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Biotensegrales Training: wie haben wir angefangen?

S4 E167 · Takt und Verstand - der Islandpferde Podcast
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129 Plays1 hour ago

*In dieser Folge gibt es einen Rabattcode für euch*

In dieser Folge berichten Svenja und Melanie von ihren persönlichen Erfahrungen mit den biotensegralen Trainingsansatz. Wir diskutieren darüber, was es unseren Pferden gebracht hat, wie wir dazu gekommen sind und wie wir aktuell trainieren.

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Diese Folge enthält gemafreie Musik von frametraxx.de

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Transcript
00:00:01
Speaker
Diese Folge wird präsentiert von Rimnia.

Einleitung: Islandpferde-Podcast

00:00:05
Speaker
Tagt und Verstand der Islandpferdepodcast Alles rund ums Islandpferd mit Svenja und Melanie.
00:00:30
Speaker
Melanie, schön, dass du wieder mit mir hier zusammensitzt. Hallo Senja, ich freue mich auch. Neue Woche, neuer Podcast.

Wachsendes Interesse an biotensegralem Training

00:00:38
Speaker
Ja, und nur so halb neues Thema, würde ich sagen. Ich bin total begeistert, wie viel Aufmerksamkeit das biotensikrale Training bei unseren Hörerinnen und Hörern erweckt hat oder wie viel Interesse vor allen Dingen.
00:00:54
Speaker
Und auch wie viele Fragen gekommen sind. Ja, und auch, dass viele von euch da draußen auch schon damit angefangen haben und vielleicht erste Erfahrungen gesammelt haben. Und das fand ich schon richtig cool, dass es eben nicht nur so ein kleiner Trend ist, den man mal kurz mitmacht, sondern doch scheinbar was Größeres und Nachhaltigeres, hoffentlich. Hoffentlich, da bin ich auch bei dir. Jule hat uns ja die letzten drei Wochen so ein bisschen theoretisch an das 10-Sekrale-Training herangeführt und hat
00:01:23
Speaker
nicht nur sehr viel erklärt, warum dieses Training so wertvoll sein kann für die Pferde, sondern auch ein bisschen erzählt, wie sie das Training erlebt hat und wie man das Ganze auch selber umsetzen kann.
00:01:33
Speaker
Um das Ganze jetzt in eine große Klammer zu setzen und noch mal so ein bisschen den praktischen Aspekt und dieses, wie kann ich selber anfangen mit aufzugreifen, habe ich mir gedacht, wir könnten ja heute mal über unsere eigenen Erfahrungen ein bisschen sprechen und wie wir mit diesem Training angefangen haben. Weil das ist eine Form des Trainings, bei der ich sagen würde, da kann doch jeder zu Hause mal selber probieren,
00:02:01
Speaker
Und natürlich macht es immer Sinn, einen Profi drüber schauen zu lassen, eine ordentliche Einführung in ein Thema zu bekommen und so weiter.

Empathie und Gefühl im Training

00:02:08
Speaker
Aber ich glaube, dass es wirklich ein Training ist, da darf man sich auch mal selber rantrauen und nur mal sein Fühlen üben und die Kommunikation mit seinem Pferd. Ja, und es geht ja auch nicht darum, erstmal seine ganze Reitweise oder sonst irgendwas umzustellen.
00:02:25
Speaker
sondern einfach mal damit anzufangen und auszuprobieren und einfach nur spüren zu lernen oder sein Pferd nochmal anders zu beobachten und kennenzulernen. Und ich meine, wir sind jetzt da auch keine Profis drin, aber haben halt einfach auch mal damit angefangen und wir haben schon Erfolge erzielt. Und obwohl wir da keine größere Ausbildung gemacht haben, das heißt, jeder kann da auch irgendwie Erfolge erzielen, kleinere oder größere. Das ist das Faszinierende, weil man muss
00:02:54
Speaker
erstmal nicht viel mitbringen an, sagen wir mal, Ausbildungswegen. Das Einzige, was man natürlich mitbringen sollte, ist das Gespür für das Pferd und so ein bisschen der Empathie. Aber ich denke, da kann man auf jeden Fall schon mal einen guten Start mit haben. Und was das Coole ist, was Julia auch schon gesagt hatte, ich glaube, dass diese Form der Arbeit mit dem Pferdekörper fast nur Vorteile mit sich bringt, wenn man es einigermaßen mit Menschenverstand angeht.
00:03:23
Speaker
Ja, ja. Und es ist halt auch eine Arbeit, wo du dein Pferd anders wahrnehmen musst, weil du kannst es nicht in irgendwas rein zwingen oder drücken. Du kannst es nicht dazu zwingen, die Muskeln jetzt mal zu entspannen, indem du irgendwie ja nochmal mehr treibst oder sonst irgendwas machst, wie es vielleicht auch bei anderen
00:03:43
Speaker
Methoden oder Trainingseinheiten geht. Ja, man kann ja beim Longieren keine Ahnung was, kannst du das Pferd ausbinden und in die Haltung, die du haben willst, runterbinden. Das geht, aber mit Pensikalen geht das eben gar

