Die Rolle von Social Media in Arbeitsabläufen
00:00:05
Speaker
Aus meiner Sicht muss Social Media immer einen gewissen Sinn und Zweck erfüllen. Nur dann wird es bei den NutzerInnen gut ankommen. Content ist kein Side-Hustle, sondern muss wirklich in den Arbeitsalltag integriert werden. Social Media Content Erstellung ist so wie Zahnseide verwenden. Wenn man sich eine Stunde, vielleicht zwei Stunden die Woche dafür freischaufeln kann, dann ist es schon richtig gut. Irrsinnig viel lernt man, indem man sich anschaut,
00:00:34
Speaker
Was gefällt mir gut und wie machen sie anderen? Man kann punktuell von Agenturen Leistungen beziehen, sich Import holen, wenn es relevant ist, sich beraten lassen und dann auch Dinge selber umsetzen.
Vorteile von Social Media Marketing für kleine Praxen
00:00:49
Speaker
Hallo und willkommen zur Hashtag Praxis, dem Podcast für erfolgreiche Therapeutinnen mit Tipps und Tricks zur Praxisführung. Diese Folge dreht sich rund um das Thema Social Media Marketing. Warum sich das auch für kleine Praxen oder einzelne Therapeutinnen lohnt, welche Maßnahmen schon mit wenig Aufwand gute Ergebnisse erzielen und weitere wertvolle Tipps erfahrt ihr in den kommenden spannenden Minuten, denn ich habe heute als Gast Carina Nistel mit dabei.
00:01:16
Speaker
Carina ist Social-Media-Expertin und Geschäftsführerin der Wiener Digitalagentur Wonne. Viel Spaß beim Zuhören! Hallo Carina, grüß dich! Hi, hallo! Schön, dass du heute zu Gast bist! Danke für die Einladung! Ja, magst du dich kurz vorstellen?
00:01:33
Speaker
Ja, sehr gern. Mein Name ist Carina Nistl. Ich bin Co-Gründerin und Geschäftsführerin von der Bonne Digital Agentur. Das ist eine Agentur, die es jetzt circa zwei Jahre gibt mit Sitz in Wien. Wir sind als Agentur spezialisiert auf die Themen
00:01:51
Speaker
Social Media, aber auch vor allem Content Strategie, Content Produktion und Content Marketing. Das ist eigentlich auch das, was ich die letzten Jahre gemacht habe. Also ich habe an unterschiedlichen Stellen in Agenturen, aber auch auf Unternehmensseite als Content Strategien gearbeitet. Und ich freue mich, dass wir heute ein bisschen über Social Media und den Podcast sprechen.
00:02:18
Speaker
Wir kennen uns eben schon sehr, sehr lange, sehr stark auch beruflich aus dem Online-Marketing-Bereich, wo ich auch vorher gearbeitet hatte und ich bin irrsinnig froh, dass du uns heute mit deinem Wissen, vor allem auch unsere Community bereicherst, rund um das Thema Social Media Marketing. Das ist eben etwas, das kenne ich von vielen unseren
00:02:38
Speaker
Community-Mitglieder, die eben selbstständige Therapeutinnen sind, die sich immer die Frage stellen, lohnt sich denn Social Media Marketing? Was mache ich da überhaupt zuerst? Welche Low Hanging Fruits kann ich da ganz leicht ernten? Bringt das überhaupt was? Also teilweise eben Leute, die das vielleicht noch gar nie gemacht hatten und sich über die Frage stellen, ja wie machen das vielleicht andere oder welche Tipps und Tricks gibt es da?
00:03:04
Speaker
Von daher die Frage, so der erste Step, was mache ich, wenn ich mich gerade selbstständig gemacht habe, zum Thema Social Media Marketing?
Nachhaltiges Social Media Management
00:03:13
Speaker
Ganz, ganz wichtig ist, dass man es nicht einfach macht, weil es alle machen. Also ich glaube, das ist mal der erste Tipp, den ich da ganz am Anfang mitgeben kann, weil aus meiner Sicht muss Social Media immer einen gewissen Sinn und Zweck erfüllen und nur dann wird es bei den Nutzerinnen gut ankommen oder überhaupt ankommen.
00:03:35
Speaker
einfach nur ohne irgendwie Hintergedanken random Dinge zu posten. Das halte ich für wenig sinnvoll, so viel mal vorweg. Aber ich glaube schon, dass Social Media Marketing auch für Therapeutinnen zum Beispiel oder ja für kleine, für eine kleine Praxis zum Beispiel sich lohnen kann, wenn man das Ganze
00:03:58
Speaker
nachhaltig, stetig und konsistent betreut. Also ich glaube, das wäre auch ein Ratschlag von meiner Seite. Ich habe kürzlich einen Workshop gehabt, wo eine Kundin gesagt hat, na ja, Social Media Content Erstellung ist so wie Zahnseide verwenden. Und ich fand das eigentlich ein sehr gutes Bild. Also man muss sich kontinuierlich dransetzen und immer weiter tun, gleich wie mit der Zahnseide. Das ist vielleicht auch etwas, was man leicht einmal vergisst oder sich denkt, na, heute nicht.
