Einführung und Vorstellung von Marcel Burgstaller
00:00:08
Speaker
Bauwende verstehen, der Podcast zur Bauwende von Hinrich und Dack.
00:00:13
Speaker
Es geht los, wunderbar.
00:00:35
Speaker
Also, ja, grüß Gott allerseits, herzlich willkommen, moin moin, hallo Doug, sei gegrüßt.
00:00:42
Speaker
Schönen guten Tag mal wieder.
00:00:44
Speaker
Und ja, wir freuen uns, dass wir heute einen Gast begrüßen dürfen, hallo Marcel, Marcel Burgstaller.
00:00:50
Speaker
Herzlich willkommen.
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Speaker
Super, dass du mit dabei sein kannst, du bist, wir sind total aufgeregt und ich, beziehungsweise ich bin total aufgeregt, keine Ahnung, Doug, ob du aufgeregt bist, ich bin total aufgeregt, weil du bist unser erster Gast.
00:01:01
Speaker
Bislang haben wir nur zu zweit.
00:01:06
Speaker
Also, ja, bevor wir gleich zu dir kommen, ja, und der Dack dich auch mal kurz vorstellen wird, ihr kennt euch, glaube ich, ja schon sehr, sehr lang, erlaube ich mir wie immer ein paar einführende
Überblick über Bauwende und architektonische Übergänge
00:01:16
Speaker
Also, das ist die vierte Episode von Bauwende Verstehen.
00:01:20
Speaker
Und heute geht es um ein Bauprodukt von der Firma iStraw oder um mehrere Bauprodukte wahrscheinlich sogar.
00:01:26
Speaker
Aber das werden wir ja dann noch hören.
00:01:29
Speaker
Was wir bisher gemacht haben, wir sind ja, wir haben ja schon, also es geht darum, Bauwände zu verstehen.
00:01:34
Speaker
Und ich komme ja aus einem Architekturbüro, Grassinger-Imrich-Architekten, das sich vorgenommen hat, zu einem Vorreiter der Bauwände zu werden.
00:01:42
Speaker
Wir sind aber aus der alten Bauwelt und sind jetzt auf dem Weg dahin.
00:01:45
Speaker
Und wir diskutieren jetzt mit DAK zum Beispiel, wie wir dahin kommen können, was es dafür braucht, was für Themen es geht.
00:01:51
Speaker
Und wir haben in den Episoden zwei und drei eigentlich einen Durchgang veröffentlicht.
00:01:54
Speaker
noch nicht ganz beendet, durch das gesamte Gebäude gemacht, vom Fundament bis zum Dach und was es da alles so gibt und worauf man da achten kann und was man alles weglassen kann, was wir vielleicht falsch machen, davon gibt es einiges anscheinend, und was wir richtig machen können und welche Ansätze es da gibt und das macht total Spaß.
00:02:12
Speaker
Wir haben auch echt gute Resonanz.
00:02:13
Speaker
Also es verbreitet sich so langsam.
00:02:16
Speaker
Ich habe jetzt ehrlich gesagt noch nicht geguckt, wie die Einschaltquoten jetzt heute waren, aber sie steigen langsam, aber sicher.
00:02:22
Speaker
Und ich glaube auch jetzt, je länger wir das machen werden, desto besser wird das werden, weil man merkt es ja überall.
00:02:28
Speaker
Das Thema ist ja absolut virulent.
00:02:31
Speaker
Es tut sich ganz viel.
00:02:32
Speaker
Und Marcel, da bin ich auch sehr gespannt, was du da so berichten wirst.
00:02:36
Speaker
Man merkt zumindest, dass du wenig Zeit hast.
00:02:38
Speaker
Offenbar hast du viel zu tun.
Integration von Bitcoin in die Bauindustrie
00:02:40
Speaker
Und dann, Marcel, nicht wundern, jetzt kommt so ein Part, den ich immer mit einspeise.
00:02:45
Speaker
Und zwar, weil ich selber dem Thema Bitcoin verfallen bin.
00:02:50
Speaker
Weil es für mich ein ganz super, super spannendes Thema ist.
00:02:55
Speaker
Eine Technologie, die aus meiner Sicht die Welt verändern wird zum Besseren.
00:03:00
Speaker
wird sehr kontrovers diskutiert und ich speise dieses immer wieder Ideen und Gedanken mit ein, inwieweit das auch die Bauwende befeuern könnte.
00:03:09
Speaker
Und da ergeben sich auch tatsächlich ganz spannende Kontakte, weil Bitcoin hat ja ganz viel mit Energie zu tun.
00:03:15
Speaker
Es ist vor allem so unter dem Gesichtspunkt bekannt, dass es viel zu viel Energie verbraucht.
00:03:19
Speaker
Es verbraucht viel Energie.
00:03:20
Speaker
Es hat aber auch einen Grund, um
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Speaker
Dieser Energieverbrauch sorgt dafür, dass Bitcoin eben so sicher ist, wie es ist.
00:03:27
Speaker
Aber ich will jetzt heute nicht Bitcoin erklären, sondern ich will darüber reden, was sich da tut.
00:03:32
Speaker
Und zwar gibt es unter den Bitcoinern die Idee, dass man das Bitcoin-Mining als Pufferspeicher sozusagen für den Energieverbrauch in Gebäuden nutzen kann.
00:03:41
Speaker
Und diese Idee verfolge ich weiter.
00:03:43
Speaker
Und da habe ich jetzt Kontakt aufgenommen zu einem Menschen, der, und den möchte ich auch mal als Gast einladen,
00:03:49
Speaker
der sich mit Energiekonzepten für ganze Gemeinden beschäftigt und auch bei einem Projekt hoffentlich mitarbeiten wird, an dem wir dran sind.
00:03:55
Speaker
Und der ist ein absoluter Bitcoin-Kritiker.
00:03:57
Speaker
Und ich wollte einfach nur mal davon berichten, es geht ja darum, diese Technologien zu verstehen.
00:04:01
Speaker
Also wir werden das weiterverfolgen und ich habe immer noch die Hoffnung, ich werde ihn überzeugen davon,
00:04:06
Speaker
dass Bitcoin hier super interessant sein kann, gerade in Kombination mit regenerativen Energien.
00:04:11
Speaker
Also das war so ein kleiner Teaser, wen wir da noch einladen wollen.
00:04:14
Speaker
So und jetzt kommen wir aber zu dem, was wir eigentlich heute machen.
00:04:16
Speaker
Und Doug, du kennst Marcel Burgstaller schon sehr, sehr lang und deswegen stellst du dir das bitte auch mal vor und eröffnest das Gespräch.
Marcel Burgstallers Weg zur Gründung von iStraw
00:04:24
Speaker
Naja, was es zu Marcel zum Vorstellen gibt, sollte er vielleicht selber machen.
00:04:31
Speaker
Aber wo habt ihr euch kennengelernt?
00:04:34
Speaker
Wie habt ihr euch kennengelernt?
00:04:36
Speaker
Das weiß ich noch genau.
00:04:37
Speaker
Genau, ich würde sagen, mach mal es mal andersrum, stell du dich vor und dann erzähle ich die Anekdote dazu.
00:04:42
Speaker
Du kannst ja noch sagen oder modifiziere sie dann.
00:04:48
Speaker
Das Lustige war, das Kennenlernen, wurde ich erst heute Morgen schon wieder daran erinnert.
00:04:55
Speaker
Also in positivem Sinne wohlgemerkt.
00:04:57
Speaker
Und zwar war ich mit dem Günther Möller, das war seinerzeit...
00:05:01
Speaker
der Marketingchef von Novo Fiber auf einer Podiumsveranstaltung in Berlin eingeladen.
00:05:10
Speaker
Weißt du noch, wie die hieß von der einen netten Dame aus dem Schwäbischen?
00:05:14
Speaker
Ich weiß es nicht mehr, ich weiß die Veranstaltung natürlich noch, klar.
00:05:18
Speaker
Genau, und dann sind der Günther und ich hingelaufen vom Auto und dann kam der Dug auf uns und hat gesagt, schön, dass ihr da seid und ihr seid auch die mit den OSSB-Platten.
00:05:30
Speaker
Übrigens, wenn wir die verbrennen, entsteht Blausäure und wir standen bloß da und dachten, wer ist das denn jetzt?
00:05:39
Speaker
Und weshalb ich mich daran erinnert war, wir haben dann angefangen, ja, wir könnten ja irgendwelche Zertifikate, zum Beispiel Blau und Engel,
00:05:46
Speaker
Ja, der blaue Engel, also das ist ja jetzt nicht so die perfekte Zertifizierung von dem Bauprodukt.
00:05:52
Speaker
Also der Dirk hat uns quasi in Sekunde eins klargemacht, er hat einen absoluten Durchblick.
00:05:58
Speaker
Also wirklich, das ist jetzt ernst gemeint, was diese ganzen Zertifizierungen und ökologischen Auswirkungen und so angeht.
00:06:05
Speaker
Und gerade heute Morgen hatte ich wieder das Thema blaue Engel, weil wir überlegen, unsere Einblasdämmung auf den blauen Engel zu zertifizieren, weil es immer wieder gefragt wird, warum auch immer.
00:06:15
Speaker
Und immer hüpft dann der Dakt da hinten in meinem Kopf rum und sagt, nein, der Frau Engel ist nicht die Dakt, das wäre eine Beziehung für einen Baustoff.
00:06:23
Speaker
Aber das war unser Kenndern.
00:06:27
Speaker
Wie lange ist das her?
00:06:30
Speaker
2014 muss das gewesen sein.
00:06:31
Speaker
Naja, das kann wohl zehn Jahre her sein ungefähr.
00:06:34
Speaker
Zehn Jahre, neunzehn Jahre, ja, ja.
00:06:36
Speaker
Ja, nee, mach mal weiter, mach mal weiter.
00:06:41
Speaker
Seitdem haben wir ja auch schon gemeinsam ein Projekt verwirklicht.
00:06:44
Speaker
Da muss ich auch sagen, da hat er meinen höchsten Respekt zu dienen, weil er hat ja dieses Dachgeschoss da ausgebaut in Berlin.
Alternative Baumaterialien und ihre Bedeutung
00:06:52
Speaker
ganze Ebene der Dachgeschosse.
00:06:53
Speaker
Es sind, glaube ich, sogar zwei Geschosse.
00:06:57
Speaker
Und da waren Fledermausgauben.
00:06:59
Speaker
Also die Architekturwissenden unter euch wissen ja, was eine Fledermausgaube ist.
00:07:03
Speaker
Und der Dac hat original diese Fledermausgaube mit Strohbauplatten verkleidet.
00:07:09
Speaker
Das ist ein Thema, das erwähne ich immer wieder, weil jemand sagt, ja, kann man die Platten schneiden?
00:07:14
Speaker
Und ich so, ich kenne da einen, der hat auch genau eine Fledermausgabe damit ausgekleidet.
00:07:19
Speaker
Das ist einfach irre.
00:07:20
Speaker
Also es ist wirklich schön gemacht.
00:07:21
Speaker
Wo mir das dann gezeigt hat, ein paar Jahre später habe ich gesagt, okay, Doug, ich vergnalige mich bei dir und deinen Kenntnissen.
00:07:26
Speaker
Das war richtig gute Arbeit, das kann man eigentlich nicht sagen.
00:07:29
Speaker
Ich habe jetzt genug Gelobhudeln, sonst glauben die alle, ich werde bezahlt.
00:07:34
Speaker
Wir können es ja mal umdrehen.
00:07:35
Speaker
Also ich mache mal so ein bisschen den Einstieg, worüber wir überhaupt reden.
00:07:38
Speaker
Das haben wir ja bisher noch gar nicht gesagt.
00:07:40
Speaker
Also grundsätzlich machen alle am Bautreibenden Menschen in irgendeiner Form fast immer irgendwie Trockenbau.
00:07:50
Speaker
Der Trockenbau, wie er konventionell gemacht wird, ist für mich absolut unfassbar.
00:07:55
Speaker
Also ich fasse kein Riegebs an, wenn ich nicht dazu genötigt werde.
00:07:59
Speaker
Ich muss auch nicht mit Aluständern arbeiten, wenn ich nicht dazu genötigt werde und so weiter.
00:08:05
Speaker
Das heißt also, diese einzige verbreitete Form ist für mich die schlimmste vorstellbar.
00:08:11
Speaker
Die, die ich am meisten verwende, sind Strohbauplatten, Strohpaneele.
00:08:15
Speaker
Das ist einfach gepresstes Stroh mit Pappe.
00:08:18
Speaker
Wobei das ist jetzt eigentlich fast eher der Job von Marcel, weil der vertreibt das Zeug.
00:08:22
Speaker
Da müsste er mal sein Produkt vorstellen.
00:08:24
Speaker
Aber können wir ja später auch nochmal weiter drauf eingehen.
00:08:27
Speaker
Das ist das, was wir am meisten verwenden, was nicht heißt, dass es nicht natürlich noch zig andere Möglichkeiten gibt.
00:08:32
Speaker
Wir können Holzständer mit Lehmbauplatten machen.
00:08:36
Speaker
Wir können auch, es gibt einen Hersteller, der Reet und Schilf verarbeitet, Riss, Heet, Riss,
00:08:47
Speaker
Hissred, irgendwie so aus dem Norddeutschen.