Historischer Kontext und Philosophie des Trainings

00:03:53
Speaker
nicht. Ja, da kannst du es nicht zwingen. Das ist tatsächlich so.
00:03:58
Speaker
Tense Kralles Training ist uns das erste Mal vor drei Jahren ungefähr über den Weg gelaufen. Wahrscheinlich so um die drei Jahre. Ich müsste jetzt lügen, um einen genauen Zeitpunkt zu sagen, aber ungefähr da. Und natürlich ist nicht alles neu erfunden. Also es wurde jetzt nicht das Rad neu erfunden. Ich glaube einfach, dass diese Form des Trainings noch mal viele Dinge zusammenfasst, die andere Trainingsweisen und Reitweisen auch schon
00:04:24
Speaker
mit sich bringen und vielleicht auch sogar die alten Meister haben auch schon Fokus auf diese Themen gelegt. Das ist jetzt nichts total Neues. Aber ich glaube, es ist tatsächlich einfach so verpackt, dass wir es ganz einfach umsetzen können und jeder ein bisschen was damit anfangen kann, weil die alten Meister haben ja eben das Reiten als Kunst angesehen und dementsprechend auch auf einem gewissen Niveau die Leistung erwartet. Und dementsprechend musste man sich auch erst qualifizieren über jahrelanges Üben und Trainieren und Lernen.
00:04:54
Speaker
Und hier habe ich das Gefühl, da geht es wirklich mehr so um einen gemeinsamen Weg mit dem Pferd von dem Stand aus, wo man eben gerade ist. Ja, das stimmt. Und vor allem kannst du ja wirklich bei Null anfangen.
00:05:10
Speaker
Du kannst das im Stand anfangen. Du musst dazu nicht schon alle Grundgangarten reiten können

Melanies Erfahrung mit Hamil

00:05:15
Speaker
oder sonst irgendwas. Du musst einfach, wie du gesagt hast, Empathie haben und ein gutes Gefühl für das Tier haben können und das irgendwie verstehen können. Und vielleicht auch verstehen können, was es heißt, wenn man verspannte Muskulatur hat. Wer kann? Jeder, der schon mal irgendwie doof gelegen hat oder viel Sport gemacht hat oder sonst irgendwas weiß, wie sich das anfühlt. Das kann, glaube ich, jeder gut nachvollziehen.
00:05:38
Speaker
Ja, und dann weiß man auch, wie gut das tun kann, wenn einem jemandem hilft, das zu lösen. Ja. Für mich war damals, als ich mich mit diesem Thema zuerst auseinandergesetzt habe, gar nicht mal so das Muskuläre überhaupt im Fokus, sondern vor allen Dingen die Psyche des Pferdes. Weil Hamil war damals einfach extrem heftig, extrem reaktiv auf seine Umwelt, extrem reizüberflutet, würde ich auch manchmal sagen.
00:06:06
Speaker
Und er konnte einfach nicht zur Ruhe kommen. Und das Training, obwohl ich da eigentlich erstmal den Fokus hatte, die körperlichen Themen anzugehen, hat mir vor allen Dingen eröffnet, was für einen krassen Effekt diese Form des Trainings auf die Psyche des Pferdes haben kann.
00:06:23
Speaker
Ich glaube, der erste Berührungspunkt, da ging es darum, wir haben ja helfen, in die Entspannung zu finden, indem wir seinen Körper entspannen können. Weil ja auch das Mentale mit dem Körperlichen sehr zusammenhängt. Und er war natürlich mental extrem aufgeregt, aber körperlich eben auch. Der stand ja immer da wie eingefroren, Kopf hoch.

Körperliche Entspannung und mentale Ruhe

00:06:47
Speaker
so unter Spannung, dass man gesehen hat, dass er gleich explodieren müsste oder muss, weil der so angespannt war. Und genau da war erst mal nur das Ziel, irgendwie diese Anspannung mit irgendeinem Trick lösen zu können. Einfach nur das Körperliche lösen zu können, um dann ans Mentale besser dran zu kommen. Genau, also beim Hamil kann man sich das so vorstellen, wenn ihn irgendwas getriggert hat, und das war manchmal einfach nur ein Blatt im Wind.
00:07:16
Speaker
dann war er einfach nicht mehr ansprechbar. Also der ist dann immer in seinen Muster, in seinen Film reingekommen und war wie nicht mehr ansprechbar. Es ging irgendwie darum, ihn so ein bisschen aus diesen Mustern wieder rauszubekommen, damit man ihn wieder ansprechen konnte, weil es geht natürlich nur in der Kommunikation und das Pferd auch mental dazu bereit ist. Und was man schnell gesehen hat,
00:07:38
Speaker
Diese ganzen Reaktionen haben mit einer bestimmten Körperhaltung immer zusammengehangen. Und es war immer dieses typische Kopf in die Luft, Unterhals wahnsinnig angespannt und Brustkorb abgesenkt, Rücken runtergedrückt, sehr angespannt. Das waren so diese typischen Zeichen, ob in der Bewegung oder im Stand. Du hast es ihm total angesehen. Da sah er wirklich aus wie eine Banane.
00:08:02
Speaker
Ja, der Rücken sah aus wie eine Banane. Ansonsten war er sehr, sehr verspannt. Und das sieht man ja auch. Da ging es, glaube ich, erst mal darum, einfach einen Trigger zu finden, um das zu lösen. Irgendwas komplett anderes. Und dann hast du dich da ja ein bisschen mehr mit beschäftigt und recherchiert und geschaut, was könnte man da sonst noch machen. Und bist eben auf dieses, ich entspanne den Unterhals, indem ich den Muskel anspreche, mit Druck von außen gekommen.
00:08:27
Speaker
Genau, also da bin ich dann so ein bisschen in diese Richtung gekommen, was dann schon so Ansätze auch von Tensikal im Training waren, auch eben mir einige Trainer angeschaut, die so arbeiten, coole Infos zusammengesammelt. Und dann ging es aber erst mal daran, dass er und ich lernen mussten, wie das Ganze funktioniert, weil mein Problem war, dadurch dass er so wahnsinnig hart
00:08:49
Speaker
in der Muskulatur war und so wahnsinnig zappelig und so nicht zur Ruhe gekommen ist, bin ich da mit einer relativen Kraft dran gegangen und hab immer so dieses mechanische, ich musste die Muskulatur lösen im Kopf gehabt, dieses Massieren, dieses Reindrücken. Ja, Druck und dann, um einen loslassen zu erzeugen, durch viel Druck vor allem auch, weil bei Hamil war das dann nicht so einfach, ich drück mal kurz ein bisschen, sondern dadurch, dass der so angespannt war, war das halt auch schon viel, oder?
00:09:19
Speaker
Ja, also der Druck auf die Muskulatur, das war meine erste Idee, weil ich so dieses Massieren im Kopf hatte und so weiter. Und genau das hat nicht funktioniert, sondern man musste so ein bisschen seine Vorstellung von dem, wie man an das rangeht,

