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Kommunikation zwischen Entwicklung und Marketing, Produkt und SEO image

Kommunikation zwischen Entwicklung und Marketing, Produkt und SEO

E52 · Podcast für gute Websites
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181 Plays7 months ago

Christian Schäfer alias Schepp ist zu Gast beim Podcast für gute Websites und bringt seine Expertise als langjähriger Frontend-Entwickler, Designer und Kommunikator ein.  Zur erfolgreichen Kollaboration zwischen verschiedenen Rollen und Verantwortlichkeiten setzt er vor allem auf den strukturierten Austausch, wie ihn zum Beispiel das Scrum-Framework aus der agilen Entwicklung bietet. Darüber hinaus erfährst du, wie André und Schepp tagtäglich zusammenarbeiten und bekommst wertvolle Tipps zu Tools und Methoden.

Links zu Schepp und den angesprochenen Tools

Wir hören uns gleich im Podcast! Schick uns deine Fragen und Anregungen gerne an podcast@gutewebsites.de.

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Transcript

Verbesserung der Kommunikation zwischen Marketing und Entwicklern

00:00:01
Speaker
Heute reden wir darüber, wie du die Kommunikation zwischen Marketing und Entwicklenden verbessern kannst. Viel Spaß dabei!
00:00:23
Speaker
Einen schönen guten Morgen, Mittagabend, wann auch immer du diese Episode vom Podcast für gute Websites

Einführung der Gäste: Yonde und Schäpp

00:00:28
Speaker
hast. Wir heißen dich herzlich willkommen. Und heute sind wir nicht zu zweit, nein, wir sind zu dritt. Yonde ist da. Hallo. Und der Stepp. Ja, hallo. Danke, dass ich dabei sein darf.
00:00:45
Speaker
Ja, für die, die Schäpp nicht kennen, möchte ich gerne vielleicht mal ein paar Worte dazu loswerden und bin auch gespannt, was er da noch ergänzen mag.

Schäpp und der Working Draft Podcast

00:00:53
Speaker
Gibt bestimmt das eine oder andere. Ja, der Schäpp, der ist bekannt oder viele werden ihn vom Hören her kennen wahrscheinlich, weil er ihm regelmäßig im Ohr liegt vom Working Draft Podcast, den er zusammen mit der Vanessa, jetzt du,
00:01:07
Speaker
Genau, Vanessa Otto, Peter Kröner, Hans-Christian Reinl und Stefan Baumgartner. Also wir sind ein größeres Team. Das ist glaube ich auch gut. Ihr geht ganz schön oft online, oder? Vor allem auch sehr lange schon. Ja, seit 14 Jahren. Wir haben auch um die 620 Folgen raus oder 630 mit so Specials.
00:01:36
Speaker
Da kann man viel lernen, vor allem auch historisch. Und ich glaube, das kann man ganz gut sagen, dass du durchaus so ein Veteran der Web-Entwicklerszene bist im deutschsprachigen Raum, was ich persönlich, und das ist schon mal ein kleiner Disclaimer, der Chef und ich arbeiten täglich zusammen. Wir sind quasi in einem Team.
00:01:54
Speaker
Und was ich sehr bereichernd finde, ist das extrem tiefe Wissen, was gerade passiert in der Browser-Szene, was man dann technologisch umsetzen kann oder fixen muss, was die Browsern noch nicht können.
00:02:10
Speaker
Das ist etwas, wo ich ehrlich gesagt noch nie jemanden kennengelernt habe, der so tief da drin steckt in der ganzen Thematik und das zusätzlich zum Arbeitstag halt auch noch schafft, sich da so auch up to date zu

Bildungswert und SEO im Podcast

00:02:24
Speaker
halten. Also wenn man der Meinung ist, dass Frontendentwicklung nicht mindestens, wenn nicht sogar mehr Weiterentwicklung hat als SEO, dann ist man da definitiv schief gewickelt, weil so viele Sachen wie da jeden Tag aus dem Raus sprudeln, das ist schon famos.
00:02:41
Speaker
Und das ist auch etwas, was ich sehr schätze und das vielleicht gleich noch ein kleiner Werbeblock für den Working Graph Podcast. Kann man da auch wunderbar lernen, weil die Art und Weise, wie Shep vermitteln kann, wissen, ist wirklich toll. Also du müsstest Seminare geben. Ich kenne da einen Anbieter, der, glaube ich, da großes Interesse haben könnte.
00:03:03
Speaker
Da du immer noch zu viel Zeit hast, bist du auch Mitorganisator von der Enter.js und JS Ankonf? Oder warst du es? Das kann ich ehrlich gesagt nicht genau sagen. Ich bin schon Konferenz-Koorganisator, aber von anderen Konferenzen. Wir hatten die Localhost-Konferenz und dann die Frontiers-Konferenz in Amsterdam.
00:03:25
Speaker
Oh, dann hab ich da falsch verstanden. Aber das ist wohl korrekt. Also grundsätzlich ist es richtig, dass ich umtriebig bin. Genau. Du warst mal, das weiß ich, oder ich weiß nicht, ob du da als Freelancer tätig warst oder fest bei der Rheinischen Post im Frontend.

Schäpps Arbeit bei Rheinische Post

00:03:41
Speaker
Genau, da war ich.
00:03:43
Speaker
2,5 Jahre, 3,5 Jahre, ungefähr 3 Jahre habe ich die Rheinische Post während einer Generation Webseiten begleitet als freiberuflicher Unterstützer. Genau, also da ging es um das Neubauen des Frontends und letztlich auch des dahinterstehenden Backends plus Rollout über die ganzen Verlagsseiten. Das gibt es ja dann ein paar mehr, die dann zur Gruppe dazugehören.
00:04:13
Speaker
Genau, und das war aber die vorherige Generation. Also wenn man sich jetzt die Seiten anschaut, das ist dann schon die darauffolgende Generation.

Zyklus von Website-Relaunches in der Verlagsbranche

00:04:20
Speaker
Das heißt also so der Zyklus, der Relaunch-Zyklus bei den Zeitungen ist so vielleicht irgendwie alle vier, fünf Jahre.
00:04:31
Speaker
Ich würde da gleich einsteigen, aber ich habe noch abschließend eine Sache hier, da war ich selbst etwas überrascht. Also ich muss vielleicht dazu sagen, weitere Stationen davor habe ich nirgends wo herausfinden können. Weder in Gesprächen, die wir je geführt haben, noch irgendwo online.
00:04:49
Speaker
Von daher wird man die Expertise einfach spüren in der Episode.

