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Gangarten richtig reiten: der Tölt - Töltverhör mit Stephan Fischer

S5 E172 · Takt und Verstand - der Islandpferde Podcast
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572 Plays1 day ago

Wie reite ich eigentlich die verschiedenen Gangarten richtig? Diese Frage beschäftigt gerade uns als Gangpferdereiterinnen sehr viel, denn wir wissen: mit unserem Sitz können wir bei unseren Pferden ganz schön viel verbessern...oder eben auch verschlechtern. Wir klären die brennenden Fragen im Töltverhör mit Sitz-Experte Stephan Fischer! In dieser Folge steht entdlich der Tölt im Mittelpunkt!

Mehr über Stephan und seine Arbeit findet ihr hier: https://www.reiten-ist-kommunikation.de/ Instagram: reitenistkommunikation

Vielen Dank an unsere Werbepartner von HorseDay, der App, die speziell für das Islandpferd, seine Reiter, Besitzer, Ausbilder und Züchter entwickelt wurde. https://de.horseday.com/

Diese Folge enthält gemafreie Musik von frametraxx.de.

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Transcript

Einführung in den Podcast über Islandpferde

00:00:00
Speaker
Diese Folge wird präsentiert von Horse Day. Tagt und Verstand, der Islandpferdepodcast. Alles rund ums Islandpferd mit Svenja und Melanie.
00:00:29
Speaker
Herzlich

Thema der Episode: Reitgangarten mit Stefan Fischer

00:00:30
Speaker
willkommen zurück in unserer Wie reiten wir die Gangarten richtig Folge Nummer 3 mit Stefan Fischer und natürlich mit Svenja. Wie geht's euch? Danke, dass du mich nicht vergessen hast.
00:00:43
Speaker
Voll nett. Alles prima. Gut. Mir geht's auch sehr gut. Danke. Und ich bin sehr glücklich, euch beide wieder da zu haben. Ich muss ganz ehrlich sein, die letzten zwei Wochen haben mich schon richtig beschwingt. Also mit euch über Gangart zu reden, es macht mir verdammt viel Spaß. Danke an der Stelle. Sehr gerne. Mir macht es auch Spaß. Und ich glaube, wir könnten die Folgen noch viel, viel länger machen. Aber wir wollen es ja nicht übertreiben. In der Kürze liegt die Würze. Wir reisen uns zusammen. Ja.
00:01:11
Speaker
Heute

Komplexität des Tölt-Gangs

00:01:12
Speaker
soll es um den Tölt gehen. Es ist ja mit die komplizierteste Gangeart jetzt für uns Gangpferdereiter, weil da der Sitz natürlich eine wesentliche Rolle spielt. Das ist korrekt, der Sitz spielt da eine wesentliche Rolle und
00:01:27
Speaker
Auch die eigene Energie, worüber wir vor drei Wochen gesprochen haben, Melanie. Stefan, jetzt wirst du natürlich erst mal wieder zu Rate gezogen. Wie auch schon in den anderen Folgen. Wie reite ich denn? Was ist denn meine Neutralposition im Tölt? Wie sitze ich als Reiter im Tölt?
00:01:45
Speaker
Okay, also dann kommt wieder die Standardantwort von jedem Breitlehrer. Kommt drauf an. Also, wir müssen natürlich, das ist natürlich super unbefriedigend, das verstehe ich. Wir müssen uns erst mal angucken, was habe ich überhaupt für ein Pferd, weil wir haben natürlich beim Tölt nochmal eine viel größere Varianz und ein viel fragileres Gleichgewicht. Wir haben im Tölt immer nur ein oder zwei Weinstützen. Das bedeutet, ich habe nochmal einen viel krasseren Einfluss auf den Takt, auf den
00:02:15
Speaker
Rhythmus auf die Losgelassenheit vom Pferd. Deswegen muss ich mich da noch mal viel besser organisieren können. Im Prinzip, und das ist das Schöne, gelten statische Grundprinzipien, wir hatten es schon in den anderen Folgen, immer für alle Gangarten gleich, bedeutet auch da, wir haben in der Schrittfolge, falls ihr die nicht gehört habt, hört da mal rein, in der Schrittfolge schon mal ein bisschen über die zentrale Achse gesprochen und über die senkrechte Ausrichtung in Relation zum Pferd. Und das gilt tatsächlich auch für den Tölz. Wenn man
00:02:44
Speaker
von der Logik her runter bricht, ist es so, dass der Tölt eigentlich eine Schrittvariation ist. Und deswegen gelten sehr viele Dinge, die für den Schritt gelten, auch für den Tölt. Nur, dass der Rhythmus und der Takt deutlich schneller sind. Aber alles, also ganz banal, alles andere gilt im Tölt eigentlich wie im Schritt. Nur, ich habe im Schritt eben die Veränderung von einem Takt mit drei oder zwei Füßen am Boden zu ein oder zwei Füßen am Boden. Sprich, das Ganze ist quasi
00:03:13
Speaker
ein fortgeschrittener Schritt für die Profis zum Reiten, gar nicht so einfach. Und dann kommen natürlich noch die persönlichen Vorlieben vom Pferd zu und die Gangveranlagungen, die natürliche, ob ich zum Beispiel viergängig veranlagten Trabigen habe oder fünfgängig veranlagten Passigen und in welche Richtung ich das dann auflösen muss. Aber auch da gilt wieder,
00:03:32
Speaker
Erstmal muss ich mich auf dem Pferd ein bisschen unsichtbar machen, sag ich mal. Also erstmal geht es wieder darum, das Pferd nicht durch, und das ist wichtig, nicht alleine durch meine Manipulation zum Tölten zu bringen. Das muss ich vielleicht nochmal sagen. Es geht darum, dass ein Pferd auch mit einem Reiter, der im Schwerpunkt sitzt, töltet.