00:04:27
Speaker
Im Social Media ist es genauso. Es geht darum, dran zu bleiben. Vielleicht, wenn man neu damit beginnt, mal auszuprobieren, zum Beispiel, welche Formate passen zu mir, welche Kanäle passen zu mir. Wo sind vielleicht schon meine Kundinnen und Kunden oder meine Klientinnen und Klienten? Auf welchen Plattformen sind die unterwegs? Gibt es da eine klare Tendenz zu einer Plattform oder ist das eher
Plattformwahl und Wettbewerbsanalyse
00:04:52
Speaker
die andere? Das kann man mir vorstellen.
00:04:53
Speaker
Jüngere Klientinnen eher auf Instagram oder TikTok, also dass man da schon versucht mal einzugrenzen, wen man ansprechen möchte und wo die Personen sind im Social Web.
00:05:07
Speaker
Jetzt ist es aber natürlich der Unterschied, ob ich Social Media als private Nutzerin betreibe und einfach Leuten follower Content konsumiere, wohingegen, wenn ich jetzt sozusagen professionell auftrete, ich meine, ich habe mein Business, ich möchte
00:05:25
Speaker
meine Community aufbauen, ich möchte meinen Namen bekannter machen, ich möchte einfach, dass die Leute zu mir in die Praxis kommen und als Social Media als einen Kanal nutzen, um die Leute zu mir zu bringen. Angenommen, ich habe das jetzt noch gar nicht gemacht, ich starte sozusagen erst los, ich habe gerade meinen Praxisnamen, ich habe die Räumlichkeiten, ich habe schon erste Kundinnen, habe aber noch gar nichts in die Richtung Social Media gemacht.
00:05:50
Speaker
Was denkst du, was wären so die ersten Steps, was ich denn da schon machen könnte, so praxisbezogen? Ich würde da vielleicht anfangen mit einer Konkurrenzrecherche oder mit Bewerberrecherche, weil ich glaube, irrsinnig viel lernt man, indem man sich anschaut, was gefällt mir gut und wie machen es die anderen. Und das kann man auf der einen Seite machen in der eigenen Branche, indem man sich einfach anschaut, ja okay, wie
00:06:18
Speaker
stellen die quasi ähnlichen Content, den ich auch habe, dar. Wie sprechen die zu ihren Klientinnen? Das ist auch immer eine ganz wichtige Entscheidung. Wie ist die eigene Tonalität? Also, dass man sich versucht, wirklich zu kategorisieren und auch für sich selbst auszufinden, das passt zu mir und zu meiner Brand, sage ich mal, oder zu meiner Praxis. Oder es passt nicht zu mir, das wäre der eine Step. Aber, dass man sich auch anschaut, außerhalb der eigenen Bubble und außerhalb der eigenen
00:06:46
Speaker
vielleicht international drei, vier unterschiedliche Beispiele aus ganz unterschiedlichen Branchen. Was gefällt mir daran gut? Was machen die richtig gut? Warum ist das für mich ein Best Practice? Und dann, um mal so eine eigene Benchmark zu kreieren, ein eigenes Set an Dingen zu definieren, die man mit dem eigenen Social Media Kanal erreichen möchte. Das ist das Erste. Und das Zweite ist, man beginnt dann mit so infrastrukturellen Arbeiten, sag ich einmal.
00:07:15
Speaker
und überlegt sich, gut, welcher Kanal macht Sinn für mich? Und schaut sich dann an, welche Kanäle gibt es überhaupt? Auf welchen Kanälen sind meine potenziellen Kundinnen und Kunden? Oder auch schon meine aktuellen Kundinnen und Kunden? Welcher Kanal hat für mich am meisten Potenzial? Das kann man machen, indem man recherchiert, einfach Nutzerdaten, indem man mit den Kundinnen und Kunden, Klientinnen spricht und einfach sagt, ich verwende so Social Media, welchen Kanal bist du denn?
00:07:45
Speaker
Was würde dich da interessieren? Also einfach das Gespräch auch zu suchen und sich da Feedback zu holen. Und da gibt es aber auch irrsinnig viele Nutzerdaten. Das heißt, wenn man das ein bisschen recherchieren möchte, kann man sich anschauen, wie ist die Altersstruktur auf Instagram, in meinem Bereich, was ist da relevant und so weiter und so fort.
