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#25 KI im Synchron - Deeptalk mit Ranja Bonalana, der deutschen Stimme von René Zellweger image

#25 KI im Synchron - Deeptalk mit Ranja Bonalana, der deutschen Stimme von René Zellweger

S1 E25 · Mic Rider Deep Talk
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14 Plays2 hours ago

Vom Lachdouble zur Stimme internationaler Filmstars –  

Seit sie als Kind vor dem Mikrofon stand, ist sie eine feste Größe in  der deutschen Synchronwelt. 

Man kennt ihre Stimme aus Bridget Jones,  Scrubs, Bones oder Lost – kurz gesagt: Wer in den letzten 20 Jahren  Serien geschaut hat, hat Ranja garantiert schon gehört.  

Doch sie ist nicht nur Sprecherin, sondern auch eine starke Stimme für  ihre Branche. 

Mit einem Video das viral gegangen ist setzt sie sich  gemeinsam mit Kolleginnen gegen den Stimmklau durch KI im  Synchronbusiness ein – und für den Erhalt echter Emotionen und echter  Menschen in der Kunst.  

Petition: https://www.openpetition.de/petition/online/schuetzt-die-kunst-vor-ki-deinestimmefuerechtestimmen

Nachrichten gerne an: deeptalk@mic-rider.com  

Website: https://www.mic-rider.com/  

Host und Redaktion: Patrick Messe (https://www.patrickmesse.at/)  

Zu Gast:  Ranja Bonalana  (https://www.synchronkartei.de/person/_6EQnNufb/sprecher) 

 Bild und Ton:  Charly Glawischnig (https://www.charlyglawischnig.com/)  

Produktion: Mic Rider (https://www.mic-rider.com/)

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Transcript

Einführung und KI als Innovation?

00:00:00
Speaker
Völlig unkritisch, auch die Politik.
00:00:02
Speaker
Also man hört ja immer wieder dieses Argument, wir dürfen den technischen Anschluss nicht verlieren.
00:00:06
Speaker
KI bedeutet Innovation.
00:00:09
Speaker
Aber bedeutet sie das wirklich?
00:00:11
Speaker
Also ich meine, die hat alles geklaut, was es im Netz gab, alles Menschen geschaffene, eingesaugt, verarbeitet es neu, bearbeitet es mit ihren Algorithmen und spuckt es wieder aus.
00:00:23
Speaker
Wie jetzt das Video und die Petition zeigt uns auch, dass es sich absolut lohnt.
00:00:26
Speaker
Also das hätte ich nie erwartet, dass es so durchschlägt und
00:00:29
Speaker
dass man doch als kleiner Einzelner mit ein paar Leuten um sich herum doch was bewegen kann.
00:00:34
Speaker
Es wurde halt gestöhnt und so.
00:00:35
Speaker
Und sie hat sich so ein bisschen beschwert und hat gesagt, ach, das ist doch ein bisschen peinlich.
00:00:39
Speaker
Und hat es ihrem Vater gesagt, der auch in der Branche tätig ist.
00:00:43
Speaker
Und der hat nur gesagt, hab dich nicht so, mit dem Geld habe ich dich großgezogen.

Gastvorstellung: Ranja Bonalana

00:00:50
Speaker
Mike Rider Deep Talk.
00:00:53
Speaker
Menschen, Bildung.
00:01:00
Speaker
Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Folge Mike Rider Deep Talk.
00:01:03
Speaker
Heute sind wir virtuell mit Ranja Bonalana

Ranja's Einstieg in die Synchronarbeit

00:01:07
Speaker
verbunden.
00:01:07
Speaker
Ranja ist Synchronsprecherin, man kennt sie als deutsche Stimme von René Sellweger und was meine Tochter besonders gefreut hat, als ich sie erzählt habe, als Stimme von Tick, Trick und Track.
00:01:19
Speaker
Hallo Ranja.
00:01:20
Speaker
Hallo, freut mich hier zu sein.
00:01:23
Speaker
Ja, schön, dass das geklappt hat.
00:01:24
Speaker
Ja, endlich.
00:01:25
Speaker
Ja, full disclosure.
00:01:26
Speaker
Genau, endlich.
00:01:26
Speaker
Wir kennen uns ein bisschen von der ehrenamtlichen Arbeit und aus dem VDS, in dem wir beide Mitglied sind, dem Verband Deutscher SprecherInnen.
00:01:35
Speaker
Genau, aber erzähl du vielleicht noch ein bisschen abseits dieses Kurzlebenslaufs, Introductions von mir.
00:01:42
Speaker
Wer bist du?
00:01:43
Speaker
Wo kommst du her?
00:01:44
Speaker
Wo gehst du hin?
00:01:45
Speaker
Ja, also ich komme aus Berlin und ja, ich bin so ein typisches Synchronkind, wie man das hier sagt.
00:01:51
Speaker
Also ich bin schon als Kind in diese Branche eingestiegen, weil meine Eltern hätten mich das niemals beruflich machen lassen.
00:01:58
Speaker
Nein, ganz lustig, die sind beide wirklich Lichtbestimmer und haben im Kopierwerk gearbeitet, in dem gleichen Haus, wo auch die Berliner Synchronen war.
00:02:07
Speaker
Also eines der größten Synchronfirmen hier in Berlin.
00:02:09
Speaker
Ich glaube sogar die älteste, Wenzel Lüdecke.
00:02:12
Speaker
Und die haben da gearbeitet und haben immer gesagt, dann haben sie die Synchronkinder gesehen in der Kantine oder diesen ganzen irren Haufen und haben gesagt, wenn wir mal Kinder haben sollten, dürfen die nichts mit dieser Branche zu tun haben.
00:02:25
Speaker
Und dann kam es anders, ne?
00:02:28
Speaker
Ja, geil.
00:02:29
Speaker
Das ist dann natürlich die Steilvorlage für die Trotzphase.
00:02:33
Speaker
Doch, ich mache jetzt genau das.
00:02:35
Speaker
Aber es war dann wirklich Zufall.
00:02:37
Speaker
Mein Bruder war irgendwie fünf Jahre alt und wurde am Schulbus von einer Kindercasterin angesprochen, ob er nicht Lust hätte, einen Film mitzudrehen.
00:02:45
Speaker
Nein.
00:02:46
Speaker
Er nickte fleißig und sagte ja, kam damit nach Hause und meine Mutter hat direkt gesagt nein.
00:02:50
Speaker
Nein.
00:02:51
Speaker
Und mein Vater hat gesagt, lass den da doch hingehen, der Lispelt E, den nehmen die nie.
00:02:57
Speaker
Sie haben ihn genommen.
00:02:58
Speaker
Und er hat dann jahrelang, ich heirate eine Familie gedreht und das Schicksal nahm seinen Lauf.
00:03:05
Speaker
Cool.
00:03:06
Speaker
Und das ist dein großer Bruder sozusagen?
00:03:08
Speaker
Nee, der kleine.
00:03:10
Speaker
Kleiner Bruder.
00:03:11
Speaker
Genau, und deswegen kam dann auch ich ins Spiel, weil der kleine Bruder halt damals, der
00:03:16
Speaker
war sechs, sieben, also gerade in der Schule, konnte noch gar nicht so richtig lesen, hatte auch keine Lust immer alleine zu diesen Synchronfirmen mit dem Taxi zu fahren und meine Mutter hatte ja nicht immer Zeit, nun mit ihm da hinzufahren, also musste ich als große Schwester mit.
00:03:31
Speaker
Und er konnte nicht auf Kommando lachen.
00:03:33
Speaker
Und dann hat der eine Regisseur gesagt, ey komm, wir probieren es mal mit deiner Schwester.
00:03:38
Speaker
Und ich konnte das.
00:03:40
Speaker
Und dann war ich sein Lachdubel und bei dem Regisseur durfte ich dann meinen ersten eigenen Text sprechen.
00:03:46
Speaker
Sein Lachdubel, das ist ja geil.
00:03:49
Speaker
Und dann hatten wir tatsächlich einen Film, da hat er, da war der auch noch wirklich klein, da hat das Kind, was er gesprochen hat, halt auch den Erzähler gegeben.
00:03:58
Speaker
Und der war halt, weiß ich nicht, der war wirklich gerade frisch in der Schule und konnte noch nicht so flüssig lesen.
00:04:03
Speaker
Und dann so fünf Zeiler irgendwie so abzulesen, war noch zu schwer für ihn.
00:04:07
Speaker
Und dann habe ich die Overlay-Sachen gemacht und er hat die Realteile gemacht.
00:04:11
Speaker
Cool.
00:04:13
Speaker
Also Hosen runter.
00:04:14
Speaker
Ich kann auch nicht auf Kommando lachen.
00:04:16
Speaker
Das heißt, wenn du nicht witzig bist, wirst du es merken.
00:04:18
Speaker
Okay, ich merke schon.
00:04:20
Speaker
Okay, jetzt liegt die Latte hier.
00:04:23
Speaker
Nein, aber ernsthaft.
00:04:24
Speaker
Aber von einem Lachdouble habe ich so noch nie gehört.
00:04:28
Speaker
Also ich kann schon lachen.
00:04:29
Speaker
Es klingt halt scheiße, wenn ich so künstliche Zeuge.
00:04:32
Speaker
Es klingt nicht echt.
00:04:34
Speaker
Aber was ich vorher noch frage, es ist schwer.
00:04:36
Speaker
Es ist fast so schwer wie auf Kommando weinen, finde ich.

Veränderungen in der Synchronbranche

00:04:40
Speaker
Ja, also ich habe das große Glück wirklich, dass ich als Kind eingestiegen bin.
00:04:43
Speaker
Und dann ist das ja alles nicht so schwer.
00:04:44
Speaker
Und damals war das ja auch noch alle zusammen und lustig und nett.
00:04:47
Speaker
Und also ich habe später immer gesagt, oh mein Gott, wäre ich da als Erwachsener eingestiegen, hätte ich mich nicht getraut, irgendwas zu machen, glaube ich.
00:04:55
Speaker
Das heißt, wie alt warst du, als du dann den ersten Take gesprochen hast und so?
00:04:59
Speaker
Also als ich mit ihm dann mit war, war ich glaube ich acht oder neun oder sowas.
00:05:04
Speaker
Meinen ersten eigenen Tick habe ich dann mit, ich glaube zehn oder elf gemacht.
00:05:09
Speaker
Was ich vorhin noch fragen wollte, bevor wir es vergessen, was sind denn Lichtbestimmer?
00:05:14
Speaker
Das kenne ich gar nicht.
00:05:16
Speaker
Das gibt es auch nicht mehr.
00:05:18
Speaker
Lichtbestimmer sind wirklich, also als der Film noch auf einer Filmrolle war.
00:05:23
Speaker
Und da wurde halt wirklich, also jetzt ganz genau kann ich es dir auch nicht erklären, wurde halt die Farbkopie, musste bearbeitet werden, also wirklich entwickelt werden, ja, also dieser Farbfüller wurde entwickelt und dann wurde halt irgendwie an den Farben, glaube ich, rumkorrigiert.
00:05:39
Speaker
Ja, also im Endeffekt Postproduktion mit Licht, nehme ich mal an.
00:05:44
Speaker
Aber halt haptisch und mechanisch und nicht digital.
00:05:48
Speaker
Spannend, wow.
00:05:49
Speaker
Tatsächlich ist mir noch nie begegnet, der Begriff.
00:05:53
Speaker
Ist auch, ist alt, ist old school, gibt es alles nicht mehr.
00:05:56
Speaker
Kopierwerke gibt es nicht mehr.
00:05:58
Speaker
Also in den beiden Firmen auch, wo mein Vater dann gearbeitet hat, das sind beide keine Kopierwerke mehr, alles eingestafft.
00:06:05
Speaker
Ja, ja.
00:06:08
Speaker
Ja, so vergeht die Zunge.
00:06:10
Speaker
Ja, so verändert sich das.
00:06:12
Speaker
Aber das ist ja nicht schlimm.
00:06:13
Speaker
Okay, aber dann bist du sozusagen in die Kindersynchron-Schiene eingestiegen.
00:06:20
Speaker
Aber jetzt bist du ja Vollblutsprecherin.
00:06:25
Speaker
Und wie kam es dann, dass es sozusagen von einem Hobby neben der Schule und eh super nice bestimmt und lustig und aufregend, aber halt noch kein Beruf, zu einem Beruf geworden ist bei dir?
00:06:38
Speaker
Ja, also das war halt wirklich, früher hat man ja gemeinsam vor Mikrofonen gestanden und alle zusammen und das heißt alt und jung und wer halt in so einem Film mit drin war und es ist so lange her, das ist eine Zeit, da gab es ja noch gar nicht groß Serien.
00:06:53
Speaker
Also die ersten Serien Dallas, Denver kamen auf und der Rest waren ja nur Filme.
00:06:57
Speaker
Deswegen hatten wir als Kinder auch dementsprechend viel weniger zu tun als heute.
00:07:02
Speaker
Und wenn wir dann hingegangen sind, dann war das ja Spaß nach der Schule.
00:07:06
Speaker
Also du hast Freunde getroffen, es gab Cola und Snickers ohne Ende in der Kantine.
00:07:12
Speaker
Großartig.
00:07:13
Speaker
Alle Kinder voll auf Zucker.
00:07:15
Speaker
Total.
00:07:16
Speaker
Was es zu Hause nicht gab, durften wir da.
00:07:19
Speaker
Und es war halt wirklich lustig und wir hatten viel Spaß und dann
00:07:22
Speaker
Ja, ist man da so reingewachsen.
00:07:24
Speaker
Und dann kamen mir langsam auch die ersten Serien und es gab mehr zu tun.
00:07:28
Speaker
Und in der Teenager-Zeit, also einen besseren Schülerjob gibt es ja eigentlich nicht.
00:07:34
Speaker
Also wenn meine Freunde Zeitung austragen gehen mussten am Samstag früh, dann habe ich gutes Geld auch verdient mit viel Spaß.
00:07:44
Speaker
Also vor allen Dingen.
00:07:46
Speaker
Und das war eben das Tolle.
00:07:48
Speaker
Ja, und dann bin ich da so dabei geblieben.
00:07:53
Speaker
Also ist es durchgehend sozusagen zum Beruf geworden oder hast du auch mal was Normales gearbeitet und dann gemerkt, nee, Büro oder keine Ahnung, ist es gar nicht, lass mal lieber synchron sein.
00:08:06
Speaker
Also das war mir dann schon klar.
00:08:08
Speaker
Ich habe auch in der Schule Theater gespielt und Musicals und all diese Sachen.
00:08:12
Speaker
Und das war schon immer klar, dass ich mehr in diese künstlerische Richtung gehen will.
00:08:16
Speaker
Und also Bürojob war immer mein absoluter Horror.
00:08:20
Speaker
Dann bin ich aber zwischendurch, habe ich gedacht, naja, aber jetzt mache ich das schon so lange.
00:08:23
Speaker
Ich will ja nicht immer nur synchron sprechen.
00:08:26
Speaker
Dann bin ich ein bisschen im Ausland gewesen, bin ich in Italien gewesen und ja, habe da so ein paar andere Sachen ausprobiert.
00:08:33
Speaker
Aber wie das beim Synchron ist, dann steckst du ja in irgendeiner Serie fest und dann bin ich ab und zu mal ein paar Tage nach Berlin gekommen und habe in der Serie gesprochen.
00:08:41
Speaker
Naja, und dann hieß es, wann kommst du denn wieder?
00:08:43
Speaker
Und ja, dann bin ich auch zurück nach Berlin gekommen und ja, dann hat sich das so ergeben.
00:08:50
Speaker
Dann war es ein Fulltime-Job.
00:08:53
Speaker
Ja, ich glaube, du hattest auch noch den Vorteil, dass es damals wirklich noch ein Nischenberuf ist.
00:08:58
Speaker
Also als ich vor 10, 12 Jahren eingestiegen bin, war es schon relativ kreativ.
00:09:04
Speaker
oder viele mehr Menschen, als der Markt bräuchte, wollen das sein oder arbeiten in dem Bereich.
00:09:12
Speaker
Und ich glaube, bei dir, schätze ich mal, war das noch nicht so, oder?
00:09:16
Speaker
Nein, absolut.
00:09:17
Speaker
Und vor allen Dingen gerade, also Kinder waren immer begehrt.
00:09:21
Speaker
Also Kinder zu finden und begabte Kinder, wie es dann hieß, oder die das einfach schon so drauf haben, die waren Mangelware.
00:09:31
Speaker
Und deswegen hat man uns auch gern behalten.
00:09:34
Speaker
Ich muss aber auch dazu sagen, wir haben auch, weil wir ja alle zusammen waren und die damaligen RegisseurInnen, das waren halt gestandene Schauspielkollegen, also die kamen die meisten vom Theater, das waren Schauspieler, die kannte man auch aus dem Fernsehen.
00:09:48
Speaker
Und die haben einem das auch beigebracht.
00:09:50
Speaker
Also es war auch viel, viel langsamer als heute.
00:09:53
Speaker
Und wie gesagt, alle zusammen.
00:09:55
Speaker
Das heißt, du hast so viel gelernt, nur indem du im Atelier warst.
00:10:00
Speaker
Also ein

