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S3-16: Erfolgreich als Osteopath und Yogalehrer (mit Cornelius Feist)

S3 E16 · hashtag PRAXIS – Als TherapeutIn erfolgreich selbstständig
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32 Plays3 days ago

Cornelius Feist ist Osteopath in eigener Praxis in Hamburg. Er ist außerdem Physiotherapeut, Movement- & Yogalehrer, und selbst Ausbildner. Was ihn als Gesundheitsdienstleister beruflich bewegt, wie es zur Gründung seiner Movement Schule gekommen ist, und welche business hacks ihm bisher Erfolg gebracht haben, verrät er uns im heutigen Gespräch.

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Transcript

Einführung und erste Schritte

00:00:05
Speaker
Ich habe letzte Woche das erste Mal eine To-Do-Liste geschrieben, weil die Tasks so viel waren, dass ich tatsächlich das aufschreiben musste.
00:00:14
Speaker
Ich habe nie mehr als fünf Wochen Urlaub im Jahr gemacht.
00:00:17
Speaker
Die längste Reise, die ich bisher gemacht habe, waren vier Wochen.
00:00:20
Speaker
Mitte 20 hatte ich eben so eine kleine Vision.
00:00:23
Speaker
Ich hätte gerne eine Praxis, aber in dieser Praxis möchte ich ungern alleine arbeiten.
00:00:27
Speaker
Ich möchte aber keine Mitarbeiter haben, weil darum möchte ich mich nicht kümmern, sondern ich möchte frei sein.
00:00:32
Speaker
Ich hatte so einen kleinen 12-Quadratmeter-Raum in einer Yogaschule.
00:00:35
Speaker
Da habe ich meine Selbstständigkeit drin gegründet.

Vorstellung von Cornelius Feist

00:00:40
Speaker
Hallo und herzlich willkommen zu Hashtag Praxis, dem Podcast für selbstständige Therapeutinnen mit Tipps und Tricks zur erfolgreichen Praxisführung.
00:00:49
Speaker
In dieser Folge begrüße ich ganz herzlich bei uns Cornelius Feist, Osteopath in eigener Praxis in Hamburg.
00:00:56
Speaker
Cornelius ist auch Physiotherapeut und
00:00:59
Speaker
Movement-Lehrer und Yoga-Lehrer und selbst auch Ausbildner.

Bildungs- und Karriereweg von Cornelius

00:01:03
Speaker
Was ihn als Gesundheitsdienstleister beruflich bewegt, wie er zur Gründung seiner Movement-Schule gekommen ist und welche Business-Hacks ihm bisher Erfolg gebracht haben, das alles verrät er uns heute im Gespräch.
00:01:16
Speaker
Viel Spaß beim Zuhören!
00:01:20
Speaker
Cornelius, ich freue mich, dass du da bist.
00:01:22
Speaker
Hallo und herzlich willkommen!
00:01:24
Speaker
Hey, schön hier zu sein.
00:01:26
Speaker
Ja, danke, dass du dir die Zeit nimmst und ich würde dich gerne jetzt am Anfang auch bitten, erzähle uns ein bisschen, wer bist du und was machst du genau beruflich?
00:01:35
Speaker
Ja, mein Name wurde ja schon vorgestellt.
00:01:37
Speaker
Ich bin Cornelius Feist, komme aus Hannover in Deutschland, wohne inzwischen in Hamburg, habe eine Physiotherapieausbildung gemacht.
00:01:48
Speaker
Diese habe ich nur gemacht, um Osteopathie zu machen.
00:01:51
Speaker
Also es war sozusagen schon von vornherein der Weg ein bisschen vorgezeichnet.
00:01:58
Speaker
Habe diese Osteopathie-Ausbildung dann Teilzeit fünf Jahre in Hamburg gemacht, habe währenddessen als Physiotherapeut gearbeitet und habe dann in meinem dritten Jahr der Osteopathie-Ausbildung die Heilpraktiker-Zulassung parallel gemacht, um dann anzusehen,
00:02:16
Speaker
auch nach deutschem Maßstab juristisch korrekt in die osteopathische Tätigkeit gehen zu können ab Abschluss der Ausbildung.
00:02:31
Speaker
Parallel sind noch ein paar, das hattest du angesprochen, ein paar andere Begriffe,
00:02:36
Speaker
ja, Weiterbildungen, Projekte aus dem aktiven Bewegungsbereich und Bewusstseinsbereich dazugekommen.
00:02:44
Speaker
Das hat sich eher so organisch ergeben und insofern habe ich dann parallel oder kurz nach Abschluss meiner Physiotherapieausbildung auch eine Ausbildung zum Yoga-Lehrer gemacht, eine 200-Stunden-Ausbildung, die wurde dann
00:02:58
Speaker
noch etwas erweitert durch eine 350 Stunden Yoga- und Meditationslehrerausbildung in Hamburg.
00:03:04
Speaker
Das war tatsächlich auch parallel, fällt mir gerade auf, auch zur Osteopathieausbildung.
00:03:08
Speaker
Also es war immer bei mir viel los, was Weiterbildung betrifft.
00:03:12
Speaker
Da ist die berufliche Tätigkeit im Praxisalltag als Physiotherapeut war so ein bisschen Brot und Wasser und drumherum hatte ich viel Lust und Zeit, mich weiterzubilden.
00:03:26
Speaker
Schön, wie sich diese
00:03:29
Speaker
auch so wie so ein Bindeglied, die zusammenhengeneinander schön ergänzen.
00:03:35
Speaker
Aber du hast es am Anfang gesagt, dass du zur Osteopathie über die Physiotherapie eigentlich gekommen bist.
00:03:43
Speaker
Da würde mich interessieren, vielleicht noch einen Schritt tiefer zu gehen.
00:03:46
Speaker
War das beruflich etwas, was du schon immer machen wolltest?
00:03:50
Speaker
Oder was war so das Ausschlaggebende, dass du für dich gewusst hast, diesen Weg einschlagen zu können oder zu wollen?