Balance und natürliche Ausführung des Tölt

00:03:51
Speaker
Und das sollte von Anfang an unser Ziel sein. Wenn ich anfange,
00:03:56
Speaker
anzutölten und mich dafür schon zehn Zentimeter nach hinten setze, dann habe ich schon einfach eine schlechte Idee vom Tölt. Oder man kennt ja auch dieses, im Tölt muss man erstmal mehr belasten, mehr Druck nach hinten bringen, indem ich mich schwer mache oder sowas. Das wäre dann auch die falsche Vorstellung. Genau, also wir haben die Problematik, dass unsere Pferde so störanfällig sind.
00:04:20
Speaker
Das ist einerseits ein Riesenvorteil, weil ich kann sehr leicht Dinge manipulieren und das ist aber ein Riesennachteil, weil ich dann sehr viele Sachen nur über, also ich kann eben sehr viele Pferde einfach rein über den physischen Druck in den Hölz bringen. Dazu muss man vielleicht noch kurz sagen,
00:04:38
Speaker
Wenn wir wiegen, also wir bringen nicht unser Körpergewicht in den Sack, sondern immer unser Körpergewicht plus die Beschleunigung, die durchs Pferd kommt. Also die Kraft, die auf den Pferderücken trifft, ist immer Masse mal Beschleunigung. Also Masse ist unser Körpergewicht und Beschleunigung ist jeweils die Gangart des Pferdes. Das bedeutet, wenn ich 60 Kilo wiege, kann ich locker das doppelte bis dreifache meines Körpergewichts auf dem Pferderücken an Druck bringen, indem ich mich entsprechend hinsetze. Zum Beispiel hinter die Senkrechte schwer, genau wie du es gesagt hast, schwer reinsetzen, weg nach hinten kippen.
00:05:08
Speaker
Dann stelle ich mich vielleicht nach vorne in die Bügel oder gegen sehr große Pauschen, die leider auch aktuell sehr in Mode sind. Und dann hat mein Pferd enorm schwer mich zu tragen, weil dieses kleine Pony mit 350 Kilo auf einmal mit Kräften von über 200 Kilo Druckspitze klarkommen muss.

