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Tiefenanalyse mit Dr. Sebastian Rösler

E44 · Autsaid - Gravel Podcast
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717 Plays5 months ago

Mit Pauls Trainer Dr. Sebastian Rösler geht es in die Trainingstheorie und in die Zukunft der Gravelszene. Warum hilft dabei auch ein Blick auf den Triathlon? Es geht um Professionalität, die Differenzierung von Fahrertypen und die entsprechenden biochemischen Trainingskonzepte. Dabei dient Paul natürlich als spannende Fallstudie. Was kann ein Trainer leisten, wie geht er mit den Emotionen seiner Sportler um und was nervt ihn an Social Media? Email-Adresse für den Rad am Ring Gravel Ride [email protected]
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Transcript
00:00:06
Speaker
Outside.

Erlebnis beim Octopus Gravel-Event

00:00:11
Speaker
Herzlich willkommen zu einer neuen Folge des Outside Podcasts. Ich war am Wochenende unterwegs, und zwar beim Octopus Gravel und beim UZI Rennen in Singen. Das Octopus Gravel, ich weiß nicht, wer es noch nicht mitbekommen hat, ist ein sehr, sehr nicees Event in Andermatt in der Schweiz, wo man verschiedene Anstiege hochfahren kann, wie so ein Octopus. Ziel ist immer wieder, oder was heißt Ziel, die Basis unten in Andermatt und ich glaube acht Anstiege waren es insgesamt.
00:00:39
Speaker
Ich bin fünf von den Anstiegen gefahren, wir haben da auch mit dem guten Kadir wieder ein Video darüber gemacht, der mich dann auch weiter nach Sing begleitet hat. Wie gesagt, Octopus war nice, kann ich jetzt so hier aus meiner Warte auch empfehlen, von daher guckt euch das mal an, ob das vielleicht was für euch
00:01:00
Speaker
im nächsten Jahr ist.

Teilnahme am UZI-Rennen: Herausforderungen und Sieger

00:01:02
Speaker
Dann ging es am Sonntag weiter nach Singen oder vielmehr am Samstag noch rüber nach Singen zum UZI-Rennen. Die Strecke musste dort verkürzt werden, weil es schwere Unwetter gab und wir sind dann noch 108 Kilometer gefahren, aber mit trotzdem über 2000 Höhenmeter.
00:01:21
Speaker
in meinen augen der schwerste gravelkurs den ich bis jetzt gefahren bin rein von der beschaffenheit mit den anstiegen und dann auch wiesen und so also brutal schwer und da war ich lange in der spitzengruppe bin da dann aber irgendwann rausgefallen und habe das rennen beendet die gründe
00:01:45
Speaker
für das rausfallen und das Bänden des Renns sind komplex, weil es kein technisches Problem hat, jetzt auch kein Platten oder irgendwas. Aber es ist irgendwie schwer, das jetzt gerade alles so direkt zu analysieren. Ich habe aber gleich meinen Trainer, den Sebastian Rösler, auch dabei, wo wir auch kurz über das Thema reden und genau.
00:02:10
Speaker
Von daher bin ich gefahren. Nichtsdestotrotz gab es da natürlich auch Ergebnisse und Siegerinnen. Bei den Frauen gewinnt wieder die Caro. Diesmal vor der Janine Schneider. Die beiden müssen sich eine Packung Duster Eggel liefert haben, weil Caro gewinnt das Rennen mehr oder weniger im Schluss-Sprint mit einer Sekunde Vorsprung vor der Janine Schneider.
00:02:30
Speaker
Und dritte wird die Akea B&B Hotels Profifahrerin Maike Kullé. Genau. Bei den Männern gewinnt Jonas Koch vom Red Bull Bora-Hans-Kruhe-Team. Fort Dan Sote, den wir eigentlich auch alle schon ganz gut kennen, der eigentlich bei Jemuzi rennt aufs Podiumfeld, wo er am Start ist, oder auch gewinnt, der Sieger von Aachen dieses Jahr. Und dritter wird Petre Vakoc.
00:02:57
Speaker
Genau, wie gesagt ein brutal schweres Rennen, ehemaliger Mountainbike Marathon Kurs, was so ein bisschen der Trend ist in Deutschland, dass man die so umwandelt in Gravel Rennen.
00:03:11
Speaker
Ja, fand ich jetzt als Veranstaltung gut. Der Kurs, wie gesagt, mega schwer. Aber ja, auch daher von mir eine Empfehlung. Dann noch zwei andere Dinge in eigener Sache.

Videoprojekte und Ankündigungen von Gravel-Events

00:03:25
Speaker
Und zwar, wie gerade schon erwähnt, kommt das neue YouTube-Video raus heute am Mittwoch. Wenn ihr diese Folge hört, ist es online gegangen. Und ihr könnt euch da, wie gesagt, meinen Trip zum Octopus Square in die Schweiz und dann auch nach Singen anschauen.
00:03:42
Speaker
Leider hat der gute Kadir, mein Filmer, eine weitere Drohne verloren. Diesmal ist sie nicht irgendwo in Italien im Baum hängen geblieben, wie bei der WM letztes Jahr, sondern irgendwo in den Berg reingeflogen. Er hat die Verbindung zu der Drohne verloren und auf einmal war sie weg. Das heißt, auch da haben wir jetzt leider nur wieder Footage, was nicht in HD ist, aber wir hoffen, es gefällt euch trotzdem.
00:04:08
Speaker
Dann könnt ihr noch fünf Startplätze, in Anführungsstrichen Startplätze, wo es keine Rennen ist, euch ergattern für die Streckenbesichtigung des Kurses für Rad am Ring Gravel. Und zwar wird da nächstes Jahr im Rahmen des Rad am Rings erstmal ein Gravelrennen stattfinden. Ich habe den Kurs mitgestaltet und wir machen da dieses Jahr einen Tag
00:04:37
Speaker
Nee, nicht einen Tag vorher, sondern am Tag, wo das 24-Stunden-Rennen am Nürburgring quasi startet, und zwar am 20. Juli. Ich muss gerade die Daten sortieren. Also am 20. Juli morgens um 8.45 Uhr, glaube ich, ist Start. Da werden wir eine Runde der neuen Strecke abfahren. Da könnt ihr euch das dann quasi immer mit anschauen. Wir haben bis jetzt 50 Teilnehmende zugelassen und wir geben noch weitere fünf Plätze raus.
00:05:07
Speaker
Für die Anmeldung zu diesen weiteren fünf Plätzen, bitte einfach der E-Mail schreiben, die ich euch unten in den Show Notes verlinke. First Comes, First Serve. Also, die als erstes schreiben, kriegen dann auch diese Plätze. Wie gesagt, ihr fahrt ja mit mir so eine Runde. Ist ungefähr 25 Kilometer lang die Runde. Und dann könnt ihr euch schon mal einen kleinen Eindruck verschaffen von dem Rennen.
00:05:31
Speaker
Vielleicht seid ihr ja auch schon da, wo ihr selbst im 25-Stunden-Renn teilnehmt und habt Bock morgens noch ein bisschen Rad zu fahren. Dann bringt vielleicht euer Gravelrad mit und dann sehen wir uns dort. Genau, das war's.

Sebastian Rösler über den Umstieg zum Gravelbiken

00:05:43
Speaker
Dann gehen wir jetzt mal rüber zum Sebastian.
00:05:54
Speaker
So, wir haben jetzt den Dr. Sebastian Rösler bei mir. Und zwar, den meisten von euch kennen ihn sicherlich, er war ja schon zweimal zu Gast hier zum Thema Training. Heute geht es schon auf ihn ein bisschen um Training, aber heute ist er als Funktion als neuer begeisterter Gravelfahrer.
00:06:11
Speaker
rübergewandert vom Triathlon und als mein Trainer auch hier so ein bisschen, weil wir noch so ein, zwei Perspektiven von ihm interessieren würden, als Coach. Genau, Sebastian, wie ist die Lage?
00:06:25
Speaker
Ja, hallo zusammen. Schön, dass ich ein drittes Mal hier am Start sein darf schon. Ja, soweit so gut. Es finde ich lustig, dass ich jetzt offiziell der Gravelfahrer bin in der Hobbyklasse, obwohl ich erst ein Gravelrennen gefahren bin mit dem Trucker. Aber ja, vielen Dank.
00:06:42
Speaker
Ja, also ich glaube, viele von diesen Zuhörenden hier haben auch gar nicht viel mehr Events eventuell in den Beinen als du. Aber du fährst ja so oft mittlerweile auf dem Gravelrad zumindestens, was ich sehen kann auf Instagram, dass ich finde, dass man dich schon als Gravelfahrer bezeichnen kann. Also einmal die Woche mindestens, oder?
00:06:58
Speaker
Aktuell fahre ich eigentlich alle meine Einheiten auf dem Gravelrad, weil mein Rennrad immer mehr beim Fahrradmechaniker ist, weil mein SRM noch erst geliefert werden muss. Das war aber in der Inspektion, hat ein bisschen länger gedauert, warum auch immer. Und ich die Freiheit einfach auch genieße. Ich habe mir jetzt meine Standardrunde erweitert um ein paar Kilometer.
00:07:17
Speaker
Ich habe aber überall immer Gravel-Passagen drin und das macht richtig Spaß. Das ist für mich so als Feierabend Warrior auf dem Fahrrad eine schöne Geschichte, dass ich sowieso wenig auf Straßen fahre. Ich fahre viele Feldwege hier rund um Köln.
00:07:33
Speaker
Aber dass ich da jetzt auch nochmal hier links und rechts auf Gravel abbiegen kann, das finde ich sehr sehr schön, macht mir viel mehr Spaß, ist noch ruhiger, ist noch ein besserer Ausgleich und deshalb fahre ich aktuell eigentlich jede Einheit auf dem Gravelrad. Also Einheit hört sich jetzt so trainingsmäßig an. Das Rumkohler.
00:07:53
Speaker
Also das heißt, in Köln kann man dann doch Gravel fahren, weil es wird ja immer behauptet in einem anderen Podcast, dass es in Köln nicht so geil ist mit dem Gravelfahren. Aber anscheinend geht es ja, wie du sagst, oder? Ja, also wir haben natürlich auch viele Forstwege, wir haben jetzt nicht diese klassischen Gravelwege. Aber da würde ich schon sagen, wenn man sich ein bisschen auskennt, also ich würde sagen,
00:08:13
Speaker
Ja, dann komme ich das erste Mal hier auf meiner Runde auf Gravelcom. Da hängt immer davon ab, wie ich fahre. Aber ich komme relativ schnell auf, sagen wir mal, losen Untergrund. Und dann fahre ich eigentlich auch so eine 50-Kilometer-Runde. Da kann ich sicherlich 40 Kilometer davon, ja, auf losem Untergrund fahren. Und die restlichen Szenen quasi einmal hier ein bisschen aus der Stadt raus und wieder rein. Beziehungsweise schon gar nicht. Ich könnte sogar direkt in den Stadtwald fahren, 500 Meter von mir.
00:08:40
Speaker
Und dann würde es noch viel weniger Asphalt sein. Okay, krass. Wie ja eingangs erwähnt, du bist dieses Jahr in ein erstes Gravel-Rennen gefahren mit Trucker 200. Warum Trucker? Erstmal, warum Trucker? Und warum nicht Aachen, also Free Rides oder andere Events, die vielleicht näher dran sind? Ja, das ist eine gute Frage.
00:09:04
Speaker
Also A finde ich natürlich Girona, da war ich dann jetzt zum, weiß ich gar nicht, vierten Mal, glaube ich. Das ist natürlich schon eine beeindruckende Location als Radfahrer, wobei es mir, kann ich nur mal vorwegnehmen, dieses Jahr fast ein bisschen zu viel war. Also ich weiß nicht, war das erste Mal, glaube ich, 2015 oder 2017 dort. Ich glaube 2017, da war es noch viel, viel ruhiger und es hat mir deutlich besser gefallen, ehrlicherweise.
00:09:28
Speaker
Da war es ja auch noch ein bisschen unter uns Triathleten noch ein Geheimtipp. Frodo war da gerade hingezogen und dann startete der Hype. Ja, und ich hab es mit einem guten Kumpel gemacht und wir wollten mal einfach eine Woche raus. Der kommt aus Berlin, ne? Bei dir um die Ecke. Und dann haben wir gesagt, naja, gut, dann lass uns doch

