Einleitung und Abwesenheit von Nicolas
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Speaker
Ganz herzlich willkommen zur 25. Folge des Wildlife Phototalks. Heute wieder etwas angezählt. Nicolas musste leider kurzfristig absagen, weil er etwas verkältet ist. Deswegen freue ich mich aber umso mehr heute mal wieder mit Fabian zu sprechen und wir wünschen Nicolas ganz gute Besserung.
00:00:19
Speaker
Wir haben einige spannende Themen, die wir heute, glaube ich, zu zweit besprechen möchten.
Erfahrungen mit der Canon Air 1
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Speaker
Und zwar einerseits hat Fabian die Canon Air 1 etwas getestet in der Zwischenzeit und wird uns da einige Einblicke geben, genau. Ich konnte auch noch einige Tage draußen in den Bergen verbringen. Es war aber sehr, sehr neblig. Auch jetzt bei uns regnet es, es ist kalt und
00:00:42
Speaker
Ja, so richtiges Herbstwetter. Ich habe mir auch schon den Camille-Tee bereit gemacht. Ich weiß nicht, wie es bei dir aussieht, Fabian. Bist du die letzten Tage etwas draußen gewesen? Ja, tatsächlich, ja. Ich hatte auch schon den ersten Schnee von meiner Fotosaison.
00:01:00
Speaker
Mit der R1 werde ich gleich noch ein bisschen was erzählen. Aber ich habe auch viel Zeit, Reden und Verbrauch mit Tee trinken. Ja, ich bin eben auch etwas angeschlagen. Ich muss auch schauen, dass ich heute nicht den Podcast voll huste. Aber mit dem Tee geht es, glaube ich, ganz gut.
00:01:18
Speaker
Genau, aber dann hattest du mehr Erfolg tatsächlich. Du warst schon im Schnee unterwegs. Ja, das war, ich bin, ich habe jetzt seit einer Woche ungefähr die R1 hier und die ersten zwei Tage waren wirklich nicht schön, also verregnet und neblig und nicht interessant, halt typisches Wetter in Zürich, würde ich sagen, um die Jahreszeit. Und dann bin ich nach Graubünden gefahren und während der Zugfahrt hatte ich schon einiges an Schnee.
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Speaker
Ich bin dann angekommen und habe dort ein bisschen getestet. Ich hatte dann nachher noch einen Privatworkshop, aber ich bin einfach schon ein paar Stunden früher angereist, dass ich die R1 noch ein bisschen testen kann. Die Kamera ist beeindruckend, muss ich sagen.
00:02:06
Speaker
Der Autofokus ist zwar relativ ähnlich wie die R5 Mark II, aber der Sucher ist schon mal gigantisch. Also insgesamt, die ganze Kamera ist halt schon, ich weiss nicht, sie ist einerseits riesig, aber andererseits fühlt sie sich super an. Ich weiss nicht, wie ich es beschreiben soll, aber ich nehme sie in die Hand und ich habe das Gefühl, ja eigentlich so muss sich eine Kamera anfühlen.
00:02:26
Speaker
Und sie ist gar nicht so schwer, also sie ist, wenn man jetzt bei Nikon rüberschiehlt zwischen der Z8 und Z9, tatsächlich näher, minimals näher bei der Z8 als sie bei der Z9 ist. Also ich glaube die Größe vom Gehäuse trügt etwas. Und ja, also das macht einfach Spaß. Ich meine 40 Bilder pro Sekunde.
00:02:46
Speaker
Und es ist ja wirklich ein extrem schneller Sensor. Der Autofokus war auch gut und ich habe dann ein paar Bilder machen können, die ich dir ja schon geschickt habe von Buchfinken, die sich gestritten haben, von Tannenmeisen, die sich gestritten haben. Und da war halt die Kombination mit dem Autofokus, 40 Bilder pro Sekunde und Precapture natürlich schon recht cool, muss ich sagen.
Wichtige Funktionen für Action-Fotografie
00:03:11
Speaker
Ich habe gestaunt, als du die Bilder geschickt hast. Die sind wirklich mega gut geworden. Für diejenigen, die das auf YouTube schauen, die können wir auch noch einblenden. Denkst du, diese Bilder hast du jetzt nur wegen der R1 hingebracht?
00:03:27
Speaker
Ich hätte dich eben gleich das gleiche fragen wollen, denn ich weiß, dass du an dem Ort auch schon öfters fotografiert hast und ich bin mir nicht ganz sicher, weißt du, ob es so ein bisschen was psychologisches ist, dass man das Gefühl hat, wow, jetzt hat man die R1, jetzt muss man mehr auf Action gehen.
00:03:43
Speaker
Aber ich habe das Gefühl ich habe früher habe ich schon auch mal versucht ab und zu Action zu fotografieren, aber es hat einfach nie so geklappt. Ich glaube das Precapture war schon sehr wichtig. Autofokus ist halt schon auch noch mal verbessert im Vergleich zu den anderen Canon Kameras. Ich habe mich dann so ein bisschen gefragt ob ich mit der R5 II ähnliches hingebracht hätte oder nicht.
00:04:06
Speaker
Ich bin fast überzeugt, also ich hatte ja bis jetzt bei Sony zum Beispiel nur die A1, aber ich habe das Gefühl mit der A93 wäre das zum Beispiel auch gegangen logischerweise. Aber ich glaube das Precapture hat mir da schon ein, zwei mal geholfen.
00:04:22
Speaker
Ja, also ich bin auch Fan von dem Precapture, gerade für solche Extremsituationen. Also eben man hat nicht viele Situationen, wo man es wirklich braucht, aber gerade wenn man es braucht, dann geht es fast nicht. Also ist schon cool. Ich glaube einfach, dass der Ausschuss einfach viel kleiner wird durch die neuen Funktionen jetzt. Mega cool.
00:04:44
Speaker
Ja und ich habe auch gemerkt, von der Bildqualität ist sie einfach mein erster Eindruck in den hohen ISO-Bereichen jetzt schon deutlich über eine R5 Mark II und ich hätte auch gesagt, über eine R5 Z9 und A1 einfach die Dateien scheinen mir deutlich weniger zu rauschen.
