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Episode 15: Jahresrückblick 2024 + Opas Gedanken zum älter werden

E15 · Gespräche mit Opa - Krieg, DDR und Wendezeit
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397 Plays2 months ago

In dieser Folge erzählt Opa Hans uns davon, was 2024 alles in seinem Leben passiert ist, warum er als Tierarzt einfach nicht aufhören kann, und er gibt uns einen Einblick darüber, was seine Gedanken zum Thema "älter werden" sind.

Bei Fragen an Opa Hans oder Feedback, gerne eine Mail an schulztim91@gmail.com schicken.

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Transcript

Einführung und Ziel des Podcasts

00:00:07
Speaker
Herzlich willkommen zum Podcast Gespräche mit Opa. Mein Name ist Tim. Ich lebe seit sieben Jahren in Schweden und ich habe es mir zur Aufgabe gemacht, das Leben meines Opas in einem Podcast festzuhalten.

Opa Hans' historische Erlebnisse

00:00:19
Speaker
Opa Hans hat alle wichtigen Phasen der jüngsten deutschen Zeitgeschichte miterlebt und kann daher einiges davon erzählen, wie die Zeit während und nach dem Zweiten Weltkrieg aussah, wie das Leben der Menschen in der DDR vonstattenging und wie er sich nach der Wende an ein neues kapitalistisches Leben gewöhnen musste.
00:00:37
Speaker
Viele von uns, die nach der Wende geboren wurden, können sich oftmals kaum noch ausmalen, wie anders das Leben in den 1940ern bis 1980ern eigentlich aussah. Fernab von Netflix, iPhones und Supermärkten, in denen man alles kaufen kann, was die Welt hergibt.

Seltenheit der Treffen und aktuelle Themen

00:00:54
Speaker
Jetzt wünsche ich euch viel Spaß bei der heutigen Episode mit Opa Hans. Ja, Obis, schön, dass wir uns mal beide wiederhören zum Podcast.
00:01:08
Speaker
Ja, das freut mich auch. Nach langer Zeit. Bestimmt über ein halbes Jahr oder noch länger. Ja, ich hab geguckt. Der letzte ist aus dem Januar 2024, also schon ein Jahr her mittlerweile. Ja, ein Jahr. Ja. Zeit mal wieder. Ja, es ist ganz schön viel passiert im letzten Jahr, kann man sagen.
00:01:28
Speaker
Und da dachte ich, heute machen wir mal eine Folge, wo wir vor allem erstmal über das Jahr reden, was so passiert ist, was wir so festhalten wollen für die Nachwelt. Und dann vielleicht auch nochmal gucken oder ich wollte dich nochmal ein bisschen was fragen zu deiner Einstellung zum Alter und zum Altern im Allgemeinen.

Gesundheit und Erholung von Oma

00:01:50
Speaker
Da nochmal ein bisschen was von dir hören und im Anschluss vielleicht nochmal ein, zwei andere Themen gucken wir dann nochmal und am Ende wieder das altbekannte Lied. Da habe ich jetzt gar nicht mehr geguckt, was du schon gesungen hattest. Das ist jetzt ja schon ein bisschen her, aber selbst wenn du das... Ist egal. Ist egal. Wenn du das gleiche singst, ist das auch gut.
00:02:08
Speaker
Ja, ja. Das liegt mir am Herzen, dieses Lied von Schiller, Freude, schöne Götterfunken. Ja, lieber zweimal als keinmal, würde ich sagen. Genau. Ja, wie gesagt, kannst du ja erst mal so sagen, jetzt so kurz nach Silvester, was ist so dein grundsätzliches Fazit vom letzten Jahr?
00:02:31
Speaker
Ja, ich habe ein glückliches und zufriedenes Jahr 2024 hinter mir. Ich bin sehr zufrieden. Es hatte Höhen und Tiefen, aber die Höhen überwiegen und wir machen es für die Sonnenuhr. Wir zählen die heiteren Stunden nur.
00:02:48
Speaker
Und das ist auch immer so mein Lebensprinzip. Nicht so in den Negativen herumwursteln, sondern versuchen immer positiv zu denken und das Positive festzuhalten und dafür dankbar zu sein.
00:03:04
Speaker
Es fing ja schon gleich gut. Erstmal war es negativ, weil Oma, meine liebe Frau, alles Mögliche über sich ergehen lassen musste. Sie hatte so doll Vorrufflimmern und das wurde mehrfach versucht, im Krankenhaus auszuschalten. Haben sie aber nicht geschafft, aber mit Medikamenten und einigermaßen, dass sie sich beruhigt hat.
00:03:31
Speaker
ist sie jetzt ganz gut eingestellt mit dem Blutdruck und auch mit Vorhofflimmern. Sie hatte ja Probleme damit, dass sie vermutet haben, weil sie an Gewicht abnahm und weil sie so Nachtschwitzen hatte.
00:03:50
Speaker
wurde immer vermutet, sie hat einen Krebs. Und das wurde ja auch gesagt. Und dann mit dem Magen, weil sie Antiotika genommen hatte, dadurch war die Magenschleimhaut so geschädigt. Und ihr war immer übel, sie konnte nicht recht essen. Und da dachte sie immer, sie hat Krebs. Und ich glaube, diese Psyche hat sich sehr negativ
00:04:12
Speaker
beeinflusst und als wir dann diesen MRT-Pet gemacht haben in Kreiswald, da haben sie nirgends einen Krebsknoten festgestellt.
00:04:27
Speaker
Und seitdem geht es Oma oder meine liebe Frau Christel viel besser. Sie hat schon wieder zugenommen, sie kann einigermaßen essen, leistet auch schon alles möglich. Sie hat zwar ein schwaches Herz, sowie sie sich ein bisschen döller bewegt, wenn wir spazieren

