Einführung in den Podcast
00:00:05
Speaker
Hallo und herzlich willkommen beim Splittercast, dem Podcast von und mit dem Splitter Verlag, Bielefelds bestem Comic Verlag. Mein Name ist Max und in diesem Podcast spreche ich mit Macherinnen und Machern rund um die deutschsprachige Comic Szene.
Vorstellung von Christian Endres und seiner Arbeit
00:00:21
Speaker
Heute in Folge 9 spreche ich mit Christian Endres. Einige von euch kennen diesen Namen vielleicht. Diejenigen, die ihn nicht kennen, denen sei gesagt, dass Christian einer der Redakteure bei Panini Comics ist.
00:00:33
Speaker
und in sehr, sehr vielen der Panini-Comics vorne drin steht, denn er schreibt die Editorials, die Einleitungstexte dafür. Unter anderem er schreibt auch Klappentexte, Rezensionen für die Zukunft.de und andere Plattformen und eigene Kurzgeschichten, die in verschiedenen deutschsprachigen Magazinen erscheinen. Und ihr findet ihn auch auf Twitter at MrEndres und auf seiner eigenen Website christianendres.de. Ich erwähne das jetzt, weil ich in einem Anflug von Professionalität das am Ende dieses Podcasts vergessen werde.
Christian Endres über seine redaktionelle Arbeit bei Panini Comics
00:01:03
Speaker
Mit Christian spreche ich über seine Arbeit als Redakteur, über diverseste Aspekte von Superhelden, darüber, wieso Superhelden so populär sind, über Marvel und DC und Filme und Comics und generell über ziemlich viele Popkulturkram. Ich blamiere mich ein bisschen in Sachen Popkultur, aber gegen Ende nerden wir dafür nochmal so richtig schön über ein Thema ab, was uns beiden sehr im Herzen liegt.
00:01:28
Speaker
Wenn euch diese Folge gefällt, dann lasst uns doch gerne ein Abo da. Das hilft uns sehr und freut mich besonders. Ihr findet uns außerdem auf allen sozialen Medien at splitterverlag.de. Da freuen wir uns natürlich auch über Follower. Und dann wünsche ich euch jetzt viel Spaß mit dieser Folge des Splittercasts. Hallo Christian und herzlich willkommen beim Splittercast. Vielen Dank, dass du dir die Zeit für uns genommen hast. Gerne. Hi Max.
00:01:55
Speaker
Hi, ich habe ja gerade schon so ein bisschen umrissen, was du so treibst den lieben langen Tag, aber vielleicht kannst du uns das einfach mal selber kurz erzählen, denn ich habe bestimmt die eine oder andere interessante Sache vergessen. Christian, was machst du eigentlich so hauptberuflich?
00:02:12
Speaker
Hauptberuflich bin ich... Oder nebenberuflich. Es ist hauptberuflich inzwischen. Ich bin Redakteur für Panini Comics. Das heißt, da betreue ich eine Menge Comics-Serien, die Panini auf Deutsch herausbringt. Das sind größtenteils Titel von Marvel und DC.
00:02:31
Speaker
Aber auch ein paar andere US-Verlage, die wir inzwischen mit vereinzelten Serien im Programm haben. Alles zwischen Spider-Man, Batman, Wonder Woman, Avengers, Harley Quinn, Conan Rickon, Morty, Blade Runner, Sandman und so on. Angeber. Wenn du mich schon einlädst, muss ich die Zeit auch nutzen, oder? Auf jeden Fall, klar.
00:02:53
Speaker
Ja, und was ich konkret mache, ist Folgendes, ich schreibe die Reaktionstexte der deutschen Ausgaben zu diesen und anderen Titeln. Das heißt die Backcover-Texte, die Künstlerbiografien, die Seiten mit Zusatzinfos, die hinten im Comic sind und vor allem die Intros, die gibt es in den meisten US-Publikationen so nicht und bei Panini haben die richtig Tradition, also die sind von Anfang an schon dabei, sprich du legst einen deutschen
00:03:21
Speaker
Panini Comic auf und da ist ein Intro drin und das soll dir vor allem als Neuleser, als Quereinsteiger, als Filmfan, als Nachwuchslöser oder auch als jemand, der vielleicht die letzten Hefte und Bände verpasst hat direkt helfen wieder reinzukommen. Es ist eine Einstimmung, da wird der Kontext ein bisschen erläutert, die wichtigen Infos, die vielleicht für die Lektüre des Heftes nötig sind und das verpacke ich da alles in diesen Texten.
00:03:44
Speaker
Das war tatsächlich so der Ansatzpunkt, wie ich auf die Idee kam, mit dir sprechen zu wollen, denn ich hab vor Kurzem die Boys-Gnadenlos-Edition gelesen, zumindest die ersten fünf Bände.
Christians Schreibprozess und Herausforderungen
00:03:55
Speaker
Und da fiel mir halt auf, dass du da überall vorne drin stehst und so einen kleinen Redaktionstext geschrieben habt. Und dann hast und dann fiel mir auf, dass in jedem Panini-Buch, das ich besitze,
00:04:05
Speaker
du eine redaktions text vornherein geschrieben nachdem er umgekehrt gefragt schreibt das auch noch irgendjemand anders außer dir oder bist du da so so der große zampa nur was das angeht also inzwischen mache ich zwar wohl den löwenanteil bei den superhelden
00:04:23
Speaker
Aber wir haben auch noch so, also immer ein bisschen Rassour-lastig. Also zum Beispiel die Superman-Sachen macht Christian Heiss alle. Die X-Men-Sachen macht Thomas Witzler bei Marvel noch. Und ich bin halt dann immer so der Spider-Man und Avenger Sky und Batman und was da eben noch anliegt. Und eben auch in diesem Nicht-Superhelden-Bereich, The Boys. Und da mache ich dann ziemlich viel Querbeet halt auch, wenn ich die Sachen kenne.
00:04:51
Speaker
Aber ich habe schon noch Kollegen. Wir bringen ja ein oder zwei Titel im Monat raus.
00:04:56
Speaker
Und wie kann ich mir das vorstellen, wie du dann mit so was anfängst? Also, sagen wir mal, du sollst ein neues ... Ich weiß gar nicht, was da jetzt so realistisch ist. Sagen wir mal, es gibt einen neuen Spider-Man-Sammelband oder eine neue Spider-Man-Reihe oder einen Story-Arc. Und du willst da oder sollst dazu einen kleinen Redaktionstext vorneweg verfassen. Wie gehst du da ran? Was hast du da für Material vorab? Wie kann ich mir das vorstellen?
00:05:25
Speaker
Ich lese erstmal die Hefte. Das passiert inzwischen digital. Die englischen? Genau, die US-Hefte als PDF so einfach.
00:05:35
Speaker
Früher habe ich die oft gedruckt noch gelesen, aber es ist dann so eine Menge an Papier, die da immer bewegt werden muss. Die müssen erst mal irgendwo ankommen im Verlag, dann kommen sie zu mir, weil ich als Freischaffender von zu Hause arbeite. Und bei so vielen Titeln und wirklich so vielen Heften ist es digital einfacher und ich kann halt auch mal leichter was nachschlagen und es ist auch mit dem
00:05:58
Speaker
Backlist-Katalog einfach. Stell dir vor, ich will irgendeine Info von vor einem Jahr aus einem Heft mal kurz nachlesen und dann fange ich an in den Kisten rumzuwühlen oder wenn es noch länger zurückliegt, dann würde ich einen halben Arbeitstag nur mit in Comic-Boxen hängen, verbringen.
00:06:13
Speaker
Aber solche Detailrecherche, die ist dann schon notwendig, dass du immer sagst, da erinnere ich mich an irgendwas, das muss so vor einem Jahr gewesen sein, und dann schaust du noch mal nach, was da genau passiert ist in der Timeline? Manchmal schon. Also wenn ich mehr drüber schreiben möchte und ich möchte es noch mal wirklich auffrischen und mir genügt nicht, was ich irgendwo im Netz finde oder selber noch im Kopf habe, dann lese ich das schon noch mal nach. Auch wenn es mal 10, 15, 20 Jahre zurückliegt, das kommt schon mal vor.
00:06:42
Speaker
Okay. Das heißt, du bist so ein kleines wandelndes Lexikon, was deine Spezialthemen angeht. Habe ich das richtig verstanden? Nein, eigentlich ist nur beeindruckend die Menge an Infos, die man wieder vergisst. Okay.
00:06:55
Speaker
Ja und wenn ich das dann gelesen habe, das US-Heft, dann mache ich mir zu meinen Gedanken, was für Infos braucht der Leser jetzt, der da völlig unbedarft dahin kommt, um einen schönen Einstieg zu finden. Das soll dann sprachlich auch noch ein bisschen anspruchsvoll sein, im Idealfall. Und dann habe ich eine gewisse Zeichenvorgabe und schreibe mein Intro.
00:07:16
Speaker
Inzwischen mit genug Routine eigentlich, dass es nicht fünf Fassungen braucht. Aber du hast ja schon nochmal jemanden, der für dich da drüber guckt, oder ist das so dann abgedruckt, wie du es reinschreibst?
00:07:27
Speaker
Nee, es gibt noch ein Lektorat, sogar mehrere Lektorats-Durchgänge. Oh, zum Glück. Ja, das wäre bei den vielen Fakten und vor allem Namen. Ich bin so ein Namensverdreher und Killer. Ich mache dann aus Rick Butler, aus Prinzip immer Rich Butler, aus Rich Buckler, Rick Butler und umgekehrt. Und wenn ihr es jetzt nach googelt, merkt ihr, ich habe es gerade wieder falsch gemacht.
00:07:49
Speaker
Na ja, gut, das sind ja Detailfragen. Ich habe vor kurzem Jane gelesen, also die Jane Eyre Adaption, zu der du auch das Vorwort geschrieben hast, wenn ich mich richtig entsinne. Da konntest du jetzt ja nicht auf so einen großen Fundus, es ist ja keine Reihe, sondern eine Graphic Novel.
00:08:08
Speaker
Und das Vorwort hat mir sehr gut gefallen, weil das auch eine schöne Kontextualisierung des ganzen Themas gegeben hat. Jane Eyre hat mir vorher auch, ich hab den Roman nicht gelesen. Ist das komplizierter oder einfacher für dich, so was dann zu schreiben, wenn du halt nicht auf so eine Kontinuität zurückgreifen musst oder kannst oder darfst oder was? Also erst mal danke für die Blumen.
00:08:34
Speaker
Ach so, ja, natürlich, gerne. Auch übrigens ein ganz toller Comic, der ist auch so sehr empfehlenswert, unabhängig von Christians Vorwort. Absolut, der ist richtig cool. Ramon K. Perez' Artwork allein ist schon das Eintrittsgeld wert, finde ich. Und die Adaption und Modernisierung macht auch einen guten Job. Ja, fand ich auch.
00:08:54
Speaker
um deine Frage zu beantworten. Es kommt immer drauf an. Okay. Klar ist ein Einzelband manchmal dankbarer, weil du da ein bisschen fokussierter und konzentrierter rangehen kannst an die Materie. Hat aber manchmal auch einfach damit zu tun,
00:09:13
Speaker
Was ist vielleicht ein, oder anders gesagt, manchmal sind die Lieblinge schwieriger. Also jetzt zum Beispiel so ein Spider-Man oder Batman Klassiker oder Superman for all Seasons hatte ich neulich auf dem Tisch, das ist einer meiner liebsten Superman Comics überhaupt.
