Balance zwischen Studium und akademischen Verpflichtungen
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Speaker
Die Theorie war für mich, viel allein zu lernen. Von der Zeit her kann ich es wirklich schwer sagen. Es war trotzdem noch genug Zeit für Studentenleben, so möchte ich mal sagen. Ich habe einfach irgendwie total den Bammel gekriegt, dass ich die Praxis nicht zusammenkriege. Ich habe gerade festgestellt, bei den Wahlflächen habe ich genau die Gegenfläche zu dir gemacht. Sag mal, du war blau dran. Ich kann mir eben an die Neurologie erinnern.
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Speaker
Das erste Mal so einen schlaffen Arm in der Hand zu halten, also das war für mich schon prägend, weil einfach da die Realität das erste Mal abgebildet worden ist. In jeder Situation finde ich es wichtig, dass viele Fragen gestellt werden und das ist glaube ich das, was man empfehlen kann, einfach Fragen, Fragen, Fragen, weil es gibt keine sogenannten dummen Fragen, sondern es gibt immer etwas zu Hinterfragen.
Physiotherapie-Ausbildung und Weg in die Selbstständigkeit
00:00:56
Speaker
Willkommen zu unserem Podcast. Letztes Mal haben wir darüber gesprochen, wie man richtig dokumentiert bzw. wie ausführlich man dokumentieren sollte, worauf man achten muss usw. Und heute werfen wir einen Blick zurück auf die Physiotherapieausbildung von Julian und Christian.
00:01:16
Speaker
und wie gut man durch diese Ausbildung überhaupt auf die Selbstständigkeit als Physiotherapeut vorbereitet wird. Und vor allem möchten wir auch darüber reden, ob es irgendwelche Lücken im System gibt und ob die Grundausbildung ausreicht. Hallo ihr beiden, willkommen zurück. Hallo, grüß euch. Ja, an welcher FH habt ihr denn überhaupt studiert?
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Speaker
Also ich hab an der FH in Krems studiert, gestartet hab ich 2006. Es war eine recht spannende Zeit, weil 2006 war gerade diese Umstellung von der Akademie zum FH-Modus und wir waren damals in Krems, der erste Studiengang. Wenn ich mich da so zurück erinnere,
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Speaker
spannende Zeit. Es war sehr vieles ungewiss, es war sehr viel unklar vom Lehrplan, was irgendwie gebracht werden muss, gebracht werden soll. Grundlegend habe ich es extrem positiv in Erinnerung, weil es irgendwie
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Speaker
Wir waren eine kleine Gruppe, wir waren damals, glaube ich, 24 Studierende und man hat so irgendwie den gemeinsamen Spirit, das Neue und das Zusammenarbeiten und Aufbauen war in uns drin, bei den Studenten und auch bei den Lektoren irgendwie und am andermaligen Studiengangsleiter. Es war echt eine spannende Zeit. Und wie war es bei dir, Julia?
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Speaker
Ich hatte das große Glück, an die Fahrt zu kommen, wo ich immerhin wollte. Ich wollte nach Krems kommen auch und habe dort dann 2007 mein Studium angefangen, also ein Jahr nach dem Christian. Ich habe es eigentlich sehr gut in Erinnerung und die Struktur war tatsächlich im Aufbau, das muss man sagen. Die Atmosphäre war sehr familiär, würde ich sagen, weil wir waren 28 Studenten am Anfang.
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Speaker
Und das war eigentlich ganz gut, weil man dadurch auch von der Gemeinschaft her ein gemeinsames Lernen gut organisieren konnte und der Zusammenhalt, finde ich, groß war. Das stimmt. Was mir so taugt hat, war dadurch, dass das noch so kleinere Gruppen waren, wir haben sie wirklich unter den Studiengangsjahrgängen auch immer wieder dann vernetzt und wir haben sie untereinander gekannt und es war eine coole Zeit.
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Speaker
Und welche Spezialisierungen gab es im Allgemeinen und für welche habt ihr euch dann schließlich entschieden?
Spezialisierungen und persönliche Studienwahl
00:03:39
Speaker
Ja, von den Spezialisierungen. Grundsätzlich war die großen Fächer natürlich vordergründig. Das heißt, Orthopädie, Neurologie, Unfallchirurgie, die innere Medizin und die Chirurgie und die intensive Medizin.