Entscheidung gegen die Schulmedizin

00:03:57
Speaker
Ja, also es war tatsächlich so, ich hatte nach dem Abi, hatte ich mich auf Humanmedizin beworben, hätte nach einem Jahr, ich habe dann ein freiwilliges wissenschaftliches Jahr gemacht an der Medizinischen Hochschule in Hannover.
00:04:12
Speaker
Da gibt es nicht so viele Plätze, das ist auch, glaube ich, nur an zwei Standorten in Deutschland überhaupt gibt es das.
00:04:17
Speaker
Da war ich in einem Labor in der Stammzellforschung.
00:04:20
Speaker
Und das wäre mir danach sehr stark auf den NC angerechnet worden.
00:04:25
Speaker
Dann hätte ich sozusagen ein Jahr auch anfangen können mit dem Humanmedizinstudium.
00:04:29
Speaker
Habe dann nach einem halben Jahr in der Forschung zum einen gemerkt, dass Grundlagenforschung oder so wie Forschung strukturiert ist, dass mir das zwar thematisch oder intellektuell taugt, aber nicht so sehr von der
00:04:46
Speaker
und von der eigentlichen Tätigkeit.
00:04:49
Speaker
Und ich habe auch wiederum ein bisschen Kontakt gehabt zu Menschen, die eben am Ende von ihrem Humanmedizinstudium oder in ihrer Assistenzzeit ihre Dissertation machen und parallel dann sozusagen in der Forschung sind.
00:05:02
Speaker
Und ich habe dann diese Personen immer von ihren langen Diensten dann noch ins Labor kommen sehen und dann noch mal sechs Stunden da an der Dissertation forschen.
00:05:12
Speaker
Und ich habe mich
00:05:14
Speaker
Da sehr stark gefragt, ob zwar das Feld für mich passt, aber die Berufsbeschreibung, das, was da implizit erwartet wird oder ich finde, das ist ein bisschen jenseits von Menschlichkeit fast.
00:05:28
Speaker
Also ich finde es unfassbar, dass das System darauf basiert, dass Menschen so arbeiten müssen und dabei so viel Verantwortung tragen.
00:05:37
Speaker
Und da habe ich mich eben hinterfragt, ob ich mich da wirklich drin sehe, da so zu arbeiten.
00:05:42
Speaker
Und tatsächlich habe ich dann noch ein paar, noch mal ein, zwei Praktika gemacht, in niedergelassenen Praxen, um mir das nochmal das volle Bild anzugucken.
00:05:50
Speaker
Aber bin auch tatsächlich, ist mir siedentheiß eingefallen, dass meine Tante ist Osteopathin, die hat eine Praxis in Hannover,
00:05:57
Speaker
Und dass ich bei ihr den Alltag immer ganz anders erlebt habe.
00:06:02
Speaker
Also ich war meine Kindheit lang immer mal bei ihren Behandlungen, wenn es was gab, wenn irgendwie Sportverletzungen oder solche Sachen doch mal waren.
00:06:10
Speaker
Da gab es nie was Großes, aber hin und wieder war ich dann Behandlung und es wirkte alles immer sehr relaxed und trotzdem fokussiert.
00:06:16
Speaker
Aber ich konnte gar nicht greifen, wie intensiv ist so eine Ausbildung.
00:06:19
Speaker
Reicht mir das sozusagen von dem, weil ich wollte mich damals auch sehr fordern, hatte mich deswegen auch für Humanmedizin interessiert und
00:06:27
Speaker
Habe dann eben festgestellt, habe sie dann gefragt, wie wird man eigentlich Osteopath?
00:06:31
Speaker
Was gehört da eigentlich dazu?
00:06:32
Speaker
Und sie hat mir so ein paar Sachen zu lesen gegeben.
00:06:34
Speaker
Ich habe bei ihr dann hospitiert und da habe ich dann begriffen, dass das auch ein genauso unendliches Feld ist, der Weiterbildungsmöglichkeit, eine intensive Basisausbildung.
00:06:44
Speaker
Und das macht man nicht mal eben so.
00:06:45
Speaker
Und dann...
00:06:48
Speaker
Ja, war das sozusagen die Richtung und dann war es damals noch so, dass die Vollzeitstudiengänge noch, es gab zwar die ersten, aber die waren erstens noch nicht durch mit ihrer Anerkennung und zweitens, also dass es tatsächlich über eine deutsche Hochschule auch ein Abschluss ist, der dann als Master oder als Bachelor, ich glaube damals ging es sogar noch um den Bachelorstudiengang, inzwischen kannst du ja Bachelor und Master machen, der in Deutschland auch akkreditiert ist, damals war das noch nicht so.
00:07:14
Speaker
Und, und das war eigentlich der schwerere Teil, dass sie noch keine Lehrpraxen dran hatten.
00:07:19
Speaker
Das heißt, im Endeffekt hat man ein Vollzeitstudium gemacht, was nicht akkreditiert war und musste selber zusehen, wie man sich sozusagen die Praxis, das, wo es ja am Ende darum geht, weiterfühlt.

Übergang zur Selbstständigkeit

00:07:30
Speaker
Wo man sich dann die Patienten sucht, wie man das dann macht, das musste man ja am Ende dann im Freunde-Bekanntenkreis irgendwie in Vereinen einfach so als Übungssituation sich zusammensuchen.
00:07:44
Speaker
Und das hat sich für mich damals nicht so stimmig angefühlt.
00:07:49
Speaker
Es hat auch eine Downside gehabt.
00:07:50
Speaker
Ich habe dann den Weg eben über die Physiotherapie gewählt und das war auch nicht so einfach, weil mir nicht ganz klar war.
00:07:57
Speaker
Ich habe gedacht, naja, ich mache das dann drei Jahre und dann mache ich ja Osteopathie, aber dass ich dann drei Jahre und dann aber eigentlich fünf Jahre in einem Beruf arbeite, den ich gar nicht initial für mich gewählt habe, den lernen zu wollen, dass ich dann da doch am Ende acht Jahre drin sein werde, das
00:08:13
Speaker
habe ich sozusagen nicht ganz zusammengefügt und das war durchaus auch ein bisschen schmerzhaft, weil die Physiotherapie hat ihre Upseids und ihre Downsides und deswegen war ich sehr froh, als ich dann wirklich tatsächlich meine Osteopathie-Praxis gründen konnte und aus diesem System dann aussteigen konnte und den Beruf ausüben konnte, Vollzeit, den ich auch eigentlich ausüben oder lernen wollte.
00:08:39
Speaker
Heißt das im Umkehrschluss, dass du dich dann erst nach dem Abschluss deiner Osteopathiebildung auch tatsächlich in die hundertprozentige Selbstständigkeit begeben hast und davor parallel zur Ausbildung in einem Angestelltenverhältnis eben in der Therapie gearbeitet hast?
00:08:57
Speaker
Nicht ganz.
00:08:57
Speaker
Also ich habe mich quasi als Physiotherapeut noch teilselbstständig gemacht.
00:09:01
Speaker
Also ich hatte dann eine Phase, in der habe ich Selbstzahler und privat 30-70, 40-60 am Ende teilselbstständig behandelt und dann habe ich so den Switch gemacht in die volle Selbstständigkeit.
00:09:18
Speaker
Und habe mich dann nach Abschluss, und das war ja parallel zur Osteopathie-Ausbildung von meiner Heilpraktiker-Zulassung, das war der Moment, wo ich mich dann voll selbstständig gemacht habe mit Osteopathie-Praxis und Physiotherapie-Praxis eben als Osteopath in Ausbildung.