Megapixel und Bildqualität
00:05:02
Speaker
Ist mein erster Eindruck. Da bin ich auch gespannt drauf, wobei sie auch nicht vergleichbar viele Megapixel hat jetzt wie die R5.
00:05:13
Speaker
Sie ist mit 24 Megapixeln natürlich schon eher tief angeordnet. Ich muss aber sagen, ich war eigentlich überrascht, weil die Fotos trotzdem irgendwie noch recht viel Details gezeigt haben. Und ich glaube, Nikon hat eigentlich keine professionelle Kamera mit so wenig Megapixeln.
00:05:32
Speaker
Und bei Sony gibt es eben noch die A93, aber da hat man, glaube ich, dann halt noch ein bisschen mehr Kompromisse mit dem Rauschen, weil was ich so gelesen habe, soll ja die A93 doch mehr rauschen, eher als die A1. Und hier habe ich wirklich das Gefühl, dass es umgekehrt, die rauscht sehr wenig.
00:05:48
Speaker
Okay, das ist spannend. Also ist es auch die Erfahrung, die ich im Feld gemacht habe, dass die A93 etwas stärker rauscht, dafür, dass sie nicht so viele Megapixel hat. Weiß nicht, wie offiziell das ist, aber ist auch so etwas meine Wahrnehmung.
00:06:05
Speaker
Ja, habe ich auch bei diversen Tests gelesen. Ist vielleicht wegen dem Global-Shutter geschuldet? Ich meine, es ist dafür natürlich nochmal deutlich schneller, muss man sagen. Also die R1 macht ja nur 40 Bilder pro Sekunde, wo die A9 III 120 macht. Ich glaube, es ist dann alles eine Frage von den Prioritäten.
00:06:25
Speaker
Aber ja, um zu deiner ursprünglichen Frage zurückzukommen. Bei ein paar Bildern denke ich hätte ich mit der R5 II ähnliches hingebracht. Aber ich habe dann auch noch ein bisschen versucht mit dem Weitwinkel zu fotografieren und da muss man natürlich manuell fokussieren, weil sonst geht es einfach nicht, der Autofokus hat keine Chance. Und da hatte ich es manchmal, dass ich bei einer Anflugssequenz ein einziges Foto
Fotografieren in Graubünden
00:06:46
Speaker
hatte, das scharf war, mit 40 Bilder pro Sekunde.
00:06:49
Speaker
Und da habe ich das Gefühl, da wäre ich mit einer R5 II mit nur 30 Bilder pro Sekunde, hätte ich einfach mehr Anläufe gebraucht. Ja, das ist schon extrem.
00:07:01
Speaker
Ja, also ich meine, 90 Prozent von den Bildern sagen wir, die Vögel auf dem Aster würdest du null Unterschied sehen. Das könnte ich mit einer zehn Jahre alten Kamera machen. Aber so für gewisse Actionaufnahmen ist schon cool, ja. Ja, ich habe auch, glaube ich, am gleichen Ort letzten Winter ganz lang versucht, Tannenmeisen beim Anflug zu fotografieren, auch mit dem Weitwinkelobjektiv und Fernauslöser. Und ich bin auch fast verzweifelt, weil da einfach so viel unscharfer Ausschuss dabei war.
00:07:33
Speaker
Wir sind schon krass, dass wir schon an dem Punkt angekommen sind, dass wir sagen, 40 ist fast zu wenig, man braucht 120. Aber eben, ich glaube, es ist auch wichtig zu sagen, dass das wahrscheinlich 5% maximal der Situationen sind.
00:07:49
Speaker
Ja, wirklich maximal habe ich den Eindruck, ja. Was noch cool war, ich bin ja eben vor dem Workshop hin und dann habe ich diesen Privatworkshop gegeben und die Person, die war schon mal bei mir in einem Gruppenworkshop und war schon ein bisschen vorgeschritten und hat gesagt, so die normalen Vögel schön auf dem Ast, das kann sie schon eher und dann haben wir wirklich gezielt versucht, Flugaufnahmen zu machen und dann habe ich auch vorgeschlagen, Weitwinkelflugaufnahmen und also ich habe das schon vorher erwähnt, dass die Person dann auch einen Weitwinkel mitgenommen hat.
00:08:16
Speaker
Und dann konnten wir beide Weitwinkelaufnahmen machen. Und ich fand es dann auch cool, weil ich dachte, wow, der Workshop-Teilnehmer, der ist mit ähnlichen Bildern wie ich heimgegangen. Der hatte halt nur die 20 Bilder pro Sekunde. Und da hat man es ein, zwei Mal gemerkt, sag ich mal, dass einfach eine Pose gefehlt hat. Ich hatte einmal Glück, dass die Flügel von der Meise wirklich perfekt symmetrisch waren.
00:08:40
Speaker
Und das ist halt mit der halben Frame Rate, mit dem halben Serienbild braucht man einfach mehr Anläufe. Aber trotzdem, der war sehr happy, also das war definitiv auch cool. Ja, das glaube ich. Bin ich auf jeden Fall gespannt auf die weiteren Bilder und war das jetzt der einzige Ausflug mit der R1 oder warst du noch öfters draussen?
00:09:03
Speaker
Ich bin dann am nächsten Tag noch mal in Graubünden unterwegs gewesen und wollte eigentlich Tannenheer hauptsächlich fotografieren im Flug. Dann waren aber auch ein, zwei Eichelheer dort und dann habe ich mich entschieden mal meinen Fokus auf die zu richten, weil Eichelheer-Flugaufnahmen habe ich noch nicht so viele.
00:09:21
Speaker
Und dann habe ich da noch ein bisschen fotografiert und da hat es dann begonnen zu regnen und das fand ich gerade mega cool. Und nachher bei den Tannenhären hat es dann auf einmal noch begonnen zu schneien. Und es gab halt noch ein paar schöne, schöne Möglichkeiten. Und was man schon sagen muss mit diesen Kameras, man lässt unglaublich viele Bilder durch.
