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ConvertKit: Von der Community zum Produkt

Skalierbar
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153 Plays1 year ago

Wer einen Newsletter verschicken möchte, hat die Wahl aus Tausenden von Anbietern. Selbst auf dem deutschen Markt gibt es eine breite Auswahl. Umso überraschender, dass der Buchautor Nathan Barry mit ConvertKit eine E-Mail-Marketing-Suite entwickelt hat, die inzwischen 3,3 Mio. USD Umsatz pro Monat macht – ganz ohne Fremdfinanzierung oder großes Team, mit bis heute simplem Funktionsumfang. Wir schauen uns sehr genau an, welche Strategie das Team hinter ConvertKit angewendet hat und was ihr daraus für euer SaaS-Business lernen könnt.

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email@skalierbar.fm

Transcript

Überblick und Einführung in 'Skalierbar'

00:00:00
Speaker
Also, ich lass mir ja vieles sagen, aber dass ich müde wirken würde, das geht ja gar nicht. Nee, das ist eine Frechheit, ne? Aber jetzt wird man wirklich nochmal ganz im Ernst, du hast Jurassic Park noch nie gesehen? Ich, also ich kann mich zumindest nicht daran erinnern. Das ist ja krass. Ja, okay. Aber vielleicht mach ich das nach diesem Podcast. Ja, unbedingt. Vielleicht ist das eine genauso spannende Geschichte wie die von Conrad Kidd.

Einführung von ConvertKit als E-Mail-Tool

00:00:42
Speaker
Herzlich willkommen bei skalierbar, dem Strategie-Podcast rund um Software-Assist-Service-Produkte. Mein Name ist Marcel Mellor und ich spreche mit meinem Kollegen David Ranfler über SAS-Unternehmen, die uns begeistern. Hallo David. Hallo Marcel. Wir sprechen heute über ConwordKit. Das ist ein E-Mail-Tool für Creators, sagen die. Gute Positionierung schon mal als Teaser. Und was sind Creators? Alle Menschen, die ihren Lebensunterhalt online damit verdienen,
00:01:12
Speaker
dass sie anderen Menschen Dinge beibringen, Dinge veröffentlichen. Dazu gehören zum Beispiel professionelle Blogger, Podcaster, YouTuber. Also all diese Menschen finden mit ConvertKit eine Heimat. Das ist zumindest der Anspruch des Tools. Und dazu gehört auf jeden Fall, E-Mails zu verschicken. Deswegen könnte man ConvertKit auch als Newsletter-Tool bezeichnen.
00:01:35
Speaker
Das Tool ist sehr simpel aufgebaut, kann man sagen, bis heute. Also ich kenne es zwar noch nicht so lange, ich bin erst seit drei Monaten Nutzer, aber ich habe mir auch angeschaut natürlich, wie sich es entwickelt hat. Und es ist auf jeden Fall nicht ein Tool, was jede Woche neue Features draufpackt, sondern es ist weiterhin sehr simpel und trotzdem macht es inzwischen 3,3 Millionen
00:01:53
Speaker
US-Dollar MRR. Also da sehen wir schon, irgendwas macht dieses Tool richtig und dem werden wir heute auf die Schliche kommen. Es ist ein freemium Tool, das kann man vielleicht an der Stelle auch noch erwähnen. Also es gibt einen Free-Tarif, der sich vor allen Dingen an Neustarter richtet, die gerade erst anfangen online zu publizieren.
00:02:11
Speaker
Dann gibt es einen Pay-Tarif, den ich persönlich auch nutze. Da sind vor allen Dingen die Automatisierungen dann das Argument, denn die gibt es in dem Free-Tarif nicht. Dann gibt es noch einen dritten Tarif, den ich jetzt selber nicht genau kenne, aber da bekommt man unter anderem ausführliche Analysen zu Newsletter und Co.
00:02:28
Speaker
Und wie nutzt du das Tool dann genau? Also und warum brauchst du den Paid-Tarif? Ich nutze es für meinen Newsletter und da denke ich, da bin ich stellvertretend für die Allermeisten, die das erstmal als Startpunkt nutzen, dass sie ein Newsletter haben und den über irgendein Tool eben in die Welt hinauspusten möchten. Und bei mir sind es die Automatisierungen, die ich unbedingt brauchte, weil ich natürlich eine schöne Willkommensequenz in meinem Newsletter haben möchte.
00:02:55
Speaker
Ach so, das heißt, wenn ich jetzt irgendwie sagen will, okay, jemand meldet sich an, und dann soll der alle zwei, drei Tage eine besondere E

Nathan Barrys Hintergrund und Werdegang

00:03:03
Speaker
-Mail ... Genau, und das eben natürlich basierend auf der Quelle, wie er zu dem Newsletter gekommen ist. Das sind alles Sachen, da greifen wir vielleicht schon ein bisschen zu weit, aber das sind alles Sachen, die mit simplen Newsletter-Tools nicht gingen oder gehen, und das war auch genau, glaub ich, die Genese, die dann Nathan Barry ...
00:03:21
Speaker
dazu geführt hat, selber so ein Tool zu programmieren. Aber ich glaube, das ist jetzt genau das, wo du uns ein bisschen was zu erzählen wirst. Du hast mir ja schon im Vorhinein gesagt, dass es wieder so viel Spannendes zu der Geschichte von diesem Tool und zu dem Gründer zu erzählen gibt. Du hast dich da ein bisschen eingelesen. Deswegen lehne ich mich jetzt zurück und bin gespannt, was du mir erzählst.
00:03:41
Speaker
Und ich erzähle dir die Geschichte von ConvertKind, die im Jahr 1991 startet. Also ich habe mich entschieden, diesmal mal sehr weit in die Vergangenheit zu schauen.
00:03:58
Speaker
1991 wird Nathan Barry, den hast du gerade schon erwähnt, das ist eben der spätere Gründer von ConvertKit, als viertest von sechs Kindern in der Nähe von Boise in Idaho geboren. Der Vater hat so einen christlichen Buchladen, die Mutter ist Kleinunternehmerin und ich erzähle das, weil die dadurch in, ich sag mal, relativ ärmlichen Verhältnissen aufwachsen.
00:04:24
Speaker
Also man sieht das daran, der Nathan erzählt das auch, dass dieser Buchladen seines Vaters immer auf Spenden angewiesen war. Die Mutter sagte in einem Interview, das dann später geführt wird, dass Geld bei denen immer ein Problem war. Und ich fand das insofern spannend, weil man merkt an ganz vielen Stellen in dieser Geschichte, die wir hören werden, dass Nathan sehr wichtig ist, dieses Problem loszuwerden, also dieses Thema Geld als Problem.
00:04:53
Speaker
Und was besonders ist, ist, dass er und die älteren Geschwister von der Mutter zu Hause beschult werden. Also im sogenannten Homeschooling gibt es auch ganz ausführliche Blogposts zu von Nathan. Also der hat ja quasi sein ganzes Leben im Internet publiziert, was auch eine Form des Content-Marketings ist, werden wir bestimmt später nochmal zu sprechen. Auf jeden Fall
00:05:21
Speaker
führt das dazu, dass er so seine eigene Geschwindigkeit beim Lernen haben kann. Wenn du nicht irgendwie auf die 28 anderen Kinder in der Klasse warten musst oder die vorlaufen, dann kannst du in deiner eigenen Geschwindigkeit lernen, insbesondere mit den drei älteren Geschwistern.
00:05:37
Speaker
und einer, ich sag mal, gewissen Zielstrebigkeit und einem Ehrgeiz, dem dieser Mensch inne wohnt, hat er dann schon mit 15 Jahren seinen Highschool-Abschluss in der Tasche, den die Mutter ihm dann eben bescheinigt.
00:05:54
Speaker
Neben diesem Ehrgeiz gibt es noch eine andere Eigenschaft, die Nathan auszeichnet und das ist, ich habe das mal Unternehmertum genannt. Das wurde dem natürlich ein bisschen von den Eltern in die Wiege gelegt, also mit dem Buchladen und den kleineren Unternehmen, die die Mutter gegründet hat.
00:06:12
Speaker
Und so kommt es, dass der schon als Kind so Holzarbeiten in der Nachbarschaft verkauft, die er in der Werkstatt von seinem Papa irgendwie zusammenschusst hat und dann läuft er wirklich wohl durch die Nachbarschaft und verkauft die.
00:06:26
Speaker
Ein Dollar für diese Holzarbeit. Ja, genau. Und da gibt es auch so eine coole Story, dass er sich irgendwie eine neue Jeans kaufen wollte. Und dann hatten seine Eltern halt gesagt, na ja, musst du halt gucken, wo du die herbekommst. Und dann fahren sie ihn durch die Stadt rum und er geht von Haustür zu Haustür und verkauft diese Holzarbeiten.
00:06:46
Speaker
Er übernimmt auch so ein kleines Pet-Setting-Business von den Freunden, also so auf Haustiere aufpassen, als die, glaube ich, wegziehen. Und er sagt, das war ein super Job, weil man da nur mit dem Fahrrad zum Nachbarn fahren musste, Tiere kurz rauslassen und füttern und hat halt irgendwie 10 Dollar in der Tasche. Und ich glaube, daran sieht man schon in frühen Jahren, dass Nathan sehr umtriebig und geschäftstüchtig ist schon als Kind.
00:07:13
Speaker
Ja, spannend. Das passt zu der Geschichte, wie man sie sich von Start-up-Gründern und Innovatoren vorstellt. Ich hätte jetzt bei ihm schon den Twist Richtung Content publizieren und so erwartet, weil er ist ja eigentlich so der klassische Gründer weniger, sondern ist da über Umwege gekommen. Jetzt bin ich mal gespannt, ob die Kurve gleich kommt. Ja, gucken wir uns gleich an.
00:07:32
Speaker
Ich würde ja eher sagen, er ist dieses Umtriebige. Auf jeden Fall als er 13 wird, hat er so die ersten Freundinnen und auch Dates. Und eine dieser Freundinnen begeistert ihn dann für Webdesign. Und das ist auch lustigerweise die Zeit, als ich so erst meine ersten Webseiten gebaut habe. Also das war 2004.
00:07:56
Speaker
Wenn du mal zurückdenkst, ich vermute, du hattest damals auch schon mit dem Internet zu tun. Ja, genau, das war in der Vorabi-Zeit habe ich auch so meine ersten HTML2 oder was auch immer das damals war, Versuche gemacht. Und wenn man mal wissen möchte, wie solche Webseiten damals aussahen, dann gibt doch mal Geocities.
00:08:16
Speaker
zum Spaß bei Google ein. Da kommen dann so Webseiten mit bunten Hintergründen, Katzenbildern, Lauftext. Ich weiß nicht, kennst du noch dieses Marquee-Tag? Also dieses, wo der Text so durch den Bildschirm läuft. Das ist leider deprecated inzwischen, habe ich gesehen. Aber sowas waren die Dinge, die man damals auf Webseiten oder auch auf der MySpace-Seite eingebaut hat. Der wilde Westen des Webdesigns. Das war noch schön.
00:08:43
Speaker
Der wilde Westen, das Webdesigner, das war eine schöne Zeit irgendwie. Auf jeden Fall baut er mit 13 so seine ersten Webseiten, professionalisiert das dann ein bisschen, schafft sich weitere Skills drauf und kann dann tatsächlich mit 15 auch als Freelance Webdesigner arbeiten, also zu dem Zeitpunkt, wo er dann mit der High School fertig ist.
00:09:02
Speaker
Ja, ist dann fertig und was kommt danach? Alle seine Freunde gehen aufs College. Also die Freunde, die er hatte, waren auch dann etwas älter, weil er sich irgendwie neben der Schule auch mit den anderen Sachen dann ähnlich beschäftigt hat. Und Nathan sagt, okay, wenn die alle aufs College gehen, dann möchte ich auch aufs College gehen.
00:09:25
Speaker
Und da gibt es aber so ein kleines Problem. Und dieses Problem, das hatten wir vorher schon mal angesprochen, nämlich College ist natürlich nicht ganz günstig und eigentlich war das Geld nicht da, um dieses Kind aufs College zu schicken, genauso wie die Geschwister natürlich.
00:09:44
Speaker
Und diese Webdesign Freelance-Gigs waren nur sporadisch zu dem Zeitpunkt. Also ich weiß nicht, auch das kenne ich. Man hat dann mal eine Webseite irgendwie für jemanden gebaut. Das war ja jetzt nicht so, dass man irgendwie ein zuverlässiges Einkommen hatte von 1000, 2000 Dollar, was auch immer man da braucht, im Monat.

