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Zurück vom Mond mit Sebastian Breuer

E48 · Autsaid - Gravel Podcast
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1.6k Plays2 months ago

Nach 7491km von Norwegen nach Portugal muss man das Laufen wieder lernen. Sebastian Breuer zu Gast erzählt wie er die European Divide Route aktualisiert hat. Planung vs. Realität – Erfahrung vs. Rekordversuch. Die Reifen werden breiter, Paul plagt das Pannenpech, aber das Höhentraining in Colorado zündet…
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Transcript

Einleitung und Vorstellung des Gastes

00:00:06
Speaker
Outside.
00:00:12
Speaker
Ja moin. Herzlich willkommen alle da draußen zu der neuen Folge vom Outside Podcast. Heute mit einem altbekannten Gast. Ich habe jetzt vergessen nachzuzehnen, wie oft er schon hier war. Ich glaube drei oder viermal schon auf jeden Fall. Wir haben heute den guten Sebastian Breuer hier wieder am Start. Einen wunderschönen guten Tag. Hallo. Ich weiß auch nicht, wie oft ich jetzt schon da war, aber ein paar Mal war es auf jeden Fall schon. Auch dieses Jahr schon, ich glaube, dreimal. Dieses Jahr ist das dritte Mal, glaube ich.
00:00:40
Speaker
Ja, du bist halt viel unterwegs. Du hast dieses Jahr auch ein, zwei Sachen gewonnen, die relevant waren. Und plus jetzt gerade eine Monster-Tour durch ganz Europa hinter dir, worauf wir gleich zu sprechen kommen.

Erfahrungen und Müdigkeit nach Steamboat Gravel

00:00:55
Speaker
Ich bin heute etwas durchgenudelt.
00:00:59
Speaker
Ich bin letzte Woche zurückgekommen aus Steamboat Gravel, also aus der Höhe. Und war eigentlich alles okay, viel Stress. Ich glaube, der Körper hatte nicht so richtig Zeit, um runterzukommen. Aber ich hatte jetzt gerade das Bedürfnis, einen Powernap zu machen, bevor wir hier uns zum 17. am Montag getroffen haben. Während meines Powernaps hat aber mein Trainer angerufen. Daher gab es diesen Powernap nicht. Ich hoffe, ich bin einigermaßen anwesend dem Podcast über.
00:01:25
Speaker
Wie heißt das, wenn man so ganz spontan einfach umfällt und dann steht das auf so eine Krankheit, glaube ich. Ist das nicht Narkoleptika oder irgendwie so was? Das hast du ja gleich mit einem Podcast einfach so, zack, liegst du dann da. Ich hoffe, dass du das vermeiden könnt. Aber um quasi mich ein bisschen wacher zu machen, werde ich dir jetzt das gute A- oder B-Antwortenspiel
00:01:48
Speaker
Ja, Fragen oder Durchführen. Das war jetzt eine komische Satzbildung, aber wie auch immer. Du kennst es. Du hast es schon ein paar Mal gehört. Die Leute müssten es mittlerweile auch kennen, weil ich es jetzt eigentlich regelmäßig mache. Aber fangen wir an. Am besten nicht mit A und B antworten, sondern einfach mit dem Gegenstand oder was auch immer. Das

A oder B Spiel: Entscheidungen im Radsport

00:02:04
Speaker
macht es einfacher. Genau. Einfach oder zweifach? Einfach. Straße oder Gravel? Gravel. Gravelrad oder Mountainbike mit Dropper? Gravelbike. Waldautobahn oder Singletrack?
00:02:18
Speaker
Single Track. Overland oder RS? Overland. Bikepacking-Event oder Ultra-Distance-Rennen? Oh, Fangfrage. Bikepacking. Okay. Unbound XL oder Badlands? Oh, noch eine Fangfrage. Badlands. Nach Gefühl oder mit Plan? Mit Plan. Hotel oder Zelt?
00:02:50
Speaker
Hotel. Katze oder Hund? Hund. Ey, das ist offensichtlich ein Wort, aber... Trip, Koffee oder Espresso? Espresso. Robuster oder Arabiker? Robuster. Unbound oder Uziq? Unbound.
00:03:11
Speaker
Okay.

Zukünftige Bikepacking-Events und Gravel-Trends

00:03:12
Speaker
Ich muss mich leider entschuldigen, es sind nicht mehr. Ich habe versucht, meinen Kopf sehr anzustrengen. Ich hatte sogar noch mehr Ideen auf meinem Rad, aber ich habe die schon wieder vergessen gehabt. Und deswegen hoffe ich, dass diese Antworten für die Zuhörenden ausreichen. Genau. Auf einige Dinge kommen wir ja nachher mal zu sprechen. Gerade das Thema Bikepacking-Event und Ultra-Distance-Rennen. Du hast da gerade ein Ultra-Bikepacking-Event hinter dir. Kann man so sagen, ja.
00:03:39
Speaker
Genau, was weniger ein Rennen am Ende war, aber das können wir gleich nochmal erklären. Vorher lassen wir kurz über Steamboat, Gravel und jetzt, wo Hufe ließ, am Wochenende reden. Steamboat war ich ja am Start mit der Caro und mit der Iade. Wer die letzte Folge noch nicht gehört hat, hört gerne mal rein. Die Gravel-WG.
00:03:59
Speaker
Sportliches Rennen und was interessant ist an dem Rennen ist ja, dass das eigentlich letztes Jahr noch oder die Jahre zuvor eher so ein Straßenrennen war fast sogar schon. Also auf Gravelwegen, aber der Gravel in Colorado ist eigentlich sehr smooth. Es hat sich dies Jahr dahin entwickelt, dass die Meister mountainbike-Reifen gefahren sind und die Überlegung von Federgabeln auch wieder im Raum stand.
00:04:19
Speaker
was mich da hinführt, dass dieser Trend des Gravel-Bikes hin zu einem Frankenstein-Bike, dass es sich immer weiter in die Richtung entwickelt und ich mich echt gerade frage,
00:04:38
Speaker
Oder, ja doch, wenn ich frage, was die Hersteller eigentlich gerade denken. Ob die alle so minimal Panik bekommen, dass die, wenn die diese Rede auf den Markt gebracht haben, eigentlich schon wieder ein Rad auf den Markt gebracht haben, was nicht out of date ist, aber zumindestens nicht mehr denen Anforderungen vielleicht entspricht, die einige jetzt wiederum an ihr Rad stellen. Die Frage ist halt an der Stelle, rufen die Hersteller von den Fahrrädern dann bei den Athleten an oder direkt beim Veranstalter?
00:05:06
Speaker
Das ist die Frage, ja. Also da kann man auch zu Hufa Gravel dann auch fast gleich rübergehen. Also Steamboat war, bin ich zu euch mal mit 45 gefahren, war für mich fein. Ich bin vorher im Training mit einem 38er Pro1 gefahren, also mit einem Straßenreifen auf der neuen Zipfelge und das hat für mich super funktioniert. Dann haben sie aber die Straßen so neu gemacht, also Anfangstrich neu gemacht, mehr Schotter hingeworfen und dann war es nicht mehr so gut.
00:05:30
Speaker
Aber gegenüber den Leuten auf Mountainbike-Reifen hatte ich wiederum auch wenig Chancen. Bergrad, bergrunter, was Grip angeht. Und das ist so krass diese Entwicklung. Auch Hufa Gravel letztes Jahr mit 40er Reifen gefahren. Gar kein Problem. Dieses Jahr, guckst du am Start, bestimmt die Hälfte in der Elite-Startbox, in der ich war, auf Mountainbike-Reifen oder irgendein Mix vorne Mountainbike-Reifen, wo es reinpasst in die Gabel, hinten Gravel-Reifen. Ich habe auch
00:05:58
Speaker
Neue Federgabeln gesehen, Prototypen bei einigen Fahrern. Also, wird wild. Was bist du gefahren? Ich bin 45er R gefahren. Also, Entschuldigung, also in Steamboat bin ich 45er RS gefahren, also Schwalb G1 RS und in Hoover den G1 in R. Einfach, um mehr Kripp zu haben, weil du fährst da ja eigentlich nur von links nach rechts die ganze Zeit und da hatte ich mich dann dafür entschieden und so viel langsamer ist jetzt ein R und nicht als RS.
00:06:27
Speaker
Und Steamboat fand ich interessant, dass halt so dieses Gefühl, was man vom Training hatte, wo man sich sehr sicher gefühlt hat, im Rennen halt auf einmal ein komplett anderes war. Und ja, ich bin da echt gespannt, wie die Hersteller reagieren