Dynamik und Strategie bei Gravel-Rennen

00:09:48
Speaker
mal irgendwo ins Ausland. Und dann kam die Idee und dann haben wir quasi eine Woche bisschen trainiert, uns das Rennen vorbereitet, aber vor allem dort auch gearbeitet.
00:09:55
Speaker
Und das hat gut geklappt. Und ja, und ich wollte natürlich auch eine schöne Strecke fahren. Keine Rundstrecke mit mehreren Runden, sondern eine große. Und das hast du beim Trucker ja auch. Und muss ich sagen, war sehr, also auch, obwohl es sehr matschig und nass war, war eine sehr, sehr schöne Runde auch landschaftlich. Da hat man ja hier und da auch nochmal ein Auge, wenn man das jetzt nicht so wie du da von vorne fahren muss.
00:10:17
Speaker
Ja, gut. Ich denke, du hast alleine nicht so viel von vorne zu fahren. Aber wie war so dein erster Eindruck, also auch von der Szene, Community, wie der Wettkampf vielleicht an sich auch ablief, wie die Leute so drauf sind im Rennen? Ich meine, du kommst ja, da kommen wir auch gleich drauf zu aus dem Triathlon, wie du vielleicht auch Parallelen ziehen kannst.
00:10:38
Speaker
Ja, also erst mal total léger irgendwie. Das ist ja so eine sehr lose Veranstaltung auf einer großen grünen Wiese, kann man eigentlich mal so sagen, mit ein paar Ständen. Ich hatte fast Größe erwartet, ehrlicherweise, weil ich dachte, okay, das ist so ein großes Rennen, und dieses Jahr, ich weiß gar nicht, wie viele Teilnehmer es waren, aber es war ja schon ordentlich.
00:10:56
Speaker
Ja, paar Tausende. Ja, und da hab ich schon gedacht, also wenn ich jetzt einen Triathlon damit vergleiche in der Größe, dann denke ich mir so, da gibt es schon auch mehr Aussteller und mehr Verpflegung und so weiter. Also muss ich nicht haben, will ich damit sagen. Also ich brauch das überhaupt nicht, war aber trotzdem ein bisschen überrascht.
00:11:13
Speaker
Und ansonsten, die Leute waren alle sehr nett. Ich muss aber auch sagen, wir haben eigentlich wenig da abgehangen auf dem Gelände. Wir haben auch wenig anders angeguckt. Wir mussten ja auch arbeiten. Und das Wetter war ja auch nicht so gut. Da hatte man auch nicht so viel Lust, draußen abzuhängen. Und das fand ich ganz nett. Und während des Rennens, worüber ich wirklich überrascht war, hab ich mir aber auch ehrlicherweise nicht so viele Gedanken zugemacht vorher.
00:11:38
Speaker
200 Kilometer, also die ersten 100, die wurden aber echt auch bei uns noch geraced. Und dann kam dieser eine Anstieg, also der in der Mitte, ich weiß jetzt nicht, wie der heißt, den fand ich brutal, brutal, brutal. Die Abfahrt noch brutaler, ehrlicherweise, weil das war die Abfahrt, die ich jemals gefahren bin. Und da hätte ich auch lieber einen Downhill-Fully gehabt mit Federweg, um diese Rillen da auszugleichen.
00:12:05
Speaker
Und dann als unten bei der letzten Verpflegungsstation, als ich da angekommen bin, also das war wirklich eher so ein Lazarettgefühl. Zumindest ein mentales Lazarett. Also da hat, also Gott sei Dank hat sich niemand wehgetan, würde ich damit sagen. Aber die waren alle schon ganz schön gar. Und für mich war dann auch das Rennen ab dem Zeitpunkt eher so im Survival-Modus. Und jetzt bloß keine Fehler mehr machen und noch fünf Gels extra einpacken. Weil du weißt ja, okay, dann sind es, glaube ich, noch so, ja, ich weiß gar nicht, so 70, 65, die du noch fragen musst.
00:12:35
Speaker
Und das kann halt lang werden. Und ja, also ich fand aber dann wiederum, hab ich auch viele Leute während des Rennens kennengelernt, mit denen auch teilweise ein bisschen unterhalten. Also kurz, jetzt nicht so nebenher und auch, ja, und wer bist du und so weiter. Aber dann hat man so Synergien geschaffen oder genutzt und das fand ich sehr, sehr cool. Und weil das haben wir, muss man sagen, mit der Wettkampflänge, dann sind wir eigentlich Richtung Ironman unterwegs.
00:13:02
Speaker
Und dann geht das ja nicht, denn wir dürfen ja gar nicht in den Schatten fahren. Und ich sag ja auch immer, Ironman ist so stirb langsam 2.0. Alle machen den Sport dann ein paar Stunden und dann wirst du halt langsam müde. Aber das Fahrradfahren oder Radrennen oder jetzt auch Gravelrennen, du kannst vielleicht auch mal ein bisschen mit Leuten mitfahren, die eigentlich ein bisschen leistungsfähiger sind.
00:13:24
Speaker
Gleichzeitig schleppst du Leute mit, die vielleicht ein bisschen schwächer sind für einen längeren Zeitraum. Und das fand ich eigentlich ganz cool. Also diese Gruppendynamik, möchte ich sagen, das fand ich überragend gut. Ja. Ja, gut, ist natürlich auch, wie du schon selber sagst, ein Riesenunterschied zum Triathlon, wo du dann irgendwie auch herkommst. Wie
00:13:44
Speaker
Also wir hatten ja im Nachgang auch schon ein bisschen uns unterhalten, so wie du es wahrgenommen hast, auf Vergleich zum Triathlon gezogen. Aber wie ist das für dich? Weil Triathlon hat ja immer noch diesen Community-Gedanken so ein bisschen, sicherlich sehr, sehr abgeschwächt im Vergleich zum Gravel, weil du wie schon sagst, du darfst nicht zusammenfahren, kannst du dich nicht unterhalten, aber ist ja so ein Massenevent. Da starten Profis und Amateure zusammen und so zusammen Gravel auch.
00:14:10
Speaker
Ähm, wie nimmst du das irgendwie wahr? Also, wie hast du auch diesen Vibe vor Ort wahrgenommen? Weil, du meinest dann auch so ein bisschen, ähm, du siehst bei einem Trucker oder bei anderen Dingen, wo der Triathlon früher war, und wo er sich jetzt auch da entwickelt hat. Ja, also, jetzt ist er brutal professionell. Und selbst im Abenteuerbereich ist das ja unglaublich, was er abgeht. Material an Aufwendung, Richtung Trainingslage.
00:14:36
Speaker
Jetzt hast du erst ein Event mitgemacht, aber selbst da war der Eindruck auch schon so ein bisschen, als wenn es in diese Richtung intendiert. Total, ja.