Die Entstehung von ConvertKit

00:10:06
Speaker
Ein weiteres Problem war, da er erst 15 war, war er auch zu jung für die meisten Stipendien, die er vielleicht auch hätte bekommen können, weil der war natürlich oder ist natürlich ziemlich clever. Er möchte also auf die Boise State University gehen, also wo er auch wohnt.
00:10:24
Speaker
Und wir sind in den USA, dem Land der Bürger. Also, was macht man? Man telefoniert die Fast-Food-Läden ab, ob es vielleicht in einem von diesen Fast-Food-Läden Job gäbe. Und tatsächlich ist der einzige Fast-Food-Laden, der 15-Jährige schon einstellt, auch da ist das Alternproblem.
00:10:44
Speaker
Der lokale Wendy's. Und so kommt es, dass er dort etwas über ein Jahr arbeitet, um sich das College zu finanzieren. Und was ganz cool an dieser Story ist, der arbeitet so mit vier, fünf anderen Jugendlichen da in dem Wendy's. Und was machen solche Jugendlichen am liebsten?
00:11:06
Speaker
Sie machen einen Wettbewerb aus allem, was sie so tun. Und in dem Fall ging es darum, wer kann denn die Kunden am schnellsten zufrieden abfertigen? Und tatsächlich entwickelt sich sogar so eine Rivalität mit den anderen lokalen Wendy Stores. Und irgendwann steht dann wohl das Management von Wendy auf der Matte und sagt so, hallo, wir wollten mal vorbeikommen.
00:11:29
Speaker
Ihr seid nämlich wieder und wieder der schnellste Laden im ganzen Land, was diese Abfertigung angeht und wir wollten mal sehen, wie das funktioniert. Gamification hilft. Auch hier. Fand ich auf jeden Fall ganz cool und passt auch natürlich zu diesem Ehrgeiz, den er dann bei allem an den Tag legt und dieser Geschwindigkeit, die er auch vorgibt.
00:11:49
Speaker
Er studiert zuerst Grafikdesign am College, gefällt ihm aber nicht, weil er wollte eigentlich lieber Webdesign machen und damals war Grafikdesign eher so Kunst und Poster gestalten. Dann wechselt er zu Marketing, da war er irgendwie auch langweilig, zu viele Businessgrundlagen und bricht dann nach zwei Jahren tatsächlich das College ab und konzentriert sich voll auf seine Karriere als Freelancer.
00:12:13
Speaker
Finde ich auch spannend, dass man tatsächlich das Design von Online-Medien damals nicht wirklich studieren oder lernen konnte, sondern das dann eher sich basieren auf den gröbsten Grundlagen, die man im Studium gelernt hat, dann selbst erarbeiten musste.
00:12:27
Speaker
Ja, und ehrlich gesagt, ich weiß gar nicht, wie das heute so ist. Also, ich glaub, ganz viele von diesen ... Also, Unis sind ja sehr langsam ... Meinst du nicht, wenn man Kunikationsdesign studiert oder so, dass man da schon so einen Schwerpunkt legen kann? Okay, jetzt lehne ich mich auch sehr weit aus dem Fenster. Ja, ich glaub schon, wenn du irgendwie Mediendesign oder so was studierst, dann wird das bestimmt auch dort angekommen sein. Aber keine Ahnung, als ich vor zehn Jahren, glaub ich, studiert hab, war das jetzt auch eher Neuland.
00:13:00
Speaker
Neben dem College hat er immer so 1, 2, 3 Site-Projects gehabt und das sind wirklich viele. Deswegen laufe ich da einfach mal so durch, was Nathan alles an Start-ups gegründet hat oder Produkten gebaut hat, bevor überhaupt dieser Erfolg mit ConvertKit dann kam. Und zwar, was er als erstes gemacht hat, ein Produkt namens
00:13:23
Speaker
Schuhstring. Das war WordPress-basiertes Webhosting für Leute mit sehr kleinem Budget. Also Leute auf einem Schuhstring-Budget. Und das hat er gar nicht verkauft, aber er sagt, er hat da gelernt, wie WordPress funktioniert. Also schon mal etwas, ne?
00:13:40
Speaker
Dann hat er ein lokales Social Network für Unternehmen in Boise gegründet, hat gemerkt, okay, das mit den Marketplaces, das scheint auch nicht ganz so einfach zu sein. Er hat eine Web-App für Dolmetscher von Gebärdensprache gebaut. Das war so das erste, wo er richtig Geld mit verdient hat, denn das war eine Auftragsarbeit. Da hat er dann 10.000 Dollar für bekommen und dachte, ach, vielleicht kann ich die noch an andere verkaufen. Das hat aber auch wieder nicht so gut funktioniert.
00:14:06
Speaker
Dann ist er ins WordPress-Theme-Business eingestiegen und hat WordPress-Themes gebaut, leider nur genau eins verkauft. Dann hat er eine iOS-App für Kinder mit Autismus gebaut, eine Karteikarten lernen. Ganz kurz, in welchem Jahr sind wir ungefähr dann jetzt? iOS muss dann ja...
00:14:26
Speaker
Wo sind wir jetzt genau? So 2009. Okay. Also auch gar nicht so lange nach der Veröffentlichung des iPhones. Dann hat er da relativ schnell auf diesen neuen Markt aufgesprungen.
00:14:39
Speaker
Genau, also er ist unheimlich lernwillig und unheimlich angetrieben und versucht auch, probiert auch vieles aus, ne? Verschiedene Apps gebaut und dann, und ich weiß jetzt nicht ganz genau das Jahr, hat er angefangen, ein Newsletter zum Thema iOS Design zu schreiben, nämlich iOS Design Weekly.
00:15:04
Speaker
Und da hat er dann so die ersten Subscriber bekommen, hat, glaube ich, ungefähr 1000 Subscriber erreicht. Und das ist auch so ein bisschen der Weg dann hin von diesen Apps, die er gebaut hat, hin zu den Publications. Das hast du ja eben gesagt, du hättest gedacht, er kommt eher von dem Schreiben, aber nein, er kommt eigentlich aus der technischen Seite, ist dann zum Schreiben und später wieder hin zu…
00:15:34
Speaker
Neben diesem Newsletter schreibt er ein Buch, also ein E-Book, auch zum Thema iOS-Appdesign. Und das ist so die erste Stelle, wo er merkt, ah, okay, so kann man als Creator also wirklich Geld verdienen. Das Buch hat, glaube ich, inzwischen so um die 100.000 Dollar Umsatz erbracht, halt über die Jahre. Es verkauft sich ja dann auch wieder und wieder, inzwischen wahrscheinlich weniger, weil irgendwann
00:16:01
Speaker
veraltet natürlich gerade so ein Buch zum Thema iOS. Davon gehe ich aus, ja. Aber was er da macht, ist natürlich einerseits das Buch schreiben und andererseits weiterhin dieses Buch bewerben. Unter anderem in diesem iOS Design Weekly Newsletter. Und da ist ihm vermutlich so was ganz ähnliches passiert, wie was du eben beschrieben hast. Nämlich, dass er gesagt hat, naja, eigentlich brauche ich
00:16:31
Speaker
Ja spezielle tools als creator mit denen ich mein buch gut bewerben kann vielleicht brauche ich automatisierung und sowas und was er gemacht hat ist er hat einfach die tools die es gibt genommen und halt entsprechend.
00:16:47
Speaker
Ja, Workarounds gefunden. Ich glaube, er hat Mailchimp vor allen Dingen genutzt auf der einen Seite, also auf der Newsletterseite. Und um das Ganze dann zu verkaufen, hat er Gumroad benutzt. Ich weiß nicht, ob du das kennst, aber das ist grundsätzlich die E-Commerce-Plattform für insbesondere für digitale
00:17:05
Speaker
Gumroad hat das Design, den neuen Brutalismus entwickelt, den man inzwischen auf allen Landing-Pages und Seiten sieht und nicht mehr sehen kann, ursprünglich von Gumroad. Ja, und was du zu Mailchimp gesagt hast, genau, das hatte ich irgendwo auch mal vorbeiflegen sehen, dass er am Anfang, wie fast alle, mit Mailchimp gearbeitet hat und da halt sehr schnell an die Grenzen des Tools gestoßen ist, weil man da zum Beispiel eben nicht unter dem
00:17:28
Speaker
Formular, wo man Abonnenten einsammelt, dann nochmal spezielle Texte drunter schreiben kann, die zum Beispiel versprechen, wenn du dich jetzt hier für den Newsletter einträgst, dann bekommst du von mir folgendes PDF geschickt. Und deswegen hatte er dann zum Beispiel, weil das der offizielle Heck war, die Language Keys von Mailchimp dafür genutzt. Er hat dann gesagt, in Englisch steht hier Folgendes und in dem anderen Englisch steht dann hier das, was ich eigentlich stehen haben möchte. Also ja, wie du sagst, es sind Workarounds, die alle bewiesen haben, dass Mailchimp ab einer bestimmten
00:17:58
Speaker
Grenze oder ab einem bestimmten Anspruch nicht mehr das richtige Tool ist. Ja, genau. Oder auch für einen bestimmten Use Case, in dem Fall eben Creator Economy. Er hat dann noch ein zweites Buch geschrieben, Design in Web Applications, ähnlicher Erfolg wie das erste, und hat dann ConvertKit gegründet.
00:18:19
Speaker
Und bevor wir da eintauchen, also da tauchen wir jetzt natürlich nochmal tiefer ein, wie es dazu gekommen ist, genau. Aber ich wollte nur einmal schon mal so einen Rückblick machen und sagen, wir sind da jetzt unheimlich durchgerauscht, aber das ist schon unglaublich, was der Mensch alles schon probiert hat. Irgendwie zwei Studiengänge angefangen.
00:18:37
Speaker
Ach ja, ich habe vergessen, er war zwischendurch noch Design Lead bei so einer Agentur für anderthalb Jahre, während er einige dieser elf Start-up-Produkte an den Markt gebracht hat. Und das finde ich schon spannend und ist auch so das erste
00:18:54
Speaker
Ja, Start-up-Mantra, das ich heute mal mitgebracht habe, und zwar von Paul Graham natürlich, be relentlessly resourceful, also unermüdlich einfallsreich zu sein. Und das sieht man bei ihm, finde ich, schon echt krass. Also das ist wirklich so, der hat ja diese ganzen Produkte ausprobiert, weil er dachte, okay, das könnte der Durchbruch sein, um eben mein Geldproblem zu lösen.
00:19:20
Speaker
Ja,

Strategische Entwicklungen und der Freemium-Ansatz von ConvertKit

00:19:21
Speaker
auf jeden Fall. Eigentlich würde man sagen, nach der zweiten oder dritten Idee gibt man dann auf und sagt, offensichtlich ist eine Festanstellung für mich doch das Richtige. Aber diese Hartnäckigkeit zu beweisen, ist tatsächlich das Erfolgsrezept vieler Gründer. Definitiv.
00:19:38
Speaker
Er hat dann, vielleicht der Vollständigkeit halber, während er ConvertKit gegründet hat, auch noch ein Buch geschrieben und noch ein Online-Video-Kurs zu Photoshop vor Webdesign aufgenommen. Also dieser Wille, etwas zu erschaffen, der ist da auch total stark vorhanden und hat, glaube ich, auch nie aufgenommen, gehört.
00:20:00
Speaker
Wie kam es dann eigentlich zu der Idee von ConvertKit? Das erschließt sich natürlich aus der Geschichte. Was aber ganz interessant ist, ursprünglich hat er nach diesem zweiten Bucherfolg nicht gesagt, ich löse jetzt dieses E-Mail-Tool-Problem, was ich da die ganze Zeit habe.
00:20:19
Speaker
weil ich ja in Mailchimp die Language Keys missbrauchen muss, damit ich meine Webseite so haben kann, wie ich sie haben will, sondern er hat, wie auch schon in Wendy's, einen kleinen Wettbewerb daraus gemacht und hat das Ganze The Web App Challenge getauft.
00:20:35
Speaker
Das kann man alles nach wie vor in seinem Blog nachlesen. Und zwar hat er gesagt, okay, mein Ziel ist es, in den nächsten 6 Monaten eine Web-Anwendung zu bauen, die 5000 Dollar MRR erreicht, also Monthly Recurring Revenue. Und das war so ein bisschen zweiseitig getrieben. Das eine war, der hatte wieder Box-Software zu schreiben.
00:21:00
Speaker
Wir haben gesehen, der kommt eigentlich aus der Softwarewelt und hat irgendwie dann Erfolg gehabt mit dem Publizieren, aber eigentlich hatte der Bock, ein Softwareunternehmen zu gründen. Und auf der anderen Seite fand er auch diese monatlich wiederkehrenden Umsätze total spannend.
00:21:17
Speaker
Weil wir haben ja eben schon festgestellt, so ein Buch, also insbesondere wenn das so ein Sachbuch ist, verkauft sich das natürlich am Anfang wie Hulle und dann nach fünf Jahren oder so ist das alles outdated und ist die Frage, ob das so weiter hilft, das dann immer aktuell zu halten oder ob man nicht lieber sein Glück in einem SAS-Produkt sucht, was da dann ganz explizit in seine Challenge aufgenommen hat.
00:21:44
Speaker
Und die Challenge war jetzt aber nur mit sich selbst. Also er hat nicht andere noch, weil du sagst das Wettbewerb, also er hat das einfach für sich, sich das vorgenommen und dann so Bild in Public mäßig versucht, das umzusetzen und seinen Erfolg dokumentiert. Genau, das war für ihn selbst die Challenge und der Wettbewerb.
00:21:59
Speaker
Es sind aber tatsächlich so ein paar Leute aufgesprungen. Ich habe die jetzt nicht hier, aber ich hatte auch so eine Liste, ich glaube so zwölf Leute oder so haben dann gesagt, ach, da mache ich mal mit. Da ist aber glaube ich kein erfolgreiches Produkt rausgekommen, also zumindest nicht so erfolgreich wie ConvertKit jetzt beim DoSkin.
00:22:19
Speaker
Der ist also gestartet und hatte eigentlich keine Idee, weder zu dem Produkt noch zur Zielgruppe. Was er hatte und was er sich sozusagen explizit genommen hat, sind 5000 Dollar Budget. Er hat gesagt, die Frontendentwicklung mache ich selber, aber das Backend, das will ich von jemand anderem machen lassen.
00:22:36
Speaker
Er wollte da maximal 20 Stunden Zeit pro Woche drauf werfen. Und dieser Blogpost endete mit einem bolden Think I can do it, good, me too. War ich ganz spannend. Okay. Ja, okay. Und das hat dann einfach funktioniert? Offensichtlich, oder?
00:22:57
Speaker
Ja, es geht so. Also, er hat dann erstmal mit ein paar Leuten geredet, so Ideen gesammelt, nach einem Backendentwickler geschaut. Unter anderem hat er gesprochen mit einer anderen SAS-Gründerin, Amy Hoy, und die hat ihm dann den Tipp gegeben, hör mal,
00:23:14
Speaker
Wenn du schon ein SaaS-Business starten willst, und ich weiß, wie schwer das ist, dann nutze doch wenigstens deinen Competitive Advantage, also den Vorteil, den du hast. Und was ist dein Competitive Advantage? Ich glaube, so zwei Sachen. Also einmal dieses Publikum, das bereits seine Bücher gekauft hat. Das heißt, du kannst irgendwie dieses Publikum nutzen und anschreiben. Natürlich auch mit deinem neuen Projekt, da darfst du ja grundsätzlich.
00:23:43
Speaker
Und er hat dieses E-Mail-Tooling-Problem natürlich schon tausendfach gelöst durch Workarounds. Der wusste alles, worauf man achten muss und sollte, hat das auch in diese Bücher teilweise reingeschrieben. Und ich glaube, das ist auch total typisch für Startups, dass die ihr eigenes Problem lösen. Also auch da Startup-Mantra, look for problems, preferably problems you have yourself.
00:24:12
Speaker
Da ist doch jetzt auch Paul Graham, oder? Genau. How to get startup ideas von Paul Graham. Ich hatte auch überlegt, wir können ja so ein paar von den Essays mal in den Journal verlinken. Ich glaube, die sind total lesenswert.
00:24:27
Speaker
Genau, und ich glaube, dass, also ich komme ja so ein bisschen aus der Research-Ecke und wir sagen ja immer, you are not your user. Und das stimmt natürlich, vor allen Dingen, wenn man so ein Produkt länger entwickelt hat. Aber ich glaube, am Anfang eines Produktes und als Start-up ist es total geil, wenn man selber der User ist, weil man natürlich genau weiß, welche Probleme es gibt.
00:24:48
Speaker
Genau, und du hast gefragt, hat das so gut funktioniert, wie er wollte? Es geht so. Also nach einem Monat hat der ConvertKit dann im Blog gepitcht und hat auch direkt Interessenten gefunden, hat dann relativ schnell auch irgendwie 2000 Dollar MRR erreicht.
00:25:05
Speaker
nach vier, fünf Monaten und nach sechs Monaten immerhin 2.500 Dollar MRR. Wir erinnern uns, das Ziel war 5.000 Dollar, aber das war natürlich auch ein sehr hochgestecktes Ziel. Von daher nichtsdestotrotz ein ziemlich beachtlicher Erfolg für mich.
00:25:24
Speaker
Ab da hatte ich das Gefühl, als ich die Geschichte gelesen habe, die Motivation für das Projekt trotzdem ein bisschen verloren. Und wir kennen das ja, der Churn startet dann. Du musst irgendwie schauen, dass du die neuen Kunden gewinnst, die Alten bei der Schange hältst. Und tatsächlich kommt es dann so weit, dass er so ein Jahr später, also wir sind jetzt Mitte 2014,
00:25:51
Speaker
Ein Bekannter ihm rät, ConvertKit entweder zu schließen oder sozusagen all in zu gehen und sich nur darauf zu konzentrieren, denn er arbeitet daran ja nach wie vor maximal 20 Stunden die Woche, bekommt dann noch ein zweites Kind, viel Stress, Gürtelrose, baut noch ein Haus nebenher, also wirklich viel los.
00:26:16
Speaker
Grundsätzlich für ihn glaube ich persönlich nicht so schlimm, weil er kann sich ja weiterhin mit den Büchern ganz gut über Wasser halten. Also es ist jetzt kein großes Geldproblem an der Stelle. Aber die Frage ist natürlich, wie viel Fokus legst du auf so ein Projekt?
00:26:31
Speaker
Und als er im Oktober 2014