00:08:06
Speaker
Und dann würde man hergehen und das gehört auch zu dieser Infrastrukturarbeit, sage ich einmal, und definieren, wie möchte ich aussehen und wie möchte ich sprechen. Das heißt, man erstellt dann sogenannte Visual Guides oder Guidelines, wo man mal definiert. Also ich gehe jetzt mal davon aus, es gibt schon sowas wie ein Logo und es gibt schon Farben.
00:08:28
Speaker
Wie kann man dieses Logo und die Farben dann in dem Social Media Design widerspiegeln? Wie setzt man Farbakzente an? Welche Font verwendet man? Und dann, einen Schritt weiter, welche Formate gibt es vielleicht? Also da macht es voll Sinn, aus meiner Sicht, sich zu überlegen, es gibt diese fünf bis sieben unterschiedlichen Templates. Zum Beispiel es gibt ein FAQ-Template, es gibt ein TIPS-Template, es gibt ein
00:08:56
Speaker
lustiges Image-Post-Template und man entscheidet sich dann quasi erst in der Content-Produktion, welches Template man dann verwendet. Also man hat ein fixes Set an unterschiedlichen Grafiken zur Verfügung, die dann immer wieder zum Einsatz kommen. Das wäre mal so das erste. Und was man sich dann noch überlegt aus strategischer Sicht ist, wie klingt man? Also wie ist die eigene sogenannte Tone of Voice? Ist man eher informell, ist man formell, spricht man die User?
00:09:25
Speaker
Per Du an oder per Sie verwendet man Emojis, verwendet man Englisch, verwendet man Hashtags, also das würde man alles in einem ersten Schritt definieren. Unsere Hörerinnen und Hörer
00:09:38
Speaker
sind innerhalb einer ganz, ganz großen Bandbreite von eben Personen, die erst gerade starten, noch keine Berührungspunkte hatten zur Social Media, bis hin zu solchen Therapeutinnen, die vielleicht schon ein paar Jahre arbeiten, die einen Kanal haben, ein paar Mal posten, aber die Idee dahinter ist, dass sie das ein bisschen professioneller aufziehen wollen, bis hin zu Selbstständigen, die teilweise seit 20 Jahren
00:10:03
Speaker
arbeiten, auch selbstständig in ihr eigenes Business kreieren und sich aber da mehr Input holen möchten zum Thema Social Media Marketing. Also wir haben wirklich da von Startup bis zu Experienced Level sozusagen alles dabei und natürlich ist quasi dann die Optimierung vom Social Media dann immer ein bisschen anders.
Regelmäßige Inhaltserstellung und Vertrauen
00:10:23
Speaker
Jetzt warum ist aus deiner Sicht wichtig ein konsistentes Auftreten im Social Media Bereich zu haben?
00:10:32
Speaker
Da gibt es auch mehrere Antworten darauf. Erstens ist es für den Algorithmus besser kontinuierlich Content zu liefern. Das bedeutet als Seite, Unternehmenseite, aber auch als Person wird man besser bewertet, was Performance Kennzahlen angeht, wenn man
00:10:55
Speaker
regelmäßig Content produziert. Ich glaube, die Empfehlung, die es da gibt, ist bis zu fünf Mal pro Woche. Ich weiß, das ist nicht realistisch, aber man spricht von so zwei, drei Mal pro Woche aktiv sein als Optimum oder das ist das, was ich wann einen Kundinnen empfehlen würde. Also das wäre mal das erste.
00:11:13
Speaker
Das zweite ist, wenn man versucht, sich eine Community aufzubauen und davon gehe ich jetzt mal aus, egal ob das jetzt eine kleinere Seite ist, die gerade startet oder schon ein Account, der schon besteht, dann geht es sehr, sehr stark darum, der Community regelmäßig einen gewissen Mehrwert einfach zu bieten. Da geht es um
00:11:37
Speaker
aus meiner Sicht ganz stark darum, vielleicht Vertrauen aufzubauen, Vertrauen mit der Community zu vertiefen und regelmäßig Inhalt mit richtigem Mehrwert für die Nutzerinnen und Nutzer anzubieten. Und ich glaube, wenn das alles gegeben ist, dann steht einer guten Performance auf Social Media nichts im Wege.
