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LEP#322 - Vincent Vermeulen zum erfolgreichen Wiedereinstieg

E322 · Laufendentdecken - Der österreichische Laufpodcast
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0 Plays6 hours ago

Wir begrüßen heute zum wiederholten Mal Vincent Vermeulen, erfahrenen Sportphysiotherapeuten und Laufcoach. Mit vielen Jahren Praxiserfahrung teilt er unser Verständnis für Lauftechnik, Verletzungsprävention und Regeneration.

Diagnose und Ursachenanalyse

Ganganalyse ohne Schuhe: Wir haben direkt am Laufband barfuß analysiert, wie die Ferse zu stark aufschlägt. Die fehlende aktive Fußab­wicklung führt zu übermäßiger Belastung von Achilles- und Plantarsehne.
Gewebsschäden sichtbar machen: Auf MRT zeigen sich Knochenmarködeme am Fersenbein, ausgelöst durch chronischen Zugreiz an Sehnenansatz.
Gate-Control-Theorie: Schmerzsignale können im Rückenmark durch andere Reize gehemmt werden, solange die Verletzung nicht zu groß ist. Wärme und vertraute Umgebung lindern kurzzeitig das Empfinden.

Ruhigstellung vs. kontrollierte Belastung

– Vincent’s Empfehlung: Sehnen brauchen Ruhe – idealerweise konsequent sechs bis acht Wochen weitestgehend entlasten.
– Passive Kondition: Radfahren und Schwimmen erhalten das Herz-Kreislauf-System, reduzieren aber nicht die krankheitsspezifische Gewebeanpassung.
Progressiver Wiedereinstieg: Erste Barfußeinheiten am Laufband, zehn Minuten pro Tag, dann schrittweise auf eine halbe Stunde pro Lauf steigern.

Aufbauend trainieren: Umfang und Intensität

Langsame Steigerung: Ab der dritten Woche nach der Ruhephase können wir den Wochenumfang behutsam erhöhen – fünf bis zehn Prozent mehr Belastungszeit pro Woche.
Geländespezifität: Valide Anpassung durch unebene Trails und einbeinige Sprungübungen, um federnde Qualität von Sehnen und Bindegewebe zu fördern.
Plyometrie statt Gymnastik: Einbein-Hüpfer, Bergaufsprints oder bestimmte Sprungfolgen steigern „Leg Spring Stiffness“ und gehören für Vincent zu den effektivsten Stabilitätstrainings.

Monitoring und subjektives Empfinden

Herzfrequenz und Laktat nutzen wir retrospektiv, um langfristige Anpassungsmuster zu erkennen, nicht als strikte Trainingsvorgabe.
RPE (Rate of Perceived Exertion) bleibt unser wichtigster Indikator: Wenn uns der Körper signalisiert, es geht (niedrige RPE bei moderatem Puls/Laktat), steigern wir; fühlt es sich schwer an oder bleibt der Puls aus, reduzieren wir.

Eigenverantwortung und Entscheidungsfreiheit

– Wir ermutigen alle, auf den eigenen Körper zu hören: Schmerzen am Bewegungsapparat bedeuten „Nein“ – das ist universell, nicht nur im Spitzensport.
– Der Therapeut liefert Erklärungen, doch die Patient:innen heilen sich selbst. Unser Job ist, Wissen weiterzugeben und Mut zur Selbstentscheidung zu stärken.

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