Arbeitsstruktur und Praxisautomation

00:09:35
Speaker
Dann ist das sozusagen organisch eher so von diesen zwei Sektoren so gewachsen, sodass ich dann am Ende meiner Osteopathie-Ausbildung 100 Prozent mit gefülltem Plan dann osteopathisch tätig sein konnte und dann nicht sozusagen dann angefangen habe.
00:09:55
Speaker
Ich habe ja eingangs erwähnt, du
00:10:22
Speaker
Du bist ja neben deiner beruflichen Arbeit als Therapeut in unterschiedlichen anderen Disziplinen oder Tätigkeiten auch unterwegs.
00:10:32
Speaker
Da frage ich mich auch manchmal so, wie sieht denn so dein Alltag aus?
00:10:35
Speaker
Und kannst du so ein bisschen beschreiben, wie so eine Woche von dir aussieht, wie du deine Arbeit aufteilst oder wie du dich auch priorisierst in dieser Woche von dir?
00:10:47
Speaker
Ja, das ist inzwischen ganz spannend.
00:10:48
Speaker
Also ich habe meine Praxis ziemlich, was so das Buchhalterische, was die Terminfindung, auch Follow-up-Termine und so weiter, automatisiert eben auch durch die Hilfe von eurem Praxistool.
00:11:05
Speaker
Und insofern, weil ich jetzt inzwischen eben ein paar Jahre und davor auch angestellt in der Praxis im selben Stadtteil tätig bin,
00:11:14
Speaker
ist sozusagen die Praxis selber, ja läuft von alleine.
00:11:18
Speaker
Das ist sozusagen wie meine Basis.
00:11:19
Speaker
Ich habe nie Werbung geschaltet.
00:11:22
Speaker
Ich habe natürlich meine Praxis entsprechend über SEO und so weiter gut positioniert.
00:11:29
Speaker
Meine Lage ist gut, aber ich bin eben auch in dem Stadtteil inzwischen sehr angekommen.
00:11:35
Speaker
Insofern fordert das nicht so viel mein Space von mir und das ist sozusagen eine sichere Basis,
00:11:43
Speaker
Und in der habe ich mich auch entschieden, weil, wie du sagst, ich eben noch andere Dinge mache, das auch nur in Teilzeit sozusagen stundentechnisch betrachtet.
00:11:53
Speaker
Da mache ich so etwas zwischen fünf bis maximal sieben Stundentermine pro Tag mit einer Stunde Pause und alles, was drumherum dann anfällt.
00:12:04
Speaker
Also inzwischen würde ich mich beschreiben als
00:12:07
Speaker
Ich bin Osteopath in eigener Praxis.
00:12:10
Speaker
Ich mache ein bisschen Projektentwicklung.
00:12:11
Speaker
Ich habe ja die Praxis, in der ich meine Praxis habe.
00:12:14
Speaker
Da habe ich eine Praxisgemeinschaft gegründet.
00:12:15
Speaker
Das sind mehr Räume.
00:12:16
Speaker
Da gibt es noch ein bisschen Vermietungstätigkeit sozusagen und Raummanagement, was ich zusätzlich mache.
00:12:24
Speaker
Das ist auch immer wie ein kleiner Hausmeisterjob, den ich habe, weil dasselbe habe ich mit der Movement-Schule auch nochmal.
00:12:30
Speaker
Das ist auch ein größerer Space, wo es eben auch zum einen Vermietungstätigkeit gibt, zum anderen ein Kurssystem, was gepflegt wird und ich mache bei all diesen Sachen auch so ein Stück weit den technischen...
00:12:43
Speaker
Hintergrund, dass das Ganze eben läuft, dass die Integrationen funktionieren, dass das Ganze von der Positionierung auffindbar ist, gut auffindbar ist und so weiter.
00:12:54
Speaker
Und diese Sachen mache ich sozusagen rund um meine Praxistätigkeit,

Kollaborative Praxisvision

00:12:58
Speaker
die ich eher als
00:13:00
Speaker
Entspannt empfinde, ein bisschen meditativ.
00:13:04
Speaker
Also klar, das immer so pro Stunde, eine halbe Stunde starke Interaktion im Gespräch und so weiter.
00:13:10
Speaker
Aber die Behandlung selber ist sehr konzentriert, sehr fokussiert, relativ ruhig.
00:13:15
Speaker
Natürlich kann man dabei sprechen, aber da geht es ja schon dann um die Person.
00:13:19
Speaker
Aber zeitgleich ist das auch irgendwie ein sehr stiller Moment irgendwie so für mich, wo ich einfach nur so tätig sein kann.
00:13:25
Speaker
Und so den Händen und meinem Hirn folgen kann, ohne über andere Sachen nachzudenken.
00:13:32
Speaker
Also es ist energieintensiv, aber auf einer Ebene auch entspannteste Teil meiner Arbeitswoche.
00:13:36
Speaker
Der Rest fordert zum Teil viel, viel mehr Kommunikation, Interaktion und da wird es deutlich schneller, deutlich komplizierter.
00:13:45
Speaker
Und insofern habe ich dann sozusagen meine Kurse, die ich selber unterrichte, habe eben das Kurussystem, was andere Menschen mit unterrichten, habe einen Partner mit der Movement Schule, also ich mache das nicht ganz alleine und muss mich aber eben auch so ein bisschen um die Praxisräume, die Praxisgemeinschaft kümmern.
00:14:03
Speaker
Ich höre da raus, du bist ein sehr strukturierter Mensch in deiner Arbeit.
00:14:09
Speaker
So nehme ich dich wahr.
00:14:11
Speaker
Wie würdest du dich da beschreiben?
00:14:12
Speaker
Was braucht es,
00:14:14
Speaker
hier an Eigenschaften, vielleicht Charaktereigenschaften oder was für ein Typ Match muss man denn sein, um das einfach so gut hinzubekommen?
00:14:23
Speaker
Ich glaube, das, was jetzt sozusagen, also wenn ich das so erzähle, dann klingt das für mich selber viel und ich kann sagen, also ich habe letzte Woche das erste Mal eine To-Do-Liste geschrieben, weil die Tasks so viel waren, dass ich tatsächlich das aufschreiben musste.
00:14:41
Speaker
Aber ich habe bisher das alles sozusagen
00:14:43
Speaker
Natürlich über einen gut geführten Kalender, also ich weiß schon wann, also Termine trage ich mir immer ein und auch immer direkt, sonst geht es unter.
00:14:51
Speaker
Aber sozusagen dieses, so was habe ich noch zu erledigen, das habe ich bislang eigentlich immer in meinem Kopf gehalten.
00:14:57
Speaker
Ich glaube, der Punkt ist, ich hatte so mit Mitte 20 hatte ich eben so eine kleine Vision, ich hätte gerne eine Praxis, aber in dieser Praxis möchte ich ungern alleine arbeiten.
00:15:09
Speaker
Ich möchte aber keine Mitarbeiter haben, weil darum möchte ich mich nicht kümmern,