00:03:55
Speaker
Also diese Bereiche hat man sowieso im Grundfach gehabt und auch im Praktikum. Und schlussendlich hat es dann noch Vertiefungen gegeben im sechsten Semester, so war das zumindest bei mir, Richtung Geriatrie, Psychiatrie, da hat man es entscheiden müssen. Oder Neurologie Spezial, da hat man hauptsächlich mit Querschnittpatienten gearbeitet. Oder Pädiatrie. Und der dritte Sektor war dann noch Pulmologie oder Kardiologie.
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Speaker
Und bei mir war es dann so, also die sechs Hauptfächer, die hat man ja sowieso gehabt, immer in der Theorie und auch in der Praxis. Und bei den Vertiefungsfächern habe ich mir dann für die Exoten entschieden, also meiner Meinung nach für die Exoten. Ich war in der Psychiatrie, also nicht persönlich, aber als Praktikant.
00:04:42
Speaker
Dann habe ich das Pediatrie-Praktikum gemacht und dann habe ich einmal kurz nach Hause geschnuppert in die Kardiologie zum Herz-Kreislauf-Zentrum. Der Hintergrund war für mich dann einfach die großen Fächer. Da haben wir doch die Begegnung sowieso im Berufsalltag, das ist eh unumgänglich.
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Speaker
Und diese exotischen Bereiche, sag ich jetzt mal für mich, für die Physiotherapie, die wollte ich einfach mal sehen, was man da macht, wie das dort abläuft. Ich wollte einfach meine Erfahrung relativ breit aufstellen.
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Speaker
und viel Erfahrung oder viel zu sehen, wo es mir dann später mal hinziehen könnte. Ich finde es ganz spannend, weil wir kennen uns doch schon sehr lange, Christian, und ich habe gerade festgestellt, bei den Wahlfächern habe ich genau die Gegenfächer zu dir gemacht, nämlich Geriatrie, Neurologie und Pulmologie. Das habe ich nicht einmal gewusst. Das ist ganz lustig. Sollten wir darüber plaudern.
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Speaker
Im Endeffekt, die Entscheidung war auch die Frage, wo wir uns dann hinentwickelt haben. Das ist von der Spezialisierung war für mich schon oder im Studium das noch nicht so wichtig oder hatte noch nicht so einen hohen Stellenwert. Da war es einfach interessant, viele verschiedene Fächer kennenzulernen und die Herangehensweisen an unterschiedliche Patienten und Patientinnen kennenzulernen.
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Speaker
Eigentlich ist die Spezialisierung erst am Arbeitsplatz entstanden, an meinem ersten, wo ich dann eben auch gute Fortbildungsmöglichkeiten hatte und ein gesamtes Konzept lernen konnte, was damals noch möglich war, leider heutzutage in der umfangreichen Form nicht mehr so unterstützt wird. Und ja, so bin ich zur Orthopädie und im Endeffekt auch die Traumatologie gekommen.
00:06:32
Speaker
Also das war sehr ähnlich. Die absolute Spezialisierung glaube ich ist da zu früh in den ersten drei Jahren oder in den drei Jahren Ausbildung. Bei mir war es am Ende oder im letzten Jahr dann wichtig, dass ich irgendwo in ein Angestelltenverhältnis komme und das ist dann bei mir zufällig dann die Orthopädie gewesen und ein Jahr später bin ich dann in die Neurologie gewechselt. Wobei der orthopädische Bereich ja immer ein großer Teilbereich ist beim
Reflexionen über den Lehrplan und Verbesserungen
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Speaker
Okay, und welche Inhalte kamen eurer Meinung nach zu kurz bei dem Studium? Also auf was wurde zum Beispiel zu viel Fokus gesetzt und auf was wurde zu wenig Fokus gesetzt? Es ist schwer zu sagen, was da jetzt zu viel und zu wenig kam als Student, als Junge. Was für mich so, dass ich das Gefühl hatte von einem jungen, motivierten Lektoren-Team,
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Speaker
da unterrichtet zu werden. Und die waren auch damals schon von allen Seiten her am aktuellen Stand und haben auch versucht, das aktuelle Wissen in der Physiotherapie zu vermitteln. Die Hauptfächer waren gut abgebildet. Und ich habe damals meinen ersten Moment dort in der der selbst orthopädisch manueller Therapeut, so wie es damals noch geheißen hat, war
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Speaker
kennengelernt und als Lektor gehabt und das hat mein Interesse in die Richtung Orthopädie schon wachsen lassen.