Erste Schritte im Pferdetraining

00:09:34
Speaker
ändern. Und das ist, glaube ich, für mich der essenziellste Punkt gewesen, wie ich dann die Arbeit mit dem Pferdekörper anfangen konnte, weil es ging dann eben nicht mehr darum, mechanisch Muskeln zu lösen, sondern
00:09:48
Speaker
wirklich, sich die Zeit zu nehmen und das Pferd dazu zu bekommen, in seinen eigenen Körper reinzuspüren. Ja, weil nur so kannst du ihm ja beibringen, was diese positive Entspannung bedeutet und was sie wirklich bewirken kann. Also du gibst nur diesen Impuls und die Hilfe. Aber wenn das Pferd nicht dazu in der Lage ist, selber darüber nachzudenken und es selber zu spüren und zu verstehen, was da passiert, dann musst du immer wieder mechanisch einwirken.
00:10:16
Speaker
Weil du hast ja kein Verständnis geschaffen. Da musste ich auch erst mal lernen, Verständnis zu schaffen bei mir selbst. Ja. Und angefangen, oder wie ich es jetzt heute anfangen würde, wenn ich jetzt ein Pferd in die Hand gedrückt bekommen würde, wo ich noch gar nichts über dessen Körper wüsste und so weiter. Ja, aber da würde ich erst mal damit anfangen, mit der Hand über zum Beispiel die großen Halsmuskeln zu streichen. Zum Beispiel die Oberlinie einfach am Oberhals.
00:10:43
Speaker
Und jedes Mal da, wo das Pferd blinzelt, einfach auf dem Punkt, wo es geblinzelt hat, einfach mit der Hand mal liegen zu bleiben und zu schauen, passiert irgendwas. Und manchmal reagieren die Pferde dann, wenn die sehr verspannzen, so wie Steppen hier zum Beispiel, schon bei einem Reinen die Hand an dieser Stelle einfach liegen lassen. Manchmal zappeln sie erst mal ein bisschen oder fühlen direkt in sich rein, je nach Typ und je nach Stimmung.
00:11:11
Speaker
Und dann kommt es irgendwann auch zu diesen Release Reaktionen, also dass dann wirklich körperlich durch dieses Fühlen und diesen leichten Impuls auch was passiert, dass die Pferde wirklich anfangen an dem Punkt, die Muskulatur loszulassen. Die fangen dann manchmal an sich zu schütteln, zu gähnen, tiefer zu atmen.
00:11:33
Speaker
Abzuschnauben, einfach den Kopf zu senken, zu kauen, zu lecken, alles Mögliche. Die Reaktionen sind super individuell von Pferd zu Pferd. Das Spannende fand ich ja, dass es nicht immer direkt funktioniert. Also gerade wenn du so angespannte Pferde hast und du lässt deine Hand kurz liegen, dann machen die vielleicht mal eine ganz kurze Reaktion und senken so ganz kurz den Kopf. Und wenn man dann den Druck loslässt,
00:11:57
Speaker
und gar nichts mehr macht und einfach wartet und stehen bleibt, dann kommt dieser Release, was du eben gesagt hast, diese Reaktion, aber erst verspätet. Das kommt nicht direkt. Mein Missverständnis in meinem Kopf war immer so, ich muss die Hand anlegen und dann muss direkt so eine Release-Reaktion kommen. Und so ist es dann eben nicht. Am Anfang, vor allem, wenn man es selber noch nicht so gut kann und das Pferd es auch noch nicht kennt, super schwierig, weil ... die Pferde wollen ...
00:12:23
Speaker
nehmen sich manchmal dann gar nicht so gut wahr erstmal. Und dann müssen sie in dieses Spüren auch erstmal reinkommen. Und das dauert manchmal einen Moment. Deswegen ist es so wichtig, dass man ihnen auch die Möglichkeit gibt, so nachzuspüren und dann wirklich zu sagen, okay, ich habe jetzt gerade einen Punkt gefunden, an dem hat mein Pferd vielleicht nur irgendeine kleinste Reaktion gemacht, den Kopf ein bisschen gesenkt oder irgendwas. Dann nehme ich die Hand weg, warte, ohne das Pferd zu berühren.
00:12:49
Speaker
und lass es einfach mal nachfühlen. Das ist das Schwerste, wie wir auch in den letzten Folgen mit Jule schon gesagt haben. Ich finde es aber auch schwer zu erkennen, wann kann ich denn wieder hingehen? Also wie lange warte ich denn? Keine Ahnung. Wir haben jetzt eher so gesagt, wenn das Pferd anfängt,
00:13:06
Speaker
sich wieder nach außen