Bewegungskultur und Gesundheit

00:15:12
Speaker
sondern ich möchte fragen,
00:15:14
Speaker
Ich möchte aber trotzdem Menschen begegnen, weil mir macht Zusammenarbeit Spaß.
00:15:18
Speaker
Und deswegen war es eigentlich klar, dass irgendwie möchte ich gerne in einer Praxisgemeinschaft sein oder eine Praxisgemeinschaft gründen, weil das erschien mir irgendwie sinnig und damit da auch ein bisschen Leben drin ist.
00:15:29
Speaker
Und genauso ein bisschen früher noch habe ich gedacht, Movement ist so in den Kinderschuhen und ich bin so früh mal bei etwas dabei.
00:15:37
Speaker
Ich glaube mega daran, dass das eine große Antwort ist, nicht für jeden, aber für einige auf so ein paar Fragen, die gerade nachdenken.
00:15:45
Speaker
an wenig Stellen so beantwortet werden, wo wir noch ein bisschen Mensch sein dürfen, wo wir auch ein bisschen Kind sein dürfen in Bewegung, wo Bewegung nicht wieder mit Leistung verknüpft ist, sondern wo wir Bewegungsqualität fördern können und entsprechend auch Gesundheit, aber auf eine spielerische Art und Weise, auf nicht so eine, wir müssen noch mehr leisten Art und Weise.
00:16:06
Speaker
Und ich hätte gerne eine Schule, aber ich weiß gar nicht, wie man da hinkommt.
00:16:09
Speaker
Und das war so der andere Punkt.
00:16:11
Speaker
Und beide Sachen sind so ein Stück weit eingetreten.
00:16:15
Speaker
aber auf organische Art und Weise.
00:16:16
Speaker
Das heißt, ich glaube, die Kompetenzen, die ich auf dem Weg erworben habe, es war halt einfach eine organische Entwicklung in die Richtung, die jetzt zu dem Endresort das hier ist, aber es ist sozusagen nicht, ich habe mir ausgedacht, das sind zwei gute Business Cases und ich mache die sozusagen.
00:16:34
Speaker
Sondern es ist aus deiner Leidenschaft heraus für die Sache selber und mit der Power dahinter auch was zu bewegen, höre ich heraus, entstanden.
00:16:43
Speaker
Ja, und auch einfach mit viel Geduld, weil solche Sachen passieren einfach nicht über Nacht.
00:16:50
Speaker
Keine Ahnung, in der Gesamtsumme waren das ja wahrscheinlich dann ab Abi zehn Jahre bis zur Selbstständigkeit oder so.
00:16:57
Speaker
Und die waren halt gefüllt von Bildung und Weiterbildung.
00:17:00
Speaker
Und das muss man aber dazu sagen, nicht viel Raum für zum Beispiel Reisen und so weiter.
00:17:05
Speaker
Das sind jetzt so einige Sachen, wo nicht alles möglich war, weil einfach
00:17:09
Speaker
weil die Physiotherapie so schlecht vergütet ist und ich einfach auch so viele Wochenenden in Fortbildung war, zum Teil eben zwei Sachen, eigentlich immer zwei Sachen gleichzeitig, ob das dann Osteopathie und Yoga war oder Osteopathie und die Halbpraktik war Vorbereitung, aber es war eigentlich ständig, ständig waren irgendwie Wochenenden nicht zur Verfügung und ich habe nie mehr als...
00:17:30
Speaker
keine Ahnung, fünf Wochen Urlaub im Jahr gemacht, irgendwie die längste Reise, die ich bisher gemacht habe, waren vier Wochen.
00:17:35
Speaker
Das ändert sich dieses Jahr.
00:17:36
Speaker
Dieses Jahr bin ich mal auf meine bisher längste Reise, bin mal sechs Wochen unterwegs im Sommer und da habe ich mich sehr, sehr lange darauf gefreut und sehr lange darauf hingearbeitet.
00:17:46
Speaker
Und es geht halt nicht alles und man muss sich halt überlegen, wie sehr brennt man für was und was macht man in welcher Pace.
00:17:53
Speaker
Und das heißt, man kann auch eine langsamere Pace wählen und das muss man nicht in zehn Jahren machen und dann macht man das vielleicht in 20, aber hat währenddessen mehr Zeit.
00:18:00
Speaker
Das ist genauso legitim,
00:18:02
Speaker
Ich hatte halt, mich haben halt die Sachen so gepackt und es hat sich die ganze Zeit so ergeben und sie haben, wie du meintest, das ist auch eine Symbiose, also die Sachen geben sich auch ein Stück weit, zumindest von der Kompetenz her, die Hand, dass ich jetzt sehr einfach da drin agieren kann und die Sachen voneinander profitieren.
00:18:18
Speaker
Also wenn ich zum Beispiel in unserem Movement Teacher Training arbeite,
00:18:21
Speaker
Wenn ich Anatomie und Physiologie unterrichte, dann ist das auf der Basis von, ich habe das schon mal in Yoga-Ausbildung gemacht, sehr einfach.
00:18:26
Speaker
Ich habe schon mal die Arbeit geleistet, da einen Skript zu erstellen, einen Überblick zu schaffen.
00:18:30
Speaker
Ich habe schon Erfahrung da drin, wie vermittelt man das an Menschen, die vielleicht gar keine Vorbildung in dem Bereich haben.
00:18:38
Speaker
Was kann man erwarten, was kann man nicht erwarten?
00:18:40
Speaker
Viele Dinge sind jetzt einfach, weil ich sie schon mal gemacht habe oder weil sie schon mal an einer anderen Stelle waren und zurückgekommen sind zu mir.
00:18:48
Speaker
Und ich habe das Gefühl, es bewegt sich alles nur so in Kreisen und es ist langsam größer geworden.
00:18:54
Speaker
Und deswegen...
00:18:55
Speaker
Habe ich auch immer noch den Überblick und trotzdem musste ich letzte Woche eine To-Do-Liste schreiben.
00:18:58
Speaker
Das heißt jetzt mit diesem, die Movement-Schule gibt es schon sieben Jahre, aber mit dem eigenen Space, den wir jetzt im Februar eröffnet haben, was einfach von der Verantwortung, auch monetär und so weiter, einfach ein größeres Erlebnis.
00:19:11
Speaker
etwas ist zu denken, das können wir nicht irgendwie einfach übermorgen schließen und dann passiert nichts, sondern das ist eben jetzt ein anderer Load und da merke ich direkt auch, das macht auch eine andere Notwendigkeit, die Sachen wirklich noch weiter zu durchdenken und Tasks nicht aufzuschieben, sondern man muss halt einfach auch so ein bisschen da sein und wahrscheinlich bin ich auch jetzt erst bereit, so diese Größe der Projekte auch zeitgleich zu handeln, ja.