Reise in die Philippinen

00:04:44
Speaker
gehen.
00:04:44
Speaker
müssen wir öfter anhalten und dass sie wieder besser Luft kriegt. Aber ansonsten sind wir doch sehr zufrieden mit ihrer Entwicklung und wir genießen das auch gemeinsam, dass wir uns haben. Und gerade wenn wir so abends auf dem Sofa sitzen und unseren gemütlichen Apfel essen und uns bei der Hand halten,
00:05:07
Speaker
Denn das ist so schön, diese Zweisamkeit, das zu genießen und sich dessen bewusst zu werden. Ja, ihr seid ja auch schon mittlerweile 83. Ich glaube, da sind so eine kleine WW-Chin ja auch, also kann man schon ausgehen.
00:05:25
Speaker
und immerhin schon 62 Jahre verheiratet, überweg und das schweißt zusammen und keiner möchte ohne den anderen sein und ist dankbar dafür, wenn man wieder ein Jahr gemeinsam genossen hat.
00:05:41
Speaker
Ja, das Jahr fing ja gut an mit unserer geplanten Reise zu den Philippinen. An die Reise habe ich eine sehr schöne Erinnerung. Das war so was, was bleibt fürs Leben. Ich brauchte mich um nichts zu kümmern. Ich konnte immer entspannt mitfahren, auch im Flugzeug, Filme gucken und schlafen.
00:06:09
Speaker
Wenn das auch elf Stunden eine Flucht dauerte von ich will immer Konstantinopel sagen, ist es aber nicht Istanbul nach Manila. Das war ein langer Fluch, aber ich habe das alles so gut überstanden.
00:06:28
Speaker
Jetlek hinterher und auch in Manila, dass wir da ein Hotelzimmer hatten, so schön untergekommen waren und am nächsten Morgen wieder losfliegen konnten. Das war alles sehr entspannt. Und wir waren ja dann noch auf der extra Insel. Ich war ganz beeindruckt schon vorne weg. Philippinen wusste man ja aus dem Inselstaat.
00:06:54
Speaker
Aber dass sie so viele Einwohner haben, dass sie mehr Einwohner haben als Deutschland und dass in den letzten 25 Jahren da 15 Millionen dazugekommen sind, das hat mich doch beeindruckt. Und auch so diese Stadt Manila mit 10 Millionen Einwohnern überweg.
00:07:11
Speaker
Das ist Wahnsinn, wie die einen auf einem kleinen Fleck da alle zusammenhocken und auch der ganze Autoverkehr in Manila, das übersteigt schon das Maß, dass die Leute sich da gar nicht mehr so wohlfühlen können.
00:07:30
Speaker
Aber wir flogen ja auf die Insel, Barol hieß sie, ne? Und anderthalb Stunden entfernt von Manila und da hatten wir das richtig schön. Also die Unterkunft da auf dem Berg, unsere
00:07:49
Speaker
Ferienhäuser da mit allem Komfort, mit Swimmingpool und allem und diese gemeinsame Essen, Restaurant mit so vielen netten Bedienern, netter Bedienung, alles meist junge Männer, glaube eine Frau war dabei.
00:08:08
Speaker
aber alle sehr höflich, sehr lieb, sehr entgegenkommt und wir hatten überhaupt keinen Grund, uns über irgendwas zu beklagen. Auch am Tage, wir hatten immer da den Swimmingpool und auch mit deiner lieben Anna und mit Max war das so entspannt. Ich sehe uns immer noch, wie wir da die Steintreppen hochmarschiert sind und er hat immer auf Deutsch gezählt. Immer eins, zwei, drei,
00:08:36
Speaker
Als zehn waren wir dann fertig und dann wieder von vorne angefangen. Da habe ich so viele schöne Erinnerungen. Und auch, dass wir da einen Leihwagen hatten, dass wir auf der Insel rumfahren konnten, dass wir am Meer waren. War das eigentlich der Indische Ozean oder ist es Südsee? Ich war mir nicht so sicher.
00:08:58
Speaker
Naja, es ist nicht wirklich der Pazifik, glaube ich. Das ist irgendein so ein philippinisches Meer, würde ich jetzt behaupten. Naja, es ist aber ein Randgebiet vom Pazifik. Ja, genau. Es ist ja ein Teil davon und das tolle Salzwasser da und da war ja auch ein deutsches Restaurant, da haben wir noch so eine deutsche Wurst gegessen.
00:09:21
Speaker
Sehr beeindruckend war auch diese Höhle mit Wasser, so vier, fünf Meter tief. Und dann kommt man da runter, Kletter, du bist ja noch runter gesprungen. Unten war richtig böser, wenn man so tiefer kam, richtig alles Felsenboden. Und da durfte man nicht mit dem Kopf aufkommen oder wenn man Kopfschwung machte, dass man da zu weit an die Seite sprang.
00:09:43
Speaker
denn wäre es einem schlecht gegangen. Aber das war alles so beeindruckend, auch wie wir durch die Lande gefahren sind. Ich hatte immer so den Eindruck, die Menschen sind ziemlich arm. Also es waren viele Kinder überall, aber diese einsamen oder diese primitiven Hütten mit verrosteten Weltblechdach und so was. Und ich habe
00:10:08
Speaker
Da auch auf Bacheul kaum Landwirtschaft gesehen, da waren so kleine Reisfelder manchmal. Aber wovon die alle gelebt haben, das war mir immer ein Rätsel. Und in den Geschäften gab es doch, wir waren ja da auch mal einkaufen, da gab es doch alles. Und es ist erstaunlich, wo die das alles herholen.
00:10:30
Speaker
Ja, viel Tourismus vielleicht teilweise auch und so, aber es ist natürlich, man lernt Deutschland wieder sehr zu schätzen, wenn man so was sieht. Ja, ja. Also wie gut es uns doch geht, ne? Und auch da, das Hotel und unsere Ferienhäuser, das war alles perfekt. Es gehörte wohl einem Engländer, ne? Ich glaube, ein Franzose, ja.
00:10:56
Speaker
Oder in Franzose, ja. Aber wir haben da ja nichts von gespürt. Und auch was mir imponiert hat, das war die Temperatur dort. Wir waren ja Ende Februar, Anfang März dahin gefahren und wir hatten immer 25, 26 Grad.
00:11:13
Speaker
und das Wasser so schön warm und auch abends konnten wir sitzen bis 11, 12, da war das immer warm, da war keine dolle Abkühlung und wir haben so schön auf der Terrasse gesessen. Das war eine sehr schöne Zeit und da bin ich sehr dankbar, dass ich das erleben durfte.
00:11:36
Speaker
Ja, ja, für uns auch. War wirklich sehr schön, noch so schöne Änderungen mit dir zu machen. Und ja, war natürlich, wie gesagt, einige Situationen dabei, mit der Höhle zum Beispiel, wie du schon meintest, der Unterwasserhöhle, wo wir mit dir und Max dann noch rein sind. Und das war schon nicht ganz ungefährlich, aber du hast dich getraut. Das war super, ja.
00:11:59
Speaker
Aber ich hatte nie Angst. Ich bin so schön den Strickleiter darunter geklettert und bin da unten geschwommen und wollte natürlich nicht dann noch bis auf den Grund. Und runterspringen hatte ich auch keinen Mut. Das muss ich ehrlich sagen.
00:12:15
Speaker
Da habe ich dich bewundert, dass du da runter gesprungen bist in dieses Wasser und in diese, wo unten da so dieser zackige Steinfußball oder der Untergrund war. Das war alles Felsen. Ja. Und dein deutsches Essen hast du auch nicht vermisst, oder?
00:12:36
Speaker
Nein, nein, wir hatten ja öfter auch Pizzen gegessen und so, aber ich habe nichts vermisst. Und auch morgens das Frühstück, das brachten sie uns da die ganzen Treppen hoch mit zwei Mann. Und dann haben wir da so schön gesessen vormittags und haben gegessen immer Ecken und ein geiles Becken.
00:12:59
Speaker
Bacon, ja. Bacon und Eggs. Ja, Egg und Bacon. Eier und Speck. Und unsere Fladen. Also wir wurden immer sehr schön satt. Und wir hatten auch immer Gemüse, Bananen und Apfelsinen und was alle.
00:13:16
Speaker
Ja, war lecker. Wir konnten rundherum zufrieden sein.