Technische Schwierigkeiten und Herausforderungen bei Hoover Gravel

00:06:42
Speaker
werden. Also alle Bereiche, Rahmenhersteller hin zu Laufrad und dann halt eben auch Reifenhersteller, weil das ja jetzt gerade eine sehr, sehr schnelle Entwicklung ist seit Anbau und eigentlich, muss man sagen.
00:06:54
Speaker
Ja, ich glaube, das ging schon irgendwie knapp vorher los. Also Girona war ja auch teilweise schon so ein bisschen, dass viel spekuliert wurde. Aber ja, also jetzt so aus Schwalbe-Sicht gesehen, merken wir das natürlich auf jeden Fall, dass das immer breiter wird, dass viele Mountainbike-Reifen auch zum Einsatz kommen. Das wird auf jeden Fall die nächsten Monate echt spannend werden und auch eine Riesenherausforderung nochmal für die Entwicklung sein.
00:07:18
Speaker
Ich bin zum Glück da bei euch, aber ich war immer relativ nah dran und kriege das dann auch mit und habe dann auch relativ schnell mehr Produkte, wenn was Neues verfügbar ist. Aber die Räder müssen ja auch in der Lage sein, diese neuen Reifen dann eventuell aufnehmen zu können und das wird jetzt auch ein interessantes Thema.
00:07:34
Speaker
Und es sind eventuell kleinere Hersteller. An dem Punkt sogar vielleicht mal ein Vorteil, weil die eher in der Lage sind, noch zu reagieren. Man sieht das in den USA, da haben einige kleinere, ... ... können da ab und zu mal immer wieder neue Prototypen rausgeben, ... ... was natürlich bei größeren Marken wie Vue jetzt irgendwie auch fahren ... ... eher nicht so einfach ist, da einfach mal ... ... innerhalb von einem Monat einfach mal so einen neuen Rahmen rauszuwerfen.
00:07:59
Speaker
Wobei ich jetzt gar nicht genau weiß, also in einem normalen Gravel, also Steamboat beispielsweise, dürftest du es wahrscheinlich fahren. Ich weiß gar nicht, wie das vom Reglement her mit Prototypen ist in dem UCI-Rennen, weil das sind ja UCI-Rennen, sprich normalerweise dürftest du da Prototypen ohne Anmeldung meines Wissens nach gar nicht nutzen. Wenn die nicht angemeldet sind und innerhalb von einem Jahr auf dem Markt erscheinen.
00:08:23
Speaker
Ja, es mag sein. Es ist halt immer die Frage, wer kontrolliert das? Genau. Also am Wochenende bei Hoover Gravel hast du das Gefühl gehabt, obwohl das ein relativ großer Veranstalter, der dahinter ist, hast du das Gefühl, bist du bei irgendeinem RTF gelandet, ohne ein richtiges Führungsmotorrad. Wir haben uns ein paar Mal verfahren vorne.
00:08:44
Speaker
Ich dachte, das ist sauer. Ich weiß gar nicht, wofür ich da überhaupt mal eine Starke bezahle, um ehrlich zu sein, weil Sicherheit war jetzt nicht unbedingt das Top-Thema da. Von daher glaube ich nicht, dass irgendjemand irgendwas checkt, ob das Rad jetzt OCI-konform ist, ob die Reifen sicherlich, wenn jemand sich beschweren würde,
00:09:09
Speaker
Dann klar, dann könnte man es nachvollziehen. Aber so am Start glaube ich, interessiert einfach niemanden. Also zumindest in Italien kontrollieren sie zumindest, ob ein Motor im Rad verbaut ist. Das haben sie ja bei den italienischen Rennen. Zum Beispiel bei der WM war es ja immer so, dass die auch vor dem Start jedes einzelne Rad kontrolliert haben, ob ein Motor verbaut ist. Aber ich glaube, das ist auch mehr oder weniger das einzige, was kontrolliert wird. Also ich glaube, viel mehr findet da nicht statt.
00:09:36
Speaker
Ja, genau. Also Steamboat, kurz Ergebnisdienst. Caro bezählte sowohl wie ich auch. Sie natürlich im Frauen- und ich im Männerrennen. Hoover Gravel lief bei mir gut. Das war jetzt am Samstag, bis ich dann leider
00:09:55
Speaker
Hinterradschaden hatte, kann da passieren, man muss sagen, Großteil, was heißt Großteil, aber viele haben da Platten, das ist halt so ein richtig rougher Untergrund mit so viel so Gleisbettstein, kann sich Leute vielleicht was darunter vorstellen, mit sehr spitzen Stein und ja, ich hatte das auch noch nie, dass ich einen Reifen nicht geplugged bekommen hab. Ich hab Plug rein gehauen und die Luft ging trotzdem weiter vorbei, das war echt sehr deprimierend und ich hatte meine erste CO2 Patrone, war auch leer aus irgendwelchen Gründen,
00:10:23
Speaker
Und dann, kennst du, bei mir musst du so aufschrauben, damit die Luft reingeht. Ich war mal live dabei.

Europäische Divide Trail: Herausforderungen und Routenänderungen

00:10:31
Speaker
Ja, stimmt. Und ich hab dann vergessen, das wieder zuzudrehen. Und hab dann die nächste draufgeschraubt. Und dementsprechend war die dann sofort leer auch. Raufgeschraubt und dann...
00:10:43
Speaker
Aber da dachte ich, oh nein. Und da habe ich von Jan Backelanz, nachdem ich da fünf Minuten oder so gewartet habe und mehrere Leute angebellt habe, dass sie mir eine Patrone geben, hat er mir seine gegeben. Hat aber auch nichts gebracht, weil Luft ging immer wieder raus und da bin ich so auf einem mehr oder weniger platten auf der Felge, dann Richtung Zweites Depot gefahren und dann musste ich leider rausgehen, weil ich die Strecke zuvor schon verlassen habe, weil ich mit dem Rad nicht mehr so weiterfahren konnte. Ja, es war ein kurzer Belgien-Ausflug.
00:11:13
Speaker
Ja, war hingefahren, zurückgefahren. Außer Spesen nichts gewesen. Warst du allein da? Ne, mit meiner Schwester. Die hat mich wieder begleitet. Die kommt auch bei den nächsten Rennen mit. Aber dann ist wenigstens die Massage am Vorarm gut, oder?
00:11:28
Speaker
Ja, das war gut und die Höhe hat da schon auch echt gezündet. Ich hatte wahrscheinlich so die besten Beine, die ich je hatte. Zumindest die eine Rennstunde, die ich fahren konnte. Und das hat es dann auf jeden Fall auch sehr ärgerlich gemacht.
00:11:43
Speaker
... so eine Wut ... ... in mir. Es war wie so ein brodelnder Vulkan ... ... auf dem Weg zur zweiten Verpflegung. Wie da ... ... also ich war wirklich so innerlich ... ... so aufge ... ... nicht aufgebracht, aber so viel Energie ... ... in einem, dass man einfach nur ... ... ich wusste gar nicht, was ich mit mir anfangen sollte. Und ... ... ja, das war wirklich sehr ... Wann ist die DM in zwei Wochen, oder? Ja, ja. Okay.
00:12:11
Speaker
Und ja, genau, es gibt ja noch ein paar Rennen dieses Jahr, aber ich hoffe, dass dann irgendwann ein Rennen mal hundertprozentig glatt läuft, dass alles funktioniert und ich auch gute Beine habe. Aber ja, letztes Jahr lief alles gut. Dann aber zum Abschluss A- oder B-Frage. Steamboat 2025 oder Leadville?
00:12:34
Speaker
Ja, Lettwill auf jeden Fall nicht. Steamboat ist auf 2000 und gibt es auf 2005 im Rennen, war knapp 2006. Und Lettwill fängt auf 3.1 an und gibt es maximal 3.8. Jetzt können alle mal überlegen, ob sie überhaupt in ihrem Leben schon mal so hoch waren, also ob sie mal in ihrem Leben schon mal auf 3000 Meter waren.
00:12:55
Speaker
Wahrscheinlich nicht, weil in Europa ist es sehr schwer auf 3000 Meter zum Beispiel zu kommen. Ich weiß gar nicht, kann man einfach so auf 3000 Meter hochfahren in Europa? Also ich bin jetzt bei European Connect auf 3400 Pico Valletta Sierra Nevada. 3400? 3400, ja. Der ist wirklich ganz oben, da kommst du auch nicht höher.
00:13:14
Speaker
Ist das die Spitze von dem, wo oben auch dann immer das Sport ... Weil da war ich nämlich auch mal oben, aber nur bis 3.2 oder so. Ja, also 3.4 ist offiziell, so wenn ich es richtig gesehen habe. Genau, und da oben ist die Luft dann auch schon richtig dünn. Höher war ich nur in Kirgizistan letztes Jahr auf 4.100. Aber höher war ich in dem Fall in meinem ganzen Leben auch zu Fuß noch nicht.
00:13:39
Speaker
Genau und nee, also Lethville, weiß nicht, also ich würde Steamboat wieder machen wollen. Also ich kann es auch voll empfehlen. Ist halt ein geiles Rennen, eine geile Veranstaltung. Und Colorado ist auch echt eine Reise wert. Ich würde es halt wahrscheinlich in einen anderen Ort vorgehen, so Richtung Boulder und dann irgendwie hoch nach Nederland oder so. Und dann ist man auch nahe am Boulder dran. Aber sonst fand ich das eigentlich ziemlich cool. Von daher auf jeden Fall Steamboat Gravel über Lethville. Aber in Netherlands hast du auf jeden Fall eine krasse Community.
00:14:09
Speaker
Ja, ich weiß. Lohnt sich. Genau, aber du hast ja gerade schon angesprochen, was du eigentlich gemacht hast. Wir hatten ja hier vor einigen Folgen auch schon, hast du es angeteasert, meintest du, du machst den European Divide Trail, also von Norwegen ganz oben bis Portugal ganz unten in Europa zu fahren. Allerdings
00:14:34
Speaker
was ich erst bei der Hälfte ungefähr mitbekommen hab und du mir im Nachhinein nochmal genau erklärt hast, hast du was geändert.
00:14:41
Speaker
Genau, also wir hatten vorher schon so ein bisschen am Namen rumgedoktert, weil dieses D-Wide, das war irgendwie, hat mich das so ein bisschen gestört, ehrlich gesagt. Und wir haben dann Connect rausgemacht, weil mein Ziel war, natürlich das Ursprungsziel war die Europadurchquerung auf Best-Zeit. Es gibt auf diesem European D-Wide Trail eine Best-Zeit von vor zwei Jahren in 32 Tagen und ein paar Stunden.
00:15:07
Speaker
Und das war so ein bisschen das Ziel. Und ich habe aber gesagt, dass für mich, weil du hast halt nicht so oft im Leben die Chance, sowas zu machen. Das heißt, ich möchte auch wirklich jede Sekunde auskosten und möchte mich dieser Self-Supported-Regel jetzt nicht ganz unterwerfen, im Sinne von, dass ich von diesem Abenteuer nicht so viel mitbekomme. Und hatte da schon sehr, sehr früh, dieses Jahr auch schon gesagt, ich möchte, wenn ich eingeladen werde, diese Einladung annehmen können.
00:15:32
Speaker
Ich möchte mich auch mit Leuten austauschen können, also mit anderen Worten, das war dann für mich auch European Connect irgendwann. Genau, und dann ist das ganze Projekt gestartet und ich glaube, nach drei Tagen war dann so der Punkt für mich erreicht, als ich dann festgestellt habe, dass

