Einführung in Splittercast und Gästevorstellung
00:00:05
Speaker
Hallo und herzlich willkommen zum Splittercast, dem Podcast von und mit dem Splitter Verlag, Bielefelds bestem Comic Verlag. Mein Name ist Max und in diesem Podcast spreche ich mit verschiedenen Gästen aus der deutschsprachigen Comic Szene und angelieferten Szenen, so auch heute, denn heute habe ich Mayri Stritter zum Gast. Mayri Stritter ist eine Hälfte von Orgenspalter TV, einer
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Speaker
Ja, Projekt multimedialen Großprojekt, was sich mit Rollenspiel, Comics, Fantastik im weitesten Sinne beschäftigt. Was genau sie dort alles machen kann, Meire euch besser selbst erklären.
Diskussionsthemen: Comics und Rollenspiele
00:00:43
Speaker
Und das macht sie gleich auch. Und ich spreche mit ihr über Comics, über Rollenspiele und auch über die Grenzen zwischen diesen beiden Hobbys, sagen wir mal, und wo die vielleicht fließende verlaufen. Da hat Meire nämlich einige interessante Einsichten zu und in dem Zusammenhang auch einige interessante Rollenspiele
00:01:01
Speaker
und Leseempfehlungen, denn Leseempfehlungen für Comics und alles mögliche sonst hat sie natürlich auch massig im Gepäck. Irgendwann biegen wir auch mal links Richtung japanischen Manga und Rollenspielmarkt ab, was interessant ist und mir zumindest einige tolle neue Einblicke gewährt hat. Seid gespannt. Ich wünsche euch auf jeden Fall viel Spaß bei diesem Gespräch. Und ja, wenn euch gefällt, was ihr hört, lasst uns gerne ein Abo da, empfehlt uns weiter. Ihr wisst Bescheid.
Technische Herausforderungen und Orkenspalter TV
00:01:29
Speaker
Hallo, liebe Mayri. Schön, dass du beim Splittercast dabei bist. Schön, dass du den Weg hierher gefunden hast. Geht es dir gut so weit? Ja, danke dir dafür. Und natürlich auch danke für die Einladung, Max. Ich habe mich durch ein wirrendes Internets gewühlt, um hier bei der Aufnahme dabei zu sein. Ich hoffe, der Weg war nicht zu weit.
00:01:51
Speaker
Nein, also die technischen Wunder, die wir hier nutzen, sind ausgesprochen praktisch. Ich kann entspannt mich hier zurücklegen, raus auf den Garten schauen, während wir uns über Comics unterhalten, worauf ich mich schon sehr freue. Fantastisch, da hast du's ein bisschen bequemer als ich. Aber ich will mich auch nicht beklagen. Die Technik macht's möglich. Ja, schön, dass du da bist. Mayri, du bist ja, ich sag in deinen Worten, das Gesicht und vieles andere von Orkenspalter.
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Speaker
Eine plattform ja ich weiß nicht plattform ist wahrscheinlich nicht der richtige begriff da darfst du dann gleich nochmal einhaken einem kanal einem rollenspiel multimedialen gesamtwerk was sich mit dem fantastischen genre mit pen and paper mit rollenspielen und allem möglichen befasst.
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Speaker
Ich kenne Orkenspalter sowie viele andere Leute, deutschsprachige Menschen, sag ich mal, die an Fantastik und an Rollenspielen generell interessiert sind, schon recht lange. Und vor allem hab ich einige Freunde von mir, die glühende Fans von euch und von dir sind.
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Speaker
An der Stelle liebe Grüße an meine DSA-Gruppe, die hoffentlich alle zuhören. Es wird bei der nächsten Sitzung ein kleines Quiz geben. Ja. Und wer nicht die richtigen Antworten hat, kriegt auf jeden Fall Erfahrungsabzug. Aber das nur so neben Rande.
Entwicklung von Orkenspalter TV
00:03:14
Speaker
Bevor ich mich jetzt noch zu noch noch weiter verquatsche, Marygib, kannst du uns einen kurzen Überblick mal geben, was ihr eigentlich alles so macht auf euren zahlreichen Kanälen und wie viele gefühlt hundert Leute in dem, was Orcaspalter macht, involviert sind.
00:03:31
Speaker
Ja, also Orgenspalter TV. Ganz kurz, wir haben uns den Namen quasi geliehen von der Orgenspalter Community, was eines der ältesten Foren in Deutschland für Rollenspiel und speziell für das Schwarze Auge ist, weil wir mit dem Gründer eng befreundet waren. Zu dem Zeitpunkt, wir sind auch immer noch befreundet, aber mir tut es fast ein bisschen leid, dass wir den Namen etwas entführt haben. Das ist ursprünglich gar nicht unsere Absicht. Aber bei Orgenspalter TV haben wir ursprünglich einfach angefangen,
00:03:58
Speaker
dass wir Bücher aus der Rollenspielszene besprochen haben am Anfang, vor allen Dingen das Schwarze Auge. Und dann haben wir angefangen, einfach immer mehr dazu zu machen und auch immer mehr Interessen, die damit in Hand gehen, auch zu besprechen. Also der Kern von dem, was wir jetzt seit über zehn Jahren machen,
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Speaker
Es sind Rezensionen in erster Linie. Aber das ist dann mit der Zeit immer mehr geworden. Wir haben kleine und längere Dokus zu Rollenspielen gemacht. Wir haben Tipps-Videos. Wir haben Zusammenarbeit mit verschiedenen Leuten aus der Szene gehabt. Und haben sie auch immer noch, und seit Corona zu geschlagen hat, spielen wir auch umso mehr vor der Kamera. Vorher haben wir das dann immer alles fertig produziert, gemacht und an einem gemeinsamen Tisch gesessen. Und jetzt ist es mehr Livestream.
00:04:43
Speaker
Und es hat alles mit Rollenspiel angefangen, aber es gibt ja immer sozusagen Überlappungen und Grenzzonen und viele von unseren anderen Hobbys sind damit reingekommen.
Teamarbeit und Community bei Orkenspalter TV
00:04:52
Speaker
Und ein gemeinsames Interesse, das Nico, die andere Hälfte von Orken, SpalterTV und ich teilen, sind auch Comics. Wobei wir ein bisschen unterschiedliche Überlappungen haben, aber
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Speaker
So bei bestimmten Sachen, bei einigen DC Comics, bei Bonded Destiny und bei einer ganzen Reihe von Graphic Novels, da treffen wir uns auf jeden Fall. Dann können wir jeweils in unsere Richtung auch noch davon gehen und unser eigener Interesse weiterverfolgen. Aber es muss schon etwas sein, was irgendwie mit den größeren Themen, die aus dem Rollenspielbereich kommen, zu tun hat. Ob das jetzt das Setting ist wie Science Fiction, verschiedenste Formen der Fantastik, kosmischer Horror, Cthulhu-Mythos und dergleichen. Also man wird uns nicht dabei ertappen, wie wir einen
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Speaker
Ein Call of Duty-Spiel, aber ein Mass Effect schon.
00:05:41
Speaker
Und ... ah, wie viele Leute daran beteiligt sind. Ja, also ... Genau, also der harte Kern seid ihr beide, Nico und du. Aber schon auf eurer Website seid ihr ja nicht die Einzigen, die gefeaturet werden. Und wenn man mal so in ein paar von ... Also, wenn du mir erzählen willst, dass das alles, was ihr macht mit der ganzen Kameraarbeit und dem ganzen Editing, wirklich nur zwei Leute sind, dann zieh ich definitiv meinen Hut.
00:06:06
Speaker
Aber ich wär auch ein bisschen skeptisch. Tut mir leid, aber das sind nur ... Das seid wirklich nur ihr zwei? Ja, Nico ist ausgebildeter ... Nico ist ausgebildeter Videojournalist, der kommt ursprünglich vom Fernsehen, Lokalfernsehen in Hamburg. Ja. Und ich habe dann später bei der PC Games für deren und mein Auftritt eine Ausbildung, Trainee ja, gemacht, auch zu VJ.
00:06:28
Speaker
Und das heißt, wir sind beide halt mit Aufnahmetechnik, mit Kameraarbeit, Tonschnitt und so was alles zumindest ausreichend vertraut, um das selber zu machen. Aber es ist schon ein ordentlicher, arschvoll Arbeit, möchte ich sagen. Das glaube ich. Und vor allen Dingen auch in der Ausdauer zu betreiben. Also das Kern sind Nico und ich. Und gerade bei der Arbeit, also das Schneiden, das Produzieren, Schreiben und dergleichen wird uns nur sehr selten ausgeholfen. Beziehungsweise auch jetzt schon eine ganze Weile nicht mehr.
00:06:57
Speaker
Aber dann darüber hinaus sind natürlich all die Leute dabei, die mit uns zum Beispiel Spiele spielen, weil das inzwischen ein wichtiges Standbein ist, also die mit uns zusammen dann da sitzen und Rollenspiele spielen. Oder die mit uns auch über Comics reden zum Beispiel, weil wir da teilweise auch Leute haben, die eben noch aus einer anderen Richtung kommen. Wir haben einen halb französischen Freund, der eben auch mit einem ganz anderen Zugang zu Franco-Phonen, Franco-Belgischen,
00:07:23
Speaker
Situation irgendwie aufgewachsen ist und da einen besseren Einblick hat zum Beispiel solche Sachen. Und dann halt eben noch die Leute in der Community, wir finanzieren uns rein über Patreon, also über eine Plattform, wo Leute uns regelmäßig Geld spenden dafür, dass wir halt
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Speaker
machen, was wir tun. Und das sind inzwischen, das sind so um die 900 Leute, die uns da unterstützen, mit denen wir dann auch regelmäßig einfach Sachen zusammen machen und spielen und dergleichen. Also es ist so ein stets erweiternder Kreis und in unterschiedlichen Schritten so und so viele Leute sind hier im Kern, dann sind so und so viele Leute, die regelmäßig mit uns machen, dann sind Leute, die mit uns immer mal wieder zusammenarbeiten, dann ist die Community, die uns generell auch noch bei vielen Dingen aushilft und Input gibt.
00:08:02
Speaker
Und am Ende kommen wir dann dabei an, dass wir auf dem Kanal, glaube ich, auf die 40.000 Abonnenten zugehen, auf YouTube, wo wir auch angefangen haben. Und im Endeffekt sind das die Leute, von denen wir das alles finanzieren können, mit deren Hilfe das funktioniert.
00:08:20
Speaker
Dann war ich mit meinen mehreren Hundert Personen ja tatsächlich gar nicht so weit ab. Wenn man die Definition involviert, mal großzügig fast, sag's mal so. Du hast schon gesagt, das ist ein Arsch voll Arbeit, das glaube ich sofort. Aber wie gesagt, großen Respekt dafür, wenn ihr das zu zweit vor allem auf dem Niveau auch stemmt.
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Speaker
So, an der Stelle frag ich meine Gäste ganz gerne, was ist denn so eine Aufgabe oder ein Job in diesem Bereich, der dir besonders viel Spaß macht? Und was wäre ein Job, auf den du eigentlich auch ganz gerne verzichten könntest? Äh, wenn du könntest.
Selbstpromotion und frühe Comic-Einflüsse
00:09:03
Speaker
Wenn ich fragen darf. Du musst natürlich auch nichts darauf antworten.
00:09:09
Speaker
Also ich glaube der Teil, den ich am liebsten mache, ist einfach mit Leuten zusammen über die Dinge reden, die ich gerne mache oder mit ihnen zusammen Dinge zu entwickeln. Also gerade in Livestreams mit Leuten, zum Beispiel über Spiele und über Comics und andere Dinge, mich einfach zu unterhalten.
00:09:28
Speaker
Und dann von einem kleinen Detail zunächst zu kommen und einfach sozusagen in Begeisterung, im Flow durchzuquatschen. Das ist sehr, sehr cool. Natürlich ist dann auch noch der große Vorteil dabei, dass ich unglaublich viele Sachen lesen darf.
00:09:45
Speaker
Mhm. Und mein Horizont quasi kontinuierlich erweitert wird, weil wir inzwischen mit reihenweise auch Internationalverlagen sowohl von Rollenspiegelseite als auch von der Comicseite zusammenarbeiten. Und dann ist durchaus immer mal wieder passiert, dass jemand sagt, hier ist ein Vorschlag, ich glaube, das könnte euch gefallen. Und wir da eben auch auf Sachen gestoßen sind und dann eben auch die anderen Leuten näherbringen konnten, wo ich vielleicht vorher gar nicht so das Auge drauf gehabt hätte. Also tatsächlich, das wird das Coolste an dem Job ist.
00:10:14
Speaker
wie viele verschiedene Sachen man dadurch kennenlernt, einfach, dass es für dann verlagseitig aus oder von der Seite von Künstlern und Autoren und dergleichen aus, Autorinnen, dass es für sie Sinn macht, mit uns zu reden und wir darüber eine ganze Menge Sachen kennenlernen, die ansonsten vielleicht gar nicht so auf unserem Radar aufgetaucht wären, wenn wir uns nur privat für das Thema interessieren würden. Was ich nicht mag, ist Werbung machen.
00:10:40
Speaker
Das ist leider ein entscheidender Teil des Jobs. Werbung für euch oder jetzt Werbung generell?
00:10:48
Speaker
Werbung für uns ist das, was mir am schwersten fällt. Also dieses übliche, jetzt lasst ein Like da, klickt und interagiert und macht dieses und kommt zu unserem Livestream und macht das und das. Das fällt mir sehr schwer. Und was es angeht, Werbung für andere zu machen, muss ich zugeben, dass ich auch, wenn wir das seit über zehn Jahren machen, immer noch so ein bisschen das irgendwie habe, dass ... Nur weil ich es gut finde, muss es ja nicht heißen, dass andere es gut finden. Dass ich meist vorsichtig in meinen Formulierungen bin.