00:08:00
Speaker
Also bei mir ist vielleicht dieser Part schwierig zu sagen. Es war, wie gesagt bei uns, gerade diese junge Umstellungsphase. Da war es allgemein schwierig, finde ich, dass Sie da einen roten Faden für die Ausbildung gefunden haben. Es sind meiner Meinung nach schon damals sehr viele Lehrinhalte auf der Strecke geblieben, weil Sie einfach auch noch nicht gewusst haben, wie Sie das genau vermitteln sollen. Das ist meine persönliche Meinung. Es war einfach deutlich weniger Vorlesungszeit, Präsenzunterricht da.
00:08:29
Speaker
Ich glaube, es war ein Drittel weniger zur Akademie. Die Unterrichtsmonate haben sich vor 11 auf 8 Monaten reduziert. Im Nachhinein war es schon eine Überforderung für die Lektoren, dass sie den Fokus richtig setzen. Man beginnt zu unterrichten und dann wird die Zeit zu knapp.
00:08:55
Speaker
Aber so was ich dann im Laufe der Jahre mitgekriegt habe und auch von Berufskollegen später, dass das dann mit jedem Jahr deutlich flüssiger geworden ist. Es war ein Prozess, wie gesagt, und es hat sich jedes Jahr verbessert. Mittlerweile haben die das extrem gut auf der Reihe.
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Speaker
Okay. Wie viele Stunden habt ihr dann ungefähr wöchentlich mit Lernen verbracht? Julien Gorkor. Fünf Minuten, nein. Also es ist, ja, es war eine sehr turbulente Zeit, in der ich da studiert habe, nämlich auch privater Natur. Und es war, wenn ich so nachdenke drüber, der Fokus auf der Praxis, das ist schon das, was wir gemeinsam auch wiederholt haben und in Kleingruppen
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Speaker
geübt haben. Die Theorie war für mich allein zu lernen. Von der Zeit her kann ich es wirklich schwer sagen. Es war trotzdem noch genug Zeit für Studentenleben, so möchte ich es mal sagen. Ja, gewisse Menschen haben auch den Fokus anders gesetzt.
00:09:58
Speaker
Wie war es bei dir gestern? Unterschiedlich. Wir haben uns kennengelernt in der Zeitung. Genau, das war nicht beim Lernen, glaube ich. Ich kann es in absoluten Stunden so nicht mehr sagen. In den Prüfungswochen kann ich mich schon erinnern, wenn diese drei, vier Wochen Prüfungszeit war, da war echt kaum Freizeit da. Du hast nebenbei deine Vorlesungszeit und dann am Abend noch studieren und lernen.
00:10:28
Speaker
Das habe ich noch positiv in Erinnerung. Wir haben sich in kleinen Gruppen, also in Übungsgruppen zusammengetan und da haben wir echt viel Zeit verbracht, das praktisch durchzuüben und das war für mich sehr wertvoll. Wir haben dann auch versucht, die Theorie gemeinsam zu lernen. Das war fast irgendwie der sehr angenehme Part. Das war für mich ein schönes Lernen.
00:10:50
Speaker
Und da, so wie der Julian gesagt hat, immer der Fokus eher auf das praktische Arbeiten. Und wir haben dann eben versucht, das parallel der Theorie da mit einfließen zu lassen, dass das irgendwie auch abgedeckt ist. Ich finde wirklich der Vorteil bei uns beiden war, dass der Studiengang jeweils aus wenig Studenten und Studentinnen bestanden hat.
00:11:09
Speaker
Es wird jetzt genauso funktionieren. Es sind in Summe natürlich mehr Studenten. Ja, aber die kleinen Gruppen, es sind halt mehr kleinen Gruppen. Also was ich glaube schon merke von der FH, von den Studierenden, dass sie die trotzdem auch in kleinen Lerngruppen zusammenruppen. Also das ist ja noch wie vorher möglich. Ja, so wie viel sitzt man denn jetzt momentan in dem Studiengang, wisst ihr das? Ne, es sind 60 Studenten. Ja, und in den praktischen Fächern in 20er-Gruppen aufgeteilt, also 320er-Gruppen.