Herausforderungen der Fotoverwaltung
00:09:40
Speaker
Also dies ist mit der A930 auch so gegangen. Aber gerade das Precapture, weil manchmal braucht man es doch nicht, aber man hat es gerade aktiviert. Was mir manchmal auch noch passiert ist, dass ich noch nicht realisiere, dass ich es ja habe, dass es noch nicht ganz tief bei mir drin ist.
00:09:57
Speaker
Und wenn der Vogel nur so das Anzeichen macht, dass er wegfliegt, dann löse ich sofort aus und merke erst nachher, hey, eigentlich hätte ich warten können, ob er wirklich wegfliegt. Ich kann ja sozusagen eine halbe Sekunde zurückgehen in der Zeit. Und ich hatte es tatsächlich geschafft, in einem Tag 23.000 Bilder zu machen. Das war bei mir definitiv ein neuer Rekord. Ich muss sagen, es war natürlich auch viel eben mit diesem Weitwinkel Zeug. Da hast du nachher, du musst einfach
00:10:24
Speaker
Ja, muss es probieren und die Flugaufnahmen. Also ich finde fliegende oder kämpfende Singvögel ist schon etwas vom schwierigsten, was den Autofokus einfach angeht und dass die Vögel nicht draußen sind. Ja, ich war aber beeindruckt. Die Kamera hatte immer noch, glaube ich, 20 Prozent Akku. Also ich habe nur einen Akku gekriegt von Canon und das hat für 23.000 Fotos gereicht.
00:10:50
Speaker
Krass, das ist beeindruckend. Also der Akku unterbraucht die 23.000 Bilder. Das ist, glaube ich, wirklich ein neuer Rekord für uns alle drei. Das ist vielleicht schon der Titel von der Folge. Fabian macht 23.000 Bilder mit der R1 an einem Tag.
00:11:09
Speaker
Was natürlich dann glaube ich wichtig ist, dass man den Workflow ein bisschen anpasst. Ich habe schon irgendwie Kommentare gekriegt bei anderen Videos. Habt ihr da irgendwie Sklaven, die euch die Fotos aussortieren?
00:11:24
Speaker
Ich schaue dann wirklich manchmal auch nur in der kleinen Ansicht, wo sieht es überhaupt halbwegs interessant aus, weil wie gesagt bei diesen Aufnahmen geht es mir nicht darum, den Vogel auf einem Ast schön zu haben, sondern ich möchte wirklich die Action haben und ich möchte eine gute Flügelstellung und das sieht man in der Voransicht schon.
00:11:41
Speaker
Also ich habe die Bilder, hatte ich auf, ich hätte geschätzt so 400 Bilder, also bis auf 400 Bilder habe ich behalten, den Rest gelöscht und das habe ich alles in der Zugfahrt zurück geschafft. Und ich bin nicht mal nach Zürich zurückgefahren, ich bin nur zu meiner Mutter zurückgefahren, die auch in Graubünden lebt. Also ich glaube man muss sich dann ein bisschen anpassen und da einfach zügig sein, sonst ist man verloren.
00:12:05
Speaker
Ja krass, vielleicht dazu interessiert mich gerade noch, wie du das gemacht hast. Hast du dann einfach die Bilder irgendwie markiert, die dir gerade aufgefallen sind, dass die gut sind und hast dann alle anderen gelöscht oder hast du wirklich manuell jedes gelöscht oder angeklickt, das du löschen möchtest?
00:12:22
Speaker
Also ich tue sie immer zuerst auf den Computer übertragen. Ich bin kein großer Fan von auf der Kamera aufzusortieren. Was ich manchmal mache, ist auf der Kamera schon welche markieren, die mir gefallen. Einfach mit der Sternchenmarkierung. Ich tue sie nicht schützen, sondern Sterne geben, weil das mehr in meinen Workflow passt. Und nachher nutze ich dieses Fast Draw Viewer. Ich weiß nicht, ob du das Programm kennst. Nutzt du das auch?
00:12:45
Speaker
Nein ich nutze es nicht, aber ich habe es schon oft empfohlen bekommen, weil ich nutze eigentlich Bridge dafür und Bridge hat schon manchmal noch so etwas Hänger drin, deswegen ich glaube das Fast Draw ist schnell lauer.
00:12:57
Speaker
Ja, es ist extrem schnell, es hängt minimalst, wenn man nicht die RAW-Dateien nimmt, sondern die JPEG, dann hängt das tatsächlich. Und das Problem ist jetzt halt bei einigen Programmen, dass die das RAW von der R1 noch nicht unterstützen, weil die ja erst in mehr als einem Monat auf den Markt kommt. Aber es ging auch so zum Durchgehen relativ gut und da gehe ich eigentlich immer so vor, dass ich mir einfach die Bilder mit einem oder zwei Sternen bewerte, die ich behalten möchte.
00:13:23
Speaker
Man hat da wie in Lightroom oder Bridge eine Filteroption und dann filter ich mir alle raus, die keine Sterne haben und lösche die weg.
00:13:30
Speaker
Ja, und dann mache ich nach dem auch zwei Runden. Und ich habe jetzt gesagt, ich habe ungefähr 400 Bilder behalten. Es wären noch weniger gewesen, wenn ich jetzt nicht ein Review über die Kamera machen wollte. Ich habe ein, zwei Mal so eine ganze Serie behalten, wo man so sieht, wie die Maise so eine ganze Drehung oder so macht, wo sie losfliegt und gleich wieder anfliegt, zum zeigen, was 40 Bilder pro Sekunde so bedeuten. Ich glaube, sonst hätte ich noch mehr gelöscht.
00:13:54
Speaker
Okay, krass. Das heißt, es gibt dann noch ein Review zu der Kamera auf deinem Kanal? Genau, vielen Dank für den Hinweis. Das sollte nach dem Zeitpunkt vom Podcast bereits draußen sein, hoffe ich. Okay, perfekt. Das ist sicher auch verlinkt.