Belastung der Pferde beim Tölt

00:05:27
Speaker
Man muss sich einfach überlegen, das sind physikalische Kräfte, die einfach wirken, die können wir gar nicht wegdiskutieren. Da ist es vielleicht noch mal krasser, sich zu überlegen, was unsere Pferde leisten, wenn die uns tragen.
00:05:38
Speaker
Und dann ist es aber natürlich verständlich, dass das Pferd versucht, Schutzspannung aufzubauen und zu sagen, ich brauche jetzt mehr Spannung im Rücken, damit ich einen Gegendruck habe gegen den Reiter. Und dann sind die natürlich leichter zu töten, weil die mit mehr Spannung in der Regel auch leichter in den Tölt kommen und viele dadurch eine Unterscheidung auch zum Trab machen. Warum haben wir denn die Thematik, dass ganz viele Pferde, wenn du dich auch nur annähernd korrekt, also wenn die Pferde gelernt haben, durch nach hinten sitzen und mehr Belasten zu töten,
00:06:08
Speaker
Und du setzt dich dann gerade und normal hin, dann traben die aus. Weil das Pferd dann sagt, also einerseits kann es konditioniert sein, aber in der Regel sagt das Pferd erstmal,
00:06:19
Speaker
Gott sei Dank, du sitzt wieder mehr im Schwerpunkt. Ich kann wieder einen Teil dieser Körperspannung reduzieren und rauslassen und dann verlieren die die Gangart. Aber im Moment muss man sich eben überlegen, ob dieser Eingangswinkel von, ich mach so viel Spannung in dieses Pony, dass es gar keine andere Wahl hat, als mit Toll zu reagieren, ob das überhaupt ein sinnvoller Eingangswinkel ist oder ob ich es nicht einfach über Ausbildung hinkriege. Das ist natürlich nervig, wenn man seinem Pferd auch noch lauter Sachen beibringen muss.
00:06:43
Speaker
Verdammt nochmal. Wenn ich natürlich nur geradeaus reiten will, dann ist halt, ja, dann muss ich es über Spannung machen, aber ich kann es auch schlau und smart über Ausbildung.
00:06:52
Speaker
Das ist ein total wichtiger Punkt und, glaube ich, wichtig für unser Verständnis auch vom Tölt, dass es da eben nicht darum geht, einfach nur eine negative Spannung ins Pferd reinzureiten. Das sieht man auch noch, finde ich, ganz, ganz oft und ist auch der leichtere Weg. Ich muss sagen, technisch gesehen als Reiter, ich kann viel einfacher da Fettspannung reinreiten, anstatt zu sagen, okay, ich bin jetzt so feinfühlig und geschickt, dass ich mein Pferd in der positiven Spannung locker in den Tölt bekomme, gerade wenn es vielleicht ein viergängiges Pferd ist.
00:07:22
Speaker
Genau, ich kann zum Beispiel Körperspannung erhöhen oder der, also zum Beispiel der Klassiker bei meinem Schimmel war, der hat einfach gelernt durch schwer hinten rein sitzen auch zu töten, das habe ich ganz lange auch so praktiziert und dann wollte ich das irgendwann nicht mehr, dann habe ich den nicht mehr enthört gekriegt, dann trappte den mir halt einfach als harter Viergänger immer unter den Popo weg.
00:07:43
Speaker
Und dann habe ich angefangen, den weiter auszubilden und nicht weiter auszubilden. Und dann war zum Beispiel bei dem irgendwann der Schlüssel, dass ich den im Schulter herein anzölten konnte. Da haben wir einfach ein anderes Balancegefüge. Und dann konnte ich aus dem Schulter herein und irgendwann nur noch aus dem leichten Schulter vor. Dann hat er schon gewusst, was ich möchte. Und dann hat er selber gesagt, ah, okay, du möchtest zölten. Und dann konnte ich das einfach mit einer angemessenen Körperspannung.
00:08:06
Speaker
machen. Und musste es eben nicht über, ich setze mich hier rein und muss halt vorne die Zügel kurz nehmen und den mal zusammenschieben. Das ist sowieso was, was wir aus dem Sprache gebraucht, bitte entfernen dieses zusammenschieben. Ich schiebe nichts zusammen, da wird nichts zusammengeschoben. Es ist einfach, also einfach nur druck, ich halte vorne und drücke das Pferd quasi hinten gegen meine stehende Hand. Da entwickelt sich für das Pferd kein positives Bewegungsgefühl für den Schild.
00:08:28
Speaker
Es ist einfach ein falsches Verständnis von Versammlung, weil im Endeffekt hast du ja nur das gemacht, über die Schulter rein, hast du ihm einen kleinen gewissen Grad der Versammlung beigebracht, zumindest auf einer Beinseite, und dadurch hast du dann auf einmal eine andere Idee vom Tölt bekommen. Genau. Wir wissen, wir können die Pferde zur Versammlung nicht zusammenschieben. Es geht halt einfach nicht.
00:08:47
Speaker
Genau. Und wie du sagst, das ist natürlich am Anfang verlockend. Ich mache natürlich ein bisschen rein, mache ein bisschen die Hand hoch, zuppel ein bisschen. Ja, und dann töltet der schon auch mal. Wenn man jetzt tatsächlich sagt, okay, man muss irgendwie mal gucken, ob überhaupt Tölt in dem Pferd drin ist, irgendwie, man will das mal zum An-Testen haben, dann finde ich das zwar nicht sehr cool, aber wenn man halt sagt, um einfach mal zu gucken, wie schnell man an Tölt kommt,
00:09:07
Speaker
Ja, okay, aber dann muss ich halt sofort sagen, okay, ich komm in dem und dem Maß an den Toll dran und dann lass ich das auch sofort wieder sein. Weil ich mach mir damit die ganze Ausbildung kaputt. Was bringt es mir denn mein Pferd aktiv über die Hand zu reiten oder das Pferd vorne so fest anzupacken? Deswegen haben wir so viele Pferde, die man im Toll gar nicht loslassen kann. Also ich kann vorne nicht sagen, gib mal nach, dann mach sofort schlapp und das Pferd ist im Trab, oder sonst irgendwas.
00:09:28
Speaker
Und deswegen müssen wir uns da einfach mehr Gedanken machen über, vielleicht brauchen einfach manche Pferde einen ziemlich hohen Ausbildungsstand, bis die wirklich töten können. Vielleicht ist es einfach nicht in der Grundausbildung, also muss man jetzt wieder sehen, was Grundausbildung ist, aber vielleicht ist es einfach für viele Pferde nicht in den ersten Monaten nach dem Anreiten möglich, ohne Schaden töten zu lernen. Und dann ist es vielleicht auch gar nicht schlimm, wenn es länger dauert. Es ist dann einfach Veranlagung.
00:09:54
Speaker
Wenn ich natürlich einen Naturtolter hab, der eh lieber toltet als trappt. Ich hab grad mit ner ganz lieben Kundin ein Pferd, der trappt halt gar nicht. Ja, okay, cool. Dann treibst du den halt und der toltet halt. Auch immer tackler. Ja, süß. Dann ist natürlich ganz nett, wenn der sich dann mal tatsächlich sehr entspannt oder wir mal irgendwie irgendwelche Lektionen reiten, die das so ein bisschen trigern, dann zeigt der mal ein, zwei, drei, der trabt. Aber ansonsten toltet er