Zukunftsplanung und Reiselust

00:13:20
Speaker
Auch mit Max, das war so unkompliziert. Er war lieb und hat sich gefreut. Er hat ein bisschen mehr iPad geguckt, als dir lieb war wahrscheinlich. Ja, aber damit hattet ihr und wir unsere Ruhe. Ja, das stimmt, ja. Das ist ja, aber ...
00:13:39
Speaker
Er konnte mich ja so wenig verstehen. Ich kann ja kein Schwedisch und er wenig Deutsch. Das würde ich ja hoffentlich bald mehr können, wenn der Vater mit ihm Deutsch spricht. Ja, das kommt Schritt für Schritt momentan.
00:13:55
Speaker
Ja, das waren sehr schöne Tage und ich würde auch gerne nochmal wieder in ein anderes asiatisches Land mit euch zusammenfahren. Leider haben wir ja in der Schule kein Wort Englisch gelernt. Wir hatten ja keine Stunde Englisch bei zwölf Schuljahren und das ist ein ganz großes Manko heutzutage, wer kein Englisch kann.
00:14:19
Speaker
Und im Ausland ist er total verratzt. Er kann sich nicht verständigen, kann sich nicht unterhalten und weiß nicht, wie es langgeht. Nee, das kann ich nur schön mit dir machen. Ich habe dir ja gesagt, nach Thailand würde ich vielleicht noch mal gerne fahren, weil der Buddhismus mich doch interessiert und bewegt. Ich habe jetzt mehr über den Buddhismus gelesen.
00:14:47
Speaker
der imponiert mir diese Religion, die ist vernünftiger und besser als unsere Religion.
00:14:54
Speaker
Ja, dann waren wir ja dann nochmal, ich war ja dann mit Oma noch im Urlaub in Zwinemünde und da haben wir das auch immer sehr schön, da haben wir unser Hotelzimmer, da geht es jeden Morgen am Strand immer so eine Stunde im Wasser wagen mit Stöckern und das ist immer für mich ein sehr guter Anfang, da hatten wir auch immer Wasser.
00:15:20
Speaker
Gymnastik in den Anwendungen. Das war auch immer sehr lustig und schön, wie wir dann da so einen Trainer, der uns immer gesagt hat, was wir machen sollen. Und das war immer ganz lustig zusammen. Da hatten wir das auch sehr schön. Und dann... Gings Oma da auch ganz gut, oder?
00:15:37
Speaker
Da ging's Oma auch ganz gut. Die sollte eigentlich mit ins Wasser, die Wassergymnastik, aber da war nix für sie. Sie hat dann länger geschlafen oder wir haben schön gelesen und sie kauft ja so gerne dann auch mal ein. Und jeden Abend ging wir ein schönes Eis essen da auf der Promenade, auf der Promenade war immer
00:15:58
Speaker
Das war immer wie ein Modenschau. Wenn du da auf der Bank gesessen hast, die ganzen schick angezogenen polnischen Frauen, das war immer sehr gut anzusehen. Dann waren da auch Straßenmusiker und so. Der eine, der spielte immer sehr schön Geige und machten da Schlager und sowas.
00:16:17
Speaker
Nee, das war immer sehr abwechslungsreich und auch unser Hotel, die wären zwar auch immer teurer, jetzt nicht. Jetzt kostete es schon 15 Euro die Nacht fürs Auto zum abstellen, aber das war dann da schön sicher.
00:16:35
Speaker
Wir waren rundherum auch zufrieden. Habt ihr wieder gebucht für nächstes Jahr oder? Nein, wir haben noch nicht gebucht. Wir müssen abwarten, wie es umgeht. Wir haben zwar eine Reiserücktrittversicherung, aber wir können auch später buchen. Das klappt im Allgemeinen. Unsere Freunde, die hatten auch letztes Jahr erst, glaube ich, einen Monat vorher gebucht und die hatten auch noch eine gute Unterkunft.
00:17:05
Speaker
Okay. Nö, irgendwas wollen wir wieder machen. Sonst, wenn man hier zu Hause ist, dann ist immer der Alltagsdrott. Und so kommt man mal schön raus und erlebt was anderes, was einem in Erinnerung bleibt.

Naturerlebnisse und Fischereiausflug

00:17:19
Speaker
Und dann kam ja nachher im September unsere Fahrt oder unsere Angeltour
00:17:26
Speaker
Da habe ich auch sehr schöne Erinnerungen, wie das da im September warm war. Über 20 Grad, wir waren den ganzen Tag in so einem wackeligen Angelkan auf dem Wasser bloß im T-Shirt und waren so zufrieden, hatten so schöne Gespräche und waren rundum glücklich. Die Sonne schien so schön und habe ja sogar noch nach dem zweiten Tag noch zwei Hechte gefangen, wenn sie auch klein waren. Aber immens waren wir wieder Hechte.
00:17:54
Speaker
Und wir haben sie abends schön gebraten. Ja, ansonsten war ja nicht so viel Fisch da. Am ersten Tag mussten wir noch was dazukaufen abends, aber am zweiten Tag ... Ja, da haben wir sie schön ... Was war das eigentlich für Fisch? Dorsch. Dorsch, ja. Den hatten wir schön gebraten und der schmeckte richtig gut. Da waren wir ordentlich satt geworden von so einem Stück.
00:18:16
Speaker
Ja genau, das war schön. Auch so die Würzleute da, alles so entgegenkommend und nett und wie wir da abends noch da am See gesessen haben mit dem Bierchen und erzählt haben und haben uns das richtig gut gehen lassen. Da waren auch keine Mücken so zu der Zeit mehr und das war rundrum eine sehr schöne Erinnerung.
00:18:40
Speaker
Da danke ich dir auch noch, dass du das organisiert hast. Und das können wir auch irgendwann mal wiederholen. Weil auch dieser See im Wald, da war ein Frieden, da war eine Ruhe. Und da haben wir doch noch einen Seeadler. Das war richtig schön, die ganze Natur da zu beobachten. Und der See alles so ruhig und friedlich. Viele Seerosen an manchen Stellen.
00:19:08
Speaker
Ja. Nächstes Mal will ich halt… Da halten wir das gut beide. Genau. Nächstes Mal will ich nur sicherstellen, dass ich endlich mal ein Gewässer finde, was ein bisschen mehr Fisch beinhaltet, aber ansonsten… Ach, aber so scharf es sicher. Es macht Spaß, mal wieder ein Fisch zu fangen.
00:19:25
Speaker
Aber die Natur, das war mir eigentlich das Wichtigste. Und dass wir da so Glück mit dem Wetter hatten, keinen Wind und Sonne den ganzen Tag. Und da sagte der Mann, manchmal haben sie um diese Zeit schon im September rau reif morgens und wir hatten Sonne pur den ganzen Tag und auch in der Nacht.
00:19:51
Speaker
Ja, das war schon, da habe ich mir schon ganz schön die Glatze verbrannt. Ja, das stimmt. Du warst richtig schön rot geworden. Ja, das stimmt.