00:14:10
Speaker
Genau, das machen wir. Ich werde jetzt sicher noch mehr rausgehen, noch mehr testen. Und ich habe schon ein bisschen Angst. Momentan gefällt mir die Kamera ein bisschen zu gut. Ich dachte immer, ja, mit den 24 Megapixel reißt das mich nicht so. Aber momentan sieht es nach einem sehr schlechten Monat für meine Kreditkarte aus. Ich glaube, auf die Maid schon nicht gerade, aber sie hat mir mehr Spaß gemacht als gedacht.
00:14:32
Speaker
Okay, das ist cool. Ja, die hat schon einen stolzen Preis, glaube ich, über 6.000 oder wie ist das? Ja, ich glaube 6.500. Ist natürlich auch das Flagship von Canon, auch wenn es jetzt nur 24 Megapixel sind, aber... Ja, hat sich etwas in dem Rahmen jetzt so eingegangen, also ja bei allen großen Marken, dass irgendwie Flagshipskameras so in dem Rahmen sind. Mal so preislich, oder? Ja. Ja, ja.
00:14:59
Speaker
Ja und wie sieht es bei dir aus? Warst du viel draußen bis du krank wurdest? Ich bin tatsächlich jetzt schon relativ lange so leicht angeschlagen. Ich habe das irgendwie immer wieder so im Herbst, dass ich einfach zwei, drei Wochen als auch noch nicht so ganz mit der Kälte zurecht komme.
00:15:17
Speaker
Wir wohnen auch so in einem ganz alten Bauernhaus und da ist es auch mal, gerade jetzt wenn es so kalt wird, bis man das Haus wieder aufgewärmt hat mit dem Holzofen, da ist es auch immer wieder mal irgendwie nur 12, 13 Grad in der Nacht und irgendwie braucht dann immer mein Körper eine Zeit, um sich da anzupassen.
00:15:36
Speaker
Genau deswegen musste ich mich etwas aufwaffen, wirklich nach draußen zu gehen. Ich habe es jetzt aber doch noch letzte Woche gemacht, zumindest zwei Tage, weil zwei Freunde aus Israel gerade in der Schweiz zu Besuch sind.
00:15:50
Speaker
Mit dem einen war ich schon vor einem Jahr unterwegs in der Schweiz und jetzt hat er noch einen Freund mitgebracht und dann waren wir zu dritt zwei Tage unterwegs in den Alpen und saßen da aber eigentlich wirklich die ganze Zeit im dichtesten Nebel.
00:16:06
Speaker
Wir haben aber trotzdem noch Gämsen, Steinböcke, einige Schneehühner.
Fotografieausflug in die Alpen
00:16:13
Speaker
Das waren glaube ich noch ein paar Bialkühner, die wir entdeckt haben. Einfach so richtig schöne Nebelaufnahmen, wo man gerade noch so die Silhouette erkennt. Ich bin gespannt, die dann auch eingeblendet zu sehen, weil ich glaube, die hast du noch nicht groß geteilt.
00:16:28
Speaker
Ja, weil er hat auch seine Gründe. Okay, dann hoffe ich, dass seine Freunde da wenigstens, wie soll ich sagen, die die Fotoreise da trotzdem genossen haben. Und ich bin mir nicht sicher, aber hast du das in einem von den allerersten Folgen damals, haben wir da schon darüber geredet, dass einer von deinen Freunden aus Israel da war?
00:16:52
Speaker
Ist gut möglich, ja. Das heißt, wir machen das schon bald, ein ganzes Jahr kann das sein. Ja, ich glaube, wir haben im November damals begonnen. Ich glaube, wir haben jetzt dann bald das Jahr durch, ja. Da müssen wir uns noch irgendeine Jubiläumsfolge dann ausdenken. Ja, weil Nikolas dann wieder mal fit ist, ja. Genau, ja. Ja, genau, das war damals, glaube ich, im letzten Oktober war er schon in der Schweiz. Und genau, es hat ihm total gefallen.
00:17:18
Speaker
Und er ist jetzt wieder hier. Ich glaube, sie haben auch die zwei Tage im Nebel ganz genossen, weil es ja trotzdem ein Erlebnis ist. Und ja, danach aber ging es dann etwas bergab, weil am nächsten Tag oder ich hatte dann zwei Tage etwas Programm, hatte noch einen Werk näher.
00:17:36
Speaker
einen Vortrag, den ich gemacht habe, gemeinsam mit einem Freundin, mit dem ich in Südafrika war. Das war auch ganz schön. Und eigentlich war es der Plan, dass die beiden dann in der Zeit bei mir zu Hause wohnen und auch noch an den Vortrag kommen.
00:17:52
Speaker
Und sie haben dann aber am Tag vom Vortrag beschlossen noch etwas an den Bodensee zu fahren, haben dann aber den falschen Zug irgendwie erwischt und sind in Zürich gelandet. Und ja, das war nur der Anfang, weil dann hat der eine irgendwie seinen iPhone im Zug liegen gelassen und ja, dann wurde es irgendwie echt ein katastrophaler Tag für die beiden.
00:18:17
Speaker
Genau, ich glaube, das Handy haben sie immer noch nicht gefunden. Das heißt, wenn jetzt irgendjemand in der Schweiz unterwegs ist und in einem Zug ein iPhone findet, dann darf man sich gerne melden. Ich glaube, das wäre ganz gut, bevor sie wieder nach Hause fliegen. Oh ja, das tönt tatsächlich nicht so wahnsinnig.
Feedback von Schulpräsentationen
00:18:36
Speaker
Dein Vortrag, war das aber der, den du an einer Schule gegeben hast oder war das nochmal was anderes?
00:18:42
Speaker
Genau, das war noch mal ein anderer. Ich habe jetzt gerade einige Vorträge gehalten in letzter Zeit und zwei davon waren eben eigentlich bei uns in der Region, so über die Südafrika-Reise. Und das war super schön, immer voll besucht. Und wir haben uns jetzt noch entschlossen, ein drittes Datum zu machen, dann Ende Oktober. Und ich hoffe, dass wir dann auch wieder den Saal vollbringen.