00:08:49
Speaker
Die geben einem Elemente, fertige, zusammenstellbare Elemente aus Schilf.
00:08:53
Speaker
Die kann man einfach so hinstellen und dann mit Lehm oder auch mit Kalk verputzen und hat auch seine Trockenbauwand.
00:08:58
Speaker
Wunderbar, alles schön.
00:09:00
Speaker
Also wie gesagt, es gibt eigentlich eine wirkliche Vielzahl von Möglichkeiten.
00:09:04
Speaker
Trotzdem sind die Architekten so unfassbar kreativ, dass sie immer wieder Regips verwenden.
00:09:10
Speaker
Warum erzähle ich diese Strohpanel-Geschichte aus?
00:09:14
Speaker
Oder warum will ich eigentlich auf dieses Produkt eingehen?
00:09:16
Speaker
Weil das war wirklich lustig, das war echt gut.
00:09:19
Speaker
Marcel ist ja von den Leuten, die damit arbeiten, einer der Jüngsten.
00:09:23
Speaker
Und ich gehöre auch schon eher zu der älteren Generation, weil diese Strohpaneele, die gibt es eigentlich schon unheimlich lange.
00:09:29
Speaker
Ich bin total erstaunt, dass die kaum jemand irgendwie auf der Liste hat.
00:09:32
Speaker
Es ist eine Entwicklung aus dem Bauhaus von Marcel Breuer, ist bis in die 60er, 70er Jahre rein im französischen Sozialwohnungsbau sehr viel verwendet worden.
00:09:40
Speaker
Und dann gab es so ein paar Freaks in Deutschland, die nannten das Ding Carphos oder Carpos, die Wand.
00:09:47
Speaker
Und es war eine ganz kleine Bude.
00:09:50
Speaker
Und die waren Vertriebler in allererster Linie, aber die wussten auch gar nicht, wie man mit dem Zeug überhaupt arbeiten kann.
00:09:56
Speaker
Da gab es einen, der mir persönlich sehr am Herzen liegt, der viel in der Entwicklung getan hat und auch wirklich der kompetenteste Bauingenieur im Bereich dieser Trockenbautechnologien ist.
00:10:08
Speaker
Das ist der, Marcel, hilf mir.
Die Geschichte und Vorteile von Strohpanelen
00:10:12
Speaker
Dirk Niehaus, genau.
00:10:14
Speaker
Dirk Niehaus kann ich jedem nur empfehlen.
00:10:15
Speaker
Jeder, der irgendwelche Trockenbau-Strohpaneele verwenden will und irgendwelche bautechnischen Fragen hat, muss diesen Menschen fragen.
00:10:23
Speaker
Und also ich habe dann schon, ja, also seit, keine Ahnung, 20, 30 Jahren baue ich schon mit dem Zeug, probiere da rum, habe viel selber experimentiert und so weiter.
00:10:33
Speaker
Wir machen fast, ja, 95 Prozent unseres Trockenbaus damit.
00:10:37
Speaker
Und diese besagte Vorstellung oder dieses besagte erste Zusammentreffen mit Marcel, jetzt möchte ich mal diese Lobhudeleien gerne zurückgeben, weil ich habe selten jemanden erlebt, der auf meine unflätigen Einwürfe während eines Vortrages so souverän reagiert hat wie er.
00:10:55
Speaker
Also das Geplänkel.
00:10:57
Speaker
Was er beschrieben hat, das lief ja vorher auf dem Parkplatz und ich neige dazu, den Leuten immer gleich erstmal klarzumachen, was sie da für ein Produkt haben.
00:11:04
Speaker
Und das ist meistens, wird es also unfein empfunden, nur weil ich eben Sachen benenne.
00:11:10
Speaker
Und das hat er schon mal erst mal ziemlich gut weggesteckt.
00:11:12
Speaker
Und dann stand dieser arme Mensch da vorne und stellte sein Produkt vor.
00:11:17
Speaker
Und ich dachte, sag mal, das ist das für ein Hampelmann.
00:11:19
Speaker
Das ist wieder so ein Richter, so ein Vertriebler, so ein BWLer, so ein Latschneider, der gar nicht weiß, was er da eigentlich hat.
00:11:28
Speaker
Und dann habe ich mir natürlich, wie das so meine Art ist, dann rausgenommen, ihm mal zu sagen, was man mit dem Zeug eigentlich machen kann.
00:11:35
Speaker
Und habe ihm dann so ein paar Beispiele gebracht.
00:11:37
Speaker
Und man konnte so richtig erkennen,
00:11:40
Speaker
Da war er erstaunt.
00:11:41
Speaker
War so eine Mischung aus erstaunt und erfreut.
00:11:43
Speaker
Und so nach dem zweiten, dritten Einwurf in seinem Vortrag meinte er dann, Sie wissen es ja offensichtlich besser als ich, wie mein Produkt funktioniert.
00:11:52
Speaker
Wollen Sie nicht meinen Vortrag weitermachen?
00:11:55
Speaker
Und das muss man erst mal bringen.
00:11:56
Speaker
Das muss man erst mal bringen, als jemand, der da ein Produkt verkaufen will und vorstellen will, irgend so einen Hampelmann aus dem Publikum anzubieten, weiterzumachen.
00:12:04
Speaker
Das fand ich sehr souverän irgendwie.
00:12:05
Speaker
Das habe ich auch echt ernst gemeint, weil du hast das wirklich super.
00:12:09
Speaker
Also ich dachte so, warum stehe ich überhaupt hier?
00:12:11
Speaker
Ich setze mich lieber hinten.
00:12:14
Speaker
Aber es ist eine sehr geile Anekdote, sagt auch ganz viel darüber, wie man drauf sein muss, wenn man einem Dakt begegnet.
00:12:20
Speaker
Das muss man erst mal durchhalten.
00:12:22
Speaker
Aber Marcel, jetzt bist du mal dran.
00:12:24
Speaker
Also wer bist du eigentlich?
00:12:27
Speaker
Und was machst du?
00:12:29
Speaker
Ich meine, du hast eine Firma gegründet, so habe ich es verstanden, iStraw.
00:12:33
Speaker
Erzähl mal deine Story.
00:12:35
Speaker
Wie bist du da hingekommen?
00:12:37
Speaker
Was war deine Motivation, plötzlich Strohbauplatten anzubieten?
00:12:44
Speaker
Erzähl mal, wer du bist.
00:12:47
Speaker
Okay, also grundsätzlich, mein Name ist Marcel Burgsteller und ich bin jetzt seit zehn Jahren Chef der Firma Icedor.
00:12:55
Speaker
Ich bin eigentlich ursprünglich Stahlbetonbauer, also Gelernte und Bautechniker, Fachrichtung Hochbau.
00:13:04
Speaker
Und 2006 habe ich bei einer österreichischen Zimmerei bei der Firma Buchner in Österreich zu arbeiten angefangen und der Chef hatte eine sehr hohe Affinität für ökologisches Bauen, was damals ja eher die Ausnahme war, also komplett.
00:13:17
Speaker
Und ich war dann mit dem Projekt beauftragt, das so ökologisch wie möglich zu bauen und habe dann angefangen zu recherchieren und zu schauen, was kann man machen, was kann man tun und dann bin ich zunächst mal auf den FASPA gestoßen, den Fachverband Strohballenbau und dachte, was mit Strohballenbau?
00:13:31
Speaker
Das war für mich total befremdlich, dachte ich,
00:13:33
Speaker
fuck, wie cool ist das eigentlich, also dass man quasi nachwachsende Dämmung auf dem Feld findet, also abgesehen vom Holz.
00:13:41
Speaker
Und bei den weiteren Recherchen bin ich dann auf die Strohbauplatte gestoßen.
00:13:45
Speaker
Die konnte ich dann leider in dem Projekt nicht berücksichtigen, weil,
Andere nachhaltige Materialien: Seegras und Hanfkalk
00:13:50
Speaker
naja, innere Widerstände gesagt haben, ja, machen wir nicht, kennen wir nicht, machen wir nicht.
00:13:56
Speaker
Was aber der Sache an sich erstmal für mich keinen Abbruch tat.
00:14:01
Speaker
Und dann habe ich mich 2011, nachdem ich überlegt, okay, wie kann man denn das Thema nach vorne bringen, das ökologische Bauen, weil ich einfach die Wichtigkeit erkannt habe.
00:14:18
Speaker
Und habe dann iStraw als Planungsbüro für ökologisch, also für strohgedämmte Gebäude, deshalb auch iStraw, also ich Stroh, so in die Welt gerufen.
00:14:29
Speaker
Und dann kam ich aber im Weiteren darauf, dass es eigentlich gar nicht so nullnötig ist.
00:14:33
Speaker
Ah, gibt es weit bessere Architekten und Planer als mich auf jeden Fall.
00:14:39
Speaker
Und zweitens ist eigentlich die Bauproduktebene eher das Thema, was fehlt.
00:14:43
Speaker
Also wir haben viele Planer und jeder Planer kann nach einer gewissen Einarbeitungszeit, sage ich mal, mit Strohballen und ökologischen Materialien arbeiten.
00:14:52
Speaker
Aber es gibt sie nicht oder es gab sie zu dem Zeitpunkt eigentlich überhaupt nicht.
00:14:57
Speaker
Und dementsprechend kam ich dann auf die Idee, okay, ich muss mehr diese Produktebene und den Produktweg beschreiten.
00:15:03
Speaker
Und bin dann in Kooperation mit Eco Panelli eingegangen.
00:15:06
Speaker
Und seitdem vertreibe ich die Strohbauplatten eigentlich in Europa, also vorwiegend Deutschland, Österreich bis in die Schweiz.
00:15:15
Speaker
Aber geliefert haben wir sie schon in alle Himmelsrichtungen, also bis nach Spanien runter.
00:15:23
Speaker
und habe mittlerweile auch noch eine Stroh-Einblasdämmung zugelassen und auf den Markt gebracht.
00:15:32
Speaker
Genau, das heißt, heute sind wir, sage ich mal, eins mit der führenden Unternehmen im Bereich Stroh im Bauwesen.
00:15:42
Speaker
Da sind wir auf jeden Fall ganz vorne dabei und entwickeln auch noch gerade andere Anwendungsleute,
00:15:49
Speaker
Möglichkeit mit anderen Ressourcenblickpunkten, weil Stroh ist ja nur ein Thema.
00:15:54
Speaker
Stroh kennt jeder, so Weizenstroh.
00:15:57
Speaker
Aber es gibt ja noch viele einjährige Pflanzenquellen, die aktuell keine Berücksichtigung finden und die aber zu Millionen Tonnen völlig frei und ohne irgendeinen Schaden zu verursachen, sondern eigentlich eher einen großen Nutzen bringen, verfügbar wären.
00:16:14
Speaker
Und dem Thema haben wir uns einfach voll angenommen.
00:16:18
Speaker
Zum Beispiel Paludikulturen, also das sind Pflanzen, die im Moor wachsen.
00:16:23
Speaker
Was vor dem Hintergrund passiert, dass diese Pflanzen oder beziehungsweise diese vertrockneten Pflanzenreste eine Verwertungskette darstellen, die unbedingt benötigt wird, weil wir die Moore, das ist jetzt ein bisschen weg vom Bau,
00:16:42
Speaker
Aber die Moore sind sehr große CO2, also trockengelegte Moore sind sehr große CO2-Emittenten.
00:16:48
Speaker
Und damit man diesen Prozess stoppen kann, muss man sie zurückvernässen.
00:16:53
Speaker
Das Problem ist, wenn ich sie zurückvernäße, kann auf diesen Flächen erstmal für den Landwirt keine Wertschöpfung mehr stattfinden.
00:17:04
Speaker
Weshalb kein Landwirt sagt, ich verness jetzt mal fröhlich zurück und habe dann nichts mehr, was möglich Geld verdienen kann.
00:17:11
Speaker
Dementsprechend wurden da Wege gesucht, diese Pflanzen zu verwerten.
00:17:18
Speaker
Da ist dann der Bayerische Donaumoos Zweckverband.
00:17:23
Speaker
So heißt er genau.
00:17:26
Speaker
Der Raphael Burkhardsmeier, der ist da der Projektleiter und der Vernetzungskoordinator.
00:17:31
Speaker
Der ist dann auf mich zugekommen und hat mich gefragt, Herr Bursch, haben Sie eine Idee, was wir mit diesen Materialien machen können?
00:17:37
Speaker
Da habe ich gesagt, ja, lassen Sie uns doch Platten draus herstellen.
00:17:40
Speaker
Weil wir wussten das schon.
00:17:42
Speaker
Wir haben schon mal so ein Projekt 2015 gemacht für den Senegal.
00:17:47
Speaker
Da hat es schon sehr gut funktioniert und deshalb wussten wir, naja, das wird schon.
00:17:51
Speaker
Im Prinzip ist es ziemlich egal, was Sie verwenden.
00:17:54
Speaker
Sie können immer vertrocknete Pflanzenstängel verwenden, um solche Platten herzustellen.
00:17:59
Speaker
Und damit war einfach
00:18:03
Speaker
eine Wertschöpfungskette gefunden, die seit 20 Jahren gesucht wird.
00:18:07
Speaker
Also es ist ganz interessant, wie sehr da die Leute quasi ganz verzweifelt sind an dieser Aufgabe.