Selbstversorgtes Biken und der Wechsel der Projektziele

00:15:45
Speaker
die Trails da oben teilweise gar nicht mehr fahrbar waren und dass auch überhaupt nicht so dieser Flow bei mir aufgekommen ist, den ich mir so ein bisschen erhofft hatte, einfach weil es sehr, sehr zugewachsen, sumpfig war.
00:15:58
Speaker
dass ich dann gesagt habe, so Schluss jetzt hier, ich mache mein komplett eigenes Projekt, baue die Route jetzt komplett um, komplett nach meinem Geschmack.
00:16:06
Speaker
Und ab da an war mir der Rekord dann egal und er war ja eh gestorben. Genau und dementsprechend ist dann aus dem eigentlichen European Divide Trail mein ganz eigenes Projekt geworden mit meiner eigenen Route. Und im Nachgang kann ich sagen, das war die absolut richtige Entscheidung. Also als Beispiel, ich hatte an Tag 1, als wir da oben in Norwegen gestartet sind an der russischen Grenze, der erste Tag hatte so 250 Kilometer.
00:16:32
Speaker
Und nach gut 230 Kilometern auf Asphalt ist es dann irgendwann links in den Wald reingegangen auf das erste Gravelstück und da habe ich gedacht, ja gut, das ist nicht mehr so weit bis zur Unterkunft. Hat den ganzen Tag durchgeregnet und das war auch so ein sandiger Gravelboden, das war noch alles okay, 10 Kilometer gefahren und dann mitten im Nirgendwo auf einmal war der Weg vorbei und da musste ich zwei Stunden lang kniehoch durchs Sumpfgebiet durch, wo ich mein Rad halt wirklich auf den Schultern hatte und das habe ich halt
00:16:59
Speaker
ein paar Mal so Erfahrungen gemacht, dass Trails nicht fahrbar waren. Und das hatte dann für mich nicht mehr so viel mit Fahrradfahren zu tun. Und da habe ich dann irgendwann die Entscheidung getroffen, meine eigene Route zu bauen. Aber ist zu einem anderen Zeitpunkt im Jahr der Trail befahrbarer oder war das jetzt einfach so die Natur hat einen freien Lauf gelassen und ist jetzt halt einfach so wie es ist?
00:17:27
Speaker
Ja, die originale Route ist ja jetzt schon ein paar Jahre alt. Das heißt, du merkst einfach, dass viele Wege gar nicht mehr existieren. Es gab kurz vor mir, also in der Zeit, als wir bei Anbound waren in den USA, gab es tatsächlich einen Schweden, der hat dann versucht, den Rekord zu fahren. Und ich hatte mich damals schon so ein bisschen gewundert, dass der so auch ein paar Mal nicht auf der Route unterwegs war. Und zum Beispiel auch diesen Abschnitt, den ich am ersten Tag gefahren bin,
00:17:51
Speaker
Ich hatte die Routen am Ende übereinander gelegt und festgestellt, ja, den ganzen Abschnitt ist der einfach auf Asphalt gefahren, den ist der gar nicht gefahren, weil der wahrscheinlich wusste, was auf ihn zukommt und ich bin da irgendwie zwei Stunden durch den Sumpf da gelaufen. Das heißt, du hast natürlich immer schon bei solchen Sachen Wege dabei, wo du feststellst, die sind nicht irgendwie fahrbar oder du musst eine Machete mitnehmen.
00:18:12
Speaker
Und genau der Typ schrieb mir auch kurz bevor ich dann nach Norwegen abgereist bin so, hey, übrigens der Abschnitt in Portugal, der ist übrigens auch kaum fahrbar, weil das ist mittlerweile fast alles Privatgelände, es sind viele freie Hunde, Zäune, wo du drüber klettern musst und das war gerade so, Portugal war ja für mich so ein bisschen Homecoming, weil ich da mal gelebt hab und ich wollte eh unbedingt an der Algarve rumfahren und nicht im Hinterland.
00:18:35
Speaker
Und das dann nochmal zu hören hat dann, ich sag mal noch, den letzten Tropfen dann wahrscheinlich so in das Fass reinlaufen lassen, dass ich gesagt habe, das ist irgendwie nicht so ganz mein Style, irgendwie mit meinem Fahrrad über irgendwelche Zäune zu klettern, das kann man mal machen, das ist okay. Aber wenn du das halt irgendwie mehrere Tage am Stück machen musst und kommst kaum vorwärts, ja, das ist irgendwie nicht so cool. Und dementsprechend, ja, richtige Entscheidung, alles umzuändern, das war viel Stress, weil du natürlich alles neu planen musstest.
00:19:01
Speaker
... alle Etappen, komplette Route etc., aber ... ... absolut richtige Entscheidung. Aber wie ... Okay, also das heißt, ... ... wenn man diese Originalroute, ... ... der Originalroute nicht mehr folgt, ... ... auch wenn sie nicht befahrbar ist, ... ... dann heißt es quasi Projekt, ... ... in Anführungsstrichen, gescheitert, ... ... dann gibt es auch nicht, ... ... also ich meine, ... ... irgendwer muss die ja irgendwann festgelegt haben, ... ... gibt es da nicht die Möglichkeit, diese Route ... ... quasi neu zu definieren, ... ... damit sie wieder für alle befahrbar ist?
00:19:28
Speaker
Naja, man muss dazu sagen, der European Divide Trail, das ist von Andy Cox vor ein paar Jahren in jahrelanger Arbeit zusammengebaute durchgehende Offroad-Route durch Europa. So versteht sich das Ganze.
00:19:43
Speaker
Und dann sind halt irgendwann so ein paar Freak-Singer gegangen und haben gesagt, okay, wir fahren das Ding jetzt auf Zeit. Also quasi wir machen Zeitfahren draus. Und dann ist das Ganze ja entstanden mit der Best-Side etc. Und insgesamt am Stück gefahren sind das glaube ich auch, soweit ich weiß, aktuell weniger als 35 Leute, die es wirklich von einem Stück beendet haben.
00:20:02
Speaker
Was

Unterstützungsnetzwerk und persönliche Reflexionen

00:20:03
Speaker
natürlich bedeutet, dass viele Leute, so habe ich das auch von manchen gehört, in einem Jahr den Skandinavien-Abschnitt fahren und im zweiten Jahr dann irgendwie den Südeuropa-Teil. Aber die wenigsten Leute wirklich in einem Ding das ganze Ding durchfahren, geschweige denn das auf Zeit machen. Das machen halt wirklich nur die allerwenigsten.
00:20:22
Speaker
Genau, und dementsprechend ist das so ein bisschen auch, ich sag mal, eine Outlaw-Veranstaltung, was mir jetzt auch wichtig war. Das heißt, du hast da irgendwie bis auf so ein paar Dot-Watcher keinen im Nacken, der dann die ganze Zeit sagt, so das darfst du nicht, das darfst du nicht. Aber klar, da wo du die Rennstrecke in Anführungsstrichen verlässt, ist das Ding dann beendet. Aber wie gesagt, damit war ich superfein.
00:20:45
Speaker
Hast du dann jeden Tag ordentlicher Hotels gepennt oder wie war das organisiert? Genau, also ich hatte in meiner Planung, die hat mich jetzt fast elf Monate quasi vereinnahmt, war das so, dass ich irgendwann recht schnell festgestellt habe, ja, ich kann auf jeden Fall in einem Zelt pennen, das ist kein Thema.
00:21:04
Speaker
Aber wenn du das Ding auf Zeit fahren willst, was mein Herangehen ja war, dann ist ein Hotel oder ein Airbnb immer von Vorteil, weil du weißt, du hast eine warme Dusche, du hast ein Bett, du hast eine Küche, wo du kochen kannst und du kannst vor allen Dingen Klamotten waschen. Und gerade wenn du halt am Anfang in Skandinavien die ersten 3000 Kilometer fährst, geht es ja darum, möglichst viel Energie zu sparen, um hinten für Südeuropa noch irgendwie ein bisschen was im Tank zu haben.
00:21:28
Speaker
Und wenn du dann halt schon recht früh anfängst, irgendwie mit Zeltübernachtungen, das wird sich irgendwann hinten rausrechnen, war mein Plan und dementsprechend hatte ich mir so etappenweise das geplant und dementsprechend auch Airbnb's, Hotels und so was in der Richtung gesucht. Aber klar, der Plan war dann nach drei Tagen, also 27 Unterkünfte habe ich nicht wahrgenommen.
00:21:49
Speaker
Okay. Aber wie groß war dann für dich so die Enttäuschung? Also du hattest ja das irgendwie auch ewig geplant und war ja auch, also organisatorischerweise ab jetzt dessen, wo du pennst und so, aber auch die ganze, ja Marketing ist falsch, aber die ganze visuelle Begleitung, also Kameramann, Fotograf und
00:22:10
Speaker
Wie sehr hat dich das eigentlich gestresst, dass du dann irgendwann wusstest, okay, ich will das eigentlich jetzt gerade so hier nicht machen, aber wir hatten das so und so geplant? War das eine schwere Entscheidung, das quasi über den Haufen zu werfen und es anders zu machen? Gar nicht. Ganz im Gegenteil, das war im Grunde genommen nach drei Tagen dann irgendwann
00:22:25
Speaker
Ich habe mitten im Wald gestanden. Wir sind gerade an so einer riesengroßen Herde von Rentieren vorbeigefahren. Ich habe einfach angehalten, habe mein Fahrrad kurz in den Straßengraben gelegt und gesagt, wir planen jetzt um. Das war der Moment, wo es für mich die mega krasse Erleichterung war.
00:22:45
Speaker
Und ich muss dazu sagen, derjenige, der aktuell den Rekord hält, ist der Angus Young. Den kenne ich sehr gut von den Rennen. Und ich hatte schon so nach zwei, drei Tagen für mich das Gefühl, ja, mir war es super wichtig, das natürlich auch medial begleiten zu lassen, um das auch so ein bisschen ins Wohnzimmer der Leute nach Hause zu transportieren.
00:23:06
Speaker
Aber ich will self-supported unterwegs sein. Und jetzt ist halt die Frage, was ist self-supported? Ist das self-supported, wenn du komplett allein unterwegs bist und hast dein ganzes Zeug am Fahrrad? Das hatte ich. Aber ich war natürlich nicht alleine, weil abends in den Unterkünften war es einfach so, dass Luis, der Videograf, vor Ort war. Das heißt, wir haben uns unterhalten, wir hatten Spaß zusammen.
00:23:23
Speaker
Und das ist schon eine gewisse Art von mentaler Unterstützung, die du einfach hast. Und das habe ich nach zwei, drei Tagen schon gemerkt, dass Angus natürlich das nicht hatte. Ich habe dann für mich einfach gesagt, wenn ich den Rekord fahren will, dann sind das eigentlich nicht die richtig fairen Bedingungen, plus es macht mir auch gerade nicht so richtig Spaß auf dieser Route.
00:23:42
Speaker
Und dann war die Entscheidung einfach super einfach. Und ich würde sagen, dass genau dieser Moment, wo ich es dann auch so den nächsten Leuten erstmal mitgeteilt habe, das war als Loris, das war meine Frau, das war noch ein Teil von meinen Sponsoren, den ich in diese WhatsApp-Gruppe, die wir hatten, reingeschrieben habe, das war so eine riesengroße Erleichterung. Und der Moment von, okay, jetzt geht es richtig los. Jetzt steht uns Tür und Tor offen.
00:24:06
Speaker
Weil jetzt kann ich in Europa eigentlich überall hinfahren, wo ich will. Hauptsache, ich bleibe innerhalb dieser 30 Tage, weil das war natürlich so ein bisschen das Limit gesetzt von vielen Seiten.