Schäpps Hintergrund in 3D-Animation und Film

00:04:53
Speaker
Aber etwas, was ich gefunden habe, was mir überhaupt nicht bekannt war, du bist auch bekannter Cutter und sogar bei IMDB gelistet. Und zwar für den Film Drachenfeld. Das wusste ich ehrlich gesagt nicht.
00:05:07
Speaker
Ja, das ist sozusagen ein Produkt meiner Vergangenheit. Angefangen habe ich in einer Firma, die 3D-Animationen gemacht hat, in Köln. Und genau da haben wir sogar eine ganze Serie abgeliefert, die Drachenfels hieß. Also, das ist jetzt nicht die beste Serie der Welt, aber sie ist eben durchgängig 3D animiert.
00:05:33
Speaker
Da hatte ich verschiedene Hüter auf, aber das ging von Research & Development hin zu Operator und Modeller und was man alles im 3D-Bereich hat.
00:05:51
Speaker
Ich hatte immer schon eine Affinität für Grafik und Technik. Das mit der Grafik kam zuerst, dann gab es irgendwann einen Computer in der Familie, dann habe ich gemerkt, Technik ist auch gut. Und eigentlich bewege ich mich seitdem immer auf irgendeiner Spur, die beide Bestandteile in sich vereint.

Kommunikation zwischen Marketing und Entwicklern verbessern

00:06:12
Speaker
Und ich glaube, da kommen wir schon zum heutigen Titel oder zu dem heutigen Thema der Episode. Wir wollen ja mal darüber reden, wie Menschen besser miteinander kommunizieren können, damit beide Seiten A. happy sind und B. das Projekt halt auch weitergeht. Übersetzt soll das heißen, wie kann das Marketing eigentlich am besten mit Entwicklenden sprechen?
00:06:37
Speaker
so dass die auch das gerne umsetzen wollen und nicht so diesen Frust haben. Jetzt kommen die schon wieder mit irgendwas, was man jetzt hier realisieren muss. Das passt überhaupt nicht in Sprint oder in was für eine Art man halt auch entwickelt. Was würdest du mal sagen, wie viele Jahre du hier schon aktiv bist?
00:07:02
Speaker
Also insgesamt bin ich jetzt so 25 Jahre im Digitalbereich unterwegs und so 20 Jahre im Web. Also irgendwann kam dann der Schwenk von 3D zu Web, weil sich irgendwie herausstellte, dass das was ist, was irgendwie einfach mehr Leute brauchen. 3D ist zwar cool, ich finde alle gut.
00:07:20
Speaker
Aber es ist nicht so überlebenswichtig wie Web-Geschichten. Da sammelt man natürlich viel Erfahrung, nicht nur im technischen Bereich, sondern auch in der Zusammenarbeit.
00:07:35
Speaker
Und ich glaube, das ist natürlich auch vielleicht der wichtigste Faktor Erfahrung sammeln. Einfach lernen, wie gute Zusammenarbeit funktioniert. Vielleicht auch kombiniert mit einer gewissen Altersmilde. Genau.

Erfahrung und Empathie in der Teamkommunikation

00:07:53
Speaker
Ja, und dann können beide Seiten Dinge falsch machen. Und nachdem beide Seiten Dinge falsch gemacht haben, können auch beide Seiten entweder sich davon angegriffen fühlen oder eben auch nicht. Das hat auch ein bisschen was mit Empathie zu tun. Genau.
00:08:16
Speaker
Ich denke, es ist halt wirklich letztlich eine Frage von wie lange macht man das schon und eben auch kann man sich in die anderen Reihen versetzen.
00:08:28
Speaker
Ich höre jetzt immer beide Seiten und dass ihr zusammenarbeitet und auch in unterschiedlichen Rollen. Ich weiß ja aber auch, dass André sehr technisch affin ist und weiß gar nicht, welchen Hut ihr jetzt in dieser Kombination eigentlich auf habt. Also wir haben ja so ein bisschen das Spannungsfeld zwischen Marketing. Da kann man jetzt SEO mit reinrechnen oder nicht. Wir haben aber auch die Produktentwicklung, wo wir quasi vielleicht auch so ein bisschen das Agile haben, wo jetzt aber auch nicht nur Entwickler im Team sind, sondern ja auch POs. Und auch dort kann ja SEO verortet sein.
00:08:58
Speaker
Und Andre macht auch SEO. Wie ist das denn in eurem Kontext? Wie viele Hüte gibt es da, wenn ihr sagt, da müssen beide Seiten von profitieren können? Welche Seiten haben wir denn hier eigentlich in dem Mix? Also ich würde sagen, da gibt es gar keinen Hut so richtig. Also gibt es schon natürlich. Man weiß im Team, wer für welchen Bereich einen Hut auf hat sozusagen. Ich würde aber eher sagen, es gibt nicht so dieses
00:09:26
Speaker
diese Trennung, also ich empfinde sie jedenfalls nicht so, so eine Trennung, sondern wenn beide Seiten so ein Stück weit das Gefühl haben, da sollte jetzt hier André nochmal drauf schauen, oder da wäre jetzt Schöp der Richtige, den ich nochmal fragen sollte, ob er da nochmal was machen kann.
00:09:45
Speaker
Also mein Gefühl sagt mir, ist tatsächlich dieses gegenseitige Verständnis und dieses Wissen, in welchem Bereich ist die und die Person, sag ich jetzt mal, die Person, die das beste Wissen hätte, um zu entscheiden, ob das jetzt richtig ist oder falsch.
00:10:05
Speaker
Ich glaube, dass das ein ganz wichtiger Punkt ist, in so einem Team zu wissen, wer hat bei welchem Thema die Erfahrung und sollte sich dazu einmischen. Und wenn die gegenseitig vorhanden ist, ist deutlich weniger auch dieses, ach jetzt kommt der schon wieder mit irgendeiner Anforderung. Aber ist da zwischen euch beiden jetzt Marketing auch vertreten oder gibt es dann nochmal andere Leute? Ich glaube, das ist bei uns ganz speziell.
00:10:32
Speaker
Ich würde schon sagen, dass wir dafür dedizierte Leute haben. Aber alle beteiligten Personen gucken halt über den Tellerrand. Das ist ja auch sehr hilfreich. Wir sind jetzt kein Riesenteam. Ich denke, wenn man nicht ein allzu großes Team ist, ist es super hilfreich, wenn man eben über sein eigenes Wirken hinaus
00:10:57
Speaker
blickt und sich da eventuell auch auskennt ein bisschen, sodass man eben für die andere Person mitdenken kann. Aber am Ende gibt es trotzdem eben die Fachpersonen für einen bestimmten Bereich und die entscheidet letztendlich. Der kann man irgendwie Optionen geben, so und so kann man es machen, aber du sagst eben einfach, wie du es jetzt haben willst am Ende. Und so wie ich eben Fachmensch für Frontend-Technologien bin,
00:11:27
Speaker
würde ich am Ende sagen, ich weiß was ihr wollt und ich entscheide mich für folgende Frontend-Technologie und das würde dann auch niemand infrage stellen.
00:11:40
Speaker
Genau. Und bei größeren Teams, da kann man sich es dann auch erlauben, vielleicht mehr nicht Generalisten, sondern sozusagen Spezialisten für bestimmte Dinge im Team zu haben. Und dann dienen die Generalisten auch so ein bisschen als Klebstoff zwischen den verschiedenen Gewerken, würde ich sagen.
00:12:02
Speaker
Ich glaube, das ist auch eine Sache, die ich ja ganz oft habe, wenn ich jetzt noch in anderen Projekten involviert bin, dass ich eben genau diesen Mittelsmann spiele, dass ich eben die Technik verstehe, im Frontend bezogen, aber eben auch stehe, was wir als SEOs oder Web-Analysten auch durchaus brauchen und kann dann eben diese Kommunikationsbrücke spielen. Und das, was du gerade auch sagst, ist, glaube ich, auch ein ganz wichtiger Punkt, dieses
00:12:32
Speaker
Man ist in einem oder auch in mehreren Bereichen sehr sattelfest, aber kann auch über diesen Punkt hinüberschauen. Also, dass du damit so Ansatzgeneralisten, ist, glaube ich, ein guter Begriff, dann, glaube ich, sehr gut fährst. Also, dass du, ich glaube, eins von beiden brauchst, entweder die Menschen, die da auch dazwischen sitzen und miteinander moderieren können in einer gewissen Form, sofern das so nötig ist, oder eben die Menschen, die eben
00:13:00
Speaker
auch gerne noch mal darüber hinaus schauen, aber trotzdem auch für sich erkennen, ich habe da vielleicht ein gefährliches Halbwissen. Das reicht manchmal, um zu verstehen, aber dann auch zu wissen, wann man sich zurückziehen sollte mit seinem gefährlichen Halbwissen und zu sagen, dann sind das die Fachmenschen.

