Wichtigkeit und Verständnis der Dokumentation
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Speaker
Was kann ich alles wissen und was muss ich wissen? Und das gegenüberzustellen ist nicht schlecht, weil wenn ich alles aufschreibe, was ich wissen kann, dann wird das ein Endlosbefund. Grundsätzlich ist es, glaube ich, egal, wie man Dokumentieren gelernt hat, man muss es selbst dann wiedergeben können. Verstehe deine Dokumentation, dass du es jemandem anderen erklären kannst. Sollte die Dokumentation fehlen, dann liegt eine sogenannte Dokumentationspflichtverletzung vor.
00:00:35
Speaker
Es darf auch vorkommen, dass man mal nachdokumentieren muss, weil man es in der Therapiezeit nicht schafft. Aber prinzipiell ist Dokumentationszeit Therapiezeit.
Einführung in die Episode über Dokumentation
00:00:46
Speaker
Willkommen zurück zu einer neuen Folge. Letztes Mal ging es um das Thema Marketing, Kundenakquise, Kooperationen. Also wie fülle ich meine Praxis mit Patienten? Und heute sprechen wir über das Thema Dokumentation, unabhängig davon, ob das jetzt digital oder mit Stift und Papier ist.
Gesetzliche Anforderungen an die Dokumentation in der Therapie
00:01:05
Speaker
Also wie wählt man das richtige Dokumentationstool für sich selbst? Ja, herzlich willkommen Julian und Christian. Servus. Hallo.
00:01:16
Speaker
Für was braucht man denn überhaupt eine Dokumentation? Die Doku ist immer zur rechtlichen Absicherung wichtig. Es gibt das MTT-Gesetz in Österreich für alle Angehörigen des gehobenen Medizintechnischen Dienstes. Diese Personen haben die Pflicht, alle gesetzten therapeutischen Maßnahmen zu dokumentieren. Das ist immer die eine Sache.
00:01:40
Speaker
Zum Verlauf natürlich. Ich denke, gute Dokumentation ist eben nicht nur eine Verlaufskontrolle, sondern ist zum einen natürlich auch eine Art Therapieplanung. Das heißt, ich kann meine Behandlung,
Rolle der Dokumentation in Therapieplanung und Qualitätssicherung
00:01:55
Speaker
alles was ich aufschreibe, reflektieren, von der Anamnese, von der Befundung her, bis zum Abschluss, bis zum Endbericht.
00:02:06
Speaker
Es ist auf alle Fälle ein Nachweis hinter der Qualitätssicherung, die eigene Qualitätssicherung. Da meine ich schon wieder diese Reflexion. Wir nennen das ja unser clinical reasoning Prozess, den wir da durchführen. Es wird sichtbar, die Denkprozesse werden sichtbar und ich kann mir irgendwie überschauen, ob diese Denkprozesse schlüssig sind. Es gibt diesen Merksatz, sind die Denkprozesse schlüssig, dann ist die DOKO schlüssig.
00:02:35
Speaker
Ja, rechtliche Absicherung habe ich eh schon gesagt. Dahingehend vielleicht noch hinzugefügt, wenn es zu Streitfällen kommt oder wenn es für gerichtliche Gutachten herangenommen werden.
00:02:46
Speaker
muss oder hergenommen wird, zum Beispiel bei einem Verkehrsunfall, dann sollte das irgendwie, also eine gerichtlich vereidigte Sachverständige oder Sachverständiger wird dann die Dokumentation hernehmen und hat dann den Nachweis, ob die Beschwerden dann zum Unfallhergang passen, wie sie diese Beschwerden abbilden und wie das nach, zum Beispiel dem Ereignis, wie das gestartet hat.
00:03:13
Speaker
Das heißt, man kann also als Versicherung eine Dokumentation von euch verlangen?