Einfluss des Reitersitzes auf den Tölt

00:10:16
Speaker
halt, dann hab ich's natürlich leicht. Aber über die Pferde beschwert sich in der Regel auch keiner.
00:10:20
Speaker
Ne, den muss man dann halt eintraben, ne? Genau. Und das ist meistens leichter tatsächlich als halt ein Tölt. Also spannungsloser, fehlerloser möglich als ein Tölt. Ja. Jetzt nochmal zurück zum Ideal-Tölt. Was macht denn jetzt mein richtiger Sitz im Tölt? Also wie bewegt sich das Becken im Tölt?
00:10:40
Speaker
Also tatsächlich ganz spannend, weil wir im Tölt eine sehr eingeschränkte Bewegungsvarianz der Wirbelsäule haben. Ich habe vorhin gesagt, der Tölt ändert den Schritt ein bisschen, aber dadurch, dass wir eine viel höhere Frequenz haben, sind die meisten Bewegungsebenen im Tölt ziemlich gering ausgeprägt. Das bedeutet, ich habe im Tölt hauptsächlich die sogenannte Horizontal-Ebene.
00:11:01
Speaker
quasi auf einem Pocker und der hat eine etwas rutschige Sitzfläche oder wie auf so einer kleinen Eisfläche und das Becken macht im Prinzip kleine Bewegungen wechselseitig nach vorne, wie auf so einem kleinen Pfau, sag ich mal. Die Beckenhälften bewegen sich also wechselseitig ziemlich zackig nach vorne und hinten. Auch hier wieder ganz wichtig, nicht gleichzeitig nach vorne und hinten. Das Beet ist auch hier nicht
00:11:25
Speaker
Eine Bewegung in unserem Becken gleichzeitig nach vorne und hinten würde nur passieren, wenn das Pet mit den Hinterbeinen auch gleichzeitig nach vorne und hinten sich bewegt. Quasi wie ein Hoppelhäschen. Dann würde das Becken tatsächlich so folgen können. Aber solange sich Hinterbeine nicht parallel zueinander bewegen, sondern versetzt,
00:11:43
Speaker
macht unser Becken auch immer eine versetzte Bewegung. Und deswegen ist das die Ebene, die Horizontalebene eben, wie wenn man auf dem Tisch oder auf dem Stuhl sitzt. Die Beckenhälften gehen wechselseitig nach vorne und hinten in einem relativ zackigen Rhythmus eben in dem Takt vom Pferd. Und wir haben fast keine seitliche Rotation zum Beispiel, die ist im Troll fast nicht da. Durch die Stabilität, die das Pferd sich so schnell auf den einzelnen Beinen holt, hat der Rumpf quasi keine Zeit wirklich seitlich abzudenken.
00:12:10
Speaker
Kann ich denn mit meinem Sitz auch den Takt aktiv verbessern, indem ich diese Bewegung, die du gerade beschrieben hast, provoziere? Und da sind wir wieder beim Thema. Also ich kann Bewegung begleiten, ich kann aber selten Bewegung produzieren und deswegen stört es tatsächlich die meisten Pferde eher. Beim Tölt bin ich immer für sehr gute Vorbereitung. Es ist wie mit einer guten Lektion. Ich sehe den Tölt tatsächlich auch ganz oft am Anfang eher als Lektion.
00:12:39
Speaker
Ich muss da gut reinstarten, dann wird der Tölt auch gut. Aber habe ich Quatsch-Tölt oder irgendwie einen groben Fehler drin, dann fange ich am besten nochmal neu an. Ich finde es im Tölt als Spezielles tatsächlich ziemlich schwierig, so im Tölt den Fehler raus zu bügeln, je nachdem. Habe ich jetzt ein Pferd, das passig ist,
00:13:02
Speaker
kann zum Beispiel auch Entlastung total gut helfen. Ich habe ein paar Pferde, die im Rücken schnell zumachen. Da töten wir halt im Entlastungssitz. Ganz wichtig, tölt ist auch nur eine Gangart. Also da machen wir auch oft so ein bisschen so, ja, es ist alles super besonders und ja, es ist eine besondere Situation, aber auch tölt ist eine natürliche Gangart. Ich kann da auch noch eine Sitzvariation durchziehen, die ich in den anderen Gangarten auch habe. Also leicht haben, okay, leicht töten gibt es jetzt nicht, macht keinen Sinn. Aber ein Entlastungssitz oder Varianten davon zum Beispiel total