00:11:57
Speaker
Gerade im Bereich Gesundheit ist das Thema Vertrauen ja ganz, ganz groß. Beispielsweise, wenn ich jetzt sage, ich gehe zu einem Wahlterepeuten, zu einer Wahlterepeutin und ich recherchiere, wer passt denn da gut zu mir, dann muss ich als
00:12:11
Speaker
als Patientin auf Anhieb gleich merken, ist da eine Expertise vorhanden? Kann ich dieser Person vertrauen? Und was denkst du denn, wie kann ich meine Expertise oder über welche Formate und Contentarten kann ich diese Expertise, dieses Vertrauen auf Social Media denn aufzeigen? Ich glaube, in diesen Fällen geht es sehr stark um die Person und um die Art und Weise, wie persönlich auf Social Media kommuniziert wird.
00:12:39
Speaker
Vertrauen baut man auch über Menschlichkeit auf und über die eigene Expertise. Das heißt, ich glaube, da braucht es eine Strategie, wo man auf der einen Seite sagt, ich bin eine Expertin und spreche über ein Thema, in dem ich mich super auskenne. Vielleicht gibt es ja auch so Spezialisierungsthemen, die man hat, wo man dann sagen kann,
00:13:02
Speaker
Diese drei Dinge über XY habe ich kürzlich auf einem Kongress erfahren und dann eins, zwei, drei. Und was ich glaube, was da das Allerwichtigste ist, und du hast es eh schon erwähnt, im Gesundheitsbereich geht es sehr, sehr stark darum,
00:13:17
Speaker
dass man Vertraut und Vertrauen aufbaut, sind Werte und Überzeugungen. Und ich glaube, Werte können sehr stark über Persönlichkeiten auch übertragen werden. Das heißt, besser als einfach so ein Slide-Post, wo einfach nur Text auf Hintergrund ist, ist es sicher, ein Gesicht zu zeigen und vielleicht eine persönliche Note dazu zu geben, indem man zum Beispiel ein kurzes Voice-Over einspricht bedeutet, dass es sowas wie ein
00:13:43
Speaker
kurzer Offtext oder eine Moderation zu einem Post. Also überall dort, wo man es schafft, eine persönliche Note und ein bisschen Menschlichkeit reinzubringen, bin ich davon überzeugt, dass das Ganze auch besser performen wird und dazu beiträgt, dass eben dieses Vertrauen aufgebaut werden kann.
00:14:01
Speaker
Da fällt mir gleich ein Beispiel von einer unserer Kundinnen ein. Eine Logopädin, die sehr aktiv ist auf Social Media, macht alles selber, pose doch regelmäßig. Und was, glaube ich, ganz kurz ankommt, ist, dass sie Einblicke in ihre Praxisräumlichkeiten herzeigt. Das heißt, ich sehe auf dem ersten Blick, wenn ich bei ihr nächste Woche Montag einen Termin habe, ich sehe schon, so ist die Praxis gestaltet. Dann hat sie auch sehr, sehr schöne Videos, wo sie kurze Übungen
00:14:28
Speaker
herzeigt, so kleine kurze, unter 30 Sekunden Videos von sich macht, wo sie ein bisschen die Übung erklärt und die Benefits der Übung. Eine Story ist mir auch sehr in Erinnerung geblieben und zwar das war so eine Art Erfolgsstory, wo sie so ein bisschen berichtet hat mit einer
00:14:45
Speaker
Jungen Patientin, die zu ihr gekommen ist, natürlich jetzt anonymisiert, aber so ein bisschen der Hintergrund, was die Beschwerden gewesen sind, wie oft sie gekommen ist und am Ende war es so der Output gewesen ist. Das hat mir auch sehr gut gefallen in dem Sinne, dass es, wie du gesagt hast, authentisch war, menschlich war und einfach nochmal ihre Expertise unterstrichen hatte.
00:15:04
Speaker
Genau, ich finde, das klingt ideal. Man kann sich auch überlegen, wo könnte es vielleicht Berührungsängste geben von potenziellen Klientinnen, bevor sie zu mir kommen. Ich glaube, das ist das, was du vorher gemeint hast, mit dieser Roomtour. Das ist immer ein sehr gutes Tool, weil ich glaube, viele Menschen fühlen sich wohler, wenn sie im Vorhinein wissen, wie es dort dann ausschaut.
00:15:30
Speaker
Oder, weiß ich nicht, vielleicht auch der Weg zur Praxis. Damit man wirklich jegliche Ängste oder Berührungsängste, die man da haben könnte, genommen werden können. Gibt es aus deiner Sicht jetzt im speziellen Bereich von den Gesundheitsdienstleistungen und den Berufen hier etwas Besonderes, was dir jetzt ad hoc einfallen würde im Bereich Social Media, was man hier auch noch beachten könnte darüber hinaus?