Mentoring und Qualität in der Synchronisation

00:10:01
Speaker
Arnold Marquis hat zu mir gesagt, Kleine, ich zeig dir mal, wie das geht mit dem Stützen.
00:10:05
Speaker
Ja, also diese Leute und du hast als Kind ja auch gemerkt, ach guck mal, die patzen auch mal, das ist gar nicht schlimm und ich habe mich zum Beispiel immer getraut, auf Rot habe ich mich getraut, alles zu machen, zu sprechen, aber in diesen stillen, dunklen Raum hinein ohne Bild war mir das total peinlich.
00:10:25
Speaker
Und dann habe ich aber halt gesehen, dass die etablierten Kollegen das auch alle so gemacht haben.
00:10:30
Speaker
Die haben halt vor der vier halt so für sich hingeübt und das so in den Raum gesprochen und haben sich gegenseitig die Anschlüsse angesprochen und dann habe ich das halt auch gemacht, ne?
00:10:40
Speaker
Und das war natürlich ein sehr behütetes Lernen und wirklich von gestandenen Schauspielern das Handwerk wirklich gelernt.
00:10:53
Speaker
Von den CutterInnen, also jeder hat dich so an die Hand genommen.
00:10:57
Speaker
Und mit ganz viel Zeit, mit ganz viel Liebe ausgebildet, wirklich.
00:11:02
Speaker
Ja, das war auch wirklich toll.
00:11:05
Speaker
Wir hatten wirklich viel Spaß.
00:11:06
Speaker
Und diese Clique, also einen Großteil davon gibt es heute noch zum Glück.
00:11:11
Speaker
Und deswegen sind wir auch alle eigentlich miteinander mehr oder weniger befreundet.
00:11:15
Speaker
Und freuen uns immer, wenn wir uns heute im Antelier noch treffen.
00:11:18
Speaker
Ja, weil jetzt ist ja nur noch ge-ixt eigentlich seit, weiß ich nicht, seit zehn Jahren oder 15 oder so.
00:11:24
Speaker
Ist das denn die größte Veränderung, wenn du jetzt so heutiges Synchron mit Synchron aus deiner Jugend oder Kindheit vergleichst oder was hat sich da noch so verändert für dich?
00:11:35
Speaker
Naja, das sind mehrere Sachen.
00:11:36
Speaker
Also A, ja, dass man heute ge-ixt ist, also allein vom Mikrofon mehr oder weniger.
00:11:41
Speaker
Es ist viel, viel schneller geworden.
00:11:43
Speaker
Also durch die digitale Technik,
00:11:47
Speaker
Früher gab es Kassettenwechsel, ja, also wenn der Vorführer die Filmrolle wechseln musste und wenn auf der Dispo stand, Kassettenwechsel, haben sich alle gefreut, weil das hieß also mindestens 10, 15 Minuten Rauchpause, Kantine, quatschen, ne?
00:12:01
Speaker
Das gibt es nicht mehr.
00:12:02
Speaker
Also alleine, wenn gespult werden musste, wenn auf der Dispo Teg 10 stand und der nächste Teg war Teg 55, dann
00:12:10
Speaker
musste gespult werden und wieder alle raus.
00:12:12
Speaker
Wieder sechs Minuten Pause.
00:12:14
Speaker
Also das gibt es nicht mehr.
00:12:18
Speaker
Heute ist alles super schnell.
00:12:20
Speaker
Also sogar die Startbänder sind ja viel, viel schneller geworden.
00:12:23
Speaker
Also die Zeit irgendwie, also vor Corona noch runter ins Buch zu gucken, sich den Text zu merken, hochzugucken, dann kam der nächste Thek.
00:12:32
Speaker
Heute hast du ja kaum Zeit, irgendwie runterzugucken, den Text zu merken und draufzusprechen.
00:12:37
Speaker
Es ist viel schneller geworden, ja.
00:12:40
Speaker
Ist es der Druck, dass so viele Streaming-Services jetzt selber produzieren und einfach die Menge an zu synchronisierendem Material so viel mehr geworden ist oder ist es einfach, dass es noch wirtschaftlicher sein muss und noch günstiger und schneller und so?
00:12:55
Speaker
Ja, ich glaube, das ist eine Mischung aus beiden.
00:12:57
Speaker
Also irgendwann war halt so viel da und klar, immer Zeitdruck und ja, auch die Technik war ja einfach vorhanden und
00:13:05
Speaker
wenn es schneller geht, macht man es halt gerne schneller.
00:13:08
Speaker
Und man hat sich auch daran gewöhnt.
00:13:10
Speaker
Also es ist jetzt gar nicht mehr schlimm.
00:13:12
Speaker
Aber es ist im Vergleich zu früher halt anders.
00:13:13
Speaker
Ich finde, man hört es aber.
00:13:15
Speaker
Ja, aber ich finde, man hört.
00:13:16
Speaker
Also ich bin ja, ich oute mich jetzt, jetzt bin ich, wenn es ein englischer Film oder eine englische Serie ist, schaue ich die gerne im Original.
00:13:26
Speaker
Wenn es jetzt was weiß ich nicht, eine Sprache ist, die ich nicht beherrsche, Dänisch, Türkisch, keine Ahnung, ja, schaue ich es gerne synchronisiert an.
00:13:33
Speaker
Aber die Synchronisation, mit der ich aufgewachsen bin, auch die Dialogbücher und die, ich habe eben das Gefühl,
00:13:42
Speaker
Die Liebe und die Freiheit, die da hineingesteckt wurde, und korrigiere mich, wenn ich da jetzt einfach nostalgisch bin oder verklärte Erinnerungen habe, die finde ich heute nicht mehr.
00:13:53
Speaker
Es ist so alles sehr funktional und sehr stromlinienförmig, eindimensional, klingt jetzt so abwertend, aber du weißt, glaube ich, worauf ich hinaus will.
00:14:05
Speaker
Absolut, bin ich auch voll bei dir.
00:14:07
Speaker
Also klar, dieses Überangebot,
00:14:11
Speaker
hat ja auch dazu geführt, dass viel mehr Menschen in diese Branche reingekommen sind.
00:14:16
Speaker
Und damals war klar, also du musst Schauspieler, Schauspielerinnen sein, um diesen Beruf ausüben zu können oder halt als Kind irgendwie da reingerutscht sein.
00:14:25
Speaker
Und das hat sich irgendwann total aufgelöst.
00:14:28
Speaker
Und auch da, also ein bisschen gemein, aber auch Schauspielschulen von heute sind ja nicht mehr das, was sie mal waren.
00:14:36
Speaker
Also es gibt einfach zu viele Leute, die nicht gut genug ausgebildet sind, die diesen Beruf einfach gar nicht so beherrschen.
00:14:45
Speaker
Und die haben aber einfach sehr viel zu tun.
00:14:47
Speaker
Also in allen Gewerken.
00:14:48
Speaker
Und wenn jemand, der noch unsicher ist, vor dem Mikrofon steht und hinten sitzt aber eine Regie, die sich auch nicht 100% sicher ist oder den Job auch nicht wirklich gut kann,
00:14:59
Speaker
Und dann hat das Drehbuch auch noch jemand geschrieben, der es eigentlich auch nicht kann.
00:15:02
Speaker
Naja, und was soll denn daraus werden?
00:15:04
Speaker
Ja, und es muss schnell gehen.
00:15:06
Speaker
Und es muss schnell gehen, natürlich.
00:15:08
Speaker
15.30 Uhr ist die nächste Produktion.
00:15:10
Speaker
Genau.
00:15:11
Speaker
Und das ist auch, es gibt wirklich Leute, die dann sagen, ja, ich weiß gar nicht, was du hast.
00:15:14
Speaker
Also woanders spreche ich ja schon viel mehr Text die Stunde.
00:15:17
Speaker
Und so.
00:15:19
Speaker
Also da sind auch manche Leute nicht mehr bereit zu arbeiten.
00:15:22
Speaker
Die Zeit ist nicht da.
00:15:23
Speaker
Es soll schnell gehen, soll viel Geld schnell bringen und sowas.
00:15:26
Speaker
Also...
00:15:27
Speaker
muss ich leider sagen, es ist viel liebloser geworden.
00:15:30
Speaker
Und das ist auch so ein Argument.
00:15:32
Speaker
Also ich versuche da, oder viele von den alten etablierten Kollegen versuchen dagegen irgendwie zu kämpfen oder zu informieren und sagen, wir dürfen nicht schlechter werden, weil wenn die Qualität der Synchros immer schlechter wird, dann ist der Schritt zur KI auch nicht mehr weit.
00:15:49
Speaker
Ja, das ist natürlich eine wundervolle Überleitung.
00:15:52
Speaker
Es ist schon wichtig, Qualität zu produzieren, aber
00:15:55
Speaker
Gerade im Zeitalter der ganzen Streamer und schnell, schnell und billig wird es immer, immer schwieriger.
00:16:02
Speaker
Nein, aber ich finde auch eben also mit eh okay oder ganz, ganz durchschnittlich, aber tut keinem weh, finde ich, haben wir keine Argumentationsbasis, dass die Branche oder das Gewerken in Menschenhand bleiben sollte.
00:16:20
Speaker
Absolut.
00:16:21
Speaker
Bevor wir zur KI übergehen, weil wir wissen beide, dass wir dort noch hingehen werden, heute habe ich tatsächlich noch eine Frage, nämlich wie, gibt es diesen Lerntransfer, den du erfahren hast, heute noch in irgendeiner Form, wenn eben ge-x wird, wenn alles so viel schneller gehen muss?
00:16:36
Speaker
Ich persönlich habe ja auch vor 10, 12 Jahren einfach die Leute wirklich genervt, die ich als die Meisterinnen in dem jeweiligen Genre empfunden habe und gesagt habe,
00:16:50
Speaker
teach me, kann ich Unterricht bei dir nehmen?
00:16:52
Speaker
Ich würde gerne lernen, wie du das machst, weil du machst das richtig toll.
00:16:56
Speaker
Und ein paar haben gesagt ja, ein paar haben gesagt nein.
00:16:58
Speaker
Aber gibt es sowas noch im Synchron?
00:17:00
Speaker
Kriegst du das mit?
00:17:02
Speaker
Also nicht so viel ich weiß.
00:17:04
Speaker
Also das ist so schade.
00:17:05
Speaker
Also A, schon alleine
00:17:07
Speaker
das ist von dir ja total proaktiv schon gewesen, also wirklich geh hin und teach me, also das machen glaube ich wenige, aber allein dieses Drinsitzen, also dabei zu seinem Atelier, während Kolleginnen sprechen, schon das hilft dir ja, also da würdest du ja schon viel lernen und das hilft auch total, finde ich, sich selbst einzuordnen, also es gibt ja so ein paar Kolleginnen, die
00:17:29
Speaker
die halten sich schon für die allerschärfsten und denken, sie sind die allertollsten.
00:17:34
Speaker
Und die haben aber auch keinen Vergleich.
00:17:36
Speaker
Weil die sprechen halt auch genau diese Produktionen, die ganz schnell, naja, so hingesprochen werden, sage ich jetzt mal.
00:17:43
Speaker
Und wo auch niemand da sitzt und auf Qualität achtet.
00:17:48
Speaker
Und wenn die dann wirklich bei High-Class-Produktionen sind, denken sie,
00:17:52
Speaker
was will denn der oder die Regisseurin jetzt von mir?
00:17:54
Speaker
Wollen die hier Kunst machen oder sowas?
00:17:56
Speaker
Also es ist teilweise wirklich negativ auch geprägt und denen würde das total helfen.
00:18:02
Speaker
Also wenn die mit etablierten Leuten im Studio sitzen und sich mal selbst einordnen und merken, ach so, also A, müssen auch etablierte Kollegen...
00:18:10
Speaker
den Teg vier, fünf, sechs, sieben Mal machen, bis er sitzt.
00:18:15
Speaker
Und das ist auch normal und das ist auch total normal und gut ist, dran zu arbeiten.
00:18:19
Speaker
Und manchmal muss man halt zwei, dreimal reinhören, um auch diesen Zwischenton zu hören und den dann zu erwischen.
00:18:25
Speaker
Das ist so ein bisschen verloren gegangen.
00:18:28
Speaker
Und der zweite Faktor ist, dass
00:18:30
Speaker
ich glaube auch keiner Zeit hat auszubilden.
00:18:33
Speaker
Also wir haben eine Zeit lang, gab es mal Regie so ein bisschen und da wurden Mentoren gesucht, Regiekolleginnen halt, die ausbilden und da haben ganz viele gesagt, ich habe einfach nicht die Zeit dafür.
00:18:46
Speaker
Also
00:18:47
Speaker
Verstehe ich, weil Synchron ist ja doch ein sehr zeitaufwendiges Geschäft, verglichen jetzt mit Werbe- oder Doku-Sprecher oder so.
00:18:54
Speaker
Ja, das stimmt.
00:18:56
Speaker
Da bist du ja sehr punktuell, da ist die Jagd nach dem nächsten Auftrag ein viel größerer.
00:19:01
Speaker
Beim Synchron bist du ja fast...
00:19:05
Speaker
wie regelmäßig beschäftigt, wenn du eine wiederkehrende Rolle hast und eine Serie vielleicht lange läuft oder so.
00:19:12
Speaker
Dann hast du zumindest irgendeine Form von Sicherheit.
00:19:15
Speaker
Ja, Sicherheit.
00:19:17
Speaker
Genau, du bist zumindest kontinuierlicher beschäftigt.
00:19:20
Speaker
Aber klar, dann hast du natürlich keine Zeit oder weniger Zeit, um das Wissen weiterzugeben, wie auch immer.
00:19:29
Speaker
Aber ich kann wirklich nur jedem raten,
00:19:32
Speaker
Setzt euch hinten rein.
00:19:33
Speaker
Geht in die Ateliers, fragt einfach nach und guckt einfach zu.
00:19:38
Speaker
Also...
00:19:39
Speaker
Also in manchen Produktionen ist es nicht erlaubt, weil alles, was ja irgendwie Security-mäßig oder, weiß ich jetzt, die coolen Serien und Filme, da darf man nicht zugucken.
00:19:47
Speaker
Ich wollte gerade sagen, das ist jetzt alles sehr hinter verschlossenen Türen geworden.
00:19:51
Speaker
Sehr, sehr streng geworden.
00:19:52
Speaker
Oder auch mit NDAs.
00:19:54
Speaker
Ja.
00:19:54
Speaker
Und dass man teilweise auch nur die eigene Performance sieht, so ausgeschnitten irgendwie.
00:20:01
Speaker
Und den Rest darf man nicht sehen und so.
00:20:05
Speaker
Da haben wir uns zwar auch vor Jahren schon gegen gewehrt und haben gesagt, also so können wir nicht arbeiten.
00:20:10
Speaker
Also es gibt Produktionen, da siehst du halt Rotoskop heißt das, da siehst du nur den Mund.
00:20:14
Speaker
Aber ich brauche schon die Augen und ich brauche das Gesicht und ich muss auch wissen, was passiert.
00:20:20
Speaker
Rennt sie durch die Gegend, liegt sie auf dem Bett, springt sie von einem Hochhaus?
00:20:24
Speaker
Also das kommt ja alles in das Spiel mit rein.
00:20:28
Speaker
Aber es ist zum Glück sehr selten geworden.
00:20:30
Speaker
Heute siehst du deine Schauspieler ganz oft im Ganzen und der Rest ist geblurrt zum Beispiel.
00:20:36
Speaker
Genau.
00:20:37
Speaker
Aber es gibt ja noch ganz viele Daily-Business-Produktionen, die nicht streng geheim sind und wo man einfach zugucken kann.
00:20:46
Speaker
Und das sollte, finde ich, jeder, der einsteigt in diese Branche, wirklich nutzen.
00:20:50
Speaker
Weil das ist ja kostenloser Schauspielunterricht eigentlich.
00:20:54
Speaker
Man muss ja nur ein bisschen...
00:20:57
Speaker
Ja, man muss sich mal trauen zu fragen und man muss auch okay damit sein, von drei, vier erstmal abgelehnt zu werden.
00:21:03
Speaker
Nein, keine Zeit, kein Bock, wir wissen es überhaupt.
00:21:06
Speaker
Und dann irgendwann sagt schon jemand ja.
00:21:07
Speaker
Ja, und man muss aber auch die Initiative ergreifen einfach.
00:21:10
Speaker
Und zu sagen, okay, ich opfere auch diese Zeit.
00:21:12
Speaker
Also opfern in Anführungsstrichen.
00:21:14
Speaker
Ja, ja.
00:21:17
Speaker
Fein, aber dann lass uns zum zum zum bösen Thema kommen.
00:21:21
Speaker
Elefanten-Elefanten-Elefanten.