Werbung für die Horse Day App

00:13:32
Speaker
Einfach, damit man sich auch traut, sich zu bewegen und nicht in diesem schmalen Korridor. Im Tölz sind wir oft im superschmalen Korridor von, ich muss genau so sitzen und so viel Spannung und ich darf nicht jetzt keinen Millimeter mehr bewegen, sonst fällt mein Pferd vielleicht aus. Und da müssen wir so ein bisschen raus, dass es ein bisschen lockerer wird und das Pferd auch lernt. Aha, ich habe Varianten und Varianten.
00:13:54
Speaker
Jetzt kommt Werbung. Svenja, es ist Anfang des Jahres und auf Island hat die Turniersaison angefangen. Verfolgst du denn das Ganze geschehen? Ja, am Rande verfolge ich das, weil zum Beispiel das Maestera Delta hat angefangen. Das ist eins der größten Turniere auf Island um diese Jahreszeit und es ist immer sehr spannend zu sehen, weil man da wirklich auch die besten Pferde aus dem Süden zum Beispiel im Süden mitbekommt oder auch aus dem Norden. Und das Ganze verfolge ich aktuell über die Horse Day App.
00:14:23
Speaker
Da funktioniert das nämlich wirklich gut. Die Horst.de App hat eine Live-Verfolgung. Da kann man live die Noten an den einzelnen Turnieren verfolgen und einsehen. Man kann die Pferde sehen, man kann die Reiter sehen, man kann sehen, wie sich die Pferde auch über die Jahre entwickelt haben in ihrer Turnierkarriere. Und das finde ich immer super spannend. Da kann man zum Beispiel schauen, das eine Pferd hat vor fünf Jahren noch sechser Noten bekommen und bekommt mittlerweile achter Noten. Und das ist total interessant, das auch noch mal nachzurecherchieren und zu verfolgen.
00:14:54
Speaker
Es ist korrekt, neben dem Live-Aufnehmen der Noten bietet Horstie eben auch die Möglichkeit, die Entwicklung von Reiter und Pferd einzusehen. Und es macht wirklich sehr viel Spaß, das noch so ein bisschen mit sich anzuschauen. Es ist ein kleines Feature von vielen Featuren, die die App zu bieten hat. Vor allem nehmen wir die ja auch zum Tracken unserer Trainingseinheiten und um ein Tagebuch zu führen. Lohnt sich auf jeden Fall reinzuschauen und macht sehr viel Spaß, um immer informiert zu bleiben.
00:15:22
Speaker
Die App kann man überall runterladen, wo man Apps runterladen kann in verschiedenen App-Stores. Und man kann auch kostenlos erstmal testen, wenn man sich noch nicht ganz sicher ist, um dann später eben sich die möglichen Abo-Optionen anzuschauen. Viel Spaß beim Ausprobieren. Jetzt geht's weiter mit dem Podcast. Man kann den Sitz ja zum Beispiel auch benutzen, um das Pferd aktiv ein bisschen aus der Balance zu bringen, um es dann wieder in Balance zu bringen. Genau.

Techniken zur Gewichtsverlagerung beim Tölt

00:15:50
Speaker
Also gerade weil ich da eine Einweihensstütze habe,
00:15:52
Speaker
Und eine Zweibeinstütze im Tollt und keine Schwebephase haben wir eben die Möglichkeit, das Pferd zu lösen. Wenn es zum Beispiel Stress hat im Tollt, kann ich zum Beispiel durch sinnvolle, ganz sanfte, leichte Gewichtsverlagerungen beim Ausreiten von einer Wegseite auf die andere zum Beispiel wechseln. Ich kann aber auch im Tollt zum Beispiel in Schenkelweichen reiten oder Varianten oder Anfänge von Schenkelweichen und Seitengängen. Das ist im Tollt genauso möglich. Auch da Tollt ist nur ein Gang ab.
00:16:17
Speaker
dass ich dem Pferd einfach Varianten beibringen. Wir haben im Tölten ein bisschen das Problem, dass Tölten den Ruf hat, ich kann halt geradeaus töten und im Optimalfall vielleicht einen Zirkel und ein super cooles Pferd kann vielleicht auch meine Wolche sauber töten. Aber eigentlich ist es wie mit dem Trab. Tölten ist eine Gangart, die auch ausgebildet werden muss. Und je weiter ich meinen Pferd quasi in Bahnfiguren und vielleicht leichten lateralen Verschiebungen oder Seitengängen oder Schenkelweichen
00:16:42
Speaker
trainiere, dass du besser wird, eben auch da die Gangart. Also es ist tatsächlich eher wieder so, dass wir wieder Ausbildung reinstecken müssen, dass es besser wird. Manchmal kann es tatsächlich helfen, so als Quickfix ein bisschen den Sitz zu verändern, wenn der aber von vorne rein schon relativ, ich sag mal, sauber war, dann hilft tatsächlich am Ende wieder doch nur die Ausbildung. Dann müssen wir eben wieder ans Pferd ran und sagen,
00:17:05
Speaker
kann jetzt machen, was ich will. Ich kann in kurzer Zeit mal was manipulieren, um dem Pferd vielleicht auch eine Idee zu geben, das ist alles kein Thema. Aber es ist genauso wie, wenn mein Pferd mit Boots gut töltet, aber ohne nicht, ja dann töltet es eigentlich gar nicht. Wenn ein Pferd nur mit Boots mit 280 Gramm töltet kann, dann kann es eigentlich nicht töltet, sondern dann habe ich die
00:17:29
Speaker
Phase des Fußes so manipuliert, dass es sich nach Takt anhört. Aber es hat im Körper keinen Takt. Und dann hat es halt auch keinen Tönt. Und das sind auch wieder so