00:09:30
Speaker
den ich so gerne hab, dass Chris Heiss mir sogar das Editorial überlassen hat, nur um das von vorhin nochmal aufzugreifen, wer was macht. Okay, ich verstehe. Und wenn ich da dann das Intro schreiben soll, da muss ich mich dann selber immer bremsen, dass ich es nicht versuch zu malen und da noch ein Schleifchen und da noch ein Haken, weil das schadet dem Intro meistens der Zugänglichkeit, der Lebensbarkeit. Und wenn ich an so einen Einzelband wie den Jane rangehe,
00:09:54
Speaker
Klar, es ist ein Klassiker. Es ist ein hochwertiges Graphic Novel Produkt, das im Buchhandel steht. Das ist ein Zielpublikum auch wieder anders. Das berücksichtige ich dann auch. Das ist auch für ein anderes
Die Balance zwischen Superhelden und anderen Genres
00:10:05
Speaker
Publikum. Das heißt, da kannst du nicht mit den üblichen Superhelden Comic Maßstäben rangehen, wenn du das Intro schreibst. Und dann klingt es dir manchmal so ein Klassiker,
00:10:16
Speaker
einerseits kompakt und universell für jedes Publikum zu erfassen und trotzdem nochmal dann spezifisch auf dieses Werk. Und das ist hin und wieder leichter, wenn du den Bezug nicht so dazu hast. Also ich bin jetzt nicht der größte Fan des Originalwerks, muss ich gestehen. Ich kann jetzt auch gar nicht mehr sagen, ob der zu dem gehört, die ich irgendwann mal gelesen habe vor zig Jahren.
00:10:35
Speaker
Aber du erschließt in dir dann selber den Comic wieder, recherchierst ein bisschen und kommst dann gut rein und dann merkst du, dass der Text funktioniert und das ist dann in Ordnung, auch wenn es vielleicht nicht so dein Reviers wie jetzt in Spider-Man oder in The Boys oder in Batman. Auf jeden Fall ein sehr vielseitiger Job dann, oder? Oder kommen solche Graphic Novel Ausreißer für deinen Geschmack zu selten rein?
00:11:00
Speaker
Das ist halt nicht der Schwerpunkt, den ich habe. Ich mache schon zu 90 Prozent die Superhelden bei Panini.
00:11:10
Speaker
Meine Abwechslung, die wichtig ist, klar, die hole ich mir dann über die anderen Sachen, die ich nicht für Panini mache. Wenn ich dann journalistisch für den Tagesspiegel schreibe oder Sans-Fiction-Romane mir anschaue für Heines, die Zukunft.de, Sans-Fiction-Portal oder so, da hole ich mir dann wieder meine geistige Frische so zwischendurch, wenn ich die Superhelden mal überhaben sollte.
00:11:31
Speaker
Ob es jetzt mehr Graphic Novels sein sollen, das kann ich dir jetzt gar nicht sagen. Ich freue mich immer, wenn ich einen zu bearbeiten habe. Ich freue mich immer, wenn wir schöne Titel im Programm haben. Aber so wirklich steuern kann ich das ja auch nicht. Ist aber, wenn ich das so raushören darf, sage ich mal, zwischendurch schon manchmal ein bisschen viel Comic und Superhelden-Materie. Oder hast du es auch noch? Ich weiß gar nicht, wie lange machst du den Job inzwischen?
00:11:57
Speaker
Inzwischen mache ich den seit zwölf, dreizehn Jahren für Panini. Jo, das ist natürlich schon eine ordentliche Zeitspanne. Ja. Hattest du in der Zeit irgendwann auch einfach mal das, das Sujet ein bisschen satt, wenn man das so sagen darf? So generell satt hatte ich es eigentlich noch nie, dass ich mal gesagt habe, ich breche jetzt mit den Superhelden und wie Peter Parker mein Spider-Man-Kostüm in die Tonne stopfe oder so. Das ist noch, das ist noch nie passiert. Aber Monokultur ist natürlich nie gut, egal was man macht.
00:12:26
Speaker
Also ich brauche echt immer mal eine Pause von den Superhelden, eine Woche ohne, und da kommen dann eben diese journalistischen und andere relationellen Sachen wie gelegen, oder wenn ich meine eigenen Fictionsachen schreibe, meine Krimi- oder Science-Fiction-Kurzgeschichten, dass da nochmal eine ganz andere Spule im Hirn gebraucht wird und so. Das tut dann schon gut. Und auch beim Lesen, wenn dann mal eine Woche dabei ist, wo ich keine Superhelden-Comics lese, oder überhaupt keinen Comic vielleicht, oder auch nichts Fantastisches, sondern nur mal einen Krimi oder was auch immer,
00:12:56
Speaker
Das hilft dann auch, um mit mehr Spaß wieder an deine Superhelden anzugehen. Ja, das kenn ich. Im Urlaub bin ich inzwischen auch ziemlich strikt auf Sachbücher umgeschwenkt. Einfach, um mal was anderes in den Kopf zu kriegen. Wenn man mal einen Schritt zurückgeht, das ist eine Frage, die mir relativ oft in solchen Situationen gestellt wird, und das geb ich dann einfach mal weiter an der Stelle. Wie kommt man
Christians Karriereweg und frühere Arbeiten
00:13:20
Speaker
zu so einem Job überhaupt?
00:13:22
Speaker
Kannst du das noch irgendwie nachvollziehen, wie das damals passiert ist? Ja, man schleicht sich an, man schleicht sich ein und dann bleibt man einfach. Ursprünglich habe ich mal was ganz anderes gelernt und gemacht. Ich bin eigentlich ausgebildeter Mediengestalter.
00:13:38
Speaker
und habe auch ein paar Jahre als Medienoperator in dem Job danach der Ausbildung gearbeitet. Und das Schreiben über Comics und über Bücher, selber Fiction schreiben, das war am Anfang wirklich auch, wie bei vielen, reines Hobby. Und dann wurde das über Fan-Science und kleine Magazins und Websites hinaus irgendwann, wie sagt man so schön, semi-professionell.
00:14:00
Speaker
und hat dann auch angefangen, ein bisschen Geld einzubringen. Und dann lief das sehr lange nebenher zu meinem damaligen Hauptjob. Und zu Panini bin ich dann so gekommen, dass Steve Coops, der hat früher für Panini als Übersetzer und Redakteur gearbeitet und ist inzwischen leider verstorben. Zudem hatte ich über das alte Panini Forum einen ganz guten Draht, also eigentlich über die Community von Panini, wo er da als Moderator unterwegs war.
00:14:27
Speaker
Und er wusste dann auch durch die Gespräche, die wir ab und zu mal geführt haben, dass ich angefangen habe zu schreiben, wie meine ersten Sporen so verdient habe als Redakteur, Autor und Werbetexter und wie man es halt so macht in diesem Metier. Und irgendwann hat er dann mal angefangen und gesagt, jetzt habe ich nicht mehr Bock ein Editorial für mich zu schreiben, so testweise.
00:14:48
Speaker
Und das habe ich dann gemacht und das haben wir dann ein paar Mal wiederholt und dann hat er mich am Ende so an Panini herangeführt und irgendwann auch davor gestellt und so kam es dann, dass ich 2009 offiziell ins Team gekommen bin. Eigentlich ganz cool, aber ich verstehe, was du meinst mit so von der Seite ins Knie gegrätscht. Ja, quasi das Hobby zum Beruf gemacht, so dieses klassische.
00:15:16
Speaker
Aber es ist doch schön. Es ist doch schön eigentlich. Aber da könnte ich noch einhaken kurz. Weil manchmal tippt es auch einfach wirklich auf den Busch zu hauen und dreist zu sein. Denn schon bevor ich zu Panini gekommen bin, habe ich ja als Lektorenredakteur für Cross Cold angefangen zu arbeiten. Das war glaube ich schon 2007.
00:15:35
Speaker
Und das lief damals tatsächlich so, dass ich einfach den Cross-Cult-Verleger an die Mergenthaler angehauen habe, ob sie mir einen Redakteur oder Lector brauchen für Fantasy-Zeug oder so, wo ich mich ganz gut auskenne. Und die haben zu dem Zeitpunkt Fafard und der Graue Mausling von J.K. und Minyola als Comic zum ersten Mal rausgebracht.
00:15:54
Speaker
Und Fritz Lieber, der Autor der Originalgeschichten, der ist ein ziemliches Steckenpferd von mir. Und so kam ich dann bei Cross Cult zu meinem ersten Job. Und dann ist es halt auch wirklich so, wenn du den Fuß mal in der Tür hast und dich nicht so doof anstellst, dann kommt da meistens mehr an Jobs. Und bei Cross Cult waren das dann Hellboy, Mausgard, Rocketier und alles Mögliche. Und das habe ich gerade auch deswegen präsent, weil der Rocketier und auch Fafa, die kommen demnächst als Neuausgabe.
00:16:20
Speaker
Wer hab ich gesehen? Ja, und die Fairfout Comics und mein Artikel hinten im Band hab ich jetzt nach, ich bin schlecht in Mathe, 13 Jahren, also nochmal überarbeitet und nochmal durchgesehen. Das war so eine kleine Zeitreise zurück zu meinen Anfängen in dem Metier. Das war ganz witzig.
00:16:35
Speaker
Das ist aber auch schon stark, dass ein Band nach so langer Zeit dann nochmal neu aufgelegt wird. Das ist schon irgendwie ein Zeichen dafür, dass es so ein bisschen eine zeitlose Ausgabe ist. Ich hoffe, dass es so ist, ja. Da kommen wahrscheinlich auch ein paar andere Faktoren mit rein, dass so ein Backlist-Katalog, wie ihr bei Splitter wisst, schwer zu pflegen ist und manchmal eine Neuausgabe taktisch klüger ist, vielleicht auch als Format gewechselt wird. Ich glaube, der ist jetzt auch ein bisschen größer als der ursprüngliche.
00:17:02
Speaker
Ja, da laufen viele Überlegungen zusammen, das stimmt, klar. Ist letzten Endes auch irgendwo eine wirtschaftliche Entscheidung.
Einfluss von Filmen und Serien auf Superhelden-Comics
00:17:09
Speaker
Noch mal auf Marvel DC und den ganzen Superheldenkram zurückzuschwenken. Ich persönlich hab mich der Sache damals, sag ich mal, vor allem auch über die Filme angenähert. Also, ich bin ... Fan der MCU-Filme quasi seit Stunde Null. Wie sieht das bei dir so aus? Kannst du damit was anfangen? Oder ist dir das als Comic-Purist irgendwie zuwider?
00:17:37
Speaker
Nö, so wieder auf keinen Fall. Ich weiß es auch nicht, ob ich mich als Fan beschreiben würde. Es ist eher so, du kommst ja nicht dran vorbei, wenn du dich beruflich oder hobbymäßig nur mit der Branche und der Szene beschäftigst. Dann sind diese Blockbuster ja plötzlich allgegenwärtig gewesen, als das dann 2008 mit Iron Man oder wann das war losging.
00:17:58
Speaker
Und ich schaue mir diese Sachen an. Manche schaue ich gerne an, manche finde ich nicht so gut. Aber ich freue mich zum Beispiel immer, wenn bei mir der Funke überspringt, wenn es mich als Zuschauer abholt, weil dann gehe ich davon aus, dass es anderen Leuten auch so geht. Und das ist halt für unsere ganze Branche gut. Und zwischendurch bin ich auch, oder habe ich das Gefühl, dass ich weniger kritisch bin, obwohl man vielleicht sagen könnte, hey, der kennt sich da so aus, oder
00:18:23
Speaker
Der ist bestimmt nicklig, wenn es um Details geht, aber nö. Wenn die meisten Leute den Justice League-Film verrissen haben, dann fand ich den zumindest ganz unterhaltsam. Vielleicht werde ich altersmilder. Tatsächlich. Da wage ich mir jetzt keinen Urteil zu fällen. Wir müssen diesen Podcast leider beenden.
00:18:47
Speaker
Aber ich hätte mich jetzt interessiert, als jemand, der sich mit dieser ganzen Lore gut auskennt, was ich nicht tue. Also für mich ist das MCU quasi auch so mit der, von Batman mal abgesehen, der erste und größte Ansatz oder Schnittpunkt mit der ganzen Marvel Universe. Aber als jemand, der sich mit der Lore und dem ganzen Hintergrundwissen auskennt, ob dich das ...
00:19:11
Speaker
ob du's gut findest oder schlecht oder unentschieden bist oder so, das hätte mich interessiert. Aber du bist da nicht puristisch oder kritisch. Puristisch auf keinen Fall. Wir können's im Einzelnen ansprechen. Zum Beispiel den Wonder-Womb-Film, den fand ich richtig gut. Aquaman, da hab ich mir gar nix von versprochen, war dann sehr angetan von dieser Unterwasser-Fantasy. Und bei Marvel, da fand ich zum Beispiel den ersten Guardians of the Galaxy-Film und die Ant-Man-Filme wirklich klasse.