Herausforderungen in der Kommunikation in großen Teams

00:13:21
Speaker
Das klingt ja sehr harmonisch jetzt bei euch. Also ihr habt ja großen Respekt vor dem Können des anderen und ihr wisst auch ganz gut, wo der jeweils andere seine Stärken hat und wo man sowieso von sich aus nachfragen würde. Das ist aber häufig ja nicht so die Realität oder gerade, wenn ihr sagt, in größeren Settings, wo es dann vielleicht noch mal moderierende, vermittelnde Personen irgendwie dazwischen gibt, die dann vielleicht selber nicht so tief drin
00:13:43
Speaker
sind, die nicht ohnehin im Gespräch sind, also die das zwar als Aufgabe haben zu vermitteln, aber wo das nicht einfach sowieso, hey, ich hatte eine Idee, was hältst du davon, wo man sowieso eh spricht. Chef, hast du da andere Erfahrungen gemacht oder kannst du Dinge empfehlen, wenn man sich eben nicht sozusagen schon so auf Buddy-Ebene sowieso nahe ist, wie man das gut moderieren kann?
00:14:04
Speaker
Ja, also gibt es ja so verschiedene Dinge, die man antrifft in so Teams. Also zum Beispiel POs haben ja oft die sehr undankbare Rolle, dass sie von oben
00:14:19
Speaker
Wünsche reingegeben bekommen und von unten sozusagen oder von der anderen Seite die Entwicklerschaft dann dagegen aufbegehrt und sie sozusagen zum Prellbock werden von irgendwie beiden Seiten.
00:14:36
Speaker
Da würde ich sagen, da kommt man nicht drum herum, die Entwicklerinnen einfach ein bisschen härterer ranzunehmen. Manchmal habe ich das Gefühl, dass Entwickler sich so ein bisschen besser bekommen als der Rest. Einfach weil sie natürlich sehr gefragt sind. Schön für Entwickler.
00:15:03
Speaker
Aber manchmal steigt denen das zu Kopf und das sind dann eben so diese Dieven, die man so kennt und keine Teamplayer. Genau und da würde ich sagen, sowas ist einfach auf Dauer toxisch und das sollte man versuchen abzuschalten.
00:15:19
Speaker
Finde ich interessant, habe ich noch nie erlebt. Ich habe eher das Gegenteilige erlebt, dass es eher so dieses dämliche Vorurteil, diese Kellerkinder, die nicht rauskommen aus ihrem Kellerloch und am liebsten einfach nur entwickeln wollen. Also meistens sind es doch Menschen, die ein gewisser Schlag
00:15:43
Speaker
Ja, also ist ja auch vollkommen okay. Das hat ja seine Gründe. So hat ja jeder Mensch seine Dinge mit sich herumzutragen, aber diese dieben Art habe ich so noch nie tatsächlich kennengelernt. Aber gerade wenn man in Ruhe entwickeln möchte, nervt das ja total, wenn jemand kommt und hat plötzlich eine andere Prio, als man neulich noch besprochen hat. Und warum denn schon wieder Meeting?
00:16:06
Speaker
Ich möchte doch jetzt eigentlich einfach nur entwickeln und sonst kann ich ja auch woanders hingehen. Das zahlt ja schon so ein bisschen auf das Klischee ein, oder?
00:16:15
Speaker
Ja, also genau, was halt viele Entwicklerinnen vergessen, ist, dass der Job eigentlich nur zu 50 Prozent aus dem eigentlichen entwickeln besteht. Der Rest ist wirklich Kommunikation