Unterscheidung von Sitzverwendung und Training für Tölt

00:17:40
Speaker
Sachen. Ich muss eben immer überlegen, was ist Ausbildung und was ist Manipulation. Kann ich, wenn ich aufs Turnier gehe und irgendwie das Pferd manchmal zum Passi sein lege, ich mache für den Tag mal Boots drauf, da geht es mir gar nicht drum. Nicht, dass man mich da irgendwie beim Zuhören falsch versteht.
00:17:53
Speaker
Aber ich muss mich halt reell fragen, kann man ein Pferd ohne Boots töten oder ist es dann halt ein reiner Schweinepasser? Ja, dann tönt es halt nicht. Dann kann ich nicht überhaupt nicht mal Boots tropfen, dann tönt es.
00:18:02
Speaker
Ich finde es da auch noch mal einen wichtigen Punkt zu sagen, da habe ich immer so eine Taktik, wenn ich jetzt ein Pferd habe, was fest in der Schulter ist, auf einer Schulter klemmt zum Beispiel, dass man da mal kurz einen Bügel austritt und es aus seinem Gleichgewicht bringt. Das ist ja auch ein Quick-Fix, der dir dann aber helfen kann, zu mehr Losgelassenheit zu kommen und du merkst dann, okay, danach kann das Pferd durchatmen und dann kommst du eben dahin, dass es dann lockerer wird. Ja, richtig.
00:18:25
Speaker
So, glaube ich, braucht man das Verständnis auch für jede Sitzveränderung, dass man jetzt nicht statusdauerhaft das umsetzt, sondern sagt, okay, ich nutze das, um meinem Pferd das Verständnis zu geben, was ich eigentlich von ihm möchte. Genau. Ich bleibe da quasi nicht drin hängen. Ich komme immer wieder zu meiner Nullposition zurück. In Varianten kann ich fast alles drumrum machen. Das ist gar kein Problem. Ich kann mich da auch mal kurz ein bisschen nach hinten lehnen, um mal zu testen, wie das Pferd reagiert.
00:18:47
Speaker
Aber ich muss dann halt verstehen, wenn es tatsächlich seinen Takt verbessern soll, okay, warum hat es das gemacht? Ich darf halt da nicht hängen bleiben, weil ich sonst die negativen Konsequenzen alle wieder mitziehe. Und deswegen, auch da tölt es leider auch nur eine Gangart, die ich auch mit ausbilden muss, parallel zu den anderen Gangarten. Es ist halt kein Sonderfall, wo auf einmal keine Regeln mehr gelten. Ich habe viele Kunden,
00:19:09
Speaker
Wo es am Anfang so war, dass sie gesagt haben, Schritt, Trab, Galopp. Ja, mein Pferd soll über den Rücken schwingen und es soll den Hals locker haben und die Halsbasis stabilisieren und die Hinterbeine sollen gut spuren. Und dann setzt man sich im Tölt drauf. Man hat ganz klar nicht gesagt, zieh den Gaul den Kopf hoch, drischt hinten mit der geile Frau und sagt, ja, im Tölt ist alles anders. Hä?
00:19:28
Speaker
Ja, das ist ein Bild, was immer noch ein bisschen in unseren Köpfen ist. Aber ich glaube, wir sind auf einem guten Weg, dass wir da auch unser Verständnis langsam peu à peu verändern und den Tölt als natürliche Gangart mitnehmen. Ich kenn das noch. Früher, als ich aus Island zurückkam, meine ersten Kontakte mit deutschen Islandpferdebesitzern war ganz oft. Wir können aber nur da und da tölt. Nur gerade auf dem Boden. Nur dann können wir tölt. Das gibt's zum Glück. Jetzt treff ich das gar nicht mehr häufig an. Aber das war für mich damals
00:19:58
Speaker
Total verwirrend, weil ich mir dachte, du kommst aus Island, da wird Tollt geritten in jedem Gelände, bei jeder Steigung, scheißegal. Dann kommst du hierher und dann darf man Tollt aber nur an dieser einen expliziten Stelle für zehn Meter reiten. Genau, und der Boden darf auch nicht zu tief oder zu hart oder zu... Also ja, dann auch noch so ganz viele Sonderwünschchen.
00:20:18
Speaker
Das muss vielleicht so ein bisschen aus unseren Köpfen raus. Wenn wir jetzt so ein bisschen noch an den Tölt denken und in unserem Pferd helfen, wenn wir jetzt zum Beispiel ein Pferd haben, das konstant rollt, was können wir denn da als Reiter tun oder worüber müssen wir nachdenken, um zu sagen, okay, wir können an dieser Rolle arbeiten?
00:20:37
Speaker
Bei einer Rolle, das ist wieder klar, da muss ich erstmal verstehen, woher die kommt. In der Regel kommt eine Rolle durch ein zu überlastetes Vorderbein, das zu lange am Boden steht und das Pferd dann tatsächlich aus dem Rhythmus kommt und dann mit dem Vorderbein quasi nach vorne schneller wegzieht und dann bietet sich im
00:20:54
Speaker
das System des Pferdes eben der Galopp als grundsätzliche Gangart an, weil dann natürlich die Vorhandbewegung da schon reinpasst. Deswegen muss ich erstmal gucken, eine Rolle ist immer eine Anzeige dafür, dass die Balance von Pferd stimmt logischerweise, das ist uns natürlich schon klar. Aber dann muss ich erstmal gucken, okay, wenn das Vorderbein zu wenig Gewicht trägt, äh zu viel Gewicht trägt und das Pferd deswegen rollt, welches Bein trägt denn zu wenig Gewicht?