00:19:41
Speaker
Die Avengers Blockbuster, die sind halt immer so eine Sache. Die Sin, die Epik, das ist mächtig, das ist cool, da gibt's gar nix. Ob das jetzt Filmhighlights sind, darüber kann man streiten, aber die zweieinhalb Stunden, wo du's anschaust, funktioniert das Zeug einfach, bis die Popcornhütte leer ist.
00:19:57
Speaker
Ja, und auch so Sachen wie der Old Man Logan dann mal zwischendurch oder der erste Spider-Man mit Andrew Garfield. Das sind alles Sachen, die ich mir gerne angeschaut habe und ich glaube, die hätte ich mir auch angeschaut, wenn ich weniger involviert in diese Superhelden-Thematik gewesen wäre. Und ich hätte auch gerne noch den Batman-Film mit Ben Affleck genommen, den er auch als Regisseur umgesetzt hätte, denn ich fand seine Filme The Town und die anderen, die Lehan-Verfilmungen, Gun Baby Gun und so, fand ich gut. Ich hätte mir das gerne angeschaut.
00:20:27
Speaker
Ja, das stimmt, das hat mich auch ein bisschen enttäuscht, dass der dann einfach so wieder in den Teppich gekehrt wurde, nachdem Justice League so wahnsinnig schlecht gelaufen war. Obwohl's nicht an ihm lag, würd ich sagen. Nee. War ein cooler Batman. Ja. Also, ja, doch. Also, zumindest nicht der schlechteste Batman, sagen wir's mal so. Genau, du denkst an George Clooney, ne?
00:20:48
Speaker
Ich finde, ich fand die George Clooney-Batmans, die hatten auch einen gewissen Charme. Ich fand die durchaus unterhaltsam, aber es hat natürlich ... Es ist der schlechteste Batman vom Konzept her, sagen wir's mal so. Es ist der, der der Essenz des Helden am weitesten entfernt ist. Aber dafür die Essenz der 90er hat, sowohl für uns als auch Comic-mäßig. Genau. Die haben damals auch wirklich gut funktioniert. Ich war begeistert als ...
00:21:15
Speaker
Kleiner Christian. Ja, ich auch. Also kleiner Max. Ja, hat funktioniert einfach damals. Es ist ein Zeitdokument irgendwo. Es ist ein Zeitdokument. Und wenn wir in den 90ern sind, ich meine, da dürfen wir ja über diese Marvel-Verfilmungen nicht reden. Die waren ja echt gruselig, die irgendwann mal auf Tele5 dann im Fernsehen liefen. Die kenne ich gar nicht. Sei dankbar. Bin ich. Ja, kannst du ja mal YouTube und dann weißt du, was du an den heutigen Dingern hast.
00:21:42
Speaker
Aber ich überleg mir, dass vielleicht ist mir meine Lebenszeit auch zu wertvoll dafür. Vielleicht eine ganz weise Entscheidung. Aber was ich eigentlich sagen will, in den 90ern gab es ziemlich viele Trickserien, die sehr gut waren, die auf den Marvel und DC Franchises basieren. Und die haben mich zum Beispiel zum Comic gebracht. Also sowohl die Spider-Man-Serie von Mitte der 90er als auch vor allem diese Batman The Animated Series, die auch noch wirklich in hohen Ehren gehalten wird, von vielen zurecht. Diese beiden Serien haben mich dazu gebracht, mir Superheldencomics zu kaufen.
00:22:12
Speaker
Auch die justice league verfilmung also die justice league serie von damals habe ich mir damals meinem vater immer angeguckt im samstagsmorgen fernsehen. Und das sind teilweise immer noch running gags die in der familie weiterkursieren also die waren die waren schon gut. Das ist genauso wenn ich dir zwischen rein fahren darf das ist genauso wie die batman serie der 60er mit adam west.
00:22:33
Speaker
Und da kenn ich nur die Memes, muss ich zugeben. Genau, aber du sagst doch heute wahrscheinlich auch noch Heiliger Terminkalender Batman oder sowas. Ja, tatsächlich. Doch, aber das sind so Sachen, die sag ich dann und dann gucken mich alle irgendwie am Tisch blöd an, weil ich der Einzige bin, der sich mit diesem Thema so auskennt. Und deswegen hast du dir gesagt, jetzt mach ich einen geekigen Podcast und lad mir lauter Menschen ein, die mich verstehen.
00:22:54
Speaker
Deshalb hab ich gesagt, ich mach jetzt so einen geekigen Job in einem geekigen Verlag und bin dann aber leider bei dem Flanko-Belgischen gelandet. Nein, Quatsch, was heißt leider. Ihr macht euch nicht unbelebt und unglücklich.
00:23:08
Speaker
Nee, Quatsch, das war schon eine bewusste Entscheidung. Kommen wir gleich auch noch mal drauf zu sprechen, auf den Franco-Belgischen und Versus-US-Team-Komplex. Was ich aber noch nachschieben wollte, die animierten Serien aus den Nullerjahren, die waren auch nicht schlecht.
00:23:25
Speaker
Also ich hab da jetzt keine Zahlen, Jahresdaten so parat, aber die Teen Titans Animationsserie, da lass ich immer noch nichts drauf kommen. Und auch Batman of the Future ist immer noch sehenswert. Super Interpretation, ja. Dass sie das nicht verfilmen in irgendeiner Form, erschließt sich mir überhaupt nicht. Das ist eigentlich eine Goldgrube.
00:23:46
Speaker
Ich mein, Batman of the Future geht ja in Comic-Form zumindest weiter inzwischen. Ja, das stimmt, aber das wäre auch ein absolut kassenschlagender Realfilm, glaub ich. Glaub ich wirklich. Also, Batman ist inzwischen halt auch so bekannt als Figur und auch Kinogangern so bekannt.
00:24:03
Speaker
alternate universe ist es ja nicht aber etwas abseitigeren story ansatz zu fahren mit dem alten bruce wayne oder dem alten bruce wayne und so in so einer super düsteren cyberpunk dystopie welt ich glaube das wäre schon der zeitgeist ja das stimmt
Präferenzen und Lieblingsautoren
00:24:22
Speaker
Ja okay genug abgeschweift denn ich habe ja in dem zusammenhang muss ich dann doch die grädchen frage stellen wie ich sie in meinem script genannt habe was ist denn für dich besser marvel oder die sie. Da bin ich glaube ich jetzt unbefriedigend in der antwort denn ich sage immer man soll einfach das beste aus allen universen nehmen weil wieso soll ich mich für eines entscheiden wenn ich beides haben kann kann ich nicht spider-man und batman cool finden.
00:24:52
Speaker
Auf jeden Fall, aber findest du nicht, also vom Ansatz her, sowohl historisch als auch was die Verlegerische Praxis und auch diese ganzen Merchandising-Cosmen angeht, haben die ja schon recht unterschiedliche Ansätze. Also wenn du jetzt damit trost, mein Spider-Man-Regal oder mein Hellblazer-Regal abzufackeln, wenn ich mich nicht festlege, also das Geekgegenstück zu, ich halte den Knattern an den Kopf,
00:25:20
Speaker
Dann bin ich am Ende wohl ein Marvel-Boy, weil es mit Marvel angefangen hat und weil ich mit der Handhabung von Marvel der Kontinuität ein bisschen glücklicher bin, weil ich die DC Reboots immer ein bisschen störend empfand. Ist sogar die richtige Antwort, weil es auch meine Antwort wäre. Das sind wir doch eine Dystopie wieder.
00:25:42
Speaker
Ich ruf das Team zurück, deine Regale sind sicher. Danke. Ich fand immer die Handhabung der Charaktere bei Marvel irgendwie sympathischer, weil die Psychologisierung stärker ausgeprägt ist und ich weiß nicht ...
00:25:58
Speaker
Klassisches Beispiel Spider-Man als als ein Teenager, der Superheld ist und halt nicht einfach so ein Erwachsener, der kaum kaum Charakter mit sich rumträgt. Das fand ich einfach immer schon überzeugender. Aber das war halt auch das, was das Marvel-Age dann ausgezeichnet hat in den 60er. Ja, genau. Wobei das ist vielleicht noch eine ganz lustige Sache jetzt als Schlussstrich dazu. Was was ist besser oder was mag man lieber? Ich mag Marvel-Guy sein und bin ein riesen Spider-Man Fan, aber die Batman-Redaktionszeiten schreiben sich oft am besten.
00:26:27
Speaker
Ja, das kann ich mir vorstellen. Es liegt ja auch immer ein bisschen daran, welche Leute sich mit welchen Helden befassen. Und Batman kriegt halt echt die Creme de la Creme der kreativen Köpfe ab, hab ich so manchmal das Gefühl. Grade jetzt auch mit diesem Black Label, was da für Leute dran sind, Brian Azzarello, Sean Murphy, Lieber Mecho und ich mein, was für brillante Leute schon verschiedene Batman-Arcs geschrieben und gezeichnet haben, da kommen halt tolle Sachen bei rum.
00:26:59
Speaker
Ja, aber um da nochmal darauf an zurückzuschließen, klar, man muss jetzt nicht für Marvel oder DC entscheiden, aber wenn du sagst, es gibt so bestimmte Helden, die du am liebsten mitverfolgst, hättest du da vielleicht eine kleine Top-Hit-Liste.
00:27:13
Speaker
Weiß nicht. Wie viel? Top 3. Top 3? Ich dachte, du sagst es Top 30 oder Top 40 oder so. Nee, du kannst auch Top 5 machen. Du kannst auch Top 10 machen, wenn du das so von der Top of your head hinbekommst. Ja, Top 5 klingt fair. Top 5 ist gut. Aber fang bei der 5 an. Das macht man bei Podcasts so unten anfangen. Hab ich mir sagen lassen. Okay. Dann setze ich auf Punkt 5 mal Swamp Sing. Okay. Die Horrorfigur, die Alan Moore revolutioniert hat.
00:27:43
Speaker
Fand ich schon immer klasse, ohne dass ich es dir jetzt analytisch aufschlüsseln könnte. Wieso? Das musst du auch gar nicht. Es geht um eine rein emotionale Reaktion. Das ist fair. Dann würde ich auf Platz 4 den Hasen Ronin Usagi aus Usagi Yu Jimbo von Stan Kai setzen. Nein, nicht Stan Kai, Stan Sakai tatsächlich.
00:28:08
Speaker
der ja beim dantes verlage den deutsches zu hause gefunden hat wo regelmäßig neue bände erscheinen was ich ganz toll finde weil diese serie hat mir jahrelang auf dem deutschen markt gefällt ach wahnsinn ich habe die noch nie gelesen aber das läuft einem immer häufiger mal über den weston nach diesem podcast den ersten band der ronin lesen müssen und ich verlieben müssen und mich verfluchen müssen weil dann 36 oder 40 bände auf dich warten
00:28:31
Speaker
Ja, das habe ich mir bei Fables und anderen Serien auch schon angetan. Da bin ich abgehärtet. Das ist gut. Aber er hat es auch verdient, denn Stan Sackai, das finde ich wirklich, ist eine Ausnahmeerscheinung. Der macht das seit den 80ern als Ein-Mann-Armee. Der zeichnet die, der schreibt die selber, der lettert das selber. Das macht er teilweise im Flugzeug und hat da hunderte von Heften gemacht, ist ins Turtles-Universum damit vorgedrungen und macht das wie so eine Maschine, immer auf höchstem erzählerischen und zeichnerischen Niveau.
00:28:59
Speaker
Da kannst du echt nur Hut absagen. Deswegen hat das auch verdient, in meiner Lieblingsheldenliste zu sein. Das ist schon irre. Ja, okay. Fair. Fair enough. Ich werde es mir mal besorgen. Gut. Give me money, Dantez. Und dann hätten wir noch Batman auf alle Fälle, würde ich sagen. Auf Platz drei, okay. Weil Batman ist einfach Batman, ne? Sei immer du selbst. Sei du kannst Batman sein, dann sei Batman.