Bedrohung durch KI in der Synchronbranche

00:21:26
Speaker
Ja, wir wissen es alle, das brauchen wir auch unserer ZuhörerInnen-Schaft nicht erzählen.
00:21:32
Speaker
KI bedroht unsere Branche seit ein paar Jahren und wir versuchen uns auf allen möglichen Ebenen zu wehren, aufzuklären, Gesetze zu forcieren und so geltendes Recht.
00:21:48
Speaker
Ja, umzusetzen, ne?
00:21:51
Speaker
Danke, umzusetzen und so.
00:21:53
Speaker
Aber tatsächlich, was du jetzt gemacht hast, zusammen mit ein paar anderen, ist, ihr habt euch mit ein paar anderen bekannten deutschen Synchronstimmen, ihr habt euch zusammengetan und ein Video gemacht, das dann viral gegangen ist, indem ihr auf...
00:22:09
Speaker
die Prozesse und Entwicklungen in der Synchron- und Sprecherbranche hingewiesen habt.
00:22:15
Speaker
Und außerdem habt ihr dann auch noch eine Petition gestartet, zusammen mit dem Verband Deutscher SprecherInnen.
00:22:21
Speaker
Erzähl mal ein bisschen, wie kam es dazu und was ist seitdem passiert?
00:22:25
Speaker
Ja, also wie du ja schon gesagt hast und im VDS, also
00:22:29
Speaker
Wir kümmern uns ja schon eine ganze Weile darum und gucken, was können wir denn tun und haben halt immer wieder gemerkt, es fehlt dann Aufmerksamkeit.
00:22:37
Speaker
Also viele, viele Leute wissen gar nicht darüber Bescheid oder tun das so ein bisschen ab und sagen, naja gut, komm, dann ist die Synchronenbranche halt jetzt bedroht, aber naja, ist schade drum, aber was stört es denn mich?
00:22:50
Speaker
Und vielen Menschen ist gar nicht bewusst, dass wir alle als Gesellschaft von KI bedroht sind.
00:22:56
Speaker
Also KI hat ganz viele tolle neue Sachen, aber auch ganz viele Sachen, die eben nicht toll sind und die auch einfach gefährlich sind, wenn sie unreguliert einfach in diesen Markt geworfen werden.
00:23:08
Speaker
Und dann haben wir gemerkt, dass es ja ganz viele Fans, Synchronfans auch gibt, gerade im Anime-Bereich und auf den Cons und
00:23:18
Speaker
Es gibt ja zwei Kollegen oder mehrere KollegInnen, die sehr aktiv auch in den Social Media Kanälen unterwegs sind.
00:23:24
Speaker
Und die haben unfassbar viele Follower und Fans, die wirklich die Treue halten und immer wieder sagen, nein, was ihr macht, ist total wichtig und eure Emotionen und wir verbinden damit was.
00:23:37
Speaker
Und dann haben wir uns gedacht, das müssen wir doch eigentlich nutzen.
00:23:40
Speaker
Und die Social Media Fans, die haben wir ja schon auf unserer Seite.
00:23:45
Speaker
Und dann habe ich mir gedacht, ja, wir brauchen aber die Leute da draußen, in Anführungsstrichen, denen gar nicht bewusst ist, dass synchronisiert wird.
00:23:54
Speaker
Und eine befreundete Filmemacherin, die hat mir gesagt, also obwohl sie aus dem Metier kommt, hat gesagt, du, ich weiß ganz genau, dass nicht jeder amerikanische Schauspieler oder alle anderen Deutsch sprechen, aber mir war nie bewusst, dass eine ganze Industrie dahinter steckt.
00:24:08
Speaker
Und dann hat sie sich das so angeguckt und sie hat gesagt, und weißt du, die meisten Menschen da draußen, die wissen das gar nicht.
00:24:14
Speaker
Und dann haben wir überlegt, was können wir dann eigentlich so machen und durch Zufall haben dann unsere italienischen Kolleginnen ein Video rausgebracht und da ich in Italien gelebt habe und viel noch in Italien bin, habe ich das halt gesehen und auch verstanden und dachte, ja, guck mal, das ist es, auf den Punkt gebracht und das machen wir auch.
00:24:35
Speaker
Und dann war das so eine, naja, eigentlich ehrlich gesagt fast so eine Schnapsidee.
00:24:39
Speaker
Irgendwie habe ich in die eine Gruppe reingeschrieben, dann schrieb noch ein anderer Kollege, das wäre doch toll, wenn man sowas hier auch machen würde oder ganz europäisch.
00:24:45
Speaker
Und dann habe ich gesagt, ja, ich kann es gerne organisieren.
00:24:48
Speaker
Wer von euch ist denn dabei?
00:24:50
Speaker
Weil die Leute sind ja schnell dabei, so Ideen in den Raum zu werfen, aber umsetzen tun es dann wenige.
00:24:56
Speaker
Und dann haben sich wirklich erstaunlich viele auch gemeldet und dachte ich, na gut, dann muss ich euch jetzt auch festnageln.
00:25:02
Speaker
Und dann haben wir das wirklich innerhalb von einer Woche auf die Beine gestellt und haben das gedreht.
00:25:08
Speaker
Und hatten wirklich halt, also durch Zufall auch irgendwie Connections vorher, eine ganz tolle Filmemacherin und ihr Team, die sich bereit erklärt haben, das auch umsonst für uns zu machen, mega professionell aufgezogen wurde.
00:25:21
Speaker
Ein anderer Freund hat es geschnitten, die Musik darunter komponiert und ja, und zack war dieses Video da und alle waren eigentlich ganz begeistert und haben gesagt, komm, wir schicken sie in die Welt und gucken, was passiert.
00:25:37
Speaker
Und dann ist es wirklich unfassbarerweise so völlig viral gegangen.
00:25:41
Speaker
Und was mich noch mehr freut, ist, dass die Presse komplett drauf eingestiegen ist.
00:25:48
Speaker
Also wir haben es über eine Presseagentur zwar gestreut, es ist an die dpa und alle anderen Kanäle irgendwie gegangen.
00:25:55
Speaker
Und wir dachten, naja, das Thema Synchron ist ja immer so ein bisschen, ich habe jahrelang den Deutschen Synchronpreis organisiert und es war jedes Jahr irgendwie ziemlich krampfig.
00:26:06
Speaker
Presse da an den Start zu kriegen.
00:26:08
Speaker
Außer ein paar wenige, die gesagt haben, oh ja, das interessiert uns.
00:26:11
Speaker
Aber die große Masse war immer, okay, welche Stars laufen über den Teppich?
00:26:16
Speaker
Wen kennen wir?
00:26:17
Speaker
Ach, niemanden?
00:26:18
Speaker
Naja, nee, dann nicht.
00:26:20
Speaker
Also jahrzehntelang war Synchron ja immer so das Stiefkind vom Film.
00:26:24
Speaker
Also wer es beim Film nicht geschafft hat, der landet im Synchron.
00:26:29
Speaker
Corona hat das Ganze so ein bisschen verändert.
00:26:31
Speaker
Plötzlich gibt es ganz viele SchauspielerInnen, die gerne synchronisieren würden.
00:26:35
Speaker
Ja, weil es sonst nichts zu tun gab.
00:26:37
Speaker
Seid ihr also auch auf die Party?
00:26:39
Speaker
Ja, ja, ich, ja, ja.
00:26:41
Speaker
Ja, ein bisschen.
00:26:41
Speaker
Alles klar, ja.
00:26:43
Speaker
Ja, und deswegen war ich also umso erstaunter eigentlich und das hat mich umso mehr gefreut, dass die Presse
00:26:52
Speaker
wirklich breit gestreut, also von Printmedien über wirklich Nachrichtenjournale, also wirklich sich dafür interessieren, nach wie vor und Reportagen darüber machen.
00:27:05
Speaker
Also es ist immer ein bisschen schade, dass man sagt, also ich sage es denen auch immer, komisch, erst jetzt, wo Synchron droht, abgeschafft zu werden, da interessiert ihr euch plötzlich für uns, ne?
00:27:17
Speaker
Also...
00:27:19
Speaker
Ja, dann schmunzeln immer alle so ein bisschen, aber de facto ist es leider so.
00:27:23
Speaker
Aber was soll's?
00:27:25
Speaker
Wie man die Aufmerksamkeit bekommt, egal.
00:27:28
Speaker
In der aktuellen Situation bin ich, wie sagt man da, springe ich, nein, springe ich nicht über meinen Schatten, lege ich mein Ego gerne ab oder so.
00:27:42
Speaker
Achso, ja, du, absolut gut.
00:27:45
Speaker
Nein, also da nehme ich jede Aufmerksamkeit gerne.
00:27:50
Speaker
Ja, das hat auch wirklich ja gar nichts mit Ego zu tun oder so, sondern es ist ja egal.
00:27:56
Speaker
Also jeden, den wir darauf aufmerksam machen können und
00:28:02
Speaker
umso besser.
00:28:02
Speaker
Und wir haben auch super positives Feedback, also auch von den Journalistinnen, die mit uns die Interviews führen oder die drehen.
00:28:09
Speaker
Also auch die hat man manchmal das Gefühl, dass auch denen jetzt erst bewusst wird, dass wir da ja alle im selben Boot sitzen.
00:28:17
Speaker
Also dass ja auch deren Jobs bedroht sind.
00:28:20
Speaker
Und das ist ganz spannend, also dass uns in einer Nachrichtenredaktion auch erzählt haben, ja, dass der Redakteur
00:28:27
Speaker
das schon gerne alles mit KI machen würde.
00:28:30
Speaker
Oder beim Radio hat uns einer auch erzählt, dass sein Chef irgendwie sagt, ich habe ja genug Material von dir, dann kann ich das jetzt alles nur noch eingeben und dann musst du gar nicht mehr herkommen.
00:28:41
Speaker
Und auch die schreibenden Journalistinnen, die sind ja
00:28:45
Speaker
Ja.