00:21:19
Speaker
Das kann zum Beispiel sein, dass das Pferd sehr viel Gewicht auf der inneren Schulter und sehr wenig Gewicht auf der äußeren Schulter hat. Da kann ich zum Beispiel durch ein leichtes Verlager meines Gewichtes nach vorne Richtung äußere Schulter das Pferde zu bringen, dass es dann tatsächlich nicht mehr rollt. Was oft gemacht wird, ist, viele versuchen die Rolle runterzusitzen und auf der Seite quasi zu sagen, nein, die Vorhand soll nicht rollen. Das produziert in der Regel noch viel stärkere Probleme und macht es nicht besser, sondern meistens rollen die dann noch milder.
00:21:46
Speaker
Es kann aber zum Beispiel auch ein Hinterfuß sein. Also ich habe zum Beispiel ganz viele Pferde, die in der Kurve, weil ein Pferd rollt in der Regel in der Kurve. Und dann ist es häufig der äußere Hinterfuß, der nicht unter die Körpermasse tritt und das Pferd sich quasi diagonal auf die Schulter lehnt und deswegen aber rollen muss. Und da hilft zum Beispiel, da sind wir jetzt wieder beim Thema Ausbildung, ich weiß, es ist nervig, dann müsste das Pferd zum Beispiel so eine Art Gruppe herein oder Travert lernen, damit es genau weiß, wie es den äußeren Hinterfuß von mir ansteuern lassen kann.
00:22:17
Speaker
Da wird dann oft nur gesagt, ja, da muss man halt außen mit dem Schenkel ein bisschen verwahren. Nee, das Pferd muss aus pädagogischer Sicht gelernt haben, was heißt das, wenn ich den äußeren Hinterfuß nach außen verliere und der Reiter sammelt ihn wieder ein. Also auch da sind wir wieder beim Thema. Wenn ein Pferd in einer leichten Travertstellung oder Idee, also nicht richtiges Volltravert, sondern eine Travertidee durch eine Kurve kommt, kann es nicht rollen. Also da sind wir wieder so beim Thema. Deswegen
00:22:42
Speaker
Ja, muss man eben gucken, woher kommt das Problem. Und in der Regel lässt sich fast alles durch Ausbildung beseitigen. Oder halt erst mal durch Recherche, wo kommt das Problem her. Da kann man natürlich dann auch sagen, okay, ich kann für einen kurzen Moment mal mich so ein bisschen nach hinten aufs äußere Hinterbein setzen, gefühlt, um da mal kurz ein bisschen Last, kann man mal machen für den Moment, wenn es, ich kann jetzt nicht sagen, ja, Pech, mein Pferd rollt jetzt im Rest, bis die Ausbildung dann fertig vorangeschritten ist.
00:23:08
Speaker
Da muss ich mir natürlich überlegen, es kann auch ein Tempoproblem gewesen sein. Auch das ist so der Klassiker. Viele Pferde sind dann irgendwie doch zu schnell geritten und rollen dann für den aktuellen Ausbildungsstand. Da gibt es mehrere Varianten. Ein paar Quick-Tricks, das gibt es, wie gesagt. Ich kann dann eben gucken, dass ich mich weit von dieser Schulter wegsetze. Ja, aber über die Zeit kriege ich es dann leider doch wieder nur mit Ausbildung hin. Und zwar Ausbildung von Pferd und Reiterin. Genau. Also auch da geht es wieder drum.
00:23:35
Speaker
Wir müssen aufpassen, dass wir unsere Pferde nicht einfach nur gewöhnen an Sachen. Wir neigen dazu gerade im Gangpferdebereich unsere Easys an Sachen gewöhnen. Das heißt, ich gewöhne die beim Anreiten an den Reiter, dann gewöhne ich die an, ich ziehe links am Zügel, dann gehe zu links, dann ich ziehe rechts am Zügel, dann gehe zu rechts. Mal ganz platt gesagt.
00:23:53
Speaker
Dann die Schenkel gehen ran und du gehst vorwärts. So, und das sind quasi die Grundhilfen, die ganz viele Pferde, jetzt machen sich super viele Leute ganz arg viel mehr Aufwand mit der Ausbildung, das will ich gar nicht sagen, aber ihr wisst vielleicht ein bisschen, was ich meine. Irgendwann hört bei ganz vielen Pferden nach dem Anreiten die Ausbildung halt auf. Die haben quasi gelernt, den Reiter zu tragen und dann laufen die den Rest ihres Lebens noch geradeaus auf der Bahn in unterschiedlichem Tempo.
00:24:17
Speaker
Natürlich kriege ich dann solche Probleme in den Ingriff. Und deswegen muss man da einfach mehr Aufwand reinstecken, weil im Optimalfall kann das Pferd viel mehr Dinge, als ich im Alltag brauche. Vielleicht hat das Pferd viel mehr Balance-Situationen kennengelernt, als ich beim normalen Reiten brauche. Dann kommt das Pferd auch nie in Struggle. Oder selten.
00:24:35
Speaker
Das ist so schön, der Gedanke, nicht dass ich als Reiter das Pferd in irgendeine Form reite, sondern ich gebe dem Pferd als Reiter die Möglichkeiten, mehr Bewegungsmuster auszuprobieren und dadurch auch einfach vielseitiger zu werden in

