Ein Haus als Bühne für den weiblichen Widerstand: Wie Eileen Gray mit E.1027 ein Zeichen setzte und warum es mehr als Architektur ist...
In unserem Microfazit zu E.1027 – EILEEN GRAY UND DAS HAUS AM MEER beleuchten wir die Geschichte einer Frau, die die Kunstwelt auf den Kopf stellte. Eileen Gray entwarf mit E.1027 ein Meisterwerk und symbolisches Refugium an der Côte d’Azur – doch als Le Corbusier es sich "zu eigen" machte, entzündete sich ein unausgesprochener Kampf zwischen künstlerischem Anspruch und männlichem Besitzdenken.
Diese stilvolle, hybride Dokufiktion über die brillante Künstlerin und Architektin Eileen Gray, lässt auch die widersprüchlichen Unterströmungen in der Pariser Kunstszene der 1930er Jahre lebendig werden. Im Podcast diskutieren wir Grays bahnbrechende Rolle und den Gender-Konflikt, der bis heute relevant ist. Hört rein und lasst euch inspirieren von einer Frau, die ihrer Zeit weit voraus war!
Darum geht's: Sie baute ein Haus für sich selbst. Leider wurde es ein Meisterwerk.
Die irische Designerin Eileen Gray baut 1929 ein Refugium an der Côte d’Azur. Ihr erstes Haus ist ein diskretes, avantgardistisches Meisterwerk. Sie nennt es E.1027, eine kryptische Kombination aus ihren Initialen und denen von Jean Badovici, mit dem sie es gebaut hat. Als Le Corbusier das Haus entdeckt, ist er fasziniert und besessen. Später überzieht er die Wände mit Wandmalereien und veröffentlicht Fotos davon. Gray bezeichnet diese Malereien als Vandalismus und fordert ihre Rücknahme. Er ignoriert ihren Wunsch und baut stattdessen sein berühmtes Le Cabanon direkt hinter E.1027, das bis heute die Erzählung des Ortes dominiert. Eine Geschichte über die Macht des weiblichen Ausdrucks und den Wunsch der Männer, ihn zu kontrollieren.
Regie: Beatrice Minger
Ko-Regie: Christoph Schaub
Drehbuch: Beatrice Minger in Zusammenarbeit mit Christoph Schaub
Cast: Natalie Radmall-Quirke, Axel Moustache, Vera Flück, Charles Morillion
Kinostart: 24.10.2024
Bildrechte: © RISE AND SHINE CINEMA 2020