00:19:08
Speaker
Und genau das in der Schule, das war auch super, super schön. Das sind einfach die Rückmeldungen, gerade bei Primarschülern sind einfach wirklich Weltklasse. Da habe ich danach noch einen ganzen Stapel voll Briefe bekommen, mit meinen Bildern gezeichnet und den süßesten Nachrichten. Also schon sehr, sehr dankbar in den Schulen. Was hat dir mehr Spaß gemacht?
00:19:33
Speaker
Das ist schwierig. Also ich glaube tatsächlich Spaß hat mir das in der Schule mehr gemacht. Einfach weil die Primarschüler, ich hatte jetzt schon zwei, drei Vorträge wirklich dann vor Primarschulen und die gehen einfach total mit. Also die lassen den Emotionen fein laufen und reagieren wirklich laut auf alles was sie sehen und das ist schon irgendwie schön so die Rückmeldungen und dann gleich
00:19:58
Speaker
zu erleben. Und ich sage jetzt mal, erwachsene Menschen, die sind dann etwas zurückhaltender. Die haben so einen Filter, ja. Genau, genau.
00:20:11
Speaker
Ja, aber ich glaube, du hast einen Punkt angesprochen, über den ich eigentlich mal sowieso reden wollte und da Nikolas nicht da ist, vielleicht passt das vom Thema her.
Gesundheit vs. Fotografie-Reisen
00:20:20
Speaker
Hattest du es schon mal, dass du wirklich was, irgendeinem Fotoprojekt, eine Reise oder so, oder auch was kleineres absagen musstest oder umplanen, einfach weil du nicht fit warst? Also ich meine jetzt nicht unbedingt gebrochenes Bein, ich glaube, da ist es relativ klar, sondern so kleinere Sachen, weil
00:20:36
Speaker
Es ist ja schon immer so eine schwierige Entscheidung, das Rationale, das Emotionale. Wie geht es dir dabei? Gute Frage. Ich habe zum Glück noch nie etwas Größeres absagen müssen.
00:20:53
Speaker
Ja, aber trotzdem, wie du sagst, eigentlich, wenn man aufs Herz hört, dann würde man am liebsten immer alles irgendwie durchziehen und versuchen zu machen. Aber jetzt so kleinere Triebskranien in den Alpen, die habe ich auch schon krankheitsbedingt verschoben, einfach weil ich jetzt auch etwas versuchen muss, längerfristig zu denken. Das kennst du bestimmt auch. Vielleicht geht es auch noch irgendwie, wenn man leicht krank ist, zwei, drei Tage in die Berge zu gehen, in der Kälte zu sein.
00:21:21
Speaker
Ja, das Problem ist dann vielleicht einfach, dass man danach zwei Wochen krank ist. Deswegen versuche ich jetzt schon auch, wenn es nicht allzu nötig ist, wenn ich krank bin, da auch drauf zu hören und dann halt eher irgendwie etwas Büroarbeit zu machen, Bilder auszusortieren und so. Weil dabei wird es mir auch nicht langweilig leider. Genau, aber ja, jetzt gerade das Letzte, was ich mir noch erinnern kann, war, glaube ich, letzten Winter als
00:21:46
Speaker
Luca, ein Freund aus Deutschland in der Schweiz war und ich musste das dann relativ spontan krankheitsbedingt absagen. Das hat mich schon geärgert, aber ja.
00:21:55
Speaker
Ja, da erinnere ich mich noch dran, weil da war ich da mit Luca und Marc unterwegs. Und an einem Tag konnten wir die Schneehauenbilder da, also an dem Tag, an dem ich mit ihnen unterwegs war, hatten wir recht coole Begegnungen mit den Schneehühnen. Und ich weiß noch, dass dich ein bisschen genervt hat, dass du eigentlich auch hättest dabei sein sollen. Ich glaube, das war sogar auch für den Tag geplant. Das kann gut sein. Also es war natürlich schon ärgerlich, euch alle nicht zu sehen und dann
00:22:23
Speaker
Ja, hat man einerseits Freude, wenn ihr mit so schönen Bildern nach Hause kommt und man ärgert sich auch etwas, dass man nicht dabei war. Genau, wie sieht es jetzt bei dir aus? Hattest du auch schon solche Fälle?
00:22:35
Speaker
Ja, so wie du, glücklicherweise noch nie etwas größeres, also nie eine Fotoreise, die ich absagen musste. Ich hatte schon so kleine Sachen. Ich bin gerade am Überlegen. Ich habe dann einfach, glaube ich, spontan umentschieden, auch zum Mal einfach nicht gehen und zu Hause Büroarbeit zu machen oder zum dann einfach schnell an den Sonnenaufgang irgendwie bei uns an den Fluss zu fahren und dann wieder zurück. Dann ist man zwei Stunden draußen, noch eine zehn Minuten Zugfahrt und das ist dann irgendwie was, das kann ich meinem Körper gut zumuten, weil
00:23:04
Speaker
Ich bin sowieso auch, wenn ich krank bin, ich muss irgendwie wenigstens für einen kurzen Spaziergang raus, dass ich ein bisschen frische Luft habe. Aber vielleicht nicht unbedingt mit Übernachtung und draußen und was für Bedingungen ausharren und viele Höhenmeter machen mit dem Gepäck und dann verschwitzt ankommen. Also da habe ich schon, habe ich auch schon einfach umgeplant oder dass ich dann einen Tagesausflug gemacht habe statt, statt was längerem.
00:23:32
Speaker
Seit 2-3 Wochen habe ich mit meinem Fuß ein bisschen Probleme. Ich bin mir gar nicht sicher, ob es die Achilles-Szene oder so ist. Aber ich habe es jetzt gespürt, nachdem ich in Italien recht viel gewandert bin, dass es vor allem beim Bergauflaufen wehgetan hat hinten. Und dann dachte ich jetzt schon ich mal und dann bin ich für die Hirschsprung dann doch wieder in die Berge irgendwie so 600 Höhenmeter einfach gemacht und dann habe ich es am nächsten Tag wieder gespürt.
