzung dieses Regelwerks ins Leben gerufen würde, ja auch noch nachschärfen und klarer definieren, eindeutiger. Es wird sicher, wenn man jetzt von Anfang 2026 ausgeht, bis Anfang der 2030er Jahre eine Menge Klagen geben, die dann alle bis vor ein UGH gehen werden.
01:10:47
Speaker
wo es um Transparenz geht, sei es von Input, sei es von Output, wo es um Datenmissbrauch geht, wo es um biometrische Daten geht, die unwiederbringlich verloren sind, an das System hat das dann gelernt. Du kannst dann meine Stimme zwar theoretisch sogar wieder rauslöschen, so dass es dann nicht mehr nach mir klingt, aber alles, was ich mir
01:11:15
Speaker
I have a particular set of skills. Und das habe ich mir halt über die letzten 15 Jahre angeeignet. Wie ich etwas anlaute, wie ich atme, mein Humor, meine Persönlichkeit und so weiter. Das geht da nicht wieder raus. Dieses Handwerk, diese Metas, Metadaten nenne ich es jetzt mal.
01:11:34
Speaker
die sind gelernt. Und das ist von unschätzbarem Wert, wenn das von einem Profi kommt, um die KI aus der Mittelmäßigkeit zu heben, aus dem genau herauszuheben, was wir vorher beschrieben und worüber wir uns lustig gemacht haben. Das heißt, es ist nicht damit getan, dass sich eine einzelne Verfügung, vielleicht gibt es dann auch Sammelklagen, wie auch immer, Class Actions, keine Ahnung, schön und gut. Aber das ist nur die halbe Miete und eigentlich weniger als die Hälfte in Wahrheit.
01:12:02
Speaker
Weil das, was uns nachhaltig schädigt, was denen hilft, überdurchschnittlich gut zu werden, ist, wenn es einmal drin ist, ist es drin.
01:12:12
Speaker
Deswegen jetzt aufpassen, jetzt Verträge genau lesen. Ich mag auch die DSGVO, mochte ich lange nicht immer dieses genau durchlesen, welche Cookies man jetzt akzeptiert und welche nicht. Aber die DSGVO ist in den letzten eineinhalb Jahren mein bester Freund geworden, muss ich dir

GDPR und DSGVO

01:12:30
Speaker
ganz ehrlich sagen. Ich bin kein Anwalt, aber ich rechne uns wesentlich höhere Chancen aus, über die DSGVO zu unserem Recht zu kommen, als über das Urheberrecht.
01:12:41
Speaker
weil die DSGVO so eindeutig formuliert ist und da geht es um Zahlen, Daten, Fakten. Und das Urheberrecht ist sehr interpretativ. Und wenn ich mir einen Anwalt oder zwei Anwältinnen leisten kann, kann sich die Gegenseite 200 leisten und kann das so lange verzögern und mich so ausbluten lassen, bis ich keinen Bock mehr habe. Du verrext halt, gehst halt pleite auf dem Klageweg zur Not.
01:13:06
Speaker
Genau. Die DSGVO ist da aber nicht so. Und ich weiß nicht, ob Max Schrems über die österreichischen Grenzen hinaus bekannt ist. Das ist mein neuer persönlicher Held. Das ist ein Österreicher mit einer NGO, die heißt None of Your Business.
01:13:22
Speaker
Der klagt seit Jahren erfolgreich auf Basis der DSGVO, hat schon gegen Facebook, gegen Meta beachtliche Erfolge eingefahren und strebt jetzt eine Klage gegen OpenAI an, weil die Informationen über ihn nicht mehr aus dem System herausnehmbar sind.
01:13:42
Speaker
Und weil das System Falschinformationen über ihn verbreitet und man das nicht beeinflussen kann. Wow. Der ist halt der DSGVO-Freak hier. Der fährt dann nach Dublin mit seiner NGO und klagt und gewinnt. Bisher hat er immer gewonnen. Und das ist, weil das so eindeutig ist, dieses Recht. Weil das so unsexy und so staubig und so ...
01:14:09
Speaker
wer amtlich ist, wie es nur sein kann. Und das wird uns allen eines Tages noch den Arsch retten. Ja, kann man vorstellen. Ja, also ich verfluche das Ding auch immer wieder gern. Wobei andererseits ist tatsächlich DSGVO seit, als die eingeführt wurde, war ich das vorletzte Mal im Vorstand vom VDS. Das heißt, ich habe die DSGVO bis zum, also das hat, da hat sich jemand anders detailliert mit auseinandergesetzt. Dennoch habe ich da auch genug von gesehen und ich habe wirklich,
01:14:38
Speaker
Also ich war nicht so richtig, fand es nicht so geil. Hatte ihn angetan? So, nee, nicht so richtig. Also war wirklich eine harte Kiste. Und wir haben wirklich viel unternommen, um das wirklich zu verstehen, was das denn so alles will und wie wir das umsetzen können, auch für alle Mitglieder und so. Und das war auf jeden Fall eine extrem spannende Kiste. Und ja, also dafür, dass das aber so sehr in aller Munde war, funktioniert das ja an so vielen Basisstellen nicht.
01:15:07
Speaker
Ich muss im Internet 80 Milliarden Mal am Tag irgendeine DSGVO-Klamotte wegklicken. Wenn ich beim Arzt reinkomme, zuletzt erlebt, dann kam da jemand anders rein und dann kam die Dame hinterm Tresen vor und dann haben die sich zusammen zwischen den Menschen im Wartezimmer lautstark über diverse Patienten unterhalten. Mit Vornamen, Zunahmen, Geburtsdaten.
01:15:39
Speaker
Und danach habe ich bei der Ärztekammer angerufen. Okay. Und habe diese Praxis auch nie wieder betreten, weil ich gesagt habe, ich werde hier, ich wollte in dem Moment gerade Patient da werden, das habe ich mir dann überlegt. Ich habe gedacht, DSGVO, my ass, was ist denn hier los?
01:15:57
Speaker
Ja, aber das klingt schon recht nach einem Nachdenken. Das findet die Ärztekammer dann tatsächlich auch ausreichend merkwürdig, die Fragen dann auch nach. Es hat ein bisschen gedauert, aber die haben dann tatsächlich irgendwann nochmal nachgefragt, um das zu konkretisieren, damit sie da mal nachfragen können. Denn, ja, also insofern, ich bin wirklich irritiert, wie sehr das tatsächlich Umsetzung findet, aber in unserem direktesten Leben ist Datenschutz halt immer noch so ein Ding, wo du denkst, krieg ich ja eigentlich mit. Und frage halt irgendwen in diesem Internet, ich klicke immer nur alles weg,
01:16:24
Speaker
Ich meine, ich habe das gerade auch gesagt. Man muss ja jeden Tag so viele Sachen wegklicken. Ich gucke aber tatsächlich schon, wo ich das mache. Und es gibt nach wie vor Dinge, die ich nicht benutze, weil ich da einfach nicht mit einverstanden bin. Wo dann auch Leute sagen, so ja, bist du jetzt aber schon, Korinthenkacker und so. So ja, ich habe keinen Bock auf WhatsApp auf meinem Telefon. Aber du hast doch auch Facebook. Ja, das hat aber auch keinen Zugriff auf meine Kontakte. WhatsApp funktioniert nicht ohne Kontakte. No. Meter und meine Kontakte? No. Einfach nicht.
01:16:54
Speaker
Man muss sich einfach damit auseinandersetzen, was da passiert. Das kann man auch ganz vielen Leuten nicht erklären. Ich werde generell dafür belächelt, dass ich WhatsApp nicht benutze. Und zwar von allen möglichen Leuten. Das ist super lustig. Ich finde, solange es eine Alternative gibt, eine valide Alternative, warum?
01:17:09
Speaker
Sie erreichen mich via iMessage. Das funktioniert ja bei 50 Prozent der Menschen, die auch alle Apple-Telefone haben. Ansonsten versuchst du per Threema oder Signal. Und ansonsten, ich bin ein Freund von Bordmitteln. Was ist mit der guten alten E-Mail? Und was ist mit der guten alten SMS für eine kurze Nachricht? Deswegen heißt das ja so, ShowMessageService. Oder schick dir mal ein E-Mail an, die hab ich grad schon gesagt. Dann ruf doch mal an. Ja, ruf mal rüber an, weil ich glaub, SMS, da kann man nicht so geile Gifts verschicken, Christoph, weißt du?
01:17:38
Speaker
Tatsächlich, spreche ich ja auch von zielgerichteter Kommunikation, die irgendeinen Inhalt hat, womöglich. Schickt mir Scheiße, ja, das könnt ihr gerne irgendwo. Schickt mir das über Facebook, Chat, über Insta, das sehe ich dann über morgens, alles super. Nein, Insta sehe ich mittlerweile regelmäßiger, weil ich da wirklich oft reingucke, das gebe ich gerne zu. Aber es ist halt einfach dieses Ding mit
01:18:02
Speaker
Menschen müssen sich mehr dafür interessieren, was sie tun. Nicht einfach nur blind irgendwo draufklicken. Das ist das, was ich so prinzipiell eigentlich erlebe. Was natürlich auch diese ganzen Klamotten mit KI und so begünstigt ohne Ende irgendwie. Wenn alle immer nur, ja, ja, ja, kein Problem, kein Problem, kein Problem, geht schon. So, nee, setzt euch einfach mit dem Kram auseinander, den ihr macht. Das ist viel besser. Und wenn man dann manchmal was nicht mitmacht, tatsächlich, ich mache kein WhatsApp mit, ich habe auch kein Telegram, aus gleichen Gründen, weil mit Telegram echt einfach viel zu windig ist.
01:18:33
Speaker
Habe Kontakt mit der Außenwelt. Mehrere täglich. Geht also auch so. Das ist ganz spannend. Ja, also da kann ich, an der Stelle kann ich wirklich nur dazu ermutigen, wirklich einfach mit offenen Augen durch die Gegend zu rennen. Weil es ja doch total wichtig ist, um halt selbstständig dieses Medienkompetenz und so, man muss halt auch einfach in der Lage sein, Sachen zu erkennen.