Erweiterung der Zielgruppe und Marktstrategien

00:26:35
Speaker
dann nur noch bei 1200 Dollar MRR ist, sagt er, okay, ich hab da eigentlich richtig Bock auf dieses Projekt und was ich doch eigentlich tun müsste, ist mehr Fokus auf das Projekt zu legen.
00:26:48
Speaker
Und das macht er dann auch, also er fängt an, Vollzeit an dem Projekt zu arbeiten. Was auch hilft, apropos Fokus, ist, dass er sich auf eine Zielgruppe fokussiert erstmal, das sind nämlich dann Autoren. Er sagt, Email Marketing for Authors ist die neue Positionierung und die funktioniert als Richtung auch schon erstmal besser, also die Umsätze steigen.
00:27:12
Speaker
Und was ich auch ganz spannend fand, er fängt vielmehr an, das Produkt im Direct Sales zu verkaufen. Also einfach mit persönlichen Verkaufsgesprächen, nicht irgendwie Content Marketing und dann klickst du hier und dann passiert alles automatisch, sondern der spricht echt mit jedem Kunden persönlich, versucht ganz genau das Problem zu verstehen, dem genau die richtige Lösung zu bieten.
00:27:37
Speaker
Und bordet die Leute sogar alle im Concierge-Modus an, weil ein Problem bei den E-Mail-Tools ist wohl, dass es gar nicht so einfach ist, zu migrieren von einem anderen E-Mail-Tool. Also du musst natürlich irgendwie deine komplette Newsletterliste da einrüberschaffen. Und das machen die tatsächlich bis heute. Also ich weiß nicht, ob du deinen Service auch in Anspruch genommen hast.
00:28:01
Speaker
Aber du kannst bis heute komplett kostenlos deine Subscriber migrieren lassen. Ja, hab ich in Anspruch genommen und bei der Gelegenheit fällt mir auch ein, was auch ein Grund für den bezahlten Tarif war im Vergleich zum Free-Tarif, dass eben diese Migration nicht mehr kostenlos ist. Also in dem Free-Tarif hast du das nicht drin,
00:28:21
Speaker
nur in dem bezahlten tarif was es gerade schon gesagt migrieren von einem tool zum anderen das ist nicht so einfach die müssen halt für jedes tool da jeweils eine lösung für entwickeln die gehen halt im onboarding dann inzwischen so weit dass sie je nachdem von welchem tool du kommst
00:28:37
Speaker
dich auch auf eine andere Art und Weise willkommen heißen und zum Beispiel auf die Wörter achten, die sie benutzen. Weil bei Mailchimp heißt das irgendwie Campaigns und bei einem anderen Tool heißt das Broadcast. Und so verwendet jedes Tool so ein bisschen seine eigene Sprache. Und das, und das fand ich wieder abgefahren, verwenden sie dann tatsächlich als Personalisierung auch im Onboarding. Und jetzt, wo du das sagst, dass schon vor zehn Jahren Nathan Barry mit hunderten von Leuten gesprochen hat, wird das wahrscheinlich die Genese gewesen sein von dieser Strategie.
00:29:05
Speaker
Und zeigt eigentlich wieder, ich glaube, diese Geschichte werden wir jetzt bei ganz vielen Start-ups hören, dass gerade in der ersten Phase der Founders Sale super, super wichtig ist, weil es a. erfolgreich ist und b. den Gründern hilft, ihr das Kundenproblem und die Kunden zu verstehen.
00:29:20
Speaker
Ja, voll. Ich glaube, hier kann man also auch alleine aus der Geschichte kann man total viel für Start-up-Welt lernen. Also was ich mir noch aufgeschrieben habe ist sicherlich dieser Fokus. Also das ist ja auch das, was man immer wieder hört. Also fokussier dich auf ein Produkt, auf eine Zielgruppe.
00:29:38
Speaker
Und das andere ist dieses typische Do things that don't scale. Das hatten wir ja in der letzten Folge auch schon. Also auch hier wieder, das skaliert ja vermeintlich nicht. Anscheinend dann doch. Zumindest wenn man dann Migrationssoftware extra dafür baut. Aber das war natürlich total klar, dass weder der Direct Sales noch dieser Concierge Modus, wenn er das selber macht, bis in alle Unendlichkeit skalieren können, ist aber auch echt nicht schlimm als Start-up.
00:30:08
Speaker
Ja, genau. Ja, also da es bergauf geht, nimmt er dann sein gesamtes Erspartes von weiteren 50.000 Dollar und steckt das ins Unternehmen, stellt den ersten Vollzeitentwickler an. Und das ist natürlich eine krasse Entscheidung, dann irgendwie zu sagen, jetzt, also da das ja bergauf geht, haue ich jetzt hier alles rein und setze alles auf eine Karte.
00:30:35
Speaker
Gehört auch eine ganze Portion Mut zu, finde ich, aber hat letztendlich funktioniert. Das heißt, ab da ging es ab? War das tatsächlich der Zeitpunkt? Ja, also ab da geht es dann mehr oder weniger stetig bergauf. Also wir sind jetzt Ende 2014, Anfang 2015, immer noch, keine Ahnung, acht, neun Jahre vor heute.
00:30:59
Speaker
Und ab da, also Anfang 2015, erreichen Sie dann die 5.000 Dollar MRR, quasi das ursprüngliche Ziel. Machen noch mal eine kleine Richtungsanpassung. Also wir hatten eben gesagt, e-mail marketing for authors. Jetzt ist es e-mail marketing for professional bloggers. Okay. Es schien noch mal eine bessere Positionierung zu sein.
00:31:23
Speaker
Ja, das kann ich mir vorstellen. Das hatte ich auch irgendwo mal gelesen, dass das wahrscheinlich sogar eine der wichtigsten Entscheidungen war, die sie getroffen haben, weil Authors natürlich super spitz ist und noch näher dran an dem Problem, was die selber hatten. Aber professionelle Bloggers haben den großen Vorteil, dass sie selber schon eine Reichweite mitbringen. Und Autoren, die ich selber weiß, nicht unbedingt. Also, sie haben vielleicht eine Leserschaften, aber ob die dann wirklich schon auch online vertreten ist und der Newsletter als Abonnent
00:31:51
Speaker
da ist das eine andere frage und bloggers eben schon und ist die haben dann relativ schnell auch große namen wie zum beispiel bedflin oder ryan holiday gesammelt die dann und das ist dann so die eingebaute viralität die selber oft auch
00:32:08
Speaker
als Content haben, Leuten beizubringen, wie man eben online erfolgreich ist mit Content. Und dabei, in diesem Perpetuum Mobile, empfehlen sie dann natürlich nachher ConvertKit. Genau, deswegen war das, glaube ich, eine der schlossenen Entscheidungen in dieser frühen Phase. Es ist aber auch nicht super breit, es ist immer noch eine spitze Zielgruppe, aber ein Stückchen weniger spitz als das, was sie ganz am Anfang hatten.
00:32:32
Speaker
Und das ist also dieses selbst replizierende System, von dem immer alle sprechen. Genau. Podcast über Podcast über Podcast über Inception.
00:32:44
Speaker
Krass. Also ab da geht's bergauf. Sie bauen dann auch die Gumroad Integration, ist für später nochmal ganz interessant. Also Gumroad, dieses Tool, wo man per E-Commerce dann direkt den Newsletter, das E-Book oder was auch immer man an digitalen Produkten insbesondere verkauft, verkaufen kann.
00:33:03
Speaker
Und wachsen dann so mehr oder weniger linear bis in alle Ewigkeit, würde ich jetzt fast sagen. Also wirklich, man kann sich die Umsatzzahlen, die sind alle auch öffentlich, verlinken wir auch mal in den Show Notes angucken. Und man sieht, dass das so ungefähr ab 2015 mehr oder weniger linear bis heute immer um 20.000 bis 40.000 Dollar im Monat wächst.
00:33:30
Speaker
Ja, genau, deswegen wird ConvertKit gerne als Beispiel für oder als Grundlage für solche Product Market Fit Illustrationen genutzt, weil die Zahlen von denen eben so schön öffentlich sind. Und genau, diese Grafik, die du beschreibst, die habe ich auch vor Augen, wurde neulich in einem Artikel, den ich gelesen habe, auch als Beweis dafür angeführt, dass dieses explosive, exponentielle Wachstum, was wir oft bei Start-ups im Kopf haben,
00:33:55
Speaker
eigentlich selten der Fall ist, sondern in dem Moment, wo du Product Market Fit hast, steigt das Wachstum auf jeden Fall auf eine neue, auf eine neue lineare Steigung und bleibt dann auf dem Niveau auch, es sei denn du findest einen neuen Growth Hebel. Aber diesen Moment des Product Market Fits, der ist halt in dieser Grafik so glasklar zu sehen, es könnte tatsächlich dieser Moment gewesen sein, wo sie von Autoren auf Blogger umgestiegen sind, dass es da kein Vertun gibt, dass sie da den Fit gefunden haben.
00:34:22
Speaker
Ja, genau. Und das sieht dann im ersten Moment, ich sag mal so nach einem Jahr aus wie exponentielles Wachstum. Aber in Wirklichkeit, wenn man dann irgendwie nach zehn Jahren draufguckt, ist es in Wirklichkeit einfach so ein Kick, der dann passiert.
00:34:38
Speaker
Also, wie gesagt, ab 2015 geht es dann ziemlich stetig bergauf und ich habe mir einfach so ein paar Stellen noch rausgesucht, die ich auch aus einer strategischen Perspektive total interessant finde, die ich jetzt mit dir einmal erzählen würde.
00:34:55
Speaker
Die eine Sache, die zu erwähnen ist, aber vielleicht gar nicht so strategisch interessant, 2018 haben sie dann nochmal ein Rebranding versucht, weil sie irgendwie nicht so happy waren mit ConvertKit. Wir haben ja eben auch schon festgestellt, dass wir uns bei der Aussprache
00:35:12
Speaker
Unsicher und uneinig waren. Das heißt, die haben den Namen auch tatsächlich versucht zu ändern? Genau, die haben tatsächlich den Namen geändert hin zu SEVA, also S-E-V-A. Und das Ganze ist wirklich richtig in die Hose gegangen.
00:35:31
Speaker
Die Idee war, dass der Name so die Mission besser unterstützen wollte. Das Siva heißt, hat so mit Selbstlosigkeit zu tun. Es ist ein heiliges Konzept in einer Sieg-, also in einer Community, ich glaube aus Indien, ich weiß gar nicht ganz genau. Und da kam auf jeden Fall so ein Riesenshitstorm auf.
00:35:52
Speaker
Und dann hatten sie irgendwie 300.000 Dollar für dieses Rebanding ausgegeben, haben aber nach fünf Monaten gesagt, oder nach sechs, sieben Monaten, das funktioniert so alles nicht und sind dazu gegangen zu ConvertKit. Also schon wahrscheinlich auch erzählenswerte Geschichte. Hoffentlich schreibt er wenigstens ein Buch darüber, was sich erfolgreich verkauft.
00:36:16
Speaker
Ja, es gibt tatsächlich auch einen Blogpost dazu, aber ich weiß nicht, aus Produktstrategie und ich glaube, wir beide sind jetzt auch nicht so die Branding-Experten, die das komplett auseinandernehmen könnten. Jedenfalls nicht fundiert. War auf jeden Fall auch eine Story 2018. Ich finde den Namen gut, also er spiegelt das ziemlich gut wieder, was sie tun. Deswegen finde ich es überraschend, dass sie mit dem Namen nicht mehr zufrieden waren.
00:36:43
Speaker
Ja, ich glaube, sie wollten ein bisschen weniger im Namen haben, was sie tun, sondern eher so dieses, na ja, wir helfen halt anderen bei X.
00:36:53
Speaker
Ich bin auch ein Fan von eindeutigen Namen, sodass man weiß, was das Unternehmen tut, mit dem man da agiert. Ab 2016 ging es dann, wie gesagt, stetig bergauf. Und dann passieren natürlich super viele verschiedene Dinge, auf die wir jetzt unmöglich alle eingehen können. Also die ganzen Produktweiterentwicklungen.
00:37:17
Speaker
Die schauen wir uns jetzt nicht alle einzeln an, aber es gibt so ein paar Sachen, die wir gerne, haben wir uns vorher abgesprochen, bequatschen würden. Das ist einmal der Wechsel zum Freemium-Modell, dann eine Portfolioerweiterung und tatsächlich zwei Acquisitions, die sie selber als Start-up getätigt haben, was ja auch eher ungewöhnlich ist, weil
00:37:40
Speaker
Also ich vermute, wir kommen häufiger an Start-ups vorbei, wo es dann andersrum läuft, die vielleicht gekauft werden und die nicht selber kaufen. Ja, aber propos andersrum, der Wechsel zum Premium-Modell oder die Einführung von Free, wenn man schon einige Jahre auf dem Markt ist und viele zigtausend Dollar MRR macht, der ist ja auch ungewöhnlich. Also dass man das mal anfangen macht, wenn man nichts zu verlieren hat und erst mal
00:38:05
Speaker