Kulturelle und wirtschaftliche Auswirkungen von KI

00:29:08
Speaker
Die haben wir auch weiter gefasst, dass die gesamte Kunst da enthalten ist, weil wir eben genau wollen, dass all diesen Bereichen klar wird, dass sie bedroht sind und dass auch der Politik im besten Fall klar wird, wie viele Bereiche, wie viele Menschen, wie viel Kultur da wirklich bedroht ist und dass das gehandelt werden muss.
00:29:32
Speaker
Ich habe auch das Gefühl, es ist, aber es deckt sich ja auch mit deiner Beobachtung, das Synchron so als gegeben, das wird so als gesetzt empfunden und es wird nicht wertgeschätzt, klingt so blöd, aber es ist halt da und man nimmt es gerne mit, aber so
00:29:53
Speaker
Wie du das jetzt beschrieben hast, empfinde ich das auch oder kriege ich das auch mit, dass jetzt bei, wie du sagst, Journalisten, bei Filmemachern, bei AutorInnen und so weiter, langsam erst der Groschen fällt, hey, Moment mal, dass nach dieser anfänglichen
00:30:13
Speaker
wow, it's magic, wir können jetzt irgendwie alles damit und so eine gewisse Ernüchterung auch von der Industrieseite eintritt und gleichzeitig aber schon der wirtschaftliche Druck einfach da ist, mach mal was damit, weil die haben uns versprochen, dass das alles viel schneller, besser, härter und effizienter macht.
00:30:34
Speaker
Und dann probiert man da so ein bisschen rum und merkt, ja, so mittelmäßig, aber es ist halt schon viel billiger und so und dann wackelt der.
00:30:47
Speaker
Aber ist das so?
00:30:48
Speaker
Das ist ja die Frage.
00:30:49
Speaker
Ist es wirklich billiger und effektiver?
00:30:52
Speaker
Also zumindest im Synchronbereich ist uns diese Frage noch nicht beantwortet worden.
00:30:58
Speaker
Und ich wage mich jetzt mal so weit hinaus und sage, es ist nicht schneller und billiger.
00:31:05
Speaker
Cool.
00:31:06
Speaker
Kannst du das begründen?
00:31:07
Speaker
Und da machen wir etwas, weil es mich natürlich freut zu hören.
00:31:10
Speaker
Ja, also ist jetzt überhaupt nicht in breiter Masse fundiert.
00:31:14
Speaker
Aber so die ersten Tests und was man so gesehen hat oder wenn Sachen ausprobiert werden, kriegen wir so hintenrum ein bisschen mit, dass es viel, viel länger gedauert hat, als gesagt wird.
00:31:26
Speaker
Und ich habe so das Gefühl, also wir fallen ja da auch ein bisschen auf die Werbestrategien der Tech-Unternehmen rein.
00:31:32
Speaker
Also das ist ja wirklich so von denen forciert, dass sie sagen, Akaize übrigens ist das Geilste, was es überhaupt gibt und das löst alle eure Probleme, egal in welcher Form und es wird billiger und schneller und toller.
00:31:44
Speaker
Und ich habe so das Gefühl, dass alle das ungefragt einfach glauben.
00:31:50
Speaker
Also weiß ich nicht, wie früher eine Werbung, also heutzutage glauben wir der Werbung ja auch nicht mehr zum Glück.
00:31:57
Speaker
Anfang der 80er hat man... Ja, weil es nämlich nicht in der Werbung im Werbeblock läuft, sondern in den Nachrichten.
00:32:04
Speaker
Das ist, glaube ich, der große, in Anführungsstrichen, Fehler oder geniale Schachzug der Tech-Branche.
00:32:10
Speaker
Es ist meiner Meinung nach auch der beste Sales-Pitch, den ich seit dem Internet irgendwie mitbekommen habe.
00:32:17
Speaker
Absolut.
00:32:18
Speaker
Und alle sind erstmal darauf eingestiegen, relativ unkritisch und gesagt, wow, okay, jetzt geht's, neuer Schwellenmoment irgendwie, keine Ahnung.
00:32:29
Speaker
Ja, völlig unkritisch, auch die Politik.
00:32:31
Speaker
Also man hört ja immer wieder dieses Argument, wir dürfen den technischen Anschluss nicht verlieren.
00:32:35
Speaker
KI bedeutet Innovation.
00:32:38
Speaker
Aber bedeutet sie das wirklich?
00:32:40
Speaker
Also ich meine, die hat alles geklaut, was es im Netz gab, alles Menschengeschaffene eingesaugt, verarbeitet es neu, bearbeitet es mit ihren Algorithmen und spuckt es wieder aus.
00:32:52
Speaker
Ist das Innovation?
00:32:54
Speaker
Also ich glaube nicht.
00:32:55
Speaker
Die gibt ja nur wieder, was bereits besteht.
00:32:57
Speaker
Genau, es ist auch nicht kreativ.
00:33:00
Speaker
Also es kann abwandeln und neu zusammensetzen, aber nichts Genuines, Neues meines Wissens nach schaffen.
00:33:11
Speaker
Ja, ich sehe das auch so.
00:33:12
Speaker
Und ich glaube am Anfang, also solange, weil es ist ja wie so eine Wahrscheinlichkeitsrechnung, die ersten Neuwürfelungen, die sind noch neu, die sind vielleicht interessant und die gab es so noch nicht.
00:33:23
Speaker
Weil noch keiner auf die Idee gekommen ist, das so zusammenzusetzen.
00:33:26
Speaker
Aber es läuft sich ja irgendwann tot.
00:33:28
Speaker
Also irgendwann hast du ja die Möglichkeiten durch und dann merkst du ja, dass es ein Abklatsch ist.
00:33:34
Speaker
Erstens und zweitens, sie ist auch jetzt schon hinlänglich bewiesen, dass sie tatsächlich, wenn etwas nicht eintrainiert wurde, dann können sie es nicht darstellen.
00:33:46
Speaker
Woher auch?
00:33:47
Speaker
Sie haben es nie gelernt.
00:33:49
Speaker
Also wenn du ein, keine Ahnung, was Menschen halt mit ihrer Fantasie
00:33:55
Speaker
an ganzen Welten erfinden können, neue Sprachen, keine Ahnung, ich denke jetzt an Tolkien und Herr der Ringe und so weiter, das wäre damit nicht möglich, weil es nur eine Abstraktion dessen, was es schon eintrainiert bekommen hat, neu zusammensetzen und wiedergeben kann.
00:34:16
Speaker
Ja, und deswegen sehe ich das auch nicht als das neue, tolle Tool,
00:34:23
Speaker
Also es gibt sicher Bereiche, da funktioniert sie super und wo sie den Menschen unterstützen kann mit stupiden, repetitiven Aufgaben, soll das bitte die KI machen.
00:34:33
Speaker
Also Daten analysieren kann kein Mensch so schnell, wie es die KI kann.
00:34:38
Speaker
Soll sie machen, da wo sie sinnvoll ist oder in der Medizin oder was es nicht alles für tolle Sachen gibt, wo die KI uns wirklich unterstützen kann, da soll sie das machen.
00:34:47
Speaker
Aber im künstlerischen, im kreativen Bereich, finde ich, da hat sie nichts zu suchen.
00:34:53
Speaker
Also es ist auch einfach, das Missbrauchsrisiko ist einfach viel zu hoch auch.
00:34:59
Speaker
Da finde ich es immer erstaunlich oder auch erschreckend, wie unkritisch damit umgegangen wird.
00:35:05
Speaker
Also auch von Politikseite, also dass man wirklich diesem Narrativ der Tech-Unternehmen folgt und sagt, das ist Innovation und dem müssen wir blind folgen.
00:35:13
Speaker
Und jeder, der das irgendwie mit Regulierungen, mit Gesetzen einengen will, der ist unser Feind.
00:35:20
Speaker
Also die haben es nicht verstanden.
00:35:21
Speaker
Ja.
00:35:22
Speaker
Und das ist so blauäugig, finde ich.
00:35:25
Speaker
Und ich war gestern auf einem Panel mit einem Studentenfilmfestival, sehr interessant, mit jungen Filmemacherinnen.
00:35:32
Speaker
Und das war total toll.
00:35:33
Speaker
Da waren zwei junge Filmemacher dabei, die auch eigene Firmen gegründet haben, die diese KI auch nutzen und auch erzählt haben, was für tolle Möglichkeiten es heute gibt, die natürlich viel Geld sparen, wie du deine Ideen ausprobieren kannst, ohne wochenlang mit viel, viel Geld...
00:35:52
Speaker
Konzepte zu erarbeiten, sondern in drei, vier Stunden kannst du dir halt deine Idee bildlich irgendwie zeigen lassen, die aber auch ganz eindeutig davor gewarnt haben und gesagt haben, aber wir müssen es regulieren und es muss ethisch bleiben und es ist ein Tool, was uns unterstützen darf, aber auf gar keinen Fall ersetzen.
00:36:13
Speaker
Also...
00:36:14
Speaker
Ich glaube, es ist, so fühlt es sich für mich zumindest an, krasser Wirtschaftspopulismus.
00:36:21
Speaker
Ja, absolut.
00:36:22
Speaker
Es ist wirklich, ja, weil es fühlt sich so an, wie wir stehen gerade politisch und gesellschaftlich und auch wirtschaftlich vor ganz, ganz großen, komplexen Fragen.
00:36:33
Speaker
Und jetzt kommt einer um die Ecke und sagt, hey,
00:36:38
Speaker
Ich habe hier die Antwort auf alle diese Fragen.
00:36:41
Speaker
Du musst einfach nur... Und die Politiker sind dann so dankbar, weil sie halt keine Antworten auf diese komplexen Probleme haben.
00:36:54
Speaker
Und dann nehmen sie halt das Erstbeste.
00:36:57
Speaker
Aber probieren wir es damit.
00:36:59
Speaker
Er hat gesagt, das soll irgendwie alles regeln.
00:37:03
Speaker
Aber...
00:37:04
Speaker
Anstatt irgendwie mal fünf Minuten darüber nachzudenken, was das tatsächlich für wirtschaftliche Folgen hat, ganz konkret in jedem Land.
00:37:15
Speaker
Es ist wirklich bescheuert, weil es ja wirklich viele, viele mittelständische Berufe gibt.
00:37:22
Speaker
bedroht, zu ersetzen droht.
00:37:24
Speaker
Und die dann nicht nur nicht mehr einzahlen, steuern ins Sozialsystem und so weiter, sondern dann auch noch die Hand aufhalten und zwar zu Recht, weil sie die letzten 10, 20, 30 Jahre alle eingezahlt haben.
00:37:36
Speaker
Und wir haben uns auf diese Spielregeln geeinigt.
00:37:39
Speaker
Also bitte
00:37:40
Speaker
Also eine doppelte Belastung eigentlich.
00:37:42
Speaker
Und wir machen uns systematisch, egal in welchem Bereich, auch jetzt, wenn ich sage, ja, der soll meine Steuerberatung machen, tut mir leid, liebe Frau Steuerberater.
00:37:51
Speaker
Ja, genau.
00:37:52
Speaker
Nein, aber selbst die möchte ich eigentlich nicht, diese Wirtschaftsleistung möchte ich eigentlich nicht ins außereuropäische Ausland abschieben, wo die
00:38:04
Speaker
eben kein Beitrag zur Wirtschaft und zur Renten und Sozialkasse und so weiter getätigt wird.
00:38:13
Speaker
Da finde ich es auch erschreckend, dass es nicht gesehen wird.
00:38:16
Speaker
Also die EU selber hat Anfang des Jahres eine Publikation herausgegeben, wo beziffert wird, dass die Kultur- und Kreativwirtschaft acht Millionen Menschen beschäftigt.
00:38:28
Speaker
Und das ist sogar eine Wertschöpfung von 457 Milliarden Euro.
00:38:33
Speaker
Und da ist man jetzt so ohne weiteres einfach bereit, das aufzugeben.
00:38:37
Speaker
Und das an Tech-Unternehmen weit außerhalb Europas, in Ländern, die, weiß ich nicht, wo die Demokratie vielleicht jetzt gerade nicht die stabilste ist oder wird, muss man ja leider sagen.
00:38:50
Speaker
Also das finde ich so...
00:38:52
Speaker
So blind und andere Studien wiederum sagen auch in den nächsten Jahren, was in der Musik, Film, Synchronwirtschaft an Einnahmen, Einbußen stattfinden wird, wenn das so weitergeht.
00:39:03
Speaker
Und das bedeutet ja auch, dass dieser Anreiz fehlt, dass junge Menschen diesen Beruf ergreifen werden.
00:39:08
Speaker
Also wenn du jetzt schon weißt, dass du von dem Beruf nicht leben kannst, dann werden denen immer weniger Leute ergreifen.
00:39:14
Speaker
Und dann wird doch das Ganze, dann geht ja auch die Kreativität verloren, mit der am Ende die KI ja gefüttert wird.