Regulierung von gesundheitsbezogenen Anzeigen
00:15:59
Speaker
Atok fällt mir ein, dass es da ein paar Regelungen gibt, was Social Media Ads betrifft. Also man unterscheidet ja immer organischen Content und Paid Content. Organischer Content ist der Content, den man einfach online stellen kann. Paid Content ist jegliche Werbung auf Social Media, die quasi mit Budget hinterlegt ist. Und im Paid Bereich, da gibt es inhaltlich einige Einschränkungen, was Gesundheitsthemen angeht.
00:16:25
Speaker
Man darf jetzt zum Beispiel, wenn man einen Hustensaft verkaufen würde, nicht sagen, sie leiden an Husten, wir haben das perfekte Produkt für sie. Also diese Frage darf man nicht stellen, weil man nicht, also das darf man nicht implizieren, sondern bei Meta gibt es in dem Bereich
00:16:42
Speaker
Vorschriften, dass man möglichst sensibel und möglichst neutral Gesundheitsinformationen kommuniziert. Das ist vielleicht eine erste wichtige Info. Das ist auf jeden Fall ganz, ganz wichtig. Das steht in den Werberichtlinien, so weit ich weiß.
00:17:00
Speaker
Wenn man mal eine Ad einstellt und man hat das falsch, dann ist das jetzt auch nicht super schlimm, sondern Meter wird sich dann melden und diese Ad sperren oder sagen, Achtung, da muss was verändert werden, das kann so nicht rausgehen und dann verändert man es textlich ein bisschen und dann passt's. Was ja auch irgendwo gut ist, weil sonst würden ja etliche Personen, die vielleicht auch nicht ganz befugt sind, irgendwelche Claims machen und das wäre dann ein bisschen irreführend.
00:17:28
Speaker
Ja, genau. Also das ist, finde ich, so im Gesundheitsbereich ein sehr, sehr wichtiger Aspekt. Generell glaube ich, dass es im Gesundheitsbereich viel um Professionalität geht. Das heißt, ich als Millenial und noch mehr die Gen Z. Ich glaube, wir würden immer vorweg schauen, wie schaut die Instagram-Seite der Person aus? Oder wie schaut, was macht die online so? Oder das ist schon mit einem Argument, jemanden zu wählen oder nicht zu wählen.
00:17:54
Speaker
Und wenn es dann eine Instagram-Seite gibt, die nett aufgebaut ist, die ein gutes Branding hat, die mich als Person anspricht und wo ich mir denke,
00:18:04
Speaker
Das ist irgendwie interessant oder das macht Sinn, dann ist mir die Person sehr sympathischer und ich würde es wahrscheinlich eher buchen. Was noch wahrscheinlich ein spannendes Thema ist, also vor allem im Bereich Mental Health, wenn ich jetzt mal an den Bereich denke, ich habe den Eindruck und das Gefühl, dass es irrsinnig viel Mental Health Content gibt auf den unterschiedlichen Plattformen. Da gibt es voll viel auf TikTok, da gibt es voll viel auf Instagram und ich glaube aber auch, da gibt es voll viel Content, der halt nicht von Expertinnen gemacht wird.
00:18:34
Speaker
Und der steht dann einfach da und wird dann irgendwie auch unkommentiert gelassen. Und wenn man so vier, fünf TikTok-Videos schaut, dann diagnostiziert man sich selber mit drei unterschiedlichen Krankheiten. Und ich glaube, dass es da einfach noch einen Bereich gibt, wo sich Expertinnen
00:18:52
Speaker
Positionieren können und wirklich Aufklärungsarbeit leisten können. Also ich glaube, das Thema Mental Health ist halt riesig und ich glaube, da gibt es auch den Need nach Informationen und ich glaube, da kann man sich ganz gut draufsetzen, indem man eher Klärvideos macht. Also das geht jetzt weg von diesem
00:19:08
Speaker
Okay, man zeigt sich selbst, man zeigt die eigene Praxis, man will Klientinnen gewinnen, sondern eher hin zu so einem educational format, wo man sagt, okay, es gibt unterschiedliche Themen, die sind gerade im Trend oder die werden gerade viel gesucht, viel diskutiert und dann gehe ich her und
00:19:26
Speaker
nehme diese Trends auf und nehme Stellung zu einem gewissen Trend und sage aus meiner fachlichen Perspektive, was ist dieser Trend, warum wird da gerade drüber gesprochen und was ist der wissenschaftliche Hintergrund vielleicht oder was kann ich aus meinen Erfahrungen da erzählen oder wie kann ich das gut aufbereiten. Das ist der Tipp, nicht nur oberflächlich zu kommunizieren, hey, komm zu mir, ich habe eine Lösung für dein Problem, sondern vielleicht auch wirklich in die Tiefe zu gehen.