Berufliche Erfüllung und Haustiere

00:20:05
Speaker
Ansonsten, Arbeit ist ja eigentlich immer noch bei dir wie eh und je.
00:20:09
Speaker
Hat sich wahrscheinlich auch nicht groß geändert, oder? Letztes Jahr? Nee, ich hatte auch wirklich schöne Erlebnisse, auch ein bisschen kribbelig. Einmal hatten wir so einen großen Schäferhund, der wurde sehr geliebt von Frauchen, die waren so sehr tätowiert.
00:20:25
Speaker
Und da hatten wir, ich erb hier mal mit einer Helferin, Blutungen. Wir wussten nicht, wo sie herkamen. Das hat geblutet und Oma kam da noch runter und die hat sich dann hingesetzt. Oma hat ja da bestimmte Fähigkeiten und hat uns oder dem Hund Regie gegeben, dass das Bluten aufhört.
00:20:47
Speaker
Und meine Helferin hat gesagt, wir können die Besitzer rufen und sagen, wir können nichts machen und er wird wahrscheinlich sterben. Und ich war da total, ne, das können wir nicht. Und dann hat Oma da Ricky gegeben und ich hatte dann noch zweimal so ein Vitamin K gespritzt, dass die Blutgerinnung besser ist.
00:21:13
Speaker
Wir haben den zugenäht und der ist den nächsten Tag schon vier Treppen hoch marschiert, die Hündin. Das war ganz erstaunlich, wie die das alles verkraftet hat und wie ich mich gefreut habe, dass der Hund am Leben geblieben ist. Das wäre für mich fatal gewesen, wenn man sich denn schuldig fühlt und die Leute lieben den Hund so, so eine Hündin. Na ja.
00:21:43
Speaker
Das war ein glückliches Erlebnis. Und ich hatte auch noch andere glückliche Erlebnisse. Einen Hund treffe ich morgens immer, den sollte ich vor einem halben Jahr einschläfern. Und der kommt immer mit Härchen. Das ist so ein dober Mann. Sonst war er immer krötig und jetzt ist er so lieb.
00:22:02
Speaker
kriegt er jedes Mal was und ich habe ihn behandelt und dem geht es so gut relativ, als hätte ich Medikamente fürs Herz und Medikamente, dass er nicht so Hüftgelenkschmerzen hat, aber der ist so gut drauf und freut sich immer, wenn er uns sieht oder mich sieht.
00:22:21
Speaker
Nee, da bin ich doch sehr glücklich, dass ich immer noch helfen kann. Und ich hatte jetzt auch hier einen Rechtsanwalt, die kam mit der ganzen Familie den Hund einschläfern, mit Frau und zwei Töchtern. Und ich habe den behandelt. Und letztens war er wieder hier. Der lief fröhlich auf dem Hof rum. Und dass ich ihn nicht eingeschlefert habe. Ich auch ordentlich Herzmedikamente, ordentlich Schmerzmittel. Und nun ist er wieder ganz
00:22:51
Speaker
fit und herrchenfreut sich, das ist so ein bekannter Rechtsanwalt, war ganz glücklich, dass ich dem Hund habe helfen können. Und so, das sind so Glücksmomente, die einen richtig immer wieder aufbauen und wenn Oma auch öfter sagt, wann willst du denn endlich aufhören, aber ich kann einen ja noch gar nicht aufhören, weil ich das Bedürfnis habe, anderen zu helfen und Gutes zu tun.