Arbeiten in der Voice-Industrie

01:18:57
Speaker
Ich bin froh, dass meine Kids wirklich fit sind. Glaube ich.
01:19:01
Speaker
So kann natürlich auch meine Hand nicht für ins Feuer legen. Kann immer irgendein Mist passieren. Mich hat man auch schon mal mit so einer lustigen Phishing-Mail dran gekriegt irgendwie. Und in dem Moment, wo ich drauf geklickt hatte, habe ich den einen Punkt gesehen, der mir vorher nicht aufgefallen wurde, an dem ich sofort erkannt habe, Scheiße, das war Phishing. Zack, Kreditkarte aber schnell sperren lassen. Ist eigentlich doof. Ich hatte nur auf den Button geklickt, aber, eh, okay, sperren. Hier, komm, feiern, machen wir nicht. Sprechen deine Kinder eigentlich auch? Die haben alle gesprochen und die tun das auch immer noch immer mal ab und zu. Die haben das als Kinder viel, viel, viel, viel, viel gemacht.
01:19:32
Speaker
Die haben super viel Werbung gemacht. Und meine Jüngste hat den Radiospot zu 20 Jahre Disneyland Paris gesprochen. Und die hatten jetzt gerade letztes Jahr, glaube ich, 30-jähriges oder so. So, also das ist alles schon ein bisschen länger her. Die sind alle nicht mehr so arg dabei. Meine Jüngste, Jona, die habe ich jetzt letztens, die war mit dabei jetzt gerade bei dieser Doku.
01:19:58
Speaker
Ah ja, und davor hatte ich die auch schon mal bei einer Doku. Ich mache immer so lustige... Ich bin der unreligiöseste Mensch auf dem Planeten. Ich finde Religion wirklich, sagen wir, schwierig. Aber ich mache immer die Religions-Dokus. Das ist voll lustig. Jetzt habe ich zuletzt eine gemacht über so einen lustigen indischen Guru.
01:20:17
Speaker
Also einer von denen, der noch nicht fett in Verruf geraten ist, weil irgendwie geraten wird auch immer mehr vor die Flinte, die irgendwie, weiß ich nicht, diese Guru-Position missbrauchen, der offensichtlich nicht, der hat viele tolle Sachen gemacht. Schöne kurze Doku, zwölf Minuten, gut. Da hat mein Kind mitgesprochen und kurz davor hatte ich dann halt eine Doku über das einzige russisch-orthodoxe Kloster in Bayern. Gesamt Deutschland. Oh. Und das war auch echt crazy, weil
01:20:42
Speaker
Weil die crazy sind. Ja, das kann ich untertreiben. Also ich kenne nur rumänische Autodocs, aber die sind crazy, ja. Also, gebt mir all diese Themen. Ich liebe es und ich mach das mit Herzblut und ich lieb's wirklich sehr. Und gerade wenn das Themen sind, die mir vielleicht nicht so wahnsinnig nah sind, dann versuche ich da ja mehr reinzukommen und näher ranzukommen. Und lass mal gerne was von Leuten erzählen und dann mach ich das und die freuen sich üblicherweise alle immer wie blöd, weil ich halt, glaube ich, ganz gut darin bin, mich in so Dinge reinzudenken und das dann auch wirklich so zu machen, dass es wirklich geil ist.
01:21:09
Speaker
Und das fordert mich auch, das finde ich super. Ich finde, das spricht für dich, dass du dich da auch außerhalb deiner Komfortzone begibst, weil es wäre ein leichtes zu sagen, nö, mache ich nicht so, wie du jetzt vielleicht keine Pornos sprichst, oder ich weiß nicht, gibt es überhaupt irgendwas, was du nicht anfasst, oder du kategorisch anfängst?

Ethik und Projektwahl

01:21:28
Speaker
Ich habe mal abgelehnt, einen Imagefilm für Philip Morris zu sprechen, weil ich gesagt habe, sorry, Tabakindustrie, finde ich jetzt blöd, ich konsumiere Tabak zwar immer noch als Trägerstoff für, ihr wisst schon hier, haben die gerade legalisiert. So, dafür benutze ich das schon mal, ich wollte hier keine Werbung machen.
01:21:50
Speaker
Und ansonsten ist es halt einfach Gift. Ja. Blöd. Sehr, sehr lüchtig machendes Gift. Heroin, dann Koffee. Heroin würde ich auch keine Werbung für sprechen. Ich habe tatsächlich schon mal einen Imagefilm für einen Koffeeshop gesprochen. Das fand ich jetzt nicht so wahnsinnig schlimm, aber das ist auch einer von den richtig fettenden Amsterdam, die also zum einen
01:22:10
Speaker
Natürlich Zugangskontrollen sind immer super wichtig, ist auch hier in Deutschland gerade super wichtig irgendwie, wenn das dann mit den Social Clubs kommt und so. Die aber auch sehr, sehr viel intern wirklich aufklären und erzählen, was wie wo läuft und was wie wo wirken könnte und in welchen Situationen und blablabla und so. Die betreiben da wirklich viel Beratung, was ich sehr, sehr sinnvoll finde.
01:22:30
Speaker
Von daher war das für mich okay. Und dann habe ich irgendwann, 2013 hatte ich eine Anfrage von einem Laden, hatte ich noch nie von gehört. Und es hieß irgendwie, hör mal, fett, ein Imagefilm. Hast du Bock, den zu sprechen? Ich habe dir mal einen Text geschickt, wäre geil, wenn du da einen kleinen Auszug von fürs Casting quatschen könntest.
01:22:51
Speaker
Guck ich gleich mal. Ich schick ja auch gerne einfach generische Demos durch die Gegend, weil wenn ich einen generischen Text kriege, kriegen die Leute einfach für einen generischen Text kein Custom-Demo. Einfach nicht. Wenn ich einen Text rumliegen hab, der genau so klingt, da krieg ich Ideen. Weil früher hieß das Layout und wurde bezahlt. Genau, das können Sie ja auch gerne bezahlen, ist ja kein Problem. Dann können wir über alles reden, aber natürlich, wenn ich sehe, dass jetzt gerade irgendwie wirklich Special und anspruchsvoll kommen, also für die zweieinhalb Sätze brechen mir ja keinen ab, aber das muss halt schon, also ich muss die Sinnhaftigkeit dahinter sehen.
01:23:20
Speaker
Dann bekam ich also diesen Text und hab dann, als ich aus dem Auto ausstieg, erst mal den Rechner auf, da reingeguckt, mir den Text angelesen und denk so, boah, das klingt aber krude, was die da erzählen. Das ist aber komisch, was machen die denn da? Dann hab ich mir die Internetseite von denen aufgemacht und dann zeigte sich so, ah, okay, das machen die. Die betreiben, also 2013, ich bin seit September 22 vegan, vorher komplett omni, mir alles scheißegal.
01:23:47
Speaker
Insofern, aber ich hatte auch da schon ein Gewissen und dann bot sich mir eine Webseite da, die dann sagte, ja, also wir sorgen dafür, dass ihre Schweine richtig crazy Fettmuskelmasse zusetzen und eigentlich nicht mehr krank werden. Das können wir alles über Genmanipulation. Das ist super. Und ich denke, nein, das ist nicht super. Das ist das Gegenteil von super. Massentierhaltung war damals schon scheiße. Nein, wir machen sowas nicht. Dann habe ich die angerufen und habe gesagt, hör mal, Jungs und Mädchen,
01:24:18
Speaker
Ich möchte das bitte nicht sprechen. Seid mir bitte nicht böse, aber das kann ich echt mit meinen, das kann ich nicht mit meinen, meinen ganz persönlichen Werten eingeladen kriegen. Das funktioniert nicht. Das kann ich nicht bringen. Da komm ich mir Scheiße vor. Das möchte ich bitte nicht. Seid mir nicht böse. Ladet mich gern wieder zu anderen Castings ein und so. Ist alles kein Problem. Und der Kollege am Telefon sagte dann, das ist gar kein Problem. Sie hätten das auch krass intern diskutiert. Sehr, sehr
01:24:48
Speaker
gegeneinander und haben das dann hinterher quasi demokratisch abgestimmt. Und dann haben sie halt intern beschlossen, okay, wir machen das doch. Er war aber einer von denjenigen, der sagte, er war auch dagegen. Er sagte, bei mir rennt sie auf eine Tür. Nein, das ist alles super. Keine Sorge, wir buchen dich auch weiter. Das ist kein Problem. Du darfst schon Sachen ablehnen irgendwie. Und tatsächlich, auch das habe ich ja dieses, ich nenne das immer, man muss einen Arsch in der Hose haben.
01:25:09
Speaker
Weil Jobs abzusagen machen ganz viele Leute halt nicht, weil sie sich denken, oh nee, dann buche ich mich nicht mehr oder dann halte ich mich für eine Diva oder sonst irgendwas. Nein, du bist einfach ein Mensch mit Grund setzen und die darfst du vertreten, Punkt. Das ist völlig in Ordnung. Ich habe damals, als ich noch in der Filmproduktion gearbeitet habe, kam mein damaliger Chef an und das war das erste Mal, dass ich sowas erlebt habe.
01:25:25
Speaker
Und dann hat er uns zusammengerufen und es gab eine Anfrage von einem Anbieter, wir sollten einen Film für die produzieren, für Lasermesssysteme, wo man miteinander so Räume vermessen kann oder auch mal so ein Feld abmessen oder irgendwie so Geschichten. Das Ding ist, dass der Anbieter von diesen Geschichten das aber auch für Rüstungszwecke benutzt.
01:25:44
Speaker
Es ist halt Lasermesssysteme, kannst du für alles benutzen. Und du kannst auch gucken, wenn der rote Punkt genau zwischen deinen Augen ist, dann sind das ungefähr 1000 Kilometer, würde ich sagen, von hier aus. Und dann hat der Chef gesagt, hör mal, ich finde das komisch, aber ich will das nicht allein entscheiden. Ich bin zwar der Chef und ich könnte es entscheiden, aber ich möchte nicht, weil ihr müsst das alle mittragen am Ende.