00:11:18
Speaker
Bücher, Spiele, Produkte, sonst irgendetwas, wo ich mich da nicht beherrschen kann und quasi irgendwie die Kamera packen will und sagen, ihr müsst das lesen. Also, na ja. Wir versuchen auch ohnehin immer zwar unterhaltsam, aber nie boshaft oder irgendwie ausfallend in irgendeine Richtung zu sein. Unsere Ritzen versuchen immer relativ neutral zu sein. Informativ auch. Zumindest hab ich immer das Gefühl ... Hoffentlich.
00:11:41
Speaker
Ja, doch. Also, ich find schon. Ich hab manchmal was Neues dazugelernt. Also ... ist jetzt ja nicht so, dass ich mich mit einem besonders gut auskennen würde im Comicbereich hin und wieder. Fand ich das doch recht interessant. Nee, kann ich aber verstehen. Trotzdem ... wirst du gegen Ende ein bisschen Werbung machen müssen. Aber da kommen wir dann bei Zeiten zu.
00:12:06
Speaker
Nur, dass du dich schon mal mental drauf vorbereitest. Ich bereite mich drauf vor. Comics nehmen bei euch einen festen Platz ein. Und ihr habt da unterschiedliche Sichtweisen drauf. Und seid ja auch schon lange Jahre passionierte Comic-Leser.
00:12:27
Speaker
Ich find's trotzdem immer ganz interessant, wenn Leute so was sagen oder wenn Leute so drauf sind, zu fragen, ob sie herleiten können, wie das anfing mit dem Comiclesen. Ich hab's in dem Podcast hier schon mal erwähnt, ich kann's tatsächlich ganz gut darauf zurückverfolgen, dass ich bei meinem Großvater auf dem Schoß früher Wilhelm Busch vorgelesen bekommen hab.
00:12:47
Speaker
Und darüber dann zum Lustigen Taschenbuch gekommen bin. Und jetzt sitz ich hier. Andere Leute hatten aber komplett andere Sozialisationen. Teilweise auch Erstkontakte zum Comic, wo ich dachte, mein Gott, wie kann man ... Also, was war das? Katinka vom Comicladen in Hannover meinte, sie hätte tatsächlich straight up mit Möbius zum ersten Mal Comics gelesen. Ich mitdenke, wenn das der erste Comic war, den du gelesen hast,
00:13:14
Speaker
Äh, krass, dass du da immer noch Spaß dran hast. Oh, ich weiß nicht, es ist aber auch eine extreme Fallhöhe, wenn du mit Moebius einsteigst. Ja, aber ich find ... Also, ich hab mir wirklich nichts gegen Moebius und seinen Genie in Ehren, aber wenn ich mir vorstelle, dass das mein erster Comic gewesen wäre, einfach so ... Ich schlag jetzt irgendwie Azach auf, und dann ist da so ein Typ mit einem Phallus auf dem Kopf, der auf einem Dinosaurier wortlos durch eine Ödnis fliegt.
00:13:43
Speaker
Wieso sollte ich das gut finden? Ist auch egal. Zugänglichkeit ist vielleicht nicht ganz da. Das gebe ich zu. Aber kannst du zurückführen, wie das bei dir so anfing?
00:13:58
Speaker
Also, ich kann, für Nico zum Beispiel kann ich's, glaub ich, ganz gut beantworten. Der hat Zifi gemacht und einer der Leute, um die er sich gekümmert hat, hat im Krankenhaus, Nico kommt von der deutsch-französischen Grenze, also aus der Nähe, hat im Krankenhaus einen Band von Landfäust liegen lassen, auf Französisch. Tatsache. Und ja, da wurde Nico neugierig und ist dann, und konnte logischerweise auch Französisch, weil Schulen in der Gegend das eine der wichtigsten Fremdsprecher waren.
00:14:23
Speaker
Dann hat er damit angefangen, das zu lesen. Das war so sein Einstieg in die Bonne Désignée, diese Heroic-Hard-Fantasy-Alle-Strand-Bände. Und bei mir ist es so, dass dann in meinem Elternhaus gab es sehr zufällig gestaltete Regeln dafür, was für Unterhaltungen wir Kinder uns beschäftigen durften.
00:14:42
Speaker
Und an gezeichnetem Unterhaltungsmaterial war nur sehr ausgewählte Bonde Désinée gestattet. Das heißt, wir hatten wie quasi jeder deutsche Haushalt in den 80ern, 90ern Lucky Luke und Asterix. Und alles andere verboten. Schon bei Disney war Schluss. Das hieß aber, weil es dieses klare Verbot gab, mein Vater sagte immer, das macht dumm, war das eine verbotene Frucht.
00:15:08
Speaker
Das heißt, das klingt sehr dramatisch für etwas Unschuldiges, aber ich habe die lustigen Taschenbücher heimlich gekauft und dann unter meiner Jacke versteckt nach Spaziergängen raus zum Kiosk, irgendwie ins Haus geschmuggelt und irgendwo im Wäscheschrank versteckt. Großartig. Großartig. Um ein lustiges Taschenbuch zu lesen. Und als meine Eltern sich dann getrennt haben, dann hat das knappe Saison.
00:15:33
Speaker
ein Tor aufgemacht, weil meiner Mutter war das egal. Das waren reine Verbote meines Vaters. Und dann hab ich alles irgendwie angefangen zu lesen an Comic, Kunst und Unterhaltung, was mir in die Finger gekommen ist, was zu dem Zeitpunkt dadurch beschränkt war, dass es halt eben noch kein Internetversandhaus für so etwas dergleichen gab. Das war halt in den 90ern. Es gab paar Comics, die in
00:15:55
Speaker
in dem Supermarkt dann immer auslagen bei den Zeitschriften. Und es gab einen ... Nein, es gab dann sogar zwei kleine Comic-Läden in der Stadt, in der ich aufgewachsen bin. Das heißt aber, dass ich in den Comics ... Batman gelesen, in den 90ern Batman gelesen habe und ganz viel Image-Comics und Konsorten. Das heißt, ich habe tatsächlich dann mit den, sag ich mal, klassischen amerikanischen Comics angefangen mit The Darkness, Spawn, Witchblade, Phantom.
00:16:25
Speaker
auch vielleicht nicht unbedingt das Zielpublikum. Also vielleicht schon, aber vielleicht sollte ich nicht das Zielpublikum sein als heranwachsender ...
Übergang von Western-Comics zu Manga
00:16:35
Speaker
Na ja, sagen wir mal ... Ich war da auch nicht beliebt für meine Klasse und bei meinen Lehrern, die nicht ganz so unrecht kritisiert haben, was das für ein Scheiß sei. Wenn man sich jetzt so rückblickend diese Imagecomics aus den 90ern anschaut, sind die schon ein bisschen doof.
00:16:52
Speaker
Ja. Und halt auch ganz krass überzeichnet. Aber ich hege immer noch sehr nostalgische, warme Gefühle für die Bände aus dieser Zeit und die Serie. Da bist du auch nicht alleine mit. Also, da bist du definitiv nicht alleine mit. Und ich finde ... Dann kam Manga, und dann war's vorbei. Ah ja, okay, gut. Ich glaube, auch damit bist du nicht ganz alleine. Wobei Manga ist ja auch per se nicht unbedingt ...
00:17:18
Speaker
Also je nachdem, worum es geht, nicht unbedingt anders gelagert, ne? Nein, nein, nein. Also ... Ja.
00:17:28
Speaker
Also, aber das war so ganz kurz gefasst sozusagen. Ich hab angefangen, Comics zu lesen, weil ich's nicht durfte. Find ich aber irgendwo cool. Also, das ist ein bisschen ... klingt ein bisschen nach einem Klischee, aber ... ist wahrscheinlich die Art und Weise, wie man zu so einem Medium oder zu so einem Hobby kommt, die einen am festesten daran schweißt letzten Endes, wenn man darum kämpfen musste tatsächlich.
00:17:53
Speaker
Inzwischen können mein Vater und ich auch drüber lachen. Vor allem, wenn die Tatsache ist, dass ich inzwischen mein Geld damit verdiene, über das zu reden, dass er mir mal sehr entschlossen verboten hat. Jetzt sind wir beide etwas, sag ich mal, Altersmitte geworden.
00:18:06
Speaker
Wobei man sagen muss, dass zum Beispiel Nico mit einem Anstieg über Lanfeust ja schon einen recht exotischen Einstieg in das Comic-Medium gefunden hat. Also, Lanfeust ist ja schon keine ganz unbekannte Serie und vor allem in Frankreich auch superpopulär. Gibt's ja sogar einen Manga von, ob man's glaubt oder nicht. Aber ... ist ja doch so für deutschsprachige Leser nicht so der 0815-Einstieg immerhin. Wobei euch das ... Hat auch lange gedauert, bis sie auf Deutsch rauskamen.
00:18:36
Speaker
Das weiß ich gar nicht, wie das ursprünglich war. Also, wir haben inzwischen die drei Landförstzyklen ja noch mal in einer Nachauflage komplett vorliegen. Aber ich weiß gar nicht genau, wenn der erste Landförst von Troy auf Deutsch kam. Ich weiß aber, dass er damals echt gut ankam, sagen wir's mal so.
00:18:56
Speaker
Und dann abgebrochen wurde und neu aufgelegt. Na ja. Das Thema beschäftigt euch ja aber ... Also, Landvoest, jetzt beschäftigt euch ja tatsächlich auch ein bisschen intensiver. Du hast es inzwischen, schätz ich mal, auch gelesen. Wie fandest du's so? Ja, ach, tatsächlich ... Also, ich weiß sehr viel daran zu schätzen. Diese überbordende Fantasie, die unglaublich vollen, bunten und schrägen Welten. Und durch das auch diesen Gegensatz zwischen ... Zwischen ein bisschen so Dad-Joke
00:19:24
Speaker
Humor ist unbekümmert französischer Sexiness die aber immerhin sozusagen Equal Opportunity ist also ich glaube die erste Person die man nackig sieht in Landfäus ist auf der zweiten Seite der Held selber weil er im Badewasser überrascht wird.
00:19:42
Speaker
Und ich find tatsächlich, dass die französischen Comic-Künstler mit Sackiness und Nacktheit und der Darstellung von Frauen immer noch auf eine andere Art und Weise umgehen als die Amerikaner. Darüber reden ist es natürlich mehr Gays in den meisten Fällen. Aber es ist eine ganz andere Art und Weise heranzugehen, die eben nicht mit diesem puritanistisch verklemmten Hintergrund ... sondern eben mit diesem zentraleuropäischen ... Ja, sind halt Leute, die sind halt auch mal nackt.
00:20:11
Speaker
Also das finde ich tatsächlich gar nicht unangenehm, sondern irgendwie fast entspannt.
00:20:17
Speaker
Aber er kann keine Enden schreiben. Er kann keine Enden schreiben, ja. Er kann vieles gut, aber er kann auch manches nicht besonders. Das stimmt. Ja, das mit der Sexiness ... Ich weiß schon, was du meinst. Ich glaub, man findet da für vieles positive Beispiele, man findet auch für vieles negative Beispiele. Letzten Endes hängt's halt an der ...
00:20:42
Speaker
an den Zeichner, an den Zeichnerinnen, die sich dann damit beschäftigen. Das mit dem Landfeust fiel mir allerdings vor allem ein, weil mir ein Vögelchen gezwitschert hat, dass ihr tatsächlich auch mal einen Landfeust-Pen-and-Paper-Runde gemacht habt, sogar online. Hab ich das richtig verstanden? Ich hab zugegebenermaßen bisher nur die erste Folge gehört. Geheimnis von Ameria, ist das richtig?
00:21:09
Speaker
Ja, Moment, jetzt hab ich selber einen Hänger. Weil wir ewig lange hin und her überlegt haben, wonach wir das benennen, tatsächlich. Weil quasi alle Bezeichnungen in dieser Kampagne, das ist eine D&D-Kampagne gewesen, dass die mehr oder weniger irgendwelche Comic-Künstler, Comics, Bonde de Senese oder dergleichen anspielt.
00:21:32
Speaker
Ach, es geht ... Es ist nicht Lanfeuys selber, sondern es ist eine Hommage, sag ich mal, an das gesamte Genre. Ja, verstehe. Und an die Künstler, die daran beteiligt
Verbindung von Comics und Rollenspielen
00:21:43
Speaker
sind. Ennaria. Ennaria. Ähm ... Und ich weiß gar nicht, wie wir da hingekommen sind. Ich glaube, wir haben irgendwie ...
00:21:53
Speaker
Wir haben irgendwie einen Namen, die mit Arloston und seinen Werken im Zusammenhängen Teil ins lateinische übersetzen und daraus dann den Namen abgeleitet. Ich glaube, das ist die Entstehungsgeschichte des Titels von Hennaria. Aber ich meine, es gab einen Charakter, der hieß Möbius. Es gab auch eine Charaktere, die hieß Alesta.
00:22:14
Speaker
Äh, exakt, ja. Es war sehr offensichtlich, so wie Alastor auch sehr offensichtlich Namen klaut. Und dass er das mit einem Augenzwinkern irgendwie viel zusammenmixt. Das war ein bisschen so unsere Idee dahinter. Das sind Pointed-Click-Adventures, klassische 90er-Jahre-Pointed-Click-Adventures von LucasArts. Das waren so die beiden Vorbilder für diese Reihe. Und sagen wir mal so, ich glaube, die Zugangsschwelle, wo wir es vorhin schon hatten, die Zugangsschwelle war für unsere Zuschauer vielleicht ein bisschen höher damit.
00:22:44
Speaker
Aber die, die dann eingestiegen sind, waren sehr begeistert. Und was halt eben auch als Vollgeld war, das Worldbuilding, das Alastor immer dann betrieben hat, mit diesen überborn großen, abgefahrenen, auch nicht immer logisch durchdachten, aber coolen Elementen und Momenten, die irgendwie dazugehören.