Timing und Reaktionen im Training

00:13:08
Speaker
zu orientieren. Also wenn es irgendwie rumschaut, nach draußen irgendwie abgelenkt ist. Das ist aber jetzt nur unsere Strategie und unser Gefühl. Ich glaube, da muss man auch wirklich anfangen, sein Pferd kennenzulernen und zu verstehen und zu sehen, wann ist das Pferd noch am Fühlen und wann verarbeitet es noch oder wann ist es wieder soweit, dass man den nächsten Punkt suchen kann.
00:13:30
Speaker
Es ist superschwierig zu sagen und ich glaube, da hängt es halt auch wieder voll vom Pferd ab. Also das ist dann da, würde ich sagen, der Punkt, wo man
00:13:38
Speaker
ins Kommunizieren mit seinem Pferd kommen muss, um zu einzuschätzen, okay, wie ist mein Pferd drauf? Fühlt es gerade noch in sich rein oder guckt es eigentlich gerade zum Nachbarn oder was auch immer? Also bei Hamir, kannst du vielleicht mal beschreiben, wie dieses in sich rein Fühlen aussieht bei ihm? Also wie sieht sein Gesichtsausdruck aus? Vielleicht kann man sich dadurch besser vorstellen, wann man besser noch ein bisschen abwartet oder wann man wieder genauer dran geht. Kannst du da den Unterschied nochmal rausheben?
00:14:08
Speaker
Jetzt kommt Werbung. Svenja, wenn wir gerade beim Longieren sind, wo
00:14:14
Speaker
Holst du dir denn vielleicht sonst noch Input, Inspiration und Tipps? Also Inspiration fürs Training hole ich mir natürlich gerne aus dem Internet. Aber da gibt es nicht nur Social Media, sondern zum Beispiel auch die Rimnia Community. Das ist auf der Rimnia Homepage ein Bereich, wo man Trainingsvideos von isländischen Trainern zum Beispiel auch anschauen kann. Und es gibt da alles rund um Bodenarbeit oder auch Reiten.
00:14:39
Speaker
Genau, und diese Woche ist sogar Black Week bei Remnir. Da gibt es im gesamten Shop bis zu 50% auf hochwertiges Islandpferdezubehör, unter anderem auch den Atlas Multicup-Zaum, den wir auch aktuell zum Longieren benutzen.
00:14:54
Speaker
Die Black Week gilt bis zum 2.12. und on top bekommt ihr nicht nur die Möglichkeit da mit bis zu 50% schon zu sparen, ihr bekommt noch ein extra Rabattcode von uns obendrauf. Melanie, was ist der Code? Mit dem Code TV10 könnt ihr nochmal extra 10% sparen. Auf alles im Webshop bei Rimnia, außer Settelbücher, UBIX-Produkte oder Anhänger.
00:15:19
Speaker
Genau, also schaut mal rein. Es hat wirklich alles rund ums Islandpferd. Zubehör für Reiter, Pferd, Reiten, Bodenarbeit. Das lohnt sich auf jeden Fall. Werbung Ende. Jetzt geht's weiter mit dem Podcast. Also gerade bei Hamil ist es halt sehr interessant, weil er ist wirklich ein Pferd, das sehr nach außen orientiert ist, mit einem sehr wachen Blick. Und wenn er in sich reinfühlt, dann hat man wie das Gefühl, er hat die Jalousien runtergelassen.
00:15:45
Speaker
Also es ist so wie in sich gekehrt, ich kann das so ein bisschen schlecht beschreiben, aber der Blick, du hast wirklich das Gefühl, wenn du ihn anguckst, der fühlt gerade in sich rein, der schaut gerade in sich rein, der nimmt jetzt nicht so viel die Außenwelt wahr, der guckt nicht so rum und schaut nicht, so was passiert, sondern er steht dann eher so etwas regungsloser da, den Kopf idealerweise noch ein bisschen gesenkt.
00:16:04
Speaker
Und hat so wie so ein bisschen ausdruckslosen Gesichtsausdruck, würde ich sagen. Aber wenn du die Mundpartie zum Beispiel beobachtest, siehst du, dass ganz viel gerade passiert. Weil bei ihm ist es zum Beispiel so, der zuckt immer mit der Unterlippe so ein bisschen. Du merkst richtig, es sind so kleine, kleine zuckende Bewegungen in der Muskulatur. Du merkst, es rattert gerade, es passiert was.
00:16:24
Speaker
Das ist, wenn die Unterlippe nicht komplett entspannt ist, sondern irgendwas Minimäßiges tut sich daher. Und ich fand, bei ihm ist mir auch aufgefallen, dass er anfängt, er kriegt wie so ein Schlafzimmerblick. Also die Augenlider werden irgendwie schwerer bei ihm. Er wird weicher. Ja, genau. Die Augen werden kleiner und so ein bisschen...
00:16:45
Speaker
weicher einfach. Und wenn er sonst nach außen orientiert ist oder da ist, dann sind die Augen wieder nicht so klein. Dann blinzelt er nicht so viel. Und daran, finde ich, kann man das ziemlich gut erkennen. Genau, genau. Das ist bei ihm so.