Stolz in der Voice-Industrie

01:26:11
Speaker
Ihr müsst es mitmachen. Und ich habe ja nichts davon, wenn ihr mich dann alle doof findet irgendwie, weil ich so einen Scheiß gemacht habe. Ich weiß gar nicht mehr, was das war, wie der Kunde hieß, ist auch egal. Am Ende haben wir es abgelehnt. Ja. Super. Ich finde auch, das Gegenteil ist der Fall. Absolut. Ich kann das ja auch immer begründen. Ich habe ja nie gesagt,
01:26:34
Speaker
Nee, gefällt mir nicht, weil grün mag ich nicht oder so, sondern es ist immer eine Politik, Wurst, Rüstung.
01:26:47
Speaker
das ist, das kann ich nicht mit meinem Wertesystem vereinbaren, das ist, soll wer andere machen, ich, ja. Und es ist dann auch wirklich immer völlig okay und das direkt, von meinem Gefühl her eher dazu bei, dass dich die Leute besser greifen können, besser verstehen und einen Bezug herstellen können zu dir und dann hat dich eher noch besseren Kontakt
01:27:11
Speaker
danach zu den jeweiligen Leuten, den Zwischenhändlern, ob das jetzt ein Studio war, eine Filmproduktion oder eine Werbeagentur, weil die ein Stück, ein Puzzleteil mehr von mir hatten, was nicht so beliebig ist, sondern was eben mich als Menschen und wie ich durch Leben gehe und mit welchen ethischen, moralischen Vorstellungen ich halt anderen Menschen begegne oder meine Arbeit tue, das Puzzleteil gibt es halt nicht immer.
01:27:39
Speaker
Ich finde es super wichtig. Ich habe auch viel, viel, viel rausgehalten. Ich habe zum Beispiel mein Insta-Dings habe ich halt sehr lange, sehr frei von allem gehalten. Habe es halt wirklich nur mit Sprechen gemacht. Und ja, dann kam halt irgendwann die Hunde mit dazu. Mittlerweile habe ich es in meine Bio übernommen, dass da halt so ein paar Sachen drinstehen, die mich relativ gut definieren.