00:23:04
Speaker
Der Einstieg ist auf jeden Fall Spaß gemacht. Ja, das hat man gemerkt. Ich hab bisher erst nur die erste Folge gehört, weil ich erst vorgestern darauf hingewiesen wurde. Der Einstieg hört sich gut an, klingt jetzt falsch. Ja, also es ist ja ein ...
00:23:23
Speaker
Es ist ja ein Stream, das heißt, man sieht zu und hört es auch, deshalb meine ich, es hört sich gut an im Sinne von, es ist ein ziemlich bombastischer Einstieg. Ich bin auf jeden Fall schon mal gespannt, wie es weitergeht und ich fand die Idee ziemlich cool, weil
00:23:39
Speaker
Eine Sache, die mich immer ... oder immer noch beschäftigt, immer auch beschäftigt hat. Comics und Rollenspiele sind ja beide oft in einem fantastischen Genre unterwegs. Ob das jetzt Heroic Fantasy ist oder irgendwie mehr so Sort and Sorcery oder Lovecraftschen Horror oder was weiß ich.
00:23:59
Speaker
Und eine Sache, die mich sowohl privat als Spieler und Leser immer mal beschäftigt, aber auch aus einer professionelleren Sicht als jemand, der halt irgendwie Comics verkaufen muss und will. Hab ich mich halt immer gefragt, wie stark ist da vielleicht eine natürliche Verbindung zwischen diesen beiden Medien oder anders formuliert?
00:24:23
Speaker
Kann man jedem Rollenspieler theoretisch irgendwie einen passenden, genremäßig passenden Comic in die Hand drücken und davon ausgehen, dass er oder sie da was gut finden wird? Oder kann man jeder Comicleserin oder jedem Comicleser zu, weiß ich nicht, einem lustigen Pen-and-Paper-Abend überzeugen? Ich hab da bisher sehr gemischte Erfahrungen mitgemacht. Mich würde aber interessieren, wie du das so siehst. Ob du vielleicht sogar schon mal die Probe auf Example gemacht hast.
00:24:53
Speaker
Wie deine Erfahrungen damit sind vielleicht auch gerade, wenn ihr tatsächlich schon mal Comics und Rollenspiel auf diese Art gemischt habt? Also die Erfahrung ist, dass es natürlich nicht bei allen funktioniert. Aber es ist schon unser ergleites Ziel, auch diese Szenen näher zueinander zu bringen, weil wir uns persönlicher sehen, dass da sehr klar Interessen und Faszinationen für bestimmte Themen miteinander überlappen.
00:25:17
Speaker
Und deswegen versuchen wir in nahezu allen Late-Nerd-Shows, was unser Hauptrezensionsformat ist, einen Comic- und einen Rollenspielthema drin zu haben. Idealerweise welche, die thematisch vielleicht miteinander zu tun haben, wo sich manche eher für anbieten, manche weniger gut, weil zum Beispiel, wenn es um Cthulhu das Rollenspiel geht, dann gibt es durchaus auch Comic-Material, dass man dazu anbieten kann und drüber reden kann.
00:25:44
Speaker
Und die Feedback aus unserer Community ist, dass häufig die Leute für eins von den Themen kommen, aber dann irgendwie selbst ein bisschen überrascht sind, dass sie für das andere auch da bleiben. Also ich glaube, wir haben, weil unser Hauptschwerpunkt in erster Linie erstmal bei den Rollenspielern lag, weil da kommen wir hier.
00:26:01
Speaker
dass wir vielen von denen näher gebracht haben, dass Comics ein sehr viel weiteres Feld ist. Und auch sehr viel mehr für ihren persönlichen Geschmack zu bieten haben kann, als man so landläufig vielleicht denkt. Also wir haben zum Beispiel vielen, vielen Leuten, nun wir haben versucht, Leute einen Landversuch näherzubringen, aber es gab auch eine Menge andere Sachen.
00:26:24
Speaker
der sowieso so augenzwingend mit den Tropes von Rollenspiel und Dungeons arbeitet, zumindest am Anfang, haben wir, glaube ich, vielen Leuten näherbringen können. Und auch viele kleine einzelne Themen, auch weniger tatsächlich, sage ich mal, die großen Reihen, wie jetzt die DC oder Marvel-Frontreiter oder dergleichen, weil das ist etwas, da wissen die Leute, das existiert.
00:26:46
Speaker
Und dann reden wir höchstens mal über eine spezielle Phase in der Story oder spezielle Auskopplungen. Oder zum Beispiel bei DC über Black Label Sachen jetzt, was früher Vertigo vielleicht am ehesten war. Also eine wirklich einzelne Bände oder so etwas. Aber die Chance regelmäßig dann halt zu sagen, hier ist eine Comic-Umsetzung von einem sehr interessanten Stoff. Oder hier ist ein Comic, der sich mit folgenden Themen beschäftigt, die euch interessieren könnten und dergleichen.
00:27:11
Speaker
Das ist cool. Und dann festzustellen, dass man gemeinsame Interessen findet mit Leuten. Und das ist das Beste, dass man mit den KünstlerInnen, die hinter so was stehen, auf einmal in Kontakt ist. Zum Beispiel haben wir darüber, dass wir Comics besprechen, die Daniela Schreiter kennengelernt. Die mit Autistic Hero Girl und anderen Comics für ... Schattenspringer. Ja, genau, Schattenspringer.
00:27:37
Speaker
Für junge Erwachsene und Kinder vor allen Dingen erklärt, wie es aussieht, wenn man die Welt mit einem autistischen Gehirn erlebt sozusagen. Und spielen inzwischen mit der regelmäßig Rollenspiel. Weil die selber auch Rollenspielerin ist. Und außerdem ein unglaublich positiver, lieber Mensch, der da irrsinnig viel Energie und Begeisterung mitbringt.
00:27:58
Speaker
Also sagen wir so, wie gesagt, bei allen funktioniert das nicht. Aber wir haben bisher immer es geschafft, wenn jemand uns gefragt hat, ich interessiere mich für folgende Themen in dem einen von den beiden Bereichen, Comics oder Rollenspiel. Gibt es denn da was auf der anderen Seite, was mich ansprechen könnte, eine Verbindung zu ziehen? Weil es sowohl die Überlappungen von Themen gibt, als auch Comics, die sich auf Rollenspiele beziehen oder sie zitieren oder tatsächlich für Rollenspiel auch geschrieben sind. Also andersherum es natürlich Rollenspiele gibt,
00:28:27
Speaker
entweder tatsächlich für bestimmte Comics geschrieben wurden oder die versuchen, bestimmte Erzählweisen von Comics abzubilden, bestimmte Heldentypen, die daraus sind. Sagen wir mal, der Händeschluss zwischen beiden Szenen wird immer besser. Ich glaube, wir tragen einen kleinen Teil dazu bei.
00:28:45
Speaker
Schönes Schlusswort zu der Frage. Nee, seh ich ... Freut mich, das zu hören. Seh ich auch teilweise, wie gesagt, es kommt sehr auf die Person an. Aber ich mein, man kann ja auch nicht jeder Person jedes beliebige Buch in die Hand drücken und sagen, das wird dir gefallen, weil's geschrieben ist, genauso wie ...
Rollenspiel-Umgebungen in Comics
00:29:07
Speaker
man auch nicht mit jeder Person jedes Spiel spielen kann, davon ausgehen kann, dass es ihm oder ihr gefällt. Also, das ist ... Bei Comic-Empfehlungen, wenn ich danach gefragt werde, wie ich Leuten Comics empfehlen würde, würde ich auch über das Genre gehen. Bei Rollenspielen ist es letztendlich ähnlich. Es gibt auch da ja viel mehr Auswahl, als man meinen könnte. Es ist eben nicht alles Fantasy.
00:29:30
Speaker
und generisch nach Tolkien, sondern vor allem in den letzten Jahren hat sich das ja extrem ausgebreitet. Was mich allerdings auch in dem Zusammenhang immer ein bisschen gewundert hat, ist, dass es erstaunlich wenig, also meines Wissens erstaunlich wenig Comics gibt, die tatsächlich in einem Rollenspielsetting oder mit Rollenspielen ...
00:29:59
Speaker
Ja, ich sag mal, arbeiten. Es ist in den letzten Jahren mehr geworden, das stimmt. Aber ich finde halt, man sollte meinen, dass es dutzende Comics geben müsste, die in den Forgotten Realms von D&D spielen, oder in den Pathfinder-Welten, oder vielleicht sogar in Aventurien, was ja die Welt vom Schwarzen Auge ist, was jetzt zugegenermaßen ein sehr deutsches Thema ist, aber trotzdem.
00:30:22
Speaker
Es gibt da schon ein paar Sachen, zum Beispiel diese Vox Machina Comic-Adaption von den Abenteuern von Critical Role, und es gab auch mal einen DSA-Comic oder so.
00:30:38
Speaker
Ja, einen. Einen, genau. Und es gibt die, oder doch die, muss man sagen, diesen englischen Comic von Ciaran Gillan, der quasi auf Pen-and-Paper-Rollenspiel abhebt. Aber ich fand immer, dass es irgendwie wenig ist. Wie siehst du das?
00:30:55
Speaker
Ja. Es ist tatsächlich, also, wenig überraschend, ist da internationaler Rollenspielmarktführer Dungeons & Dragons natürlich auch bei der Comic-Umsetzung vorne dabei. Es gibt, wie du sagtest, zum Beispiel die Fox-Machina-Umsetzung. Aber es gibt auch eine reguläre Dungeons & Dragons-Comic-Reihe. Ich weiß nicht, ob die aktuell noch läuft, aber die sich um eine Hand voll von Charakteren gestrickt hat, die dann in allen größeren Kampagnen, die rauskamen für Dungeons & Dragons, mit reinverwickelt wurden, um die so ein bisschen vorzustellen.
00:31:24
Speaker
Und wo einen Charakter aus den Baldur's Gate spielen, ein ikonischer mit dabei war Minsk mit seinem Hamster Boo. Und ...
00:31:34
Speaker
Und es gibt eine Comic-Umsetzung von einer ganzen Reihe von den Dunkelelf-Rummern von Salvatore, also Dristo Erden, den tragischen, ausgestoßenen Drow, Dunkelelfen, der nicht so böse ist wie der Rest seiner Verwandtschaft und an der Oberfläche mit Leuten Abenteuer erlebt. Die sind auch tatsächlich alles andere als schlecht und haben, glaub ich, das Aussehen von den Drow
00:31:58
Speaker
mit stark geprägt, weil sie für die Comics eine Menge Überlegungen anstellen mussten, wie zeichnen wir Leute, die ursprünglich als die sind, nachts schwarz bezeichnet wurden. Seit dem Comic sind die droh aufgrund der Darstellbarkeit, aber ich denke, auch aufgrund der Problematik, die mit Black-Facing-Vorwürfen einhergeht. Violett eher, grau. Ich glaube, das lässt sich ganz gut darauf zurückführen, weil sie nämlich damals, als sie daran gearbeitet haben, all diese Überlegungen hatten, wie können wir das drucken?
00:32:26
Speaker
Ohne dass es eine Katastrophe wird auf dem Papier, wie können wir das darstellen und mit welchen Farben könnten wir arbeiten, sodass es am Ende stilvoll ist. Keine falschen Assoziationen, Konnotationen weg, die wir nicht haben wollen und die auch unangemessen wären. Und wie sieht das dann am Ende aus?
00:32:45
Speaker
Etwas, was ich auch noch erwähnen will, lobend ist, es gibt oder gab eine Reihe von Crossover Comics Rick and Morty vs. D&D, wo der erste Arc von Patrick Rothfuss geschrieben wurde. Ach krass. Der als Fantasyautor, der Name des Minis zum Beispiel sehr bekannt ist. Und diese ersten sechs oder acht Wände
00:33:06
Speaker
Gibt es auch als Sammelband, die sind hervorragend. Weil sie den Tonfall von beiden Ausgangsmedien unglaublich gut treffen. Und gleichzeitig noch eine tolle Aussage dazu machen, was Rollenspiel für Leute bedeuten kann. Absolut die Empfehlung dafür. Das ist die in die. Und ansonsten wird's dann schon ein bisschen dünner. Das liegt aber, glaub ich, auch daran, dass Rollenspiel ...
00:33:30
Speaker
als Markt häufig weniger, sag ich, Umsatz erreichen kann. Wir reden über die ganz großen Rollenspiele. Und Comics zu produzieren, wie wir, glaub ich, alle wissen, ein aufwändiger und auch durchaus teurer Vorgang ist, für den es nicht umsonst absolute Fachleute braucht.
00:33:51
Speaker
Und auch durchaus Leute, die sehr lange daran arbeiten, bis zu dem Punkt zu kommen, einen Comic zu produzieren. Weil so die landläufige Vorstellung von, ich hab eine Story und zeichne die auf, das trifft's nicht so ganz. Also, manche Leute machen das schon so, wir haben solche Einsendungen. Die landen dann aber auch relativ schnell wieder auf einem nicht weiter beachten Stapel, sagen wir's mal so. Aber ... ja, das stimmt, das ist ziemlich aufwendig.
00:34:21
Speaker
Und ich glaube, das hindert gerade die kleineren Rollenspiele daran, Comics für sich selbst zu schreiben. Und andersrum ist dann eben die Frage, warum sollten Comic-KünstlerInnen
00:34:31
Speaker
gezielt für ein bestimmtes System schreiben. Die, was du ja schon erwähnt hast von Kieran Gillen, ist ja auch nicht spezifisch auf ein Rollenspiel, sondern es arbeitet einfach mit den grundsätzlichen Tropes von Rollenspiel und dem Thema auch wiederum, was kann das für Leute bedeuten und wo sind die Grenzen unserer Fantasie und wo sind die Grenzen vom Erzählen von Stories und Drama.