00:11:39
Speaker
Okay, wie viele Praktika muss man in dem Studium absolvieren, beziehungsweise musstet ihr damals noch absolvieren?
Praktische Ausbildung und professionelle Vorbereitung
00:11:47
Speaker
Und würdet ihr sagen, dass sie euch gut auf das tatsächliche Berufsleben vorbereitet haben? Das hat der Christian zum Glück alles im Kopf. Ja, das habe ich noch ganz wie wenn es gestern gewesen wäre. Also ich kann mich erinnern, das waren so im vierten und fünften Semester, das war das Kernpraktikum, die Kernpraktika, insgesamt 30 Wochen.
00:12:08
Speaker
Da waren die Hauptfächer Orthopädie, Neurologie, Unfallchirurgie, Innermedizin, Chirurgie und Intensivmedizin, die wurden da abgedeckt. Und im sechsten Semester gab es dann die sieben Wochen vertiefende Praktika, wo ich die Psychiatrie-Nummer habe, die Pediatrie und die Kardiologie.
00:12:28
Speaker
Und für mich war das schon spannend, weil es eben der erste Kontakt mit echten Patienten war. Man hat die ersten drei Semester im Kernstudium, da hört man sehr viel über die Theorie und über die Hintergründe. Man übt sehr viel, man spürt sehr viel, man versucht sehr viel zu spüren, immer um gesunden Menschen, immer.
00:12:50
Speaker
an eher jüngeren Probanden und Probandinnen. Und da war es irgendwie das erste Mal, ich kann mich an die Neurologie erinnern, das erste Mal so einen schlaffen, plegischen Arm in der Hand zu halten, also das war für mich schon auch prägend, weil einfach da die Realität das erste Mal abgebildet worden ist. Und bei mir war es so, es war dadurch, dass das von der Organisation etwas turbulent war, und wir haben sich die Praktika noch selbst organisiert,
00:13:18
Speaker
Ich habe einfach irgendwie total den Bammel gekriegt, dass ich zu wenig, dass ich die Praktiker nicht zusammenkriege. Jetzt habe ich gleich einfach zwei Kliniken angeschrieben und da habe ich gleich meine sechs Hauptfächer abdecken können. Und im Nachhinein gesehen war es ganz cool. Ich war da so lange bei den beiden alles als Praktikant tätig. Ich bin dann schon immer wieder so als richtig gut eingegliedert worden in den Arbeitsalltag.
00:13:46
Speaker
Und habe einfach wirklich in der Neurologie über mehrere Wochen einen Patienten, der ist noch ganz präsent bei mir, einen Locked-In-Patienten, mitbehandelt. Ich war einfach dabei und wirklich die Fortschritte oder die Rückschläge auch miterlebt.
00:14:03
Speaker
Und wenn du halt noch zwei Wochen, drei Wochen irgendwo bist, hast du das nicht. Der Nachteil war vielleicht, wenn du dann auch zwei Stunden diese Praktika ableistest, ich habe halt nichts Exotisches von den Arbeitsstellen her gesehen. Also Kollegen sind nach Australien gegangen, sind irgendwo nach Nepal gegangen zum Beispiel. Auch coole Erfahrungen, das habe ich dann nicht gehabt. Ja, das hat Christian nicht perfekt zusammengefasst.
00:14:32
Speaker
Ob es aufs Berufsleben vorbereitet hat, würde ich mit Ja beantworten, weil ich nie das Gefühl hatte, egal was jetzt für ein Beschwerdebild in meinem Berufsleben dann auf mich zukam, welcher Patient auch immer,
00:14:48
Speaker
war jetzt nie der Fall, dass ich mich da irgendwie unsicher gefühlt hätte, dass ich nicht irgendeinen Weg gewusst hätte, da jetzt in Therapie zu gehen und Therapie machen zu können. Insofern finde ich schon, dass das sehr gut für das Berufsleben vorbereitet hat. Und die Theorie, die man dann gelernt hatte, nämlich bevor man erste Praktika hat, finde ich vom Aufbau des Studiums auch ganz gut, weil man eben dann über alles schon mal die theoretische Ahnung hat und
00:15:17
Speaker
da dann auch die Patienten dazu sieht und damit die Verknüpfungen, so wie der Christian das auch erzählt hat, mit echten Menschen oder unechten Menschen hat. Hab ich jetzt so gesagt? Ihr wisst, was ich meine. Habt ihr während dieser Zeit auch irgendwelche Jobangebote schon bekommen? Jobangebote direkt nicht, nein. Aber Empfehlungen, eine Bewerbung doch dazulassen.