Reichweite aufbaut und dann Stück für Stück wird der Free-Tarif schlechter und irgendwann wird er ganz abgeschafft. Das kennen wir als Konsumenten. Aber was die gemacht haben, ist ja schon relativ riskant. Und das hat der Nathan Barry auch gesagt, dass die da schon versucht haben, das auszurechnen im Vorhinein, aber natürlich Bammel hatten. Dass im Zweifel ganz viele der Bestandskunden auf den Free-Tarif
00:38:28
Speaker
runtergehen weil die eigentlich mit dem was der anbietet komplett zufrieden sind deswegen haben sie sich da das hatte ich mal in dem interview gehört ganz vorsichtig ran gerobbt und erst war eben nicht dieser big bang moment sondern es war ein ein stetiges ran robben interessant ist was in diesem free tarif ursprünglich drin war
00:38:49
Speaker
Und woher das kam? Sie haben das erstmal nur als Landing-Page-Bilder konzeptioniert, weil sie gesagt haben, das ist das, was die Leute, die neu starten, erstmal brauchen. Also die ganzen Tools, um zu wachsen und die Abonnenten zu verwalten. Das bringt dir noch nichts, wenn du eh 0 Abonnenten hast.
00:39:05
Speaker
Und Landing Page Builder ist jetzt die Seite, wo ich meine E-Mail-Adresse eingeben kann, um dann im Newsletter aufgenommen zu werden. Genau. Also es ist noch nicht mal eine komplette Webseite, sondern es ist erstmal einfach ein Punkt, wo dein Formular lebt, der aber so darauf optimiert ist, dass du darüber dann eine gute Konversion hast, wie der Name des Tours schon sagt.
00:39:25
Speaker
Das war also ursprünglich drin und dann haben sie sich Stück für Stück daran gewagt, da auch wirklich Subscriber den Leuten, die ihnen nichts bezahlten, anzubieten. Das waren am Anfang nur 100 Subscriber pro Weiterempfehlung. Also da haben sie dann nochmal das Dropbox-Modell ausprobiert, gesagt, wenn du unser Tool weiter empfiehlst, dann kriegst du dafür
00:39:46
Speaker
die Möglichkeit, 100 Subscriber zu haben. Und dann nachher waren es 500. Und dann waren es 500 für alle, dann waren es 1.000 für alle. Und dabei ist es dann jetzt auch geblieben. Also bis zu 1.000 Abonnenten kannst du kostenlos mit dem Tool verwalten. Und am Ende haben sie dann einen Verlust, hat der Nathan Berry gesagt, von 45.000 Dollar MRR gehabt durch Abwanderung in den Freetarif. Aber es hätten theoretisch 480.000.
00:40:13
Speaker
sein können, wenn alle aus dem nächsten höheren Tarif runtergewandert wären. Weil die quasi auch diese Features gar nicht unbedingt genutzt haben. Genau, hab ich auch nicht verstanden, wo die Zahl herkommt. Aber wenn man ... Entweder war es so fundiert, dass die genau geguckt haben, wer diese Features überhaupt benutzt hat. Oder es war eine Art Bauchgefühl von denen, die wahrscheinlich benutzen die das gar nicht so richtig, wie sie es benutzen könnten. Auf jeden Fall war die Befürchtung 480.000 Dollar.
00:40:43
Speaker
Und so ein Free-Tarif, also die Gefahr ist ja nicht nur, dass man sozusagen direkt einen Umsatz verliert, weil Leute in den Free-Tarif wechseln von einem höher bezahlten Tarif, sondern so ein Free-Tarif anzubieten, ist natürlich auch echt gar nicht so günstig.
00:41:00
Speaker
Man muss natürlich schon mal die Infrastruktur dafür bereitstellen, wenn du auf einmal, keine Ahnung, 50 Prozent deiner NutzerInnen hast, die nur im Free-Tarif sind und über die du gar kein Geld verdienst. Genau, du hast einfach eine viel größere User-Base auf einmal. Nicht Kunden-Base, aber zumindest User. Und gerade wenn du schon länger am Markt bist, dann ist die auch auf den Schlag, weil du schon so eine Reichweite und so eine Bekanntheit hast.
00:41:25
Speaker
auch viel größer und darauf haben sie sich auch eingestellt. Mehr Leute für den Support natürlich eingestellt und abgestellt. Und ein Punkt, der mir auch nicht bewusst war, die verschicken ja E-Mails, das ist das Kernfeature des Tools. Und mit so einem kostenlosen Tarif holt man sich auch erst mal Spammer ins Haus, die vielleicht damit rechnen, dass sie relativ schnell geblockt werden von dem Tool, aber dann trotzdem in der Zeit, wo sie noch drin sind, einfach Spam-Mails verschicken und dadurch die Reputation
00:41:54
Speaker
der ganzen Plattform nach unten ziehen. Deswegen sind ja alle Tools auch Mailchimp richtig dahinter her, dass du keinen Spam verschickst und geben dir auch ganz viele Anleitungen darüber, dass du nicht dir als einzelner Creator einen schlechten Ruf einhandelst bei Gmail und Co.
00:42:10
Speaker
Und deswegen haben sie da auch in Algorithmen investiert, auch schon in KI natürlich, dass Content analysiert wurde. Also das war schon ziemlich viel Aufwand. Ob sich das gelohnt hat, das können wir noch bewerten, aber was man ja schon mal sagen kann, das Wachstum, wir haben es gerade beschrieben, ist linear.
00:42:27
Speaker
Seit Anbeginn der Zeit, also seit diesem Product Market Fit. Ich hab da jetzt keinen Knick gesehen, sag ich mal, in der Wachstumskurve. Das ist schon mal vorab eine Bewertung. Also weder nach oben noch nach unten, ne? Ich glaub, den einzigen Knick oder den einziges Plateau, das ich gesehen hab, war tatsächlich 2018 während dieses Rebranding. Ich glaub, da ist wirklich ein bisschen schiefgegangen. Genau, 2019, also 2020, der Wechsel zum Freemium-Modell.
00:42:56
Speaker
Etwas anderes ist 2020 dann auch passiert und zwar haben die so ihre erste, wie ich finde, große Portfolioerweiterung, was ihr Produkt angeht, gemacht mit ConvertKit Commerce. Und das ist insofern ganz interessant, als dass ConvertKit Commerce eigentlich der wirklich direkte Competitor zu Gumroad ist. Also während du vielleicht vorher deine digitalen Produkte bei Gumroad angeboten hast,
00:43:25
Speaker
Kannst du das jetzt sozusagen in dem Commerce Shop von ConvertKit direkt machen und dann da deine Bücher, dein Newsletter als Subscription oder keine Ahnung, Videos oder sowas verkaufen.
00:43:40
Speaker
Und ich würde total gerne einmal mit dir da drauf schauen, ob das schlau war, weil ich fand das gar nicht so eindeutig. Also was natürlich total logisch ist, ist, dass das für den Kunden toll ist, weil das alles aus einer Hand ist und dadurch perfekt integriert sein kann. Und was ich mich aber gefragt habe, warum baut man das denn selbst und bindet nicht nur andere Dienste super ein?
00:44:09
Speaker
Weil ich hatte jetzt nicht das Gefühl, dass man unheimlich viel Geld damit verdienen kann. Tatsächlich bleiben bei ConvertKit 0,6% dieser Umsätze hängen, die sie über diesen Shop machen, sondern ein bisschen mehr.
00:44:24
Speaker
Aber ich habe das mal ausgerechnet, bei 10 Millionen Dollar Umsatz im Jahr, wo wir zu dem Zeitpunkt ungefähr 2020 waren, sind das gerade mal 300.000 Dollar Umsatz. Das heißt, das ist nicht mal ein Prozent vom Gesamtumsatz. Und ich habe mich so gefragt, okay, warum machst du den Aufwand, hier so ein Fintech-Produkt noch an dein SRS-Produkt anzuschrauben?
00:44:51
Speaker
Okay, da wäre meine Antwort, dass es einfach eins zu eins auf das Produktversprechen einzahlt. Weil am Ende sind sie kein Newsletter-Tool, auch wenn sie öfters so wahrgenommen werden, zumindest zum Start, sondern sie wollen halt Creators helfen, eine eigene Plattform aufzubauen. Und dazu gehört natürlich auch, und muss dazu gehören, Geld zu verdienen mit dem Content. Und das halt nicht über rangedängelte Tools wie Stripe oder Gumroad, sondern am besten direkt in der ...
00:45:18
Speaker
Toolchain selbst, weil ansonsten ist man wieder in dieser Lage, wie Nathan Barry ganz am Anfang war, dass er sich mit Mailchimp und 15 anderen Tools irgendwie was zusammengesteckt hat, was dann seinen Vorstellungen entsprach. Deswegen dieser Vollständigkeitsanspruch und auch so ein bisschen dieser Erziehungsanspruch, dass die Creators in die richtige Richtung führen wollen, wie man so ein Business aufbaut.
00:45:38
Speaker
sind glaube ich deswegen die Grundlage für die Entscheidung gewesen und wahrscheinlich war im Hintergrund eher die Vorstellung, dass man darüber wachsen würde und mehr Neukunden gewinnen würde als die paar Prozent Umsatz, die du jetzt genannt hast. Wäre meine Erklärung, also so hätte ich es begründet.
00:45:55
Speaker
Ja, ich glaube auch, auf das Mission-Statement von den Saters natürlich total ein. Da steht tatsächlich, glaube ich, literally drin, wir wollen unsere Creators dazu enablen, eine Milliarde Dollar Umsatz oder so was zu machen. Also da steht auch wirklich wieder so eine absolute Zahl in Geld drin. Finde ich aber spannend, in der Mission trotzdem eine konkrete Dollarzahl reinzuschreiben. Das passt aber auch.
00:46:19
Speaker
Ja, cool. Ja, das passt halt zu diesem Gesamtbild, das wir bisher gehört haben. Was ich noch gedacht habe, vielleicht war das auch so eine Art Verteidigung gegen Substack, weil Substack wurde tatsächlich 2017 gegründet und ist bis zu dem Zeitpunkt bestimmt auch schon ganz gut gewachsen und da war das ja komplett oder ist das ja komplett integriert.
00:46:40
Speaker
Nämlich die Abrechnung deines, also Substack ist ein Newsletter-Tool tatsächlich, worüber du Newsletter oder Blogs, Subscription-Blogs verkaufen kannst, würde ich sagen. Und das ist jetzt immer so ein bisschen schwierig, weil die die Daten natürlich nicht alle kennen und dann am Ende des Tages nicht ganz genau wissen, warum Entscheidungen so getroffen wurden, wie sie getroffen wurden, aber das Mutmaßen macht ja auch Spaß.
00:47:09
Speaker
2021, ich habe gesagt, ich würde gerne noch zwei Acquisitions mit dir besprechen, hat ConvertKit dann Fanbridge akquiriert und Fanbridge ist oder war vielmehr auch ein E-Mail-Tool, das ich allerdings nicht auf Blogger spezialisiert hatte, sondern auf MusikerInnen.
00:47:34
Speaker
Also quasi ConvertKit für MusikerInnen, da gibt es dann natürlich auch nochmal spezielle Anforderungen. Welche das jetzt genau sind, weiß ich nicht, aber wahrscheinlich hat es dann damit zu tun, wie du Songs downloadest oder wie du deine Fans dann dazu bringst, das neue Album auf Spotify zu hören zum Beispiel.
00:47:55
Speaker
Und warum ich diese Acquisition so interessant finde, weil ich mich nämlich gefragt habe, okay, warum macht man das? Und dazu muss man, glaube ich, so ein Stückchen rauszoomen und verstehen, dass ja mit dem Internet, anders als früher, diese Major Labels, also es gibt heutzutage drei Major Labels, ich glaube Sony, Universal und Warner,
00:48:23
Speaker
Die spielen immer noch eine riesige Rolle, aber eine immer kleinere, weil das Internet dir quasi als Musiker ermöglicht, so eine Direct-to-Fan-Relationship zu erzeugen. Und das ist tatsächlich ich habe das mal rausgesucht ein Sektor, der unheimlich wächst. Und da Fanbridge ein Tool für genau diese Direct-to-Fan-Relationship ist und natürlich ganz viele Überschneidungen mit dem Tool ConvertKit hatte,
00:48:53
Speaker
War das, glaube ich, eine grundsätzlich schlaue Acquisition, wenn du da in ein Kundensegment investierst, das offensichtlich wächst. Was ganz lustig war, nach der Acquisition hat sich dann Spotify gemeldet und hat gesagt, hört mal, wir hätten Interesse daran, ConvertKit zu kaufen. Na krass.
00:49:13
Speaker
Und ja, tatsächlich. Und oberflächlich ist das natürlich klar, dass du als Spotify Interesse an ConvertKit hast, weil es jetzt diese ganzen Musiker hat und natürlich auch die Podcaster. Genau, es hätte wahrscheinlich zusammen mit der Akquisition von NKFM, die ja glatt und, wie ich glaube, erfolgreich über die Bühne gegangen ist, hätte es eine schöne Kombination bilden können.
00:49:41
Speaker
Genau, und vielleicht auch da einmal verständlich machen, warum das für Spotify so interessant ist, die MusikerInnen und PodcasterInnen zu unterstützen bei dem, was sie tun. Insbesondere die MusikerInnen wollen die natürlich eigentlich von diesen Major Labels wegbekommen, weil die Major Labels kontrollieren 70 Prozent vom Musikmarkt.