00:23:57
Speaker
Und jetzt habe ich dann gemerkt, dass es mit Turnschuhen geht, aber nicht mit Wanderschuhen. Das heißt, ich habe jetzt irgendwie versucht, alle meine Fotos, meine kleinen Fotoausflüge so zu planen, dass ich mit Turnschuhen oder mit Trackingschuhen laufen kann, aber nicht mit den schweren Wanderschuhen. Auch so Winterstiefel gehen, einfach die wirklich harten Wanderschuhe gehen nicht. So kleinere Sachen gab es jetzt ein paar Mal.
00:24:18
Speaker
Und ich war einmal in Frankreich am Gemsum fotografieren und da habe ich dann Corona gehabt. Es ging schon vorher zwei Tage lang vorher nicht gut und dann habe ich einen Corona Test gemacht, der war negativ und dann ging es mir wieder besser und dann habe ich mich entschlossen zum Jahr da nach Frankreich zu fahren in die Berge und das war kein guter
00:24:44
Speaker
Weil es war tagsüber noch schön und gegen Abend, wir waren zu zweit und uns ging es dann immer schlechter. Beiden am Abend, dann hatten wir eine sehr, sehr schlechte Nacht, wo wir einfach im Auto geschlafen haben und es war kein großes Auto. Und uns ging es beiden schlecht. Am nächsten Morgen noch ein paar Fotos von den Gämsen gemacht und dann eine wirklich schlechte Heimfahrt nach Zürich gehabt, weil irgendwie musste ich noch heimkommen und daheim hatte ich dann 38,5 Fieber. Und am nächsten Tag nochmal einen Corona-Test gemacht und der war dann positiv.
00:25:14
Speaker
Das war so ein Erlebnis, wo ich dachte, das brauche ich eigentlich jetzt nicht mehr.
Reiseprobleme durch Krankheit vermeiden
00:25:20
Speaker
Ja, das ist schon eine spannende Frage. Da kann man auch nur von Glück reden, wenn man jetzt noch nie irgendwie groß im Ausland solche Probleme hatte. Weil ich glaube jetzt gerade, ja, Frankreich ist dann, man merkt dann auch schon, man ist nicht zu Hause. Ich glaube, dann merkt man schon den Unterschied. Aber es ist jetzt doch noch nicht irgendwo, wo man
00:25:39
Speaker
nicht innerhalb von ein paar Stunden zu Hause wäre. Aber ich glaube, gerade wenn man dann wirklich auf größeren Reisen ist, dann kann das schon auch sehr ärgerlich sein, wenn man da krank wird. Genau ist es ärgerlich sein. Also ich meine, es ist ja nicht so, dass ich jetzt gesundheitliche Versorgung gebraucht hätte. Ich habe, glaube ich, ein halbes Darfalke angenommen und am nächsten Tag war ich wieder fit. Das war das Komische. Es war so ein Auf und Ab. Darum bin ich auch erst losgefahren, weil ich mich wieder topfit gefühlt habe.
00:26:06
Speaker
Und dann ist es am Tag nachher, war es wieder schlecht, dann wieder gut und dann wieder schlecht. Die Schwankungen haben abgenommen und irgendwann war es wieder okay. Aber es war so ein bisschen ein komischer Verlauf. Aber ja, ich bin so froh, musste ich noch nichts Großes absagen.
00:26:21
Speaker
Ja, voll. Ich hoffe auf jeden Fall, dass das mit deinem Fuß nicht eine längere Geschichte wird. Vielleicht noch diesbezüglich, falls du noch einen Tipp brauchst für neue Wanderschuhe, kann ich dir auch einen geben, weil es hört sich schon etwas an, wie wenn da die harten Wanderschuhe das Problem sind, wenn alle anderen gut funktionieren.
00:26:41
Speaker
Ah, ich dachte du gibst mir jetzt einen typischen Tipp über irgendeinen Schuh. Ja, also Handwachschuhe kann ich dir empfehlen. Da bin ich Markenbotschafter, genau. Ich habe das gleiche Problem mit dem Fuß habe ich auch etwas. Also nicht mit der Achilleszene, aber ich musste jetzt auch in die Physiotherapie, weil ich
00:27:00
Speaker
anscheinend zu kurze Wadenmuskulatur habe und deswegen nicht gut abrolle beim Laufen und das wirkt sich jetzt auch irgendwie auf den Fuß aus und hoffe, dass das auch nichts längeres wird. Aber man merkt dabei schon immer wieder, wie abhängig man davon ist, dass das irgendwie einfach alles gut funktioniert.
00:27:21
Speaker
Ja, meine Idee war jetzt vielleicht in den nächsten zwei Tagen mal die Wanderschuhe anziehen, einfach so mal kurz durch den Wald zu laufen und schauen, wie es ist. Weil ich wollte am Wochenende vielleicht noch mal in die Berge. Und wenn es nicht gut ist, dann nehme ich meine alten Wanderschuhe. Die sind einfach nicht mehr so wasserdicht. Aber ja, dann nehme ich halt ein paar Ersatzsocken mit und dann geht das schon irgendwie.
Sicherheitsbedenken bei Winterfotografie
00:27:46
Speaker
Hattest du schon mal irgendwie eine Verletzung beim Fotografieren? Also jetzt nicht nur so ein bisschen der Fuß oder irgend sowas, sondern wirklich eine größere Verletzung? Ähm, nee. Zum Glück nicht. Ich hatte schon, also ich hab regelmäßig einfach alles total verspannt, dass es sich auch irgendwie aufs Fotografieren zurückzuführen. Aber jetzt wirklich so eine Verletzung an sich.