00:15:47
Speaker
Ja, das gab es tatsächlich, nach dem Abschluss des Studiums dann sich zu bewerben, das gab es schon. Und hattet ihr auch negative Erfahrungen, also ist irgendwas schiefgelaufen, beziehungsweise auch bei der Suche gab es da viele Absagen, gab es viele offene Stellen.
00:16:05
Speaker
Also, der erste Aspekt, negative Erfahrungen in dem Praktika, würde ich sagen, ja, es gab eine Institution, wo ich einfach gefühlt keine richtige Physiotherapie kennenlernen musste. Das war einfach ein Herangehen und ein Behandeln. Ja, das hätte jeder machen können. Da hätte man nicht Physiotherapeut oder Therapeutin sein müssen dafür. Das ist das, was meine negative Erfahrung damit war.
00:16:36
Speaker
Ja, ich habe auch negative Erfahrungen gemacht, und zwar in einem Schnupper-Praktikum. Bei dieser Institution habe ich einfach ...
00:16:44
Speaker
Ich wollte nie im Leben dort anfangen, weil das einfach so ähnlich war wie bei dir, Julian. Das hat einfach für mich nichts mit Physiotherapie zu tun gehabt, beziehungsweise die Rahmenbedingungen waren einfach nicht korrekt. Ich will gar nicht näher darauf eingehen. Es hat es gegeben, dass man nach dem Praktikum gemerkt hat, nicht dort nie. Wir wollen kein altes Trauma herbeirufen. Du brauchst dich weiterzusetzen. Ich brauche die Therapie.
00:17:13
Speaker
Die Frage nach, ob es viele offene Stellen gab und ob es Jobabsagen gab, das war nicht der Fall bei mir. Es war die, wo ich mich beworben hatte, was auch örtlich sehr gut gepasst hat für mich damals, auch die Stelle, wo ich den Job dann bekommen habe. Wie ist dir das gegangen, Christoph? Leider hab ich das schon eine Absage gehabt, aber ich bin auf dieses Trauma auch hingegangen. Nein, grundsätzlich gut so wie es ist. Gab es optische Gründe?
00:17:44
Speaker
Ich will darauf nicht denken. Das weiß ich nicht, ich hab das nie mehr recherchiert, das hab ich angehagelt und hab bis heute nicht mehr daran gedacht. Retrospektiv war es in Ordnung, so wie es gekommen ist. Also voll in Ordnung gewesen. Aber es hat genug freie Stellen gegeben, bis dann auch schon 11 Jahre.
00:18:07
Speaker
Es gibt auch nach wie vor viele offene Stellen und ich weiß nicht, ich habe jetzt zuletzt gehört, nach relativ kurzer Zeit, nach wenigen Monaten, nach Abschluss haben die Studenten und Studentinnen meistens bis zu 80 Prozent davon einen Job und ein Angebot. Also es ist immer noch, gibt es genug Möglichkeiten. Okay, und werden die Praktika jetzt den Studenten zugeteilt und damals musstet ihr das dann selber suchen oder wie läuft das?
00:18:37
Speaker
Mittlerweile wird es zugeteilt. Man kann schon einen Wunsch abgeben, aber das sprengt jetzt mein Wissen.
00:18:46
Speaker
Bei uns war es damals einfach ein bisschen verrückt von der Organisation. Es hat sich laufend geändert. Die Zuteilung war nicht ganz klar. Es ist aber der damaligen Situation geschuldet, weil es einfach nur ein paar Unstimmigkeiten gegeben hat. Aber ich glaube, das war dann bereits bei eurem Jahrgang wesentlich klarer. Das war bei uns Ausnahme, glaube ich. Das ist wahrscheinlich richtig. Wobei Zusagen, Absagen gab es damals auch. Das erinnere ich mich schon.
00:19:14
Speaker
wenn halt Praktikumstellen dann spontan doch die Stelle nicht freigegeben haben oder ähnliches. Aber an und für sich hat es dann für alle ganz gut funktioniert und ja, man konnte Wünsche abgeben oder auch selbst etwas organisieren, wo man dann eben ins Ausland gehen konnte oder auch irgendwelche speziellen Praktikumsstellen wählen konnte.