00:19:53
Speaker
Und das lasse ich einfach so stehen, weil es ist wirklich ein irrsinnig interessantes Thema und ich glaube auch ein toller Tipp für unsere Hörerinnen und Hörer. Also auf jeden Fall gibt es noch viel Potenzial in der Hinsicht. Ja, da gibt es viel Potenzial, ja. Jetzt ist es auch sehr oft so, dass ich als selbstständiger Therapeut oder Therapeutin ja im Alltag natürlich meine Praxis betreibt, meine Klientinnen, meine Patientinnen habe.
00:20:19
Speaker
mich um Steuerthemen, um die Praxisverwaltung, Admin und so weiter kümmere, Privatleben natürlich auch noch habe und so weiter. Das heißt, die Frage ist, kann ich Social Media einfach so nebenbei betreiben und bringt das dann überhaupt etwas? Das kenne ich auch von mir selbst. Also auch wenn man Kundinnen und Kunden hat oder Klientinnen und Klienten, dann
00:20:43
Speaker
ist der eigene Account das, was dann oft halt liegen bleibt, wenn man den vollen Fokus auf die Dienstleistung richtet oder darauf anderen irgendwie weiter zu helfen.
Integration von Content-Erstellung in den Alltag
00:20:52
Speaker
Aber, und da versuche ich mir selber an der Nase zu nehmen, Content ist kein Zeitrassel, sondern muss wirklich in den Arbeitsalltag integriert werden. Also es muss jetzt ja nicht übertrieben werden, aber ich würde da wirklich empfehlen, regelmäßige Ressourcen dafür weg zu blocken, weil wenn man es immer nur in der U-Bahn macht oder am Weg zum nächsten Termin, dann gibt es darauf überhaupt keinen Fokus und es bleibt liegen oder
00:21:18
Speaker
jegliche gute Gedanken, die man vielleicht in einem Moment hat, werden dann nicht umgesetzt, weil man sich einfach nicht die Zeit dafür einblendet und sich hinsetzt. Ich kenne einen, der arbeitet bei einer Versicherung, die sind vor allem auf Online-Vertrieb ausgerichtet und die haben
00:21:36
Speaker
irrsinnig viel Content und einen großen Blog, wo sie ganz, ganz viele Themen aufberaten. Tief und hintergründig und es liest sich alles eigentlich sehr super. Und ich habe ihn mal gefragt, weil sein eigentlicher Job ist es ja, Versicherungen zu verkaufen oder Beratungsgespräche zu haben, wie er das handhabt, weil ich kriege seine Newsletter und ich sehe, dass er einmal in der Woche einen richtig ausführlichen Artikel postet.
00:22:04
Speaker
Und er hat mir gesagt, dass er sich jeden Morgen 20 bis 30 Minuten hinsetzt, um an seinen Artikeln zu schreiben. Also für ihn ist das so eine hohe Prio, dass es sich wirklich täglich eine halbe Stunde, sagen wir mal, nimmt.
00:22:18
Speaker
damit er diesen Content produzieren kann. Und das fand ich wahnsinnig bewundernswert, weil es erfordert schon Disziplin, sich hinzusetzen und zu sagen, nein, ich schaue mir jetzt nicht meine aktuellsten E-Mails an und arbeite da quasi ab, was da so reinfliegt, sondern ich werde mich jetzt konzentrieren und eine halbe Stunde texten. Das ist ein Idealfall, das muss nicht sein. Ich würde eher so sagen, wenn man sich eine Stunde, vielleicht zwei Stunden die Woche dafür freischaufeln kann, dann ist es schon richtig gut.
00:22:46
Speaker
ist ja alles irgendwo auch eine Frage der Priorisierung. Und es geht in die Richtung, dass gerade eben auch für die jüngere Zielgruppe das Thema Social Media einfach business relevant ist. Und eben auch für unsere selbstständigen Therapeutinnen und Therapeuten im Gesundheitsbereich auch Social Media durchaus ein Kanal sein könnte, der viel Potenzial hat, wo ich einfach mein Unternehmen am Laufen halte, meine Sichtbarkeit erhöhe.
00:23:14
Speaker
Kundenkommunikation oder Patientenkommunikation betreiben kann. Also es bietet, wenn man das machen möchte, schon irrsinnig viel Potenzial.
00:23:22
Speaker
Genau. Und da würde ich mir halt überlegen, wenn ich eh schon komplett ausgelastet bin und eh keine neuen Klientinnen brauche, dann brauche ich eigentlich keine Kommunikation machen in Richtung, das ist meine Praxis, komm jetzt zu mir. Sondern da könnte man sich eher auf Expertise-Themen fokussieren. Also natürlich passt man dem Content oder die Dinge, die man macht, oder vielleicht auch die Intensität der eigenen Situation gerade an. Klingt auf jeden Fall.