Familienreflexion und Lebensphilosophie

00:23:18
Speaker
Ja, und dein Ruf eilt dir voraus. Selbst mein Cousin, der wohnt ja in Nord-Schweden, selbst der ist letztens auf einer Nachhausefahrt extra zu dir vorbeigekommen mit seinen Hunden. Ja, ja, ja. Ja, ich hab den untersucht und die waren so lieb, diese beiden Schwedenhunde da. Weiß ich gar nicht welche. Huskies. Huskies, genau.
00:23:45
Speaker
Nee, so habe ich immer so allerhand meine Freuden. Ich singe ja auch so gerne in zwei Körnen. Das gibt mir immer viel. Ich habe ja meinen Posten als Chef des Shanty Chores abgegeben und bin da auch sehr mit zufrieden. Muss mich darum nicht mehr besondere Sachen kümmern, wenn einer Geburtstag hat oder was Besonderes. Und ich kann da ganz entspannt immer schön mitsingen und das tut mir auch so gut.
00:24:12
Speaker
Wenn man älter wird, man wird insgesamt auch toleranter und zufriedener und dankbarer. Nicht, dass man noch immer ein Jahr nach dem anderen genießen kann und dass ich meine Kristall noch habe. Deine Oma, das gibt mir so viel und das wird mir auch mehr bewusst, was man so aneinander hat. Das schätzt man, wenn man junger ist, gar nicht so.
00:24:42
Speaker
Das muss man wirklich genießen. Gerade jetzt, wo meine jüngere Schwester gestorben ist, die erste von fünf. Und das hat mich doch ziemlich berührt. Aber sie lebt in mir weiter. Ich konnte gar nicht trauern, weil ihr einiges erspart blieb an Leiden. Sie hatten, sie gesagt, Krebsverdacht am Eierstopp.
00:25:09
Speaker
Dann war sie auch total mutlos und hatte keinen Lebensmut mehr. Und ich wollte noch mit ihr zu Weihnachten telefonieren, da hat sie mich gar nicht richtig angehört. Und ich habe den Eindruck, ihr ist viel erspart geblieben. Und so wie die Buddhisten, die trauern ja gar nicht.
00:25:31
Speaker
feiern noch und wünschen demjenigen im anderen Leben oder alles Gute. Für trauern bin ich auch nicht so. Das liegt mir nicht so.
00:25:46
Speaker
Ist natürlich immer für denjenigen, für ihren Mann ganz schlimm, dass er allein ist. Sie haben so ein schönes Heim, so ein schönes Gartenhaus, wo sie den Sommer über wohnen und haben ihren Lebensherbst so schön genossen. Aber sie hat jetzt ihren Frieden. Sie musste sich nicht quälen. Sie hatte auch keinen Lebensmut mehr. Dann muss man das akzeptieren und muss man loslassen. Wer weiß, wie es mir mal geht.
00:26:17
Speaker
Ja, das stimmt, ja. Das stimmt. Und ich meine, klar, es ist natürlich immer trauriger, wenn man mit der Person irgendwie auch tagtäglich was zu tun hat und so weiter. Und du hattest ja, glaub ich, auch gesagt, dass du mit deiner Schwester ... Seit dem 18. Lebensjahr hatte die ja kaum noch Kontakt, also Kontakt schon, aber nicht mehr so eng. Aber bis zum 18. Lebensjahr, wir waren so verbunden, gerade als Kinder. Wir waren die beiden Kleinen, die drei über mir, die Geschwister, das waren die Großen, besonders die Jungs.
00:26:46
Speaker
Ich war immer zu den Kleinen gerechnet und wir haben viel zu Hause arbeiten müssen. Wir haben den ganzen Eimer vor Kartoffeln geschält und sauber gemacht und Feuer gemacht und die Kartoffeln gekocht. Wenn Mutter und Vater und die Brüder dann vom Feld kamen im Sommer, dann hatten wir schon immer
00:27:04
Speaker
alles fertig und wir waren noch jung, acht, neun Jahre oder sieben Jahre und meine kleine Schwester wollte dann immer noch spielen, dann habe ich sie immer motiviert, komm wir machen schnell und dann spielen wir, dann war meistens schon, dass sie dann kam. Und geärgert hat mich dann immer doll, wenn wir alles schön sauber gemacht haben. Unsere Mutter, die konnte ja wunderbar loben und uns motivieren. Hänzchen, das habt ihr aber fein gemacht.
00:27:29
Speaker
Und die Brüder kamen mit Dreckschuhen in die Küche und haben gar nicht gesehen, dass sich das alles so schön sauber gemacht hat. Das hat mich immer oft geärgert, aber war so wie das ist. Man musste sich immer fügen. Die waren ja stärker. Das kenne ich von meiner Familie auch. Wenn ich sauber mache und das Kind oder die Frau dann auch mal schmutzig was machen, dann ärgere ich mich auch.
00:27:54
Speaker
Ja, das muss man tolerieren. Ansonsten war es für mich ein sehr schönes, erfolgreiches Jahr. Ende gut, alles gut. Ich bin so glücklich und zufrieden und vor allen Dingen auch immer dankbar, dass ich das alles noch erleben darf. In dem Alter im März war ich 84.
00:28:16
Speaker
fühle mich wie 65 oder, weiß ich, auch jeden Morgen, wenn ich walken gehe. Und deine Mutter und mein Töchterchen hat jetzt auch immer mehr Zeit zum Walken. Und wir haben immer so interessante Gespräche. Sie hat ja vor, sich selbstständig zu machen und diese ganze Entwicklung mitzuerleben. Und gestern war ich bei meiner ...
00:28:45
Speaker
und Tochter Ulrike nachmittags zum Kaffee und die Kinder, die waren so besorgt um uns und so lieb und haben uns da bewürdet und das war mir ganz schön.
00:29:02
Speaker
So macht er mich glücklich. Der Hund auf meinem Schoß, der leckt immer das Kind. Ich muss ihn immer wegdrücken. Weil ich hab mit diesem Hund, mit diesem Robby, der hat so ein Vertrauen, so ein Liebesverhältnis zu mir. Wenn der mich hört oder sieht, dann will der sich immer freuen über alles. Und ich sage immer, es gibt nichts Schöneres, als von Kindern und von Tieren geliebt zu werden. Das macht ...
00:29:30
Speaker
Ja, ein richtig glücklich. Ja. Du hattest eine Sache eben gesagt, das würde mich mal interessieren, allgemein. Weil, dass du meinst, du fühlst dich jünger im Kopf, das hatte ich mir auch so gedacht, irgendwie selbst jetzt schon. Ich bin ja erst knapp 34 und man fühlt sich manchmal noch jünger und, also du meinst, du fühlst dich wie 65, aber
00:29:53
Speaker
Würdest du vielleicht sogar manchmal sagen, du fühlst dich eher noch im Kopf wie 45 oder 35 oder so? Also ich kann mir das gar nicht so vorstellen. Ich akzeptiere das, Alter. Man wird vergesslicher, besonders bei den Namen, muss ich mich manchmal schämen. Im Moment fällt es mir nicht ein, mit einem weiß es wieder.
00:30:10
Speaker
Aber das Gehirn ist auch nicht mehr so flüssig und kann so alles vorholen, was gespeichert ist. Aber ich habe jetzt noch wieder ein schönes Buch heute zu Ende gelesen. Heute war das so regnerisch und ich konnte draußen nichts machen, Patienten hatte ich auch kaum.
00:30:31
Speaker
Da habe ich so richtig den Tag genossen, Schläfchen gemacht und das Buch zu Ende gelesen. Das hat mich so richtig schön freudig und glücklich gemacht. Und wenn man in den Spiegel guckt, ist das dann auch nicht so manchmal, dass man sich erschreckt, dass man doch älter geworden ist oder so? Geht dir das so?
00:30:51
Speaker
Oma geht es immer doll so. Sie klagt, ich mache nicht mehr in den Spiegel gucken. Ich akzeptiere mich so, wie ich bin. Man hat mehr Falten und die Haare sind inzwischen grau geworden.
00:31:07
Speaker
Das schwört mich nicht. Hauptsache, dass die Augen noch immer strahlen können, dass man kein verbittertes Gesicht macht, was man die Mundwinkel nach oben macht und nicht immer nach unten. Letztens auch im Chenteco sagte man, du strahlst immer.
00:31:23
Speaker
Ich habe auch Grund dazu. Ich kann mich wirklich über mein Leben freuen. Ich bin so dankbar, dass es mir so geht und hoffe, noch ein paar Jährchen alles zu erleben, wie ihr euch entwickelt, ob bei euch das zweite Kind kommt. Mein viertes Urenkel hat mich auch so gefreut, das Ehepaar und meine Enkeltochter in Freiburg, wo wir so groß Hochzeit gefeiert haben und die so
00:31:52
Speaker
erfolgreich sind und das ist so ein schönes Gefühl. Also auf meine Sippe können Molly oder Oma und ich wirklich stolz sein, dass sie versuchen die Welt besser zu machen. Also wenn alle so wären wie die, dann würde es in der Welt besser aussehen.
00:32:16
Speaker
Alle sind rechtschaffen, alle sind fleißig, alle sind nicht übertrieben und nehmen ihr Leben in Hand und bauen ihr Glück auf. Ich sag ja immer, jeder ist seines Glückes schmied. Und das klappt in unserer Sippe bisher sehr gut. Da bin ich richtig glücklich. Ja, das stimmt. Sind nicht alle so gradlinig? Ich zum Beispiel nicht, aber gut.
00:32:43
Speaker
Du bist so ein gradlediger Mensch und jeder versucht auf seine Art sein Leben zu gestalten und zu meistern und du hast es bisher gut gemacht. Ja, ich bin zufrieden. Ich bin sehr zufrieden, ja.
00:33:00
Speaker
Das kannst du auch. Und das geht auch immer weiter. Und du hattest ja neulich so einen Science-Fiction-Film da geguckt über eine ganz düstere Zukunft. Ich kann das nicht teilen. Also wenn man sich die Zukunft so schwarz malt, das ist schlimm. Ich meine, ich bin ja nur schon älter.
00:33:22
Speaker
Deine Kinder und so. Aber vor 50, 60 Jahren nach dem Krieg wurde schon immer gesagt, er kann dann heute noch Kinder in die Welt setzen und all sowas. Wenn ich das nicht gemacht hätte, was wäre ich arm ohne Kinder? Und ich würde mich auch bei euch freuen, wenn ich noch ein weiteres Urenkelchen kriegte.
00:33:41
Speaker
Das ist für euren Max wirklich wichtig, dass er nicht alleine ist, sondern was hatte ich mit meinen Geschwistern als Kind für ein wunderbares Verhältnis. Da war nie Langeweile und unsere Mutter war ja wie unsere Freundin, die hat uns immer geholfen.
00:34:02
Speaker
war eben für uns nicht die strenge Mutter, sondern unsere Helferin, unsere Freundin. Und das war so gut. Aber das sehe ich bei euch auch. Diese Liebe, die der Junge kriegt, gerade auch von der Mutter, von Anna, das ist schon bewundernswert. Und da kann kein schlechter Mensch draus werden. Ja, also ...
00:34:26
Speaker
Nochmal kurz zurück, wir machen uns auch gar keine Sorgen um die Zukunft. Also sonst würden wir auch keine Kinder kriegen. Also da brauchst du dir keine Gedanken machen. Wir können schon gut unterscheiden, was ein Film ist und wie die Wirklichkeit aussieht. Natürlich ist nicht alles gut. Aber es hat dich doch berührt, hat deine Mutter gesagt.
00:34:47
Speaker
Ja, aber aus anderen Gründen. Einfach weil der Film... Wir finden ihn sehr gut, aber ist es nicht deswegen... Deine Mutter fand ihn gar nicht gut. Das war ihr alles zu pessimistisch. Ja, hab ich gehört. Und dass die Menschen der Erde auf einen anderen Planeten sich niederlassen können, das ist Homburg.