Training für Gravel-Rennen: Methoden und Herausforderungen

00:14:44
Speaker
Ich habe dir gegenüber auch gesagt, oder hieß nicht auch die Folge, die du danach mit Sebastian Beuer hattest, Wachstumsschmerz oder so, den habe ich da auf jeden Fall gesehen. Also jede Sportart, würde ich jetzt mal behaupten,
00:14:58
Speaker
Wenn sie anfängt, sich aus einer Nische zu entwickeln, dann wollen ja alle, dass es besser wird. Besser heißt mehr Aufmerksamkeit, mehr Sponsoren, damit mehr finanzielle Mittel in so einer Sportart.
00:15:11
Speaker
Das heißt aber gleichzeitig auch immer, dass natürlich so ein bisschen der Flair verloren geht und ein bisschen diese originale Spirit, mit dem man da vielleicht mal angetreten ist. Also Gravel Run, wenn ich das so höre, dann hat man früher in der Verfügungstation kurz gewartet, bis wir alle was haben und ist dann weitergefahren. Das ist ja vorbei. Weil jetzt geht es halt um mehr Gelder, um mehr Sponsoren, Verträge und so weiter.
00:15:37
Speaker
War das hinten bei euch auch so oder war dann schon so in euren Gruppen, in denen du unterwegs warst, okay, wir warten jetzt zusammen und fahren dann weiter? Es war wenig. Also ich hab's dann, man muss das organisieren, sagen wir's mal so. Und selbst dann war es schon tricky. Also ich bin einmal fünf Minuten, glaub ich, fast meine fünf Minuten Bestleistung an dem Tag gefahren, um nochmal ranzukommen. Also da war halt so eine Gruppe an Holländern, die waren wie so ein kleines Team, glaub ich. Und wenn die dann fertig waren, sind die losgefahren.
00:16:07
Speaker
Und dann habe ich das noch gesehen aus dem peripheren Blick, musste noch mein Vorderreifen aufpumpen und ich dachte, das wird jetzt knapp. Habe ich dann noch mal geschafft, aber war natürlich nicht optimal. Aber ich meine jetzt vor allen Dingen im Profibereich bei euch.
00:16:19
Speaker
Und natürlich merkt man dann so ein bisschen, wie ich eben schon mal meinte, wenn dann ein paar tausend Leute in so einem Wettkampf irgendwo sich aufhalten, dann wird es halt irgendwann, ja, dann sollte es schon ein bisschen professioneller vielleicht hier und da sein. Bei der Essensausgabe waren dann so Sachen weg und so weiter. Also ich glaube, wenn du dann nach elf Stunden ankommst, hast du dann kaum noch was. War so ein bisschen mein Eindruck, kann total falsch sein.
00:16:43
Speaker
Aber das ist das, was wir im Triathlon natürlich vor zehn, 15 Jahren irgendwie hatten, als ich so meine semi-professionelle Karriere dort ausgelebt habe. Und ja, dann wächst irgendwie so eine Sportart sehr schnell und irgendwie so ein bisschen aus den Schuhen, die sie mal hatte. Und dann gibt es aber wieder so ein Settlen, ne? Also dann, glaube ich, ist es immer so ein bisschen Punkt, wo man wieder gucken muss, okay,
00:17:09
Speaker
Was will die Community eigentlich? Wie groß darf so ein Wettkampf sein? Im Triathlon hat man leider dann irgendwann an in große, große Kapitalgeber, an Investoren, Marken verkauft, so wie Ironman, ja. Und dann mehrfach verkauft und weiterverkauft. Und damit war dann der Spirit auch irgendwann vorbei. Und das erleben wir gerade im Triathlon. Das ist wirklich schade. Und ich hoffe natürlich, dass ihr das im Triathlon nicht so, äh, Entschuldigung, im Gravel nicht so erfahren werdet.
00:17:40
Speaker
Ja, ja, also meistens, ich hab da auch noch gar kein Gefühl. Ich weiß nur, dass die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass ich es wahrscheinlich nicht mehr miterlebe, zumindest als Profi. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich in den nächsten drei bis vier Jahren da groß Dinge in so einer Richtung entwickeln. Aber ja, auch so diese Thema Verpflegungsstation, das hörst du immer wieder bei Events und ich krieg auch immer wieder Nachrichten dahingehend, ob ich dann auch mit Veranstaltern reden kann und so, dass die dann eben vielleicht auch was verändern.
00:18:07
Speaker
Aber ja, das ist ... Sorry, Paul, du weißt kurz weg. Kannst du noch mal? Ja, also die ... Genau, die Thematik mit den Verfehlungsstationen zum Beispiel. Das ist auch etwas, was auch an mich hier angetragen wird. Und gefragt wird, ob ich mich dazu mal äußern kann. Das ist halt jetzt bei verschiedenen Events, sei es UCE, sei es tatsächliche Events oder halt Rennen, wie jetzt auch Trucker.
00:18:31
Speaker
wo da Problematik aufstößt. Ich glaube, die Veranstalteten merken halt gar nicht, oder die, wie du schon sagst, die sind von einem Event, das vor ein paar Jahren 500 Leute hat, auf einmal zu mehreren Tausenden. Und es ist ja auch eine einfache Kalkulation, wie viele Produkte brauchst du denn einfach wirklich, und ob dann auch die Sponsoren mit der Komplik in der Lage sind, auch da dementsprechend zu liefern und all solche Dinge.
00:18:52
Speaker
Das merken auch wir vorne, dass das problematisch wird. Aber wie hast du das Rennen dann als Trainer wahrgenommen? Du trainierst mich ja und du hast bis dahin noch keinen Rennen gefahren und wir haben bis jetzt auch sehr erfolgreich. Was heißt bis jetzt? Wir arbeiten sehr erfolgreich zusammen und im letzten Jahr hast du ja eigentlich so alles
00:19:12
Speaker
so aus der Ahnung oder aus dem Gefühl heraus gemacht oder was du denkst, was das Richtige ist im Grapple. Wie hat sich's für dich aus der Perspektive verändert? Zudem, wie wir letztes Jahr trainiert haben, wie wir dieses Jahr trainiert haben und wie du auch gerade vielleicht anhand meiner Daten oder Rennresultaten siehst, was jetzt gerade abgeht, wo sich der Sport hin entwickelt.
00:19:29
Speaker
Ja, also ich glaub, da muss man noch mal differenzieren zwischen euch da vorne und uns da hinten. Wobei, das war ja noch ganz okay. Ich glaub, ich weiß gar nicht mehr. Ich war ja wie, also vielleicht zur Einordnung, damit die Leute auch wissen, wovon ich jetzt hier rede. Ich glaub, ich war ja wie so 150ster oder sowas.
00:19:47
Speaker
Bei dem Rennen von über 1000, ich weiß es nicht mehr. Also ich hatte das Gefühl, ich wäre noch so ein bisschen in the mix. Also ich war nicht ganz abgeschlagen. Und muss man auch sagen, das fand ich zum Beispiel, das will ich nochmal ganz kurz davor sagen, das was mich total gestört, das fand ich echt blöd, weil das auch teilweise dann im Rennen zu Problemen geführt hat.
00:20:07
Speaker
war nämlich, ich hatte eine realistische Zeit meiner Meinung nach angegeben, ich weiß aber schon gar nicht mehr was, also Zielzeit. Und ja, damit war ich dann in der zweiten Startgruppe. Und in der ersten Gruppe, die sind eine halbe Stunde vor uns geschaltet, da war gefühlt jeder drin, nur nicht die Leute, die da reingehörten, gefühlt.
00:20:27
Speaker
Oder halt die Profis eben. Und ich bin zigmal, oder die Leute, mit denen ich mich da auch bewegt habe, wissen, wir hatten zigmal echt blöde Momente, wo wir Leute überholen mussten, die plötzlich von links nach rechts ausgeschert sind, die halt, das meine ich gar nicht respektierlich, bitte nicht falsch verstehen, aber die halt eher so,
00:20:45
Speaker
10, 11, vielleicht 12 Stunden gebraucht haben. Also wir haben am ersten Anstieg, und der hat ja gerade angefangen, haben wir Leute eingesammelt, die eine halbe Stunde vor uns gestartet sind. Also das darf halt nicht passieren. Das ist zum Beispiel auch so ein Wachstumsschmerz. Das gefährdet ja diese Person und auch die Person, die dann überholen.
00:21:04
Speaker
Genau. Also ich hab irgendwie so, ich weiß gar nicht mehr, siebeneinhalb Stunden oder so gebraucht. Das hast du glaube ich auch angegeben zwischen, ich glaube deine Zeit, die du angegeben hast, war auch um die siebeneinhalb oder sieben Stunden. Ja, so ein 25er Schnitt habe ich gehabt, müsste doch irgendwie dran sein. Habe ich Glück gehabt, dass ich das getroffen habe.
00:21:18
Speaker
Genau. Und da ist es interessant, ich habe ja auch schon Läufe gemacht und so und da musst du ja quasi deine Zielzeit eingeben und deine PB. Und bei manchen musst du es ja dann auch verifizieren, also du brauchst ein zählbares Ergebnis oder irgendwas. Genau, Berlin-Marathon zum Beispiel. Ja. Und ich bin auch dafür, dass, wenn es jetzt irgendwann mehr Events gegeben hat einfach, wo auch wirklich fast jeder eins gefahren ist, dass man irgendwas vorlegen muss. So, ich meine, Bahn bei uns zum Beispiel müssen wir auch in der Elite unterfahren zu dürfen.
00:21:44
Speaker
muss ich ein Dossier schicken, sagen, ey, das sind meine Resultate, deswegen bin ich berechtigt, davon herzufahren. Wo du schon sagst, das ist auch so ein Sicherheitsaspekt. Das ist in den USA, wo du halt wirklich auf Autobahnen in der Landschaft rumfährst, das ist dann noch mal egal. Aber so was wie Trucker, wo du halt auch gefährliche Abfahrten hast, macht schon Sinn, dass immer Leute unterwegs sind, die rundherum so den gleichen Leistungsstand haben wie du und somit auch sehr wahrscheinlich genauso bergunter fahren können wie du und so weiter. So, und dann zu deiner Frage, also,
00:22:13
Speaker
Wir haben hier auf jeden Fall eine Langzeitausdauerbelastung. Da kann man ja schon mal von ausgehen, weil ihr fahrt ja auch irgendwie sechs Stunden irgendwas. Das ist auf jeden Fall eine sehr lange Ausdauerbelastung. Und deswegen ist ja schon mal völlig klar, muss der Stoffwechsel so sein, dass du, also andersrum. Es ist auf jeden Fall so, dass die Kohlenhydrat-Speicher einer der limitierenden Faktoren sind.
00:22:35
Speaker
Somit brauchst du einen guten Fettstoffwechsel, damit du die Energie auch in höheren Bereichen, also nicht im hochintensiven Bereich, aber auch nahe Richtung Schwelle, noch sehr lange und sehr effizient über Fette oxidieren kannst. So das ist der Substratstoffwechsel. Dann natürlich die Bewegungsökonomie, also wie viel Sauerstoff brauchst du denn pro Watt, weil man kann sich das vorstellen, wir fahren jetzt 6 Stunden, das machen wir jetzt einfach mal und du verbrauchst irgendwie
00:23:03
Speaker
Ja, was weiß ich, über 300 Watt oder ja, das ist ja vielleicht eure NP, aber dann sagen wir nehmen das jetzt einfach mal als Wert. Verbrauchst du irgendwie pro Stunde sicherlich vielleicht ja auch 300 Milliliter pro Minute, muss man dazu sagen, weniger Sauerstoff. Das kann ja jeder mal die Mathematik aufmachen. Das sind dann glaube ich 18.000 Milliliter pro Stunde.
00:23:29
Speaker
Und das mal sechs, dann sind das 108.000 Milliliter, die du weniger an Sauerstoff verbrauchen würdest, wenn du etwas effizienter sein würdest. Und das ist einfach mal zuvorzustellen, die ganzen Milliliter in, ich sage immer, Putzeimern. Ein Putzeimer hat ja, glaube ich, fünf oder zehn Liter, sagen wir mal fünf Liter Eimer. Die stellst du immer nebeneinander. Also 5.000 Milliliter, da sind das einige Eimer, die du dann separat, also extra an Sauerstoff einatmen musstest, nur weil du ineffizient bist.
00:23:59
Speaker
So, das war eine Hypothese und natürlich, und das ist ja beim Trucker auch so, am ersten Berg kann man nochmal drüber drücken, kann man alle nochmal drüber, ist vielleicht auch ein bisschen über Hohe Pfauzer Max alles möglich. Zweiter Berg, das war jetzt dieses Jahr sehr eng aneinander, sicherlich auch nochmal irgendwie, dann tut es aber schon richtig weh.
00:24:18
Speaker
Dann kann man sich erst mal erholen, aber dann ist natürlich dann, der Scharfrichter ist dann natürlich dann dieser mittlere Berg, von dem ich da eben auch gesprochen habe. Und bis zu dem Zeitpunkt hast du schon, ja, gute 100 Kilometer eher ein bisschen mehr hinter dir. Das heißt auch bei euch, ja, über drei Stunden Wettkampflänge, deutlich über drei Stunden.
00:24:39
Speaker
Und damit habt ihr auch schon einiges an Energie umgesetzt, also in dem Bereich ja sicherlich schon, das sagen wir, 3000 Kilokalore oder Kilojoule sicherlich. Und dann kommt das Thema Durability dann auf. Und das Durability heißt eigentlich, wie leistungsfähig ist man nach einem gewissen Energieumsatz oder Energieverbrauch in Kilojoule oder kannst du das von mir als auch in Kilokalorien berechnen, ist mir eigentlich egal.
00:25:04
Speaker