00:34:51
Speaker
Und halt eben nicht, und dies ist ein Comic, der für, keine Ahnung, paar Feinde geschrieben ist. Und dementsprechend, glaube ich, ist es eher nicht eine Frage des Wollens, sondern eine Frage der Möglichkeit, warum es das nicht in solchen großen Maßen gibt.
00:35:07
Speaker
Zum Beispiel in anderen Kulturkreisen, in anderen Märkten sieht es auch anders aus. Meines Wissens nach gibt es zum Beispiel in Japan tatsächlich nicht wenige Manga, die sich auf Rollenspiele beziehen, die spezifisch dafür geschrieben sind oder die Umsetzungen von Rollenspielwelten und Rollenspielabenteuern sind. Aber das geht in eine ganz andere, kuriosere Szene rein, die für uns auf
00:35:26
Speaker
Was im Westen teilweise nicht so leicht zugänglich ist, allein wegen der Sprachbarriere, dass Rollenspiel in Japan sich zu einer eigenen Erzählform entwickelt hat, die ganz anders akzeptiert wird als hier in unserem Umkreis. Es ist faszinierend, etwas, mit dem ich mich noch viel mehr beschäftigen muss. Meine Japanischkenntnisse wieder aufpolieren. Da gibt es als eigene Literaturform die schriftlichen Lieder.
00:35:50
Speaker
also die schriftliche Mitfassung oder das Umsetzen von einer Rollenspielrunde. Ach. Das spielt so einen ähnlichen Rang wie die Light Novel, was ja häufig so eine sehr leicht verständliche Niederschrift von Manga oder simplen Young Adult-Themen ist. Total faszinierend, aber sagen wir mal so, im Westen haben wir das nicht. Und ich glaube, es liegt am Geld.
00:36:15
Speaker
Das ist eine... Ich möchte sagen, es ist leider eine sehr gute Erklärung. Ja, sehr wahrscheinlich liegt es da irgendwie dran. Aber dass es in Japan nochmal eine ganz andere Strömung da gibt, das ist mir komplett neu, super interessant.
Erzähltechniken in Manga vs. Western-Comics
00:36:33
Speaker
Also ich weiß, dass es... Absolut.
00:36:35
Speaker
Es gibt auch im Deutschen ein paar Comics, die so ein bisschen darauf abheben, zum Beispiel dieses ... Ich glaube, bei Ultraverse gibt's die Reihe, meine Wiedergeburt als Schleim aus einer anderen Welt. Wobei ich nicht weiß, ob das ... ob das nicht vielleicht eher auf Videospiele abhebt, wo ich drüber nachdenke. So mit Monster Hunter und so. Ja, das ist so eine Mischung, aber das ist aus dieser ...
00:37:00
Speaker
Es ist interessant zu beobachten, welche neuen Trends es gibt, die den Sprung in die Übersetzung schaffen. Und meine Wiedergeburt als ... Ich bin wieder geboren worden und jetzt bin ich ein Schleim. Es gibt davon auch zig verschiedene andere Varianten.
00:37:18
Speaker
Die heben tatsächlich darauf ab, dass sozusagen der Kerntrop von einem ganz klassischen Dungeon-Crawler-Rollenspiel ernst genommen wird. Leute in einer Gruppe müssen in einen Dungeon gehen und dort aus bestimmten Grünen Monster besiegen. Und dann wird auf einmal bizarres Worldbuilding darum betrieben, warum das so ist und was das für Charaktere sind und warum wir möglichst aus der Abstruse sind.
00:37:36
Speaker
sich darauf das zu erzählen. Das ist irgendwie diese überbordende, für uns themenhaft manchmal auch schwierig nachzuvollziehen, warum das tatsächlich ernst genommen wird, warum da auf Geld drauf geworfen wird und das produziert wird. Aber auch irgendwie diese fast so eine beiläufige Leichtigkeit, die ich an der Manga-Szene tatsächlich sehr gerne mag, dass einfach Dinge ausprobiert werden, wo man hier im Westen vielleicht einfach sagen würde, das ist doch keine Unterhaltung, das könntest du doch so nicht machen.
00:38:02
Speaker
Das wird doch im Vierton nie mehr ernst nehmen. Die Hoffnung haben aber, glaub ich, hab ich zumindest schon längst aufgegeben. Aber gut. Das ist nicht der springende Punkt, finde ich. Ähm ... ja. Aber ja, es gibt ja diese ... ein paar Mangas, die aus dieser Richtung kommen, die den Dungeon-Crawl, diesen Aspekt des Rollenspiels quasi als Setting nehmen, um darin ihre Stories zu erzählen.
00:38:29
Speaker
was ja irgendwo der ursprung des penning papers auch irgendwo ist wenn man also ich glaube die und die eins hatte auch viel dungeon calling element das war zumindest so zumindest ist es auch das was in der in der breiteren popkultur immer noch hängen geblieben ist wenn man sich jetzt mal
00:38:44
Speaker
weiß ich nicht, Stranger Things beispielsweise anguckt als, glaube ich, eine Serie, die viele Leute geguckt haben, wo sie dann irgendwie, glaube ich, tatsächlich messbar danach das Interesse am D&D gestiegen ist, weil die Protagonisten D&D spielen und mit Feuerbällen um sich werfen.
00:39:02
Speaker
Das ist, sag ich mal, der Kern gewesen der Regelwerke, die als erste rauskamen, weil die sich von so Püppchen schubsen, also so meistens historischen Kriegspielen mit kleinen Sinnfiguren und dergleichen herausentwickelt haben.
00:39:16
Speaker
Aber dazu muss man sagen, dass die Regeln haben sich vielleicht immer nur mit Kampf beschäftigt zu dem Zeitpunkt, als die ersten Rollenspiele rauskamen. Aber das hieß nicht, dass die Leute nur Kämpfe spielen konnten. Alles andere musste man dann irgendwie improvisieren. Und sagen wir mal, mit die Leute, die das Rollenspiel mit erfunden haben, hatten dann durchaus selber das Interesse dran, noch viel größere Geschichten zu erzählen und das darüber hinauszuweiten. Insofern gibt es da wirklich eine starke Parallele zu diesem relativ neuen, die letzten fünf Jahre, glaube ich, aufgekommenem Trend oder neuem Genre an Manga.
00:39:47
Speaker
dass eben der Kern ist, Leute gehen in einen Dungeon. Interessant ist, warum tun sie das, wer sind sie und was passiert drumherum. Es funktioniert sehr ähnlich, das stimmt. Jetzt muss ich ehrlich sagen, ich weiß nicht, ob es diese Genre an Manga nicht viel länger gibt, aber mir ist es erst in fünf Jahren aufgefallen.
00:40:03
Speaker
Na ja, gut, es ist ja auch immer die Frage, wann's nach Europa schwappt und wie das hier so angenommen wird. Also, ich hab diese Manga zugegebenermaßen nicht gelesen. Ich kenn die nur und weiß, dass es davon noch mehr gibt. Es gibt auch bei Manga-Kult was mit einer Spinne aus einer anderen Welt. Oder so ähnlich. Ihr seid eine Spider-So-What? Genau, ich bin eine Spinne nach unten. Die Titel werden auch immer seltsamer. Die Titel sind auch immer länger und pizzerer geworden.
00:40:30
Speaker
Gut, es gibt aber halt auch nur so und so viele Worte in einer beliebigen Sprache. Und bei dem Output an Manga, den's inzwischen gibt, sind ja alle Kombinationen irgendwann mal durchgespielt, ne? Nein, sorry. Es kommt wirklich sehr viel Manga raus, hab ich das Gefühl. Aber das war jetzt vielleicht etwas fieser seit Nib.
00:40:46
Speaker
Aber dieses Genre scheint's ja schon zu geben. Es gibt ja auch immer ... Also, ich mein, dass Manga sich stärker oder näher am Puls der Zeit an Popkultur abarbeiten als Comics teilweise ist jetzt nicht so neu, wobei sich Davids in den letzten Jahren auch ein bisschen was gedreht hat und immer mehr vor allem amerikanische Comics auch rauskommen, die irgendwie mehr popkulturelle Referenzen beinhalten und irgendwie sich trauen, eine kürzere Halbwertszeit zu haben dadurch, sag ich mal.
00:41:16
Speaker
Aber es ist eine interessante Strömung und finde ich auch interessant, dass es hier offensichtlich auch gut ankommt, weil wenn ich mich recht entsinne, sowohl das mit dem Schleim als auch das mit der Spinne verkaufen sich nicht so schlecht auch hier in Deutschland. Also offensichtlich scheint es da auch ein paar Elemente zu geben, die unabhängig von so einem kulturellen Überbau, den es vielleicht eher in Japan gibt, funktionieren.
00:41:39
Speaker
Ja. Danke auf jeden Fall für den Hinweis. Das ist interessant. Da muss ich mich auch noch auseinandersetzen, glaube ich. Vielleicht. Da muss ich mich auch noch viel tiefer hineinarbeiten in die japanische Szene, weil sie total faszinierend ist.
00:41:53
Speaker
Ja, ich persönlich hab mit Manga immer so, meine Probleme muss ich zugeben. Das ist meine persönliche Achilles-Ferse. Aber ich gelobe da jetzt, wie schon zum wiederholten Male hier an dieser Stelle, Besserung. Besserung, ja. Wär dann doch noch mal in den Manga
Comics als Inspiration für Rollenspiele
00:42:12
Speaker
laden müssen. Hoppala, ist mir was runtergefallen. Umgekehrt gedacht ...
00:42:19
Speaker
Wir hatten das, ähm ... Nee, ich fang's anders an. Ich hab Die, um noch mal darauf zurückzukommen ... Hast du Die gelesen, bevor ich da jetzt zu sehr ... Ja. Hab ich. Ich auch, so weit es bisher erschienen ist. Ich glaub, ein Sammelband wartet noch auf uns. Von Kieran Gillen und Stephanie Hans. Oder Hans, ich weiß nicht, wie man ... Hans auf Deutsch, aber sie ist, glaub ich, Amerikanerin, deshalb weiß ich nicht, wie man das ausspricht.
00:42:46
Speaker
Ganz tolle Serie, wenn irgendeiner von den Zuhörerinnen und Zuhörern eine Idee hat, wie man den Titel Die, also in der Doppeldeutigkeit Die sterben und Die würfeln, gut ins Deutsche transportieren könnte, schreibt uns gerne.
00:43:00
Speaker
nicht dass wir die Serie unbedingt machen wollen würden, aber es würde mich persönlich interessieren, denn während ich das gelesen hab, hab ich fast nichts anderes denken können, als wie diese ganzen verdammten Wortspiele ins Deutsch zu übersetzen wären. Es hat mich wahnsinnig gemacht.
00:43:16
Speaker
Nein, aber es ist eine wahnsinnig tolle Serie, ob man jetzt Rollenspiel mag oder auch nicht. Und Ciaran Gillan hat ja auch ein Rollenspielsystem dann dazu geschrieben. Ich glaube, er hat das parallel entwickelt, er geht in dem Making-of so ein bisschen drauf ein. Ich kenn das System jetzt nicht, fand's immer ganz interessant von der Idee her. Irgendwas für vielleicht irgendwann mal ausprobieren.
00:43:40
Speaker
Aber es gibt ja eine Menge, Menge Comic-Welten, sag ich mal, die es vielleicht auch verdient hätten, zu einem Rollenspielsystem zu werden. An Lanfeust hab ich, als ich Lanfeust gelesen hab, auch immer schon denken müssen, dass das eigentlich für so ein humorvolles Rollenspiel, Pen & Paper oder wie auch immer sich gut eignen würde, mit den verschiedenen Rassen und mit den magischen Kräften und dass man sich selber vielleicht nicht ganz so ernst nimmt.
00:44:06
Speaker
Gibt es irgendwelche Comics oder Comicwelten, die du gerne spielen würdest sozusagen? Schon mal drüber nachgedacht in irgendeiner Form? Ja, durchaus eigentlich. Die Sache ist, bei fast allem, was ich lese, denke ich, weil es mein Job ist, Rollenspiele auch zu schreiben, drüber nach, ob das irgendwie als Input taugt. Und ...
00:44:31
Speaker
Saga wäre zum Beispiel etwas, was sich absolut gut eignen würde. Genau. Familiendrama im Fantasy-Weltall.
00:44:43
Speaker
Das würde sich hervorragend eignen, denke ich, um für ein Rollenspiel als Vorlage zu dienen. Es gibt aber auch tatsächlich viele Rollenspiel-Unsetzungen von Comic-Welten. Wobei die meisten natürlich sich an großen Verkaufsschlagern orientieren. Übrigens, was den Verkauf von Units angeht, das erfolgreichste Rollenspiel aller Zeiten ist angeblich das Teenage Mutant Ninja Turtles-Rollenspiel. Ach, Quatsch.
00:45:12
Speaker
Dass so in immensen Auflagen verdruckt und vertrieben wurde. Aber ja, da gibt es ein Rollenspiel. Und das ist angeblich das erfolgreichste Einzelprodukt sozusagen aller Zeiten. Aber da ist das etwas, wo ich mich auf die Aussage von Fachleuten verlasse, die eine riesige Sammlung haben und sehr viel nachgestöbert und geforscht haben. Das ist so ein Running Gag, dass das erfolgreichste Rollenspiel aller Zeiten nicht das ist, womit man rechnen würde. Nee, da hätt ich jetzt auch nicht mit gerechnet.
00:45:42
Speaker
Nein. Es gibt sowohl halt natürlich spezifische Rollenspiele für einzelne Comic-Welten, es gibt eine ganze Reihe von Rollenspielen für Marvel zum Beispiel.
00:45:54
Speaker
Und es gibt Systeme, die vor allen Dingen versuchen, die Methodik oder die Mechanismen, wie Comics erzählt werden, verschiedene Comicgattungen, sag ich mal, umzusetzen. Das heißt, es gibt Rollenspiele, die für Superhelden-Szenarien gedacht sind, ohne dass sie dir vorschreiben, was für eines du damit spielst. Sondern du kannst dann quasi frei deine Welt dazu schreiben und Helden generieren.