00:29:24
Speaker
Das ist... Ich kenne den Spruch mit einem Einhorn, aber... Ja, bitte! Jeden, wie er es mag. Jeden, das seine, ja. Du darfst das Einhorn sein und ich Batman und vielleicht reitet Batman ja auch mal ein Einhorn oder so. Ich glaube, den Farbkontrast, den kann keine Druckerei vernünftig abbilden auf einer Comic-Seite, aber... Es gab aber auch mal Zebra-Batman, also... Was? Ja. Ach, Quatsch. Wirklich? Die Sechtiger? Der auch mit Zebra gereitet ist? Ja, nicht ganz so schlimm, aber sein Kostüm war Zebra-mäßig.
00:29:54
Speaker
Die 70er waren bunt und drogenreich. Auch schon vor Grant Morrison.
00:30:02
Speaker
Das werde ich mir nicht angucken. Das kann ich dir auch versprechen an der Stelle. Okay. Ist aber in Ordnung, wenn du dafür Usagi mitnimmst. Das mache ich. Okay, wir hatten Swamp Thing, wir hatten Usagi, wir hatten Batman. Dann ist auf Platz zwei John Constanton, der Hellblazer. Ah, okay. Bin ein Riesenfan dieser Vertigo-Serie, die alte. Die hab ich schon bestimmt zweimal durchgelesen, jedes Heft, dreimal manche. Das ist hochwertiges Horror- und Dark-Fantasy-Zeug.
00:30:31
Speaker
Und er als Antiheld ist auch sehr, sehr reizvoll, fand ich schon immer. Ja, okay. Muss ich zugeben, hab ich außer diesem Querverweis, der in dem Batman Damned drin war, da spielt Konstantin ja auch eine Rolle drin, hab ich, glaub ich, bewusst noch nie was über John Constantine gelesen oder mit ihm.
00:30:52
Speaker
wenn ich ehrlich bin. Aber ich nehme dich beim Wort. Du hast ja vorhin gesagt, du hast The Boys gelesen. Dann kannst du ja auch mal Constantine von Ennis probieren. Ja, stimmt eigentlich. Und deine Nummer eins? Tatsächlich Spider-Man. Aus alter Verbundenheit. Das ist so aus der Kindheit und das legst du dann irgendwie nicht ab.
00:31:17
Speaker
Ja, wenig überraschend an der Stelle, aber ja, klar, das ist immer so der Ansatzpunkt. Also was heißt immer, aber für viele Leute, womit man anfängt, damit hört man dann auch irgendwann auf. Ja, und das bleibt auch sehr, sehr lange oft oder vielleicht manchmal auch für immer die Wohlfühlzone, die Komfortzone. Und der erhält mit dem vielleicht die schönsten Erstleserinnerungen und die ersten Schritte in dieser Szene hast. Wir machen uns ja heute immer so viele Gedanken über Neuleser.
00:31:46
Speaker
und dass es vielleicht schwierig ist, in neue Storylines einzusteigen oder dass alles viel zu kompliziert ist.
00:31:51
Speaker
Aber ich hatte zum Beispiel, oder ich habe die Erfahrung gemacht als Kind, so mit acht oder neun, egal was für ein Heft du da hattest und wie schlecht das war oder wie kompliziert das war, das war so mitten in der Klonensage bei mir, wo Ben Reilligard mit Maschinengewehren durch die Gegend gesprungen ist. Also das war nicht der Spider-Man, den ich kannte. Und ich habe die Hefte trotzdem toll gefunden und zehn-, zwanzigmal gelesen, weil wenn du heiß drauf bist als Kind
Superhelden als moderne Mythen
00:32:17
Speaker
und du kriegst die Sachen endlich oder kaufst du dir von deinem Taschengeld und du hast sie, dann macht das Klick und du kommst auch rein. Du bist ja clever als Kind. Du wieselst dich da rein und es ist heute mit dem Internet dann auch leichter als früher. Ja, das stimmt. Damals hatten die Sachen dann teilweise auch so ein bisschen, ich weiß nicht, die wurden halt auch gelesen bis zur Vergasung.
00:32:38
Speaker
weil man gar nicht so viel andere Medien hatte, die man konsumieren konnte oder durfte oder wie auch immer. Und dann hatte man die irgendwann, also ich weiß doch, meine alten Asterix-Alben, die konnte ich teilweise mitsprechen sozusagen. Ja, oder da gab es Spider-Man-Hefte so aus Mitte der 90er, von Mitte der 90er. Die waren nicht besonders gut, aber ich habe die trotzdem täglich gelesen, mal eine Woche lang.
00:33:01
Speaker
Weil so viele Hefte hattest du halt nicht, das war dein einziges Comic-Heft manchmal, das du im Monat bekommen hast, also bei mir zumindest damals. Ich erinnere mich noch, mein Vater hatte irgendwann mal von der Spielemesse in Essen, frag mich nicht, wieso das da rum lag, so ein Sammelband von Crisis on Infinite Earths mitgebracht.
00:33:21
Speaker
Wahnsinnig sperriges Teil. Und ich hab halt kaum was verstanden, weil ich keine dieser Figuren irgendwie kannte, außer den Top-Leuten aus der Justice League. Also Superman und Wonder Woman und Green Lantern und so, die kannte ich schon. Aber das ist ja ein gigantischer Cluster, was auch immer, von DC-Helden. Und ich hab's trotzdem irgendwie drei-, viermal gelesen, auch wenn ich da kaum Zugang zugefunden hab. Weil's halt ...
00:33:50
Speaker
sah halt cool aus und war riesengdick und total groß und hat trotzdem irgendwie Spaß gemacht, ist einem als Kind dann auch irgendwie ein bisschen egal. Genau, und das reizt einen auch dann zu spüren, dass da noch was hinten dran ist, selbst wenn man es nicht kapiert. Also ich glaube, man hat vielleicht schon als Kind und Jugendlicher mehr Sinn für die Tiefe dieser Welt, als man sie auf Anhieb so erfassen kann. Aber das bedeutet ja, dass dieses Continuity-Ding wirklich funktioniert.
00:34:16
Speaker
Ja, auf jeden Fall. Merkt man ja auch daran. Also, Continuitate ist ja generell momentan so ein beliebtes Buzzword oder Schlagwort. Würdest du sagen, das ist vielleicht auch einer der Gründe, warum Superhelden und Superheldenstoffe multimedial immer noch so populär sind? Also, ich mein, der große Startschuss war wahrscheinlich, kann man zumindest vielleicht so sagen, Iron Man 2008, also der erste Film im MCU.
00:34:44
Speaker
Als das mal so richtig populär wurde, aber das war jetzt auch vor zwölf Jahren und ich weiß gar nicht, welches andere Popkultur Phänomen so lange so prävalent sich gehalten hat. Oder hättest du eine andere Erklärung für? Sagt dir dieses ominöse Star Wars etwas?
00:35:00
Speaker
Ja, okay, guter Punkt. Aber ist das nicht zwischendurch immer mal wieder auch so ein bisschen in der Versenkung verschwunden, bis dann neue Filme kamen? Boah, magst du dich grad unbelebt, ey. Ist das so? Ich glaub schon. Ich weiß nicht, guck doch mal in deinen Posteingang nach dem Podcast und schau, wie die Star Wars-Meute dich lüncht. Ich weiß gar nicht, ob die hier so zuhören, ehrlich gesagt. Kann man ja twittern. Max von Splitter sagt, Star Wars ist tot.
00:35:28
Speaker
Das Moment, okay, also das, ich glaube, wenn ich das sage, damit mach ich mich nicht so unbeliebt, jetzt nicht nach Episode 9. Spätestens, glaub ich, bin ich da nicht mehr der Einzige. Und ich hab auch in anderen Podcasts folgen hier schon die Clone Wars Animationsserie empfohlen zum Beispiel.
00:35:45
Speaker
Und auch das letzte Videogame hier, Jedi Fallen Order, fand ich alles ganz toll. Ich bin allerdings relativ spät bei der Party aufgekreuzt. Da bin ich ein bisschen zu jung für, um die älteren Trilogien noch mitgemacht zu haben. Außerdem hast du deine Kindheit in der Crisis of Infinite Earth verbracht. Genau. Ich hab damit verbracht, dieses monolithische Buch irgendwie verstehen zu wollen und daran gescheitert.
00:36:12
Speaker
Da war keine Zeit für Jedi und Sis und die Macht. Nee. Ja, okay, guter Punkt. Ist natürlich irgendwie Quatsch, dass mit zwölf Jahre es so gesehen echt nicht so viel. Trotzdem muss es ja irgendeinen Grund dafür geben, dass das so populär ist und bleibt bisher. Ja, und ich glaube, das kannst du bei Star Wars und den Marvel-Sachen so auf eines runterbrechen teilweise. Ach, tatsächlich. Zumindest in meinen nicht wissenschaftlichen Augen.
00:36:37
Speaker
Denn ich finde, das sind halt beides moderne Mythen. Sowohl Mythen, die in unserer Zeit entstanden sind, als auch Mythen so für unsere Zeit jetzt. Und das ist dann einfach diese mythologische Qualität im Kern von diesem... Das ist palpig, das ist auch mal trashig. Das ist eskapistische Unterhaltungen reinformen mit Action, Drama und auch Seifenopanelementen, ob Science Fiction, Fantasy und allem. Keine Frage. Aber es hat eben mythologische Qualität. Und das spricht uns Menschen ja schon immer an.
00:37:04
Speaker
Was heißt mythologische Qualität in dem Zusammenhang? Weiß ich jetzt nicht genau, was du damit meinst. Das heißt, wenn du an Mythologie denkst, dann denkst du ja an Göttersagen, vielleicht ans biblische. Und genau darauf zielen diese Sachen mit ihren großen Wandteppichen, die da über die Jahre entstehen, ja auch ab. Das sind eigentlich Mythologien, fiktive erdachte Glaubenssysteme irgendwo, auch ein Stück weit. Star Wars natürlich noch mehr als die Superhelden.
00:37:30
Speaker
Aber auch die Superhelden haben in meinen Augen diese Mythologie. Denn jede Figur, die du da hast, hat eine Mythologie. Da gehört die Origin dazu, aber auch die Entwicklung. Und da sind wir dann bei Kontinuität. Und wenn du die alle zusammen verknüpft, bekommst du in meinen Augen eine Mythologie.
00:37:48
Speaker
Also es geht um die Tiefe irgendwie, dass halt hinter jedem Anknüpfungspunkt in der Story, hinter jedem Fakt ist ein weiterer Fakt und es geht immer weiter zurück und nach vorne. Genau, es ist immer verknüpft miteinander, das Universum, es wächst, alles interagiert, alles wächst zusammen, wird größer, summiert sich, das ist so.
00:38:07
Speaker
Ja, der Wandteppich eben, wie ich vorhin gesagt habe. Und beim MCU kannst du dann sogar noch sagen, dass ja sogar die Kinofilme mit den TV-Serien interagieren. Captain America und die Avengers-Filme mit der Agents of S.H.I.E.L.D. TV-Serie im Heimkino. Und dass dieses Continuity-Ding mit diesen Figuren aus deren Anzeichen und eben Marvel-Mythologie setzt sich halt auch in den anderen Medien fort. Das ist wahrscheinlich dieses Erfolgsrezept, das die da haben.
Conans Einfluss und Christians Rolle als Redakteur
00:38:37
Speaker
Wenn wir mal von den Helden und Heldinnen weggehen, so ein bisschen mehr zu anderen Popkulturphänomenen zum Palp, war ja ein besonderer Wunsch von dir, dass wir auf das Thema noch eingehen. Denn nachdem Lovecraft und Sherlock Holmes und so weiter in den letzten Jahren ja auch schon relativ groß geworden sind, vermutlich vor allem, weil die Lizenzen gemeinfrei wurden, ist jetzt Conan, also Conan der Zemeria, Conan der Baba,
00:39:05
Speaker
Der Conan von Robert E. Howard, momentan ein großes Thema. Und du bist ja auch der Redakteur für Conan bei Panini, wenn ich das richtig verstanden habe. Als ich 2009 bei Panini angefangen habe, war Conan sogar das erste, was ich mit offiziell betreut habe.
00:39:24
Speaker
Weil du dich da auch gut mit auskennst oder hast du dich dann dafür da rein gearbeitet? Conan war schon immer so ein Fantasy-Liebling von mir und das hat dann auch Panini so kommuniziert bekommen. Die waren auf der Suche nach einem neuen Redakteur und es hat dann gut zusammengepasst. Also Conan ist schon immer, wenn es um Fantasy geht, für mich ein Favorit, ein ewiger Favorit.