Interesse an Wissenschaft und Technik

00:35:10
Speaker
Das wird nicht gehen und wird doch nicht passieren.
00:35:14
Speaker
Die Erde hat sich zu unserem Glück so positiv entwickelt vor sieben Millionen Jahren bei dem großen Urknall, als sie von der Sonne abgespalten wurde. Und jetzt als Trabant um die Sonne marschiert. Und das ist alles so wunderbar mit dieser ganzen Anziehung und der Drehkraft, dass wir nicht wegfliegen. Das ist wirklich beeindruckend, diese ganzen kosmischen Zusammenhängen.
00:35:43
Speaker
Ich hab heute gerade gehört wieder in dem Geschichtspodcast, den wir auch öfter mal zusammenhören. Da war ganz interessante Information über den Kepler. Der hat ja die Gesetze gemacht, die drei kosmischen Gesetze, oder wie sie heißen. Aber der hat wohl auch damals, als er gelebt hat, sein Geld verdient mit Horoskopen. Einfach nur, weil er eben nebenbei noch Geld verdienen muss und hat dann den Leuten irgendwelchen Hokuspokus da erzählt.
00:36:10
Speaker
Ich fand es nur lustig. Was er sich ausgedacht hatte oder was er meinte, das könnte kommen. Aber was hat natürlich nichts mit Wissenschaft zu tun am Ende des Tages. Keiner kann was voraussagen, wie das Wetter in einem Jahr oder in zwei Jahren ist. Man kann einen gewissen Trend sehen, aber richtig vorhersagen. Und auch die Zukunft vorhersagen.
00:36:36
Speaker
Ich versuche immer, dem heute zu leben. Das ist eigentlich das Wichtigste. Das Heute einigermaßen zu genießen, gut zu machen und um die Zukunft keine großen Sorgen machen. Und die Vergangenheit ist sowieso passé, da kann man nichts dran ändern. Aber sie so nehmen, wie sie ist, auch die Vergangenheit.
00:37:00
Speaker
Ich würde mein Leben, wenn ich noch mal jung wäre, versuchen wieder so zu gestalten. Das Wichtigste waren mir Kinder. Ohne Kinder wäre mein Leben arm gewesen. Ich glaube, ich kenne die Antwort auf die Frage, aber du würdest wirklich gar nichts, wenn du jetzt zurückblickst auf 83 Jahre, du würdest gar nichts anders machen.
00:37:24
Speaker
Ich würde nichts anderes machen, ne. Gerade auch mein schöner Beruf, es wäre vielleicht heute alles schwieriger, weil wir zu DDR-Zeiten hatten wir das leicht, eine Praxis zu gründen und zu machen und erst waren wir hier angestellt und dann nachher
00:37:40
Speaker
eine eigene Praxis aufgebaut und ich konnte ein Haus bauen und das hätte ich zu den Ehrzeiten nicht gekonnt und da hat mir dein Vater auch sehr geholfen. Also ich hatte immer welche, auch heutzutage, ich muss nicht alles können und nicht alles wissen, ich habe aber immer welche, die mir das sagen und helfen und das so gut mit mir meinen und da kann ich so dankbar und glücklich sein. So wie jetzt dein Schwiegersohn, der dir den Podcast anmacht sozusagen.
00:38:10
Speaker
Ja, das ist so. Wenn ich irgendwelche Sorgen habe, gerade mit dieser Computertechnik, da brauche ich bloß Johnny zu gehen zu meinem Schwiegersohn und da habe ich uneigennützige Hilfe.
00:38:28
Speaker
Der natürlich auch immer hilfsbereit und wenn irgendwas fehlt, auch so am Geld hänge ich überhaupt nicht. Also von mir aus kann das alles zu einem nützlichen Zweck verteilt werden, da kann man Freude mitmachen. Mit der warmen Hand geben, sagst du ja immer, ne?
00:38:48
Speaker
Ja, genau. Was nutzt mir das, wenn ich derbe und die kriegen sich darunter streiten und da hab ich doch nichts von. Also ich will immer mein Geld, was ich habe und nicht brauche und andere brauchen es immer verteil. Man darf nicht am Geld kleben. Na genau.
00:39:09
Speaker
Ja. Sonst noch irgendwelche Sachen, wo du sagst oder wo du manchmal denkst, das würde der jüngeren Generation gut tun, da noch ein bisschen mehr Wert draufzulegen oder das so ein bisschen mehr so zu machen wie wir damals.
00:39:23
Speaker
Naja, das ist aber heute der Trend mit dieser ganzen Elektronik und den ganzen Handys und Computer, dass die jungen Leute schon immer bloß sich gar nicht mehr beschäftigen können, dass sie