Geduld und Wahrnehmung im Training

00:17:00
Speaker
Und das ist ein bisschen tricky, weil gerade am Anfang hat man einen Punkt, hat irgendeine kleine Reaktion von ihm, hat ihn nachfühlen lassen und dann
00:17:08
Speaker
hatte man schon wie das Gefühl, jetzt muss ich dann aber schon wieder den nächsten Punkt bearbeiten. Und dann fing es erst an, dass er überhaupt angefangen hat, sich reinzuspüren. Und dann kamen teilweise erst die Reaktionen und Kaunen, Lecken und Atmen. Ein Zucken zum Beispiel macht er auch ganz gerne. Er zuckt dann so mit dem Kopf kurz, wenn irgendwo was losgelassen hat oder so. Und das alles kam dann halt auch erst mit der Zeit. Und das hat manchmal stand ich wirklich zwei, drei, vier Minuten regungslos neben meinem Pferd.
00:17:40
Speaker
Ja, weil man halt gewohnt ist, man stellt immer eine Anfrage. Schnell, man muss was machen, man hat eine Anforderung. Aber selbst, ich mein, selbst wenn deine Trainerin irgendwann zu dir gesagt hat, warte doch mal die Antwort ab, das ist schon richtig, man muss einfach mal die Antwort abwarten. Aber es ist so schwer. Gerade in diesem Fall muss man dem Pferd die Möglichkeit geben, auch wirklich in sich reinzufühlen, weil die spüren sich manchmal gar nicht diese ganz verspannten Pferde, diese zuckigen,
00:18:09
Speaker
die nicht bei sich selber sind, die fühlen sich wirklich nicht. Und das ist total krass, wenn die wieder daheinkommen, sich zu spüren. Und das ist dann so das Erste. Und für manchen mag das jetzt esoterisch klingen und man denkt so, ja, okay, jetzt stehe ich irgendwie halbe Stunde neben meinem Pferd, drücke da rum und dann, was bringt es mir? Aber für einen Bewegungskünstler Pferd ist dieses sich selber spüren ganz wichtig.

Verbesserung der Bewegungsmuster

00:18:36
Speaker
um die eigenen Bewegungen auch irgendwie beeinflussen zu können und die Pferde profitieren da unfassbar.
00:18:42
Speaker
Und natürlich nimmt man das Ganze später auch mit in die Bewegung. Wir stehen ja nicht nur jeden Tag eine halbe Stunde neben unserem Pferd im Stand und drücken an einem rum. Obwohl es manchmal so aussieht und sich so anfühlt. Ich habe gar nichts gemacht heute, aber irgendwie sind drei Stunden rum und keine Ahnung, was ich gemacht habe. Aber ja, das stimmt schon. Und vor allem, finde ich, sind diese verspannten, zuckigen Pferde, die sind ja eher wie im Fluchtmodus eigentlich.
00:19:08
Speaker
im Überlebensmodus von der Natur aus. Und da müssen die sich ja auch erst mal nicht spüren, weil es dann nur darum geht, irgendwie zu überleben und klarzukommen. Und wenn wir aber wollen, dass die Pferde uns gesund tragen können, dann müssen die eben auch lernen, ihre Muskulatur gesund einzusetzen. Und genau diese Effekte, wenn man in der Lage ist, denen zu zeigen, wie sie ihre Muskeln richtig bewegen können und lösen können, dann kannst du das ja auch schon
00:19:34
Speaker
perfekt mit in die Bodenarbeit und ins Longieren mit übernehmen. Ja, wenn die das können im Schritt und an der Hand und dann wird das im Longieren so viel schneller und besser gehen, da brauche ich gar nicht das Pferd wochenlang im Kreis zu schleudern und dem irgendwie versuchen, den Kopf senken beizubringen, brauche ich nicht machen, weil die können das schon, die haben schon verstanden.
00:19:57
Speaker
Das ist nämlich der Punkt. Das Spannende ist ja nicht, das Ganze im Stand zu machen, sondern wie bringe ich das jetzt mit in meine alltägliche Arbeit unter?

Integration ins tägliche Training

00:20:06
Speaker
Wir starten jetzt mal an der Longe, weil da ist es halt am einfachsten. Fürs Reitenspieler ist es, glaube ich, nur sekundär, weil da muss das Pferd einfach
00:20:14
Speaker
Sagen wir mal, diese Fertigkeiten vom Boden aus schon mitbringen, finde ich, um sie dann unter einem Reiter umzusetzen. Ja, aber auch da hilft es dir ja extrem in der Biegung. Also wenn das Pferd schon weiß, wie man eine Biegung gescheit läuft und gesund läuft, dann hast du die perfekte Dehnungshaltung schon. Dann brauchst du da gar nicht so lange, sagen wir mal, verweilen, sondern du kannst halt relativ schnell anfangen, da weiterzuarbeiten, weil die Biegung gut funktionieren wird, wenn das Pferd die Hilfen auch einigermaßen versteht. Und du kannst es dir immer wieder zurückholen. Das finde ich halt das Spannende.
00:20:44
Speaker
Gerade wenn du zum Beispiel an ein Konzert oder so denkst, er immer mal wieder, wenn er in eine bestimmte Situation kommt, schnell in Spannung kommt und sich entweder hinter den Zügel verkriecht oder nach oben festhält, den kannst du dann mit ein paar Tricks und ein bisschen Stellung und Biegung einfach wieder zurückholen, ins nach unten gehen, weil er das gelernt hat, dass ihm das gut tut. Und dann kommt er mittlerweile da auch selbst wieder hin. Genau. Das Schöne an der Arbeit ist, dass du dem Pferd selber ein Werkzeug an die Hand gibst und es selber lernt, das zu benutzen.
00:21:15
Speaker
Es ist nicht so, dass wir immer über die Reiterhand arbeiten müssen zum Beispiel, oder keine Ahnung was, sondern das Pferd lernt es selber sich zu tragen. Beim Longieren gibt es so einen Punkt, wenn wir ein Pferd longieren, es fällt mir ganz oft auf bei den Warmblütern, wenn die an der Longe laufen, manche von denen, die dehnen sich, machen sich wahnsinnig lange in der Oberlinie, schweben auf der Kreislinie, super ausbalanciert, locker in der Schulter.
00:21:45
Speaker
gucke ich mir unsere Isländer an und ganz viele, die zentrifugieren sich selber so um die Kurve