00:28:12
Speaker
beim Fotografieren selbst noch nie. Ja, ich hoffe auch, dass das so bleibt. Wie sieht es bei dir aus? Ja, nein, auch immer so kleine Sachen. Gerade wenn ich Limikolum fotografiere und es ist ein Kiesstrand, dann blutet manchmal die Arme, also die Ellenbogen und die Knie ein bisschen. Das kommt schon mal vor, aber keine wirkliche Verletzung. In Norwegen habe ich Landschaften fotografiert und ich
00:28:38
Speaker
Da hat es begonnen zu regnen. Es gab einen schönen Regenbogen. Ich war völlig begeistert. Und ich habe ironischerweise noch ein Video gemacht und noch beim Video gesagt, passt auf, die Steinplatten sind dann rutschig. Und dann hatte ich, ich wusste, dass die extrem rutschig sind. Ich bin sehr vorsichtig gelaufen und trotzdem hat es mich voll hingehauen. Ich habe dann noch so die Kamera hochgehalten.
00:28:59
Speaker
hieß aber, dass ich mich halt nicht so gut auffangen konnte und dann hatte ich einfach hier so, ja, es war von hier bis hier vorne eigentlich der ganze Arm war einfach blau und ich hab dann drei, vier Tage später, ich glaube vier Tage später sind wir in die Schweiz zurückgefahren und dann war es bei der Heimfahrt einfach mühsam, weil ich konnte den Arm nicht auf die auf die Mittellehne tun beim Auto, weil es mich, weil es einfach wehgetan hat, aber das hätte auch blöder ausgehen können im Nachhinein, also
00:29:24
Speaker
Ich versuche hier was, dass ich nichts Gefährliches mache, im Sinn von nahe an den Abgrund gehen oder irgendein Ort, wo es wirklich steil ist. Aber dass man halt mal ausrutscht, so was kann passieren. Oder ich denke auch, dass man sich mal den Fuß vertrampelt und was verstaucht. Das passiert halt leider relativ schnell. Und am schlimmsten, wenn man einen schweren Rucksack hat, wird es dann auch wirklich schwierig zum Ausbalancieren, finde ich.
00:29:48
Speaker
ja total also solche kleine schürfwunden und so mal irgendwo auf dem eis ausgerutscht und mir was aufgeschlagen oder so das habe ich auch schon schon öfters genau aber ja wie du sagst es gibt schon immer wieder situationen die das potential hätten also jetzt gerade in den bergen im winter irgendwo oder auch im sommer wenn man einfach in sehr sehr steile gegenden gehts
00:30:15
Speaker
Theoretisch bräuchte es nicht viel, aber dann ist man dann auch froh, wenn es nur eine Verletzung ist, weil es zum Teil schon so steil runtergeht. Also im Winter passe ich da einfach extrem auf mit den Lawinen. Also da bin ich einfach lieber über vorsichtig.
00:30:32
Speaker
Ja, das ist bei mir auch so, genau. Ich habe manchmal ein bisschen Angst, wenn es ganz wenig Schnee hat. Und es gibt ja so Gebiete, wo du so, die sind ein bisschen, wie soll ich sagen, es hat viele Steine, kleinere und größere. Und ich weiß einfach, dass dort irgendwie, wenn du praktisch einen falschen Schritt machst, hast du ein Loch und du könntest da zwei Meter runterfallen, wenn die Schneedecke halt nicht wirklich zu ist.
00:30:56
Speaker
Und davor grauzt es mir manchmal ein bisschen, weil du siehst halt im Winter nicht, wie das Ganze aussieht. Ich weiß nicht, ob du das auch so ein bisschen hast, aber das ist im Winter fast meine größte Angst, dass ich da mal irgendwo so einbreche. Ich bin bis jetzt immer nur hüfthoch eingebrochen, aber auch das ist schon so ein bisschen ein Schock und ein bisschen mühsam, zum wieder rauskommen.
00:31:15
Speaker
Ja, das kenne ich. Gibt es schon Gebiete, die ich auch so auf der schwarzen Liste habe, weil ich weiß, dass es da einfach viele solche Löcher gibt, die ja total aus dem Nichts kommen und das glaube ich kann schon auch.
Risiken in der Naturfotografie
00:31:27
Speaker
Da muss man sehr vorsichtig sein, gerade wenn man irgendwie nicht auf den normalen Wegen unterwegs ist, dann genau.
00:31:34
Speaker
Ich denke, da ist es extrem gut, wenn man das Gebiet einfach vom Sommer her kennt und weiß, wo sind die potenziell gefährlichen Stellen. Das hilft sicher extrem. Mir ist gerade noch was eingefallen, als ich mal Landschaften fotografiert habe, bin ich in ein See eingebrochen, weil das Eis nicht dick genug war.
00:31:52
Speaker
Und ich wusste genau, dass das Risiko besteht. Das war der Kaumasee bei uns in Flims. Das ist ein Badesee. Und das Gute war, ich meine, der ist nicht weit weg. Erstens mal, ich bin nicht aufs Eis rausgelaufen. Es war nur am Ufer. Der Schnee ist so ein bisschen überhängig gewesen und man hat nicht mehr gesehen, wo ist Wasser drunter und wo ist Land.
00:32:14
Speaker
Und da bin ich dann eingesunken, so bis knapp auf Kniehöhe. Und es war halt recht kalt. Und dann sind meine Hosen sofort gefroren. Und ich bin dann einfach heimgelaufen. Ich dachte, ja gut, okay, die Bilder waren gut. Ich bin dann heimgelaufen, bin ein bisschen zügig gelaufen. Dann war ich auch in 20 Minuten oder so ungefähr zu Hause oder 25 zu Fuß. Also nicht so schlimm.
00:32:36
Speaker
Und dann wollte ich aus der Hose raus und ich habe sie nicht mehr abgekriegt, weil die komplett steif gefroren war. Und dann habe ich die versucht irgendwie aufzubrechen und dachte, ich muss jetzt wahrscheinlich einfach einen Föhn holen, zum die ein bisschen auftauen. Das war eigentlich noch ganz, ganz lustig. Aber das sind so Sachen. Ich glaube, am Ufer bist du relativ safe, aber da würde ich vielleicht nicht auf eine Eisfläche rausgehen.