Scrum-Meetings zur Verbesserung der Kommunikation

00:16:27
Speaker
mit anderen. Und ich glaube, wenn man sich dessen bewusst ist, dann frustriert das auch nicht so sehr, wenn man irgendwie merkt, dass man eben nicht die ganze Zeit tunneln kann.
00:16:38
Speaker
Was auf jeden Fall immer hilfreich ist, sind Konstrukte wie jetzt im Scrum Bereich Sprints, wo man seine definierten Meetings hat, die möglicherweise keiner so richtig gut findet, aber am Ende sind sie eben notwendig und gut.
00:16:58
Speaker
Und danach ist aber dann die Zeit, wo man tunnelt, wo man dann bis zum Sprintende eben seine Tickets in Ruhe abarbeiten kann und idealerweise
00:17:11
Speaker
benötigt man dann auch gar nicht so viel Abstimmung mehr. Also man erledigt das zu Beginn. Es werden ja auch nur die Tickets dann reingenommen, deren Umsetzung auch irgendwie klar ist, also was da gemacht werden soll. Sprich, es kann eigentlich gar nicht mehr wahnsinnig viel Abstimmungsaufwand geben. Und so hat man eben dann beides. Also man hat Zeit zum Tunneln und man hat eben auch die Zeit zum sich austauschen.
00:17:38
Speaker
Also Tunneln als Verb nehme ich mir definitiv mit aus diesem Podcast schon mal. Das finde ich richtig gut. Auch quasi die Umgebung, in der ich mich wohlfühle. Aber ansonsten finde ich spannend, denn dann würdest du sagen, Scrum als Methode hilft dann schon, um genau diesen Kommunikationsakt auch hinzukriegen.
00:17:59
Speaker
Dem Gefühl nach, so viel habe ich mit Scrum noch nicht direkt in meiner persönlichen Arbeit Berührungspunkte gehabt. Wir arbeiten natürlich häufig mit Teams, die in dem Setting arbeiten und ich habe das auch schon gemacht. Aber das Gefühl, du meinest ja auch nicht alle, finden diese Meetings nun wunderbar, wenn es dann wirklich so kommt, dass man
00:18:18
Speaker
dann alles geklärt hat, die Akzeptanzkriterien sind klar, man weiß, woran wird als nächstes gearbeitet, was hat die höchste Prio, dann ist das ja total hilfreich, wenn das wirklich so kommt. Ich habe das Gefühl, dass häufig, wenn es nicht gut funktioniert, der Grund ist, dass man ins Tunneln dann eben nicht kommt. Also dass sehr viel Meeting und Umbriorisierung und diskutieren und aber wenig iterieren dann tatsächlich stattfindet und die Leute dazwischen dann häufig irgendwie so ein bisschen
00:18:44
Speaker
zerrissen sind. Aber wo wir jetzt vorher so ein bisschen schlechte Klischees von Entwicklern hier bereitgetreten haben, diese Klischees haben wir als Zeus ja auch. Also immer noch eine Anforderung, die man irgendwie nicht braucht, die irgendwie für Maschinen sind, irgendwie hässlich und den Content schlecht machen und so. Irgendwie nochmal mit irgendeiner Sache um die Ecke kommen, die uns wichtig ist, die sonst irgendwie niemand versteht. Das
00:19:10
Speaker
ist mir jetzt auch schlecht bislang gelungen, mich dann tatsächlich auch in so einem Scrum-Prozess, also gerade weil wir ja externe Berater sind, so mit reinzuklemmen, dass das, was bei euch auf direkter Ebene, man spricht schon mal, man wirft schon mal eine Sache in den Raum und holt sich schon mal eine Meinung ein, dass wir da häufig sehr hinten dran sind, was natürlich überhaupt nicht hilft, weder den Klischees, dass man dann
00:19:32
Speaker
gern gesehene Kollegin ist noch, dass die Anforderungen früh genug irgendwie kommuniziert sind. Das ist natürlich auch irgendwie schwierig.
00:19:41
Speaker
Ja, ich denke auch, dass wenn Anforderungen eben einfach relativ spät erst kommen, dass das natürlich schon immer ein Problem ist. Also das führt natürlich zu Frust. Am Ende könnte man als Entwicklerin ja auch sagen, mir kann es egal sein. Ich werde ja bezahlt für die Zeit, die ich hier sitze. Ob ich Dinge jetzt zweimal mache oder nicht, tut nichts zur Sache, wenn jetzt irgendwie keiner sich darüber beschwert, warum irgendwas nicht fertig wird.

Zusammenarbeit mit SEOs in Sprint-Planung

00:20:07
Speaker
Also wenn ich die Zeit kriege, kann ich das machen. Es ist nur unbefriedigend.
00:20:12
Speaker
Da würde ich sagen, wenn man
00:20:14
Speaker
wenn man nicht dauerhaft in einem Team ist, dann ist es wahrscheinlich klug, sich in den Teil des Sprintabschnitts einzuklinken, wo das Sprintplanning gemacht wird bzw. die Tickets aufgearbeitet werden, dass sie dann auch sprintreif sind. Also es gibt ja eben auch, dass Tickets noch nicht sprintreif sind, weil einfach zu viele Fragen noch im Raum stehen, die vielleicht Project Owner
00:20:42
Speaker
Projektmanager, CEOs und wer auch immer da jetzt gerade gefragt ist, erstmal klären und dann kann man die zur Sprintreife führen. Aber wir sind ja alle nur Menschen.
00:20:57
Speaker
Und es gibt halt die Realität, ihr habt vielleicht nicht immer Zeit, wenn ihr Zeit haben solltet, als SEOs. Ich glaube, das muss man aushalten und man kann natürlich auch versuchen, irgendwie daran zu arbeiten. Dafür gibt es ja auch diese Retros nach den Sprints, dass man eben sagt, so hier bei dem Ticket, oder das ist jetzt mehrmals passiert, was können wir da irgendwie besser machen?
00:21:23
Speaker
Also der Punkt, an dem es für uns relativ häufig sehr gut funktioniert, ist tatsächlich, wenn wir mit einem Team zusammenarbeiten, ist jetzt gar nicht so erheblich, ob das das Marketing-Team ist oder ein Entwicklungsteam, also irgendjemand, der irgendwie einen Teil einer Webseite verantwortet.
00:21:40
Speaker
Und wir mit denen halt in einem guten Fluss sind und die dann intern sozusagen, also die haben Projekte, Ziele und wir beraten dann halt quasi, was aus unserer SEO-Perspektive da zu beachten ist und das fließt dann halt in die Tickets ein. Und dann werden wir zur Qualitätssicherung sozusagen wieder nochmal in einer Schleife drauf gelassen und können gucken, ob das jetzt dann so passt oder nicht passt. Das ist eigentlich für mich so die Erfahrung, wo es gut klappt. Da bin ich aber nie bei den internen Retros oder sowas dabei.
00:22:10
Speaker
Genau, aber es klingt ja schon mal nicht schlecht. Also es ist ja so, es ist ja so ein bisschen so, ihr seid am Anfang dabei und dann seid ihr am Ende auch noch mal dabei. Und im Laufe der Zeit, das ist natürlich auch, je länger man zusammenarbeitet, desto mehr versteht man ja, was die, also desto mehr kann man antizipieren, was die anderen Parteien da vielleicht einwerfen werden dazu oder wie sie denken. Und dann kann man als Entwicklerin eben vielleicht auch schon einfach die Dinge
00:22:38
Speaker
so einarbeiten, wie man vermutet, dass sie dann gewünscht sind. Hast du denn, wenn wir uns einig sind, dass es hier viel auch um Kommunikation geht, Kommunikation kann ja von Schreiben bis Sprechen bis Meetings anberauben, auf Leute zugehen, sie zu Donuts einladen, alles Mögliche sein.