Gründung von Movement Practice Hamburg

00:19:37
Speaker
Man hört sehr schön raus, wie du jetzt dabei bist, auch diese Früchte zu ernten, was du in den letzten Jahren dir erarbeitet hast und gesät hast.
00:19:46
Speaker
Und mit diesem Full-Circle-Moment, wo ja auf Basis von deinen Weiterbildungen und sehr stark beruflicher Praxis hier du auch etwas zurückgeben kannst und etwas kreieren kannst selber, dass du in dieser Phase bist, das hört man sehr, sehr schön raus.
00:20:02
Speaker
Erzähl uns bitte kurz, was ist denn Movement Practice Hamburg?
00:20:07
Speaker
Movement ist parallel entstanden in einer Phase, in der ich auch so ins Yoga eingetaucht bin und parallel hatte mich ein Freund von mir auf so ein Internetphänomen oder diese Internetströmung, die eigentlich gar keine Internetströmung war, aber das war der einzige Ort, wo man das sehen konnte, weil es noch so klein war,
00:20:25
Speaker
auf Movement Culture gestoßen.
00:20:27
Speaker
Und dann hat er mir da so ein paar Videos von geschickt und wir haben dann einfach Sachen nachgemacht.
00:20:31
Speaker
Also ich habe das aber gesehen und habe gedacht, wow, das ist so, als wäre das eine Trainingssprache, etwas, was ich einfach so
00:20:40
Speaker
in mir immer gefühlt habe, dass eigentlich dieses spezielle sportartspezifische Training, das fühlt sich nicht 100% so nach dem an, wofür unser System eigentlich gemacht ist.
00:20:52
Speaker
Also wir können das, wir können echt krasse Spezialisten sein, aber
00:20:55
Speaker
Ich finde, der Homo Sapiens ist eher ein Generalist und auch wie wir ja evolutiv gebaut sind von den Fähigkeiten, sind wir, glaube ich, so effizient gewesen, natürlich wegen der Kooperationsfähigkeit, aber auch, weil wir...
00:21:14
Speaker
weil wir dieses Bewusstsein haben, verschiedene Dinge greifen zu können und auch an verschiedene Dingen dann uns entwickeln zu können.
00:21:19
Speaker
Und wenn wir das auf den Sport übertragen und wir irgendwie eine Einzeldisziplin nehmen, sagen wir mal wie Sperrwurf, das ist extrem spezialisiert auf diesen Skill und es ist unglaublich komplex darin, so gut zu werden, dass er so weit fliegt.
00:21:36
Speaker
Das heißt, der ganze Körper wird
00:21:38
Speaker
Und auch von der Basiskraft steckt da ja viel, viel mehr hinter, als eigentlich nur dann einen Sperr zu werfen.
00:21:43
Speaker
Aber trotzdem ist das Ganze ausgelegt ja relativ spitz auf einen spezifischen Task.
00:21:49
Speaker
Und deswegen ist das Training auch darauf ausgelegt.
00:21:53
Speaker
Und ich weiß nicht, ob die trainieren, auch mit beiden Seiten zu werfen.
00:21:56
Speaker
Aber grundsätzlich ist es so, oder das sehe ich auch bei meinen PatientInnen, so in sehr spezifischen Dingen, wo wir einhändig agieren, um...
00:22:06
Speaker
oder wo es zumindest ein Pattern gibt, was immer in dieselbe Richtung geht, weil wir auch nur dann so fein werden können, das so gut zu können, oder nehmen wir Golf oder so, das fordert auch einen Preis.
00:22:16
Speaker
Das ist eine einseitige Bewegung, oder?
00:22:19
Speaker
Dass die eine Seite sehr speziell beansprucht wird, aber ich in meinem Alltag im Grunde mehrere Seiten meines Körpers für meine täglichen Tasks nutze in dem Sinne.
00:22:31
Speaker
Exakt.
00:22:32
Speaker
Wir sind ja ein bisschen diese Illusion der Symmetrie.
00:22:35
Speaker
Wir sind ja gar nicht so symmetrisch, wie wir denken.
00:22:37
Speaker
Das heißt, das ist auch okay.
00:22:39
Speaker
Und unser Körper kann das auch, wenn das alles relativ frei funktioniert, ja gut kompensieren.
00:22:45
Speaker
Ich sage nicht, dass das unbedingt zu Problemen führt.
00:22:47
Speaker
Ich sage nur...
00:22:48
Speaker
Wenn ich sehr spezifisch in einer Sache sein möchte und da sehr gut drin werden möchte, dann muss ich einen sehr hohen Aufwand betreiben, um diese letzten Prozent Leistungsfähigkeit, Spezialisierung zu erreichen.
00:22:58
Speaker
Und die Lernkurve oder das, wie die Leistungsentwicklung ist, ist ja auch nach oben hin, nimmt die ja sogar ab.
00:23:05
Speaker
Das, was ich im Movement gesehen habe, dieser Generalistenansatz, sich loszusagen von, ich will diese eine Sache so gut können, wie um mich drum herum niemand anders, das ist ein Weg.
00:23:14
Speaker
Und
00:23:15
Speaker
Als ich da mehr reingegangen bin, habe ich gemerkt, wow, gewisse Dinge verschwinden, die ich vorher hatte, einfach weil ich nicht mehr dieselben Strukturen immer und immer wieder in der Form belaste, sondern weil ich meinem Körper ganz viele verschiedene Impulse zur Verfügung stelle.
00:23:28
Speaker
Ich habe dann in Hamburg eine Gruppe kennengelernt, beziehungsweise ich hatte in Hannover noch eine eigene Gruppe, da gab es aber noch gar keine Szene, da haben wir immer mit drei, vier Leuten trainiert.
00:23:36
Speaker
In Hamburg gab es schon drei, vier Gruppen, da habe ich mich dann erstmal orientiert, weil ich nicht irgendwas machen wollte, was es schon gibt.
00:23:41
Speaker
Und bin dann in einer Gruppe geblieben, erst mal als Teilnehmender, auch wenn ich einen Hintergrund hatte im Unterrichten, sagen wir mal als fortgeschrittener Teilnehmender.
00:23:50
Speaker
Und dann hat sich da erst eine Freundschaft entwickelt und dann eine Zusammenarbeit.
00:23:53
Speaker
Und das ist jetzt auch mein Partner, mit dem ich zusammen die Movement Schule dann gegründet habe.
00:23:56
Speaker
Und deswegen, was ist Movement Practice?
00:23:59
Speaker
Eine Schule für Bewegung, ein Ort für Bewegungsqualität und menschliche Verbindung, gemeinsames Bewegen,
00:24:07
Speaker
Wen sprecht ihr denn da konkret an oder was kann ich mir als Teilnehmende denn erwarten, wenn ich zu Movement Practice Hamburg dazukomme?
00:24:16
Speaker
Wir haben ein Kursangebot, also geführte Bewegungskurse, so wie man das vielleicht auch aus anderen Bewegungsdisziplinen kennt.
00:24:22
Speaker
Also man kann es sich vorstellen wie einen Yoga-Kurs, bei dem es keine Matten gibt.
00:24:27
Speaker
Man wird durch etwas durchgeleitet, aber wir bewegen uns nicht nur an einem Ort, sondern wir nutzen dreidimensional den Raum und die Bewegungsvielfalt ist deutlich höher.
00:24:37
Speaker
Das heißt, das Repertoire, aus dem wir uns bedienen, ist alles, was wir
00:24:42
Speaker
Bewegungsqualität fördert.
00:24:44
Speaker
Das kann spielerisch entlehnt sein aus dem Kampfsport, das kann entlehnt sein aus Yoga oder funktionellen Bewegungen in Richtung Mobilität oder auch funktioneller Kraft.
00:24:55
Speaker
Das können mal einzelne Übungen sein, um spezifische Fähigkeiten zu fördern.
00:25:00
Speaker
Das kann dann eine Verbindung sein in diesem, das hat man vielleicht am ehesten nochmal aus dem Movement gesehen, einfach mal so aus dem
00:25:08
Speaker
aus dem Animal Flow, aus der Locomotion, also organische Kraftübungen, die aber auch viel funktionelle Mobilität brauchen.
00:25:15
Speaker
Aber vom Level her, und das ist das Schönste eigentlich am Movement, hat man den Eindruck, das könnte sehr schwierig sein, nicht besonders niedrigschwellig, sondern sehr fordernd.
00:25:25
Speaker