00:32:58
Speaker
Ja, das definitiv. Ja, am Ufer hat gerade auch ich nicht so mehr erfahren. Da hatte ich auch schon eins, zwei Momente, wo ich irgendwie so etwas in die Wellen reingekommen bin. Ich glaube, das ist auch so ein Klassiker, dass man einfach, wenn man irgendwie Landschaftsfotografie macht am Ufer, wo es relativ starke Wellen hat, dass man da einfach
00:33:19
Speaker
Dass einem bewusst ist, dass es immer wieder Wellen hat, die einfach unwahrscheinlich hoch sind und weit nach draußen kommen. Und man kann da jetzt auch nicht irgendwie das berechnen, wann wieder so eine kommt, sondern die kommen einfach, wenn sie Lust haben. Das ist so meine Erfahrung mit den Wellen.
00:33:34
Speaker
Wasser ist generell etwas, wo man glaube ich ein bisschen aufpassen muss. Ich meine auch bei Flüssen, wenn man irgendwie theoretisch unterhalb von einem Wasserkraftwerk ist, sondern in der Schweiz bist du gefühlt überall unterhalb von einem Wasserkraftwerk, weißt du natürlich auch nie, wann die oben bei der Staumauer ein bisschen mehr Wasser runterlassen.
00:33:53
Speaker
In der Regel denke ich, sollte schon einigermaßen sicher sein, aber ich glaube, wenn man einfach sich bewusst ist, auf was man so ein bisschen achten sollte. Oder kürzlich war ich in Italien unterwegs, eben im Gran Paradiso Nationalpark und dann ist auf einmal die Gämse, ich habe die fotografiert und auf einmal ist die so zusammengezuckt und dann habe ich nachher auch gehört, dass oben sich irgendein Stein gelöst hat und runtergekommen ist und ich war überhaupt nicht im steilen Gelände, aber halt unten dran.
00:34:20
Speaker
Und die Games ist dann gleich losgerannt, also es war noch gut, weil die hat das vor mir geschnallt. Und das sind, glaube ich, so Sachen, wo man sich halt auch bewusst sein muss, dass man nicht nur, wenn man ins steile Gelände geht, potenziell in Gefahr ist, sondern auch das, was von oben irgendwas runterkommen kann.
Sicherheit und Grenzen im Bergfotografie
00:34:38
Speaker
Ja, da erinnerst du mich gerade auch noch eine Geschichte. Mit Steinen hatte ich schon ein paar Geschichten, weil die kommen manchmal einfach da hergeflogen. Gerade wenn man im Gebirge unterwegs ist. Das ist aus meiner Erfahrung die größte Wahrscheinlichkeit, dass man da von so einem Stein getroffen wird.
00:35:03
Speaker
ist es vorbei, weil gerade wenn man im Steilen ist, dann die kommen so schnell daher und wenn man da irgendwie das Gleichgewicht verliert, ja, also eigentlich müsste man da immer mit einem Helm herumlaufen. Also ich hatte jetzt diesen Sommer eine solche Erfahrung, wo
00:35:20
Speaker
Der Stein war wahrscheinlich nicht so wahnsinnig groß, vielleicht so wie eine Orange oder so. Aber der kam so schnell daher, das hätte locker gereicht. Und das war in einem sehr steilen Gebiet und im gleichen Gebiet. Da war ich mit einem befreundeten Ornithologen unterwegs. Der hatte da schon öfters, dass er irgendwie unterwegs war. Und da gibt es, glaube ich, Escolapnathern oder Aspivippern, bin ich mir jetzt gar nicht sicher.
00:35:48
Speaker
Beim da herumlaufen muss man sich immer so am Gras halten, damit man nicht das Gleichgewicht hat. Und da hat er einmal in so eine Schlange rein gefasst und die hat natürlich gefaucht und da ist er auch so erschrocken, dass er rückwärts runtergefallen ist und einige Meter gefallen ist, bis er sich wieder halten konnte.
00:36:11
Speaker
Also es sind natürlich, es braucht sehr sehr viel Pech, aber es muss nur einmal ganz blöd laufen. Da sollte man sich schon immer im Klaren sein und dementsprechend auch möglichst versuchen diese Risiken irgendwie zu minimieren.
00:36:26
Speaker
Darum mache ich zum Beispiel die Workshops bei Steinböcken und so immer in Gegenden, wo ich weiß, dass es vielleicht ein bisschen langweiliger ist, aber wo ich einfach weiß, die Wege sind easy, weil es gibt Sachen, die mache ich, aber die möchte ich jetzt alleine mache ich. Die sind nicht extrem gefährlich, aber
00:36:44
Speaker
Manchmal braucht es nicht viel, es kann ein bisschen geregnet haben oder es regnet während man am Fotografieren ist und nachher wird der Rückweg einfach ein bisschen mühsamer, weil es rutschig ist. Und das sind lauter so Sachen, da muss man natürlich anders überlegen, wenn wir zwei unterwegs gehen oder wenn man jemand mitnimmt, sei es jetzt Workshop-Teilnehmer oder irgendwie ein Freund, der einfach nicht so
00:37:05
Speaker
die Berge sich nicht so gewohnt ist, vielleicht nicht so gutes Schuhwerk hat, vielleicht nicht so trittsicher ist. Ja, ich denke, wenn man da die eigenen Grenzen kennt, hilft das schon sehr viel. Total. Und da ist also auch mein Motto, dass wenn ich jetzt Leute mitnehme oder mit anderen mitgehe, wo ich nicht so weiß, wie sicher die sind in den Bergen, dann würde ich jetzt auch nie in solche Gebiete gehen, wo es irgendwie gefährlich werden könnte. Genau.
00:37:33
Speaker
Ja, cool. Hoffen wir, dass das so bleibt, dass wir das Glück auf unserer Seite bleibt und wir werden auf jeden Fall weiterhin das, was wir selbst einflussen können, möglichst versuchen, die Risiken zu klein zu behalten. Levi, vielen Dank für das Gespräch und euch vielen Dank fürs Zuhören. Danke dir. Bis zum nächsten Mal. Tschüss.