Generationsunterschiede und gesellschaftliche Veränderungen

00:39:37
Speaker
passig sind, dass sie bloß an diesen Handys rumspielen und ihre blöden Spiele, die sich da so Action-Spiele angucken und
00:39:49
Speaker
Die sind einfach zu passiv, aber das ist eine andere Zeit heute. Wir hatten sowas alles nicht. Wir gingen nach draußen und tubten rum oder haben eben unsere Arbeit gehabt. Und das ist heute die jungen Leute haben teilweise, wenn sie im Schulalter sind, kaum noch Aufgaben.
00:40:08
Speaker
Und wir, ich war ja nur ein Bauernsohn und wir hatten immer unser Tun und haben das auch gerne gemacht und hat mich fürs Leben sehr geprägt, weil ich immer das Bedürfnis habe, was zu leisten oder was Gutes zu tun und zu helfen. Und nicht unsere Mutter, was haben wir dir geholfen? Damit sie morgens nicht die Kühe melken musste, bin ich
00:40:33
Speaker
vor der Schule noch in den Stall gegangen und hab da mit gemolken und mich dann erst umgezogen. Und meine Freundin von damals, heute noch meine Frau, nach 62 Jahren, die hat immer gesagt, du riechst immer nach Kuh. Ich stank oder stink nach Kuhstall. Aber das war normal für uns.
00:40:55
Speaker
Ja, zum Thema Elektronik. Ich habe da letztens gerade mit einem Freund darüber geredet. Ich glaube, dass tatsächlich meine Generation hatte da noch irgendwie Glück, weil wir sind eben aus den 90ern, wo es noch über 10, 15 Jahre eigentlich gar nicht so richtig viel Elektronik gab. Aber trotzdem waren wir immer noch jung genug, sage ich mal, um es gut zu verstehen, als es auf den Markt kam.
00:41:19
Speaker
Und jetzt sind wir eben so in einer guten Mittelposition, dass wir eben noch das alte Leben, sag ich mal, kennen, aber trotzdem auch die ganzen neuen Sachen gut verstehen können, sozusagen. Ja, aber die Jugend, die Kinder, die sind schon so auf ihre Handys geprägt, dass sie die wollen kaum noch ums Spielen oder was. Sie spielen bloß immer mit ihren Handys. Und das ist letzten Endes so passiv.
00:41:48
Speaker
Auch wenn die sich immer Filme runterladen oder Dokus. Man wird träge, wenn man immer bloß sitzt. Träge ist das eine, aber selbst noch schlimmer. Ich hab auch jetzt ein Buch über das Thema gelesen mit der Generation, die jetzt eben jünger ist, sag ich mal, so um die 20, 25.
00:42:12
Speaker
Das ist da wirklich auch die Raten, was das Depressive und so weiter angeht, seit Mitte der 2010er Jahre wirklich hochgegangen sind, weil die eben auch so viel in den sozialen Medien abhängen und so weiter. Und dadurch eben auch gerade Mädchen vor allem wohl viel mehr Depressionen haben. Also es ist traurig.
00:42:33
Speaker
Zu unserer Zeit, wer kannte, hatte da Depressionen. Das kannten wir gar nicht. Also bei uns hatte keiner Depressionen. Und auch so von meinen Kumpels oder so in der Klasse bis 18, da hatte doch keiner Depressionen. Aber heute haben die 14, 15-Jährigen, die haben schon Depressionen.
00:42:53
Speaker
Na ja, ihr habt früher nicht drüber geredet wahrscheinlich. Du hattest ja, glaub ich, mal gesagt, es gab bei dir im Studium auch welche, die dann nie was gemacht haben oder nur umgesessen haben teilweise. Na ja, das waren Loser, die waren zu faul, was zu machen. Die waren verwöhnt von so, ich weiß es, von einem Tierarztsohn, der wollte nur Action, der wollte nur rumspielen und mit Mädchen und ...
00:43:22
Speaker
der hatte den Ernst des Lebens nicht erkannt. Und das waren wir, gerade die Bauern, die da zum Studium zugelassen wurden. Wir hatten das Studium im Kopf und wollten was lernen, wollten uns bilden, dass wir nachher ein ordentlicher Tiers wurden.
00:43:39
Speaker
Aber ich glaube, du meinest mal von einem Kumpel, für den du immer wochenlang mitschreiben musstest. Ja, der hatte das. Stimmt. Der hatte das aber so ein bisschen geerbt von seinem Vater. Das war mein Freund. Wir haben in einem Zimmer gewohnt, als wir auf der LBG gearbeitet haben. Wir waren an einem Seminar und ich habe ihm viel geholfen. Also der hatte Depressionen in so einer Phase.
00:44:05
Speaker
Denn dann stand er kaum auf und saß bloß im Honharon gebrütet. Aber der war ein bisschen psychisch vorbelastet von seinem Vater her. Aber sonst ein ganz lieber und guter Junge und hat es in seinem Beruf auch sehr gut gemacht. Ja, okay.
00:44:23
Speaker
Ja, aber ich glaube, man kann schon festhalten, dass das heute wesentlich mehr ist als vor 50 Jahren. Das ist ziemlich sicher. Na ja, gut, Obi. Sonst noch irgendwas, was du besprechen willst vom letzten Jahr oder reicht das mal wieder für heute?
00:44:42
Speaker
Wichtig ist auch immer, dass man sich bewegt. Also, dass man aufsteht, dass man seinen Tagesrhythmus hat. Nicht so ohne Struktur. Also, da halte ich gar nichts von.
00:44:57
Speaker
Ich muss jetzt nicht aufstehen, aber vierteinhalb, sieben stehe ich immer auf, manchmal auch schon um sechs. Und dann mache ich meinen Frühsport und tue was für meinen Körper. Und das ist ganz wichtig. Und auch das Essen, man muss immer sehen, dass man was Gutes tut für seinen Körper. Dass man nicht fett wird und ungelenkt.
00:45:20
Speaker
Auch mit zu viel, ich trinke ja gerne ein Glas Wein, aber Bier trinke ich gar nicht. Manche, die hauen sich ja immer zwei, drei Flaschen Bier jeden Abend rein. Das muss ich nicht haben.
00:45:36
Speaker
Hauptsache, man ist immer einigermaßen zufrieden und hat Freude. Und wir gucken ja nur gar keinen Fernsehen. Ich habe meine Bücher und da gehe ich immer so drin auf. Ich lese ein bisschen langsam, aber die sind für mich immer so richtig, da gehe ich immer mit und kann da so mitfühlen, auch das Buch, was ich jetzt gelesen habe.
00:45:58
Speaker
Also ein richtig schönes Buch, das spielte in Frankreich und das Lavendelzimmer hieß das und so unbekannt. Aber ich lese auch am liebsten so meist Bücher von Frauen, die schreiben gefühlvoller. Das lese ich gerne. Und das macht mich auch immer glücklich.
00:46:21
Speaker
Ja, ich würde dich ja gerne noch ein bisschen mehr zum Podcast hören bringen, aber das ist natürlich immer nicht so einfach mit der Technik. Wozu? Ich sage, ich würde gerne, dass du auch mal öfter mal wieder einen Podcast hören kannst, die Geschichtspodcast und so, das würde dich ja auch interessieren. Aber das ist immer nicht so leicht mit der Technik, sage ich.
00:46:41
Speaker
Ja, das stimmt. Aber ich bin noch immer so ausgefüllt, wir haben das ja im Auto gehört, das war ja ganz interessant immer. Zum Beispiel über das Aluminium, diese ganze Entwicklung der Aluminiumfolien und weiß ich alles. Man kannte früher ja gar kein Aluminium als Metall.
00:47:04
Speaker
Und dass das heute so eine Rolle spielt, die ganzen Flugzeuge und alles, ohne Aluminium wird das gar nicht gehen. Auch das Dual-Aluminium und wie sie das gewonnen haben und dass da sehr viel in der Erdkruste noch vorhanden ist.