00:50:04
Speaker
und haben so eine sehr, sehr gute Verhandlungsposition gegenüber Spotify. Die bekommen auch 70% aller Umsätze, also 30% bleibt am Ende nur bei Spotify hängen. Und wenn die natürlich die Verhandlungsposition schwächen, indem Spotify sagen kann, boah, wir haben jetzt so viele Musiker, die gar nicht mehr bei euch sind, sondern die das alleine managen,
00:50:27
Speaker
weil wir ihnen nämlich die Tools zur Verfügung gestellt haben, dann hättest du als Spotify wieder mehr Leverage und könntest es eben schaffen, da vielleicht bessere Deals auszuhandeln. Selbiges gilt natürlich für die Podcastwelt, wo es aber genau diese Labels ja nicht gibt und deswegen ist das Podcasting für Spotify eigentlich auch ein viel besseres Business als die Musik.
00:50:54
Speaker
Genau, die letzte Acquisition, also die zweite und letzte, war dann Spark Loop letztes Jahr. Und weißt du, was Spark Loop ist? Ja, habe ich tatsächlich mich mit beschäftigen müssen, sag ich mal, weil es eine der Sachen ist, die ConvertKit eigentlich, wenn ich das richtig sehe, noch nicht so richtig selber anbietet, nämlich Weiterempfehlungen, also dass du
00:51:17
Speaker
als bestehende Abonnent eines Newsletters andere Abonnenten werben kannst und dann dafür ein Geschenk bekommst. Zum Beispiel im simpelsten Fall irgendein virtuelles Gut, also ein E-Book oder irgendein File, was du dir runterladen kannst bis hin zu, wie heißt dieser Newsletter, der darüber richtig groß geworden ist? Ich glaube, Morning Briefing oder so, die sind darüber radikal gewachsen über solche
00:51:42
Speaker
Geschenke, wo die dann nachher Tassen und sogar ein Besuch im Headquarter von der Redaktion darüber verschenkt haben, wenn du irgendwie zwei Millionen Abonnenten geworben hast. Genau und sowas würde ich auf kleiner Flamme natürlich auch gerne für mein Newsletter machen und es gibt, werden wir gleich im Markt auch sehen, noch nicht so viele Tools, die das out of the box anbieten.
00:52:03
Speaker
Ja, und so wie ich das verstanden habe, fließt da auch teilweise Geld. Also, dass ich mir quasi die Bewerbung meines Newsletters, also wenn ich jetzt zum Beispiel ein Newsletter hätte, könnte ich über diese Plattform dann hingehen und sagen, Marcel,
00:52:18
Speaker
Wie wär's denn? Möchtest du nicht meinen Newsletter bei dir im Newsletter bewerben und du bekommst, ich glaub, dann pro Subscriber, neuen Subscriber irgendwie einen Dollar oder zwei oder so. Okay, der hatte ich nicht auf dem Schirm, aber das ist natürlich dann nochmal ein spannendes Geschäftsmodell für Sparkloo. Wahrscheinlich das einzige Geschäftsmodell. Das ist genau.
00:52:37
Speaker
Ja, und das finde ich total spannend, weil, was man jetzt dazu wissen muss, sie haben auch ein Jahr vorher noch das Sponsor-Network gestartet, also die Möglichkeit, direkt über ConvertKit einen Sponsor für dein Newsletter, also wo quasi Werbung geschaltet wird, für dein Newsletter zu bekommen. Und was jetzt natürlich passiert, ist, dass du über die Sponsoren immer mehr Geld ins System bekommst,
00:53:04
Speaker
Und das Geld, das im System ist, wird dann sozusagen zwischen den einzelnen Newsletterautoren wieder hin und her gespielt. Und an der Stelle greift ConvertKit dann richtig zu, und das gucken wir uns gleich aber auch nochmal im Geschäftsmodell an. Ah, spannend. Okay. Weil da fallen dann relativ hohe Gebühren eben an für die, für den Einkauf von den Recommendations. Verstehe.
00:53:31
Speaker
Ich weiß nicht, ob es dann das gleiche ist wie das Creator-Network. Das wird mir jetzt als Benutzer von CodeWorldKit auch ständig empfohlen. Dass ich andere Creators weiterempfehlen kann, die auch CodeWorldKit benutzen und die machen das dann mit mir auch. Also so eine gegenseitige Weiterempfehlung und darüber pushen wir uns dann. Das ist das Gleiche, was Substack anbietet schon seit geraumer Zeit und was im Grunde durch die Bank der Growth Hack von allen Use-Lettern, die bei Substack groß geworden sind.
00:54:00
Speaker
sind ist. Also Lenny's Loose Letter, den wir ja zum Beispiel, glaube ich, beide folgen, der hat gesagt, das war alles schon vorher ganz nett mit dem Wachstum, aber in dem Moment, wo er in das Creator-Network bei Substack eingestiegen ist, ging es richtig ab.
00:54:13
Speaker
Und das ist ja voll cool, weil sie dadurch die Netzwerkeffekte, die sie haben, total hebeln und das ist, ich finde das ist aber auch gar nicht so eine offensichtliche Sache, die man machen kann. Also auf den zweiten Blick natürlich schon, aber im ersten Moment willst du ja einfach nur ein Tool anbieten, mit dem du möglichst gut E-Mails raussenden kannst und da ist dieser Netzwerkeffekt natürlich gar nicht so zentral für...
00:54:37
Speaker
Ja, ich würde sagen rückblickend auf jeden Fall eine tolle, spannende Geschichte. Es ist alles eigenfinanziert, also es wurde an keiner Stelle Geld aufgenommen. Ich vermute dementsprechend gehört, nee, es ist nicht so, dass dem Nathan noch die komplette Company gehört, sondern ich glaube, die beteiligen ihre Mitarbeitenden zumindest an den Profits.
00:55:03
Speaker
Wie jetzt genau die Organisation an der Stelle aufgebaut ist, weiß ich nicht. Aber ich finde das auf jeden Fall erwähnenswert, weil wir ja ganz oft Start-ups haben und haben werden, die viel Geld aufgenommen haben, um diesen Wachstum überhaupt hinzubekommen. Und die haben das eben komplett eigenfinanziert durch den Verkauf von Büchern und Online-Videos geschaffen. Sehr sympathisch auf jeden Fall.
00:55:32
Speaker
Ja, es ist doch ein guter Zeitpunkt, um sich jetzt mal anzuschauen, wie sich die anderen Tools denn so schlagen und wer diese Tools eigentlich sind. Ich habe im Vorhinein überlegt, ob wir da jetzt stundenlang darüber reden, weil das könnte man, wenn man den Markt der E-Mail-Marketing-Lösungen oder ob wir es kurz halten. Ich würde mich für kurz halten entscheiden, weil es ist wirklich sehr, sehr, sehr unübersichtig. Also es gibt wahnsinnig viele Tools, mit denen du E-Mails verschicken kannst inzwischen.
00:55:58
Speaker
würde ich sagen, es ist schon fast commodity. Also es ist überhaupt nicht schwierig, ein Tool zu finden. Es ist eher schwierig zu verstehen, was denn jetzt das Beste für mich ist, weil die Features sich wirklich inzwischen kaum noch unterscheiden. Also mir fällt tatsächlich kein einziges Tool ein, obwohl ich mich seit 15 Jahren mindestens in der Szene befinde, was jetzt irgendwie so ein kracher Feature hat und darüber USP entwickelt.
00:56:23
Speaker
Und das führt dann dazu, dass die alle unheimlich spitz sich positionieren? Nee, eben nicht. Also, tatsächlich, du gehst auf die Webseiten von denen und die versprechen dir alle das Gleiche. Und du musst dann halt auf diversen Vergleichsseiten und in Büchern verstehen, was denn vielleicht für dich speziell doch das Bessere ist. Und es sind dann, wie man das bei Commodity-Sachen kennt,
00:56:44
Speaker
dann eher so allgemeine Metriken, die eine Lösung vorstechen lassen, wie zum Beispiel, das ist vorhin erwähnt, die Zustellrate. Also da gibt es dann Tools, die mit einer besonders guten Zustellrate werben, aber es ist dann weniger ein Feature, was man irgendwie anfassen kann.
00:57:00
Speaker
Ich habe mich ja vor kurzem mit Product-Management-Tools beschäftigt und ich habe gerade ein Video, wo du das so erzählst. Wobei ich tatsächlich denken würde, da gibt es nicht so viele, wie es E-Mail-Marketing-Lösungen gibt. Also es gibt wirklich hunderte mindestens, die auch nicht super nischig sind, sondern die bekannt sind. Und selbst in Deutschland, es gibt ja mehrere oder viele deutsche Player, die dich beim E-Mail verschicken.
00:57:25
Speaker
unterstützen, vor allen Dingen, wenn man jetzt nicht nur reine E-Mail-Marketing-Lösungen sieht für Newsletter und Co., sondern das noch ein bisschen weiterfasst, dann gibt es natürlich die CRMs, wie zum Beispiel Active Campaign, wo ich übrigens vor ConvertKit war. Active Campaign kommt auch, wie der Name schon sagt, vor allen Dingen aus dem Verschicken von E-Mail-Kampagnen, hat sich dann aber Stück für Stück zu einem CRM entwickelt. Und dann gibt es große Lösungen wie Salesforce und HubSpot, die vor allen Dingen ein CRM sind, aber eben auch E-Mails verschicken.
00:57:53
Speaker
Und dann gibt's als dritten Vektor noch die Publisher, die vor allen Dingen dafür gedacht sind, dass du online Content publizierst, der dann in Form von Webseiten irgendwo steht für alle Zeit. Aber die trotzdem als nebenbei-Feature dann noch anbieten, dass man aus diesem Content heraus auch E-Mails machen kann, die verschickt werden. Und da ist Substack zum Beispiel so ein gutes Beispiel, weil die ...
00:58:18
Speaker
eigentlich beides gleichzeitig sind. Man sagt, die haben Newsletter in eine neue goldene Zeit geführt. Bestimmt auch nicht ganz. Wie Nathan Barry zeigt, war das schon vorher ein Riesending. Aber sie haben eben diesen Mix aus, das ist eine Webseite. Aber wenn du nur zwei Zentimeter nach unten scrollst, kommt sofort das Pop-up, dass du diesen Newsletter unbedingt abonnieren solltest, um keine weiteren Artikel zu verpassen. Von daher drei große Vektoren mit dutzenden Tools.
00:58:46
Speaker
Ich habe das vorhin auch gedacht, als wir über Professional Bloggers als Zielgruppe gesprochen haben, weil das natürlich gleichzeitig Professional Newsletter Authors sind. Also ich glaube, inzwischen oder an irgendeinem Punkt ist es auf jeden Fall dazu gekommen, dass eigentlich Bloggen und Newsletter schreiben fast das Gleiche geworden ist gefühlt.
00:59:09
Speaker
Genau, und Newsletter sind deswegen so relevant geworden, weil die Reichweite, die dir Social Media noch vor ein paar Jahren relativ zuverlässig beschert hat, eben immer weniger wird, du das immer weniger unter Kontrolle hast und die Leute deswegen wieder eine Plattform haben wollen, wo sie ihre Kundschaft, ihre Zielgruppe wirklich haben, besitzen und im Zweifel auch zu der nächsten Plattform mitnehmen können.
00:59:34
Speaker
Und deswegen... Und sicher erreichen, ne? Genau, genau, genau. Also das ist auch ein großer Vorteil für den Newsletter, es ist ein Push-Medium, du kriegst es ungefragt in deine Inbox und musst dich nicht darauf verlassen, dass Leute regelmäßig in den Feeds schauen. Ja, und aus all diesen Gründen finde ich die Positionierung, und auf die kann man jetzt, glaube ich, wenn man sich den Markt anschaut, näher eingehen, deswegen finde ich die Positionierung
00:59:56
Speaker
so super weil sie sich aus dieser rein email marketing ecke erfolgreich wegbewegt haben oder wie der name ja schon sagt von anfang an eigentlich ein kit liefern wollten was was alles beinhaltete das war trotzdem am anfang hast du ja auch beschrieben schon auf email
01:00:15
Speaker
fokussiert. Ich hatte irgendwo das mal gelesen, dass sie am Anfang so als Mindset hatten, dass sie eine Mischung aus Infusionsoft und Mailchimp sind. Infusionsoft war damals zumindest unter amerikanischen Bloggern so die Go-To-Lösung, heißt inzwischen Keep.
01:00:32
Speaker
und war, wie viele der Lösungen, die ich damals auch probiert habe, ich habe zum Beispiel Aweber probiert, sehr, sehr komplex, die Interfaces sehr verstaubt, fühlten sich alle so ein bisschen Windows-mäßig an und vor allen Dingen sehr teuer. Also für 1500 Kontakte, das was du bei Mailchimp geschenkt bekommst und bei ConvertKit zumindest,
01:00:55
Speaker