Reaktionen der Sponsoren und Storytelling im Sport

00:24:15
Speaker
Aber ich konnte dann endlich auch so Teile mit reinnehmen da, wo ich um ihn langfahren wollte, wie Sierra Nevada, wie die französischen Alpen, die Strada Sieta in Italien am Colle Finestre, was einfach die schönste Gravelstraße der Welt ist in meinen Augen oder von dem, was ich bis jetzt gesehen habe.
00:24:31
Speaker
Und das waren so Sachen, die waren auf einmal möglich. Und die haben einen riesengroßen Energieboost gegeben. Ich glaube, an dem Tag bin ich doppelt so schnell gefahren. Einfach weil es ab da irgendwie grenzenlos schien. Und das war halt das beste Gefühl überhaupt.
00:24:47
Speaker
Okay. Und wie war also quasi das Feedback von den Sponsoren? So war dann ja, okay, das passt noch. Also die Storyline ist quasi immer noch da. Also ich meine, man darf sich auch nicht irgendwie einbilden. Die machen es auch nicht einfach nur so aus. Gutmütigkeit ist natürlich auch immer am Ende irgendwie so ein Value, den sie natürlich für sich auch irgendwie generieren wollen. Das war quasi dann auch kein Problem, sondern solange es in diesen 30 Tagen blieb, war es dann eigentlich in Ordnung.
00:25:11
Speaker
Ja gut, die 30 Tage waren jetzt nicht mal irgendwie von Sponsorenseite aus das Limit, sondern das war ja das Limit von meiner Frau, muss man sagen. Ne, also ich kann mit Fug und Recht behaupten, dass von Sponsorenseite aus ich da überhaupt gar keinen Druck habe, dass irgendjemand sagt, du musst das jetzt aber machen. Ganz im Gegenteil, es waren alle auch super happy mit der Entscheidung, weil
00:25:34
Speaker
Das mitzuteilen und da natürlich dann auch so ein, ich sag mal, wir haben ja dann diese Reals jeden Tag gemacht, das dann auch in diesem Real zu verarbeiten und zu sagen so, hey, so und so sieht es aus und das ist meine Entscheidung. Das kam natürlich da draußen super gut an, weil sich viel mehr Leute damit identifizieren können, ein cooles Abenteuer zu leben, als jetzt in 30 Tagen Rekordfahrt durch Europa zu brettern. Und das macht natürlich dann auch wiederum Sponsoren happy.
00:25:57
Speaker
Klar, man muss natürlich dazu sagen, ich habe dieses Jahr schon ein bisschen was auf der habenden Seite und das macht es natürlich einfacher, wenn ich das jetzt nicht gehabt hätte, also mit Anbound, dann wäre es natürlich so vom Kopf her für mich auch vielleicht eine andere Entscheidung gewesen zu sagen, ja, aber ich will jetzt aber irgendwie nochmal so irgendwas, was ich mir vorgenommen habe, jetzt auch umsetzen.
00:26:15
Speaker
Aber dadurch, dass ich halt an Bounschen hatte, war das ein No-Brain, einfach zu sagen so, jo, jetzt machen wir was richtig Geiles und jetzt machen wir ein richtig geiles Abenteuer draus und versuchen das auch bestmöglich irgendwie zu coveren, beziehungsweise die Leute halt auch darüber zu inspirieren. Wieviel Kilometer bist du eigentlich so pro Tag gefahren?
00:26:32
Speaker
Ich hatte einen Schnitt von 249,1 Kilometer pro Tag. Ich war aber so schlau und hab mir direkt die Queenstage an Tag 3 geplant. Mit 391 Kilometern in Schweden. Ja, ein bisschen früher als spät, oder? Bitte?
00:26:48
Speaker
Besser früh als spät. Besser früh als spät, ja. Ich hatte noch mal einen ziemlich langen Tag in der Sierra Nevada, weil da waren es auch noch mal irgendwie 6000 Höhenmeter. Aber die meisten Tage waren so um die 250 Kilometer rum. Der kürzeste hatte 180, nee 170. Da muss ich ja zusagen, da hatte ich große Magen-Darm-Probleme an dem Tag. Aber sonst war es wirklich so in dem Dreh halt.
00:27:15
Speaker
Und was für Auswirkungen hat diese Tour jetzt auf deinen Körper gehabt? Wir hatten kurz danach mal auch geschrieben oder gesprochen, ich weiß gar nicht mehr. Du meintest, du hast halt, Motor läuft auf jeden Fall. Ja, es ist jetzt im Moment vom Gefühl her so, dass ich, also ich war vor der Tour sicherlich wie so ein 40-Tonner, wenn man das jetzt im Vergleich zu deinem Getriebe sieht. Das heißt, eher so der Dieselmotor.
00:27:40
Speaker
Wenn ich in 40 Tonnen war, dann bin ich jetzt die AIDA. Also ich bin gar nicht mehr spritzig gerade. Aber sonst muss ich sagen, ich kann im Nachgang sagen, ich bin nicht so krass ans Limit gegangen, wie ich gedacht hätte.
00:27:54
Speaker
und bin dementsprechend mental und körperlich in einem sehr, sehr guten Zustand in Portugal angekommen, was das ganze Erlebnis halt noch schöner macht. Das heißt, ich habe sicherlich ein bisschen Gewicht verloren, weil am Ende war es halt auch brutal heiß, das heißt auch viel Flüssigkeit verloren. Aber ich glaube, dass mir das so langfristig, 30 Tage lang diese Distanzen zu fahren, halt für die Rennen, auf denen ich unterwegs bin, langfristig sicherlich geholfen hat, ja.
00:28:20
Speaker
Und vor allem vom Kopf her, dass du weißt, wozu du in der Lage bist, auch unter krassesten Bedingungen einfach deine 250 oder 300 Kilometer zu fahren. Was war denn für dich so das Highlight der ganzen Strecke? Boah, das ist super schwer zu sagen. Also Skandinavien war atemberaubend.