Und ich sage nicht, dass es nicht fordernd ist, aber ich sage, es ist niedrigschwelliger als die meisten Einzidisziplinen, in denen man sozusagen nur das kann, wenn man es geübt hat.
00:25:35
Speaker
Und das ist so basic zum Teil, was wir machen, aber so normal eigentlich für unseren Körper, dass es vielleicht nicht direkt zugänglich ist, aber es ist nichts so Neues, dass man denkt, ich weiß gar nicht, wie ich das umsetzen soll.
00:25:49
Speaker
Und es ist immer der Raum da, eine eigene Variante oder in dem eigenen Körper einen Weg da drin zu finden, weswegen alle zeitgleich üben können.
00:25:57
Speaker
Denkst du, das ist eine Herausforderung für die Teilnehmenden eher,
00:26:02
Speaker
mentaler Natur, damit ich mich von Mustern, die sich so eingeprägt haben über die Jahre, loslöse und einfach mal so ein bisschen spielerisch, explorativ in diese Bewegung reingehe.
00:26:12
Speaker
Ist das so etwas, was Sie anbietet?
00:26:14
Speaker
Absolut.
00:26:15
Speaker
Und das ist, glaube ich, das, weswegen es dann doch für manche Menschen emotional nicht niedrigschwellig ist.
00:26:21
Speaker
Wenn man zu einem Fitnesskurs geht und man landet in einem Intermediate-Fitnesskurs und man ist selber aber gerade gar nicht fit und dann sagt die Person so, wir machen jetzt 20 Burpees und wir machen jetzt 15 Liegestütze und ich kann vielleicht keine einzige Liegestütze und ich weiß nicht, was ein Burpee ist, dann bin ich sozusagen raus.
00:26:40
Speaker
Wenn ich das jetzt übertrage, bei uns kann es sein, was von dem Körper ganz viel abfordert.
00:26:45
Speaker
Die lehrende Person sagt, hey, wir gehen jetzt in einen tiefen Squat und es kann mir natürlich passieren, dass der gerade von der Mobilität mir gar nicht zugänglich ist, aber das ist gar nicht schlimm.
00:26:52
Speaker
Und dann sagt die Person, aber es ist gar kein Problem, du kannst mit abgehobener Ferse sein, das ist auch ein Squat.
00:26:57
Speaker
Du kannst in der Position sein, in der du willst und du kannst dich auch mit deinen Händen unterstützen, wenn irgendwas zu viel Druck erzeugt.
00:27:03
Speaker
Und eine andere Person zeigt dir jetzt einen Punkt im Raum und du sollst jetzt an dem Punkt im Raum mit deiner Hand berühren.
00:27:08
Speaker
Und dann gibt es einen neuen Punkt und dann berührst du den anderen Punkt im Raum.
00:27:12
Speaker
dann schafft das ein Framing und das wird man als Übung betiteln.
00:27:16
Speaker
Es ist ein Stück weit mehrdimensional.
00:27:20
Speaker
Wir lernen ganz viel eigentlich in dieser Bewegung.
00:27:23
Speaker
Es ist hochkomplex, aber in der Ausführung bedarf es keiner technischen Erklärung, sondern es ist sozusagen eine Bewegungsübung mit Partner.
00:27:34
Speaker
Das heißt, da findet auch Interaktion statt, die nicht erst eine technische Basis oder eine
00:27:39
Speaker
eine Absicherung braucht, dass sich die Personen nicht verlassen, sondern du kannst es in deinem Körper einrichten, wie du es brauchst und dann kannst du daran, es ist super simpel und es ist trotzdem unglaublich effizient.
00:27:50
Speaker
Und so bauen wir viele Übungen auf und deswegen ist das, was wir da tun, potenziell super beneficial, nicht einfach vom Mut her zu kommen, aber für die wenigsten, die kommen ein, ich bin hier körperlich überfordert.
00:28:05
Speaker
Also ich halte das für weniger wahrscheinlich als in den meisten Functional-Kursen.
00:28:09
Speaker
Vor allem, ich kann mich auch darauf verlassen, wenn ich jetzt bei dir im Kurs bin, dass du ja auch aufgrund deiner Erfahrung aus der Therapie auch die Bewegungsmuster und auch gewisse Themen schon kennst und gut Facilitäten kannst mit diesem Schatz an Wissen, was du dir in den letzten zehn Jahren angeeignet hast.
00:28:28
Speaker
Also das ist auf jeden Fall etwas, wo ich sehe, das ist ein großer USP, als wenn das jemand anbietet, der nicht dieses berufliche Hintergrundwissen mitbringt, was du, was ich meine?
00:28:39
Speaker
Ja, das ist wahr.
00:28:40
Speaker
Und zum Beispiel ein Partner von mir aus der Praxisgemeinschaft Karam, mit dem ich die Austriopathie-Ausbildung gemacht habe, der ist durch mich zum Beispiel auch im Movement gelandet und unterrichtet bei uns inzwischen auch einen Kurs.
00:28:53
Speaker
Mein Partner Egi, der...
00:28:55
Speaker
hat 15 Jahre Personal-Trainings-Erfahrung oder so selbstständig und ist seit Jahren in der Movement Culture, war auch direkt bei Ido Portal, der das so ein Stück weit groß gemacht hat, war so bei den ganzen, sage ich mal, OGs der ersten Stunde, die das so entwickelt haben und
00:29:16
Speaker
So ist einfach auch sehr, sehr viel Erfahrung, genauso Malte, wir sind aktuell so vier Kernlehrende, der Jahre Erfahrung im Facilitaten hat und viel im Bereich Embodiment arbeitet.
00:29:28
Speaker
Das ist also so, wir haben so ein Spektrum und wir haben einfach unglaublich hohe Lehrqualität und Bewusstsein für Körper und auch für Unterschiedlichkeit.
00:29:38
Speaker
Und das ist das, was wir einladen.
00:29:39
Speaker
Also wer kann zu uns kommen?
00:29:41
Speaker
Wir sind ausgelegt auf erwachsene Menschen.
00:29:43
Speaker
Das heißt, wir haben aktuell keine Kinderkurse, aber das heißt nicht, dass nicht immer mal auch bei uns Kinder mitgebracht werden.
00:29:48
Speaker
Und das ist das Beste.
00:29:50
Speaker
Daran sehe ich, wie natürlich das ist.
00:29:53
Speaker
Die Kinder, die manchmal mitgebracht werden, die dann einfach teilnehmen an dem Kurs, die brauchen keine Erklärung dafür oder die müssen nicht spezifisch abgeholt werden, sondern die können einfach mitmachen und es funktioniert auch einfach zusammen.
00:30:04
Speaker
Also so
00:30:06
Speaker
So organisch ist das eigentlich, was wir da machen.
00:30:09
Speaker
Aber vom Alter her war das Höchste, was wir bisher hatten, 67.
00:30:13
Speaker
Aber unsere aktuellen Mitglieder sind, ich glaube, von 23 bis 58 aktuell.
00:30:19
Speaker
Genau.
00:30:24
Speaker
Und auch in unserem Teacher-Training, was ja ein Stück weit intensiver ist, was über ein Jahr geht, wo wir eine Ausbildung anbieten, da haben wir auch Personen, also da ist auch das Geld so von Anfang, Mitte 20 bis Mitte, Ende 50.
00:30:41
Speaker
Und das funktioniert.
00:30:42
Speaker
Also das funktioniert auch im Kurs.
00:30:44
Speaker
Das stört sich in keiner Weise.
00:30:45
Speaker
Es bereichert sich extrem und es ist halt auch dadurch ein Begegnungspunkt, weil wir in Interaktion sind, weil im Yoga könnte man ja sagen, findet das auch statt, aber im Yoga findet viel weniger Begegnung einfach zwischen den Menschen statt.
00:30:57
Speaker
Wir bewegen halt miteinander.
00:30:59
Speaker
Wenn man miteinander bewegt, ist es ganz normal, dass das Bonding der Austausch größer ist, dass es auch nach dem Kurs Austausch stattfindet.
00:31:07
Speaker
Dass Freundschaften entstehen mit 20, 30 Jahren dazwischen.
00:31:13
Speaker
Und ich finde das für diese Gesellschaft, auch für diese Zeit, wo dieses Mehrgenerationale verloren geht,
00:31:19
Speaker
Einfach unglaublich wertvoll, dass wir zusammen feiern, dass wir uns zusammen auch mal so treffen, dass da Vermittlung stattfindet und das ist super schön zu beobachten.