Und wenn man also noch Kohlenrahtreserven hat, wenn man effizient ist und noch nicht so sehr ermüdet ist und eine gute Hydrationsstrategie hat und natürlich das auch im Training trainiert hat, dann kann man dort, so wie du letztes Jahr dann ja auch gemacht hast beim Trecker,
00:25:21
Speaker
eine Attacke setzen und dann den Unterschied machen. Und genau das hat sich eigentlich bestätigt aus meiner Perspektive. Also wir haben den Umfang gar nicht so überragend hochgehalten bei dir letztes Jahr und auch dieses Jahr nicht. Außer du fährst über die Kanareninseln irgendwie so einen komischen Strand. Da war der Umfang am höchsten.
00:25:41
Speaker
Wir haben den Substantstoffwechsel optimiert, wir haben die Ökonomie versucht irgendwie zu optimieren. Wir haben dir trotzdem so ein bisschen die Variabilität im Stoffwechsel gelassen, also dass du auch einen gewissen Punch hast, aber nicht 500 Watt, sondern eher im Bereich der Schwelle und leichter drüber. Und das halt nach einem gewissen Energieumsatz. Und das haben wir ja auch noch häufig auch trainiert und das hat ja letztes Jahr dann auch sehr, sehr gut funktioniert.
00:26:06
Speaker
Und dieses Jahr müssen wir sicherlich dann nochmal den Schlüssel finden, woran es gerade habert, aber auch den werden wir finden. Und ja, also auch da, wie ich eben gesagt habe, Ironman ist so ein bisschen, stirbt langsam Zeitpunkt Null, so ein bisschen ist ja auch die klassischen Gravelrennen, die sehr lange dauern, es nicht anbauend, aber halt, wobei, das ist wieder jetzt auch schon schneller gefahren. Aber sagen wir mal zwischen sechs und acht Stunden, da ist das natürlich so ein bisschen der Faktor, den man da auf jeden Fall beachten muss.
00:26:34
Speaker
Und zum Beispiel nicht eben die höchste V-Rollster-Max, die man eben so erbringen kann. Wie siehst du jetzt gerade so, dass vom letzten zu diesem Jahr irgendwie auch noch mal ein Sprung passiert ist, was Geschwindigkeit angeht? Und du hast gerade schon einmal angesprochen, wo wir dies Jahr, obwohl die Strecke wesentlich schwerer war als letztes Jahr,
00:26:56
Speaker
Ja, aber schon wieder unglaubliche Zeiten gefahren wurden. Und selbst ich, der wirklich keinen guten Tag hatte, auch noch bald unter zehn Stunden geblieben ist. Wie nimmst du das vor? Also dieses Thema, es ist einfach sehr lang, aber jetzt wird es auch noch sehr, sehr intensiv. Also so eine unschöne Mixness. Und wenn du dann in den UCI-Rennschau hast, am Wochenende war grad Singen, das ist ja auch so
00:27:22
Speaker
Was ist auch noch verkürzt, es waren ja noch 108 Kilometer und somit eigentlich so um die drei Stunden einfach ein brutal intensives Kurs, intensiver Kurs auf Mountainbike, Marathon Kurs dazu auch noch, also das heißt ganze Anstiege berghoch, bergrunter. Wie siehst du es als Trainer auch so mit dem, dass man sich optimal vorbereitet? Also für mich als Sportler ist das so, ja fuck, also wo will ich eigentlich überhaupt, wo fange ich überhaupt an, wenn ich mich als Golffahrer identifiziere, weil
00:27:47
Speaker
Wenn ich Ami wäre, wäre es relativ einfach. Die haben da drüben kaum diese kürzen Rennen, da sind die alle lang. Aber wir als Europäer haben sowohl die amerikanischen Rennen als auch die europäischen. Und dann noch eine WM, wo du auf einmal gegen die Worldtourfahrer fährst. Ich weiß gar nicht mehr, ob ich das hier mal in dem Podcast gesagt habe, aber ich glaube,
00:28:04
Speaker
dass ich es gesagt habe und meine Perspektive darauf ist sehr einfach. Es wird eine Spezialisierung stattfinden, weil Anbound zu gewinnen jetzt als sehr langes Rennen, also eines der längeren im Profibereich, es gibt ja dann ja noch irgendwie, weiß ich nicht,
00:28:20
Speaker
500 Kilometer oder wie lange war das bei Sebastian Breuer, das XL oder? 500, genau. Oder dann gibt es ja auch noch die, die viel, viel noch längeren rennen, aber das ist ja dann eher, sag ich mal, erweitertes Bikepacking, ohne das respektierlich zu meinen. Überhaupt nicht, finde ich eine enorme Leistung, die da...
00:28:37
Speaker
Genau so wie gerade die Tour de Veit, die einmal quer durch Amerika ging. Und genau, was ja auch ein Rennen ist, aber halt natürlich mit Schlafen, Bikepacking, aber was auf einem anderen Level krass ist, wo wir nochmal später zukommen, irgendwann in anderen Folgen, aber ja.
00:28:53
Speaker
Genau, also wir sind jetzt zwischen drei Stunden und sagen wir mal neun, zehn oder noch länger und da wird es halt ganz klar sein, dass du das nicht mehr übereinbringen kannst. Also du wirst nicht ein guter Zeitfahrer der Tour de France sein und halt GC gewinnen, außer du bist Tadej Pogacar.
00:29:13
Speaker
Aber weißt du, es gibt ja auch da den Filippo Ganna und halt den GC-Fahrer zum Beispiel. Also ich glaube, es ist ganz klar, dass es spezialisiert wird oder noch ein besseres Beispiel, weil das Beispiel von mir aus jetzt auch ein bisschen hinkt, weil es halt so super dominante Athleten gerade im Radsport gibt.
00:29:29
Speaker
wäre halt, du gewinnst halt nicht den 5km Lauf und den Marathon gerade, weil die Anforderungen da einfach ein anderes sind. Also so wie jetzt in Singen, da brauchst du sicherlich auch ein bisschen Anerobekapazität, um das Rad überhaupt beschleunigen zu können sozusagen, die Energie in kurzer Zeit.
00:29:47
Speaker
über Kohlenhydrate zur Verfügung zu stellen. Du wirst sicherlich auch schon noch eine hohe und vielleicht sehr hohe Verwaltungswachs benötigen, aber so Parameter wie Ökonomie und Stoffwechsel bei 3-8 Stunden spielt das halt eine viel untergeordnete Rolle. Das heißt, du kannst verspenderischer sein, weil du kannst es ja auch durchaus kompensieren.
00:30:07
Speaker
Und nochmal zu anbauen ist für mich eigentlich auch da wenig überraschend. Auch da wieder im Vergleich zum Triathlon. Ihr habt ja am Wochenende Lothar Lederhans zu Besuch bei euch beim Wesenwagen Podcast, beim Live Podcast.
00:30:22
Speaker
Das war der erste Mensch unter acht Stunden auf der langen Distanz. Heute macht das jeder Profi gefühlt. Das ist nicht die Herausforderung. Und wenn man sich anguckt, welche Materialtests da gemacht werden und die Gruppendynamiken und so weiter und Leute, die sich einfach darauf spezialisieren und nicht weil sie es cool finden, sondern weil sie sich halt spezialisieren und das jetzt auch ein paar Mal gemacht haben, ist das eigentlich nur die logische Folge.
00:30:48
Speaker
Hm. Ja, es ist auch, ähm, ich hab mich im Nachhinein auch einfach so selber immer ein bisschen mit dem Thema beschäftigt, also, wo du übelst. Also, wenn du halt die Ergebnisse dir anschaust und guckst, wer ... Also, ich ... Okay, sagen wir so, ich glaub ... Ich spreche jetzt vom Männerbereich. Ich würde Frauenbereich grad noch mal ein bisschen ausklammern. Da glaube ich, dass du bei beiden noch vorne sein kannst. Das liegt aber auch in meinen Augen an anderen Faktoren.
00:31:15
Speaker
Aber bei Männern, schau aus den Top Ten, fast niemand von den Leuten, die die Top Ten fahren, sind in der Lage, einen UCI-Renn zu gewinnen. Also ein Lachen am Horten, da würdest du dir eins fangen. Schett Hager hat da auch große Probleme mit.
00:31:33
Speaker
Dein Dritter wird Kongstar, okay, der hat auch schon mal beim UCI-Rennen, aber da hat Zeuchman Singen, war er jetzt auch am Start, große Probleme. Also das ist halt, wie du sagst, das ist eine komplett andere Antwort. Aber das ist auch für mich als Athleter mega schwer zu sagen, wo drauf setzt man seine Priorität. Du kommst halt zu den UCI-Rennen, wirst dann Singen, hast sehr, sehr gute Crossfahrer, Weltklasse-Crossfahrer am Start, gegen die du fährst.
00:31:57
Speaker
Gleichzeitig, wenn ich so was wie Steamboat fahre, hast du es mit der, Anfangsstrichen, Gravel-Elite zu tun auf diesen längeren Rennen. Aber du willst aber beide Spektren irgendwie bedienen und natürlich auch die Leute da draußen noch nicht, glaube ich, so richtig sehen, dass es was unterschiedliches ist. Also eine Wahrnehmung auch, wie du Geschichten erzählst, allem drum und dran. Das ist ja nicht sozusagen, weil das ist ja alles Gravel. Naja, total. Ja, ja, ich weiß, ja.
00:32:18
Speaker
Wie gesagt, ich glaube, dass es sich spezialisieren wird. Ich glaube, dass, genau wie du gerade gesagt hast, die Crossefahrer, die kommen von unten, von ihrer relativ kurzen Belastung, sag ich mal. Und für die, also drei Stunden Radfahren ist jetzt nicht ultralang, ja. Und wenn du dir da die 100 Gramm Carbs plus X reinziehst, ist das auch kein Problem. Die werden da schon durchkommen und das kann man auch, also das ist eigentlich am einfachsten zu trainieren, ne? Also du kommst von einer hohen Belastung und musst die verlängern, das ist immer sehr einfach.
00:32:46
Speaker
Aber dann von einer langen Belastung sowie anbauend plötzlich wieder das System umzukehren, das ist extrem schwer. Also wir haben gerade das Beispiel mit Christian Blumefeld, der hat Olympia gewonnen in Tokio, hat dann nicht direkt Hawaii gewonnen, hat aber quasi das Ersatzrennen sozusagen gewonnen, ist auch aktuell oder war jetzt lange Zeit der beste Langdistanztriathlet der Welt.
00:33:11
Speaker
geht jetzt wieder zurück Richtung Kurzdistanz und Richtung Paris. Und das ist sehr, sehr viel schwieriger. Also die haben das damals quasi in einem Jahr gemacht. Jetzt brauchen sie den, der umgekehrte Weg dauert, ich sag mal zwei Jahre. Also schneller zu werden aus einer langen Distanz heraus oder aus einer längeren Dauer ist immer schwieriger als aus einer kurzen Distanz eine längere Leistung abzuleiten.
00:33:35
Speaker
Das war schon immer so, das ist auch im Triathlon. Es gibt dann immer Leute, die kommen von der Kurzdistanz, haben sich vielleicht nicht für Olympia qualifiziert. Also aktuell wird die ganze Mitteldistanz im Triathlon überschwemmt von Kurzdistanzlern, weil die einfach sagen, ja gut, meine olympische Karriere ist beendet.
00:33:54
Speaker
Ich bin aber so schnell, ich muss das ja jetzt nur auf eine doppelte Wettkampfbelastung oder Dauerschiften und sogar noch kürzer und das kriegen die meisten dann auch sicherlich ein, zwei Jahre gut hin. Manchmal vergessen sie dann das alte Training nochmal zu machen und machen dann nur noch Mittel- und Langdistanztraining und werden dann halt langsam, das war früher noch viel häufiger so.
00:34:15
Speaker
Und ja, also auch diese Entwicklung gibt es bei uns. Und wie gesagt, ich glaube einfach, dass sich da die Welten ein bisschen voneinander entfernen werden und dass du nicht mehr beides machen kannst irgendwann. Oder du musst es halt ganz klar periodisieren. Zum Beispiel erste Saisonhälfte UZ und zweite Saisonhälfte halt die langen Sachen. Und das war ja auch dieses Jahr die Herausforderung bei dir, dass diese Anbauung ist halt mehr oder weniger mitten im Jahr oder halt sehr früh fast schon.
00:34:43
Speaker
Und danach dann nochmal irgendwie einen Break zu machen und dann die UZ-Rinne vorzubereiten, das ist vielleicht eine Herausforderung. Das ist nicht unmöglich, aber es ist auf jeden Fall eine Herausforderung. Und vielleicht aus heutiger Sicht, wenn ich jetzt das Level von anbauen sehe, denke ich mir so, nächstes Jahr, beides wird sehr schwer.
00:35:01
Speaker
Also das heißt eigentlich, du als Trainer würdest wahrscheinlich mich liebst, liebst du vor so einer Entscheidung auch stellen. Oder hört man so ein bisschen raus. Weil du sagst jetzt gerade, es ist ein männlicher Bereich. Eigentlich fast unmöglich bei beiden. Außer du bist ein Ausnahmetalent. Also die gibt's immer wieder. Und ich glaub, die muss jetzt einfach mal ausklammern. Das ist wie so ein Pogacar zu erwähnen, wenn man sagt, der eine kann da aufs Heifer und dann Berghof fahren.
00:35:26
Speaker
Also Gaul ja auch schon Normalverteilung, da ist der irgendwo am Rand. Genau, aber wir reden jetzt gerade von normaltalentierten Rennfahrern. Sagst du quasi, okay, also eigentlich sind wir jetzt an dem Punkt, wo ich irgendwo auch eine Entscheidung treffen muss, in welche Richtung ich mich entwickeln will? Also ich glaube, die Gedanken muss man sich auf jeden Fall machen. Muss ist immer ein hartes Wort, aber ich glaube, man sollte sich die Gedanken machen.