00:18:14
Speaker
Also das muss ich jetzt nochmal nachfragen, weil das finde ich ja genial, oder?
00:18:17
Speaker
Also man hat ja das Problem, wenn man
00:18:19
Speaker
sich mit diesen nachhaltigen Fragen beschäftigt, dann kann ja mal der Eindruck entstehen, dass egal wohin ich schaue, irgendwie wird es immer schlimmer.
00:18:28
Speaker
Also wenn man sagt, ich beschäftige mich mit Holzbau, dann stößt man auf die Forstwirtschaft und dann stellt man fest, oh,
00:18:35
Speaker
Die Forstwirtschaft ist auch nicht zwingend immer nachhaltig, sondern da passiert auch so viel Mist.
00:18:41
Speaker
Und deswegen finde ich ja solche Entwicklungen und solche Geschichten, sage ich jetzt mal, also wenn ich es richtig verstanden habe, suchen die jemanden, der diese Pflanzen verwerten kann, damit die Landwirte, die einen Anreiz haben, einen Mehrwert haben, Wertschöpfung generieren können, um wieder Moore anzulegen.
00:18:58
Speaker
Habe ich das richtig verstanden?
00:18:59
Speaker
Genau, um die Flächen, die jetzt trockengelegt sind, zurückzuvernässen.
00:19:03
Speaker
um zu verhindern, dass der Torfkörper weiter degeneriert.
00:19:07
Speaker
Ja, also dazu will ich nochmal ein bisschen allgemeiner werden.
00:19:12
Speaker
Das ist ja das, also
00:19:14
Speaker
Für diejenigen, die noch nicht so viel zugehört haben oder die mich noch nicht so gut kennen, also ich bin ja in der glücklichen Situation,
Herausforderungen bei der Akzeptanz nachhaltiger Materialien
00:19:21
Speaker
dass ich eigentlich hier der Unflexibelste bin von allen, weil ich habe immer das gemacht, was ich machen wollte und jetzt ist es zufällig mal gerade en vogue irgendwie.
00:19:31
Speaker
Also man hat sich jahrzehntelang auslachen und bespucken lassen müssen, wenn man so ein Öko-Krempel gemacht hat und jetzt finden sie einen alle ganz toll.
00:19:38
Speaker
Ich bin mal gespannt, wann die nächste Phase kommt, ist dann die endgültige Untergangsphase wahrscheinlich.
00:19:43
Speaker
Jetzt geht das wieder los.
00:20:08
Speaker
die ist halt eben viel länger auf der Wiese und die hat viel mehr Lösungen anzubieten als unsere beschränkte Ingenieurskunst irgendwie.
00:20:16
Speaker
Und gerade dieses Thema mit der Einjährigkeit, also wenn wir mal mehr oder so viel Geld in Forschung und Entwicklung stecken würden mit Naturprodukten oder naturnahen Produkten, wie wir eine Optimierung von Gipskartonplatten stecken oder so,
00:20:33
Speaker
dann würden wir einen Blumenstrauß an Möglichkeiten und Optionen haben.
00:20:37
Speaker
Das ist unglaublich.
00:20:38
Speaker
Und das, was Marcel da gerade erzählt hat, ist ja nur ein Beispiel.
00:20:42
Speaker
Also wenn man so lange und so viel unterwegs ist, dann muss man sich mal angucken, wie haben denn die Leute früher gedämmt?
00:20:47
Speaker
Du gehst in den Norden von Deutschland.
00:20:50
Speaker
Da sind in den alten Häusern Seegrasdämmungen drin.
00:20:55
Speaker
Brennt nicht das Zeug, ist insektenresistent.
00:21:00
Speaker
Normalerweise musste Dämmung irgendwie mit Bohrsalz versetzen.
00:21:03
Speaker
Seegras hat das ganze Leben im Meersalz gelegen.
00:21:07
Speaker
Also da passiert überhaupt nichts.
00:21:10
Speaker
So hast du natürlich noch ganz viele andere Möglichkeiten.
00:21:13
Speaker
Also es gibt auch gerade wieder so eine Initiative, die sich auch erstarkt, aber die auch ganz große Schwierigkeiten hat, anerkannt zu werden oder Zulassung zu kriegen und so weiter.
00:21:23
Speaker
Das sind Hanfkalkbauweisen.
00:21:26
Speaker
Ich weiß nicht, ob das geläufig ist, aber wenn wir in der Thematik sind der einjährig wachsenden,
00:21:31
Speaker
Ich nehme einfach ein paar Hanffasern, verbinde die oder binde die mit Kalk und mache daraus Steine und habe dann Hanf-Kalk-Steine, mit denen ich mauern kann.
00:21:42
Speaker
Die haben die erforderlichen Wärmedämm-Eigenschaften, die haben die erforderlichen statischen Eigenschaften und die haben nochmal ganz wichtig auch wieder die ganz entscheidenden Eigenschaften für den sommerlichen Wärmeschutz.
00:21:57
Speaker
Also das sind eben alles Naturbaustoffe.
00:22:01
Speaker
Ähnlich wie Strohpaneele.
00:22:04
Speaker
Und das funktioniert ganz wunderbar.
00:22:06
Speaker
Oder leicht Lehm bauweise Stroh und Lehm.
00:22:09
Speaker
Also wirklich, wo der Lehm gar nicht mehr so als Putz oder als fester Stoff verwendet wird, sondern als bindender Stoff, also als Bindemittel.
00:22:18
Speaker
Und dann kriege ich da auch die Eigenschaften hin.
00:22:19
Speaker
Und von daher ist es für mich gar nicht so überraschend, wenn Marcel da mit seinen Moorpflanzen um die Ecke kommt.
00:22:28
Speaker
Wie gesagt, ich habe genug andere Beispiele und ich bin sicher, da gibt es auch andere Leute, die haben noch viel mehr Beispiele und wir könnten in dem Bereich viel mehr machen und viel mehr erreichen, wenn einfach dieser ganze Fokus von dem konventionellen Materialien und Verwendungen sich mal in so eine Richtung begeben würde, wo haben wir denn das ganze Zeug noch in der Natur vorhanden.
00:23:15
Speaker
Also ich fasse nochmal zusammen, was ich in Erinnerung
Moorrestaurierung und CO2-Reduktion
00:23:18
Speaker
Also wir waren stehen geblieben bei dieser Geschichte mit den Mooren.
00:23:21
Speaker
Also bei der Wertschöpfungskette, dass also ein Verein händeringend danach sucht, wie können Landwirte einen Anreiz haben, Moore wiederherzustellen,
00:23:37
Speaker
Kurz mal, das ist viel krasser.
00:23:39
Speaker
Das ist nicht, dass es ein Verein ist, der der Händering danach sucht, sondern die Bundesregierung hat sich auferlegt, bis 2030 5% der deutschen Moorflächen zurückzuverlassen.
00:23:48
Speaker
Das sind 50.000 Hektar im Jahr.
00:23:52
Speaker
Das ist nicht nur eine Nehmennummer, sondern das ist ein Hauptthema im politischen Rahmen momentan.
00:24:03
Speaker
Ja, also das ist wirklich eine ganz große Aufgabe.
00:24:06
Speaker
Ich habe deshalb auch immer wieder das Vergnügen, in Berlin dann zu sitzen und darüber zu beraten, wie können wir das lösen.
00:24:12
Speaker
Und naja, der Rest stimmt ja.
00:24:19
Speaker
Das ist genauso eine Aufgabe wie die Umstellung der Wärmepumpe und das Erstellen der Wohnung.
00:24:23
Speaker
Das sind alles Ziele, das sind alles Sachen.
00:24:25
Speaker
Jeder, der die fünf Grundrechenarten beherrscht, weiß ganz genau, es ist nicht schaffbar.
00:24:30
Speaker
Und da sind wir dann auch wieder beim Thema, wenn wir tatsächlich in der Lage wären, mal die Geldflüsse in die andere Richtung zu bringen und da sind halt andere Funktionalitäten gefragt und wenn wir die konventionellen Funktionalitäten nicht kriegen, dann müssen wir das halt mit Bitcoin machen, was soll's irgendwie, ist mir eigentlich wurscht.
00:24:51
Speaker
Aber der Punkt ist der, dass wir eigentlich ein Potenzial hätten.
00:24:56
Speaker
Also wir haben ein Nachfragepotenzial, wir haben ein Rohstoffpotenzial, aber wir haben weder bisher die Fertigung noch die technische Infrastruktur noch die Zulassung noch haben wir die Vertriebsinfrastruktur.
00:25:11
Speaker
Du bist jetzt hier mit deinen Strohpanelen und deinen Mooren unterwegs und ich kann dir noch zehn andere Beispiele bringen.
00:25:16
Speaker
Aber ich will da nochmal dranbleiben, weil wir haben ja die Geschichte, die Vonovia-Geschichte müssen wir jetzt schon nochmal erzählen.
00:25:21
Speaker
Erzähl doch nochmal.
00:25:23
Speaker
Also Marcel, erzähl du sie nochmal, weil du hast sie ja gerade erzählt.
00:25:25
Speaker
Aber ich will nochmal wiederholen.
00:25:26
Speaker
Also nur damit auch jedem, also mir wird das jetzt gerade klar, was für mich die geniale und die gute Nachricht ist, im Gegensatz zu vielen so schlechten Nachrichten, die man rund um das Bauthema ja auch immer bekommt.
00:25:38
Speaker
Die gute Nachricht ist für mich,
00:25:40
Speaker
dass da eine Kette ineinander greift, die das Leben besser macht, die die Natur besser macht.
00:25:45
Speaker
Und das fühlt sich einfach geil an.
00:25:47
Speaker
Also das heißt, wir haben einen Rohstoff, nämlich dieses, wie heißt dieses Gras, das in den Mohren wächst?
00:25:53
Speaker
Die Paludikulturen.
00:25:54
Speaker
Also Paludi heißt eigentlich lateinisch Sumpf.
00:25:58
Speaker
Also es ist eine Sumpfkultur.
00:26:00
Speaker
Und in diesen Sumpfkulturen wachsen verschiedene Gräser.
00:26:04
Speaker
Beziehungsweise es sind sogar Wasserbüffel-Paludikulturen, aber ich mache dann immer Witz und sage, da machen wir jetzt aber keine Platten draus.
00:26:10
Speaker
Das ist eigentlich auch eine Paludikultur.
00:26:14
Speaker
Also das heißt, wir haben diese Paludikulturen und die müssen geerntet werden, damit die nicht wieder verlanden, die Moore.
00:26:20
Speaker
Verstehe ich das richtig?
00:26:23
Speaker
Nö, sie können geerntet werden.
00:26:26
Speaker
Sie können geerntet werden und genutzt werden.
00:26:28
Speaker
Einfach da, um der Fläche noch mehr Nutzen zu geben, als die reine Rückvernässung der Umweltnutzen brächte.
00:26:38
Speaker
Man muss selber überlegen, wenn ich einen Moor trocken lege, das war kurz mal das System dahinter, dann veratmet im Prinzip der Torfkörper.
00:26:48
Speaker
Das heißt, der zersetzt sich, weil Sauerstoff drankommt, fängt er an, sich zu zersetzen.
00:26:53
Speaker
Das heißt, der Torfkörper wird immer geringer und geringer und baut sich ab bis zum Stein runter, also bis einfach nichts mehr da ist.
00:27:00
Speaker
Und das muss verhindert werden und zwar zwingend und dringend, weil erstens emittiert sehr viel CO2, Lachgas und Methan in die Atmosphäre und zweitens verlieren die Landwirte ihre Lebensgrundlage, weil auf Stein wächst halt nicht mehr allzu viel.
00:27:18
Speaker
Und dementsprechend hat dann die Bundesregierung sich dieses Ziel auferlegt, also diese 50.000 im Hektar im Jahr zurückzuvernessen, aber es fehlt eben an den möglichen Wertschöpfungscamp.
00:27:30
Speaker
Und da steigen wir jetzt ein und sagen, okay, wir bieten euch die Wertschöpfung.
00:27:37
Speaker
Also das finde ich eine total spannende Aussicht.
00:27:39
Speaker
Und jetzt erzähl bitte nochmal, du musst es leider nochmal erzählen, diese Vonovia-Geschichte, weil für mich hängt das zusammen.
00:27:44
Speaker
Das hat was mit Skalierweite zu tun.
00:27:45
Speaker
Das hängt absolut zusammen, absolut, absolut.
00:27:48
Speaker
Also ich weiß gar nicht wo, ich glaube ich fange einfach von vorne an.
00:27:51
Speaker
Fang von vorne an.
00:27:52
Speaker
Der Stefan Siemens von der Firma Beck, Fastener Systems, ich muss ihn hier lobend erwähnen, die haben übrigens einen Holznagel entwickelt.
00:27:58
Speaker
Irre Geschichte, super geil.
00:28:00
Speaker
Also ich feiere ihn, wirklich.
00:28:03
Speaker
Du meinst, den, der geschossen wird, wo das Holz sich dann verschweißt, richtig?
00:28:08
Speaker
Ja, ja, alles klar.
00:28:11
Speaker
Also muss ich echt sagen, das sind einfach Dinge, die bringen uns nach vorne.
00:28:14
Speaker
Das ist einfach geil.
00:28:15
Speaker
Also da muss ich übrigens, das werde ich übrigens, liebe Zuhörer, das verlinken wir in den Shownotes.