Höhepunkte und persönliche Momente der Reise

00:28:42
Speaker
Dieser Moment da oben an der russischen Grenze war sehr speziell. Also du bist halt wirklich direkt neben Russland. Das ist ein ganz, ganz komisches Gefühl.
00:28:50
Speaker
hast auch kein Handy empfangen. Dann würde ich sagen, der Deutschlandabschnitt war besonders, weil ich halt viele Leute getroffen und gesehen habe, auch viele Leute, die mich begleitet haben, Leute, die auf einmal mit Kaffee und Zimtschnecken im Wald gestanden haben, unerwarteterweise.
00:29:07
Speaker
So was ist immer geil. Ich hab das auch schon mal ein paar Sachen gehabt. Also jetzt nicht mit KfW oder Zimt stecken, aber einfach Leute, die so random auftauchen. Stehen auf einmal Leute und applaudieren halt oder freuen sich, dich zu sehen. Wir hatten einen, der ist vom Sauerland aus bis nach Köln, weil wir hatten abends im Rosestore hatten wir so ein Pizza Happening mit Social Ride und Co., als ich da angekommen bin. Und einer, der ist wirklich mitgefahren vom Sauerland aus.
00:29:33
Speaker
Der hat sich komplett grau gefahren und dann sind ihm noch beide Pedalen abgebrochen. Aber er hat halt einfach krass durchgezogen. Also der ist halt wirklich ohne Pedalen am Ende in Köln angekommen. Ja und ein weiterer Höhepunkt war dann sicherlich dieser Frankreich-Abschnitt in den französischen Alpen. Danach halt dieses Strada La Sieta in Italien, die ja noch höher geht als der Colle Finestre.
00:29:59
Speaker
super schön, endlos lang. Sierra Nevada, ein Traum, das war so nach Badlands, habe ich immer gesagt, ich will irgendwann mal in die Region zurückkommen und jetzt noch mal Teile der Strecke abzufahren und dann vor allen Dingen auch diesen Sierra Nevada-Abschnitt hinten dran zu hängen, den es ja seit drei Jahren jetzt nicht mehr gibt, weil es ein Naturschutzgebiet ist. Das war natürlich atemberaubend schön, inklusive dem Sonnenuntergang da oben. Ja und ich glaube der schönste Tag für mich war einfach Portugal, war das genau da unten an der Algarve, dieser Küstenabschnitt, halt diese 300 Kilometer.
00:30:28
Speaker
Da kenne ich mich sehr gut aus und das war emotional natürlich der mit Abstand krasseste Tag. Also du meinst gerade, du hast da mal gelebt? Wann war das? 2011. Okay. Schon ein paar Jahre her. Für ein Jahr einfach? Ja. Ein halbes Jahr. Genau. Dementsprechend, also ich war halt in zwei Orten, in Tavira und Zagres.
00:30:52
Speaker
Sagerer Schweiz ist ja im Grunde genommen auch mein Endziel. Und ja, das war wie gesagt wie so ein bisschen Homecoming. Ich habe ein paar alte Freunde wieder gesehen. Und ja, die Strecken, die ich früher mit dem Mountainbike da unten gefahren bin, jetzt mit dem Gravelbike zu fahren. Portugal ist, also es wundert mich, dass es da noch kein größeres Gravelrennen gibt, weil es ist einfach perfekt zum Graveln. Es ist einfach ein Traum. Das Wetter ist immer top. Es war ein ganz besonderer Tag.
00:31:22
Speaker
Und jetzt so in Fahrtzeit und Kilometern ausgedrückt, wie lang war die ganze Sache am Ende? 7491 Kilometer und 304 Stunden und 41 Minuten, 70.000 Kilometer.
00:31:37
Speaker
Und wie viel Gesamtkilometer hast du jetzt im Jahr? Bis jetzt? Keine Ahnung. Ich hab vorhin noch drüber nachgedacht. Ich wollte eigentlich nochmal gucken oder Lukas, mein Trainer, fragen. Der hat einen besseren Einblick als ich. Ich habe nur ein Ziel und ich muss am Ende mehr Jahreskilometer haben als Kathi Rossmann. Der Rest ist wurscht.
00:31:58
Speaker
Okay, der fährt viel, offensichtlich. Kati Rossmann, die hat... Ach so, Kati Rossmann, ich habe gerade einen geantworteten... Ja, aber die macht schon... Schaffe ich aber, sie macht dies Jahr Triathlon, ich bin gut im Rennen. Ja, ich wollte gerade sagen, seitdem sie Triathlon macht, hast du eine Chance auf Schwimmen. Nee, ich vermute mal, dass ich am Ende irgendwas zwischen 25 und 30 auskomme, irgendwie so in den Dreh. Also ich habe schon dieses Jahr echt ein paar lange Sachen gemacht.
00:32:23
Speaker
Das radiert sich halt super schnell. Also auch seitdem ich jetzt wieder zu Hause bin, ich habe nicht lange Pause gemacht, weil ich einfach Lust auf Radfahren hatte. So ein bisschen Fit-for-Fun-Woche oder zwei Fit-for-Fun-Wochen gemacht, wo ich einfach auch aus Lust und Laune Rad gefahren bin mit Freunden. Jetzt aktuell laufe ich gerade ein bisschen mehr oder ich sag mal so, ich gehe. U-Team B is around the corner.
00:32:47
Speaker
Das witzige ist, ich komme mir gerade so ein bisschen vor wie so ein Astronaut, der irgendwie vom Mond zurückgekommen ist, so das erste Mal, wenn er wieder auf der Erde landet, der muss dann erstmal gehen lernen. So war das jetzt nach European Connect auch. Also ich bin ein paar Tage später das erste Mal hier in Heimhausen einen Berg hochgegangen, irgendwie so zehn Kilometer und am nächsten Tag den Muskelkater, das der Hund hat gehabt. Also bis UTMB in drei Wochen ist noch ein langer Weg. Dementsprechend wird aktuell ein bisschen weniger Fahrrad gefahren und mehr gelaufen oder versucht zu laufen.
00:33:17
Speaker
Was? Du machst das? Jaja. Hab ich doch schon mal gesagt. Das ist kein Joke. Nee, ich dachte, ganz ehrlich, das ist einfach nur so ein Spruch. Nein, nein. In drei Wochen UTMB in der Schweiz. Also das ist jetzt nicht der Haupt-UTMB, weil der ist jetzt ja am Wochenende in Chamonix. Ja, erklär mal kurz, dass das ist. Ultra Trail du Mont Blanc. Das ist quasi die Hauptveranstaltung. Das ist so ähnlich wie die Iron Man Serie, da gibt es mittlerweile eine ganze Serie drum.
00:33:41
Speaker
Qualifier-Rennen, also Trail-Running. Genau, und du musst dich halt qualifizieren für das Rennen in Chamonix, was so das Hauptding ist. Aber das ist jetzt kein Thema. Also bei mir geht es jetzt darum, einfach teilzunehmen, eine geile Zeit mit meinem Bruder zu haben und den Timecut zu schaffen. Und jetzt warten 53 Kilometer und 300.000 Höhenmeter.

Zukünftige Pläne und die Balance zwischen Wettkampf und Genuss

00:34:04
Speaker
Okay, also du machst mal dein Bruder, wie du gerade schon erwähnt hast. War der jetzt auch dabei bei der Sache? Ja, für ein paar Tage war der dabei. Wir hatten ja den Ineos Grenadier, wo der Loris die ganze 30 Tage mit unterwegs war als Videograf. Und da sind öfter mal dann noch Leute dazugestiegen, die Bock hatten, ein paar Tage mitzufahren. Mein Bruder war in Dänemark und Deutschland, ein Teil dabei. Genau.
00:34:28
Speaker
Okay, nice. Okay, jetzt quasi die Frage, was als nächstes ansteht, ist damit ja auch schon beantwortet. Aber steht dieser noch irgendwas auf dem Fahrrad an? Ich sag mal so, eigentlich wäre nichts mehr geplant gewesen. Ich habe jetzt für mich einfach festgestellt, ich fühle mich sehr, sehr gut. Und die Info hat Lukas auch schon bekommen. Dass du dich gut fühlst? Dass ich mich sehr gut fühle, ja.
00:34:52
Speaker
Ja, ich muss jetzt glaube ich gerade mich selber so ein bisschen bremsen, weil wenn du sowas, also ich kann ja ganz, also blöd gesagt, aber das Jahr läuft halt sehr, sehr gut und dementsprechend schwebe ich so ein bisschen auf Wolke 7 und da musst du halt so ein bisschen aufpassen, dass du halt nicht den Boden oder den Füßen verlierst, also übermütig wirst, weil das ist so mein Badlands Trauma. So Badlands geworden, dann dachte ich mir direkt, okay, jetzt all in. Da muss ich jetzt gerade so ein bisschen aufpassen.
00:35:17
Speaker
Tendenziell hätte ich aber schon Lust, dies Jahr noch was zu machen, mit der Form noch irgendwie was anzustellen. Ist natürlich immer so ein bisschen die Frage, wie es zeitlich passt, wie es finanziell passt und im Co., aber Bock hätte ich schon und Form glaube ich auch. Wir schauen mal. Aber jetzt erstmal wandern gehen.
00:35:37
Speaker
Ja, also ich gehe von aus, dass danach so oder so auch mit den drei Wochen Training Muskelkater vorhanden sein wird. Ja. Aber so ein Ding würde ich auch nochmal machen. Ich habe da auch echt Bock drauf. Also natürlich jetzt auch nicht unbedingt in den nächsten Jahren, wo ich noch versuche auf dem Fahrrad schnell unterwegs zu sein. Also du bist auch schnell unterwegs, aber anders. Anders, komplett anders, ja.
00:35:55
Speaker
Genau. Aber dann irgendwann so Christian Meyer Style, also auch wenn ich sehr wahrscheinlich nicht so gut sein werde wie jeder, der das Ding ja auch schon gewonnen hat, das OG Event quasi. Aber schon eine coole Sache. Aber es ist halt auch so ein Trend jetzt gerade. Also das merkt man auch. Es ist wirklich original wie Gravelbiken. Also du merkst es so, jeder, also auch hier im Odenwald, jeder rennt irgendwie gerade mit den Carbonstöcken durch die Gegend. Jeder hat so einen Rucksack hinten auf dem Rücken auf.
00:36:21
Speaker
Aber es macht auch unfassbar viel Spaß und für mich ist das gerade so ein bisschen wie ein Hobby. Also ich würde mal behaupten, Radfahren ist halt bei mir nicht mehr so das Hobby, sondern es ist halt einfach in allen Lebenslagen irgendwie auch teilweise mein Beruf. Ich verdiene halt auch mein Geld damit und dann ist halt Trail Running, ja es ist halt wirklich eine richtige Abwechslung. Es ist so, ich befasse mich im Moment mit Themen,
00:36:43
Speaker
wo ich beim Fahrradfahren gar nicht mehr drüber nachdenke. Ich habe zum Beispiel die Tage einem Athleten von Schwalbe, einem Triathleten so eine Sprachmetallin geschickt, wo ich gesagt habe, hier laufen, zieht man da eigentlich eine Boxershorts unter die Hose. Du hast halt so gar keine Ahnung davon. Ich meine, du bist schon in deinem Leben ein bisschen mehr wahrscheinlich gelaufen als ich, du wirst es wissen. Aber für mich ist halt alles auch so Schuhe komplett neu. Also ich habe dann irgendwann mal von Hoka so Trailrunning Schuhe bekommen.
00:37:10
Speaker
Ich dachte mir so, krass, die Dinger laufen ja fast von alleine. Es macht unendlich viel Spaß, aber wie gesagt, das ist ja auch jetzt ein Projekt, das ist mehr so gegen den Time-Cut. Also da geht es jetzt nicht irgendwie darum, dass ich sage, ich muss jetzt hier irgendwie eine geile Zeit laufen oder ich muss irgendwie eine Platzierung laufen, sondern völlig losgelöst von den allem.
00:37:29
Speaker
Ich habe einfach Bock auf eine geile Zeit und es geht das erste Mal seit Jahren darum, einfach das Zeitlimit zu schaffen. Was ich blöde gesagt, ich meine, du kennst es ja auf dem Radfahren, wann hast du dich das letzte Mal mit einem Time-Cup, oder keine Ahnung, mit so was wie, ich muss an der und der Verpflegung um die und die Uhrzeit sein, sonst werde ich aus dem Rennen, das kennt man ja so gar nicht mehr.
00:37:48
Speaker
Und dementsprechend ist es gerade auch so ein Gefühl von absoluter Freiheit, das so zu machen. Und das war von Anfang an auch für dieses Jahr so geplant zu sagen, nach European Connect will ich genau das machen, einfach ein bisschen fit for fun und mich darauf vorzubereiten und einfach Spaß haben.