00:39:46
Speaker
Weil, also was fasziniert dich an der Figur so sehr und an den Kurzgeschichten, gehe ich mal von aus... Genau, die originalen Howard Sachen, genau. Was fasziniert mich an denen? Zum einen war das, finde ich, sehr eingängig und clever, was Howard da damals gemacht hat mit diesen nicht-chronologischen Kurzgeschichten. Dass er Conan mal als König, mal als Dieb, mal als Pirat, mal als Zöldner dargestellt hat. Und du konntest nie wissen, was als nächstes kommt. Und hast dir dann die Geschichte der Figur selber so ein bisschen zusammengepuzzelt.
00:40:15
Speaker
Und dazu kommt ja dieses pseudohistorische
00:40:20
Speaker
Die pseudohistorische Vergangenheit, also es ist ja eine fiktive Welt, aber sie hat ja klar Anleihen bei unserer Vergangenheit. Also du siehst ja, das sind Wikinger, das sind Ägypter, das spielt in Afrika, das ist keltisch angehaucht und das hat immer gut funktioniert, weil es war Fiktion, aber es hat sich trotzdem immer so ein bisschen, ja nicht real, also man wusste schon, dass es natürlich Fantasy ist, hat es so einen realen Backdrop irgendwo.
00:40:50
Speaker
Und dazu kommt halt, dass Howard das, finde ich, ungeheuer stark und kraftvoll immer geschrieben hat. Also das ist Fantasy Pulp, aber immer überzeugend gemacht. Also du spürst beim Lesen, dass es Howard sehr, sehr ernst mit diesen Sachen war, dass ihm diese Dinge wichtig waren, dass er es sehr gut machen wollte.
00:41:08
Speaker
Und er hat zwar immer so gezahnt, als würde das nur so hinrotzen und eine Fassung und er ist der Größte und kein Problem. Aber rückwirkend ist natürlich rausgekommen, dass er wirklich einige Fassungen immer geschrieben hat, bis er zufrieden war, da ewig rumgebastelt hat. Und ja, du merkst, dass wenn einem Autor diese Sache wichtig ist und wenn er, dann kann das noch so paltig und trashig sein. Diese Ernsthaftigkeit auf dem handwerklichen Level lässt das dann einfach funktionieren. Und ganz schön clever.
00:41:35
Speaker
Ja, bei diesen Conan-Sachen, wenn man mal diesen altersbedingten Rassismus und Sexismus jetzt umschiffen, um uns da nicht zu verstricken in der Diskussion, die sicher angebracht ist bei vielen von diesen alten Sachen. Aber ich finde das schief. Aber wenn man das mal so außer Acht lässt, dann ist dieser Kram dafür, dass er aus den 1930ern ist, auch ziemlich gut gealtert eigentlich. Also von Fantasy-Aspekten zum Beispiel. Da gibt es ja viele Sachen, die kannst du gar nicht mehr lesen von den alten. Aber Conan geht immer.
00:42:04
Speaker
Das ist immer noch gut. Das ist was dran. Ja, das stimmt. Das stimmt tatsächlich. Und wie spielen da die Comics mit rein? Also die Panini Comics? Sind das gute Adaptionen oder findest du, die geben sogar noch was mehr dazu zu dem, was Robert E Howard damals verfasst hat? Die sind sehr gut. Die müsst ihr alle kaufen.
00:42:24
Speaker
Okay, bestanden. Also die alten Sachen von Roy Thomas und John Bush Kamer und Barry Vince Smith, die wir auch in Hardcover-Bänden neu auflegen, das sind zu Recht Fantasy Comic Klassiker. Das war eine sehr coole Adaption und dann auch Weiterspinnung dieser originalen Conan-Sachen. Und aktuell hat der Marvel die Rechte zurückbekommen und neue Serien auch gestartet.
00:42:51
Speaker
Und zum Beispiel die Hauptserie Conan the Barbarian, die aktuelle Inkarnation, die Jason Aaron da als Autor betreut. Der macht das eigentlich wie Robert Howard in den ersten zwei Bänden, die wir auf Deutsch gebracht haben, die auf so eine abgeschlossene Erzähleinheit sind, Leben und Tod des Barbarians, glaube ich, im Titel. Nämlich, er springt auch so durch Conan's Leben, mal als König, mal als Waldläufer, mal als Pirat, mal als Dieb. Und trotzdem sind es neue Geschichten.
00:43:20
Speaker
Aber er ist immer so ein bisschen an den Nahtstellen der Robert Howard Erzählung. Dadurch wirkt das vertraut auf der einen Seite, neu auf der anderen und du fühlst dich einfach sehr wohl mit neuen Geschichten, die sich frisch anfühlen und trotzdem genauso Conan sich anfühlen soll.
00:43:34
Speaker
Mhm. Das ergibt Sinn, ja. Das ist auch ein Kunststück, dass man dann einen Charakter, den so viele Leute schon kennen und der so ein festgefügtes Bild hat, dass man da dann dem noch was zufügen kann, ohne sich was komplett Neues auszudenken, sondern ... Was ich sagen will, ich glaub, das ist eine sehr fragile Balance, die man da einhalten muss. Echt ein Balanceakt. Ja, aber Conan ist das auch sehr schwer.
00:44:01
Speaker
Bei Sherlock Holmes hab ich's ja schon ziemlich oft gemacht als Autor selber. Irgendwann hast du dann deine eigene Interpretation der Figur, also die fühlt sich dann für dich ein Stück weit wie deine an, an so einer gewissen Stelle. Das ist dann einerseits gut, weil sie dir von der Hand geht, andererseits kann es halt auch gefährlich sein, wenn du eben zu weit weggehst von dem, was die Leser vom Original gewöhnt sind oder eigentlich wollen.
00:44:22
Speaker
Also diese Gradwanderung ist da absolut entscheidend. Und bei Marvel treibt man das ja sogar auf die Spitze so ein bisschen, denn in einer der Avengers Storylines der letzten Jahre hat man Conan sozusagen eine zweite Version von Conan. Also es gibt den Conan in seinen Fantasy-Geschichten, abgeschlossen für sich, und es gibt eine parallele Version von Conan, die jetzt im Marvel-Universum der Superheldengegenwart angekommen gestrandet ist.
00:44:47
Speaker
Und er hatte im Wilden Land erstmal mit Wolverine und mit Doctor Strange und dem Venom Symbionten und den Ninjas von der Hand zu tun gehabt. Und in einem neuen Band kommt er jetzt nach Las Vegas, wo er dann mit Black Cat und Mephisto, später in Wakanda, mit Black Panther zu tun hat. Das ist natürlich dann schon sehr weit weg vom Original.
00:45:09
Speaker
Aber ich bin ziemlich tolerant was diese Crossover Literatur angeht und damit meine ich jetzt nicht das Superhelden Crossover wie jetzt die Crisis oder Civil War, sondern Crossover Literatur bezeichnet ja immer wenn zwei Archetypen oder Ikonen oder Franchises zusammengeworfen werden, so wie wenn Sherlock Holmes und Lovecraft bei euch im Splitter Programm sich getroffen haben.
00:45:30
Speaker
Oder wenn sich jetzt hier eben Conan und die Marvel-Superhelden treffen, das ist natürlich ein Gedankenspiel, da musst du dich darauf einlassen. Aber auch da greift das, was Howard gemacht hat, wenn es überzeugend gemacht ist. Und wenn du merkst, die haben sich was dabei gedacht und sie bleiben den Figuren treu, dann ist es einfach nur ein anderes Setting und ein anderes Schema von Conan-Geschichte, die halt nicht in seiner Vergangenheit spielt, sondern eben im Hier und Jetzt. Und es kann funktionieren und die bisherigen Crossovers dieser Art haben erstaunlich gut funktioniert.
00:45:59
Speaker
Gut zu wissen. Kommt auch auf die Leseliste. Schön. Was hältst du in dem Zusammenhang dann von den franko-belgischen Adaptionen, die bei uns erscheinen, jetzt seit, boah, einem guten Jahr, glaube ich? Ne, länger, länger. Nach den halben Jahren so in den Dreh? Die gefallen mir teilweise richtig gut.
00:46:16
Speaker
Durch dieses Einzelbandkonzept ist es halt immer ein bisschen hit or miss. Also es sind so richtige Wundertüten. Mal geil, mal Gurke. Sorry, it's subjektiv. Nö, das ist vollkommen, das geht mir auch so. Das geht, glaube ich, jedem so, der ein paar davon mal gelesen hat. Ja, aber so ein paar, zum Beispiel das erste Album, Königin der schwarzen Küste, das war eine richtig tolle und frische Adaption von diesem Howard-Klassiker. Vielleicht sogar der wichtigsten Conan-Story aus dem klassischen Kanon.
00:46:43
Speaker
Und die war visuell echt überragend, weil sie so ganz frisch war. Diesen Stil hat man bei Conan so noch nicht gesehen. Sehr anders. Fanden wir damals ein bisschen befremdlich. Hatten wir ein bisschen Angst, den als ersten zu bringen. Was wir allerdings doch gemacht haben. Weil wir dachten, das ist irgendwie im Vergleich zum Dritten zum Beispiel, den ich finde, sehr klassisch illustriert war. Jenseits des Schwarzen Flusses war das.
00:47:10
Speaker
Das war so ein Stil, der zweite auch. Das war der Natok der Zauberer. Das ist halt Conan, wie man es sich in so einem Großformat vorstellen würde, mit epischen Schlachtenszenen und einem relativ naturalistischen Stil und eher dunklen, gedeckten Farben. Und halt nicht so kartunig. Ich würde mit dem Kartuniken gehen.
00:47:33
Speaker
Es ist halt mal was Neues. Ja, das setzt sich ja eigentlich sofort in eurer Reihe. Also diesen, welcher war das, den die Künstlerin gemacht hat? Schatten im Mondlicht, Schatten im Mondlicht, oder? Ja, Schatten im Mondlicht. Das fand ich cool, weil das war klassisch gemacht vom Artwork her eigentlich, aber mit so einem feministischen Augenzwinkern hin und wieder. Zum Beispiel da ist so eine Szene, wo Conan badet und das ist ein weiblicher Blick auf Conan.
00:48:03
Speaker
Ja, das fand ich auch sehr hübsch. Ja, weil Künstlerinnen, die Conan Comics machen, gab es jetzt nicht so viele. Nee, und das stimmt. Und dann das so in dieser, zum Glück feministischen Ära, dann so gut zu machen, so subtil und so. Das hat funktioniert. Das war das Altmodische und das Neuzeitliche dazu. Ja, das war sehr clever gemacht, das fand ich auch. Das war schön zu sehen. Das setzt sich auch fort auf den Katakomben.
00:48:29
Speaker
den Olivier Vartin, glaube ich, mit anderen gemacht hat. Vartin und Cassegrain. Ja, genau. Das ist ja so eine Konzept-Story mit der Barbarei wird immer über die Dekadenz der Hochkultur siegen, was sich der Howard immer gerne zur Brust genommen hat. Und da ist ja Valeria so eine starke Frauenfigur. Neben Baelid eigentlich die zweite große Frauenfigur im Conan-Kanon vom Howard.
00:48:50
Speaker
Und in der Original-Story fängt er damit an, dass Conan ihr nachsteigt so ein bisschen und erleben die dieses Abenteuer und am Ende wirft sie sich in Howards Story halt in Conan's Arme. Das schwächt so ein bisschen diese tough Lady, wenn man es mal so sagen kann. Und im Comic haben die Kreativen das halt clever gemacht und haben das Ende dann einfach weggelassen von Howard. Das trübt die Geschichte kein bisschen, aber Valere wirkt viel moderner als Frauenfigur.
00:49:17
Speaker
Halt hat halt mehr Agenda und wirkt unabhängiger. Genau, und es ist nicht dieses klassische, der Held kriegt am Ende halt doch die nicht Jungfrau in Nöten, aber er kriegt selbst die wehrhafte Kriegerin, die sich ihm dann an den Hals schmeißt.
00:49:29
Speaker
Ja, das stimmt. Es ist in den Details teilweise sehr schön modernisiert, aber ohne sich zu weit vom Original zu entfernen. Im Grunde genau das, was auch die Panini Conan Adaptionen zum Funktionieren bringt, wenn sie funktionieren. Ich hätte sogar noch den Robin Recht gerne mit reingenommen.