Geschichtliche Betrachtungen

00:47:22
Speaker
Das Bauxit, woraus sie das gewinnen. Man braucht zwar allerhand Energie, aber man hat das Aluminium, guck schon, die ganzen
00:47:32
Speaker
Alufolien, wie viel werden da auf der Welt gebraucht? Und alles wird in Folien gewickelt und Deckel mit Folien und all sowas. Ja, ja. Das war sehr interessant. Kann man immer lernen. Genau, ja, da gibt es viel. Muss ich mir nochmal. Die machen das auch immer sehr gut, die beiden.
00:47:53
Speaker
Ja, da gibt es jetzt gerade einen neuen Podcast von den beiden zum Dreißigjährigen Krieg, den höre ich auch ganz gerne.
00:48:02
Speaker
Ja, ach ja? Sonst interessiert mich sehr diese Verrücktheit, bloß weil der eine die Religion hatte und der andere die Religion, sich da 30 Jahre lang zu bekriegen und so viel Leid zu bringen. Da gab es stetig hier, ich weiß, in der Nachbarstadt, in der Gegend Bad Söthe, da gab es nur noch neun Menschen, die nach dem Krieg übrig geblieben waren.
00:48:27
Speaker
Und da haben auch Hunderte gewohnt, aber diese Städte hatten nicht die Möglichkeit sich zu verteidigen, so wie Stralsund und so. Und da sind die Katholischen und dann wieder die Schweden drüber hingezogen und haben sehr viel Leid gemacht, gebracht und umgebracht, die Menschen und so.
00:48:53
Speaker
Ja, das ist furchtbar. Ja, die aktuelle Folge ist gerade über Wallenstein. Der ist ja auch bekannt in Straßenviel, ne? Genau, Wallenstein hat gesagt, und wenn Straßen mit Ketten am Himmel hinge, ich holte es runter. Und er hat, glaub ich, zwei Jahre hat er Straßen belagert und hat es nicht geschafft, Straßen zu erobern.
00:49:22
Speaker
Da es heute immer noch Hohnblasen an einem Tag, als er abgezogen ist, da haben sie vom Turm aus, vom Kirchturm, ihm Hohn geblasen. Und das wird alle Jahr wiederholt, dass Hohnblasen als Wallenstein unverrichteter Dinge abziehen musste. Aber da haben die Schweden auch immer
00:49:46
Speaker
mit Nahrungsmittel und so übers Wasser geholfen. Nichts sonst hätte Strahlsund das auch, hätten sie die richtig ausgehungert. Und die hatten ja eine sehr gute Stadtmauer und ihre Tore. Aber die hatten auch ihre Wassertore. Und da sind die Schwedenden mit Känen übers Wasser nachts und haben Lebensmittel gebracht und Moditionen gebracht und all so was. Okay, okay.
00:50:14
Speaker
Ja, ich schick dir das mal rüber. Vielleicht kannst du es ja doch anhören. Mal gucken. Ja, ja.

Lebensfreude durch Musik und Meditation

00:50:20
Speaker
Sehr schön. Gut, Obi. Dann wollen wir zum Ende wieder ein kleines Lied? Ja. Ja. Ich, ich lieb ja dieses Lied von von Schiller und von Beethoven vertont. Freude, schön, der Götter funken. Das sing ich so gerne im Altenheim, wenn ich mit den Alten singe oder wenn ich morgens walken gehe. Und das ist so schön. Morgens die Sonne geht auf und dann sing ich.
00:50:43
Speaker
Freude schöner Götter funken, Tochter aus Elysium, Wir betreten Feuer trunken, Himmlische, dein Heiligtum, Deine Zauber binden wider, Was die Mode streng geteilt.
00:51:06
Speaker
Alle Menschen werden Brüder, Wod ein sanfter Flügel weit. Wem der große Wurf gelungen, Eines Freundes Freund zu sein, Wer ein holdes Weib errungen mische,
00:51:26
Speaker
Seinen Jubel ein, Ja, wär auch nur eine Seele, Seinend auf dem Erden rund, Und wers nie gekonnte Steele, Weinend sich aus diesem Bund. Freude, hei, die starke Feder, In der ewigen Natur, Freude, Freude,
00:51:55
Speaker
treibt die Rede in der großen Weltenuhr. Blumen lockt sie aus den Keimen, Sonnen aus dem Firmament. Sphären rollt sie in den Räumen, die des Sehes rohr nicht kennt. Na, eine sing ich noch, es gibt aber wohl noch fünf Strophen.
00:52:20
Speaker
Freude trinken alle Wesen an den Brüsten der Natur, alle Guten, alle Bösen folgen ihre Rosenspur. Küße gab sie uns und Reben,
00:52:39
Speaker
Einen Freund geprügt im Tod, Wolles ward dem Wurm gegeben, Und der Cherub steht vor Gott. Schönes Lied, hat Ciller sich wirklich was bei gedacht. Und ich hab jetzt, ich lese jetzt öfter hier vom Buddhismus, den Brahman, und der sagte, man kann meditieren und
00:53:05
Speaker
Freude in sich rein meditieren. Und das habe ich jetzt öfter versucht. Das

Einfluss des Podcasts und Dankbarkeit

00:53:12
Speaker
ist wirklich schön. Freude ist so was Großes, so was Gutes und dieses Meditieren, das liegt uns ja nicht so, aber man kann es lernen.
00:53:23
Speaker
Deshalb würde ich ja gerne mal nach Thailand, mal in so einem Kloster. Und da dann auch mal, die sitzen ja manchmal zwölf Stunden und meditieren. Und mit verschränkten Beinen. Das ist für uns, das würden wir gar nicht aushalten. Das stimmt allerdings nicht. Aber probieren können wir es ja mal auf jeden Fall. Ja, können wir mal machen. Du wirst es organisieren. Ja, okay.
00:53:51
Speaker
Ja, Timmy, schön, dass du das mit mir machst und dass ich mich da so darstellen kann und meine Gedanken äußern kann. Ja, auf jeden Fall. Ich habe gerade nochmal geguckt und wir haben jetzt schon seit wir angefangen haben, über 10.000 Mal wurden unsere Folgen angehört. Also schon ganz schön cool.
00:54:15
Speaker
Ist cool, ja. Auch für meine Nachwelt ist das schön, dass sie noch mal so meine Gedanken hören können und mein Leben nachvollziehen können. Und vor allen Dingen habe ich ja auch schon oma geschrieben jetzt zu Weihnachten,
00:54:36
Speaker
Wenn ich mal sterbe, braucht keiner weinen. Die sollen sich freuen, dass ich so ein schönes, langes Leben hatte und so ein glückliches Leben, so voller Freude. Die Aufnahme kann ich bei deiner Beerdigung abspielen, dann freuen sich alle.
00:54:53
Speaker
Ja, das ist so. Ja, ich hoffe ja auch, dass wir noch lange, lange gemeinsam unsere Zeit auch teilweise genießen können und dass ich an euch, an meinem Nachkommen weiter so viel Freude haben darf. Ja. Das wünsche ich mir. Wir uns auch. Ja. Mach's gut. Mach's gut. Bis zum nächsten Mal. Bis zum nächsten Mal. Tschüss. Tschüss.
00:56:08
Speaker
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