Herausforderungen der Content-Erstellung im Sport

00:38:05
Speaker
Okay, nice. Das Video dazu, der Film, wie auch immer, habt ihr da so ein Time-Frame schon? Weißt du, wann das ungefähr rauskommen soll? Wie habt ihr geplant, das zu verteilen, sichtbar zu machen?
00:38:25
Speaker
Sharing? Ja, also einen groben Zeitraum weiß ich. Ich muss halt nichts dazu sagen, ich bin nicht ganz so tief drin aktuell. Da kümmert sich Luis gerade sehr viel drum mit dem Paul. Die beiden machen das so ein bisschen, aber der grobe Zeitplan ist wahrscheinlich November, weil in meinen Augen macht es halt auch vorher keinen Sinn, weil noch haben wir halt irgendwie Hochsommer. Wir haben irgendwie wahrscheinlich am Ende noch einen goldenen Herbst, wo kein Mensch sich irgendwie
00:38:50
Speaker
zu irgendwelchen Filmvorstellungen oder bei YouTube davor setzt. Von da an, denke ich mal, wird es Richtung Herbst-Winter rumkommen. Es ist auch vor allen Dingen verdammt viel Arbeit. Also ich bin jetzt überhaupt nicht so tief drin in dem ganzen Spiel, aber ich habe irgendwas von 5 Terabyte Videomaterial gehört. Das klingt für mich sehr, sehr viel.
00:39:10
Speaker
Ich glaube, irgendwann so mittendrin, nach ein paar Tagen, sagt der Loris dann so, ah, die Anzahl an Speicherkapazität, die ich geplant hatte, reicht irgendwie nicht ansatzweise aus. Gucken wir mal was dazu sagen, der hat halt hochkant und quer gefilmt. Für Social Media natürlich auch ein bisschen was. Aber das ist halt extrem viel, was er gesichtet werden muss. Es geht ja auch so ein bisschen um die Story. Also es soll jetzt nicht so die Reels, die wir auf YouTube und Instagram gemacht haben, die waren ja mehr so ein bisschen mit so
00:39:35
Speaker
Witzigen Hintergrund, manchmal auch nicht ganz ernst gemeint. Aber die Doku soll halt schon irgendwie auch einen anderen Hintergrund haben und ich habe es beim letzten Jahr auch mit der Endless Doku
00:39:49
Speaker
gemerkt wird, wie viel Arbeit da drin steckt. Wir haben es letztes Jahr einfach auch überstürzt mit der Arbeit, viel zu schnell fertiggestellt, wo ich jetzt im Nachgang noch nicht mehr so happy mit bin. Und dieses Mal denke ich mir einfach, hey, es ist gar keine Eile gerade und ich freue mich da auf ein cooles Projekt irgendwann im November.
00:40:12
Speaker
Ja, da ist, ich meine, ich kenne das ja auch, wir drehen ja so ein Video, also in zwei Tagen hauen wir so meistens raus momentan diese Formate, die wir da machen, aber die sind natürlich auch, die sind gut produziert, aber jetzt nicht wie eine Doku.
00:40:27
Speaker
Aber das Thema, was du gerade meinest, dass man nach ein paar Jahren nicht mehr zufrieden ist, weil man zu schnell rausgebracht hat, ist ja echt so ein Thema.

Teilnahme an zukünftigen Sportereignissen

00:40:34
Speaker
Wenn natürlich jetzt auf der einen Seite von den Sponsoren ja auch das Budget da ist oder eine Vereinbarung da ist, dass der Filmer dementsprechend auch mehr Zeit reinstecken kann, dann ist das auf jeden Fall auch
00:40:44
Speaker
glaube ich immer wert, nochmal das Ding liegen zu lassen und nochmal eine Schleife zu drehen, als zu früh rauszuhauen. Aber ganz oft, also meine eigene Erfahrung ist halt so echt budgetär, aber so ein bisschen das Problem, weil ein Cutter, oder vielleicht sogar der Filmer selber,
00:41:03
Speaker
Der ist ja nie, also ich glaube, da ist nie die Perfektion erreicht. Also ich glaube, bei der nächsten Stelle findet er immer noch mal wieder was. Und man kann so ein Ding immer noch weiter verfeinern. Aber ich finde das, an sich die Produktion dahinter auch mal ein mega interessantes Thema. Also Leute konsumieren das am Ende, aber wie viel Arbeit, Zeit und fangen dann auch am Ende auch Geld dahinter steckt und sowas überhaupt auf die Beine zu stellen. Und das ist ja dann in unserem Fall ja trotzdem noch kleines Besteck. Also da ist ja keine riesen Crew dabei, sondern das ist so ein, zwei Mann Projekte.
00:41:32
Speaker
die dann trotzdem sehr, sehr aufwendig sind. Es ist schon krass. Ich habe dann auch immer Respekt vor den Leuten, die das Filmen, aber auch vor allem schneiden müssen, die richtigen Zusammenhänge zu bekommen, die Musik, die Stimmung, alles. Ja, vor allen Dingen, ich habe es ja dann abends auch in den Unterkünften manchmal so mitbekommen, wenn er dann, also ich meine, ich hatte den Vorteil, ich habe meinen Kram für den nächsten Tag vorbei, das war wie so eine
00:41:56
Speaker
wie so ein Ablauf, den ich halt fest drinnen hatte. Du kommst halt an, du gehst duschen, du isst und dann bereitest du den nächsten Tag vor und dann gehst du direkt ins Bett. Dann pennst du und am nächsten Tag stehst du auf, frühstückst und fährst weiter. In der Zeit muss der halt noch ein komplettes Reel fertig schneiden, Bildmaterialsichten, Bilder. Also der muss ja auch die eigentlichen Bilder
00:42:13
Speaker
auch noch bearbeiten. Das heißt, der hat halt die halbe Nacht gearbeitet, während ich da halt sehenruhig geschlummert habe, wo ich dann nach ein paar Tagen auch schon festgestellt habe, okay, der Gute ist schon gut am Limit. Noch krasser als ich eigentlich. Der war am Ende in Portugal genauso auf wie, ja, noch mehr auf, als ich das am Ende irgendwie war.
00:42:32
Speaker
Von daher, ich habe da einen riesen Respekt vor und man muss ja auch dazu sagen, das ist glaube ich auch das, was viele Leute nicht sehen und du wirst es sicherlich auch schon festgestellt haben, du wirst es ja auch nie allen recht machen. Das heißt, irgendeiner kommt immer mit einem Negativkommentar, irgendeiner schreibt auch immer irgendeine Scheiße unter irgendwas drunter.
00:42:52
Speaker
Und das ist halt, glaube ich, auch das, was die Leute ganz oft vergessen, dass es ja im Grunde genommen Content ist, den die Leute kostenlos konsumieren können. Also ich meine, wir kommen für die oder unsere Sponsoren kommen für diese Kosten auf. Aber das ist ja, wenn du das irgendwie bei Instagram oder YouTube hochlädst, ist das ja kostenloser Content für die Leute da draußen. Und ich finde, das sollte man halt auch mal so ein bisschen im Hinterkopf behalten. Wie du schon gesagt hast, dass da halt auch nicht das riesengroße Besteck aufgefahren ist, weil alles, was da halt gedreht und zusammengeschnitten wurde, das liegt an einer Person.
00:43:21
Speaker
Und die hat halt in den Tagen 24 Stunden lang am Stück durchgearbeitet, mehr oder weniger. Plus ist noch 7500 Kilometer Auto gefahren.
00:43:29
Speaker
Ja, also da will ich ja mittlerweile aber auch sagen, das ist meine Erfahrung, dass natürlich, sagen wir mal, 98% der Leute weiß es auch zu schätzen, aber die 2% oder 1% hast du halt immer, die sind dann meistens aber leider auch die lautesten und das sind die, die man sich ja meistens zuerst nimmt, aber ich glaube, dass wir es mittlerweile auch Leute, wie gesagt Leute, zu schätzen.
00:43:52
Speaker