Persönliche Werte und Engagement

01:27:58
Speaker
Also zum einen steht da halt jetzt vegan, food sharing, Tierschutz.
01:28:04
Speaker
Das sind so Sachen, die schon einfach einen zentralen Punkt einnehmen. So, und dann verstehen halt Leute auch so ein bisschen, wo die Reise hingehen könnte. Keine Ahnung, dann hab ich jetzt auch, ja, tatsächlich hab ich jetzt da auch angefangen, dann hab ich jetzt halt immer mal wieder zwischendurch gepostet, dass ich mach halt, ich arbeite halt immer mal wieder an dem Podcast von der letzten Generation mit. Und schneid den und misch den. Immer mal, es ist ein relativ großes Team.
01:28:29
Speaker
Und das ist halt auch schon ein relativ deutliches Statement. Das poste ich halt auch mittlerweile irgendwie. Das scheint okay zu sein. Immer mit, also als ich den EU-Wahlspot gepostet habe, hab ich halt extra noch dazugeschrieben. So, pass auf. Wichtig. Geht wählen. Geht demokratisch wählen. Nazis sind scheiße, Punkt. So, und der Rest ist im demokratischen Spektrum. Geht wählen ist mir egal was.
01:28:55
Speaker
Genau, das ist aber ja eine allgemeine Wahlaufforderung sein. Genau, und man erkennt dann aber schon eine Tendenz. So wie du von deinem bürgerlichen Recht Gebrauch machst, jetzt seit Neuestem auch Sportzigaretten zu rauchen, kann man auch wählen gehen, von seinem bürgerlichen Recht Gebrauch wählen zu gehen. Genau, zur Bundestagswahl zuletzt bin ich angesprochen worden.
01:29:23
Speaker
von der Produktionsfirma, die einen der Spots für die Partei, die Partei gemacht hat, für die, also der im Fernsehen lief, im bundesdeutschen.
01:29:33
Speaker
weil die bei Loft angerufen hatten in Hamburg und die wussten irgendwie, wie ich unterwegs bin und die haben die direkt zu mir geschickt. Das war sehr lustig. Und so durfte ich dann einen nationalen Wahlspot für die Partei. Die Partei sprechen fand ich großartig, weil ich da halt natürlich auch einfach unterwegs bin, aber da halt auch nicht so verklemmt, als dass ich einfach sagen würde, so, ihr müsst immer das hier wählen. So, ist mir scheißegal. Die Partei ist dafür da zu sorgen, dafür zu sorgen, dass man die paar Leute einfängt, die nicht wissen, was sie machen sollen. Da hin ist Demokratie. Mach irgendwas in der Richtung und der Rest ist egal.
01:30:03
Speaker
Insofern ist es wirklich mehr eine allgemeine Aussage. Du bist ja wirklich im positivsten Sinne ein Tausendsasser. Du hast überall deine Finger drin, du machst sehr viele Dinge gleichzeitig, du hast sehr viel Energie und kannst dir deine Zeit offensichtlich auch anständig einteilen, dass du so viele unterschiedliche Projekte auch irgendwie stemmen kannst. Ich versuche bei ADHS, was noch nicht diagnostiziert ist, unter Kontrolle zu halten.
01:30:25
Speaker
Sehr schön, das hast du jetzt gesagt. Aber wenn du jetzt auf all diese Dinge so ein bisschen zurückblickst, was davon macht dich wirklich stolz? Oder worauf bist du wirklich stolz? Oh Gott, da gibt es tatsächlich viele, viele, viele, viele, viele Sachen.
01:30:40
Speaker
Und es darf natürlich auch was nicht Berufliches sein. Großartig. Und ja, bin da auch ein Stück weit stolz drauf, dass ich das geschafft habe, mir diesen Spieltrieb, den ich da offensichtlich mit 13, 14 schon fett am Start hatte, zu erhalten. Und weiter einfach zu spielen, und zwar ergebnisoffen.
01:31:05
Speaker
Der Mensch ist nur dort ganz Mensch, wo er spielt. Es ist so. Das Ding ist, ich sitze hier gerade in meiner eigenen, persönlichen, großen Buddelkiste. Ich habe hier ultrafiele Förmchen in allen Größen, Farben, Formen, mit Siebfunktion, ohne, mit Rechen und mit Schäufelchen. Ich habe alles. Das ist super hier, meine ganz persönliche Buddelkiste. Und ich kann hier Sandburgen bauen, Deluxe.
01:31:30
Speaker
Manchmal baue ich so komische filigrane Türmchen, die mir einfach klatschen und sind wieder weg. Das passiert tatsächlich häufig. Ich habe hier die Tage wieder gesessen und habe einen ganzen Tag lang nur Musik gemacht. Das hört niemand. Es gibt einen sehr ausgesuchten Kreis, der ab und zu schon mal in so Sachen reinhören darf. Aber letztmal habe ich wieder gesungen und das habe ich dann einen Tag später gehört und habe mir gedacht,
01:31:50
Speaker
Das mache ich dann nochmal, bevor ich das auf die Menschheit loslasse. Gucken wir mal, ich glaube, ich bin auch ganz witzig manchmal, weil ich mache halt gerne so lustige Coverversionen von irgendeinem Scheiß, den alle kennen, aber man hat einen komplett anderen Text drauf. Hab ich während Corona schon mal gemacht irgendwie. Hab ich Let It Snow und so eine Anti-Aluhut-Geschichte draus gemacht.
01:32:11
Speaker
So, aber da tatsächlich auch mit professioneller Anleitung, mit dem lieben Christian, mit meinem Ex-Studio-Buddy, der halt ausgesuchter Jazzer und Swinger ist. Der weiß halt ganz genau, wie das geht mit dieser Mucke. Genau. So, also, ja, ich mache halt gerne einfach alles und ich finde es geil, dass ich mir diese Verspieltheit einfach erhalten habe.
01:32:34
Speaker
Aufgrund derer ist ja auch tatsächlich so, wie ich es gerade vorhin gesagt habe, du kannst mir auch einfach irgendwie Zeug vor die Füße werfen und ich bin großartig da drin auch so drei groben irgendwas einfach mal schnell eine Idee und ein Konzept zu bauen. Und dann hast du da was, wo man was mit machen kann. Und das finde ich super geil. Ja und davon abgesehen haben wir halt, wenn man mal von dieser, der Geschichte abgeht, die natürlich super wichtig ist für mich, weil es mich extrem ausmacht, dieses Kreative was auch immer.
01:33:04
Speaker
Genau, das war bei dem Europawahlspot für die letzte Generation so. Die haben zufällig irgendwie einen Text da aufgetrieben, der hat den Monsterspot vorgetextet. Und ich hab den gesehen und hab den gelesen und hatte Bilder. Sofort. Und dann haben wir gesessen und dann haben wir zusammen ganz schnell irgendwie SprecherInnen klargemacht, organisiert, da kam die teilweise ins Studio geholt, hab die Überleitung reingeholt. Dann haben die noch irgendwas diskutiert, dann hab ich schon angefangen, irgendwelche Atmos zu bauen, weil halt unter die sieben Szenen halt auch sieben Atmos drunter mussten. Und dann hab ich mal alles...
01:33:30
Speaker
Und dann war das einfach so, bäm, fertig. Und auch jetzt noch finde ich den sau geil. Aber das war halt einfach so, wow, geil. So, da kannst du mich dann halt auch nicht stoppen, aber das ist dieser Spieltrieb, der ist einfach da und den finde ich geil und der muss auch da bleiben. So, aber dann gibt es natürlich noch so ein paar andere Geschichten.
01:33:48
Speaker
Ich kann es nicht leiden, wenn Leute übervorteilt werden. Ich kann es nicht leiden, wenn Dinge unfair laufen. Ich kann es nicht leiden, wenn Leute benachteiligt werden, was das Gleiche ist wie übervorteilt, egal.
01:34:02
Speaker
Und deshalb ist es mir dann halt auch so ein Anliegen irgendwie, da eben VDS-Dinge gemacht zu haben. Deswegen war halt auch, also beim letzten Mal bin ich ja nur noch in Vorstand gegangen, nachdem ich da schon zweimal drin war. Ich hatte vorher schon mehrfach die Aussage getroffen, gesagt, pass auf, bevor der Bums hier zumachen muss, bloß weil sich nicht genug Leute finden, dann ruft mich halt an, dann bin ich dabei.
01:34:22
Speaker
weil ich finde es unfassbar wichtig. Der VDS ist unfassbar wichtig für uns, für unsere Branche, mittlerweile für die europäische Branche oder für die weltweite Branche, wenn man die UBA sich anguckt, wo ja sogar die Amis mitspielen. Das ist der Brüller. Das ist so großartig.
01:34:46
Speaker
Danke. Es geht mir genauso. Wir brauchen das. Wir brauchen diese Kommunikation. Wir brauchen diese Menschen, die sich dafür einsetzen, dass die anderen Menschen klarkommen. Wir brauchen die ganzen Menschen, die da so mit drin rumwuseln, die sich auch irgendwie beteiligen und irgendwas mitmachen, sodass einfach was Geiles Großes entsteht. Und tatsächlich ist der VDS eine Nummer, auf die ich auch wirklich stolz bin. Das kann man wirklich so sagen. Weil ich jetzt in sechs Jahren, die ich da seit 2010 über drei Zeiträume drin war, einfach
01:35:17
Speaker
Also sagen wir mal so, ich weiß, da gibt es verschiedene Stellen, wo Schriftstücke sind und ich weiß, da steht ein Satz von mir und da steht ein Satz von mir und da steht ein Satz von mir. Das finde ich geil. Ich konnte da wirklich Einfluss nehmen und ich glaube, dass ich sinnvollen und guten Einfluss nehmen konnte. Was auch geil war, dass da wieder andere Leute dabei waren, die mich an manchen Stellen mal gebremst haben, weil nicht jede meiner Ideen ist gut.
01:35:36
Speaker
Manchmal habe ich es auch einfach nur nicht alle, merken wir ja auch ganz gut. Aber ich glaube, dass der VDS viel gerissen hat von Anfang an. Also da gehören auch alle Leute dazu, die jemals da im Vorstand waren und auch die Gründungsmitglieder und alle. Das war so unfassbar wichtig, dass dieser Laden gegründet wurde. Und es ist toll, dass er jetzt so ist, wie er ist. Und der kann eigentlich nur immer geiler werden. Und der wächst ja auch permanent.
01:36:01
Speaker
Da wird auch noch viel mehr passieren, das sehe ich auch kommen. Ich bin stolz darauf, dass ich ein Teil der Geschichte des VDS sein darf und daran mitarbeiten durfte.
01:36:18
Speaker
Insgesamt scheinbar ein ganz guter Ansprechpartner innerhalb der Branche bin. Wenn ich mir angucke, wie oft täglich mein Telefon klingelt, irgendwelche Nachrichten reinkommen, irgendwer irgendwas fragt und sich ganz oft so, ich weiß, das ist jetzt eine total dobe Frage. Ich sage, hau doch einfach raus. Es gibt keine doben Fragen.
01:36:32
Speaker
Wenn du gleich von mir die Dosselige Antwort bekommst, dann weißt du, was los ist, aber irgendwie du kannst eigentlich nicht doof fragen. Aus deiner Warte heraus ist das nicht doof, weil du weißt es ja nicht, was soll das? Dann hau einfach raus. Das ist auch toll, wenn man so wahrgenommen wird. Also es macht halt auch wirklich Spaß und ich finde es geil und toll ist das, wenn Leute anrufen und so. Also, Herr Walter, Sie haben bestimmt gar keine Zeit und so.
01:36:51
Speaker
Okay, wenn du mich nicht so verdutst, habe ich wirklich keine Zeit. Okay. So. Ja, und dann kommt der ganze private Scheiß und auch da ist halt so, schreib einfach drüber soziales Engagement.