00:46:17
Speaker
Es gibt welche, die eine Welt mitbringen, die aber eben auch relativ offen ist, um sie zu verwenden. Und es gibt auch welche, die dann wiederum verschiedene Spielweisen des Manga versuchen abzubilden, dass man die thematisch verwenden kann und dergleichen.
00:46:33
Speaker
Es gibt eine Menge Ansätze, eine Menge Versuche, einige, die sich spezifisch an einzelnen Marken ausrichten und welche, die einfach nur versuchen, die Möglichkeiten an die Hand zu geben, genau das umzusetzen, worauf man Lust hat. Und sind aber halt eben dann generische, sag ich mal, Regelsätze und Vorschläge, wie man das Ganze erzählt, die man dann dafür verwenden kann, ohne dass jetzt groß ein Logo drauf wäre vorne.
00:46:55
Speaker
Also es gibt eine Menge an solche Ansätze. Und das erste, was mir jetzt halt eben eingefallen ist, als das fände ich super, wenn das umgesetzt wird. Und jetzt würde ich fast versuchen zu googeln, ob es dafür schon zumindest eine Fan-Umsetzung gibt, wäre Saga. Aber ...
00:47:09
Speaker
Wegen mir fast alles, wie gesagt, was ich lese, löst irgendwie dieses aus, hm, da könnte man sicherlich was draus ziehen, damit könnte man was machen, das ist eine interessante Art, ein interessanter Erzählkniff, diesen Charakter würde ich gerne irgendwie auf eine gewisse Art und Weise übernehmen oder einen ähnlichen schreiben, dieser Part des Weltenhundteubrunds oder sonst irgendetwas. Also fast alles, was über unseren Tisch wandert und gelesen wird, finde ich, könnte man auf jeden Fall was draus ziehen.
00:47:36
Speaker
Fantasie, sag ich mal, der Kern sein muss von einer Comic-Erzählung. Weil sie sehr stark darauf setzen muss, Leute zu überraschen. Und eben auch in ihrer Darstellung in irgendeiner Form was Interessantes zu machen. Ich bin immer enttäuscht, wenn ein Comic nicht die Tatsache nutzt, dass es ein Comic ist. Wenn aus der visuellen Darstellung des Stoffes nicht noch was rausgezogen wird, was ich nicht aus einem Roman auch bekommen könnte.
00:48:05
Speaker
Und dementsprechend bietet das immer sehr viele Möglichkeiten, daraus Inspirationen rauszuziehen durch die vielen Ebenen, die da existieren.
00:48:15
Speaker
So hab ich das noch nicht betrachtet, aber das ist ein guter Ansatz. Klingt aber auch so, als gäbe es tatsächlich auch schon deutlich mehr auf diesem Gebiet, als ich erwartet hätte, sagen wir's mal so. Also, wenn du sagst, es gibt auch ... dass es da schon eine Auswahl an Systemen gibt, die sich an so was abarbeiten. Teenage Mutant Ninja Turtles zum Beispiel. Es ist immer ... ja.
00:48:36
Speaker
Es ist immer die Frage, wie die Fremdsprachenkenntnisse von jemandem sind. Wenn man relativ subtlfest im Englischen ist, öffnet sich einem natürlich ein gigantisch größerer Markt als der, der auf Deutsch existiert. Weil die Rollenspielszene in ihrer Größe und ihrer Tiefe natürlich nicht so viel Geld hergibt.
00:48:55
Speaker
wie der internationale Markt und deswegen sich die deutschen Verlage immer sehr genau überlegen müssen, welche Projekte sie tatsächlich angehen und übersetzen wollen. Weil die Frage ist, trägt sich das denn finanziell darin zu investieren? Und sagen wir so, auf dem internationalen Markt gibt es fast nichts, wofür es kein Rollenspiel gibt oder wo es zumindest jemanden gibt, der als Fan eine Umsetzung für ein existierendes Rollenspiel geschrieben hat, um es möglich zu machen, das damit zu spielen.
00:49:21
Speaker
Hast du davon auch schon mal eins gespielt, was du an der Stelle empfehlen könntest? Von sozusagen direkten Comic-Umsetzungen? Ja, oder im weitesten Sinne. Entschuldigung? Ich hab tatsächlich, die Superheldenrollenspiele hab ich alle nicht ausprobiert bislang. Da hatte ich so großes Interesse gar nicht dran. Ich bin grad überlegen, was ich an Comic-Thematiken umgesetzt hätte.
00:49:49
Speaker
Ich find ganz cool, es gibt ein System, das nennt sich City of Mist, was sich viele Tropes aus der, sozusagen aus ein bisschen Mystery-Superhelden-Mischung von Comics rauszieht, aber nicht spezifisch zu einem Comic ist, sondern sich nur bei den Tropes bedient. Das ist recht gut umgesetzt.
00:50:08
Speaker
Nein, ich glaube, ich habe persönlich noch keins von diesen Umsetzungen tatsächlich gespielt. Es gibt einen Unterschied zwischen, was hat man gelesen und was hat man praktisch mal benutzt. Die Zeit für das praktische Benutzen ist begrenzt.
00:50:24
Speaker
Falls von euch, Zuhörerinnen und Zuhörern, jemand schon mal so etwas gespielt tatsächlich auch hat und einen Erfahrungsbericht vielleicht hätte, ich bin daran durchaus interessiert, schreibt uns gerne. Und wenn ihr das sogar empfehlen könnt, würde ich es dann auch gegebenenfalls an dieser Stelle bei der nächsten Folge mal erwähnen. Mayri, du hast gerade auch angewähnt, du bist ja auch als Autorin aktiv.
Mayris schriftstellerische Projekte und Verlage
00:50:53
Speaker
Für Rollenspiele vor allem oder auch für andere Dinge, was hast du da so? Oder ja, doch, was ist das im Großen und Großen? Bis lang nur für Rollenspiele. Ja, gut, was heißt nur, aber für Rollenspiele.
00:51:07
Speaker
Ja gut, es ist halt schon ein kleiner und ein sehr begrenzterer Markt. Aber mit Nico zusammen oder alleine sind es jetzt um die 20 Veröffentlichungen. Und das reicht eben von, ich habe in einem größeren, umfangreicheren Buch
00:51:24
Speaker
für Shadowrun einen Kapitel beigesteuert oder einzelne Einträge in einen Monsterband für ein System über ganz große Kampagnen, die ich zum Beispiel für einen Ableger für das Schwarze Auge geschrieben habe, wo vom Umfang her auch mehrere Romane ergeben würden von der Einzahl der Worte, die da drin sind. Und es über dann auch noch tatsächlich, sag ich mal, sekundäre Literaturbücher über das Rollenspiel leiten, über das Spiel leiten.
00:51:54
Speaker
und über Rollenspiel als Erzählform. Und ... in absehbarer Zeit erscheinen dann drei Romane, die für eine Rollenspielwelt geschrieben sind, für das Schwarze Auge. Die über kuriose Umwege als Auftrag in den Schoß gefallen sind. Und mal gucken, was noch ansteht, woran ich gerne arbeiten würde, wenn ich eine ganze Reihe anderer Deadlines jetzt endlich mal fertig habe. Man muss ja ...
00:52:22
Speaker
Ich bin selbstständig. Das heißt, ich arbeite selbstständig. Man muss bei jedem Auftrag immer überlegen, kann ich's mir leisten, den abzulehnen? Ich hab immer einen Dutzend Baustellen offen. Aber wenn die dann mal ein bisschen weniger werden, steht an, mein eigenes System und Weltbändchen tatsächlich endlich mal zu erarbeiten. Für ein Projekt, an dem ich fast 20 Jahre immer mal wieder dran gebastelt hab. Und für eine ...
00:52:48
Speaker
Deutsche Dungeons & Dragons-Kampagne, die wir gestreamt und geschrieben haben, arbeiten wir mit Partnern zusammen von DungeonFork, die machen eigentlich Tools und Karten zu zeichnen, aber arbeiten auch mit vielen anderen Leuten zusammen generell, was Rollenspiel und Rollenspieltheorie angeht, mit denen zusammen quasi eine deutsche D&D-Kampagne veröffentlichungsfertig zu machen, wirklich dann als schönen Band mit schicken Karten und Illustrationen und allem möglichen. Das ist gerade so das Projekt.
00:53:12
Speaker
Sehr schick. Dungeon Fog kenn ich. Das kann ich mir gut vorstellen. Das ist da ein interessanter Materialband, würde man das so nennen. Ich weiß es nicht, warum kommen würde. Kannst du die Titel von... Ein Kampagnen und Setting Band. Kampagnen und Setting Band. Okay, ja, passt. Das klingt gut. Kannst du die Titel von den Romanen für DSA schon nennen oder ist das alles nur unter Verschluss?
00:53:36
Speaker
Ich trie's dich jetzt ein bisschen zur Werbung. Die ersten zwei sind angekündigt, das sind Kind des goldenen Gottes und ... Nein, warte, nicht dass ich jetzt den Titel vom dritten sage, Sekunde. Ich hab die teilweise schon vor Jahren fertiggeschrieben, weil sie warten darauf, dass die ganze Trilogie fertig ist, bevor sie anfangen, sie zu veröffentlichen, aus Sicherheitsgründen.
00:53:57
Speaker
Der Lied der Sieben Sphären ist der zweite. Und der dritte, ich glaube, das kann ich sagen, ist dann Herz der Tausend Welten. Und das sind Romane, die sich um den Hintergrund und das Wirken von einer der großen bösen Wichttinnen von das Schwarze Augen dreht. Also sehr High Fantasy und über Jahrtausende hinweg erzählt.
00:54:20
Speaker
Es ist vielleicht auch, wie war das, Zugänglichkeit. Wir haben uns bemüht, die Zugänglichkeit möglichst. Hat sich stets bemüht. Möglichst leicht zu gestalten. Nein, also mir ist bewusst, dass das ein Thema ist, das natürlich Special Interest ist.
00:54:38
Speaker
Das sind bei Rollenspiel-Romane immer. Ich hab so einen geschrieben, weil ich's spannend fand, das auszuprobieren. Ich glaub, alle Leute, die sich im Fantastikbereich bewegen, haben dieses, ich würd gern mal diesen einen Roman, über den ich seit fünf, zehn oder zwanzig Jahre nachdenke, schreiben. Ich gehör zu den Leuten, die das auch immer gedacht haben. Dann haben wir gesagt, andere Dinge sind wichtiger. Dann hat mir jemand gesagt, schreib einen Roman, dann kriegst du dafür auch Geld. Dann war's so, okay, jetzt hab ich eine Ausrede.
00:55:08
Speaker
Das ergibt Sinn, ja. Na ja, gut. Quasi mir auch selbst zu beweisen, dass ich dieses Projekt zu Ende bringen kann, dass am Ende drei fettige Bücher sind. Nico hat auch mitgeschrieben, der erste gab ich zu 99 Prozent aus meiner Feder. Und am zweiten und dritten haben wir uns das eher aufgeteilt. Aber trotzdem ...
00:55:28
Speaker
Keine Ahnung, ich weiß, ich kann jetzt nicht mehr sagen, ob sie was taugen, das ist das Schlimme, wenn man so ein Projekt abgeschlossen hat. Ich müsste sie jetzt doch mal lesen und wahrscheinlich ist es nicht einfach, sich seine eigenen Sachen mit so viel Abstand anzuschauen. Aber der Stolz ist zumindest auf jeden Fall da, das fertig gemacht zu haben. Oh Gott, ich bin so schlecht im Werbung.
00:55:47
Speaker
Ist okay, ist okay, wir können das Thema wechseln. Aber ihr habt's gehört. Zumindest, the word is out. Und jetzt, wir werden das dann beurteilen, ob's gut ist oder nicht. Gott, ja. Ähm ...
00:56:05
Speaker
Ein kleiner Themenwechsel noch, bevor wir so langsam in die Zielgrade einschwenken. Denn wie du am Anfang schon gesagt hast, ihr habt mit Orgenspalter TV ja Kontakt zu vielen, vielen ... ja, Macherinnen und Machern, Verlagen in der Comic- und Rollenspielszene. Du hast auch als Autorin Kontakt zu diversen schon gehabt. Und ...
00:56:29
Speaker
Comic-Verlage und Rollenspiel-Verlage funktionieren ja nicht unbedingt gleich, aber in einem gewissen Sinne haben wir eine ähnliche Kundenbasis, glaub ich, weil es ein relativ nichiger Markt ist mit anspruchsvollen Kundinnen und Kunden, die relativ genau wissen, was sie wollen, und teilweise auch extrem gut informiert sind, was so international auch läuft. Wir zum Beispiel machen ja vor allem Lizenzgeschäfte, sind vor allem Lizenznehmer für Franco-Belgische.
00:56:59
Speaker
Comic rein und viele unserer Kundinnen und Kunden, mit denen wir regelmäßiger Kontakt haben, sind
00:57:06
Speaker
oft mindestens genauso gut informiert werden nicht besser als wir. Mich würd interessieren, was aus deiner Sicht ... Ich sag mal, ich mach jetzt mal Airquotes, die kann natürlich niemand sehen, deshalb sag ich, dass ich sie gemacht hab. Sehr elegant, fällt mir auf an dieser Stelle. In Anführungszeichen, was macht einen guten Verlag in dem Zusammenhang aus? Also, was sind ...
00:57:30
Speaker
Also, ich mein, da gibt's jetzt nicht die eine Antwort zu, ist mir schon klar. Aber wenn du überlegst, was macht einen guten Rollenspielverlag aus? Was sind so die absoluten Must-haves? Und was sind vielleicht auch absolute No-goes? Was ein Verlag für dich leisten oder bringen muss.