Rechtliche Risiken bei fehlerhafter Dokumentation
00:03:20
Speaker
Die Patienten können die Dokumentation jederzeit einsehen. Also auch verlangen müssen wir die auch auswendigen. Der Christian hat auch die Pflicht erwähnt, die wir haben vom MTD-Gesetz her. Und sollte die Dokumentation fehlen, dann liegt eine sogenannte Dokumentationspflichtverletzung vor.
00:03:42
Speaker
Und das ist dann sehr unangenehm, weil nachdokumentiert ist auch schnell erkannt sozusagen. Und der Christian hat eben gerichtliche Gutachten beschrieben oder Streitfälle und es dient halt auch dem forensischen Nachweis, wenn irgendetwas passiert ist, was ist dazu dokumentiert und sind auch die korrekten Vorsichtsmaßnahmen alle eingehalten worden. Genau.
00:04:08
Speaker
Genau, das würde ich noch sagen, weil du gerade sagst, die Vorsichtsmaßnahmen. Also ich mache das regelmäßig dann, dass ich die Doku von der Voreinheit oder vom Befund nochmal durchsehe, ob ich irgendwas vergessen habe, ob ich irgendwas ergänzen muss, ob ich alle Red Flags, also diese Vorsichtsmaßnahmen, abgefragt habe. Das macht der Sinn, das alles korrekt und so genau wie notwendig zu dokumentieren. Mit welchen Konsequenzen kann man denn rechnen, weil man jetzt, weil ihr gemeint habt, das ist ja verpflichtend?
00:04:38
Speaker
Abgesehen von Strafen, die natürlich dann zu bezahlen sind, wo dann hoffentlich die Haftpflichtversicherung greift oder eben, wenn es dann tatsächlich ins Strafrechtliche geht, auch nicht mehr, bis hin, ich nehme an, dass man auch die Berufsberechtigung verlieren könnte. Was jetzt noch nicht passiert ist, von dem, was ich weiß, aber ich nehme an, dass das auch passieren kann.
Patientenrechte bezüglich ihrer Dokumentation
00:05:02
Speaker
Das heißt, an alle Zuhörerinnen, bitte dokumentieren. Ist wichtig.
00:05:07
Speaker
Jedenfall, weil dazu sind wir alle verpflichtet. Und das heißt immer, was nicht dokumentiert wird oder wurde, wurde auch nicht gemacht. Genau. Da gibt es ein paar Ideen dazu, wo man sagt, Abläufe, die immer ganz genau gleich gemacht werden, wäre es auch möglich, dass man dann auch tatsächlich damit rechtfertigt. Also wenn man eine Intervention setzt und weiß, man fragt davor gewisse Sachen ab,
00:05:35
Speaker
dann kann man im Falle einer Befragung da auch sagen, gut, dann befragen wir einfach fünf andere meiner Patienten, die das Problem hatten. Und wenn die dann auch das Gleiche von sich geben, dann ist das auch geschehen. Aber so wie es der Christian gesagt hat, auf der sicheren Seite ist man, wenn man es aufgeschrieben hat, dazu zählen eigentlich auch alle Wünsche des Patienten. Also wenn der Patient etwas möchte, das man aufschreibt, dann ist es durchaus sinnvoll, das auch zu tun.
Inhalte und Struktur der Dokumentation
00:06:04
Speaker
Und ja, wie ausführlich sollte man dokumentieren? Also was sollte dokumentiert werden? Wo macht es denn Sinn überhaupt, das aufzuschreiben, was der Patient jetzt gesagt hat? Und was ich noch sehr wichtig und interessant finde, wie abweichend ist die theoretische Dokumentation, die man im Studium gelernt hat, versus die, die man jetzt im Alltag wirklich macht?
00:06:28
Speaker
Ich beginne damit über den Umfang der Dokumentation. Was enthalten sein sollte, ist die ärztliche Verordnung plus auch die chefärztliche Bewilligung. Das heißt, ich brauche das Dokument zur Verordnung für Physiotherapie. Momentan in Pandemiezeiten setzen ja einige Versicherungsträger aus mit der chefärztlichen Bewilligung, aber das sollte dem Akt beigefügt sein.