Engagement bei Foodsharing

01:37:04
Speaker
Wie gesagt, Foodsharing aktiv. Ich bin jetzt auch tatsächlich seit neuestem gerade ganz frisch. Seit dieser Woche bin ich selber aktiver Foodsaver. Das heißt, ich kann jetzt selber irgendwie zu den Läden hinfahren und Zeug einsammeln, was vorher noch meine Frau gemacht hat. Das mache ich jetzt auch.
01:37:18
Speaker
Was wir dann auch entsprechend unters Volk bringen, der Gedanke von Foodsharing ist wohl nur, der Lebensmittelverschwendung Einhalt zu gebieten. Der soziale Gedanke steckt da nicht drin, den gibt es da drin nicht. Der ist ganz klar von Foodsharing so nicht vorgesehen, was für mich auch völlig in Ordnung ist. Es geht erstmal darum, dass einfach Nahrungsmittel, die ja irgendwie erzeugt wurden, Energie gekostet haben, blablabla, dass das halt irgendwie
01:37:43
Speaker
nicht einfach weggeschmissen wird. So, und die Leute, die ich kenne, gehen aber schon hin. Ich meine, natürlich so wie wir auch, wir versorgen uns damit, wir versorgen unsere nächsten Leute damit. Aber wir haben auch einige Leute dabei, wo wir sagen so, okay, da sind wir uns recht sicher, dass es bei denen wirklich
01:37:56
Speaker
Gut ist, eine Lücke füllt oder dafür sorgt, dass mal Kohle für andere Sachen übrig bleibt, die dann nicht für Essen draufgehen muss, oder, oder. Und man muss dazu sagen, ich lebe jetzt seit fast anderthalb Jahren fast ausschließlich von Food Sharing und es geht hervorragend. Das ist super. Das ist jetzt kein, das ist, muss man sich nicht vorstellen wie Gammel oder irgendwas. Also alles das, was ich hier gerade so nebenbei in mich reinstopfe, kommt übrigens alles aus dem Food Sharing. Das ist alles irgendwie Tomaten, Obst, Gemüse, tra la la, irgendein Scheiß. Das geht super. Das ist für mich auch ein soziales Engagement, was ich auch gut und wichtig finde, wo wir dann halt auch
01:38:26
Speaker
was weiß ich, dann habe ich 80 Kilo Backwaren herumliegen, weil die Großbäckerei hier um die Ecke gerade wieder nicht wusste, wohin damit. Ja, und dann fahre ich halt auch in eine Stadt.
01:38:34
Speaker
teilweise mit meiner Jüngsten oder mit irgendwem, mit ein paar Säcken und suchen wir die Leute auf der Straße und verteilen halt Backwaren, weil es gut ist. Weil es Leute gibt, die es brauchen können. Keine Ahnung, wir machen die Tierschutznummer und haben ständig Hunde in Pflege jetzt seit einem knappen Jahr. Das haben wir quasi angefangen, nachdem unsere Ukrainerinnen weg waren.
01:38:59
Speaker
So, wir sind halt leider so drauf. Leider, nein, nicht leider, es ist alles gut. Ich respektiere das total und wenn wir Englisch reden, würde ich sagen, it resonates. Also ich kann mich total wiederfinden und wenn ich das jetzt so kurz
01:39:15
Speaker
zusammenfassend oder paraphrasieren sollte, möchte ich sagen, es geht bei dir darum, zu einem guten größeren Ganzen etwas beizutragen. Also so zu einem, wurscht ob das jetzt eben in der beruflichen oder in der gesellschaftlichen oder in der sozialen Ebene ist,
01:39:40
Speaker
Das andere, worauf ich noch mal eingehen wollte, war das, was du am Anfang gesagt hast, nämlich dir deinen Spieltrieb zu behalten, deinen Humor, deine Unvoreingenommenheit. Glaubst du, wie viel hat das damit zu tun mit deinem Scheitern oder deiner Resilienz, die du dir übers Leben aufgebaut hast?
01:40:05
Speaker
an den Widerständen, die einem einfach jedes Leben so entgegenwirft, kann man ja auch verhärmen oder verbittern oder eben seinen Humor, sein inneres Kind, seinen Spieltrieb verlieren. Irgendwie, wie glaubst du, hast du dir das, kannst du da was? Ja, ich kann dir total folgen, finde ich super.