Motivation und soziale Medien im Sport

00:35:50
Speaker
Und dann halt, wie gesagt, es gibt ja auch vielleicht Optionen zu sagen, naja, man macht erst das und dann das. Aber ich glaube, dass mal, so wie letztes Jahr, gut, da gab es andere Gründe, warum Anbau nicht funktioniert hat, aber da hatten wir einen ganz klaren Fokus auf der World Series und das hat, glaube ich, auch deshalb gut funktioniert.
00:36:07
Speaker
Aber du musst halt, glaube ich, einen Schwerpunkt setzen und das halt sehr klar periodisieren. Alles auf einmal wird nicht gehen. Und übrigens im Männerbereich genau ist im Triathlon lange Zeit auch nicht anders gewesen. Also die Frauenentwicklung hat da auch hinterhergehängt, sage ich mal. Ist auch bis heute so. Also das meine ich ja gar nicht respektierlich, aber das kann ja jeder nachgucken. Also bei der 70.3 Triathlon oder auch einem B-Rennen stehen meistens immer noch 30, 40, 50 männliche Profis am Start.
00:36:36
Speaker
bei den Damen gab es Felder beim Ironman Frankfurt. Ich glaube, da waren es vier weibliche Profis. Dann hast du einfach das Problem, dass, oder sagen wir mal so, dass das Gute ist, die Frauen können sich das dann noch ein bisschen zurechtlegen und können da vielleicht länger in beiden Welten unterwegs sein. Aber dann auch das wird irgendwann kippen. Also das siehst du jetzt im Frauenradsport ja auch. Das ist ja auch nicht mehr das, was vor zehn Jahren war.
00:37:03
Speaker
Genau, das ist eigentlich ein ganzes Sample. Hat nämlich auch vor drei Jahren, hätten wir das so gar nicht besprochen, aber da gibt es ja auch eine krasse Spezifizierung. Also es gibt Bergfahrerinnen, Sprinterinnen und natürlich auch so eine Wollering die, eine Demi Wollering, die kann irgendwie alles. Aber das ist halt auch so der Pukacar oder eine Kopecki im Frauenbereich. Aber ja, klar, da hat es dann auch stattgefunden. Wo, wo würdest du mich denn jetzt dann eher sehen?
00:37:27
Speaker
Aus allen. Natürlich eine Frage. Also dahingehend gab es kein Vorgespräch. Ich weiß jetzt nicht, was die Antwort ist. Also ich glaube, das eheste ist immer, wo sich jemand sieht. Also wenn du sagst, zum Beispiel anbauend, das muss es unbedingt sein, ich will das noch in meiner Profikarriere gewinnen, dann glaube ich schon, dass du grundsätzlich die körperlichen Fähigkeiten dazu hast. Sonst hätte ich dir das auch vorher schon mal gesagt. Paul, das ist echt eine ganz blöde Idee, dass du da mal rüberflickst. Lass es einfach mal sein.
00:37:56
Speaker
Und natürlich auch, und das ist jetzt auch kein Geheimnis mit zunehmendem Alter, vor allem die längeren Sachen auch leichter als die kürzeren Sachen. Das ist jetzt, wir beide sind ja ungefähr gleich alt, dann darf ich das auch sagen. Ich glaube, ich bin sogar ein Jahr älter, ne? Jaja, sieht man auch schon. Nein, was Scherz? Beruhige dich, was Scherz?
00:38:15
Speaker
Unser Gespräch läuft immer so. Auf jeden Fall. Dann kann man sich das vorstellen. Auf der anderen Seite hast du aber auch durchweg gezeigt, dass dir diese kürzeren Sachen auch gut liegen und dass du da die Entscheidung auch an den jeweiligen Punkten machen kannst.
00:38:30
Speaker
Von daher, ja, ich glaube, ist viel wichtiger, wo du deine Motivation drauflegst und was du wirklich erreichen willst. Und dann werden wir daraus einen Plan schmieden. Weil wenn du hinter dem Ziel nicht stehst, glaube ich auch, kann ich den tollsten Trainingsplan beschreiben. Der wird irgendwo ein Stück weit verpuffen.
00:38:48
Speaker
Ja, das ist auch ein interessanter Punkt, weil ich das selber auch gar nicht so richtig weiß. Und vor allen Dingen, das hatten wir jetzt gerade im Vorgespräch schon, letztes Jahr, wenn man so guckt, oder wenn ich mir jetzt meine jetzige Saison anschaue und das im letzten Jahr vergleiche, orientiert man sich immer an dem, was in der Vergangenheit war und Zielvergleiche herbei.
00:39:10
Speaker
Und wenn man jetzt guckt, letztes Jahr, ich glaube, drei oder vier Rennen nicht auf dem Podium, sonst wirklich jedes Rennen auf dem Podium. Oder ich bin seitlich zu einer gefahren wie Amber und, aber im Prinzip eigentlich immer auf dem Podium. Es wurde irgendwann zur Normalität. Jetzt wäre ich froh, wenn ich gerade mal aufs Podium fahren würde. Ich glaube auch, dass ich es kann. Also es ist nicht so, dass ich es nicht kann, sondern es ist halt... Das hast du dieses Jahr ja auch schon gemacht. Hast schon bei einem Rennen gewonnen und einem Rennen bist du aufs Podium gefahren.
00:39:40
Speaker
Das ist dann halt gerade eine schwierige Situation. Wir hatten es vorhin schon dieses Verzetteln mit Dingen, die man macht.
00:39:48
Speaker
Ich habe jetzt eine lange Zeit im Auto gebracht, diesen Punkt, welche Dinge man sich eigentlich auferlegt. Also man ist irgendwie ein Athlet, will ein professioneller Athlet sein und das ist auch das, was ich lebe und liebe. Gleichzeitig werden irgendwie mit Erfolgen auch Verbindlichkeiten erhöht. Und ich merke gerade selber, dass ich an einem Punkt bin, wo die Anleitung von Verbindlichkeiten, es sind nicht unbedingt nur Sponsoren, aber auch mit einem Besenwagen, mit allem Drum und Dran,
00:40:13
Speaker
halt dazu führen, dass ich dann das, was ich eigentlich machen will, also Radrennen fahren oder so gut wie möglich zu fahren, vernachlässige. Also gar nicht bewusst, aber das passiert einfach. Das ist einfach Teil des Spiels dann irgendwann, ne? Ja, genau. Aber vielleicht da ganz kurz.
00:40:29
Speaker
Da einfach mal den Grad auch zu sehen, der dann vernöten wird. Du bist nicht 25, du studierst nicht oder hast jetzt grade dein Studium abgeschlossen oder bist direkt schon Profi oder was auch immer. Und fährst jetzt einfach nur Radrennen, hast sonst keine Verpflichtungen. Hast auch wenig zu verlieren, das ist ein ganz anderer Status als jetzt. Und das vielleicht auch einfach mal im Vergleich. Das ist eine Geschichte, die hab ich nur gehört. Die ist keine primäre Quelle, aber ich kann's mir sehr gut vorstellen.
00:40:59
Speaker
Jan Frodeno ist ja quasi die größte Persönlichkeit nach wie vor, obwohl er jetzt zurückgetreten ist in unserem Sport Triathlon.
00:41:06
Speaker
Da gibt es die Geschichte, dass der, der wohnte ja in Girona, jetzt wohnt er in Andorra, dass er morgens, also einen Termin in Hamburg bei der Vorstellung des Ironman Hamburgs, das war damals ein neues Rennen, und da hat Ironman den für den Tag eingekauft oder sowas. Der Legende nach ist der morgens mit dem Rad zum Flughafen, nee, Entschuldigung, mit dem Auto zum Flughafen nach Barcelona, ist glaube ich vorher schon auf dem Laufband gelaufen, sowas. Er ist Laufband gelaufen, dann mit dem Auto dahin,
00:41:34
Speaker
Nach Hamburg geflogen, hatte die Badehose schon drunter. Das Taxi wartete in Hamburg am Flughafen. Er ist dann fünf Kilometer in der Alsterschwimmhalle schwimmen gegangen und saß bei der Pressekonferenz noch mit leichten Abdrücken von der Schwimmbrille. Ist da raus, ist wieder ein Flieger nach Barcelona. Da wartete sein Trainingspartner und sein Physio mit dem Fahrrad. Und dann ist er mit seinem Trainingspartner noch von Barcelona nach Girona mit dem Rad gefahren. Hatte drei Trainingsanhalten im Tag, war aber in Hamburg bei einem Termin.
00:42:05
Speaker
Ja, also so ist es bei mir nicht. Nee, das meine ich ja gerade. Ich würde sagen, in welchem Grad auch Professionalität stattfinden kann, die wir nicht sehen, weil der postet sowas nicht. Das ist jetzt natürlich auch ein bisschen, also von mir, dass ich das vielleicht auch so öffentlich mache, aber wenn ich das gehört habe, finde ich das trotzdem total spannend, weil ich finde, solche Sachen verdeutlichen eigentlich, was es heißt. Man würde denken, ach ja, guck mal, an dem Tag war der in Hamburg.
00:42:28
Speaker
Nee, an dem Tag hat er dreimal trainiert und hat unfassbar viel Stress auch ausgehalten. Das Ganze ist aber so gemanagt worden, dass er quasi das auch durchführen konnte. Und das ist auch der Grad, und wir hatten ja eben gesagt, wo entwickelt sich der Gravage-Sport hin, wo der Tridon-Sport jetzt angekommen war oder ist. Und das wird wahrscheinlich auch irgendwann bei euch benötet sein.
00:42:52
Speaker
Genau, aber dieser Grad dann Profisalität, also da muss man sich natürlich auch an die Ereignisse fassen, die ist halt da noch nicht da und die ist auch zum Teil gar nicht umsetzbar. Also was zum Terminieren geht, weil gewisse Dinge halt mit dem Flugzeug so schwierig zu machen sind, also auch so zeitliche Abfolgen.
00:43:10
Speaker
Aber ja, ich sehe es auch. Es gibt, glaube ich, auch Persönlichkeiten, die da eher für gemacht sind als andere. Wie seit ich für mich jetzt auch gar nicht mit ihm vergleichen und er ist auf jeden Fall auf ganz anderen Level jederlei Hinsicht unterwegs, unterwegs gewesen. Aber wie, wie gehst du denn
00:43:29
Speaker
Wie gehst du denn mit solchen Momenten um, wie ich sie jetzt gerade habe als Trainer? Du hast vorhin gesagt, du bist noch relativ entspannt gerade, aber ich habe jetzt irgendwie eine Serie, die nicht gut ist. Also eine Negativserie im Vergleich zu letztem Jahr, einer positiven Serie.
00:43:44
Speaker
Was ... Ja, also ... Du hast ja andere Sportler, wo das auch mal vorkommt. Nee, ist nur bei dir. Wie gehst du da als Trainer um mit ... Ja. Also, ich glaube, dass man ... Man muss immer wieder an den Punkt der Klarheit kommen. Und wie kommt man dahin? Man muss immer erst mal analysieren, was in der Vergangenheit gut und schlecht gelaufen ist. Oder warum wir heute da stehen, wo wir jetzt stehen.
00:44:10
Speaker
Da kann man dann eine Trainingsanalyse machen, da kann man dann eine Leistungsdiagnostik machen. Das haben wir ja auch eben so besprochen, dass wir gerade gar nicht sicher sind, okay, vielleicht ist die Rate zu hoch, vielleicht ist sie aber auch zu niedrig. Also normalerweise kannst du das sehr gut wiedergeben. Und ich kann es vielleicht auch aus den Daten lesen. Aktuell sind wir an einem Punkt, wo wir es beide nicht wissen. Und das ist aber nicht schlimm. Es gibt ja Mittel und Wege, dahin zu kommen, diese Erkenntnis wieder zu gewinnen.
00:44:32
Speaker
Und wenn man dann halt diese Klarheit der Situation hat, also wo man steht und wie der Körper jetzt aufgestellt ist sozusagen von der Physiologie und dann weiß, was die Planung ist, dann kann man auch wieder eine Trainingsplanung und wieder eine Strategie quasi an den Tag legen. Und ich glaube, das ist immer total wichtig. Aber natürlich ist es auch klar, dass wir Menschen sind und auch immer menschenwändliche Muster haben, die wir immer wieder verfallen.
00:44:59
Speaker
Und gerade, glaube ich, für dich als Athlet ist das viel, viel schwieriger als für mich als Coach. Das sind ja unterschiedliche Rollen. Also A, ich muss diese Rennen nicht fahren. B, es ist nicht mein Erfolg, es ist dein Erfolg.
00:45:12
Speaker
Ich lebe vom Coaching, aber du lebst von deinem Erfolg. Ich habe viele Athleten, auf denen ich es aufbauen kann. Dein Druck ist viel, viel höher. Gleichzeitig ist es auch meine Aufgabe, aber dir diesen Druck auch ein Stück weit zu nehmen, glaube ich. Um und wie macht man das? Indem man Klarheit bringt. Und ich glaube, dieser Prozess ist immer wieder wichtig. Es ist immer wieder das Gleiche.
00:45:36
Speaker
Egal warum. Und übrigens, das haben wir auch, das will ich ganz klar sagen, letztes Jahr auch getan, obwohl es so gut gelaufen ist.