00:06:55
Speaker
Dann in der Doku soll irgendwo dabei sein, die Stammdatenerhebung der Patientin des Patienten, sprich sämtlichen anamnestischen Abfragen, die ich tätige. Das heißt, Sozialanamnese, Versicherungsnummer etc., Beruf, Hobbys etc., also da sind wir schon tief in der Anamnese drin.
00:07:19
Speaker
Schlussendlich dann natürlich auch die Befunderhebung, das heißt die körperliche Untersuchung, die Parameter und was ganz wichtig ist auch das vereinbarte Behandlungsziel. Also wir haben einen Behandlungsauftrag, wir haben eine Übereinkunft mit den Patienten oder wir gehen eine Übereinkunft mit den Patienten ein und da gehört irgendwo natürlich auch das Ziel vermerkt.
00:07:45
Speaker
Ein Behandlungsvertrag.
Übergang zur digitalen Dokumentation
00:07:47
Speaker
Danke, das war das richtige Wort. Weitergehend natürlich dann auch noch die durchgeführten physiotherapeutischen Maßnahmen, die gesetzt werden oder wurden. Was sonst noch immer wieder vorkommt, eben irgendwelche relevanten Infos, irgendwelche außergewöhnlichen Ereignisse. Wir haben ja schon gehabt, dass die Patientin
00:08:08
Speaker
bei einer Übung plötzlich einen stechenden Schmerz im Knie verspürt, sowas schreibe dann auf, also so eine Art Gedankenprotokoll, dass das Ereignis einfach dokumentiert wurde. Parallele Behandlungen, die die Patienten eventuell zusätzlich machen, Operationen, stationäre Aufnahmen, Therapieabbruch und natürlich auch
00:08:30
Speaker
was immer wieder auch vorkommt, das Verhalten des Patienten, wenn der irgendwo unangemessen einem gegenüber tritt, sowas würde ich, also wäre absolut empfehlenswert, das auch zu dokumentieren, um im Streitfall oder im Bedarfsfall auch darauf zurückgreifen zu können. Ich denke, der eigene Gedankengang, das was wir auch schon mal erwähnt haben, das clinical reasoning,
00:08:55
Speaker
So wie der Christian vorher gemeint hat, das schlüssige Dokumentieren und das zeitnahe Dokumentieren. Das kommt nachher ja auch nochmal. Das ist relevant. Die Informationssammlung sollte so umfangreich wie nötig sein und so viel wie möglich ist da nicht unbedingt der richtige Weg. Dafür, da würde ich fast sagen, mehr ist nicht immer besser.
00:09:19
Speaker
Das ist effizient und sich die Frage zu stellen, wofür benötige ich welche Informationen und wie kann ich meine Hypothesen steuern oder wie kann ich es bestätigen oder auch widerlegen mit welchen Parametern zum Beispiel.
00:09:42
Speaker
Was ein Satz war oder eine Frage war, die eine mich supervidierende ganz liebe Kollegin einmal gestellt hat, war, was kann ich alles wissen und was muss ich wissen? Und das gegenüberzustellen ist nicht schlecht, weil wenn ich alles aufschreibe, was ich wissen kann, dann wird das ein Endlosbefund.
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Speaker
Wenn ich aufschraube, was ich wissen muss, um abgesichert und auch von den Verläufen her schlüssig arbeiten zu können, dann bin ich hier schon relativ komprimiert von den Ideen her und ganz prinzipiell
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Speaker
könnte man sagen, verstehe deine Dokumentation, dass du es jemandem anderen erklären kannst. Die Maßnahmen, die gesetzt werden, sollten gerechtfertigt und halt auch erklärbar sein für Laien, aber auch für Kollegen und Kolleginnen. Also ich denke, es muss irgendwie, da komme ich wieder zurück auf die Zielvereinbarung. Wenn ich das Hauptproblem dokumentiert habe, wenn ich das Ziel dahingehend
00:10:46
Speaker
dokumentiert habe, dann muss der Weg dazu passen und ich muss es irgendwie dokumentieren, erreiche ich das Schritt für Schritt oder erreiche ich es nicht. Also das sollte irgendwie dann aus der Doku hervorgehen. Und eine Sache ist mir neu gefallen, was man auch noch dokumentieren sollte, ist auch eine Empfehlung seitens Physio Austria.