00:28:20
Speaker
Also den Link dazu, den bräuchte ich dann im Nachgang nochmal, wenn du mir den bitte zuschicken kannst.
00:28:24
Speaker
Dann tun wir das unter die Podcast-Folge.
00:28:26
Speaker
Ich kann mich auch mit dem Stefan connecten und dann könnt ihr mal einen Podcast mit ihm machen.
00:28:31
Speaker
Weil was die machen, ist ja auch total super.
00:28:37
Speaker
Ich weiß gar nicht, wie lange es die schon gibt.
00:28:40
Speaker
Diese Schussgeräte gibt es schon ewig, diese Firma gibt es ewig, diesen Holznagel, der ist relativ neu, aber der ist auch schon relativ alt, also für diese neuen Produkte.
00:28:50
Speaker
Und es ist für mich wieder völlig faszinierend, du hast immer nur so einzelne Highlights, jemanden wie Marcel, der da auch irgendwie mit seinem Stroh rumspinnt oder irgendwelche Leute, die Hanfkalk machen, die einfach mal das Zeug wahrscheinlich vorher geraucht haben und jetzt damit bauen irgendwie.
00:29:05
Speaker
Vorher war es umgekehrt.
00:29:08
Speaker
Aber das setzt sich nicht durch in der Breite.
00:29:11
Speaker
Ich würde gerne noch mal die Gelegenheit nutzen, dieses Produkt hier auch vorzustellen, weil es ist wirklich irre.
00:29:18
Speaker
Du hast ein Schussgerät, wie jeder Zimmermann, der seine Lattung oder was auch immer mit einem Hochdruck verschießt mit den Nägeln.
00:29:29
Speaker
Und die Nägel sind aus Holz.
00:29:31
Speaker
Und er schießt da Holz in Holz.
00:29:34
Speaker
Und das Faszinierende an dieser Verbindung ist, dass sich das Holz tatsächlich miteinander verschweißt.
00:29:39
Speaker
Also diese Verbindung, die ist haltbarer als eine Schraubverbindung, weil es wirklich verschweißt ist.
00:29:47
Speaker
Das ist absolut ein total geniales System.
00:29:51
Speaker
Das fristet ein Nischendasein.
00:29:53
Speaker
Wir haben jetzt mehrere, also mehrere, zwei Holzhäuser, Holzarbeiten damit gemacht.
00:30:00
Speaker
Da ist dann die Hauptschwierigkeit, muss man sich auch mal vorstellen, ja,
00:30:05
Speaker
dass die Zimmerleute da noch viel mehr und viel präziser auf die Eigenarten des Holzes, nämlich die unterschiedlichen Schwundrichtungen achten müssen.
00:30:12
Speaker
Weil diese Verbindung, die ist so fest und so kraftschlüssig, dass wenn du da Langholz auf Hirnholz verschießt und so weiter, dann reißt oder knarrt das Holz, weil der Nagel nicht nachgibt, weil der Holznagel nicht nachgibt.
00:30:25
Speaker
Die Schraube tut es, die Klammer tut es auch.
00:30:28
Speaker
Das ist zum Beispiel so eine Erkenntnis gewesen, die wir dann irgendwie erreicht haben in der Verwendung dieses Produkts.
00:30:35
Speaker
Ich will jetzt hier keine Werbeveranstaltung machen für dieses Produkt, obwohl ich es gerne tun würde.
00:30:40
Speaker
Ja doch, klar, das machen wir.
00:30:42
Speaker
Wir bewerben hier die Produkte, die wir richtig klasse finden.
00:30:46
Speaker
Wir laden den ein.
00:30:48
Speaker
Ich will da mal ein paar ganz kurze technische...
00:30:50
Speaker
Ganz kurze technische Hinweise geben.
00:30:52
Speaker
Also die Dinger halten unglaublich gut.
00:30:55
Speaker
Es geht wirklich, und das ist das Schöne, es geht auch wirklich nur auf Holz.
00:30:58
Speaker
Also in dem Augenblick, wo du eine Spanplatte oder sowas verwendest, was ja sowieso Dreck ist, irgendwie funktioniert es nicht.
00:31:04
Speaker
Und jeder, der ein bisschen Verständnis hat von Holz, der weiß ganz genau, also wenn ich jetzt zum Beispiel Holzbretter miteinander verschraube oder auch eine Dielung verschraube oder sichtbar vernagle,
00:31:14
Speaker
Da werde ich einen Teufel tun und mit dem Schleifgerät darüber gehen, weil der Nagelkopf oder der Schraubkopf zerfetzt mir mein Schleifmaterial.
00:31:22
Speaker
Wenn ich dann Holznagel drin habe, dann kann ich das ganz sauber abschleifen.
00:31:26
Speaker
Und es sieht sogar noch schick aus, weil ich habe nämlich Langholz und der Holznagel ist dann Hirnholz.
00:31:30
Speaker
Das sieht total gut aus.
00:31:34
Speaker
Das wollte ich jetzt einfach mal loswerden, weil das ist auch wieder, also Hinrich weiß das ja schon, ich will auch nicht immer zu dick auftragen, aber wenn man bei mir so ein bisschen ins Repertoire kommt, da ist schon eine ganze Menge.
00:31:45
Speaker
Und ich kann und will natürlich auch nicht immer alles,
00:31:47
Speaker
irgendwie vor mir her tragen, weil das erschlägt dann die Leute.
00:31:50
Speaker
Aber es gibt so viel.
00:31:52
Speaker
Ich kann es immer wieder nur betonen.
00:31:55
Speaker
Die Natur ist einfach ein paar Jahre länger unterwegs, als wir mit unseren Ingenieurwissenschaften.
00:32:00
Speaker
Und wenn es da ein paar Leute gibt, die sich da wirklich mit auseinandersetzen, da gibt es so viele, so geniale Lösungen.
00:32:05
Speaker
Und ich warte einfach nur darauf, dass...
00:32:09
Speaker
Ich glaube, dass ich prognostiziere, das wird jetzt explodieren, weil alle darauf warten und Bock haben vor allem.
00:32:15
Speaker
Und jetzt, Marcel, jetzt bist du nochmal dran mit dieser Vonovia-Geschichte, die ja auch so ein bisschen was vielleicht mit, weiß nicht, ob explodieren, aber jeweils einer Skalierung zu tun hat.
00:32:23
Speaker
Jetzt erzähl dir nochmal die Geschichte.
00:32:25
Speaker
Also ich fange nochmal vor.
00:32:29
Speaker
Also der Stefan Simons von der Sommer Bags Fastening Systems hier nochmal einen Gruß an ihm ist auf mich zugekommen und hat gesagt, hey, bewirb dich da, die Bonovia macht einen ökologischen Wettbewerb, um einfach ökologisch anwendbare Lösungen für ihre Bauprojekte zu finden.
00:32:44
Speaker
Und da habe ich mich dann beworben mit der Stroheinblasdämmung, mit den Strohbauplatten und mit den OSSB-Platten und habe
Interesse der Industrie an ökologischen Lösungen
00:32:52
Speaker
dann mit allen drei Produkten den ersten Pitch gewinnen können, was sich natürlich total gefreut hat, weil ich meine,
00:32:58
Speaker
Da waren, ich weiß nicht, 45 oder so, auch Becks war dabei.
00:33:03
Speaker
Becks war auch dabei.
00:33:05
Speaker
Aber jedenfalls konnte ich das sehr für mich entscheiden und dann in der nächsten Runde saß ich dann oder stand ich dann mehr oder weniger vor zehn Jurymitgliedern der Bonobio.
00:33:18
Speaker
Also aus allen Richtungen, aus der kaufmännischen Richtung, aus der Unternehmensführung, also die
00:33:27
Speaker
Die Frau Kanepulopoulos war auch dabei und die Techniker, die das verarbeiten, und die haben mich dann quasi auseinandergenommen.
00:33:34
Speaker
Also ich habe das präsentiert und die haben mich auseinandergenommen.
00:33:37
Speaker
Dagegen ist ein Dax, ein Auseinandernehmen eher so ein bisschen witzig.
00:33:42
Speaker
Was haben die gefragt?
00:33:44
Speaker
Was haben die gefragt?
00:33:48
Speaker
Verfügbarkeiten, Kosten, Details wie Skalierbarkeit, all diese ganzen Themen.
00:33:55
Speaker
Ist ja klar, die reden ja von 530.000 Wohneinheiten.
00:34:00
Speaker
Also die haben einen ganz anderen Bedarf.
00:34:02
Speaker
Das ist ja genau das, was der Dag meint mit der Skalierbarkeit von Baulösungen.
00:34:06
Speaker
Jede Produktinnovation im Bauwesen, ich interessiere mich da ja wahnsinnig dafür, ist ja immer wahnsinnig interessant bis zu dem Moment, wo man sagt, und, wie viele Tonnen kriegen wir davon hin?
00:34:17
Speaker
Wie viele Tonnen kriegen wir da von hinten, von der Strohwand?
00:34:24
Speaker
Die Frage, das sind immer die Fragen von den Investoren und so weiter, die ist aus meiner Sicht völlig illegitim.
00:34:29
Speaker
Wo ich sage, Leute, wisst ihr was?
00:34:31
Speaker
Da kommt so ein Hampelmann an, der bietet euch eine Strohplatte an.
00:34:33
Speaker
Die findet ihr offensichtlich auch alle gut.
00:34:35
Speaker
Und jetzt kümmert euch darum, dass das Zeug verfügbar ist.
00:34:39
Speaker
Legt Geld auf den Tisch.
00:34:41
Speaker
Nehmt die Kohle eurer Investoren und seht zu, dass ihr die Produktion sicherstellt.
00:34:46
Speaker
Das ist doch genau der Schritt.
00:34:48
Speaker
Und da traut sich niemand ran.
00:34:50
Speaker
Aber was passiert denn da jetzt, Marcel?
00:34:51
Speaker
Aber das stimmt nicht.
00:34:54
Speaker
Du bist natürlich in anderen Kreisen unterwegs als ich, das ist richtig.
00:34:57
Speaker
Also wer würde sich mit mir auf den Golfplatz stellen?
00:35:01
Speaker
Ich kann ja nicht Golf spielen.
00:35:06
Speaker
Was haben die jetzt gesagt?
00:35:07
Speaker
Weil denen muss das ja klar sein.
00:35:09
Speaker
Es geht um Skalierung.
00:35:10
Speaker
Genau, es geht um Skalierung, es geht darum, wie ist quasi die Verfügbarkeit, wie sind die Kosten und das haben wir einfach durchdiskutiert und durchdekliniert und dann haben sie gesagt, okay, cool, wir melden uns bei Ihnen und dann bin ich gegangen.
00:35:21
Speaker
Und ein paar Wochen später kam dann die Nachricht und dann hieß es, ja, die Stroheinblasdämmung und die Strohbauplatten haben gewonnen und die werden dann groß gefeiert im November in Berlin, im Futurium.
00:35:33
Speaker
Da waren wir dann da und haben dann zusammen mit der Frau Galwitz und dem
00:35:39
Speaker
Von den Grünen, der Kasem und der Herr Schwellenhuber, die waren alle da.
00:35:46
Speaker
Es waren richtig, sage ich mal, illustre Gesellschafter und haben dann die Produkte gefeiert und die Fortschritte.
00:35:53
Speaker
auch den Willen der Bonovia nochmal unterstrichen, hier im Prinzip Gesellschaftsverantwortung zu übernehmen.
00:35:58
Speaker
Was man grundsätzlich, finde ich, begrüßen kann, weil die können wirklich was bewegen.
00:36:03
Speaker
Ein Einfamilienhausbauer ist zwar auch nett, ich meine, ich wohne ja auch in einem Strohhaus, also dahinter sind Strohbauplatten, ist ja klar.
00:36:10
Speaker
Aber ich habe nie den Impact, wenn die Bonovia oder Gropius oder
00:36:17
Speaker
B&O oder die Strabag oder wie auch immer sie alle heißen mögen, diese Dinge in die Hand nehmen, dann sieht es ganz anders aus.
00:36:25
Speaker
Dann hat es eine ganz andere Wirkung, auch auf die anderen Marktteilnehmer.
00:36:27
Speaker
Und das ist der Punkt, wo ich dem DAG widersprechen muss.
00:36:32
Speaker
Ja, das war in der Vergangenheit der Fall, dass ich darum nicht gekümmert wurde.
00:36:37
Speaker
Aber heute haben wir eine ganz andere Situation.
00:36:39
Speaker
Heute merken die Leute ihre Verantwortung und ja, sie sind bereit, dafür Geld auf den Tisch zu legen.
00:36:44
Speaker
Das müssen sie auch tun, weil du völlig recht hast.
00:36:47
Speaker
Was tue ich denn mit einer Produktion mit 100.000 Quadratmetern im Jahr?
00:36:51
Speaker
Das ist lächerlich.
00:36:52
Speaker
Wir haben 281 Millionen Quadratmeter Gips und Gipsfaserplatten jedes Jahr.
00:36:58
Speaker
Da müssen wir hin.
00:37:01
Speaker
Quadratmeter, ja, jedes Jahr.
00:37:05
Speaker
Aber wie wird das, Entschuldigung, das interessiert mich jetzt.