00:49:48
Speaker
Ja, das ist der, der wahrscheinlich aus so einer feministischen oder modernen Perspektive am schwierigsten zu beurteilen ist. Weil er auch die am meisten sexualisierte Howard-Story als Vorlage hat. Genau. Also, wenn man den mal reinguckt, die Originalstory, die ist ... nicht wirklich anders, wenn nicht sogar noch expliziter als das, was Robin Recht macht. Aber vom Artwork her ist das für mich persönlich der Favorit.
00:50:13
Speaker
Ja, das ist Wahnsinn. Das kannst du auch Leuten in die Hand drücken, die gar nichts mit Comics am Hut haben und die sind erstmal total stunned und begeistert davon. Das ist was, was Robin Rechter rausholt, der ja auch eine sehr tolle L-Rig, also es ist keine Adaption, aber der auch L-Rig von, also quasi eine Fortsetzung von dem Michael Moorcock-Stories zeichnet. Ja, das war auch so ein cooles Destillat, auch für Neulese. Davon hat mir auch gut gefallen.
00:50:39
Speaker
Also solche, solche düsteren Themen, die liegen ihm einfach irre. Da holt er richtig was raus. Bis auf die Eisbärbrüder. Aber ansonsten war's wirklich großartig. Was hast du gegen die Eisbärbrüder gehabt? Na ja, das sind ja eigentlich Riesen. Ach so. Ich fand das ganz nett, muss ich ehrlich zugeben. Ich fand das, weil ganz ehrlich, so ein Riesen zu zeichnen, dann kommt da irgendwie so ein großer Typ mit irgendwie pelzigem Ländenschutz und so. Das ist, finde ich,
00:51:09
Speaker
Das hätte er auch machen können, aber da fand ich's hübscher und kreativer zu sagen, das sind jetzt Tiere, das sind jetzt Eisbären. Und Ymir's Tochter, also die Schneehexe, ist halt auch so eine ... Die eigentlich ist die ja nackt die ganze Zeit. Ich glaube, er hat bewusst gesagt, er will nicht den Kontrast von so zwei riesigen Männern, die dann irgendwie so barbarenmäßig neben ihr herstapfen, sondern das halt möglichst glatt zu halten. Keine Kleidung, keine ...
00:51:40
Speaker
Ja, keine Komplikation wollte ich schon sagen, was totaler Quatsch ist. Aber ich glaube, das war eine bewusste kreative Entscheidung. Ich fand die nicht schlecht. Also hab ich so nie gesehen, aber es war ein guter Schlüssel dazu. Einfach die Simplicität dabei zu behalten.
00:51:59
Speaker
Gehen wir mal von den ... ja, so dem Abnerden über Conan und Superhelden und so weg.
Einfluss von COVID-19 auf den Comic-Markt
00:52:07
Speaker
Ich hab mir das jetzt hier mal so aufgeschrieben, und wir müssen da nicht zu tief ins Detail gehen. Das ist eine Frage, die mich auch interessiert, was du dazu sagst. Wir nehmen ja auf in Zeiten von Corona und ...
00:52:22
Speaker
Der Comic-Markt im In- und Ausland ist davon ja auch betroffen. Ich kann bei uns von unserer Seite aus dem Nähkästchen plaudern so viel sagen, dass wir doch deutlich merken, dass auf dem US-Markt und auch auf dem französischen Markt teilweise ganz heftige Verwerfungen passiert sind, weil halt immer mehr Deadlines verschoben werden, Verlage verschieben, irgendwelche Projekte nach links, nach rechts, nach hinten, nach vorne leider nicht. Wobei teilweise das auch. Und es herrscht generell
00:52:51
Speaker
für einen Verlag, der Comics aus dem Ausland auf Deutsch verlegt, eine gewisse Unsicherheit. Das ist jetzt natürlich nur die Perspektive von uns.
00:53:05
Speaker
Aber mich würde mal interessieren, ob du als jemand, der halt auch diesen Heftmarkt im Auge hat und viel Originalsachen von Marvel und DC und anderen US-Verlagen liest, ob du da zustimmen würdest oder was deine Beobachtungen in der Richtung sind. Ja, da stimme ich. Ist jetzt ein ernstes Thema, aber ... Also, ich stimme komplett zu. Dieses Verschieben, die Unsicherheit auf den Märkten wahrscheinlich dann wirklich ist zu spüren.
00:53:35
Speaker
Und es ist auch ein Seriensterben zu spüren gewesen, als die in Amerika, Marvel und DC durch den Lockdown wochenlang nichts veröffentlicht haben. Als die dann wieder zurück kamen, sind einige auf der Strecke geblieben, so Serien und Helden aus der zweiten Reihe, wo man bis jetzt überhaupt nicht weiß, geht es noch weiter. Bei manchen weiß man auch nur, es geht nicht weiter.
00:53:57
Speaker
Da sind auch relativ bekannte Figuren dabei, also es hat zum Beispiel die Ghost Rider Serie erwischt oder es hat die neue Ongoing vom Vampir Morpheus erwischt.
00:54:10
Speaker
Und da sind wir dann wieder beim Thema die Filme, weil Hollywood hat ja seine Projekte genauso verschoben und das ist für uns als Verlag, der sich an Superheldenfilmen orientieren muss, letztlich nicht so schön gewesen, denn wir hatten zum Beispiel im März und im April das Problem, dass der erste Black Widow Film verschoben wurde und wir hatten dann aber schon unsere Black Widow Anthologie und unsere Sammelbände in den Läden
00:54:36
Speaker
Da stehen dann zwar gute Comics in den Läden, aber ohne diesen temporären Hype, den der Film halt jedes Mal auslöst, haben die nicht so die Durchschlagkraft und auch nicht so den Anreiz für Neuleser, wie wir uns das natürlich erhoffen, weswegen wir sie ja zu den Filmen extra planen. Und das ist jetzt mit den Eternals genauso wieder bei Marvel. Es ist mit Venom so gewesen.
00:55:01
Speaker
Und das sind halt schon dafür, dass wir inzwischen – wir sind nicht abhängig von diesen Blockbustern, aber sie geben schon ein bisschen den Rhythmus vor, weil man sich in den USA daran orientiert. Also du merkst natürlich immer, wenn ein Film kommt, dann kriegen die Helden auch in den Comics mehr Spotlight. Das ist halt einfach inzwischen so geworden. Logisch. Ja, würde ich glaube ich genauso fordern, wenn ich ein Disney-Aktionär wäre. Was ich nicht bin leider.
00:55:27
Speaker
Schade auch. Obwohl du ja eigentlich in einer guten Position dafür wärst. Ich dachte jetzt, du meinst, dass ich in Disney-Aktien bezahlt werde. Das wäre wahrscheinlich gar nicht so schlecht, vor allem wenn du es vor 13 Jahren schon eingefordert hättest. Das hätte ich mitgenommen, das wäre cool gewesen. Dann verstehe ich das auch, dass dieses so machen, dann macht der auch keinen Vorwurf. Aber wenn es dann nicht aufgeht wie jetzt während Corona,
00:55:55
Speaker
Ich meine, ich verstehe auch, dass wir diese Sachen jetzt nicht alle ins Heimkino reinpumpen. Man hat ja bei Mulan gesehen, es funktioniert nicht so wirklich, die Leute nehmen es nicht an, wenn sie was dafür zahlen müssen, was ich auch wieder verstehen kann, weil ich dann wirklich einen zighundert Millionen Dollar teuren Film einfach in mein Streaming-Angebot nehme. Ich kann es verstehen, aber dadurch ist halt für den Superheldenmarkt gerade echt Alarmbereitschaft.
00:56:19
Speaker
Ja, man bleibt abzuwarten, wie sich das jetzt weiterentwickelt und wie lange wir damit noch Spaß haben. Da ist einfach keine richtige Prognose drin. Aber um auch was Positives zu sagen, ich hab trotzdem das Gefühl, dass die Leute zum einen wieder mehr lesen. Auf jeden Fall. Man merkt die Konkurrenz vielleicht doch, die ein bisschen wegbricht oder so, oder auch die Zeit, die die Leute mehr haben, ich weiß es nicht.
00:56:44
Speaker
Oder vielleicht auch das Besinnen, auch wieder ein bisschen dieses eskapistische und Wohlfühlen in diesen Literatursachen. Und zum anderen finde ich es auch immer schön zu sehen, dass man dann immer ein bisschen zusammenrückt, die Szene. So viele Aktionen, digitale Podcasts wie das jetzt hier oder digital, was da auf Twitter, Twitch und wie das alles heißt, so abgeht. Ich mag es immer, dass wir halt doch in der Krise noch so ein bisschen immer zusammenrücken und
00:57:12
Speaker
geschlossen dastehen und uns bemühen und jeder bringt Kreativität und Zeit ein, um halt trotz der beschnittenen Möglichkeiten unserer Leidenschaft mit anderen zu teilen und auszuleben. Das klingt jetzt ein bisschen schwulstig, aber es ist trotzdem so.
00:57:26
Speaker
Ich finde das trotzdem ein sehr schönes Schlusswort. Würden damit jetzt quasi auf die Zielgerade einbiegen. Nicht ohne zuvor dir, wie allen meinen Gästen, natürlich noch die Gelegenheit zu geben, eine Gegenfrage zu stellen, wenn du möchtest. Also an mich oder an den Splitter Verlag. Max, warum hast du Star Wars? Nein.
00:57:49
Speaker
Ja, ich hätte wirklich eine ernst gemeinte Frage auch noch. Oh Mist, ja. Sorry. Bei Panini bringen wir ja inzwischen auch Superhelden im Albumformat heraus. Ja. Batman Damned hast du vorhin schon selber genannt oder demnächst auch Batman, die Rückkehr des dunklen Ritters und Harleen, sowas. Ist das für euch und für dich, so Spezialisten für europäische Albentitel, ist das befremdlich, jetzt nur von der Ästhetik und der Logik her, wenn plötzlich auch Superhelden im Albumformat auftauchen?
00:58:17
Speaker
Nee, ehrlich gesagt nicht, denn DC vor allem macht ja auch nicht den Fehler einfach
00:58:29
Speaker
Comics, die in einem anderen Format gezeichnet wurden, aufzupumpen, bis es groß genug ist. Sondern die Sachen werden ja tatsächlich auch gezeichnet für ein größeres Format. Und als Marini den Batman gemacht hat, hier Dark Prince Charming, der Dunkle Prinz auf Deutsch, glaub ich, ne? Kann das ja auch im Albenformat bei Panini raus und auch im Hardcover und auch sehr schön.
00:58:54
Speaker
Und das Prinzip dahinter hat sich mir sofort erschlossen, weil Enrico Marini im franko-belgischen Raum einfach eine riesen Nummer ist. Und dass man damit dann auch vom Marketing her und generell einfach von der Sympathie her, die man die dann DC in dem Moment, wo sie sagt, wir geben jetzt unseren erfolgreichsten Helden,
00:59:17
Speaker
Eriko Marini in der Hand oder darf damit jetzt machen, was er will. Der darf jetzt eine eigene Geschichte erzählen und die zeichnet er in seinem Stil. Und die bringen wir in diesem Format raus, in dem Format, was der französische Markt gewohnt ist. Das hat ihn, glaube ich, eine Menge Sympathie Punkte eingebracht. Und ich meine, das hat dann hat er ja auch in den USA noch sehr gut funktioniert und bei uns ja sowieso auch befremdlich finde ich das so gesehen nicht.
00:59:44
Speaker
Es ist, glaube ich, eine clevere Idee. Weil, wie gesagt, wenn man halt ... Es sind ja bisher, wenn ich mich nicht täusche, auch keine fortlaufenden Serien, die in dem Format erscheinen, sondern es sind immer mehr so kurze Story-Arcs oder One-Shots. Genau. Das korrigier ich, wenn es nicht stimmt. Stimmt komplett. Entweder Mini-Serien oder One-Shots.