Gewaltfreie Kommunikation in Teams

00:22:58
Speaker
Hast du denn da vielleicht besonders gute Tipps, sage ich jetzt mal, weil gut kommunizieren ist sehr abstrakt?
00:23:06
Speaker
Ja, also es gibt natürlich dieses Konzept der gewaltfreien Kommunikation, dass man sich auf jeden Fall auch mal angucken kann. Also da geht es eben darum, wie man einfach miteinander spricht in einer Art und Weise, wo man andere Leute vielleicht nicht unbewusst triggert. Das sorgt ja generell für ein besseres Klima.
00:23:29
Speaker
Ich finde, was bei Entwicklern auch oft der Fall ist, ist, dass man versucht, die in Ruhe zu lassen, möglichst lange und möglichst spät erst involviert, damit die erst mal so, die haben ja genug zu tun, die müssen ihre Sachen jetzt erst mal, wir gehen auf die zu, wenn wir das geklärt haben. Da würde ich sagen, dass am Ende hilft das nicht. Also ich würde Entwicklerinnen immer früh auch einbinden.
00:23:52
Speaker
einfach weil die bestimmte Optionen und Probleme aufzeigen können, die sonst einfach zu spät erst bemerkt werden.

Wissensaustausch durch Brown Bag Sessions

00:24:02
Speaker
Und was auch immer gut ist, sind so Sachen wie Brown Bag Sessions. Also das ist ja im Prinzip so, man macht eine Mittagspause, hat einen Sandwich in einer Tüte, der Brown Bag,
00:24:15
Speaker
Und dann erzählt jemand, macht jemand eine kleine Demo, einen Kurzvortrag über bestimmte Themen. Und das ist auch was, wo alle von profitieren können und Entwicklerinnen, auch zum Beispiel Designern oder anderen Menschen zeigen können, so hey, guck mal hier, das geht jetzt eigentlich, das geht jetzt alles im Web, ihr müsst euch nicht zurückhalten.
00:24:38
Speaker
Und andersrum könnten Seos oder Designer eben auch Dinge zeigen, die gerade relevant angesagt sind oder im Trend sind. Du hast ja gerade ein Wort genannt, da musste ich gerade sofort wieder auch an gewisse Situationen in der Vergangenheit denken. Als ich noch Frontend wirklich aktiv auch gemacht habe, mache ich ja immer noch gerne, aber mache ich ja nicht so oft,
00:25:07
Speaker
wenn du von anderen Menschen Designs bekommst, die nicht Web-Denke haben oder Web-Standard-Denke, also die sind dann total wild und total kreativ und du bist da bei einer Umsetzung und kriegst die Krise, wenn du das Ganze auch noch responsiv irgendwie umsetzen musst. Auch das ist ja ein
00:25:27
Speaker
Wir reden ja jetzt nur gerade von klassischen Marketingmenschen, aber auch Designer ist ja auch so durchaus ein Schlag für sich oder auch Designerinnen und generell kreative Menschen sind ja manchmal etwas auf ihre Art besonders. Das ist, glaube ich, noch mal auch so ein Punkt, wie man das fährt. Das fährt mir ganz interessant, wie du da auch, weil du ja auch gerade so dieses nicht nur rein ich setze es um, sondern auch
00:25:55
Speaker
das optische Denken sehr gut hast. Hättest du da noch Tipps, wie man Menschen, die vielleicht gerade so aus dem Studium fertig sind, wo wir ja wissen, dass auch in Universitäten nicht unbedingt so die aktuellsten Dinge gelehrt werden, wie die vielleicht
00:26:14
Speaker
Da eher hinkommen können auch Webdesigns, ich weiß der Ausdruck, der hört sich total veraltet an, aber so ist es nun mal, realisieren können, die dann auch a, praktikabel sind und b, auch nicht für Frust sorgen.
00:26:32
Speaker
Also ein Faktor wäre auf jeden Fall nicht dieses Fertigmachen über den Zaun werfen, sondern eben auch da Entwicklerinnen früh mit einbinden und mit denen iterativ möglicherweise an Dingen arbeiten. Also heutzutage macht man
00:26:52
Speaker
oder entwickelt und designt man dank Figma, hoffentlich Figma, auch ja in Komponenten. Also das heißt, es werden ja gar nicht mehr ganze Seiten gebaut, sondern es werden Komponenten gebaut und diese Komponenten kann man eben dann zusammen

Kooperative Arbeit mit Tools wie Figma

00:27:08
Speaker
entwickeln. Da kann das Design eben so seine Expertise reingeben, was jetzt irgendwie vielleicht aktuelle Trends angeht und möglicherweise auch UX
00:27:23
Speaker
Erfahrungen. Und Entwicklerinnen können dann eben sowas sagen wie so, hey, Selects kann man nicht gestalten. Oder vielleicht Selects kann man mittlerweile doch gestalten. Und so kann man dann eben mit einem Ping-Pong, kann man sich so langsam, also fügt sich das Ganze zu einem funktionierenden Gesamten zusammen. Und ich würde auch vorschlagen,
00:27:48
Speaker
zu versuchen, relativ schnell dann auch aus dem Design-Tool, also Figma und Co. rauszukommen und sozusagen den letzten Teil wirklich nur noch im Browser zu entwickeln. Da gibt es ja dann auch die Möglichkeit, mit den Dev-Tools zu arbeiten oder es gibt so Erweiterungen wie VisBug, mit denen man auch so einen What-you-see-is-what-you-get-Editor im Browser hat, weil
00:28:15
Speaker
Am Ende entscheidet ja der Browser und das Gerät und wie sich das anfühlt darüber, ob eine Komponente gelungen ist oder nicht. Und nicht das statische Design, das man eben irgendwo sieht.
00:28:30
Speaker
Was ich persönlich auch an Tools wie Figma oder auch Sketch so schön finde, aber vor allem Figma, weil ich finde, die haben das wirklich sehr, sehr gut realisiert, ist, dass es eigentlich fast schon schwieriger ist, etwas dort zu kreieren, das dann technisch nicht umsetzbar ist.
00:28:49
Speaker
Als jetzt so, ich sag jetzt mal, lange in die Vergangenheit, aber ich kenne auch noch Designer, die nach wie vor in Photoshop Layouts machen. Da gibt es halt Dinge, die sind halt so im Web heute möglich, vor zehn Jahren aber noch nicht. Genau, wenn man das eben abgespeichert hat von vor zehn Jahren.
00:29:09
Speaker
Und dafür braucht man eben diese Brownback Sessions. Also natürlich kann man über diese Infos stolpern, weiß ich nicht, wenn man Magazine liest, in denen eben auch mal was zu Webdesign kommt, oder man geht auf Designkonferenzen und dann kommt auch jemand aus dem Frontend und hält einen Vortrag, der wird dann sozusagen da wie so ein U-Boot hinein platziert in den Track, dass man dann sozusagen unfreiwillig dann Dinge lernt, von denen man gar nicht wusste, dass man sie lernen wollte.
00:29:38
Speaker
Genau, und diese Brownback Sessions dienen eben auch dazu.
00:29:44
Speaker
Das ist ja dann aber schon auch mit einem großen Zufall verbunden, dass man dann, ich sage jetzt mal, die richtigen Erkenntnisse liefert. Da wird ja sicherlich mehr geiler neuer Scheiß auch vorgestellt als übrigens, das ist jetzt nicht mehr so oder das brauchen wir nicht mehr oder so. Also ich stelle mir das gerade im SEO-Kontext. Sind wir ja auch in Schulungen irgendwie häufig so nochmal mit so Rückfragen,
00:30:09
Speaker
konfrontiert, sag ich jetzt mal, ist ja ganz normal, dass man im Kundenaustausch einfach noch mal auf so alte Mythen oder so trifft. Und so sehr man sich bemüht, vorher auch immer schon dran zu denken, was könnte jetzt sozusagen noch so konzeptionell vertreten sein, hören wir schon auch immer wieder Themen, die halt irgendwie seit zehn Jahren schon nicht mehr so sind. Irgendwie so was wie ich muss in der URL des Keywords drinstehen, Exact Match mäßig oder sowas.
00:30:35
Speaker
oder ganz viele Keyword-Stuffing, das Keyword immer überall noch rein prügeln. Das müssen wir doch machen. Das wäre jetzt noch so ein offensichtliches Ding, wo man versuchen kann, bei SEO so ein bisschen mit aufzuräumen.