Entstehung des Holon Therapy Centers

00:31:29
Speaker
Du bist ja Gründer vom Therapiezentrum Holon.
00:31:33
Speaker
Was war so die Entstehungsidee denn dahinter?
00:31:37
Speaker
Genau, ich glaube, also das ist tatsächlich etwas, was ganz organisch entstanden ist.
00:31:40
Speaker
Ich habe mir das zu dem Zeitpunkt nicht unbedingt ausgesucht.
00:31:43
Speaker
Es war nur, ich musste mir überlegen, ob ich die ganzen Räume übernehme oder ob ich selber mir was Neues suche.
00:31:50
Speaker
Und dann habe ich sozusagen das Ganze übernommen und ich hatte da nur einen Raum und da habe ich meine Selbstständigkeit drin gegründet.
00:31:56
Speaker
Ich hatte so einen kleinen 12-Quadratmeter-Raum in einer Yogaschule.
00:32:00
Speaker
Und die sind relativ plötzlich, mussten die leider da raus und in Hamburg ist ja so, wenn dann jemand sagt, ich muss raus und ich suche jemanden, das zu übernehmen in der Lage, dann wäre das halt ja wahrscheinlich in dem selben Monat noch passiert und ja, musste ich relativ schnell überlegen, was mache ich damit und genau.
00:32:16
Speaker
gibt es da Möglichkeiten und im Endeffekt habe ich dann in den Bewegungsraum Wände eingezogen, bla bla bla, das umgebaut, sodass da jetzt sozusagen vier Behandlungsräume sind insgesamt und habe dann eben Menschen gesucht, die das mit mir machen, um dann da zu bleiben.
00:32:29
Speaker
Das heißt, am Ende ist das...
00:32:32
Speaker
kein Vermietungsmodell oder das war jetzt auch kein Business Case, sondern ich wollte selber in der Lage bleiben und hatte ja auch immer Lust auf Koexistenz mit anderen TherapeutInnen und hatte Lust auf sozusagen Menschen begegnen, nicht so nur für mich alleine irgendwie meine Patienten behandeln und die Personen, die jetzt da arbeiten, sind über die Zeit gewechselt, es sind aber auch einige geblieben.