Öffentliche Präferenz für menschliche Kreativität

00:39:23
Speaker
Und dann bleiben wir auf diesem Status Quo.
00:39:25
Speaker
Also dann kommt ja nichts Neues mehr rein.
00:39:27
Speaker
Nee, dann wird es schlimmer.
00:39:29
Speaker
Dann gibt es synthetischen Inzest.
00:39:33
Speaker
Was ja wieder ganz schön wäre, weil dann droht ja der Modell Kollaps.
00:39:38
Speaker
Ja, genau.
00:39:38
Speaker
Aber das ist ja das Schöne.
00:39:39
Speaker
Also ich finde, wenn wir dahin kommen, dann ruiniert sich die KI ja selbst und dann haben wir das Problem ja, glaube ich, gelöst.
00:39:46
Speaker
Ja, ich habe auch so ein bisschen die Hoffnung, dass je mehr, also momentan ist ja alles, was diese KI so erstellt, ob es jetzt im Synchronbereich, diese ersten Synchronfassungen von KI, die sind einfach nur schlecht.
00:39:59
Speaker
Alles, was man auch, es gibt ja ganze AI-Movies schon oder was auch Texte und das ist ja immer Durchschnitt, das ist ja so plump, das ist ja nichts Tolles.
00:40:09
Speaker
Also der eine junge Regisseur hat gestern gesagt, naja, dann lasse ich mir so eine Synopsis von der KI von ChatGBT erstellen und dann lese ich mir das durch und sage, ja genau das mache ich nicht.
00:40:18
Speaker
Also es ist schon so das Testorgan, was will ich nicht.
00:40:23
Speaker
Ja, genau.
00:40:25
Speaker
Und wollen wir das?
00:40:26
Speaker
Soll das alles so eine Soße, so plump und Durchschnitt sein?
00:40:32
Speaker
So wiedergekautes Zeug eigentlich?
00:40:34
Speaker
Ja, das ist halt der Mittelwert.
00:40:36
Speaker
Das ist einfach der Mittelwert.
00:40:38
Speaker
Und der ist genau das, durchschnittlich.
00:40:41
Speaker
Ja.
00:40:42
Speaker
Und ich finde ja auch schön, dass du sagst, das wäre dann erstrebenswert oder das wäre dann schön sozusagen digitaler Kollaps und Degeneration des Outputs durch künstlichen Inzest.
00:40:57
Speaker
Aber die Frage ist, wie schnell geht das?
00:41:00
Speaker
Und leben wir dann schon eben in einer, sage ich jetzt mal, Kunst und Kultur Mad Max Welt?
00:41:06
Speaker
Also sind wir zwei dann schon, haben dann schon so ein Bad und sitzen auf der Brütsche vor dem Haus und sagen, ja, damals.
00:41:14
Speaker
Und es gibt aber keinen mehr, der es macht oder der...
00:41:17
Speaker
Ja, dann würde, glaube ich, ein riesiges Stück fehlen.
00:41:20
Speaker
Ich hoffe, das geht schneller.
00:41:22
Speaker
Ich hoffe es auch.
00:41:23
Speaker
Und ich hoffe auch, dass sich die Menschen auch schneller darauf besinnen und vielleicht das Bestehende plötzlich auch wieder mehr wertschätzen.
00:41:34
Speaker
Also das Revival von Vinyl hätte sich doch auch keiner vorgestellt.
00:41:39
Speaker
Und ich finde, es gibt ja schon erste Tendenzen, also auch wenn man sich die ganzen Kommentare in der Petition durchliest und auch auf Social Media, das ist toll, also es ist wirklich Wahnsinn, wie wertschätzend die Menschen sind.
00:41:53
Speaker
wenn du merkst, wie viel Emotionen da auch mit Stimmen verbunden wird, mit Kunst, mit Schauspiel, auch mit bildender Kunst, also dass die Menschen damit wirklich was verbinden, das ist schon toll zu sehen.
00:42:06
Speaker
Und ich hoffe, dass die Menschen halt zurückgehen und also auch merken,
00:42:12
Speaker
Ich will den menschgemachten Film mir angucken.
00:42:16
Speaker
Ich will das menschgemachte auf mich wirken lassen.
00:42:20
Speaker
Und es gibt ja echt erste Hoffnungsschimmer, dass auch große Player, Crunchyroll hat ja gerade irgendwie ein Statement rausgegeben, dass sie sich im gesamten künstlerischen Bereich weiter auf den Mensch konzentrieren werden und nicht mit der KI beschäftigen.
00:42:35
Speaker
Creative Input kreieren werden.
00:42:38
Speaker
Und da sind auch die Synchronstimmen mit eingeschlossen.
00:42:40
Speaker
Also das sind ja so erste Schritte, wo man die hoffen lassen.
00:42:45
Speaker
Und wir wissen, dass Crunchyroll schon anders drauf war.
00:42:48
Speaker
Deswegen an dieser Stelle kann man lobend erwähnen und darf man auch ein Name-Dropping betreiben, weil Crunchyroll sehr wohl schon die Absichten hatte,
00:43:02
Speaker
synthetisch zu synchronisieren als Testphase, erst mal in den Märkten, die sie noch gar nicht erschlossen haben oder nur mit Untertiteln und so.
00:43:12
Speaker
Aber anscheinend war da ja schon der Widerstand groß genug und das Online-Slut-Shaming
00:43:22
Speaker
Ja, finde ich toll, finde ich super.
00:43:26
Speaker
Finde ich auch toll und da sieht man auch, welche Macht wir als ZuschauerInnen in dem Fall ja auch haben.
00:43:32
Speaker
Also so viele Leute fragen immer, was können wir denn tun und ja, ich finde das auch furchtbar und ich finde das doof, aber was können wir denn tun?
00:43:40
Speaker
Und ganz kurz für alle, die nicht Manga und so affin sind, also Crunchyroll ist der größte, der weltweit größte Manga und Anime Produzent im Comic-Bereich, also im Zeichentrick-Bereich sozusagen.
00:43:55
Speaker
Und da ist natürlich die Fanpage sehr, sehr groß.
00:43:58
Speaker
Ja, ja.
00:43:58
Speaker
Also es ist nicht irgendwer, sondern wirklich, weiß ich nicht, das Disney von Manga oder so.
00:44:04
Speaker
Ja, genau.
00:44:05
Speaker
Richtig, richtig großer Player auf jeden Fall.
00:44:08
Speaker
Und ich glaube, auch die haben einfach gemerkt, weil die Fans denen aufs Dach gestiegen sind.
00:44:13
Speaker
Also weil gerade die Manga- und Anime-Fans, die sind so treue Seelen, das ist so toll.
00:44:20
Speaker
Und die wollen halt auch diese Qualität und die wollen diese Menschlichkeit.
00:44:25
Speaker
Also in Japan sind die Anime-Sprecher Popstars.
00:44:29
Speaker
Die füllen ganze Stadien.
00:44:31
Speaker
Also das ist toll.
00:44:32
Speaker
Die haben sich auch sehr, sehr früh dazu bekannt und haben gesagt, KI für künstlerische Inhalt mit unseren Stimmen, never.
00:44:38
Speaker
Und deswegen hat man auch versucht, mehr in die europäischen Märkte zu gehen und zum Glück sind sie auch hier gescheitert.
00:44:48
Speaker
Aber um das positiv zu bewerten, habe ich auch da die Hoffnung, dass sich die Menschen auch vielleicht, je mehr KI-Schrott in Umlauf kommt, je mehr besinnen sie sich vielleicht auch darauf, dass es eben nicht alles toll ist, sondern nur mittelmäßiger Durchschnitt und
00:45:05
Speaker
Man versucht eben auch das wertzuschätzen, was dann vielleicht viel mehr wertgeschätzt wird.
00:45:11
Speaker
Oldschool, gut gemachte Sachen.
00:45:14
Speaker
Ja, aber mich freut es total zu hören, weil das ist so viel positives Feedback und aktive Kommunikation von der Konsumentenseite an euch jetzt in dem Fall, für die, die ihr die Petition ins Leben gerufen habt, gab, weil ich habe das nur von außen mitbekommen und da steckt man natürlich nicht drin.
00:45:34
Speaker
Aber das ist schön zu hören, dass die Presse da sehr wohlwollend reagiert und eben sehr,
00:45:41
Speaker
Ich habe es tatsächlich von der UVA-Petition, die wir letztes Jahr gelauncht haben, mitbekommen.
00:45:45
Speaker
Da haben Leute ungefragt begonnen, Geld zu spenden.
00:45:50
Speaker
Ich paraphrasiere jetzt, aber gesagt, ich hasse den Scheiß, es geht mir so auf den Sack, was kann ich tun, damit das wirklich viele Menschen, haben uns auch Videos geschickt und so, gesagt, ja, ja.
00:46:02
Speaker
Das ist super und auch echt lustige Sachen teilweise, wo wir sagen, hey, wir feiern das, was ihr macht.
00:46:07
Speaker
Macht das bitte weiter.
00:46:08
Speaker
Können wir irgendwas dazu beitragen?
00:46:10
Speaker
Können wir irgendwas dazu tun, dass es das weitergibt?
00:46:13
Speaker
Weil ich habe keinen Bock auf, egal welche, setzen Sie hier Ihre Lieblingsserie oder Ihren Lieblingsschauspieler ein, aus der Dose zu hören.
00:46:23
Speaker
Das, nee.
00:46:25
Speaker
Zumal es ja auch nicht gut genug ist.
00:46:27
Speaker
Und auch da ist es ja alles so ein Kreislauf.
00:46:30
Speaker
Ja.
00:46:31
Speaker
Also die KI kann ja nur besser werden, wenn sie mit gutem Material weiter trainiert wird.
00:46:38
Speaker
Und deswegen ist es so wichtig, diese Trainingsdaten zu limitieren.
00:46:43
Speaker
Also die ganzen Tech-Unternehmen dürfen halt nicht mehr umsonst und illegal so viele Trainingsdaten bekommen.
00:46:49
Speaker
Und was jetzt unseren Berufszweig angeht, ist es halt ganz wichtig, dass wir
00:46:54
Speaker
Ausschlussklauseln in unseren Verträgen haben und ganz aktiv selber entscheiden können, möchte ich, dass meine Stimme für KI, ob jetzt Training, Cloning oder was auch immer genutzt wird, oder möchte ich das eben nicht.
00:47:07
Speaker
Aber es kann nicht sein, dass wir denen helfen, dass diese ganzen Sprachmodelle besser werden, damit sie uns am Ende dann ersetzen können.
00:47:15
Speaker
Ja, und der Weg ist nicht, diese Diskussion zu vermeiden und zu hoffen, dass schon nichts passieren wird, weil es wäre ja nicht fair, sondern meiner Meinung und aller, der Rechtsmeinung unserer Anwälte, mit denen wir uns ja sehr viel befassen und die uns sehr viel beraten und so weiter, ist zu sagen, nee, klärt das so genau wie möglich.
00:47:40
Speaker
Genau definierte Nutzungsrechte, genau definierte Verträge, was darf mit den Aufnahmen geschehen, was darf mit den Daten, wer darf die, darf der die weiterverkaufen, zu welchem Zweck darf er sie weiterverkaufen.
00:47:52
Speaker
Je genauer das definiert und geklärt ist, desto weniger
00:47:56
Speaker
Und Streitigkeiten gibt es dann im Nachhinein.
00:47:59
Speaker
Und zu hoffen, dass sich jemand aus Fairness oder aus welchen Gründen auch immer schon daran halten wird, dass das wirklich auch nur für diese Synchronisation oder nur für diesen Werbespot oder nur für diese Doku verwendet wird, ist einfach naiv.
00:48:15
Speaker
Und dann im Nachhinein zu beweisen...
00:48:18
Speaker
Dass das weitergegeben wurde, zum Training verwendet wurde, ist wirklich, wirklich schwer.
00:48:24
Speaker
Leider, weil die EU im AI-Act sich hat in die Suppe spucken lassen und die Offenlegungsdaten für Trainingsmaterial verwässert hat, zu einer Zusammenfassung zusammengestrichen hat.
00:48:36
Speaker
Also das sind alles Dinge, die sind nicht so gelaufen, wie wir es uns als Industrie erhofft haben und wie wir auch eben Gesetzesantragsverfahren
00:48:45
Speaker
Ja, eben.
00:48:45
Speaker
So sind ja Anträge gestellt worden.
00:48:51
Speaker
Man hat uns ja auch das Gefühl vermittelt, wie man auch manchmal wahrscheinlich so einem Kind, ja, wir hören euch.
00:48:57
Speaker
Ja, ja, ja.
00:49:00
Speaker
Aber dann liest du halt am nächsten Tag in der Zeitung, in den letzten zwei Wochen hat sich die von der Leyen viermal zum Essen mit seinem Altman getroffen und plötzlich ist der nächste Entwurf, hat dann nichts mehr von dem, was man letzte Woche noch besprochen hat.
00:49:14
Speaker
Also das sind ja alles Dinge, die habe ich auch persönlich mitbekommen und erlebt.
00:49:18
Speaker
Ich würde...
00:49:20
Speaker
Ich finde es toll, dass es die EU gibt und dass es diesen gemeinsamen Wirtschaftsraum gibt und dass man versucht, irgendwie auch verhältnismäßig zu regulieren und nicht so, alles super, alles fein, aber ich kann mich dann nicht darauf verlassen, dass das in meinem besten Sinne reguliert und funktioniert.
00:49:43
Speaker
Also muss ich selber schauen, dass ich meine Verträge und meine Kooperationsarbeiten so klar wie möglich kriege.
00:49:55
Speaker
Ja, absolut.
00:49:56
Speaker
Da kann man sich nicht drauf verlassen.
00:49:57
Speaker
Also dafür ist diese Branche auch zu klein.
00:50:00
Speaker
Und dann heißt es ja, also auch dieses Argument immer, ja mein Gott, bei technischer Entwicklung sind immer so und so viele Jobs weggefallen.
00:50:07
Speaker
Ich kann es schon nicht mehr hören, der Wehnspül und der Kutscher und was weiß ich.
00:50:12
Speaker
Also A, finde ich, ist es jetzt wirklich was ganz, ganz anderes, weil das ist ja keine Erweiterung eines bisher bestehenden Fortschritts, sondern das ist ja wie bei Nullanfang.
00:50:23
Speaker
Das ist ja was ganz anderes.
00:50:25
Speaker
Also wir reden ja von Technologien, die den Menschen ersetzen können.
00:50:29
Speaker
Das gab es in der Form ja noch nicht.
00:50:31
Speaker
Also das jetzt immer zu vergleichen.
00:50:33
Speaker
Außerdem fällt ja nicht nur eine Berufszweig weg, sondern das ist ja fast jeder Berufszweig irgendwie betroffen.
00:50:42
Speaker
Ich habe meinen Kindern zwar gesagt, sie sollen Handwerker werden, weil das sehe ich noch nicht, dass die Roboter so schnell deine Wand malern können.
00:50:48
Speaker
Wollte keiner.
00:50:50
Speaker
Also will ich jetzt auch niemanden vorwerfen.
00:50:53
Speaker
Aber ich würde sagen, die Jobs sind relativ safe.
00:50:57
Speaker
Ja, ja, ja.
00:50:58
Speaker
Na, tatsächlich.
00:50:59
Speaker
Der ist jetzt nicht von mir, der gute Tim Friedlander, der US-UVA-Präsident für den englischsprachigen Raum, sagt immer, Henry Ford hat nicht allen Kutschern die Pferde geklaut und sie ihnen als Einhörner zurückverkauft.
00:51:15
Speaker
Ja, sehr schön, genau.
00:51:17
Speaker
Es ist eben genau da hinkt der Vergleich.
00:51:20
Speaker
Ja, absolut.
00:51:23
Speaker
Deswegen, ja, das passt total und es entkräftet auch alles, was Tech-Evangelisten an dieser Stelle da gerne sehen oder hören würden.
00:51:32
Speaker
Ja, absolut.
00:51:34
Speaker
Ja, soviel dazu.
00:51:35
Speaker
Deswegen arbeiten wir dran und es ist total toll, dass wir das Publikum, die Zuschauenden auf unserer Seite haben, weil man merkt auch,
00:51:44
Speaker
Die wollen das ja auch nicht über sich ergehen lassen.
00:51:46
Speaker
Und ich glaube, es ist so wichtig, dass man den Leuten etwas an die Hand gibt.
00:51:49
Speaker
Zu sagen, guck mal, wir kämpfen hier gemeinsam drum und ihr, jeder Einzelne, kann wirklich was tun.
00:51:55
Speaker
Also ihr könnt euren Unmut darüber kundtun.
00:51:59
Speaker
Und ihr könnt nicht nur den Produzenten, also sich hinzusetzen und eine Mail zu schreiben und zu sagen, finde ich jetzt doof, das erfordert ja nochmal mehr Kraft.
00:52:07
Speaker
Und das machen, glaube ich, nicht so viele.
00:52:09
Speaker
Aber je mehr Leute das machen und auch so kleine Erfolge wie die Serie Murder Resist
00:52:14
Speaker
die aufgrund von superschlechten Publikumsrezensionen und Beschwerden sofort wieder vom Sender genommen wurden.
00:52:21
Speaker
Wirklich?
00:52:22
Speaker
Ja, sofort.
00:52:23
Speaker
Und es ist auch kaum noch was im Netz davon zu finden.
00:52:26
Speaker
Okay, spannend.
00:52:28
Speaker
Ja, aber falls sich jemand fragt, ich werde auf jeden Fall die Petition in den Shownotes verlinken, selbstverständlich.
00:52:36
Speaker
Und wenn man etwas tun kann, dann...
00:52:40
Speaker
seid lästig.
00:52:42
Speaker
Richtig.
00:52:43
Speaker
Seid lästig.
00:52:43
Speaker
Meckert.
00:52:44
Speaker
Meckert auf den Kanälen der Provider, wo ihr diese Art von Content seht, wo ihr diese Art von, ja, was ihr halt nicht sehen wollt.
00:52:56
Speaker
Das kann man, dafür ist Social Media auch da und gut, dass auch der kleine Mann oder die kleine Frau jetzt mal hier, weiß ich nicht, dem Großkonzern sagen kann,
00:53:09
Speaker
Nee, mag ich nicht und finde ich scheiße.
00:53:12
Speaker
Das kann man durchaus machen und das fühlt sich auch gut an.
00:53:15
Speaker
Absolut, finde ich auch.
00:53:18
Speaker
Wie geht es denn jetzt weiter?
00:53:19
Speaker
Also die Petition läuft und die wird dann irgendwann im Bundestag besprochen werden müssen?
00:53:27
Speaker
Ja, also wir sind schon bei dem ersten Quorum, das haben wir schon sehr schnell erreicht, dass es jetzt Statements von den Bundestagsabgeordneten geben wird, kann.
00:53:38
Speaker
Wir sind aber parallel auch dran, schon vorab, also nach Ablauf, die läuft aber offiziell noch fünf Monate, glaube ich.
00:53:45
Speaker
Danach, wenn sie so und so viel Stimmen erreicht hat, muss sie im Ausschuss des Bundestags dann besprochen werden.