00:37:08
Speaker
Also das heißt, ihr seid jetzt da dran, die
00:37:11
Speaker
zu überlegen, wie können wir das skalieren?
00:37:13
Speaker
Also wie können wir die Produktion skalieren?
00:37:16
Speaker
Ja, es gibt keine andere Fragestellung.
00:37:18
Speaker
Das Problem ist einfach, was tue ich?
00:37:20
Speaker
Doch, doch, doch, es gibt noch eine zusätzliche Fragestellung.
00:37:23
Speaker
Es geht nicht nur um Produktion.
00:37:24
Speaker
Ja, eine zusätzliche, aber keine andere.
00:37:25
Speaker
Doch, zunächst mal muss ich klarstellen, dass ich das Material, das angefragt ist, auch irgendwie verfügbar bekomme.
00:37:32
Speaker
Nein, du musst vorher etwas anderes zur Verfügung stellen.
00:37:36
Speaker
Das ist natürlich auch genau der Punkt, wo wir beide uns fürchterlich in die Haare gekriegt haben.
00:37:40
Speaker
Du musst sicherstellen, dass sie das Material, was du da produzierst, auch verwenden dürfen.
00:37:46
Speaker
Das heißt, du brauchst, bevor du in eine große Produktion gehst, alle für Deutschland erforderlichen Zertifizierungen und Zulassungen.
00:37:54
Speaker
So, und genau da hängt es in vielen Bereichen.
00:37:58
Speaker
Du hast keine Zulassung für deine Strohbauplatte für die Gebäudeklasse 5.
00:38:05
Speaker
Und solange wie du die nicht hast, wird kein Vonovia, wird kein B&O bei dir quadratkilometerweise Strohpaneele bestellen, die dann nachher auf Halde liegen, weil der Brandschutzprüfer sagt, dürft er nicht verwenden.
00:38:19
Speaker
Es ist ja nicht so, dass es in vielen Bereichen, gerade im Osten,
00:38:25
Speaker
Produktionskapazitäten gibt und dort auch Häuser gebaut werden.
00:38:30
Speaker
Ich muss dir doch nicht erzählen, was die Tschechen für Häuser bauen aus den Strohpanelen.
00:38:35
Speaker
Das dürftest du bei uns niemals machen, weil wir die Zulassung nicht haben.
00:38:38
Speaker
So und das ist genau das, was ich meine.
00:38:40
Speaker
Und da ist die große Lücke, die große Lücke zwischen Leuten wie dir,
00:38:45
Speaker
Und den Leuten, die sowas nachfragen.
00:38:47
Speaker
Die Leute, die das nachfragen, das sind die wirtschaftlich Getriebenen wie Vonovia, die dann irgendwelche Controller, Projektsteurer, Projektentwickler haben.
00:38:56
Speaker
Dann gibt es die Leute wie du, die das produzieren und dann gibt es die Leute,
00:39:00
Speaker
wie Hinrich und mich und wir hängen dazwischen.
00:39:02
Speaker
Wir planen das dann wunderbar, damit uns das dann ein Brandstutzprüfer oder der Schallschutz oder sonst irgendein Prüfer um die Ohren haut, weil es nicht zugelassen ist.
00:39:12
Speaker
Und ich warte auf den Augenblick, wann die Großen, wie Vonovia, B&O oder die ganzen Genossenschaften endlich mal begreifen,
00:39:22
Speaker
dass es nicht zielführend ist, ihren Controllern, ihren Investoren und ihren BWLern zuzuhören, sondern dass es zielführend ist, den Leuten zuzuhören, die damit schon gearbeitet haben, die wissen, welche Erfordernisse dazu führen, dass wir das dann auch einsetzen können und die verantwortungsvoll einfach mal dafür sorgen,
00:39:40
Speaker
okay, wir machen jetzt eine Strohplatte.
00:39:42
Speaker
Was müssen wir denn tun?
00:39:43
Speaker
Das, das, das, das an Zertifizierung, an Zulassung.
00:39:46
Speaker
Und wenn wir das haben und wenn wir sicherstellen können, dass wir auch diese Qualitätsdichte in der Produktion haben, dann gehen wir in die Produktion.
00:39:54
Speaker
Und erst dann geht das Ding durch die Decke und nicht vorher.
00:39:58
Speaker
Okay, Marcel, jetzt hast du das Wort.
00:40:01
Speaker
Ich sehe es als illiterativen Prozess.
00:40:04
Speaker
Also ich denke, man muss das parallel alles gleichzeitig... Tolles Wort.
00:40:07
Speaker
Ich konzentriere mich immer voll, dass ich sauber aussprechen kann, weil ich nicht als Dummer dastehen möchte.
00:40:14
Speaker
Aber es ist original.
00:40:17
Speaker
Es ist so, wir müssen das parallel machen.
00:40:19
Speaker
Wir haben überhaupt nicht die Chance, das eine erst und das andere nachher zu tun.
00:40:24
Speaker
Wir haben Projektgrößen mittlerweile im Raum stehen, wo ich sage, naja, es ist ja eine Anwendungsthematik.
00:40:32
Speaker
Also wenn wir in der Planung sprechen, ich bin ja voll bei der Gebäude Klasse 5 hat so ihre Eigenarten, ja.
00:40:38
Speaker
Aber es gibt immer noch Wände, auch in diesen Gebäudeklassen, die haben einfach keine Anforderungen.
00:40:43
Speaker
Und das sind viele Wände oft.
00:40:44
Speaker
Das sind wirklich die meisten Wände haben überhaupt keine Anforderungen.
00:40:48
Speaker
Bann, da bin ich schon erledigt, habe ich schon alles, kann ich schon die Struberplatte verwenden.
00:40:53
Speaker
Natürlich, wenn es dann in erhöhte Brandschutzanforderungen geht, da bin ich bei dir, da kommen wir dann in die Mühlen der deutschen Beamtenwelt und Brandschutzideen.
00:41:03
Speaker
Und da brauche ich dann eben entweder sehr bemühte Brandschützer, da gibt es ja zum Beispiel eine
00:41:09
Speaker
der Reinhard Eberpacker, der ist ja sehr gut, also der findet ja immer einen Weg, solche Dinge einzusetzen und auch Möglichkeiten.
00:41:16
Speaker
Den packen wir übrigens, da brauche ich auch den Kontakt, den packen wir auch in die Shownotes.
00:41:20
Speaker
Auf jeden Fall, der ist super, der ist cool, den müsst ihr euch auf jeden Fall auch einladen.
00:41:24
Speaker
Ich habe da einige, also ich glaube, das nächste Jahr kann ich euch ein paar Leute liefern, die da absolut zu hören sind zu dem Thema, weil die sind cool.
00:41:34
Speaker
Du musst auch einfach Leute finden, die in ihrem Fachgebiet die größte Befriedigung daraus ziehen, dass sie erfolgreich sind, sondern dass sie auch die Lösung finden, von denen alle sagen, sie würden diese niemals finden.
00:41:51
Speaker
Und der Elba Pakhan gehört eindeutig dazu.
00:41:54
Speaker
Also ich, eines meiner ersten Vorträge, irgendwie Holz als Baustoff der Zukunft, das ist mittlerweile 20 Jahre her, da war der da, da dachte ich, was ist denn das für eine Nase irgendwie, weil der kam da mit einer Selbstverständlichkeit an und sagte, no, was wollt ihr eigentlich, wir machen das mit dem Brandschutz, kriegen wir immer hin und der kriegt es auch immer hin, das ist,
00:42:16
Speaker
Er ist nicht der Einzige.
00:42:18
Speaker
Ich kenne da noch ein paar andere, aber er ist da wirklich extrem exponiert.
00:42:23
Speaker
Und das ist natürlich auch so ein Thema.
00:42:25
Speaker
Das müssen auch die ganzen Ingenieure und die ganzen Planer lernen.
00:42:29
Speaker
Wenn dir der eine sagt, es geht nicht, dann geht es zum anderen.
00:42:33
Speaker
Darf ich da kurz eine Anekdote dazu erzählen?
00:42:40
Speaker
Und zwar die Petra van der Wielen, die arbeitet bei der DENA.
00:42:42
Speaker
Die hat mich kennengelernt über dieses Morschutzprojekt.
00:42:45
Speaker
Da saßen wir zusammen, hat sie gesagt, hey,
Zertifizierungsprozesse für Baumaterialien
00:42:47
Speaker
wir brauchen irgendwas Cooles, irgendein cooles Projekt, wo wir die Strohbauplatten mit reinbringen.
00:42:51
Speaker
Ich so, Petra, geil, lass dir was einfallen.
00:42:54
Speaker
Zwei Tage später ruft mich Edge an.
00:42:55
Speaker
Edge, die bauen gerade diesen Amazonen-Tower in Berlin.
00:42:59
Speaker
Und die sagen, ja, Herr Burgstatter, das ist ja total geil.
00:43:03
Speaker
Wir wollen diese Platten verwenden.
00:43:05
Speaker
Und ich so, ja, wo denn?
00:43:09
Speaker
Und ich wollte so, okay.
00:43:11
Speaker
Und dann kam so, Gebäudeklasse, Fragezeichen.
00:43:15
Speaker
Dann so, ja, schicken Sie mal die Unterlagen.
00:43:17
Speaker
Habe ich die Unterlagen geschickt und was kam?
00:43:20
Speaker
Ja, nee, der Brandstitzer sagt, das geht nicht.
00:43:22
Speaker
Und ich so, ja, fuck jetzt, Alter, Mist, schade.
00:43:25
Speaker
Wäre das so ein tolles Leuchtturmprojekt, oder?
00:43:29
Speaker
Wenn der Brandstitzer sagt, geht nicht, geht nicht.
00:43:32
Speaker
rufen Reinhard an und sagt, Reinhard, sag mal, wir haben da Folgendes vor, wir wollen das in 35 Stockwerk in diesem Amazon-Tau, wollen wir den Strohberblatt verwenden?
00:43:41
Speaker
Und ich so, wie klar geht es?
00:43:44
Speaker
Ja, müssen wir uns angucken, aber das funktioniert schon.
00:43:48
Speaker
Mit der Infobinde ich zurück zu Edge, dann hat sich der Brandschutz auch nochmal angeschaut und was ist?
00:43:53
Speaker
Es geht nicht für jede Wand.
00:43:56
Speaker
Wir haben nicht alle Wände, aber wir haben diese Low-Hanging-Fruit und die nehmen wir einfach mit.
00:44:00
Speaker
Bei mir ist es doch egal, ob ich jetzt 150 oder 180 Quadratmeter.
00:44:04
Speaker
Wichtig ist, dass es in solchen Projekten zum Einsatz kommt, damit man einfach zeigt, schau her, das ist doch mal ein Leuchtturm, auf 135 Meter Höhe Strohraubplatten einzusetzen.
00:44:16
Speaker
Könnt ihr mir nochmal was erklären, wie das mit diesen Zulassungen eigentlich genau abläuft?
00:44:25
Speaker
Ich will mal meine Frage loswerden.
00:44:26
Speaker
Die erste Frage wäre, wie produktspezifisch sind die?
00:44:30
Speaker
Die zweite Frage wäre, wie lang dauert dieser Prozess?
00:44:34
Speaker
Und die dritte Frage wäre, offenbar kann man das ja auch umgehen, oder?
00:44:40
Speaker
Also wenn man dann doch im 35.
00:44:41
Speaker
Geschoss bauen kann.
00:44:43
Speaker
Also es gibt offenbar Wege, diese Zulassungen zu umgehen.
00:44:45
Speaker
Oder wie funktioniert das?
00:44:48
Speaker
Also die Zulassung, also grundsätzlich ist es ja ganz interessant, die Regel, da knie ich mich oder da lehne ich mich jetzt vielleicht ein bisschen raus und ich glaube, nachher rede vom DIBD keiner mehr mit mir.
00:44:59
Speaker
Aber ich versuche das mal so ganz diplomatisch auszubringen.
00:45:01
Speaker
Also grundsätzlich ist es so, wir haben eine europäisch-technische Bauproduktenverordnung und seit 2013 sagt diese, die CE ist völlig ausreichend für Bauprodukte, solange sie nicht irgendwie hart sicherheitsrelevant sind.
00:45:15
Speaker
Das heißt, in dem Moment, wo ich jetzt über eine ETA, also ein European Technical Approval, nachweisen kann, dass dieser Baustoff einsatzfähig ist im Rahmen seiner Möglichkeiten, zum Beispiel Dämmstoff soll dämmen, darf sich nicht setzen, braucht einen gewissen Dämmwert, braucht einen Stimmungswiderstand, dann darf ich ihn in Europa verkaufen.
00:45:35
Speaker
Das ist mal die grundsätzlich europäische Regelung.
00:45:38
Speaker
Aber, und jetzt kommt es, jetzt kommen lauter nationale Regelungen und sagen, ja, die europäische Regelung ist zwar ganz nett, aber wir sehen es nochmal ein bisschen anders.
00:45:47
Speaker
Und stülpen einem quasi die nationalen Wünsche auf.
00:45:51
Speaker
Und das ist eigentlich in der Bauproduktenverordnung gemäß dieser Verordnung gar nicht zulässig.
00:45:58
Speaker
Also es darf überhaupt keine nationale Regelung dem gegenüberstehen.