00:11:06
Speaker
wenn Patienten übernommen werden von Kolleginnen und Kollegen, dass man das auch dokumentiert, dass man die Informationen weitergeben darf oder dass man mit dem Berufskollegen oder mit dem Arzt das auch rücksprechen darf.
00:11:21
Speaker
Genau, das geht in diese Richtung, wo ich vorher erwähnt habe, alles, was der Patient wünscht. Also wenn der Patient wünscht, dass ich mit jemand anderem darüber spreche, dann wäre es sinnvoll, das festzuhalten. Oder wenn ich danach frage, ob ich es darf, wenn ich die Erlaubnis einhole, mit dem behandelnden oder zuweisenden Arzt Rücksprache zu halten, dann solche kleinen Punkte einfach nur kurz festzuhalten, macht Sinn.
00:11:48
Speaker
Was du auch erwähnt hast, die theoretische Dokumentation, die man im Studium lernt, gegenübergestellt dem gelebten Alltag, da ist es so, dass man im Studium sehr umfangreiche Befundbogen zum Teil ausfüllt, wo halt wirklich alles Mögliche erhoben wird.
00:12:08
Speaker
Was um Gedankengänge zu trainieren, finde ich nicht verkehrt ist. Um einmal zu schauen, was ist da tatsächlich alles drinnen. Das ist sehr, sehr überladen zum Großteil und für Studierende auch eine wirkliche Herausforderung, das zu machen. Aber man lernt einmal kennen, welche Facetten da vorkommen können.
00:12:34
Speaker
sich dann später die herauszuwählen, die dann relevant sind. Das ist dann etwas, was dann in der Schulung des Denkens im clinical reasoning immer mehr komprimiert wird. Das heißt, hat sich eure Dokumentationen im Laufe der Zeit verändert? Definitiv, ja. Und dokumentiert ihr jetzt nach einer bestimmten Schule? Also gibt es Unterschiede bei eurer Herangehensweise?
00:13:03
Speaker
Ja, würde ich sagen, es gibt verschiedene Möglichkeiten. Es werden auch von unterschiedlichen Weiterbildungs-
00:13:11
Speaker
Richtungen, sage ich mal, verschiedene Dokumentationsarten gelehrt. Wichtig ist es immer, das schlüssige Zeitnahe dokumentieren und da sozusagen zu fragen, was ist jetzt für mich, um es nachher zu erklären, relevant, dass ich auch als Gedankensstütze habe, zum Beispiel. Der Christian und ich haben das Maitland-Konzept gelernt, wo
00:13:39
Speaker
Die Body Chart ist ein Schlüsselaspekt, wo man das Schmerzbild etwas grafisch darstellen kann und auch mit den Patienten gestalten kann.
Vorteile digitaler Tools für die Dokumentation
00:13:52
Speaker
Ich finde das sehr wertvoll, weil man das auch wieder als Wiederbefund hernehmen kann und verschiedene Symptombereiche zusammen sehen kann oder sieht, wie sie zusammenspielen.
00:14:04
Speaker
Und vor allem gibt es auch, und das ist im Made-Land-Konzept auch unterrichtet, diverse sogenannte klinische Muster.