Kontinuierliche Bildung und veraltete SEO-Praktiken

00:30:49
Speaker
Aber so ein Prozess ist ja total schleichend. Man kann ja schlecht empfehlen, jetzt alle deine 600 Podcast-Episoden noch mal kurz durchzuflippen.
00:30:57
Speaker
Kann man, aber ob jetzt der Ansprechpartner dann bis nächste Woche dann auf der Höhe ist? Ich finde es cool, das ist natürlich ein Ansatz, immer mal wieder so auch den zufälligen Austausch zu haben, weil man so einfach Dinge irgendwie erfährt. Aber ganz leicht ist es natürlich nicht, dann wirklich alle immer auf der Höhe der Zeit zu haben bei so Themen.
00:31:21
Speaker
Definitiv, was ich jetzt gerade mir noch so überlegt hatte und da könnt ihr mir jetzt gerne widersprechen, aber mein Gefühl sagt mir, und ich bin jetzt ja auch schon viele Jahre in dem SEO oder schrittschritt...
00:31:36
Speaker
wie nennen wir es mal, Search-Marketing-Konferenzen-Zirkus aktiv. Und ich treffe dort ganz wenige Frontendler. Und auf der anderen Seite, wenn ich mir so die Frontend
00:31:51
Speaker
Konferenzen anschaue und auch die Menschen, die dort sprechen, aber auch die Menschen, denen ich dann vielleicht folge auf Mastodon und sehe, wer da so hingeht, da gibt es ganz selten mal eine Überschneidung. Also ich kenne persönlich, also möchte jetzt niemand auf die Füße treten, aber ich kenne ganz wenige Seos, die man auf einer Frontend-Entwicklungskonferenz sieht. Und umgekehrt habe ich auf der
00:32:20
Speaker
SMX oder Raffaello kommen, mich mit keinem Menschen unterhalten, der sagt, ich bin Frontendler. Ja, ja, das ist wohl wahr. Also man schmort so im eigenen Saft so ein bisschen. Und dir geht's oder euch geht's wahrscheinlich nach Jahren der Konferenzbesuche am Ende auch so, dass ihr wahrscheinlich gar nicht mehr wegen der Vorträge hingeht, sondern wegen der Leute, die da sind.
00:32:43
Speaker
Also so wandelt sich das dann im Laufe der Zeit. Und ich mache das schon ganz gerne, dass ich auch andere Konferenztypen besuche. Also immer mal wieder, nicht super häufig, weil ich da merke, dass dadurch, dass ich nicht so tief drin stecke, ich da auch viel, also eigentlich mehr neue Sachen, neue Erkenntnisse rausziehe aus den Vorträgen.
00:33:06
Speaker
Und ich kenne auch die Leute dann nicht. Da kann der tollste Designer neben mir stehen. Ich würde ihn nicht erkennen. Ich würde das erst merken, wenn er dann auf der Bühne steht und mir dann denken, ah cool, gestern bei der Party stand der neben mir, ich hab's einfach nicht geschnallt.
00:33:22
Speaker
Ich kann auch empfehlen, ab und zu mal auf eine andere Konferenz, wenn sie niederschwellig ist, zu gehen. Das macht mir auch großen Spaß. Und was wirklich niederschwellig ist und jetzt gar nicht so Konferenz ist, sind tatsächlich Meetups. Da habe ich auch, also gerade wenn man jetzt auch vielleicht im Marketing so ein bisschen generalistisch unterwegs ist,
00:33:40
Speaker
einfach in der eigenen Stadt oder in der nächstgrößeren Stadt zu gucken, was da für Dinge sind. Also auf dem Weg habe ich zum Beispiel auch von CSS Grid, das ist jetzt auch schon wieder acht Jahre her oder sowas, aber mitbekommen. Da war ich einfach in Hamburg auf einem Meetup.
00:33:56
Speaker
Es ging um CSS und dann war das noch relativ neu und dann konnte man direkt ausprobieren und das ist natürlich cool. Ich würde jetzt keine 600 Euro für eine Entwicklerkonferenz ausgeben, aber einfach mal auf dem Hinterhof in ein Büro vorbeischauen
00:34:13
Speaker
Dann hat man ein paar Leute, das Prinzip ist, glaube ich, sehr nah an dem, was du unter diesen Brown Bag Meetings erzählst. Da ist jemand, der hat ja grob ein Thema. Grob sind Leute da, die sich in die gleiche Richtung interessieren. Und da finde ich es total niedrigschwellig, aus seinem eigenen Kreis rauszugehen, weil das kostenlos ist, einfach mal auf eine verwandte, aber nicht identische Branche irgendwie rüberzuspappen.
00:34:37
Speaker
Ja, also Meetups sind wirklich