00:46:03
Speaker
Aber natürlich hat die Bauindustrie da eine sehr große Lobby und auch
00:46:07
Speaker
entsprechende Einflussmöglichkeiten.
00:46:10
Speaker
wurde das einfach so verändert, dass jetzt doch wieder sehr viele nationale Regelungen in gewissen Bereichen die Dinge halt, sage ich mal, erschweren.
00:46:18
Speaker
Also könnte man da jetzt vom Europäischen Gerichtshof gegen klagen?
00:46:23
Speaker
Kannst du alles machen, Hinrich, aber das bringt alles nichts.
00:46:26
Speaker
Also ich darf vielleicht nochmal schon das viel zitierte und ja dankenswerterweise auch viel gelobte Dachgeschoss, von dem wir ja gerade sprechen, nochmal anbringen.
00:46:37
Speaker
Wir sind ja nicht doof.
00:46:38
Speaker
Also wir haben zur Baugenehmigung ein komplettes Brandschutzkonzept mit eingereicht.
00:46:44
Speaker
Und das freigezeichnete, genehmigte und geprüfte Brandschutzkonzept war Bestandteil unserer Baugenehmigung.
00:46:53
Speaker
Und dann haben wir angefangen zu bauen.
00:46:55
Speaker
Ich meine, Marcel weiß das.
00:46:56
Speaker
Wir haben ja fast unsere Freundschaft darüber irgendwie zerbrechen lassen.
00:47:02
Speaker
Und dann kommt da der Brandschutzprüfer an und sagt, was ist denn das für ein Zeug?
00:47:05
Speaker
Kenn ich nicht, will ich nicht, weiß ich nicht.
00:47:06
Speaker
Und dann hat Marcel genau das gesagt, was er jetzt erzählt hat.
00:47:09
Speaker
Ja, hat da Europa-Zulassung und so weiter.
00:47:11
Speaker
Und ich habe gesagt, du, das ist mir völlig egal.
00:47:14
Speaker
Wenn der Brandschutzprüfer das nicht abnimmt, dann stehe ich hier.
00:47:17
Speaker
So, und genau so war es.
00:47:19
Speaker
Und der Typ sitzt dann da, Kraft seiner Wassersuppe, an meinem Schreibtisch, guckt mich an und sagt mir, verklagen Sie mich doch.
00:47:29
Speaker
Na, was machst du denn da, lieber Hinrich?
00:47:31
Speaker
Dann verklagst du den.
00:47:33
Speaker
Hast einen Prozess an der Backe, der drei bis fünf Jahre dauert, solange steht deine Baustelle still.
00:47:38
Speaker
Der Typ sitzt in der Ecke, trinkt seinen Cognac und raucht die Zigarre.
00:47:43
Speaker
Und du kommst nicht weiter.
00:47:45
Speaker
Der Typ weiß doch ganz genau, dass du das nicht machst.
00:47:47
Speaker
Du kannst das gar nicht bringen.
00:47:49
Speaker
Mein Gedanke ist ein anderer.
00:47:51
Speaker
Ich denke an was anderes.
00:47:53
Speaker
Als Einzelkämpfer ist man natürlich da verloren.
00:47:55
Speaker
Aber mir geht es doch darum, wir wollen diese Baustoffe
00:47:58
Speaker
Wir haben doch ein ganz anderes Setting als noch vor ein paar Jahren.
00:48:02
Speaker
Also der Wille ist da, weil der Zwang auch da ist.
00:48:07
Speaker
Und meine Überlegung ist eben, kann man nicht sowas, also die Bitcoin-Szene, die hat ja, bei denen ist ja das Konzept Open Source.
00:48:15
Speaker
Also die machen, das ist alles, alles, was mit... Liegt alles offen.
00:48:19
Speaker
Alles liegt offen und dadurch entsteht eigentlich eine größere Qualität und das ganze Konzept basiert auf Kooperationen.
00:48:25
Speaker
Also ohne da jetzt ins Detail zu gehen, denke ich die ganze Zeit darüber nach, wie können wir das in der Bauwelt hinkriegen?
00:48:30
Speaker
Weil genau das ist es, was wir brauchen.
00:48:31
Speaker
Wir brauchen Open Source und wir brauchen Kooperation.
00:48:34
Speaker
Und ich meine damit, ja, dann müssen wir halt Crowdfunding machen, um die Zulassung für Strohbauprodukte zu bekommen.
00:48:40
Speaker
Aber die müssen dann Open Source sein.
00:48:41
Speaker
Deswegen frage ich, wie produktgebunden ist das?
00:48:43
Speaker
Also, ich frage dich ganz konkret, wenn wir jetzt eine Crowdfunding-Kampagne machen würden, die sagt, wir zertifizieren jetzt deine Strohwände für die Gebäudeklasse 5, wärst du bereit,
00:48:55
Speaker
das Open Source bereitzustellen.
00:48:56
Speaker
Ich weiß nicht, ob man das kann, aber das wäre natürlich geil, wenn es so ginge.
00:49:01
Speaker
Das Problem ist, im Unterschied zum Bitcoin reicht bei mir ja nicht nur ein Computer.
00:49:07
Speaker
Das heißt, so ein Zulassungsprozess bzw.
00:49:11
Speaker
so eine Zulassung ist einfach auf diese Platten abgestimmt, damit auf die Produktion abgestimmt.
00:49:19
Speaker
Das heißt, ich sage, ich produziere auf dieser Anlage diese Platten und die brauchen diese Genehmigung und dann versuche ich diese Genehmigung durchzusetzen, indem ich Vorprüfungen mache und dann die Prüfung das abarbeite und dann kriege ich da auf der Basis eine ETH.
00:49:33
Speaker
Das ist überhaupt, sage ich mal, gar nicht so das Problem.
00:49:37
Speaker
Das Problem ist diese Anerkenntnis der schon geleisteten Prüfungen zum Beispiel.
00:49:41
Speaker
Da habe ich auch eine kleine Anekdote dazu.
00:49:46
Speaker
Wir haben ein Brandschutzzeugnis, eine europäische Brandschutzprüfung gemacht und haben da nachgewiesen, dass eine Wand auf Strohbauplatten F60 hat.
00:49:57
Speaker
Also 60 Minuten Brandwiderstandsdauer.
00:50:03
Speaker
Die ist strenger als die deutsche.
00:50:06
Speaker
Jetzt habe ich das in dem Projekt Zillestraße, was wir demnächst realisieren, dann vorgelegt.
00:50:12
Speaker
Ich habe gesagt, wir haben so eine Prüfung.
00:50:14
Speaker
Dann sagt mir das DBT, ja, nett, aber es ist halt eine europäische und wir wollen halt gerne deutsche.
00:50:23
Speaker
Wir können das grundsätzlich anerkennen, F30 über eine allgemeine Bauartgenehmigung oder Bauteilsprüfung.
00:50:31
Speaker
Dann zahle ich dafür aber nochmal 10.000 Euro.
00:50:34
Speaker
Die lege ich einfach auf den Tisch und sage hier.
00:50:36
Speaker
Das heißt, ich habe die Nachweise, aber sie werden nicht anerkannt.
00:50:41
Speaker
Jetzt muss ich mal kurz einhaken, nur damit ich das verstehe.
00:50:46
Speaker
Es ist streng genommen so, dass diese nationalen Gesetzgebungen oder Prüfverfahren eigentlich gar nicht zulässig sind, weil es eine europäische Grundprüfung gibt, die ausreichend sein sollte.
00:50:57
Speaker
Habe ich das richtig verstanden?
00:51:01
Speaker
In dem Moment, wo ich eine ETA mache und damit eine CE bekomme, also eine Certified Europe, diese Nummer, diese Zertifizierung, darf ich normalerweise den Baustoff in der erklärten Klasse, also ich erkläre in der ETA, welche Einsatzzwecke möglich sind, welche Anwendungen, darf ich den verwenden.
00:51:21
Speaker
Nur eben ist das halt nicht immer unbedingt
00:51:26
Speaker
Ich meine, man muss eins sagen, für die Strohbauplatte haben wir keine ETA, weil die Strohbauplatte eine Spanplatte ist.
00:51:32
Speaker
Das heißt, die ist ein geregelter Baustoff.
00:51:34
Speaker
Also sie ist eigentlich überhaupt, kann ich dir gar keine ETA geben, weil sie einer Norm unterliegt, also einem European Standard.
00:51:44
Speaker
Und deshalb meine ich, es ist wahnsinnig komplex, dieses ganze Zulassungs- und Genehmigungs- und Schraumschutz.
00:51:50
Speaker
Da möchte ich wirklich nochmal einhaken.
00:51:52
Speaker
Du kannst eigentlich tatsächlich diese ganze Thematik nur erschlagen, wenn du Arbeitsgruppen etablieren könntest, die sich um solche Zulassungen kümmern.
00:52:01
Speaker
Da ist nur die Frage, wer finanziert diese?
00:52:04
Speaker
Das geht ja noch weiter.
00:52:05
Speaker
Also du hast ja bestimmte Sachen, wo du zum Beispiel eine Feuerwiderstandsklasse hast.
00:52:10
Speaker
Und selbst wenn du eine Feuerwiderstandsklasse hast, von mir aus von F90, aber die Bauordnung, die Landesbauordnung sagt irgendwie Treppenhaus nur mit nicht brennbaren Baustoffen.
00:52:21
Speaker
Dann ist es scheißegal, ob das Ding F90 hat, F30 oder F60.
00:52:24
Speaker
Wenn die Bauordnung sagt, nicht brennbare Baustoffe, dann geht es halt nicht mehr.
00:52:29
Speaker
Und wenn du die so auslegen würdest, wie du sie auslegen müsstest, dann müsstest du in Berlin alle Altbauten abreißen, weil die haben Holztreppenhäuser.
00:52:39
Speaker
Da hast du nur noch einen Bestandsschutz.
00:52:41
Speaker
Also es ist tatsächlich so, dass man echt irgendwelche Arbeitskreise etablieren können müsste, die für diese ganzen Zulassungen zuständig sind, weil es ist ja so,
00:52:53
Speaker
dass das durchaus machbar ist.
00:52:55
Speaker
Es gibt halt eben nur keinen, der das wirklich in der entsprechenden Form macht, weil die Großen machen es nicht und die Kleinen haben nicht genug Kohle.
00:53:03
Speaker
Und in dieser Thematik möchte ich jetzt mal mit zwei Dingen noch vorankommen, die hoffentlich auch mal das ein bisschen positiver darstellen.
00:53:11
Speaker
Nummer eins, DIBT ist ja dauernd genannt worden, DIBT.
00:53:16
Speaker
Deutsches Institut für Bautechnik hat einen großen Fördertopf für die Zulassung oder Prüfung von irgendwelchen nachhaltigen Projekten.
00:53:24
Speaker
Ich weiß, wovon ich spreche, weil wir haben uns gerade an diesem Fördertopf bedient oder sind dabei, weil wir haben vom DIBT ein Forschungsprojekt finanziert bekommen, in dem wir einen Leitfaden erarbeiten sollen,
00:53:37
Speaker
was Planer, Ingenieure oder am Bau Beteiligte zu berücksichtigen haben, wenn sie Mauersteine, alte gebrauchte Abrissmauersteine wiederverwenden wollen.
00:53:49
Speaker
Das ist ein Beispiel, wo ich sage, gut, wir haben das jetzt mal gemacht und wir haben hier eine sehr interessierte Bauingenieurin bei unseren Mitarbeiterinnen, die sich dieses Projekt jetzt annimmt.
00:53:59
Speaker
Wir sind da reingeschlittert, weil wir so einen Reuse-Wettbewerb gewonnen haben.
00:54:03
Speaker
Und dann möchte ich noch eine Sache sagen, um das dann vielleicht auch nochmal ein bisschen runder zu machen.
00:54:10
Speaker
Wir sind ja jetzt mittlerweile, also wir, sage ich jetzt mal Spreeplan, sehr stark in diese Stroh- oder Stroh-Bau-Ecke gekommen, einfach weil wir viel darüber gesprochen haben und auch viel damit gebaut haben.
00:54:23
Speaker
Ich habe aber in dieser Runde hier auch schon mehrfach gesagt, die Natur hat viel mehr und auch zum Stroh gehört mehr.
00:54:30
Speaker
Und da möchte ich zwei positive Aspekte jetzt nochmal loswerden, nämlich aus dem Bereich des Lehmbaus.
00:54:35
Speaker
Die meisten haben das überhaupt wahrscheinlich gar nicht mitgekriegt.
00:54:38
Speaker
Es gibt ein EuGH-Urteil in der jüngeren Vergangenheit und das ist ein ganz wichtiges Urteil, wie nämlich mit Bauaushub, mit Baustellenaushub umzugehen ist.
00:54:52
Speaker
Bisher war es so, dass Bauaushub per se ein Schadstoff war etwas, was abzufahren ist.
00:54:58
Speaker
Das war also etwas, was Geld gekostet hat.
00:55:02
Speaker
Das ist jetzt nicht mehr so aufgrund dieses EuGH-Urteils.
00:55:05
Speaker
Dadurch, dass wir so viel Lehm in so vielen unserer Baugruben haben, wird es als Wertstoff kategorisiert.
00:55:12
Speaker
Das heißt, das Vorzeichen ändert sich.