Ja, da können wir uns dann drauf freuen. Kannst du noch mal sagen, wann du das raushaust, dann würde ich das hier auch ankündigen wollen. Genau, weil das nächste ansteht, hast du ja im Prinzip eigentlich schon gesagt. Aber wo sehen wir uns dann das nächste Mal? Also du hast ja schon jetzt durch dein Projekt in drei Wochen
00:44:10
Speaker
Danach wirst du wahrscheinlich auch eine Woche lang nicht gehen können, gehe ich mal von aus. Das Problem ist, dass ich anderthalb Tage später in Nizza antanzen muss, bei der Ironman-Weltmeisterschaft der Frauen. Ja, antanzen wirst du da wahrscheinlich nicht. Du wirst anwesend sein, aber antanzen... Das Thema wird halt sein, dass Lucy, also Lucy Charles-Barclay, die letztes Jahr auf Kona noch gewonnen hat,
00:44:36
Speaker
mir schon eine Nachricht geschrieben hat, dass sie ganz gerne eine Runde Radfahren wollen würde mit mir. Es könnte ein Problem geben, weil ich dann muskulär sicherlich noch zu gar nichts in der Lage sein werde. Aber Spaß beiseite, ich bin dann tatsächlich ein paar Tage in Nizza zur Weltmeisterschaft.
00:44:53
Speaker
Ich weiß noch nicht ganz genau, ob ich es zur Gravel-DM schaffe. Es ist natürlich so, dass die ganzen Hauptfavoriten natürlich alle Schwalbe fahren. Das heißt, es wäre schon sehr interessant, auch wenn ich das Rennen jetzt nicht so feiere. Dann eventuell Gravel-Weltmeisterschaft. Das weiß ich auch noch nicht ganz genau. Also ein paar Sachen kommen auf jeden Fall noch.
00:45:15
Speaker
Okay, nice. Ja, wie erwähnt bei mir. Du hast ja gerade schon gesagt, Deutsche. Das wäre mir auch das nächste Rennen, finde ich, die es interessiert. Und dann halt eigentlich volle Fahrtvorausrichtung WM, auf die ich mich schon sehr freue. Ich habe gestern von meinem Bruder gehört bzw. das dann auch irgendwie gesehen, wo er langgefahren ist.
00:45:36
Speaker
in Berlin scheinen an der auch mega gut gravelen zu können. Der hat nämlich seit gestern jetzt ein Gravelbike. Von da an, ich glaube, ich müsste mal nach Berlin kommen zum Gravelfahren. Das wäre, glaube ich, auch mal eine Hauptsache. Ja, wir haben hier, wir haben jetzt am Wochenende eine Besenwagen-Ausfahrt gemacht, eine Gravel-Ausfahrt hier. Hab ich gesehen, ja. Und, ja gut, wir sind die, die jetzt zuhören und dabei waren. Tut mir noch mal leid. Normalerweise ist es da nicht so sandig. Das habe ich an dem Tag mehrmals gesagt.
00:46:03
Speaker
hat auch nicht dazu beigetragen, dass es weniger sandig wurde. Aber nein, Berlin kann man schon. Also im Norden raus und im Süden. Ich glaube, Norden raus ist sogar von den Strecken her mehr verfügbar als im Süden. Aber wir haben halt bei uns den Grunewald, also schon nice. Geht auf jeden Fall. Also ist viel, viel besser, als man denkt. Ich kann mich, ich weiß gar nicht wann, das war 2009 und 2010, glaube ich, Tour de Berlin. Da fährt man, glaube ich, auch den Norden raus, oder?
00:46:32
Speaker
Aber so von der Landschaft her war das so oder ist in Erinnerung geblieben, okay, das ist, glaube ich, echt ganz cooler zum Grubbelbike fahren. Ja, ist schon ganz cool. Ich glaube, wir erschließen hier auch immer mehr Wege, aber ich hatte im Norden auch schon ein, zwei Mal Kansas-Vibes, also die positiven Kansas-Vibes.
00:46:53
Speaker
Auch da gibt es ab und zu mal Landschaften. Die Nordstrecke von Kansas, also von Unbound, ist ja ab und zu auch visuell ganz spannend. Und da ist ein paar so Vibes, also das war jetzt nicht negativ gemeint. Sonst ist Berlin dann schon noch spannender als Kansas. Ja, ich muss dringend mal nach Berlin. Also das steht auf der To-Do-Liste. Genau.
00:47:13
Speaker
Genau. Heute eine kurze Folge. Ich habe auch gar nicht mehr so viel weiter zu erzählen, weil bei mir ist gar nicht so viel Spannendes passiert in letzter Zeit und jetzt noch wieder zwei Wochen trainieren, bis dann irgendwann die DM auf dem Plan steht. Ich würde euch gerne noch einen Rennen empfehlen, was am 29.9. stattfindet und zwar das Celtic Race, auch bekannt als Dünsberg Bike Marathon. Kennst du den?
00:47:42
Speaker
Ja, ich glaube, den habe ich sogar schon gewonnen, wenn ich es richtig weiß. Auf jeden Fall gibt es da jetzt auch natürlich eine Gravel-Runde. Also gibt es eine Gravel-Strecke, eine E-Bike-Strecke und eine Mountain-Bike-Strecke. Die Gravel-Runde ist zwar nur 37 Kilometer lang, aber trotzdem 650 Kilometer, also sehr anspruchsvoll. Aber wahrscheinlich für die Leute, die da aus der Gegend kommen, wo ist das? Wo ist Dünsberg?
00:48:09
Speaker
Das hört sich nach Süddeutschland an. Ich hätte jetzt gesagt Richtung Felserwald. Aber ich bin so viel von diesen deutschen Marathonrennen gefahren. Da gab es ja auch früher unzählige. Dünsberg-Biebertal. Das klingt jetzt wie nach Hessen.
00:48:32
Speaker
Ja, ist nördlich von Gießen. Liegt quasi zwischen Gießen und Marburg. Wann ist das Rennen? Im Oktober? Am 29.9. Dann bin ich tatsächlich... Aber gewonnen habe ich nicht, glaube ich, weil er dritter. Aber ja, ich weiß, welches Rennen das ist. Ist immer ziemlich gut besetzt. Ist ein spannender Kurs, ja. Ja, genau. Auf jeden Fall dieser Gravel-Rennen. Vielleicht für alle, die so gerade anfangen und mal so ein Einsteig-Event machen wollen.
00:48:58
Speaker
Das könnt ihr euch einfach mal anschauen unter ... ... dünnsberg-bike-marathon.de. Und dünnsberg schreibt man ... ... d-u-e-n-s-b-e-r-g ... ... strich bike strich marathon.de. Das war übrigens keine bezahlte Werbung ... ... falls ihr euch wundert. Sondern einfach nur ... ... eine Serviceinformation. Genau. Was steht denn bei dir nach der WM an?
00:49:27
Speaker
Boah, also ich hoffe EM. Aber die EM dieses Jahr wird ja wieder ausgetragen von dem berühmten Pippo Posato, der die erste Gravel-WM ausgerichtet hat, der dann wiederum aber niemanden bezahlt hat, der da im Orga gearbeitet hat, weshalb alle sauer waren. Und die UCI eben die WM fürs nächste Jahr entzogen hat. Aber das UEC, also das Europäische Radverband, hat ihm halt den Zustand für die EM gegeben.
00:49:57
Speaker
Weder Strecke noch, also Datum steht fest, das ist eine Woche nach der WM, also Mitte Oktober. Weder Strecke noch, also Region weiß man ungefähr. Aber ja, es sind keine Informationen. Aber hieß es nicht mal, dass es quasi der WM-Kurs von letztem Jahr ist?
00:50:14
Speaker
Man munkelt. Keine Ahnung. Man munkelt. Aber es ist schon nicht so geil, weil an dem gleichen Tag findet auch Rancho Gravel statt, das letzte Rennen der Gravel Earth Series, wo alle, die in dieser Wettung gewertet werden wollen, wo es auch ordentlich Preis gibt, müssen dieses Rennen fahren. Das heißt,
00:50:34
Speaker
Viele reine GravelfahrerInnen werden bei Rancho sein. Also Caro, wenn die EM ist, wird auch die EM fahren. Auch eine Jade wird die fahren. Ich werde die EM fahren, wenn sie ist. Wenn nicht, gehe ich wahrscheinlich auch zu Rancho. Also ich habe dieses Jahr so viel Pech, also ja, so viele Rennen liefen mir einfach nicht gut, dass ich halt so viele Radtrainer wie möglich noch fahren möchte irgendwie.