Politische und rechtliche Maßnahmen gegen KI

00:53:52
Speaker
Wir forcieren das jetzt gerade noch ein bisschen, dass wir sagen, wir möchten so eine Anhörung im Bundestag.
00:53:57
Speaker
Also wir möchten wirklich das jetzt auch mal live vorbringen können.
00:54:00
Speaker
Wir möchten da einfach mal von unserer Sicht darauf hinweisen, von KünstlerInnen-Sicht.
00:54:05
Speaker
Also da sind ja mittlerweile so viele, also wir werden auch angesprochen eben von anderen Bereichen,
00:54:10
Speaker
die jetzt gar nicht nur die sprechende Kunst betreffen.
00:54:12
Speaker
Und ja, dann gucken wir mal.
00:54:15
Speaker
Also wenn sie merken, da gehen jetzt aber ganz schön viele Menschen auf die Barrikaden, dann kann man sich nicht mehr wegducken.
00:54:23
Speaker
Und im besten Fall haben wir jetzt auch gerade, mal gucken, was jetzt die Regierungsfindung hier macht, aber Parteien, die vielleicht grundsätzlich etwas konservativer eingestellt sind,
00:54:35
Speaker
die haben ja vielleicht auch mehr einen Blick drauf, dass eben nicht alles nur, weil es neu und vermeintlich innovativ ist, besser ist, sondern dass alte Werte auch Bestand haben müssen und vielleicht ist auch wert, es darum zu kämpfen.
00:54:50
Speaker
Ja, hoffen wir das Beste.
00:54:51
Speaker
Ich verfolge es so mit einem Auge und bin ja auf dem Papier Deutscher und wähle auch in Deutschland.
00:54:59
Speaker
Ach, sehr brav.
00:55:00
Speaker
Ja, natürlich, natürlich.
00:55:06
Speaker
Ja, wir drücken die Daumen.
00:55:08
Speaker
Also zum Zeitpunkt der Aufzeichnung ist noch nichts fix.
00:55:13
Speaker
Ja, ja.
00:55:14
Speaker
Und genau.
00:55:17
Speaker
Gucken wir einfach mal.
00:55:18
Speaker
Also es ist ja, die Hoffnung stirbt zuletzt und ich finde, in Angst oder Panik zu verfallen und sagen, oh mein Gott, wir werden alle abgeschafft, ist nicht mein Weg.
00:55:28
Speaker
Also ich glaube, Angst ist immer ein ganz, ganz schlechter Berater und ich glaube, es ist besser aktiv, wirklich was zu tun und es zu versuchen.
00:55:36
Speaker
Und jetzt das Video und die Petition zeigt uns auch, dass es sich absolut lohnt.
00:55:41
Speaker
Also das hätte ich nie erwartet, dass es so durchschlägt und
00:55:44
Speaker
dass man doch als kleiner Einzelner mit ein paar Leuten um sich herum doch was bewegen kann.
00:55:49
Speaker
Und ja, das kann man nur den Leuten mitgeben.
00:55:52
Speaker
Tut was, steht auf, beschwert euch.
00:55:54
Speaker
Ja, das finde ich toll.
00:55:55
Speaker
Genau.
00:55:55
Speaker
Und widersprecht der Nutzung eurer Daten auf.
00:55:59
Speaker
Ja, ganz, ganz wichtig.
00:55:59
Speaker
Jetzt aktuell gerade auf Meta, also Facebook und Instagram.
00:56:04
Speaker
Auch eure Daten, selbst wenn ihr nichts mit der kreativen Bubble zu tun habt oder keine Ahnung, nicht Kulturjob arbeitet oder so,
00:56:14
Speaker
eure Bilder, eure Postings, eure Videos und so weiter sind Gold wert für Meta.
00:56:23
Speaker
Und die landen alle im Algorithmus, wenn ihr der Nutzung nicht widersprecht.
00:56:28
Speaker
Und selbst wenn, das garantiert ja auch nicht, dass es nicht passiert, aber dann hat man halt eine klare Rechtslage.
00:56:36
Speaker
Ich habe Nein gesagt und sie haben es trotzdem gemacht.
00:56:39
Speaker
Allein deshalb
00:56:41
Speaker
würde ich das machen, weil es gibt ja auch viele Zyniker, die sagen, ja, und die halten sich eh nicht dran und so.
00:56:46
Speaker
wäre jetzt der Homer-Simpson-Move zu sagen, ja, dann brauche ich es gar nicht, das versuchen.
00:56:51
Speaker
Ja, aber nein.
00:56:53
Speaker
Aber nee, ich hätte gerne schwarz auf weiß, dass ich gesagt habe, nein, und ihr habt es wissentlich und willentlich trotzdem gemacht.
00:57:01
Speaker
Und dann leckt sich jeder Anwalt die Finger nach dieser eindeutigen Rechtslage und sagt, sehr gerne, Herr Messe, vertrete ich ja in Wien bis vor den EuGH.
00:57:12
Speaker
Und das ist ein kleines, das ist so ein bisschen das,
00:57:17
Speaker
mein kleiner Machtbereich, in dem ich mich gut fühlen kann zumindest.
00:57:23
Speaker
Ja, absolut.
00:57:24
Speaker
Und ich finde, das ist ja auch ganz wichtig, dass wirklich jedem bewusst wird, dass er Opfer von Deepfake sein kann.
00:57:31
Speaker
Also es passiert ja schon zuhauf im Netz, dass wirklich
00:57:36
Speaker
Es ist so schön unbescholtene Bürger.
00:57:40
Speaker
Ihr Gesicht wirklich in angefangen von Pornos über politischen Statements oder sonst was wiederfinden.
00:57:49
Speaker
Und das möchte ja keiner von uns.
00:57:51
Speaker
Ja, auch nicht als Werbefigur für irgendeinen Wurschtwas.
00:57:54
Speaker
Online, Casino, keine Ahnung.
00:57:58
Speaker
Es darf ja auch was Legales sein.
00:57:59
Speaker
Ich möchte trotzdem nicht irgendwie mein Gesicht hinhalten für irgendwen.
00:58:03
Speaker
Ich möchte das vor allen Dingen, genau, ich möchte das selber entscheiden.
00:58:06
Speaker
Und ich möchte auch nicht, dass mit meinem Gesicht, mit meiner Stimme irgendwelche Sachen gesagt werden, die ich niemals gesagt habe.
00:58:13
Speaker
Also das ist ja, das geht gar nicht.
00:58:16
Speaker
Wie ist denn das, Rania, wenn du die volle Kontrolle hättest in einer perfekten Welt, würdest du dich digitalisieren lassen?
00:58:24
Speaker
Wenn du alle Konditionen kontrollieren könntest?
00:58:30
Speaker
Also das klingt jetzt total...
00:58:33
Speaker
Kapitalistisch, aber also für ein paar Millionen wäre ich ja blöd, wenn ich es nicht tun würde.
00:58:38
Speaker
In meinem Alter, wo ich sage, das wäre aber ein schönes Zubrot zur Rente.
00:58:45
Speaker
Nein, aber grundsätzlich nicht, weil ich liebe ja meinen Job.
00:58:48
Speaker
Also ich liebe es ja zu spielen.
00:58:50
Speaker
Ich finde ja gerade im Synchronen finde ich das ja so toll.
00:58:53
Speaker
Ich kann ja an einem Tag zwei, drei verschiedene Rollen spielen.
00:58:57
Speaker
Wenn ich drehen würde, kann ich ja nur über Monate hinweg diese eine Rolle spielen.
00:59:03
Speaker
Und beim Synchron habe ich die Möglichkeit, so viele, so unterschiedliche, tolle Schauspielerinnen, Charaktere zu spielen.
00:59:11
Speaker
Das macht ja einfach Spaß.
00:59:12
Speaker
Also das möchte ich ja gar nicht hergeben.
00:59:15
Speaker
Ich möchte ja nicht, dass irgendjemand da sitzt, das dann am Computer eintippt und dann mit meiner Stimme so rauskommt.
00:59:21
Speaker
Also was mache ich denn den ganzen Tag?
00:59:23
Speaker
Also...
00:59:24
Speaker
Ja, auf deiner Veranda aus Gold sitzen.
00:59:28
Speaker
Ja, ich glaube, das ist eine Zeit lang schon.
00:59:31
Speaker
Und wie gesagt, also jetzt in meinem Alter, bis das so weit wäre, könnte ich mir das fast vorstellen irgendwie.
00:59:38
Speaker
Aber als junger Mensch, also möchte man immer nur auf einer Veranda aus Gold sitzen, ohne Aufgabe, ohne Ziel, ohne Sachen, an denen man dann so wachsen kann und so.
00:59:49
Speaker
Also das würde ich so nicht wollen.
00:59:52
Speaker
Ja, kann ich voll unterschreiben.
00:59:54
Speaker
Geht mir genauso.
00:59:55
Speaker
Ich sage auch immer, aber das ist doch genau das, was ich will.
00:59:58
Speaker
Ja, eben.
00:59:59
Speaker
Weil da musst du ja nicht mehr ins Studio kommen.
01:00:00
Speaker
Ja, aber das ist doch genau das, weshalb ich das mache.
01:00:03
Speaker
Ich liebe das ja.
01:00:04
Speaker
Das ist toll, mit Menschen.
01:00:07
Speaker
Lustig.
01:00:08
Speaker
Spaß, unvorhersehbares.
01:00:11
Speaker
Ja.
01:00:12
Speaker
Unbedingt, bitte.
01:00:13
Speaker
Nein, das stört mich nicht.
01:00:16
Speaker
Nein, das ist keine Belastung für mich.
01:00:18
Speaker
Nein, ich tausche nicht Lebenszeit gegen Geld, sondern es ist wirklich meine Berufung.
01:00:25
Speaker
Absolut.
01:00:25
Speaker
Ja, genau.
01:00:27
Speaker
Okay, hätten wir das auch geklärt.
01:00:29
Speaker
Da haben wir das geklärt.
01:00:30
Speaker
Ja, sehr schön, sehr schön.
01:00:33
Speaker
Ja, wie ist es denn, glaubst du?
01:00:35
Speaker
Werden wir unseren Beruf, wir sind ja ungefähr gleich alt, beide 32.
01:00:39
Speaker
Ja, genau.
01:00:41
Speaker
Werden wir unseren Beruf noch bis in die Rente so durchziehen können?
01:00:46
Speaker
Ja, wirklich schwierig.
01:00:48
Speaker
Ich weiß es nicht.
01:00:49
Speaker
Also es gibt gute Tage, es gibt schlechte Tage.
01:00:53
Speaker
Also am Anfang dachte ich wirklich, nee, schaffen wir nicht, weil das geht ja so exponentiell schnell.
01:00:59
Speaker
Also diese Entwicklung ist ja wirklich gefühlt mittlerweile aufgewachsen.
01:01:03
Speaker
Alle paar Tage kommt ja irgendwas Neues raus und man liest wieder was und denkt, oh Mist, das wird immer besser, das hat uns bald ein.
01:01:11
Speaker
Je tiefer ich in das Thema so eingetaucht bin, je mehr habe ich gemerkt, na so viel besser als noch vor ein paar Jahren ist es ja gar nicht.
01:01:21
Speaker
Also jetzt im Bereich Sprache.
01:01:23
Speaker
Andere Bereiche kenne ich mich nicht so aus.
01:01:25
Speaker
Also Siri klingt ja immer noch gut.
01:01:30
Speaker
so hölzern wie vorher.
01:01:32
Speaker
Und sie ist von einem Menschen eingesprochen.
01:01:34
Speaker
Also diese ganzen Sprachcomputer, wenn man sich irgendeinen Zeitungsartikel vorlesen lässt mit der KI, das klingt halt wie ein Roboter.
01:01:44
Speaker
Selbst die sehr ambitionierten Versuche, jetzt Filme damit zu synchronisieren, klingen ja nicht gut.
01:01:51
Speaker
Tests, die ich gesehen habe, wo Stars in Werbungen mit Star-Stimmen sprechen sollten,
01:01:58
Speaker
wo sehr lange daran gearbeitet wurde, es wird bis heute verschwiegen, was es gekostet hat, und das Endresultat einfach nicht gut war.
01:02:07
Speaker
Und das, obwohl sie ja schon seit Jahren trainieren, trainieren, trainieren.
01:02:12
Speaker
Und ein Bekannter hat mal gesagt, du, vor zehn Jahren haben sie auch gesagt, dass 2024 alle Autos autonom fahren werden.
01:02:22
Speaker
Jetzt haben wir 25, es fährt immer noch kein Auto autonom.
01:02:25
Speaker
Es ist auch noch kein Grund in Sicht.
01:02:29
Speaker
Es gibt eins, das darf mit 60 kmh auf der Autobahn autonom fahren.
01:02:34
Speaker
Also das wusste ich gar nicht.
01:02:36
Speaker
Das macht ja jetzt nicht so viel Spaß.
01:02:38
Speaker
Ja genau.
01:02:39
Speaker
Also deswegen, vielleicht geht das doch alles nicht so schnell und vielleicht ist es doch nicht so einfach, das alles umzusetzen.
01:02:48
Speaker
Und wenn man sich überlegt, dass es diese KI ja schon seit Jahrzehnten gibt, also in den 60ern war das ja das erste Mal groß und es immer wieder so Ups und Downs gab und die Leute, die darin investieren, ja auch zwischendurch immer keine Lust hatten, das wird ja alles nichts
01:03:05
Speaker
dass ich manchmal jetzt so die Hoffnung habe, dass vielleicht ist es ja wirklich diese große Bubble, wie du vorhin gesagt hast, also der beste Pitch aller Zeiten, dass man sagt, ja komm, das ist es, das brauchen wir alle und dadurch wird es so gefeatured.
01:03:18
Speaker
Aber also ich habe zumindest stark die Hoffnung, dass es in unserem Bereich nicht so schnell eingreift, dass sie wirklich uns ersetzen können.
01:03:29
Speaker
Zumal sie ja schon gemerkt haben, also am Anfang, als es vor ein paar Jahren aufkam, hieß es ja,
01:03:34
Speaker
Wunderbar, in der Postpro hauen wir gleich 60 Sprachen raus und dann sprechen alle Schauspielerinnen mit ihrer Originalstimme alle Sprachen.
01:03:43
Speaker
Und dann hat irgendjemand gemerkt,
01:03:44
Speaker
Achso, das geht ja nicht, weil ich kann ja nicht die amerikanische Satzmelodie mit einem deutschen Satz unterlegen.
01:03:51
Speaker
Das ist ja lustig, das haben wir manchmal, wenn wir amerikanische Supervisorinnen haben, die kaum Deutsch sprechen, die sitzen dann hinten drin und sagen, nein, nein, nein, du musst den Satz aber so betonen.
01:04:02
Speaker
Und dann geben sie diese amerikanische Sprachmelodie vor.
01:04:05
Speaker
Und dann sagst du, das funktioniert aber im Deutschen nicht.
01:04:08
Speaker
Das sagt keinem, so redet keiner.
01:04:10
Speaker
Du musst ja manche Sätze im Deutschen einfach ganz anders betonen, damit sie Sinn ergeben.
01:04:15
Speaker
Und das haben sie ja dann gemerkt.
01:04:17
Speaker
Das heißt, mittlerweile ist der Status quo ja, dass du jeweils Muttersprachler dann ja das deutsche, spanische, französische, whatever, Master einsprechen lassen musst.
01:04:29
Speaker
Das heißt, die KI bekommt ja nach wie vor dann meine Stimmführung.
01:04:34
Speaker
Da wird dann zwar
01:04:36
Speaker
die Stimme der Schauspielerin, der Originalschauspielerin raufgerechnet.
01:04:39
Speaker
Aber es ist ja trotzdem meine Leistung.
01:04:41
Speaker
Ja, ohne die es nicht möglich