Vielfältige Trainingstechniken für bessere Leistung im Tölt

00:24:49
Speaker
der Bewegungsform. Das finde ich so einen schönen Gedanken. Also es war für mich damals auch in meinem Kopf und für meinen Pony tatsächlich ein riesen Gamechanger.
00:24:56
Speaker
Der hat im Schritt und Trab, also im Schritt haben wir die Seitengänge gearbeitet. Im Trab haben wir ein bisschen mit Schenkelweichen angefangen. Und für den war zum Beispiel damals die Idee vom Schenkelweichen in einer höheren Gangart für seinen mentalen
00:25:10
Speaker
für seine Metalle fortkommen, das hat so einen krassen Knoten gelöst, dass der auf einmal gesagt hat, Karl Austraben bist ja Philipp Halle, ich kann das auch seitwärts, krass. Und auf einmal war alles, was wir gerade ausgemacht haben, so viel besser mit einem Schlag, weil er gesagt hat, ich kann viel schwierigere Sachen. Und da geht's, dass wir unseren Pferden auch sagen, guck mal, wir können auch noch komplexere Dinge und wir können noch mehr
00:25:35
Speaker
Aber wenn wir quasi immer nur am Limit rumreiten von dem, was das Pferd halt gerade so kann, freut mich nicht wundern, warum das nicht sauber abrufbar ist. Das ist so ein bisschen, ich hatte früher einen Trainer, der gesagt hat, wenn du eine ältere Sua auf dem Turnier gut reiten willst, musst du zu Hause super safe und sehr gut eine M-Dressur reiten können. Dann kannst du aufs Turnier gehen und darfst eine ältere Sua reiten. So war das. Und vielleicht sollten wir uns einfach
00:25:56
Speaker
Die Idee nehmen, dass wir die Pferde auch und gerade im Tölt weiter ausbilden als das, was wir halt nur brauchen. Wir denken oft nur so, sag mal, bis zur Zimmerdecke. Ich möchte gerne einen starken Tölt und dann üben wir halt viel starken Tölt. Aber was ich ansonsten alles sonst noch üben kann, fällt so ein bisschen hinten runter.
00:26:13
Speaker
um den starken Toll dann wieder richtig gut werden zu lassen. Genau, weil das ist wieder der Trick Bewegungsvarianz. Das ist das Wichtigste fürs Gehirn. Auch das Gehirn von einem Pferd funktioniert auch neuroplastisch. Das bedeutet, es kann immer neue Verknüpfungen zu neuen Ideen und neuen Bewegungen aufbauen. Aber wenn man natürlich immer nur die gleichen drei Sachen machen,
00:26:34
Speaker
dann verkümmert das Gehirn vom Pferd tatsächlich. Also das klingt immer ein bisschen dramatisch, aber die verblöden irgendwann, weil die halt keinen neuen Input kriegen. Es ist wie mit uns, wenn wir keine neuen Sachen machen, dann verblödet halt irgendwann. Unser Gehirn entwickelt sich zurück. Alle Strukturen, die nicht gebraucht werden, werden abgebaut. Das gilt halt leider auch fürs Hirn.
00:26:52
Speaker
Das ist so, das ist tatsächlich auch wissenschaftlich nachgewiesen und sehr gut erforscht. Kann ich von der Seite nur bestätigen. Deswegen sollten wir zum Beispiel auch immer wieder neue Fertigkeiten lernen, auch motorisch, um uns da fit zu halten. Melanie, ich habe jetzt richtig Bock, Töltreiten zu gehen, ehrlich gesagt. Wie sieht es bei dir aus? Sowieso.
00:27:13
Speaker
Ich hoffe, ich habe euch nicht frustriert. Nein, ja, das ist motivierend. Also ich finde solche Gespräche und so einen Austausch immer super motivierend. Es gibt immer wieder neue Ideen. Absolut, absolut.

Ausblick auf die nächste Episode über den Galopp

00:27:26
Speaker
Um noch mehr neue Ideen zu kreieren, kann ich nur jedem empfehlen, in die nächste Podcastfolge nächste Woche reinzuhören, weil ich habe gehört, da geht es dann richtig zur Sache und wir sprechen über den Galopp. Cool, ich freue mich. Bis dahin. Macht's gut. Bis dann.
00:27:43
Speaker
Wir haben es geschafft.