01:00:05
Speaker
und das dann solche sachen halt auch das gibt halt auch zeichnern und autoren aber vor allem den zeichnerinnen und zeichnern die mit diesen projekten betraut werden einen anderen kreativen spielraum wo sie dann halt sagen können okay ich mache jetzt eine panel aufteilung und eine seitenkomposition die würde in einem kleineren format nicht funktionieren
01:00:25
Speaker
Aber auf diesem DIN A4 und größer Format kann ich das machen und ich kann so tief ins Detail reingehen. Das wird halt nicht im Druck alles verschluckt und in der Koloration, sondern das ist dann immer noch sichtbar. Und ich glaube, das ist für Kreative teilweise auch einfach angenehm.
01:00:43
Speaker
Also, weiß nicht, ich hab mich bei Batman Damned, hab ich mich echt gefreut darüber, dass Liber Mejo die Gelegenheit bekommt, in so einem Format zu arbeiten. Weil sein Artwork das einfach wert ist und hergibt. Und da ist jede Seite irgendwie ein Kunstwerk. Also, so gesehen, nicht per Fremde, ich find das eigentlich ein super Schritt. Also, ich find's sehr gut. Ja. Das hör ich gern. Und ist dir aufgefallen, wie ich dich dazu gebracht hab, die Panini-Titel zu bewerben und dafür zu schwärmen?
01:01:11
Speaker
Ich schwör mal fürs Format. Ich würde trotzdem, das hab ich in dem Podcast auch schon mal gesagt, ich war von Batman Damned von der Story her nicht wahnsinnig begeistert. Muss ich leider zugeben. Ist okay. Da gibt's Batman-Stories, die sind deutlich besser. Zum Beispiel The White Knight von Sean Murphy. Was auch noch nicht so alt ist, aber das ist vor allem der erste Band oder der erste Sammelband bei Paninia. Wirklich, wirklich großes Kino.
01:01:39
Speaker
Und auch wenn ich Brian Azzarello sehr, sehr gerne mag und 100 Bullets für mich immer noch so der, das Nonplusultra im Thriller- oder Noir-Comic-Bereich ist, Batman Dame, da hat er sich, finde ich, keinen großen Gefallen mitgetan. Mhm. Dann ... ja, gut. Genug, genug davon.
01:01:59
Speaker
Du darfst jetzt auch noch mal ein bisschen was sagen.
Comic-Empfehlungen und Marktreflexionen
01:02:02
Speaker
Und zwar bitte ich meine Gäste zum Schluss ja immer noch um ein paar Empfehlungen. Und dann würde ich dich jetzt zum Start einfach mal bitten, uns drei Comics für die Einsame Insel zu empfehlen oder Comic Serien. Also müssen nicht einzelne Bände sein. Das sind immer schwierige Fragen. Das ist auch ein bisschen tagesformabhängig. Aber so ein ewiges Darling ist Calvin Hobbs von Bill Watterson.
01:02:28
Speaker
Ach, wunderschön. Ja, den würde ich auf alle Fälle als erstes mitnehmen. Den kann man auch ganz oft lesen. Ja, genau. Das ist die Entscheidung, nehme ich die Peanuts mit, wären mehr Bände. Aber ich glaube, ich wäre auch mit Calvin und Hobbs in Endlosschleife glücklich und ich mag es ein bisschen lieber, weil es ein bisschen in sich. Also die Peanuts haben sehr starke Phasen, aber ich würde nicht alle Peanuts vergöttern. Aber Calvin und Hobbs, da vergötter ich eigentlich jeden Strip sozusagen.
01:02:55
Speaker
Ja, sehr gut. Dann würde ich mitnehmen, den spektakulären Spider-Man-Run, den J.M.D. Matters und Cellbus Kamer Anfang der 90er gemacht haben. Das müsste so die Nummer 185, glaube ich, bis 200 gewesen sein, bis zum Tod von Harry Osborn. Das war ein prägender Run für mich und ist so ein all-time favorite, wenn es um Spider-Man geht.
01:03:24
Speaker
Sehr spezifisch, aber cool. Okay. Ja, und dann müsste ich mir überlegen, nehme ich die 300 Hefte Hellblazer von Vertigo mit oder genauso viele Hefte Usagi Yojimbo? Sag Usagi Yojimbo, denn das interessiert mich tatsächlich mehr. Das würde ich mir eher auf meine Leserliste setzen als Hellblazer. Okay, dann nehme ich Usagi mit. Sehr gut.
01:03:51
Speaker
Dann Christian, einen Comic, den es noch nicht gibt, den es aber unbedingt geben sollte. Ich weiß, es ist auch eine schwierige Frage, aber du bist nicht hier, um es dir einfach gemacht zu bekommen. Ich kann dir nicht sagen, da würde ich passen, weil die Vielfalt und Bandbreite des aktuellen Marktes hervorheben. Das darfst du auch sagen. Dann ist das meine Antwort, weil ich glaube wirklich, dass wir in wahnsinnig komfortablen Zeiten leben, was das Angebot angeht, nicht nur bei Comics, aber auch bei Comics.
01:04:18
Speaker
Ja, da geb ich dir vollkommen recht. Ich fürchte, wenn ich diese Frage irgendwann beantworten müsste, würde ich auch nicht weiterkommen als das. Insofern bin ich damit vollkommen einverstanden. Aber du kannst dir bestimmt einen Comic wünschen von einem bestimmten Kreativteam. Also, ein Autor-Zeichner-Kombination. Vielleicht eine, die es noch nie gegeben hat, vielleicht auch eine, die es nie geben wird. Hier wurden auch schon Leute von den Toten wieder erweckt dafür. Okay, das ist gut, dass du das sagst, denn ...
01:04:46
Speaker
Also bei Kreativteam hätte ich dir jetzt bis Anfang des Jahres gesagt, ich würde super gerne einen Comic lesen, den Ed Brubaker geschrieben hat und den Marcos Martin gezeichnet hat. Aber das ist ja inzwischen Realität geworden, denn die machen ja zusammen diesen Weird Fiction Teen Detectives werden erwachsen Comic Friday, der bei Panel Syndicate digital herauskommt. Das heißt... What? Kennst du Panel Syndicate? Syndicate? Ich sei Schweizer.
01:05:14
Speaker
Nein, also das sagt mir gerade gar nichts. Das ist die Plattform, wo Brian K. Warren, der Autor von... Der hat zusammen mit Martin einen Verlag gegründet, einen Eigenverlag für ihre Comics und die veröffentlichen sie anfangs rein digital und du als Leser zahlst dafür pro Heft, was du für richtig hältst per Paypal. Ach, cool. Kannst du auch, wenn du ein Arsch bist, 0 Euro zahlen, 0 Dollar. Und da haben sie Brewbreaker für gewonnen. Dafür haben sie jetzt für was Neues eben Brewbreaker gewonnen.
01:05:41
Speaker
Ach schick. Ja, das muss ich mir angucken. Das klingt richtig interessant. Das ist fantastisch. Und als ich das gesehen habe, Brubaker und Martin zusammen, oder Martin wahrscheinlich, ich spreche es wieder falsch aus, ich bin ja so ein Namscrack. Das war wirklich, da ist es eigentlich in Erfüllung gegangen, sonst wäre das hier meine Antwort gewesen. Dann bin ich jetzt nochmal zum Schluss kreativ, dass die Leute nicht sagen, boah, der windet sich ja immer raus. Ich hätte gerne einen Conan-Comic von Möbius gesehen.
01:06:05
Speaker
Boah, ich frage mich, ob Möbius sich da zu bereit erklärt hätte. Wobei er hat ja auch den Silver Surfer gemacht. Wieso nicht? Aber ja, das wäre tatsächlich Jurek Malotka, der in der letzten Folge hier zu Besuch war. Der hat auch Möbius von den Toten zurückgeholt, um was neu zeichnen zu lassen. Wir sind so berechenbar, wie ein Geek sei.
01:06:27
Speaker
Teilweise ja. Aber macht nix. Dann überrasch mich doch mal mit einer Empfehlung aus dem Splitter-Programm.
01:06:35
Speaker
Mach mal ein bisschen Werbung. Ich hab auch schon so viel Werbung. Ja, das hast du dir verdient. Ich mag viele Titel aus eurem Programm schon seit Jahren. Ihr habt ja auch Brubaker, Rucka, Lemire, ganz viele Superhelden-Leute, die da angefangen haben inzwischen. Ich mag aber auch Serien wie die vier aus der Baker Street oder diese Po-Bände von Corbin. Aber ich glaube, ich empfehle den Leuten jetzt mal was, was sie vielleicht als Superhelden-Leser nicht auf dem Schirm haben. Nämlich Marshal Bass von Corday und McCarn.
01:07:07
Speaker
Das sind ja zwei kroatische Veteranen, die international erfolgreich sind. Und die haben diesen Western über den afroamerikanischen Marshall, der auf einer historischen Figur beruht. Und da geht es vor allem um Rassismus im Wilden Westen, der auch nach dem Bürgerkrieg natürlich noch lange sehr präsent und sehr hässlich war. Das Artwerk erinnert mich immer an Korben so ein Stück weit. Es sieht nicht aus wie der klassische europäische Western, finde ich.
01:07:34
Speaker
Nee, überhaupt nicht. Das mag ich aber sogar. Und inhaltlich ist das so ein bisschen Lansdale und Tarantino fast schon. Und also für mich ist das die, eben weil es nicht so klassisch und typisch ist, die momentan interessanteste Western-Serie auf dem Markt. Die ist sehr interessant. Also ich persönlich komme mit dem Artwork nicht so gut zurecht. Der Korbenvergleich ist sehr gut auf jeden Fall. Und es ist sehr gekonnt. Also es ist nicht, weil es nicht gekonnt wäre.
01:08:03
Speaker
Ich weiß nicht, ich finde da nicht so den Zug zu, aber es ist definitiv mal was anderes und die Storys sind wirklich gut. Tarantino ist ein guter Vergleich. Ja, das ist hart, da wird nichts romantisiert, da sind keine Klischees, da ist auch keine Lagerfeuerromantik dabei, das wird den hässlichen Seiten des rassistischen Wilden Westens gerecht.
01:08:24
Speaker
Ja, Marshall Bass, ja, coole Empfehlung. Ja, also wenn ihr das nächste Mal an den Laden geht, im Comic-Laden, mit Maske, und ihr holt euch viele, viele Superhelden-Comics und Conan-Comics von Panini mit den Einkommen von Peter, dann dürft ihr euch Marshall Bass mitnehmen, ich erlaube es euch. So, ihr habt's gehört, von ganz oben. Genau, von ganz oben. In meinem Skript steht, dass ich jetzt noch eine Empfehlung aus dem Panini-Programm geben soll, aber ich glaube, das habe ich eigentlich schon
01:08:47
Speaker
Ausreichend getan. Aber ich hau trotzdem noch mal irgendwie, ich hab's vorhin schon erwähnt, ich bin ein Riesenfan von Fables. Das ist eine ältere Panini-Serie, die sich, wenn man sich so viele Bände antun will, aber auf jeden Fall lohnt.
01:09:02
Speaker
Und weil ich gesagt habe, dass Batman Damned nicht so meins ist, für mich, unangefochten, der beste Batman-Comic, der auch natürlich bei Panini erscheint, ich bin ein Riesenfan von Hush. Mhm. Jim Lee. Jim Lee ist, finde ich, der ... der begnadetste ... also einer der begnadetsten Zeichner überhaupt, weil er ein unfassbares Gefühl für Effekt hat. Was, finde ich, Zeichner ... auch was ist, was Zeichner auszeichnen kann und sollte.
01:09:32
Speaker
Und Hush ist für mich der quintessentielle Batman-Comic. Wenn ich nur einen Batman-Comic lesen dürfte in meinem Leben, dann wär's hoffentlich der. Okay. So. Empfiehle uns aber doch noch mal einen Nicht-Comic.
01:09:48
Speaker
Du kennst dich ja auch in Science Fiction und Fantasy gut aus.
Literaturempfehlungen und persönliche Einflüsse
01:09:54
Speaker
Ich hätte euch da etwas ganz anderes empfohlen, nämlich das Weite Herz des Landes. Das ist ein Roman von Richard Wagamese. Der schreibt sich Wagamese. Das ist ein indigener kanadischer Autor. Der hat sogar den First Nations angehört. Der ist schon gestorben. Und da ist vor kurzem erst dieser Roman, das Weite Herz des Landes, Medicine Walk im Original, von ihm rausgekommen.