00:57:51
Speaker
Also was für ein Verlag für mich als jemand, wenn ich zum Beispiel einen Auftrag bekomme, was zu schreiben, was ein Verlag mitbringen muss, ist einfach den relativ klaren und geregelten Umgang, in dem man sagt, dies ist der Auftrag, das sind die Umstände und dass man halt die Leute auch erreichen kann, um zu sagen, folgendes, ich kann folgende Deadline einhalten, wie sind die Bedingungen dafür, können wir das ausprobieren,
00:58:15
Speaker
Also die Bereitschaft, einfach mit Leuten zusammenzuarbeiten und sich dann an die gemeinsam gesetzten Ziele zu halten. Ich hab da ... Ich will einfach nur in professionell Zusammenarbeit, aber als Kundin. Die Ideen, die mir, glaub ich, am wichtigsten sind, sind ... Ja, Ehrlichkeit und Begeisterungsfähigkeit. Man muss dazu sagen, dass, glaub ich, der Rollenspielmarkt in Deutschland noch kleiner ist als der Comicmarkt. Da geh ich fast von aus, ja. Und auch weiter verteilt.
00:58:43
Speaker
Und das heißt, dass die wenigsten Verlage, damit quasi dem Konzept funktionieren, dass sie ein richtiges Verlagshaus mit Festangestellten sind, dass eben auch gewisse Verantwortlichkeiten hat, einen ausreichenden Umsatz zu machen und dergleichen.
00:59:01
Speaker
Und das bedeutet, dass quasi auch eine gewisse Familiarität zwischen Kundinnen und Verlagshäusern oder Verlagen besteht. Weil das ist häufig, die, sag ich mal, sehr leicht ist, von Kundinnen auf die andere Seite zu wechseln. Weil viele Leute halt eben dann durchaus auch selber dann sagen, gut, dann arbeite ich an einem Projekt mit oder so etwas. Das sind fast fließende Grenzen manchmal.
00:59:27
Speaker
Und gleichzeitig heißt das aber auch, dass ich durchaus bereit bin, weil ich weiß, der Markt ist klein. Und es ist auch immer die Frage, kann man überhaupt aus einem Projekt, das man gemacht hat, das Geld wieder rausziehen, das nötig ist, um ein weiteres Projekt zu machen oder so. Ich habe kein Problem damit, wenn man sieht, dass Geld gespart werden musste bei einem Projekt.
00:59:46
Speaker
Also es ist für mich vollkommen okay zu sagen, wir können es uns nicht leisten, so und so viele Illustrationen da drin zu haben oder sonst irgendetwas, was ich dann bewundere, ist, wenn die Leute irgendwie eine kreative Initiative zeigen und dann schaffen, etwas mit möglichst wenig Budget trotzdem auf eine sehr ansprechende Art zu gestalten. Dann gibt es zum Beispiel ... Es gibt einen kleinen Verlag in Deutschland, der grade in die Sachen sehr viel bedient. System Matters, die zum Beispiel für viele von ihren kleineren Fantasy-Sachen darauf zurückgreifen,
01:00:16
Speaker
die in der British Library ein offenes Bildverzeichnis online stellt und die dann mit alten Holz-Schnitten oder Kupferstichen ihre Fantasy-Geschichten illustrieren. Also diese Kreativität, die da ist. Ich brauch dann aber auch die Ehrlichkeit, wenn Leute sagen, dieses Projekt können wir vielleicht so und so oft verkaufen, das ist eine Nischensache. Deswegen erscheint es in folgendem Format, weil vermutlich alles andere keinen Sinn macht.
01:00:42
Speaker
Also einfach, dass mir auch klar gesagt wird, warum etwas so ist, wie es ist. Und dann ist es auch vollkommen in Ordnung, wenn es nur ein Feitblättchen ist. Weißt du, was ich meine? Es muss nicht alles ein Hochglanz-Hardcover sein, das in Vollfarbe gedruckt ist und versucht, von dem Budget her mit Dungeons & Dragons mitzuhalten. Ganz im Gegenteil. Und dann der zweite Punkt, die Begeisterungsfähigkeit.
01:01:06
Speaker
muss eben tatsächlich einfach auch da sein, weil eben die Grenzen so fließend sind zwischen Leuten, die spielen und Leuten, die schreiben. Dass man einfach merken muss, dass die Leute, die das machen, das machen, weil einfach die Szene ihnen was bedeutet oder weil sie davon überzeugt sind, dass
01:01:22
Speaker
Es gibt diese Heartbreaker-Spiele, wo Leute ihr eigenes Spiel schreiben, wo man merkt, das ist vielleicht nicht meins, aber ich merke, wo du herkommst und was deine Idee dahinter ist und für wen das geschrieben ist. Und zu merken, dass man diese Gemeinsamkeit hat der Begeisterungsfähigkeit mit den Leuten, die machen und konsumieren. Und wenn ein Verlag das beides mir mitteilen kann, dann ...
01:01:47
Speaker
Bin ich vielleicht ... Na ja, ich versuche, die Neutralität zu verahnen. Aber zumindest hab ich immer ein angenehmes und warmes Gefühl, wenn ich mit den Leuten davon rede über ihre Sachen. Sehr diplomatisch ausgedrückt und eine schöne Antwort. Den zweiten Punkt kann ich so unterschreiben. Den ersten Punkt, glaub ich, also, dass wir da beim ... Ich weiß nicht, ob das für Comicverlage auch so zutrifft. Ich glaub, wenn wir aufhören würden, wenn wir unseren Qualitätsstandard runterschrauben,
01:02:15
Speaker
haben wir ganz schnell Probleme. So gesehen arbeiten Rollenspiele und Comic-Verlage zumindest in Deutschland vielleicht doch nicht ganz so ähnlich. Aber ich verstehe voll, was du meinst.
01:02:27
Speaker
Ja, wobei man wie gesagt sagen muss, dass die meisten Verlage oder Leute, die was rausbringen in Deutschland, also dass die wenigsten davon wirklich Verlag im Sinne von Verlag sind, sondern dass das Fehler einfach Leute sind, die das nebenher machen, einfach weil sie es wollen. Und dann ist es für mich auch okay, wenn es halt gefällt.
01:02:45
Speaker
handgeheftetes Faltblatt ist, also so die Fernsehensachen oder so etwas.
Qualitätserwartungen bei Comics und Verlagen
01:02:49
Speaker
Also da gibt's halt schon sozusagen Trennung. Ja, aber es gibt auch auf dem Comicmarkt in Deutschland einige Verlage, die quasi eine Personenunternehmen sind. Der Dante's Verlag zum Beispiel oder ...
01:03:05
Speaker
Salek Publications oder der Alphalac ist eigentlich auch nur eine Person. Und die halten trotzdem einen recht ... Ich will jetzt nicht sagen erstaunlich hohen Qualitätsstandard, weil erstaunlich ist es eigentlich nicht. Die machen das ja auch mit Herzblut und stehen da irgendwie hinter. Aber ich glaube halt, da wäre keine große ...
01:03:28
Speaker
Toleranz, sag ich mal, dafür bei vielen Kundinnen und Kunden, wenn das halt nicht qualitativ mithalten würde mit den Publikationen von größeren Verlagen. Aber das kann auch sein, vielleicht ist das auch eine zu pessimistische Sichtweise, ehrlich gesagt. Das ist jetzt eine Vermutung, da kann ich ehrlich gesagt nicht so mit Hand und Fuß argumentieren.
01:03:50
Speaker
Ich gebe auch zu, dass wenn ich ein bisschen nachdenke, die Ansprüche natürlich auch unterschiedlich sind, je nachdem, wer sozusagen etwas herausgibt. Ich weiß, es ist ein größerer Verlag, dann sind die Ansprüche natürlich schon ein bisschen anders, wenn man dann sagt, ich weiß doch, dass ihr eigentlich das besser könnt. Warum wurde ich hier ausgerechnet?
01:04:08
Speaker
ein bisschen zu hastig gearbeitet oder so etwas. Stimmt schon. Aber wenn dann etwas nicht gut ist, dann müssen die Leute, die es herausgegeben haben, aber auch sagen können, okay, kann sein, dass wir einen Fehler gemacht haben.
01:04:23
Speaker
finden wir irgendwie einen Weg, gemeinsam daran zu arbeiten. Oder wir verbessern uns oder sonst irgendwas. Also die Annahme von Kritik. Was dann wieder in deinen zweiten Punkt reinspielt. Mit der Kundennähe und der Begeisterungsfähigkeit. Nee, coole Antwort, gefällt mir gut.
01:04:44
Speaker
Bevor wir jetzt zu den Empfehlungen kommen, die ich dir noch abringen werde und dem bisschen Werbung, was wir noch machen müssen ... Was heißt müssen, die ich noch machen möchte ... Hast du an dieser Stelle, wie jeder meiner Gäste, wenn du möchtest, die Gelegenheit zu einer Gegenfrage. Also, wenn du eine Frage hast an den Verlag oder an mich oder etwas, was ich weiterleiten soll. Dann wäre jetzt der Zeitpunkt dafür.
01:05:15
Speaker
Dann hab ich vielleicht eine persönliche Frage. Aber gab es schon mal einen Comic, wo du einfach nicht einsteigen konntest? Oder, wenn das vielleicht irgendwie zu fies ist, warum hast du nie den Einstieg zum Beispiel in Manga gefunden? Ich find das immer faszinierend, was das ist, was die Leute vielleicht am Essen davon abhält, was Neues auszuprobieren. Comic, wo ich ... Die Frage hab ich schon mal beantwortet.
01:05:41
Speaker
Wenn wir kurz sammeln. Nee, also ein Comic, den ich ... Es gibt einige Comics, die ich letzten Endes nicht gern mochte. Es gab auch diverse Comics, die ich mehrfach anfangen musste. Zum Beispiel 100 Bullets von Brian Azzarello. Einfach weil's ein relativ kompliziertes Buch ist, vor allem, wenn man's auf Englisch liest. Aber es gab noch nichts, was ich dann irgendwann aus der Hand gelegt hätte und gesagt hätte, ba, nee, nie wieder. Beim Manga ...
01:06:09
Speaker
Weiß ich nicht. Ich glaube inzwischen, ich hab so ein bisschen ... Ich bin damit nicht früh genug in Kontakt gekommen. Ich hab als Jugendlicher ein bisschen Dragonball gelesen. Irgendwie mal ein oder zwei andere Manga-Serien, die ich zufällig mal in die Hände bekommen hab oder geschenkt gekriegt hab. Aber es war nie so viel, dass ich mich dafür ... so dezidiert interessiert hätte. Ich hab immer lieber Romane gelesen als Jugendlicher in meinen Teenie-Jahren.
01:06:36
Speaker
Und dann irgendwie als Erwachsener jetzt inzwischen fehlt mir halt ein bisschen die Muße, weil ich relativ viel Comics halt schon lesen muss. Und ich persönlich finde, es ist schon eine sehr anderes Leseerfahrung. Und das macht's für mich schwieriger, da reinzukommen. Also, klar, man liest es andersrum, haha. Das ist jetzt aber nicht das Problem. Es ist nicht so, dass ich ... Zumindest ...
01:07:03
Speaker
Zumindest seit die deutschen Verlage aufgehört haben, alles zu spiegeln, was sie früher mal gemacht haben. Genau, was früher gemacht wurde. Ich hab jetzt vor Kurzem ... Das hab ich in diesem Podcast versprochen, dass ich Akira lesen würde. Das hab ich gemacht, so übrigens. Allerdings in der gespiegelten Fassung, weil ich eine Jubiläumsausgabe von Carlson habe, die sie extra wieder zurückgespiegelt hatten. Also in die von links nach rechts ... Fassung. Weil das die Art und Weise ist, wie sie die zuallererst veröffentlicht haben. Mhm.
01:07:32
Speaker
Ja, so. Worauf ich genau sollte, daran liegt's nicht. Es ist mehr, dass ich schon das Gefühl habe, die Art des Erzählens ist sehr anders. Mhm. Ich mein, es gibt ja auch so was wie Euromanga, wo dann irgendwie die ... Also, es ist mir klar, dass es Werke gibt, die irgendwie da einen fließenden Verlauf haben, wie wir teilweise auch ein Programm haben, Freaksqueal zum Beispiel. Aber ...
01:07:55
Speaker
diese erzählweise ist mir halt irgendwie fremd und inzwischen muss ich zugeben habe ich nicht mehr so die toleranz mich da reinzufinden das ist jetzt keine so keine so charmante antwort vielleicht und keine die mir besonders viel schmeichelt aber es gibt halt so viel kram den ich irgendwie als konsument sage ich mal in mich aufnehmen will sei es jetzt comics oder videospiele oder serien und so dass ich wenig geduld dafür habe glaube ich
01:08:24
Speaker
mir dann noch was draufzupacken, wo ich das Gefühl habe, das ist echt anders als das, was ich kenne.
Persönliche Comic-Empfehlungen und Traumpaarungen
01:08:33
Speaker
Ja, die Aneignungen ... Ich mein, das Meiste, was hier rüberkommt, sind ja diese Serials, also die fast Open-End-Erzählungen, die vor allen Dingen dann aus dem Schonemanga-Bereich kommen, also für männliche, junge Erwachsene oder Heranwachsende gedacht sind. Die haben noch ganz eigene, spezifische Art und Weise zu erzählen. Und deswegen, ich glaube immer, dass vielleicht irgendwie das Angebot, das hier in Europa breitenmäßig gestreut ankommt,
01:09:03
Speaker
Also das deckt natürlich nicht die Breite der Szene ab, so ähnlich wie wenn nur Batman erscheinen würde, das nicht die Breite der amerikanischen Szene abdecken würde. Und keine Ahnung, vielleicht gibst du den Leuten, die auch im Manga-Kar-Bereich anders erzählen, irgendwann noch mal eine Chance, wenn du mal Urlaub zeigst.