00:19:35
Speaker
Und wann hat sich euer Interesse für eine bestimmte Fachrichtung herauskristallisiert? Also, war es schon während dem Theoriestudium oder erst nach dem Praktikum? Wenn ich so zurückdenke, ich habe euch vorhin schon erwähnt, mein Bedürfnis war schon immer wieder, mich da relativ breit aufzustellen, dass ich mich nicht gleich sofort in eine Richtung kanalisiere.
00:19:58
Speaker
Die erste berufliche Station hat sich einfach, wie gesagt, ergeben. Das war einfach dann die Orthopedie. In der Orthoreha war ich da ein Jahr tätig. Orthofin ist einfach fast unumgänglich für Physio. Das wird einfach im beruflichen Alltag wahrscheinlich irgendwo begegnen.
00:20:17
Speaker
Und nach einem Jahr habe ich ein Jobangebot auf der Neurologie im Landesklinikum bekommen. Und die Neuro ist für mich neben Auto und Sport fast das dritte der wichtigen Betätigungsfelder in der Physio. Und von daher passt das ganz gut. Also jetzt habe ich die Auto mit dem OMPT perfektioniert.
00:20:42
Speaker
Die Neuro bin jetzt einfach seit 10, 11 Jahren tätig und Sport gehe ich jetzt dann an. Gute Überleitung, weil ich wollte immer schon ein bisschen weniger breit sein, aufgestellt sein als der Christian.
00:21:04
Speaker
Das Interesse hat sich schon während des Studiums herauskristallisiert, dass die Orthopädie ein Fachgebiet ist, das in Frage kommt. Jetzt mich da festzulegen, während des Studiums war eben damals nicht der Fall. Für mich passt es eigentlich so, wie es jetzt ist, voll super, weil ich bin halt der Dorfer-Physio, wie wir schon besprochen haben, und ich kriege halt wirklich alles ein.
00:21:22
Speaker
Also es wäre blöd, wenn ich einfach nur Spezialistin Otto bin. Jetzt bin ich halt Spezialistin Otto Neuro. Du bist jetzt Spezialistin für alles. Schultern und alles. Das haben wir oft genug diskutiert. Wie gut wurdet ihr auf die Unternehmensführung vorbereitet? Also so Fächer wie die Buchhaltung, das Rechnungswesen, Steuerrecht und so weiter.
Geschäftsbezogene Themen im Physiotherapie-Studium
00:21:47
Speaker
Puh, ich hab da ehrlich gesagt nachschauen müssen im Stundenplan. Das hab ich nicht mehr gewusst. Wir haben eine Betriebswirtschaft in der Physiotherapie gehabt im sechsten Semester. Das waren zwei Wochenstunden. Und dann haben wir noch gehabt Rechtswissenschaften im Gesundheitswesen. Eine Stunde pro Woche.
00:22:04
Speaker
Also für mich damals war es ausreichend aus heutiger Sicht, könnte das durchaus ein bisschen üppiger ausfallen, weil es einfach interessante Thematik ist. Die Frage ist, also das ist jetzt eine persönliche Einschätzung, ich war damals einfach auch nicht so, das haben wir eh im Podcast auch schon mal besprochen.
00:22:20
Speaker
nicht so bereit oder noch nicht so ausgerichtet, ihn machen wir jetzt selbstständig und ich muss unbedingt wissen, wie ich einen Betrieb führe. Und ich denke, man kann ja später nicht alles bringen und man muss vielleicht wirklich einen Zusatzkurs machen in diese Richtung.
00:22:36
Speaker
Ich habe das auch so in Erinnerung, dass es in der Grundausbildung implementiert war, ebenso wie es der Christian auch gesagt hat. Ich glaube auch der Umfang. Ich weiß nicht, ob das wirklich mehr möglich gewesen wäre, weil vom Interesse sind die Studenten da jetzt nicht in dieser Richtung unterwegs zum Großteil, sondern da geht es ums Fachliche. Das ist so dieser betriebswirtschaftliche Teil, der da gestreift wird.
00:23:02
Speaker
Die Hardfacts werden schon vermittelt, wo ich dann, wenn du gefragt hast, das weiter noch herhabe oder mein betriebswirtschaftliches Wissen etwas erweitern konnte, war während meines Masterstudiums, da war das Fach deutlich mehr implementiert und ja, da habe ich das jetzt richtig kennenlernen können und auch verstehen lernen können.