Umgang mit Rückschlägen und emotionale Aspekte des Coachings

00:45:44
Speaker
Wir haben uns trotzdem immer reflektiert, okay, was ist denn gerade gut gelaufen? Weil das ist, meiner Meinung nach, der einfachste Fehler, den man machen kann. Viele sagen immer, super Fehler zu machen, oder gut, wenn es nicht so gut läuft, aus dieser Phase lernt man immer am meisten. Meiner Meinung nach kann man genauso viel lernen aus einer erfolgreichen Phase.
00:46:01
Speaker
Und wenn es nur das ist, dass man in dieser Situation ein Stück weit Demut lernt, diese Situation auch anzuerkennen und zu verstehen, in welcher Situation man ist und das auch ein Stück weit genießen kann, weil es muss halt nicht nochmal so kommen.
00:46:18
Speaker
Ich glaube, das haben wir letztes Jahr gut gemacht. Da haben wir auch Pläne über den Haufen geschmissen. Das ist ja ein Höhentraininglageplan und all diese Sachen. Und dann haben wir das nicht gemacht. Das, was wir jetzt machen, ist nicht dessen geschuldet, dass es jetzt mal nicht so gut gelaufen ist, sondern das sollte eigentlich immer dazugehören.
00:46:38
Speaker
Also das Gefühl, dass das Reflektieren auf dem gleichen Level ist wie letztes Jahr, oder ob das alles so ein bisschen, weil dieses, das war es gerade mal mit der Demut, dass, also ich merke das jetzt gerade. Also ich habe es jetzt ja auch, also nicht für Selbstverständlich genommen, das gar nicht. Aber natürlich erst wenn du wieder, also ich bin jetzt nicht am Boden, aber es fühlt sich so an.
00:46:58
Speaker
Dann nimmst du erst mal, was eigentlich letztes Jahr war. Also diese Selbstverständlichkeit zum Rennen hinzugehen und Lockerheit. Also eigentlich immer auf dem Podium gelandet, immer irgendwie um Sieg mitgefahren. Das lief halt von alleine und jetzt fühlt sich alles gezwungen an. Und da frage ich mich manchmal auch, ob ich dann auch in der Lage bin, das richtig zu reflektieren, ob das Training, weil das Training,
00:47:21
Speaker
Ich bin definitiv kein Trainings-Seitmeister, aber ich habe gerade das Gefühl, das ist egal, der Training läuft irgendwie gut. Also das Feedback von mir selbst im Training ist halt, was ich in der Grundlage mittlerweile fahre, die Effizienz, alles ist viel, viel besser als letztes Jahr. Aber gleichzeitig sind die Resultate nicht da. Genau, und dann muss man ja eben in die tiefere Analyse gehen und sagen, okay, ist das denn
00:47:44
Speaker
Also welcher Parameter stimmt nicht? Und deswegen ist es zum Beispiel jetzt auch so, dass wir sagen, okay, dann lass uns eine Diagnostik machen, um zu gucken, ist dein Schaffwechsel noch da, wo er ist? Oder ist es jetzt vielleicht so, dass wir durch das ganze Durability und durch den erhöhten Umfang und durch die Rennen und was auch immer deine Rate jetzt so niedrig ist, dass du einfach diese Leistungen, die jetzt zum Beispiel in Singen benötigt worden sind, gar nicht mehr so schnell generieren konntest?
00:48:06
Speaker
Ja, dass die jungen, wilden Crosser einfach dir gezeigt haben, deine Rate ist zu niedrig. Also, wär total gut, wenn es so wäre, weil das könnten wir am einfachsten umstellen. So, und deswegen bin ich auch immer so ein Fan.
00:48:19
Speaker
Klarheit über Daten bei allem persönlichen und subjektiven Feedback, das habe ich ja auch immer wieder gesagt, das ist total wichtig, dass man das als Trainer bekommt. Aber es gibt halt Punkte, wo so Daten und wissenschaftliche Methoden einfach Klarheit auch oder zu dieser Klarheitsfindung auch beitragen können. Und ich glaube, da sind wir jetzt an dem Punkt.
00:48:41
Speaker
Wie nimmst du als Trainer die Sachen auch sozusagen mit nach Hause? Oder jetzt gar nicht in meinem Fall, aber generell? Ja, ich glaube, ich habe das über die Jahre gelernt, das nicht mehr so an mich ranzulassen, weil mir ist das irgendwann aufgefallen. Ich weiß sogar vielleicht auch letztes Jahr noch mal die Ausläufer davon.
00:49:02
Speaker
Wenn du eine gewisse Anzahl an Athleten betreust, dann hat ein Sportler mir gesagt, er ist megascheiße gelaufen. Du bist am Boden zerstört. Weil das ist natürlich auch ... Ich investiere da ja auch Zeit und Mühen und auch Hirnschmalz und auch Emotionen rein. Wirklich fünf Minuten später, ich weiß nicht, ob du es warst oder der Fabian Rammsteiner, der Mountainbiker, den ich trainiere, gewinnt ein World Series-Rennen.
00:49:28
Speaker
Ja gut, es kann aber auch nicht wieder alles super sein. Also was denn das für eine ambivalente Sache hier. Das hab ich in meinem Kopf nicht mehr hinbekommen. Oder es kann sogar sein, dass ihr beide irgendwie was gewonnen habt. Und dann hab ich gedacht, okay, dann ist das jetzt das geilste Wochenende, aber vor fünf Minuten war es noch richtig beschissen. Kann ja nicht sein.
00:49:44
Speaker
Und spätestens da habe ich angefangen, mich da mehr von zu distanzieren, das neutraler zu sehen und das nicht mehr so an mich ranzulassen. Aber klar, wenn es gut läuft, freue ich mich natürlich unheimlich, weil das muss man immer sagen, ich habe es eben schon formuliert. Ich habe den Trainingsplan dazu geschrieben, ich habe einen Anteil daran.