00:14:13
Speaker
wo man dann schon so aufgrund der ersten Anamnese ein paar Hypothesen im Kopf hat, die man dann versuchen kann zu bestätigen oder zu widerlegen. Das wäre so die Herangehensweise bei uns. Im Medland-Konzept gibt es halt Kürzel und Symbole zum Teil, die handschriftlich perfekt zu machen sind. Und da hat man in einer Zeile extrem viele Informationen, wenn man es korrekt dokumentiert.
00:14:38
Speaker
Wir sind beide inzwischen auf die Online- und Softwaremöglichkeit umgestiegen zu dokumentieren. Da ist es dann auch recht rasch erlernt, mit Abkürzungen zu arbeiten. Das heißt, ihr habt angefangen mit Stift und Papier? Handschriftlich, genau. Stift und Papier war der ganz Anfang und dann sind wir beide auf die Weise umgestiegen, die das handschriftliche Dokumentieren elektronisch ermöglichen.
00:15:04
Speaker
Bis wir dann im Endeffekt zur Softwarelösung von Appointment gekommen sind. Was ich noch ergänzen kann zur Body Chart, also das ist auch ein weiterer wichtiger Aspekt in der Doku. Nach der Mädchen-Schule, dass das Schmerzverhalten, ich glaube ich weiß nicht ob du das so gesagt hast. Sicher nicht so gut wie du. Dass das Schmerzverhalten einfach abgebildet wird, beschrieben wird. Nämlich relativ genau was, wann, wo und wie wird es besser, wie wird es schlechter.
00:15:33
Speaker
Das klinische Bild sozusagen. Genau, das beschreiben wir auch relativ gut und der Vorteil ist, man kann das dann sehr gut wiederbefunden und vergleichen, was hat sich geändert. Das ist eine Stärke von dieser Art der Dokumentation.
00:15:52
Speaker
Was auch ein Vorteil ist von so einer Software-Lösung, wenn sie so freigestaltbar ist wie jene, die wir verwenden, dann ist es auch möglich, sich der eigene Formulare anzulegen. Und man arbeitet zum Teil mit Assessments, wo man verschiedene Pathologien
00:16:13
Speaker
auch da versucht dann möglichst numerisch darzustellen, wenn man es zusammenfasst, und kann damit auch einen Verlauf darstellen, einen Anfang- und Endbefund. Und wie gesagt, diese Assessments sich dann selbst zu gestalten und vorzufertigen, dass man die dann abrufen kann recht rasch und auch gleich im Programm ausfüllen kann, das ist sehr hilfreich.
00:16:39
Speaker
Abschließend kann ich vielleicht noch sagen, grundsätzlich ist es, glaube ich, egal, wie man Dokumentieren gelernt hat. Hauptsache, die Punkte, die wir zuvor erwähnt haben, was unbedingt drin sein sollte, das Minimum, oder die effiziente Variante, wie man das dann macht, man muss es selbst dann wiedergeben können. Ich glaube, da gibt es viele Möglichkeiten.
00:17:05
Speaker
Und was sind eurer Meinung nach die Vorteile einer digitalen Dokumentation? Also was war für euch die Motivation, weg vom Handschriftlichen zu gehen? Für mich waren ein paar Punkte relevant. Zum einen die Archivierung der Patientenakten. Dann, dass das ganze datenschutzkonform gesichert ist und dass ich einen wesentlich schnelleren Zugriff auf die Dateien habe und Patienten einfach einfacher suchen kann.
00:17:35
Speaker
Genau, durch die Indexierung und das Suchfenster, das ist richtig. Es ist ein flexibles Arbeitsunfall auch, weil dadurch auch die gesamte Akte, die man hat von allen Patienten, auch transportabel wird.
00:17:52
Speaker
Wenn man das so einrichtet, was, wenn man jetzt digital hernimmt, man auch beachten muss, es gibt Offline-Lösungen und Online-Lösungen. Der Vorteil der Online-Lösung ist natürlich jener, dass es schlichtweg überall abrufbar ist und dass man für das Backup keinen Aufwand betreiben muss. Das ist das, was ich in meiner Variante, die ich davor hatte, hatte, wo ich selbst für das Backup verantwortlich war.