Kreativität während COVID

01:40:30
Speaker
Also zum einen ist das hier gerade, also ich sag's nochmal hier, diese große Buddelkiste, in der ich hier gerade unterwegs bin, mein ganz persönlicher Spielplatz, das ist so ein Ding, das ist tatsächlich mein safe space. Das ist so, hier, ich kann hier einfach, wirklich einfach machen, was ich will. So. Und diese Räume sind ja auch extra dafür, um das zu haben.
01:41:02
Speaker
Das ist geil. Ganz klar gibt's mich halt auch privat. Und privat kann ich auch manchmal ganz schön humorlos sein, wenn's drauf ankommt. Ja klar, das wissen wir ja doch alle bitte, dass es nicht bedeutet, dass man immer gut drauf und immer gut drauf ist. Ich weiß aber auch, dieser Spieltrieb,
01:41:27
Speaker
Also meine Frau muss mich da manchmal schon mal dran erinnern, dass ich den ja eigentlich habe. Okay. Weil es auch Ecken gibt. Also es gibt halt Sachen, wo ich dann sag so immer, aber warum macht man das jetzt so? Das war doch schon immer anders. So, das kann ich auch. Und dann muss die mich manchmal schon mal darauf hinweisen, dass ich ja eigentlich ganz gerne von Haus aus relativ flexibel bin. Dass ich das offenbar nur gerade etwas vergessen habe. Das gibt's halt auch schon mal. Und tatsächlich, also Corona,
01:41:55
Speaker
Diese drei Jahre haben mich eine Menge gekostet. Die haben mich eine Menge Leichtigkeit gekostet. Also ich glaube, wenn das noch wesentlich länger gedauert hätte, dann hätte mich das meinen Spieltrieb kosten können. Das habe ich wirklich richtig gemacht. Und ich habe wirklich versucht hier ja im Rahmen dessen, wir haben ja alles gemacht, der eine Kollege sagte,
01:42:21
Speaker
Ich hab hier ne super Band, der ist ja auch so mit... Der macht auch Platten und so. Also das ist jetzt nicht irgendwie der Hansi von da hinten irgendwie so, sondern ist halt tatsächlich irgendwie... Der hat ne richtige Band und so, der tritt auch auf, Plattenlabel und so. Verkauft tatsächlich auch mehr als eine Schallplatte im Jahr. Der würde für uns spielen, der würde für uns... Wir können halt irgendwo streamen. Und ich sag, ja, das können wir dann von mir vom Studio aus machen, das ist kein Problem. Und dann, ja, da vorne war so die Streaming-Ecke, bzw. da vorne immer mal so gerne. Wir haben es auch so ein bisschen variiert, je nachdem, was so dann passte. Und dann haben wir eine Streaming-Reihe gemacht.
01:42:49
Speaker
Die Krefelder Kammermusik. Musik aus der Kammer in die Kammer. Und hatten verschiedene Bands da. Unter anderem alles mögliche. Auch einen Kollegen, Christoph Hilger. Sprecherzieher unter anderem aus Köln. Toller Typ war der Christoph. Geil. Der heißt ja auch so. Leider ist er wirklich großartig. Und wenn jemand mal wirklich Issues hat mit irgendwelchen Problemen mit seiner Stimme,
01:43:18
Speaker
Also wenn der das nicht lösen kann, kann das keiner. Ich sag das mal so. Das ist ein geiler Typ. Werbeblock Ende. Der macht aber auch Musik und hat dann im Rahmen dessen auch ein bisschen was gesungen.
01:43:28
Speaker
Und das war auch geil. Und der hat dann auch, weil der den Kontakt hatte, weil der mit denen Ende der 90er mal auf Tour war, hat er mir Heiter bis Wolkig klar gemacht. Und dann haben wir damit auch noch ein paar Konzerte gemacht. Geiler Jugend, sehr Jugend-Fanboy. Wow. So, volle Pulle. War super geil. Dafür haben wir uns dann auch irgendwie einen anderen Laden gesucht, weil ich dann gesagt habe, okay, die wollten irgendwie den Backdrop komplett von hinten projiziert und die wollten ein Feuerspucken machen. Und ich sag, ey, Feuerspucken bei meiner Deckenhöhe, vergiss das.
01:43:54
Speaker
Haben sie dann auch gemacht. Wir haben das dann in einem anderen Laden gemacht. Sehr, sehr cool. Also da haben wir ja schon viel gemacht und versucht kreativ zu sein, um Lösungen zu finden. Und dann habe ich mit Enno, Stevie und Roland, also Enno Kalisch, Stevie Heideck und Roland Geiger zusammen, haben wir Biers gemacht. Unsere erste interaktive Männer-Corona-Kneipe mit Impro-Scheiß. Das war so lustig. Ja, das hat Spaß gemacht.
01:44:20
Speaker
Und wir haben uns nur darüber kennengelernt am Ende. Also ich hab den Enno da kennengelernt. Und dann haben wir geschnackt und gesagt, was machen wir denn jetzt hier? Wir sind doch hier so die Kreativ-Hainis irgendwie. Ich meine, okay, der Enno ist gelernter Schauspieler. Und an der Stelle so...
01:44:34
Speaker
So, weil bin ich halt nun mal nicht. Ich bin halt einfach dusseliger Sprecher. Ja, mittlerweile mache ich das lange und ich kann auch ein bisschen spielen, aber es ist halt doch schon noch ein ziemlicher Unterschied zu einem Schauspieler. So, whatever. Der sagte dann, komm wir machen uns noch andere Leute klar, die und dann jeder einen und dann machen wir hier einen los und dann hatten wir auch direkt den Titel und dann habe ich ein Logo gebaut und dann kam der Roland dazu als
01:44:57
Speaker
Dem Imitator, voll geil, perfekte Nummer. Stevie Heideck kommt aus Lübeck und hat dort ein Impro-Ensemble, Style für Brise. Der macht sogar eigentlich im Grunde nichts anderes. Und der hat uns dann noch so ein bisschen rangeführt an die Klamotte. Und so haben wir auch noch was gelernt. Und dann hab ich mir bei der Gelegenheit das Streaming Deck gekauft, was jetzt hier gerade irgendwie nicht zum Einsatz kommt, weil ich zu doof war. Also wir haben super viel kreatives Zeug gemacht, ohne Ende. Wir haben auch irgendwie am Ende von Corona einmal gemacht.
01:45:26
Speaker
Da haben wir dann, da hatten wir gerade uns frisch ein fettes Zelt gekauft für ein Garten, so ein 6x3 Meter Ding. Und dann hab ich da hinten Greenstream reingespannt und dann haben wir das aus dem Garten rausgemacht. Ich hab da Lampen in den Garten gestellt und Cams und alles und das war...
01:45:38
Speaker
Also, wir haben Zeug gemacht, total. Auch die Nummer, wo ich jetzt hier sitze, das ist, glaube ich, auch während Corona entstanden. Da habe ich mir nämlich hier so ein Deckensystem, so ein Schienensystem an die Decke gemacht, wo halt zum einen einmal der graue Vorhang hängt und hinter dem grauen Vorhang hängt noch Greenscreen. Das heißt, wenn ich den Grün wegmache, habe ich Green, kann ich mir irgendwas dahinter ballern.
01:45:57
Speaker
Das ist eine richtig große Stage hier. Man kann hier richtig Sachen machen. Fünfeinhalb mal zweieinhalb Meter. Da ist schon ein bisschen Platz. Nächstes Mal doch bitte aus Dubai senden, Herr Walter. Ja, das mache ich dann mit Green dahinter. Dann ziehe ich mal eine Badebuchse an und lege mich virtuell an den Strand. Das möchte ich nicht sehen. Doch, doch, doch. Das hätte ich gerne. Wir clickbaiten die Leute. Ja, genau so.
01:46:24
Speaker
Beim nächsten Mal komme ich im Bora-Suit. Ja, sehr schön. Geil. Also, ja, da ist super viel Kreatives auch passiert. Ich glaube auch, dass mich das am Ende gerettet hat. Aber es hat in Teilen auch wirklich fertig gemacht, weil ich dann halt auch wirklich einfach, dann hatte ich dann zwischendurch einfach, ich habe es ja vorhin schon mal gesagt, ich bin Team Wissenschaft.
01:46:44
Speaker
Ich habe einfach eine naturwissenschaftliche Grundausbildung. Ich bin gelernter biologisch-technischer Assistent. Das klingt unfassbar geil. Ich habe halt einfach so eine Grundausbildung durch sämtliche Naturwissenschaften im Grunde. Auch Mikrobiologie. Und ich habe auch schon selbstständig PCRs durchgeführt. Und jetzt wird es spannend. Weil dann hat man nämlich tatsächlich ein bisschen mehr Zugang zu so Themen wie Corona.
01:47:10
Speaker
Ich habe so einen Schnelltest das erste Mal gesehen und bevor ich den benutzt habe oder mir irgendetwas davon durchgelesen habe, habe ich mir gedacht, okay, wenn ich den jetzt aufmache, dann sieht das da so und so drin aus, weil das Ding funktioniert nämlich so. Vollkommen klare Kiste für mich. Kenn ich, habe ich mit gearbeitet, mehrfach. Ich habe selber DNA sequenziert und so einen Scheiß, also ohne wirklich zu verstehen, was ich da tue, aber ich habe das halt gemacht. Ich habe in so einem Labor irgendwie meine Ausbildung gemacht in Köln und insofern hatte ich da halbwegs ein bisschen Basisgrundverständnis für und
01:47:36
Speaker
hatte auch weniger Probleme vielleicht damit, als manch anderer irgendwie einfach mal Wissenschaftler ernst zu nehmen. Ja. Das hat mich on top noch fertig gemacht. Das glaube ich gern. Weil ich mit diesen ganzen Blitzbirnen nicht klar gekommen bin, die ständig so, ja, aber ich bin jetzt schon seit sieben Jahren hier, bin ich jetzt hier schon bei der Stadtreinigung und ich will niemanden abwerten, der bei der Stadtreinigung arbeitet. Nein, ich wollte gerade sagen, ich finde, ich finde es schlimmer, wenn jemand sagt, aber hör dir doch mal Professor XY auf TikTok.
01:48:06
Speaker
Und dann denkst du so, nee, der missachtet jegliche wissenschaftliche Basis. Nein. Und der kommt ohne Quellennachweise daher. Nein, all solche Geschichten nicht. Ich hab mich mit so vielen Idioten kloppen müssen, tatsächlich. Also müssen. Kann man sich überlegen. Das ist die Bewusstseinteilung. Ich hab das dann irgendwann aufgehört.
01:48:23
Speaker
Genau. Ich hab das auch irgendwann gelassen. Ich hatte aber auch tatsächlich in meinem nächsten Freundes- und Bekanntenkreis so ein, zwei Klamotten rumrennen. Und dann willst du das nicht lassen, weil dann willst du die ja nicht komplett in die falsche Richtung laufen lassen. Und ja, das hat mich dann noch dazu on top fertig gemacht. Also ich hab da einfach Federn gelassen, muss ich sagen. Insbesondere vor dem Hintergrund. Ich mein, ich bin der Socializer vor dem Herrn. Ich bin der, der zur Not an einem Abend auf drei Partys hintereinander fährt.
01:48:53
Speaker
So. Ja, und dann ist das plötzlich alles weg. Das ist vorbei. Ich mach das nicht mehr. Ich komm nicht mehr raus. Du kommst nicht mehr in den Group. Ich auch nicht. Ich komm auch nicht mehr in den Group. Ich verdufe mich. Meine Frau hat zwischendurch so Sachen gemacht dann jetzt, nachdem das vorbei war, und da hat mich immer wieder mal gekickt und gesagt, jetzt geh doch da hin. Wenn du wieder kommst, sagst du eh immer geil. Ich sag ja, aber ich krieg den Arsch nicht hoch.
01:49:16
Speaker
Die Dynamik. Ich bin mir selbst gut genug hier gerade. Und das habe ich halt gelernt während Corona. Das ist sehr scheiße. Das schränkt mich wirklich ein. Aber ich finde das nicht nur scheiße. Es geht mir ähnlich. Ich komme auch nicht mehr wieder in die Ausgeh-Dynamik wieder rein. Aber ich finde das nicht nur schlecht, sondern für mich hat das auch ein, wie soll ich sagen,
01:49:37
Speaker
Mir hat es geholfen, die Möglichkeiten, die sich mir bieten, differenziert zu betrachten und meine Prioritäten neu zu ordnen. Das ist tatsächlich für mich ein positiver Aspekt, den ich aus Corona mitgenommen habe, aus der Zeit, dass ich nicht mehr
01:49:52
Speaker
mit irgendwelchen bekannten um des Freitagabends Willen auf ein paar Bier gehe, sondern dass ich mir die Zeit, die wertvoll ist, bewusst überlege, mit wem ich die verbringe. Und wenn das gute Freunde sind, mit denen wir eine gute Zeit haben, super gerne, aber nicht anlassbezogen
01:50:14
Speaker
vorzugehen, sich den nächsten Tag zu verscheißen, den ich dann eigentlich mit meiner Familie verbringen könnte oder bewusster, aktiv teilnehmender mit meiner Familie verbringen könnte. Da bin ich sehr froh, muss ich sagen, um diese Zeit, die ohne diese Notbremse, ohne diese Zwangspause, hätte es mich nicht
01:50:33
Speaker
Wäre mir diese Entwicklung nicht passiert, und ich sag das bewusst so, dass es kein aktiver Entwicklungsprozess war, sondern es ist mir etwas passiert und ich hab mich dann dazu verhalten. Und darum bin ich jetzt im Nachhinein betrachtet sehr, sehr froh, muss ich ehrlich sagen. Weil die Zeit, die Energie, die Kraft, die mental, körperlich alles zusammen, die Disziplin, die ich dadurch plötzlich überhabe, in den letzten vier Jahren,
01:51:00
Speaker
ist großartig. Es geht so viel weiter. Ich mache so viel am Start, was ich früher verballert habe. Also was ich in mondänen Gelüsten fröhend. Die auch völlig ihre Daseinsberechtigung hatten, für mich hatten. Aber es hat mir geholfen,
01:51:23
Speaker
den nächsten Lebensabschnitt ordentlich zu gestalten, sagen wir so. Ich kann vieles von dem unterschreiben, was du sagst, aber ich möchte auch ein bisschen ein positives Gefühl konterkarieren.
01:51:40
Speaker
Tatsächlich, wie gesagt, die ganzen Sachen, die wir da gemacht haben, die ich da gelernt habe, mal wieder, weil wie gesagt, lernen hört nicht auf, das passiert einfach ständig und ununterbrochen und immer quasi, die will ich auch nicht missen, das ist auch gut, aber es hat mich einfach verändert.