fast geschenkt bekommst, da zahlst du heute bei KEEP immer noch 160 Euro direkt im Monat. Also es geht richtig teuer los. Und ist aber auch dementsprechend komplex. Irgendwo hatte ich mal gelesen, dass Infusionsoft deswegen Confusionsoft gerne genannt wird, weil das einfach so unfassbar verwirrend ist. Ja, und die Positionierung von ihnen war eben Autoren oder etwas danach dann eben die Blogger.
01:01:24
Speaker
Und die hatten am Anfang tatsächlich auch Zweifel, ob das nicht ein bisschen zu spitz ist, aber wie gerade schon beschrieben, es war, glaube ich, genau die richtige Entscheidung, sich auf Creators zu fokussieren und denen so ein Toolset an die Hand zu geben, wo alles drin ist.
01:01:40
Speaker
und wo die Nutzer auch so ein bisschen geführt werden. Also das ist auch einer der großen Erfolgsrezepte, dass Teaching, Educating auf jeden Fall ein Bestandteil des Produktes ist und nicht nur ein Marketing Heck nebenbei, um an mehr Nutzer zu kommen.
01:01:56
Speaker
Ich hab noch mal überlegt, wer denn jetzt so Mitbewerber sind, die die ConvertKit wahrscheinlich auch auf dem Schirm hat. Die einzigen, die mir eingefallen sind, sind beehive. Ich hoffe, die spricht man so aus. B-E-E-H-I-E-V werden sie geschrieben. Also mir fällt es wirklich schwer, das aus dem Kopf immer richtig zu schreiben, wenn ich nach denen google.
01:02:19
Speaker
Unsere Englisch-Aussprache-Kenntnisse von eigenen Namen müssen wir vielleicht auch nochmal überarbeiten, aber wir lesen halt alles nur, oder? Das stimmt, ja, genau. Vielleicht müssen wir uns das nächste Mal YouTube-Videos vorher von denen anschauen.
01:02:33
Speaker
Wie würdest du es aussprechen? Keine Ahnung. Be Hive, glaub ich. Ja, ich finde, das liegt auch in der Verantwortung von der Marke, sich so zu positionieren, dass man das auch aussprechen kann als Europäer. Na ja, die setzen auf jeden Fall voll auf das Thema Growth ... als Positionierung. Die haben ein ähnliches Preismodell wie ConvertKit. Die haben auch einen Freeplan.
01:02:59
Speaker
der noch ein bisschen generöser ist mit 2500 Subscribern statt nur 1000. Und dafür ist aber der Paid Plan direkt deutlich teurer. Deswegen, ich hatte es auch mal ausprobiert. Also ich hatte vor ein paar Monaten dann halt von ActiveCampaign genug und hab verschiedene Sachen ausprobiert.
01:03:15
Speaker
Aber die Aussicht, dann so schnell in diesen relativ teuren Plan einzukommen, hat mich dann verjagt. Und das Tool ist noch sehr jung und noch sehr lean startupig unterwegs, sage ich mal. Also da fallen ständig Dinge um.
01:03:30
Speaker
Der Doppelgänger-Podcast zum Beispiel, den ja wahrscheinlich viele von euch hören, der hat jetzt einen Newsletter seit ein paar Wochen erst. Und die setzt uns zum Beispiel auf Behive und hatten jetzt neulich auch schon eine kleine Panne, die sie dann auf das Tool geschoben haben. Ja, also das sind natürlich alles Anfangsschwierigkeiten und da können es zumindest sein, da kann noch was werden aus diesem Tool.
01:03:50
Speaker
Und die haben eine ähnliche Positionierung, weil sie halt sagen, wir sind nicht einfach nur die technische Plattform, sondern wir helfen dir wirklich, stark zu wachsen mit der Newsletter. Und da geben sie dir die Tools für an die Hand, wie zum Beispiel ein eingebautes Weiterempfehlungsprogramm. Das überrascht mich ja jetzt ein bisschen, dass dich als Innovator abschreckt, wenn Tool-Gelästigung fällt. Deswegen habe ich es ja auch ausprobiert und sogar zwei, drei Ausgaben meines Newsletters damit verschickt, aber es wird dann zu sehr auf den Zeiger gegangen.
01:04:21
Speaker
Hervorragend. Was ich noch ganz interessant fand, ist, dass das natürlich auch ein guter Markt ist, in dem ConvertKit insgesamt unterwegs ist und diese ganzen Tools, weil diese Creator, also es gibt nicht umsonst den Begriff Creator Economy und die wächst halt und wächst und wächst. Also wir haben jetzt diesen Podcast gestartet und
01:04:46
Speaker
Gefühl sind wir eigentlich schon spät dabei, aber ich glaube, das geht jetzt einfach noch ein paar Jahre so, dass sozusagen powered by the Internet immer mehr Leute sich trauen, ihre Meinungen zu erzählen und das auch schaffen, weil es eben diese sehr einfach zu bedienenden Tools inzwischen gibt für jeden jede kleine Nische. Ja, genau.
01:05:12
Speaker
Und ich fand das jetzt im Bereich Markt noch mal erwähnenswert, dass das natürlich cool ist, wenn du auch da auf so einer Welle reiten kannst. Ist ja eigentlich die Grundbedingung für ein wachsendes Startup, dass die auf irgendeinen Trend setzen, den die anderen vielleicht auch noch nicht sehen. Und wie du schon sagst, man kann eigentlich immer sagen, man ist schon ein bisschen spät dran. Selbst 2013 hätte man sagen können, da gab es doch schon auch Influencer.
01:05:37
Speaker
Ich glaube aber trotzdem, auch wie du, dass es ein Bereich ist, der noch weiter wachsen wird, noch stärker wachsen wird als in der Vergangenheit.
01:05:45
Speaker
Ich hab mir ja mal das Geschäftsmodell nochmal genauer angeguckt. Auf den ersten Blick ist das auch relativ straightforward, ne? Also die haben als Value-Metric die Zahl der Subscriber. Ist logisch, ne? Je größer dein Newsletter ist, desto wertvoller ist der wahrscheinlich. Es gibt verschiedene Tiers, da sind wir gerade vorbeigekommen. Es gibt auch ein Premium-Tier, der bis zu 1000 Subscriber mitbringt. Du bekommst noch nicht dieses Empfehlungs...
01:06:15
Speaker
Produkt, also dieses Spark Loop, worüber wir eben gesprochen haben. Es sind auch keine Automatisierung und auch kein guter Support dabei. Da sind wir ja ganz am Anfang schon mal vorbeigekommen. Der APU ist sowas wie 62 Dollar pro Monat bei den Paid-Users. Das ergibt dann eine Lifetime-Value von 1600 Dollar. Also alles so, wie man es sich wahrscheinlich vorstellen würde. Und ich dachte zuerst so, boah, ja, okay, was erzählen wir jetzt zum Geschäftsmodell? Ist ja wirklich
01:06:42
Speaker
nicht so spannend, ist halt ein SAS-Business, ein scheinbar gut funktionierendes, die auch den Tschören im Griff haben. Und dann habe ich nochmal mir dieses Sponsoren, also Werbung im Newsletter und dieses Recommendations angeguckt, was ich eben schon mal
01:07:00
Speaker
angesprochen hatte. Und was ich da total spannend finde, ist das natürlich dieser Fokus darauf, dass die Creator ihr Geld damit verdienen, auch ConvertKit ermöglicht, mitzuwachsen. Und da ergibt sich ja dieses, so ein Flywheel, also so ein Schwungrad raus, das hatte ich ja eben schon mal beschrieben, du hast also die Sponsoren,
01:07:24
Speaker
wo ConvertKit dafür sorgt, dass die in den Newslettern platziert werden. Und was die da nehmen, ist schon alleine 20% Fee von diesem Werbebetrag. Also wenn ich jetzt sage, hey Marcel, ich würde dir übrigens 100 Dollar dafür geben, dass du mein Start-up in deinem Newsletter bewirbst, weil das scheint eine gute Zielgruppe zu sein.
01:07:49
Speaker
Dann würde ConvertKit aus diesem Topf erstmal 20 Dollar rausnehmen und was dann natürlich hättest du trotzdem die 80 Dollar, was total super ist, weil diese 80 Dollar dann in deinem Newsletter-Business drin sind.
01:08:07
Speaker
Und die könntest du dann zum Beispiel reinvestieren in einen anderen Newsletter, der dich dann empfiehlt. Und auf diesen Empfehlungen sind auch nochmal 23 Prozent Transaction Fees. Das heißt, ich könnte mir vorstellen, dass gerade die Strategie, was das Geschäftsmodell angeht, ist,
01:08:26
Speaker
dieses Flywheel zu erzeugen, wo die Sponsoren Geld in die Newsletter stecken und du als ConvertKit mit der Zeit immer was da rausholen kannst. Und das fand ich total spannend, dass das natürlich ein ganz anderes Modell zum Beispiel ist, auch als Substack.
01:08:44
Speaker
Weil Substack ja quasi einfach sagt, wir machen das gar nicht mit diesen Ads, sondern wir nehmen halt einfach 10% von dem, was dir dein Newsletter einbringt. Und das ist natürlich eine viel indirektere Form der Monetarisierung, was ConvertKit jetzt macht.
01:09:03
Speaker
Aber ich glaube, grundsätzlich auf dieses Werbebudget zu setzen, das dann mit der Zeit in den Newslettermarkt fließt, finde ich eine spannende und coole Entscheidung und müssen wir wahrscheinlich in zwei, drei Jahren mal drauf gucken, wo das hingeführt wird.
01:09:20
Speaker
Was ich spannend finde, ist, dass dann aber trotzdem Substack wie auch ConvertKit gemeinsam versuchen, Netzwerkeffekte zu hebeln von ihrer Community oder ihren Nutzern. Was ja auch schon unüblich ist für eine E-Mail-Marketing-Software, die ja eigentlich sich in einem ganz offenen Markt bewegt, wo E-Mails verschickt werden, die auf einem offenen Standard basieren. Also da ist nichts geclosed und da hast du auch eigentlich keine
01:09:43
Speaker
Community, die du hebeln kannst, aber beide versuchen das jetzt. Substack ist ja auf jeden Fall sehr erfolgreich und wenn das bei ConvertKit klappt, wird es mich auf jeden Fall freuen. Ist nämlich eine sehr elegante Strategie. Ja, und ich glaube, was bei ConvertKit so mittelfristig dann interessant wird, indem du dann sozusagen diese ganzen Newsletter aggregierst.
01:10:02
Speaker
und sagst, eigentlich bringen wir Geld ins System über die Advertiser, die dann die Newsletter sponsoren, kannst du es wahrscheinlich schaffen, diese monatliche Fee, die die haben, auch wieder runterzudrücken, weil die am Ende des Tages dann vielleicht hauptsächlich Geld über dieses Advertising-Revenue und diese Recommendation-Revenue verdienen. Und das senkt dann natürlich auch wieder die Hürde, dort überhaupt anzufangen.
01:10:33
Speaker
Ja dann, da bleibt uns als letztes Thema nur noch, nur noch in ganz großen Anführungszeichen, uns mal anzuschauen, wie die denn jetzt eigentlich wachsen. Also wie die an neue Nutzerinnen und Nutzer kommen. Und das finde ich ja hier nochmal ganz besonders spannend, weil das ist ein Marketing Tool und der CEO und die Lichtgestalt in dem ganzen ist ein Growth Hacker. Also welche Tricks wenden die an, um ConvertKit größer zu machen?
01:10:57
Speaker
Und ja, man muss sagen, die machen ziemlich viel und mein Eindruck ist, auch vieles, einmal weil sie Lust drauf haben und weil Nathan Barry das gerne mal ausprobieren möchte. Deswegen haben die in den letzten Jahren da einiges ausprobiert und das hat dann für eine Zeit auch immer gut funktioniert. Und wenn es dann nicht mehr funktioniert, dann haben sie es halt ersetzt durch eine neue Taktik. Und das ist ja tatsächlich auch eine grundsätzliche Strategie im Growth Hacking.
01:11:23
Speaker
Was sie zum Beispiel über viele Jahre erfolgreich gemacht haben, sind Webinare in Verbindung mit einem Affiliate-Netzwerk, was sie auch immer noch haben. Man kennt das von Software-as-a-Service, dass man Affiliate werden kann. Und wenn man selbst Creator ist und eine Reichweite hat, dann kann man ein Tool weiterempfehlen und kriegt dann Provision.
01:11:44
Speaker
für jeden erfolgreichen Sale. Was bei denen besonders ist, dass jeder ganz einfach Affiliate werden kann, auch jeder Neukunde, und man sich da nicht bewerben muss oder so. Das machen komischerweise, muss ich sagen, viele Software-as-a-Service-Lösungen, dass man sich da auf jeden Fall nochmal bewerben muss. Das ist bei denen nicht so. Und in der Phase, als die das gemacht hatten, hatten die 13.000 Kunden und 4.000 von denen waren Affiliates. Also eine ziemliche Affiliate-Durchdringung.
01:12:12
Speaker
Und jeder von denen wurde gefragt, ob die nicht bei einem Webinar als Gast mal teilnehmen möchten und erzählen möchten, wie die so erfolgreich sind.
01:12:22
Speaker