01:09:21
Speaker
Du hast also keinen anderen Lesestoff, also nie, vermutlich, wenn sich all diese Dinge überlappen müssen. Aber es gibt halt eben auch Dinge, die eher, sag ich mal, in der Graphic Novel entsprechen könnten. Insofern, ich kann's aber sehr gut verstehen, dass man diesen Zugang zum Erzählen und vor allen Dingen auch den Ballast, der häufig an kulturellen Annahmen mitkommt, dass denen zu stemmen, von nichts heraus, ohne damit Stück für Stück vertraut geworden zu sein, vielleicht etwas hart ist.
01:09:48
Speaker
Es gibt schon, also ich nehm ja auch zum Beispiel auf diesen Podcast immer wieder Empfehlungen auf und besorg mir die Sachen dann auch. Und ich habe einen Manga-Lesestapel für den Urlaub. Wo zum Beispiel Pluto drauf ist, der jetzt in den letzten zwei Folgen erwähnt wurde. Sowohl von Lars von Turner als auch von ... Es waren nicht die letzten zwei, sowohl von Lars von Turner als auch von Micha von Manga-Kult. Von ... Ja, ich kann den Namen, ich krieg den Namen nicht mehr zusammen.
01:10:16
Speaker
der halt mal was anderes ist, der halt nicht einfach so ein klassischer Shoujo Shounen oder was weiß ich, so ein Serial-Ding im weitesten Sinne im Stil von Dragon Ball ist. Oder auch einige der Mangas, die bei Schreiber und Leser erscheinen.
01:10:32
Speaker
von Taniguchi. Das sind alles Sachen, die ich schon gerne lesen möchte, aber es ist tatsächlich auch irgendwo eine Zeitfrage. Und irgendwie, weiß nicht, wenn ich den ganzen Tag irgendwie Comics sichte im Verlag oder mich damit beschäftige, dann lese ich abends auch gerne mal einen Roman.
01:10:52
Speaker
Mach was anderes. Manga fühlt sich teilweise ein bisschen wie Arbeit an. Und ... zumindest für mich. Aber das ist ... ja, genau. Ein persönliches Ding. Genau. Genug von mir.
01:11:08
Speaker
Jetzt hab ich noch mal ein paar Fragen an dich. Und zwar am Ende der Folge, Mayri, hätte ich gerne noch ein paar Comic-Empfehlungen oder beziehungsweise ein paar Denkanstöße von dir. Wir fangen mal ganz klassisch an, Mayri, was sind denn deine drei Comics, die du auf eine einsame Insel mitnehmen würdest? Dürfen auch Comic-Reihen sein. Müssen nicht einzelne Bücher sein, sondern ja.
01:11:34
Speaker
Also ich bin nicht durch die Größe des Gepäcks beschränkt. Nein, du bist nicht. Es muss einfach ein Titel sein. Genau.
01:11:43
Speaker
Es darf auch Manga sein, übrigens. Also Comic im weitesten Sinne. Danke schön. Ja, sorry. Ja, ja. Ja, ich bin grade überlegen. Ich glaube ... Ich würde mich dann tatsächlich ... Einer der Tafeln, den ich mitnehmen würde auf diese einsame Insel, wäre dann Blaine, was unter den, sag ich mal, den Manga-Umbrella fallen würde. Mhm. Weil es ...
01:12:05
Speaker
dass es immer noch verdammt gut ist. Und vor allen Dingen, Blame hat eine zyklische Erzählweise. Und man kann eigentlich überall einsteigen und wieder aussteigen. Und es funktioniert, zu lesen. Und dass es zu Termini hängt, der Künstler, der dahintersteht, ist sowieso einer meiner ganz großen Favoriten, der sehr viel Science-Fiction, transhumanistische, Far-Future, Near-Future Sachen geschrieben hat. Dann, was würd ich, glaub ich, noch mitnehmen?
01:12:31
Speaker
Ich glaube, Saga. Weil ... weil ... einfach tolle Unterhaltung, die trotzdem auch irgendwie ihre Aussagen trifft. Und ... kann man immer mal wieder lesen. Ja. Puh. Was würd ich als Drittes mitnehmen? Vieles von Brian K. Warren kann man immer mal wieder lesen. Tatsächlich. Ja, ja.
01:12:54
Speaker
Kann man ganz gut machen. Vielleicht irgendetwas, was ich eine ganze Weile nicht mehr gelesen habe und wo ich mir dann endlich mal die Zeit nehmen könnte, es wiederzumachen. Ich glaube, dann würde ich etwas, was ich auch immer wieder gerne erwähne, so für... Superheld Comics können auch recht coole Sachen... würde ich, glaube ich, einen speziellen Ein-Man-Run mitnehmen, der von...
01:13:14
Speaker
Matt Fraction und Salvador Larroca gestaltet wurde. Und der verdammt cool ist und zu dem Zeitpunkt einige Sachen gemacht hat, die schon ziemlich ballsy waren, sag ich mal, für Superheldencomics in der Art und Weise, wie erzählt wurde und um welche Themen es ging. Iron Man von Matt Fraction und Salvador Larroca? Salvador Larroca. Salvador Larroca, okay. Der ... ja.
01:13:40
Speaker
Ich glaub, ich würd dich noch mal lesen, ich muss mir die Zeit nehmen. Wie das so ist, ne? Aber das ist eine schicke Auswahl. Hat man einen Manga, einen ... Indie-Comic und einen Super-Hölen-Comic. Einen modernen amerikanischen Indie. Nicht schlecht. Sehr elegant, Frau Strütter. Danke schön, danke schön.
01:14:00
Speaker
Nächste Frage ist ein bisschen kompliziert. Ich stelle sie einfach mal so. Diesen Comic gibt es noch nicht, es sollte ihn aber unbedingt geben. Wie auch immer du diese Frage interpretierst jetzt. Also einen Comic, der es noch nicht gibt, aber den es deiner Meinung nach unbedingt geben sollte.
01:14:20
Speaker
Ich maße mir nicht an, behaupten zu können, irgendetwas nennen zu können, wofür es nicht schon einen Comic gibt. Das wäre auch meine Antwort. Egal, was ich sage, es wird irgendwo tatsächlich schon einen Comic geben. Aus welcher Schule, welchem Hintergrund, welcher Erzählart und weise in irgendeiner Form. Ähm ...
01:14:41
Speaker
Ich denke nur, also bei den Projekten, wo man jahrelang dran rumdenkt, aber sehen wir, wie der in die Schublade liegt, weil einfach nicht die Zeit dafür ist oder sich nicht damit zu beschäftigen ist. Und auf meiner Seite sage ich mal vielleicht etwas.
01:14:55
Speaker
Leichtsinnigen Bucketlist, was ich noch machen würde, ist selber einen schreiben und dann mal schauen, mit wie man zusammenarbeiten kann. Und dann, sag ich mal, auf der illustrationskünstlerischen Seite zusammenzuarbeiten. Und das wär, denk ich, ein Fantasy-Young Adult-Thema um Depressionen und geistige Gesundheit.
01:15:16
Speaker
Aber mal gucken. Das find ich eine schöne Idee. Es gibt natürlich ... Ja, es gibt natürlich Young Adult Comics, die sich auch mit den Themen Geistige Gesundheit und so was beschäftigen und durchaus auch welche, die das mit Fantasy-Themen und dergleichen machen. Aber es tut ja auch niemandem weh, wenn's da noch einen zweiten von gibt.
01:15:34
Speaker
Und vor allem ist das eine sehr breite Definition, sag ich mal. Also, ich mein, Young Adult, Fantasy und geistige Gesundheit in einen Top zu schmeißen, da können die Resultate sehr, sehr unterschiedlich sein, die dabei rauskommen. Und ich mein, sagt ja niemand, dass deine Sichtweise und dein Dreh auf die Story schon mal jemand anders so gemacht hätte. Insofern hat er alles seine Berechtigung.
01:15:58
Speaker
Also ich muss sagen, ich hab mich sehr von I-Slay-Giants, I-Kill-Giants angesprochen gefühlt, weil das sehr ähnlich sozusagen von der Denkweise war wie dieses ewig in einer Schublade liegende Projekt, nämlich dass mit Fantasy-Themen Dinge verarbeitet werden, die halt in der realen Welt vielleicht zu schwer anzusprechen sind. Also so ein bisschen in die Richtung würde es vielleicht gehen, nicht dass ich mir anmaßen wollen würde, etwas endlich Gutes zu schreiben.
01:16:24
Speaker
Na ja, was heißt ähnlich gut? Vielleicht einfach anders. Das reicht ja schon aus. Anders, ja. Spiel doch für uns einmal kurz Kupplerin. Und zwar darfst du einen Autor oder eine Autorin mit einer Zeichnung oder einem Zeichner, und wenn du möchtest, auch noch mit einem Koloristen, an ein gemeinsames Projekt setzen. Welche Leute würdest du da zusammenwerfen? Und vielleicht auch warum. Uff. Uff.
01:16:50
Speaker
Es muss nicht realistisch sein. Du darfst auch Leute von den Toten wiedererwecken, Sprachbarrieren durchbrechen, vollkommen egal. Ich hätte gern etwas von Michael Moorcock, das von Sana Takeda gezeichnet wird.
01:17:06
Speaker
Michael Moorcock, der Vater der Science-Fantasy, der epische Fantasy anders angegangen hat als die meisten, also viele andere, die zur selben Zeit geschrieben haben. Der Anti-Tolkien, könnte man auch sagen, der mit Eric van Meynie Bonnet und Corum Ruenstab und dergleichen mit seinem ewigen Heldzyklus auch ganz schöne Brocken vorgelegt hat.
01:17:28
Speaker
sind wir zum Glück aber nicht wiederbeleben müssen, den gibt es noch. Und der einfach eine bemerkenswerte Dichte an neuen Ideen in seinen Werken immer untergebracht hat. Wo andere Fantasy- und Science-Fiction-Autoren aus einer Idee eine ganze Story machen, sind diese Ideen bei ihm Dinge, die fast beiläufig in einer Szene angesprochen werden. Einfach die Menge an Material, an Ideen.
01:17:54
Speaker
Fülle von Sachen, die er da reinpackt und wie sehr er damit verschiedenste Szenen und Popkultur beeinflusst hat, ohne dass die meisten Leute wissen sozusagen, dass das der Ursprung dafür war. Absolut faszinierend, denn der soll einen Comic schreiben. Und der hat tatsächlich ja mitgemischt, glaube ich, auch ein bisschen beratend bei der jüngsten Comic-Umsetzung von Eric van Meydiebonie.
01:18:15
Speaker
Insofern wär das gar nicht so unrealistisch. Teilweise, ja. Er ist dem Medium gegenüber zumindest aufgeschlossen. Sowohl Elric als auch Korum jetzt seit Neuestem sind ja auch als Comic adaptiert. Oder werden als Comic adaptiert. Insofern könnte das durchaus passieren. Und der Zeichner sagt mir ehrlich gesagt nichts.
01:18:35
Speaker
Sandra Takeda ist eine Zeichnerin. Eine Zeichnerin, Entschuldigung. Die Monstress-Industrie. Ach, die ... Okay, ja, doch, dann kenn ich ... Oh ja, mhm. Ja. Und die ... Ihre Mischung aus fast so ... Jugendstil, lieblich ausgearbeiteten Details und ... findest das dann ... Schlachten und Morden und der ...
01:19:04
Speaker
Die Bandbreite auch, die sie von Charakteren und dergleichen hat. Und das von eben fast dem, was man mit Manga, mit diesem fast lieblichen von den Figuren verbindet, bis hin zu halt diesen unglaublich detailverliebten Gesichtern dann von anderen Spezies und anderen Wesenheiten oder sowas. Die Idee ist bemerkenswert vielseitig. Und ich glaube, die könnte den wunderbaren kosmischen Wahnsinn und die Detailtiefe und die überbordende Fantasie von einem Murkoch auf eine ganz interessante Art und Weise anfangen.
01:19:33
Speaker
Das Artwork von Monstress ist eines von diesen Artworks, wo man davor sitzt, finde ich, und sich fragt, wie das eine Person gemacht hat. Wie die Zeichnerin in der Lage war, das aufs Papier zu bringen, ohne dabei wahnsinnig zu werden. Und wo ... Ja, und dann auch noch in einem Veröffentlichungstakt quasi. Ja, ja, es ist absolut irre.
01:19:54
Speaker
Ja, das wär eine ziemlich epische Kombination. Ich hoffe, dass Sie's in einem entsprechenden Format zusammen veröffentlichen. Aber das wär schon ziemlich großartig, das stimmt. Sehr schöne Idee, sehr schöne Idee.
01:20:10
Speaker
Jetzt machen wir ein bisschen Werbung. Nur mal kurz. Und zwar würde ich dich bitten, uns einen Comic aus unserem Programm zu empfehlen, also aus dem Splitter-Programm. Egal wann der erschienen ist, egal worum es geht, einfach einen Comic, den du unseren Zuhörerinnen und Zuhörern ans Herz legen würdest.
01:20:29
Speaker
Okay, lass mich kurz nachdenken. Ich mein natürlich die klassischen Arles Thor-Bände sowieso. Aber ich glaube, wir hatten ja euch schon drüber geredet, die Comic-Umsetzung von Lützichens Kurzgeschichten und Romanen. Lützichin ist der international bekannteste chinesische Science-Fiction-Autor aus der Volksrepublik China.