COVIDs Einfluss auf die Voice-Industrie

01:51:57
Speaker
So hat es tatsächlich und mir ist auch ein Stück weit was verloren gegangen, was ich schade finde.
01:52:05
Speaker
Ich war deutlich unbeschwerter. Verstehe ich total. Wir waren jetzt relativ viel in der Vergangenheit. Wenn wir jetzt auf die nächsten fünf Jahre oder von mir aus auch zehn Jahre schauen, doppelt oder zweiteilige Frage,
01:52:20
Speaker
Wie siehst du unsere Branche in den nächsten fünf Jahren? Wohin das da geht, deine persönliche Einschätzung? Und wenn du einen Tag Gott wärst oder dir einen Wunsch frei hättest, was würdest du dir für unsere Branche jetzt wünschen?
01:52:44
Speaker
Ja, boah geil. Wir haben während Corona, und auch das ist tatsächlich einfach echt schäbig gewesen während Corona, wir haben während Corona erlebt, wie unsere Branche geflutet wurde von Menschen, die keine Ahnung haben von dem, was sie da tun. Denn es haben unfassbar viele
01:53:06
Speaker
Ich setze die jetzt alle in Anführungszeichen, die Coaches, die da auf den Markt geströmt sind. Man darf mich auch gerne kritisch sehen, es ist gar keine Frage, weil es ist auch alles immer eine Frage, wie betrachte ich Dinge und wie sehe ich das und ich habe mit Sicherheit nicht die Wahrheit für mich gepachtet und es gibt bestimmt auch Leute, die sagen, so wie der Walter das macht, finde ich das nicht gut, das muss man anders machen. Geschenkt, alles gut.
01:53:27
Speaker
Genau so unzufrieden bin ich halt auch mit manchen anderen. Und gerade während Corona hat sich da halt auch so einiges Jahr ergeben, wissen wir, es gab ja auch diverse Unruhen in der Branche. Das hat dafür gesorgt, dass viele Menschen einfach auf den Markt geströmt sind, denen man gesagt hat, hey, du hast immer so eine schöne Stimme am Telefon, kauf dir doch mal so ein USB-Mini. Du hast doch schon direkt der Priamp mit drin. Voll egal, muss nur einschlöpfen, läuft. Ja, ist bestimmt tolle Qualität.
01:53:56
Speaker
für. Was hat er damals gekostet, 80 Mäusen oder so? Die Bettwecke kommt auch gratis mit dazu zum Trüberstülpen. So, dann hast du das Ding. Und die setzen sich dann
01:54:08
Speaker
in die Küche und nehmen Hörbücher auf. Davon rennen mittlerweile so viele Patienten rum. Und ja, das sind Patienten. Das sind auch keine ernst zu nehmenden SprecherInnen. Sorry. Viele, Entschuldige, dass ich da reingeredet habe, da waren auch viele schwer armutsbetroffene SchauspielerInnen dabei, die einfach von der Bühne gelebt haben und plötzlich wurde ihnen der Boden unter den Füßen weggerissen.
01:54:30
Speaker
Es wurde auch nicht unbedingt adäquat geholfen in der Form, wie es nötig gewesen wäre. Deswegen bin ich da ein bisschen milder, aber ich unterschreibe dein... Aber die haben ja wenigstens eine Basis. Ja. Denn all diese SchauspielerInnen haben ja wenigstens mal irgendwas mit Sprache zu tun gehabt. Und im Idealfall hatten die auch schon mal Sprechunterricht in irgendeiner Form. Die hatten nur keine Ahnung von der Preisgestaltung und haben das dann mit Ofteater verglichen und haben dann
01:54:57
Speaker
Da müssen wir eh nur mal anderweitig drüber sprechen, über die Preisgestellung. Oh ja, wir haben gar nicht über Gagen gesprochen, scheiße. Nee, genau. Das schaffen wir nicht, Christoph. Keine Chance. Ja, dann werden wir uns ein zweites Mal treffen müssen. Wir müssen, ja. Weil ich hab mir da echt noch ein paar Sachen zu Gagen, Fragen und so weiter aufgeschrieben. Kommt klar. Ja, okay. Nee, Entschuldige. Aber du wolltest... Ist alles gut. Sagen wir ja, die Einfliegshürde wird immer viel geringer.
01:55:21
Speaker
Leute werden immer fitter und wissen immer schneller, wie sie irgendetwas machen können. Und dann gibt es einfach die Standardempfehlung, die Leute kaufen sich dieses Mikrofon mit dem günstigsten Interface, Kabel, Stativ. Ja, dann muss man... Was die Leute denen ja immer nicht sagen ist, viel wichtiger als der ganze Summsinger oder Technik gekauft hast, ist der Raum außenrum. Das schneiden die alle nicht.
01:55:47
Speaker
Das kann man auch niemandem erklären, das versteht auch keiner, weil die denken alles eine rein technische Kiste. Ja, es ist halt mehr eine physikalische Kiste, aber gut. Egal. Also, es wird aber immer mehr Leute geben, die auf den Markt kommen, die so sind.
01:56:03
Speaker
nicht schönen Umgebungen Dinge einsprechen. Da wir davon aber immer mehr auf dem Markt haben, gewöhnen wir die Kundschaft auch immer mehr an immer schlechteren Sound. Der Anspruch sinkt also. Das heißt, die Einstiegshürde wird auch immer geringer, weil man da viele rein kauft. Man sticht ja gar nicht mehr so wild raus, wenn man dann nicht sprechen kann. Das ist ein Problem. Das ist wirklich ein Problem.
01:56:31
Speaker
Einen Menschen, den ich auf Insta verfolge? Dieses Mensch spricht einfach viele Bücher. Egal, was ich mir davon anhöre, denke ich mir, Alter, ist das ein Kernschrott. Dass das überhaupt aufgezeichnet wird, ist die Festplattenkapazität nicht wert.
01:56:57
Speaker
Gören nicht immer zwei dazu, auch der Verlag, der ist dann veröffentlicht. Selbstverständlich, aber die suchen halt Leute, die für 130 Euro die Netto-Stunde arbeiten. Die fertige Audiostunde, oder was? Die fertige Audiostunde. Halt's mal. Ich sag jetzt keine Namen von Verlagen, wir alle wissen, wie die heißen. Wenn du sie nicht weißt, schreib ich sie dir gerne nochmal per PN, ich will jetzt keinen fertig machen. Aber ja, und alle die, die sich jetzt angesprochen fühlen, hört auf damit. You're paying peanuts, you're getting monkeys.
01:57:25
Speaker
Und das ist das, worum es geht. Und das ist das, was da auch passiert. Und ich sehe das. Ich sehe diesen Menschen quasi permanent. Da sitzen, der zeigt ständig Videos von sich, wie er Hörbücher spricht. Und dann höre ich mir die Dinge an und denke so, alter ist das ein Schrott. Das geht nicht. Das ist eine Beleidigung für jeden, der das ernsthaft betreibt. Für jeden.
01:57:49
Speaker
Der wird verkauft, weil er billig ist. Das ist der einzige Grund, weshalb diese Verlage den kaufen, kannst du mir nicht erzählen. Oder die haben da irgendwelche Leute sitzen und es ist mittlerweile schon so weit, dass die Leute, die da die Künstler einkaufen, das Wort Künstler nicht mehr buchstabieren können.
01:58:03
Speaker
Na, aber ich glaube, es gibt diesen Markt, wo der Rubel diktiert und ich glaube aber auch, um jetzt nochmal auf die nähere Zukunft zurückzukommen, ich glaube, das sind die ersten, die keinen Job mehr haben werden.