Balance zwischen Karriere und persönlichem Ehrgeiz im Sport

00:50:06
Speaker
Aber ihr als Athletinnen und Athleten müsst es machen und es ist euer Erfolg. Also ich sehe das immer sehr klar für mich. Mich freut es dann viel mehr, also für die Person, die das Ziel erreicht, als zum Beispiel für mich selbst. Also kann ich immer nur wieder sagen, ich hab früher auch oder bei sehr besonderen Wettkämpfen, wo ich echt gedacht, boah, die Person hat sie echt hart darauf hingeäußert, da hab ich auch mal ein Trädchen verdrückt.
00:50:31
Speaker
Aber nicht, weil ich so stolz auf die Leistungen war, die ich als Trainer bewirkt habe, sondern weil ich mich so für die Person gefreut habe. Weil das so ein Traum in Erfüllung gegangen ist, sag ich mal. Zum Beispiel. Okay, also wenn ich jetzt Ambon gewinnen würde, wär's schon ein bisschen emotional, denk ich mal. Aber ich mein, das ist auch im letzten Jahr, das stimmt so. Also wenn ich jetzt auch so zurückschaue, es gab eigentlich nur einen Rennen, wo du auch ...
00:50:58
Speaker
Also ich muss sagen, das ist das falsche Wort dafür wahrscheinlich. Ich habe so ein bisschen reagiert, dass das wahr wäre am Anbauen oder nach Anbauen. Weil er konnte selber nicht fassen, was passiert ist ungefähr. Und was ich jetzt am Wochenende interessant fand, war aber auch an mir selber zu sehen,
00:51:14
Speaker
Ich hatte so für mich eine Niederlage, die wahrscheinlich eher weniger körperlich ... Also der Grund war wahrscheinlich eher weniger körperlich als mental. Und wie ich danach unbedingt eigentlich ... Also ich wollte mich auskotzen. Aber du hast dann halt relativ neutral reagiert. Was hat mich in dem Moment angepisst, um echt zu sein? Ich wollte eigentlich schon irgendwie reden darüber, was ist da los.
00:51:39
Speaker
Im Nachhinein war es natürlich gut, weil ich dann ein paar Stunden im Auto hatte, wo man dann anfangen kann zu reflektieren. Und dann für sich selber so gründen jetzt, denn heute war nicht mehr ganz so beschissen, ist immer noch beschissen, aber ich bin den Grund näher gekommen. Ja, aber das ist ja übrigens bei Erfolgen genauso, ne? Also das ist ja auch immer der Punkt. Das finde ich total wichtig. Das wird mir auch von vielen Athleten immer wieder gespiegelt.
00:52:04
Speaker
Ich glaube, dass es das Beste ist. Also ich glaube, eine Nacht drüber zu schlafen oder halt eine lange Autofahrt, das ist mit deinem Fall. Ich kenne es selber. Ich glaube, manchmal ist es nicht verkehrt, sich selber da noch mal Gedanken zu machen und sich dann produktiv auszutauschen dazu. Also das ist ja meine Rolle. Ich glaube, sich auskotzen oder sagen, ah Mensch, ist das scheiße und das habe ich nicht verdient.
00:52:23
Speaker
Ich weiß gar nicht, ob der Trainer oder die Trainerin dafür der richtige oder die richtige Absprechpartnerin ist. Ich glaube, das ist wirklich eine Frage. Ich glaube, da ist dann lieber Frau und Freundin, Ehemann, Ehefrau viel besser dafür geeignet. Ja, also ich komme natürlich, glaube ich, darauf an, welche Beziehungen man zu dem Trainer hat.
00:52:45
Speaker
Weiß nicht, ob das richtig war, aber eine persönliche Ebene ist auf jeden Fall da. Von daher ist es da nochmal, denke ich, anders, aber die brauche ich auch. Also wenn die nicht wäre, würden wir auch nicht wahrscheinlich zusammenarbeiten wollen. Ich glaube, in dem Sport, wie ich es mache, oder im Profisport, ich weiß nicht, ob das dann überhaupt funktionieren würde. Die Herausforderung als Coach ist dann immer,
00:53:07
Speaker
Du musst dann ja diese Emotionen aufnehmen, selber verarbeiten. Du bist ja auch selber enttäuscht. Oder du versuchst es nicht so an dich ranzulassen. Und gleichzeitig, das ist immer meine Erfahrung gewesen, möchtest du aber zum Beispiel in dem Fall jetzt als Athlet, aber auch eine sachliche Analyse. Also du bist so, du musst als Trainer dann total ambivalent sein. Du musst dann so einmal auch so eine Emotion aufnehmen, wiedergeben und auch ...
00:53:32
Speaker
auch da vielleicht mal mit in die gleiche Kerbe hauen, wie, hm, das gerade ist, ja, und gleichzeitig fünf Minuten später, ja, aber was ist jetzt die Sache? Wie machen wir jetzt weiter? Woran kann es gelegen haben? Und das ist eine Kompetenz, die ist extrem herausfordernd. Und das ist natürlich auch mal so ein Punkt, Sonntags, Nachmittags kann ich die dann auch nicht immer leisten, weil ich glaube, sonst
00:53:54
Speaker
brauche ich eine andere Kompetenz hier zu Hause. Ja, in dem Fall, also das ist ja auch, bei Siegen oder bei guten Resultaten letztes Jahr habe ich da ja auch immer gerade geschrieben und bei Niederlagen auch. Also das Ding ist ja auch, man erwartet eigentlich nicht, dass was kommt, aber gleichzeitig hofft man sich das auch. Und ich war ja selber Jahr lang Trainer von jungen Sportlern, die ja auch noch mehr hohe Höhen und Tiefe haben als ich, also emotional gesehen.
00:54:22
Speaker
Und da habe ich es ja auch immer weggeschieben können, aber wenn man auf der anderen Seite steht, da vergisst man das immer ganz, ganz schnell. Und das finde ich auch immer wieder nicht erschreckend, aber sehr interessant, wie man eigentlich so die Perspektive dann nicht mehr irgendwie einnehmen kann von einer anderen Person. Ja, ist also sicherlich eine der größten Herausforderungen als Coach, muss ich sagen, auch die letzten Jahre. Ich habe auch das Gefühl, dass ist größer geworden, das Thema.
00:54:44
Speaker
So, ich sag jetzt mal Empathie, das wird immer wichtiger. Ich weiß nicht, woran es liegt. Ich hab so das Gefühl, wir haben da eben auch schon drüber gesprochen, aber auch so allgemein, nehme ich das überall, auch in der Berufswelt, dass es viel mehr um Anerkennung geht als früher. Ich glaube, ich sag jetzt mal provokant, früher wusste irgendwie,
00:55:04
Speaker
nicht alle und auch nicht komplett, aber war die Richtung ein bisschen klarer, wer man ist und was man kann und wie die anderen einen sehen. Das musste nicht häufig ausgesprochen werden. Es ist zumindest mal eine Wahrnehmung und das hat sich auf jeden Fall geändert.
00:55:18
Speaker
Ja, da gehe ich mit. Also ich fühle es jetzt nicht alles, ich bin jetzt keine Buhme, die alles auf Social Media schiebt, aber in meiner Position muss ich sagen, spielt es mit eine Rolle. Also wenn jetzt Instagram nicht da wäre, wo du das Gefühl hast, du verfällst in eine Rechtfertigungsposition,
00:55:39
Speaker
Auch gar nicht unbedingt ein Sponsor gegenüber, aber die Fans von dir, die ich mögen oder die ich auch nicht möge, macht es umso härter, als wenn man einfach mit sich alleine ist, mit so einem scheiß Tag. Ja, eben. Also früher, ich drehe wirklich von früher.
00:55:56
Speaker
Ja, aber ich finde das schon wichtig. Ich habe das auch letztens in einem Podcast gesagt. Mein größter Luxus wäre Instagram zu deinstallieren. Eigentlich will ich das gar nicht nutzen. Also ich weiß gar nicht warum ich das... Ich habe das natürlich so ein bisschen als Kanal für mich, wobei ich den gar nicht so richtig nutze.