Herausforderungen beim Longieren

00:21:50
Speaker
herum. Da hast du das Gefühl, das sieht irgendwie unentspannt aus, es sieht aus, als ob das anstrengend ist, das sieht aus, als ob das irgendwie auch nicht so ganz angenehm ist. Und ganz oft liegt da der Fokus, damit will ich jetzt übrigens nicht sagen, dass jedes Warmblut perfekt läuft, also nicht falsch verstehen, aber ganz oft liegt es gerade bei unseren Isländern daran, dass sie festgehalten sind in der Schulter.
00:22:15
Speaker
Und hier kommen jetzt nämlich das Arbeitverboten und Longieren und die Tensekrallearbeit zusammen, weil gerade dieses Thema, das wir im Islandpferdebereich sehr viel sehen beim Longieren, dass unsere kleinen, vielleicht auch sehr passveranlagten Pferde dann doch recht in der Schulter feststecken. Da können wir ihnen dann helfen, um besser in eine gesundere Haltung zu kommen.
00:22:37
Speaker
Ja und vor allem auch die Biegung gescheit laufen zu können. Also du hast ja ganz viele, die die Kreislinien nicht mal von selber halten können. Im Roundpen geht es super, weil da ist eine Wand, da fällt es nicht auf. Aber dann mach das mal auf dem Reitplatz oder irgendwo auf einer Wiese, wo du genug Platz hast, da sieht es mit dem Kreis schon ganz anders aus.
00:22:55
Speaker
Entweder das Pferd kommt immer nach innen, geht immer nach außen oder wechselt beides, gibt's auch schön, wie so Schlangenlinien, oder das Pferd läuft schon fast äckig, also irgendwie ein Dreieck oder ein Viereck, einfach weil es sich irgendwie um die Kurve schmeißt, aber halt nicht auf einer Kreislinie läuft im Prinzip, sondern eher wie so immer um die Ecke rum. Genau.
00:23:18
Speaker
Und gerade diesen Pferden kann man wahnsinnig helfen, wenn man das tensikrale Training und das Longieren miteinander verbindet und sinnvoll sich da einen Arbeitsplan macht.

Kombination mit anderen Methoden

00:23:31
Speaker
Im Stand zum Beispiel, das ist ja das erste. Da kannst du schon mal vielleicht die eine oder andere Verspannung lösen und es dem Pferd einfacher machen. Aber damit ist es nicht geholfen, weil die Pferde haben Bewegungsmuster, an die sie gewöhnt sind und die nehmen sie natürlich mit in die Bewegung. Und hier müssen wir dann
00:23:48
Speaker
uns eben diesen Plan ein bisschen erschaffen, dass wir diese Bewegungsmuster durchbrechen durch neue Muster, die dann vielleicht ein bisschen ergonomischer sind für die Pferde, weil auf der Kreislinie zu laufen in der Biegung ist für die am Ende auch angenehmer. Das machen die ja dann gerne, wenn sie es einmal geschafft haben. Ja, wenn die einmal verstanden haben. Genau, da gibt es ja verschiedene Strategien, also so wie du jetzt zum Beispiel mit mir am Wochenende mit Steppni gearbeitet hast, so eine Abwechslung aus
00:24:14
Speaker
Schenkel weichen, um die Schulter eben zu öffnen vorne. Gerade, dass sie dann weitere Schritte zur Seite machen müssen und dann wieder sich dehnen und sich nach unten lang strecken im Schritt und das abwechseln. Ist zum Beispiel eine relativ simple Übung, die, glaube ich, sehr effizient sein kann für die Pferde. Da muss man halt ein bisschen schauen, das nicht zu übertreiben.
00:24:40
Speaker
Nee, die Intention dahinter war einfach, dass der Steppnir noch mehr lernt, seine Muskulatur eben zu entspannen, den Hals fallen zu lassen und aufzumachen und gleichzeitig dann die Schulter, sagen wir mal, über dieses Kreuzen, was natürlich extrem ist und was auch nicht perfekt sein muss, aber einfach nur ihn dazu anzuregen, zur Seite zu gehen und danach wieder in die Entspannung zu gehen, weil beides zusammen eben noch nicht geht. Genau, das merkst du bei ihm ganz extrem.
00:25:09
Speaker
der verspannt sich richtig beim Seitwärtstreten. Und er muss das jetzt wie lernen, dieses Anspannen, Entspannen, Anspannen, Entspannen, bis er dann irgendwann denkt, ah ja, okay, ich kann auch seitwärts treten, ohne mich anzuspannen. Und da werden die Übergänge einfach immer kürzer, dass er einfach schneller wieder in die Entspannung kommt und schneller schafft, ins Schenkelweichen zum Beispiel zu gehen, um sich was auszufinden.
00:25:32
Speaker
lernt er dann eben, die Schulter aufzumachen mit entspanntem Hals oder entspannter Oberlinie. Und dann hast du schon viel gewonnen. Genau, und das zielt eben genau auf diese Schulterpartie ab. Und man muss sich vorstellen, die Schulter klemmt wirklich die Vorderbeine richtig fest und die Muskulatur um die Schulter rum, die klemmen das wirklich alles so