Und die 4000 Affiliates waren dann alle Newsletter, die darüber schreiben, wie man die Newsletter schreibt. Genau, also das ist, das hatten wir ja gerade schon erwähnt, diese Inception von Influencern, die anderen Influencern sagen, wie man Influencer wird, das ist hier tatsächlich schon Teil des Erfolgsrezeptes, muss man sagen, weil die das mit dieser Zielgruppe von professionellen Bloggern einfach mit eingebaut haben, diese Viralität.
01:12:46
Speaker
Deswegen dieser Umstieg von Autoren zu Bloggern als Zielgruppe hat deswegen zu dem Wachstum geführt, weil dann auch so ein paar große Namen dabei waren. Ryan Holiday haben wir schon gerade gehört. Ich weiß nicht, ob du dem folgst. Ich bin großer Fan, muss ich sagen.
01:13:01
Speaker
Pat Flynn, bei dem passt es dann wirklich perfekt, weil Pat Flynn ja den Blog Smart Passive Income seit Jahren und auch den gleichnamigen Podcast erfolgreich betreibt und erklärt Leuten, wie man online erfolgreich Creator wird und natürlich benutzt er ConvertKit und natürlich empfiehlt er das Tool auch immer wieder.
01:13:18
Speaker
Und ich muss zugeben, ich habe ConvertKit auch deswegen auf dem Schirm gehabt, weil Leute wie Ryan Holiday oder viele Leute, denen ich folge, die erwähnen das dann zwischendurch. Deswegen hat sich dieser Name bei mir tatsächlich eingebrannt und ohne dass es da jetzt einen Direktbezug gab, als ich dann auf der Suche war nach einer Active-Campaign-Ersatzlösung, dann war das die erste Anlaufstelle.
01:13:40
Speaker
Also das haben sie gemacht. Sie haben bis heute wenig Geld in Ads gesteckt, also in klassisches Marketing. Das haben sie immer wieder erwähnt. Aber eine Sache, die man jetzt wirklich nochmal nach vorne stellen muss, ist, dass sie eben durch dieses Produkt eine Community geschaffen haben von Gleichgesinnten, die zusammen dieses Ziel haben, online erfolgreich zu werden mit Content.
01:14:02
Speaker
Man könnte so weit gehen, dass am Ende das Produkt sogar die Community ist. Also es ist zumindest ein wichtiger Teil des Erfolges. Und vielleicht könnte man sogar sagen, dass die Community da war, bevor das Produkt überhaupt da war. Also wenn man der Biografie folgt, die du gerade beschrieben hast, dann war ja erst mal die Reichweite da und Leute, die Nathan Barry so gefolgt sind. Und dann hat er um diese Leute ein Produkt herum.
01:14:28
Speaker
gebastelt und das spielen sie bis heute besser und radikaler als die anderen aus meiner Sicht. Also die machen ganz ganz viel Content dazu, wie ich online erfolgreich werden kann und nutzen das halt für klassische Lead-Magneten, also wo ich dann auf eine Letting-Page komme und dann wird mir
01:14:47
Speaker
ein Spreadsheet angeboten, wo ich mir selbst eine Liste machen kann, wie ich online regelmäßig poste, so einen Redaktionsplan zum Beispiel. Und das bekomme ich aber nur, wenn ich meine E-Mail-Adresse da lasse. Und dann bin ich schon mal im Newsletter des Tools, ohne dass ich schon eine Try gestartet habe. Also die ganz klassischen Taktiken, die wahrscheinlich alle Nathan Barry sich vor zehn Jahren überlegt hat oder perfektioniert hat, die werden da
01:15:20
Speaker
Wenn ich mich bei ConvertKit anmelde, dann kriege ich nicht einfach nur eine Mail, sondern
01:15:25
Speaker
Ich kriege ganz viele Mails in einer wahrscheinlich über viele Iterationen durchgetesteten Taktung. Und die haben sogar einen Team, der sich in Vollzeit um diese E-Mail Workflows kümmert, was bei so einem kleinen Team auf jeden Fall schon mal für sich spricht.
01:15:40
Speaker
Was ich ja da total spannend finde, ist, wenn ich zumindest als Produktmanager auf ein Produkt schaue, dann denke ich ganz oft so, boah, ich kann jetzt nicht so viele E-Mails senden, die nerven die Leute ja total. Und ich glaube, in Wirklichkeit ist das gar nicht so. In Wirklichkeit ist man da viel zu ängstlich, weil, also ich kenne das von mir selber, wenn ich mich bei einem Tool angemeldet habe und ich bekomme halt die ersten zwei Wochen fast täglich eine E-Mail,
01:16:06
Speaker
Mich nervt das nicht so richtig. Ich klicke die halt an oder auch weg, je nachdem, was im Betreff steht. Aber ich habe jetzt noch nie gedacht, boah, die nerven mich total. Ich werde dieses Tool jetzt nicht benutzen, sondern im Gegenteil, ehrlich gesagt, irgendwie wird mir ja immer in Erinnerung gerufen, dass ich dieses Tool ja ausprobieren wollte oder dann ist vielleicht mal ein Betreff genau das, wonach ich gerade suche und wo ich dann reinklicke.
01:16:31
Speaker
Ja, genau, als wir jetzt zum Beispiel für Satellite die Onboarding-Sequenz gemacht haben, dann haben wir gedacht, ja, so zwei, drei Mails, aber der Marketer, der uns beraten hat, hat uns ziemlich schnell überzeugt, dass unter acht Mails gar nichts geht, dass es nicht sinnvoll wäre. Und bei ConvertKit ist es so, dass die Sequenz, die Sie gerade benutzen, 30 Mails beträgt. Also da würde man wirklich sagen, das ist doch Spam, aber das benutzen Sie, um die Leute, die über die Lead-Magneten kommen, langsam an das Tool heranzuführen.
01:17:00
Speaker
Über welche Zeit sind das dann 30 Mails? Gute Frage, aber nicht über einen Monat, würde ich sagen. Also wahrscheinlich dann ein bis zwei E-Mails pro Tag.
01:17:12
Speaker
Ach, okay, krass. Würde ich zumindest davon ausgehen. Ja, dann machen die ganz viel, um halt weiter die Bestandskunden, aber auch die Neukunden, um den Sachen beizubringen. Es gibt zum Beispiel mehrere Podcasts, da probieren die auch immer wieder neue Formate aus, hab ich das Gefühl. Zum Beispiel gibt's den Podcast I am a Creator, der ...
01:17:36
Speaker
ist eine neue Auflage von einem Podcast, den es davor gab, denn das haben die jetzt irgendwann mal ersetzt. Und es gibt, das finde ich wirklich witzig und beeindruckend, es gibt einen Podcast nur über die Zustellraten von E-Mails, wie man die verbessert. Zwei ... Kolleginnen von CovertKit erzählen da eigentlich wöchentlich, das war mal die Idee, auch das ist jetzt ein bisschen eingeschlafen, da kommen nur unregelmäßig Folgen, aber allein, dass die das bringen, finde ich schon toll.
01:18:06
Speaker
Seems to be a thing. Also, ich mein, wir haben uns auch eben, glaub ich, zwei Minuten über die Zustellen von E-Mails unterhalten. Ist ein superrelevanter Punkt. Ja. Ja, und was man, wenn wir über Channels sprechen, auf jeden Fall auch noch mal sich anschauen muss, ist Freemium, weil das ist eben am Ende immer nur ein Marketingkanal. Ob du einen kostenlosen Tarif anbietest, das machst du ja nicht, weil du die Wohlfahrt bist, sondern weil du glaubst, darüber mehr zu wachsen und mehr Neukunden zu bekommen.
01:18:33
Speaker
Und deswegen, ich hatte es gesagt, fand ich es schon spannend, dass die diesen Weg eingeschlagen sind, obwohl sie schon erfolgreich waren und auch was zu verlieren hatten. Auch wenn wir jetzt gerade so despektierlich gesagt hatten, dass es sich auf die Wachstumskurve oder Wachstumsgerade, besser gesagt, nicht besonders ausgewirkt hat.
01:18:50
Speaker
Vielleicht ist es auch noch ein bisschen zu früh, aber zumindest habe ich jetzt mehrere Aussagen dazu gelesen, dass vier bis fünf Prozent der Leute, die in free sind, zu paid wechseln. Innerhalb, ich weiß nicht, wie vielen Wochen oder Monaten, aber irgendwie im Laufe ihres Lebens zumindest. Das ist schon eine ganz gute Rate. Ich kenne mich damit gar nicht ganz so gut aus. Ist das eine Rate, wo man sagen würde, ist gut?
01:19:17
Speaker
Das ist wieder die Frage, mit wem man sich vergleicht. Für eine B2B SaaS-Software wäre es nicht gut. Es gibt da ganz wilde Werte von Spotify zum Beispiel, habe ich neulich gelesen, dass angeblich 20% der Leute, die Spotify nutzen, upgraden. Das kann ich fast nicht glauben.
01:19:33
Speaker
Ich hätte so was wie zwei bis drei Prozent hätte ich erwartet. Und vier bis fünf Prozent finde ich bei denen aber schon in Ordnung. Bis sehr gut. Aber es ist doch B2B, oder nicht? Findest du? Würdest du es als B2B wahrnehmen? Ja, okay. Also gerade das Creator-Business ist ja sehr ... Ich glaub, die Segmente sind sehr weit. Es gibt Leute, die das nur als Hobby machen, die es nur mal ausprobieren wollen. Und dann welche, die es wirklich sehr ... mit zumindest professionellem Anspruch verfolgen. Ja, irgendwo dazwischen.
01:20:03
Speaker
Ja, ich glaube auch, das war natürlich eine rhetorische Frage, weil es irgendwo dazwischen offensichtlich liegt. Aber da ist natürlich auch nochmal der Ansatz, die möglichst erfolgreich zu machen, möglichst schnell und Geld verdienen zu lassen, damit total clever, weil dann können sie dir natürlich einen Batzen davon abdrücken für das Tool, das du dafür benutzt.
01:20:21
Speaker
Wirklich interessant fand ich jetzt, warum sie zu Freemium überhaupt gekommen sind, wie sie auf die Idee gekommen sind. Und das liegt daran, dass sie im Onboarding, wir hatten es gerade schon gesagt, versuchen rauszukriegen, in welchem Stadium die Leute eigentlich gerade zu ConvertKit kommen. Sie hatten zu dem Zeitpunkt so ungefähr 8000 Trials pro Monat und die haben halt dann immer abgefragt,
01:20:43
Speaker
Von welchem Tool kommst du zu uns? Hast du überhaupt schon ein Tool? Welche Webseite benutzt du gerade? Um halt im Onboarding genauso personalisiert zu sein, wie das Nathan Barry schon in seinen Sales-Quals ganz am Anfang war. Das heißt, da stecken die bis heute sehr viel Energie rein. Und es kam dann raus, dass 5000 von den monatlichen 8000 Trials noch gar nichts hatten. Also die hatten noch kein Newsletter, das heißt 0 Abonnenten und hatten auch noch keine Webseite.
01:21:10
Speaker
Und die in eine 14-tickige Trial zu schicken ist natürlich vergebene Liebesmühe, weil dann müssten die entweder super motiviert sein und sagen, ich habe zwar noch gar nichts, aber ich zahle trotzdem schon mal 15 Dollar. Oder sind dann halt nach den 14 Tagen wieder weg und kommen dann irgendwann, wenn sie sich mit einem anderen kostenlosen Tool
01:21:27
Speaker
zumindest die erste Userbase aufgebaut haben, zurück. Ach, die starten dann mit dem Tool ihren Newsletter. Also, bevor sie ihren Newsletter, ja gut, macht vielleicht auch Sinn, ne? Also, es gibt offensichtlich Leute, die einen Newsletter starten wollen und dann erst mal nach dem allerersten Tool suchen. Genau. Bevor sie die erste E-Mail rausschicken. Genau, irgendwo musst du dein erstes Tool ja herholen und dann macht wahrscheinlich ein Tool, was schon kostet,
01:21:52
Speaker
nicht so viel Sinn, sondern dann startet man mit irgendwas Kostenlosem. Und das war genau die Erkenntnis, die sie hatten. Wir sind bei vielen Leuten, die wir jetzt schon erreichen, die potenziell irgendwann groß werden, sind wir schon sehr früh im Funnel, sehr früh in ihrem Lifecycle. Und aus diesen Daten haben sie abgeleitet, wir müssen denen ein Produkt anbieten, um sie als Kontakt zu halten. Ja, und dann haben sie sich dieser Zahl von den 1000 Subscriber, die inzwischen im Freeplan drin sind, sehr strukturiert genähert. Das hatte ich gerade schon gesagt, wie sie sich da an.
01:22:21
Speaker
heran gerobbt haben. Da haben sie diverse frameworks, die Nathan Barry übrigens in Figma aufgemalt hat, also da kommt dann der Designer doch zwischendurch dann durch, dass er für solche Sachen in Figma anschmeißt, sich überlegt, was die richtige Balance ist aus Attractiveness und Conversions, also einerseits muss so ein Freeplan
01:22:39
Speaker
attraktiv sein, also der muss von außen schon signalisieren, das ist so viel wert für 0 Euro oder Dollar, dass du das auf jeden Fall mal ausprobieren solltest. Aber der darf natürlich nicht zu attraktiv sein, sonst ist die Conversion schlecht. Und jetzt mal als Gegenbeispiel, wenn Sie den 100-Subscriber in den Freeplan gesteckt hätten, dann wäre der deutlich unattraktiver gewesen.