Zukunftspläne und Veränderungen im Gravel Racing

00:56:10
Speaker
Ich könnte daher ständig irgendwas posten, wie toll ich als Trainer bin. Das tue ich eigentlich ganz selten. Sondern es geht eigentlich immer nur um den Erfolg der Athleten. Klar, das ist ja ein bisschen Werbung, aber... Also deswegen... Ja, also eigentlich brauche ich es nicht. Deswegen wäre es der große Luxus, das mal eigentlich zu deinstallieren.
00:56:26
Speaker
Aber sind wir doch mal ehrlich, früher bist du über die Ziellinie gefahren, gelaufen, geschwommen. Oder hast du den Decken ran angeschlagen, dann schwimmst du nicht über eine Ziellinie. Und dann hast du dich mit den Leuten, die am Wettkampf waren, unterhalten. Und, ah ja, krass, irgendwie war es bei dir, ah ja, okay, cool. Und dann hat man noch so einen Krümel-Tee getrunken. Hatten wir beim Volkslaufen. Und noch eine Eierwaffe von Aldi. Dann sind wir nach Hause gefahren.
00:56:53
Speaker
Dann kam ich nach Hause, weiß ich noch, und dann hab ich geklingelt und dann hieß es, ja, geh bitte hinten rum, du hast dreckige Schuhe. Ach so, wie war's eigentlich nach dem Motto? Ja, weiß ich nicht, war ganz gut geworden oder Podium oder was auch immer. Na ja gut, komm, aber jetzt beeil dich auch, es gibt schon Essen, wir warten damit, so. Es hatte ja a, nicht diese griebelnden Bedeutungen, in meinem Umfeld zumindest nicht und b,
00:57:16
Speaker
Ich hab das auch irgendwie vorsichtig posten, ja, und dann war Montags in der Schule, da hab ich jetzt auch nicht jedem erzählt, 1000 Leute, die auf dieser Schule waren. Übrigens, ich hab gestern den Volkslauf hier in Köln-Ports gewonnen. Und ich glaube, das ist ein Punkt, der sich komplett geändert hat. Heute postest du da was und erwartest, dass dann die Kudos auf Strava und die Herzen auf Instagram und bei TikTok, weiß ich gar nicht, wie das heißt, da bin ich nicht.
00:57:40
Speaker
Und ich glaube, dass auch diese Pandemie auch was daran gemacht hat, weil sich die Leute viel mehr mit sich selbst beschäftigen, weil sie mehr Zeit alleine verbracht haben oder in kleineren Gruppen.
00:57:50
Speaker
Also auf jeden Fall irgendwas ist da passiert. Ich weiß nicht genau was. Ich bin ja auch kein Psychologe und kein Gesellschaftswissenschaftler, aber aus meiner Coaching-Perspektive kann ich das auf jeden Fall sagen und ich halte das für eine sehr, nicht gefährliche, aber zumindest kritische Entwicklung, weil das die zwischenmenschlichen Beziehungen auf jeden Fall herausfordernd da macht, glaube ich.
00:58:11
Speaker
Ja, also das kann ich natürlich auch bestätigen, weil dieses Thema Anerkennung, als wir vorhin schon über das Training gesprochen haben, also im Off, ja auch schon. Und das ist halt leider ein nicht so kleiner Faktor, zumindest bei mir. Und was gut ist, weil es vorantreibt, also weil es einen auch dazu bringt, auch irgendwie mit 38 nochmal seine 2. Karriere zu starten und den Verpflichtungen hat, irgendwie durchzuziehen, aber gleichzeitig
00:58:38
Speaker
Wenn es halt nicht läuft, ist es halt auf jeden Fall auch ein großes Hindernis und ein Stolperstein. Und damit muss man halt dann auch genauso klarkommen. Und das ist halt, das stimmt schon, das ist auf jeden Fall nicht einfacher geworden. Weil du kannst dem auch nicht mehr so richtig endrin. Also du, ich kann jetzt nicht einfach alles zur Seite schieben und sagen, ist mir scheißegal. Weil hinter all dem stehen halt irgendwie dann Personen, die schon gucken, was ich mache.
00:59:00
Speaker
Und am Ende des Jahres schon ihm auch ein Fazit ziehen, was hat er gemacht. Und die beeinflussen dann, wie meine kommenden Jahre aussehen, finanziell gesehen. Oder mit dem, ob ich noch Profisportler sein kann. Und von daher ... Ja, aber vielleicht da ganz kurz. Gestern war das EM-Fußballspiel Spanien gegen Georgien. Und ich wusste das nicht, da stand ein Spieler bei Spanien, ich hab den Namen leider vergessen, der spielt bei Manchester City.
00:59:27
Speaker
Und der hat kein Instagram-Account, der hat studiert, parallel zu seiner Fußballkarriere. Der liest Bücher und hängt nicht am Handy rum.
00:59:40
Speaker
Weißt du, was das Verrückte war? Dass das genannt wird, dass das die Ausnahme ist. Es spielen 22 Spieler und einer ist nicht auf Instagram. Und ich meine, Glück gesagt, die verdienen ja genug Kohle, die bräuchten ja nicht noch irgendwie Instagram. Gut, klar, Cristiano Ronaldo, er kriegt pro Post sonst was, aber das interessiert ihn wahrscheinlich auch schon nicht mehr.
01:00:01
Speaker
Aber ich meine, die verdienen, wenn du bei Manchester City im Mittelfeld spielst, ich glaube dann, wir müssen uns um die Person keine Sorgen machen. Definitiv nicht. Und ich frag mich eigentlich, warum das nicht mehr von denen machen. Also vielleicht steht es in den Verträgen, aber weißt du, habe ich mich wirklich gefragt, warum sind solche Leute, die das wirklich überhaupt nicht nötig haben, warum haben die überhaupt einen Account?
01:00:20
Speaker
Ja gut, aber da ist der Sport ja zumindest, wahrscheinlich im Triathlon auch nicht anders. Ich meine, wie heißt der, Blumenfeld ist das beste Beispiel, wie der medial sichtbar ist und was er selber in der Produktion macht, ist ja brutal und erhöht natürlich seinen Marktwert. Das Gleiche ist ja bei mir auch genauso, einen Podcast haben, YouTube-Videos machen, einen Podcast haben, all solche Dinge, irgendwie eine gewisse Anzahl an Followern.
01:00:43
Speaker
Das ist alles schon irgendwie relevant, auch wenn man es eigentlich nicht will. Aber darum muss man auch klarkommen. Es ist ein großer Part von dem, wie soll man sagen. Also Training ist natürlich das Wichtigste, aber das andere, das irgendwie auch mitzuhändeln, ist manchmal gar nicht so einfach. Und das habt ich auch schon in einer anderen Podcast-Folge hier mit Anke Ebert darüber gesprochen. Deswegen will ich das ganze Thema wieder aufrollen. Es ist ja auch kein Psychologie-Podcast hier.
01:01:10
Speaker
Ja, aber tatsächlich glaube ich, dass das viele Leute, die jetzt vielleicht auch hier zuhören, dass es die auch betrifft in einem anderen Kontext, sind vielleicht in einem anderen Rahmen, aber ist, glaube ich, ganz gewaltig. Also ich glaube, wenn man mit Leuten darüber redet,
01:01:26
Speaker
kommt da ganz viel hoch. Das habe ich immer wieder auch im privaten Kontext, wobei ich auch schon in einem anderen Kontext gesagt habe, dass, also in meinem Umfeld, also es gibt zig Leute, die sind nicht auf Social Media. Komischerweise sind die auch sehr erfolgreich und kommen aus solches Leben, weißt du. Das ist halt auch so ein Punkt. Klar, die sind jetzt nicht im Profisport wie du oder als Coach auf Social Media unterwegs, wie wir das die letzten Jahre aufgebaut haben.
01:01:54
Speaker
Aber es geht, weiß ich noch mal sagen will, es geht da ohne. Also das ist schon auch wichtig. In anderen Berufsgruppen natürlich, aber es ist ja nicht einfach ein Standard, dass das zum Leben dazu gehört.
01:02:06
Speaker
Naja, ja. Und um das hier alles irgendwie so auf eine positive Note enden zu lassen. Was, was steht für dich als nächstes im Graveling an? Auf was hast du Bock? Wir haben mal selber, du hast zu mir gesagt, ich soll das nächste, das Migration Gravel Race fahren. Das sieht gut aus. Kommst du mit nach Kenia? Fahren wir beide zusammen als Sportleittrainer nach Kenia?
01:02:31
Speaker
Das ist aber nicht so wie bei Cape Epic, dass man die ganze Zeit zusammenfahren muss. Dann wird es für dich sehr langweilig und ich muss mich halb töten. Vor allem in der Höhe da oben. Also was nächstes Jahr ist, kann ich noch nicht sagen, weil sich vermutlich privat ein paar Dinge ändern werden und dann habe ich vermutlich nicht mehr die große Zeit dafür.
01:02:49
Speaker
Aber der Punkt ist, ich möchte auf jeden Fall Gravelrennen fahren. Ich hab das jetzt, wie heißt das, in Finnland, das bist du letztes Jahr auch gefahren. Finnland Gravel, ja. Boah, das sah total toll aus, landschaftlich auch, was man da gesehen hat. Übrigens, da will ich auch noch mal im Positiven schwenken, also das war jetzt eben auch sehr kritisch, aber da war zum Beispiel Social Media total cool, sonst hätte ich das gar nicht gesehen.
01:03:11
Speaker
Ja, mit der Max, der Skate-Punk, der war ja da, hab das gesehen. Und das find ich total cool so. Und der bewegt ja auch total viele Leute, das find ich auch mal positiv hier zu sagen. Das könnt ich mir vorstellen, das sah toll aus. Vor allen Dingen wär's auch wieder was im Ausland, was ich mit meinem Kumpel machen könnte. Dann hab ich gehört, dass wir ein Nürburgring kriegen, das ist ja nie so weit von mir. Darauf hätt ich sehr Lust. Ich möchte nächstes Jahr auf jeden Fall ein paar Sachen fahren.
01:03:41
Speaker
Aachen, ja, würde ich auch gerne, wenn es zeitlich passt, das hat dieses Jahr zeitlich nicht gepasst. Ja, ich hoffe, dass die da ihre Probleme auch in den Griff bekommen. Ich meine, als Triathlet hat man das leider dann mit dem Sebastian Kien mitbekommen. Dem geht es ja mittlerweile wieder besser, aber es war ein großer Schreckenmoment, als ich das gesehen habe. Mir ist gerade ein Mensch schade, also für so einen jungen Wettkampf, dass sowas passiert. Ja, dieses Jahr
01:04:05
Speaker
Genau, Kurzkontakt, da hat sich die Hand gebrochen beim Freeride in Aachen. Oder irgendwas an der Finger oder im Unfall. Ja, es war auf jeden Fall ein heftiger Unfall, weil ein Auto auf die Straße gefahren ist, auf die Rennstrecke. Ich glaube, der hatte sehr viel Glück, sagen wir es mal so. Also das war schon gewaltig. Und ja, ich weiß nicht, kann ich eigentlich bei der Deutschen Meisterschaft mitfahren? Muss ich mich dafür quantifizieren? Klar. Nee, du brauchst eine Lizenz.
01:04:31
Speaker
Hab ich nicht. Okay. Ja. Ich glaube, es geht sogar mittlerweile mit Tageslizenz. Ja, perfekt. Also, weil das ja dauernd ist auch nicht so weit von uns und das bin ich schon mal als Mountainbike-Marathon gefahren. Fände ich ja sehr lustig, das als Gravel-Rennen zu fahren. Ja, aber das ist so deutsche Gravel-Politik. Einfach der Mountainbike-Marathon-Rennen zum Gravel-Rennen machen. Ja, genau. Also, darauf hätte ich Lust. Ja, ich werde auf jeden Fall dieses Jahr noch ein Trierlohr machen, vielleicht dann auch
01:04:58
Speaker
Also ich sage niemals nie, aber wahrscheinlich so der Letzte in meinem Leben, den ich noch mal richtig vorbereite, weil einfach die Sportart für mich persönlich in meinem Kontext und meinem Setup einfach viel zu zeitaufwendig ist und ich jetzt auch da alles gemacht habe und vielleicht jetzt ein zweites Mal und dann ist es auch gut.
01:05:15
Speaker
Und mir hat Gravel richtig Spaß gemacht. Ich fand dieses Racing gigantisch cool. Das hab ich ja auch nicht im Laufen zum Beispiel. Da kannst du keinen Windschatten laufen oder so. Du kannst nicht attackieren gehen beim Laufen. Du platzt einfach komplett weg. Und das ist das Tolle beim Radrennen. Und ja, da hab ich ja noch mal vielleicht fünf, sechs gute Sommer im Radfahren. Wenn ich dann irgendwann in die AK 45 übergehe. Und darauf hab ich Bock. Einfach der Fitnesslevel halten, dann siegst du da.
01:05:45
Speaker
Ja, das glaube ich nicht. Ich trainiere ja auch Leute in der AK. Also ich habe einen, der ist in der AK 45er. Der hat über 5 Watt Poker in der Raumschwelle. Der ist eine Maschine, der Typ. Also das ist sehr beeindruckend.
01:06:05
Speaker
Ah, trainierst du mittlerweile mehrere Gravel-Fahrer? Nee, nee, der macht Straße. Ah, okay. Ja, ja. Und neben Gravel bist du der Einzige. Ja, genau. Also ich hab auch ein paar Mountainbiker, wie gesagt. Und von den Hobby Mountainbikern, die fahren auch mal einen Gravel-Rennen. Wie gesagt, das ist in Deutschland immer alles im Austausch, aber genau. Nee, im Profibereich bist du auf jeden Fall der Einzige.
01:06:32
Speaker
Okay, gut. Dann hoffe ich mal, dass wir zusammen nach Kenia fliegen. Also ich hab die Impfung noch, wenn die noch gültig sind. Das ist ja da immer so ein Thema, aber da muss man mal gucken.
01:06:43
Speaker
Genau. Ja, wenn nicht, hören wir dich hier eh, denke ich mal, irgendwann wieder zum Thema Training oder einfach nur, ähm, ja, Aushilfspsychologe bei Problemen. Social Media Kritiker. Ja. Nee, aber auch, du hast es ja schon gesagt, es gibt ja auch positive Seiten deswegen. Ja, total. Aber es ist halt natürlich, wie immer, schwarz und weiß und so. Es ist halt einfach Leben. Ja. Genau. Vielen Dank für deine Zeit. Gerne. Und, ähm, genau, wir hören uns und sehen uns, äh, zeitnah, denke ich. Bleib wohl nicht aus.
01:07:13
Speaker
Ciao ciao! Bis dann, ciao!