00:18:20
Speaker
Und das Argument von Offline-Anbietern ist halt auch das, das Internet könnte ja ausfallen. Zur Zeiten wie diesen denke ich, wenn das Internet ausfällt, ist auch der Strom weg. Da müssen wir uns, glaube ich, keine Sorgen machen. Und ja, in dem Fall muss man ohnehin kreativ sein.
00:18:39
Speaker
Das denke ich auf jeden Fall auch. Ja, also mir ist das eigentlich fast noch nie passiert, dass das Internet ausfällt, außer man hat natürlich jetzt Probleme mit dem Internetanbieter bestimmt. Aber muss man halt abwägen, wo man die Vor- und Nachteile sieht und ob man eben
00:18:55
Speaker
auf eine digitale Software umsteigen möchte oder dann doch lieber das nur am PC haben möchte.
Erstellung eines strukturierten Dokumentationsprozesses
00:19:01
Speaker
Ja, was sind denn eure Schritte? Also wie geht ihr bei einer Dokumentation vor, wenn jetzt der Patient kommt? Und ja, was macht eine Dokumentation dann sorgfältig?
00:19:13
Speaker
Also, so wie ich es gesagt habe, sorgfältig. Es ist schlüssig zu dokumentieren. Überschaubar und strukturiert. Überschaubar, strukturiert und zeitnah zur Therapie. Es darf auch vorkommen, dass man mal nachdokumentieren muss, weil man es in der Therapiezeit nicht schafft. Aber prinzipiell ist Dokumentationszeit Therapiezeit.
00:19:34
Speaker
Und das ist gerade am Anfang als junger Physiotherapeut nicht immer leicht gewesen für mich, das zu schaffen, das alles unter einen Hut zu bringen, weil man vielleicht für die Dokumentation noch ein bisschen länger braucht und da man bei nahehin schlechtes Gewissen hat, das von der Therapiezeit sozusagen abzuzwicken,
00:19:52
Speaker
Aber prinzipiell, wie gesagt, ist das in der Therapiezeit durchzuführen. Da ergibt sich dann auch schon das Zeitnahe im Großen und Ganzen. Ja, ansonsten vom Ablauf her, zuerst mache ich immer die administrative Dokumentation, sprich eben Stammdatenerhebung.
00:20:10
Speaker
Dann geht es ja schon Richtung Befunderhebung, zuerst die Anamnese, sprich man bespricht mit den Patienten, man nimmt auf, was das Hauptproblem ist, Zielsetzung, soziale Anamneseerhebung und dann geht es schon weiter Richtung funktionelle Untersuchung, Funktionsuntersuchung.
00:20:30
Speaker
sprich die körperliche Untersuchung und dann der Verlauf, der Behandlungsverlauf. Sprich immer wieder die Wiederbefundungsparameter auflisten, dann mögliche Screening-Tools, wenn man Nachbargelenke, Nachbarbereiche untersucht, Ergänzungen, dann die Behandlung per se und dann den Wiederbefund und vielleicht Ausblick für die nächste Einheit.
00:20:58
Speaker
Und beim ersten Mal wird die Doku dann wahrscheinlich etwas länger dauern als jetzt zum Beispiel bei Erfolgebehandlungen. Genau. Das ist auf jeden Fall so. Die erste Einheit, die hauptsächlich aus Befunderhebung besteht. Das Administrative muss zu Beginn irgendwann gemacht werden. Es gäbe noch die Möglichkeit, einen Fragebogen vorab zu schicken. Ich habe da schon ein paar Mal überlegt, dass das zu tun.