Strukturelle Veränderungen bei Pferden

00:25:54
Speaker
fest. Die Pferde können sich da wirklich nicht gut bewegen und kommen physisch nicht um die Kurve.
00:25:59
Speaker
Ja, man muss da hinschauen lernen. Also beim Steppnir, es würde ja schon funktionieren, den irgendwie zu lungieren, gut. Und dann läuft er auch im Kreis und macht alles. Aber du siehst es, wie der auf der inneren Schulter festklebt, der kriegt das Bein gar nicht richtig nach vorne. Also man sieht einfach, dass er total limitiert ist, obwohl er körperlich irgendwann die Möglichkeiten hat, richtig große, schwebende Schritte zu machen. Und man hat die ja auch schon mal gesehen.
00:26:28
Speaker
Und dann geht es plötzlich nicht mehr und du denkst, was ist denn da los? Und das ist einfach, weil der so festgehalten ist vorne. Genau, genau. Man muss dazu sagen, das ist halt ein Pferd, der ist sehr groß und sehr schnell gewachsen und bei ihm habe ich ja schon ein paar Mal erwähnt,
00:26:43
Speaker
kommen die Themen viel öfter wieder auf, weil er einfach da körperlich schon ein bisschen mit zu schaffen hat. Das ist für ihn schon nicht so einfach. Ich finde, der hat sich auch jetzt im letzten Jahr noch mal ziemlich krass verändert. Also ich sehe den ja nicht so oft wie du.
00:26:59
Speaker
Und ich finde, er hat sich optisch auch noch mal verändert. Voll. Der sieht schon wieder anders aus, wie der von einem halben Jahr aussah. Einfach nur sein Gebäude, sein süßer Blick ist natürlich immer noch da. Aber es ist total interessant. Ich meine, er ist jetzt auch in der Hauptwachstumsphase gewesen. Ich denke mal, die nächsten Jahre wird es hoffentlich nicht so weitergehen.
00:27:26
Speaker
Was total krass ist, der ist halt vor einem Wiederrüst so wahnsinnig hoch geworden. Also da hat er jetzt wirklich in den letzten Monaten nochmal einen Schub getan. Ich glaube, das ist jetzt dann auch langsam vorbei mit dem Wachsen. Es waren jetzt so die letzten, das letzte Aufbäumen vor dem Ende. Aber man sieht wirklich, der ist alles andere als überbaut. Der hat vorne wirklich ein paar Zentimeter mehr als hinten und das macht es ihm aber
00:27:51
Speaker
dass Dehnen und sich strecken viel schwieriger als ein Pferd, was ein bisschen gleichmäßiger gebaut ist. Natürlich kriegt er die Hinterhand leichter unter den Körper und hat dann vielleicht auch andere Vorteile, aber dass sich Dehnen, dass sich langmachen, die Schulter aufmachen, fällt ihm dadurch natürlich viel, viel schwerer als ein Pferd, was vielleicht ein bisschen gleichmäßiger
00:28:14
Speaker
Ja, hoch ist sozusagen mit Vorder- und Hinterhand. Ich meine, seine Hinterhand ist nicht das Problem. Die kriegst du gut dran und gut getrieben. Die kreuzt, die macht alles, sie tritt in den Schwerpunkt. Aber du siehst einfach, der kommt vorne nicht weg. Ja, genau. Und man kann jetzt zum Beispiel das Tense-Kralle-Arbeiten entweder vor dem Long-Skieren machen.

Ablauf und Kontext des Trainings

00:28:33
Speaker
Ich find's halt grad bei so verspannten Pferden super sinnvoll, weil ihnen fällt dann die Arbeit leichter, wenn sie ein bisschen gelockert sind schon. Und sie können mental ein bisschen ankommen. Also sie wissen auch, okay, jetzt
00:28:43
Speaker
Entspanne ich mich, jetzt geht es um Arbeit, um mich reinzufühlen und so weiter. Das ist für die Pferde auch ein cooles Ritual, um anzufangen. Aber man kann natürlich bei Pferden, die jetzt, wie haben wir am Anfang zum Beispiel, eher nervöser sind oder so, kann man auch in der Bewegung anfangen und das dann später, wenn die Pferde ein bisschen sich ausgelaufen haben, dann dort mit einbauen. Und sagen, man nimmt das mit in die Pausen zwischen den etwas bewegungsreicheren Einheiten zum Beispiel.
00:29:11
Speaker
Ja, ich denke, das kommt total auf den Pferde-Typ drauf an. Also bei Halas Jantner macht zum Beispiel auch Sinn, die erst mal ein bisschen noch warm zu machen im Schritt einfach, weil die sowieso so das Modell ist, Diesel, die braucht einfach länger zum Warmwerden. Und bei der gefällt mir das ganz gut, wenn die noch mal vorher schon zwei, drei Runden einfach traben kann, wie sie will und sich ein bisschen selber lockern kann. Und dann steige ich da eher mehr ein. Und beim Konzert steige ich zum Beispiel immer direkt mit dem Lösen rein, weil bei ihm
00:29:39
Speaker
ist es dann so viel einfacher, das auch ins Reiten oder ins Longjian mitzunehmen, wenn er schon mental gelöst ist und dann geht es so viel schneller und besser.