Berufserfahrungen und Erfolgskonzepte

00:32:57
Speaker
Das ist ganz schön, dass ich so im Kern das Gefühl habe, es
00:33:00
Speaker
Orte brauchen immer Zeit und dann bleiben die richtigen Leute und es gibt immer Fluktuation, das gehört zum Leben dazu, aber ich habe das Gefühl, dass es aktuell sich ganz schön anfühlt und sich ganz schön strukturiert hat.
00:33:15
Speaker
Wenn du das jetzt so erzählst, auch mit deinem Hintergrund, wie du dich beruflich jetzt aufgebaut hast in den letzten zehn Jahren, gibt es dann immer wieder mal so einen Wendepunkt oder Dinge ändern sich oder Situationen von heute auf morgen,
00:33:28
Speaker
Bist du jemand, der sich auch viel Rat holt von vielleicht Berufskolleginnen oder eben von anderen aus dem Business?
00:33:35
Speaker
Oder bist du jemand, der sich da in ein Thema reintigert, um da die wichtigsten Sachen draus zu lernen und dann in die Praxis zu bringen?
00:33:45
Speaker
Oder wie reagierst du einfach auf solche Changes und was hilft dir dabei, dass du jetzt da die richtige Entscheidung triffst?
00:33:52
Speaker
Wenn es was zu verstehen gibt, dann arbeite ich mich da selber rein und wenn ich sozusagen einen Ratschlag brauche, dann sind es häufig eher Personen, die mir emotional nahe sind, die wissen, was ich mache, aber die irgendwie halt diese Kompetenz haben, entweder so auf einer emotionalen Ebene oder vielleicht auf einer unternehmensbasierten Ebene aufgrund ihres Hintergrunds sozusagen Dinge greifen zu können oder beides in einer Person.
00:34:20
Speaker
Gab es denn in den letzten zehn Jahren für dich eine Situation oder Entscheidungen, die du rückblickend anders hättest machen wollen?
00:34:30
Speaker
Oder bereust du etwas, sagen wir mal so?
00:34:34
Speaker
nur eine, nicht auf mündliche Aussagen des Finanzamts am Telefon vertrauen und auf Basis dessen Dinge strukturieren, ohne es schriftlich zu haben, das ist der einzige große Fehler, den ich mal gemacht habe.
00:34:47
Speaker
Das passiert auf jeden Fall nicht nochmal, weil Mitarbeitende ändern sich, Sachbearbeitende ändern sich und
00:34:54
Speaker
Genau, das war, glaube ich, der einzige tiefe Einschnitt, den ich mal hatte, weil das eine kleine Lawine war.
00:35:01
Speaker
Aber man könnte ja manchmal sagen, dass sozusagen Zusammenarbeit auf einer Vertrauensbasis, dass es sozusagen die Vertrauensbasis entzaubert, wenn man das...
00:35:10
Speaker
vertraglich oder auf irgendeiner Form schriftlich festhält, weil das wirkt immer so unromantisch.
00:35:15
Speaker
Und das muss ich sagen, hat mich jetzt bisher so geprägt, dass ich das Gefühl habe, wenn das Vertrauen eh da ist, dann ist das Schriftstück sowieso
00:35:26
Speaker
Aber es ist trotzdem, bietet es eine Klarheit und es macht für alle Seiten das, wie man mit schwierigen Situationen umgeht oder umgehen kann, klarer.
00:35:35
Speaker
Das heißt, im Ernstfall, und der mag ja ganz, ganz selten eintreten, ist es aber trotzdem für alle Seiten klar.
00:35:42
Speaker
Und das ist was, was sich für mich nicht mehr unromantisch anfühlt, sondern wo ich denke, okay, das ist eine Übereinkunft oder das ist auch kein Preis, die man zeigt, sondern es macht es für alle Seiten nur sicherer.
00:35:56
Speaker
Was ist denn deine Definition von Erfolg?
00:35:59
Speaker
Ich glaube, für mich fühlt sich gerade erfolgreich an, wenn ich den Zustand, der da ist oder das, was alles da ist, so navigiert habe oder so gesetzt habe, dass sich der Moment im Jetzt gut und richtig anfühlt und dass es Spaß macht, darin zu leben, zu arbeiten, zu sein und auszuhalten,
00:36:22
Speaker
nicht nach etwas anderem direkt zu streben, sondern einen Zustand, der sich so gut anfühlt, auch für eine Zeit zu leben und zu embracen und dann vielleicht irgendwann, wenn es sich nicht mehr stimmig anfühlt, Dinge anzupassen, zu verändern, weiterzugehen.
00:36:38
Speaker
Was denkst du, worauf kommt es an, um in deinem Feld besonders erfolgreich zu sein?
00:36:44
Speaker
Eine Basis ist die fachliche Kompetenz natürlich in dem Feld und der Spaß an dem Feld, in dem wir arbeiten.
00:36:53
Speaker
Weil wenn wir gute Arbeit machen, dann wird es auf eine Art auch immer funktionieren und immer interessant sein für Leute.
00:37:00
Speaker
Und dann, glaube ich, aktuell der zweite Punkt ist ein Setting im digitalen Feld, eine Auffindbarkeit dieser Leistung, ja, unabdingbar ist und wenn ich selber in diesem Feld die Kompetenzen oder auch vielleicht, ähm,
00:37:17
Speaker
speziell die Attribute nicht habe, um das selber sozusagen darzustellen, dann mir das sozusagen dazu zu holen.
00:37:24
Speaker
Das anders zu spielen mag auch funktionieren mit sehr guter Arbeit, aber ist im Aufbau einfach ein sehr, sehr langsamer, schwieriger Weg.
00:37:34
Speaker
Aber wenn es dann erstmal läuft, dann ist es halt nicht volatil, dass es auf einmal weg ist.
00:37:38
Speaker
Also es ist systemrelevant, das ist ein Feld, was immer Nachfrage hat und die Menschen brauchen
00:37:46
Speaker
Mehr Therapie, mehr Kontakt, mehr Pflege sozusagen, weil drumherum ist einfach alles sehr crazy, schnell ist und auch das, wie wir die Gesellschaft bauen und was für Werte wir leben, wo der Fokus drauf liegt, ist nicht nachhaltig und nicht auf Gesundheit ausgelegt.

Online-Präsenz und Kontaktinformationen

00:38:03
Speaker
Wo kann man denn mehr Details zu dir und deinen Angeboten finden?
00:38:07
Speaker
auf Instagram, da heiße ich Cornelius-Modus, wie Bewegung.
00:38:12
Speaker
Und ansonsten auf meine Praxis ist osteopath-hamburg.com, da gibt es auch ein bisschen Hintergrund.
00:38:21
Speaker
Und ansonsten auf movementpractice.de ist, denke ich, aktuell das, wo am meisten Bewegung drauf ist und wo auch immer mein ganzer Hintergrund mit drin steckt.
00:38:35
Speaker
Super, wir verlinken alle Infos gerne in den Shownotes.
00:38:40
Speaker
Vielen, vielen Dank, dass du in dieser Folge zu Gast warst und deinen Weg geteilt hast.
00:38:45
Speaker
Es hat mir sehr viel Spaß gemacht.
00:38:46
Speaker
Bis zum nächsten Mal.
00:38:48
Speaker
Danke, hat mir sehr viel Spaß gemacht.
00:38:52
Speaker
Dieser Podcast wird präsentiert von Appointment, der unkomplizierten Praxissoftware.
00:38:57
Speaker
Um dich voll auf deine Patientinnen und Patienten konzentrieren zu können, brauchst du einen freien Kopf.
00:39:02
Speaker
Mit Appointment verwaltest du deine Termine, Dokumentationen und Rechnungen im Handumdrehen.
00:39:07
Speaker
Das bedeutet weniger Stress mit Administration und mehr Zeit für deine Patientinnen und Patienten.
00:39:14
Speaker
Jetzt kostenlos testen auf www.appointment.com.