Technische Herausforderungen von KI

01:04:44
Speaker
wäre.
01:04:44
Speaker
Ja, also momentan zumindest ist das nicht möglich.
01:04:48
Speaker
Und das ist ja auch ein Schritt in die Richtung, dass man sagt, so ohne weiteres kann man uns noch nicht ersetzen.
01:04:54
Speaker
Also du wirst immer SprecherInnen brauchen, die die deutsche Fassung einsprechen.
01:05:00
Speaker
Klar, manche sagen dann, na ja, dann nehmen sie die Leute irgendwie...
01:05:04
Speaker
die ganz billig sind, die es noch nicht lange machen, die sprechen das einfach dann so dahin.
01:05:08
Speaker
Dann haben sie die deutsche Sprachmelodie.
01:05:11
Speaker
Da glaube ich persönlich, das geht auch nicht, weil es geht ja um das Spiel.
01:05:15
Speaker
Also wir sagen ja nicht einfach nur Text auf, sondern wir spielen es ja.
01:05:19
Speaker
Und wenn du wieder Leute brauchst, damit es gut wird, die es auch gut spielen können, na ja gut, dann musst du mich bezahlen, weil du kriegst meine Stimmführung, meine Leistung.
01:05:30
Speaker
Und wenn ich dafür die gleiche Gage verlange,
01:05:33
Speaker
Und dann müssen sie eventuell auch noch die Originalschauspielerinnen dafür bezahlen.
01:05:37
Speaker
Also ich glaube, das lohnt sich dann einfach nicht mehr.
01:05:40
Speaker
Also die Frage, ob wirklich KI-Synchron jemals wirtschaftlich genug sein wird, wage ich gerade zu bezweifeln oder hoffe ich auch.
01:05:49
Speaker
Und deswegen...
01:05:52
Speaker
hoffe ich, dass wir damit zur Rente kommen und darüber hinaus auch.
01:05:56
Speaker
Ich bin auch guten Mutes.
01:05:57
Speaker
Ich weiß nicht, wie elitär der Markt sein wird, wie viele dann noch tatsächlich davon leben können, ob das jetzt so eine vielfältige und bunte und große Industrie ist, wie sie es heute ist oder die letzten zehn Jahre war.
01:06:12
Speaker
Aber ich bin mir auch sehr sicher, dass es den Beruf noch geben wird.
01:06:18
Speaker
nämlich, was ich ja auch schon alles gehört habe, war, ja, ja, aber wir müssen das ja auch alles barrierefrei machen und zugänglich machen für Menschen mit Behinderung.
01:06:25
Speaker
Und dann unterhalte ich mich mit jemandem mit Blind- oder Sehbehinderung, wie auch immer, und der sagt, Moment mal, wieso kriegen wir nur die Version zweiter Klasse aus der Dose?
01:06:37
Speaker
Wir sind noch viel sensibler auf Zwischentöne, auf Sprachmelodien, auf Geräusche, auf so...
01:06:46
Speaker
Und das ist jetzt eure Vorstellung von Inklusion und Gleichberechtigung, dass ihr den automatisierten Dosenfraß sozusagen während ihr ein Fine Dining bekommt auf Kanal 1 und wir auf Kanal 2 nur das räudige Fastfood.
01:07:02
Speaker
Habe ich wirklich schon so gehört und war auch total einleuchtend.
01:07:05
Speaker
Ja, super Argument.
01:07:06
Speaker
Habe ich gerade neulich auch mit einer Kollegin, hatte mich angeschrieben und hat gesagt, guck mal, also ich habe selber eine körperliche Behinderung und dieses Thema Barrierefreiheit ist total wichtig.
01:07:16
Speaker
Auch autistische Menschen, die da sehr, sehr feinfühlig sind, also die kommen überhaupt nicht mit KI-Stimme klar.
01:07:23
Speaker
Ja.
01:07:24
Speaker
Also es gibt ja auch da Ansätze, dass zum Beispiel die ersten Studien gibt, dass auch KI-geschriebene Texte sich nicht so gut bei uns einprägen.
01:07:33
Speaker
Oder wenn es eine 1 zu 1 Gegenüberstellung gibt, das automatisch die Menschen den menschgeschriebenen Text bevorzugen.
01:07:40
Speaker
Dass wir auch irgendwie vielleicht, also ich meine, wir sind ja auch so geprägt.
01:07:44
Speaker
Für uns sind ja Gesichter und Stimmen sind ja essentiell für uns Menschen.
01:07:49
Speaker
Also Kommunikation ist ja so, so wichtig.
01:07:52
Speaker
Und vielleicht
01:07:54
Speaker
Merkt unser Gehirn das ja auch.
01:07:56
Speaker
Also wenn diese Zwischentöne fehlen, also wenn es alles nur dieses geradlinige ist, ohne die wahren Emotionen dahinter.
01:08:03
Speaker
Und das, was jetzt immer gesagt wird, die KI schafft es ja demnächst, Emotionen zu reproduzieren.
01:08:10
Speaker
Aber das sind halt nur reproduzierte Emotionen.
01:08:13
Speaker
Also von Sachen, die bereits vorgegeben wurden.
01:08:15
Speaker
Außerdem sind es auch alles nur Versprechungen.
01:08:17
Speaker
Es sind alles nur, ja, ja, bald, gleich, gleich.
01:08:20
Speaker
Nächstes Update, Moment, noch eine Beta, warten wir noch, es verzögert sich noch.
01:08:25
Speaker
Aber das Nächste kann dann wirklich denken.
01:08:28
Speaker
Genau.
01:08:28
Speaker
Und ich warte jetzt schon lange.
01:08:31
Speaker
Naja, selbst die Chefin von ChatGBT hat ja vor einer ganzen Weile schon gesagt, wir befinden uns in einem KI-Winter und ChatGBT 5 wird vorerst nicht kommen, weil es nicht mehr kann als 4.
01:08:45
Speaker
Ja, genau.
01:08:47
Speaker
Also das sind ja auch so Sachen, wo du sagst,
01:08:49
Speaker
naja, ganz so schnell geht es ja dann vielleicht doch nicht.
01:08:52
Speaker
Genau, das wollte ich noch sagen.
01:08:54
Speaker
Genau, und nämlich, weil du gesagt hast, KI im Synchronen wird wahrscheinlich nie wirtschaftlich sein.
01:08:59
Speaker
Ich wage sogar die Behauptung, KI per se wird nie wirklich wirtschaftlich sein.
01:09:05
Speaker
Wenn man die milliardenschweren Subventionen und Investitionen rausrechnet und die Investoren irgendwann, hoffentlich bald, einen Return on Investment sehen wollen.
01:09:17
Speaker
Ja, ja.
01:09:18
Speaker
Dann, wenn dann irgendwie ChatGPT-Abo plötzlich 250 Dollar im Monat kostet, weiß ich nicht.
01:09:25
Speaker
ob dann noch jeder so geil sich schnell die Einkaufsliste mit ChatGPT machen lässt.
01:09:34
Speaker
Ich glaube, das lebt auf geliehene Zeit.
01:09:37
Speaker
Das ist jetzt sehr stümperhaft aus dem Englischen.
01:09:45
Speaker
Lass es nochmal von ChatGPT übersetzen kommen.
01:09:47
Speaker
Ja, genau, unbedingt.
01:09:49
Speaker
Nein, wurscht.
01:09:50
Speaker
Aber wenn jetzt, also ich meine, du bist ja jetzt auch nicht...
01:09:53
Speaker
Du kommst ja jetzt auch mit jungen Kolleginnen und Kollegen irgendwie oder mit Menschen kommen wahrscheinlich auch zu dir, so wie sie zu mir kommen auch und sagen, hey, cool, das würde ich auch voll gern machen.
01:10:03
Speaker
Was sagst du?
01:10:04
Speaker
Macht das überhaupt noch Sinn?
01:10:06
Speaker
Was sagst du den Leuten?
01:10:08
Speaker
Schwierig.
01:10:09
Speaker
Also ich habe auch vorher schon immer den Leuten gesagt, dann geh hin und lern den Job richtig.
01:10:14
Speaker
Also dann lass dich wirklich auch ausbilden.
01:10:16
Speaker
Weil diese ganzen Quereinsteiger, das hatten wir ja zu Anfang,
01:10:19
Speaker
Da tut man sich selbst keinen Gefallen.
01:10:21
Speaker
Also weißt du, das ist halt nicht irgendein Job, sondern es ist halt wirklich ein Beruf.
01:10:26
Speaker
Und wie wir das am Anfang hatten, wenn die Qualität schlechter wird und diese ganzen Hörgewohnheiten sich auch irgendwie dahin entwickeln, dass es auch nur noch alles eine Durchschnittssoße ist, wie gesagt, dann ist der Schritt zur KI nicht weit.
01:10:41
Speaker
Ja.
01:10:43
Speaker
Deswegen, der, der das machen will, soll es dann richtig machen.
01:10:45
Speaker
Ja, aber schwierig zu empfehlen.
01:10:49
Speaker
Aber auf der anderen Seite, welchen Job willst du denn dann noch empfehlen?
01:10:52
Speaker
Also ich finde, wenn jemand mit Herzblut dabei ist und sagt, ich brenne dafür und ich möchte das gerne machen, dann mach es.
01:10:58
Speaker
Weil eine Garantie gibt es ja heute nirgendwo.
01:11:01
Speaker
Nein, das stimmt.
01:11:03
Speaker
Von daher.
01:11:04
Speaker
Und wenn man das macht, was man liebt und was einem Spaß macht, dann bist du ja schon einen Riesenschritt voraus.
01:11:10
Speaker
Absolut.
01:11:11
Speaker
Und ja, mein Gott, also zur Not macht man halt was anderes.
01:11:16
Speaker
Also das will man natürlich nicht, möchte ich auch nicht, aber deswegen habe ich auch nicht so eine Angst.
01:11:20
Speaker
Und also ich möchte diesen Job bitte, bitte weitermachen.
01:11:23
Speaker
Aber zu aller Not bin ich mir sicher, würde ich auch was anderes finden.
01:11:27
Speaker
Also dass man diese völlige Existenzangst hat und sagt, oh mein Gott, oh mein