Training in Bewegung

00:29:48
Speaker
voll. Und dann kann man natürlich auch sagen, wenn man jetzt ein Pferd hat, was jetzt schon ein paar Einheiten gemacht hat und wo man sieht, okay, das fängt an sich zu lösen, das weiß jetzt, was abgefragt wird, eben, dass man das Mitte die Bewegung nimmt im Schritt, dass man sagt, okay, ich gebe mir einen Puls an der Schulter, wenn man dann, wenn das äußere Vorderbein vom Boden abhippt, damit das Pferd sich so ein bisschen mehr nach außen dehnt und so weiter. Und da kommt man dann wirklich ins Arbeiten rein.
00:30:14
Speaker
Und das hilft den Pferden dann, wenn sie wirklich lernen, die Schultern mehr aufzudehnen, sich dann mehr zu biegen, mehr zu schrecken. Das hilft ihnen dann wirklich auch auf der Kreislinie.
00:30:24
Speaker
locker vorwärts und entspannt zu laufen. Genau. Und ich nehme das dann auch einfach in den Trab mit oder in die nächste höhere Gangart. Und am Anfang kann man noch nebenher laufen. Ich meine, wenn das Pferd es nicht schafft oder wenn es einfach zu schnell oder zu langsam ist, kann man natürlich auch den Abstand vergrößern. Aber gerade um die Impulse geben zu können oder zumindest die Hand noch auflegen zu können, ist es am Anfang total gut, wenn man ein bisschen schneller nebenher läuft. Man muss ja keine 30 Minuten traben und nebenher laufen, sondern
00:30:54
Speaker
Es reichen ja zwei, drei Runden erstmal und dann, wenn das klappt, kann man den Abstand auch verringern und manchmal reicht dann sogar so ein Zeigen auf die Stelle, wo man jetzt die Hand anlegen würde oder ein Fixieren der Stelle, wo man die Hand anlegen würde, um dem Pferd nochmal zu zeigen, hey da, löst dich da wieder.
00:31:13
Speaker
Und dann kannst du gleichzeitig die Stellung erhalten auf der Kreislinie. Und dann kann man das super gut mitnehmen.

Einladung zum Ausprobieren des Trainings

00:31:20
Speaker
Und so lernen die das viel, viel schneller, auch dann gesund auf der Kreislinie traben zu können. Vielleicht lassen wir es hier mal so stehen und halten euch, liebe Hörerinnen, dazu an, es wirklich einfach mal selber auszuprobieren und selber in die Pferde reinzuführen. Ich bin total
00:31:43
Speaker
geflasht, was es teilweise für Reaktionen auslöst, wie die Pferde positiv darauf reagieren, wie viel es ihnen hilft. Und ja, es fordert wahnsinnig viel Geduld von einem selber. Und man muss auch mental ein bisschen dazu bereit sein, das zu machen. Aber ich glaube, es hilft gerade jetzt in der Winterarbeit voll, um einfach noch mal einen Schritt weiterzukommen.

Aufbau einer Verbindung zu Pferden

00:32:09
Speaker
Und es hilft ja dann auch für Lektionen zum Beispiel.
00:32:12
Speaker
Ich finde, es hilft einfach auch für einen selber, das Gefühl und die Verbindung zum Pferd aufzubauen. Also klar stehst du viel rum und fragst dich, ist das jetzt gerade, also gucken mich jetzt gerade alle Leute an, weil ich einfach schon seit fünf Minuten neben meinem Pony an der gleichen Stelle stehe und nichts mache. Aber es ist egal, dann sollen die Leute halt gucken oder Fragen stellen oder es lohnt sich, diese Körperarbeit zu machen, weil man so viel mehr wahrnimmt in
00:32:42
Speaker
an seinem Pferd, in der ganzen Aura, in der ganzen Spannung. Und es kann einem einfach nur helfen fürs eigene Gefühl, fürs Reiten, für die Beziehung mit dem Pferd. Weil das Pferd merkt ja auch, okay, meine Bezugsperson hier passt irgendwie auf mich auf und erlaubt mir auch mal, die Umwelt nicht zu beobachten und mal vielleicht diese Aufpasserrolle abzugeben und zu sagen, okay,
00:33:09
Speaker
Das Pferd kann es nur in sich selber reinspülen und muss nicht gucken, ob irgendwo der Feind drum steht. Und das ist für die Beziehungsarbeit auch wahnsinnig wertvoll. Ja, es ist die Beziehungsarbeit, es ist das Körperliche und dann am Ende eben auch die Psyche und gerade, ja,
00:33:25
Speaker
Für die Pferde, die vielleicht psychisch so ein bisschen unsteter sind, ist es, glaube ich, mega wertvoll und ein richtig gutes Werkzeug, um selber irgendwie auch runterzukommen.

Reflexion über Erfolg und Veränderungen

00:33:36
Speaker
Und wenn du jetzt Hamö anschaust und magst du dich noch an die ersten zwei, drei Tage erinnern, wo er bei uns war, ist es halt kein Vergleich.
00:33:43
Speaker
Nein, ich hab das immer noch. Das werde ich nie vergessen. Das ist einfach zu krass. Und heute steht er da und chillt sein Leben. Wir chillen uns auch noch ein bisschen unser Leben. Genau. Wenn ihr noch tolle Geschichten habt und es denn sie gerade mal ausprobiert habt oder einfach nur angefangen habt zu fühlen, wie auch immer,
00:34:03
Speaker
Wir freuen uns über eure Geschichten. Schreibt uns gerne eine Mail oder eine Nachricht bei Instagram. Wir lesen uns alles durch und freuen uns auf jeden Fall von euren Erfahrungen auch zu hören. Und wir werden auch ein bisschen dranbleiben und noch etwas mehr berichten in den nächsten Wochen. Da bin ich mir ganz sicher. Absolut.
00:34:25
Speaker
was noch so alles kommt in der nächsten Woche. Dann wünsche ich dir jetzt einen wunderbaren Abend. Svenja, mach's gut. Wir sehen uns. Mach's auch gut. Ciao.