AI und Zukunft der Voice-Industrie

01:58:13
Speaker
Dafür reicht es dann KI-technisch. Das Problem ist, ich glaube, dass diese Menschen so hart flexibel sind, was die Kohle angeht, dass die noch eine ganze Weile weiter zum Einsatz kommen werden, weil es immer noch günstiger ist, sich für ein Fuffi die Stunde da einen Sprecher hinzusetzen,
01:58:33
Speaker
als jemanden, der ordentlich die KI promptet.
01:58:37
Speaker
Ja, gut. Klar. Aber da ist ja kein Qualitätsanspruch da. Das heißt, es muss auch reichen, das 50 Dollar im Monat Standard-Abo. Aber das ging jetzt? Ja, einmal durch, ohne es nachzuprompten. Fertig. Wir setzen sämtliche Gewohnheiten runter. Weil dieser Mensch wird ja dann auch im Zweifel mal von irgendwem für was anderes gebucht. Und dann darf der auf einmal Imagefilme sprechen oder womöglich Werbung oder sowas. Und dann denkst du dir so, Alter, ich muss spucken. Das klingt nicht.
01:59:06
Speaker
Und davon rennen welche rum. Das ist nicht nur dieses eine Menschlein, da gibt es mehrere. Ja, ich würde gerade sagen, das ist jetzt nicht ein spezieller, sondern... Nein, nein, nein, nein, nein, nein, nein. Also tatsächlich kenne ich davon mehrere. Und es ist wirklich... Das ist nicht witzig, das ist nicht amüsant. Das ist einfach nur traurig. Das ist, glaube ich, auch nicht als Witz gemeint. Diese Menschen haben einfach... Ich verstehe nicht, wer denen erzählt hat, dass sie was könnten in dieser Richtung.
01:59:35
Speaker
Ich weiß nicht, wie die überhaupt jemals auf diese Idee gekommen sein können. Und ich weiß auch nicht, wie diese Verlage auf die Idee kommen könnten, dass das ansatzweise irgendwas wäre, was man mit einem halbwegs vernünftigen Gewissen verkaufen könnte. Es ist einfach nur traurig. Dennoch beeinflusst es unseren Markt, es setzt, es korrigiert. Wir haben, und auch das sage ich einfach immer wieder, bis 2000 haben wir einfach Qualitäts
02:00:01
Speaker
Benchmarks geschaffen, eine nach der anderen, immer höher, immer höher, immer höher, immer höher. Seit 2000 ist das rückwärts. Wir gewöhnen Menschen nach und nach immer mehr an schlechtere Qualität. Wie gesagt, Software. Früher ist Software auf den Markt gekommen, die hat funktioniert. Die war einfach fettig. Und dann gab es noch irgendein Bug Reporting, damit du die drei Sachen, die nicht mitgekommen sind, da noch irgendwie mal melden konntest.
02:00:25
Speaker
Die haben die aber mal ganz schnell dann in V1.1, 1.2 und 1.3 ausgebügelt. So, mittlerweile kriegen wir einfach komplette Beta-Versionen. Ich meine, super Beispiel, was wir alle kennen, Instagram. Die Handy-App und das Browser-Gedöns, das hat ja herrlich wenig miteinander zu tun. Was die Funktionalitäten und die Bedienung angeht,
02:00:52
Speaker
Entschuldigung, wer baut denn sowas? Können die nicht jemanden machen lassen, der sich damit auskennt? Gab es wieder niemanden, der Software programmieren kann? Ich verstehe das Problem nicht.

Ratschläge an das jüngere Ich

02:01:03
Speaker
Aber das ist genau das Ding. Komm, wir entwickeln jetzt einfach die beiden. Das ist ein Ding. Ihr könnt das nicht getrennt voneinander entwickeln. Das ist Bullshit. Ja doch, haben sie jetzt gemacht und jetzt ist es Bullshit. Also ich meine, einen größeren Haufen Mist als Insta kann man sich ja kaum vorstellen. Rein von der Programmiergeschichte her.
02:01:16
Speaker
Ja, eben allein, dass es sich nicht synchronisiert. Die Nachrichten usw. ist ja absurd, ist ja lächerlich. Entschuldige mal, das ist ein Milliardenkonzern. Du kannst mir nicht erzählen, dass du nicht eine Synchronisierung zwischen zwei Geräten hinbekommst. Ja, da könnte der Zuckerboogie mal was tun.
02:01:29
Speaker
Ja, na gut, fangen wir nicht von dem an, sonst reden wir noch mal zwei Stunden. An der letzten Frage möchte ich dir noch schnell oder sag noch zu Ende, dann stelle ich den noch an. Also das ist die Nummer mit dem Entwicklung in den nächsten fünf Jahren. Ich habe so ein bisschen Angst. Ich glaube und hoffe, dass es Menschen gibt wie dich und mich und einige andere. Da gibt es noch ganz, ganz viele andere, die ich sehr liebe und verehre in unserer Branche oder sonst wo. Ihr wisst wer ihr seid.
02:01:54
Speaker
Genau, die was dafür tun, die daran stricken, dass Menschen qualitativ hochwertig arbeiten. Ich hoffe, dass so Menschen wie wir das schaffen werden, dafür zu sorgen, dass diese Qualität nicht komplett den Bach runtergeht.
02:02:11
Speaker
So, das wäre so mein Ausblick für die nächsten fünf Jahre. Und ich mein, dafür haben wir auch den VDS. Und noch mal zu sagen, Anna, Anni, Roland und jetzt David. Die vier sind große Klasse, voll engagiert und auch die werden hart daran mitarbeiten, dass das nicht passiert. Ich würde gerne noch von dir wissen zum Abschluss, wenn du deinem 20-jährigen Ich begegnen würdest, was würdest du ihm sagen?
02:02:40
Speaker
Mach einfach. Geil. Ich finde, das ist sehr schön, gefällt mir. Mach einfach. Und auch das hat wieder viel mit diesem Spieltrieb zu tun. Und mit diesem, ich bin streng gläubiger Opportunist, mach einfach. Ja, nicht alles. Also das mit dem Finger ins Säurefass reinhalten. Also es gibt Sachen, da kann man vorher dran fühlen, oder sollte man vielleicht besser nicht dran fühlen, aber da weiß man vorher, was passieren wird. Und das muss man da nicht machen.
02:03:11
Speaker
Ich hab auch schon Sachen gemacht, wo ich von vornherein wusste, wird kacke, wurde denn auch kacke? Aber ich will's wissen. So, aber ich will's halt wissen. Mach ich eigentlich üblicherweise nicht. Also ich bin ja, wie gesagt, Team Wissenschaft. Ich bin schon irgendwie, man kann Dinge schon grob ausloten. Da kann man schon mal rausfinden, wie funktioniert. Dennoch muss man Dinge probieren. Und
02:03:35
Speaker
Ich habe die schrägste Erwerbsbiografie, die man sich denken kann. Mit alles unscharf, so richtig querbeet durcheinander. Und jetzt bin ich hier. Und das ist gut. Und ich wäre nicht hier, wenn das vorher nicht so kreuz und quer gelaufen wäre. Also am Ende, das klingt furchtbar eh so. Ich bin das absolute Gegenteil von eh so. Aber am Ende ist wahrscheinlich alles irgendwo für gut gewesen.
02:04:03
Speaker
Du bist die Summe deiner Erfahrungen, oder? So, ich bin die Summe meiner Erfahrungen. Ich bin die Summe dessen, was ich erlebt habe. Ich habe so viel gelernt von den ganzen Menschen, denen ich begegnet bin, die ich teilweise auch scheiße fand. Aber die waren da. Und dann haben die mir zur Not einfach gezeigt, was ich nicht mag. Ja, das sind eigentlich die, von denen man am meisten lernen kann, auch wenn es so unangenehm ist. Schon. Ein ganzes Stück weit, klar. Und ich glaube, das ist
02:04:32
Speaker
Das ist tatsächlich wichtig. Und insofern, ja, mach mal. Das ist ein geiles Schlusswort. Danke dir, Christoph. Ich hoffe, es war nicht das letzte Mal. Wir haben ja gesagt, wir haben noch was vergessen. Wir wollten eigentlich ja vor allen Dingen was zum Thema Gagen sagen. Werden wir machen. Dann baue ich noch mal so ein lustiges Studio hier auf. Genau. Das war saugeil. Hat großen, großen Spaß gemacht.
02:04:53
Speaker
Wir haben mehr gequatscht, als wir gedacht hatten. Ja, danke dir. Danke dir für deine Offenheit. Und danke dir, dass sich das Gespräch in eine völlig andere Richtung entwickelt hat, als wir es eigentlich angedacht hatten. Nämlich zwei Gagen Heinzis unterhalten sich über Gagen Heinzi Sachen. Aber das werden wir wohl beim nächsten Mal machen müssen. So machen wir das. Und ich freue mich saumäßig drauf. Ja, ich mich auch, Christoph. Danke. Danke auch an euch, dass ihr dabei geblieben seid, dass ihr dabei wart. Bis zum nächsten Mal. Genau. Bis zum nächsten Mal. Ciao.