Wolfgang Illek ist seit 2009 Head of Fundraising bei der Wings for Life Stiftung. Er selbst ist nach einem Fahrradunfall vor etwa 18 Jahren querschnittsgelähmt und lebt seitdem mit einer Tetraplegie (Lähmung vom Hals abwärts). Trotz seiner eigenen Betroffenheit ist er verheiratet, zweifacher Vater und setzt sich mit großem Engagement für die Stiftung ein.
Die Wings for Life Stiftung wurde 2004 von Heinz Kinigadner und Dietrich Mateschitz (Gründer von Red Bull) ins Leben gerufen. Der Anlass war persönlich: Heinz Kinigadners Sohn hatte einen schweren Unfall erlitten, und die beiden Gründer erkannten eine erhebliche Finanzierungslücke in der Forschung zur Heilung von Rückenmarksverletzungen. Die Stiftung hat ein klares Ziel: Querschnittslähmung heilbar zu machen.
Querschnittslähmung tritt in verschiedenen Formen auf, abhängig davon, welcher Teil des Rückenmarks verletzt wurde. Bei einer Tetraplegie, wie sie Wolfgang Illek erlebt, sind alle vier Extremitäten betroffen, während bei einer Paraplegie typischerweise nur die unteren Extremitäten gelähmt sind. Die Schwere der Lähmung hängt davon ab, ob die Rückenmarksverletzung komplett oder inkomplett ist.
Für einen aktiven Menschen wie Wolfgang Illek, der vor seinem Unfall begeisterter Mountainbiker war, bedeutet eine solche Verletzung nicht nur körperliche Einschränkungen, sondern auch eine enorme mentale Herausforderung. Dennoch zeigt seine Geschichte, dass Ausdauersportler möglicherweise einen Vorteil haben können, da sie es gewohnt sind, auf ein Ziel hinzuarbeiten und Rückschläge zu überwinden.
Eine der faszinierendsten Aspekte in Wolfgangs Geschichte ist, wie er seinen Körper trainiert, obwohl er ihn nicht spüren kann. Trotz seiner Lähmung ist er nicht nur mit einem speziell umgebauten Auto mobil, sondern auch mit dem Fahrrad unterwegs. Die technischen Anpassungen, die dies ermöglichen, sind beeindruckend und zeigen, wie Innovation und Technologie Menschen mit Behinderungen zu mehr Selbstständigkeit verhelfen können.
In den letzten 20 Jahren hat die Forschung zur Behandlung von Rückenmarksverletzungen erhebliche Fortschritte gemacht. Wings for Life finanziert weltweit vielversprechende Forschungsprojekte, die darauf abzielen, Rückenmarksverletzungen zu heilen und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.
Der Wings for Life World Run ist mehr als nur ein Laufevent – er ist das zentrale Fundraising-Instrument der Stiftung. Das innovative Format unterscheidet sich grundlegend von herkömmlichen Läufen: Alle Teilnehmer weltweit starten gleichzeitig, und anstelle einer festen Ziellinie werden die Läufer von einem „Catcher Car“ (Verfolgungsfahrzeug) eingeholt, das 30 Minuten nach dem Start losfährt und kontinuierlich schneller wird. Sobald das Auto einen Läufer überholt, ist dessen Rennen beendet.
Was als Präsenzveranstaltung begann, hat sich besonders während der Corona-Pandemie weiterentwickelt. Der App Run ermöglicht es Teilnehmern, von überall aus mitzumachen, wobei ein virtuelles Catcher Car sie verfolgt. Diese Innovation hat die Reichweite des Events erheblich vergrößert und ermöglicht es mehr Menschen, sich für die Sache zu engagieren.
Das Besondere am Wings for Life World Run ist, dass 100% der Startgebühren direkt in die Forschung fließen. Im Jahr 2024 nahmen über 120.000 Menschen weltweit teil, was die wachsende Bedeutung und Beliebtheit des Events unterstreicht.
Wolfga