00:23:52
Speaker
sehr, sehr stimmig. Angenommen, eine Therapeutin oder eine Gruppenpraxis möchte sich jetzt in dem Punkt wirklich Hilfe holen und eine Expertin oder einen Experten zum Thema Social Media Marketing suchen.
Zusammenarbeit mit einer Agentur
00:24:06
Speaker
Jetzt aus deiner Sicht, worauf kommt es bei der Wahl der richtigen Agentur
00:24:13
Speaker
Also es gibt unterschiedliche Punkte, die da wichtig sind, finde ich. Grundsätzlich, und das klingt irrsinnig banal, aber die Chemie
00:24:24
Speaker
das ist das Allerwichtigste. Und zwar meine ich damit, dass man einander versteht, dass man als Therapeutin das Gefühl hat, dass die Agentur die eigenen Needs versteht und versteht, wo man mit der Satte oder mit dem eigenen Content hin will. Ich glaube, das ist wirklich das Nonplusultra, dass man sich da nicht irgendwie, ich weiß nicht, eine fancy Werbekampagne aufs Auge drücken lässt und eigentlich will man das gar nicht, fühlt man das gar nicht und möchte eigentlich nur
00:24:53
Speaker
Expertise zeigen und weniger machen in der Intensität. Da muss es einen gewissen Fit geben. Wenn die Chemie, glaube ich, nicht stimmt, würde ich nicht weitergehen mit der Agentur, weil das wird sich auch nicht verändern. Generell ist das Thema, wo finde ich eine gute Agentur, vor allem wenn man ein kleineres Unternehmen, eine kleine Praxis ist, wahrscheinlich sehr schwierig, weil man das Gefühl hat, Agentur,
00:25:20
Speaker
Das sind immer so Apparate und es ist so teuer und es ist irgendwie furchtbar. Da würde ich gerne den Tipp mitgeben, dass es auch abgespeckte Varianten von Betreuungs-Retainern gibt. Das bedeutet, dass man halt ein gewisses Monatskontingent hat, das immer abgerufen wird. Das geht immer weiter zurück.
00:25:41
Speaker
wird auch als Agentur immer flexibler bedeutet. Wir machen mal einen gemeinsamen Workshop zum Beispiel mit Kundinnen und Kunden, setzen uns hin und sagen, das könnte die strategische Richtung sein. Oder was wir auch machen ist, wir versuchen unsere Kundinnen und Kunden zu trainieren und ihnen beizubringen, wie sie am besten mit Templates arbeiten können, wie sie am besten in Canva arbeiten können. Das heißt, es gibt diese Auftakt-Meetings, man setzt sich hin,
00:26:09
Speaker
erarbeitet eine Strategie gemeinsam, man erarbeitet Templates, vielleicht machen wir als Agentur die Templates oder machen da Vorschläge und dann gibt es noch einen gemeinsamen Termin, wo man mit Kundinnen und Kunden gemeinsam lernt, wie man die Templates
00:26:25
Speaker
umsetzt, weil wenn dafür eh kein Budget da ist, macht das überhaupt keinen Sinn, dass das nur die Agentur kann und die Kundin oder der Kunde dann nicht. Das heißt, wir versuchen da unser Wissen einfach weiterzugeben und zu zeigen, hey, es ist eigentlich simple, du hast das Template, du siehst ja da die Dinge ran. Es wird halt nur bis zu einem gewissen Grad gehen, aber ich glaube, für so Basiskontent kann man das jeder Person, die halt internetaffin ist oder ein bisschen grafisch affin ist, ganz gut beibringen.
00:26:53
Speaker
Das wäre der eine Tipp. Man muss nicht immer das große Package kaufen, sondern man kann punktuell von Agenturen Leistungen beziehen, sie reinholen, wenn es relevant ist, sich Input holen, wenn es relevant ist, sich beraten lassen.
00:27:09
Speaker
und dann auch Dinge selber umsetzen. Und ich glaube, das ist schon irgendwie eine befruchtende Sache, weil als Kundin, die dann so punktuell zu einer Agentur kommt, da nimmt man ganz andere Themen mit und die Agentur kann dann auch wieder quasi Themen mitgeben, die gerade im Trend sind, die gerade nahe sind, die bei anderen Projekten umgesetzt wurden.