Netzwerkerweiterung durch Meetup.com

00:34:39
Speaker
super. Gab es jetzt vor der Pandemie natürlich ein paar mehr als nach der Pandemie. Genau, da würde ich die Plattform meetup.com empfehlen, weil wenn man sich da registriert, dann kann man auch so ein bisschen seine Interessen angeben. Und meetup.com ist aus so verschiedenen Blickwinkeln heraus betrachtet,
00:34:58
Speaker
eine ziemlich furchtbare Plattform, aber was die halt super können, ist, einem passende Vorschläge für Meetups in der Nähe zu machen und genauso wirklich ein fantastisches Werkzeug dafür.
00:35:13
Speaker
Das wäre jetzt total off-topic, aber ich habe jetzt ganz großes Interesse daran zu wissen, was du nicht oder was du an Meetup so erwähnenswert findest, was nicht gut ist. Zum einen ist es wahnsinnig langsam und es werden alle Daten bei jedem Seitenklick komplett neu geholt von einem unfassbar langsamen Backend. Das frustriert und man fragt sich, warum.
00:35:38
Speaker
Früher haben die das mit der Sommer-Winterzeit-Umstellung nicht hinbekommen. Aber nur entweder web- oder mobiles mobile App. Ich weiß es nicht genau. Da wurde die falsche Uhrzeit angezeigt. Schön. Das ist ja passend. Genau. Und letztens hatte ich einen Meetup, so einen Entwurf für einen Meetup angelegt, wo ich das Datum, weil ich das Datum noch nicht kannte, habe ich einfach, war das glaube ich der nächste Tag.
00:36:01
Speaker
Und dann wollte ich hinterher das editieren und das richtige Datum reinschreiben, und dann durfte ich das nicht mehr machen. Weil dieses Meetup, dieser Entwurf lag in der Vergangenheit, und wenn ein Datum in der Vergangenheit ist, kann man's nicht noch mal editieren. Das sind nur so ein paar Beispiele für ganz viele merkwürdige Dinge. Und ich hatte immer gedacht, das liegt daran, dass die vielleicht nur ganz wenig Ressourcen haben. Und dann würde ich das ja verstehen. Bis WeWork die dann gekauft hat und ich ein Foto gesehen hab von deren Team, und das waren hunderte Leute,
00:36:31
Speaker
Und dann ist mein Verständnis für solche Dinge irgendwie geschwunden. Genül, ja vollkommen verständlich. Aber ich finde das ganz passend, was du gerade sagst und auch um zum Thema jetzt nicht zurückzukommen, weil wir sind nicht weit abgeschwürfen, da gibt es ganz andere Episoden von uns.
00:36:53
Speaker
Was wir ja ganz oft machen, ich glaube, ich weiß es nicht, einmal im Monat, ist, dass wir ja als Team vollkommen interdisziplinär uns eine Aufgabe geben und die Webseite oder den Shop oder was auch immer ihr da draußen zu optimieren habt. Wir testen das und gehen quasi die ganzen Dinge danach durch, die uns aufgefallen sind. Das sind manchmal nur Kleinigkeiten, aber die haben
00:37:20
Speaker
Dadurch, dass wir es eben aus unterschiedlichen Blickwinkeln zusammen machen, auch so ein Stückart, ich sage jetzt nicht Team-Building-Charakter, aber ich finde das sehr angenehm, wenn man als Gemeinschaft einfach mal sagt, wir testen jetzt die Seite, obwohl wir jeden Tag damit arbeiten. Aber ich finde das sehr wertvoll und auch so kommunikativ zwischen denen. Jetzt nicht, dass wir da die Probleme haben, die sehe ich bei uns, da kann da draußen jetzt niemand was mit anfangen. Wir haben die Probleme, glaube ich, weniger.
00:37:49
Speaker
Aber ich kann mir sehr gut vorstellen, dass das in vielen Teams sehr sinnvoll wäre, wenn man so eine Praktik einfach mal mit reinbringt.

Vorteile interdisziplinärer Teams bei internen Tests

00:38:00
Speaker
Öffentlich sein hilft auch. Irgendwas veröffentlichen, wo Menschen sind ja total geneigt, dich auf deine Fehler hinzuweisen. Proaktiv Feedback einholen ist natürlich auch immer eine gute Idee. Aber allein, wenn man irgendwas veröffentlicht,
00:38:17
Speaker
gibt es einfach Feedback, wenn einem da irgendwas passiert. Natürlich viel weniger. Also es haben wahrscheinlich viel mehr Leute mit einem Problem zu kämpfen, als sich dann tatsächlich melden. Von daher ist dieses interne Zusammensetzen auch eine total coole Methode. Ich finde aber häufig ist es einfacher, internen Prio auf ein Thema zu kriegen, wenn du von außen irgendein Kommentar hast, so was ist mit euch los, was ist das denn, das geht gar nicht oder so. Wenn Leute wirklich struggeln, das wird dann irgendwie mehr gefühlt, wenn man das von extern noch mal reinholt.
00:38:47
Speaker
Da brauchst du aber auch ein Produkt als Website oder Online-Shop, wo die Zielgruppe affin ist, diese Probleme zu melden. Da gibt es halt, was ich, durchaus auch Themen, wo vielleicht die Zielgruppe keine Lust hat oder auch nicht qualifiziert möglich Probleme benennen kann, sondern eher dann einfach meckert. Und dann hast du halt am Tag 2000 Mecker-Nachrichten, wo du dann rauskommst. Das ist auch Feedback.
00:39:15
Speaker
Ja, klar. Aber bringt dich vielleicht jetzt nicht zu einem besseren Produkt so direkt, weil vielleicht die Zielgruppe eh grad depressiv ist. Das weiß ich nicht. Aber es ist durchaus ein Punkt, der einfach, glaube ich, valide ist, im Team das trotzdem zu machen. Natürlich ist Feedback immer sinnvoll und hilfreich, aber wir reden ja auch davon, wie wir zusammenrücken können, die Stühle.
00:39:39
Speaker
Ja, es hilft natürlich auch, weil man ja oft den Wald vor lauter Bäumen nicht sieht.

Rolle der QA zur Produktverbesserung

00:39:45
Speaker
Genauso wie Entwicklerinnen wahrscheinlich auch nicht diejenigen sein sollten, die am Ende auch ihr Werk testen sollten, ob es halt so funktioniert, wie es sein soll. Natürlich machen die das auch, aber die haben ihre bestimmte Brille auf und sehen vielleicht gar nicht mehr so
00:40:06
Speaker
andere Dinge. Deswegen ist es auch da immer gut jemanden zu haben, also jemand anderes, idealerweise waschechte QAler, weil die nämlich auch nochmal ganz andere Qualität haben beim Testen, die sich was anschauen, also auch vielleicht so zum im Hinterkopf behalten.
00:40:26
Speaker
warum liefert eine Entwicklerin irgendwas ab, was noch einen Fehler hat. Also macht die Person ihren Job nicht richtig. Aber das hat halt damit zu tun, dass man eben, man folgt in der Regel immer nur so den Happy Path und man muss auch kreativ
00:40:44
Speaker
sein und sich überlegen, was könnte denn alles abseits des Happy Paths eigentlich alles so passieren? Was könnte ein User machen? Auf welche Ideen kann man kommen? Was ist, wenn ich ganz schnell klicke? Geht das dann noch? Oder was ist, wenn ich ein super langes Wort eingebe? Das sind halt alles so Dinge.
00:40:59
Speaker
Klar, im Nachhinein könnten Entwicklerinnen sich denken, ja, hätte ich auch auf die Idee kommen können.