00:55:14
Speaker
Von dem, was jetzt vorher gekostet hat, ist es zumindest nach diesem Urteil jetzt eigentlich ein Wertstoff.
00:55:21
Speaker
Ich bin mal sehr gespannt, was die ganze Bauindustrie daraus macht und ob sie die daraus resultierende Chance wirklich wahrnimmt, die Lehmbaustoffe jetzt weiter voranzubringen.
00:55:31
Speaker
Das ist der eine positive Aspekt in Bezug auf den Lehm.
00:55:33
Speaker
Und der zweite positive Aspekt, ich weiß gar nicht, ob sie jetzt schon raus ist oder noch rauskommen wird.
00:55:41
Speaker
Im April sollte die neue DIN-Norm für Lehm-Mauerwerk rauskommen.
00:55:46
Speaker
Es hat auch bisher nie jemand wirklich sich darum gekümmert, mal zu prüfen, wie hält das eigentlich.
00:55:53
Speaker
Deswegen durftest du nur maximal zwei Geschosse mit Lehmsteinen, Mauern oder Bauen durchführen.
00:55:59
Speaker
Und aufgrund einer Initiative von der Deutschen Bundesumweltstiftung, von ZRS und einer Uni ist jetzt ein Forschungsprojekt abgeschlossen worden, was in eine neue DIN gemündet hat, die eindeutig nachweist, wie die statischen und anderen bautechnischen Verhältnisse von Lehm-Mauerwerk sind.
00:56:19
Speaker
Und siehe da, du kannst mit einmal fünf Stockwerke machen.
00:56:23
Speaker
Und das muss man sich jetzt mal vorstellen.
00:56:26
Speaker
Ich habe die hier bei mir im Büro zu stehen.
00:56:27
Speaker
Lehmsteine, die sehen genauso aus wie die Kalksander.
00:56:30
Speaker
Du kannst dieselben Fertigungsmaschinen verwenden, du kannst dieselbe Produktion nehmen und du kannst jetzt auch jeden Maurer oder jeden Bauherrn, der dir dann immer sagt, ich möchte gerne massiv bauen, wo ich dann immer sage, das ist schon gleich unser Kumpel irgendwie.
00:56:45
Speaker
Aber schön, dem kannst du jetzt sagen, okay, bauen wir massiv, mauern wir mit Lehmsteinen.
00:56:50
Speaker
Na wunderbar und den holst du dir am besten auch noch aus deiner Baugrube.
00:56:55
Speaker
So, jetzt sind wir vom Strom ein bisschen weggekommen, aber ich hoffe, wir sind mit der Geschichte jetzt vielleicht so ein bisschen in die Richtung gekommen, wo wir sagen können, naja, vielleicht kriegen wir es ja doch noch irgendwie in die richtige Richtung.
Optimismus für die Zukunft des nachhaltigen Bauens
00:57:08
Speaker
Ja, also wir nähern uns jetzt übrigens dann auch dann den Abschluss.
00:57:12
Speaker
Wir konnten jetzt, glaube ich, stundenlang noch weiterreden.
00:57:15
Speaker
Ich habe vor allem auch noch richtig viele Fragen.
00:57:17
Speaker
Deswegen will ich dich schon nochmal einladen, Marcel, um das auch weiter zu verfolgen, wie das weitergeht.
00:57:22
Speaker
Also auch, wie geht das mit Bonovia weiter?
00:57:25
Speaker
Und wie geht das Rollout weiter?
00:57:28
Speaker
Das finde ich extrem spannend.
00:57:31
Speaker
Und vor allem finde ich es spannend, das dann selber auch umzusetzen.
00:57:34
Speaker
Also ich meine, das ist ja das, worauf wir Bock haben.
00:57:36
Speaker
Also wir haben große, also wir merken, dass wir haben so ein paar, wir planen große Wohnanlagen, gerne mal 200 Wohnungen, oft für städtische Wohnungsbaugesellschaften, aber auch für private.
00:57:49
Speaker
Und da geht es um diese Skalierbarkeit.
00:57:50
Speaker
Und da sind jetzt plötzlich völlig, die reden ganz anders.
00:57:54
Speaker
Die wollen das jetzt, also weil sie es müssen vielleicht auch.
00:57:57
Speaker
Und da brauchen wir dieses ganze Know-how, dieses geballte Know-how, das ihr zwei zum Beispiel verkörpert, dass man das so weit wie möglich treibt, dass wir da echt was anbieten können.
00:58:08
Speaker
Du, wir können euch auch die ganzen Beispiele zeigen.
00:58:11
Speaker
Wir haben die Details, wir haben die Ausführungen, wir haben die Beispiele.
00:58:14
Speaker
Du kannst dir alle angucken.
00:58:15
Speaker
Wir wohnen da drin.
00:58:16
Speaker
Meine Wände hier hinten, die sind aus Stroh.
00:58:18
Speaker
Mit ein bisschen Leben reingeschmiert.
00:58:22
Speaker
Wie schaut das mit Wohnungstrennwänden aus?
00:58:25
Speaker
Kann ich Wohnungstrennwände komplett aus Stroh machen?
00:58:28
Speaker
Wie schaut das mit der Tragfähigkeit aus?
00:58:31
Speaker
Tragfähigkeit ist nicht ganz so toll.
00:58:33
Speaker
Also wenn du wirklich mit richter Tragfähigkeit ankommen willst, haben wir auch ein Holzskelett drin.
00:58:38
Speaker
Aber in unserer beider Zusammenarbeit, Hinrich, habe ich dir auch gesagt, ich kann dir die ganzen Details, kann ich dir mal schicken.
00:58:44
Speaker
Also wir haben eine geplante, detaillierte, zugelassene und geprüften Wandaufbau mit Strohpanelen.
00:58:54
Speaker
ausschließlich mit Naturbaustoffen in der Wohnungstrennwandqualität.
00:58:58
Speaker
Haben wir hier auch überall eingebaut.
00:58:59
Speaker
Kannst du dir angucken.
00:59:00
Speaker
Wir haben einen besseren Schallschutz, als du dir das vorstellen kannst.
00:59:04
Speaker
Und wie gesagt, du kannst die Schrauben reinschrauben, das Zeug hält.
00:59:07
Speaker
Und der Brandschutz, naja, der ist höher als vergleichbar bei Riegebs.
00:59:14
Speaker
Hat aber eben so eine Zulassung nicht.
00:59:16
Speaker
Okay, das ist dann wieder so ein Thema.
00:59:19
Speaker
Wie kriegt man die Bauherren dazu, dass sie es trotzdem machen?
00:59:22
Speaker
Da brauchen wir dann diesen Brandschützer, oder?
00:59:25
Speaker
Du brauchst einen Juristen, du brauchst einen Brandschützer, du brauchst einen Versicherer.
00:59:30
Speaker
Aber wir haben ja noch ein paar Podcasts vor uns.
00:59:33
Speaker
Aber eine Frage habe ich noch.
00:59:36
Speaker
Also wie dick ist diese, um nochmal einmal zum Schluss zu eurem Hauptprodukt, der Strohbahn, zu kommen?
00:59:41
Speaker
Also wie dick sind diese Wände?
00:59:43
Speaker
Also ihr habt ja, glaube ich, verschiedene Dicken.
00:59:46
Speaker
Und wie funktioniert das mit Elektroinstallationen?
00:59:49
Speaker
Du hast in deiner Eingangsrede schon selber dich ad absurdum geführt.
00:59:53
Speaker
Du hast gesagt, eine Frage habe ich noch und fängst mit zwei Fragen an.
00:59:56
Speaker
Und du hast noch viel mehr, würde ich darauf wetten.
00:59:58
Speaker
Ja, das mache ich immer so.
01:00:03
Speaker
Ich dachte, ich lasse euch jetzt einfach mal ein bisschen reden.
01:00:07
Speaker
Ja, jetzt haben wir dich ja da.
01:00:08
Speaker
Wir quatschen ja die ganze Zeit miteinander.
01:00:10
Speaker
Ja, also zunächst mal kurz mal noch zu dieser Fragestellung vom DAK zurück, ganz zurück.
01:00:15
Speaker
Also das ist genau das, woran ich arbeite.
01:00:17
Speaker
Deshalb habe ich eigentlich normalerweise auch wahnsinnig wenig Zeit.
01:00:21
Speaker
bis wir im Prinzip diese Zulassungsthematiken, die Produktionsthematiken, die Verarbeitungsthematiken und die Investorenthematiken unter einen Hut bringen.
01:00:29
Speaker
Bis wir das schaffen, weil da bin ich voll beim Tag, da ist völlig richtig, das ist so eine Mammutaufgabe, die braucht Geld, damit es läuft, damit es geschmiert wird, da braucht man ein Team dazu, die das unterstützt, am besten von jüngeren Leuten, die wir dann beraten und denen wir dann weiterhelfen, weil eigentlich ist es ja eine Sache der Jüngeren, ganz ehrlich.
01:00:47
Speaker
Wir sind ja die, die schon, sag ich mal,
01:00:49
Speaker
Schon eher so an die Ruhe denken, während die anderen gerade Gas geben.
01:00:52
Speaker
Und wir brauchen junge Leute, die Gas geben und das unterstützen.
01:00:55
Speaker
Das mal zum einen.
01:00:57
Speaker
Dann zu der Frage, wie dick sind unsere Wände.
01:01:00
Speaker
Ich denke, das ist ein ganz interessanter Aspekt.
01:01:01
Speaker
Wir können die Wände auf 8 cm Stärke machen.
01:01:05
Speaker
Also das sind zwei Strohbauplatten ohne Ständerwerk miteinander verschraubt.
01:01:10
Speaker
Beziehungsweise verschraubt und verklebt.
01:01:12
Speaker
Dann hat man im Prinzip eine sehr geringe, eine sehr dünne Wand, die jetzt für jeden sozialen Wohnungsbau oder so wunderbar funktioniert.
01:01:20
Speaker
Also auch vom Schall her ist das alles gut.
01:01:23
Speaker
Wir haben schon mehrere soziale Wohnbauten so ausgeführt und da gab es nie Beschwerden.
01:01:28
Speaker
Also das sehen wir gesagt, die ist aber hellhörig oder so, gar nicht.
01:01:31
Speaker
Also das ist eine richtig angenehme Wand-Situation.
01:01:35
Speaker
Man kann die entweder in den Estrich hineinbinden, Schallschutz, oder auf den Estrich draufstellen, Variabilität.
01:01:42
Speaker
Haben wir auch schon gemacht, funktioniert auch einwandfrei.
01:01:45
Speaker
Aber wenn ich sie direkt zueinander verschraube, habe ich natürlich keine Möglichkeit, Kabel zu führen, weil ich ja keinen Zwischenraum habe.
01:01:55
Speaker
Das heißt, dann muss ich im Prinzip die Kabel- und Elektroinstallation in die Platte hineinfräsen.
01:02:00
Speaker
Was jetzt auch kein Problem ist, was man auch machen kann, aber es ist halt, sage ich mal, ein Unterschied.
01:02:05
Speaker
zu einer Wand mit einem Installationsraum.
01:02:08
Speaker
Deshalb ist meine persönlich liebste Variante die, dass man sagt, man hat eine Strohbauplatte mit 40 mm, dann einen Holzständer mit 40 auf 60 und nochmal eine Strohbauplatte.
01:02:19
Speaker
Weil dann kann ich alles.
01:02:20
Speaker
Dann habe ich den Raum, um Elektroinstallationen zu verfahren.
01:02:23
Speaker
Ich habe die Möglichkeit, Steckdosen in verschiedenen Tiefen einzubauen und habe damit eine vollwertig gute Wand.
01:02:30
Speaker
Braucht halt ein bisschen mehr Platz, je nachdem, wie man rechnet.
01:02:34
Speaker
Das ist wieder ganz lustig, weil da kommen wir wieder nämlich an den Punkt, wer redet hier?
01:02:39
Speaker
Also ich habe einen Planer, der das gerne möchte, aber auch noch nie gebaut hat.
01:02:44
Speaker
Und ich habe einen Vertriebler, der zwar gesehen hat, wie sowas gebaut wird und der die Dinger produziert.
01:02:50
Speaker
Wir haben es gebaut, wir machen es dauernd.
01:02:52
Speaker
Und das ist halt eben so ein Thema, wo ich dann auch sage, wenn man es wirklich richtig ernsthaft machen will, muss man sich vor allen Dingen auch um die Handwerker kümmern.
01:03:00
Speaker
Und wir haben natürlich auch versucht, in Zusammenarbeit mit den Handwerkern diese Lösungen noch zu optimieren und eben auch die Handwerker zu qualifizieren.
01:03:09
Speaker
Und wie du weißt, Marcel, wir haben da mittlerweile unsere Truppe, die machen Strohpaneele,
01:03:17
Speaker
am laufenden Meter.
01:03:18
Speaker
Und da ist es mittlerweile tatsächlich so, die zucken da gar nicht, wenn ich da Elektroinstallationen drauf haben will.
01:03:25
Speaker
Die fräsen das rein und fertig.
01:03:27
Speaker
Und dann kommt da noch ein Klebeband drauf und fertig.
01:03:31
Speaker
Wenn ich jetzt mal wieder mit den Worten von Hinrich spreche, der immer noch mehr auf Geld achtet als ich, das ist jeder Quadratzentimeter, ist vermietbare Fläche, verkaufbare Fläche und so weiter.