00:27:31
Speaker
Das wäre der zweite Tipp. Man muss nicht immer das riesengroße Package nehmen. Was sonst noch wichtig ist, bevor man auf Agentursuche geht,
00:27:42
Speaker
ist es wichtig zu wissen, was man gerne hätte. Das heißt, da würde ich sagen, am besten eine Requirementsliste runterschreiben. Was will man von der Agentur? Wie oft soll die unterstützen? Welche technischen Fähigkeiten hätte man gerne? Dass man wirklich ein genaues Briefing hat und weiß, ich hätte gerne XYZ und deswegen suche ich nach Agenturen, die eine gewisse Größe haben,
00:28:10
Speaker
die sie und jene Dienstleistungen anbieten und die zum Beispiel in meiner Nähe sind, damit ich sie persönlich treffen kann.
00:28:22
Speaker
Was mir irrsinnig gut gefällt an deinen Tipps hier ist, ich habe das Gefühl, dass ich jetzt sehr flexibel sein kann in dem Ausmaß und natürlich Budget muss man dann sich anschauen, aber ich kann als Therapeutin, die gerade startet, auch bis zu einem gewissen Grad dann flexibel für mich entscheiden, wie viel von der Beratung von einer Agentur oder einer Expertin brauche ich denn überhaupt und wie viel ist es mir wert, wie viel Budget habe ich dafür.
00:28:50
Speaker
In dem Zusammenhang ist es auch natürlich eine Art von Weiterbildung für mich selber, indem ich mich zum Beispiel von euch als Agentur aufschulen lasse und dann einfach punktuell bei Bedarf auf euch zu kommen. Also das klingt ja dann sehr, sehr schlüssig alles.
00:29:04
Speaker
Ja, voll. Wir haben auch Kunden aus anderen Bereichen, zum Beispiel ein Modellabel, die erst künstlich gegründet wurden. Mit denen machen wir es genauso. Also da gibt es punktuell Input zu gewissen Themen oder es gibt neue Features auf der Website. Da gibt es dann einen Workshop und dann erarbeiten die das wieder selber. Also es funktioniert wirklich ganz gut auch in anderen Branchen.
00:29:27
Speaker
Kannst du nochmal zusammenfassen über Wonne, eure Social Media und Digital Agentur, was ihr genau nochmal anbietet und sehr sehr wichtig natürlich, wie finde ich euch?
00:29:40
Speaker
Ja, sehr gern. Wir bieten an, also wir sagen immer, wir haben drei Säulen. Das eine ist das Thema Content Strategie, bedeutet wirklich die Erarbeitung einer gemeinsamen Strategie für alle Online-Kanäle. Das zweite ist das Thema Content Marketing, bedeutet, wo kann man wie Content bewerben. Das ist die ganze Google Welt über Google Ads zum Beispiel, aber auch
00:30:06
Speaker
Meta Ads, LinkedIn Ads, das ganze Ads Thema spielt da rein. Und der dritte Bereich ist Contentproduktion, das heißt wir produzieren auch richtig viele
00:30:17
Speaker
Social Media Posts, Texte für Webseiten, Blogbeiträge, Newsletterbeiträge bei uns in Haus. Und genau, das alles zusammen wird dann bei uns quasi in der Wonne abgedeckt. Wo findet man uns? Man findet uns im Web unter wonne.at, aber auch auf Instagram zum Beispiel, da heißen wir wonne-digital. Sehr schön. Wir verlinken natürlich auch
00:30:42
Speaker
auf eurer Seite in den Show Notes, da können wir euch nochmal direkt finden und anklicken. Jetzt, wenn wir unser ganzes Gespräch heute einfach für einen Moment lang vergessen würden, was ist der eine einzige wichtige Tipp, den du Therapeutinnen mit auf dem Weg im Bereich Social Media Marketing mitgeben magst?
00:31:05
Speaker
Ich würde sowas sagen, wie ins kalte Wasser springen und ins Tun kommen. Einfach mal beginnen, ausprobieren und dann dranbleiben. Also wenn wir nochmal das Zahnseidenbild hier verwenden möchten, ich glaube, dass auch wenn man nicht wöchentlich was postet, zumindest wöchentlich daran denkt und versucht, den eigenen Konten weiterzubringen und da dran zu bleiben. Ich glaube, das wäre der wichtigste Tipp, den ich heute mitgeben möchte.
00:31:33
Speaker
Carina, vielen Dank für die tollen Einblicke und schön, dass du heute da warst. Danke dir für die Anleitung und fürs Gespräch. Bis zum nächsten Mal. Ciao.
00:31:45
Speaker
Dieser Podcast wird präsentiert von Appointment, der unkomplizierten Praxissoftware. Um dich voll auf deine Patientinnen und Patienten konzentrieren zu können, brauchst du einen freien Kopf. Mit Appointment verwaltest du deine Termine, Dokumentationen, Rechnungen im Handumdrehen. Das bedeutet weniger Stress mit Administration und mehr Zeit für deine Patientinnen und Patienten. Jetzt kostenlos testen. Auf www.appointment.com.