01:20:53
Speaker
Und ich finde seine Geschichten gewinnen in den Comics ungemein. Weil Jules sich in so brutalen Nüchtern schreibt, dass irgendwie die gigantischen Themen und Szenarien, die er da entfaltet, gar nicht so große Wirkungen irgendwie haben, wenn man sie liest. Also, da muss man sehr viel Eigenarbeit quasi leisten. Und die Comics eben einen tollen Job dann machen darin,
01:21:18
Speaker
das im wahrsten Sinne des Wortes auf volle Leinwandbreite auszufalten. Und dem, was er nur sehr sporadisch in seiner Beschreibung anreißt, dann entsprechend würdige Bilder zu liefern. Also, die Wander der Erde hab ich zuletzt gelesen. Johann Joanns Blasen liegt jetzt gerade frisch auf dem Rezensionsstapel. Den würd ich mir jetzt nächstes angucken. Aber da gibt's eine ganze Reihe von verschiedenen Umsetzungen,
01:21:43
Speaker
16 Stück werden's insgesamt. Mehr der Träume kommt als nächstes. Der schreibt auch echt viel. Bis auf Wander an die Erde ist aber davon fast noch nichts auf Deutsch erschienen. Das ist auch noch ganz interessant bisher.
Lieblingsserien und nerdige Wünsche
01:21:58
Speaker
Wir haben von Heine inzwischen die Info bekommen, dass da noch mehr kommen wird.
01:22:03
Speaker
Aber aktuell ist von den Kursgeschichten, die wir planen oder die wir kriegen, die sind ja auch da Lizenznehmer. Das ist ein großes chinesisch-französisches Kooperationsprojekt, wirklich extrem hochkarätig.
01:22:20
Speaker
Wir kriegen da ja auch die Sachen zugespielt sozusagen und übersetzen die Anführungszeichen nur. Aber es ist viel, viel, viel, viel Kram, den es auf Deutsch bisher einfach noch gar nicht gab. Und es ist wirklich eine tolle Bandbreite an Sci-Fi-Stories. Also die kann ich auch sehr empfehlen, die gefällt mir, die gefallen mir auch sehr gut bisher alle. Dann noch eine Empfehlung unabhängig vom Stütter Verlag und unabhängig vom Medium. Ein Buch, ein Film, eine Serie, ein Spiel, irgendwas, was dich in letzter Zeit begeistert hat. Also jetzt gerade
01:22:50
Speaker
In diesem Moment sozusagen. Also muss es aktuell herausgekommen sein, weil ich mit vielen Dingen, sag ich mal vom Arbeitspensum aktuell, vielleicht gar nicht so up-to-date bin. Alle Leute, die Disney+, schauen Loki und finden es vermutlich gut. Ich auch.
01:23:09
Speaker
Wenn diese Verspieltheit und die Dreistigkeit und irgendwie der Unsinn, den sie da verzapfen mit dieser Art von Budget, ist schon bemerkenswert. Also hätte man nicht mit gerechnet irgendwie vor zehn Jahren, dass so viel Geld auf so einen Unsinn in Anführungsstrichen geworfen wird. Das gefällt mir.
01:23:24
Speaker
Aber was ich derzeit spiele und was mir sehr, sehr viel gibt, ist Disco Elysium. Das ist zwar schon von 2019, aber das ist eines der am besten geschriebenen Computerspiele, das ich je gespielt habe.
01:23:39
Speaker
Und es ist ein Rollenspiel, aber mit dem, glaub ich, ziemlich einmaligen Setting einer Fantasy-Welt, in dem Sinne nicht, dass es was Übernatürliches gibt, sondern nur, dass es nicht unsere Welt ist, sondern vielleicht eher eine Parallelwelt, in der sich eine ganze Reihe von Kulturen, die immer so ein bisschen an Reale erinnern, aber eben nur in bestimmten Zusammenhängen,
01:23:59
Speaker
in einer Phase nach teilweise einer kommunistischen Revolution befinden. Und ein Spiel, das anhand davon was machen einen drogssüchtigen Polizisten mit Erfilmerisspiel, der in einem Ort ermittelt, in einem Ort, wo gerade die Arbeiter einen Aufstand planen,
01:24:21
Speaker
und die einen Hafen angehalten haben und dergleichen unglaublich viele Themen von geistiger Gesundheit, inneren Stimmen, Konsequenzen, Kommunismus, verschiedenste politische Strömungen, Kapitalismus.
01:24:39
Speaker
in Integrität und dergleichen verhandelt und übergebracht werden auf eine bemerkenswert elegante, leichtfüßige, bizarre und liebenswerte Art und Weise und gleichzeitig noch mit den Tropes von Rollenspiel spielt in dem Sinne, als dass für Dinge Werte verteilt werden und wie es funktioniert und worauf man versuchen kann, quasi seinen Charakter auszurichten. Unglaublich meta, aber genial. Das ist eines der ganz wenigen Computerspiele, das ich als Kunst bezeichnen würde mit dem, was es macht.
01:25:09
Speaker
Ich hab einen sehr spezifischen und vielleicht etwas kuriosen Kunstbegriff. Kein Problem. Du bist aber definitiv nicht die erste Person, die dieses Spiel empfohlen hat. Mir zumindest. Ich hab's allerdings noch nicht gespielt, muss ich zugeben. Aber ich hab davon auch nur sehr viel Gutes gehört. Es ist wirklich eine tolle Empfehlung und hat auch tatsächlich gar nicht so wahnsinnige Grafikanforderungen. Könnte auch auf älteren Systemen noch ganz gut funktionieren.
01:25:32
Speaker
Glaube ich. Zumindest ... Das ist recht angenehm, als das vor allen Dingen ... Ich hab nicht die ursprüngliche Variante gespielt, sondern es gab zu klassischen Stellen Game of the Year-Variante oder dergleichen, wo dann häufig Software-Sachen angepasst wurden, beziehungsweise die Hardware-Anforderungen. Es sollte nicht viel verbrauchen. Ich spiele es meist auf einen Rechner, der viel zu viel drauf hat,
01:25:57
Speaker
streaming- und cuttingrechner unter anderem ist. Aber ich glaube, es sollte auch auf den meisten, keine Ahnung, auf so einem freundlichen kleinen Laptop müsste es auch noch laufen, weil es so viel gar nicht rauszieht, weil seine Stärke die Texte sind. Weil es ein was verdammt gut geschrieben ist. Sehr schöne Empfehlung auf jeden Fall. Und zum allerletzten Schluss darfst du noch dir etwas wünschen. Wenn du einen nerdigen Wunsch frei hättest, was würdest du dir wünschen, Mayri? Einen nerdigen Wunsch?
01:26:27
Speaker
Auch da, egal was für eine Skala, das muss nichts weltumspannendes sein, das darf auch was ganz kleines, Persönliches sein. Vollkommen egal, wenn du dir was wünschen dürftest.
01:26:40
Speaker
Also, sag ich mal, kleiner aber auch ziemlich unmöglich ist tatsächlich mal Michael Moorcock treffen. Das ist etwas, was wir immer mal versucht haben, mit dem man ein Interview bekommt, ohne dass ich dann vollkommen starstruck nur, äh, äh, äh, sagen kann. Ein zweiter Rapat ist, glaub ich, der relativ unmögliche. Und sag ich mal, ich weiß nicht, ob das doch nerdig ist, aber wenn ich irgendwie die Chance hätte, mal die Erde aus dem Orbit zu betrachten,
01:27:08
Speaker
ohne dafür immense Mengen an Geld und Lebensgefahr und so was auf mich zu nehmen. Den sogenannten Overview-Effekt, die Erde mal von außen zu sehen. Das wär ...
01:27:20
Speaker
Das wär schon cool. Ich glaub, das fällt nur unter nerdig, weil es mit Raumfahrt zu tun hat. Das fällt unter nerdig, ist aber auch poetisch. Da haben wir noch zwei schöne Welten miteinander verbunden. Das gefällt mir gut. Ich glaub, da würd ich mich auch anschließen. Genauso wie bei dem Interview mit ... nicht Michael Moorcock, sondern Neil Gaiman. Das hatte sich Katinka vor Kurzem gewünscht. Das find ich auch mal interessant.
01:27:42
Speaker
Okay damit sind wir am ende unseres podcasts vielen dank für die vielen empfehlungen vielen dank für die schönen empfehlungen.
Abschluss und Kontaktinformationen
01:27:52
Speaker
Wir machen es jetzt so. Ich zwinge dich jetzt doch noch mal zu ein bisschen Werbung. Und zwar damit ich mich damit nicht irgendwie verplappere und Unfug erzähle, würde ich dich bitten, sag doch unseren Zuhörern noch mal, wo man Orkenspalter und dich und Nico und generell, was ihr so macht, alles so finden kann. Ich pack das alles auch noch mal in die Show-Nodes. Ihr müsst nicht mitschreiben.
01:28:16
Speaker
Aber das drücke ich jetzt dir aufs Auge und danach werde ich noch meinen Text los. Das heißt, du bist nicht die letzte Person, die hier im Podcast Werbung macht. Ist das ein Deal? Ich finde, das ist ein Deal.
01:28:29
Speaker
Das klingt mir hervorragend. Was machen wir? Augenspeiter TV macht Rezensionen, Talks und Spielrunden schwerpunktmäßig zu Rollenspiel. Aber wir sprechen auch Comics, wir machen auch Live-Rollenspiel. Wir haben es gemacht, bevor es eine Pandemie gab, wo man in Kostümen herumläuft.
01:28:50
Speaker
unter anderem dokumentationen auch gedreht eine zum beispiel wie wir nach china fahren und dort an animatronischen dinosaurier wiederum für ein anderes filmprojekt abzuholen und mehr oder weniger alles davon findet man einfach auf unserer seite auf borkenspalter-tv.de und unsere videos und unsere streams die findet man unter twitch
01:29:10
Speaker
TV slash OrkenspalterTV und auf YouTube unter OrkenspalterTV und viele von den Let's Plays, also von den Spielrunden, die mitgefilmt oder gestreamt unter OrkenspalterTV spielt. Das ist unser Babykanal, wo wir gerade die längeren Kampagnen hin ausgelagert haben.
01:29:28
Speaker
Und da sieht man auch immer, was haben wir geschrieben, was haben wir gemacht, was tun wir in nächster Zeit, wie kann man in der Community auch mit dabei sein. Wir haben unseren Discord-Server jetzt gerade vor kurzem für alle Leute geöffnet. Vorher war der für die Leute, die uns auf Patreon, Steady oder Twitch unterstützen. Und das heißt, wir haben da jetzt so einen freundlichen Eingangsbereich, wo alle Leute einfach mit sich tummeln und plaudern und über Rollenspielen und Krims und Krams reden können, aufgemacht.
01:29:53
Speaker
Ja, ich glaube, das waren alle nötigen Dinge, die man dazu zu sagen hat. Wir freuen uns über alle Leute, die vorbeischauen und vielleicht ein neues Hobby oder zumindest neue Bereiche von Hobbys und Themen finden, die vielleicht vorher noch gar nicht so weit ausgefeilt waren vor dem inneren Auge und wo man noch ganz viele Dinge entdecken kann, die einen total ansprechen können, von denen man nicht wusste, dass sie existieren.
01:30:18
Speaker
Und den macht ihr, finde ich, sehr gut. Ich und die Mitspieler aus meiner Rollenspielgruppe empfehlen's. Auf jeden Fall. Und die kennen sich aus. Ich nur so mäßig. So, und jetzt mein Text, den Splitter Verlag. Wisst ihr, wo ihr uns findet? Ich hoffe, wenn ihr diesen Podcast seit 21 Folgen hört, splitter-verlag.de.
01:30:40
Speaker
Und wenn ihr uns Kritik, Kommentare, Anregungen, Fragen, irgendetwas zum Podcast oder zu unserem Programm oder generell zu Comics schicken möchtet, dann schreibt uns das gerne per E-Mail an info at splitter-verlag.de oder auf einem beliebigen sozialen Medienkanal at splitterverlag. Beliebig ist in dem Zusammenhang Twitter, Facebook, Instagram. Also vielleicht doch nicht ganz beliebig.
01:31:09
Speaker
Ja. Kein TikTok. Aber du wirst lachen, ich hab mich damit vor Kurzem beschäftigt. Es gibt jetzt nämlich Workshops vom Börsenverein des Buchhandels, wo es um Booktalk geht.
01:31:20
Speaker
Aber ich musste mir dann eingestehen, da hab ich weder den Nerv noch die Zeit für zurzeit. Aber auch da, wenn hier Zuhörerinnen und Zuhörer der Meinung sind, dass ihr unbedingt den Splitterverlag auf TikTok treffen müsst, schickt mir gerne mal ein paar Anregungen. Ich hab nämlich keine Ahnung, was ich da machen sollte. Letzten Endes wird auch von meinen Kollegen niemand Bock haben, das zu machen.
01:31:46
Speaker
Aber egal, das ist mein persönliches Problem. Jetzt schweife ich schon wieder ab. Ja, Mayri, vielen Dank, dass du da warst. Vielen Dank für das schöne, interessante Gespräch. Vielen Dank für die Einblicke in ... ja, in den japanischen Mangamarkt zum Beispiel. Wahnsinn.
01:32:05
Speaker
Ich kam für das Rollenspiel und dann sprach ich über Manga. Nee, finde ich gut. Aber auch der Rollenspielmarkt in Japan ist total faszinierend. Hatte ich mir noch nie ... Es ist so logisch, dass es das gibt und dass das wahrscheinlich auch ganz anders ist als bei uns, aber ich hab da noch nie drüber nachgedacht.
01:32:22
Speaker
Keine Ahnung, aber das ist das Schöne an diesem Podcast. Ich lerne da auch immer was Neues dazu. Insofern vielen Dank dafür, Mayri. Und ja, wir hören uns in der nächsten Folge. Hoffe ich mal. Lasst uns ein Abo da, wenn's euch gefällt. Schreibt uns einen Kommentar. Und schaut auch mal bei den Orkenspaltern vorbei, wenn ihr schon dabei seid. Und dann bleibt mir nur noch zu sagen, vielen Dank fürs Mit-Dabei-Sein, vielen Dank fürs Zuhören an euch. Und tschüss, Mayri, bis hoffentlich bald.
01:32:53
Speaker
Tschüss Max und vielen Dank für die Einleitung. Ich habe mich sehr amüsiert. Es war ein sehr angenehmes Gespräch.