01:10:18
Speaker
Das ist sehr, sehr gut geschrieben. Da hat jeder Satz spürbar viel Gewicht. Das ist einerseits kantig, aber auch edel und poetisch. Die Naturbeschreibung, die Emotionen, das ist hart, präzise, trotzdem lyrisch. Das mag ich sehr. Mich erinnert das ein bisschen an die Romane von Louise Edrick, aber auch ein bisschen die Südstaatenromane von zwei meiner Helden, William Gay und Conrad McCarthy. Schroff, aber trotzdem im Kern sehr, sehr weich und authentisch.
01:10:47
Speaker
Das klingt wirklich schön. Ganz tolles Buch. Ja, okay. Ihr habt es gehört. Ich kannte den Autor vorher halt auch nicht, obwohl er einer der bekanntesten kanadischen Autoren anscheinend ist und sowieso aus der indigenen Ecke. Und ich glaube, Kanada, wer jetzt in Frankfurt hätte die Buchmesse normal stattgefunden, wäre das Gastland gewesen. Und da ist halt dann dieser Roman jetzt dazu ausgegraben worden. Und das ist meine Entdeckung dieser literarischen Saison.
01:11:12
Speaker
Okay, ja cool. Vielen Dank für den Tipp. Und noch eine Empfehlung, unabhängig vom Medium. Serie, Film, Videospiel, Webcomic. Äh, Webcomic nicht, das wäre ja ein Comic. Ich bleib bei Romanen, denn die Scheibenwelt-Romane von Terry Pratchett.
01:11:31
Speaker
Ich weiß, auf den ersten Blick ist das eine Fantasy-Parodie. Aber viele der Schreiben der Romane sind so weise, so smart, so witzig und Terry Pratchett war ja echt ein Genie und der hat auch erkannt, was heißt es, Mensch zu sein, was heißt Fortschritt, was heißen diese Dinge für uns und Zusammenleben und Rassismus und alles Mögliche.
01:11:53
Speaker
Und ich sag immer, wenn mehr Menschen die Bücher der Scheibenwelt lesen würden, dann wäre unsere komische runde Kugel hier auch ein etwas besserer Ort. Das ist ein wunderschönes Bombo. Wenn wir jetzt noch ein paar Stunden Zeit hätten, würde ich mich da gerne eingehen. Also die Scheibenwelt-Romane begleiten mich auch seit meiner frühesten Jugend. Ich glaube, ich hab, bis auf die Hexen-Romane, die mochte ich irgendwie nie. Die gewinnen beim zweiten Lesen.
01:12:18
Speaker
Ja, es mag sein, aber soweit bin ich nie gekommen. Hab ich die, glaub ich, auch alle gelesen. Nur kurz deinen Lieblingsroman aus der ganzen Kiste. Nee, das machen wir andersrum. Wir geben den Leuten die drei oder vier, mit denen sie einsteigen können. Okay, dann fang du an. Okay, das Erbe des Zauberers. Das ist der erste Hexenroman, sorry.
01:12:38
Speaker
Ja, den mochte ich tatsächlich. Ja, der ist echt schön. Der ist sehr rund. Ja, die Farbe der Magie, das ist, glaube ich, tatsächlich der allererste. Aber ich glaube, wenn man die Scheibenwelt noch gar nicht kennt, ist es trotzdem ein guter Einstieg. Ich fand immer, der ist zu slapstick-lastig. Da kommt noch nicht diese Magie rüber, dieses Weise vom Pratchett. Ja, okay. Sorry, wenn ich das ein bisschen dominant... Okay, dann nehme ich das zurück, dann sage ich alles Sense.
01:13:03
Speaker
Ja, oder Gefahr der Tod, den ersten Todroman, genau, hätte ich auch gesagt. Ja, ich fand den zweiten tatsächlich besser. Ich glaube, ich finde auch, man kommt mit dem zweiten auch ganz gut rein. Also auch ohne, dass man die Figur von Toj vorher schon kannte. Und in alle Szense, fand ich, sind teilweise einige sehr intelligente Beobachtungen nämlich drin. Das absolut. Und dasselbe gilt für Wachen Wachen.
01:13:28
Speaker
Ja, Wachen Wachen ist der. Ja, also das ist der erste aus der Stadt Wachen Reihe, glaube ich. Da kommen noch bessere, aber der erste ist auch schon sehr gut und dann nimmt den ersten mit. Und dann dann würde ich aber auch für die späteren nochmal eine Lanze brechen, denn die, die wir jetzt bisher genannt haben, die sind ja alle relativ nicht unbedingt früh, aber die sind ja alle noch nicht in Terri Pratchett Spätwerk erschienen. Ich fand aber auch die späteren wurden. Wie heißt der?
01:13:57
Speaker
Feucht von Lipwig. Ab die Post zum Beispiel. Ab die Post. Ich hab die alle auf Englisch gelesen. Ich weiß es gerade ehrlich gesagt nicht. Going Postal war der. Going Postal. Dann gibt's auch noch einen. Making Money? Bitte? Making Money? Making Money, genau. Schöne Scheine auf Deutsch.
01:14:15
Speaker
Schöne Scheine, richtig. Die beschäftigen sich mit wirtschaftlichen Themen vor allem und sind darin aber dann auch sehr klarsichtig, was unsere moderne Welt und den Globalisierungsfortschritt angeht. Die fand ich auch noch mal wieder sehr interessant und vor allem beeindruckend, dass er da noch mal so spät in seinem Werk die Kurve kriegt, sich noch mal so aktuell zu positionieren. Die Scheibenwelt hat sogar eine Kondomfabrik bekommen.
01:14:42
Speaker
Genau und es wird aber halt nie gesagt was das ist diese diese diese diese diese schriftstellerische genialität so viel zu umschreiben und jeder weiß worum es geht aber sich selber, dieses dieses dieses vertuschen in seinem eigenen werk dann so ernst zu nehmen dass man das halt über einen ganzen roman hinweg durchhält.
01:15:01
Speaker
nie zu sagen, es sind Kondome, mein Gott. Oh, und weil wir gerade von diesen aktuellen Themen haben, ich glaube, wir müssen einen echten Scheibenwelt-Podcast machen, aber die volle Wahrheit, quasi der Scheibenwelt-Roman zu Fake News und nicht Fake News. Ja.
01:15:15
Speaker
Das war der erste mit Leutmaus von Lipwig, glaub ich. Da wurde die Figur eingef- ... Ach nee, das war noch mal ein anderer gemacht. William the Ward. Ich muss das alles eigentlich noch mal lesen. Es gibt übrigens ... Gibt es ... Ich hab mich da mal nachinformiert, aber es gibt, glaube ich, keine Komplettausgabe der Scheibenweltromane. Also nicht in einem einheitlichen Format, in einer einheitlichen Form irgendwie mit Schubern oder auch nur durchgängigem Coverkonzept oder so.
01:15:42
Speaker
gibt es nicht die sind über die jahre bei so vielen verschiedenen verlagen erschienen und es gibt nicht einen verlag der. Der die scheibenwelt komplett bringen würde jetzt nehme ich dir deinen jetzt nehme ich dir bei der nächste frage vorweg aber das wäre mein wunsch an die welt.
01:15:58
Speaker
Dass es das mal gibt. Du meinst, so eine einheitliche High-End schön gestaltet von vorne bis hinten? Ich bin da gar nicht so wählerisch. Ich bin da gar nicht so bibliophil. Ich würde mich freuen, wenn es Hardcover wäre, aber ich würde es auch in Softcover nehmen. Aber einfach, dass ich, wenn ich ... Ich weiß gar nicht, wie viele das sind. 50, 60? Ja, über 40. Dass ich nicht bei verschiedenen Verlagen und auf irgendwelchen antiquarischen Websites und was weiß ich, mich da durchwuseln muss, um die Scheibenwelt komplett zu haben,
01:16:28
Speaker
Ich mein, Harry Potter legen sie ungefähr alle zwei Jahre noch mal neu auf. Wieso kann man das nicht mit dem Gesamtwerk von Terry Pratchett auf die Reihe kriegen? Im Deutschen, weil's bei zwei Verlagen liegt rechtlich. Im Englischen liegt's bei noch mehr, soweit ich weiß. Das Problem ist immer dasselbe. Ja, es ist halt kein realistischer Wunsch. Das sind Nordwünsche ja nie. Ja, ja. Du darfst jetzt aber auch noch was wünschen. Du darfst jetzt auch noch einen Nordwunsch äußern. Tut mir leid, dass ich da jetzt vorweggegangen bin.
01:16:57
Speaker
Mein Nerdwunsch, wir Autoren, wir neigen ja ein bisschen dazu, Egoisten zu sein.
Zukünftige Projekte und Veröffentlichungen
01:17:03
Speaker
Deswegen, ich, und wie ich wünsche und sagte, ich habe schon einiges mit Sherlock Holmes gemacht als Autor.
01:17:09
Speaker
Und ich würde schriftstellerisch gerne mal so ein paar Lieblinge nochmal angehen. Nicht in Fanfiction, sondern so mit einer, ohne Fanfiction das bashen zu wollen, sondern mit so einem wirklich professionellen Ansatz dahinter. Gerne die Scheibenwelt-Charaktere, gerne Conan, auch wenn das super schwer ist. Und ich mochte schon immer auch Robert Aspyns Dämonen-Reihe. Genauso gerne wie Terry Pratchett's Scheibenwelt-Romane. Und die Figuren sind auch so alte Freunde. Und mit denen mal eine Kurzgeschichte, eine offizielle schreiben zu dürfen, das wäre so mein Ratwunsch.
01:17:37
Speaker
Also nicht mit allen in einer, ja? Nicht so ein Crossover-Festival. Aber so ein Conan, ein Stadtwachen, Gefattertod und ein Robert-Aspirins-Figuren aus der Dämonenreihe.
01:17:50
Speaker
Ich würde es lesen. Das ist nett. Das Comic selber schreiben habe ich ein paar Mal schon gemacht, weil wir einen Comic-Podcast hier machen, das zum Abschluss noch mal dahin zu biegen auf Comics. Aber ich schreibe lieber Prosa als Comics, wenn ich es selber schreibe. Beim Lesen ist es gleichwertig und beim Drüberschreiben auch. Aber wenn ich es selber schreibe, denke ich eher in Sätzen und Absätzen als in Panels. Ich verzeihe dir das. Du darfst auch kurz Geschichten schreiben. Ist okay. Danke. Du magst ja auch kein Star Wars.
01:18:19
Speaker
korrekt so ich glaube damit haben wir dieses thema und mein baldiges ende durch einen lynch mob aus ausreichend abgefrühstückt vielen dank dass du die zeit genommen hast christian hat mir viel spaß gemacht und wir haben alle einiges gelernt und mein lese stapel ist jetzt wieder in ex orbitante höhen geschneit
01:18:44
Speaker
Und wir sprechen dann demnächst noch mal wegen dem Scheidenwelt-Podcast. Genau. Das wird auch lustig. Ja, und damit sage ich an der Stelle Tschüss und vielen Dank fürs Zuhören. Wenn ihr was von Christian lesen wollt, ihr findet ihn quasi in jedem Panini-Album. Das dürfte nicht so schwer zu finden sein. Rezensionen auf diezukunft.de und im Tagesspiegel. Und jetzt darfst du noch mal kurz sagen, wo kann ich denn Kurzgeschichten oder sonstige Stories am einfachsten finden?
01:19:13
Speaker
Am einfachsten, ich weiß nicht, ob es einfach ist, aber ich veröffentlich halt im Science-Fiction-Magazin Exodus, in der Pulp-Reihe Basement Tales, im Computer-Magazin CT. Ende des Jahres kommt jetzt auch mal ein Inspektum der Wissenschaft. Oh wow, okay. In diesen Ecken. Also, ihr habt es gehört, eigentlich überall, wo man Sachen zum Lesen findet.
01:19:38
Speaker
Mehr vom Splitter Verlag wisst ihr ja, wo es uns gibt. Ed Splitter Verlag auf allen eingängigen Social Media Seiten, auf unserer Website und sowieso und überhaupt. Und damit verabschiede ich mich für diese Folge. Vielen Dank fürs Zuhören und tschüss.