Verantwortungsbalance der Entwickler

00:41:06
Speaker
Aber die haben halt andere Schwerpunkte, wo sie ja sowieso schon super viel im Kopf behalten müssen. Also ich muss irgendwie, das Design muss umgesetzt werden, SEO darf ich nicht vergessen, bestimmte Performance Aspekte, dann muss das Ganze, muss der Code zum restlichen Code passen. Und ich darf halt keine technische Schuld aufbauen, all solche Dinge.
00:41:32
Speaker
Also finde ich immer gut, wenn dann immer noch mal Leute drauf schauen, die nicht entwickeln.
00:41:39
Speaker
Was ich ja auch sehr gut finde, ist, so machen wir das, dass wir eine QA-Spalte haben, wo sich das dann gerne Menschen schnappen, die eigentlich gar nicht in dem Thema drin sind. Und das gibt dem Ganzen vielleicht nochmal so einen anderen Blick, wenn man sich dann so eine Aufgabe schnappt und man ist vielleicht gar nicht in dem Bereich so tief involviert.
00:42:00
Speaker
Dann stellt man sich eben, wie Chef gerade schon sagte, die Fragen ganz anders. Und so ploppen halt Fehler auf. Und auch so bildet sich ja so was wie Empathie gegenüber dem anderen Department. Also, ich glaube, das ist sehr hilfreich an der Stelle.
00:42:18
Speaker
Mir ist gerade auch nur eingefallen, als du das Beispiel von dem zu langen Wort genannt hast, dass es auch umgekehrt geht. Ich weiß, dass eine Freundin mit einem asiatischen Nachnamen, der nur aus zwei Buchstaben besteht, häufig Kontaktformulare nicht ausfüllen konnte, weil das nicht zählt. Das scheint ja nur Tastaturfuck abgewiesen zu sein und kein anständiger Name.
00:42:39
Speaker
Aber sowas hat man dann hoffentlich Stück für Stück dann irgendwann schon mal gesehen und auf der Uhr. Aber wenn man jetzt nur immer irgendwie Thomas Schmidt alles ausfüllen lässt, dann funktioniert es wahrscheinlich in Europa ganz gut. Aber vielleicht nicht für alle.
00:42:52
Speaker
Das stimmt. Ich hatte gestern eine, ich musste mich in einer App anmelden und hatte einen Capture. Ich habe mehrere Screenshots davon gemacht. Ich konnte es nicht lösen. Dort habe ich die Aufgabe gekriegt. Ich muss das kurz erzählen, weil es wirklich lustig war. Dort habe ich, wie man das so kennt, von Google, von der Bildersuche und dann gibt es, glaube ich, noch so ein, so ein, so ein, so ein, von Microsoft, die haben auch so ein Ding. Und dort war die Aufgabe, welches Tier ist denn ich gleich da?
00:43:21
Speaker
Das stand da als Aufgabe. Und dann hab ich da so messigen Quietsche-Endchen gehabt und so. Also erst mal zu verstehen, was wollt ihr jetzt? Wie ist es leichter? Und dann hab ich gedacht, okay, machst du mal hier Reload, da kommt vielleicht eine andere Frage. Dann kam die gleiche Frage nur mit anderen Tieren. Und die wollten aber eigentlich nur wissen, welche Tiere sind gleich. Aber es war einfach schlecht übersetzt. Also auch da wieder ein klassischer Fall von, da sollte vielleicht mal jemand draufgucken.
00:43:51
Speaker
Sehr schön. Ich dachte auch, vielleicht geht es in eine ganz andere Richtung. Was ist leichter zu schreiben oder so? Ah, ja, siehst du. Also andere Menschen, andere Gedanken.
00:44:04
Speaker
Was ich auch noch als Tipp hätte, wenn das mit der Kommunikation zwischen den verschiedenen Gewerken vielleicht nicht klappt, also wenn man sozusagen nicht erfolgreich ist im Überzeugungsarbeit leisten, wenn man jetzt irgendwie das Gefühl hat, Dinge gehen in eine falsche Richtung.
00:44:25
Speaker
dann habe ich das für mich als Entwickler oder habe ich mittlerweile so den Ansatz zu sagen, okay, ich setze das einfach so um und antizipiere dann, also dass das nochmal geändert wird. Also so dieses Antizipieren, dass man dann nochmal einen zweiten Durchlauf macht, hilft halt auch, dass man dann einfach nicht frustriert ist und manche Dinge
00:44:49
Speaker
muss man vorsichtig sehen und anfassen, um zu realisieren, dass es vielleicht nicht der richtige Ansatz ist. Oder möglicherweise ist es ja dann auch der richtige Ansatz, dann ist ja auch gut. Aber dass man als Entwicklerin vielleicht auch einfach das mitbedenkt, dass man so eine Strategie auch mal fahren kann und das im Grunde nicht schlimm ist. Also wenn man keinen Zeitdruck hat, wir kriegen unser Geld,
00:45:17
Speaker
Solange uns keiner da auf die Füße tritt, warum irgendwas nicht fertig ist, ist halt eben unser Job zu entwickeln und zu beraten.

Wert von Prototyping und iterativer Entwicklung

00:45:25
Speaker
Und manchmal, wenn man eben erfolglos ist im Beraten, im mündlichen, dann muss man eben Dinge einfach erstmal sozusagen prototypen und daraus entwickelt sich dann der nächste Schritt. Dann ist Better Than Perfect. Ja, auch das.
00:45:44
Speaker
Das ist ja so ein bisschen das agile Prinzip auch, wobei das natürlich manchmal ist immer die Frage, wie ausgreift muss es sein, dass es launchfähig ist. Sehr

Zusammenfassung der Kommunikationsstrategien

00:45:59
Speaker
cool. Ja, ich denke, wir haben einiges heute auf den Tisch gelegt, was man tun kann, um miteinander besser zu kommunizieren und die Projekte quasi in die Bahn zu bringen.
00:46:10
Speaker
Ich denke, jede Person konnte hier einiges mitnehmen und sagt von meiner Seite aus Danke, Schäpp, danke, Jolle, für die nette und gute Unterhaltung. Ja, von meiner Seite auch vielen, vielen Dank. Ich habe auf jeden Fall viel gelernt. Kann mir gut vorstellen, dass das für die Hörnenden da draußen ganz genauso ist. Herzlichen Dank, Schäpp. Ja, und danke euch für die Einladung und für den Betrieb eures Podcasts. Sehr gerne. Ja, dann macht's gut da draußen. Tschüss. Tschüss.