01:03:42
Speaker
Und wenn du mir dann mit einer Installationsebene kommst und ich im Duktus des Investors spreche, dann sage ich, du hast da eine Macke, was mir da verloren geht, weil du so ein paar Kabel da reinziehen willst.
01:03:53
Speaker
Da stelle ich dann aber eher meine Handwerker hin und sage so, ihr fräst mir das Ding da jetzt rein, macht die Kabel da rein, kommt der Lehmputz rüber fertig und habe dann entsprechend die Wand optimiert.
01:04:02
Speaker
Also es gibt die Möglichkeiten, ich warte nur darauf, dass wir tatsächlich mal so zum Zuge kommen, um solche Zulassungs- und Detaillösungsverfahren anzugehen.
01:04:15
Speaker
Aber wahrscheinlich liegt es daran, ich bin nicht kommunikativ genug, als dass mich da jemand darauf ansprechen würde.
01:04:21
Speaker
Ich muss dann mein Werk sprechen lassen, dann kannst du dir die Fledermauskauben angucken, aber ansonsten muss ich dann wahrscheinlich raus.
01:04:28
Speaker
Jetzt vielleicht noch eine letzte Frage und dann machen wir Schluss.
Crowdfunding und Open-Source-Lösungen
01:04:36
Speaker
Ich habe mir ja die Rolle zugelegt, ich habe sie alt und naiv genannt, also in Analogie zu jung und naiv, zu dem Thilo Jung, weil damit kann ich dann elegant einfach zugeben, dass ich keine Ahnung habe von diesen ganzen Dingen und deswegen frage ich einfach.
01:04:52
Speaker
Was müsste man, also angenommen es ist Gelänge, man könnte so Crowdfunding auf die Beine stellen mit dem Ziel, dass wir für diese ganzen Produkte, also wir haben über Lehmbauplatten gesprochen.
01:05:02
Speaker
DAK hat sehr schön anschaulich geschildert, Lehm brennt nicht, weil wir haben jetzt eine Situation, dass wir eben auch Gebäudeklasse 5 eine dreigeschossige Aufstockung aus Holz machen und die besteht zur Hälfte aus Gips.
01:05:17
Speaker
Die könnte auch zur Hälfte aus Lehm bestehen.
01:05:19
Speaker
Es gibt aber keine Zulassung.
01:05:21
Speaker
Und jetzt ist so mein Ding, dass ich mir die ganze Zeit überlege, wie kriegen wir das hin, dass wir da diese Zulassungen herkriegen?
01:05:25
Speaker
Also brauchen wir, und ich denke dann immer an Open Source und an, ist sowas irgendwie denkbar?
01:05:32
Speaker
Also mal angenommen, ich glaube, da würde es Menschen geben, die sagen, wir machen so eine Crowdfunding-Aktion und dafür gibt es Zulassungen, die dann aber jeder nutzen darf.
01:05:40
Speaker
Ist sowas denkbar oder ist das totaler Klötzinn?
01:05:43
Speaker
Nö, nutzen kann die sowieso jeder in dem Augenblick, wo die Produkte zugelassen sind.
01:05:47
Speaker
Also du musst dir einfach mal angucken, was willst du haben an Produkten, nehmen wir eine Lehmbauplatte, nehmen wir ein Strohpanel oder was auch immer und dann schaust du dir an, wo kannst du das überall verbauen und dann guckst du dir an, welche Zulassung brauchst du gegebenenfalls und dann gibt es Anforderungen.
01:06:00
Speaker
als Baumaterial, als Schaltschutzanforderung, Brandschutzanforderung und so weiter und dann guckst du dir an, was ist sinnvoll, dann machst du eine Liste und dann guckst du, wo du diese entsprechenden Zulassung kriegen kannst und dann fragst du, was das kostet, da kannst du DIBT, da kannst du BAM,
01:06:17
Speaker
oder was auch immer machen und dann hast du irgendwann eine Summe, die dann da unten steht und wenn du diese Summe hast, dann musst du noch die Personalkosten drauf rechnen und dann hast du einen Gesamtbetrag, den du brauchst, um für diese Produkte die entsprechenden Zulassungen zu bekommen.
01:06:33
Speaker
Und interessant könnte es werden, wenn du sagst, du hast einen Investor und der kriegt für die Vorinvestition dieser Zulassung, kriegt er von mir aus eine Lizenzgebühr für jede verkaufte Platte von einem halben oder einem Viertel Cent oder sowas.
01:06:49
Speaker
So kann er dann sicherstellen, dass er, wenn er ein Produkt mit zur Marktreife gebracht hat, an das er glaubt, dass er dann auch seinen Return of Invest hat und alle Beteiligten sind froh.
01:07:01
Speaker
Also könnte dann dieser Investor ja auch eben, sage ich jetzt mal, ein gemeinnütziger Verein sein, der eben bei Crowdfunding lebt und dann auch ein Reinvest hat und der dann sagt, ich bezahle hier Zulassungen von Dingen, die ich geil finde.
01:07:18
Speaker
Also wir denken da ein bisschen, das ist nochmals mehr sozialistischer, dass wir sagen, naja, wie bringen wir quasi
01:07:27
Speaker
möglichst viele Beteiligte dazu, da zum Beispiel entweder rein zu investieren oder in irgendeiner Form teilzuhaben.
01:07:35
Speaker
Weil das ist ja das Interessante.
01:07:37
Speaker
Also wie motiviere ich quasi jemanden zu sagen, hör zu, wir bauen jetzt eine Produktionsanlage vor den Tor Berlins.
01:07:45
Speaker
Die wenigsten werden jetzt Lust haben, eine Produktion zu betreiben, aber sie sagen, oh ja, geile Idee, will ich unterstützen, will ich investieren.
01:07:53
Speaker
Und bin dafür zum Beispiel beteiligt am Umsatz oder am Gewinn, wie auch immer.
01:07:58
Speaker
Solche Themen, das durchdenken wir gerade.
01:08:00
Speaker
Da sehe ich übrigens auch die Blockchain-Technologie als wahnsinnige Möglichkeit, weil man ja CO2 einspeichert.
01:08:06
Speaker
Also wir haben ja im Bestfall bis zu 250 Kilogramm CO2-Äquivalente pro Quadratmeter Innenwand.
01:08:18
Speaker
Das ist ein Kubikmeter Beton, den ich damit neutral mache.
01:08:21
Speaker
also den ich damit quasi ausgleichen kann.
01:08:24
Speaker
Und das ist im Prinzip ein Punkt, das Bringen, das müsste man eigentlich viel mehr noch in die Welt bringen und einfach viel mehr Menschen ermöglichen, daran teilzuhaben.
01:08:35
Speaker
Weil ich glaube, das machen viele, weil es einfach eine coole Idee ist.
01:08:38
Speaker
Also ich habe schon ein paar Ärzte, die sagen, oh ja, sie wollen investieren und hin und her.
01:08:41
Speaker
Und wir sind da und haben eigentlich das noch nicht so richtig ergriffen, weil ganz ehrlich, also ich bin Baumensch oder
01:08:49
Speaker
Ich habe jetzt eigentlich mit Investoren, also allein wenn die schon anfangen mit CapEx und OPEX und hin und her erwächst, dann denke ich mir so, von was redet ihr denn?
01:08:56
Speaker
Das ist nicht meine Welt.
01:08:58
Speaker
Aber wir erdenken da Modelle, die auch teilweise diese Blockchain-Technologie inkludieren.
01:09:05
Speaker
Also das wird mal so der Ausblick.
01:09:07
Speaker
Also hier der Ausblick für, ich hoffe auch, dass es mir gelingt, weil ich habe vorher auch noch, es gibt da so ein paar Bitcoiner, die ich gerne mal auch hier mit einladen will.
01:09:15
Speaker
Und wenn die kommen, wir machen jetzt Stopp, der DAX signalisiert mir schon.
01:09:20
Speaker
Also auch in die Bitcoin-Community, da geile Geschäftskonzepte sich auszudenken.
01:09:23
Speaker
So DAX und du hast jetzt das letzte Wort und dann machen wir Feierabend.
01:09:26
Speaker
Ja, das letzte Wort ist gar nicht so schwer.
01:09:28
Speaker
Also das ist tatsächlich auch, wenn ich mir jetzt diese Runde angucke, da gibt es eigentlich Leute, die so diese An- und Fürsicht sind wir für jemanden, der Green Invest Produkte entwickeln will und sind ja schon das Team, was er braucht irgendwie.
01:09:42
Speaker
Du bist derjenige, der planen kann.
01:09:44
Speaker
Marcel ist derjenige, der die Produkte anliefern kann.
01:09:47
Speaker
Ich bin derjenige, der irgendwie auf die entsprechende Umsetzung, Planung und Projekte zurückgreifen kann.
01:09:54
Speaker
Und ich kann auch ganz klar definieren, welche Zulassung und Zertifikate wir brauchen.
01:09:59
Speaker
Und das, was wir jetzt von jemandem brauchen, der ein Green-Invest-Modell entwickeln will, ist eben genau diese Form der Struktur.
01:10:08
Speaker
Also du kannst es...
01:10:09
Speaker
es klingt immer so ein bisschen blöd oder so ein bisschen verstaubt.
01:10:13
Speaker
Du kannst auch eine gemeinnützige GmbH, eine gemeinnützige UG oder eine Genossenschaft oder was auch immer bringen oder entwickeln.
01:10:22
Speaker
Sicherstellen musst du, dass die Investitionen oder eine bürgengemeinschaftsfinanzierte Stiftung, das geht auch.
01:10:31
Speaker
Also wir haben sowas mit der GLS bei Waldorfschulen gemacht und so weiter.
01:10:34
Speaker
Also GLS Bank, Gemeinschaftsbank für Leihen und Schenken.
01:10:37
Speaker
Und es ist halt tatsächlich, es ist ein Job.
01:10:42
Speaker
Also es ist eine echte Arbeit, die Struktur zu finden, die Steuer zu machen, die juristischen Absicherungen zu machen und sicherzustellen, dass diese ganzen Geldflüsse dann auch funktionieren.
01:10:52
Speaker
Ich sage nicht, dass ich das nicht kann.
01:10:54
Speaker
Ich sage aber ganz klar, dass ich das nicht will.
01:10:57
Speaker
Weil wenn ich hätte Banker werden wollen, wäre ich Banker geworden, bin aber eben nur Architekt.
01:11:03
Speaker
Ich sage ja auch gar nicht, dass du oder wir das machen müssen.
01:11:06
Speaker
Nö, natürlich nicht.
01:11:07
Speaker
Aber es gibt so viele Talente da draußen.
01:11:10
Speaker
Und darum geht es ja.
01:11:11
Speaker
Ich will damit Lehm bauen können.
01:11:13
Speaker
Und das Ding hat keine Zulassung.
01:11:15
Speaker
Wie kriegen wir diese scheiß Zulassung?
01:11:17
Speaker
Darum geht es mir.
01:11:18
Speaker
Dann sieh doch zu, dass möglichst viele Leute diesen Podcast hören, möglichst viele Leute, die irgendwie in Business and Law School sind oder so, die das dann irgendwie dezent bei Austern und Säckchen auf ihrer Segeljagd sich mal anhören, die dann die ganz tolle Idee haben, wie man sowas zusammenbastelt.
01:11:38
Speaker
Dir ist schon klar, dass das ein ganz schönes Vorurteil ist, was du da so gegenüber der Investition hast.
01:11:43
Speaker
Ich fand auch, da teilen Austern auf einer Segeljacht, das ist echt ein Thema.
01:11:46
Speaker
Wie kriegst du frische Austern auf einer Segeljacht?
01:11:48
Speaker
Du, ich könnte auch sagen, beim Stücke Speck, das Schneebrett vor der Hütte auf dem Gletscher hat, das ist mindestens genauso daneben.
01:11:56
Speaker
Ist auch stereotypisch.
Abschluss und zukünftige Zusammenarbeit
01:11:59
Speaker
So, aber jetzt machen wir Feierabend.
01:12:01
Speaker
Also Marcel, ganz, ganz herzlichen Dank.
01:12:04
Speaker
Ich finde das super inspirierend und ich hätte echt noch ganz, ganz viele Fragen, die stelle ich jetzt nicht mehr.
01:12:09
Speaker
Und ich fände es wirklich toll, wenn wir nochmal in hoffentlich zukünftigen Folgen, wir sind ja noch ganz am Anfang, nochmal auf dich zukommen könnten, damit du dann berichtest, wo du stehst mit deinem Produkt.
01:12:20
Speaker
Genau, gib mir mal ein paar Wochen.
01:12:21
Speaker
Das wird ganz geil.
01:12:23
Speaker
Ich möchte tatsächlich zum Abschluss noch eins sagen und dann muss ich auch wirklich los.
01:12:28
Speaker
Ist total interessant.
01:12:30
Speaker
Hinrich sagt, er hat noch eine Frage und stellt dann ganz viele.
01:12:34
Speaker
Und eben sagt er, er hätte noch ganz viele Fragen, aber die stellt er jetzt nicht.
01:12:38
Speaker
Also freuen wir uns aufs nächste Mal.
01:12:39
Speaker
Also so machen wir es.
01:12:43
Speaker
Also dann, ich lege auf.
01:12:46
Speaker
Tschüss, servus, ciao.