00:23:26
Speaker
Und grundsätzlich im Praktikum habt ihr solche Dinge dann wahrscheinlich auch, also seid ihr das nicht angegangen? Gar nicht. Also meine Praktiker waren eigentlich alle im klinischen Bereich, da war das eigentlich gar kein Thema. Und euer Wissen, wo habt ihr euch das dann eingeeignet? Also Julian, du von deinem Masterstudium und Christian, wie war es bei dir?
00:23:46
Speaker
Ich habe einfach bei Kolleginnen und Kollegen nachgefragt, die bereits selbstständig waren. Bei mir zum Beispiel. Bei Julian, der hat mir da sehr viel weitergeholfen. Also wenn da irgendwer Fragen hat, der Julian ist da sicher. Die E-Mail-Adresse ist jetzt unten eingeblendet.
00:24:14
Speaker
Okay, ja welchen Rat könntet ihr denn aus heutiger Sicht an alle Studierenden geben mit auf ihrem Weg?
00:24:21
Speaker
einen Rat für Studenten und Studentinnen. Die Zeit des Studierends verfliegt sehr schnell. Das ist mal das, was mein Eindruck war, wenn ich so zurückdenke. Auch wenn das jetzt für mich als Lektor eine, ja, vielleicht nicht sehr angenehme Sache ist in jeder Situation, finde ich es wichtig, dass viele Fragen gestellt werden. Und das ist, glaube ich, das, was man empfehlen kann, einfach Fragen, Fragen, Fragen.
00:24:47
Speaker
Weil es gibt keine sogenannten dummen Fragen, sondern es gibt immer etwas zu Hinterfragen und erst dann, wenn das auch Lektoren dann verständlich nochmal erklären können oder in anderen Worten nochmal verständlich machen können, dann ist es auch verstanden worden vom Lektor selbst.
00:25:07
Speaker
Da gebe auch ich ganz ehrlich zu, wenn ich da Fragen bekomme, die ich nicht aus dem FF beantworten kann, dann ist es auch überhaupt nicht dramatisch dazu zu sagen, da muss ich jetzt mal recherchieren. Deshalb Fragen stellen, Fragen stellen, Fragen stellen. Sicher genauso.
00:25:23
Speaker
Man kommt einfach in Kontakt mit diversen Vortragenden, Lektoren. Die sind einfach meist aus dem Berufsleben, die haben doch eine gewisse Erfahrung. Mit denen muss man sich einfach austauschen. Mein Eindruck war immer, ganz egal ob das spät in einer Ausbildung war, die sind auch bereit, dass sie dieses Wissen teilen und dass sie den Lernenden weitergeben. Teilweise.
00:25:53
Speaker
Du vielleicht jetzt nicht, aber ... Nein. Und ein weiterer Rat, den ich noch geben kann, ist offen bleiben für verschiedenste Behandlungswege. Nicht verschließen oder zu stark kanalisieren. Man kann schon irgendwo in das Lieblingsgebiet gehen, aber es gibt immer andere Sachen, was man selber kann. Und viel hospitieren, viel Praktika machen, viel anschauen. Und nicht vergessen, abschalten, Spaß haben. Okay.
Ausblick auf die nächste Episode und Sponsorennachricht
00:26:21
Speaker
Gut, dann gebe ich noch einen kleinen Ausblick auf die letzte Folge. Und zwar reden wir da über das Arbeit mit einem Praxissoftware und warum genau Appointment die richtige Software für selbstständige Physiotherapeutinnen und Therapeuten ist. Bis zum nächsten Mal. Ich freue mich. Tschüss, Papa. Ciao. Tschüss.
00:26:43
Speaker
Dieser Podcast wird präsentiert von Appointment, der unkomplizierten Praxissoftware. Übrigens nicht nur für angehende Physiotherapeutinnen und Therapeuten. Um dich voll auf deine Patientinnen und Patienten konzentrieren zu können, brauchst du einen freien Kopf. Mit Appointment verwaltest du deine Termine, Dokumentationen und Rechnungen im Handumdrehen. Das bedeutet weniger Stress mit Administration und mehr Zeit für deine Patientinnen und Patienten. Jetzt kostenlos testen.
00:27:11
Speaker
Auf www.appointment.com