00:21:24
Speaker
gleich mit der Datenschutzverordnung irgendwo einen Vor-Anamnesebogen mit Nebenerkrankungen etc. zu übersenden, dann wären wir etwas schneller. Man braucht aber dann auch die Zeit, das natürlich zu sichten und durchzusichten. Gut, das erwähnst du. Ich weiß nicht, wie viel schneller wäre, weil du musstest sichten und übertragen. Und das ist dann die Frage,
00:21:48
Speaker
Wenn man es jetzt grob sagt, wer zahlt da das? Genau, das kann man sicher diskutieren. Es ist eine Befindlichkeit, glaube ich, wie man es dann ausführen oder durchführen möchte. Okay, und dann noch, weil ich glaube, Julian, du hast es der Aufbewahrungspflicht erwähnt hatte. Wie lange wirkt diese Aufbewahrungspflicht und wie handhabt ihr das jetzt und wie habt ihr das früher gemacht?
Umgang mit Dokumentation beim Teilen mit anderen Fachleuten
00:22:17
Speaker
Grundsätzlich müssen alle Dokumenteaufzeichnungen bezüglich eines Patienten, einer Patientin, mindestens zehn Jahre aufbewahrt werden. Solange ich aktiv im Beruf bin, aber auch wenn ich den Beruf beendet habe. Seit einem Dreivierteljahr bin ich digital unterwegs. Da gibt es auch die Sicherung.
00:22:40
Speaker
Die restlichen Jahre zuvor habe ich die Patientenakten einfach in Ordner gesammelt pro Jahr und wird bei mir zu Hause versperrt aufbewahrt. Ansonsten, was wir ja schon erwähnt haben, nach Absprache mit den Patienten müssen die Dokumente bei Notwendigkeit ausgehändigt werden, entweder an den Patienten selbst oder an einen gesetzlichen Vertreter.
00:23:06
Speaker
Oder es gibt auch noch die Möglichkeit, die Dokumentationen einer anderen Person aus dem MTD-Dienst zu übergeben, wenn der Patient von der Kollegin dem Kollegen weiter betreut werden würde. Also ganz stranger Fall. Wenn man stirbt als Therapeut, wie macht man das dann? Wer bewahrt das dann weiterhin auf?
00:23:31
Speaker
Diese Frage könnte geklärt werden in einem Webinar, das im November stattfindet. Am 22. November findet beispielsweise das Webinar angewandte Dokumentation statt. Am 29. das Webinar Unkenntnis schützt vor Strafe, nicht?
00:23:50
Speaker
Diese beiden werden von einer geschätzten Kollegin Andrea Kutscherer von uns gehalten. Und die ist allgemein zertifizierte und gerichtlich beide Sachverständige für Physiotherapie. Und das sind Fragen, die man da, glaube ich, ganz gut auch stellen kann.
00:24:09
Speaker
Aber das heißt, ihr hattet so einen Fall noch nie, ihr könnt da gar nichts sagen dazu. Ich habe versucht, auszuweichen, nein. Schade. Ich bin noch nicht gestorben. Dann danke ich auf jeden Fall für die ganzen Infos. Wir sind wieder beim Ende. Das nächste Mal geht es darum, ob das Studium einen dann wirklich auf die Selbstständigkeit vorbereitet hat.
00:24:35
Speaker
Und ich freue mich auf die nächste Folge und hoffe, ihr seid dann auch wieder dabei. Ja, wir freuen uns auch. Danke schön. Tschüss. Danke vielmals. Baba.
Abschluss und Vorstellung des Sponsors
00:24:45
Speaker
Dieser Podcast wird präsentiert von Appointment, der unkomplizierten Praxissoftware. Übrigens nicht nur für angehende Physiotherapeutinnen und Therapeuten. Um dich voll auf deine Patientinnen und Patienten konzentrieren zu können, brauchst du einen freien Kopf. Mit Appointment verwaltest du deine Termine, Dokumentationen, Rechnungen im Handumdrehen. Das bedeutet weniger Stress mit Administration und mehr Zeit für deine Patientinnen und Patienten. Jetzt kostenlos testen.
00:25:14
Speaker
Auf www.appointment.com