Zukunft der Synchronbranche und persönliche Einblicke

01:11:33
Speaker
Gott.
01:11:33
Speaker
Und viele ja in so eine Panik verfallen irgendwie und dadurch...
01:11:37
Speaker
den Kopf in den Sand stecken und sich auch gar nicht mehr informieren und nicht weiterbilden und diese Thematik gar nicht mehr anfassen wollen, das ist, glaube ich, auch der falsche Weg.
01:11:47
Speaker
Ja, und der blödere...
01:11:49
Speaker
Weg wäre es gar nicht erst zu versuchen und sich dann in der Midlife-Crisis oder spätestens am Totenbett sich so zu frustrieren und zu ärgern, dass man es gar nicht versucht hat.
01:12:01
Speaker
Und ich bin auch der festen Überzeugung, wenn man mit voller Leidenschaft dabei ist, dann wird man einen Weg finden,
01:12:08
Speaker
Ob das jetzt vielleicht 50-50 mit was anderem ist, mit einer Moderation, mit was auch immer, Live, Hörspielen, Lesungen, keine Ahnung, Dingen, die es immer geben wird, Menschen auf Bühnen und so.
01:12:23
Speaker
Das ist ja alles verhandelbar und da hat ja auch jeder andere Stärken und so weiter.
01:12:29
Speaker
sag auch, du musstest mehr wollen denn je, also es wird jetzt hier keinem irgendwas geschenkt, so, das hast du dir wahrscheinlich den schlechtest möglichen Zeitpunkt der letzten 100 Jahre ausgesucht, so, aber das heißt nicht, dass du es nicht probieren solltest, wenn du es wirklich, wirklich willst.
01:12:43
Speaker
Ja, also diese Zeiten, aber das hatten wir ja auch schon, positiv war das ja auch nicht, als dieser Markt so überflutet wurde mit diesem Content und jeder Streamer den anderen ausboten wollte und
01:12:54
Speaker
wirklich geflutet mit Content, den man ja ehrlich gesagt auch nicht wirklich braucht.
01:12:58
Speaker
Also da ist ja auch viel bei, wo man denkt, naja, Durchschnittssoße.
01:13:03
Speaker
Datenmüll.
01:13:04
Speaker
Datenmüll, ja, auch sehr schön.
01:13:06
Speaker
Also da ist es ja vielleicht auch ganz gut, wenn man sich auf das besinnt.
01:13:10
Speaker
Und ich glaube auch, also die Menschen...
01:13:13
Speaker
Ich habe auch das Gefühl, dieses Live oder Menschen auf Bühnen zu sehen, das nimmt doch gerade zu.
01:13:19
Speaker
Also, weil die Leute sagen, naja, bevor ich mir auf dem Stream mal wieder irgendwas angucke, was dem anderen davor auch schon irgendwie gleicht, gucke ich mal, was gibt es denn da noch.
01:13:29
Speaker
Und ja, ich glaube, man findet da auch was.
01:13:33
Speaker
Aber hast du einen Plan B?
01:13:35
Speaker
Hast du eine Geheime?
01:13:38
Speaker
Naja, wir sind gerade dabei.
01:13:40
Speaker
Also ja, diese Live-Hörspiele, die machen auch wahnsinnig viel Spaß.
01:13:44
Speaker
Wir haben ja seit anderthalb Jahren jetzt, hat meine liebe Kollegin Susanna Bonasiewicz ja den Chor der Hollywood-Stimmen gegründet.
01:13:53
Speaker
Und ja, wir singen zusammen, das macht
01:13:55
Speaker
Also einfach wirklich viel Spaß.
01:13:57
Speaker
Ihr Chor wurde während Corona aufgelöst und sie hat gesagt, ich will aber singen.
01:14:01
Speaker
Und es gibt so viele doch, die von irgendwie singen können und haben uns als kleines Kröbchen zusammengetan und geben seitdem Benefizkonzerte.
01:14:09
Speaker
Cool.
01:14:10
Speaker
Die sehr, sehr erfolgreich sind und gemischt mit kleinen Hörspielen.
01:14:15
Speaker
Mhm.
01:14:15
Speaker
Mein anderer lieber Kollege Oliver Feld für uns schreibt, sehr, sehr lustig, Achtung, Tick, Trick und Track, Spongebob und Bibi Blocksberg treffen aufeinander.
01:14:27
Speaker
Geil.
01:14:27
Speaker
Ja.
01:14:27
Speaker
Sehr schön.
01:14:30
Speaker
Und das ist super chaotisch und das macht einfach Spaß und wir merken halt, dass die Leute das wirklich feiern.
01:14:36
Speaker
Also wir haben jetzt drei Konzerte gehabt und wie gesagt, alle Benefiz, oft mit so kleinen Versteigerungen und wir haben jetzt insgesamt schon über 10.000 Euro für wohltätige Zwecke gesammelt.
01:14:48
Speaker
Und sowas könnte ich mir wirklich vorstellen.
01:14:50
Speaker
Aber schon in derselben Kerbe, so im selben Kunstkulturbereich.
01:14:55
Speaker
Jetzt nicht irgendwie, keine Ahnung, Selbstversorgerin oder eine Fahrradwerkstatt.
01:15:05
Speaker
Keine Ahnung.
01:15:05
Speaker
Nee, da sind die Begabungen doch etwas einseitig geprägt, würde ich sagen.
01:15:12
Speaker
Schau mir beim Scheitern zu.
01:15:14
Speaker
Ja, genau.
01:15:16
Speaker
Mein Heimwerker-Podcast.
01:15:19
Speaker
Ich glaube, das ist nicht so meins.
01:15:21
Speaker
Videotagebuch, wie ich irgendwie vom Baum falle, weil ich mir einwillig selbst zurückschneiden zu müssen.
01:15:28
Speaker
Nee, mal gucken.
01:15:30
Speaker
Aber wie gesagt, ich bin mir sicher, ich würde auch was anderes finden.
01:15:34
Speaker
Okay.
01:15:35
Speaker
Aber...
01:15:36
Speaker
Ja, ich finde das immer sehr spannend.
01:15:39
Speaker
Ja, nein, ich auch natürlich.
01:15:40
Speaker
Aber ich finde es trotzdem spannend, weil ich habe so ein bisschen das Gefühl, dass die Sprecherinnen und Schauspieler so notfalls irgendwie auch was ganz was anderes hinkriegen würden.
01:15:54
Speaker
So aus diesem Drive und aus diesem Hunger, den sie gelernt haben, wir müssen echt alles so, so wollen und dann klappt es manchmal trotzdem noch nicht, dass man in ganz anderen Dingen plötzlich ganz gut wird und in irgendeiner Festanstellung sicher überleben würde.
01:16:09
Speaker
Ja.
01:16:10
Speaker
Ach ja, das glaube ich auch.
01:16:11
Speaker
Und ich meine, heutzutage, also es gibt ja keinen Laden mehr, kein Auto, was vor dir fährt, wo nicht steht, Mitarbeiter gesucht.
01:16:17
Speaker
Also ich meine, die suchen doch alle.
01:16:19
Speaker
Also irgendwas findet man schon.
01:16:21
Speaker
Nein, aber ich glaube auch, ich meine, per se sind ja SchauspielerInnen.
01:16:24
Speaker
Also es ist ja der Beruf, der als brotlose Kunst bezeichnet wird.
01:16:28
Speaker
Also ich glaube, SchauspielerInnen mussten schon immer kreativ sein, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen.
01:16:33
Speaker
Also...
01:16:35
Speaker
Ich glaube, jede gute Gastro ist voller Schauspielerinnen im Servicejob.
01:16:41
Speaker
Also so Standard-Klischee-mäßig.
01:16:44
Speaker
Also kenne ich sehr, sehr viele, die alle mal in der Kneipe, im Restaurant oder sonst wo gearbeitet haben.
01:16:49
Speaker
Logo.
01:16:49
Speaker
War auch mal Barkeeper.
01:16:51
Speaker
Ja, siehste.
01:16:52
Speaker
Ja, und man muss dann, also wenn man als kreativer Mensch, dann kann man auch kreativ sein, was das eigene Leben angeht.
01:16:58
Speaker
Ich glaube, das kriegt man dann ganz gut hin.
01:17:02
Speaker
Und darf halt nur nicht in Angst und Panik verfallen.
01:17:06
Speaker
Bist du schon mal in Angst und Panik verfallen, während dem Sprechen ist dir mal was passiert, was dir so unfassbar peinlich oder unangenehm war?
01:17:15
Speaker
Magst du da etwas teilen mit?
01:17:17
Speaker
Hier hört auch niemand zu.
01:17:18
Speaker
Nein, nein, nein, zum Glück.
01:17:19
Speaker
Er ist ja nur unter uns, ganz privat.
01:17:23
Speaker
Oh Gott, lass mich kurz überlegen.
01:17:26
Speaker
Also jetzt eine bestimmte Situation fällt mir jetzt wirklich nicht ein.
01:17:30
Speaker
Als ich jünger war, war es mir unheimlich peinlich oder unangenehm jetzt wirklich vor den Kollegen, wenn es irgendwie um Erotik oder Sexszenen ging.
01:17:40
Speaker
Als ich klein war, fand ich es schon peinlich, das Wort Sex sagen zu müssen.
01:17:44
Speaker
Das hat sich zum Glück gegeben.
01:17:46
Speaker
Also für mich ist das heute auch wirklich ein Teil des Berufs.
01:17:49
Speaker
Also
01:17:52
Speaker
Werden auch Stöhne synchronisiert?
01:17:55
Speaker
Ich frage für einen Freund.
01:17:58
Speaker
Ja, tatsächlich.
01:17:59
Speaker
Ja, schon.
01:17:59
Speaker
Okay, alles.
01:18:05
Speaker
Also es gibt eine große, sehr etablierte Synchronfirma, die hat als Zitat des Chefs Pornobutze angefangen.
01:18:13
Speaker
Und früher wurden ja wirklich sämtliche Pornos synchronisiert.
01:18:17
Speaker
Ja, stimmt.
01:18:17
Speaker
Und sehr lustig dann.
01:18:21
Speaker
Also die älteren Kollegen, mit denen man darüber redet, das muss wirklich...
01:18:25
Speaker
die allerlustigste Zeit gewesen sein.
01:18:27
Speaker
Und die sind halt immer, haben sie gesagt, immer mit dem Lolli standen sie halt vor dem Mikrofon.
01:18:32
Speaker
Und hatten, glaube ich, einfach nur die Gaudi ihres Lebens.
01:18:35
Speaker
Das war, glaube ich, sehr schnell verdientes Geld.
01:18:38
Speaker
Es gibt Gerüchte, dass mit Geldkoffern über den Flur gegangen wurde.
01:18:42
Speaker
Okay.
01:18:43
Speaker
Und als ich, als Teenie wirklich zusammen mit einer befreundeten Kollegin, haben wir so die...
01:18:51
Speaker
so Late-Night, so Soft-Erotik-Fähnchen war das irgendwie.
01:18:55
Speaker
Und die sollten wir synchronisieren.
01:18:57
Speaker
Und dann haben wir das gemacht und da ging es halt nicht zur Sache.
01:19:00
Speaker
Man hat nichts gesehen, aber es wurde halt gestöhnt und so.
01:19:03
Speaker
Und sie hat sich so ein bisschen beschwert und hat gesagt, ach, das ist doch ein bisschen peinlich.
01:19:07
Speaker
Und hat es ihrem Vater gesagt, der auch in der Branche tätig ist.
01:19:10
Speaker
Und der hat nur gesagt, hab dich nicht so, mit dem Geld hab ich dich großgezogen.
01:19:17
Speaker
Also da haben sich die Zeiten auch verändert, aber
01:19:21
Speaker
Das ist, also wüsste ich jetzt gar nicht.
01:19:23
Speaker
Also ich kenne keine Filme mehr, die sowas noch machen.
01:19:26
Speaker
Aber es gibt natürlich in allen anderen Filmen Erotik-Szenen.
01:19:29
Speaker
Ja, ja, klar.
01:19:31
Speaker
Nein, das ist ja auch schön.
01:19:31
Speaker
Das soll ja auch dazugehören, bitte.
01:19:35
Speaker
Wichtig ist, dass man sich im Atelier wohlfühlt, dass das da reinlässt.
01:19:40
Speaker
dann gehört das halt dazu.
01:19:41
Speaker
Manchmal sind Heimhaltssachen auch ein bisschen peinlich.
01:19:44
Speaker
Ja, klar.
01:19:45
Speaker
Augen zu und durch.
01:19:47
Speaker
Oder gab es eine Situation, die dich irgendwie unglaublich stolz gemacht hat oder sagst, ja, wow, jetzt hast du zum Beispiel mal René Selviger getroffen oder so?
01:19:59
Speaker
Nein.
01:20:00
Speaker
Nein, leider nicht.
01:20:02
Speaker
Also ihr ist das, glaube ich, relativ egal.
01:20:06
Speaker
Will ich ihr jetzt auch gar nicht vorwerfen.
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Speaker
Ich meine, wenn die so einen Film promoten,
01:20:10
Speaker
sind die ja jeden Tag in einem anderen Land und jetzt da alle kennenzulernen, wäre, glaube ich, nicht so, nee, das Glück hatte ich noch nicht.
01:20:22
Speaker
Da gibt es ja ein paar andere Kollegen, die haben, also die sind wirklich von ihren Stars schon eingeladen worden oder wollten explizit ihre Stimmen kennenlernen und, ja, aber das ist auch nicht so wichtig, also
01:20:35
Speaker
Nein, überhaupt nicht.
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Speaker
Aber vielleicht gibt es ja irgendeine, ich weiß nicht, einen Tag, an den du dich besonders gerne zurückkriegen hast, weil der hat, hast du vielleicht, also so geht es mir manchmal in dem Moment, begreift man die Tragweite dieses Ereignisses noch gar nicht und dann Jahre später blickt man darauf zurück und bringt sich...
01:20:54
Speaker
Geil.
01:20:55
Speaker
Wäre das so nicht passiert und damals war es mir irgendwie total unangenehm oder habe ich es überhaupt nicht verstanden, was das für Konsequenzen haben würde.
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Speaker
Also sowas finde ich immer super spannend und schön.
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Speaker
Ich finde es schön, ich mag das so Tage, wenn man im Atelier...
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Speaker
das ist ja Routine und wir können das ja und ganz viel, das ist so Daily Business, aber wenn dann so ein Film kommt, der so ganz emotional ist und wo man dann wirklich dran arbeiten muss oder wenn es einen auch wirklich berührt, also wenn man dann wirklich dasteht und einem die Tränen kommen oder man das so nachfühlt, was da passiert einfach, das sind so Tage, an die erinnere ich mich dann total gerne oder auch wenn es
01:21:35
Speaker
manchmal ganz schwer ist, so eine Rolle dann zu spielen oder es auch wirklich arbeitsreich ist, da gehe ich dann total glücklich auch nach Hause und sage, cool, heute war das wirklich was Besonderes.
01:21:46
Speaker
Und wenn ich den Film dann im Nachhinein sehe, dann ist das wirklich schön.
01:21:52
Speaker
Also da gucke ich dann gerne zurück.
01:21:55
Speaker
Schön, schön.
01:21:56
Speaker
Eine letzte Frage habe ich noch, die stelle ich eigentlich allen meinen Gästinnen.
01:22:01
Speaker
Wenn du deinem 20-jährigen Ich begegnen würdest, was würdest du ihr sagen?
01:22:07
Speaker
Oh je.
01:22:10
Speaker
Wir haben Zeit, es ist Podcast.
01:22:11
Speaker
Du kannst jetzt auspacken.
01:22:15
Speaker
Oh Gott.
01:22:16
Speaker
Ich glaube, da ist der ein oder andere Umweg drin, den ich heute nicht mehr gehen würde.
01:22:24
Speaker
Wo man dann vielleicht doch, ich bin kein wirklich geduldiger Mensch.
01:22:28
Speaker
Geduld fällt mir wahnsinnig schwer und dann möchte ich auch manchmal mit dem Kopf durch die Wand.
01:22:36
Speaker
Das würde ich anders angehen.
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Speaker
Da würde ich meinem 20-Jährigen ich sagen,
01:22:40
Speaker
bleib cool, bleib entspannter, warte ab, lass manche Dinge auf dich zukommen und dann muss man nicht diesen Schlenker gehen, der dann im Nachhinein ja doch nicht so gut war.
01:22:52
Speaker
Aber im Großen und Ganzen kann ich jetzt nicht klagen.
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Speaker
Schon, wirkt so, als wäre das, also wenn ich so das Leuchten in deiner Stimme höre und so, wenn du davon erzählst, das klingt jetzt nicht.
01:23:07
Speaker
Ja, also jobmäßig bin ich mehr als glücklich.
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Speaker
Nein, überhaupt nicht.
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Speaker
Wie dein Leben verlaufen ist und so.
01:23:13
Speaker
Nein, nein, also jobmäßig ist das alles gut so.
01:23:18
Speaker
Sehr cool.
01:23:19
Speaker
Ronja, ich danke dir.
01:23:20
Speaker
Ich fand es total spannend.
01:23:21
Speaker
Ich danke dir.
01:23:22
Speaker
Ja, sehr gerne.
01:23:23
Speaker
Schön, dass wir es geschafft haben.
01:23:24
Speaker
Ja, endlich.
01:23:26
Speaker
Ja, endlich, genau.
01:23:27
Speaker
Wir planen schon länger an dieser Folge.
01:23:29
Speaker
Ja, genau.
01:23:31
Speaker
Und jetzt haben wir den Anlass genutzt.
01:23:33
Speaker
Genau.
01:23:33
Speaker
Sehr schön.
01:23:34
Speaker
Vielen, vielen Dank.
01:23:35
Speaker
Ich freue mich schon auf unser nächstes Gespräch.
01:23:37
Speaker
Dann wahrscheinlich wieder in persona oder am Telefon oder wie auch immer.
01:23:41
Speaker
Genau, sehr schön.
01:23:42
Speaker
Freue ich mich auch.
01:23:43
Speaker
Danke auch an euch.
01:23:44
Speaker
Bitte.
01:23:46
Speaker
Und noch ganz, ganz viel Erfolg mit diesem coolen

Abschluss und Dankesworte

01:23:48
Speaker
Podcast.
01:23:48
Speaker
Ja, danke schön.
01:23:49
Speaker
Wenn du das sagst, dann muss es wohl stimmen.
01:23:52
Speaker
Dann muss es wohl so eintreten.
01:23:56
Speaker
Danke auch an euch, dass ihr dran geblieben seid, dass ihr zugehört habt bis hierher.
01:24:01
Speaker
Das war Mike Rider Deep Talk mit Rania Bonalana.
01:24:04
Speaker
der Synchronsprecherin.
01:24:06
Speaker
Und ja, wenn euch die Folge gefallen hat, dann lasst ein Like da, abonniert oder sagt es weiter noch besser.
01:24:13
Speaker
Nachrichten, wenn ihr Nachrichten oder Fragen habt, dann gerne an deeptalk at mike-rider.com.
01:24:21
Speaker
Und das war's.
01:24:22
Speaker
Bis zum nächsten Mal.
01:24:23
Speaker
Ciao.