Diskussion über Konvertierungsstrategien

01:22:58
Speaker
Aber die Conversion zum Payplan wäre natürlich besser gewesen, weil die Leute sehr schnell ans Limit gegangen sind. Da haben sie dann in so einer Matrix sich versucht, diesen Wert zu nähern und das, wie gesagt, über mehrere Iterationen gemacht. Das heißt ja, im Prinzip müssen die über ihre neuen Subscriber fast so drüber nachdenken wie über so Startups, wo eins von 100 dann erfolgreich wird und die dann mit Geld verdienen können.
01:23:24
Speaker
Und der Rest halt nicht. Und das versuchen sie dann wahrscheinlich relativ aktiv zu managen. Ja, genau. Und ich fände den Ansatz auf jeden Fall super. Am Ende ist es der einzig Richtige, diesen kostenlosen Tier halt nicht als Free-Trial zu begreifen, wo man schon davon ausgeht, die sind eigentlich schon jetzt bereit für das kostenpflichtige Produkt, aber die wollen es halt länger austesten. Dann wäre der Ansatz eher, aus den 14 Tagen 30 Tage zu machen oder sogar 90 Tage. Das ist alles denkbar.
01:23:52
Speaker
sondern die wollten eine neue Zielgruppe erreichen von Leuten, die noch gar nicht bereit sind für das kostenpflichtige Produkt. Und das ist für mich auf jeden Fall ein Learning da, wenn wir mal wieder über freemium nachdenken, da immer dran zu denken, dass es ein Kanal ist um eine neue Zielgruppe.
01:24:07
Speaker
zu erreichen. Es gibt natürlich, ich hatte es gerade schon gesagt, auch noch andere Gründe, warum die Freemium machen wollten. Eine ist, dass Nathan Berry das einfach mal ausprobieren wollte. Also was das angeht, doch auch manchmal ein Mann-der-Bauch-Entscheidung, was ich auf jeden Fall okay finde. Also man muss nicht alles mal auszahlen.
01:24:26
Speaker
herausleiten und hat gesagt, dass wir noch mehr in Sales investieren. Also Sales led wäre das Gegenbeispiel, das ist einfach nicht sein Stil. Am Ende ist Mailchimp immer noch so sein Vorbild. Auch wenn die natürlich mehr können inzwischen als Mailchimp. Mailchimp ist unfassbar erfolgreich nach wie vor. Und am Ende so das erste große Premium-Beispiel auch in der SARS-Welt gewesen. Und das findet Nathan Barry auch einfach cool, glaub ich.
01:24:53
Speaker
Wusstest du, dass Nathan Barry Ben Chestnut, also den CEO von Mailchimp, tatsächlich ein Jahr bevor sie dann den Freeplayern eingeführt haben, getroffen haben und der ihm explizit dazu geraten hat? Ja, das hatte ich glaube ich gehört. Ich weiß zumindest, dass die beiden befreundet sind und auch wenn sie Wettbewerber sind auf dem Papier, sich gegenseitig Tipps geben zwischendurch. War nicht auch abgefahren.
01:25:17
Speaker
Er hat ihm wohl sehr dazu geraten, doch den Freeplay anzubieten, weil er da mit Mailchimp wohl auch sehr positive Erfahrungen gemacht hat. Fand ich auch ganz lustig, weil genau, offensichtlich sind die in einer gewissen Art und Weise Wettbewerber, wobei sie, also Mailchimp ist ja viel weniger nichig. Ja, und ist vor allen Dingen darauf ausgelegt, E-Mails zu verschicken und auch nicht mehr. Und das machen sie gut.
01:25:43
Speaker
Es gibt noch eine spannende Sache an diesem Fremium-Ding. Ich kann da sehr viel rausholen, wie du vielleicht merkst. Die haben am Anfang eben gar keine Subscriber in diesen 0-Euro-Tarif gesteckt, weil die gesagt haben, jetzt geht es erstmal darum, dass die Leute, die uns hier ausprobieren,
01:26:00
Speaker
Mit uns starten abonnenten gewinnen und dafür brauchen sie auf jeden fall erstmal ein formular und das formular muss auf eine lening page das heißt die haben ein lening page bilder gebaut und das wäre erstmal das kernprodukt. Und dann nachher damit du zumindest erstmal damit das formular nicht jetzt leere läuft mussten die natürlich ein gewisses pensum an subscribers liefern das waren 100 und irgendwann 1000 aber.
01:26:19
Speaker
Das eigentliche Produkt war ein Landingpage-Bilder, was ja eigentlich eine andere Marktgattung ist, was eigentlich auch gar nicht die Kernkompetenz von WordKit ist, aber die haben gesagt, für diesen Free-Tarif gehen wir in den Markt der Landingpage-Bilder. Und das ist natürlich aus deren Sicht auch eine sehr komfortable Situation, weil sie jetzt mit Leuten konkurrieren, die davon leben, von Landingpage-Bildern und dafür Geld verlangen,
01:26:44
Speaker
Aber ConvertKit lebt nicht davon, sondern Sie verdienen Ihr Geld mit E-Mail und können da jetzt mit einem kostenlosen Produkt in diesen Markt gehen und müssen kein schlechtes Gewissen haben.

Sonstige Themen und Abschluss

01:26:54
Speaker
Commoditize your Compliments. Genau, richtig. Ja, das ist die Strategie. Also da jetzt noch mal einzutauchen, das glaube ich wirklich zu viel, aber ich pack's dann mal in die Show Notes. Und ich wollte sagen, naja, wir haben ja jetzt auch eine Webseite für den Podcast und bei Transistor FM und die machen das genauso. Also wir haben jetzt da die Webseite, die kostet uns erstmal nichts und mal gucken. Irgendwann brauchen wir aber bestimmt auch noch eine andere Hausfindung.
01:27:22
Speaker
Wenn ihr uns was empfehlen könnt, dann draußen dann. Wir sind für jeden Tipp offen. Okay, ja, ich glaube, wir können so langsam den Sack zumachen und mal überlegen, was wir gelernt haben, oder? Ja, du wolltest doch wieder wissen, ob ich investieren würde. Ach so, stimmt, genau, ja. Und ich wollte jetzt diesen Satz sagen, dass das kein Investment-Advice ist und dass wir keine Verantwortung dafür übernehmen können. Jada, jada, jada. Naja, in ConvertKit kann man ja zum Glück auch eh nicht investieren. Ja, würdest du denn investieren?
01:27:53
Speaker
Ich habe ja beim letzten Mal dieses Framework von Hamilton Helmer aufgemacht und habe da jetzt noch mal dran gedacht und ich sage mal die zentralen Punkte für ein nicht super altes Unternehmen und aber auch kein super neues Unternehmen sind ja eigentlich Skalenökonomie, Netzwerkeffekte und die Wechselkosten. Und da muss man finde ich sagen, Skalenökonomie ist
01:28:17
Speaker
Ne, haben wir ja letztes Mal schon gesagt, quasi bei jedem SAS Business gegeben, weil du die Software versuchst auf jeden Fall so zu bauen, dass sie für viele Leute in der Zielgruppe nutzbar ist. Ich glaube, da kann man hier total den Haken dran machen.
01:28:34
Speaker
Die Netzwerkeffekte, da haben wir jetzt gesehen, dass die in den letzten ein, zwei Jahren total viel rein investiert haben, also dass dieses Recommendation-System insbesondere läuft. Aber auch, und das ist ja auch ein zweiseitiges Netzwerk, dass sie anfangen, die Advertiser mit den Autoren zu verbinden.
01:28:53
Speaker
Und sofern das jetzt anläuft und gut läuft, finde ich das auch total das starke Asset, das sie haben werden, auch gegenüber anderen Playern, die jetzt vielleicht auch versuchen, ein Newsletter-Tool zu entwickeln. Und als Letzte sind die Wechselkosten, und die sind, glaube ich, in diesem Produkt automatisch inhärent. Also was man ja daran sieht, dass diese Migration allein der Liste scheinbar relativ aufwendig zu sein scheint.
01:29:22
Speaker
Und du Leute dazu erst mal bewegen musst, ihr komplettes Tooling jetzt umzustellen, also die Subscriberliste rüber zu schaffen und auch Vertrauen einem anderen Tool zu schenken, wenn man ein Tool hat, das scheinbar gut genug funktioniert ist. Was wieder der große Trick ist von ConvertKit, dass sie eben nicht nur ein E-Mail-Versender sind, weil von denen wegzugehen ist dann noch relativ einfach. Du musst nur die Abonnenten mitnehmen, aber du brauchst ja deine
01:29:51
Speaker
Deine Toolchain, deine Automatisierungen, deine Landingpages, deine Formulare, alles auf und das greift alles ineinander. Und das kannst du nicht einfach mitnehmen, das musst du dann manuell nachbauen im neuen Tool. Wenn es das überhaupt… Ja, und da ist man ja auch nicht böse als Kunde. Also, keine Ahnung, bei manchen Sachen denkt man sich ja so, boah, meint ihr das jetzt nicht ernst, dass ich das neu machen muss oder so?
01:30:14
Speaker
Aber in dem Fall ist es total logisch, weil du würdest ja jetzt vielleicht erwarten, dass du deine Abonnenten exportieren und importieren kannst in Tool, aber du würdest ja jetzt nicht erwarten, dass du irgendwelche Automatisierung mitnehmen kannst, weil das ist eigentlich glaube ich jedem bewusst, dass das quasi unmöglich ist.
01:30:31
Speaker
Ja, ich bin wie immer bei dir, also ob ich jetzt investieren würde oder nicht, ich würde es mal so formulieren, wenn ich in einen E-Mail-Marketing-Tool investieren würde, dann in die, weil die eben kein E-Mail-Marketing-Tool sind, sondern sich da erfolgreich auch wegbewegt haben und wahrscheinlich als einziges von den vielen Tools, die es da gibt, eine echte Positionierung und auch einen echten Mode tatsächlich gefunden haben, nämlich diese riesen
01:30:56
Speaker
Community mit dem ganzen Content, der dazugehört und dem ganzen Ökosystem, was sie drumherum gebaut haben und dass sie einfach so schön linear vor sich hin wachsen und diese Grafik so wirklich so aussieht, als ob sie die nächsten 30 Jahre genauso weitergeht, finde ich auch sehr vertrauenserweckend.
01:31:12
Speaker
Ja, was ich jetzt vorwärtsblickend spannend finde, ist noch mal tatsächlich, wie sich Substack dagegen entwickelt. Ich weiß gar nicht genau, wie deren Funding aussieht, aber das ist natürlich so ein Punkt, wenn du auf einmal als selbstfinanziertes Unternehmen gegen ein VC-funded Unternehmen mit irgendwie 100, 200 Millionen Dollar, ich weiß es wirklich nicht, aber kann ja grundsätzlich sein, weil es scheint ja ein attraktiver Markt zu sein, wie man dann dagegen angeht,
01:31:42
Speaker
natürlich eine Herausforderung und schwierig. Aber ich glaube, Sie haben auch gezeigt, dass Sie grundsätzlich die Prozesse haben und so, um das zu schaffen. Und von daher ... Ja, was haben wir sonst noch gelernt? Ich habe ja gerade schon viel über die Freemium-Strategie von denen vorgeschwärmt. Und das wäre auch eines meiner Learnings, dass, wenn man einen Free-Tarif anbietet, sich immer genau überlegen muss, warum man das macht. Nicht aus Nettigkeit gegenüber den Usern oder weil es sich besser anfühlt.
01:32:12
Speaker
die Leute möglichst lange das Tool ausprobieren zu lassen, da wäre eine Trial oder eine Reverstrial das bessere Tool, sondern man glaubt darüber mehr neukunden, mehr zahlende Neukunden zu bekommen und das aus den Daten abzuleiten. Positionierung bin ich auch großer Fan davon, wie sie es gemacht haben, weil sie wirklich super, super, super, super spitz gestartet sind mit Autoren, die einen Newsletter verschicken möchten.
01:32:36
Speaker
Und dann, als das ein bisschen zu spitz war, sind sie halt den nächsten Schritt gegangen und haben gesagt, okay, dann gehen wir jetzt auf Blogger hoch. Und Wunder, die Positionierung passt bis heute. Sie haben es vielleicht dann ergänzt um noch ein bisschen YouTuber und Podcaster, aber im Grunde ist es ja fast die gleiche Zielgruppe. Und deswegen wäre das auch ein Learning für mich. Lieber ganz, ganz spitz starten. Man kann immer dann die Zielgruppe erweitern, als dass man direkt mit der Gießkanne startet. Erfolgsrezept vieler neuer Startups.
01:33:06
Speaker
Ja, mein Learning geht noch mal so in die Anfangszeit zurück. Ich habe das gesagt, dieses Relentlessly Resourceful, also dieses unermüdliche, ich finde das total inspirierend, dass er da ein Produkt nach dem anderen an den Start gebracht hat und sich richtig gut um den Kram dann gekümmert hat und
01:33:26
Speaker
Ja, ich glaube, man braucht das wahrscheinlich. Oder halt sehr viel Glück. Aber es fühlt sich fast so an, als hätte er den Erfolg an der Stelle so erzwungen. Und das finde ich total spannend, dass das grundsätzlich, wenn man wahrscheinlich ein bisschen Grips mitbringt, geht. Ja. Und Mut. Mut natürlich. Das auch dann auf sich selbst zu vertrauen. Mut und Hartnäckigkeit.
01:33:53
Speaker
So, bevor es jetzt noch pathetischer und amerikanischer wird, würde ich sagen, wir haben vieles gesagt zu ConvertKit und tatsächlich, ich hätte noch mehrere Sachen, die mir gerade jetzt spontan noch eingefallen sind, aber irgendwann müssen wir dann auch mal hier
01:34:08
Speaker
die Sendung für beendet erklären und uns bedanken bei euch da draußen, dass ihr uns so lange zugehört habt. Ich hoffe, wir konnten euch inspirieren und euch ein paar Impulse mitgeben für euer eigenes Business oder für die Dinge, die ihr noch so vor habt. Lasst uns gerne daran teilhaben. Schreibt uns einfach an die Kontaktdaten in den Show Notes. Da haben wir auch eine E-Mail-Adresse, nämlich
01:34:32
Speaker
E-Mail at skalierbar.fm. Genau, ihr habt gehört, wir haben jetzt eine Webseite skalierbar.fm, wo ihr die ganzen Folgen noch mal in der Übersicht habt, die ganzen, also die drei, die wir bis jetzt haben. Und genau, ihr könnt uns da bequem kontaktieren mit Feedback, mit Kritik auch, wenn euch das hier zu lang, zu kurz oder zu analytisch ist und allem, was ihr euch vielleicht auch an Themen noch wünscht für die folgenden Folgen.
01:34:57
Speaker
Uns hat es wie immer Spaß gemacht. Ich habe wieder so viel gelernt, David. Es war ganz toll. Ja, genau dafür machen wir es. Damit du auch noch was lernst. Es war toll. Dann wünsche ich euch draußen noch einen schönen Tag, eine schöne Woche. Und wir hören uns dann in gut zwei Wochen zur nächsten Folge. Wie immer wissen wir jetzt gerade noch nicht, welches Start-up oder welche Lösung wir uns anschauen werden, glaube ich, David.
01:35:24
Speaker
Noch nicht geklärt? Selbst wenn wir es wissen. Wartet's ab. Genau. Also dann, bis zum nächsten Mal. Macht's gut. Tschüss. Tschüss.