Zukünftige Radprojekte und persönliche Interessen

00:50:57
Speaker
Okay.
00:51:00
Speaker
Genau und danach irgendwie, weiß ich nicht, Urlaub. Ich weiß es noch nicht. Ich habe noch keinen Plan so richtig gemacht, was danach ansteht. Falls du Bock auf irgendeine Challenge hast, ruf mal an. Ja, du hast mich wegen Cape Epic geblieben. Das war erst nächstes Jahr. Ich habe mich gar nicht getraut, weiter nachzufragen, weil ich Angst vor der Antwort habe. Aber was ist dein Plan mit Cape Epic?
00:51:22
Speaker
Du, gar keinen Plan. Letztes Jahr hat André, also Greilplatte, mich gefragt. Das ist aber dann irgendwie kurzfristig, musste wir das absagen oder ist nicht zustande gekommen.
00:51:32
Speaker
Cap Epic ist halt bei mir so ein Ding, ich würde das halt schon gerne mal machen. Ich glaube, wir hatten ja letztes Jahr auch mal kurz darüber gesprochen, nachdem André sich nicht so hundert Prozent kommenten konnte dann mehr. Ja, ich hätte schon generell absolut Bock drauf und ich könnte mir vorstellen, dass es ein Rennen ist, was mir auch ganz gut liegt. Aber klar, man muss natürlich auch früh genug wissen, um dafür zu trainieren, beziehungsweise halt auch alles zu organisieren, weil ich glaube, das ist halt der größte
00:52:02
Speaker
Batzenarbeit bei dem Teil. Ja, Bock hätte ich halt schon, aber das muss ich halt irgendwie auch ausgehen, weil es halt auch unfassbar teuer, muss man dazu sagen. Ja, genau das. Und ich weiß nicht, also ich habe irgendwie gerade noch so das Gefühl, dass so ein Rennen zu viel Commitment
00:52:26
Speaker
Zu viel Kompeten benötigt und zu viel Energie wegzieht aus der Gravison. Gerade mit meiner Saison dieses Jahr, dass man die nächste Saison mit einem Bang starten will, habe ich eher so ein ungutes Gefühl. Ich glaube, dass man das auch realistisch betrachten muss.
00:52:47
Speaker
Ich glaube, dass man sich keine Hoffnung machen muss ... ... da irgendwie gegen die Schurter. Das glaube ich ziemlich außerhalb. Ich glaube, und da bin ich halt einfach mittlerweile so überzeugt, ... ... das sind halt so Proje oder so Sachen auch, ... ... die man einfach mal machen sollte, ... ... weil sie, glaube ich, gut fürs Mindset sind, ... ... wenn man es gemacht hat. Einfach, weil es, glaube ich, ... ... auch so ein once-in-a-lifetime wahrscheinlich sein kann, ... ... außer du bist Mountainback-Profi ... ... und fährst da jedes Jahr.
00:53:15
Speaker
Und dass es dir halt auch einen ganz coolen Trainingsreiz nochmal setzen könnte, plus auch so einen mentalen Schwung gewinnen und eine geile Woche hast. Also ich nenne ja immer wieder ganz gern so dieses Anbauen, diese Anbauendwoche, wenn die Woche mit Leuten einfach cool ist, mit denen du da unterwegs bist, vielleicht noch ein erfolgreiches Ergebnis oder Erlebnis vom Rennen mitnehmen kannst. Ich glaube, dass sowas schon extrem helfen kann für eine komplette Saison.
00:53:40
Speaker
Aber klar, wie du schon sagst, man darf sich halt da nicht verheizen. Das ist halt das Risiko, was ja auch schon viele gemacht haben so im Nachgang. Aber ich glaube, dass man da einfach so ein bisschen mit einem richtigen Mindset rangehen muss und nicht mit dem Irrglauben zu sagen, ja, wir fahren jetzt hier nicht nur Schutte um die Ohren. Ich glaube, das ist Bullshit.
00:53:59
Speaker
Ja genau, das sowieso nicht. Aber mein Problem ist immer der Ehrgeiz, der dann ab einem gewissen Punkt Überhand nimmt und dann ist es auch egal, ob man Chancen hat oder nicht, sondern man hängt sich halt voll rein. Ja, aber guck mal, das ist ja zum Beispiel der Vorteil, dass du dann ja auch, du bist ja immer nur so schnell wie der Schwächste in der Gruppe. Das ist halt ein riesen Vorteil bei so zwei Etappen im Rennen.
00:54:20
Speaker
Aber ich will nicht warten. Ja, es geht gar nicht mal ums Warten. Weil es wird auch, also siehst du ja auch mal die ganzen Paarungen, dass es immer irgendwann mal am Tag erwischt, dem es nicht so gut geht etc. Und das ist ja auch viel, also warten würde ich es gar nicht bezahlen, sondern eher so die Möglichkeit, du wirst halt eher wahrscheinlich gebremst, was dir wiederum helfen könnte. So ich sag mal,
00:54:46
Speaker
Oder andersrum die Frage, wenn du, wie hieß das, Gran Gouanche, ne? Ja, Gran Gouanche. Wenn du das im Zweierteam gefahren wärst, also jetzt vielleicht nicht mit einem, der da unbedingt 100% aus dem Metier kommt, sondern ich sag mal mit einem Gleichgesinnten, der auch jetzt nicht so tief in dem Metier drin ist, hättest du dich weniger zerstört oder mehr?
00:55:09
Speaker
Ja, natürlich weniger, weil ... ... mehr Erholung oder mehr Schlaf und so. Ja, aber einfach dieser, auch A, der mentale Aspekt und ... ... du ... ... du ... ... du gehst ja viel, viel tiefer ans Limit, wenn du alleine fährst. So und ... ... die zweite Person, die bremst dich dann eher, ... ... egal wie stark der ist, weil die sagt ja dann schon so, ... ... hey, jetzt macht es hier gerade mal keinen Sinn oder ... ... dies, das, jenes. So, ich glaube schon, dass das ... ... dass das ein Riesenvorteil ist, wenn man zu zweit fährt. Aber gut, diese Diskussion kann man am Ende ... ... endlos lang führen und jeder Sportwissenschaftler ... ... wird dir wahrscheinlich was anderes erzählen. Aber, ja.
00:55:41
Speaker
Wir schauen mal. Aber wie gesagt, Einladung ist raus. Wenn du Bock auf eine geile Challenge irgendwann im Herbst oder so noch hast, irgendwie noch einmal durch Deutschland zu fahren, zur Zugspitze, sag Bescheid. Dann komme ich nach Berlin hoch und dann fahren wir los. Ich würde dann immer bis zu dem Punkt warten, wo das Wetter richtig scheiße ist. Aber das wäre tatsächlich so eine Sache. Ich habe noch eine andere Anfrage von jemandem, den ich kenne, der mich in die Toskana eingeladen hat.
00:56:07
Speaker
weil ich halt echt letzter gemerkt habe, dieses zu früh die Pause machen heißt auch immer dann wieder sehr früh anfangen. Und das hat mich letzten Winter so ein bisschen gekillt, dass ich halt echt schon zu früh dieses Gefühl hatte, richtig reingehen zu müssen. Und das war dann... Jetzt hast du meinen Plan entlarvt. Ja, das war dann schon lang. Vielleicht macht man noch mal so quasi eine Quere durch Deutschland reloaded.
00:56:36
Speaker
Ey, da ist auch schon der Name. Ist geil, darfst machen. Ich hab gesagt, ich muss eh nach Berlin, dann komm ich hoch und dann fahren wir zur Zugspitze. Da kannst du sogar am Ende, machst es noch geil, dann fährst du nach Garmisch-Partenkirchen und dann läufst du da hoch.
00:56:52
Speaker
Ja, äh, kann ich bei der Anker vorbeischauen? Ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja. Ähm, ja, das, das, das können wir, das halte ich sogar gerade für Wahrscheinlichkeit, dass wir nächstes Jahr KWF backfahren, um echt zu sein.
00:57:07
Speaker
Und das sagt schon viel über Cape Epic aus, aber auch darüber, dass dieses E-Quad durch Deutschland so anführendes Business ich schon noch gerne mal machen würde. Aber da können wir echt noch mal drüber reden, weil wäre schon nice. Aber das Ding ist auch, man hat immer so dann die Versuchung, macht man das jetzt irgendwie auch medial? Ich hätte da irgendwie Bock drauf, aber gleichzeitig auch so Bock drauf, einfach nicht zu haben, sondern einfach nur Rad zu fahren. Ja, ich habe da auch in diesen 30 Tagen viel drüber nachgedacht, weil ich meine,
00:57:33
Speaker
Es sieht immer so einfach aus, du machst das jetzt 30 Tage, haust jeden Tag ein Reel raus. Und dann ist am Ende die Frage, was bleibt am Ende für dich selber hängen? Beziehungsweise wie nah an der Realität wird gerade das auch rübergebracht, was du tatsächlich tagtäglich erlebst bzw. fühlst? Weil ich habe im Nachgang auf die Frage bekommen, es sah ja alles super positiv aus, bis auf so ein, zwei Szenen. Aber war es denn wirklich so? Bei dem Projekt kann ich sagen, ja, aber so war es von.
00:58:02
Speaker
Wenn ich mir zum Beispiel Endless, also den Film, den wir letztes Jahr gemacht haben, angucke, der ja generell auch ein bisschen mehr düster und in einer anderen Richtung unterwegs ist, da kann ich halt auch dazu sagen, ja, es war halt auch eine andere Lebensphase, die ein bisschen schwieriger war. Aber jetzt bei dem Projekt würde ich das jederzeit wieder so machen mit der Kamera, weil es einfach so extrem viel Spaß gemacht, auch der Austausch mit dem Videografen, mit dem Loris. Aber ja, ich verstehe schon, was du meinst. Es ist manchmal auch so cooler, mal Sachen für sich zu genießen, definitiv.
00:58:33
Speaker
Ja genau, das ist halt auch immer so ein Punkt, an dem ich jetzt auch gerade, also ich will zum Beispiel im nächsten Jahr eigentlich auch viel mehr Content machen, die Leute noch viel mehr mitnehmen und auch auch eher so mehr Vlog-mäßig. Aber wie viel zeigst du denn, also wie sehr nimmst du die dann wirklich mit nachher und was du gerade selber meinst, was machst du eigentlich noch für dich selbst und muss alles in Öffentlichkeit stattfinden?
00:58:56
Speaker
Gleichzeitig sind wir natürlich auch Athleten, die von Leuten bezahlt werden, weil wir Geschichten erzählen, jeder irgendwie auf seine eigene Art und Weise. Und deswegen ist es manchmal schwierig, das zu mixen, also den Spaß, den es natürlich auch macht, so Sachen zu produzieren und rauszubringen. Aber dieses einfach nur für sich selber was machen, ist, glaube ich, manchmal auch ganz cool.
00:59:22
Speaker
Im Laufe der Zeit habe ich für mich festgestellt, dass es cool ist, wenn du irgendwas gewinnst, wie Battlelands oder wie Unbound. Aber mittlerweile muss ich einfach für mich sagen, dass es noch viel, viel geiler ist, wenn du Leute inspirierst oder dir Leute auch die Rückmeldung geben.
00:59:40
Speaker
Bei diesen 30 Tagen war ein junger Bursche, der sich von seinem Ausbildungsgehalt ein Fahrrad gekauft hat. Und das dann so zu hören, so hey, ich habe Badlands geguckt und das hat mich so inspiriert und das ist natürlich irgendwie ein riesengroßes Lob.
00:59:53
Speaker
Oder wenn ich zum Beispiel meinen Bruder sehe, der jahrelang nur ins Gym gelaufen ist und nie mit Laufen oder Fahrradfahren was am Hut hatte, der mir heute Morgen eine Nachricht geschrieben hat, weil er das Gravelbike von mir bekommen hat, zu sagen, das ist das Geilste, was ich jetzt hier machen kann.
01:00:09
Speaker
Vielen, vielen Dank. Es macht so viel Spaß und vielen Dank für die Inspiration. Das ist halt das Beste, was passieren kann im Nachgang. Nicht nur für dich selber, sondern auch im Grunde genommen für deine Sponsoren, auch wenn es jetzt doof anhört. Aber das finde ich zum Beispiel mittlerweile auch extrem wichtig, in dem Bereich irgendwie unterwegs zu sein. Und ich meine, ich hatte es dir ja auch geschrieben, als ich da am Coil de Finestre stand, dass ich angesprochen wurde von Leuten, die deinen Podcast hören.
01:00:36
Speaker
und gesagt haben, ey, wir hören hier den Paul-Foß-Podcast und wir kennen dich von dort und boah, wir sind riesengroße Paul-Foß-Fans. Du stehst mitten in Italien und denkst dir so, ja, okay, krass, völlig surreal gerade, aber das zeigt halt auch, was man für eine A, für eine Reichweite hat und dass man halt wirklich die Leute auch erreicht mit dem, was man macht, beziehungsweise auch berührt und inspiriert und das finde ich super wichtig.
01:01:00
Speaker
Ja, ist auch wichtig und ist mir auch bewusst. Genau, ist halt dann da, die die die Balance finden. Aber da können wir echt nochmal drüber quatschen. Also wenn du in Deutschland reloaded machst, sag Bescheid. Ja, ja. Also ich glaube, alleine nochmal alleine hatte ich auch gar keinen Kacke. Nee, alleine ist sowas kacke. Also was heißt kacke? Ich meine, ich bin jetzt ja auch alleine gefahren. Ja, halbwegs alleine gefahren.
01:01:24
Speaker
Aber es ist halt immer viel, viel besser, wenn du sowas halt mit jemanden zusammen erleben kannst und so Erfahrungen mit jemanden teilen kannst. Also kann ich eben nur empfehlen, mach sowas zu zweit.
01:01:35
Speaker
Ja, und vor allen Dingen finde ich manchmal auch ganz geil, man ist ja am Ende auch mal Rennfahrer und man kommt da so ein bisschen dieses manchmal auch so schnellfahren, ballern rein, das natürlich auch zu zweit macht sowas auch noch mal mehr Bock. Aber ja, falls es soweit sein sollte, wir machen das, haltet ihr euch natürlich hier auf einem Laufenden.
01:01:55
Speaker
Aber erstmal stehen noch ein paar wichtige Radrennen an. Bei dir ein wichtiger Lauf, auch wenn es um Sieg geht, aber sturzfrei durchkommen, verletzungsfrei, damit du zwei Tage später der Ironman-Weltmeister-Rennen dann auch Radfahren gehen kannst.
01:02:12
Speaker
Von daher, vielen Dank für die Zeit. Mal wieder. Vielen Dank dir. Und ja, ihr hört mich in zwei Wochen wieder. Den Sepp sehr wahrscheinlich dieses Jahr irgendwann auch nochmal. Also die Wahrscheinlichkeit ist hoch. Ist so eine Quote von vier bis fünf Folgen. Dann erscheint er mal wieder. Genau. Und ja, bis dahin. Alles Gute. Ciao. Ciao.